Aktuelles

Job: Hexendoktor

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Job-Beginn​

Eigentlich hätte Hebi es den komischen Leuten vom Konzert gleichtun können und auf Plattform Drei seinen Tag verbracht, denn nun hatte er hier schon wieder einen Job, dessen er sich annehmen sollte. Er hatte nichts gegen den überdimensional großen Park an sich, der Auftrag kotzte ihn nu so ziemlich an. Er sollte sich um die Belange eines Doktors kümmern, der seine Experimente an Mäusen vollführte. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass diese armen Tiere eigentlich nur gequält wurden - und das zum Fortschritt der Menschheit. Auch, dass man Make Up an Katzen oder Hunden ausprobierte, ließ in Hebi das Blut kochen. Er konnte nicht nachvollziehen, warum man soetwas tat. Wenn Menschen sich die Scheiße ernsthaft in die Fresse kloppen wollen, dann sollten sie es auch am eigenen Leib testen und keine wehrlosen Wesen dafür missbrauchen, die mit Nachwirkungen wohl ein ganzes Stück mehr zu kämpfen hatten als die lieben Leute, die sich wahrscheinlich noch einen Spaß aus dieser Tierquälerei machten. Wenn es nach Hebi ginge, würde er ihnen die Produkte sonstwohin schieben. Das hatte ausnahmsweise auch mal nichts mit seinem Hass auf die Menschheit zu tun, sondern basierte auf der Tatsache, dass er Tiere mehr als alles andere liebte. Nun, Insekten waren nun nicht sein Fall, aber dennoch könnte er keiner Fliege etwas zuleide tun. Auch, dass sich einige Tierarten untereinander umbrachten, machte ihm dabei nichts aus. Sie taten nur, was ihre Instinkte ihnen sagten und zu was ihr Lebensraum sie brachte. Die Anthropologie jedoch lehrt, dass der Mensch kaum noch Instinktreste besitzt und primär ein denkendes Wesen sei, also hätte es der besagte, tolle Mensch eigentlich gar nicht nötig, das Tierreich unter der nicht tragbaren Begründung, sie müssen in erste Linie doch sich selbst schützen, unendlichen Qualen auszusetzen. Deswegen hat Hebi sogar schon ein schlechtes Gewissen, wenn er Fleisch isst. Er weiß zwar, dass er die Nährstoffe in diesem braucht, dass dafür aber arme Tiere ihr Leben lassen müssen, ist etwas, das er mit seinem Gewissen nur spärlich vereinbaren kann. Warum der sonst so rücksichtslose Junge so dachte, wäre selbst ihm ein Rätsel, aber es gab einfach Dinge, da zeigte sich, dass selbst so eine Person wie Hebi Rückrad besitzt. Es blieb auch abzuwarten, wie er reagierte, wenn er dem Typen gegenübertritt, man kann sich aber sicher sein, dass gar nicht erst versuchen wird, ihm nett entgegen zu kommen und ihn hinter einen Schleier aus Lügen und Illusionen zu führen. Dieser Mensch hatte es gar nicht verdient, dass Hebi sich mehr mit ihm beschäftigte – er kam direkt auf dessen Abschussliste. Aller Wahrscheinlichkeit nach, war er vielleicht sogar das erste Opfer, das ihm zu Ehren erbracht werden müsse, wenn er erst einmal der Herrscher über diese öde Welt wäre.
