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Auf dem Weg nach Himori

Kazegawa Toru

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Die Reise ins Land der Reisfelder ging tatsächlich schneller voran als gedacht. So schnell sogar, dass die Genin fast ein Drittel der Strecke hinter sich hatten, als sich die glühende Mittagssonne ihrem Untergang entgegenneigte und alle zu einer kurzen Pause im Schatten der Bäume am Wegrand zwang. Kaoru packte ein Lunchpaket aus und nahm einen gehörigen Schluck aus seiner Wasserflasche. Sie alle hatten ein ganz schön hohes Tempo vorgelegt. Er überlegte die Geschwindigkeit ein wenig zurückzunehmen, immerhin warteten die eigendlichen Anstrengungen erst noch auf die Drei. Und in der Hitze kippe ich sonst noch aus den Latschen! Von hier an können wir uns ein wenig mehr Zeit lassen denke ich. Immerhin hatten sie nun für den Rest des Weges circa anderthalb Tage Zeit... Kaoru hatte großzügig planen wollen und in seiner Aufregung angesichts der neuen Verantwortung doch viel zu viel Hektik verursacht. Um auf Nanamis Frage mit dem Schwein zurückzukommen: Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mir das noch nicht recht vorstellen. Eine Figur darzustellen, in deren Rolle zu schlüpfen und in einer vorgestellten Fantasiewelt... klingt irgendwie verrückt, findet ihr nicht? Auf einmal spürte er ein leichtes brennen im Nacken - als würde ihn jemand beobachten. Kaoru drehte den Kopf, konnte jedoch nicht mehr entdecken als einen aufgescheuchten Vogel - eine Finkenart, wenn er sich recht erinnerte. Ich muss wohl doch härter gegen das Tor gestoßen sein als ich dachte. Außerdem... müssen wir uns noch einen geeigneten Ort zum Übernachten suchen. Ich kenne mich leider in dieser Richtung nicht so genau aus, was die Unterkünfte angeht, aber wenn wir auf dem Weg einen geeigneten Ort finden, sollten wir dort Rast machen. Die andere Möglichkeit wäre, dass wir im Freien campieren. Immerhin sind die Temperaturen einigermaßen in Ordnung. Eine Vorahnung ließ den Jungen annehmen, dass die Genin in den nächsten Stunden nach einem Gasthaus ausschau halten würden. Ihm fiel plötzlich etwas ein und er grinste Mai breit an. Nicht dass wir am Ende noch in irgendeiner Räuberhöle Quartier beziehen!
 

Sakaida Mai

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Oh weh! Das hatte Mai sich eigentlich nicht bei ihrem kleinen Scherz gedacht. Auf keinen Fall wollte sie, dass Kaoru sich vor Schreck den Kopf so hart stößt. Argh, dabei hätte sie doch damit rechnen müssen! Schuldgefühle machten sie sich in ihr breit, während sie sich auf die Lippe biss und Kaoru dabei zusehen musste, wie er versuchte, den Schmerz zu verdrängen. Als er sie das erste Mal wieder anblickte, schloss er kurz darauf wieder die Augen, anscheinend war er noch nicht soweit, sich dem Tageslicht auszusetzen. Ohne weiter darüber nachzudenken, hob Mai ihre Hand und strich Kaoru sanft über den Hinterkopf, ehe sie sich entschuldigte: „Es tut mir Leid, das wollte ich nicht.“ Zwar beteuerte er ihr, dass das halb so wild sei, aber dennoch blieb ihr schlechtes Gewissen. Das war das erste und das letzte Mal, dass sie jemanden überraschen/erschrecken wollte. Als sich die Situation wieder beruhigt hatte, konnte auch wieder zur Tagesordnung übergegangen werden. Als Kaoru sie fragte, ob Mai das andere Mädchen kannte, wollte sie gerade verneinen, als bereits eine unbekannte, aber mit Sicherheit weibliche Stimme erklang. Sofort wandte sich Mai in die Richtung, aus welcher das freundliche Hallo stammt und erkannte ein Mädchen mit grünen (!) Haaren und mit einer geringen Körpergröße. Aber da sie gleich so offen und freundlich schien, konnte der Blauschopf nicht anders, als ihr entgegen zu strahlen. Nachdem Kaoru sich vorgestellt hatte und das Gespräch über die Mission verschoben hatte, war sie endlich an der Reihe: „Hallo Nanami, ich bin Sakaida Mai! Und.. warum ein Schwein?“ Zwar versuchte sie, ihre Mundwinkel oben zu behalten, aber es war schwerer, als gedacht. Ein Schwein? Mai sollte ein Schwein spielen? Aber.. musste sie dann auch ein entsprechendes Kostüm tragen? Oh Nein, bitte nicht! Sie dachte eher an die Rolle der schönen Prinzessin oder der intelligenten, aber unterschätzen Tochter! Warum musste sie ein solch verpöntes Tier spielen? Natürlich wusste sie, dass die rosa Tierchen bei weitem besser waren, als ihr Ruf, aber änderte das etwas an der Sache? Nein. Am besten, sie würde nicht weiter darüber nachdenken, vielleicht war alles nur ein großer Irrtum.

Als sie Shirogakure verlassen hatten, war Mai’s Kopf wieder viel freier und sie machte sich keine Gedanken mehr um die Schweinchen. Die zweitägige Reise nach Himori war angebrochen. Die Gruppe konnte wirklich stolz auf ihr Tempo sein, bereits ein großes Stück der Reise hatten sie am ersten Tag hinter sich gelassen. Doch für heute würde es reichen, nun stand das gemütliche Beisammensein auf dem Programm. Auch Mai packte ihr Essen aus und hörte Kaoru zu. Sofort war das Schwein wieder in ihrem Kopf, weswegen sie eher wortkarg antwortete: „Mal sehen, wie wir uns anstellen werden. Ich glaube, dass es einfach auf die Rolle ankommt..“ Ja, die Rolle. Einfach nicht darüber nachdenken. Daher kam ihr der Themenwechsel zur Übernachtungsmöglichkeit sehr gelegen, viel lieber öffnete sie sich dazu. „Wir können ja nach einer Unterkunft Ausschau halten, falls wir nichts finden, bleibt uns nur das Sternenzelt. Aber das wäre auch nicht weiter schlimm. Wie gesagt: Das Wetter ist ja gut genug!“ Auf Kaorus Äußerung hin musste Mai kurz auflachen und meinte: „Die würden wir auch wieder loswerden!“ Auch wenn es in dieser Situation vielleicht nicht so lustig war, als sie in dieser Hütte gelandet waren, jetzt konnte man über diese eigenartige Räuberbande lachen. Neugierig wandte sich Mai schließlich dem anderen Mädchen in der Gruppe zu. „Sag mal, Nanami, bist du schon länger ein Ninja oder bist du noch relativ frisch? Ich hab dich nie zuvor gesehen!“ Mai’s Blick schweifte weiter zu den prallen Taschen, welche beherzt vor sich hin geklirrt haben. Nur zu gerne wüsste der Blauschopf, was das Mädchen da mit sich schleppte! Ob sie einfach mal fragen sollte? Hoffentlich würde sie ihr das nicht verübeln. „Ich will nicht unhöflich sein, aber darf ich dich fragen, was du da mit dir herumträgst? Das Klimpern macht mich so neugierig!“ Erwartungsvoll und mit einem breiten Lächeln blickte sie Nanami an.
 

Aki Nanami

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Wie sie es erwartet hatte, wurde auch Nanami von ihren Kollegen freundlich begrüßt. Ihr Lächeln wurde immer breiter, oh man, wie sie sich freute! Durch ihre, wie sie fand, sehr gute Frage, erhoffte sie sich eigentlich gleich ein schönes Gespräch beginnen zu können, doch der junge Mann, der sich gerade als Kaoru vorgestellt hatte, tat diese mit einer sehr knappen Antwort ab. Natürlich hatte Nanami vorher nicht mitbekommen, dass sich Kaoru beeilen und deshalb erstmal Zeit sparen wollte, also dachte sie sofort daran, dass ihre Begrüßung vielleicht doch nicht so gut war, wie sie erst annahm. Um den großen Jungen vor sich nicht weiter zu nerven, hielt sie es für besser vorerst den Mund zu halten und sah ihn mit großen Augen an, das Lächeln schon wieder auf Sparflamme zurückgeschraubt. Dass der Vorschlag, unterwegs weiter zu reden, ernst gemeint war, beachtete sie erst einmal nicht. Es machte ihr mehr Sorgen, wie nun der erste Eindruck von ihr auf ihn war. Sie wollte es sich ja jetzt noch nicht gleich mit ihm verderben! „Oder ist er nur gestresst? Bestimmt ist er nur gestresst!“, kam es ihr gleich danach in den Sinn. Ja, natürlich, er war sicherlich ganz nett und hatte nur durch seine vielen anderen Gedanken im Kopf keine Zeit für irgendwelche Gespräche! Seine Haare sahen ja auch schon ein bisschen zerzaust aus und auch sonst blickte er etwas mitgenommen drein, der arme Junge. Das Mädchen mit den hübschen Haaren hingegen war gleich etwas offener, was Nanami nun wieder gänzlich beruhigte. „Oh, ich dachte nur. Vielleicht darf man ja auch andere Rollen spielen!“, ging das grünhaarige Mädchen gleich auf die Frage von Mai ein. Zwar war sich Nanami eigentlich sicher, dass sie wohl Schweine spielen mussten, aber es konnte ja doch sein, dass sie sich irrte und Mai dann vielleicht etwas sauer wurde, weil Nanami ihr etwas Falsches gesagt hatte. Das Beste war es eh, sich einfach mal überraschen zu lassen! Während dem kleinen Wortaustausch zwischen den Mädchen hatte sich Kaoru schon kundig gemacht, in welche Richtung es ging und lotste sie sogleich mit einem freundlichen Lächeln weiter. „Na also!“, schoss es Nanami durch den Kopf und auch sie lächelte sofort zurück.

Ein wirklich schöner Tag war das heute! Genau das richtige Wanderwetter. Vielleicht war auch das der Grund, wieso die drei so schnell voran kamen. Außerdem ging das kleine Mädchen wirklich gerne spazieren und hielt sich auch sonst sehr gern in der Natur auf, sie war es ja von klein auf nicht anders gewohnt und so schritt sie schnellen Schrittes voran, die Augen immer in der Landschaft umherschweifend. Sie war schon ganz in Tagträumereien versunken, als Kaoru wieder das Wort an sie richtete. Etwas erschrak sie sich sogar beim plötzlichen Klang seiner Stimme doch dann kam gleich wieder Freude in ihr auf, dass er nun doch auf Nanami einging. „Du hast es nicht vergessen!“, rief sie gleich glücklich und drehte sich zu Kaoru um, noch immer weitergehend, aber diesmal eben rückwärts. „Ja, ich finde Mai hat Recht!“, antwortete nun auch Nanami und blinzelte ihrer Begleiterin zu. Auch sie blieb nun stehen und legte kurz den Kopf schief, um besser überlegen zu können. „Man muss sich nur ganz fest vorstellen, dass man die Figur auch in Wirklichkeit ist, dann glaube ich ist das Schauspielern kein Problem.“, fügte sie dann noch an. Die anderen beiden standen in kleiner Entfernung von ihr, denn Nanami hatte erst gar nicht bemerkt, dass die zwei stehen geblieben waren. Sie ging also wieder ein paar Schritte auf sie zu und hörte sich dabei Kaorus Überlegungen, wo sie die Nacht verbringen wollten, an. „Also ich bin für die Natur!“, schoss es gleich aus ihr heraus. Nichts war schöner, als in so einer warmen Nacht, die es heute garantiert geben würde, draußen schlafen zu können! Auch Mai schien es egal zu sein, ob es nun ein weiches Bett oder das Bett der Natur werden sollte, so hoffte Nanami einfach mal, dass sich dann zu ihren Gunsten entschieden wurde. Sie hörte den anderen beiden noch ein wenig zu, die sich anscheinend zu kennen schienen und setze sich währenddessen auf den Boden. Vielleicht hatten sie sich ja noch mehr zu sagen. Doch anders als erwartet, richtete Mai das Wort wieder an die Grünhaarige. Mit einem breiten Lächeln stütze sie sich mit den Armen hinterm Rücken am Boden ab und lehnte so ihren Rumpf etwas nach hinten, sodass sie ihre beiden neuen Freunde besser ansehen konnte. „Ich bin neu!“, antwortete sie brav auf die gestellte Frage. Doch die zweite verwirrte sie ein wenig. „Natürlich darfst du fragen.“, etwas verwirrt blickte sie Mai an. Wieso sollte sie nicht fragen dürfen? Sah Nanami etwa so verbohrt aus? „Ach nein, sie ist einfach unglaublich höflich. Hübsch und höflich!“, dachte sie noch und fuhr dann fort: „Da sind meine Glücksbringer drin!“. Stolz klopfte sie sich mit einer Hand auf die Tasche und gleich wieder fing sie ein wenig zu klimpern an. „Die sind wirklich sehr wichtig. Wisst ihr, man fühlt sich damit einfach viel sicherer.“, erklärte sie weiter und setzte dabei einen Gesichtsausdruck auf, der mehr an eine gnädige Lehrerin erinnerte, als an ein schmächtiges und meist fröhliches Mädchen. Da sie gerade eh auf das Thema gekommen waren, sah Nanami Kaoru noch einmal an und dachte dann daran, dass es wohl Zeit war, ihn auf etwas hinzuweisen. „Ach…Kaoru?“, begann sie etwas zögerlich aber bestimmt. „Du stehst im Moment in einer Gerade mit dem Vogelnest da hinten auf dem Baum.“, sie zeigte mit dem Finger auf einen Baum, der nur zwei Meter von Kaoru entfernt stand. „Ich habe mal gehört, dass das für ein schlechtes Körperbefinden sorgen soll, wenn man zu lange so rumsteht.“, wies sie ihn freundlich hin und stand dann wieder vom Boden auf. Sie klopfte sich etwas Dreck von der Kleidung und lächelte dann wieder Mai an. „Möchtest du sie mal ansehen?“ Nanami streckte ihr die Tasche mit den Talismanen entgegen.
 
