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Ebene 2 - Raum #3 - Schloss Strawgoh und der Märchenwald

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Als sie den Eisthronsaal durchquerten, musste die Gruppe schnell feststellen, dass es kaum etwas zu tun gab, was die Gruppe weiterbringen konnte. Das einzige, was nach einer Zeit erschien, waren drei eisige Türen, die gerade breit genug waren, dass eine Person dort hindurchpassen würde. Sollte nun jeder der Genin eine dieser Tür nehmen und sein Team allein lassen? Vielleicht würden sie danach auch wieder zusammen im gemeinsamen Raum auftauchen, da diese Türen genau nebeneinander waren. Als Seishin seine Tür durchtrat, fand er dahinter jedoch nur einen Raum mit einer Treppe vor. Die Tür die er soeben durchquert hatte, schloss sich sofort hinter ihm und versperrte ihm so den Rückweg. Was also tun? Die Tür aufbrechen? Die Wände niederreißen? Unsinnig hier sein Chakra zu verschwenden, wenn er doch einfach die Treppe hinauflaufen konnte, an dessen Ende sich die nächste Tür befand. Doch diese gab keinen Schalter oder Klinke zu erkennen und öffnete sich auch nicht durch einen Druck dagegen. Nach unten gng es auch nicht weiter, also musste er wohl oder übel warten.

Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür dann doch mit einem Grummeln, als die massive Steintür nach oben in der Wand verschwand und ein Loch freigab. Mutig passierte er auch dieses Hindernis und fand sich danach in einem riesigen Wald wieder. Was zum? Als er sich umdrehen wollte, war die Tür auch schon komplett verschwunden. Doch was für eine Tür eigentlich? Was genau hatte er erwartet zu finden, wenn er sich umdrehte? Seishin war doch gerade in diesem Wald unterwegs, um ein paar Kräuter zu sammeln. Doch was hatte er da überhaupt an? Eine schwarze hüftlange Tonika, dessen Saum mit güldenem Muster bestickt war. Der Kragen war weit geschnitten und reichte fast von einer Schulterspitze bis zur anderen und verlief auf seiner Brust in einer eleganten Spitze. Ein seltsames Gefühl überkam ihn, als er diese Kleider betrachtete, allerdings schüttelte er es schnell ab, richtete seinen Gürtel und schritt weiter den Wald entlang, bis er ein seltsames Geräusch vernahm. Ein wildes Tier? Nein, dafür klang es zu zart, zu lieblich. Seishin tastete sich vorsichtig von Baum zu Baum vorwärts, um der Quelle auf die Spur zu kommen, als er auf einer Lichtung ein blauhaariges Mädchen erkennen konnte, welches sich wie eine Wildgewordene im Kreis drehte und sich offensichtlich seines Lebens freute. Er beobachtete diese eine Weile, bis er sich um den Baum herumwand und sie direkt ansprach: „My, my, eine Dame wie du, hier ganz alleine draußen? Ist das nicht... gefährlich?“ Natürlich war es das, denn Seishin war auch in diesem Wald. Zwar hatte er bisher keinerlei Intention sie anzugreifen, aber wer weiß, was sich hier noch ergeben konnte. Was machte also dieses blauhaarige Mädchen hier draußen im Wald unter dem Schloss Strawgoh? „Wie reizend es doch wäre, wenn du mir deinen Namen sagen würdest?“ Seishin wusste nicht mehr, dass er gerade an einem Examen teilnahm, also keinerlei Grund, sich zu verstellen, hier war er in seinem Element, also nahm seine Art des Redens wieder diese Art an, die einem das Gefühl gaben, jeder Satz ließen einem Schlangen un den Nacken wickeln und die Haare zu Berge stehen. Ob hier noch andere wildgewordene Menschen im Wald herumliefen?
 

Sakaida Mai

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Was würde sie wohl erwarten? Was würde passieren, wenn sie durch die Tür getreten war? Zögerlich begab sich Mai mit den anderen zum Ende des ersten Raumes. Aufgeregt tippelte sie hin und her, hoffte dabei, die anderen nicht wahnsinnig zu machen. Während die Tür sich öffnete, knetete sie schon fast fanatisch ihren langen Zopf und reckte sich, um zu sehen, was es zu sehen gab, denn hinter dieser Tür verborgen sich.. Türen! Endlich, dachte Mai, das würde sicherlich das heiß ersehnte Rätsel oder die tödliche Falle sein! Allerdings war auch hier die Antwort klar: Jeder hatte seine eigene Tür, gekennzeichnet mit dem Namen. Ehrfürchtig tapste Mai auf die ihre zu, es war schon eine tolle Sache, wenn nur sie, ganz allein sie und sonst niemand, da durch durfte/musste. Ein letzter, verunsicherter Blick zu den anderen, ehe sie hindurchtrat. Nun war Mai wieder allein.

Es war ziemlich düster hier, aber mit Mühe erkannte man noch die eigene Hand vor Augen. Aber das wirklich erste, was Mai hier aufgefallen war, war diese angenehme Temperatur. Eben noch herrschte eisige Kälte, jetzt aber war es angenehm warm. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, rannte das Mädchen auf das Licht zu, welches am Ende der Höhle bereits verriet, dass sie endlich wieder aus dieser grausamen Bärenbehausung herausgefunden hatte! Nun musste sie bloß noch herausfinden, wie es in diesem Examen weitergehen soll. Hoffentlich würde hier noch alles seine Richtigkeit haben, denn im Moment machte es nicht den Eindruck, als wäre sie noch in einem Turm. Als sie endlich wieder im Freien war, atmete sie erleichtert aus und senkte dabei den Kopf. Was Mai aber dann an sich sah, ließ die blauen Augen noch größer werden und entlockte ihr ein hingerissenes: „Oooh, wie schön!“ Ohne weiter darüber nachzudenken, betrachtete sie entzückt das bäuerliche, aber dennoch schöne Kleid. Es bestand aus einem weißen Unterkleid mit langen Ärmeln, darüber ein ärmelloses, blaues Kleid, welches an den Seiten geschnürt wurde. Mai war einfach ein typisches Mädchen, sie freute sich gerade ein Loch ins Knie, so glücklich machte sie das Gewand. Die Umgebung war total unwichtig geworden, das einzige, was nun zählte, war dieses bodenlange Kleid. Ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht, während sie mit den Händen nach dem Rock griff, um ihn links und rechts seitlich hochzuziehen. Und wie leicht dieser Stoff doch war! Behutsam lockerte Mai ihre Hände wieder und beobachtete bedächtig, wie der Stoff wieder an ihre Beine fiel. Urplötzlich entkam ihr ein Quieken vor lauter Freude und sie biss sich vor Kicherei auf den Finger, um sich wieder einzukriegen. Das war mit Sicherheit einer der besten Tage ihres Lebens! Mai konnte noch lange nicht aufhören, sich die Zeit mit ihrem neuen „Freund“ zu vertreiben. Ein Knicks folgte dem anderen, genauso so, wie es die edlen Hofdamen immer machten. Außerdem musste sie noch testen, wie gut man denn in so einem Kleid laufen konnte und ob es hinter ihr her flatterte. „Flattern..“, ging es ihr durch den Kopf. Wie konnte sie das vergessen haben? Wenn sich Mai nur schnell genug drehen würde, dann würde der Rock bestimmt so toll herumwehen. Als Kind hatte der Blauschopf das schon gerne gemacht. Erneut packte sie die Seiten ihres Kleides, hob sie leicht an und blickte um sich. Keiner da, der sie beobachten konnte und damit begann der Spaß. Erneut jauchzend und kichernd vor Freude konnte Mai feststellen, dass es genauso war, wie sie es sich vorgestellt hatte! Ein wehendes, blau-weißes Kleid! Kaum zu glauben, warum sie eigentlich hier war. Eigentlich hatten sich diese kindischen Ausbrüche stark verringert mit der Zeit, aber vor so einem tollen Kleid war die gute Mai eben nicht gefeit. Doch eine plötzliche Stimme ließ sie zusammenzucken und in ihrer Bewegung versteinern. Überaus beschämt blickte Mai über ihre Schulter zu dem Jungen, der sie angesprochen hatte. Was hatte er eigentlich gesagt? Ohje, war das peinlich! Dabei war sie sich doch so sicher, dass niemand sie gesehen hatte! Was sollte sie denn jetzt sagen? Mit hochrotem Kopf und ertappten Gesichtsausdruck stand Mai nun da, wie ein begossener Pudel und blickte den Unbekannten an. Eine Antwort bekam er allerdings erst auf die zweite Frage, denn die erste wurde erfolgreich verdrängt. Ein heiseres: „Mai.. Sakaida Mai.“, entfuhr ihr, woraufhin sie sich ihm ganz zuwandte. Dieser Junge schien kaum älter als sie selbst zu sein, auch der Größenunterschied war nicht nennenswert. Aber eines, das entging ihr ganz und gar nicht: Dieser Typ lachte sie aus! Na und, dann freute sie sich eben über ihr Kleid! Und diese Augen, der kann sich ja kaum noch zurückhalten, ehe er in Gelächter ausbricht! Mai’s Kopf wurde noch röter und zu ihrer Verteidigung meinte sie bloß: „Ich wusste ja nicht, dass außer mir jemand hier ist.“ Wieso hatte sie ihn auch nicht bemerkt? Bestimmt dachte er, sie sei dumm und verrückt. Aber das stimmte gar nicht! Um vom Thema abzulenken und selbst wieder runter zu kommen, stellte sie ihm, trotz allem freundlich, eine Gegenfrage: „Und wer bist du?“ Hoffentlich würde diese Grinsebacke sie jetzt noch ernst nehmen können.
 
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Leicht genervt und mit ausdrucksloser Miene durchlatschte Ashi einen schmalen Gehweld inmitten einer wäldlichen Idylle. Seine Füße schmerzten allmählich vom ganzen Laufen - es kam ihm vor wie Ewigkeiten. Stetig am Wandern mit einer kleinen, hölzernen Karre, welche vier kleine Rädchen (ebenfalls aus Holz) zur Fortbewegung vorzuweisen hatte und alle paar Meter mit einem lästigen Quietschen auf sich aufmerksam machte. Halt! Was war das denn? Sein Blink fiel zu seiner linken Seite wo er zwei Personen erspähte, welches sich zu unterhalten schienen. Doch einen Moment mal! Es waren nicht unbekannte Gesichter, zumindest nicht alle beide, eine der beiden Personen kam ihm bekannt vor. Doch wieso nur.....

*Flashback*

Er hatte weder die Chance erhalten eine Antwort zu bekommen, noch geriet er selbst in den Genuss seine eigene Frage zu beantworten. Eigentlich sogar ziemlich schade d`rum, so hatte der gebürtige Iwa-nin sich doch schon die perfekte Antwort in seinem Schädel zurechtgelegt in der Hoffnung, seine beiden vermeindlichen Kollegen zu begeistern, oder wollte er sie damit vielleicht auch nur hinter`s Licht führen? Man wusste es nicht und würde es wohl kaum so schnell erfahren dürfen. Schließlich eröffneten sich kurzerhand und besonders episch in Szene gesetzt drei neue Wege. Man hätte weder eine Nachricht oder etwas ähnliches benötigt, um zu erkennen, dass jeweils ein Weg für einen der Shinobi geöffnet wurde, jedoch wurde die Wahl anscheinend den Teilnehmern selbst überlassen. Ashi war zwar noch lange nicht fertig gewesen im ersten Raum um sich zu präsentieren, doch offenbar hatte es gereicht. Kayros seine letzten Worte erwiderte er lediglich mit einem grinsenden Nicken und winkte der Ikari ebenfalls nochmal kurz zum Abschied, bevor auch er seinen Weg fortführte. Er wusste nicht wieso, doch nachdem er von der einen Tür zur anderen holperte und endlich wieder das vertraute Gefühl von Wärme auf seiner Haut spürte, befand der junge Erdliebhaber sich schon in einer traumhaften Waldidylle. Die Sonne schien in ganzer Pracht, die brutalen Minustemperaturen waren vergessen, eine herrliche Melodie wurde von den umherschwirrenden Vögeln förmlich gesungen und untermalte die Kullisse letztlich noch mit der passenden Tonspur.
"Häää....?" Was war nun schon wieder geschehen, lieber Ashi? Verdutzt senkte sich sein Blick haftete für einige Augenblicke auf seinem eigenen Körper. Ohja, seine Kleidung hatte sich verändert, er hatte es nicht einmal bemerkt. Anscheinend setzten sich die Zuständigen dieses Examens kräftig dafür ein, aus diesem Event ein unfassbar authentisches und einprägsames Erlebnis zu machen. "Total altmodisch" war wohl eine treffende Umschreibung für seine neuen "Gewänder?" Er trug eine dunkle Leinenhose, ungewohnt bequeme Stiefel aus braunem Leder und sein Oberkörper wurde von einem Leinenhemd und einem mittelprächtigen, hellbraunen Gewand geziert. Der Minara hingegen empfand diese Kleidung als störend und rein äußerlich betrachtet war sie seiner Meinung nach einfach zum Kotzen. Er war keine Stilikone, dass wusste er selbst, dennoch wollte selbst er nicht ständig in bekloppten oder unsagbar hässlichen Klamotten herum stolzieren.
Doch dieses Spektakel schien kein Ende zu finden, denn kaum machte sich Klarheit in dem wirren Schädel des Jungen wieder klar, wurde er durch eine 180° Drehung abermals überrascht. Statt einer Tür befand sich hinter ihm lediglich noch ein Gestrüpp und genau vor diesem ein kleiner Holzkarren, welcher allerlei merkwürdige Waren verbarg. Lediglich eine kleine Aufschrift an der Seite mit "Larry" war zu finden. Doch wer war dieser Larry? Das wusste der Minara nicht, doch vielleicht würde er ihn finden, einfach mal diesen Weg lang zu marschieren konnte ja nicht schaden, schließlich musste er vorrankommen und wer würde schon denken, dass Larry diesen Weg absichtlich dort stehen gelassen hat, er hatte ihn bestimmt nur vergessen, wer auch immer er sein mag....

*Flashback ende*

"Ahh, genau!" endlich traf die Erleuchtung ein. Doch bei dieser Hitze konnte selbst der geliebte Denkapparat einmal für einige Augenblicke aussetzen. "Ohayo Hiniko-san!" ein erfreutes Lächeln zierte sein Gesicht, während er den Wanderweg verließ und gemeinsam mit seinem Karren hinab gen See marschierte um dort das bekannte Gesicht zu begrüßen. "Lang nicht mehr gesehen....wie ist es dir bisher ergangen?" ein bisschen Smalltalk? Vielleicht nicht ganz angebracht, doch war Seishin wohl einer der letzten Personen, denen der Minara vor seinem Unglück damals begegnet war, weshalb sich dessen Persönlichkeit wohl am ehesten in seinen Verstand eingebracht hatte. Somit war zumindest erklärt, weshalb sich Ashi den Namen des eigenartigen Zeitgenossen gemerkt hatte. Doch wo blieb nur sein Anstand? "Ohayo, ich bin Minara Ashizama und wer bist du?" er hatte bisher lediglich den Fokus auf Seishin gelegt gehabt und dabei die blauhaarige Schönheit außen vorgelassen. Mit einem kurzen Lächeln holte er die Begrüßungsfloskel also nach, schließlich wollte er sich nicht zu Beginn etwaige Feinde durch fehlende Höflichkeit schaffen. Vielleicht war sie ja auch die Besitzerin des Wagens, Larry? Klang vielleicht komisch, doch bei den verwendeten Synonymen heutzutage konnte man ja nie wissen, oder?
 

