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Mashido Shin

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Gemäßigten Schrittes ging Shin auf den Tisch des Weißhaarigen zu und setzte sich, sobald dieser ihn dazu aufforderte. Mit einem bescheidenen Lächeln auf den Lippen folgte der Mashido den Worten seines Gegenübers und antwortete auf die Bemerkung, welche sich auf die Nutzung der Sporthalle bezog, mit einem neutralen „Selbstverständlich, Sensei.“. Dass der Brillenträger daraufhin seine Tasse Kaffee mit einem Zug austrank und daraufhin ohne Umschweife zu der Kaffeemaschine ging, war keine große Überraschung. Die Koffeinsucht des Hatake war innerhalb der Akademie ein offenes Geheimnis. Gelegentlich gab es auch Gerüchte, der Lehrer würde an einer chronischen Krankheit leiden, die sich nur durch Medikamente bekämpfen ließen, die Ryûsa heimlich in seinem geliebten Heißgetränk auflöste. Alles in allem waren es ganz gewöhnliche Gerüchte, wie es sie in jeder normalen Schule gab. Das Angebot, auch einen Kaffee zu bekommen, wollte der Glatzkopf gerade dankend ablehnen, da stellte der Gelbäugige ihm schon eine Tasse dieses dampfenden schwarzen Goldes vor die Nase. Da es unhöflich gewesen wäre, den Kaffee einfach kalt werden zu lassen, dankte der Taijutsuka für die Güte des Mannes und nahm einen guten Schluck der bitteren Flüssigkeit.

Es war immer wieder erstaunlich, wie gut der Körper des Doton-Nutzers solche Mengen Muntermacher vertrug, ohne die üblichen Merkmale innerer Unruhe zu zeigen. Somit erwiderte der Wüstenbewohner Ryûsas Blick, der bisweilen einen ähnlich stechenden Ausdruck aufwies, wie die Augen eines Falken und konzentrierte sich auf die Worte, welche der Hatake an ihn richtete. „Soso, ich befinde mich also in einer besonderen Position?“ dachte sich Shin belustigt, bevor er begann, die zahlreichen und durchaus schwierigen Fragen seines Gegenübers zu beantworten. „Nun denn, Sensei, ich wurde in Sunagakure geboren, als einziges Kind zweier Handwerker. Meine Kindheit war wohl das, was man als durchschnittlich bezeichnen würde. Mit etwa sechs Jahren wurde ich dann in die Grundschule des Dorfes eingeschult, wo ich von den anderen Schülern in eine Art Außenseiterrolle gedrängt wurde. Als ich acht Jahre alt war, zeigte sich, dass mein Vater scheinbar jeden in seiner Umgebung über seine Identität belogen hatte.“ Der Mashido stützte den Kopf auf seine wie zum Gebet gefalteten Hände und sprach, mit einem eindeutig schmerzerfüllten Blick in den Augen, weiter. „Es stellte sich heraus, dass er ein Shinobi aus Iwagakure war, der nur wegen einer Art Undercover-Mission im Land war. Da diese offensichtlich erfüllt war, hat er meine Mutter ins Vertrauen gezogen und mich, als ich von der Schule heimkam, aus dem Dorf gezerrt. Ich habe nicht verstanden was los war, bis eine Shinobi-Einheit von Suna und gestellt und abgeführt hatten. Ich weiß nicht, wie sie uns so schnell auf die Schliche gekommen sind, aber das lernt man wohl, wenn man ein paar Jahre im Geschäft ist. Lange Rede kurzer Sinn: Meine Eltern wurden eingesperrt und ich wurde vom Kazekage in das Doū no Kaze geschickt.“ Der Neunzehnjährige nahm noch einen kräftigen Schluck Kaffee und sprach, nun wieder etwas gefasster, weiter. „Das Leben im Kloster hat mir einige neue Facetten über die Welt gezeigt. Ich habe viel über meine Religion, das Ninshū gelernt und auch Taijutsu kam nicht zu kurz. Handarbeit gehörte auch dazu, aber das dient lediglich der Tradition, dass ein Mönch dieses Klosters nach Abschluss seiner Lehre eine selbstgeschneiderte Robe als Zeichen seines Glaubens trägt. Das Ergebnis sehen Sie in meinem Fall hier vor sich.“ Der Taijutsuka wies mit stolzem Gesichtsausdruck auf seine Robe und ging schließlich auf den letzten Punkt ein: „Ihre Frage, in welchem Zusammenhang mein Leben als Mönch mit dem Leben als Shinobi zusammenhängt, ist tatsächlich relativ schwer zu beantworten. Man wird im Doū no Kaze traditionell auf das Leben als Shinobi vorbereitet und hat am Ende die Wahl, ein einfacher Mönch zu bleiben, oder die weitere Stufe zum Shinobi zu versuchen. Ich für meinen Teil möchte nach Möglichkeit verhindern, dass Kinder in der Zukunft ähnlich, oder sogar schlimmer, leiden müssen, wie ich. Abgesehen davon würde es eh zu meiner Aufgabe gehören, als Mönch durch die Welt zu reisen und die Probleme zu lösen, zu denen Zivilisten nicht in der Lage sind. Da wollte ich meine Möglichkeiten wohl einfach erweitern, als ich mich zur Anmeldung in der Akademie bereit erklärt habe.“ Gespannt, wie der Weißhaarige auf seinen Vortrag reagieren würde, blickte der Doton-Anwender diesem in die Augen und lehre mit einem letzten Schluck die Tasse.
 

