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Das verschwundene Lachen - Teil II

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=> Das verschwundene Lachen - Teil I

Eine Mutprobe? Nein, das war wirklich kein Problem für Chinatsu, denn sie war mit der mutigste Mensch den es gab, davon war sie überzeugt! Gut, vielleicht nicht ganz so mutig wie ihr Bruder, der es sich wirklich mit einigen Frauen verscherzte, aber immer noch ziemlich mutig. Die Weißhaarige nickte und war wieder einmal erstaunt darüber, wie professionell Tomoe ihr Leid hatte klagen können. Die Kunoichi hatte den Kopf ein wenig schief gelegt und war mittlerweile davon überzeugt, dass Tomoe eine ganz hervorragende Schauspielerin war, und dachte überhaupt nicht darüber nach, dass die Blonde einfach nur… nun, ihre eigene Leidensgeschichte erzählte. Relativ schnell waren die Jungen überzeugt und nahmen Tomoe und ihre ‚kleine Schwester’ unter ihre Fittiche… bis eben auf diese ‚Mutprobe’. Die beiden Kunoichi folgten den Jungen, und Chinatsu sah sich einige Male um, konnte aber sonst keinen Teamkameraden entdecken. Na hoffentlich hatten sich die beiden Kerle nicht aus dem Staub gemacht! Während sie den beiden Jungs folgten, plauderte Tomoe geschickt aus dem Nähkästchen und Chinatsu kicherte sogar ab und zu fröhlich, weil die beschriebenen Streiche ihr wirklich komisch vorkamen und sie sich sogar vorstellen konnte, dass die Blonde das wirklich gemacht hatte. Aber irgendwie wurden ihre Führer langsam schneller und so mussten auch Tomoe und Chinatsu ein wenig das Tempo anziehen. Die Stadtmauer kam immer näher. „Ich bin Toni!“ „Und ich Iboku!“ Diese Worte hörte Chinatsu noch, dann waren die ‚Freiheitskämpfer’ plötzlich verschwunden. Auf dem kindlich wirkenden Gesicht der verwandelten Chinatsu zeichnete sich ein wenig Begeisterung ab. „Iboku?“, hauchte sie und grinste leicht. Das war einer der Namen gewesen, die ihre Familie ihr genannt hatte! Sie waren also wirklich genau auf der richtigen Spur. „Wo sind die hin?“, fragte sie dann lauter. Nach kurzer Suchzeit hatten die beiden Mädchen ein gar nicht so kleines Loch entdeckt, welches… ziemlich tief zu sein schien. Und dunkel. „Das ist eure Mutprobe. Traut ihr euch in das Loch zu springen?“, fragte eine Stimme.

„Das ist ja fast wie in dieser Geschichte“, freute sich Chinatsu. „Ab ins Kaninchenloch, Nee-san!“ Irgendwie ging ihr das ‚Schwester’ leichter über die Lippen als gedacht. Sie durfte sich nicht daran gewöhnen, sonst fing sie nach der ‚Bro’-Phase auch noch damit an. Sie überlegte keinen Moment weiter, sondern schob Tomoe in Richtung Loch, und da niemand davon ausgehen würde, dass Tomoe nicht hineinhopsen würde, sprang Chinatsu ihr auch relativ bald hinterher. Sie rutschten auf dem Hosenboden ein wenig in das Erdreich hinein und dort fanden sich die beiden Mädchen in einem engen Tunnel wieder. „Nicht schlecht, hä? Den haben wir alle zusammen gebaut.“ Dass Toni, der diese Worte ausgesprochen hatte, gar nicht daran Teil hatte haben können, verschwieg er. Dann rannten die Kinder los, Chinatsu und Tomoe hinterher, quetschten sich durch den Tunnel, dessen Dunkelheit ein wenig unheimlich war. Aber auch… spannend! Chinatsu fand es super interessant und vor allen Dingen beeindruckend, was diese Kinder geschafft hatten. Ihre Begeisterung war ihr an den Augen abzulesen und das schien den Jungs zu gefallen, die mit jeweils einer Taschenlampe vorliefen. Ohne, dass Chinatsu es mitbekam, ließen sie die Stadtmauern zurück und als sie in der Ferne Tageslicht sahen, rechnete sie nicht damit, dass sie sich schon in dem Großen Wald befanden. „Ihr habt euch getraut mit in das Loch zu springen, das war cool!“ Die Jungs grinsten, aber zuckten dann die Schultern. „Aber Ko und Emi werden euch nochmal ansehen! Die Beiden sind unsere Anführer.“
 

Monoka Tomoe

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Mutproben waren schon immer was cooles gewesen. Irgendein schwachsinniger Kinderkram, der dazu noch wahnsinnig gefährlich werden konnte, wenn man eine Kleinigkeit falsch machte … und für schwachsinnigen Kinderkram war Monoka Tomoe immer zu haben, das wusste jeder, der in seinem Leben mehr als zwanzig Sekunden mit ihr verbringen mus- durfte! Die Sache selber war dann allerdings enttäuschend: In ein Loch hüpfen von dem sie nicht sehen konnten, wie tief es war, oder wo es hin führte. Ein kurzer Blick zu Natsu-nee, um sich wortlos zu erkundigen, wer zuerst gehen sollte. Die Blondine wurde tatkräftig davon überzeugt, voran zu springen und dann ging es auch schon los: Mutig hüpfte Tomoe dieses in Loch im Boden hinein. Irgendwie hatte sie erwartet, auf einer modrigen, ollen Matratze zu landen, aber weit gefehlt! Stattdessen landete sie auf einem abschüssigen aber harten Boden, der aus gutem, alten Erdreich gemacht war und auf dem die Landung zumindest für Tomoe ein klein wenig zwiebelte. Dann rutschte sie noch ein Stückchen weiter und kam in sitzender Haltung mit am Po hochgerolltem Shirt zum stehen. Ihre rote Hotpants war entblößt, aber das war für Tomoe jetzt nicht so schlimm – Schamgefühl war für den jungen Grashüpfer ja ohnehin beinahe ein Fremdwort.
„Jo, ich würd am liebsten nochmal hüpfen!“, verkündete sie begeistert, musste aber erst mal Platz für ihre goldige Nee-chan machen, die auch jeden Moment ankommen dürfte. Also sah sie zu, dass die Bahn frei wurde und während sie sich den staubigen Po abklopfte stellte sie zu dem Ding eine Frage, die sie eigentlich einen Dreck interessierte: „War der schon immer da oder wart ihr das?“ Sie hatte bloß gefragt, um das Gespräch irgendwie am Laufen zu halten. Immerhin gingen Toni und Iboku auf den Versuch ein und erklärten stolz, dass sie diese Rutsche und bestimmt auch den Tunnel, der sich daran anschloss, geschaffen hatten. „Cool! Dann weiß ich zumindest, was ich die nächste Zeit mach! Rutschen bis mir der Arsch wund is!“ Aber viel weiter konnte sie dann nicht mehr darauf eingehen, denn schon stürmten ihre Führer wieder los. Kurzerhand schnappte Tomoe sich das Patschehändchen ihrer Teamkollegin, damit sie sich im halbdunklen nicht verloren, auch wenn das bei zwei möglichen Richtungen eher schwer war, und trabt hinterher.

Der Tunnel war eben genau das, ein Tunnel. Langweilig von Natur aus. Und dass dieses Teil ziemlich lang zu sein schien machte es nicht besser. Früher oder später endete der enge, dunkle Weg aber auch mal und sie fanden sich mitten im Wald wieder. Kurz bevor die Blondine ihre ausladende Mähne aus dem Erdloch streckte, eröffnete Iboku ihnen, dass die beiden Mädels noch den Anführern der „Resistance“ einen Besuch abstatten mussten. Schöner Mist. Zumindest Tomoe hatte für ihren Teil gehofft, diesen ganzen Dreck endlich hinter sich zu haben. Ungeduldig schickte sie sich an, sich aus dem dunklen Löchlein und sah missgestimmt zu Natsu: „Ihr schiebt aber schwer Paras, wa?“ Ungeachtet der Antwort folgte sie den beiden Jungs trotzdem weiter. „Gleich besorg ich mir aber erst mal was zu futtern, mein Magen hängt mir zwischen den Zehen.“ Und das obwohl sie vor kurzem noch ne echt geile Pizza gehabt hatte!
 

Manako Raku

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Raku und Yuichiro (den er nicht sehen konnte) machten das, was Ninja eigentlich am Besten konnten: beschatten. Na, zumindest sollten sie das am besten können, aber es war auch irgendwie keine sonderlich große Herausforderung, zwei jungen Mädels zu folgen, die durch den Wald stampften und zwei jungen Bengeln hinterherliefen. Es war ja nicht so, als wären sie auf Vorsicht bedacht... was aber auch überhaupt gar nicht schlimm war. Die schon bewaldete Gegend um dieses Clubhaus (und, nebenbei bemerkt, neben dem Gelände der Akademie: Was trieben die da eigentlich in ihrem Elfenbeinturm?!) lichtete sich ein wenig zur großen Stadtmauer hin. Was die Verfolgten sprachen, konnte Raku nicht verstehen, wohl aber konnte er sich mit Yuichiro abstimmen. "Sieht so aus, als würden sie irgendwas vorhaben", brummte er in sein Mikrofon, beobachtete das kleine Grüppchen - und fand, dass es wirklich ein wenig konspirativ aussah. Und man musste fairerweise sagen - wenn Chinatsu und Tomoe nicht zu seinem Team gehört hätten, hätte er ihnen die Rolle, die sie spielten, wahrscheinlich sogar abgenommen. Plötzlich... verschwand das Grüppchen. Wie vom Erdboden verschluckt - erst einer, dann der nächste, dann folgte Tomoe und schließlich verschwand auch die Hasekura. "Sie sind weg", murmelte Raku und kratzte sich am Kopf. "Los, das sehen wir uns mal genauer an!"