Kiyama Mura

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Zu Muras Überraschung barg tatsächlich das Loch über ihnen den Zugang, genauer gesagt, die drei Zugänge, die in die nächste Etage führten. Sie würden sich also trennen müssen, wobei Mura keine Hinweise finden konnte, wer welchen Eingang benutzen sollte. Aber während Mura noch unentschlossen verharrte, ergriff Susumu bereits die Initiative und wählte kurzentschlossen einen Gang aus. Doch kaum hatte er einige Schritte in den Gang gewagt, glitt eine Schiebetür hinter ihm zu. Wenige Augenblicke später war nicht einmal mehr die Schiebetür zu sehen, denn ein Genjutsu, so vermutete der Kumo-Nin, ließ den Zugang mit der Umgebung verschmelzen. Welchen Gang würde er nehmen? Kritisch besah sich der Kiyama die beiden übrigen Alternativen. Der eine war klein, richtig klein und so wirklich stabil wirkte er auch nicht...Er litt zwar nicht unter Claustrophobie, aber Mura zog doch lieber die zweite Möglichkeit vor. Nicht, dass der andere Gang besser beleuchtet war, aber hier und da konnte man tragende Balken an den Wänden des Schachtes ausmachen. Aus diesem Gurnd beeilte sich auch Mura und rief Ingvi nur noch ein kurzes Alles Gute noch! zu, ehe er seine vermeintlich sicherere Wahl betrat. Ebenso, wie er es zuvor bei seinem Vorgänger gesehen hatte, schloss sich der Eingang wenige Augenblicke, nachdem er hindurch gekrochen war. Langsam mal auf allen Vieren, dann wieder knapp über den Boden robbend kämpfte sich Mura durch den steinigen Schacht. Obwohl ihm immer wieder ein spitzer Stein in die Hand stach und seine über den harten Boden scheuernden Knie schmerzten, nahm ihn das doch nicht so sehr mit wie die Dunkelheit.
Mit Schaudern fühlte er sich in seine allererste Mission zurückversetzt, als mehrere Meter unter der Erde plötzlich seine Teamleiterin verletzt ausgefallen war und er mit seinem Team blind und hilflos durch die Gänge geirrt war. Allmählich stieg ein unruhiges Gefühl in ihm auf, hatte er da nicht gerade ein Knacken gehört. Mura hatte schon gehört, dass viele Genin bei den Prüfungen zu Schaden kamen. War es vielleicht ein Test? Befand er sich gerade in einer tödlichen Falle und hatte es nicht bemerkt? Außerdem...Wo war der Ausgang? In seiner Fantasie malte er sich, dass er schon längst am Zugang vorbei gelaufen war oder eine Abzweigung nicht bemerkt hatte. Bei dieser Vorstellung kroch er merklich vorsichtiger vorwärts und tastete mit seinen Händen immer wieder die Wände ab.
Schon überlegte der immer nervösere Mura umzudrehen, entschied sich dann aber doch, der ganzen Sache noch einmal eine Chance zu geben. Er würde einfach für sich selbst bis 100 zählen, wenn dann noch immer nichts kam, würde er umdrehen...
Wie er sich das aber gerade noch vornahm, griff er mit seinem linken Arm ins Leere. Mura versuchte noch sich abzufangen, aber seine Füße fanden nicht ausreichend Halt. Ehe er sich versah, purzelte er Kopfüber in ein Loch.

Der Junge fiel und fiel. Was hatte er doch auch anderes erwartet? Einem Riesenadler auf den Rücken springen und diesen Wahnsinn überleben. Na gut, er hätte gewinnen müssen. Schließlich war er ein Ritter. Ein Held! Und der Held bekam am Ende doch immer die Frau, während er mit strahlender Rüstung dem Sonnenuntergang entgegenritt. Doch das mit der edlen Rüstung würde sich gleich erledigt haben, denn Ritter Kiyama von Kumostein war soeben durch die Wolkendecke gebrochen und raste dem Boden und damit seinem Untergang entgegen.
So lief es aber nie in den Geschichten meines Vaters ab. Meines Vaters...Für einen kurzen Moment hatte er das Bild seines Vaters vor Augen, der so gar nicht ritterlich auf einem einfachen Feld arbeitete und Getreide bestellte.
Mein Vater...War der letzte Gedanke, den der Junge noch hatte, bevor er mit lautem Krachen durch das Astwerk eines Baumes brach, um dann mit noch lauterem Geschepper auf dem Boden aufzuschlagen. Der aufgewirbelte Staub ließ ihn husten und trieb ihm die Tränen in die Augen, während sein Kopf sich wild drehte. Aber...er hatte es irgendwie geschafft zu überleben. Trotzdem war er gut mitgenommen, sodass er nur mühsam und noch vollkommen verwirrt seinen Kopf hob und sich mit letzter Kraft umschaute. Es kostete ihn alles noch etwas zu realisieren. Da stand doch wer? So ein Glück...ich habe...die Menschen verfehlt...Zu mehr war er nicht mehr fähig, denn schon wenige Sekunden später umschloss ihn tiefe Dunkelheit.
 
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Hach, diese unschuldigen Kinder, wie sie schon bei den kleinsten Peinlichkeiten rot im Gesicht wurden. Zwischendurch nahm ihre Gesichtsfarbe noch ein dunkleres Rot an, als sie sich rechtfertigte. Seishin hatte ihr nie irgendetwas vorgeworfen und hatte auch nie gesagt, dass es peinlich war, dass sie hier im Wald wegen eines Kleides herumtanzte. Selbstverständlich war es das, aber er hatte es nie zum Ausdruck gebracht, es nicht angesprochen und lachte nicht einmal laut, wie es wohl jeder andere machen würde, wenn er dies gesehen hätte. Doch dann folgte eine Gegenfrage: Wer war er? Tja, wer war er wohl? „Puh, ich fürchte, ich bin wohl ein Wanderer in diesem Wald, aber wenn du einen Namen willst, kannst du mich Seishin nennen.“ Sakaida Mai... Noch nie gehört. Da er leider bei diesen albernen Kluften nicht ausmachen konnte, ob es sich bei ihr auch um einen Shinobi handelte, oder sie nur ein tanzendes Mädchen war, welches an diesem lauen Sommertag im Wald spazierte, ging er einfach mal davon aus, dass sie nur ein Mädchen war, welches hier spielen wollte. Dass sie eigentlich wirkte, als wäre sie sein Alter, machte die Sache irgendwie sehr seltsam, da Kinder in dem Alter eigentlich zu reif waren, noch so infantil herumzuhopsen. „Und du hüpfst hier also geschickt umher und spielst mit deinem... wunderhübschen Kleid?“ Er sollte sich dann langsam auch auf den Weg machen, denn er hatte sicherlich noch besseres zu tun, als hier mit dem Blauschopf zu reden. Doch wenn er es sich recht überlegte, wusste sie vielleicht etwas von den Kräutern. „Du weißt nicht zufällig, wo ich hier besondere Kräuter bekomme?“ Was für Kräuter suchte er überhaupt? Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, aber es schien ihm, als wenn es das einzig Richtige war, sich hier nach diesen Pflanzen umzusehen und diese wieder mit nach Hause zu nehmen.

Eine erneute Begrüßung riss ihn aus seinen Gedanken. Scheinbar kannte dieser braunhaarige Kerl ihn, der hier seinen Karren mit sich herumzog. Woher kannte er ihn und warum tauchte hier in diesem Wald plötzlich wer auf, der ihn scheinbar schon außerhalb des Waldes begegnet war? Sein grinsen weigerte sich hierbei vehement von seinem Gesicht zu verschwinden, da er sich es einfach nicht anmerken lassen wollte, dass er die Person nicht kannte. Dann stellte er sich vor und Seishin fiel es urplötzlich wieder ein. Dieser Kerl war auf einer Mission sein Leiter und hatte sich dann von einem riesigen Seeungeheuer fressen lassen. Er war es auch, den Seishin im letzten Examen mit seinen Holzspeeren etwas verschönert hatte. „Yare, yare, Maskenheini-chan, wieso bist du nicht tot?~“ Sehr direkt, vielleicht für manch andere Anwesende etwas schroff, aber leider hatten Seishin und Ashizama schon eine bewegte Vergangenheit und somit war die Frage keineswegs unberechtigt. Doch noch bevor ein weitläufiges Gespräch entstehen konnte, krachte es hinter ihnen gewaltig. Im Feindesland, ein Krachen und splitterndes Holz? Ein Angriff! Seishin zückte instinktiv ein Kunai aus seiner... Was zum...? Wo war seine Waffentasche? Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte er heute denn alles vergessen? Erst seinen Modegeschmack und nun auch noch seine Kampfutensilien. Der Gruppe blieb wohl nichts anderes übrig, als die Stelle zu untersuchen, die den Lärm verursacht hatte. Was sie dort jedoch fanden, hatte er nicht erwartet, Auf dem Boden lag ein menschenförmiger Metallklumpen, der völlig verbeult war und sehr große Ähnlichkeit mit einer Ritterrüstung hatte. Ob wohl ein Mensch darunter steckte? Seishin konnte es nicht sagen, da er weder den Helm abbekam, noch das Visier verstellen konnte. „Wie schrecklich, wenn er nun tot wäre.~“ Mitleid war der Stimme des Jungen jedoch gänzlich fremd, doch seine "Befürchtung war nicht so weit hergeholt, da der Metallklumpen keinerlei Reaktionen zeigte, und kam auch nicht dazu, als er weitersprach: „Was wollen wir mit ihm nun anstellen? Wir könnten ihn liegenlassen, aber das wäre ja.. skandalös.~“ Was nun?
 

Sakaida Mai

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Seishin.. Nein, den kannte sie nicht. Auch wenn sie ihn nun noch so lange anstarrte, dass es schon fast penetrant war, sie glaubte nicht, ihn schon mal gesehen zu haben. Richtig nachdenklich hing ihr Blick an seinem Gesicht und hoffte, eine Eingebung zu haben, aber es kam nichts. Er wanderte einfach durch diesen Wald ohne Ziel und Richtung? Vielleicht hatte er ja einen freien Tag oder er war einfach ein Taugenichts, das wusste Mai nun auch nicht so genau. Aber er hatte Geschmack! Denn auch ihm war aufgefallen, was für ein bezauberndes Kleid das Mädchen gerade trug, auch wenn sie immer noch nicht wusste, woher sie dieses eigentlich Ding hatte, geschweige denn, wo sie hier eigentlich war. Irgendwie wusste Mai gar nichts mehr. Verlegen lächelnd blickte sie an sich herab und bestätigte seine Aussage, während sie sich verzückt eine Haarsträhne hinters Ohr steckte. „Es ist wirklich sehr schön, nicht wahr?“ Dass seine Aussage nicht unbedingt so nett und ehrlich gemeint war, wie Mai es aufgenommen hatte, merkte wohl jeder, aber sie nicht. Klarer dafür war seine Frage, auch wenn die Kunoichi darauf auch nicht antworten konnte. Leider hatte Mai nicht wirklich eine Ahnung von Kräutern und konnte Seishin nicht weiterhelfen. Bedauernd schüttelte sie den Kopf und stemmte nachdenklich ihre Hände in die Hüften, als plötzlich ein Dritter zu den beiden stieß. Sofort begrüßte der fremde Junge mit der braunen Sturmfrisur die Grinsebacke, er schien ziemlich erfreut zu sein, ihn zu sehen. Leider konnte Mai diese Freude nicht empfinden, da sie auch mit diesem Typen nichts anzufangen wusste. Und es wurde nicht einfacher, für die arme Mai! Mehr und mehr Fragezeichen türmten sich über ihren blauen Schopf, als Seishin den anderen Maskenheini nannte. „Was redet der denn? Warum nennt er ihn so?“ Es zwar diese schrecklichen Masken, die einem menschlichen Gesicht wahnsinnig ähnlich sahen, aber ob Mai nun einfach mal an seiner Haut ziehen.. nein, lieber nicht. Aber noch eigenartiger war die Frage, warum dieser Fremde nicht tot war. Mai zog eine Augenbraue nach oben und blickte Seishin verwirrt an. Sie selbst würde nie auf die Idee kommen, so eine Frage zu stellen. Hoffentlich würde sie die Zusammenhänge verstehen, ansonsten wäre es wohl besser für Mai, einfach zu gehen und selbst herauszufinden, wo sie war und warum sie überhaupt hier war. Es war, als hätte sie einen totalen Blackout. Sie wusste bloß, wie ihr Name war und wer sie war, eine Kunoichi aus Kumogakure. Aber warum zum Teufel war sie plötzlich in einem mittelalterlichen Gewand mitten in einem Wald? Als sie eben noch in der Höhle war, schien sie mehr gewusst zu haben, doch mit jedem Schritt nach draußen schwand auch eine Erinnerung. Plötzlich wandte sich die Sturmfrisur, welche sich als Minara Ashizama vorgestellt hatte, dem einzigen Mädchen der Runde zu. Unweigerlich bildete sich wieder das hocherfreute Lächeln in Mai‘s Gesicht und sie verriet ihm sogleich ihren Namen. Sie wollte Ashizama gerade fragen, ob er vielleicht wusste, wo sie hier waren, als sie ein lautes Krachen zusammenzucken ließ und Mai reflexartig und blitzschnell auf den nächsten Baum huschen ließ. Dort fühlte sie sich für den Moment sicher und konnte sich über die ganze Situation einen Überblick verschaffen. Oh, da war ja jemand von einem Baum gefallen! Bei genauerem Hinsehen wunderte es Mai auch nicht, denn als Ritter in einer unförmigen Blechrüstung waren Bäume wohl nicht gerade ein geeignetes Milieu. Wie war er überhaupt da hoch gekommen? Es ist sicherlich nicht einfach, in so einem Aufzug auf einen Baum zu klettern. Da es keine Gefahr zu geben schien, verließ Mai ihren sicheren Ast und begab sich wieder zu Seishin und Ashizama. Ersterer sprach genau das aus, was man nun befürchten konnte. Anscheinend war er noch sehr erschrocken, so emotionslos, wie er seine traurige Vermutung ausgedrückt hatte. Besorgt ging Mai einen Schritt auf den bewusstlosen Ritter zu und verharrte in ihrer Bewegung, als Seishin versuchte, den Helm abzubekommen. Leider schien er keinen Erfolg zu haben und musste sein Vorhaben letztendlich Aufgeben, wenn er dem Unbekannten nicht den Kopf abreißen wollte. Mai begab sich auf seine Frage hin zu Seishin und begutachtete diesen Ritter genau, ehe sie ihm antwortete: „Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm! Ich versuche mal, ihn aufzuwecken.“ Und ohne einen weiteren Moment zu zögern ging Mai, wenn auch doch ein bisschen verunsichert, neben ihm in die Hocke. Fragend beugte sie sich über ihn, konnte aber durch das verschlossene Visier sein Gesicht nicht erkennen. „Hallo?“, fragte sie zaghaft nach, ehe sie sich etwas lauter wiederholte. Da aber keine Reaktion von ihm kam, packte Mai ihn einfach grob an den Schultern, er trug ja die Rüstung, und rüttelte ordentlich daran. „He, kannst du mich hören?!“, hakte sie mit lauter Stimme nach. Ja, für besondere Feinfühligkeit war der kleine Tollpatsch nicht gerade bekannt, aber immerhin meinte es Mai gut mit Kiyama von Kumostein. Und der Gedanke zählt, das weiß doch jeder.
 