Ryûsa

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Seikatsu
Der Lehrer verfolgte die Geschichte des angehenden Genin mit Interesse, wenngleich ihm auch die Körpersprache und der Ausdruck interessierte, die die sicherlich wohl überlegten Worte begleiteten. Es war nicht schwer, etwas zu erzählen, wenn man gefragt wurde - mehr Informationen aber als das wurden in der Regel verraten, wenn man auf die Körpersprache achtete. Shin hatte eine erstaunliche Ruhe, die er zur Schau stellte, aber das konnte eigentlich nicht alles sein. Hm... ein seltsamer Bursche. In einem Tempel aufgewachsen zu sein und in eine Religion, welcher Art auch immer, indoktriniert zu sein war eine Sache, die unter Umständen auch mit dem Ninja-Dasein an sich in Berührung kommen konnte. Nachdenklich nickte der Weißhaarige, lehnte sich ein wenig zurück. Seine gelben Augen hielten den Blick auf sein Gegenüber gerichtetet, während er immer wieder aus seiner Kaffeetasse trank. Was für eine seltsame Geschichte der Kerl doch hatte - alles dabei, was man sich 'wünschen' konnte, wenn man nach so etwas suchte. Außenseiter als Kind, Verräter als Eltern, vom Kazekage in den Tempel gesteckt, weil man dort ganz gut Kinder unterbrignen konnte, wenn so etwas passierte. So wirklich überzeugt war Ryûsa nicht, aber er gab sich alle Mühe, die verschiedenen Punkte in die richtige Reihenfolge zu bringen. Daher kam es wohl, dass er einen Moment überlegend auf den Schulhof schaute, als Shin geendet hatte. "Eine spannende Geschichte", meinte er dann und warf einen Blick auf die Glatze des jungen Mannes. "Ich nehme mal an, das gehört auch zu deiner bisherigen Ausbildung?" Dann fiel ihm ein, dass der Stolz aufgrund der selbstgeschneiderten Robe dem Kerl ins Gesicht geschrieben gewesen war - das konnte man ja auch honorieren. "Die Robe sieht übrigens professionell aus. So etwas gelernt zu haben, wird dir sicherlich in Zukunft auch nützlich sein", ergänzte der Lehrer noch, stand dann auf, um sich einen neuen Kaffee zu holen.

"Das Ninshu... du musst mir noch ein wenig besser erklären, worum es da genau geht." Kurz schwieg er, grinste dann leicht und lehnte sich gegen einen nahegelegenen Tisch. "Nicht, weil ich so neugierig bin, aber du musst verstehen, dass ich beurteilen muss, ob du deiner Arbeit als Shinobi auch richtig nachgehen werden kannst. Bisher bist du der erste Ninja aus diesem Tempel, der in meiner, hm, Amtszeit bestehen möchte. Insofern verzeih' meine Fragen, aber sie würde einem dir nachfolgenden eventuell ein wenig Erleichterung verschaffen." Der Lehrer sah auf die Uhr. Zwanzig Minuten noch, immer noch genug Zeit, ihm verbal ein wenig auf den Zahn zu fühlen. "Außerdem hast du schon eine gewisse Ausbildung genossen... siehst du dich deinen Mitschülern überlegen?" Auch das waren wieder einige Fragen gewesen, die viel zeigen konnten, mehr, als die Antworten an sich es vielleicht vermochten. Tatsächlich war es ja nichts schlimmes, überlegen zu sein - die Frage war nur, wie man sich damit fühlte. Aber war Shin überhaupt überlegen? Laut seinen Akten... naja. Er hatte mehr Lebenserfahrung, das war klar, immerhin war er schon neunzehn Jahre alt - nicht nur dreizehn, wie einige andere seiner Mitschüler. Das hieß natürlich nur bedingt etwas: Weisheit war etwas, das jemandem ohne wirkliche Erfahrung eben abging. Zwei Dinge, die zu trennen äußerst schwer waren. Wie Shin sich wohl selbst einschätzte? "Oh - und dein Antrieb ist grundsätzlich ein guter, wenngleich vielleicht ein wenig kurz gegriffen. Als Shiro-Shinobi bist du für das Wohl aller Menschen im Reich mitverantwortlich. Wir sind zwar nicht die Heilsbringer, wohl aber ein wichtiger Bestandteil der Ordnungsmacht in den Reichen. Wie stehst du zum Sora-Bündnis?"
 