"Paras" Toni sah Tomoe an und legte den Kopf schief. "So wie das Pokemon?" Er grinste, trabte durch den engen Gang und folgte seinerseits Iboku, der jetzt die Führung übernommen hatte. Der Junge war deutlich angetan von seinen neuen Kameraden, auch wenn er natürlich noch gar nicht offiziell sagen konnte, dass sie seine Kameraden waren. "Was zu futtern gibt es erst, wenn ihr für würdig befunden werdet!" Diese Worte waren wichtig, denn jeder musste die Aufnahme durchlaufen. Ansonsten könnte da ja jeder kommen! Die vier schlanken Körper drückten sich immer weiter durch den Tunnel, in dem es tatsächlich fast stockdunkel war, und es dauerte noch eine ganze Weile, da konnte man in der Ferne einen Funken Licht erkennen. "Hier finden uns die Erwachsenen nie! Die sind so doof, dass sie noch nichtmal ein Loch in der Erde finden, was von einem Gebüsch bedeckt ist." Offensichtlich erfreut grinste Toni. Iboku deutete zu einer Leiter. "Da geht es hoch." Schnell krabbelte er die Leiter hinauf, schob ein paar Holzbretter zur Seite und schon flutete ein wenig Tageslicht den Tunnel. Draußen zeigte sich, dass sie mitten im Wald waren - und ein Trampelpfad führte sie noch einige Meter weiter. Da sah man schon die ersten grob errichteten Holzbaumhäuser und provisorische Hütten. Es liefen einige Kinder hier herum... und das größte Baumhaus in der Mitte war natürlich das der Anführer. Denn wer würde seinen Anführern nicht eine große Hütte bauen, nachdem sie schon dem elenden Patriarch der Eltern entkommen waren? Zwei offensichtlich schon ein wenig ältere Menschen kamen in Sichtweite. Der eine, großgewachsen, mit festem Blick, braunen Haaren und irgendwie fast aristokratischen Zügen trug zwei Hakenklingen an der Hüfte. Die Frau mit dunkler Haut und ebenso dunklen Haaren trug keine offensichtlichen Waffen. Kommandieren konnten sie aber beide anscheinend ganz gut, und die Kinder gehorchten erstaunlich gut.​

"Ein Tunnel." Raku seufzte und massierte sich die Schläfen. "Ist das der Ernst von diesen Bengeln? Sie haben einen Tunnel gegraben, der offensichtlich durch die Stadtmauer führt. Nach diesem Job müssen wir das unbedingt den Behörden melden. Bei einer Invasion wäre das doch Gold wert. Wofür eine Mauer, wenn Kinder darunter durch graben können?" Raku fand den Dilletantismus, der sich da wieder zeigte, ein wenig schade. Naja. "Außerdem ist das statisch sicher nicht gut, wenn da so ein Hohlraum ist..." Er räusperte sich. Da hatte er ein wenig zu viel geredet, fand er. Sein Blick wanderte zu dem Dunkelhaarigen an seiner Seite. "Takegatama-san - wir sollten den beiden trotzdem folgen. Aber wir müssen nur noch besser aufpassen, dass uns niemand sieht. Zur Sicherheit würde ich ein Henge vorschlagen." Raku brauchte ein wenig, aber schließlich stand er genauso wie vorher vor seinem Kollegen - nur dass seine Haare, seine Haut, seine Klamotten und alles was dazugehörte schlammbraun war. Unauffälliger ging es in einem Erdtunnel wohl wirklich nicht. "Okay. Los." Mit diesen Worten hüpfte Raku seinem Schicksal entgegen.
 
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Zwar wusste Chinatsu nicht, was genau Paras waren, aber sie wusste, dass wenn es dazu führte, dass man sich so coole Geheimverstecke baute, dann wollte sie auch ein paar Paras haben. Allerdings wusste sie zugegeben auch nicht, was ein Pokémon war, deshalb beließ sie dieses Thema lieber auf sich selbst beruhen und lief brav und einigermaßen schweigsam hinter Tomoe her, die ja ihre große Schwester darstellte. Außerdem hoffte sie, dass ihre beiden männlichen Missionspartner nicht so doof waren, wie Toni und Iboku behaupteten und das Loch, durch das sie gekommen waren, fanden. Ansonsten wären sie vollkommen auf sich alleine gestellt. Aber die Hasekura war sich eigentlich sicher, dass sie ihnen folgen würden! Immerhin war das so besprochen gewesen! Langsam wurde der Weg doch ein wenig langweilig und so fing sie an, ein wenig herumzuhibbeln… was wohl eine gute Ergänzung für ihre Rolle war. Schließlich krabbelten die Jungen hintereinander eine Leiter hoch, Tomoe flitzte hinterher und auch Chinatsu gab sich Mühe, schnell zu folgen. Draußen angekommen, und ein paar Meter später, staunte Chinatsu schon wieder nicht schlecht. „Woaah!“ War das toll! Richtige Baumhäuser! Hier fühlte sie sich wohl! Fast wie in einem Traum war das hier, und beinahe vergas die junge Papierkunoichi, dass sie hier auf einer Mission war. Aber nur fast! Immerhin vertraute jeder darauf, dass sie ihren Job gut machte. „Das sind eure Anführer?“ Das Mädchen besah sich neugierig die beiden etwas älter wirkenden Jugendlichen, die ihnen entgegen kamen. Der Braunhaarige – Ko - sah gar nicht schlecht aus! Auch ein wenig mysteriös und irgendwie so… hübsch und selbstständig. Die junge Frau – Emi – an seiner Seite hatte dunkle Haut. Ein wenig wie Chinatsu, wenn nicht sogar noch einige Nuancen dunkler. Und ihre Haare waren auch hübsch. Die Weißhaarige, die im Moment ja blond war, rief sich in Erinnerung, dass sie ja gerade die kleine Schwester von Tomoe war und deshalb ein wenig zaghaft aussehen sollte. Es war echt schwer, dieses Schauspielern! Fast noch schwerer als damals bei ihrer Mission in der Kraterstadt. Chinatsu fand es anstrengend und doof, aber sie musste sich halt ein wenig zusammenreißen.

„Willkommen in unserem Dorf!“ Die klare und hochmütige Stimme des Braunhaarigen schallte durch die Luft. „Seid ihr auch gekommen, um euch uns anzuschließen? Unseren… Freiheitskämpfern?“ Er grinste, schien sich seiner Sache wirklich sehr sicher zu sein. „Wir haben hier alles, was man zum Leben braucht, und wir haben vor allen Dingen eines: Freiheit.“ Er sah zu Iboku und Toni, während seine Hände locker auf seinen Schwertgriffen lagen. Die junge Frau an seiner Seite blieb vorerst still, musterte die Neuankömmlinge argwöhnisch. „Wen habt ihr denn heute mitgebracht, hm?“ Eine kurze, wenig ereignisreiche Vorstellungsrunde folgte. „Also seid auch ihr vor den Erwachsenen geflohen? Dann seid ihr hier richtig. Ihr werdet nie wieder zurückmüssen.“ Er grinste leicht, schickte Toni und Iboku weg. Chinatsu sah den Jungen kurz nach, sah dann wieder zu Ko. Sie gab sich doll Mühe, zu schauspielern, und schien ein wenig eingeschüchtert. „Nie wieder zu Mama und Papa?“, fragte sie leise und sah zu ihrer ‚Nee-san’. „Aber ich will wieder nach Hause!“ Der Gesichtsausdruck von Ko verfinsterte sich ein wenig. „Leider wird das nicht möglich sein… ihr kennt unser Geheimnis, also könnt ihr nicht wieder zurück. Ihr würdet uns verraten…“ Er stieß einen gellenden Pfiff aus, zweimal hintereinander, und plötzlich strömten alle Kinder, die sich auf dem umgebenden Gelände befanden, zu dem kleinen Grüppchen. „Ihr Freiheitskämpfer, dies sind Tomoe und Chinatsu! Sie werden uns ab heute als treue Kämpfer unterstützen. Haben wir noch eine Hütte, die wir zu vergeben haben? Ich glaube, sie müssen sich erst einmal… einrichten.“ Sein fester Blick lag auf Tomoe. Dann sah er zu Emi. „Bringst du sie zu ihrer Hütte?“ Das dunkelhäutige Mädchen nickte.
 

