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Hauptstraße von Iwagakure

Meteki Pakura

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What happened until now:

Die Reise verlief im Großen und Ganzen so, wie Pakura es geplant hatte, sodass das Zweiergespann am dritten Tag nach Reiseantritt in Iwagakure ankamen. Der letzte Abschnitt der Reise war allerdings deutlich anstrengender für die Meteki, als sie es erwartet hatte. Sie war bis dato nur einmal über bergiges Gelände gereist und war fest davon überzeugt, dass der Großteil der damaligen Anstrengungen von der in Yuki no Kuni vorherrschenden Witterung herrührte und dass es ohne den ganzen Schnee sicher um einiges leichter werden müsste. Nun aber kostete es beinahe die ganze Kraft der Fünfzehnjährigen, sich ihre körperliche Schwäche nicht ansehen zu lassen. Sie hoffte inständig, dass es ihrer Kameradin nicht auffiel. Diese glänzte ja bereits während der Vorbereitung durch alles, mit Ausnahme von Aufmerksamkeit. Daher sollte das eigentlich kein Ding der Unmöglichkeit sein. Bei all der Anstrengung litt aber auch die Aufmerksamkeit der Schwarzhaarigen, sodass ihr die in den Fels gehauenen Bauten, welche in der Entfernung allmählich erkennbar wurden, zuerst überhaupt nicht auffielen. Das änderte sich erst, als sie unmittelbar vor dem steinernen Tor zum Stehen kam und sich ihr vor Müdigkeit getrübter Blick ein wenig klarte und sie die ungewöhnliche Gleichmäßigkeit der Felsformation staunend beäugte.

Peinlich berührt von ihrer eigenen Unaufmerksamkeit versuchte Pakura dies mit einem leisen Räuspern zu überspielen und setzte zu einer ihrer Begleitung geltenden Erklärung an: „Nun, mir wurde in der Verwaltung von Soragakure gesagt, dass wir im Dorfzentrum...“ bevor diese aber rüde von einem Mann mittleren Alters unterbrochen wurde. „Hey da, wer seid ihr? Warum steht ihr da rum?“ Der Herr stand in einem steinernen Unterstand auf der Innenseite des Tores und trug sowohl die typische Kleidung eines Iwa-Chuunin, als auch ein Shinobi-Stirnband mit dem entsprechenden Wappen. „Offensichtlich eine Art Wächter oder so. Nur halt am Tage.“ dachte sich das Mädchen und blickte unbewusst zur Sonne. Oder eher dahin, wo sie die Sonne erwartete. Tatsächlich war diese nämlich schon hinter einem der umliegenden Berge untergegangen. Im Hintergrund drängte der ältere Ninja um eine Antwort und schien von Sekunde zu Sekunde ungehaltener zu werden. Innerlich fragte sich die Kunoichi, ob die psychische Belastbarkeit für Shinobi in diesem Dorf nicht von Belang war, oder warum vergleichsweise hochrangige Shinobi hier so schnell nervös wurden. Nach außen hin blieb sie dagegen gewohnt professionell und schritt langsam auf besagtes Bauwerk zu, wo sie stehenblieb und sagte: „Guten Abend, mein Name ist Meteki Pakura und das ist Tetsuya Kokoro. Wir sind Kunoichi aus Kirigakure und wurden von Soragakure wegen einer Mission hierhergeschickt. Sie können uns nicht zufällig sagen, wo es wir das Gasthaus zum tiefen Tunnel geht? Dort wurde uns laut meiner Informationen ein Zimmer gebucht.“ Sowohl Ton, als auch Gestik der Kirinin blieben ruhig und höflich, wenngleich sie nichts vom Auftreten ihres Gegenübers hielt. Dieser wurde sichtlich freundlicher und sagte: „Bitte entschuldigen Sie mein Misstrauen. Iwagakure ist ein recht abgelegenes Dorf und um diese Uhrzeit kommen die wenigsten Gäste. Das Gasthaus liegt direkt am Ende der Hauptstraße, bei der Oonoki-Plaza. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“
 