Mashido Shin

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„Vielen Dank, Ryûsa-sensei. Und nein die Glatze gehört nicht zur Ausbildung zum Mönch. Sie gehört, wie die Robe, zum Sein eines Mönchs. Bitte entschuldigen Sie, dass ich es nicht besser formulieren kann.“ In Ruhe verfolgte Shin die Fragen des Lehrers und setzte dann, als dieser scheinbar geendet hatte, zur Erklärung an: „Sehr gerne, das Ninshū ist bereits eine sehr alte Religion. es ist nicht genau bekannt, wie alt sie ist und woher sie stammt. Das Ninshū lag vergessen in einem uralten Tempel, dessen Standort auch vor uns Anwärtern geheim gehalten wird. Der Tempel wurde während dem 4. Shinobi-Krieg entdeckt und Schriftrollen gesichert, welche die uns bekannten Informationen über das Ninshū enthielten. Das Ninshū wurde gegründet, um alle Probleme der Welt zu lösen. Der damalige Kazekage war der Meinung, diese Ideale seien es wert, dass man sie wieder aufnimmt und hat den Bau des Tempel beauftragt. Menschen sollten die Möglichkeit erhalten, sich dem Tempel anzuschließen sowie, unter dem Ninshū den Bedürftigen zu helfen. Leider haben mehrere Generationen von Kazekage vergeblich versucht, diese Botschaft unter der Bevölkerung zu verbreiten und ausreichend Mönche zu rekrutieren. Daher hat der Vorgänger des heutigen Kazekage beschlossen, Waisenkinder dorthin zu schicken, wenn diese keine andere Unterbringungsmöglichkeit haben. Wenn die Kinder schließlich alt genug sind, und die Ausbildung abgeschlossen haben, können sie selbst entscheiden, ob sie auf eigene Faust durch die Welt reisen und ihrer Aufgabe als Mönch nachgehen, oder lieber Shinobi werden und auf diese dem Weg als Mönch folgen wollen. Ich für meinen Teil habe die Meinung, dass man in dieser weiten Welt viel reisen kann, ohne eine Menschenseele und damit verbundene Schwierigkeiten zu finden. Daher habe ich den Weg des Shinobi gewählt, weil ich darüber gezielt dorthin geschickt werde, wo man meine Hilfe benötigt.“ Zwischen ein paar Sätzen musste der Mashido erst überlegen, um gewisse Details in sein Gedächtnis zu rufen, aber im Großen und Ganzen ging der Vortrag, wie auch der Vorangegangene, sehr flüssig und selbstbewusst vonstatten, was einem aufmerksamen Zuhörer sicher auffallen würde. Darüber hinaus beantwortete der Mönch die nächste Frage, mit einem Lächeln auf den Lippen: „Kein Mensch wird je einem anderen überlegen sein, wenn Sie mich fragen. Jeder Mensch, egal welcher Herkunft oder welches Alters hat seine individuellen Fähigkeiten und Erfahrungen. Somit können Menschen nicht ausreichend verglichen werden, um so etwas Banales, wie Überlegenheit besitzen zu können. Somit ist meine Antwort auf Ihre Frage ein ganz entschiedenes Nein.“ Nach der letzten Frage des Weißhaarigen verfinsterte sich der Blick des Glatzkopfs für den Bruchteil einer Sekunde, bevor er durchatmete und mit gewohnt höflichem Tonfall antwortete: „Nicht jeder hat die freie Wahl darüber, wo er lebt, oder wo nicht. Mir ist bewusst, dass mir damit auch das Wohlbefinden der Bewohner des Sora-Reiches anvertraut werden und das ist absolut in Ordnung. Jedes Wesen hat das Recht, Hilfe zu erhalten. Tatsächlich haben Sie mit Ihrer Frage einen wunden Punkt getroffen. Sicher hat es Sie zu der Frage animiert, dass ich in gewisser Weise schlechte Erfahrungen mit dem Sora-Bündnis machen musste. Daher sehe ich mich auch nicht in der Lage unvoreingenommen urteilen zu können. Aber einem können Sie sich sicher sein, Sensei. Ich gebe mir die größte Mühe, nicht alle Sora über einen Kamm zu scheren. Rein von der Logik her ist klar, dass nicht alle Bewohner der Mitgliedsstaaten der Sora-Fraktion hinterhältige Verräter sind, aber...“ Das Thema war eindeutig schwer für den Akademisten. Während er versuchte, seine Gefühle in Worte zu fassen, schlossen sich immer wieder dessen Augen in einer Form, die von emotionaler Aufgewühltheit sprach. Nach den letzten Worten schüttelte sich der junge Mann kaum merklich und führ sich anschließend mit der rechten Hand über die Glatze. „Wie soll ich das beantworten können...?“
 