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Kiyama Mura

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Der junge Kiyama fand sich auf einer Lichtung wieder. Sie kam ihm seltsam bekannt vor. Sie erinnerte ihn stark an eine in der Nähe Shinohas und war doch irgendwie ganz anders. Aber viel kümmerte ihn das nicht, denn eine Gestalt war herangetreten. Groß und stattlich, die Fäuste in die Hüften gestemmt stand sie da und betrachtete den Jungen mit einem langen, abmessenden Blick. Die Lippen waren ein wenig zusammengekniffen und zeugten davon, dass der Mann ungehalten war. Wie in Trance näherte sich Mura dem Neuankömmling und schaute verschämt und betreten zu Boden. Entschuldigung, Vater, ich...ich habe wohl verschlafen. Doch sein Gegenüber blickte nur auf den Jungen herab und sagte nichts, stattdessen schien seine Gestalt immer größer zu werden Plötzlich griff er ihn an seine Schultern und fing an ihn zu rütteln.
Sein Vater erhob die Stimme und rief immer wieder etwas, nur drang kein Laut an Muras Ohren, während sein Kopf in alle Richtungen geschleudert wurde und ihm zunehmend jede Wahrnehmung nahm.
Doch da...erst leise, dann immer lauter werdend vernahm er etwas: Eine Stimme. Nur war sie weiblich und klang nicht erzürnt, sondern eher besorgt. Kurz darauf festigte sich wieder sein Blick und er sah sich einem wunderschönen Mädchen gegenüber. Wer...wer seid ihr? Ihr seid eine wunderschöne... MAI! Das letzte Wort hatte er beinahe geschrieen, so überrascht war er. Mura konnte es nicht fassen, aber er kannte dieses Mädchen. Nicht nur stammte Mai ebenso wie er aus Kumogakure, sondern war ihm auch in den letzten Monaten immer wieder auf den verschiedensten Missionen begegnet. Was für ein Glück, endlich einmal einem vertrauten Gesicht zu begegnen. Er versuchte sich aufzurichten, aber dies gelang ihm nur schleppend und zum Dank dröhnte ihm daraufhin der Schädel. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich...ich habe da aber einen guten Sturz hingelegt. Noch während er diese Worte aussprach, wollte er mit den Händen ein wenig seine Schläfen massieren, nur um festzustellen, dass da ein verbeulter Helm im Weg war. Verflucht...
Dann bemerkte er zum ersten Mal, dass noch zwei Fremde hinter dem Mädchen standen. Oh...ähm...ich bin Kiyama Mura. Guten Tag. Er versuchte sich aus seiner Position heraus an einer Verbeugung, was im Endeffekt nicht mehr war als ein Nicken. Als Nächstes galt es aufzustehen. Zu diesem Zweck rollte er sich über seine Schulter und richtete sich dann schrittweise auf. Dabei gab dieses Monster von einer Rüstung ein Knarren und Scheppern von sich, dass man meinen könnte, sie würde jeden Moment auseinanderfallen. Naja, immerhin hatte sie ihn vor Schlimmeren bei diesem Sturz bewahrt. Er sollte also eigentlich dankbar sein. Schließlich stand er, wenn auch ein wenig wackelig, wieder auf seinen Beinen und entfernte Dreck und Zweige von seinem Panzer. Dieser verdammte Riesenvogel! Auf in die nächste Runde! Muss einer von euch auch zur Burg?
 
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Also eines stand schon jetzt fest. So wie es zu sein schien, würde Ashizama diese Umgebung sicherlich nicht so schnell vergessen, sie hatte etwas Einzigartiges an sich, etwas fremdes und neues und irgendwie wirkte alles traumhaft. Doch kommen wir lieber wieder zurück zum aktuellen Geschehen, denn dort ging es buchstäblich drunter und drüber. Kaum war Ashi auf das bekannte Gesicht Seishin getroffen und hatte Bekannftschaft mit der erfreut lächelnden Mai gemacht, kündigte sich auch schon der nächste, heitere Teilnehmer dieser mehr als nur auffälligen Runde, an. Liebend gerne hätte der Minara seiner alten Bekanntschaft nun von seinem beeindruckenden Abenteuer erzählt und erklärt wie er es geschafft hatte den gefährlichen und tödlichen Klauen bzw. Tentakeln des Seeungeheuers zu entkommen und sein Leben weiterhin fortführen zu können. Doch wie schon zuvor erwähnt, erwartete die kleine drei-Personen Gruppe wohl noch ein viertes Rädchen, welches mit einem lauten Knall den Boden erreichte. Ungläubig wanderte Ashi`s Blick gen Himmel, bevor er wieder auf die beschädigte Blechbüchse schaute, welche den Umständen entsprechend wohl noch glimpflich davon gekommen war. Mit einem amüsierten Grinsen und verschränkten Armen betrachtete der Minara das unterhaltsame Schauspiel; wie sich Mura (so stellte er sich zumindest vor) allmählich erhob und langsam aber sicher auch wieder einen vernünftigen Stand fand.
Als dies geschehen war, begab sich der Minara gemächlichen Schrittes gen Blechbüchsenmann, streckte ihm seine Hand entgegen, um somit ebenfalls eine höfliche Begrüßung zu gewährleisten. "Hallo, mein Name ist Minara Ashizama, freut mich dich kennenzulernen, Mura." jedoch konnte sich der Braunschopf bei dem skurrillen Anblick seines Gegenüber ein Schmunzeln und erst Recht nicht sein amüsiertes Grinsen verkneifen, hoffentlich würde er es nicht allzu persönlich nehmen. "Hmm, jedoch ist dieser Larry hier keineswegs dabei, wo könnte dieser Kerl wohl stecken...." alsgleich ihm dieser Gedanke durch den Kopf geschossen kam und ehe er diesen zuende denken durfte, wurde er von den Worten des Neuankömmlings unterbrochen. "Die Burg?" sein Blick verlief gen Horizont, in einiger Distanz konnte man eine riesige Burg ausmachen, auch wenn Ashi es wohl eher als Schloss bezeichnet hätte, wo wohl der Unterschied lag?

Naja egal, zumindest war sie zu Fuß anscheinend gut erreichbar (auf den ersten Blick zumindest) und der Weg dorthin dürfte ebenfalls nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Ob diese Burg wohl Larry gehörte oder er zumindest in dieser hauste? Der Minara wusste es nicht, dennoch war es ein Versuch wert, er hatte ja sowieso keine weiteren Anhaltspunkte und in seinem Inneren verspürte er das dringende Verlangen seinen Karren unbedingt wieder diesem Larry zurückzubringen. "Mura-kun, du hast Glück. Rein zufällig muss ich ebenfalls zur Burg gelangen. Und wie schaut es mit euch beiden aus...." kurzerhand musterte er die blauhaarige Kleidchenträgerin und die allseits bekannte Grinsebacke, welche über einen gewöhnungsbedürftigen Humor verfügte. "...wollt ihr uns ebenfalls zur Burg begleiten." ein abenteuerlustiges Grinsen zierte seine Miene. Während der Minara gespannt die Antwort abwartete. Dass er hierbei Mura praktisch ohne dessen wirkliche Zustimmung einfach schon als Partner dazugezählt hatte, war momentan für den Minara nebensächlich, so stellte dessen Frage allein schon genügend Zustimmung für den Jungen dar.
 
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Scheinbar kannten sich der Metallklotz und der Blauschopf schon, da das Ding, als es denn endlich doch ein Lebenszeichen von sich gab, erschrocken ihren Namen rief. Er hatte ihren Namen schon wieder vergessen und musste kurz überlegen, was er mit einer Mai meinte, bis ihm wieder durch den Kopf raste, dass die Dame in ihrer Runde so hieß. Wie war das Ding eigentlich auf einen Baum gelangt, wenn es doch diese schwere Rüstung trug? Oder war er von ganz woanders geflogen? Denn von einem Baum würde er kaum solche Verbeulungen erfahren. Aber wenn Seishin es recht bedacht, war ihm das Schicksal dieser Blechbüchse relativ egal, solange er ihren Weg zum Schloss nicht behinderte. Doch warum mussten sie eigentlich zur Burg? Niemand hatte Seishin den Auftrag gegeben, sich zur Burg zu bewegen, allerdings hielt er es einfach für ein ungemein logisches Ziel, wenn sie die einzige große Anlaufstelle in der Umgebung benutzen würden. Doch dazu müssten sie erst einmal aus dem Wald herausfinden und dann das riesige Schloss, welches auf einem nahen, großen Hügel stand, anpeilen. Man konnte es zwar jetzt schon über die Baumwipfel ragen sehen, doch das wahre Ausmaß dieses Baus konnte man sich momentan nur ausmalen. „Lustigerweise muss ich auch in dieses Schloss und es wäre selbstverständlich... reizend, wenn ihr mich begleiten würdet.“ Wie auch zu erwarten war, war dies nicht sonderlich ernst gemeint und verpackt in einen wundervollen ironischen Unterton. Ashizama müsste das ja längst gewohnt sein, die anderen würden sich mit der Zeit sicherlich auch noch daran gewöhnen, oder vielleicht auch nicht, was die Angelegenheit in diesem E... Wald nur noch umso schöner machen würde. Doch halt, an was hatte Seishin da gerade eben gedacht? Mh, unwichtig. Als die Gruppe sich dann letztlich in Bewegung setzte, bemerkte Seishin erst, was für ein seltsames Quartett sie doch waren. Ein Metallklumpen, der laufen konnte, ein prunkvoll gekleideter irrer Massenmörder, eine scheinbar total unschuldige Maid und einen Karrenschieber, auch wenn er in diesem Falle eher ein Zieher war. Das konnte ja was werden. „Was sucht du eigentlich in diesem Wald, große Tänzerin?“ Die Blechbüchse war ja scheinbar einfach hereingefallen und Ashizama hatte ja mit seinem Karren allerhand zu tun, aber Mai hatte bisher noch gar keinen richtigen Grund genannt.

Als der Wald dann in der Nähe des Schlosses dichter zu werden begann, kamen sie auf ihrem Weg an eine Gabelung. Der Weg teilte sich hier und gab zwei mögliche Fortschritte preis, die sich offensichtlich nicht zu unterscheiden schienen. „He, ihr da!“ „Bleibt stehen, oder wollt“ „ihr etwa vom rechten Weg abkommen?“ Am Wegrand standen noch zwei weitere Gestalten, die mit ihrem rotblondem Haar eigentlich sofort hätten auffallen müssen, jedoch aus dem Nichts zu kommen schienen. „Wir sind übrigens Thorsten“ „und Torben!“ Sie beenden sich jetzt nicht wirklich jeden Satz gegenseitig? Beide Brüder schienen absolut identisch und Seishin konnte beim exakten Hinschauen absolut keinen Unterschied ausmachen. „Die Wege, die ihr dort seht, mögen gleich scheinen,“ „aber nur einer führt euch gemütlich zum Ziel.“ „Der eine bringt euch nach einem schönen fünfminütigen Spaziergang direkt zum Schloss,“ „der andere wird euch 42 Stunden im verhexten Labyrinth herumführen und mit allerlei Qualen auf euch warten.“ Klang schon einmal nicht so angenehm, zumal die Sonne langsam unterging und er gerne vor Anbruch der Dunkelheit aus diesem Wald raus wäre. „Seid unbesorgt, wir kennen den richtigen Weg.“ „Doch natürlich müsst ihr euch die Antwort verdienen.“ „Wir beiden Zwillinge sind nicht komplett gleich, denn einer von uns lügt, während der andere Bruder immer die Wahrheit spricht.“ „Natürlich werden wir euch nicht sagen, welcher welcher ist, ihr habt eine einzige Frage frei, die wir euch beantworten werden, woraus ihr entweder schließen könnt, welcher der Brüder lügt, oder welcher der richtige Weg ist.“ Was für ein billiges Kinderrätsel, welches Thorsten und Torben da stellten. Was waren das eigentlich für blödsinnige Namen? Da hatten sich die Eltern ja schöne Bestrafungen für ihre Kinder ausgedacht. Thorsten und Torben schienen jedoch nur zweitrangig an der Frage interessiert zu sein, da sie sich mittlerweile um Mai geschart hatten und diese bezirzten. „Du könntest gerne auch hierbleiben“ „und uns hier ein wenig Gesellschaft leisten, schönes Kind.“ Was für ein paar lustige Zeitgenossen...
„Yare, yare, wie unglaublich schwer.~“ Das eigentliche Rätsel, wenn man es denn so nennen konnte, hatte Seishin schon gelöst, die Frage war ja nun glasklar, aber ob jemand noch vor ihm zu einer Antwort kommen würde?

[Ooc: Solltet ihr ein Thorsten oder Torben sein/kennen, bitte ich euch das nicht beleidigend aufzufassen, diese Nammen passen nur für einen "japanischen Mensch" absolut nicht in sein Erwartungsschema und ist deswegen absolut nicht böse gemeint.]
 

Sakaida Mai

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Allmählich schien der Ritter wieder zu sich zu kommen, was Mai ungemein erleichterte. Sie lächelte ins Visier, da sie kein Gesicht erkennen konnte zum Hineinlächeln und wartete auf weitere Lebenszeichen. Kurz darauf sprach er Mai sogar an, allerdings hielt das eine große Überraschung für das Mädchen bereit. Wo er zunächst fragte, wer sie war, nannte oder schrie er plötzlich ihren Namen! Über den unerwarteten Aufschrei erschrocken stolperte die noch immer in der Hocke sitzende Mai nach hinten. Verwirrt, aber auch errötet über seine vorherigen Worte, starrte sie ihn an. Woher kannte er sie? Er konnte doch das Gespräch zwischen Ashizama, Seishin und ihr, als Mai ihren Namen nannte, unmöglich mitgehört haben. „Ähm.. Wer bist du?“, fragte sie schon fast misstrauisch nach, während die Kunoichi den Fremden dabei beobachtete, wie er sich langsam aufrichtete. Auf seine Entschuldigung hin rang sie sich zu einem verunsicherten Lächeln durch, mehr ging nicht, da sie noch immer nicht wusste, was sie von der Situation halten sollte. Das war alles so verwirrend! Sie wusste nicht wo sie war, warum sie hier war und wer diese ganzen Leute hier waren! Da konnte man sich richtig verlassen fühlen. Auch als der Ritter sich als Kiyama Mura vorstellte, konnte Mai leider nichts mit diesem Namen anfangen, auch wenn er ihr für einen kurzen Moment vertraut vorkam, aber letztendlich musste sie sich eingestehen, dass sie ihn nicht kannte. Was sollte sie tun? Es war, als hätte sie vor nicht einmal einer Stunde noch alles gewusst, was zu diesem Zeitpunkt wichtig war. Als das Schloss erwähnt wurde, richtete Mai ihren Blick unweigerlich in die Richtung des Bauwerks. Es wäre doch gar keine schlechte Idee, mit den anderen mitzukommen, vielleicht würde in diesem Schloss ja jemand wohnen, der ihr helfen konnte, ihre Erinnerungen aufzufrischen. Mit neuer Hoffnung teilte sie den anderen mit, ebenfalls mitzukommen, wobei sie es vor allem Seishin zusagte, schließlich schien er sich zu freuen, nicht allein gehen zu müssen. Als die Gruppe sich in Bewegung setzte, warf Mai immer wieder einen neugierigen Blick in den Karren von Ashizama, fand aber leider nichts als Leere vor. Ob er ein Händler war? Aber warum brachte er dann einen leeren Karren zum Schloss? Hätte Seishin sie nicht gerade angesprochen, hätte sie wahrscheinlich einfach nachgefragt. Verlegen sah sie zu ihm, anscheinend hatte er sich doch über sie lustig gemacht, als sie sich über ihr tolles Kleid gefreut hatte. Andererseits war sie wohl selbst schuld, wenn sie so ein Theater machte. Auf seine Frage hin verschränkte sie nachdenklich die Arme hinter dem Rücken und seufzte: „Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht, geschweige denn, wie ich hier her kam! Mir ist, als hätte ich mein Gedächtnis verloren. Ich hoffe, dass mir im Schloss jemand helfen kann.“ Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, ehe sie sich wieder dem Jungen zuwandte, da sie zuvor kurz in den Himmel geblickt hatte. Irgendwie war er komisch, er lächelte immer. Das war ja an sich eine gute Eigenschaft, aber er hatte sogar so ausgesehen, als er seine Befürchtung aussprach, dass Mura tot sein könnte. Vielleicht litt der Arme ja unter einer Gesichtslähmung? Mai öffnete gerade den Mund, um ihn danach zu fragen, doch ihre Mutter hatte ihr ja immer eingebläut, dass man andere nicht nach irgendwelchen Krankheiten fragte, da das für sie unangenehm sein könnte. Daher versuchte sie einfach, möglichst mitfühlend zu reagieren und warf ihm einen verständnisvollen Blick zu, ehe ihr etwas anderes einfiel und sie sich zu diesem Mura zurückfallen ließ. Noch immer waren ihre Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und teilweise ging sie unbewusst auf Zehenspitzen vor lauter Aufregung. Das kam daher, dass ihr diese ganze Situation nicht gerade behagte. Als Mai neben dem Ritter herging, platzte sie sofort mit der Frage heraus, welche sie so brennend interessierte: „Sag mal, woher weißt du eigentlich meinen Namen? Kennen wir uns?“ Voller Erwartungen blickten die blauen Augen in das Visier des Jungen, allerdings erkannten sie auch nicht mehr, als vorher. Aber selbst Mura’s Gesicht würde nicht helfen, denn Mai hatte keine Erinnerungen mehr an ihn oder sonst was.