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Kazegawa Toru

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Da die beiden Damen nichts gegen ein notgedrungenes Behelfslager im Freien einzuwenden hatten, würden Kaorus Befürchtungen hinsichtlich der angestrengten Suche nach einer Herberge zum Großteil zerstreut. Der Yuzuki nickte gedankenversunken, mehr für sich selbst. Ok, gut, erste Übernachtung abgehakt. Morgen sollten wir es bis zur Stadt schaffen und können sicherlich im Theater oder einem Wirtshaus einkehren. Dann würde ich sagen wir gehen heute noch ein kleines Stück weiter bis es Dunkel wird. Im der Nacht können wir sowieso nicht viel ausmachen und wir haben schon viel Zeit gutmachen können. Erstmal konnten sie jedoch noch eine Weile Rasten. Das Gespräch zwischen Mai und dem zierlichen Mädchen war lustig. Offenbar war Nanami ein ziemlich fideler Charakter. Ein wenig aufgedreht vielleicht, aber immerhin war sie ja noch nicht lange Genin. Mein erster Einsatz ist auch noch nicht zu lange her. Er konnte sich noch gut erinnern. Nanamis Glücksbringer hatten Kaoru ziemlich überrascht. Er hatte angenommen, dass es sich bei dem unterschwelligen Klimpern um etwas.. mehr ... ninjahaftes gehandelt hätte. Nun gut, einige konnte man sicher als Wurfgeschosse verwenden. Was denn? Hieß es nicht, in den Händen eines Ninja wird alles zur Waffe? Aber die Grünhaarige machte irgendwie nicht den böswilligen Eindruck, den er für dieses Verhalten vorrausgesetzt hätte. Im Gegenteil. Oh, ähm... sind die jeweils für bestimmte Gelegenheiten oder bringen so viele auf einmal einfach mehr Glück? Anders als bei besagten Werkzeugen kannte er sich mit Dingen wie Talismanen oder Schmuck nur leidlich aus. Das einzige was in diese Richtung ging, wäre wohl sein Mantel gewesen - der verstaubte aber zur Zeit im Schrank - und das Konoha-Abzeichen, das ihm als Bauchbinde diente. Neugierig ging er ein oder zwei Schritte auf die Mädchen zu, um den Inhalt von Nanamis Tasche besser betrachten zu können.

Einige Zeit später und mehrere hundert Meter weiter legten die Ninja erneute Rast ein - diesmal bis zum nächsten Morgen. Sie hatten, wie der Zufall so spielte, letztendlich wirklich die Wettervorhersage der Gegend auf den Prüfstand stellen müssen und schliefen im Freien. Glück - oder auch einer gewissen klimpernden Tasche wegen - hielt die Nacht weder Wolken noch Regenschauer für sie bereit und wie vermutet blieben die Temperaturen konstant. Nur ab und zu verirrte sich ein frischer Windhauch zu ihrem Lager hielt die Wache vom einnicken ab. Eigendlich hätte der harte Baumstamm an dem er lehnte doch ausreichen sollen. Hrmnmnm... nuschelte Kaoru leise und rutschte seine Tasche hinter dem Rücken zurecht. Verdammte Rinde. Aber immer noch besser als Füchse und... was es sonst noch so im Umkreis gab. Aber nichts und niemand behelligte sie - schon des Schnarchens eines bestimmten schwarzhaarigen Wachmannes wegen. Erstaunlich wie bequem so ein Baum mit der Zeit werden kann! Wenigstens begann der darauffolgende Morgen nicht mit der unerfreulichen Erkenntnis eines Überfalls und so starteten alle Drei ausgeschlafen und erholt die zweite Etappe der Reise ins Land der Reisfelder. Unterwegs gab es neben den üblichen Naturwundern des Feuerreiches und mehreren verdutzt dreinblickenden Wildtieren schon bald auch die ausgedehnten Reisfelder des gleichnamigen Landes, die sich in Form eines gigantischen Schachbrettmusters aufbauten. Zwischen dem Wegenetz das es Fußgängern und Karren ermöglichte zwischen den unter Wasser stehenden Feldern voranzukommen, standen immer wieder einzelne Wohnhäuser und Gehöfte der ansässigen Bauern. Ein paar mal mussten die Genin halt machen um nach dem Weg zu fragen, bevor sie schließlich auf den richtigen Pfad fanden. Der Yuzuki schloss zu Nanami auf, das es etwas gab dass er dringend loswerden musste. Erm, sag mal Nanami - erinnerst du dich noch an die Sache mit dem Vogelnest gestern? Denkst du dass.. naja, wie soll ich sagen... stimmt das mit der Wirkung? Dabei rieb er sich behände den Rücken an der Stelle, die (durch eine mit Schriftrollen, Werkzeugen und anderem ähnlich kantigem Zeug gefüllte Tasche) während seiner 'Wache' mit dem Baumstamm Konakt geknüpft hatte. War es nur Einbildung? Sah er jetzt schon Zusammenhänge, wo es gar keine gab?

Spät am Abend schließlich standen sie alle knöcheltief im Schlamm. Der direkte Weg, den die Bauern ihnen nach Himori gewiesen hatten, war eigendlich kein Weg in dem Sinne gewesen - er führte direkt Querfeldein über die Felder. Fachkundigere Meinungen hätten Kaoru vermutlich darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um irgendeinen gewöhnlichen Schlamm handelte, sondern um einen der nahrhaftesten Böden die man sich für ein Reisfeld nur vorstellen konnte! Für den Jungen blieb es trotzdem einfach nur etwas, dass sich an die Schuhe heftete, die ohnehin schon schwergewordenen Beine noch etwas schwerer machte und am nächsten Tag in der Sonne zu einer festen, widerstandsfähigen Kruste aushärtete. Auch in der Dunkelheit konnten sie dennoch ihr nahes Ziel ausmachen: Himori lag nurnoch wenige Hundert Meter vor den drei Genin. Ein ganzes Heer von Fackeln erleuchtete den Ort und dienten somit als Leuchtfeuer für Besucher und Reisende auf nächtlicher Fahrt. Ruck-zuck waren da. Endlich angekommen. Endlich war ein Ort in Sicht, um einfach mal wieder die Beine hochzulegen und auszuruhen - zumindest bis zum nächsten Morgen. Vor der Fassade des Theaters Le´Muse hieß sie ein großer hagerer Mann willkommen und führt die Ninja nach drinnen in die warme, helle Lobby. Guten Abend. Wir würden gern mit Herrn ähm... Wie war noch gleich sein Name? Irgendwas fremdländisches... Während Kaoru sinnierte, wurde der Mann immer ungeduldiger. Innerhalb von Sekunden wechselte seine Haltung dreimal: Erst zog er eine Schnute, als hätte er gerade auf eine Zitrone gebissen, dann verschränkte er die Arme und begann zu guter letzt, mit dem linken Fuß hektisch aufzustampfen. Egal. Wir hätten gern den Produzenten gesprochen. Schweinebande? Das kam überraschend. Der Mann zog geräuschvoll die Nase hoch und wiederholte sich. Schweinebande! Ihr seid doch die oder? Die Aushilfskräfte aus Schischogakure? Shirogakure. War das nun die Rache für Kaorus Patzer? Er schaute sich den Typen genauer an - der seinerseits ein Auge auf Mai und Nanami warf. Er war groß und hager, ja. Mindestens einen Kopf größer als der Yuzuki. Sein Haar war blond und zum Pferdeschwanz zurückgebunden, die schmalen braunen Augen blickten garstig über einer großen Adlernase herab. Vielleicht war er ja der Produzent? Immerhin trug er einen schicken schwarzen Anzug und Lackschuhe. Wie du willst, die Tour kann ich auch! Genau die sind wir und wenn sie uns jetzt vielleicht bitte dem Produzenten vorstellen könnten, dann lassen sie sich nicht davon abhalten. Nicht ein Zeichen von Verblüffung oder irgendeiner Reaktion zeigte sich im Gesicht des Mannes. Stattdessen blieb sein Blick auf den beiden Kunocihi ruhen. Kaoru ballte die schon Fäuste - fester als er es vorgehabt hatte - da schallte eine... weiche... Stimme aus dem hinteren Räumen des Theaters hervor. Ohhhhhmaaaaaaaaannnn... was für eine kräftige Stiiiiimme!!! Augenblicklich hüpfte eine sehr... weiche... Person dem Klang der Stimme hinterher. Gonzooooooo, wie kannst du nur! Schick sie herehein! Weich... Widerwillig machte der Mann im Anzug - Gonzo - endlich Platz und verzog sich durch eine kleine Seitentür. Der andere... Herr... kam auf das Trio zu und schlug die kleinen Hände an sein glattes rundes Gesicht. Ohhhh jaaaaaaaaa! Ihr drei seid ganz entzückende Schweinchen! Ich Dummerchen! Ich hab mich garnicht vorgestellt! Dabei schwankte seine massige Gestalt verlegen hin und her. Sein grellgrüner Kimono blieb dagegen weitestgehend ruhig - der Mann füllte ihn mit seiner Persönlichkeit restlos aus. Iiiiiich... Er zeigte mit einem seiner Finger auf seine Knollnase. ... bin Bishamooooon! Mein Künstlername. Ich bin der Regisseur. Und ihiiiiiiiier... Der Finger schrieb einen Kreis in die Luft und blieb auf Mai stehen. ... seid die Stars von moooorgen! Schloss er mit einem Zwinkern ab.
 

Sakaida Mai

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Glücksbringer! Wie schön! Wenn jemand auf Kitsch und anderes Zeugs stand, dann war es Mai. Unweigerlich musste sie Nanami warmherzig anlächeln, irgendwie hatten die beiden vieles gemeinsam. Und erst dachte Mai ja, dass die Kleine nur aus Lust und Tollerei solche Glücksbringer mit sich herumschleppte, aber schnell zeigte sich, dass Nanami wirklich Ahnung davon hatte! Anscheinend beschäftigte sie sich viel mit Talismanen und anderen solchen Dingen, wirklich bemerkenswert! Und als sie auch noch Kaoru darauf hinwies, dass er völlig falsch stand, denn das Vogelnest würde seinen Körper madig machen oder so ähnlich, da blickte Mai erst erstaunt zu ihr, danach zu Kaoru. Und den armen Jungen sah sie so entsetzt an, als hätte er nun eine unheilbare und seltene Krankheit, die ihn bald dahinraffen würde. Mit einer hektischen Handbewegung deutete sie ihm, dass er bloß einen Schritt zur Seite machen sollte, wenn er nicht tot umfallen wollte! Und Mai war das absolut ernst, schließlich war sie so naiv, an so etwas zu glauben und außerdem wollte sie ja nicht, dass Kaoru und das Vogelnest und.. und so! Außerdem typisch Mai war noch die Aktion, als Nanami sie fragte, ob sie denn die Talismane mal ansehen durfte. Die Kleine streckte sie ihr entgegen, und noch während Mai ein: „Wirklich? Macht dir das nichts aus?“, von sich gab, griff sie schon nach dem Sack. „Wow, das sind ja total viele!“ Und als der Blauschopf alles vorsichtig begutachtete, griff sie nach ein Paar, die ihr besonders aufgefallen waren. „Der würde zu dir passen, Kaoru!“, meinte sie ehrlich und zeigte ihm grinsend ein kleines, buntes Ebenbild von einem Kugelfisch. Warum gerade der passte, konnte Mai nicht sagen, es war einfach so, ganz ohne böse Absichten. „Für was steht der?“, wandte sie sich wieder an Nanami. Und so konnten sich die Genin noch eine Weile über die Glücksbringer amüsieren und unterhalten, langweilig wurde es dem Blauschopf dabei nicht.