Monoka Tomoe

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Als sie die Rübe aus dem Erdloch gestreckt hatte, war ihre Laune gerade eben noch mittelmäßig, der Anblick, der sich Tomoe bot, änderte aber alles: Ein ganzer Haufen Baumhäuser, der auch in einem Wald längst hätte auffallen müssen. Es sei denn, der zuständige Förster pennte während der Arbeitszeit, und das ausgiebig. Aber sei es, wie es sei, die beiden Anführer schienen auch schon bereit zu stehen, ein Männlein und ein Weiblein, die die beiden Neuankömmlinge skeptisch ansahen. Beide waren ein gutes Stück älter als der Rest der anwesenden, aber trotzdem noch nicht wirklich erwachsen. Ein Umstand, der bei Tomoe ein seltsames Gefühl des Zweifelns auslöste, das sie weder genau definieren konnte, noch groß heraus posaunen wollte. Als erstes ergriff der junge Mann das Wort, grüßte die beiden Neuen und rief den Rest der „Freiheitskämpfer“ zusammen, um … was zu tun? Am Ende verlautete er nur, dass die beiden Mädels jetzt dazugehörten und fragte seine echt hübsche Partnerin in Crime, ob sie sie zu ihrer neuen Unterkunft bringen würde – sie bejahte und schnappte sich sowohl Tomoe, als auch Natsu-nee.
Mit einem knappen „Kommt mit“, schritt Emi an den beiden Mädels vorbei. Nur zwei Wörter; und diese reichten, um Tomoe einmal mehr sprachlos zu machen. Wegen des für die Naturblondine ohnehin ziemlich exotischen Aussehens der jungen Frau, hatte Monoka Tomoe eigentlich erwartet, dass ihr Gegenüber bestimmt auch exotisch klang, aber damit hatte sie ganz sicher nicht gerechnet. Emis stimme war überraschend tief, mächtig, aber sanft wie fließendes Wasser. Voller Emotionen hatte diese Stimme es geschafft, mit nur zwei Wörtern viel mehr zu transportieren, als die Anweisung, ihr hinterher zu tapsen. Diese Stimme konnte selbst einer eiskalten Drohung noch die heimelige Wärme eines Lagerfeuers verleihen und dieser Umstand machte Tomoe für einen Moment sprachlos. Mit weit offen stehendem Mund stand sie einfach da, während Emi ohne die kleinste Gesichtsregung an ihr vorbei stolzierte. Erst als die andere mit ihrer dunkelroten, offenen Mähne, die ihr locker aber gepflegt bis knapp über die Schultern reichte aus ihrem Sichtfeld verschwand, wandte sich auch die Braunäugige um: „Hast du das gehört, Nee-chan? Was ne geile Stimme, alter!“ „…“
Mit ein paar angezogenen Schritten, schloss sie zu der Führerin auf: „Sag ma, wo gibt‘s hier was zu essen?“ „Erkläre ich später.“ „Du solltest echt mehr reden.“ „Nein.“ „Warum?“ „Keine Lust.“ Das ging noch eine ganze Weile so weiter. Tomoe versuchte nach allen Regeln der Kunst ein Gespräch aufzubauen, aber die Antworten, die sie bekam, waren bestenfalls einsilbig – wenn sie überhaupt eine bekam. Das da war eine harte Nuss, die es zu knacken galt! Und dafür würde ihr nicht viel Zeit bleiben. Es zeichnete sich schon nach kurzer Zeit ab, dass sie bald ankamen, denn Emi bog schweigend, wie es ihre Art war, unvermittelt ab und hielt auf eines der Baumhäuser zu, von dem eine alte Strickleiter herab hing.

„Wenn ich so ne heiße Stimme hätt, wär ich den ganzen Tag nur am labern!“, schloss das Mädchen ab und sah zwinkernd zu ihrer goldig süßen Nee-chan. „Ach, da fällt mir ein, was meinte der Typ eigentlich mit „einrichten“? Der hat das so komisch gesagt.“ Emi indes hatte die Strickleiter längst umfasst und den Fuß in der ersten Schlaufe. Es sah nicht so aus, als hätte sie Lust, Natsu und Tomoe die Frage zu beantworten – auf jeden Fall nicht, bevor sie oben waren. Unter anderem deshalb ließ Tomoe seufzend Natsu vorangehen, die Strickleiter hinauf und checkte sich in Gedanken nochmal ab, ob sie irgendwas verräterisches bei sich hatte, sollten sie nochmal untersucht werden, oder so…
 

Manako Raku

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Raku fühlte sich wie in seinem Element - und vergaß sogar für einen Moment, dass Yuichiro noch hinter ihm herkam. In seine braune Tarnung gehüllt pirschte der Jäger durch den Gang, hinter den Kindern und ihren weiblichen Begleiterinnen her, weit aushalb der Sichtweite, wohl aber nicht außerhalb der Hörweite. Und so kamen einige Gesprächsfetzen bei ihm an - und er war irgendwie fast ein wenig beeindruckt. Dass sich das einfach nur diese Kinder ausgedacht hatten, konnte er sich beinahe nicht vorstellen. Es musste also irgendjemanden oder irgendetwas geben, was sie dazu in die Lage versetzte oder einfach bewegte, die Dinge zu tun, die sie taten. Normalerweise spielten diese Bälger doch einfach nur mit ein paar Stöcken und fühlten sich größer, als sie waren. Diese Kinder hier hatten aber tatsächlich etwas geschaffen, das musste man ihnen lassen. Der eigentlich hellhaarige Genin fand sich schließlich mit seinen Gedanken und Yuichiro an einer Leiter wieder. Vor wenigen Minuten waren hier noch die Vorgänger hinaufgestiegen. Nachdenklich sah der junge Mann einmal zu seinem Begleiter, nickte leicht, lehnte sich dann an die Wand. "Wir sollten noch ein paar Minuten abwarten. Umum sicher zu gehen, dass niemand mehr ist, der uns beobachten könnte", erklärte er, schloss dann für einen Moment die Augen.
Schließlich fand er sich wieder an der Oberwelt wieder, Tageslicht blendete kurz seine Augen, als er sich aus dem Loch schob. Es war gut getarnt. So gut, dass selbst ein Kind, welches hier Wache schob, ihn nicht gesehen hätte - aber interessanterweise war hier niemand. Weiter vorne schien mehr Leben zu sein, aber hier, bei dem 'Eingang', schien sich nicht so recht jemand aufzuhalten. Vielleicht eine Vorsichtsmaßnahme? Ihm fiel sogar auf, dass es eine Art Grenze zu geben schien, an der die Kinder nicht vorbeikonnten oder wollten. Es wirkte mit einem Mal gar nicht mehr so Freiheitskämpferisch, fand Raku, deutete Yuichiro an, dass auch er hochkommen konnte - und pirschte sich dann weiter durch die Büsche, bis an den Rand des Dorfes. Tatsächlich: Viele Kinder. Eine ganze Menge Kinder sogar. Sie waren alle mal früher, mal später als vermisst gemeldet worden, die Bilder, die ihnen gezeigt wurden, belegten dies. Und - besonders interessant - sogar die komplette Riege ihrer fehlenden Kinder waren darunter. Das war schon ein Ding: Was bezweckten diese Bälger damit eigentlich? Raku schüttelte nachdenklich den Kopf, aktivierte dann den Mechanismus seiner Augenklappe und zoomte das Geschehen in der Mitte des 'Dorfes' heran. Chinatsu und Tomoe waren vor einem älter wirkenden Pärchen zum Stehen gekommen. Sah so aus, als hätten die hier das sagen... aber die Gesichter sagten Raku nicht wirklich was. Was es damit wohl auf sich hatte?

Aber seine Beobachtungen gingen weiter, und Raku war wirklich dankbar ob der Aufgabenteilung. Wenn er da jetzt einen jungen Ausreißer hätte spielen sollen, wäre er wahrscheinlich untergegangen. So konnte er das tun, was er am besten konnte - nämlich still sein, beobachten und... warten. Immerhin waren das Eigenschaften, die man bei der Jagd wirklich am meisten brauchte. Vor ihm wurde ein wenig geredet, dann wurden die Kinder allesamt für einen Moment herbeigepfiffen, dann... wieder weggeschickt. Das Mädel, älter noch als Tomoe und Chinatsu, führte sie schließlich weg. Ihre Eleganz und Fraulichkeit war zwar noch nicht endgültig gereift, aber... tja, offenbar war sie hier trotzdem zum Anführer geworden. Oder wenigstens zur Partnerin des Anführers. Raku pirschte hinter sich her, wies Yuichiro vorerst an, Wache zu halten und sich darum zu kümmern, die Aktivitäten der Kinder im Auge zu behalten. Raku folgte und würde sich gegebenenfalls nochmal mit ihren weiblichen Kollegen in Verbindung setzen. Ein Baumhaus... eine Strickleiter... hm. Wirkte alles so, als würden sie einfach nur einer Unterkunft zugewiesen. Faszinierend, dass die Kinder so etwas offenbar parat hatten. Auch, wenn die Hütte ziemlich neu schien. Es dauerte eine Weile, aber dann kletterte die Dunkelhäutige erst einmal wieder herunter und schloss die Luke hinter sich. Hm. Raku sah sich nachdenklich um - und entschied, eine Weile zu warten. Fünf Minuten... zehn Minuten... keiner kam zurück. Kein Kind hielt explizit Wache. Sehr nachlässige Überwachung hier, fand er. Schnell krabbelte er einen Baum hinauf, sprang dann mit einem eleganten Satz auf das Fensterbrett und ließ sich in der gleichen Bewegung in den Raum herein, während Yuichiro Wache hielt. "Die Damen", meinte er lächelnd und saß so unter dem Fenster, dass ihn niemand sah. "Was habt ihr erfahren? Was ist der Plan?"
 
