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Yuriko Nanami - Eine unerwartete Reise

Hyuuga Itoe

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Itoe hatte erwartet, dass man hier im Dorf das Abzeichen eines Shinobi gesehen hatte. Doch sprachen die Dorfbewohner nicht von Abzeichen im Allgemeinen, nein – Sie redeten spezifisch von ihrem Abzeichen, was bedeutete, dass hier entweder ehemalige Shiro-Nin ihr Unwesen trieben, oder sich irgend jemand große Mühe gab, dem großen Dorf im Feuerreich die Schuld in die Schuhe zu schieben und die eigene Fährte zu verdecken.
Es gefiel der Hyuuga nicht, doch das alles sah immer stärker nach einem wirklich großen Problem aus – und Mura steckte mittendrin, dieser Idiot.
Dies war der Gedankengang, der Itoe durch den Kopf ging, während Nanami sich mit jemandem ihres Alters unterhielt. Ein Dorfältester, der wusste, was gut war für seine Schäfchen? Es war nicht lobenswert, doch die Einzelschicksale dieser Menschen interessierten die Hyuuga im Moment nicht sonderlich. Sie dachte über gute Beziehungen und Informationen nach, nicht über das Unheil, das all den Leben hier widerfahren war. Ob diese kalte, teils herzlose Einstellung mit der Berufserfahrung kam, oder war Itoe einfach nur zu sehr auf das große Ganze und ihren Freund konzentriert?
Sie dachte wie eine Teamleiterin. Das Ziel der Mission und das Wohl ihrer Kameraden im Sinn. Und doch war ihr bewusst, dass all diese Menschen hier vollkommen unschuldig waren; in ein Chaos hineingezogen, von dem sie nie etwas wissen wollten und in dem sie nichts zu suchen hatten. Sie hatten das nicht verdient.
Auf dem Weg zu Miako traf Itoe deshalb einige Entscheidungen. Zum Einen war es vollkommen unnötig, das arme, schwer beschäftigte Mädchen mit vier Shinobi aufzusuchen – das würde es womöglich nur einschüchtern. Zum Anderen gab es bessere Nutzen für Kayros' Fähigkeiten. Wirklich schwere Verletzungen gab es zwar nicht, wenn sich der Chuunin allerdings auch um die kleineren Gebrechen kümmerte, würde das ein positives Licht auf Itoes Team werfen, was sich später durchaus auszahlen könnte.
„Kayros, such das erste Hilfe Lager auf und mach dich nützlich. Zwäng dich aber nicht auf.“, sprach die Hyuuga dem Jungen leise ins Ohr. Doch auch für Mai hatte sie eine Aufgabe – eine deutlich wichtigere, sogar. „Mai, ich brauche dich für etwas Informationssammlung. Versuche bitte, Namen von allen in Überfällen verstorbenen Personen zu finden. Nicht nur von diesem hier – vor vielen Jahren kam Muras Vater ebenfalls bei einem um. Vielleicht gab es auch in der Zwischenzeit weitere. Finde heraus, ob es noch mehr Parallelen gibt, als den Namen Kiyama, in Ordnung? Vielen Dank.“
Und damit war auch Teammitglied Nummer Zwei abgeschoben. Was Nanami anging... irgendetwas sagte Itoe, dass sie die alte Frau lieber an ihrer Seite haben sollte. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen der Mission, wollte Itoe die gebrechliche Jounin eh noch etwas fragen...
„Nanami-san, da die Mission immer ernstere Züge annimmt, muss ich wissen, ob ich mich in einem Kampf auf dich verlassen kann. Bist du noch fit genug?“, fragte die Hyuuga und eine erfahrene Kunoichi wie Nanami sollte heraushören können, dass bei diesen Worten keinerlei Kritik oder versteckte Beleidigung mitschwang, lediglich Pflichtbewusstsein und Sorge. Itoe musste die Schwächen ihres Teams kennen um es richtig einsetzen zu können – das hohe Alter von Nanami stellte dabei einen Risikofaktor dar, den sie abklären musste.

Mit neugierigem Blick beobachtete Itoe das brünette Mädchen, wie es energisch Fische klopfte und einen ziemlich taffen Eindruck machte. Ob sie immer so grantig war? In solch jungen Jahren sollte man doch eher Spaß am Leben haben, oder? Nun, das war in Zeiten wie diesen vielleicht nicht immer so einfach, musste sich Itoe eingestehen und zog sich die Kapuze vom Kopf.
„Guten Tag, Miako-san. Mein Name ist Hyuuga Itoe und das hier ist Yuriko Nanami.“ Es folgte eine kurze Pause, in der Itoe freundlich lächelte. „Wir sind Freunde deines Bruders und hier, weil er unsere Hilfe braucht. Aus diesem Grund benötigen wir deine Hilfe.“, sagte Itoe und breitete die Hände aus. Eine offene, ehrliche Körperhaltung hatte schon so manche Zunge gelockert.
 