Ryûsa

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Ryûsa hatte die Hände verschränkt und sein Kinn auf die Hände gelegt, während er dem jungen Mann zuhörte. Inhaltlich interessant, war es doch vor allen Dingen interessant, wie Shin seine Worte formulierte und von sich gab. Der Lehrer war sich sicher, dass dieser Fähigkeiten genug hatte, um ein Ninja zu sein, aber... war er auch vom Kopf her weit genug, um das zu tun? Es war jedenfalls schon einmal interessant zu erfahren, dass er seine Glatze als Teil seines Mönchs-Seins verstand. Hm. Und die Geschichte des Suna-nin über den Tempel war nachvollziehbar, auch wenn Ryûsa nicht allzu viel darüber wusste. Wichtiger als beides zusammen aber war die Geschichte mit der Einstellung, dass er Menschen helfen wollte. Ryûsa nickte nachdenklich, wiegte den Kopf. Es war ein guter Antrieb, aber hoffentlich würde er sich alles in allem nicht irren; Shinobi waren erstmal Söldner für die Bevölkerung. Klar, es wurde nichts an sie weitergegeben, was schädlich wäre, aber... es war nicht so, als wäre Shin frei zu gehen und zu walten, wie er wollte. Hm. Seine nächste Antwort wiederum - die nach der Überlegenheit - beantwortete Shin gut. Fast ein wenig zu gut - sagte er das jetzt nur weil er wusste was er hören wollte - oder weil er es ernst meinte? Sein kurzzeitig finsterer Blick konnte vielleich ein wenig Einblick gewähren, aber komplett sicher war Ryûsa sich noch nicht. "Mh", brummte er trotzdem zustimmend, weil er ja grundsätzlich damit übereinstimmte. Schließlich aber kamen sie ans Eingemachte, als der Akademieschüler tatsächlich einmal eine Blöße preisgab. Hinterhältige Verräter, hm? "Richtig, rein von der Logik her ist das sehr klar", antwortete Ryûsa und schwenkte seinen Zeigefinger leicht. "Eine rein hypothetische Frage... angenommen, dass Sora und Shiro zwei Seiten einer Medaille sind. Denkst du nicht, dass es zu jedem von uns hier ein Pendant bei ihnen gibt? Ich bin mir sehr sicher, dass auch sie einfach nur Menschen sind." Leicht amüsiert lehnte er sich zurück, nickte dann aber, seufzte ein wenig. Dann fiel sein Blick wieder auf die Uhr. "In Ordnung, vorerst genügen mir deine Antworten, denke ich. Komm, die Sporthalle wartet auf einen Besuch." Er stand auf, nickte zur Tür. "Lass alles stehen, ich kümmere mich darum."

Auf dem Weg zur Halle hatten sie noch zwei, drei Minuten Zeit, die Ryûsa nutzte, um noch einmal auf die Antworten des Schülers einzugehen. "Du wirkst sehr gütig", meinte er. "Also... für dein Alter, jedenfalls. Eigentlich ist das kein Wort, was ich für einen jungen Akademieschüler nutzen würde, aber bei dir scheint es zu passen. Ich hoffe, du fühlst dich in der Lage, gegebenenfalls auch die schmutzigeren Seiten dieser Arbeit auszuführen. Wir können es uns nicht immer aussuchen, weißt du?" Mit einem kräftigen Schwung öffnete er die Turnhalle, betätigte einige Schalter. Gleißendes Licht erfüllte das große Gebäude. "Bist du bereit? Wir machen nur eine kleine Übung, um deine Reflexe und deine körperlichen Fähigkeiten zu testen. Nichts dramatisches", beruhigte der Lehrer den Glatzkopf, grinste dabei aber leicht. Kurz verschwand der Weißhaarige, kam mit zwei schweren Medizinbällen zurück - die übrigens doppelt so schwer waren wie 'normale' Medizinbälle. "Okay", meinte er, legte einen auf den Boden und hielt den anderen auf einer Hand. "Stell dich in die Mitte vom Kreis. Du bewegst dich nicht aus diesem Kreis heraus, darfst dich darin aber bewegen, wie du willst. Ich bewege mich außerhalb des Kreises und versuche, dich mit dem Medizinball zu treffen. Alles klar?" Die gelben Augen des Lehrers funkelten ein wenig, dann warf er den Medizinball ganz locker einmal auf Shin zu, der ohne Probleme ausweichen konnte. Als der Ball auf der anderen Seite des Kreises zu Boden fallen wollte, wurde er von der kräftigen Hand von Ryûsa aufgefangen. "Das war das Geschwindigkeitsniveau Anfänger in der Akademie. Bist du bereit - wir fangen mit dem Niveau Geübter Akademieschüler an." Wieder fing er an, den einen Ball zu werfen... mal sehen, wann Shin schnell genug wurde, dass der auf Kraft und Geschwindigkeit spezialisierte Lehrer auch den zweiten Ball dazunehmen konnte. Ganz langsam wurde er schneller, warf immer wieder den Ball auf den Schüler in der Kreismitte, fing das runde Leder auf der anderen Seite wieder - ohne das man überhaupt hätte sehen können, dass er sich bewegte - und warf ihn sofort zurück.
 