Am Abend darauf hatten sie, trotz einer kleinen Schlammschlacht zwischen Boden und Füßen, Himori erreicht. Erleichtert seufzte Mai kurz auf, als sie endlich wieder festen Boden oder den Füßen hatte und nicht ständig darin einsank. Das Theater beeindruckte Mai schon sehr, vor allem aber diese wunderschöne Lobby! Und sie hatten alle drei dreckige Schuhe, das war schon ein wenig peinlich, aber egal. Als Kaoru den komischen Mann an der Theke fragte, ob sie denn diesen - naja wen eigentlich? – sprechen konnten, blickte Mai ihren Teamleiter fragend an. Auch sie hatte keine Ahnung, wie der Typ hieß, den sie nun brauchten. Erst als dieser eigenartige Mann sie und Nanami immerzu anguckte, starrte Mai mit verwirrter Miene zurück, mal zu der Grünhaarigen und dann wieder zu dem Mann. Warum guckte der denn so? Oh Gott, bestimmt, weil sie alles hier dreckig machten! Deswegen hatte er sie auch Schweinebande genannt! Plötzlich ertönte eine unglaublich angenehme Stimme aus einem anderen Raum, aufgrund dessen Verhalten Mai sich ein Lachen unterdrücken musste, was für ein Vogel. Aber Bruder Daisuke hatte ja auch schon immer gemeint, dass Theater- und Kunstmenschen einfach komisch sind. Aber erneut wurde aus der kurzen Konversation eines klar: Sie mussten Schweine spielen! Augenblicklich war Mai das Lachen vergangen und sie blickte ziemlich begossen drein. Doch Bishamooooon schien diese Rolle als ganz und gar nicht dämlich anzusehen, im Gegenteil, er hob sie wohl in den Himmel! Und während er ihnen klar machte, dass die drei wohl die Stars von morgen sein würden und dabei zufällig seinen Finger bei Mai ruhen ließ, da konnte sie nicht anders, als etwas brummig zu fragen: „Wie kann man denn als Schwein zum Star werden?
 

Kazegawa Toru

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Na wiiiieee schooon, ihr Dummerlehein? Gespielte (was sonst) Entrüstung und Verwunderung über die offensichtlich ein bisschen irritierten Laiendarsteller gaben Bishamon den Anlass, noch ein wenig mehr herumzuhüpfen, als er es ohnehin schon tat. Natürlich als entzüüüückende, unvergleichliche, nie zuvor gesehene Talenteeee! Was dachtet ihr dennn? Ooohhh ich sehe es schon vor mir... Sein massiger Arm schwang Ausladend überseinen Kopf hinweg. Bishamon starrte auf einen weit entfernten Punkt an seinem geistigen Horizont... irgendwo zwischen den Dachbalken des Hauses. ...da, im Rampenlicht.... drei Gestalten, so wie sie die Bühne geschaffen hat - ihre stolzen pinken Rüssel dem höchsten aller Ränge entgegengereckt! D... der Hikarikage ist auch hier? es war aus Kaorus Mund herausgeplatzt, noch bevor er so recht darüber nachgedacht hatte. Die illusionäre Vorstellung des Regisseurs hatte ihn voll mitgerissen. Hikarikage? Ähm nicht dass ich wüsste. Ist er ein Faaaaaan? Kaoru war die Sache augenblicklich ein wenig - ziemlich - peinlich. Was wohl Nanami und Mai jetzt dachten? Er wollte sich doch diesesmal als Profi zeigen. Ich ähm, ich wollte eigendlich... also wissen sie, ähem, ich hätte gern gewusst - sie sind immerhin der Regisseur und da... Der Mann zwinkerte etwas abwesend. Unsicher, auf was das Gestammel des schwarzhaarigen Jungen hinauslaufen sollte richtete er einen Fragenden Blick auf dessen Kolleginnen. Was iiiist deeeen? Immer freeein von der Leber weeeg damit, Hihihihi! Es war auf einmal bedrückend Still im Raum. Oder kam es den Genin nur so vor? Irgendetwas, dass beinahe unmerklich die ganze Zeit über mitgesummt hatte, war verklungen. Es war so unauffällig gewesen, dass nun erst sein abhandensein darauf hinwies. Bishamon merkte es erstaunlicherweise sofort. Der eigentümliche Mann deutete den Dreien mit einer wedelnden Hand etwas an, das man wahlweise sowohl als "wartet mal kurz", "seid mal leise" oder "Kusch! Verzieht euch!" deuten konnte - gut, für das dritte war es vielleicht eine Spur zu langsam gewesen, aber weiß man's? Das freundliche Gesicht wandte sich einer der großen Türen zu, die links und rechts des Empfanges lagen. Von der anderen Seite der linken machte etwas leise klachernde Geräusche - von der kurzen Entfernung hätten die Ninja eigendlich kaum etwas gehört, wären sie nicht gezielt darauf aus gewesen. Durch die schallende Stille jedoch klang es deutlich lauter. Ein Flügel der Tür schob sich ganz behände in die Lobby und machte zwei müde aussehenden Gestalten platz. Der erste war ein kleiner dicklicher Mann, wenn auch nicht so umfassend wie Bishamon, der zweite war ihr alter Bekannter Gonzo. Durch den Spalt der geöffneten Tür konnte man über die Köpfe der Männer hinweg einen kleinen Ausblick auf den Theatersaal erhaschen - die Bühne lag etwas weiter unten als das Niveau des Lobbybodens und war von langen, samtroten Vorhängen verdeckt. Durch den Türspalt sah man auch eine der Logen direkt neben der Bühne. Sie war aus dieser Perspektive direkt auf Augenhöhe. Als Gonzo die Blicke bemerkte, schloss er die Tür schnell wieder. Er wechselte wieder zu seinem giftigen Blick unt trottete dem anderen Neuankömmling hinterdrein. Oooohhhh! Bishamon schien ganz aus dem Häuschen - mal wieder - angesichts des Mannes zu sein. Ein komischer Blick, den er ihm da zuwarf. So hingerissen... Darf ich vorstell'n? Das is' der Herr Produzent: Big J. . Gonzo plusterte sich stolz hinter dem Produzenten auf. Mr. J., das sind die Leute die sie uns geschickt haben. Ich sach' ja, keine Ahnung von der Sache! Hab das schon beäugt, wissen sie? Die da, die Blauhaarige is ganz nett, vielleicht was für's Ballett. Der Kerl könnte gut als Statist durchgehen... 'n Baum oder so... und die Kleine grünhaarige... Er überlegte kurz und kratzte sich dabei am Kinn. Tja, ich schätz' die wär was für'n Chor.
 

Aki Nanami

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Freudig stellte Nanami fest, dass sich beide Begleiter sofort über ihre Tasche hermachten. Das war keinesfalls immer so! Wie oft wurde das Mädchen schon wegen ihrem Talisman-Tick ausgelacht? Aber die Beiden waren gleich sooo interessiert! „Ja, die sind alle für verschiedene Situationen gedacht!“, bestätigte sie Kaorus Vermutung. Oh, er war wirklich schlau! Vielleicht beschäftigte er sich ja auch mit Glücksbringern? Nanami konnte gar nicht anders, als von einem Ohr zum anderen zu grinsen und all ihre kleinen Zähnchen zu zeigen. Sie war schon drauf und dran Kaoru den Kugelfisch zu schenken, nachdem Mai eine so verblüffende Verbindung zwischen dem Ding und dem Jungen zu Tage gebracht hatte, doch überlegte es sich dann blitzschnell anders. Vielleicht brauchte sie den ja noch selbst! Und mit Glücksbringern soll man ja auch nicht zu verschwenderisch umgehen! Dass Nanami eigentlich jeden Glücksbringer nach einmaligem Einsatz in ihre „Ausgesondert-Truhe“ verfrachtete, störte sie dabei nun nicht wirklich. Sie zeigte ihren Kollegen noch ein paar mehr ihrer Schmuckstücke, bevor sie sich nun endlich ein Lager zum Übernachten suchten, zu Nanamis Freude wirklich in der Natur. Die anderen beiden blieben auf dem Boden liegen, doch Nanami kletterte auf einen Baum, um dort zu nächtigen. Kaoru wollte zwar die Nachtwache übernehmen, doch Nanami hatte trotzdem zu viel Angst von einem Fuchs oder anderem wilden Tier angegriffen zu werden. Vielleicht vertraute sie auch einfach nicht auf Kaorus Widerstandskraft nicht einzuschlafen, aber das hätte sie nicht einmal im Traum gedacht! Dafür aber etwas ganz anderes, was ihr erst mitten im Weg durch Schlamm und Dreck wieder in den Sinn kam. „Man, ich hatte einen tollen Traum!“, begann sie zu erzählen, vielleicht auch, um den Marsch etwas erträglicher zu machen. „Ich hab von unserem Auftritt geträumt! Man, waren wir vielleicht süße Schweinchen!“ Wieder fing sie ein bisschen das Kichern an und führte ihren Weg fort, ehe Kaoru plötzlich zu ihr aufschloss und das Wort an sie richtete. Erst betrachtete sie ihn etwas verblüfft, Kaoru schien sich ja WIRKLICH für das zu interessieren, was sie sagte! „Naja, nenn mich verrückt, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es so ist!“, antwortete sie ihm. „Aber keine Angst, ich hab dich ja noch früh genug gewarnt. Das Gefühl sollte eigentlich bald vorbei sein!“, munterte sie ihn auf. Armer Junge, wirklich, ein armer Junge. Sie würde sich auch viele Gedanken machen, wenn sie an seiner Stelle bei dem Nest gestanden wäre. Sie lächelte etwas und klopfte ihm auf die Schulter, bzw. versuchte es. Mit einer so geringen Körpergröße sah diese Tat wohl mehr als lächerlich aus.

Während Kaoru mit dem unfreundlichen Mann, der sicher nur einen schlechten Tag hatte, sprach, sah sich Nanami lieber im Raum um. Sie liebte Theater! Da war alles so verspielt und detailgetreu. Die Wände waren voller Bilder und der Stuck erst! Staunend beäugte sie das ganze Zimmer und wollte schon fast laut „Ooh“ und „Aah“ sagen. Doch ihre Musterung wurde durch die lustige Stimme eines anderen Mannes unterbrochen, der soeben in den Raum gestürzt kam. Oh Gott war der toll! Das war kein normaler Theaterdirektor! Nein nein. Nanami hatte es sofort durchschaut! Nichts entging nämlich den aufmerksamen Adleraugen des grünhaarigen Mädchens. Nein, der Mann war kein gewöhnlicher Mann. Er war Zauberer! Ganz klar! „Uuuui“, entfuhr es ihr freudig. Welch glücklicher Zufall! Es brachte unglaublich viel Glück, wenn man einem Zauberer über den Bauch streichelt! Irgendwie musste sie das noch auf die Reihe kriegen. Gerade wollte sie Mai von ihrem guten Plan erzählen, da sah sie deren Gesichtsausdruck. Blitzschnell kombinierte Nanami den Faktor verzogenes Gesicht mit der soeben von ihr gestellten Frage und kam dann zu einem eindeutigen Ergebnis. „Sag mal Mai. Magst du kein Schwein spielen?“, verständnisvoll blickte sie zu ihr auf. „Hörst du, gar nicht so schlimm!“, ließ sie dann noch folgen, als der Zauberer von ihrer Rolle schwärmte. Kaoru schien wohl auch schon ganz aufgeregt zu sein, denn er stotterte dem armen Mann ein paar Wörter hin, die auch Nanami nicht ganz verstand. Vielleicht hat ihn das mit dem Nest doch mehr mitgenommen als sie dachte? Gerade wollte sie auch ihm aufmunternde Worte sagen, als es plötzlich ganz Still um sie herum wurde. Sie wusste nicht warum, aber irgendwas hielt sie nun auch ab etwas in die Stille zu sagen. So verwarf sie den Aufmunterungsgedanken wieder und blieb leise auf ihrem Platz stehen. Erst das Auftauchen des schlecht gelaunten Mannes von vorhin ließ sie wieder aus ihrer Starre fahren. Was sagte der da? „Doch keine Schweine?“, fragte sie nun doch laut und blickte etwas verdutzt drein.
 