Hiragana Kayros

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Verstauen wollte. Denn Itoe streckte ihm ganz demonstrativ die Hand entgegen. Konnte er ihrer Aufforderung irgendwie versagen? Nein, leider nicht. Es gab keinen logischen Grund, den Flakon akribisch zu verstecken. Zumal ihre Augen sie vermutlich über alles Notwendige aufgeklärt hätten. Also gab der Suna ihr sein Werkzeug wortlos und wartete auf ihre weiteren Anweisungen. Diese aber öffnete erst das Fläschchen und schien den Inhalt in ihre Handfläche gießen zu wollen, hielt aber dann kurz inne und schaute zu Kayros. Dieser verstand und zuckte kurz mit den Schultern, ehe er langsam nickte. Kein Problem für Umwelt und Haut, gab er damit zu verstehen. Itoe nahm also den Kristall in die Hand und verwendete ihre beneidenswerten Augen, um scheinbar einen Verdacht zu überprüfen - und zu bestätigen. Shouton, das Kristallversteck. Itoe stimmte seiner Vermutung zu. Und trotzdem war dem Hiragana nicht wohl dabei.
„Mura hatte schon immer ein Talent für Ärger“, seufzte Kayros bloß und erinnerte sich an die erste gemeinsame Mission zurück, die die beiden bestreitet hatten. Es war schon fast eine kleine Ewigkeit her, als sie sich kennen gelernt hatten, und irgendwie wollte der junge Mann diese Zeit nicht missen. Seine Worte verhallten ungehört, als Itoe ihrerseits weitere Planungen traf. Sie bat – eher befahl sie – Kayros, den Mediziner zu spielen. Kurz blickte er seine Teamkameradin an, fragte sich, ob sie das ernst meinte, und äußerte dann doch seinen Protest. „Nein“, sagte er bloß und schaute sie ein wenig grimmig an. Itoe blickte zurück, wie wohl genau auch das restliche Team. Es war einfach nicht üblich, dass ein Untergeordneter seiner Taicho wiedersprach. „Offiziell sind wir nicht einmal in der Nähe dieses Ortes, es ist schon verdächtig genug, dass eine alte Frau“, er deutete auf Nanami, „ein quirliger Blauschopf“, sein Finger wanderte weiter zu Mai, „eine überhebliche Hyuuga mit ihrer neugierigen Schlange und ein missmutig dreinschauender blonder Mediziner aus dem Land des Windes hier herumstromern.“ Zu diesem Zeitpunkt hätte er zwar nicht beschwören können, dass sich die Grasschlange irgendwann einmal gezeigt hatte, aber ihrer vorwitzigen Art wegen wäre es nicht verwunderlich. Sie waren wie ein bunter Hund im einem monochromatischen Landschaftsbild, und dann sollte der Hiragana noch mehr dazu beitragen, dass sich die Leute Ihrer erinnerten? Mitnichten. Itoe überlegte kurz. Dann – wider Erwarten – nickte sie zustimmend. Das fand der Junge fast genauso verunsichernd wie die Tatsache, dass mindestens ein Shinobi das Dorf angegriffen hatte – im Herzen von Kumo. Itoe erklärte, dass sie einfach Muras Schwester nicht mit schierer Masse überfordern wollte.
„Lass mich schon ein wenig vorausspähen. Ich warte auf euch etwa 10 Kilometer in westsüdwestlicher Richtung, ich kenne dort eine Höhle bei einem Wasserfall, wo wir unsere Nacht verbringen können. Nanami-sensei, sie kennen die Stelle?“ Er zeigte auf einer kleinen Karte den ungefähren Ort. Er selbst hatte unweit von dort eine Standortwache gehalten, und wusste, dass dieser Ort recht schlecht einsehbar war, aber nicht weiter von Interesse, da er keine direkte Marschroute tangierte. Es war einfach wichtig, möglichst ungesehen durch die Gebiete zu kommen, die sie nehmen mussten. Sonst würde ihr Plan zu früh auffliegen.

Itoe erklärte sich einverstanden und Nanami kannte selbstredend ihre Heimat wie ihr Nähkästchen. Dami war der Hiragana aus dem Verkehr gezogen und konnte sich der Verfolgung verschiedener Spuren hingeben. Und eine wichtige war, den Benutzer des Kristallbluterbes ausfindig zu machen. In welchen Schwierigkeiten mochte der junge Kiyama wohl stecken?
 
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Sakaida Mai

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Jetzt bloß nicht einknicken! Die Aufsteigende Übelkeit immer weiter ignorieren! Man darf sich nicht diese Blöße geben und die anderen merken lassen, wie sehr es einen ekelt. Mai’s Gesichtsmimik gab gerade alles her, was es an angewiderten Ausdrücken gab. Doch sie hielt dem Anblick Kayros‘ Tun tapfer stand und gab keinen Laut von sich.
Genauso stumm hörte sie ihren Teamkollegen zu, als diese über den gefundenen Kristall sprachen. Über das Shouton hatte Mai gelesen, dieses bemerkenswerte Kekkei Genkai schien ihr ebenso schön, wie tödlich zu sein. Innerlich seufzte der Blauschopf auf, das konnte ja noch heiter werden. Einem solchen Shinobi wollte sie nur ungern begegnen.
Auch wenn Mai zu den Menschen gehört, welche sich verteidigen und wehren können, so war es immer wieder auf eine menschliche Art und Weise beruhigend, in einem Dorf anzukommen. Die Bewohner hingegen schienen sich über den Besuch in keinster Weise zu freuen. Wie auch zuvor, begegnete man den Shinobi mit nichts geringerem als Angst. Und Misstrauen. Und Feindseligkeit.. betroffen sah Mai zur Seite.

Noch immer hielt sich die Kumo-Nin überraschend ruhig, plapperte sie schließlich sonst wie ein Wasserfall. Es tat ihr leid, was den Menschen hier passiert und sie hatte das Gefühl, einfach nicht die passenden Worte finden zu können. Es wäre wohl besser, wenn sie das Reden ihren Begleitern überließ, zumindest in dieser Situation.
Nach einem kleinen Hin und Her erklärte sich der Älteste, Takeshi war sein Name, bereit, die Gruppe zu Mura’s Schwester zu bringen. Und der Gedanke, dass sie nun dieses Mädchen sehen würde, brachte wieder Leben in den Blauschopf. Das würde bestimmt spannend werden. Wie sie wohl aussah? Ob sie auch blonde Haare hatte, so wie Mura? Bestimmt war sie auch so höflich. Nur ein wenig trauriger. Oder aber, sie war– Aus der Traum.
Itoe hatte anderes mit Mai vor.
Dabei hätte ich sie so gerne kennengelernt..

Der Hauch von Enttäuschung war mit Sicherheit in den großen, blauen Augen des Mädchens zu erkennen, aber was blieb ihr anderes übrig? Sie war schließlich nicht die Leiterin der Mission. „Kein Problem, ich mache das!“, sagte sie ihr lächelnd zu und machte sofort kehrt, sodass sie Kayros‘ und Itoes kleine Diskussion gar nicht mehr mitbekam. Zwar warf sie noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick zu ihrer Gruppe (schließlich wollte sie auch Muras Schwester sehen), machte sich dann aber endgültig los. Etwas verloren stand sie wieder beim Schrein des Dorfes und sah sich bedröppelt um. Das war ja nun wirklich unangenehm! All den Leuten ging es wegen der Überfälle schlecht und nun kam Mai daher und riss die Wunden wieder auf! Wie sollte sie das anstellen?

Was ist? Habt ihr Miako nicht finden können? Ich habe sie vorhin noch gesehen.“, wurde Mai plötzlich von der Seite angesprochen. Überrascht sah sie auf und erkannte einen der Bauern von vorhin wieder. „Ähm, doch! Ich soll nur.. Ich wollte mich nur umsehen.“, antwortete der Blauschopf noch immer verdattert, woraufhin der Mann ihr die Hand entgegenstreckte, welche sie ergriff. „Masao.“, stellte er sich vor, was Mai ihm gleichtat. Es überraschte sie, dass dieser Kerl so unerwartet freundlich war. Als hätte er ihr das angesehen, murmelte er: „Naja, Takeshi wird schon wissen, was er tut. Auch wenn er euch vertraut.“ Gegen Ende grinste er Mai schelmisch an, was ihr ein Lächeln entlockte. Etwas entspannter streckte Masao sich. „Außerdem fände ich es gut, wenn ihr diese verdammten Bastarde erwischt, die uns das angetan haben!“, presste er während seines Streckens hervor. „Du könntest uns dabei vielleicht sogar helfen.“, sagte Mai daraufhin, da sie ihre Chance kommen sah. Masao stieß die angesammelte Luft schlagartig aus und sah Mai verständnislos an. Amüsiert über seine Reaktion lachte Mai: „Keine Sorge, ich müsste nur ein paar Dinge erfahren!