Bald hatten die vier Jugendlichen eine Weggabelung erreicht, wobei man von hier aus nicht erkennen konnte, welcher Weg nun zum Schloss führte und welcher nicht. Erst dachte Mai, dass es eigentlich egal sein musste, schließlich unterschieden sich die beiden Möglichkeiten nicht wirklich untereinander. Allerdings wurde sie bald eines besseren belehrt, denn plötzlich kam ein Zwillingspärchen auf die Gruppe zu und Mai war absolut begeistert, wie gut die beiden aufeinander abgestimmt waren. Nicht nur, dass sie eindeutig eineiig waren, sie wussten sogar immer genau, was der andere sagen wollte! Da wünschte man sich doch glatt selbst eine Zwillingsschwester. Thorsten und Torben klärten die Gruppe darüber auf, dass nur einer der beiden Wege der rechte Weg war, während der andere der totale Umweg war. Mai hatte mit Sicherheit keine Lust durch ein verhextes Labyrinth zu gehen und 42 Stunden lang Qualen erleiden zu müssen, weshalb sie natürlich unbedingt wissen wollte, welcher Weg der einfachere war. Aber natürlich, ein Haken! Was für blöde Zwillinge, konnten die nicht einfach beide ehrlich sein? Und dann auch nur eine Frage! Dabei brauchte Mai doch mindestens zehn Freifragen, um das Rätsel auch wirklich richtig verstanden zu haben oder den ein oder anderen Tipp aus ihnen heraus zu kitzeln. Naja, dann musste sie wohl oder übel den Mund halten, bis sie sich absolut sicher sein konnte, die einzig wahre Frage herausgefunden zu haben. Gerade, als sich die Kumo-Nin in die unendlichen Weiten ihres Gehirns verschanzen wollte, um in Ruhe nachdenken zu können, wurde sie von den verlogenem und aufrichtigen Zwillingen angesprochen. Die Hitze stieg Mai ins Gesicht, obwohl sie das ganz und gar nicht wollte, aber dagegen wehren konnte sie sich auch schlecht. Langsam machte sie einen Schritt näher an die Gruppe heran, weg von Thorsten und Torben und murmelte bloß: „Ich werd lieber mit den anderen zum Schloss gehen..“ Liebe Güte, hoffentlich hatte dann wenigstens der Ehrliche sie schönes Kind genannt. Im Gegensatz zu Seishin konnte Mai das Rätsel nicht so schnell lösen, doch bald fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, sie überprüfte ihre Frage mehrmals, wie sie in der Praxis verlaufen würde und wickelte vor lauter Aufregung eine Haarsträhne ständig um ihren Finger.
 
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Kiyama Mura

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Als der junge Kiyama die freundlich ausgestreckte Hand des Fremden ergriff, war er noch immer durcheinander. Kein Wunder also, dass er das amüsante Lächeln seines Gegenübers oder den verwirrten Ausdruck auf Mais Gesicht gar nicht erst registrierte. Anders ließ sich auch nicht erklären, dass er- gerade er, der so viel Wert auf Höflichkeit legte- so dreist nach dem Reiseziel seiner Gesprächspartner gefragt hatte. Doch dieser Ausrutscher wurde ihm nur ganz allmählich bewusst, als alle doch recht bereitwillig Auskunft gaben.
Während er aber noch bei den Männern lediglich zustimmend genickt hatte, ließ ihn die Aussage Mais ein wenig aufhorchen. Erinnerungsverlust? Wie verhielt es sich bei ihm? Hm...bei genauerer Überlegung gab es da auch die ein oder andere Unstimmigkeit und Lücke. Vielleicht litt er unter einem ähnlichen Symptom. Also fangen wir nochmal bei der Basis an: Ich bin Kiyama Mura und stamme aus Shinoha. Guter Grundstein...das passt. Ich bin Ninja. Aha, erster Fehler. Warum laufe ich dann in einer Ritterrüstung rum? Bin ich auf einer Mission? Aber sicher doch! Ich muss den Schlüssel finden, der zu meiner großen Liebe führt. Und der Riesentruthahn bewacht ihn im Schloss.
Einen kurzen Moment stutzte Mura bei diesem Gedanken. Vielleicht lag es daran, dass ihm für einen kurzen Moment das Widersinnige seiner Aussagen auffiel oder die große Informationslücke, wie er denn überhaupt von Shinoha in dieses namenlose Märchenland gekommen war. Doch lange währte dieser Zustand nicht, als das alle übermannende Genjutsu wieder seine Gedanken einfing und in die rechten Bahnen lenkte. Dementsprechend beruhigte er sich selbst: Zum einen bin ich aus bestimmt hundert Metern auf den Boden gekracht- Moment, das kann man überleben...Tatsache-, zum anderen steht die Mission im Vordergrund. Irgendwann fällt es mir wieder ein.
Während Mura so vor sich hin gegrübelt hatte, war er in der Zwischenzeit unversehens und Geistesabwesend auch schon mit seiner außergewöhnlichen Reisegruppe aufgebrochen. Mit einem leicht genervten Blick gen Himmel und einem kleinen Stoßgebet regte sich der Junge mal wieder über sich selbst auf. Auf Dauer war es manchmal wirklich nervig, so ein Träumer zu sein und sein Umfeld und schlimmer noch seine Handlungen so auszublenden. Immerhin wollte er jetzt zumindest die Gelegenheit nutzen, um seine Begleiter mal näher unter die Lupe zu nehmen. Sie alle trugen recht ungewöhnliche Kleidung. Mai schien ebenso wie er keinerlei Ninjaausrüstung mit sich zu führen. Scheinbar hatte sie sich den Begebenheiten des Landes angepasst. Schließlich schienen die beiden Fremden, vermutlich Einwohner, keinen Anstoß an ihrem Aussehen zu nehmen. Dafür erntete der Kiyama in seiner verbeulten Rüstung umso mehr Blicke. Wenn er bloß dieses doofe Visier aufbekommen würde... Nein, dieses Mal würde er sich nicht ablenken lassen. Stattdessen konzentrierte er sich wieder auf seine Mitmenschen. Ashizama, wie er sich vorgestellt hatte, war fast ganz in Braun gekleidet. Die Sachen schienen von ganz guter und robuster Qualität, perfekt geeignet für lange Märsche in der Natur. Im Zusammenspiel mit dem Karren, den er hinter sich herzog, blieb nur die Schlussfolgerung, dass es sich bei ihm um einen Händler handelte. Dann war da noch...verflucht, er hatte den Namen vergessen. Was sollte er denn jetzt bloß machen? Seine Wangen erhitzten sich und zum ersten Mal seit seinem Sturz war er froh den Helm zu tragen. Ist das peinlich...Ich kann doch nicht den...Priester nochmal fragen. So abwegig war die Sache mit dem Priester eigentlich gar nicht. Mit dieser Tunika und den Ornamenten wirkte er zumindest so. Aber Mura würde einen Teufel tun und den stets lächelnden Mann, dessen Name ihm noch ganz nebenbei entfallen war, so direkt fragen. Mura schüttelte den Kopf. Was für ein Tag.

Vollkommen auf die Fremden fixiert, bemerkte Mura erst spät, dass er selbst gerade neugierig gemustert wurde. Der Junge schaute Mai interessiert an, die ein wenig unstet herumzappelte. Muss die etwa aufs Klo? Bei der dämlichen Vorstellung hätte er beinahe laut aufgelacht, konnte es aber gerade noch so verhindern. Nur ein vom Helm verdecktes Lächeln gönnte er sich noch, ehe das Mädchen auch schon mit seinem eigentlichen Begehren herausplatzte und seine Gesichtszüge erfrieren ließ. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Es war jetzt das dritte Mal, dass sie sich begegneten, und beim letzten Mal hatte Mai ihn nicht auf Anhieb erkannt. Er trug zwar diese klappernde Rüstung, aber der Name hätte ihr doch weiterhelfen müssen. Bei dem bleibenden Eindruck, den er anscheinend auf Menschen machen musste, grenzte es ja geradezu an ein Wunder, wenn ihn die eigene Mutter noch erkennen würde. Er konnte ein Seufzen kaum unterdrücken. Dann muss ich mich halt zum dritten Mal vorstellen: Erinnerst du dich an den Job in Konoha? Wir haben da zusammengearbeitet. Groß? Blond? Wir haben doch die Tiere...
In diesem Moment erregten zwei Gestalten am Wegesrand seine Aufmerksamkeit und ließen ihn unversehens das zwecklose Gespräch abbrechen. In diesem Wald waren aber auch ganz schön viele Menschen unterwegs. Mit kritischem Blick und einem Reflex, der die Rechte zum Oberschenkel wandern ließ, verfolgte er jede Bewegung des Zwillingspärchens. Irgendwie erschienen ihm beide seltsam. Ein erster Eindruck, der sich schon nach ihren ersten Sätzen bestätigt hatte. Interessiert folgte er den Ausführungen von Torben und Thorsten und konnte doch nicht fassen, was er da hören musste. Obwohl sie den sicheren Weg kannten, machten diese skrupellosen Typen sich ihren Notstand zu Nutze, um sich ein wenig Kurzweil in Form eines Rätsels zu verschaffen. Als sie dann auch noch Mai belästigten, war für den Jungen das Fass übergelaufen.
Was fällt euch ein! Sagt uns lieber, wohin wir gehen müssen. Wenn einer von euch immer lügt...dann, dann gibt es vielleicht gar keine Gefahren. Oder beide sind gefährlich. So etwas...Die Handlungsweise der beiden verschlug ihm einfach die Sprache. Wütend entfernte sich Mura und ging einige Schritte in Richtung der Kreuzung. Es war wirklich selten, dass der Kiyama so wütend wurde. Aus diesem Grund brauchte er ein wenig, um sich zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bekommen. In seiner Gemütsverfassung war er der Gruppe aber auch gar keine Hilfe. Gerade wollte er schon zurückkehren, als ihn etwas in der Bewegung verharren ließ.
Irrte er sich oder war tatsächlich der eine Weg da vorne mit gelben Steinen gepflastert?
 
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Endlich ging es allmählich weiter vorran. Die vierköpfige Gruppe bewegte sich gemeinsam durch den Wald und somit konnte die Reise endlich fortgesetzt werden. Der Minara verbrachte diesen Fußmarsch eher wortkarg und verbrachte die meiste Zeit eher in seiner Gedankenwelt und ließ die unterschiedlichsten Gedanken durch seinen Schädel rattern. Lediglich das Geräusch seiner knarrenden Karre ließ stets darauf schließen, dass der Minara noch immer bei der Gruppe war und keinesfalls zurückgefallen war. Nach einigem ordentliche Fußmarsch, zumindest ließen die leicht schmerzenden Füße (der Schmerz, welcher vermutlich vom Laufen herrührte) darauf schließen, gelangte die aufsehenerregende Gruppe an eine ebenso auffällige Lichtung.
Zwei merkwürdige Typen erschienen auf der Bildfläche und wandten sich an sie, der Minara hielt sich vorerst zurück und als die beiden Scherzkekse wohl auf ein Rätselspiel aus waren, fing der Denkapparat des Minara schon kräftig an zu arbeiten. Einige Augenblicke zog er es ebenfalls in Betracht den beiden einfach mithilfe physischer Einwirkungen - sprich mit Gewalt - die richtigen Antworten zu entlocken, jedoch könnte es vielleicht auch möglich sein das Rätsel zu lösen ohne gleich ein Blutbad zu provozieren. Doch was sollte man nun fragen?
Während die anderen sich wohl ebenso den Kopf zerbrachen und Mura anscheinend recht verärgert war über das Verhalten der Zwillinge und ihrem Rätsel, hielt sich der Minara indess noch immer zurück und dachte kräftig nach. Er ging viele verschiedene Szenarien durch und malte sich die Antworten der beiden Brüder auf etwaige Fragestellungen aus, ehe auch er endlich eine passende Frage gefunden hatte, welche selbst nach dem dritten Durchgang im Kopf noch Sinn ergab. Mit einem selbstsicheren Grinsen auf den Lippen musterte der Minara kurz vorher nochmal seine Weggefährten und die gesamte Szenerie selbst. Seishin für seinen Teil lächelte wie man es von ihm gewohnt war und hüllte sich ebenso in Schweigen, ob er das Rätsel bereits gelöst hatte? Zutrauen würde der Minara es ihm, ob es jedoch der Wahrheit entsprach war noch ungewiss. Mai selbst wirkte zwar auch in einem gewissen Maß abwesend, jedoch schien sie auch ein wenig überfördert mit der Situation zu sein, doch wer wäre das nicht gewesen, wenn er von solchen merkwürdigen Zwillingen urplötzlich überrumpelt wurde? Und Mura, dieser setzte sich anscheinend für Mai ein und schien wirklich sehr verärgert zu wirken, bevor er sich ein wenig zurückzog um anschenend wieder ein wenig Ruhe einkehren zu lassen.
Alles in Allem hatte also der Minara wohl die freie Bahn um endlich die entscheidende Frage zu stellen und dieses Ratespiel zu beenden und die Reise zu verkürzen. "Ich hätte da eine Frage an euch...." gab Ashi von sich, damit er sich auch sicher sein konnte, dass die Zwillinge im zuhörten. Beide Zwillinge schauten erwartungsvoll gen Ashizama, womit er nun also beginnen konnte. "Welchen Weg würde uns wohl der jeweils Andere von euch uns zeigen?" die Frage war vielleicht nicht ideal formuliert, jedoch sollte sie ihren Zweck erfüllen. Der Minara rechnete damit, dass nun beide Zwillinge den falschen Weg zeigen müssten. Schließlich würde der Lügner, wissen, dass sein Zwillingsbruder den richtigen Weg zeigen würde und er lügen müsste, würde er den falschen Weg zeigen und da sein Bruder hingegen wusste, was der Lügner zeigen würde, würde ebenso den falschen Weg deuten.