Sakaida Mai

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Dummerlein? Das war gemein, so durfte er Mai doch nicht nennen! Vielleicht war sie ja nicht immer die schnellste, wenn es um komplizierte Denkvorgänge ging, welche nur die Schlausten der Schlauen zu denken wagten, aber dennoch: Das war gemein! Mit finsterem Blick schaute sie zu Bishamon hoch, irgendwie war ihr die Lust aufs Schauspielern gründlich vergangen. Wenn sie nur daran dachte, welches Kostüm man ihr vorsetzen würde! Oh nein, es durfte einfach kein riesiges, plumpes Schweinekostüm sein, welches eher einem Luftballon galt, weil es so dick sein würde. Aber es war wirklich nett von Nanami, dass sie Mai aufmuntern wollte. Auch wenn das im Moment nicht so gut funktionierte, sie rechnete es dem kleinen Mädchen hoch an. Noch immer mit finsterer Miene, aber dennoch mit leichter Verwirrung benetzt, folgte Mai dem Blick des bunten Vogels, welcher anscheinend gerade eine Eingebung oder Halluzination hatte oder so etwas in der Art. Ihr Bruder hatte ja immer gesagt, dass diese Leute nicht nur merkwürdig waren, sondern meistens auch irgendwelche Stoffe zu sich nahmen, vor welchen Mai mehr Angst hatte, als vor den Riesenspinnen im Wald. Über Kaorus plötzlichen Ausbruch wegen des Hikarikagen, erschrak der Blauschopf ebenfalls, denn es wäre wirklich überaus peinlich, so von seinem Oberhaupt gesehen zu werden. Doch anscheinend war das nur ein Fehlalarm und Mai konnte erleichtert ausatmen. Aber irgendwie war es eigenartig still, als sie den gesunken Kopf wieder hob, um sich dem Geschehen zu widmen. Warum sagte keiner mehr was? Gerade, als sie eben diese Frage laut stellen wollte, da wies Bishamon ihnen, leise zu sein. Was war denn nur los? Plötzlich ertönte ein ziemlich unauffälliges Geräusch, welches man, dank der Stille, doch relativ gut wahrnehmen konnte. Allerdings wusste Mai aus dem Stegreif auf nicht, was genau das nun gewesen sein soll. Aus einer der Türen traten ein unbekannter, kleiner Mann und dieser Gonzo, der eben so unfreundlich war. Neugierig beugte Mai sich nach vorne, um an Kaoru vorbei in den Theatersaal zu blicken. Nur leider konnte sie nicht viel davon erhaschen, denn dieser Gonzo schloss einfach die Tür, als wolle er nicht, dass man reinguckte. „So was! Dabei stehen wir ja morgen selbst drin! Also der ist ja wirklich komisch! Hoffentlich führt der nichts im Schilde..“ War es denn nicht eigenartig, dass alle Schauspieler zur selben Zeit den gleichen Virus hatten? Aber vielleicht sah das Mädchen auch Gespenster. Es konnte ja auch sein, dass die Gruppe zusammen Essen war und das Restaurant vielleicht nicht sonderlich viel Wert auf Hygiene legte! Dann wären natürlich alle krank, die Armen. Wie dieser Bishamon den kleinen, dicklichen Mann bewunderte, war Mai entgangen, dafür aber bekam dieser Gonzo bei seiner Rede ihre volle Aufmerksamkeit. Erst war Mai ja schon ein wenig beleidigt, so herablassend, wie er über sie sprach. Aber als sie mitbekam, dass die anderen beiden es weitaus schlimmer erwischt hatte, da war es schon halb so wild. Vor allem, eine Ballerina würde sie natürlich lieber spielen, als ein Schwein! Aber.. oh nein! Sie konnte ja gar kein Balletttanzen! Zwar wollte ihre Mutter, dass sie das lernte, aber an diesem Tag war das Mädchen, gerade mal Kindergartenalter, mal wieder so bockig gewesen, dass sie mit Absicht den Probetag in der Ballettschule versaute und nicht mehr kommen durfte. Zurück zum Geschehen, denn dort stellte Nanami eine wirklich berechtigte Frage: Doch keine Schweine? Ja, warum denn nicht? Waren sie etwa nicht gut genug, für die Hauptrolle? Woher wollte dieser Gonzo das wissen? Und überhaupt, war das nicht Bishamons und Big J.‘s Sache? Bestimmt war dieser blöde Typ nur eifersüchtig, weil er nichts weiter durfte, als am Empfang herumzustehen, Tagein, Tagaus! Um Nanami’s Frage zu bekräftigen, fing auch Mai an zu sprechen. „Wir gingen eigentlich davon aus, diese drei Schweine zu spielen. Und.. haben Sie selbst uns nicht eben als jene identifiziert?!“, diese, mit scharfem Unterton gestellte Frage, war direkt an Gonzo gerichtet.
 

Kazegawa Toru

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Wieder war es Bishamon-san, der sich aufopfernd vor Gonzo warf, um die Frage der Blauhaarigen abzufangen. In gewohnt flockig-flanelligem Tonfall... Ohh neeeinn, neeein! Gonzolein hat sicher nur Spaaaaß gemacht, hihihi! Kaoru war es indes einerlei, ob er nun als Baum oder Schwein die Bretter die die Welt bedeuten sollten, betrat. Bäume hatten im Theater doch sicher auch ab und zu die Gelegenheit zu dramatischen Einlagen? Gonzo sah nicht so aus, als hätte er seine Bemerkung besonders spaßig gemeint. Big J., der eigendlich doch garnicht so große Produzent (oder hatte Kaoru da was falsch verstanden? Immer diese Angli... Angeli... Fremdwörter!) meldete sich nun auch mal zu Wort. War ein Produzent nicht eigendlich in der Theaterhierarchie ein ganz hohes Tier? Und doch sprach er als letzter und in einer Lautstärke, die den drei Ninja einiges an Anstrengungen abverlangte wollten sie sein Genuschel entziffern. Billiger wäre Gonzos Lösung ja schon... muss dem Dorf die volle Gage zahlen.... seit wann brauchen Schauspieler Talent? ....hoffentlich sind die Einnahmen gut... verdammte Krankheit kostet mich ein Vermögen... musste schon bei den Kostümen sparen... das einzig gute dabei. Der arme Mann war mit den Nerven ziemlich am Ende. Ständig friemelte er an der dicken Goldkette um seinen Hals herum. Er musste wohl ziemlich zerstreut sein, immerhin trug er neben dem mausgrauen Anzug (dem Gonzos nicht unähnlich, nur kürzer an Armen und Beinen... insgesamt schien trotzdem kein Stoff gespart worden zu sein) einen hellroten Zylinder auf dem Kopf! Kaoru tat es schon fast leid, den Mann mit Fragen zu belasten. Big J. ...-san? Herr Gonzo scheint sie offenbar schon informiert zu haben, dass wir hier sind um ihr Theater zu unterstützen. Laut ihrer Bitte sollen wir ihre Hauptdarsteller bei der morgigen Aufführung vertreten. Wenn sie bitte so freundlich sein könnten, uns über die genaueren Umstände zu informieren? Daraufhin blickte der hektische Produzent nun seinerseits mit prüfendem Blick auf die Genin. Schonwieder? Muss wohl beim Theater Sitte sein. Unvermittelt seufzte Big J.. Wieder übernahm Bishamon das Wort. Wer hatte hier eigendlich das sagen? Alsoooo.... du hast das riiiichtiiiig verstanden, ihr dürft wirklich die Sau rauslassen, hihihi! Er war so ziemlich der Einzige, der über sein Wortspiel kichern musste. Kaoru ging die Stimme des Regisseurs allmählich auf die Nerven. Ihr werdet mooooorgen zusammen mit Gonzoooo auftreten. Ihr seid die Schweincheeeen, er der bööööse Wooolf! Oh, hört sich großartig an! Gegen den zu kämpfen wird lustig! Kaoru, der außer Manga nur wenig mit Märchen und dergleichen zu tun bekam, verwechselte gerade etwas - und zwar grundlegend! Ihr kennt doch sicher die Geschiiiichteee? Erwartungsvoll sah er einen Genin nach dem anderen an. Und legte dann doch selbst los: Drei kleine Schweeeinchen bauten sich drei Hääääuschen - eins aus Stroh, eins aus Hooolz und eins aus Stehein! Dann kam ein böser böser Wooolf daher und hustete und prustete die armen Häuscheen um! Nur bei den Steinchen ging dem Wolf die Puhuste auuuus und er kletterte in den Kamin, um die armen Schweinchen zu freeeeeessen! Während ein gewisser Junge der Geschichte des dicken Mannes aufgeregt folgte, standen die beiden anderen Männer weniger angetan daneben. Big J. hatte die Augenlider zusammengepresst und ging in Gedanken schon die Spesenrechnungen für die Aufführung des nächsten Tages durch - seine Stirn glich dabei dem Muster von Baumrinde. Gonzo musterte währenddessen immernoch abschätzend die Ninja-truppe.

Dieser blöde Dickwanst! Alles hatte reibungslos nach Plan funktioniert! Das Pulver, das er den drei untalentierten Stümpern in ihre Suppe gemischt hatte, tat seine Wirkung! Warum nur hatte man diese Laien überhaupt engagiert? Er war hier das einzige wahre Talent! Er war das Genie, nicht diese runde Hupfdohle! Und jetzt hatte man auch noch einen Ersatz für die ausgefallenen Darsteller gefunden - in so kurzer Zeit! Das verlief nicht nach Plan! Er musste Vorkehrungen treffen. Und er hatte nur sehr wenig Zeit!

Iiiihiiiier! Ihr werdet diese Geschichte noch besser machen, das weeeiß ich! Wier ziehen das ganz ganz neu auf! Wie haben sich die Schweeeinchen gefüüüühlt? Ich möchte von euch Emotionen sehen! Drama! Draaaaaaaaama! Ja! Ich weiß schon: Erst ein Ausfallschritt! ZACK Und dann eine Pose BAMM Und zu guter letzt noch eine Explosion und... Der Yuzuki war voll im Theaterfieber! Ob das von Mai und Nanami auch behauptet werden konnte? Junge Dameeeen? Wie ist eure Singstimme? Ihr singt sicher schön wie ein Vogeeeel? Das war wie ein Vorschlaghammer! S... singen müssen wir auch? Überfälle, Folter, aber bitte nicht das! Ein wahrer Schrecken! Siiiicher! Alles ist mööööglich! Ihr müsst euch schon als Schweinchen zu erkennen geben, immerhiiin tragt ihr doch nur Maaaskeeen! Und die Dekoration ist aus Pappmaschee! Euer Taleent macht aaaalles lebeeeeendig! Big J. rollte mit den Augen, Gonzo ebenso. Ayaaaa! Bitte mach, dass ich aufwache!
 

Aki Nanami

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Erleichtert stellte Nanami fest, dass ihre schweinchenbezogene Frage doch nicht so doof war, denn auch Mai schien sich wohl dafür zu interessieren, wieso sie nun doch keine Schweine mehr spielen sollten. Vielleicht hat ihr die Rolle als Schwein ja doch gefallen! Und jetzt ist sie wieder enttäuscht, weil es doch nicht klappt. Aber auch Nanami wusste nicht so recht was nun eigentlich los war. Die ganzen Männer, die gerade im Raum rum standen verwirrten Nanami sowieso. Gonzo sollte einen Spaß gemacht haben? Aber der Mann war so griesgrämig, der konnte doch gar nicht so was wie einen Scherz machen. Dieser Gonzo war sowieso ein ganz komischer Geselle, allein schon wie er die Leute immer anstarrte. Während Nanami diese Gedanken durch den Kopf gingen, starre sie nun ebenfalls den unfreundlichen Typ an. Von einem schwer verständlichen Genuschel wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Produzenten gezogen, der wohl andere Sorgen als die Rollenverteilung hatte. „Der is’ aber knauserig.“, flüsterte sie Mai zu, die neben dem kleinen Mädchen stand. Geizige Leute bekamen schneller Magenprobleme und so was, das wusste Nanami genau! Und dieser Big J. musste in ihrer Vorstellung schon mindestens 10 Geschwüre haben! Aber auch sonst war ihr der Typ mehr als unsympathisch. Alle beide! Ob die auch sonst so böse waren? Oder einfach nur genervt? Sie konnte es noch nicht sagen. Ihr Gehirn arbeitete gerade auf Hochtouren, sie wollte unbedingt mehr über diese Leute erfahren, aber dafür wollte sie diese erst einmal genau beobachten. So war die Grünhaarige ganz froh darüber, dass Kaoru immer wieder das Wort übernahm. Also mussten sie jetzt doch die Schweinchen spielen! Nanami fing breit das Grinsen an, sie hatte sich schon so auf die Rolle eingestellt, dass es jetzt ganz komisch gewesen wäre, doch etwas anderes spielen zu müssen. Aber jetzt war ja wieder alles beim Alten! Mit einem freudigen zwinkern stieß sie auch Mai leicht gegen die Seite. „Darf sie doch ein Schweinchen spielen!“, dachte sie noch, da sie fest davon überzeugt war, dass auch Mai nichts lieber tat. Hauptsache Nanami musste nicht singen, sie konnte sich doch so schwer die Texte merken! Aber als Schwein war das ja sicher nicht mehr der Fall. Ach, sie wurde einfach immer begeisterter! Der süße dicke Zauberer erklärte noch viel mehr von ihren Rollen und gespannt lauschte sie seinen Worten, zwischendurch kam ihr immer wieder ein leises Kichern aus. Das war ja so cool! Und Emotionen hatte sie haufenweise! Sogar der Vorschlag mit dem Singen machte Nanami nichts aus. Jedenfalls solange sie keinen Text dafür auswendig lernen musste. Singen tat sie sonst eigentlich ganz gern! Und sie mussten da ja sicher nur irgendwas Improvisiertes singen…oder? Oder wollte der Zauberer doch, dass sie denn streng nach Text spielen müssen? „Ohje, hoffentlich nicht!“, schoss es ihr durch den Kopf, während ihr Lachen ein bisschen einfror. „Entschuldigung, ich hab da eine Frage.“, platze aus ihr heraus, obwohl sie dabei vielleicht den Schwall an Wörtern des Zauberers zu unterbrechen drohte. „Müssen wir da einen Text auswendig lernen?“, ohne groß eine Atempause zu machen haspelte sie gleich weiter: „Und wie sieht das aus mit Proben und so? Und gibt es noch andere Schauspieler?“, ja, dies alles brannte ihr wirklich auf der Seele. Sie hoffte auf keine bösen Überraschungen.
 