Öhm, okay. Dann schieß mal los.“, entgegnete Masao und straffte sich erneut, als würde er sich für einen Test bereit machen. „Das ist jetzt mit Sicherheit unangenehm für dich, aber kannst du mir sagen, wer bei diesem Überfall ums Leben kam?“ Und wie das unangenehm war! Man sah es Masaos Mimik an. Mitfühlend erwiderte Mai seinen betroffenen Blick, sie glaubte einen Moment lang nicht mehr, dass er reden würde. Doch er belehrte sie eines Besseren: „Sie haben meine Mutter, Oda Yuko, und meinen Bruder, Oda Saburo, auf dem Gewissen.. Naja und die Mutter von Mura, den sucht ihr doch. Sie hieß Hana. Ansonsten weiß ich noch, dass es Shimura Goro erwischt hat.“ Mit den Namen konnte Mai natürlich nicht allzu viel anfangen, schließlich kannte sie diese Personen nicht. Dennoch notierte sie sich die Informationen. „Die Opfer arbeiteten zu dem Zeitpunkt nicht auf den Feldern oder waren mit der Mühle im Nachbardorf beschäftigt.“, hing er noch an.

Und dieser andere Vorfall, der Überfall vor einigen Jahren. Kannst du mir zu dem was erzählen?“, fragte Mai weiter nach. „Puuuh.“, machte Masao und kratzte sich am Kopf. „Also, das Ganze war ziemlich verdreht. Im Grunde ging es darum, dass Kiyama Eto, der Vater von Mura, ursprünglich irgendwoher aus Soragakure stammt und – aus welchem Grund auch immer – dann hier lebte. Das ließen sich die Sora-Nins natürlich nicht gefallen und haben das Dorf überfallen, in welchem der Kiyama lebte. Das war alles ziemlich Wirr. Weil die feindlichen Ninjas nach Eto suchten, lockten sie ihn mit Geiseln aus dem Dorf zu sich. Dabei brachten sie einfach eine junge Frau um, Kasame Yuna. Einfach so. Vielleicht zur Abschreckung, ich habe keine Ahnung. Jedenfalls kam Kiyama Eto dabei auch um, das ist es, was ich sagen wollte!“, endete Masao seine Erzählung und nickte gegen Ende bekräftigend. Mit großen Augen starrte Mai ihn an und nickte ebenfalls aus Höflichkeit. „So war das also. Danke für diese, äh, genaue Beschreibung! Das hilft uns wirklich weiter!“, versicherte sie ihm wieder lächelnd, ehe sie sich noch immer ein wenig unbeholfen zum Gehen umwandte. Natürlich hatte sie nicht vergessen, sich ausreichend zu bedanken!
Zugegeben, eine genaue Berichterstattung war das nun nicht gewesen, aber dennoch waren das wichtige Informationen gewesen.
 