Beide Brüder wirkten ein wenig verdutzt, ehe sie mit gewisser Enttäuschung beide den falschen Weg zeigten. "Glückwunsch..." entfuhr es einem der beiden, jedoch waren die Beiden soeben für den Minara vollkommen uninteressant geworden, weshalb er ihnen fortan keinerlei Beachtung mehr schenkte, seinen Karren griff und schnurrstracks den linken Weg nahm, welcher offensichtlich nun der richtige Weg sei. "Wir haben nicht ewig Zeit, meine Freunde. Kommt ihr?..." sie bekamen noch ein zuversichtliches Grinsen spendiert, bevor sich der Minara allmählich umwandte und weiter den Weg entlang Schritt in der Erwartung, dass die anderen drei sich nun auch nicht mehr mit den Zwillingen herumschlagen und folgen würden. Es war dieses Mal nur ein recht kurzer Marsch, verglichen mit dem vorherigen, ehe sie sich einem riesigen Schloss vorfanden. Sie lag ziemlich abgegrenzt und ziemlich weit oben. Man musste vorerst eine alt wirkende Holzbrücke überqueren, welche jedoch glücklicherweise die vier-Mann (und Frau) Gruppe aushielt und herüber geleitet hatte. Dort fanden sich die vier Gefährten nun in einem ansehnlichen Vorhof vor. Ein prächtiger Brunnen, in welchem das Wasser förmlich zu sprießen schien, erhellte die Umgebung ungemein und sorgte für eine entspannende Geräuschkulisse. Am Ende sah man ein altehrwürdiges, steinernes Steintor vor sich, welches sicherlich schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hatte und mindestens vier Meter in die Höhe ragte. Doch bevor noch jemand die Gelegenheit hatte klopfen zu können, fing der Brunnen an noch kräftiger zu sprudeln als zuvor, beinahe schon zu toben. Ehe plötzlich eine Person inmitten einer Wasserfontäne aus dem Wasser geschossen kam und direkt vor der Gruppe wieder landete und festen Boden unter den Füße spürte. Nun stand ein großgewachsener Mann in prunkvollen Gewändern vor ihnen. Er hatte einen spitzen Hut auf und sein grauer Bart hätte allem Anschein nach sicherlich den Boden erreichen können, wenn er nicht zusammen geflechtet worden wäre. Doch was noch viel merkwürdiger an diesem Kerl neben seinem Auftritt war, dass dieser dennoch vollkommen trocken war. "Seid gegrüßt, Wanderer! Willkommen in Strawgoh, ich habe euch schon erwartet....!" Hatte der Kerl einen Hörfehler oder wieso brüllte er, als ob er in einem riesigen Saal voller Zuschauer stehen würde und wieso hatte er angeblich schon mit ihnen gerechnet? Der Minara würde sich zumindest abermals zurückhalten und den anderen das Reden überlassen, schließlich hatte er schon das lästige Rätsel für sie gelöst.
Merkwürdig und Fragen über Fragen schienen sich zu häufen, ob die Antworten darauf noch kommen würden? Wer weiß......
 
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Hach, gerade als Seishin antworten wollte, wurde er unsanft unterbrochen, da der Metallklops einen Anfall hatte, den er an den beiden Jungen abließ, die doch nichts weiter taten als ihrer jugendlichen Liebe freien Lauf zu lassen. Ein seltsamer Kerl. Erst flog er aus heiterem Himmel, dann noch solche Ausraster? Vielleicht hatte sein Hirn ja Schaden genommen, als er aus den Weiten des Waldes gefallen war? Er hoffte, dass er diese nicht weiterhin haben würde, damit er die Gruppe nicht unnötig in Gefahr brachte. Denn wer wusste, was sich hier in den Wälder noch so herumtrieb, was vielleicht nicht so sonderlich gutmütig auf seine Anfeindungen reagierten. Doch Ashizama bereitete dem ein schnelles Ende, indem er die etwas schwammig formulierte, aber im Grunde richtige Antwort „sagte“ und damit die beiden Jungen dazu brachte ihnen zu gratulieren und ihnen den falschen Weg zu zeigen. Dies konnten sie nutzen, um einfach den anderen Weg zu laufen und somit heil durch den Wald zu kommen. Sie hatten nicht untertrieben, der Weg war wirklich recht einfach zu begehen und versprach auch so zu bleiben. Auf dem Weg dorthin wandte er sich noch einmal an die blauhaarige Dame unter ihnen. „Wieso bist du denn nicht bei ihnen geblieben, Ballerina-chan, sie machten doch einen netten Eindruck.~“ Auch Ashizama hatte er eine Frage zu stellen. Er hatte ihn zwar lange nicht gesehen, was wohl daran lag, dass er dachte, dass dieser tot war. „My, my, wieso ziehst du eigentlich diesen Karren mit dir herum? Hat ihn dir das Seemonster geschenkt?“ Wie war er von diesem Scheusal eigentlich entkommen? Wenn er richtig gesehen hatte, hatte dieses ihn ganz schön gepackt und mit in die Tiefe gezogen. Doch vielleicht hatte er nach dem ganzen Ebenen noch Zeit dafür, sich über dies Gedanken zu machen, oder ihn zu auszuquetschen. Aber was für Ebenen eigentlich? Hier war doch nur dieser Wald, ein schönes Tal und diese riesige Burg, die sich vor ihnen erstreckte. So langsam aber sicher hatte Seishin das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Er hatte nicht einmal eine Ahnung, wieso er überhaupt hier war. Ja klar, er wollte Kräuter sammeln, aber für wen? Und wieso war er überhaupt hier gelandet? Die Erinnerungen an die Zeit vor der Ebene waren äußerst undurchsichtig und ließen sich einfach nicht greifen. Aber er würde den Teufel tun und jemandem davon berichten, bevor er sich hier zum absoluten Affen machte.

Auf dem Weg über die Brücke, drohte diese mehrfach einzustürzen, war für sei schnell klar, dass es am Metallklumpen liegen musste, den sie mit sich herumschleppten. „Sag mal, Rosti, wieso ziehst du deine Rüstng eigentlich nicht aus? Ist dir nicht warm darin oder bist du gar kein Mensch?“ Hier würde ihn mittlerweile kaum noch etwas überraschen.
Das Schloss lag nun direkt vor ihnen und gab ein prachtvolles Innenleben preis. Der Hof war verziert mit einem wunderschönen Brunnen aus dem leise prasselnd das Wasser floss. Doch was noch viel ansehnlicher war, war der alte Mann, der sich wirbelnd aus dem Wasserstrudel zu ihnen gesellte und dann vor ihnen stand, als wäre es das normalste der Welt, wenn sich alte Männer mit einem spitzen Hut und langem silbergrauen Bart aus einem Brunnen kamen. „Seid gegrüßt, Wanderer! Willkommen in Strawgoh, ich habe euch bereits erwartet...!“ Seishins Alarmglocken klingelten wie verrückt – ein Mann der aus dem Wasser kam und dann auch noch von ihnen wusste. Wenn das keine Falle war, wusste er auch nicht mehr. „Ihr könnt mich Professor Strampeldohr nennen, ich vernahm schon, dass ihr die neuen Schüler seid.“ Neue Schüler? Wovon sollten sie Schüler sein und was sollten sie denn hier überhaupt lernen? „Nun schaut nicht so fragend, dies ist die Schule für Schwertkampf und Sozialpädagogik. Ihr müsst doch wissen...“ Weiter kam der alte Mann nicht, denn ein Räuspern direkt hinter ihnen gab eine neue Person preis. Wie hatte diese es geschafft so lautlos durch die riesige Tür zu kommen und sich einfach so anzuschleichen? „Professor Strampeldohr, ich muss Sie doch hoffentlich nicht daran erinnern, dass diese Kinder vier Monate zu spät in der Schule erschienen sind?“ Ein süffisantes Lächeln spielte sich auf den Gesicht des Mannes mit den blonden, fettigen Haaren ab, die zu einer schmalzigen Locke nach hinten gekämmt war. „My, my, wie schön es doch wäre, wenn man uns überhaupt sagen würde, wer du bist.~“ Das Lächeln auf den Lippen dieses Mannes verschwand nicht, als er sich nach vorne beugte um Seishin direkt ins Gesicht zu schauen. „Professor Tantalus und wenn du noch einmal vergisst mich mit Sir oder Professor anzureden, landest du im Folterkeller. Du wärst nicht der erste, dem ich hier Manieren beibringen muss.“ „Aber Professor Tantalus...“, schaltete sich der alte Mann ein, wurde aber direkt mit einem strengen Blick zum Schweigen gebracht. „Bringt sie in mein Büro, ich komme bald nach.“ Auf dem Weg in ebendieses Büro durchquerten sie einige merkwürdige Hallen, wobei alle jedoch menschenleer waren. Wenn dies eine Schule für Schwertkampf war, wieso sah er keinerlei Schüler und noch viel wichtiger: keine Schwerter?! Als sie dann schließlich am Büro des Rektors ankamen, entschuldigte sich der alte Mann, sah sich ein paar Mal um und sprach dann: „Ihr müsst uns helfen! Professor Tantalus hält uns hier als seine Geiseln!“ Ein spannendes Abenteuer nahm seinen Lauf.
 
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Als Ashizama die Frage aussprach, welche in Mai’s Köpfchen mindestens so schwammig und verworren herumgeisterte, bildete sich mit jedem Wort, welches dem Jungen mit dem Karren entkam, ein breiteres Lächeln in ihrem Gesicht. Irgendwie war es für sie eine Genugtuung, diesen komischen Zwillingen die richtige Antwort zu präsentieren, denn nun blieb ihnen keine andere Wahl, als den einfachen Weg zu zeigen. Bestimmt verkörperten die beiden den Typ Mensch, der viel lieber den Umweg für die Shinobi ausgewählt hätte, einfach um ihnen etwas anzutun. Doch so konnte die kleine Gruppe gemütlich ihren Weg fortsetzen, ohne Qualen und verhexte Labyrinthe. Als Seishin Mai darauf ansprach, erneut mit einem eigenartigen Spitznamen, warum sie denn nicht bei den beiden geblieben sei, blickte sie ihn schon etwas empört an. „Findest du die wirklich nett? Das waren zwei komische Vögel, wenn du mich fragst. Da wäre ich freiwillig keine Sekunde länger geblieben.“ Um ihrer Aussage mehr Ausdruck zu verleihen, schüttelte sie den Kopf, ehe sie ihn noch höflich darauf hinwies, dass ihr Name Mai ist, denn anscheinend hatte Seishin ihn vergessen. Naja, so etwas konnte ja mal passieren, wobei Ballerina-chan ja schon irgendwie lustig war. Aber so wollte Mai ganz bestimmt nicht in diesem Kontext genannt werden! Von dem, was Gesichtslähmung und Händler ohne Waren zu besprechen hatten, verstand Mai, wie auch zuvor, nur Bahnhof, bestimmt handelte es sich um irgendwelche gemeinsamen Abenteuer. Auch wenn es interessant gewesen wäre, genaueres zu erfahren, so hörte der Blauschopf nur stumm zu, vielleicht ging es sie nichts an. Wirklich Aufmerksam wurde die Gute erst, als es an diese schreckliche Brücke ging, welche dermaßen instabil schien, dass sie am liebsten wieder zu den Zwillingen gegangen wäre, um das zu meiden. Aber sie musste zum Schloss, schließlich könnte man ihr dort vielleicht helfen! Selbstverständlich hatte auch Mai bemerkt, dass es mit dem Ritter nicht gerade angenehm war, über ein solches Konstrukt zu wandern, allerdings hätte sie das nie so direkt formuliert, wie es dieser Seishin wieder tat. Naja, wenigstens wusste man bei ihm, wo man stand. Aber recht hatte er ja, warum legte er die Rüstung nicht einfach ab? Sie schien nicht gerade angenehm zu sein, aber immerhin bot sie Schutz. Aber ein Mensch war er allemal, so nett, wie er war. Als einziger beschwerte er sich bei den Zwillingen, als sie Mai so überrumpelt hatten und außerdem machte er keineswegs den Eindruck, als wäre er bösartig. Nur Leid tat er ihr, denn anscheinend kannten sich die beiden, nur dass Mai nichts mehr davon wusste. Er schien schon etwas geknickt gewesen zu sein, als das Mädchen so gar nichts mit ihm anzufangen wusste. Ein Job in Konoha mit Tieren? Ja, da war schon was, aber genaueres blieb verborgen.

Schließlich erreichten die Vier das Schloss, wo sie, zu Mai’s großer Überraschung, bereits erwartet wurden. Dieser eigenartige, aber doch sympathische Professor Strampeldohr identifizierte die Jugendlichen gleich als seine neuen Schüler, worauf Mai sofort einen vielsagenden Blick zu den anderen warf. Sie wollte auf gar keinen Fall wieder ein Schüler sein, das hatte sie lange genug auf der Akademie ertragen! Und überhaupt: Schwertkampf und Sozialpädagogik? Wer denkt sich denn so eine Kombination aus, das wiederspricht sich ja völlig! Schon fast bockig verschränkte das Mädchen die Arme und hörte diesem anderen Typen, Professor Tantalus, aus Trotz kaum zu. Erst als er Seishin drohte, wurde sie wieder hellhörig. Was war denn das für eine Schule, wenn es einen Folterkeller gab? Unbehagen machte sich in Mai breit, wo waren sie bloß hier hin geraten? Nur widerwillig marschierte das Mädchen ihrer Gruppe hinterher, als sie in das Büro von diesem Sadisten gebracht wurden. Mai wollte wissen, warum sie in diesem Wald war und nicht auf eine blöde Schule gehen. Doch schnell stellte sich heraus, dass diese Bildungseinrichtung nicht blöd, sondern unheimlich war. Geiseln? Professor Tantalus? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Vielleicht wäre es doch besser hier zu bleiben und der Sache auf den Grund zu gehen. Denn wenn ihre Hilfe benötigt werden würde, dann würde Mai auf jeden Fall hier bleiben! Kurz nachdem der arme Strampeldohr verschwunden war, betrat der fiese Professor Tantalus sein Büro und nahm an seinem Schreibtisch Platz. Keiner sagte etwas, stattdessen fixierte er jedes einzelne Gruppenmitglied, als wären sie etwas zu essen. „Ich merke sofort, wenn jemand mir mit Misstrauen begegnet! Daher werde ich meine Zeit nicht länger damit verschwenden, um euch etwas vorzulügen.“ Noch im selben Moment, als er das aussprach, verschlossen massive Eisenstangen die Tür und die Fenster, indem sie von den Mauern über den Raumöffnungen nach unten schnellten. Der Knall, der dadurch entstand, ließ Mai zusammenzucken. „Das hier ist selbstverständlich keine Schule. Strampeldohr ist ein Idiot, wenn er glaubt, er könne mich verraten, ohne dass ich es bemerke. Ich brauche ihn und die anderen „Lehrer“ um meine Schule authentisch wirken zu lassen. Sie locken junge Burschen an, welche die Schwertkunst erlernen wollen und junge Mädel, deren soziale Ader stark ausgeprägt ist.“ Gebannt hörte Mai ihm zu und ahnte nichts Gutes. Auf was wollte dieser Kerl hinaus? „Ich halte sie hier fest, mäste sie mit sieben Mahlzeiten am Tag und verspeise sie schließlich, wenn sie fett genug sind!“ Als er Seishin, Ashizama, Mura und Mai in sein Geheimnis eingeweiht hatte, lachte er fanatisch auf. „Und für euch gibt es auch kein Entkommen! Ihr seid die nächsten!“ Das Mädchen schluckte schwer. Sie sollten dringend etwas unternehmen. Zum einen, um nicht als Mahlzeit zu enden und zum anderen, um diesem Verrückten das Handwerk zu legen!
 