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Chinatsu war von den ganzen Eindrücken noch so überwältigt, dass sie es kaum schaffte, sich groß auf die Gesprächsführung zu konzentrieren. Was ihr aber auffiel war der seltsame Blick, den der Anführer der Kinder aufsetzte. Irgendwie kam es ihr ein wenig unheimlich vor, aber sie konnte gar nicht so genau sagen, wieso überhaupt, also vergas ihr Hirn es ziemlich schnell wieder. Ähnlich fasziniert wie Tomoe starrte sie der exotischen Dame hinterher, die zwar gar nicht so viel älter sein konnte als sie selbst, wohl aber irgendwie so wirkte. Was für eine Stimme! Cool! Chinatsu war begeistert und tappte hinter ihr her, stimmte dann fröhlich ihrer ‚Nee-san‘ zu. Trotz der Wortkargheit der Anführerin kam zumindest eine Sache ziemlich gut rüber: Wirklich reden wollte Emi wohl nicht mit den beiden Mädchen. Und was Chinatsu auch auffiel war, dass einige der Kinder die Neuankömmlinge seltsam ansahen. Unterscheiden konnte die Kumo-nin diese Blicke nur in zufrieden und in… eh… mitleidig oder so? Die Weißhaarige war so schlecht darin, solche Emotionen einzuschätzen, aber sie gab sich sehr viel Mühe, und hatte das Gefühl, dass diese Blicke sagten, dass diese Kinder nicht hier sein wollten. Gerade hatte sie das ansprechen wollen, da fiel ihr ein, dass der Anführer sehr deutlich gemacht hatte, dass hier niemand mehr wegdurfte. Wenngleich er nicht gesagt hatte, was passierte, wenn man doch versuchte, wegzulaufen. Emi zumindest gab sich keine wirklich Mühe sie von diesem Leben hier zu überzeugen. Beim Haus angekommen kletterten die drei Mädchen eine Strickleiter hinauf, nur, um relativ schnell von Emi wieder in Ruhe gelassen zu werden. Allerdings war Chinatsu ein wenig verwirrt, denn in ihrer unverkennbar dunklen Stimme ließ Emi die beiden Kunoichi noch einmal wissen, dass sie sich ‚einrichten konnten‘, denn sie würden ja sowieso eine Weile bleiben. Die Endgültigkeit verwirrte Chinatsu. Als die Klappe zu dem Haus hinter Emi zufiel, schien es beinahe so, als wäre es jetzt für heute ‚Schlafenszeit‘ für die beiden Mädchen. Chinatsu schluckte. „Die sind aber alle komisch hier“, befand sie, jetzt in ihrer üblichen Stimmlage, die allerdings ja immer noch recht hell war. „Sind dir auch diese kleinen Kinder aufgefallen? Besonders die ganz kleinen schienen nicht sonderlich glücklich zu sein!“ Sie plusterte ein wenig die Wangen auf. „Ich glaube, dass wir ein wenig aufpassen müssen!“ Sie nickte, setzte sich auf eines der grob gezimmerten Betten. Man sah, dass hier keine Profis am Werk gewesen waren. Es knarzte ziemlich verdächtig, selbst unter dem Leichtgewicht Chinatsu. „Ob wohl Yuichiro und Ra-“, fing sie an und kiekste dann plötzlich, als eine Gestalt durch das Fenster hineinstürzte.

„Raku!“ Sie funkelte ihn fast ein wenig empört an. Das wirkte wohl aber wirklich nur so, denn dann grinste sie breit. „Das war cool! Mach… eh… ich meine, erfahren haben wir nichts“, meinte sie und schüttelte den Kopf. „Aber ich bin mir sicher, dass Ko und Emi Kinder hier gefangen halten!“ Überzeugt stand sie auf, wobei sich ihr Henge auflöste. Die dunkelhäutige, weißhaarige Kunoichi stand wieder da und schien sich ihrer Sache sehr sicher zu sein. „So sehr sie auch hier ihr eigenes Ding durchziehen wollen, können sie nicht die kleinen Kinder hierbehalten!“, befand sie. „Also werden wir Ko und Emi noch heute Nacht zur Rede stellen.“ Was die beiden Teamkollegen davon wohl hielten? Chinatsu sah zu Raku, dann zu Tomoe und stemmte die Hände in die Hüften. „Immerhin müssen wir auch unsere beiden Familien wieder zusammenführen, und das können wir nicht, wenn hier niemand wieder wegkann.“ Für sie war das Vorgehen glasklar! „Sonst noch irgendwelche Fragen?“, fragte die frische Teamleiterin also stolz nach. Stolz war sie natürlich nur, weil ihr eingefallen war, dass sie ihre Teamkameraden auch beteiligen konnte. „Ko hatte irgendwelche Waffen, oder?“ Nachdenklich legte sie einen Finger an ihr Kinn. „Ob die wohl nur zur Show sind?“
 

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Irgendwas in ihr wollte Emi irgendwie nicht gehen lassen; Tomoe hätte sie am liebsten umarmt und wieder ins Baumhaus gezerrt, aber das wär sicher irgendwie komisch rübergekommen. Also hatte sie die etwas ältere, exotische Schönheit schweren Herzens ziehen lassen. Ein paar Sekunden gewartet, damit sie niemand hörte und schon stieß Natsu eine Unterhaltung an. Die Kids waren unglücklich? Zu ihrer Schande hatte Tomoe da kein Stück drauf geachtet, denn sie zu sehr damit beschäftigt gewesen Emi anzuschmachten – und das mochte sie jetz nich so gerne zugeben, also reagierte sie erst mal gar nicht und nickte bloß, als die andere sie zur Vorsicht mahnte. Erst deutlich verspätet kommentierte die Naturblonde: „Jo, hier läuft ‘n ganz komischer Scheiß.“ Captain Obvious hatte wieder einmal zugeschlagen! Es waren erst ein paar Sekunden, aber die Stille langweilte das Mädchen schon. Mit aufkeimendem Frust lehnte es sich an den Türbalken, der neben dem Fenster empor ragte und begann mit ihrem wallenden Haar herumzuspielen. Der Tunnel hatte ihre Frisur ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und Teile des Weges hingen als kleine Erdbröckchen jetzt in ihrer Mähne. Gerade als sie sich das Band aus den Haaren ziehen wollte, polterte es neben ihr und eine Bekannte Stimme fragte, was Sache war.

Erschrocken gruben sich die schlanken Finger der Blondine in die Strähne, die sie gerade zufällig darin hielt und ihr Blick wandte sich dem Fremden zu, der sich als Raku herausstellte. ‚Kacke ey, was verjagt der mich denn so?‘ Ihr erster Gedanke kündete von aufwallendem Zorn, der aber furchtbar schnell von einem breiten Grinsen beiseite gefegt wurde. Kurzerhand ließ sie sich neben ihn fallen… dass er letztlich erst angefangen hatte, ihr langsam aber sicher auf den Sender zu gehen, war natürlich längst vergessen! Während Natsu ihm erklärte, was sie wussten, grinste sie den Jungen bloß breit an – man konnte ahnen, dass sie nichts gutes im Schilde führte, wie immer halt – aber anstatt irgendeinen Mist zu bauen, als die Andere fertig war, hakte sie ein: „Äh, ne, ich glaub die sind echt „Neechan~“. ‘N paar von den Kiddies scheinen aber freiwillig hier zu sein. Was machen wir mit denen?“ Klaro, am Ende kam‘s drauf an, ob die in echt irgendwas fieses vorhatten, aber wenn die wirklich nur ihre knarzenden Baumhäuser bauen und ihre beschissene Ruhe haben wollten, warum sie dabei stören? Davon ausgenommen waren natürlich die Eltern der vier Kinder, die sie laut Auftrag eh holen sollten, logo. Die Gründe über das wie und warum und woher dieser kleinen, wilden Siedlung wären vielleicht noch gut zu wissen gewesen, aber die goldige Knutschkugel wollte diese Nacht schon zuschlagen – Tomoe sollte es recht sein! „Wenn wir das Camp hier heute Nacht hochgehen lassen wollen, bereiten wir uns besser vor. Wenn die zwei schon bewaffnet sind, könnten‘s vielleicht auch Ninjas sein. Deswegen sag ich, wir verstecken uns, und wenn die Beiden dann vorbeikommen, dann springen wir aus dem Versteck und vermöbeln sie! So ganz ninjamäßig aus dem Hinterhalt, ne?“ Doch bald verkehrte sich ihr Grinsen ins Säuerliche, als sie zwischen den Zähnen ein „Bitte sagt mir, dass ihr ne bessere Idee habt“ hervorstieß. Bestimmt ließ Raku jetzt gleich irgendeinen Spruch fallen, der der Blondine nicht gefiel und dann, wenn er Lust hatte, machte er bestimmt noch ein oder zwei gute Vorschläge?
 

Manako Raku

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Raku hatte so ein seltsames Gefühl bei seiner Aktion gehabt, und mit Grauen und irgendwie einigen Selbstzweifeln merkte er, dass es... Zufriedenheit darüber war, irgendwie so eine Art coolen Auftritt hingelegt zu haben. Normalerweise war das überhaupt gar nicht seine Art und so rief er sich zur Räson: Es konnte jetzt nicht anfangen, hier Faxen abzuziehen. Die Mission war da, die Mission ging vor. Und zum Glück hatten Chinatsu und auch Tomoe - die sich neben ihn setzte und ihm eine Grimasse zuwarf - ein paar Informationen auf Lager. Trotzdem lenkte ihn Tomoe irgendwie ab, und er fand es beinahe beunruhigend, sie so nahe bei sich zu wissen. So ganz geheuer war sie ihm nicht, vor allen Dingen, weil sie so sprunghaft war. "Ich stimme der Teamleiterin zu. Eine Enklave voller Kinder, egal ob freiwillig oder nicht, kann Shirogakure vor seinen Toren nicht gebrauchen. Vor allen Dingen nicht, wenn sie mit Erdarbeiten die ganze Stadt gefährden." Er fand, dass seine Argumentation vollkommen ausreichend war. Was suchten diese Kinder hier eigentlich? Die sollten mal brav zurück zu ihrer Familie gehen und glücklich darüber sein, dass sie eine hatten. Natürlich wusste er nichts über die familiäre Situation seiner Mitstreiter, wohl aber war seine eigene Familie alles andere als heil... oder auch nur ansatzweise normal. Aber das war wohl eher eine Geschichte für ein anderes Mal.