Tetsuya Daisuke

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Für Kokoro war das Reisen keine schwere Sache, aber dafür doppelt so langweilig! Die Tetsuya war jemand, der gern Action hatte, viel erlebte und die unterschiedlichsten Dinge erleben wollte, aber bei so einer stupiden Reise einmal um den Arsch der Welt herum, war sie jetzt nicht so begeistert. Wären da wenigstens ein paar Sehenswürdigkeiten auf ihrem Weg gewesen, aber nein! Die meiste Zeit ging es über Acker und durch Wälder. Nicht einmal Menschen trafen sie viele und sobald sie sich den Bergen näherten, wurde das Ganze immer steiler. Kokoro selbst hatte keine großen Probleme damit durch die Berge zu staksen. Die Kunoichi war nicht nur kräftig und geschwind, sondern auch nicht ganz ungeschickt. Es reichte immerhin um den Weg überwiegend problemlos zu erklimmen. Wenn sie sich recht erinnerte, war ihre Begleitung keine Taijutsuka. In ihrer Langenweile musterte sie das Mädchen auf dem Weg einige Male, doch ihr fiel tatsächlich nicht auf, dass diese sich so sehr anstrengen musste um voranzukommen. Vermutlich zu ihrer eigenen Überraschung schien Pakura ihre Anstrengung ganz gut überspielen zu können. Dies fiel Kokoro aber auch wirklich nur nicht auf, weil sie nicht der aufmerksamste Mensch war. Kaum hatte sie die Meteki gemustert, schon war ihr Blick wieder weitergewandert. Um nicht vor lauter Langeweile tot umzufallen, begann die Tetsuya sich Spiele zu überlegen. Mal zählte sie die Bäume, mal überlegte sie sich witzige Namen für die Steine am Wegesrand und mal begann sie die Namen der Dörfer auf dem Weg mit witzigen Fluchwörtern in ihrem Kopf zu reimen…
Doch als es dann nur noch durch die Berge ging, war weit und breit nicht mehr viel. Klar hatte man hier eine etwas spannendere Aussicht, aber Kokoro war kein Fan von großen Höhen und so begeisterte sie dies auch nicht sonderlich. In Iwagakure war die Kunoichi außerdem auch schon mal gemeinsam mit ihrem Vater gewesen. Dieser wanderte gern mit Felsbrocken auf dem Rücken durch die Berge und nutzte dieses Härtetraining für seinen Muskelaufbau. Als ob der noch welche brauchte… Er hatte ja Muskeln auf den Muskeln! Während Kokoro weiterhin irgendwelche Abhänge hinunterblickte, fiel ihr auf, dass es später wurde. Die Sonne senkte sich langsam aber sicher und das war ein gutes Zeichen dafür, dass sie den langen Marsch bald hinter sich hatten, wenn sie sich richtig an Pakuras Beschreibung erinnerte. Apropos Pakura… Diese blieb auf einmal stehen und starrte ziemlich nichtssagend auf die Steinformation, die den Weg nach Iwagakure einleitete. War sie hier noch nicht? Oder war ihr gerade eine Sicherung durchgebrannt? Kokoro schmunzelte ein wenig, während sie feststellte, dass ihre Begleitung, die bisher so erpicht auf ihre Professionalität war, scheinbar doch so langsam ans Ende ihrer Kräfte kam. Oder interpretierte sie das falsch? Mit einem Räuspern fuhr sie dann jedoch schnell fort und begann die Aufmerksamkeit der Tetsuya auf sich zu ziehen, bis irgend so ein Blödmann mit einem Iwastirnband sich da einfach reinhang. Was sollte das denn? Kokoro warf ihm einen echt irritierten Blick zu. Hatte der Typ keine Augen im Kopf oder war er in ähnlicher Dämmerstimmung wie Pakura? Die Kunoichi trugen doch ihre Stirnbänder ebenso… Die Meteki versuchte die Situation ein wenig zu entschärfen, glücklicherweise noch bevor Kokoro ihr freches Mundwerk hatte öffnen können. Als sie ausgesprochen hatte, hatte der Typ wenigstens sogar noch eine Entschuldigung für die Damen übrig. „Besser isses…“, murmelte die Rothaarige mehr zu sich selbst und machte den ersten Schritt in Richtung ihres Ziels.

