Als er am Boden aufkam, trat sein Fuß mit der Ferse tief in den Matsch vor ihm ein. Iori hatte verfehlt und seine Gegnerin war nicht mehr vor oder seitlich von ihm, also stand das Mädchen direkt hinter ihm. Dort war allerdings nur der Baum, von dem er gerade gesprungen war. Widerlich dieser Matsch, er fühlt sich unangenehm unter den Füßen an. Vermutlich würde er sich irgendwann nach einer alternative für Schuhe umsehen müssen, aber sie mussten sich auf jeden Fall gleich anfühlen, als hätte er keine Schuhe an. Man musste hier vielleicht wissen, dass sich Iori aufgrund seines Desinteresses und auch seiner Abneigung gegen Schuhe noch nie wirklich mit den verschiedenen Arten der Fußbekleidung beschäftigt hatte. Demnach war er auch nie darauf gekommen, dass es vielleicht etwas gab, das man auf den Füßen tragen konnte, ohne sämtliche Bewegungsfreiheit und das Gespür für den Boden unter einem zu verlieren. Jetzt aber, da dem Jungen klar wurde, wie unangenehm es war, durch diesen widerlichen Matsch zu waten und vor allem, wie anwidernd das auf seine Partnerin wirken musste, war er sich sicher, eine Alternative zum barfüßigen Dasein finden zu müssen. Wo fing man also am besten an, sich Informationen über solche Themen zu holen?
Er drehte sich um und sah, das Mädchen, oder besser gesagt seine Umrisse, da ihm die Sonne ins Gesicht schien. Es war klar, dass der Genin sie auf keinen Fall mit seinen derzeitig ziemlich schmutzigen Füßen angreifen konnte, also blieb ihm nur der Faustkampf übrig. Schnell rannte er auf den Baum zu und schlug mit seiner rechten Faust in die Richtung des Mädchens. Sein Schlag traf allerdings nicht, da er genau ihn diesem Moment von dem Hustenanfall, den Iori schon seit Längerem zurückhielt gebeutelt wurde. Seine Knöchel ließen das Holz um seine Hand splittern und ihm fuhren ein paar Holzspäne schmerzhaft in die Hand, während er sich mit der linken Hand an die Brust fasste. Gott sei Dank war sein Schlag weit genug von dessen Ziel entfernt gewesen, so würde Azuki vermutlich nichts von den Holzsplittern abbekommen. Dieser Anfall war wieder einer der Schlimmeren, sie traten zwar nicht so oft auf, wenn sie es allerdings taten, war Iori auf jeden Fall für ein paar Momente außer Gefecht. Sich zusammenkrümmend fiel er vor Azuki auf die Knie und hustete so stark, dass sich sein Mund mit einem eisernen Geschmack füllte, der Geschmack von Blut. Schnell fuhr sich der Junge mit der Hand über den Mund, um das Blut von seinen Lippen zu wischen, damit die Blondine nicht mitbekam, dass er diesen Anfall ein wenig zu lange unterdrückt hatte. Wusste sie überhaupt über ihn Bescheid, sie hätte auf jeden Fall zeit gehabt nachzulesen und wenn sie das getan hatte wusste sie auf jeden Fall, dass seine Gesundheit meistens am seidenen Faden hing. Iori hätte es vielleicht getan, falls er die Zeit gehabt hätte, aber jetzt war er froh es nicht getan zu haben, damit blieb ihm ein wenig Überraschung.
Auch wenn seine Brust brannte wie Feuer, so wollte der Junge auf keinen Fall aufgeben, doch sosehr er auch versuchte seine Körper aus dem Krampf zu befreien, es blieb ihm unmöglich. Es musste erst ein wenig Zeit verstreichen, Zeit die er ein einem echten Kampf nicht haben würde. „Gomen“ Stieß Iori aus, als der Husten langsam wieder abzuklingen begann. Der Grauhaarige hatte nicht gedacht, dass es so schlimm sein würde, aber was hatte er sich erwartet, er hatte sich schon in der letzten Mission verletzt, und auch wenn man meinen konnte, dass alles verheilt wäre, so schienen sich innerlich doch noch nicht alle Wunden geschlossen zu haben. Was hatte sich dieser dumme Junge auch gedacht, schließlich hatten ihm die Ärzte gesagt, dass es zu Hause bleiben solle.