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Kiyama Mura

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Schweigend saß Nanami am Lagerfeuer und betrachtete den lodernden Schein des Feuers. Das Licht warf wirre Schatten auf die Höhlenwände, die sich tänzelnd zu den verschiedensten Mustern verbanden. So schön das auch anzusehen war, hatte Nanami doch dafür keinen Blick. Viel zu sehr geisterten die Erfahrungen und Erkenntnisse des Tages vor ihrem inneren Auge, während sie versuchte, all die Informationen zu verarbeiten. Mit einem Stöhnen erhob sich die Alte, um sich ein wenig die Beine zu vertreten. Nanami war wirklich in die Jahre gekommen. Es war ihr nicht aufgefallen, da sie doch mittlerweile die meiste Zeit in Kumogakure oder Shirogakure und damit in einem weichen Bett verbrachte. Der Winter und der zugige Wind ließen sie da doch schon viel stärker ihre in die Jahre gekommenen Glieder spüren. So brauchten ihre Beine auch erst drei, vier Schritte, um die Geschmeidigkeit und Beweglichkeit wiederzuerlangen. In der Zwischenzeit hatte Yuriko den Höhlenausgang erreicht. Schnell warf sie einen Blick zurück und schmunzelte anerkennend. Ihre nächtliche Unterkunft war wirklich gut gewählt, denn die natürliche Form der Höhle ließ das Licht ihres Lagerfeuers nicht bis nach draußen dringen. Kurzum verriet nichts ihre Stellung. Wer diese Gegend nicht wie seine Westentasche kannte, würde glatt an diesem Felsen vorbeilaufen. Yuriko fragte sich, wie und in welchen Rahmen ausgerechnet der Sunanin des Teams Kenntnis von diesem gut getarnten Ort erhalten hatte. Scheinbar hatte der Hiragana doch ein paar mehr Mission auf dem Buckel, als sein an sich recht weich wirkendes Gesicht glauben machen wollte. Sie entschied sich, ihren Teamkameraden mehr zuzutrauen. Denn auch Sakaida Mai und Hyuuga Itoe hatten die Greisin heute überzeugen können. Versonnen betrachtete Yuriko den bewölkten Abendhimmel in der Hoffnung, einen Blick auf den Sternhimmel werfen zu können. Ja, das Team hatte wirklich gut zusammengearbeitet…

~~~~~

Miako störte sich gar nicht an den beiden fremden Shinobi oder tat zumindest so. Die einladende und offenherzige Gestik der Hyuuga nahm sie mit einem stummen Blick entgegen. Einzig die Tatsache, dass das Mädchen für einen kurzen Moment in ihrer Bewegung stockte, verdeutlichte, dass die Worte und Handlungsweise der Kunoichi das Mädchen keineswegs unberührt ließ. Unterdessen hatte die Kiyama zwei Eimer mit fertig filetierten Fischen angehoben und stellte sie wenige Meter weiter vor eine kleine Hütte.
Takeshi-sama, dieser Fisch muss zum Räuchern aufgehängt werden. Wärst du so gut und würdest dich darum kümmern?
Die Bedeutung hinter den Worten war eindeutig. Miako beabsichtigte nicht, mehr Leute an dem Gespräch teilhaben zu lassen, als es unbedingt nötig war. Und Takeshi verstand den Wink und entfernte sich mit einer Verbeugung.
Wenn ihr mir folgen wollt?
Ohne weiter auf ihre Begleiter zu achten, bewegte sich das eigenbrötlerische Mädchen auf Usuki zu. Um genau zu sein, steuerte sie den kleinen Schrein an. Mit bedächtigem Schritt näherte sie sich dem heiligen Ort, vor dem sie sich kurz verneigte. Auch Nanami schloss sich dieser Geste teilweise aus Höflichkeit nicht zuletzt aber aus Respekt gegenüber den Toten an. Denn sie hatte erkannt, dass Miako der kürzlich Verstorbenen, allen voran ihrer eigenen Mutter, gedachte. So vollführten die Frauen die üblichen Rituale: das Entzünden der Räucherstäbe, das Läuten der Glocke, das Falten der Hände, ein weiteres Verneigen und dann das kurze Gedenken und die Stoßgebete. Yuriko hatte diese Handlungen schon unzählige Male für so viele Freunde und Gefährten vollführt und doch kroch ihr eine Gänsehaut über den Rücken, als sie die desolate Lage der verbliebenen Kiyamas bedachte. Sie hatten das Leben in all seiner gnadenlosen Härte zu spüren bekommen. Mit einem Seitenblick musterte die Alte das Mädchen zu ihrer Linken. Was wohl gerade in dem kleinen Ding vorgeht? Mit glasigem Blick starrte Miako in den aufsteigenden Rauch des Stäbchens und für einen Moment schien es so, als wollten Tränen an ihren Wangen hinunterlaufen. Aber dann fing sich das Mädchen und wandte sich ruckartig von dem Altar ab.
Ihr sagt, ihr braucht meine Hilfe. Was hat er angestellt?
Dieses Mal ergriff Nanami das Wort. Nun, er ist verschwunden. Wenige Wochen nach dem Überfall auf Shinoha. I… wir vermuten, dass da ein Zusammenhang besteht.
Während sie den Worten der Alten lauschte, wurde Miakos Miene immer finsterer. Tut es. Ich weiß aber nicht, wo ich anfangen soll und euch die Infos überhaupt helfen. Nachdenklich kratzte sich die Kiyama das Kinn, ehe ein Seufzen die nächsten Worte einläutete. Kurz nach seiner Rückkehr in den Dienst erhielt ich einen Brief von ihm. Es wirkt vielleicht ein bisschen kindisch, aber ich trage ihn immer bei mir. Für einen kurzen Moment stand Nanami einem ganz normalen Mädchen gegenüber, das ein bisschen verschämt und verschmitzt die Welt angrinste. Dabei wanderten die Finger des Mädchens über ihren Gürtel und fanden schließlich ein kleines Inro aus Holz, welches Miako prompt an Itoe und Nanami aushändigte. Ihr müsst wissen, dass er mir im letzten Jahr kaum geschrieben hat…Es war irgendwie was Besonderes. Und… Ich… Seine Worte gaben mir einen Hauch von Geborgenheit. Nun ja…
Die nun betätigungslosen Hände wurden gefaltet, während sich die Kiyama räusperte und sich selbst ein wenig zu Ordnung rief. Ich habe ihn nicht ganz verstanden. Er macht solche seltsamen Gedankensprünge. Vor allem am Ende weiß ich nicht, wieso er ein altes Kinderlied zitiert. Vielleicht werdet ihr daraus schlauer.

Liebe Schwester,
ich war dir nie ein guter Bruder. Anders als Buntaro habe ich es nie verstanden, dir ein Vorbild zu sein, dir den richtigen Weg zu weisen und dir in Not beizustehen. Ich war in den letzten Jahren nicht einmal dabei, als du zu einer jungen Frau herangewachsen bist. Wie oft hast du mir gesagt, dass das Geld, das ich euch habe zukommen lassen, dir nicht den Bruder ersetzt? Ich weiß es nicht. War es das Geld, das mich zum Shinobi hat werden lassen? Wohl kaum. Ich habe es weder dir noch Mama gesagt, aber ein kleiner Teil von mir hat immer die Hoffnung in sich getragen, eine Spur von Buntaro zu entdecken. Der Traum, die Familie wieder zusammenzuführen und ein normales Leben zu haben. Was war ich ein Idiot. Vielleicht musste erst Mama sterben, dass ich das realisiert habe. Auf unserer Familie liegt ein Fluch. Das Erbe unseres Vaters wiegt zu schwer und wird uns in den Abgrund reißen. Ich lasse nicht zu, dass dir auch noch etwas zustößt. Es muss ein Ende haben.
Ich liebe dich,
Mura

Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird, aber vergesse niemals das Abendlied unseres Vaters, das uns immer vor den Oni warnte. Erst jetzt habe ich verstanden, was er uns damals damit sagen wollte.

Über Shimo no Kuni weit
Zu Höhlen tief aus alter Zeit,
Da geh nie hin, da lockt der Tod,
Wag dich nur in höchster Not.

Wo einst ein heißes Dorf lag,
War glockengleich ihr Hammerschlag
Manch Wunder weckt, was still versteckt,
Schläft in Gewölben unter Tag.

Zum Krieg gerüstet ganz allein
Geschärft, geschmiedet und vermehrt.
Sie fingen ein im edlen Stein
Das Licht als Zierrat für das Schwert.

An Silberkettchen Stern an Stern,
Des Sonn- und Mondlichts reiner Kern.
Von Oniblut die letzte Glut
Schmolz ein in Kronen großer Herrn.

Aus goldnen Bechern, ganz für sich,
Da zechten sie allabendlich,
Durchs Tor geflohn, Sah Riesen schon,
Damit die Zeit ganz schnell verstrich.

Über Shimo no Kuni hin
Im Feindesland lockt der Gewinn.
Dort liegt bereit seit jüngster Zeit
Des dummen Forschers neuer Beginn.


~~~~~

Nanami stieß genervt und frustriert Luft aus. Es war kalt geworden in Kumogakure und die Nacht und mehr noch die düsteren Wolken, die den Sternenhimmel überdeckten, versprachen eine regnerische Nacht. Ein letztes Mal atmete Nanami die frische Luft ein, ehe sie sich in die Höhle zurückbegab. Dort saßen die anderen drei Shinobi und brüteten wie sie über den seltsamen Brief von Mura. Was wollte er ihnen nur mit diesen Worten sagen?
Draußen ist alles in Ordnung. Seid ihr schon weitergekommen?
 