Da ihre Leiterin etwas ermüdet schien, übernahm Kokoro von hier an die Führung. Den Weg in ein Gasthaus würde sie ja wohl noch hinkriegen! Die Damen begaben sich somit schnurstracks auf den Weg in das Gasthaus zum Loch, wie die Tetsuya es fortan nennen würde, da der tiefe Tunnel ja im Prinzip nichts anderes war, stimmts? Es war recht groß und ganz schick für die stupiden und simplen Steingebäude Iwagakures. Hatte man schon mal erwähnt, dass die Tetsuya kein großer Fan der Steinleute war? Erst mal war der Weg hier her total unbequem, dann waren die Häuser nicht sonderlich schön und dieses Ar… dieser Typ am Tor war auch nicht gerade das Sahnehäubchen. Als die großgewachsene Genin die Tür des Gasthauses öffnete, kam eine winzig kleine Omi angetippelt und stellte sich vor die zwei Mädchen. Sie musste ihren Kopf ganz schön in den Himmel recken um die beiden zu sehen. Das kleine Omchen blickte freundlich über eine fette Hornbrille hinweg und ein sanftes, freundliches Stimmchen sprach die Kunoichi an. „Guten Abend ihr hübschen Mädchen. Was kann ich zu so später Stunde für euch tun? Sucht ihr ein Zimmer für die Nacht?“ Kokoro nickte und erklärte der Frau, dass sie von der Dorfverwaltung für eine Mission geschickt wurden. Die alte Dame nickte bedächtig und erwiderte, dass diese ihr Zimmer sogar schon im Voraus bezahlt hatten. Nun würde sie ihnen etwas zum Abendessen vorbereiten. Wie lieb. Immerhin war die ältere Generation Iwagakures gastfreundlich und ausnahmsweise hatte die Dorfverwaltung sich mal vorher um etwas gekümmert. Kokoro war gleich doppelt erstaunt! Sie strahlte Pakura freudig an: „Was meinst du haben die hier für Köstlichkeiten zu bieten?“, schwärmte sie fantasierend und musste aufpassen, dass sie nicht vor Vorfreude alles vollsabberte. Oh ja, Hunger hatte sie! Wie immer eigentlich… Pakura auch?
 

Meteki Pakura

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An diesem Abend nahm Pakura rein gar nichts mehr war. Oder zumindest erinnerte sie sich am nächsten Morgen nicht mehr, was nach der Situation am Tor passierte. Die Meteki erinnerte sich noch, dass es leichte Probleme mit dem Torwächter gab und auch der Hauch einer Erinnerung an perfekt gebratene und wunderbar pikant gewürzte Rindfleischbällchen schlich sich über den Gaumen in das Gedächtnis des Mädchens, als es beim ersten Morgenlicht aus ihrem traumlosen Schlummer erwachte. „Wo bin ich?“ dachte die Schwarzhaarige, während sie sich in eine sitzende Position brachte und sich ihre Umgebung besah. Da so ziemlich alles, mit Ausnahme der Futons, auf welchen sie und Kokoro schliefen, aus Stein war, schlussfolgerte die Braunäugige, dass sie sich mittlerweile in Iwagakure befinden mussten. Irritiert darüber, dass sie sich nicht erinnern konnte, die Grenze des Dorfes überquert zu haben, blickte die Fünfzehnjährige auf das rothaarige Mädchen zu ihrer Linken, welches etwa ein Vierteldutzend Meter von ihr entfernt dem Tiefschlaf frönte. Langsam und möglichst keinen Laut verursachend streifte sie die wollene Decke von ihrem Körper und schlich sich zum Fenster, um einen Blick auf den Stand der Sonne zu werfen. Viel war aber nicht zu erkennen, da der Himmelskörper noch hinter einem der höchsten umliegenden Berggipfel verborgen war. Also schlich sie wieder zurück und kramte ihre Armbanduhr aus der linken Tasche ihrer Jacke, die wie gewohnt ordentlich neben dem Kopfende platziert war. „War ich wirklich einfach so müde, dass ich zwar im Unterbewusstsein alles wie gewohnt habe, mich aber dennoch nicht daran erinnern kann?“ fragte sich die Kunoichi, während Unruhe in ihr aufstieg. „So lange habe ich schon seit Antritt der Akademie nicht mehr geschlafen.“ Nun versuchte sie nicht mehr, ihre Kameradin am Schlafen zu halten. Im Gegenteil ging sie mit schnellen Schritten auf die knapp Jüngere zu, berührte sie bei der Schulter und sagte mit eindringlicher Stimme: „Kokoro-san, wach auf. Es ist Mittag, wir haben verschlafen.“