"'Ninjamäßig aus dem Hinterhalt' gefällt mir, aber ich glaube nicht, dass es so gut wäre, wenn wir sie mitten im Dorf überraschen. Ich würde ungern gegen eventuell helfende Kinder kämpfen müssen." Er legte seinen Kopf ein wenig zur Seite, sah nachdenklich aus, raffte sich währenddessen auf und klopfte sich ein wenig nicht existierenden Staub von der Hose. "Wenn sie Ninja wären, also Shiro-nin oder Allianz-Ninja, wären sie dem Dorf bekannt gewesen und als Missing-nin gemeldet, oder? Wenn sie Sora-nin sind, dann wäre das umso schlimmer, also... ich vermute eher nicht, dass sie Ninja sind. Wenngleich man nie wissen kann." Seine Analyse war natürlich spot-on, wenngleich er nicht darüber nachdachte, dass die Dorfjugend abwandern zu lassen schon eine herausragende und besonders langfristige Strategie wäre. Das letzte Quäntchen Hirn fehlte an dieser Stelle dann wohl. "Ich wäre für... ninjamäßig in ihrer eigenen Behausung überraschen, wenn möglich sofort außer Gefecht setzen und die Kinder morgen direkt darüber in Kenntnis setzen, dass sie wieder ins Dorf gehen sollen." Na, ob das so einfach sein würde? "Wenn sie sehen, dass ihre Anführer festgenommen sind, werden sie bestimmt brav sein", vermutete er. Kurz schwieg er, sah seine Kolleginnen an, dann insbesondere Chinatsu. "Also - was hältst du davon?"

Chinatsu hatte, jedenfalls soweit Raku das beurteilen konnte, nicht unbedingt alles so gesehen wie er - vielleicht weil sie andrer Meinung war, vielleicht weil sie nicht allem ganz gefolgt war. Wohl aber hatten sie sich verständigt, dass sie bis zur Nacht warten und dann die beiden Anführer der Kinder überfallen sollten. Hinschleichen - Abpassen - Zuschlagen - fertig. Ein guter Plan. Dem konnte Raku wunderbar folgen. Und natürlich hatte er vorgeschlagen, den Kampf mit einen seiner Pfeile zu eröffnen, so dass ein dumpfer Schlag mit ein wenig Glück einen der beiden Gegner bereits empfindlich treffen konnte. Natürlich waren die nicht-lethalen Pfeile gemeint. Die kleine Gruppe hatte sich - nach einigen Stunden verdammt langweiliger Wartezeit, in der sich Raku zwecks Vorbereitung und in Ermangelung anderer Beschäftigung um seinen Bogen gekümmert hatte. Tatsächlich kam auch niemand mehr, um nach der 'kleinen' Chinatsu und ihrer 'Schwester' zu sehen. Hm. Ob man sie erstmal schmoren lassen wollte oder so? Fast hätte es Raku ja interessiert, wie sich hier dieses kleine 'Dorfleben' entwickelt hatte, aber zugegeben... nur fast. In dem größten Baumhaus leuchtete länger Licht als in den umliegenden kleineren Häusern und Miniatur-Hütten, aber irgendwann war auch dort anscheinend nicht mehr viel los. Die Gruppe krabbelte, kraxelte oder lief einfach den Baum hinauf, zu dem natürlich keine einfache Leiter mehr führte, und huschte durch eines der Fenster. Na, zumindest hatten sie den ersten Teil geschafft. Raku sah zu Chinatsu und nickte - sie sollte vorgehen und sie in Richtung des Baumhausinneren führen. Sie war die Anführerin, war am erfahrensten - und außerdem, naja, wahrscheinlich auch mit Abstand am stärksten.
 
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Chinatsu war eindeutig viel begeisterter als Raku. Sie hob freudig die Arme und stimmte zu. „Ninjamäßig aus dem Hinterhalt!“ Sie freute sich über diese Chance, ihren Job mal mit allem was dazu gehörte auszuüben. Aber leider… grätschte Raku wieder dazwischen. Dummerweise sagte das Fünkchen Logik und Verstand in der jungen Dame, dass der Shinobi gar nicht so unrecht mit seinen Worten hatte. Auch, wenn ihre andere Seite das überhaupt nicht gerne hörte… und dann stellten die beiden auch noch so doofe Fragen! „Natürlich müssen die Kinder alle zu ihren Eltern zurück! Denn so gehört es sich!“ Chinatsu war entschlossen, ihren Auftrag vernünftig zu erledigen und nicht nur ihre erste Leitungsmission abzuschließen, sondern auch ihren Bruder stolz zu machen. „Und selbst wenn sie Ninja sind, dann plätte ich sie mit meinen Jutsus! Ich bin nämlich verdammt stark!“, behauptete die Kunoichi und streckte ihre in letzter Zeit doch etwas gewachsene Brust heraus. Und ja, zumindest ein wenig Selbsterkenntnis war mittlerweile auch bei Chinatsu angekommen. Langsam, aber sicher. Schließlich nickte sie zufrieden zu ihren beiden Kollegen. „Es wäre viiiel spannender, wenn wir sie einfach draußen überraschen würden, aber ich glaube, wir sollten sie wohl wirklich in ihrem Haus überraschen“, überlegte die Hasekura und legte einen Finger an ihr Kinn, legte dann den Kopf schief. „Und jetzt?“

Chinatsu war langweilig gewesen, ganz doll langweilig! Wieso wurden sie denn eigentlich in dieses Baumhaus gesteckt, wenn dann sowieso nichts passierte dort? Dieses Baumhaus-Dorf hatte erst wirklich spaßig ausgesehen, mittlerweile hatte die junge Koúnoichi aber fast gar keine Lust mehr darauf. Sie hatte versucht, sich ein wenig zu beschäftigen, hatte das aber irgendwie nicht so recht hingekriegt, vor allem, weil Raku die ganze Zeit nur damit beschäftigt gewesen war, seinen Bogen zu polieren. Seltsamer Zeitvertreib, fand sie. So tigerte die Weißhaarige in dem Baumhaus umher, bis es losging und sie sich endlich aufmachten, in Richtung der Anführer zu schleichen. Alle Kinder schliefen wohl schon, und es war dunkel, deshalb war es kein Problem, zu dem größten Baumhaus zu kommen. Yuichiro wurde wieder zur Wache abgestellt, denn das hatte er bisher ja auch super gemacht! Raku, Tomoe und Chinatsu kletterten nach oben, wobei die Weißhaarige merkte, dass Raku tatsächlich kletterte und keinen Baumlauf benutzte. Warum das? Mit großen Augen beobachtete sie ihn, konzentrierte sich dann aber wieder darauf, was vor ihnen lag. Im Haus angekommen merkte man, dass die Einrichtung hier etwas hübscher war als die Einrichtung in ihrem Baumhaus. Wie gemein! Die junge Dame sah sich um, dass ihr Haarschopf hin und her peitschte, und blies dann die Wangen auf. Und jetzt? „Die schlafen bestimmt!“, flüsterte sie leise und tapste vorwärts. Doch kaum hatte die Weißhaarige einen weiteren Schritt nach vorne getan konnte sie einen Fuß sehen, der auf ihr Gesicht zuflog. Sie fiepte fast ein wenig auf, wich irgendwie aus. Das war selbst für sie ganz schön schwierig gewesen! „Was treibt ihr hier?“, knurrte die weibliche Anführerin, die sich offenbar gestört gefühlt hatte von den Eindringlingen. „Wir sind hier um die Kinder zu befreien und euch zu besiegen und dem Dorf zu übergeben!“ Chinatsu war so überzeugt von ihrer Mission, dass es ihr nicht in den Sinn kam, dass es vielleicht eher eskalierend wirkte. „So?“ Die dunkle Stimme der jungen Frau ließ die Luft vibrieren. Was natürlich gerade niemand merkte war, dass der junge Anführer der Kinder sich von hinten an Raku und Tomoe anschlich, die Hakenschwerter erhoben. Ob er mit Waffengewalt seine Enklave verteidigen würde? "Ja! Wieso habt ihr sie hierher gelockt?"
 

Monoka Tomoe

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Kacke Mann?! War „Ninjamäßig aus dem Hinterhalt“ etwa doch ne gute Idee? Hätte das irgendwer gehört, der die echte Blondine etwas besser kannte, als diese Beiden, wäre ihm sicher die Kinnlade runtergefallen. Verdammt, sogar sie selber war überrascht, dass ihr nicht direkt an den Kopf geworfen wurde, dass das der beschissenste Plan des Jahrhunderts war! Sicher, Natsu wär bestimmt auch begeistert gewesen, hätte Tomoe vorgeschlagen, nix zu machen und stattdessen einfach noch eine Runde miteinander zu kuscheln, aber Raku? Was lief bloß falsch bei diesem Kerl? Gut, er hatte auf eine Art gesagt, dass er ne bessere Idee hatte, aber das hatte sie von ihm erwartet – aber die Grätsche in die Breitseite blieb aus und das war definitiv unerwartet! Und die Idee des Jungen, der die Coolheit mit Löffeln gegessen hatte, war tatsächlich nicht nur besser, sie war beinahe genau so cool wie ihre Eigene! Beinahe!! Im Grunde waren sie sich einige, was sie jetzt tun würden: Sich zu den beiden Älteren in der Exklave schleichen und ihnen richtig eine verpassen, dass ihnen die Ohren noch in zehn Jahren klingelten!
Aber jetzt war ein bescheuerter Zeitpunkt dafür: Durch‘s Fenster konnte die Braunäugige sehen, dass in wenigstens dem Baumhaus, das sie zu erreichen versuchten, noch Licht brannte. Deshalb griff Tomoe die Frage der süßen Anführerin auf „Und jetz ...“ sie traute sich beinahe nicht es auszusprechen, „… müssen wir warten, bis die Leute pennen.“ Egal wie man es sah, das würde ein echt langweiliger Zeitabschnitt werden. Mehr schlecht als Recht vertrieb sich der Blondschopf die Zeit damit, irgendwelche akrobatischen Kunststücke vor einem imaginären Publikum – manchmal auch vor Natsu – vorzuführen, einfach hin und her zu gehen oder bevorzugt damit, grinsend Raku zu nerven; es zumindest zu versuchen. Eine Kuschelrunde fiel leider aus, auch wenn die Versuchung da war – sie waren ja auf ner Mission und da war Kuscheln nicht drin … leider. So beschäftigte sie sich ihre Zeit mal mit Raku, mal mit Natsu, aber die meiste Zeit alleine – und dachte keine einzige Sekunde lang darüber nach, wie es Takedingsens wohl ging, der ja schon viel länger alleine war, und sich zu Tode wartete. Der Gedanke hätte Tomoe mit Sicherheit den Rest gegeben!