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Hyuuga Itoe

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Itoe saß, mit geschürzten Lippen, auf dem kalten Steinboden der Höhle. Das Feuer wärmte zwar etwas, konnte aber nicht über die eisige Kälte der Nacht hinwegtäuschen. Die Hyuuga hatte ihr Kinn auf ihre Hände gelegt und seufzte erschöpft.
*Kann man die Oni als Sinobi deuten? Neuer Beginn im Feindesland. Steht das für den Neubeginn der Familie? Vielleicht stellt der Rest ja das vorherige Leben der Kiyama dar...* Itoe seufzte erneut und schüttelte den Kopf.
„Ich hasse Gedichte.“, murmelte sie, auch wenn es wohl genau genommen ein Lied war und kein Gedicht. Dennoch teilte sie ihren Kollegen die wenigen Gedanken, die sie zu diesem Text hatte, mit. Nicht, dass sie sonderlich ausgefallen oder gar hilfreich waren. Auch Sakari war nicht die größte Hilfe, fragte sie doch lediglich in regelmäßigen Abständen, warum da so komisch gesprochen wurde. Lesen konnte das Tier natürlich nicht, doch Itoe hatte den gesamten Text oft genug vorgelesen.
Wenn das grüne Reptil nicht ungeduldig an Itoe herumkletterte, suchte es die Gegenwart von Mai auf. Sakari hatte Gefallen an der blauhaarigen Chuunin gefunden, während sie Kayros wohl nicht so richtig mochte und wenn die Hyuuga es richtig deutete, hatte die Schlange etwas Angst vor Nanami. Wusste das Tier etwas, das den Shinobi noch im Verborgenen lag?
Itoe ließ ihren Kopf kreisen und ihr Nacken knackte dabei einige Male. Sie erhob sich und zog eine der Schriftrollen aus ihrem Rucksack. Mit dem Zeigefinger öffnete sie einen kleinen Verschluss, murmelte still etwas in sich hinein und stand eine Sekunde später mit einigen Wolldecken in den Händen da. Sie wickelte sich ein unschönes, graues Stück um die Schultern und breitete eine zweite, etwas größere Decke auf dem Boden neben dem Feuer aus. Dadurch wurde der Steinboden zwar weder weicher, noch wärmer, doch es sah schon deutlich gemütlicher aus. Die dritte Decke wanderte an Mai.
„Deine Füße sind kalt.“, sagte Itoe einfach, als wüsste sie das genau. Sakari nickte bestätigend auf Itoes Schulter und zwinkerte Mai bespaßt zu. Der Spion in grün.
„Habt ihr irgend eine Idee, was die zugrunde liegende Botschaft hier sein soll? Muras Schwester hat gesagt, dass dies eins zu eins der Wortlaut ist, mit dem das Lied damals von ihrem Vater vorgetragen wurde. Mura hat hier keine Hinweise versteckt, aber vielleicht folgt er denen, die hier schon zuvor zu finden waren...“, erzählte Itoe und kaute auf ihrer Lippe herum.
„Nanami-san, kanntest du Muras Vater?“
Während diese Frage in der Höhle schwebte, hatte sich Sakari daran gemacht, mit ungewöhnlicher Konzentration auf die blauen Haare Mais zu starren. Sie würde sicherlich schon bald den Versuch starten, die Chuunin zu erklimmen und mit der blauen Wolle zu spielen...
Itoe schaute absichtlich in die andere Richtung.
 

Hiragana Kayros

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Verschwiegen starrte der junge Shinobi in die Flammen und stocherte mit einem Stock in der Glut herum. Der Wind erzeugte von draußen seltsam klingende Geräusche, ein Heulen wie ein Klageruf. Kayros schien ein wenig abwesend, als er so da saß und seine Brotration kaute. Itoe grübelte laut über den Text nach, versuchte die Figuren in dem Lied zu entschlüsseln. Ab und zu nickte der Sohn von Gathos, aber ob es der Hyuuga galt oder nicht, war nicht auszumachen. Die Flammen knisterten ein wenig, als er einige Scheite nachlegte. Die Schlange von Itoe fragte bestimmt nun zum zehnten Mal, warum der Text so komisch klingt, aber mittlerweile schenkte der Hiragana dem Tier keine Beachtung mehr. Die Kälte zog dem Jungen langsam in alle Glieder, obwohl er sich mit seinem Mantel fest eingewickelt hatte. Er zog die Schultern hoch und hielt seine Hände vor den Flammen, nachdem er seinen Stock beiseite gelegt hatte.
Als Nanami hereinkam und fragte, ob sie weitergekommen wären, zuckte der Suna nur kurz mit den Schultern. „Nicht wirklich“, meinte der Junge schulterzuckend. „Nur die offensichtlichen Dinge.“ Damals hatte der junge Suna eine etwas andere Begegnung mit Sensei Yuuka gehabt, die mit diversen Rätseln aufgewartet hatte. Bei dem dritten musste sich er sich einst geschlagen geben. Aber das Treffen mit der Jounin hatte ihm gezeigt, wie man an Probleme herangehen sollte. Deswegen waren die kleinen Hinweise auch für ihn ziemlich offensichtlich – zu offensichtlich, als dass er davon etwas gesagt hatte. Außerdem müssten sie sowieso erst auf den nächsten Tag warten, Zeit genug also, etwas von Muras Familie zu erfahren. Erwartungsvoll blickte der Chuunin zu der Jounin herüber. Wo kam Muras Vater ursprünglich her? Warum hat er seine Heimat verlassen? Und wie konnte das den Zorn anderer Menschen erregen? Es gab viele Fragen, und kaum Antworten.
 

Sakaida Mai

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.. naja, so hat er es jedenfalls erzählt. Glaube ich.“, letzteres murmelte Mai nur für sich, sodass es keiner hörte. Im ersten Moment hatte sie sich noch gefreut, in Masao sofort jemanden gefunden zu haben, der ihr mehr über die Überfälle erzählen konnte. Doch jetzt, wo sie die Informationen dem Team mitteilte, ärgerte Mai sich, nicht mit dem Ältesten gesprochen zu haben. Denn Masao’s Geschichte war Formaggi.. - äh, Käse! Dennoch war das immerhin besser, als gar nichts zu wissen.
Denn gar nichts wussten die Ninjas über dieses Gedicht. Und das war ja noch nicht einmal das Schlimmste! Es war so kalt hier, dass selbst das Feuer zu versagen schien und seinen Zweck, ordentlich zu wärmen, nicht erfüllen konnte. Und als sich Sakari urplötzlich an Mai heraufschlängelte, überlief das Mädchen ein Schauer, welcher sie nur noch mehr erzittern ließ. „Hast du mich erschreckt.“, murmelte der Blauschopf müde und störte sich nicht an dem kleinen Geschöpf. Zwar waren Schlangen vielleicht nicht unbedingt ihre Lieblingstiere, aber Sakari war süß.