Nachdem die Tetsuya auch aufgestanden und die beiden Ninja sich fertiggemacht hatten, ließ sich Pakura von ihrer Kameradin in den Empfangsbereich des Etablissements führen. Natürlich unauffällig und ohne dabei zu verlauten, dass sie am vorangegangenen Abend zu Müde war, als dass ihr Gedächtnis da noch funktioniert hätte. Die alte Lady, welche das Gasthaus scheinbar betrieb, erhob sich von ihrem Schemel und verschwand nahezu hinter dem hohen Tresen, bevor sie seitlich daran vorbeitrat und mit einem breiten Lächeln verkündete mit ihrer hohen schwachen Stimme: „Die Damen aus Kirigakure sind aufgewacht, wie schön. Vor ein paar Minuten ist ein Herr angekommen, der mit Ihnen beiden zu sprechen wünscht. Sein Name lautet Hatsu. Hatsu Takumi.“ Freundlich erwiderte die Meteki das Lächeln der ergrauten Dame und antwortete: „O hayō Baa-san, wo finden wir Hatsu-san?“ Das Omchen antwortete „Er wartet in der Schänke. Wenn Ihr mir folgt, bringe ich Euch zu ihm.“
 

Tetsuya Daisuke

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Eines musste Kokoro zugeben: Das Essen in Iwagakure war echt allererste Sahne! So wie ihr Vater es ihr versprochen hatte, gab es hier viele, richtig gute Köstlichkeiten zu essen. Die junge Tetsuya hatte sich am Vorabend ordentlich den Bauch vollgeschlagen, sich auch richtig was hinter die Binde gekippt und auf die Art des Dorfes ordentlich gefeiert. Irgendwann war sie am Tresen eingeschlafen bevor sie es dann doch mitten in der Nacht noch schaffte sich ins Bett zu hieven. Nach so einem großartigen Abend hatte Kokoro schöne Träume. Der Duft des Essens lag ihr noch in der Nase und die Gedanken an die Mission waren noch ganz fern. Laut schnarchend regte sich die Kunoichi in ihrem Bett, rollte hin und her und träumte süße Zuckerwatteträume…
Als ihre Begleiterin sich alle Mühe gab sie zu wecken, reagierte Kokoro zunächst mit lauterem Scharchen als Antwort. Ein wenig rütteln und schubsen, holte die Rothaarige dann leider doch aus dem Land der Träume. Noch schlaftrunken richtete sich die Genin auf und rieb sich die Augen. Die Sonne stand schon hell am Himmel. Verschlafen hatte sie gesagt? Das Wort kannte Kokoro zu gut. Ihre Mutter hatte ihr schon so viele Male Vorträge darüber gehalten, dass man als zumindest Kunoichi gefälligst pünktlich aus den Federn kommen sollte. Aber hey, sie arbeitete daran! Immerhin war sie beispielsweise heute schon mittags aufgestanden. Das war doch schon mal ein Anfang! Noch immer ziemlich kaputt und müde machte Kokoro sich daran sich einzukleiden, die Zähne zu putzen und sich ihre charakteristische Frisur zurechtzumachen. Noch immer tat sie dies in aller Ruhe. Sie hatten ohnehin verschlafen, was soll’s also?