Es passte ihm gar nicht, dass er jetzt auch noch für solch eine Missgeburt etwas tun musste. Sollte er doch in seinem Dreck ersticken. Was er wollte, wusste der Sakkaku allerdings noch nicht. Hoffentlich verlangte er von ihm und dem anderen Shinobi nicht, dass sie ihn auch noch bei seinen behinderten Machenschaften unterstützten. Dann wäre Hebi wohl der Erste, der ihm so fest in die Testikel tritt, dass sie aus seinen Ohren wieder herauskämen oder bestenfalls direkt abfielen. Bei seinem Glück würde er aber noch einen Partner bekommen, der anders dachte als er selbst. Na gut, dann müsste er eben zwei Personen in die Weichteile treten. Hätte er auch keine Probleme mit. Jetzt hieß es erst einmal Abwarten. An einer Wand des Shops gelehnt, verschränkte der Braunhaarige seine Arme und hielt Ausschau nach seinem zukünftigen Kollegen. "Das kann ja heiter werden..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
101
Größe
1,66 m
Steckbrief
Link
Soragakure sehen und sterben. Ob es einen bestimmten Grund hatte, dass er in letzter Zeit nur kleineren Aufträgen zugeteilt wurde, die sich innerhalb der ehrenwerten Stadtgrenzen befanden, hoch oben in den Wolken und fernab vom weitreichenden Festland des Reiches? Doch es gab keine Anzeichen, geschweige denn Gründe, die ihn auch nur annähernd wichtig genug erscheinen ließen um tatsächlich tiefere Beweggründe in den Entscheidungen der Dorfregierung vermuten zu lassen. Er war einfach nur einer von vielen Genin des Landes, noch dazu weder besonders mächtig oder einflussreich, oder auf irgendwelche Weise auffällig. Zumindest noch nicht. Und es war auch in Zukunft recht unwahrscheinlich, dass seine Entwicklung den höheren Authoritäten in bemerkenswerter Weise Kopfzerbrechen bereiten würde, bedachte man, dass jede weitere Profilierung seiner Fähigkeiten den Umstand strengster Geheimhaltung und verdeckter Operationen praktisch als Mittelpunkt hatten. Oder anders ausgedrückt: es war sein Job, unauffällig und diskret zu Handeln und wenn er ihn gut machte, dann zeigte sich das eben besonders darin, dass man es nicht bemerkte. Es gab genügend Beispiele, dass dieses Verhalten zum Erfolg führen konnte, bedachte man nur einmal die ungemeine Anzahl erfolgreicher Missionen die über die Geschicke der Großreiche bestimmten oder zu deren Aufstieg und Fall beitrugen und von deren Urhebern, mit Außnahme ihrer Zugehörigkeit zur Shinobizunft, beinahe nichts bekannt wurde. Auf der anderen Seite gab es natürlich auch mindestens ebensoviele Negativbeispiele. Gewisse selbsternannte Wissenschaflter, die insgeheim an - in ihren Vorstellungen - schrecklich wichtigen Projekten tüftelten, experimentelle Monstösitäten erschufen und dann die Kontrolle über ihr Werk verloren und öffentlich um Hilfe ersuchen mussten. Wodurch ihre gesamte Heimlichtuerei mit einem Schlag aufflog. Anschließend entsand man von offizieller Stelle einige der gerade verfügbaren Einsatzkräfte mit mittelmäßiger Qualifizierung, um sich dem Geniestreich anzunehmen und für Ruhe zu sorgen. Eine an und für sich eher lästige Aufgabe, doch reizte Saizo die Aussicht, einen Blick in das Labor des genannten Wissenschaftlers werfen zu können. Ob man den Mann nun als Wahnsinnigen einstufte oder sich hinter dem 'Hexendoktor' ein tatsächliches Genie verbarg, irgendetwas musste an seinen Forschungen ja gelungen sein, wenn sie solche Aufmerksamkeit auf sich zogen...
Der zusätzliche Umstand, dass es sich wohl um Tierversuche handelte die den Ausschlag für den Tumult gegeben hatten, warf in Saizo die Frage auf wann sich wohl die ersten Umwelt- bzw. Tierschutzvereine zu Wort melden und ihre Rache an dem wirren Forscher nehmen würden. Saizo selbst regte sich über soetwas nicht direkt auf. Nicht dass er es unbedingt gutheißen würde, dass Experimente am lebenden Individuum durchgeführt wurden, aber ebenso hielt er sich die traurige Tatsache vor Augen, dass dieses Vorgehen von vielen als unumgängliche Praxis angesehen wurde und dementsprechen in vielen Forschungsbereichen Anwendung fand. Nützliche Ergebnisse wurden zudem als Rechtfertigung verwandt, unglücklicherweise allerdings auch von denen, die an weniger sinnbringenden Projekten arbeiteten und das Wohl der Menschheit, für das ihre Testreihen notwendig wurden, mit sehr speziellen Definitionen auslegten. Schlussendlich kam dabei oft das finanzielle Wohl eines sehr privilegierten Teils der Menschheit an erster Stelle. Auf der anderen Seite stünde die Option, statt der Tierversuche menschliche Probanten für unvorhersehbare Tests anzuwerben auf ähnlich wackligen moralischen Fundamenten. Beides wollte niemand haben.