Immer näher rutschte Mai zum Feuer, starrte gedankenverloren hinein. Nur selten warfen die blauen Augen einen Blick durch die Runde. Zweifellos waren sie an einem Punkt angelangt, von welchem sie schleunigst wieder wegkommen sollten. Zumindest hatte Mai im Moment das Gefühl, dass der Kampfgeist ein wenig gewichen war. Die eisige Kälte, die Stille zwischen den Teammitgliedern und dieses rätselhafte Gedicht stellten die Ninja auf die Probe. Mai war dankbar, dass die liebe Schlange immer wieder an ihr herumschlängelte, denn sonst würden ihr wohl die Augen zu fallen. Wahrscheinlich lag es auch an der Kälte, dass sich die Müdigkeit nicht vollends ausbreiten konnte. Oder sollte die Kumo-Nin einfach den Blick vom Feuer abwenden? Schnell suchte sie sich ein anderes Motiv und blieb an einem morschen Ast hängen, welcher an der Höhlenwand lag. Anscheinend war dieser einmal ziemlich feucht gewesen, denn aus ihm spross ein kleiner Funghi, ..Pilz, welcher nun starrgefroren war. Furchtbares Schicksal!

Itoe schaffte es, Mai aus ihren Gedanken zu reißen, indem sie ihr eine Decke reichte. „Meine Füße?“, fragte sich der Blauschopf und nahm endlich bewusst war, wie eisig diese sich anfühlten. Damit bestätigte Itoe erneut, wie unglaublich toll und nett sie war und Mai konnte sie einfach nur dankbar anstrahlen. Zufrieden mummelte sie sich nun in die Decke und hockte sich auf die, auf dem Boden ausgebreitete Variante, zu Itoe. So war es doch gleich viel besser! Nun fehlte nur noch des Rätsels Lösung. „Das kann doch nicht so schwer sein! Vielleicht denken nur alle zu kompliziert? Vielleicht sollte ich mal..?“ Entweder, das würde nun ziemlich peinlich werden, oder Mai entpuppte sich nun doch als Genie. Hust.
Darf ich mal haben?“, fragte sie Itoe und deutete lächelnd auf den Brief.
Also. Mal sehen.

Über Shimo no Kuni weit
Zu Höhlen tief aus alter Zeit,
Da geh nie hin, da lockt der Tod,
Wag dich nur in höchster Not.

.. ich weiß nun auch nicht, was das heißen soll. Irgendwas mit Shimo no Kuni. Und Höhlen.

Wo einst ein heißes Dorf lag,
War glockengleich ihr Hammerschlag
Manch Wunder weckt, was still versteckt,
Schläft in Gewölben unter Tag.

Hammerschlag. Keine Ahnung! Vielleicht ist das ja.. hey!“ Hat Sakari gerade nach Mai’s Haaren geschnappt?! Kopfschütteln sah Mai wieder auf den Brief. „Mal sehen, was die nächste Strophe bringt.“ Na super, bisher waren sie kaum weitergekommen.

Zum Krieg gerüstet ganz allein
Geschärft, geschmiedet und vermehrt.
Sie fingen ein im edlen Stein
Das Licht als Zierrat für das Schwert.

Oh! Das ist einfach!“, rief Mai auf und riss damit alle aus ihren Gedanken. „Das hat bestimmt was mit den Shouton-Kristallen zu tun! Ohje..“ Da konnte man nur hoffen, dass sie sich irrte.
Zu den nächsten Strophen fiel Mai leider wieder nichts Geistreiches ein, lediglich die Letzte half weiter. Doch bevor sie sich konzentrieren konnte, musste sie Sakari behutsam aus ihren Haaren entfernen. Das war fast ein wenig lästig!

Über Shimo no Kuni hin
Im Feindesland lockt der Gewinn.
Dort liegt bereit seit jüngster Zeit
Des dummen Forschers neuer Beginn.

Wenn das heißt, dass wir durch Shimo no Kuni reisen sollen, dann würden wir in Yu no Kuni landen. Ein anderes Land grenzt ja nicht an.“ Entspannt legte Mai ihren Kopf in den Nacken. „Mama hat von den heißen Quellen Yugakures immer geschwärmt! Leider hat sie mich nie mitgenommen, aber wenn ich so darüber nachdenke.. eigentlich wollte ich das – heiße Quellen?!“ Ihren eigenen Redefluss unterbrechend, suchte Mai nach den Worten, welche ihnen vielleicht weiterhelfen könnten.
Da, in der zweiten Strophe steht etwas von einem „heißen Dorf“. Würden wir durch Shimo no Kuni reisen, kämen wir nach Yugakure. Das Dorf ist bekannt für seine heißen Quellen, könnte da kein Zusammenhang bestehen?“ Erneut pflückte sich Mai das Schlänglein aus den Haaren und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
Ach und sagtet ihr nicht mal was von einem Forscher? Vielleicht ist der da irgendwo.

[ooc: verzeiht die beiden Italiener, das musste sein ; ) ]
 