Die ältere Dame schien amüsiert darüber, dass die beiden feierlustigen Kunoichi so spät ausgeschlafen hatten. Kokoro würde kein Wort darüber verlieren warum Pakura sich an nichts erinnerte. Das blieb ihr Geheimnis! Die Tetsuya schien jedenfalls sichtlich amüsiert, obwohl sie gerade erst aus den Betten gekommen waren. Kaum waren sie unten angekommen, schienen die Mädchen das Glück zu haben ihren Auftraggeber nicht verpasst zu haben. Die ältere Dame führte die beiden Kunoichi zu dem Herren, der sie hierher bestellt hatte und als sie in der Schänke ankamen, wurde das Grinsen Kokoros noch breiter. Achja, hier hatten sie lustige Stunden verbracht… Aber zurück zum Hier und Jetzt! Freundlich stellten die beiden Mädchen sich dem Herrn vor. Der Hausmeister schien nicht viel von unnötigen Höflichkeiten zu halten und winkte ihnen nur zu. „Guten Tag die Damen.“, begann er nur ziemlich stumpf und simpel. „Womit können wir denn dienen?“, entgegnete Kokoro, die sich bequem auf einen Stuhl gesetzt hatte und die Arme hinter ihrem Kopf verschränkte. Wenn er keinen gesteigerten Wert auf unnötige Nettigkeiten legte, dann sie doch auch nicht! Ohne weiter Ausschweifungen fing der Herr mittleren Alters an von der Schule zu erzählen, in der er arbeitete. „Also… Der Grund aus dem ich euch hierher bestellt habe, ist, dass in der Schule nachts irgendetwas Eigenartiges vorgeht.“ Oh… Na super… Was das wohl sein konnte? Kokoro glaubte nicht wirklich an Übernatürliches. Zumindest redete sie sich das ein, weil sie es nicht wirklich wollte! Das Lächeln der Tetsuya hatte sich ein wenig vermindert, als sie dem Mann weiter zuhörte. „Es gibt regelmäßig Probleme dort und niemand nimmt es ernst! Nachts flackern die Lichter, Schuleigentum wird zerstört oder entwendet und all das wird gar nicht groß beachtet. Jeden Morgen rufen sie mich und sagen mir, was heute wieder repariert werden muss, aber nach der Ursache sucht keiner!“ Kokoros Augenbraue hob sich ein wenig nachdenklich. „Haben Sie denn schon mal nachgesehen?“ Plötzlich warf der Hausmeister der Tetsuya einen ziemlich genervten Blick entgegen. „Denkste nicht, dass das meine erste Idee war Mädchen? Na klar hab ich geguckt, aber nix gesehen! Deshalb dachte ich ihr Shinobi habt da vielleicht andere Möglichkeiten!“ Hm… Mit einem nachdenklichen Blick wandte Kokoro sich an Pakura. Was die wohl dazu zu sagen hatte?
 

Meteki Pakura

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Wenn Pakura wüsste, was Kokoro über den vorangegangenen Abend und ihren aktuellen Blackout dachte, würde sie wahrscheinlich laut auflachen. Die Meteki hatte noch nie einen Tropfen Alkohol angerührt und würde wahrscheinlich noch nicht mal auf die Idee kommen es zu tun, während sie für eine Mission unterwegs ist. Immerhin hatte sich das Mädchen mühsam einen Ruf als Spießerin erarbeitet, wenn auch vielleicht nur bei einem gewissen rothaarigen Soranin. Sie war am Vorabend tatsächlich nur hundemüde und hatte von den Feierlichkeiten, an denen die Tetsuya scheinbar teilgenommen hatte, schon nichts mehr mitbekommen. Nach dem Essen war die Fünfzehnjährige zwar an der Bar eingeschlafen, was man auch sicher falsch interpretieren konnte. Allerdings mit einem völlig harmlosen Glas Wasser in der Hand. Vorausgesetzt natürlich, ihr hat niemand was in den Drink gemischt...