Kiyama Mura

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Viel Zeit blieb dem Kiyama nicht, um das seltsame Straßenpflaster näher in Augenschein zu nehmen. Denn bald schlossen seine Reisebegleiter zu ihm auf und schlugen den entgegengesetzten Weg ein. Mura wollte ihnen gar nicht in die Augen schauen oder gar von seiner Entdeckung berichten, so sehr schämte er sich für sein unpassendes Verhalten. Sicher, die beiden frechen Typen hatten sich daneben benommen. Aber hatte er es besser gemacht? Um ehrlich zu sein, nein. Genau das machte ihm die nächsten Minuten zu schaffen, während er schweigend neben den anderen herlief. In dieser Zeit registrierte er nur am Rande, dass sich sein Umfeld langsam aber stetig veränderte. Der dichte Wald lichtete sich, der Weg wurde steiler und immer wieder lugte harter Stein aus dem Waldboden hervor. So ging es immer weiter, bis es gar nicht weiter ging. Mura, der den Kopf hängen gelassen hatte, erkannte als letzter, dass sich vor ihnen eine tiefe Schlucht auftat. Überrascht und irritiert hob er seinen Kopf und musste erstaunt feststellen, dass sie die letzte Etappe auf dem Weg zum Schloss erreicht hatten: eine alles andere als Vertrauen erweckende Brücke. Doch so sehr sich Mura auch umschaute, eine Alternative zu diesem waghalsigen Konstrukt war nicht auszumachen. Also hieß es nun seinen Mut zusammenzunehmen und das Risiko in Kauf zu nehmen. Als letzter betrat Mura den in die Jahre gekommenen Bau und schritt vorsichtig voran. Er hatte zwar einen Sturz aus den Lüften überlebt, aber man musste ja schließlich sein Glück nicht überstrapazieren. Dementsprechend tastete er sich langsam vorwärts, während seine Hände die Seilstränge zu seiner Linken und Rechten fest umschlossen. Bald schon zeigte sich, dass seine Befürchtungen keineswegs ungerechtfertigt waren, denn mehr als einmal lief ein Zittern durch das gesamte Konstrukt und hier und da hörte man ein nicht gerade beruhigendes Knacken und Knarzen. Bei jedem Mal stockte Mura in seiner Bewegung und wartete ab, bis die Geräusche wieder abflauten. Er wagte kaum noch zu atmen, während die Zeit des Krachens und Knarzens nicht verstreichen wollte. In einem dieser Momente drehte sich Seishin zu ihm um und wandte die berechtigte Frage an ihn, ob er sich nicht seiner Kleidung entledigen könne.
Ja, ich bin mir der Probleme bewusst. Nur... Das hat sich bei dem Sturz alles so verbeult, ich bekomme die Sachen gar nicht mehr ohne Hilfe ausgezogen. Kurz unterbrach der Kiyama seinen Vortrag, um gegen Helm und Visier zu klopfen. Ich kann nicht einmal diesen Metalltopf abnehmen.

Doch wie durch ein Wunder waren alle Bedenken umsonst, als schließlich auch der Kumonin ungeschoren auf der anderen Seite der Schlucht Fuß fasste. Vor ihm tat sich ein großes Tor auf, das einladend in einen prächtigen Hof führte. Überall waren Stuckarbeiten und Ziselierungen feinster Machart zu sehen, sodass der Blick unstet von einem Meisterwerk zum anderen wanderte. Am Ende war es dann aber der Brunnen, der am meisten Beachtung fand. Nicht zuletzt auch deswegen, weil dem Wasser des Brunnens eine netter, alter Mann entstieg, der mit freundlichen Worten seine neuen "Schüler" begrüßte. Die ganze Aktion verfolgte Mura mit einem vor lauter Erstaunen offenen Mund und verstand die Welt nicht mehr. Er war hierhin gekommen, um einen Schlüssel im Kampf gegen ein geflügeltes Raubtier zu erlangen. Hatte er sich in der Burg geirrt? Außerdem...wenn er schon gegen den Vogel gekämpft hatte, wieso erinnerte er sich nicht an diesen Hof? Diese Unstimmigkeiten wurden nur noch vermehrt, als plötzlich der zweite Lehrer der Schule hinter ihnen auftauchte und dem ersten über den Mund fuhr. Mura runzelte die Stirn. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, dass es in dem Tordurchgang eine Tür gegeben hatte. Wie war also der Mann, der sich auf Anfrage als Professor Tantalus vorstellte, hinter die Gruppe gekommen?
Entschuldigung...ähm...Professer Tantalus, aber was ha...Weiter kam er nicht, denn der dominante Lehrer ließ auch Mura wie Professor Strampeldohr vor ihm nicht seinen Satz beenden, sondern befahl die Gruppe zu weiteren Besprechungen in seine Räumlichkeiten. So etwas Unhöfliches, ts. Doch dieses Mal beugte sich der Junge, der noch immer seinen Aussetzer wenige Minuten zuvor in Erinnerung hatte und bereute. Außerdem erschien es sinnvoller erst einmal abzuwarten: Wenn er von dieser Schule flog, würde er keine Gelegenheit haben, seine Mission zu erfüllen oder dem Geheimnis dieses Schlosses und seiner seltsamen Bewohner auf den Grund zu gehen.
Und Muras Geduld wurde nicht auf eine lange Probe gestellt, als auch ihr Führer Strampeldohr schon seine Warnung im Büro seinen Kollegen aussprach. Interessiert schaute der Junge in die Runde der Anwesenden. Wirklich überrascht oder entsetzt schien keiner. Das hier etwas nicht stimmte, war wohl für jeden offensichtlich gewesen. Doch bevor auch nur eine einzige Frage gestellt werden konnte, trat wieder Tantalus, der Bösewicht dieses Abenteuers, auf den Plan und verscheuchte seinen "Kollegen" mit rüden Worten. Diesem sah man seine Furcht vor diesem Schurken an, als er fluchtartig den Raum verließ und zu allem Überfluss auch noch den Kiyama anstieß, sodass dieser, unbeweglich wie er war, fast umgekippt wäre. Scheinbar gab es keinen Grund mehr das Theater aufrechtzuerhalten, denn unverblümt schilderte Tantalus seinen Speiseplan für die nächsten Tage. Im ersten Moment wusste der Junge nicht, wie er reagieren sollte. Bisher hatte ihn noch nie jemand fressen wollen und so wirklich Glauben schenken wollte er seinen Ohren auch nicht. Auf der anderen Seite wunderte ihn gar nichts mehr: zuerst der Riesenadler, dann die komische Reisegruppe, die beiden Idioten am Wegesrand, das gelbe Straßenpflaster, die alte Hängebrücke, der Mann, der aus dem Brunnen kam und jetzt eine Kannibale. Es gab nur eine logische Schlussfolgerung: er musst hier weg, ganz schnell. Prinzessin retten und dann nur noch weg von diesem Irrenhaus von einem Land. Während die Gruppe noch die Informationen verarbeitete, hatte sich Tantalus in seinem Sessel zurückgelehnt und amüsierte sich über die Reaktionen seiner Gegenüber. Sein Blick schweifte von einem zum anderen, ehe er sich mit einer spitzen, unnatürlich langen Zungen über die Lippen fuhr. Mit wem fange ich an? Auch die Stimme des Lehrers hatte sich verändert und klang nun kälter und bedrohlicher.
Mura musste etwas tun. Ohne auf seine Nachbarn zu achten, stürmte er auf den Kannibalen zu, der sich mit einem bösen Lächeln aufrichtete. In diesem Moment -der Kiyama konnte nicht sagen, ob ein Schalter betätigt wurde oder ob der Antagonist der Geschichte eine seiner Fähigkeiten verwendet hatte- verschwand der Boden unter seinen Füßen. Zum zweiten Mal an diesem Tag legte Mura einen Sturz hin und landete nach wenigen Metern in tiefen, feuchten Morast. Toller Ritter...Verbeult und verdreckt hatte das Bild eines strahlenden Ritters gerade endgültig seinen Tiefpunkt erreicht. Seinen Begleitern erging es aber nicht anders, denn um ihn herum landete einer nach dem anderen sowie das ein oder andere Möbelstück.
Viel Spaß in meinem Folterkeller, tönte es von oben. Ihr seid mir noch zu zäh, aber meine Mitarbeiter werden euch schon weich klopfen. Ein schallendes Gelächter war daraufhin nur noch zu vernehmen, das immer leiser wurde. Deprimiert schaute Mura nach oben, konnte aber bei dem schwachen Licht, das einige Fackeln spendeten, nichts erkennen. Hoffentlich würde jemand trotz der schlechten Sichtverhältnisse den Zettel bemerken, der an der Rüstung des Kiyamas befestigt worden war. Strampeldohr hatte scheinbar einen Plan.
 
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Ohje, die Ereignisse schienen sich hier ja förmlich zu häufen und erfolgten Schlag auf Schlag. Kaum war nämlich der bärtige Prof. Strampeldohr auf der Bildfläche erschienen, hatte er nur wenige Augenblicke in denen er das Wort an die vier Neuankömmlinge richtete, bevor auch schon eine weitere Gestalt auftauchte, welche sich als Professor Tantalus entpuppte und keinen wirklich netten und sympathischen Eindruck erweckte. Er wirkte im Gegensatz zu dem guten Strampeldohr streit-, und herrschsüchtig und wesentlich dominanter, während allein seine Anwesenheit die gesamte Stimmung immens hinunterzog. Ashizama für seinen Teil fühlte sich jetzt schon nicht mehr wohl in diesem merkwürdigen Schloss und in seinen Gedanken überlegte er gerade ernsthaft, ob er die Zwillinge diesem riesigen Gebilde nicht lieber vorgezogen hätte, während sie derweil schon durch das Innere stolzieren und dem freundlicheren der beiden Professoren folgten. Und auch wenn der Minara zwar recht abwesend wirkte und gerade keinesfalls mit seinen Kommunikationsfähigkeiten glänzte, inspizierte sein Blick dennoch die prächtig gestaltete Einrichtung dieses ominösen Instituts. Die Wände waren in goldenen Mustern verziert, während oftmals auch ein Bild für einen schönen Anblick sorgte und auch die Möbelstücke wirkten zwar schon recht alt und strahlten dennoch etwas edles und ansehnliches aus. Besonders stachen dem Minara hierbei drei Gemälde an der Wand ins Auge. Sie selbst waren sicherlich einige Meter jeweils von einander entfernt zu sein, doch eine Sache war hierbei besonders außergewöhnlich und vermochte es die Aufmerksamkeit des Minara besonders lang auf sich zu ziehen. Die Kunstwerke wirkten nämlich nicht nur miteinander verbunden, sondern auch ziemlich lebendig. Eine völligere Frau wanderte ungeduldig in einem der Gemälde umher, als sie plötzlich aus dem Rahmen des Bildes hinauszulaufen schien und in dem benachbarten Bild plötzlich wieder erschien. Eine prächtige Allee war in diesem zu bestaunen, in welchem die Bäume sich offenbar sogar den Windverhältnissen zu beugen schienen und rythmisch wehten. Irgendwie hatte der Minara sogar das Verlangen diese Bilder anzufassen, einfach um zu schauen was geschah, doch da er zur Zeit ein Gast war und dafür sicherlich auch noch später eine Chance vorhanden war, unterließ er dies vorerst.

Doch wie dem auch sei, nach einer kurzen Besichtigungstour erreichten sie letztendlich das Büro von Professor Tantalus und erst als Strampeldohr seinen Hilferuf kundtat, wurde auch der Minara endlich wieder hellhörig und würde sich aktiv am Geschehen beteiligen können. Denn selbst ihm war nicht entgangen, dass ihr etwas merkwürdig war und dieses unbestimmte Gefühl wurde nun lediglich bestätigt, doch bevor der alte Herr noch mehr Worte verlieren konnte wurde er dumpf von Tantalus verjagt. Die folgenden Ereignisse überraschten den Minara ehrlich gesagt ziemlich und er hatte damit keinesfalls gerechnet. Dieser Schleimbeutel erklärte der kleinen Gruppe seine Pläne und Machenschaften und sprach so selbstsicher und kühl - vollkommen widerlich und siegessicher - als ob er sich gewiss war, dass niemand ihn hätte aufhalten können. Dies waren die idealen Verhaltensmuster, wenn man sich Antipathie beim Minara sichern wollte.
Ungläubig und überrascht zugleich hebte sich die rechte Augenbraue Ashi`s als er mit ansehen musste, dass Mura - nachdem er reflexartig anscheinend die Offensive ergreifen wollte - plötzlich mittels eines fiesen Tricks von der Bildfläche verschwand. "Na warte, dem werd ich`s zeigen." Ohne viel nachzudenken, formte der Minara Fingerzeichen, wollte es dem Typen einfach heimzahlen, diese arrogante und eingebildete Haltung war einfach zu viel des Guten und er musste wohl gezeigt bekommen, dass er nicht so toll war, wie er dachte. "Doton...." was war denn jetzt los?! Weiter kam der Minara nicht, da ihm sprichwörtlich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Geschwind stürzte auch er einige Meter in die Tiefe und nur wenige Augenblicke später leisteten sowohl Seishin als auch Mai den beiden Gesellschaft im düsteren Abgrund, während das arrogant-alberne Lachen dieses eingebildeten Vogels in schwer einschätzbaren Höhen zu vernehmen war. Nur wenige Augenblicke verstrichen in der schwammigen Dunkelheit, ehe ein merkwürdiges Rauschen zu vernehmen war, so als würde sich in unmittelbarer Nähe etwas verschieben oder vielleicht auch öffnen? Ein Grunzen durchbrach die unangenehme Stille, ehe das mehrere dieser komischen Töne scheinbar aus mehreren Ecken zugleich zu kommen schienen. Unwohlsein machte sich in dem Minara breit und wenn man den letzten Worten des schmierigen Bösewichts gelauscht hatte, konnte man erahnen was nun folgen würde. "Seine Mitarbeiter....?" Hier und dort huschte ein dicker unförmiger Schatten durch das flackernde Fackellicht, ehe die langsamen, ja beinahe schon trägen, Schritte immer näher und näher zu kommen schienen. Der Blick des Minara wanderte einmal an jedem Mitglied der kleinen Gruppe vorbei, wobei er diese nur mit Mühen bei diesen Sichtverhältnissen erspähen konnte. Kurz darauf whisperte er behutsam folgende Worte,in der Hoffnung, dass sie vernommen werden würden. "Wir müssen ganz schnell hier raus." Anscheinend wäre diese Phrase sowieso überflüssig gewesen, da der Minara sich sicher war, dass die Anderen sich dieser Tatsache bewusst waren, dennoch wollte er wenigstens für etwas Motivation sorgen. Und noch bevor er die Chance gehabt hätte, einen weiteren Satz anführen zu dürfen, wurde sein Gesicht unsanft von einer fetten, unförmigen Hand nach hinten gerissen und förmlich von den Füßen gefegt, bevor er ebenso unsanft auf dem Boden ankam. Spätestens jetzt sollte selbst der Minara und bestenfalls auch seine Kameraden in aller höchster Alarmbereitschaft sein!