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Kiyama Mura

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Interessiert, aber auch ein wenig ratlos stand Nanami direkt am Lagerfeuer, während ihre Augen von einem Teammitglied zum nächsten wanderten. Sie wusste nicht so recht, was sie von den einzelnen Kommentaren und Entschlüsselungsversuchen halten sollte. Manches klang logisch, manches dann doch ein bisschen weit hergeholt. Trotzdem ließ sich die Greisin ihre Meinungen zu den unterschiedlichen Ansichten vorerst nicht anmerken. Stattdessen wandte sie sich erst einmal ein wenig ab, kramte ein wenig in dem Holzstapel herum und ließ noch einmal einen dicken Ast in das Feuer fallen. Das war das praktische an Shinobi: mit ihren Fähigkeiten und Talenten war es jedem Genin ein Leichtes, ein mehr als ausreichende Menge an Feuerholz zu beschaffen. Nun war sie aber mit Chuunin unterwegs und da konnte man mit Fug und Recht von einem riesigen Überschuss reden. Während sie so ins Feuer starrte und sah, wie das Feuer langsam die oberste Schicht des noch leicht feuchten Holzes aufqualmen ließ, kam ihr unweigerlich Takamura in den Sinn. Vor …Wahnsinn, ist es schon so lange her?... vor fünfzig hatte sie diesen jungen Jounin kennengelernt. Schwarzes Haar, das zu einem Zopf zusammengebunden worden war und immer ein bisschen nach Wies duftete. Ein Gesicht, das eine Güte ausstrahlte und gleichzeitig doch im Kampf eine Wildheit ausstrahlte, die durch die lange klaffende Narbe an der rechten Wange nur noch besser zur Geltung kam. Seine Kleidung unterstrich diesen Eindruck noch, da er eher einfache, leichte Kleidung in erdigen Farben bevorzugte. Es war während eines Regenschauers gewesen, als sie sich näher gekommen waren… ein Mann durch und durch und nicht so ein Weichling wie die Shinobi heute. Was wohl Taka…
Während Nanami noch so vor sich hin grübelte und auch die Frage Itoes vorerst unbeantwortet ließ, wartete nun auch Mai als letzte Rednerin mit ihren Ideen auf. Kurz zögerte Nanami noch, griff dann aber schließlich in ihren Rucksack und fischte eine kleine Akte aus ihren Sachen. Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt, auf dieses Hilfsmittel zurückzugreifen. Ihre Begleiter sahen eine schmale braune Mappe, die mit dem Stempel Kumogakures versiegelt worden war. Einiges klingt durchaus logisch. Vor allem die Vermutung, dass wir uns eventuell nach Yugakure bewegen sollten, ist gar nicht. Trotzdem… Nanami massierte sich ihren von den Anstrengungen des Tages verspannten Nacken. Langsam aber sicher machte sich doch ihr Alter bemerkbar und es war nur eine Frage Zeit, bis ihr auch die Augen zufallen würden. Vorher wollte sie aber das noch gerne erledigt haben. Egal, wie ich es drehe oder wende, ohne diese Infos kommen wir wohl kaum weiter. Ein Bekannter von mir im zentralen Archiv hat mir einen Gefallen getan und hat die Akte aus Versehen mit nach Hause genommen, wo ich sie zufällig fand und habe mitgehen lassen. Ich hatte ja gehofft, dass ich das Siegel nicht auch noch brechen muss, aber… Statt weiterer Worte hörte man ein Knacken, als das Wachs unter der alten fleckigen Faust der Alten zerbröselte.
Es tauchten doch einige interessante Hinweise auf. Untersuchungen, Verhöre, Verhöre, Verhöre, zahllose Verhöre, eine Geburtsurkunde, eine Heiratsurkunde, ein Hinweis auf eine mit Eto zusammenhängende Mission, eine Namenänderung von Kiyama zu… Miyoshi, eine Anklage, zwei Todesurkunden für zwei Eto. Der eine starb 10 Jahre vor dem anderen. Nanamis Kinn ruckte bei dieser ersten Einsicht herab. Sie war sprachlos. Man hatte ihr nicht ansatzweise alles über den Kiyama-Clan gesagt. Sie räusperte sich.
Das ist die Akte Miyoshi Etos. Von wegen Kiyama... den Namen Miyoshi trug er in seiner Zeit in Amegakure. Vielmehr weiß ich auch nicht, aber die Unterlagen könnten uns Rückschlüsse darauf geben, was hier eigentlich los ist. Nun betrachtete Nanami die Akten eingehender. Während sie so Blatt für Blatt durcharbeitete, breitete sich vor ihren Augen ein recht komplexes Beziehungs- und Informationsgeflecht aus. Nach einer gewissen Zeit gab sie die durchgearbeiteten Blätter an ihre Kameraden weiter, fing aber gleichzeitig an, das Gelesene laut vorzutragen.
Also... Eto war wohl viele Jahre für Amgakure als Shinobi tätig und aus diesem Grund als Spion in Kumogakure unterwegs. Eigentlich nichts Besonderes. Dann hat er wohl aus Liebe zu einer Fischhändlerin, Muras Mutter, wie ich sehe, sein Dorf verraten. Er hat sich sogar gestellt und bereitwillig Infos weitergegeben. Hier unterbrach Nanami. Zwar musste sie gerade auch ein weiteres Blatt ergreifen, aber in Wirklichkeit war dieses Verstummen darin begründet, dass es in Nanamis Weltbild einfach nicht passte, dass man als Shinobi seine Heimat verriet. Gerade die Greisin, die ihre eigenen Wünsche immer dem Erfolg von Missionen und dem Wohl Kumogakures untergeordnet hatte, konnte sich so eine Handlungsweise erklären. Während sie also das Blatt weiterreichte, schüttelte sie aus lauter Unverständnis den Kopf. Dann aber fasste sie sich. Es galt nicht über andere Menschen zu urteilen, sondern ihren eigenen Schützling zu retten.
Ich sehe, dass Eto fast ein Jahr in Haft verbracht hat und unzähligen Untersuchungen und Verhören unterzogen wurde. Ein Vorzeigegefangener... er wollte wohl schnell raus und zu seiner Angebeteten. Ein kurzes humorloses Lächeln huschte über Nanamis Gesicht. Dann las sie weiter. Moment...was haben wir denn da? Interessiert drückte die Alte das Papier näher an ihr Gesicht. Zwei Morde im Gefängnis. Scheinbar d... Wieder stockte Nanami mit dem Unterschied, dass sie nun wirklich verwirrt war. Eto ist im Gefängnis gestorben? Das kann nicht sein...Es sei denn...Aufmerksam und mit dem typischen Leuchten, das nur zum Vorschein kommt, wenn man einer Sache voller Überzeugung nachgeht, durchsuchte Nanami die Akten. Da!!! Triumphierend hob sich ihre Stimme, sodass die Alte fast einen Schrei ausstieß. Ein Zeugenschutzprogramm. Man hat versucht, ihn im Gefängnis zu ermorden. Der Attentäter wurde aufgehalten, starb dabei allerdings. Das sorgte aber dafür, dass man seinen Worten und bisherigen Aussagen Glauben schenkte. Sein Tod wurde vorgetäuscht und er entlassen. Das Bauernleben der Kiyamas war eine Farce. Das ist ja, wie ich das sehe, deckungsgleich mit dem, was wir schon herausfinden konnten. Nanami nickte dabei anerkennend Mai zu, deren Informationen sich als wahr erwiesen hatten. Interessant war das alles schon gewesen, aber hatte ihnen das geholfen. Nanami fand nicht.
Itoe-san, kannst du den Akten entnehmen, welche Informationen der K..Miyoshi verraten hat. Vielleicht bringt uns das weiter.

Edit: Hallo Leute! Ich habe meinen Post nochmal überarbeitet. Das gefällt mir jetzt besser.
 