Mashido Shin

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Die letzte Aussage des Weißhaarigen verunsicherte Shin tatsächlich ein wenig. Natürlich gibt es schwarze Schafe auf beiden Seiten. Darüber braucht man gar nicht erst nachdenken. Es ging dem Akademisten auch eher um die Menschen in den höheren Positionen. Wie Ryûsa später selbst gesagt hat, kann man in der Position eines Shinobi nicht immer selbst wählen, was man für Missionen absolvieren möchte. „Andererseits hat zumindest Vater schon die Möglichkeit gehabt, sich zu stellen...“ Glücklicherweise hackte der Hatake nicht mehr großartig nach und der Unterricht wurde in der Sporthalle der Akademie fortgesetzt. Die Aufgabe war schnell erklärt. Der Mashido sollte sich in einen auf dem Boden befindlichen Kreis stellen und dem Medizinball ausweichen, welchen der Lehrer fortlaufend auf ihn werfen würde. So weit, so gut. Der erste Ballwechsel im Monoplay des Shinobi ging auch in einer Weise locker von der Hand, dass der Taijutsuka tatsächlich ziemlich enttäuscht dreinblickte. Dass der besagte Medizinball einfach mal doppelt so schwer waren, wie normalerweise, fiel ihm zu diesem Zeitpunkt nicht einmal auf. Kurzerhand klärte Ryûsa noch auf, dass es sich bei diesem laschen Wurf um das Niveau handelte, auf welchem junge Akademisten gewöhnlich bewegen. Außerdem würde er im Folgenden das Niveau auf das anheben, was der Hatake als geübter Akademieschüler bezeichnete. Nun gut, jedenfalls stellte sich Shin kerzengerade und mit der rechten Seite zum Lehrer gewandt exakt in die Mitte des Kreises und erwartete die Aktion seines Gegenübers. Diese folgte so gleich. Der Mann holte aus und warf den Medizinball direkt auf den Schüler, welcher ohne größere Mühe mit einem leichten Schlenker des Oberkörpers auswich. Wie auch schon beim Probewurf bewegte Ryûsa sich währenddessen auf die andere Seite des Kreises, fing den Ball und warf ihn diesmal wieder zurück. Auch diesmal nutzte der Neunzehnjährige seine Position, in welcher er ein Minimum an Angriffsfläche besaß und pendelte in einer federnden Bewegung, sodass das Geschoss auch diesmal mit einem klar wahrnehmbaren Luftzug an ihm vorbeiflog. Zufrieden lächelte der Akademist und begab sich sogleich wieder in Ausgangsposition, um den folgenden Würfen auf die gleiche Weise entgehen zu können. Scheinbar durchschaute der Weißhaarige dies umgehend. Zumindest warf dieser seine Ball direkt genau so, dass der Mashido quasi dazu gezwungen war, anders zu reagieren. Im ersten Moment überrumpelt konnte er nichts Anderes machen, als sich schlicht nach links zu neigen und zu spüren, wie ein klar wahrnehmbarer Luftzug knapp an seinem rechten Ohr vorbeizog. Die nächsten Minuten bestanden aus genau diesem Spiel. Der Brillenträger warf seinen Medizinball und sein Prüfling in Spe wich so gut aus, wie dieser es zu Stande brachte. Mit der Zeit wurde es allerdings immer mühseliger und knapper, da der Ninja gezielt auf Schwachstellen zu zielen schien und gleichzeitig auch immer schneller wurde. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis der Jugendliche überwältigt wurde. Genauer gesagt, das zwei Kilogramm schwere Rund knallte mit voller Wucht von links in die Rippen des Taijutsukas und schickte diesen vor Schmerz aufstöhnend zu Boden, wo der Glatzkopf einige Sekunden völlig entkräftet liegen blieb.
 

