Nur wenige Sekunden klopften die Kinder vor seine Stirn. Dann schien Meister Aku den Killerschwestern ein Kommando zu geben. Ehe Daisuke fragen konnte, was zur Hölle hier eigentlich vorging, warfen sich seine beiden Halbstarken Schwestern auf ihn, knebelten und fesselten ihn am Boden. Bis jetzt war Daisuke noch relativ ruhig, auch wenn sich langsam an seiner Stirn eine leicht gereizte Ader abzeichnete. Da kam auch schon der imperiale Anmarsch des Meisters Aku’s. Sofort begann der kleine Kerl zu sprechen und Daisuke eine sehr ausdrucksstarke „Desu-Predigt zu halten“. Zu Beginn hielt Daisuke das ganze ja noch für ein Spiel, doch als er mit seinen äußerst zwiespältigen Ausführungen fortfuhr begann die Ader auf Daisukes Stirn vor Wut zu pochen. Er dachte gar nicht mehr viel – Er hörte nur noch zu. Schließlich war er doch ein Gentleman, der auf die Bitten seiner Mitmenschen einging, nicht wahr? Ziemlich geduldig hörte er sich den ganzen Müll an den Aku da von sich gab und rührte keinen Millimeter seines Körpers. Er spürte wie sich die Muskeln in seinem Körper vor Wut anspannten und das Adrenalin durch seinen Körper jagte… Nachdem Aku fertig war, lösten seine Schwestern die Knebel und fixierten ihn immer noch am Boden. Sofort spannte der Junge die Muskeln in seinen Armen an und schleuderte seine Schwestern mit voller Wucht zur Seite. Noch immer lag er am Boden und holte tief Luft.
„WAS ZUR VERDAMMTEN HÖLLE GEHT IN DIESEM SCHEIß IRRENHAUS EIGENTLICH VOR?!“ Diese Worte kamen aus dem sonst so vornehmen Munde des Tetsuya-sama, in einer Lautstärke, die wahrscheinlich ganz Soragakure wahrnahm…
Als dies draußen war stand er auf und packte Aku am Kragen. Seine Mimik war Wütend und seine Gestik sagte wohl ehr so etwas wie: „Ich schlag euch sämtliche Zähne aus der Fresse.“ Ja Daisuke war nun wahrlich auch hundertachtzig und hielt den Jungen vor sich. „Kind! Hast du überhaupt eine Ahnung was du da sagst?! Nicht dass es mich schon allein anwidert, dass du Seishin, dieses hinterlistige Biest, als Samariter darstellst, nein du stellst meinen besten Freund hin wie eine verdammte Schwu …“ Eine Krähe flog am Fenster vorbei, die einen lauten Schrei von sich gab. Zum Glück genau in diesem Moment, sonst hätte man wohl gehört, was Daisuke für schmutzige Wörter in den Mund nahm.
Dann ließ er Daisuke wieder runter und legte seine Hand auf seine Schulter. Mit seiner Kraft drückte er den Jungen so weit runter, dass er auf dem Boden saß und setzte sich ebenfalls vor ihn. „Okay, das war nun die Rache für den Überfall. Nun werd’ ich dir erstmal erklären, wie viele Fehler in deinem Auswurf da eben waren…“ Puh, grade so hatte er seinen Ausraster noch irgendwie erklären können. Daisuke deutete mit beiden Fingern auf seine Schwestern. „Ihr beide, verschwindet, das geht euch nichts an. Sucht nach Miu im Haus.“ Sofort zogen die beiden Schwestern ab und suchten nach der großen Schwester. Daisuke versuchte sich zu fassen und freundlich auszudrücken. „Weißt du Aku, Seishin ist nicht so nett zu mir, wie er es zu dir ist. Er hasst mich und sein größter Wunsch ist es mich tot zu sehen. Sein wohl zweit größter Wunsch ist es, Yashi als Mädchen dazustellen… Das ist… grade weil Yashi es nicht besonders mag wie ein Mädchen behandelt zu werden, für ihn sehr schwer. Und weißt du was? Seishin macht es spaß darauf rumzuhacken. Deswegen streiten wir uns so oft. Wie erklär ich nun am besten weiter?... Yashi und ich sind weder ein Paar, wie Seishin es darstellt, noch ist er in mich verliebt.“ Während er diesen Satz sprach, konnte er Aku nicht ansehen. So ehrlich wie er grade zu dem Jungen war… ihm dreist ins Gesicht zu lügen… Aber es war nun mal nicht sein Geheimnis, sondern ihres. „Yashi ist vorhin nicht ausgerastet, weil ich das mit dem Team gesagt habe, sondern weil Seishins kleine Freundin gesagt hat, er würde riechen wie ein Mädchen oder wäre Schwul. Verstehst du? Yashi kann es gar nicht leiden, wenn man in so darstellt, deswegen rastet er da immer so aus. Es ist leider jedes Mal so… und rate mal wer das dann abkriegt…“ Plötzlich wurde er still. Hatte er das grade wirklich gesagt? Das klang ja fast so, als würde Daisuke sich grade bei einem elfjährigen ausheulen. Daisuke begann die ganze ernste Situation mit einem Lachen zu überspielen. So reif wie Aku auch für sein Alter war, er konnte sicher nicht Daisukes Wahrheit und Lüge auseinander halten. Was hatte Daisuke da gedacht? Aku wäre reif? Irgendwie stimmte das. Diese Schlüsse die der Junge gezogen hatte, zeugten von einer gewissen Emotionalen Reife oder Erfahrung… Wenn er älter sein wird, würde er wohl ein sehr schlauer Junge sein, nur jetzt war er leider noch so kindlich naiv. Vielleicht sollte ihn mal jemand loben, damit er mal auf sich stolz sein kann. Hier im Kiri Ryokan behandelten ihn ja die meisten nur wie einen Klotz am Bein… Daisuke legte seine Hand auf Aku’s Kopf und tätschelte ihm das Köpfchen. „Hey Aku, weißt du was mir aufgefallen ist? Du bist doch schon ein großer schlauer Junge für dein Alter! Wenn du jetzt noch lernst Wahrheit und Lüge zu trennen, wirst du sicher bald schlauer sein als ich!“ … was ja nun nicht wirklich eine Kunst war, aber aufbauend war es hoffentlich allemal. Der kleine muskulöse Kerl richtete sich langsam auf und kratzte sich am Kopf. „Weißt du was… Ich sollte Yashi lieber beruhigen gehen und nicht hier dumm rum sitzen… Wir sehen uns später Aku!“ Sofort rannte er los und war so schnell weg, dass es ein normaler Mensch kaum sehen konnte.