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Hyuuga Itoe

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Itoe, selbst sehr unbegabt in dem ganzen Gedichte-Zeugs, war sichtlich froh darüber, dass sich Mai ein paar Gedanken machte und aus verschiedensten Lebensbereichen die richtigen Schlüsse zusammensuchte.
„Also Yugakure, hm?“, murmelte Itoe in Gedanken und zog ihren Rucksack näher heran. Es war zwar schon spät, doch ganz ohne Abendessen schlief es sich dann auch nicht besonders gut. Sie holte also ein großes Päckchen mit Schinken belegten Brotys heraus und verteilte eines an jeden, der wollte. Der Rest wurde erst einmal bei Seite gelegt.
Mit vollem Mund und kauend nahm sie die Akte entgegen, die ihr von Nanami gereicht worde. Mit gerunzelter Stirn klappte sie die Pappe auf und überflog die ersten Seiten. Es war die Akte von Muras Vater. Itoe vergaß relativ schnell das Kauen und widmete sich voll und ganz den merkwürdigen Informationen, die ihr dargeboten wurden.
*Amegakure* Es wurde immer schlimmer. *Mura ist also der Sohn eines Verräters und all das nur, weil der seine Energie in irgend eine Fischhändlerin stecken wollte.*, dachte Itoe und schüttelte den Kopf.
Eto hatte Informationen für ein Leben seiner Wahl eingetauscht. Konnte man diese Entscheidung kritisieren? Die treue, loyale Seite in Itoe sagte ganz klar „Ja“, während die Frau in ihr einen Hauch Romantik darin fand. Alles, was man kannte, für die große Liebe aufzugeben, hatte einen merkwürdigen Charme, dem sich Itoe nicht komplett verschließen konnte.
Die Hyuuga warf ihre restlichen Rationen zu einem Haufen zusammen, wickelte alles in Papier ein und verkotete es zu einem fest verschnürten Päckchen.
„Hier. Die Informationen, die er verkauft hat... natürlich, Yugakure. Hätten wir und sie ganze Rätselei auch sparen können.“, grummelte Itoe, ehe sie sich wieder dem eigentlichen Problem widmete.
„Unethische Versuche, geheime Forschungsstation... die Akte bricht einfach mit einem riesigen Fragezeichen ab. Die Informationen wurden herausgestrichen. Die Offiziellen schienen Angst zu haben, dass Projekt „Oni“ aufflog. Wenn Mura Zugang zu diesen Informationen hier bekommen hat, will er in Yugakure mehr über seine Familie herausfinden. Ich kann's ihm nicht verdenken.“, erzählte Itoe und klatschte die Akte auf den kalten Höhlenboden.
„Jetzt wissen wir auch, wer für seinen Tod zuständig war. Aber warum der erneute Angriff auf seine Mutter?“, fragte Itoe in die Runde. So oder so – das Team musste in Richtung Yugakure aufbrechen und hoffen, dass sie dort nicht komplett im Dunklen tappen würden.
Die Hyuuga stand auf um sich aus Rucksack und Decken ein kleines Bettlager zu basteln. Sie bückte sich, um ein Stück angekohltes Holz etwas weiter weg zu schieben und Sakari wartete keine Minute, ehe sie sich auf Itoes Brust einrollte.
Wenn die Anderen nichts mehr zu sagen hatten, würde Itoe nun ihre Äuglein schließen, ins Reich der Träume abwandern und das Team morgen weiter führen.
 

Hiragana Kayros

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Am nächsten Tag.

Der Wind zog eisig durch Hänge der Berge hindurch, und obwohl die Höhle nicht über die kleinste Ritze verfügte, durch die Luft ziehen konnte - einmal abgesehen von dem einen Höhleneingang -, war es in der Höhle doch erbärmlich kalt. Kaltos - Kayros, meine ich, erwachte am Morgen als Erster und sah missmutig und zitternd, dass die Flammen des kleinen Feuers innerhalb der wenigen Stunden, die die Gruppe geschlafen hatte, gänzlich verschwunden und nur wenig Glut übrig geblieben war. Schnell schnitt er einige Äste klein, warf sie auf die restliche Feuerstelle und hauchte die Wärme wieder an. Dann setzte er einen Kessel auf die Lagerhaltung und goss den Inhalt einer Feldflasche hinein. Der Blick des Iryonin schweifte über seine Gruppe. Das Knistern der unruhigen Flammen ließen die anderen noch nicht aufwachen, nicht einmal Nanami war so unruhig im Schlaf gewesen. Kayros sah, dass Itoe unter ihrer Decke seltsam verbeult war. Sakari bleibt die gesamte Zeit bei ihr?! Es mag sein, dass die Schlange den Jungen nicht mochte, und der Junge wiederum mochte die anerzogene Persönlichkeit des Kriechtiers nicht, aber es war ein Lebewesen. Ein kaltblütiges Lebewesen, wenn man es genau nahm. Und es litt vermutlich noch ärger unter der Witterung als der Wüstensohn. Also doch keine derbe Suppe, sondern nur dampfgegarten Reis.
Er legte noch ein paar Scheite nach, blies die Flammen weiter an, um den Topf richtig heiß zu machen, warf drei flache Steine ins Wasser und legte ein Kochnetz mit Feinfilter darüber. Dann streute er vier Hand voll Reis in die Mitte und ließ das Wasser ordentlich blubbern. Natürlich blieb das bei den anderen nicht ungehört, und vermutlich erwachten sie nach und nach alle. Doch der Junge musste auf das Essen achtgeben. Er stellte vier hölzerne Schalen bereit, zerrieb darin ein wenig Pfeffer und Grünalgen, gab ein wenig Wasser aus seinem Trinkschlauch hinzu und verteilte dann den Reis in die Schalen. Anschließend nahm er das Netz wieder ab, schüttelte es kurz aus und faltete es zusammen. Danach goss er das Wasser über die Flammen, genau darauf achtend, dass die Steine in dem Kessel blieben, ehe er seinen Lederrucksack leerte, den Inhalt in seinen Schlafsack füllte und mit Seilen zu einem behilfsmäßigen Rucksack umfunktionierte, und die heißen Steine – wenn sie bei 90°C brennen würden, hätten sie es getan! - wanderten schwungvoll in die Tasche. Dann verschnürte er ihn gut und reichte ihn Itoe herüber, die sich vielleicht wundern mochte, was das ganze soll. „Lass ihn noch ein wenig warm werden, und dann kann dein Reptil da hinein. Nach dem Essen sollten wir aufbrechen, das Wetter wird sicher nicht wärmer.“ Anschließend wandte er sich seinem – nun ja – mäßigen Essen zu.
 
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