Ryûsa

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Der Akademielehrer war einigermaßen beeindruckt, allerdings auch nur einigermaßen - immerhin war das bisher das erwartete Ergebnis gewesen. Dass der Suna-nin sich eindeutig auf Taijutsu spezialisiert hatte sah man seinem doch recht ausgeprägten Körperbau an - der Weißhaarige hatte eben vor, ihn ein wenig auf die Probe zu stellen. Wie sehr konnte er sich einem solchen Angriff wiedersetzen? Was würde er als Lehrstunde daraus mitnehmen? Seine Bewegungen wurden schneller, undurchschaubarer, so dass der Ball zwar immer noch in der gleichen Geschwindigkeit flog, Shin aber immer wieder aufs neue herausforderte. Der Gelbäugige war zufrieden, zog das Tempo ein wenig an und schließlich - ungefähr beim Niveau 'Genin-Prüfung' - bekam Shin den schweren Medizinball auch mit Wucht in die Seite gedonnert. Uh, das musste wehgetan haben... ob er sich von der Attacke wohl schnell erholen würde? Und wenn ja, wie lange würde das dauern? "Schon einmal ein guter Anfang." Ryûsa lächelte fein und merkte, dass es länger gedauert hatte, ihn zu treffen, als ursprünglich berechnet. "Du hast einen guten Stand und scheinst deinen Körper unter Kontrolle zu haben, wirklich... gut. Was sagt es dir, dass du getroffen wurdest? Und was nimmst du daraus mit, dass dieser Ball dich ziemlich einfach zu Boden gebracht hat?" Gut, es war schon ein schwerer Ball, aber trotzdem... Ryûsa notierte sich gedanklich, dass er vielleicht lieber einen normalen Ball nehmen sollte, wenn er nicht zu lange warten wollte, bis sich die Schüler wieder aufgerappelt hatten. Er wartete Shins Antwort ab - wie auch immer die lautete - und das er wieder auf den Beinen war, dann hob er den Ball in die Luft, sah ihn an.
"Okay, ich kenne jetzt deine Grenzen. Du bist flink und geschickt. Denkst du, du schaffst noch eine Runde?" Kurz schien seine Gestalt zu verschwimmen, und mit einem Mal hatte er den zweiten Medizinball in der Hand. "Und zwar jetzt mit zwei Bällen... aber es ist dir jetzt erlaubt, sie zu berühren. Nicht aufzuhalten, aber abzulenken, in Ordnung? Denk immer daran: In Wirklichkeit könnten diese Bälle Wasser-, Erd- oder Feuerkugeln sein, die dich bei der Berührung weitaus mehr schaden können als so ein einfacher Ball. Ninjutsuka sind sehr erfindungsreich, was das angeht." Kurz schwieg er, hob die beiden Bälle an und an den gespannten Muskeln in den Oberarmen des Lehrers sah man, dass sie wirklich nicht leicht waren. "Also ist die Priorität immer noch ausweichen. Aber das Spiel mit zwei Bällen ändert einiges... sie können sich ja auch gegenseitig beeinflussen." Mit diesen Worten warf er einen Ball, so, dass er Shin nicht treffen würde... und schmiss den anderen Ball dann gegen den ersten - so würde der erste Medizinball direkt auf den Kopf des Schülers zufliegen. Der zweite Ball landete wieder in den Händen von Ryûsa - wie der erste, nachdem Shin ausgewichen war. "Gut, gut..." Er grinste leicht. "Schütz' deine wichtigen Teile zuerst, dann wirst du auch nach einem Schlag nicht direkt fallen. Du verlierst, wenn du aus dem Kreis fällst oder mit allen Gliedern den Boden berührst. Bereit? Niveau: Genin!"
 

Mashido Shin

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Immer noch krümmte sich Shin vor Schmerz, war aber wieder einigermaßen bei sich und konnte den Worten des Weißhaarigen somit folgen. Langsam begann der Mashido damit, sich wieder in eine aufrecht stehende Position zu stemmen und antwortete zeitgleich mit zusammengebissenen Zähnen die Frage des Lehrers zu beantworten: „Ich fürchte, der Treffer hat mir nichts neues beigebracht, Sensei. Mir war von Anfang an bewusst, dass ich noch eine Menge zu lernen habe, Das hat sich durch diese Stunde nicht verändert.“ Auch die nachfolgende Frage wurde mit gewohnt ruhigem Stimmklang beantwortet: „Natürlich... schaffe ich noch... eine Runde, Sensei. Wenn Sie es verlangen, werde ich irgendwie auch zwei überstehen.“ Die Worte kamen vielleicht ein wenig gepresst, aber die Entschlossenheit des jungen Mannes konnte Ryûsa sicher nicht anzweifeln. Es folgte eine ausführliche Erläuterung des Weißhaarigen, wie die die Übungsstunde im Folgenden weiterlaufen würde. War im Grunde die gleiche Prozedur, nur diesmal mit zwei Bällen. „Sollte für eine gewisse Zeit machbar sein...“ dachte sich der Neunzehnjährige und begab sich wieder in die Kampfstellung seines des Ryûsha. Der erste Schuss des Hatake war offenkundig ein klarer Fehlwurf. Durch dessen Worte vorgewarnt blieb der Wüstenbewohner jedoch wachsam und konnte dem durch den zweiten Ball abgelenkten Geschoss durch eine gezielte Rückwärtsbiegung des Rückens vergleichsweise leicht ausweichen.

Nun ging diese Runde erst richtig los. Ryûsa kündigte an, dass seine Angriffe sich nun auf dem Niveau eines Genin bewegen würden. Ein Detail, welches Shin sich bereits gedacht hatte. So überraschte es ihn nicht sonderlich und er wich den ersten Ballwechseln abermals gekonnt aus. Der dritte geworfene Ball kam allerdings in einem ungünstigen Winkel, so dass der Mashido zwar ausweichen konnte, dabei aber leicht ins Straucheln kam und stürzte beinahe so, dass seine Beine außerhalb des Ringes aufgeschlagen wären. Gerade noch rechtzeitig konnte der Glatzkopf seine Beine anziehen und sich dadurch vor dem schnellen Ausscheiden zu bewahren. Dabei berührten lediglich die Arme des Akademisten den Boden, wodurch auch dieses Kriterium zur Niederlage unerfüllt blieb. Zeit zum Ausruhen blieb dem Neunzehnjährigen allerdings nicht. Viel mehr musste er unmittelbar in eine beliebige Richtung - er wählte links - zu rollen und so einem weiteren Wurf des Gelbäugigen zu entgehen. In dem Moment, als der Taijutsuka sich auf die Brust rollte, stieß er sich mit den Händen ab und landete mehr oder weniger sicher auf den Füßen. Der nächste Angriff erwischte den Doton-Nutzer unvorbereitet und ließ diesem keine andere Wahl, als den Medizinball abzuwehren. Gerade als er ihn mit der bloßen rechten Hand zur Seite schlagen wollte, kam ihm in den Kopf, dass es sich auch um einen Feuerball handeln könnte und zog mit seiner linken Hand innerhalb eines Sekundenbruchteils den Umhang vor seinen Körper und schlug das Geschoss mit seiner nun verhüllten Faust zur Seite. Noch in aus der gleichen Bewegung heraus schlüpfte der Mönch aus jenem Kleidungsstück und warf es außerhalb des Ringes, um zu unterstreichen, dass ihm die Möglichkeit bewusst war, dass es unter anderen Umständen nun brennen würde. Weiterhin wachsam suchte der Suna den Blickkontakt mit seinem Kontrahenten und erwartete weitere Angriffe.
 