Kazegawa Toru

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Nanamis Fragen holten Bishamon nach seiner flammenden Ansprache wieder in die Gegenwart zurück. Hm? Oh! Teeeext? Nein, nein! Ihr sagt eeeeinfach was euch in den Sinn kommt. Iiiiihr seid die Schweinchen, nicht wieder vergessen jaaaaaa? Mit den letzten Worten hüpfte er an Kaoru und Mai vorbei zu Nanami und tätschelte ihren Kopf. Kawaiiiiiiiii! Ihm entfuhr ein aufgeregtes Quieken! Schauspieler.... Langsam konnten die Ninja ein klares Bild von den drei Herren erkennen: Bishamon war ganz offensichtlich der, der zwar am wenigsten ernstgenommen wurde aber gleichzeitig in so gut wie allen Dingen das Sagen hatte. Oder so. Gonzo wirkte wie der unfreiwillige Laufbursche mit seinem ewig grantigen Blicken und Big J. war derjenige, der die Allüren seines Regisseurs finanziell auszubaden hatte. Nein neeein, so schreeecklich es auch ist! Die einzigen anderen Schauspieler neben Gonzolein sind leider fuuuuuurchtbar krank geworden! Glüüüücklicherweise seid ihr soooo schnell hierher gedüüüst um uns zu heeelfen! Wenn ich nur an morgen denkeee.... Schon war er wieder in seiner Traumwelt verschwunden. Gedankenverloren zerstrubbelte er der Aki das Haar. Die offenstehende Frage nach Proben musste Gonzo beantworten, sichtlich genervt (was sonst) von Bishamons Abschweifungen. Proben gibt`s keine! Ihr wart wohl doch 'n bisschen zu spät dran Jungs.... un' Mädels. Tja, Pech gehabt. Morgen pünktlich um Zehn geht's los. Wir könn' die geladenen Gäste nich warten lassen. Ihr habt ja gehört, was Bishamon gesagt hat. Nur'n bisschen rumhampeln un' ihr habt's geschafft. So schwer isses nich' ! Außerdem bin ich auch auf der Bühne, kann also garnix schiefgehn' ! Diese Theaterleute verstanden sich tatsächlich auf schockende Darbietungen. Ok, schon klar...

Es wurde langsam spät und die Gruppe war ja immerhin den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Langsam aber sicher machte sich Müdigkeit bemerkbar. Oh, das hört sich alles sehr aufregend an, Bishamon-san. Äh, Herr Gonzo? Könnten Sie uns vielleicht sagen, wo wir drei bis morgen unterkommen könnten? Wortlos bahnte sich Gonzo seinen Weg durch die Ninja-gruppe, vorbei an Bishamon. Wenn einer der Genin genau aufgepasst hätte, so wäre ihm vielleicht der hasserfüllte Blick des blonden Mannes aufgefallen. Nur für einen Augenblick hatte er den Regisseur angesehen, dieser selbst merkte nichts von alledem. So folgten die Drei Gonzo und ließen Big J. , noch immer eingedämmert an seinem Platz neben dem Empfang stehend, mit seinem Regisseur allein. Bishamon verfolgte die davonlaufenden mit eigenartigem Dackelblick (vielleicht fehlte ihm sein Publikum?) um dann in Richtung Big J. zu wackeln. Ihr seid doch nich' sauer wenn ich euch in die Kojen von euren Vorgängern verfrachte oder? Manch einem wär's wohl mulmig. Hier im Theater sin' wir ziemlich Abergläubisch wisst ihr? Aber ihr seid ja Ninja! Seine Betonung des letzten Wortes klang unverhohlen verächtlich. Ein wiederlicher Kerl. Weniger wiederlich war dagegen das Theater. Gonzo führte sie die Treppe hinauf in den ersten Stock. Hier oben hing die Galerie des Hauses. Ein Gemälde am anderen reihte sich auf Augenhöhe aneinander. Beinahe hätte man denken können, die wertvollen Bilder seien als Tapete verwendet worden. Auf dieser Etage gab es fünf gleich aussehende, weiß gestrichene Holztüren. Auf drei von ihnen waren goldene Blechsterne befestigt worden. Wenn's das gewesen is' und ihr keine Fragen mehr habt um 'nen anständigen Mann von seiner Arbeit abzuhalten, dann geb' ich euch mal die Schlüssel für die Räumlichkeiten. Sin' die mit den Sternen, wenn ihr das nich bemerkt habt! Schonwieder das komische Starren. Dann lächelte er Mai und Nanami ein abscheuliches Grinsen entgegen. Und immer schön abschließen, woll'n ja nich dass sich das Pech von euren Vormietern auf euch ausdehnt. Un' du Junge, dass du mir ja nix kaputt machst!
 

Sakaida Mai

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Es war also nur ein Missverständnis? Gonzo hatte nur einen Scherz gemacht und Mai hatte den Armen gleich so angefahren. Wie peinlich, bestimmt dachten nun alle, sie sei eine unausstehliche Zicke! Dabei war sie das doch gar nicht! Beschämt über ihre indirekte Anschuldigung blickte sie stumm zu Boden und hörte den Gesprächen wortlos zu. Big J. schien sich eigentlich nur für das Management zu interessieren, er verwaltete anscheinend die Finanzen des Theaters oder Bishamons, so genau kannte sich der Blauschopf da leider nicht aus. Jedenfalls schien es dem kleinen, rundlichen Mann ziemlich egal zu sein, ob die drei Ninja nun gute Schauspieler waren oder nicht, Hauptsache war wohl, dass sie Geld brachten. Das war eine ziemlich traurige Einstellung, so fand Mai, denn auch ihre Eltern dachten oft so. Auf Nanami’s Bemerkung hin, musste der Blauschopf breit grinsen, sich sogar ein Auflachen unterdrücken. „Dachte ich auch gerade!“, flüsterte sie zurück. Tja und dann hatte Mai es endgültig schwarz auf weiß: Sie würden gemeinsam die drei kleinen Schweinchen spielen und dieser Herr Gonzo den bösen Wolf. Aber.. war das nicht ein Kindermärchen? Vielleicht würde das Publikum ja wirklich nur aus Kindern bestehen! Das wäre toll, dann würde Mai sich sogar gerne zum Deppen machen, denn was gab es schöneres, als ein glückliches Kinderlachen? Mit dieser Geschichte war der Blauschopf vertraut, ihr Kindermädchen hatte sie oft vorgelesen. Mai mochte die Geschichte als Kind, denn nur ein Schweinchen konnte ihrer Meinung nach auf die Idee kommen, ein Haus aus Stroh zu bauen! Ein Lächeln bildete sich bei dem Gedanken daran auf ihren Lippen. Aber irgendwie vermittelte dieser Bishamon, welcher von allen Anwesenden noch der Sympathischste war, das Gefühl, als wollte er ganz und gar nicht diese klassische Variante des Märchens sehen. Anscheinend sollten Nanami, Mai und Kaoru sich verzweifelt auf den Boden werfen und heulend Gott in Frage stellen, nachdem der Wolf ihr Haus mit einer Abrissbirne „umgepustet“ hat. Naja, warum auch nicht? Einen Hang zur Hyperbel hatte Mai allemal! Vielleicht.. würde das ja gar nicht so schlimm werden, sie würden nur Masken tragen, kein dämliches, aufgeplustertes Kostüm. Doch, langsam konnte sich selbst Mai mit dem Gedanken anfreunden. Doch dann sollte sie singen? Wieso? Warum? Immer wurde ihr ein Strich durch die Rechnung gemacht! Ob man es nun glaubt oder nicht, aber Mai war nicht die schlechteste Sängerin! Aber doch nicht vor anderen Leuten! In der Dusche, beim Putzen! Aber nicht vor Publikum! Improvisieren und kein Text, gerne! Aber singen?!

Schließlich brachte Gonzo die drei auf ihre Zimmer und Mai fühlte sich wie ein Star, wenn die hatten auch immer diese hübschen Sternchen auf ihren Zimmertüren. Nachdem sich der eigenartige Mann mehr oder weniger nett verabschiedet hatte, verschwand auch jeder sogleich in sein Zimmer, um sich von den dreckigen Klamotten zu befreien, welche unter dem schlammigen Boden gelitten hatten. In der gemütlichen Jogginghose hockte Mai nun im Schneidersitz auf ihrem Bett und langweilte sich. So spät war es ja noch nicht, sicherlich waren die anderen noch wach! Außerdem war das alles zu aufregend, um gleich schlafen zu gehen. Also sprang Mai von ihrem Bett auf und klopfte bei Nanami, ehe sie ihren Kopf in ihr Zimmer steckte und fragte: „Kommst du mit, Kaoru besuchen?“ Noch wusste der Junge Gruppenleiter noch nichts von seinem Glück, hoffentlich war er nicht allzu müde! Natürlich mit Nanami im Schlepptau stand der Blauschopf vor der dritten Tür und klopfte leise. Schließlich öffnete sie die Tür einen Spalt, lugte hinein und stellte erleichtert fest, dass Kaoru weder schlief noch nackt war. „Hallo! Stören wir?“, fragte sie fröhlich und machte es sich sogleich auf der Bettkante gemütlich. „Ach Nanami, was ich dich fragen wollte, gibt es eigentlich ein Ritual oder etwas Ähnliches, was man vor einer Theateraufführung ausführen kann, damit alles glatt läuft?“ Wenn jemand so etwas wusste, dann die kleine Kunoichi! Später musste Mai kichern, als ihr noch etwas anderes einfiel: „Findet ihr eigentlich auch, dass diese Rolle perfekt zu Gonzo passt? Ich will ihm ja nichts anhängen, aber irgendwie ist der sehr verdächtig! Wie böse der uns immer angeguckt hat!
 

Aki Nanami

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Kein Text! Das wurde ja immer besser! Nanami war nun völlig in ihrem Element, das würde bestimmt richtig gut werden morgen! Ihr Zustand war gerade mehr als glücklich, so machte es ihr nicht mal etwas aus, als ihr der Zauberer durch die Haare wuschelte. Während er weiter sprach tätschelte er immer weiter auf ihrem Kopf herum, was sie wieder daran erinnern lies, dass sie ihn doch auch noch am Bauch berühren musste! Das war unbedingt nötig vor ihrem Auftritt, schließlich brauchte sie trotz ihres Talents eine gehörige Portion Glück. Sie war noch am Überlegen, ob sie das nun gleich ganz verstohlen machen sollte oder ob sie bis morgen warten sollte. „Morgen ist besser. Sonst verfliegt ja noch das Glück.“, ermahnte sie sich selbst, als sie schon drauf und dran war ihre Hand nach dem lustigen Mann auszustrecken. „Hör lieber mal den Männern zu, die sich schon die Mühe machen dir alles zu erklären!“, machte die Stimme in ihrem Kopf weiter. Wie hieß die noch mal, Vernunft? Dank ihr bekam Nanami mit, dass sie also neben Gonzo die einzigen Schauspieler sein würden. Das hatte sie gar nicht erwartet! Aber ein guter Schauspieler konnte er gar nicht sein, wenn er nur die Rolle des Wolfs annahm, immerhin musste er sich dafür ja so gut wie gar nicht verstellen. Als sich die Kleine dies dachte, stellte sie fest, dass er wohl wirklich eine kleine Ähnlichkeit mit einem Wolf hatte. Gruseliger Typ! Langsam merkte Nanami, dass sie der Tag heute schon ganz schön mitgenommen hatte. Es galt viele Eindrücke zu verarbeiten und gerade wollte sie Kaoru anstupsen und fragen, ob er nicht auch mal gehen wollte, als er genau das aussprach was Nanami gedacht hatte. „Oh nein!“, entfuhr es ihr, als sie die Antwort Gonzos vernahm. Hätte Karou lieber doch nicht gefragt, dann wäre sie einfach wieder auf einen Baum geklettert und hätte da eine ruhige Nacht verbracht. Aber nein, sie mussten jetzt in die Zimmer der anderen Schauspieler! Von wegen nicht abergläubisch, in Nanamis Gehirn spielten sich gerade die größten Horrorszenarien ab. Sie konnte da nicht rein! Aber Kaoru und Mai schienen sich richtig auf die Zimmer zu freuen. Da konnte sie doch jetzt auch nicht vorschlagen, etwas anderes zu suchen. Sie bekam den Rest von dem, was Gonzo erzählte eigentlich gar nicht mehr richtig mit, denn sie war viel zu sehr damit beschäftigt, wieder einigermaßen Luft zu bekommen. Nanami würde im Schlaf sicher von einem Geist heimgesucht werden! Auch wenn die Schauspieler eigentlich nur krank und nicht tot waren, aber trotzdem! Von den anderen beiden wurde das grünhaarige Mädchen mitgeschleift und in ihrem Zimmer verfrachtet. Die Tür fiel zu und sie stand nun ganz alleine in einem fremden Raum, der noch dazu verhext war! Sie konnte sich einfach nicht bewegen und stand starr genau vor der Tür, die plötzlich wieder aufgerissen wurde. „Mai!“, rief sie erleichtert und wollte sie schon fast anspringen. „Ja, lass uns bitte gehen!“, flehte sich schon fast ihre neue Freundin an, die noch kaum ihren Vorschlag zu ende geführt hatte. Zusammen besuchten sie nun also Kaoru, der wohl auch nichts gegen ein wenig Gesellschaft einzuwenden hatte. Noch immer ganz aufgelöst setzte sich Nanami auf Kaorus Bett und hörte sich Mais Frage an. Eine echt gute Frage! „Ja! Da gibt es tausend Sachen die man tun kann.“, begann sie. Dank ihrem Lieblingsthema hatte sie die Zimmersache schon wieder kurzzeitig aus ihrem Kopf gedrängt. „Aber ich hab heute festgestellt, dass es bei diesem Theater ein ganz besonderes Ritual gibt, das wir ausführen sollten!“, ja, es war an der Zeit die beiden in ihren Plan einzuweihen. Nanami war sich sicher, sie würden von ihrer Entdeckung begeistert sein! „Dieser Bishamon, der ist ein Zauberer. Da bin ich mir wirklich sicher. Und es bringt Glück, einem Zauberer über den Bauch zu streicheln!“, erklärte sie mit strahlenden Augen. „Ist das nicht ein toller Zufall?“, aufgeregt wartete sie auf die Reaktionen der anderen. Aber auch wenn sie nicht so begeistert davon waren, Nanami würde ihr Ritual auf jeden Fall durchführen! Später sprach Mai noch mal das an, was sich das kleine Mädchen vorher auch gedacht hatte. Gonzo und die Rolle harmonierten perfekt! „Ja, das hab ich auch gedacht! Ist er glaubt ihr ein guter Schauspieler?“, sprach sie noch einmal das aus, was sie heute schon beschäftigt hatte. „Und wisst ihr was ich mich noch frage? Wie Gonzo damit klar kommt, dass seine ganzen Kollegen ausgeschieden sind. Ist das nicht schade, wenn die ganz Crew plötzlich nicht mit ihm auftreten kann? Die sind doch schon ein eingespieltes Team!“, überlegte sie weiter.
 