Aber immerhin: irgendwann ging es wirklich los und das junge Mädchen konnte nicht anders als unglaublich nervös zu sein. Mit etwas Pech musste sie gleich zum ersten mal Gewalt anwenden. Okay, auf der Akademie hatte sie sich fast jeden Tag mit irgendwem gekloppt, aber so mit Jutsu und richtig ernsthaft war da bisher noch nix bei gewesen, nur Training. Genau wie der coole, blasse Typ kletterte auch sie unter Benutzung ihrer Händchen und Füßchen die Rinde des Baumes hinauf, in dem das größte Baumhaus der Siedlung lag, sah sich kein Stück sorgfältig um und folgte dem Schnuffelchen dann ins Innere. Dort wurde sich nochmal kurz umgesehen und schon stellten sie Erstkontakt mit Emis Fuß her. Erst danach fragte sie nach, was die Drei hier eigentlich wollten. ‚Alter, die is total cool!‘, war der erste Gedanke, der Tomoe kam, ungeachtet der Tatsache, dass sie gerade praktisch angegriffen worden sind. Die charismatische, dunkle Schönheit wurde der Blondine immer sympathischer und beinahe bereute sie es, sich vermutlich gleich mit ihr kloppen zu müssen. Zuerst aber tauschten sich die beiden Blöcke einmal über unwichtige Randinfos aus, zu denen sie selber ein „Echt ma, wenn du ausnahmsweise nen vernünftigen Job gesucht hättest, hätt ich da was mit meiner Tante arrangieren können. Die hatte was gehabt, da biste wie für gemacht.“ Auch wenn Tomoe sich sicher war, dass Emi nie in einer Flirt-Bar arbeiten würde … leider, musste sie die Option einfach ansprechen. Der Drang war einfach zu stark gewesen und als er befriedigt war, warf sie einen stolzen Blick zu Raku, der – sie ahnte es bereits – sicher wieder ungehalten wäre.
Eigentlich war es ihr Plan, seine zukünftige Reaktion komplett zu ignorieren, aber etwas anderes zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Als sie den Jungen neben sich angrinste, bewegte sich tatsächlich etwas in ihrem Augenwinkel. Was es war, konnte die Blonde sicher nicht sagen, aber es war bestimmt nicht gut. Die Erkenntnis kam dank ihrer Unerfahrenheit erst mit einer guten Sekunde Verspätung, sodass ihr keine Zeit mehr blieb, irgendwen zu warnen. Ihr Grinsen verwandelte sich in eine Grimasse des Horrors, als sie sich vorbeugte und Raku einfach aus der Bahn schubsen wollte. Die Bewegung nutzte sie aus, um unter einer vielleicht heran fliegenden Waffe hindurch zu tauchen, die sie dann nicht heranrauschen sah, aber komischerweise hörte. Aber auch jetzt nutzte sie den Schwung weiter, verfiel in der Hocke in eine Drehbewegung, um einem Tritt auf Schienbeinhöhe noch etwas mehr Kraft zu verleihen. Tatsächlich traf die Monoka sogar etwas. Und es war sogar ein Schienbein. Aber irgendwie bewegte es sich trotz eines sauberen Volltreffers keinen Millimeter. Entweder hatte die Person, zu der das Schienbein gehörte, einen megamäßigen Stand, oder sie war einfach zu sehr Fliegengewicht, um hier mit roher Gewalt irgendwas zu reißen – vermutlich beides. Ihr schockierter Blick hob sich mit einem Ruck und was sie sah, gefiel ihr gar nicht. Nicht nur hatte der Tritt ans Schienbein den älteren Ko nicht beeindruckt, er holte auch schon wieder aus und Tomoe hockte einfach so zu seinen Füßen. ‚Oh, Kacke, ich bin am Arsch!‘
 

Manako Raku

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Irgendwie lief es gar nicht so nach Plan, wie Raku eigentlich gehofft hatte. Sein Plan wäre es gewesen, oder zumindest seine Hoffnung, dass man Emi und Ko einfach im Schlaf überwältigen hätte können. Das verstand er unter 'ninjamäßig' zuschlagen. Das hier war schon wieder offener Konflikt und als Emi auftauchte und Chinatsu beinahe einen sauberen Tritt verpasst hätte, konnte er nicht anders, als ein wenig unbehaglich hin und her zu schauen. Also... war das jetzt doch ein direkter Kontakt inklusive Tritten und Schlägen? Der junge Shinobi sah ein wenig unglücklich aus und vergaß über sein Selbstmitleid mehrere Dinge: Erstens, dass er Tomoe eigentlich einen entnervten Blick ob ihrer unnützen Bemerkung zuwerfen hatte wollen. Außerdem, dass sich ja Ko noch irgendwo in diesem Haus versteckt halten musste. Diese unheimliche Nachlässigkeit führte dazu, dass vor ihm Chinatsu sich mit Emi konfrontiert sah, es aber nicht genug Platz für große Unterstützungsarbeit gab - und Tomoe plötzlich in hektischen Bewegungen aufging. Raku zuckte ein wenig zurück, konnte gerade noch sehen, wie die Blonde einen erstaunlich gut aussehenden Tritt setzte - um schließlich wahrzunehmen, dass der leider gar keine Wirkung gehabt hatte. Da war Ko! So ein Mist - und er setzte mit seinen Waffen direkt zu einem neuen Schlag an, vielleicht, um Tomoe außer Gefecht zu setzen... oder sie gleich einen Kopf kürzer zu machen? Es war nicht zu sehen, was genau er vorhatte, aber der Hellhaarige handelte so schnell er konnte und blockte den Schwerthieb mit seinem Bogen ab. Ein dumpfes 'Pflock' machte es, als die Klinge im harten, biegsamen Holz des Bogens eindrang und es - zum Glück - nicht ganz durchtrennte, sondern stecken blieb. Das irritierte den Schwertkämpfer nicht, sondern mit einer fließenden, kraftvollen Bewegung riss er an seiner Waffe, so dass Raku, der wiederum an seiner eigenen Waffe hing, mitgezogen wurde. Die beiden jungen Männer rangen kurz miteinander und Raku merkte erstaunt, wie kräftig der Jungspund war. Dafür, dass er - zumindest war das die Vermutung - kein Shinobi war: Respekt. Gerade hatte er die Oberhand gewonnen und wollte den Schwertkämpfer zu Boden drücken, da manövrierte dieser ihn geschickt aus und ließ ihn den Boden küssen. Einfach abgerollt und die Kraft des Gegners gegen ihn verwendet... Raku war in seiner Ehre angekratzt, konnte aber nicht verhindern, dass er weiter unter Druck gesetzt wurde - und spürte plötzlich die Fensterbank in seinen Kniekehlen, durch die sie vorhin eingedrungen waren. War das eine Möglichkeit?

... sicher. Vielleicht sogar die Beste. Auch, wenn sie damit vielleicht Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden. Raku riss an seinem Bogen, zog den geschickten Ko an sich, griff nach dessen Handgelenk und drehte sich in den Gegener hinein, um ihn aus dem Fenster zu drücken und mit ihm zusammen abzustürzen. So hatte Tomoe hoffentlich Zeit, sich neu zu positionieren... und Chinatsu, sich um Emi zu kümmern. Die Anführerin dieser kleinen Truppe sollte dazu doch in der Lage sein, oder? Seine Aufmerksamkeit wurde direkt wieder auf Ko gezogen, der immer wütender zu werden schien. "Warum mischt ihr euch hier ein?", knurrte der Anführer, und Raku presste die Lippen zusammen, als er einem erneuten Schwerthieb ausweichen musste. "Nichts persönliches, nur Arbeit", antwortete Raku kurz angebunden. Auch, weil er ziemlich unter Druck stand. Sein Bogen lag, noch immer mit einem Schwert darin, auf dem Boden, während er jetzt mit nur einem Schwert bedroht wurde. Immer wieder hieb Ko auf ihn ein, während Raku immer weiter zurückweichen musste, um nicht von der tödlich aussehenden Hakenklinge verletzt zu werden. Er musste... irgendwie... dafür sorgen, dass diese Klinge wegkam! Ein Plan bildete sich in seinem Kopf, der zwar riskant war, aber vielleicht helfen würde. Er setzte einen Fuß nach vorne, wie aus Versehen, und in dem Moment, in dem Ko ihm das Bein mit seiner Klinge wegziehen wollte, lehnte sich Raku nach vorne und setzte seinen anderen Fuß direkt auf den Griff - und damit die Hand - des Gegners. Außerdem verpasste er ihm einen ordentlichen Stoß mit dem Ellenbogen - und tatsächlich: Ko ließ los und taumelte zurück. Wenn Tomoe diese Chance jetzt nutzen würde, wären sie sicher im Vorteil...
 