Wie auch immer; Zurück in die Gegenwart. „O hayō, Hatsu-san. Ich bin Meteki Pakura und das hier ist Tetsuya Kokoro.“ begrüßte Pakura den Auftraggeber und stellte sich und ihre Kameradin angemessen vor. Davon hielt er offensichtlich nicht sonderlich viel, da er gleich zum Geschäftlichen überging und erklärte, wie es zur Vergabe des Auftrages kam. Diesen Instruktionen lauschte die Meteki gewohnt konzentriert und machte sich währenddessen schon Gedanken dazu. „Laut unseren Informationen haben Sie uns angeheuert, weil die Schulleitung nichts unternommen hat. Können sie uns vielleicht sagen, warum nichts unternommen wurde?“ Auf diese Frage hin schien der Hausmeister sogar noch genervter zu werden, wenn das überhaupt möglich war. Scheinbar war er auf seine Arbeitgeber schlecht zu sprechen. Zumindest lautete seine Antwort: „Tja Mädchen, ich habe da so eine Vermutung. Es ist ihnen einfach scheiß egal, wie es in der Schule aussieht. Hauptsache, diese faulen Säcke haben zum Monatsende eine siebenstellige Summe auf dem Konto und solange sich daran nichts ändert brauchen die wohl auch keinen Finger krumm zu machen. Ist aber nur meine Vermutung und es wäre besser, wenn ihr meinen Verdacht nicht an die große Glocke hängen würdet. Sonst hat dieses Schulinstitut schneller einen neuen Hausmeister, als ihr Verdacht sagen könnt.“ Der Schwarzhaarigen gefiel die Wortwahl des Mannes. Ungeschönt und klar. Man weiß so immer, wo man ist und das ist besser, als wenn man sich die Stimmung des Gegenübers zusammenreimen muss. Für sie als geübte Pokerspielerin war das natürlich für gewöhnlich ein leichtes, aber sobald der Andere auch nur ein wenig vom Pokerface verstand, wurde das schon schwerer. Aber nun war es erstmal wichtiger, sich um den Einstieg in die Mission zu kümmern. Daher fragte die Braunäugige: „Nun gut, gibt es eine Möglichkeit, wie wir uns in die Schule einschleusen können, ohne dass es jemand außer uns erfährt? Immerhin könnten sich die Schuldigen unter den Schülern befinden.“ Dass die Schulleitung mit in der Sache stecken könnte war zwar auch möglich, dennoch wollte die Iryōnin derlei Verdächtigungen noch nicht laut aussprechen. Ohne Beweis wäre das immerhin nur Rufmord und würde sie vermutlich selbst strafbar machen. Nach einer Bedenkzeit von mehreren Minuten, während der Hatsu mehrmals den Eindruck erweckte, er habe eine Möglichkeit gefunden, nur, um diese gleich wieder zu verwerfen. Schließlich hielte sich aber sein strenges Gesicht auf und er sagte: „Ich habe die Möglichkeit eigenständig Praktikanten anzuwerben. Es wäre mir möglich, euch jeden Winkel der Schulhöhle und alle Geheimgänge zu zeigen. Auffallen würdet ihr auch nicht.“ Das war tatsächlich eine gute Möglichkeit, wie die Suiton-Nutzerin dachte. Aber auch wenn sie die Missionsleitung zugestellt bekommen hatte, lag die Entscheidung nicht alleine in ihrer Macht. „Was hältst Du von der Idee, Kokoro-san?“
 