Kazegawa Toru

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Nach Gonzos Sticheleien hatte Kaoru fast schon erwartet, direkt beim Eintritt in die Künstlergarderobe von hervorschnellenden Pfählen aufgespießt zu werden oder sonst einer Gemeinheit zum opfer zu fallen. Nun, wie unschwer festzustellen war passierte nichts dergleichen. Und da auch sonst keine entsetzten Schreie zu hören waren, mussten wohl auch Mai's und Nanamis Zimmer ganz in Ordnung sein. Puh Wieder ein Tag der mit der Fußnote 'überstanden' in seine Lebensgeschichte eingehen sollte. Müde und erleichtert legte der Genin Tasche, Kunai und Wurfsternhalfter ab und sah sich die unerwartete Überraschung einer eigenen Garderobe an. Garnicht mal so übel. Wenn man die pinken Wände von all dem Glitzerzeugs und Starplakaten befreite, den schnörkeligen Kleiderschrank gegen einen normalen austauschte und die ganzen Schminksachen darin verstaute, konnte man es hier auch als männlicher Untermieter sicher eine Zeit lang aushalten. Mittlerweile hatte Kaoru sich auch an den schweren süßlichen Geruch gewöhnt, der von so ziemlich allem auszugehen schien. Er grübelte gerade über den genauen Zweck einer Kleiderpuppe (stilecht mit roter Federboa und schief sitzendem Sommerhut) als sich die Tür öffnete und zwei bekannte Gesichter hereinwehte. Oh, hm... wie geht's? Keinen Wimpernschlag später war das kleine Zimmer zum Ninja-instant-Hauptquartier transformiert und Nanami und Mai hatten es sich neben seinen sieben Sachen auf dem Bett gemütlich gemacht. Die perfekte (und einzig übrige) Sitzgelegenheit bestand in einem niedrigen Drehstuhl an der Schmink-kommode. "Als Shinobi muss man jede sich bietende Möglichkeit nutzen!" hieß es an der Akademie. Was soll's. Was für Attentate gilt, funktioniert bestimmt auch bei Sitzmöbeln... Der Stuhl war niedriger als gedacht, hatte allerdings ein ausgebufftes kleines Hebelchen unter der Sitzfläche, sodass Kaoru mit wenigen Handgriffen gut dreißig Zentimeter höher saß. Dumm nur war der große Spiegel im Genick - selbst wenn man mit dem Rücken dazu saß fühlte man sich beobachtet! War das hier nicht sein Zimmer? Auch ein Mann... halt, auch ein junger Mann musste mal schlafen, außerdem ging es am nächsten Morgen schon ziemlich früh ans Eingemachte. Naja, weibliche Gesellschaft ist besser als gar keine... äh, was denke ich hier eigendlich? Scheinbar war er doch etwas weiter vom Weg abgekommen als gedacht. Nächster Versuch: Doch gerade als er etwas sagen wollte fing Mai an mit der grünhaarigen zu Plaudern. ... Nanami zog ihre Vermutung ziemlich spannend auf. Kaoru erwartete mit Spannung die Auflösung. Welches Ritual sie wohl meinte? Und dann wäre er fast vom Stuhl gefallen. W...was?! Bishamon den Bauch kraulen? War das ihr Ernst? Und wie kam sie darauf das der Regisseur zaubern konnte? Meinst du nicht das wäre ein bisschen... seltsam? Einem erwachsenen Mann den Bauch zu streicheln klingt für mich ein wenig ähm... abwegig? Ihm fiel noch ein anderes Wort ein, aber das schien besonders im Zusammenhang mit Bishamon einfach zu offensichtlich um tatsächlich zutreffen zu können! Dann wechselte das Gespräch plötzlich zu Gonzo. Ganz schön dynamisch. Aber das der hochgeschossene Mann mit der Adlernase allen verdächtig erschien war nunmal nicht zu widerlegen. Kaoru hatte sich schon Gedanken deswegen gemacht. Hm... Ich weiß nicht ob er ein guter oder schlechter Schauspieler ist. Auchwenn er recht grießgrämig wirkt, kann das ja ganz anders sein wenn er erstmal auf der Bühne steht. Aber.... Nanamis zweite Frage führte zu einem plötzlichen Einfall. Du hast Recht. Ist es nicht komisch, dass bei dem Stück mit Gonzo und den drei erkrankten Schauspielern genau vier Akteure auftreten? Auf dieser Etage habe ich fünf Türen gesehen, dabei haben wir drei die einzigen mit einem Stern bekommen, also die der ausgefallenen Darsteller. Müsste Gonzo als vierter nicht auch eine Garderobe haben? Seltsam dass die nicht alle beieinander liegen. Was wenn.... Huaaaarhh! 'tschuldigung. Ach du schreck! Mitten in den wildesten Verschwörungstheorien hatte sich ein unmissverständliches Gähnen in Kaoru's Satzbau eingeschlichen! Irgendwie musste er das Gespräch in eine Richtung lenken die baldige Nachtruhe zum Ziel hatte, sonst würde er noch tatsächlich vor Müdigkeit von dem Stuhl kippen. Naja, wisst ihr schon welches Schwein ih spielen möchtet? Bishamon sagte doch irgendwas von Stroh, Holz und Stein... leider hat der fiese Gonzo die Wolfsrolle bekommen - der hatte bestimmt den besten Teil erwischt! Aber Kaoru war sich sicher, was auch immer der Wolfman aufbieten würde er würde alles geben um diesen Typen auf der Bühne auszuspielen! Der hat sich mit dem falschen Yuzuki angelegt! Rolle hin oder, selbst als Schwein wollte sich Kaoru nicht besiegen lassen!

Seine Arme schmerzten noch ein wenig von der Anstrengung. Es ging nunmal nicht von allein, dafür war die Masse schon zu hart gewesen. Aber schließlich hatte er es doch geschafft! Mit leisem Keuchen zog er die schwarze Kapuze vom Kopf und wischte sich mit einem staubigen Ärmel den Schweiß von der Stirn. Mist! Die ganze Bühne war über und über mit dem 'Sägemehrl' der Pappmache bedeckt. Darum würde er sich auch noch kümmern müssen. Aber endlich hatte er es geschafft, die Häuser waren fertig präpariert! Stroh, Holz und Stein - es war schon fast zu einfach gewesen! Ein schauerliches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus. Seine drei Gäste würden morgen die beste Vorstellung ihres Lebens abgeben - und voraussichtlich auch die letzte! Das Theater würde am Boden liegen und die Öffentlichkeit würde sich endlich wieder an ihn erinnern. An ihn, den wahren Star des Le´Muse! Und er würde es wieder ganz nach oben bringen! Er allein! Als er die Kapuze wieder über den Kopf zog und sich ans Zusammenkehren machte, übersah er nichts! Nicht ein Staubkorn! Nachdem er fertig war glänzte der gesamte Theatersaal! Wortlos verschwand die dunkle Gestalt durch die Hintertür. Als er hinaustrat, schien ihr bereits das Licht des anbrechenden Tages ins Gesicht! Er zog seine Maske aus dem weiten Ärmel des Kapuzenmantels und setzte sie vors Gesicht. Dann lief er direkt zur Loge, direkt neben der Bühne und wartete. Bald konnte die Vorstellung beginnen.
 

Sakaida Mai

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Während Kaoru’s Blick verriet, dass er von der Idee, Bishamon’s Zaubererbauch zu streicheln nicht sonderlich begeistert war, war Mai überaus amüsiert von dieser Vorstellung und musste auflachen. „Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja eine unauffällige Gelegenheit!“, meinte sie daher und malte sich bereits in Gedanken aus, wie sie mit unlauteren Absichten zu ihm gehen würde und auf seinen Bauch fasste mit den Worten: „Haben sie etwa abgenommen? Sieht toll aus!“. Wobei das vielleicht etwas zu persönlich war. Besser noch! „Sie haben da eine Fliege, ich wische sie weg!“ Ja, das wäre doch gut. Vielleicht würde Mai das ja wirklich machen? Nanami wusste schließlich, wovon sie redete und der Blauschopf wollte unbedingt, dass die Aufführung glatt verlaufen würde. Wo man schon beim Thema war, wie diese Show morgen wird, Gonzo war schon ein interessanter Part. Obgleich er ein toller Schauspieler war oder ein fieser Griesgram, der seinem Vorgesetzten in den Hintern kriechen wollte, alle drei Genin hatten bei ihm ein ungutes Gefühl. Gonzo war komisch, er verhielt sich komisch, blickte sie komisch an und redete komisch. Die Frage war nur, ob er deswegen auch ein schlechter Mensch war? Vielleicht war es einfach seine Art und er führte gar nichts im Schilde, sondern wollte nur seine Arbeit tun. Wer wusste das schon.

Welches Schwein Mai spielen wollte, war ja ganz klar: Das schlaue, unglaublich clevere und architektonisch begabte Steinhaus-Schwein! Ohja, diese Rolle war ihr ebenbürtig, schließlich konnte sie unmöglich das dumme Strohschwein spielen! Egal, ob es nur eine blöde Vorstellung war und nicht das echte Leben, aber Mai wollte einfach nicht diejenige sein, die das Haus aus Stroh besitzt! Naja, also Holz war da schon ganz anders, das ging ja noch. Zudem ist es auch fragwürdig, ob ein Wolf im der Realität ein Holzhaus um pusten konnte. Wahrscheinlich konnte er nicht mal selbiges aus Stroh zerstören, aber naja. Aber wäre es nicht egoistisch und gemein, wenn der Blauschopf nun gleich die beste Rolle für sich beanspruchen würde? Vielleicht waren die Rollen ja auch schon zugeteilt und sie hatten eh kein Mitspracherecht. Aber in den sauren Apfel wollte sie nun auch nicht beißen, daher blieb wohl nur noch die goldene Mitte. Sie wandte sich Kaoru mit nachdenklicher Miene zu und murmelte noch immer in Gedanken: „Ich würde wohl am liebsten das Holzhaus mit dem Schwein.. ääh, das Schwein mit dem Holzhaus spielen!“ Sie schüttelte über ihren Versprecher kurz den Kopf, musste leicht grinsen und wandte sich dann den anderen zu, um eine Gegenfrage zu stellen: „Und ihr?“ Doch irgendwann wurde es dann Zeit, ins Bett zu gehen, weshalb sich Nanami und Mai von ihrem Teamleiter verabschiedeten und sich schließlich in ihre Zimmer begaben. Auf dem Flur hörten sie von unten komische Geräusche, aber Mai dachte sich nicht viel dabei.

Am nächsten Morgen, als alle wieder frisch und ausgeruht waren, war der Blauschopf voller Tatendrang. Das lag wohl einfach an dieser unglaublich tollen Mütze Schlaf, denn in einem Bett schlief man viel besser als in einem Schlafsack auf dem Boden. Geduldig wartete sie auf die anderen und hockte auf einem Stuhl in dem Gang, während sie ihren langen, blauen Zopf behutsam mit den Fingern kämmte.
 

Kazegawa Toru

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Hm... Mai nimmt also die Holzhütte. Dann bleiben noch Stroh und Stein... von Strohdächern hab ich schon was gehört, aber gleich das ganze Haus? Sehr merkwürdige Geschichte. Da kommt der Wolf doch gleich rein. Andererseits eine gute Gelegenheit um es Gonzo zu zeigen! Dann muss ich mich nicht hinter irgendwelcher Pappe verstecken! Ich glaube ich nehme das Strohschwein, wenn du nichts dagegen hast. Damit war die Sache also klar. Wenn Nanami doch Stein gegen Stohhaus tauschen wollte, würde er dem Mädchen natürlich den Vortritt lassen. Aber auch wenn nicht - es kam laut Regisseur doch eh nur auf das Schauspiel an und das war letztenendes mehr vom Schwein abhängig als von seiner Hütte. Möglich war es immerhin. Damit schien sich der Smalltalk dann auch so langsam zu verabschieden. Noch einige Sätze später merkte man deutlich die schläfrige Atmosphäre unter allen Beteiligten. Gleich nachdem sich die Kunoichi in ihre Zimmer verkrümelt hatten und Kaoru der Grünhaarigen auf dem Weg zur Tür nocheinmal klarzumachen versucht hatte, warum genau er die Zauberersache bei Bishamon nicht unterstütze, fiel er in sein Bett und einen traumlosen Schlaf.