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In den folgenden Momenten passierte so viel auf einmal, dass Chinatsu überhaupt gar nicht so richtig mitkam! Die Kunoichi hatte gerade noch von Emi wissen wollen, warum sie die Kinder hierher gelockt hatten, da rumste es ordentlich hinter ihr, und aus dem Augenwinkel konnte die Weißhaarige nur sehen, wie sich jemand an sie herangeschlichen hatte und jetzt ordentlich auf Tomoe und Raku rumhämmerte. Sie wollte gerade empört sein, da schoss ihr erneut der hübsche Fuß von Emi entgegen, die sich natürlich mit keinem einzigen Wort gemeldet hatte. So etwas Unhöfliches! Chinatsu zog den Kopf ein und überlegte, wie sie die Gegnerin am ehesten außer Gefecht setzen konnte. Sie war noch nie derart in Bedrängnis gewesen und so war es für die junge Frau gar nicht so einfach, sich schnell einen Plan zurecht zu legen. Es krachte hinter ihr und sie sah noch, wie Raku Ko aus dem Fenster drückte. Begeistert sah sie dem filmreifen Geschehen kurz zu, wand sich dann wieder an Emi. Schließlich waren sie jetzt nahezu alleine und als Tomoe kurze Zeit später aus dem Fenster hüpfte, sogar ganz allein. Sie brauchte sich also nicht mehr zurückzuhalten! Chinatsu grinste froh. Ihr Bruder ermahnte sie immer, dass sie bei ihren Fähigkeiten aufpassen musste, ihre Kollegen nicht zu verletzen. Das Problem gab es ja jetzt nicht mehr. „Deine Taten kann ich dir nicht vergeben!“, posaunte die Weißhaarige zuversichtlich und deutete auf Emi, die darauf antwortete, indem sie wieder zum Angriff ansetzte. Rein körperlich war sie Chinatsu natürlich nicht überlegen, aber ihre Erfahrung im Nahkampf war erstaunlich ausgeprägt und so fiel es der auf Ninjutsu spezialisierten Kunoichi gar nicht so einfach, allem auszuweichen oder sogar nur abzufangen. Die Dunkelhäutige duckte sich, drehte sich um die eigene Achse und riss die Augen auf, als ein wohlgeformter Fuß mitten in ihrem Bauch landete und sie einige Meter zurück gegen eine Wand des Baumhauses schmetterte. Kurz ging ihr die Luft aus. Sie rappelte sich auf, sah verblüfft auf ihre Hände, fasste sich an den Kopf, der seltsam… schmerzte. So etwas hatte sie bisher sehr, sehr selten erlebt. Schmerz war nichts, was Chinatsu wirklich bekannt war. „Aua!“, machte sie, aber es schien nicht so, als würde sie es ernst meinen. Dabei war es wohl ernst gemeint! Sie wusste nur nicht, wie sie darauf reagieren sollte. „Schon fertig?“ Emi grinste, stürmte auf sie zu, aber jetzt hatte Chinatsu ihre kurze Auszeit bekommen. Sie hatte bereits Fingerzeichen geformt. „Kami: Heiki no katameru!“, rief sie, und aus ihrem Körper lösten sich Papierstückchen, die sich in ihrer Hand zu einem kleinen Fächer formten. „Fuuton: Toppu!“, ergänzte sie in einem überzeugtem, klaren Ausruf, und machte eine kräftige Bewegung mit ihrem Fächer in Richtung der heranschießenden Emi, die bereits wieder zu einem Tritt heransetzte.

Die Wirkung war verheerend: Durch den engen Raum, in dem sie sich befangen, wurde das gesamte Interieur des Baumhauses durcheinandergewirbelt und die sich ja halb in der Luft befindende Emi wurde zurückgeschleuderte, und Chinatsu ausnahmsweise mal konzentrierte und präzise Technik fegte sie aus einem der eckigen Fenster, so dass sie mit einem ächzenden Laut auf dem Boden aufschlug. Dass ihr Kopf dabei unglücklich aufschlug, dafür konnte Chinatsu natürlich nichts… und so war Emi nicht mehr sonderlich wehrhaft, als die Weißhaarige aus dem Baumhaus auf ihre Gegnerin sprang und ihr den Fächer unter den Hals hielt. Aber hey, sie atmete noch. Das war ein gutes Zeichen, oder? Chinatsu warf einen Blick zu ihren Kollegen, wurde aber von einigen Kinderaugen abgelenkt, die sich jetzt um sie versammelt hatten. Offenbar hatten sie doch mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als gewollt. Die Kunoichi richtete sich auf, aber da wuselten die Kinder schon heran. „Was macht ihr da?“ „Wieso greift ihr Ko und Emi an?“ „Lasst sie in Ruhe!“ „Kann ich jetzt nach Hause?“ Oh, so viele Einzelschicksale… Chinatsu war verwirrt. Konnten ihre Kollegen helfen? Hatten sie Ko niedergerungen?
 

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So verklemmt Raku auch war, ein oberaffentittengeiles Timing hatte der Kerl. Gerade drohte Tomoe auf ihrer aller Mission als zermatschte Leiche zu enden, als im letzten Augenblick ein hölzerner bogen den Schlag abwehrte, der ihr den Rest geben sollte. Der Effekt davon war, dass Ko sie jetzt erst mal in Ruhe ließ – ein mächtiger Fehler, aber dem Bogenschützen Luft zum Atmen zu geben wäre auch keine Alternative. So bekam das Blondchen Erstmal die Zeit, die es brauchte, um den Schreckmoment abzuschütteln, während ihr Partner mit seinem Gegner kämpfte. Wer am gewinnen war, konnte sie allerdings nicht wirklich erkennen. Erst sah es nach Raku aus, dann nach seinem Widersacher und wieder Raku, doch nicht… Das Hin und Her endete damit, dass die beiden Jungens aus dem Fenster verschwanden, durch das sie eben noch voll ninjamäßig eingestiegen waren. Natsu kam klar? Vielleicht, die Vierzehnjährige musste eine Wahl treffen: Entweder sie half der goldigen Knutschkugel gegen die charismatische Emi, oder dem verklemmten Kerl, der ihr ständig eins reinwürgte, wo er konnte, gegen den tödlich bewaffneten Ko. Eine schwierige Wahl, die ihr die Umgebung allerdings abnahm. Um bei Natsu Versus Emi mitzumischen fehlte es in diesem Baumhaus dann doch an Platz. Deshalb sprang Tomoe mit einem beherzten Satz auf die Fensterbank durch die die zwei Jungs vorhin verschwunden waren und bekam dadurch gerade eben mit, dass zwischen ihnen ein kurzer Wortwechsel stattfand. Das Mädchen schwang sich ohne groß nachzudenken auf einen dickeren Ast, der über die Kämpfenden führte – zumindest so ein bisschen. Mit einem kleinen Hüpfer könnte sie Ko in einem günstigen Moment überraschen, wenn Raku und sie es richtig anstellten.

Und es sah ganz so aus, als würde zumindest er alles richtig machen. Eine kurze Finte, ein Ausfallschritt und ein kurzes ‚Upsi‘ später war Ko seine letzte Waffe los und bekam noch einen Ellenbogen mitten zwischen die Kiemen oben drauf! ‚Jetz!‘ Ihr Moment war da, als der Widersacher getroffen zurückwich. Ein beherzter Sprung bei dem Tomoe sich in Drehung versetzte reichte aus, um nicht nur in Schlagweite zu kommen, sondern auch um ihre fehlende Durchschlagskraft mit Bewegungsenergie auszugleichen. Jetzt noch richtig zielen und Ko würde einen dermaßenen Tritt abkriegen, dass sogar seine Uroma davon noch das Bewusstsein verlor! Nach eineinhalb Metern Freifall in Pirouettenform zeichnete sich ab, dass Kurs und Zielrichtung so weit stimmten. Als Tomoe hoffte, in der richtigen Position zu sein, klappte sie einfach ihr dürres Beinchen aus und hoffte, dass sie die Schläfe traf. So ganz klappte es nicht: sie traf etwas, und es war sogar Kos Birne, aber eben nicht die Schläfe sondern etwas tiefer am Wangenknochen. Trotzdem war die Wirkung dieser Aktion verheerend! Mit klingelnder Rübe taumelte der ältere Junge schließlich zur Seite – eine Entwicklung, die Tomoe nach einer mehr als wackeligen Landung nutzte, um sich eines der Hakenschwerter zu krallen, hinter dem Jungen nachzusetzen, ihn mit einem weiteren, sanften Tritt ins Kreuz zu Boden zu werfen und ihm die Waffe spürbar an den Hals zu setzen. „Wenn ich du wär, würd ich jetz keinen Mucks machen, Junge!“ Mit ihrem Fliegengewicht hoffte sie einfach, das es reichte, wenn sie ihm den Fuß nochmal auf den Rücken stellte, um ihn am Aufstehen zu hindern. Mit dem Schwert zuschlagen würde sie aber in keinem Fall: Jemandem ins Kreuz zu treten war eine Sache, aber einen Menschen umzubringen eine Andere – so weit war Monoka Tomoe noch nicht.

„Jo, Raku? Hast du was zum fesseln da?“ Das war eine unausgesprochene Aufforderung, irgendwas zu diesem Zweck rüberwachsen zu lassen. Das mit dem Fesseln würde sie sicher auch selber hinkriegen … irgendwie, denn sich um Natsu zu kümmern stand auch noch auf dem Plan. „Und dann solltest du vielleicht mal nach der Knutschkugel sehen, ich kann hier nämlich grad nich weg, ne?“ Aber wie auf ein verdammtes Stichwort landete die wirklich hübsche junge Dame ungebremst einige Meter entfernt von den dreien auf dem Waldboden. „Ich glaub, das hat sich grad erledigt.“ Dass sie ein größeres Problem hatten, weil die ganze Action die Kiddies geweckt hatte, bemerkte auch Tomoe erst, als die zum Teil Halbwüchsigen einen neugierigen Ring um Natsu legten und auf sie einredeten. Ihr Blick hob sich in Rakus Richtung, den sie selber konnte ja gerade nicht von Ko weg, obwohl sie die perfekte Lösung hatte, wie sie den kindlichen Aufmarsch hätte auflösen können.
 