Ryûsa

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Shin war ein harter Bursche und das war auch einer der Gründe, wieso Ryûsa sich überhaupt noch mit einer zweiten Runde abgab. Ehrlich gesagt hatte er bisher nicht so wirklich das Gefühl, dass es Sinn gemacht hätte, dem Mashido den Zugang zur Prüfung zu verwehren; seine größten Zweifel waren eigentlich im Zusammenhang mit dieser religiösen Ausübung irgendeines Tempels aufgetreten. Zwar hatte Shin diese nicht endgültig zerstreuen können, aber der Weißhaarige war sich genauso sicher, dass dieser Mensch keinen direkten Schaden anrichten würde. Und für den Rest war er... schließlich irgendwie auch selbst verantwortlich. Ryûsa war, wie der Rest der Lehrerschaft, nur dafür da, Potential und Eignung zu prüfen, nicht aber, ob sich jemand in der tatsächlichen Situation auch wirklich gut schlagen würde. Eins ließ ihn allerdings ein wenig die Stirn runzeln. Nichts Neues beigebracht? Na, da würde Shin aber dran arbeiten müssen... entweder daran, seine Gedanken auch richtig fassen zu können oder aber daran, sich Gedanken zu machen. Denn eins war sicher: Man hätte einiges daraus lernen - oder zumindest wieder ins Gedächtnis rufen können. Zum Beispiel, dass es immer jemanden geben würde, der stärker war als man selbst. Oder auch, dass man Dinge nie nach ihrem Äußeren beurteilen sollte... denn der Medizinball war nun einmal um einiges schwerer als ein normaler. Aber gut, Shin entschied sich für die übliche 'ich habe noch eine Menge zu lernen'-Antwort. Klar, das war auch richtig, aber ein wenig mehr hatte sich Ryûsa dahingehend eigentlich schon erhofft. So, nun aber los - auf zum zweiten Teil der Einheit.

Shin schlug sich gut, selbst gegen die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Genin. Trotz der Tatsache, dass die eingesetzte Kraft und Geschwindigkeit trotzdem über denen des Akademieschülers lagen, schaffte er es, den ersten paar Würfen elegant auszuweichen, kam dann aber ein wenig ins Straucheln. Ryûsa gab sich nicht sonderlich Mühe, ihn wirklich direkt auszuknochen, denn immerhin wollte er ihn ja nicht fertig machen, sondern ein wenig austesten. Wohl aber fiel ihm auf, dass Shin sich außerordentlich abgebrüht verhielt und zumindest die vorigen Hinweise des Lehrers zu beachten schien. Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des falkenartigen Lehrers, der einen Moment stillhielt und die beiden Bälle auf jeweils einem Zeigefinger rotieren ließ. "Nicht schlecht", merkte er an und legte den Kopf ein wenig auf die Seite, seine gelben Augen wurden ein wenig schmaler. "Du nimmst dir immerhin zu Herzen, was ich gesagt habe. Und du zeigt ziemlich gute Bewegungen... das ist sogar ein wenig mehr, als ich von einem Anwärter auf die Prüfung eigentlich erwartet hätte." Na, vielleicht lag es ja daran, dass der Mashido schon neunzehn Jahre alt war. Nach seinen letzten Worten warf Ryûsa wieder die Bälle, in dem gleichen Muster wie noch zuvor - Shin hatte erst keine Probleme, diesem bereits bekannten Muster auszuweichen und Ryûsa gab ihm dafür auch eine gewisse Anerkennung - aber schließlich war das hier ja auch kein Kindergarten. Mit einem Mal legte Ryûsa fast unbewusst noch einen Zahn zu, änderte sein Angriffmuster unwillkürlich, zwang Shin zum Ausweichen eines Balles, der direkt auf seinen Kopf zuflog, lenkte ihm mit dem anderen ab und schlug dann fest an die Seite des ersten Balles. Dieser fing an, zu rotieren, drehte sich förmlich in den Kreis hinein und flog direkt auf den Hinterkopf des Anwärters zu - ein Schlag dieses Angriffs hätte ihn wohl auf die Matte geschickt. Ob er ausweichen konnte?
So oder so: Im Anschluss an diesen Angriff legte Ryûsa die Bälle wieder an ihren Platz, nickte seinem heutigen Schüler ermutigend zu. "Nun, sehr beeindruckend, was du gezeigt hast. Du musst noch ein wenig lernen, wie deine 'Menge zu lernen' auch in der Realität umgesetzt wird. Du wirst vielleicht nicht oft die Möglichkeit haben, dass dich jemand mit Medizinbällen beschmeißt. Unterschätze niemals, womit du es zu tun hast - und geh' immer davon aus, dass du es mit jemandem zu tun hast, der stärker ist als du." Nachdenklich kratzte sich Ryûsa am Kinn, führte Shin dann aus der Halle heraus und nickte ihm nochmal zu. "Erwarte Post in den nächsten Tagen und mach' dich für die Prüfung bereit. Ich denke, dem steht nichts mehr im Wege." Nach diesen Worten hob Ryûsa die Hand und verschwand in Richtung Lehrerzimmer. Mittlerweile war Shiho sicher da und hatte frischen Kaffee aufgesetzt.... hoffte er.
 