Der folgende Tag startete überraschend gut. Kaorus Rückenschmerzen waren verschwunden, die Müdigkeit restlos dahin und seine Aufregung größer denn je. Er konnte es kaum erwarten Theater zu spielen! Schwein hin oder her. Er war fest entschlossen seine Rolle so episch wie nur möglich zu spielen! Flux in Hose und Shirt gesprungen (Waffen und Schriftrollen würde man doch kaum brauchen oder?) streckte er sich noch einmal und machte sich auf den Weg nach unten zur Lobby um Bishamon und Gonzo zu suchen. Draußen auf dem Gang begegnete er dabei Mai, die offensichtlich eine Frühaufsteherin war und auf einem Stuhl sitzend drauf wartete dass es losging. Morgen Mai. Hast du schon einen von den Verantwortlichen gesehen? Ich frage mich wann die uns die Kostüme geben wollen... also die Masken meine ich. Der kleine Nachtrag war reine Vorsichtsmaßnahme. Ihm war aufgefallen dass sie bei Gesprächen über die Schweinekostüme immer ein wenig seltsam wirkte, obwohl er es nicht genau sagen konnte. Vielleicht lag das ja auch garnicht daran und hatte überhauptnichts mit der Mission zu tun, aber sicher ist sicher! Naja, ich werde mal nachsehen wo die stecken. Wenn du willst kannst du hier mit Nanami warten, nicht dass Gonzo uns wieder angeht wenn wir zu dritt im Theater rumschwirren. Obwohl... ist eigendlich auch egal. Soll der doch meckern. Eigendlich wollte er ja sogar auf den hageren Blondschopf treffen. Er war immer noch neugierig. Wo war das Zimmer des Schauspielers und warum lag es nicht neben denen seiner Kollegen? Die Suche verlief aber nicht sehr aufschlussreich. Von Gonzo oder Big J. war keine Spur zu entdecken, selbst als sie fast das ganze Foyer abgeklappert hatten. Nur Bishamon war aufgetaucht und hatte die Genin nach einer viel zu langen, viel zu dramatischen erneuten Begrüßung in den Raum hinter der großen Bühne gebracht. Entzüüüüückend! Wie für euch gemacht! Wie anmutig! Seine Kommentare zu den Schweinemasken waren eindeutig etwas übertrieben. Er drückte jedem von ihnen eine schlichte Pappmaske in die Hand. Jede Maske war schweinchenrosa bemalt und grinste vergnügt. Augen und Mund waren schmale Öffnungen und die Pappmache-Rüssel zierten zwei Fingerdicke Löcher. Dazu hielt ihnen der Regisseur drei Hüte hin: Einen Kabuto, einen großen Strohhut und eine Perücke die mit Kanzashi verziert war. Hiiiier hier, setzt die mal auf. Der Helm ist für das Scheincheeen im Steinhaus, die Perücke für das in der Holzhütte und der Strohhut für das im Srooooh! Ist das nich cleeeever? Hm... Kaoru achtete währenddessen genau auf Nanami und Mai. Besonders die Aki behielt er im Auge. Er ertappte sich dabei, dass er selber nur darauf wartete, dass sie ihren Plan durchzog und Bishamon... nun, auf den Leib rückte. Was soll das? Eigendlich weiß ich doch genau dass nichts passieren wird. Er ist kein Zauberer, sowas gibt es nicht!
 

Aki Nanami

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Während Mai gleich Feuer und Flamme für Nanamis Idee zu sein schien, war Kaoru noch nicht so ganz von ihrem Plan überzeugt. Sie verstand gar nicht warum! Er fand es also abwegig. Tz. „Finde ich nicht.“, sagte Nanami nun etwas trotzig. Wieso sollte sie ihn denn nicht streicheln können? Vielleicht merkte er es ja überhaupt nicht. Außerdem war er so nett und lustig, das war doch alles gar kein Problem! „Vielleicht musst du einfach noch eine Nacht drüber schlafen.“, allwissend sah sie ihren Kollegen an und dachte daran, dass er bestimmt auch mitmachen würde, wenn Mai und sie dem Zauberer über den Bauch strichen. Sie plauderten noch ein Weilchen weiter und Nanami bemerkte, dass Kaoru immer müder wurde. Nun, das war auch keine Kunst, denn sein Gähnen war eigentlich unüberhörbar. Aber die Frage mit dem Schwein wollte sie schon noch geklärt haben, bevor sie Kaoru seiner wohlverdienten Ruhe überließen! Sie wusste gar nicht, dass sie sich dafür entscheiden durften. Ach, Nanami wollte sich gar keines aussuchen. Sie wollte niemandem das Haus wegnehmen! Ihr war es total egal, welches Schweinchen sie spielen musste. „Hoffentlich sagen die anderen was.“, dachte sie flehend, denn sie wüsste wirklich nicht welches Haus sie wählen würde. Erleichtert stellte sie aber fest, dass die beiden anderen sehr wohl ihre Favoriten hatten, weshalb sie nur noch „Ich bin mit Stein zufrieden!“ antworten konnte. Als Kaoru nun schon wieder gähnte war es wohl an der Zeit, ihn endlich in Ruhe zu lassen. Zwar wollte Nanami wirklich alles andere als wieder allein in ihr Zimmer zurück, aber sie hatte keine Wahl. „Na gut Kaoru, dann schlaf mal gut!“, damit erhob sie sich vom Bett und warf beim Hinausgehen noch einen Sehnsüchtigen Blick in das Zimmer, in dem sie sich gerade ein bisschen sicherer gefühlt hatte. Auf dem Flur verabschiedete sie sich dann auch von Mai und kehrte zurück in ihr gruseliges Zimmer.
„AH!“, mit einem Schreckensschrei wachte das grünhaarige Mädchen etwas verschwitzt und noch viel zu früh am Morgen auf. War das gerade ein Albtraum? Noch immer ging ihr Atem schnell. Sie blickte auf die Uhr und stellte fest, dass sie eigentlich noch eine Stunde Zeit hatte, bis sie aufstehen musste. Aber sie konnte einfach nicht mehr schlafen, nicht in diesem Bett! So stand sie also schon mal auf, holte sich ein Glas Leitungswasser und dachte daran, einfach mal durch das Theater zu spazieren. Sie verließ ihre Horrorkammer und schlenderte den Gang entlang. Dabei schwirrte ihr immer wieder der Traum durch den Kopf. Sie war schon als Schwein verkleidet und kam aus der Maske, als sie merkte, dass niemand hier war. Sie war ganz allein auf der Bühne und nur die Zuschauer waren da. Es war so schrecklich! Und sie wusste sich einfach nicht zu helfen und die Leute lachten sie aus, wie sie da stand, ganz alleine und verlassen! Sie schüttelte ihre Gedanken ab und konzentrierte sich wieder aufs Hier und Jetzt. Ja, heute würde schon alles glatt gehen! Sie hatte sich für heute ein Plüschmikrofon ausgesucht, dass zwar etwas groß war, aber schon in ihre Tasche passen würde. „Ja, alles wird gut gehen, Nanami.“ Sie beruhigte sich wieder etwas und sah sich um. Wo war sie? Oh nein! Sie hatte sich im Theater verlaufen! Wieder wurde sie etwas panischer. Wo war sie langgegangen? Sie musste einfach wieder den gleichen Weg zurück gehen, den sie hergekommen war! Konzentrier dich. Etwas ruhiger nun, sah sie sich erneut um. Lauter Gänge, keine Beschriftungen. „Dann gehst du eben nach Gefühl!“, fasste sie einen Plan und drehte um.
„Mai!!! Kaoru!!!“, rief sie überglücklich, als sie ihr zwei bekannte Stimmen hörte. Sie hatte sie tatsächlich gefunden! Lachend und schon fast vor Freude weinend lief sie auf ihre Freunde zu und umarmte Mai überschwänglich. „Ich bin so froh euch zu sehen!“, lachte sie wieder auf und vergaß völlig die beiden aufzuklären, wieso sie sich eigentlich so über deren Anwesenheit freute. Anscheinend standen die beiden schon länger rum und hatten gerade vor den Zauberer zu suchen. Bereitwillig hängte sie sich der kleinen Gruppe an und schon bald bekam jeder von ihnen ein Kostüm in die Hand gedrückt. Wow, der Zauberer war wirklich toll! Bewundernd betrachtete sie ihr Kostüm und war schon wieder völlig in der Schauspielerwelt versunken. Ja, sie war bereit! Da fiel ihr noch etwas ein. Der Bauch! Sollte sie ihn fragen? Oder sollte sie ihn einfach streicheln? Aber vielleicht war das ein wenig zu dreist? Gebannt starrte sie bei ihrem Gedankengang auf den Bauch des Zauberers. Groß genug war er ja! Sie entschied sich letztlich dafür, den Mann einfach zu fragen, unter einem Vorwand natürlich. Nanami war doch nicht unhöflich! „Ähm, Herr Bishamon?“, begann sie mit etwas zittriger Stimme. Sie war ja so aufgeregt!! „Ist das Kaschmir?“, sagte sie dann ganz schnell und hatte schon die Hand auf dem Bauch des lieben Mannes. Eigentlich hatte sie nun doch nicht gefragt, sondern ihre Pfote einfach auf dem Bauch platziert, aber für Nanami reichte das an Höflichkeit. „Fühlt sich wirklich echt an! Mai, willst du auch mal?“, lud sie ihre neue Freundin gleich mit dazu ein. Nanami wusste ja noch, dass auch die Blauhaarige nicht ganz abgetan von diesem Ritual war. Doch bei Kaoru war sie sich nicht ganz sicher, weshalb sie ihn nun erstmal ansah, vielleicht gab er ihr ja ein Zeichen, dass auch er gern den Bauch berühren würde. Dann könnte sie ihn auch noch mal danach fragen, was er von dem Stoff hier hielt.
 

Sakaida Mai

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Als Kaoru aus seinem Zimmer trat, lächelte Mai ihm sofort herzlich entgegen. Während er sprach, erhob sie sich von ihrem Stuhl und ging ein paar Schritte auf ihn zu. „Bisher kam noch niemand hier vorbei, bestimmt sind die alle unten. Wahrscheinlich bekommen wir da auch die Masken!“ Mai war froh, dass es nur Masken waren und sie kein plumpes, rosafarbenes Schweinekostüm tragen musste. Eine Maske war zwar auch kein Trost, aber immerhin besser als die andere Möglichkeit. Während sich Kaoru umsah, hockte Mai wieder geduldig auf ihrem Stuhl und sie ahnte bereits an seinem Gesichtsausdruck, dass der Gute nicht fündig geworden war, als er wieder kam. Plötzlich rief eine helle Stimme laut die Namen der beiden Genin. Unweigerlich blickte Mai in die Richtung, aus welcher das schallende Geräusch kam und erblickte die völlig enthusiastische Nanami, wie sie auf den Blauschopf zu gerannt kam und sich auf sie stürzte. Mai war schon ein wenig gerührt, wie sehr das Mädchen sie anscheinend über Nacht vermisst hatte, auch wenn es nur ein paar Stunden waren. Wohlwollend, wenn auch etwas verwirrt, tätschelte sie kurz den Rücken Nanamis, bis diese sich wieder von Mai löste.

In dem Raum hinter der Bühne würden sie ihre Accessoires empfangen, welche gemeinsam mit den Masken überreicht wurden. Bishamon war wirklich ein netter Mensch, immer so gut gelaunt und freut sich über die kleinen Dinge des Lebens, nämlich Pappmasken. Mit großen Augen nahm Mai ihre Maske und ihre Perücke entgegen, wobei das Ding aus Pappe völlig uninteressant war, im Gegensatz zu dieser tollen Haarpracht! Zwar empfand Mai ihre eigenen Haare noch immer als die Schöneren, doch vielleicht würde ihr diese Perücke so gut stehen, dass sie sich die Haare färben und schneiden lassen würde. Sie freute sich richtig auf den Anblick ihres Spiegelbilds, wenn sie das Teil auf dem Kopf hatte. Doch bald war es die kleine Nanami, welche ihre ganze Aufmerksamkeit aufsaugte. Sie schien es tatsächlich durchzuziehen, ihre kleine Hand wanderte bereits zu Bishamons Bauch. Und diese Ausrede! Das war einfach perfekt. Erst jedoch, als sie Mai fragte, ob sie auch mal fühlen wollte, kam diese auf den Bodne zurück. Sollte sie das wirklich tun? Das konnte sie doch nicht machen. Aber wenn sie nun länger zögern würde, käme es komisch. Augen zu und durch, es geht um eine Mission! Unbeholfen tapste Mai zu Bishamon und strich kurz über den Pullover am Bauch, ehe sie mit aufgesetzter Miene und unnatürlich Betonung sagte: „Das.fühlt.sich.sehr.angenehm.an.“ Das kam so monoton aus ihrem Mund, dass sie bereits jetzt an ihren Schauspielerischen Fähigkeiten zweifelte. Um der Situation zu entkommen, wandte sie sich Kaoru zu. Mit ebenso unnormaler Art zu sprechen fragte sie ihn: „Möchtest.du.dich.auch.davon.überzeugen.Kaoru.“ Naja, wenigstens konnte nun nichts mehr schief gehen, auch wenn sich Mai gerade in Grund und Boden schämte. Als die Situation ein Ende gefunden hatte, wollte der Blauschopf unbedingt wieder etwas seriöser wirken, weshalb sie versuchte, zurück zum Thema zu kommen: „Sollen wir dieses Theater nun ganz nach unseren Ideen gestalten oder gibt es ein ungefähres Drehbuch, außer der Grundgeschichte selbst, an welches wir uns halten sollen?