Tetsuya Daisuke

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Eigentlich mochten Kokoro und Pakura ja im selben Alter sein, aber einen Vergleich zwischen den Mädchen zu ziehen, würde wohl schwer möglich sein. Die Tetsuya war quasi das perfekte Gegenstück zu der pflichtbewussten und höflichen Kunoichi an ihrer Seite. Zwar bemühte sich die Rothaarige, auf Geheiß ihres Vaters, stets darum die Anforderungen der Gesellschaft zu erfüllen, aber hin und wieder ging ihr das abhanden. So kam es auch vor, dass die Kunoichi mitten im Gespräch mit dem Auftraggeber gedanklich ein paar Sätze in eine andere Richtung tätigte und überhaupt nicht mehr zuhörte. Als also das Gerede darüber losging, was die Vermutung des Hausmeister war, blickte die Kunoichi ihn noch einige Minuten nachdenklich an und grübelte vor sich hin, ehe sie ihr Gedankennetz weiterspann, ohne weiter auf das zu achten, was er tatsächlich von sich gab. Seine Erklärung woran das liegen könnte, gefiel ihr, gelinde gesagt, überhaupt nicht. Wenn es nur ums Geld ging, dann war das echt blöd. Natürlich wollte die Kunoichi nicht an Übernatürlichkeiten glauben, da ihr dies ein wenig Angst machte. Das würde die Tetsuya zwar keinesfalls zugeben, da sie sich nicht nur schämte, sondern auch ein ganzes Stück zu stolz war sich als starke Kunoichi eine derartige Schwäche einzugestehen. Irgendwie machte es für sie aber mehr Sinn als die simple Geldgeilheit. Das war für ein reiches Kind ohnehin immer schwer nachzuvollziehen. Kokoro wäre immer Kokoro. Egal ob sie Geld hatte oder nicht. Für sie war das nur ein bequemer Zustand, den sie eventuell ein wenig missen, aber ganz schnell vergessen würde. Andere Menschen funktionierten da anders, aber ihr Intellekt war vermutlich nicht in der Lage dies zu erfassen... Doch während sie in ihrem Kopf ausführlich die Möglichkeiten durchging, aus welchen mysteriösen Gründen auch immer man es hier mit einer so häufigen Zerstörung Schuleigentums zu tun hatte, sprachen Pakura und der Mann weiter, während Kokoros Gedanken sich wie eine rosarote Wolke im Wind immer weiter entfernten...
Und dann machte es Plopp! Mit einem lauten Schnipsen kehrte Kokoro zurück ins Hier und Jetzt. Während man ihr vor wenigen Sekunden vermutlich noch angesehen hatte, dass sie sich geistig immer weiter entfernt hatte, war sie nun präsenter als je zuvor in dem Gespräch. „Praktikant?“, wiederholte sie nachdenklich, als Pakura sie nach ihrer Meinung fragte. Die Zahnräder in ihrem Kopf konnte man nahezu rattern hören, während in ihren Augen sich langsam und bedächtig ein schimmerndes Strahlen entwickelte. „Ich wollte schon immer mal Hausmeister sein!“, begann sie begeistert auszurufen und erntete dafür einen irritierten Blick des tatsächlichen Schulhausmeisters. Ja. Wer hatte denn schon mal von einem kleinen Mädchen gehört, das davon träumte Hausmeister zu werden? Vor allem, wenn sie doch eine Kunoichi war? ... Aber war das ihr Ernst? Nun. Ihr Gesicht sagte ja, ihr Geist vermutlich nein. Kokoro träumte tatsächlich nicht von Kindesbeinen an davon Hausmeister zu werden. Wer schon? Aber gerade eben, als ihr diese Sache in den Geist gerufen wurde, weckte dies die Überzeugung in ihr, dass es so war. Sie wollte das jetzt unbedingt! ... Sobald sie merken würde, dass dies mit Arbeit verbunden war, würde dies vermutlich wieder verfliegen, aber für den Moment brachte ihre Begeisterung Sprachlosigkeit in die Runde. Nach einigen Sekunden des Schweigens, keine wagte es Kokoros plötzliche Vorfreude direkt zu hinterfragen, plapperte die Rothaarige einfach weiter. „Schulhöhlen und Geheimgänge klingen ja wohl verdammt cool, stimmts Pakura?“ Vor lauter Aufregung hatte sie völlig ausgeblendet, dass sie ja auch zu der Meteki, als ihre Teamkollegin, ja höflich sein sollte. Aber das war gerade alles egal. Das klang verdammt spannend! Sie hatte sogar ihre Angst vor tatsächlichen Geistern vergessen. Ein Räuspern des Hausmeisters unterbrach die freudigen Worte der Kunoichi, während man beobachten konnte, wie sie sich immer mehr in diese Sache hineinsteigerte. „Also... Wenn das so ist... Wollt ihr gleich mitkommen?“, fragte der Mann sichtlich überfordert mit der übermäßigen Motivation Kokoros und während diese sich erneut weiter weg fantasierte, warf er einen kurzen Blick zu Pakura, als er ihr zuflüsterte: „Ist das normal?“ ... Ja. Woher sollte die das denn wissen? Dass die Tochter ihres ehemaligen Kollegen eine Schraube mehr locker hatte als er, war ja wohl kaum zu erwarten...
 
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