Manako Raku

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Raku atmete schwer, wartete auf den Moment, wartete darauf, dass Tomoe etwas machte - oder eben darauf, dass er wieder in Aktion treten musste. Der junge Mann war außer Atem und irgendwie fand er es nicht sonderlich angemessen, dass er auf seiner ersten Mission solche Prügel bezog... und sich dabei noch so fühlte, als wäre er ein kleiner Junge, der sich in einem Straßenkampf befand. Mit Ninja-Dasein hatte das auch nicht viel zu tun... tja. Was man nicht alles über sich ergehen ließ. Der Hellhaarige atmete einmal kurz durch, als er aus dem Augenwinkel sah, dass sich jemand auf Ko herabstürzte und ließ dabei den Gegner nicht aus den Augen - nicht, dass dieser noch irgendwelche Mätzchen machte. Machte er aber nicht, zumindest nicht richtig und Tomoe schaffte es irgendwie, ihre zweiundzwanzigeinhalb Kilogramm - oder so - hinter sich zu vereinen und dem Kerl einen ordentlichen Tritt zu verpassen. Autsch. Das Geräusch was dabei entstand war widerlich, die Wirkung war wunderbar und ihre drauffolgende Aktion war auch nicht von schlechten Eltern. Raku atmete durch, straffte seine Haltung und tappte neben Tomoe und den Besiegten. "Wirklich, Respekt für...", fing der Shinobi an, da krachte es oben im Baumhaus und kurze Zeit später landete mit einem ähnlich unschönen Geräusch Emi auf dem Boden. Kurz darauf setzte Natsu nach endete in einer ähnlichen Position wie Tomoe. Schön schön. Raku war zufrieden, dass sie das so locker geschafft hatten. War doch gar nicht so schlimm gewesen, oder? Kurze Zeit später aber merkte er, dass der wahre 'Endgegner' dieser Mission vielleicht gar nicht so richtig diese beiden Anführer der Kinder gewesen waren, sondern... die Kinder selbst. Die allesamt einzelne Menschen waren, mit einzelnen Schicksalen, Wünschen und natürlich auch Motiven für ihr hiersein. Manche hatten sich vielleicht wirklich gewünscht, ihren Eltern zu entfliehen. Manche waren mehr oder weniger gezwungenermaßen hier. Andere wiederum hatten hier sicherlich auch Freunde gefunden.

Der Grünäugige seufzte leise, dann nickte er Tomoe zu. "Bogensehne", war seine Antwort und gemeinsam zwangen sie Ko auf den Bauch, so dass er den Schwertkämpfer mit einer langen, dünnen und sehr widerstandsfähigen Sehne fesseln konnte. "Hält viel aus und schneidet sich tief in dein Fleisch, wenn du versuchst, dich zu befreien", erinnerte Raku den Besiegten. "Garnicht erst versuchen." Er überließ Tomoe die Wache über Ko, die sich irgendwie darüber zu freuen schien, dass sie jemanden hatte, auf dem sie eine Siegerpose vollbringen konnte - oder bildete Raku sich das nur ein? Seine Schritte führten ihn zu Chinatsu, welche auch sehr zufrieden mit sich zu sein schien. "Ich fessele auch Emi", stellte Raku fest. Auch wenn die sich nicht mehr wirklich rühren wollte, so schien es. "Prophylaktische Maßnahme", ergänzte er und fuhr mit der Hilfe der Teamleiterin fort, auch das Mädchen zu fesseln. Dann legte er den Kopf ein wenig schief. Die Kinder wurden unruhig und es war überhaupt nicht gut, dass sie bisher auf ihre Fragen keine Antworten bekommen hatten. Zwar würden sie sicherlich nicht angreifen - dazu hatten sie zu viel Angst - wohl aber könnten sie weglaufen und sich dabei verletzen oder tatsächlich verloren gehen. Das wäre nicht so schön. Rücken an Rücken hatten sie Emi und Ko jetzt auf den Boden gesetzt und sich daneben gestellt, während die Kinder jetzt wahrscheinlich alle da waren. Manche heulten schon. Andere schauten misstrauisch, andere hoffnungsvoll. Wie sollte man das jetzt auflösen, ohne dass ihr Auftrag gefährdet war? Raku war eigentlich kein Freund großer Worte, und sonderlich gut war er darin auch nicht. Aber... er wusste nicht, ob Chinatsu oder Tomoe das besser konnten - auch wenn er sich sicher war, dass beide darin größeres Selbstvertrauen stecken konnten als er. Obwohl... Chinatsu sah verwirrt aus. Und Tomoe? Raku warf einen Blick zu ihr, versuchte einzuschätzen, was sie den Kindern erzählen würde. Dann schüttelte er den Kopf - er konnte die Verantwortung nicht immer einfach weitergeben. Er trat einen Schritt nach vorne, ließ den Blick schweifen. "Eure beiden Anführer sind Lügner und haben euch ausgenutzt", fing er an und die Kinder schienen geschockt zu sein, dass das die ersten Worte waren. Und sie kreischten natürlich zum Teil auf, dass er der Lügner wäre und sie sich gefälligst verziehen sollten und so weiter, aber es konnte ja so auch nicht weitergehen. "Sie haben euch erzählt, dass ihr euren Eltern so entkommen könnt und dass ihr euch hier frei sein würdet, oder?" Raku sah sich um, sein eines grünes Auge ein wenig zusammengekniffen. "Stimmte das?" Er deutete auf die paar wirklich kleinen Kinder, die offensichtlich nicht freiwillig hier waren. "Ich glaube nicht. Ihr seid nicht frei. Ihr habt ihnen gehorcht nur weil sie jünger sind als eure Eltern. Aber sie haben euch in Gefahr gebracht, und sich selbst auch. Ihr habt eure Eltern ersetzt, aber seid nicht frei." Raku gab sein bestes und natürlich waren die Kinder nicht wirklich überzeugt. "Das ganze Dorf sorgt sich. Alle die euch gern haben sorgen sich. Wir wurden hierher geschickt um einige von euch zurückzubringen, weil eure Eltern sich so sehr sorgen, dass sie Geld ausgeben, um euch zu finden. Nicht, um Emi und Ko festzusetzen. Und... wollt ihr nicht auch nach Hause?" Eines der Kinder plärrte ein 'Ja', wurde aber von seinem Nachbarn ruhig gestellt. "Seht ihr? Ihr seid nichtmal alle freiwillig hier. Ihr habt jetzt die Möglichkeit, freiwillig nach Hause zu gehen und euch mit euren Eltern zu vertragen - oder aber ihr werdet von uns eben so zurückgeschleppt, wie Emi und Ko hier. Wir sind Ninja. Für uns ist es egal, ob wir euch alle einzeln nach Hause tragen müssen oder ob ihr jetzt einfach ruhig und freiwillig mit uns kommt."
"Ich werde nicht mitkommen!", rief ein Junge - das war doch Toni, oder? Raku blinzelte, dann rannte der Junge schon weg. "Hasekura-san, kannst du ihn schnell zurückholen?" Chinatsu grinste breit, nickte, flitzte los, tauchte für die Kinder unnachvollziehbar schnell vor Toni auf, hob ihn mühelos über den Kopf und flitzte wieder zurück. Er wand und wehrte sich, hörte aber schließlich auf, sich zu wehren. Chinatsu lachte. Es wirkte beinahe ein wenig... Bösewicht-haft. "Ihr werdet mir nicht entkommen, ich bin schneller als ihr alle zusammen!", posaunte das Mädchen und Raku seufzte innerlich, aber vielleicht war es ja gar nicht so doof - eine kleine Demonstration. "Ich leite diese Mission und ich kann euch sonst auch alle einfach einpacken wie ein Geschenk und im Gefängnis abliefern!" Chinatsu sah stolz aus und... tatsächlich so, als würde sie es auch machen. Aus ihrem Körper löste sich Papier und wirbelte bedrohlich um sie herum - so bedrohlich, wie die kleine, hellhaarige Knutschkugel eben sein konnte. Im Gefängnis war ein wenig übertrieben, aber hey - alles, was funktionierte. "Will jetzt noch jemand weglaufen?!"

Anscheinend nicht. Raku war begeistert. Natürlich nur so, dass es niemand sehen konnte... der Rest der Mission war tatsächlich ein Kinderspiel und ging an dem doch mittlerweile müde Raku beinahe ein wenig vorbei. Tomoe war vorbildlich und marschierte vor und vielleicht auch, weil sie ein wenig näher an dieser ganzen... Eltern-Kinder-Konflikt-Situation dran war, schaffte sie es, die Kinder ein wenig für sich einzunehmen. Auch wenn sie das vielleicht nicht sonderlich 'cool' oder so fand. Er wusste es nicht. Woher sollte er denn das wissen? Es schien ihm nur, als würden sie vor ihr nicht so Angst haben. Chinatsu mieden sie ein wenig. Durch den Tunnel, zurück zur Verwaltung, vorneweg Tomoe, wie der Rattenfänger von Hameln, nur halt wie ein Guter. Hinten 'trieb' Chinatsu den Pulk. Raku? Der war ein wenig nutzlos, übrigens wie Yuichiro, der auch wieder auftauchte. Wo war der eigentlich gewesen? Na, egal. Sie gaben die Kinder ab, Chinatsu ärgerte sich mit zwei Unterschriften herum, die sie setzen musste, und schließlich waren sie auch fertig. Raku mit allem, und er war traurig, dass sein Bogen halbwegs ruiniert war. Er war nichtmal dazu gekommen, ihn wirklich als Bogen einzusetzen in dieser Mission... was doch schon traurig genug war, oder?

Ende

Der letzte Teil ist nach Absprache mit Chinatsu entstanden!
 
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