[tut mir ehrlich leid, dass ich zurzeit so mies poste. irgendwie will es so klappen, wie ich es mir wünsche]
 

Kazegawa Toru

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Sie zogen es echt durch. Beide! Und dann noch Mai's Blick. Oh nein! Bitte nicht. Bitte... „Möchtest.du.dich.auch.davon.überzeugen.Kaoru.“ Nein! Der Gedanke kam so schnell, dass Kaoru beinahe den Knall hören konnte als er die Schallmauer durchbrach. Was sollte das alles hier? Eine einzige Nacht in den Herbergen des Theaters konnte doch unmöglich ausreichend gewesen sein um sie alle drei mit der exzentrischen Art der Schauspieler anzustecken. Oder? Wobei sowas den Jungen unter anderen Umständen tatsächlich gereizt hätte, schließlich war das ja im weitesten Sinne zu so einer Art Mutprobe mutiert. Davor konnte man sich nicht drücken, dass besagte das Gesetz der allgemeinen Schweinerei! Schon irgendwie passend. Aber zurück zum Thema. Noch immer mit dem Widerwillen hadernd hatte Kaoru beschlossen die Frage der Sakaida einfach zu überhören. Die Decke hier war aber auch interessant...
Der Moment zog sich endlos hin und wurde umso peinlicher. Da die Ursache allen bekannt war außer Bishamon, der ja letzten Endes der unfreiwillige Urheber dieser Geschichte war, machte dieser einen entsprechend ratlosen Eindruck. Sein Gesicht hatte das übliche Honigkuchen-lächeln noch bewahren können, auch wenn man deutlich die tiefen Falten auf seiner Stirn sehen konnte. Der Mann grübelte offensichtlich über das Verhalten seiner Aushilfen nach. Und schließlich zog er dann doch den Schluss alles ganz allglatt misszuverstehen. Er nahm es einfach als aufrichtige Bewunderung seiner Person hin. Toll, wie er die Halbwüchsigen nach so kurzer Zeit schon zu seiner Fangemeinde gemacht hatte! Vielleicht schwangen sie nach der Vorstellung ein paar Wimpel auf denen sein Name prangte? Kawaiiiiiiiiiii! Eigendlich ist es sogar reine Seeeeide! Das machte die Gesamtsituation nicht wirklich besser. Mai fragte keine Sekunde zu früh nach sachlicheren Informationen. Würde das die Geschichte nun endlich beenden? Sehr gut... Erleichtert konnte Kaoru aufatmen. Überstanden!? Der beleibte Mann klärte sie sogleich im Singsang darüber auf, dass es entgegen seiner bisherigen Andeutungen sehr wohl ein Drehbuch gab. Beziehungsweise gegeben hatte, da das Manuskript in der Aufregung nach dem urplötzlichen Totalausfall des Ensembles verschütt gegangen sein musste. Aaaaaber umso beeeesser! Ich werde eeeeinfach alles seeelbst erzählen, yoooooooooo! Meine Stimme wird dem Publikum und euch die Szenerie erööööörtern und ihr zeigt uns allen wie die Scheeeinchen sich in dieser Situation verhaaalten! Zeigt uns Emotioooooneeeeeen! Vorhang auf, Vorhang aaaaaaauuuuf! Licht! Auf einmal standen die Genin nichtmehr im Dunkel. Die Samtene Wand hatte sich mit dem schweren Rauschen von altem Stoff geteilt und alles mit gleißenden Strahlen überzogen. Das ganze kam so überraschend, dass dem Trio kaum Zeit blieb zu reagieren. Ein kräftiger Ruck beförderte sie mit einem Satz nach vorn. Die Bemühungen Bishamons Bauch zu berühren waren vergessen. Gerade hatte der Bauch sie berührt! Doppeltes Glück für die Kunoichi? Als sich die vielen kleinen Lichtpunkte aus den Augen der Drei verzogen sahen sie sich in eine neue Welt versetzt. Sie waren tatsächlich auf die Bühne gestolpert... worden! Kaoru machte einen sehr zurückgebliebenen Eindruch, so wie er da stand. In der linken die Pappschweinmaske, in der rechten einen wagenradgroßen Strohhut. Die Augen traten beinahe aus ihren Höhlen, sein Kinn hätte den Boden berühren können. Und was sah er? Naja, ersteinmal mussten sich die eben erst verblitzen Augen an die Dunkelheit des Saals vor ihm gewöhnen, schließlich waren die Scheinwerfer alle nur in Richtung der Bühne ausgerichtet gewesen. Dann sah er immernoch nichts, das erste dass er wahrnahm war kein Bild sondern ein Ton. Viele Töne. Ein Geräusche. Ein Schrei? War das Gesang? Musik?
Was war hier los? Maskeeeeeeen! Bishamons Stimme zischte hinter ihnen. Unbeholfen drückte Kaoru die Pappe auf sein Gesicht. Die Maske roch ziemlich unangenehm nach Klebstoff und Farbe. Durch die schmalen Schweinsäuglein konnte man fast nichts erkennen. Fehlte noch der Hut. Resigniert setzte er sich das Stück auf den Kopf und stand erneut im Schatten der viel zu breiten Krempe. Wie sollte man denn so spielen? Mit dem Kopfschmuck erkannte er nochn nichtmal genau wo sich Nanami und Mai aufhielten. Hatte der Regisseur ihnen deswegen zum Singen geraten? Was für ein Unglück! Er konnte nicht wissen, dass alle drei Genin nur wenige Meter voneinander entfernt am Bühnenrand standen und dem Publikum entgegensahen.

Und die Vorstellung konnte beginnen!

Noch immer ahnungs- und orientierungslos torkelte er auf der Bühne herum. Was waren das für Stimmen? Nicht weit vor ihm hörte er hohes Gelächter. Da war jemand, vielleicht das Publikum? Aber das hörte sich so an wie... Haaalloooooo Kiiiindeeeeeer!!!! Bishamon hüpfte quer über die Bühne, tänzelte zwischen den Genin hindurch zu einer niedrigen Kanzel - nicht mehr als ein kleiner Absatz der zum Publikum hin mit einiger Kreativität und Ölfarbe in einen Burgturm verwandelt worden war (zumindest für Kinderaugen) - und Begrüßte die kleinwüchsigen Zuschauer. Guten Moooorgen! Seid ihr bereit für die Aufführung? Darf ich den strengen Blicken des Publikums unser Stück Präsentiiiiieren? Die drei kleinen Schweeeeiiiincheeeeen! Das Getuschel und Gekicher hörte auf. Irgendwo, es musste von einer der hinteren Ränge kommen, erklang eine hohe, quängelige Stimme: Kenn ich ja schoooon! Is doch von gestern! Öde Nummer! Ich will ein Eis! MAMA! Ich will ein Eis! Immer mehr nörgelnde Stimmchen schlossen sich an. Bald brachen die ersten in Tränen aus und plärrten angestrengt um die Wette! Bishamon versuchte derweil vergeblich die Knirpsrevolte mit Vertröstungen auf Freikarten und Gratiseis zu beschwichtigen, doch die überhörten ihn einfach durch ihren eigenen Lärm. Ein Chaos! Hilfe, ich will hier raus! Tu doch jemand was... Die Maske versperrte noch immer die Sicht auf Nanami und Mai und das Publikum... was wohl nicht ganz so schlecht war. Aber halt mal! Warum waren sie denn hier? Richtig! Schauspielern. Also los! Können die denn nicht ruhig sein! Mir fällt nichts ein! Ruhe! Was soll ich machen? Verdammt nochmal RUHE! Ein bisschen Geqüangel in der Nähe wurde leiser. Hatte das etwa was gebracht? Das war ihm doch nur so rausgerutscht... Aber wenn wenigstens ein paar von den Kindern ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne gerichtet haben sollten, gab es nun eine Chance zurückzu.... äh, mit dem Schauspiel zu beginnen! Na gut, los! Mach schon! Auftritt! Der Yuzuki atmete so tief ein wie er konnte und pustete die Lusft durch seine Nase wieder raus. Motivation! OHAYOOOOO!!!! Wie ein Sumoringer ging er breitbeinig in die Hocke, verlagerte as Gewicht nach rechts, hob ein Bein und stampfte es zurück auf die Bretter. STROH FÜR KA- äh, ICHI-KOTON-SAN!!! Die andere Seite Folgte. HOLZ FÜR NII-KOTON-NEE!!! Mit tiefster Tonlage schrie er sich heiser und hoffte dabei innigst, das die zwei anderen ihn unter all den heulenden Kindern hörten und mitspielten. Bishamon bemühte sich währenddessen, die Musik am laufen zu halten. Kaoru hoffte ganz auf Mai und Nanami und spitzte die Ohren nach Lebenszeichen von den Beiden, irgendwas auf das er reagieren konnte. Noch war zumindest ein Teil der Zuschauer ruhig...
 

Aki Nanami

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Nanami sah ganz genau, dass Kaoru sich drückte! Was hatte er denn nur? Naja gut, sie hatte es schon oft erlebt, dass sich Leute nicht an ihren Glücksaktionen beteiligen wollten. Wenn die nicht dran glaubten, dann brachte das ganze sowieso nichts! Nachdem sie ein paar Mal den Bauch getätschelt hatte zog sie ihre Hand wieder zurück und antwortete mit einem erstaunten „Wirklich?!“ auf die Aussage hin, dass das Oberteil sogar aus Seide war! Wirklich toll, dieser Zauberer. Wirklich toll. Bewundernd lauschte Nanami seinen Worten, den Kopf in den Nacken gelegt, um den Mann auch ins Gesicht sehen zu können, das auch nur so vor Freude strahlte. Emotionen! Nanami schloss kurz die Augen, um alles aus ihrem tiefsten Inneren heraufzubeschwören. Sie würde dem Publikum eine tolle Show bieten! Kurz holte sie ihren Mikrofon-Talisman aus der Tasche, der wirklich gerade so noch Platz darin hatte und drückte ihn. Alles würde gut gehen! Traum hin oder her! Nanami erwartete eigentlich noch mehr Anweisungen oder sonst etwas, aber sicherlich nicht das was jetzt kam. Mit einem Ruck wurden die drei auf die Bühne gestoßen, das Licht ging und der Vorhang auf. „Ahh…!“, entfuhr es dem kleinen Mädchen, als es vor lauter Schreck ihren Glücksbringer fallen ließ. „Oh nein!!!“, rief sie noch, doch das alles ging unter. Laute Musik ertönte und Nanami stellte fest, dass sie sich bereits vor dem Publikum befanden. Schnell zog sie sich die Schweinemaske über, unsicher, ob sie nun richtig saß oder nicht und rannte panisch umher, auf der Suche nach ihrem Häuschen. Sie orientierte sich einfach mal an Mai, denn die musste ja ihr Haus nebenan haben, oder? Suchend blickte sie sich um und fing langsam das Schwitzen an. Wie sollte sie nur so lange unter diesem Kunststoffgebilde aushalten? Und dann auch noch ohne Glücksbringer! Aber irgendwie musste sie da jetzt durch. Sie wollte einen guten Job machen! Es war immerhin ihr Erster. Doch was war das? Das Publikum waren ja lauter Kinder! Oh wie schööön! Dann war es ja nur noch halb so schwer. Kinder waren ein tolles Publikum! Sie blendete völlig aus, dass diese da von der ganz miesen Sorte waren. Sie hatte sich schon zu sehr in die Rolle vertieft, und in die Emotionen! Sie suchte Augenkontakt zu Mai und Kaoru, um endlich mit dem Spiel zu beginnen, man konnte die lieben Kinder doch nicht warten lassen! Kaum hatte sie Kaoru erspäht, sah sie auch schon, wie er komisch umherhampelte und Sätze brüllte. Na, dann konnte Nanami wohl auch beginnen, auch wenn sie Kaoru nicht wirklich verstand. „Ich bin ein Schweinchen und liebe Steinchen! Die schicht ich auf, die Last nehm ich in Kauf!“, sang und reimte sie freudig. Dabei hüpfte sie im Kreis und drehte sich wild umher. „Huuiiii“, dachte sie sich, als sie bei einem Dreher fast das Gleichgewicht verlor.
 
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