Der Iwa-nin erhob sich langsam wieder, versuchte klare Sicht und Orientierung zu gewinnen. Sein Blick war noch einige Augenblicke lang schwammig und unklar, er fühlte sich so, als ob er einen Moment lang das Bewusstsein verloren hatte. Ebenso wie der braunhaarige Genin wieder festen Boden unter den Füßen spürte, kehrte auch eine klare Wahrnehmung wieder zurück. Geladen stand Ashi nun mit geballten Fäusten da, während er sich umsah und seine Umgebung nun genauer unter die Lupe nahm. Die Luft war stickig und warm zugleich und ein eckelhafter Gestank schien sich auszubreiten, verursachte in der Nase des Jungen ein unangenehmes Jucken. Es schien so, als würden die Fackeln heller scheinen als zuvor und den Raum dementsprechend effektiver beleuchten. Feuchte und massiv wirkende Steinwände umrahmten diesen Raum, erschienen beinahe einem Gefängnis ähnlich, während die Decke sich mittlerweile in Dunkelheit verhüllt versteckt hatte und man sämtliches Gefühl für Höhe verloren hatte. Plötzlich wieder dieses Quiecken und sofort wandte sich Ashi`s Blick gen Geräuschquelle. Ein kühler Wind schien aufzukommen, als er dieses Wesen, dank der besseren Sichtverhältnisse, erblicken konnte. Ein circa zwei Meter großes Wesen mit einem auffällig gigantischen Bauch stand leicht bekleidet dort, doch das merkwürdigste an diesem Wesen war wohl sein Gesicht. Denn obwohl es ziemlich menschlich wirkte, besaß es ein Schweinsgesicht, welches somit auch die Grunzlaute erklärte, welches in einem hölzernen Helm eingerahmt war. Allein der Anblick dieses Wesens, ließ den Minara ein kaltes Gefühl aufkommen und ihm war nicht ganz Wohl bei dem Gedanken an diesem Ding vorbei zu müssen. "Wo bin ich hier nur gelandet?" Doch war das etwa schon alles? Dieses Ding war zwar das einzig sichtbare zur Zeit, doch wenn man der Geräuschkulisse glauben schenkte, war es nicht allein.
 
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Sakaida Mai

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Plötzlich stürmte der mutige Ritter Mura von Kumostein auf den Bösewicht der Geschichte zu! Wäre das Ganze nicht so schnell geschehen, dass Mai fast nicht mitkam, so hätte sie höchstwahrscheinlich theatralisch die Hände über dem Kopf zusammengeklatscht und hätte etwas wie gerufen wie: Haltet ein, edler Recke! Aber leider war das nicht ihre übliche Wortwahl. Daher beobachtete sie gebannt das Geschehen und stellte mit einem Schrecken fest, dass dieser fiese Tantalus den armen Mura einfach verschwinden ließ, indem er eine Falltür im Boden öffnete. „Mura!“, rief sie noch reflexartig, doch wahrscheinlich hatte er es nicht mehr gehört. Augenblicklich verfinsterte sich die Miene des Mädchens und sie starrte mit bösen Augen den Professor an. Sie wollte ihn fragen, was mit ihrem Gefährten passiert war, doch da lenkte Ashizama sie ab, welcher ebenfalls durch eine Falltür nach unten segelte. Mit ausdrucksloser Miene wandte sich Mai um und sah zu Seishin, irgendwie wussten doch beide, was ihnen nun blühte. Und Schwups, schon zog sich auch der Boden unter ihren Füßen weg und die letzten der Gruppe landeten im Morast. „Igiiiiitt NEEEIIIIIIIN!!“ Ein Alptraum! Es war ein Alptraum! Das schöne Kleid, die nackten Beine darunter, alles voller ekelhaften Schlamm! Aber wenigstens der Anblick der vollständigen und gesunden Gruppe konnte sie aufmuntern, weshalb der Gedanke an den Dreck und den Gestank schon fast wieder verflogen war. Langsam watete Mai zu Mura, welcher schließlich zuerst hiereingefallen war, außerdem hatte sie eine Idee. „Alles in Ordnung? Ich dachte, vielleicht kann man ja jetzt..“ Ohne ihren Satz zu Ende zu führen, nahm Mai eine Hand voll Ekelschleim und rieb ihn in den Freiraum zwischen Hals und Helm. Dann zog sie noch immer wortlos ein, zweimal ruckartig am Helm und befreite Mura schließlich davon. Das ist, als würde man einen Ring mit Hilfe von Seifenwasser abnehmen. „So! Jetzt ist es besser, oder?“, fragte sie so unbekümmert grinsend, als wären sie gerade beim Picknick und nicht in dieser Gruft. Aber auch, als sie nun direkt in das Gesicht des Jungen blickte, hatte sie noch immer keine Ahnung, wer er war. „Oh, du hast da was.“, stellte sie schließlich noch fest und nahm etwas von Mura’s Rüstung, nämlich ein Stück Papier. Ohne eine Vorahnung faltete sie es auf und wurde ganz aufgeregt, als sie den Inhalt erblickte. „Das.. das ist ja ein Fluchtplan! Strampeldohr schreibt, dass er schon öfter aus dieser Gruft fliehen musste!“ Erfreut blickte sie in die Runde und watete wieder zurück zu Seishin und Ashizama, mit Mura im Schlepptau. Sie wollte gerade den anderen den Plan zeigen, als ihr ein schriller Aufschrei entfuhr. Etwas hatte Ashizama gepackt und mitgerissen! Was lauerte da auf sie?! In ihrem Schock kippte Mai in dem unförmigen Morast zur Seite, klammerte sich reflexartig an Seishin und schob ihn somit mitten in die dicke, ekelhafte Suppe. Ihr selbst war natürlich nichts passiert, schließlich lag sie halbwegs auf ihm, was einen tollen Schutz vor dem Ekel bot.. ihr zumindest. Schnell, so gut es eben in der zähen Brühe ging, erhob sie sich wieder, murmelte verlegen eine Entschuldigung und zog Seishin wieder nach oben. Ein komisches Geräusch, etwa wie das Kreischen oder Keifen eines Tieres, ließ den eigentlich so tapferen Blauschopf einen Schritt näher zu den anderen machen. Die Gruppe musste schleunigst hier verschwinden!
Was sollten sie denn nun machen? „Hat einer von euch gesehen, wo Ashizama hingeraten ist? Ich hab es.. irgendwie verpasst!“ Doch es war wohl für alle zu dunkel, um Details gesehen zu haben. Aber andererseits, sie hatten diesen Fluchtplan und wer weiß, wann dieses Wesen nach dem nächsten schnappen würde. Aber konnten sie ihren Kollegen einfach zurücklassen? Eigentlich machte man so etwas nicht! Doch vielleicht würden alle auf der Suche nach ihm draufgehen! „Was sollen wir tun? Wir können ihn doch nicht hierlassen?
 
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Wie konnte es dieser Tantalus eigentlich wagen, ihn und sein gesamtes wundervolles Quartett in diesen schmutzigen Morast zu werfen, der sich zufällig genau unter dem Büro dieses Mannes befand? Wieso hielt er sich freiwillig solch einen ekelhaften Untergrund? Mit einem leisen Platschen landete die Gruppe dort unten, woraufhin sich über ihren Köpfen das „Dach“ verschloss. Seishin hatte noch deutliches Glück, da er die umgänglichsten Sachen für solch ein Terrain anhatte, wobei Mai und Mura sich um den Titel des Unglücksraben streiten konnten. Der eine mit Rüstung, die andere mit langem edlen Kleid. Seishin musste schon ein wenig lachen, als die völlig rabiate Mai dem armen Mura einfach diesen widerliche Schleim in den Nacken klatschte und so seinen Helm löste. Sie zog ihm noch ein Stück Papier von seinem Rücken, Seishin konnte aber nicht ansatzweise erkennen, um was es sich dabei handelte, bis Mai es voller Entzückung laut herausposaunte. Sie gab bestimmt einen hervoragenden Shinobi ab, so wie sie ihre Geheimnisse wahrte. Es war also ein Fluchtplan, den Strampeldohr ihnen hinterlassen hatte, damit sie unbehelligt aus diesem Kerker fliehen konnten. Als das Team dann wieder nahe beieinander stand, passierte allerdings etwas, womit Seishin nicht gerechnet hatte. Ein riesiges Wesen kam aus der Dunkelheit und grunzte etwas zurecht, was wohl nur seine Artgenossen verstehen konnten. Jedoch griff er sich nur Ashizama und riss diesen mit gen Dunkelheit. Während Seishin belustigt darüber nachdachte, dass dieser ja scheinbar langsam Erfahrungen damit haben musste, von irgendwelchen Monstern entführt zu werden, bemerkte er zu spät, dass sich ein viel größeres Grauen näherte. Dabei sprach er nicht von Mai, die ihn besprang, als wäre er ein Rettungsboot in einem kenternden Schiff, sondern die Situation, die sich danach ereignete. Er war es ja gewohnt, dass Frauen ihm verfielen, doch dass sie ihn gleich zu Boden rissen, brachte ihn ein wenig aus dem Konzept. Seishin spürte, wie sein Rücken feucht wurde, als er im ekelerregenden Morast landete. Glücklicherweise hatte die blauhaarige Dame nichts abbekommen, da sie komplett durch ihn geschützt war, der den ganzen Schmodder und die Sülze mit seinem Köper abfing. Wenn etwas an ihr feucht werden würde, dann wäre es wohl ihr Kleidsaum, den er... leider nicht mehr abfangen konnte, so sehr er sich ja auch darum bemüht hatte, sie komplett trocken zu halten. Als sie ihn erschrocken ins Gesicht sah, konnte er ihre weit geöffneten, hübschen, blauen Augen sehen und... hätte ihr am liebsten ins Gesicht geschrien, wie man so ungeschickt sein könnte. „Na hoffentlich hast du dir nichts getan...~“, sagte er, als er von ihr wieder aufgerichtet wurde und es das typische Schmatzgeräusch machte, als sein Körper aus der weichen, breiigen Masse gezogen wurde. Am liebsten hätte er es sich weggewischt, oder einfach ihr Kleid genommen und sich damit den Schlick aus den Haaren gerubbelt, allerdings würde das ziemliche Probleme verursachen, da sie und dieser Metallklotz sich zu kennen schienen. Ihre Entschuldigung nahm er überhaupt nicht wahr, da sie nur etwas vor sich hinnuschelte und er gar nicht recht verstand, was sie gesagt hatte. Als sie dann sagte, dass sie nicht gesehen hatte, wohin Ashizama gezogen wurde, konnte er kaum anders, als ironisch zu äußern: „Komisch, ich habe es aus irgendeinem Grund auch nicht gesehen. Aber ich kann euch versichern, dass das nicht das erste Monster ist, dem der Maskenheini entkommen ist. Er hatte schon mit riesigen Tentakelmonstern zu tun.“ Das war nicht einmal gelogen, sein letztes Abenteuer bestritt er am Ende mit einem gewaltigen Meeresungeheuer und auch dort entkam er irgendwie. „Er ist auch dem letzten entkommen und lebt nun noch, wir müssen uns um Professor Tantalus kümmern, damit wir hier endlich wegkommen! Scheinbar habt ihr ja einen Fluchtplan, was haltet ihr davon, wenn wir diesen auch nutzen?“ Eine gewaltige Idee, sicherlich war niemand der anderen darauf gekommen und so machten sie sich auf durch ein verzwicktes Labyrinth voller Fallen und wilden Monstern, denen sie glücklicherweise umgehen konnten, da Professor Strampeldohr ihnen einen Weg gezeigt hatte, diese Hindernisse zu meistern. Am Ende von diesem Irrgarten lag eine Falltür, die direkt in die Decke führte und durch eine Treppe mit dem Boden verbunden war. Mai öffnete voller Tatendrang die Tür und so gelangte die Gruppe in einen großen Saal, der mit mehreren Tischen und Bänken gefüllt war. An der einen Seite war eine Tür, die scheinbar in einen Gang führte, auf der anderen Seite ein Podest, wo eine... Tantalus... Der Widersacher dieser wahnwitzigen Geschichte stand direkt vor ihnen und grinste in ihre Gesichter. „Ihr seid also entkommen, doch nun... werdet hr sterben.“
 

