Usagi-sama? Ehrenwertes Kaninchen? Da dachte man die Spitze der peinlichsten Kosenamen wäre mit Schneeflöckchen schon erklommen gewesen, doch der Misumi konnte Daisuke doch noch vom Gegenteil überzeugen. Naja, auf diesen Examen hatte der Tetsuya schon wesentlich schlimmeres einstecken müssen, immerhin war es mit dem Suffix „Sama“ versehen, so machte es das Ganze mehr oder weniger erträglich.
Man konnte doch fast sagen, dass Daisuke schon wieder etwas genervt war. Nicht etwa wegen seinem neuen Kuscheltierchennamen, sondern ehr davon dass seine Füße und Beine nass geworden waren. So ein laufender Meter wurde da nicht nur wahnsinnig nass, sondern drohte bei einem Sturz sogar zu ertrinken! Nachdem er das Gatter hinter Kimihiro geschlossen hatte, trug der Tetsuya nun wieder das bewusstlose Mädchen auf seiner Schulter. Während er sie so schleppte, fragte er sich wie schwach Kimihiro wohl im Vergleich zu ihm war, denn wenn er sie so hob, empfand er sie als wirklich sehr leicht. Kimihiro hingegen drohte schon umzukippen, als Daisuke ihm das Mädchen in die Hand drückte. Allerdings hatte der Brillenträger auch etwas, womit der Tetsuya nicht mithalten konnte. Sein Chakrahaushalt war schier der Wahnsinn, wenn man so betrachtete wie viele Jutsu er im Laufe des Examens angewandt hatte. Nichts desto trotz hatte auch er selbst einiges an Chakra, auch wenn er da lang nicht mithalten konnte, war er in dem Punkt kein Versager, dies war er eben nur im Genjutsubereich. Naja, jeder Mensch hatte so seine Schwächen und Daisuke war gut dabei diese auszumerzen. Dass der Misumi sich anbot erneut die Tür zu öffnen, kam Daisuke wie immer sehr gelegen. Erstens hatte er grade die Hand voll, zwar hatte er zwei davon, aber die eine verbarg er in diesem Raum viel lieber, und zweitens ging ihm so niemand an seine wertvollen Schlüssel. So langsam machte sich ein beruhigendes gutes Gefühl im Bauch des Tetsuya breit. Es war nicht mehr allzu weit, dies hatte er vorhin auf der Karte gesehen, doch wer wusste ob die Zeit nicht bereits abgelaufen war? Auch wenn er kein Zeitgefühl mehr hatte, fühlte es sich so an, als wäre da noch etwas zu holen. Kimihiro und er hatten sich schließlich sehr schnell und zielsicher bewegt, wenn es jemanden vor ihnen schaffte, musste er definitiv ein Monster sein!
Als die Tür sich von allein ohne den Schlüssel öffnete, war selbst der Tetsuya einen Moment lang sehr überrascht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, doch dies bot sich natürlich wirklich an. Schnell ging er mit der Hyuuga auf seiner Schulter durch die Türe um dort endlich aus dem Wasser heraus zu sein. Zwar waren die Sohlen seiner Schuhe noch nass und rutschig, doch nun galt es ja erst einmal sich umzusehen und zu schauen was man hier so für die Jungen vorbereitet hatte. Und ja, es dauerte nicht lang, da standen die beiden Herren da und sahen das Ausmaß dieses Raumes. Als Kimihiro den ersten Schritt getan hatte, hopste der Tetsuya automatisch wieder einen nach hinten. Erschrocken blickte er mit weit aufgerissenen Augen in den Gang. Was zur Hölle war das? Erst als das Geröll erklungen war, wurde ihm bewusst was dies war und es löste ein sehr unangenehmes Gefühl bei dem Shinobi aus. Sofort breitete sich die Gänsehaut auf seinem Körper aus und er blickte ungläubig in den Raum. Was zur Hölle sollte das denn? Wer kam denn bitte auf solche beknackten Ideen, wie Gewitter in geschlossenen Räumen? Als wäre dies nicht ein Phänomen, welches ohnehin niemand leiden könnte! So, jetzt würde der Tetsuya doch lieber noch drei runden durch, wenn es sein muss sogar brusthohes, Wasser gehen, aber keine Blitze! Er seufzte leise und trat noch einen Schritt zurück. Wenn er so weiter machte, stand er bald im Raum von eben… Sprachlos blickte er zu Kimihiro, welcher ihn grade ansprach. Mit Blitzen kannte der Tetsuya sich gar nicht aus, wollte er auch gar nicht. Dies war einfach nicht sein Ding. Sachen kaputt machen oder anzünden, ja so was machte Spaß, aber Gewitter doch nun wirklich nicht… Skeptisch zog er die Augenbraue hoch und sah wie ein Blitz links in den Gang einschlug. Ohne darüber weiter nachzudenken sagte er hastig: „Osten!“, dabei überschlug sich seine Stimme fast etwas. Auf das mit dem Vorschläge oder Ideen reagierte er nur mit einem raschen Kopfschütteln. Nun… Wo war nun sein Problem? Quatsch! Der mutige Krieger Daisuke hätte doch keine Angst vor Gewitter! Es war eher so … ehm … Naja, sagen wir einfach er mochte einfach keine Dinge, über die er selbst keine Kontrolle übernehmen konnten und die schmerzhaft für ihn enden könnten. Also grob gesagt, es war keine Angst, sondern eine Antipathie, klingt doch gleich wesentlich männlicher oder? In dem Moment erinnerte er sich, wie ihn seine Schwester immer wieder gern aufzog wenn es gewitterte: „Sei froh, dass du so winzig bist! Dich trifft der Blitz sowieso nicht!“ … Wirklich aufmunternd war dies nicht unbedingt, aber gab ihm doch etwas Hoffnung, schließlich stand er grade neben dem wohl größten Genin den er jemals getroffen hatte, ja sogar größer als Yuto war der Kerl! Mal ganz davon abgesehen, fiel ihm noch etwas ein, quasi ein Geistesblitz… Einen Moment lang setzte er die Hyuuga ab und lehnte sie gegen die Wand. Dann nahm er das Schwert von seinem Rücken und packte eine Schriftrolle aus. Er hatte da zwar einen wunderschönen Blitzableiter, nur sollte dieser die Blitze nicht unbedingt auf ihn lenken… Es dauerte nicht lang, dann war die große Klinge schick verpackt in einer Papierrolle, welche er sofort einpackte. Ein leises Seufzen entwich ihm, während er in den Gang blickte. Was sollte er machen? Es gab nichts, aber auch wirklich gar nichts, dem er weniger entgegensetzen konnte, als Blitzen! Selbst bei Genjutsu konnte man immer noch unkoordiniert mit den Armen rudern, aber bei hier lief man damit eher Gefahr gebraten zu werden. Leider waren seine physikalischen Kenntnisse… nun sagen wir beschränkt, weswegen ihm nun auf Anhieb keine sinnvolle Lösung einfiel. Während er das Mädchen sich wieder über die Schulter legte, blickte er nun also Kimihiro mit großen fragenden Augen an. Zwar hatte Kimihiro die ganze Kraft und das Können des kleinen weißhaarigen Shinobi auf seiner Seite, doch grade ein Ninja der außer Körperkraft nur mit dem Erdelement dienen kann, schien an dieser Stelle etwas fehl am Platz… Besonders wenn er grad gut dabei war sich in die Hose zu machen … Mal sehen was der schlaue Brillenträger so aus der Situation zaubern konnte, nicht wahr?