Mashido Shin

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Bislang lief die Übung tatsächlich überraschend gut. Ein paar Minuten hielt Shin bereits durch, auch wenn sich seine Ausdauer eindeutig dem Ende neigte. Schweiß bedeckte den ganzen Körper des Mashido sowie inzwischen auch einen großen Teil des Bereiches, in welchem er sich maximal bewegen durfte. Das machte die meisten Ausweichmanöver und je nach Stelle sogar das Stehen zu einer unglaublich rutschigen Angelegenheit. Als würde der Mönch auf einer Eisfläche stehen. Jedenfalls zeigte sich ein stolzes Lächeln auf den Gesichtszügen des Akademisten, während er Ryûsas positivem Resümee lauschte. Natürlich, der Neunzehnjährige war bescheiden und machte sich nicht allzu viel daraus, etwas gut gemacht zu haben. Dennoch freute es selbst jemandem wie ihn gelegentlich einmal Lob zu hören zu kriegen.

Als der Lehrer die Übung fortsetzte, hatte der Taijutsuka zuerst keine Probleme, den Bällen auszuweichen. es handelte sich immerhin um eine exakte Kopie des vorherigen Musters. Dennoch blieb der Schüler aufmerksam und wich, mal mehr und mal weniger elegant aus. Schließlich kam es aber zu einer Situation, der der Wüstenbewohner nicht gewachsen war. Der Weißhaarige vollzog eine Reihe von Manövern, denen der Glatzkopf nicht einmal folgen konnte. Ein Ball flog noch gerade so an ihm vorbei. Aber nur, weil der rechte Fuß des jungen Mannes aufgrund der rutschigen Verhältnisse keinen Halt fand. Für jeden ungeübten Beobachter hätte die Situation wie ein absichtlicher Ausfallschritt ausgesehen. Bei dem Brillenträger hingegen war Shin sich absolut sicher, dass dieser das kleine Missgeschick bemerkt haben musste. Von der Scham abgelenkt bemerkte der nun leicht errötete Doton-Nutzer die letzten Aktionen seines Gegners nicht und riss gerade noch rechtzeitig den Kopf herum, um das finale Geschoss wenigstens noch zu erblicken. Der angedrehte Medizinball knallte dem Mashido mit voller Wucht an die rechte Schläfe des Suna.

Durch den Aufprall verlor der Neunzehnjährige für einen Moment die Besinnung und kam, offensichtlich mehrere Minuten später, erwachte der Mann mit dröhnenden Kopfschmerzen sowie einem ekelhaft beißenden Geruch in der Nase außerhalb des Kreises auf dem Rücken liegend. In dem Moment, in den er die Augen aufschlug, nahm der bebrillte Lehrer das kleine mit Riechsalz gefüllte Fläschchen von des Mönches Nase fort und begann damit, seinen Eindruck im Bezug auf den angehenden Shinobi kund zu tun. Überraschenderweise war dieser überhaupt nicht negativ. Klar, es gab auch nochmal Hinweise auf die Schwächen des Taijutsukas und einen deutlicheren Wink in die Richtung, dass man eine Situation niemals unterschätzen sollte. Langsam und mit nachdenklichem Gesichtsausdruck richtete sich der Glatzenträger auf und sagte: „Vielen Dank für die Stunde, Ryûsa-sensei. Ich werde mir Ihre Kritik zu Herzen nehmen.“ Der Blick des Akademisten wanderte zu dem Kreis hinüber, in welchem er sich noch wenige Minuten zuvor zu bewehren versuchte. Sich verlegen am Hinterkopf kratzend blickte er schließlich wieder in die gelben Augen seines Lehrers und fragte: „Sie wissen nicht zufällig, wo ich hier einen Eimer und einen Wischmopp bekommen kann? Ich möchte diese Sauerei hier nicht unbedingt dem Hausmeister überlassen.“


Ende der Einheit
 
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