Kiyama Mura

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Ein schleifendes Geräusch war zu vernehmen und die Lichtquelle über ihnen, das Büro des bösen Professors, versiegte allmählich, während die überdimensionale Falltür wieder zuklappte. Zuletzt war nur noch ein kleines Aufblitzen des Lichtes zu sehen wie ein Hoffnungsschimmer, der nun für immer verlöschte. Bis zuletzt hatte der Kiyama nach oben geblickt und hatte in dieser Zeit nichts sagen können. Ständig fragte er sich, ob er hätte anders handeln sollen und ob er die Gruppe wegen seiner überstürzten Handlung in diese Lage gebracht hatte. Denn da waren sie nun: vier Abenteurer, die mit dem Betreten dieses unsäglichen Schlosses geradewegs in ihren Untergang gelaufen waren. Jetzt saßen sie in diesen dunklen Gewölben fest, ohne Aussicht auf Rettung und ominöse "Mitarbeiter" im Nacken. Und wer hatte diesen Ort als Reiseziel auserkoren: er, er allein. So tobten die verschiedensten Emotionen durch seinen Kopf und ließen ihn keinen klaren Gedanken fassen, während seine Weggefährten sich mühsam und, wie man lautstark hören konnte, mit einigem Ekel von dem allgegenwärtigen Dreck befreiten. Er war so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht einmal bemerkte, wie sich Mai ihm Schritt für Schritt näherte. Erst als sie ihre Stimme erhob und sich mit sanften Worten nach seinem Befinden erkundete, schaute Mura wieder auf. Nein, nein mir geht es... Der Junge war so schon nicht für seine Wortgewandtheit bekannt, aber jetzt folgte nur noch eine Abfolge von gestammelten Lauten. Zum einen war die schöne Mai so nah bei Mura wie kaum ein weibliches Geschöpf vor ihr, dann war zu seiner Überraschung keine Wut in ihren Augen zu sehen, sondern Fürsorge und ehe er noch das alles verarbeiten konnte, strich sie auch noch sanft mit ihrer Hand über seinen Hals. Was kann man?...wie...ab… Jede Berührung trieb ihm die Röte weiter ins Gesicht und ließ ihn die Augen niederschlagen. Vergessen waren seine vermeintlichen Fehler, vergessen ihre Lage, vergessen die zu rettende Prinzessin. Alles drehte sich jetzt nur um Mai und die zarte Haut, die über seinen Hals glitt. Mura war total benommen, realisierte gar nicht, was mit ihm geschah und verstand erst recht nicht die unschuldige Intention des Mädchens. Er spürte gar nicht die ekelhafte Schlammpackung auf der Haut, die Mai sorgsam um seinen Hals verteilte, schließlich bildete sich egal, wo sie ihn berührte, eine Gänsehaut. Warum tut sie das? Wa.. Seine wirren Gedankengänge wurden unterbrochen, als seine Gegenüber die schrottreife Kopfbedeckung mit beiden Händen ergriff und beherzt rüttelte und zog. Selbst als sich der verbeulte Helm endlich löste, war auf dem Gesicht des Kiyamas nur Irritation zu sehen. Vielleicht lag es daran, dass das ganze Blut von seinem Hirn in die Wangen gewandert war, aber es dämmerte ihm nur langsam, was hier gerade passierte. Obwohl es in den letzten Jahren nur wenige Situationen gegeben hatte, in denen der Junge nicht sein charakteristisches Lächeln aufgelegt hatte, war es dieses Mal wieder soweit. So blickte er das Mädchen noch immer mit offenem Mund an, während seine Hand langsam zu seinem Kinn wanderte und sein Gesicht betastete. Oh…ja…ähm…danke. Mura, du bist ein Idiot, schoss es ihm durch den Kopf, als er endlich verstand. Wie dumm er sich doch verhalten hatte. Zu seinem Glück musste er nicht lange dem Blick der Kunoichi standhalten, denn bald fand Mai den zwischen zwei Plattenteilen eingeklemmten Zettel. Mit aufgeregter Stimme teilte sie den übrigen ihre Entdeckung mit und wendete sich dabei von Mura ab, der auch prompt die Gelegenheit nutzte, um seine Fassung und damit sein lächelndes Pokerface zurückzugewinnen. Es hatte nichts zu bedeuten. Bleib ruhig.
Mit einem gewinnenden Lächeln und einem angedeuteten Nicken schloss er zu seinen Begleitern auf, die sich um das flackernde Licht einer Fackel versammelt hatten, um den Fluchtplan eingehender zu studieren. Doch, bevor der Kiyama ankam, hatte sich ein großer unförmiger Schatten von der Wand gelöst. Alles ging so schnell, dass dem Jungen keine Zeit blieb zu reagieren. Zu spät kam sein Warnruf, als eine riesige Pranke schon den ahnungslosen Minara packte und ihn nach hinten riss. Der Kumonin stolperte vorwärts und versuchte seinem Kameraden beizustehen, der sich mit rudernden Armen wehrte und doch keine reelle Chance hatte zu entkommen. Doch er war zu langsam: die Dunkelheit verschlang Ashizama, der den Jungen aus Kumogakure noch bis zuletzt mit aufgerissenen Augen anstarrte. Dann war es genauso schnell vorbei, wie es angefangen hatte. Kein Geräusch war von ihrem Gefährten oder dem seltsamen Monster zu vernehmen. Hätte Mai nicht auf dem armen Seishin gesessen und wäre nicht einer ihrer Kameraden verschwunden, Mura hätte, das eben Geschehene für einen Traum gehalten. So verfluchte er nun aber seine Rüstung, die ihn so sehr behindert hatte und wusste doch nicht, was zu tun war. Er sorgte sich um den Minara, war aber doch klug genug, um zu wissen, dass eine Verfolgungsjagd in dem fremden Tunnelsystem nur die ganze Gruppe gefährden würde. Während sich seine Gefährten zum zweiten Mal binnen weniger Minuten aus dem Morast erhoben, suchte Mura in dem schummrigen Licht nach dem Zettel und reichte ihn wieder der Dank Seishins unfreiwilliger Hilfestellung sauberen Mai. Doch kaum hatten sich beide aufgerichtet, entbrannte auch schon die Diskussion über das weitere Vorgehen.
Mai, es fällt mich auch schwer, aber die Gefahren sind zu groß. Wir sollten es aber auch nicht mit ihm allein aufnehmen, lasst uns lieber fliehen und d…den Ordnungsdienst des Landes verständigen. Mura war irritiert. Er hatte sich nie sonderlich mit den Daten und Fakten eines Landes auseinandergesetzt, bevor er zu einer Mission angetreten war. Aber die Tatsache, dass er dieses Mal so vollkommen im Dunklen tappte, besorgte ihn doch zusehends. Nicht das es etwas Bleibendes ist…Doch was sagte er da? Ein Kamerad war verschwunden und er machte sich Sorgen, weil er nicht wusste, wie die Exekutive dieses Landes zu benennen war. Schämen sollte er sich und lieber schnell Hilfe holen, bevor dem Minara noch etwas passierte.

Sie waren schon einige Zeit unterwegs. Seishin lief neben Mai her und spendete ihr mit einer Fackel Licht, damit sie ohne Probleme den doch recht komplizierten Plan entziffern konnte. Das Ende der Gruppe bildete Mura, der immer wieder in die schwarze Unendlichkeit hinter sich blickte. Er merkte, wie ihm der Schweiß den Rücken herablief. Die Ungewissheit, ob ihnen nicht doch hinter irgendeiner Ecke ein „Mitarbeiter“ des Kannibalen auflauerte, zerrte an seinen Nerven. Den Gedankengang, ob nicht doch die Karte den einen oder anderen Fehler vorweisen könnte, wollte er gar nicht erst weiterspinnen. So kämpfte sich das Trio quälend langsam durch das Labyrinth der Gänge, während ein Fiepen oder Grunzen aus einem der „toten“ Gänge sie immer wieder anhalten ließ. Doch Strampeldohr hatte seine Hausaufgaben gut gemacht, denn nach gefühlten Ewigkeiten erreichten sie unbeschadet eine Falltür. Sie hatten also doch den ersehnten Ausgang gefunden. Mura konnte es kaum erwarten, dieser Todesfalle zu entkommen, und wartete ungeduldig darauf, dass Mai und Seishin durch die kleine Öffnung krochen.
In dem Moment aber, als er sich hochstemmte und die alles andere als erfreuliche Stimme des gruseligen Tantalus vernahm, wünschte er sich beinahe in das Loch zurück. Aber sie hatten keine Wahl. Der Plan hatte nur einen einzigen Ausweg beschrieben und der hatte sie ausgerechnet in die Arme ihres Widersachers geführt. Wäre ja auch langweilig, wenn es einfach wäre… Außerdem waren die beiden Kumonins nicht gerade schlecht ausgebildet und vielleicht konnte Seishin auch noch etwas zu ihrem Sieg beitragen. Trotzdem erhob sich Mura mit einem mulmigen Gefühl und ein unaufhörliches Zucken hatte seinen rechten Mundwinkel befallen, ein untrügliches Zeichen wie nervös er war.
Obwohl die langgestreckte Halle einen atemberaubenden Anblick bot, schenkte der Junge den riesigen Leuchtern, den imposanten Wandgemälden oder dem farbenprächtigen Mosaikfenstern keine große Beachtung. Denn das, was er am anderen Ende des Raumes erblickte, ließ ihn wieder mit seinem Lächeln kämpfen. Dabei war der Grund für sein Entsetzen nicht einmal der am Boden liegende Strampeldohr, der nur wenige Meter von Tantalus entfernt gegen seine Fesseln kämpfte und den Blutergüssen überall im Gesicht nach zu urteilen, sie nicht gerade freiwillig verraten hatte. Vielmehr verfolgte der Kiyama mit großen Augen die Zuckungen, die durch den Antagonisten dieses Märchens liefen. Immer wieder verkrümmten sich seine Arme zu abstrusen Stellungen, während sich unter der Haut des Mannes irgendetwas zu bewegen schien. Es war beinahe so, als würden sich Insekten ziellos durch das Fleisch graben. Doch am schlimmsten und furchterregendsten war die Veränderung, die das Gesicht durchmachte. Scheinbar bewegten sich die Kieferknochen des Mannes immer weiter nach vorne, schienen zu wachsen und dicker zu werden. Gleich an mehreren Stellen war die Haut aufgeplatzt und der Schmerz ließ Tantalus unaufhörlich aufstöhnen. Plötzlich warf er sich nach vorne und blieb von seinem Mantel verdeckt regungslos liegen. Fassungslos schaute Mura auf den Boden, als er merkte, dass Übelkeit in ihm aufstieg. Was für eine grauenhafte Art zu sterben. Seinen beiden Begleitern erging es nicht anders, die ebenso gebannt und sprachlos das Geschehene verfolgt hatten. Mochte er auch ein Kannibale gewesen sein, aber das war graue… In diesem Moment kam wieder Bewegung in die am Boden kauernde Gestalt. Wie von selbst erhob sich der Körper an mehreren Stellen. Wie bei einem Herzschlag wuchsen Beulen unter dem Mantel, die sich hoben und wieder senkten, dabei aber stetig größer wurden. Zu allem Überfluss war wieder das Stöhnen zu hören, aber es klang nun irgendwie anders und verzerrt. Schließlich folgte ein langgezogener Aufschrei, der aber mittendrin die Tonlage änderte und zum einem schrillen Kreischen wurde. Gleichzeitig platzte der Mantel an mehreren Stellen auf, nur waren dort, wo eigentlich Arme und Beine hätten sein sollen, jetzt muskulöse Gliedmaßen zu sehen, die in Krallen ausliefen. Die rosige Haut eines Menschen hing in Fetzen an dem mächtigen Federkleid herab, das den ganzen Körper des Wesens umgab. Doch immer weiter wuchs das Ungeheurer, bis auch die letzte Naht des Mantels seinen Dienst verweigerte und die Gestalt in all seiner erschreckenden Pracht offenbarte: ein Greif.
Während er dies alles verfolgt hatte, war Mura immer weiter zurückgewichen, bis ein Tisch ihm jeden weiteren Rückzug verwehrte. Nun aber hatte genau dieses Möbelstück sein Gutes. Die Beine des Kiyamas verweigerten nämlich ihren Dienst, sodass allein seine in die Tischkante gekrallten Hände ihn noch aufrecht hielten. In was für einen Alptraum war er nur geraten… Sonderlich mutig oder heldenhaft fühlte sich Ritter Mura von Kumostein nicht, während das Blech an seinen Beinen nur so zitterte und sein Herz irgendwo in die Hosengegend gerutscht war.
Doch das Monster ließ der Gruppe keine Zeit sich wieder mental zu fassen. Stattdessen stieß sich der riesige Raubvogel ab und sprintete auf die drei Abenteurer oder in seinen Augen auf das Abendessen zu. Mai und Seishin reagierten am schnellsten und sprangen über Tische und Bänke, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch der durch seine Rüstung schwerfällige Mura konnte nicht Schritt halten und wurde unversehens von Krallen gepackt und durch die Luft gewirbelt. Die Welt um ihn herum verschwamm, als er sich mit rasender Geschwindigkeit immer wieder um die eigene Achse drehte. Und jede Orientierung verlor. Dann kam der Aufprall. Mit einem Schlag wurde ihm die Luft aus den Lungen gepresst, als er trotz seines metallenen Schutzpanzers unsanft durch eine Bank krachte. Man hätte meinen können, dass Stürze aller Art inzwischen zur Routine für den Jungen wurden, aber dem war nicht so. Er wusste, dass er aufstehen und sich verstecken musste, aber sein Körper verweigerte ihm den Dienst. Stattdessen spürte er das immer stärker werdende Zittern des Bodens, als sich der massige Körper des Adlers seinem Opfer näherte. Mura machte sich gar keine Hoffnungen, dass die Rüstung dem scharfen Schnabel Paroli bieten würde. So versuchte der Junge elegant wie eine Schildkröte auf dem Rücken unter den Tisch zu kriechen, aber er war wieder zu langsam. Denn eine Kralle erwischte noch gerade so eben eines seiner Beine und zog die Konservendose, in der er steckte, mit absoluter Gelassenheit wieder hervor. Der junge Kiyama hatte immer gedacht, dass das geistige Auge eines Menschen in den letzten Momenten vor der ewigen Schwärze noch einmal das ganze Leben würde Revue passieren lassen. Von wegen…der einzige Gedanke, der dem Jungen im Kopf geisterte, war der Wunsch nach seiner Mutter. Tränen liefen seine Wangen herab. Nein…nicht so…bitte…Vergessen war jede Tai-,Nin- oder Genjutsu-Technik, die er beherrschte. Er wollte einfach nur leben.
Doch gerade, als der Tantalus-Vogel zum finalen Streich ansetzte, traf das Monster eine Schale am Kopf. Ruckartig reckte sich der Kopf nach oben und schaute sich um, ehe er unter einem protestierenden Kreischen ein weiteres Mal getroffen wurde.
Auch Mura hob überrascht sein Kopf, sofern es den die auf seiner Brust liegende Kralle zuließ. Dort stand seine Rettung. Mitten im Raum hatte sich Mai positioniert und bewarf das Ungeheurer mit allen, was nicht niet- und nagelfest war. Holzschalen und Becher regneten nur so auf das Federvieh hernieder, bis es tatsächlich von dem Kiyama abließ und sich dem Störenfried zuwandte.
Lauf! Lauf weg! Doch die Sakaida reagierte gar nicht auf die Worte des Jungen, sondern griff nach immer mehr Gegenständen, die den Vogel aber nicht einmal ansatzweise eine Verletzung zufügen konnten. Tantalus beschleunigte immer mehr und dennoch macht Mai keine Anstalten, die Flucht zu ergreifen. Bitte nicht…Mura konnte nicht mehr hinsehen und wandte sich ab. Warum war er nicht stärker? Warum musste das alles. Ich konnte ihr gar nicht sagen…Ein Ohrenbetäubendes Scheppern und ein Markerschütterndes Gekreisch ließen ihn wieder aufschauen. Da, wo gerade noch Mai erbittert um sein Leben gekämpft und ihr eigenes dafür aufs Spiel gesetzt hatte, lag nun der Greif. Doch sonderlich glücklich schien Tantalus nicht zu sein, denn er war tot. Erschlagen von einem der mächtigen Kronleuchter, die die Decke des Saales beherrschten. Wie…Mura bemerkte eine Bewegung an der Wand. Da stand Seishin mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Mei, Mei, ich spiele aber auch zu gerne herum. Wer hätte denn gedacht, dass so etwas passiert, wenn ich ein Seil löse. Nun war auch Mai zu sehen, die sich gerade wieder aufrappelte und den aufgewirbelten Staub von ihrer Kleidung klopfte. Dem Ninja aus Kumogakure fiel gleich ein ganzer Sack Steine vom Herzen. Sie hatten es geschafft. Falsch, Seishin und Mai hatten es geschafft! Sie hatten den bösen Professor besiegt.
Schnell halfen die beiden dem hilflosen Mura auf die Beine und befreiten den vor lauter Freude jauchzenden Strampeldohr, der hüpfend und lachend sich dem reglosen Leib näherte. Fein, fein habt ihr das gemacht. Niemals werde ich euch vergessen, aber nun musst ihr weiter. Weiter? Warum weiter? Mura wollte noch immer seine große Liebe fin…Der Junge warf einen kritischen Seitenblick zu Mai. Könnte es sein… Doch alle weiteren Worte blieben ungedacht, denn der knuffige Alte hatte zu einem Freudentanz angesetzt, der ihn immer wieder um das Ungeheuer führte. Dabei sang er lauthals ein etwas seltsames Lied:

Ding Dong, der Greif ist tot, der Greif ist tot,
Ding Dong…


Der Kiyama musste schmunzeln, wie ausgelassen sich doch ein so alter Mann benehmen konnte. Aber schnell wurde aus Amüsiertheit Sorge, denn schneller und schneller wirbelte Strampeldohr herum. Seine Gestalt verschwamm dabei immer mehr und ein Luftzug wirbelte die Haare der Gruppe durcheinander. Bald war der gute Mann gar nicht mehr zu erkennen, dafür hatte sich ein ein Wirbelsturm inmitten des Saales gebildet, dessen Sog sich die Gruppe erst mühsam, dann gar nicht mehr entziehen konnte. So wurde einer nach dem anderen in den Strudel gezogen und flog so dem nächsten Raum des Examens entgegen.



Anmerkung: ich hoffe, der Post ist in eurem Sinne.
 
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