Auf Ebene drei angekommen fand sich der berüchtigte Laden erstaunlich schnell. Nicht zuletzt wegen dem deutlichen Hinweis in Form von Hebi, der in gewohnter Haltung neben dem Eingang lehnte und sich umsah. Natürlich. Irgendwie hätte er schon ahnen müssen, dass er dem Sakkaku hier begegnete. "Ah, sieh mal an! Welch seltener Anblick. Und ich hatte schon befürchtet, es würde ein langweiliger Tag werden." Auch wenn das letztenendes auf die Arbeit die vor ihnen lag zutreffen sollte, zumindest unterhaltsam versprach es dennoch zu werden.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Na super. Was hatte Hebi auch anderes erwartet, als schon wieder mit Saizo auf Achse sein zu müssen? Hatte Soragakure denn keine anderen Shinobi, die sie ihm auf den Hals hetzen könnten? Langsam konnte man nämlich das Gefühl bekommen, sie würden ihn mit Absicht so nerven. Eigentlich war es auch gar nicht sein Ernst, als er beim letzten Job sagte, dass er hoffte, er würde den Weißhaarigen in aller Bälde wiedersehen. Er mochte zwar interessant und durchaus amüsant sein, aber ständig die gleiche Fratze sehen zu müssen ist nichts, was in Hebi irgendeine Art von Freude wecken würde. Naja, letztendlich konnte er nicht mehr viel dagegen tun, also blieb es nur noch, auch diesen Job zu überstehen – möglichst, ohne jemanden zu verdräschen. „Ich bin auch hocherfreut, dich wiederzusehen. Dachte schon, wir hätten uns auf immer verloren.“ Dass das nicht sein Ernst war, konnte man deutlich anhand seiner Mimik ablesen. Diese war monoton und nichtssagend, so als würde er sich einfach mit den Umständen abfinden und sie als gegeben hinnehmen. Irgendwie war es ja auch so. Er verschwendete keinen Gedanken mehr daran und atmete einmal etwas lauter aus, also machte er eher ein Seufzen. „Da wir nun alle vollzählig sind, können wir ja in den Schuppen gehen. Yippie ya yeah.“ Voller nicht vorhandener Euphorie drehte er sich dann auch schon von Saizo weg, als er sich von der Wand abstützte und die Tür zu seiner Linken passierte.
Im Laden angekommen, blickte sich der Sakkaku einen kurzen Moment lang um. Bisher keine Anzeichen von irgendwelchen Tieren. Auch der Ladenbesitzer schien im Moment nicht anwesend. Sicher war er unten in seinem Keller oder hinter irgendeinem Regal, das seine Gestalt verdeckte. Der kleine Laden an sich machte auf Hebi keinen besonders guten oder seriösen Eindruck. Es stank gewaltig nach diversen abgelaufenen Lebensmitteln und vom Staubwischen hatte der gute Mann wohl auch noch nie etwas gehört. Was zur Hölle machte er hier nur? Und wie konnte er Umsatz machen, der gut genug war, um diesen großen Haufen Scheiße in Form eines winzigen Gebäudes am Laufen zu halten? Es gab immer wieder Rätsel, deren Lösung sich wohl nie offenbaren würden, doch das war jetzt auch gar nicht der Auftrag, dem sich die jungen Shinobi annehmen sollten. Hebi strich mit dem Zeigefinger über eines der Regale und begutachtete ihn anschließend. „Hm.“ Das war alles, was er zu der Ansammlung an dickstem Staub zu sagen hatte, die unter dem Druck der Erdanziehungskraft gerade ihren Weg zum Boden fand. Wenn manche Angst hatten, von den hier herumlaufen Mäusen diverse Krankheiten an den Wanst zu bekommen, wurden sie eines Besseren belehrt, sobald sie sich erst einmal hier umgesehen hatten. Es steckte auch kein System hinter der Einordnung der Gegenstände, die zum Verkauf angeboten wurden. Hier musste man also auf gut Glück seinen Kramk finden. Gute Voraussetzungen für einen Shop dieses Formates. Wieder seufzte er. Es half wohl alles nichts. Auch wenn er keine Lust auf diesen Job hatte, musste er ihn wohl oder übel bestreiten und bestenfalls erfolgreich beenden. Zum Glück handelte es sich nicht gleich um eine ganze Mission und er müsste tagelang hier herumstreunern. Es blieb also nur noch übrig, den Besitzer ausfindig zu machen, ihn nach dem Auftrag zu fragen, diesen zu erfüllen und danach sofort wieder zu verschwinden, um dann die Belohnung bei der Verwaltung einzuheimsen. Letztes war der einzige Grund, weswegen Hebi überhaupt noch hier war, praktisch war es der Hoffnungsschimmer, der ihn das alles hier überleben lassen würde, ohne auszurasten. Dass er mittlerweile aber so ziemlich angepisst war, konnte er sich nicht anmerken lassen. Es passte gar nicht zu seinem Image. Zumindest nicht mehr. Viel eher beließ er es bei der steinernen und ausdruckslosen Mimik von vor wenigen Augenblicken und nahm eine Puppe in die Hand, die ebenfalls ihre besten Tage vor langer, langer Zeit gehabt haben müsste. „Scheinbar wird hier nur Zeug aus längst vergangener Zeit verkauft. In Ermangelung an Sauberkeit und Zustand der Puppe hier, nehme ich an, dass diese Sachen nicht einmal funktionstüchtig sind.“ Mit dem Bedürfnis, mal ordentlich den Laden zu fegen, legte er sie zurück ins Regal und drehte sich dann zu Saizo um, der mit Sicherheit ebenfalls die ein oder andere Kostbarkeit mit einem hocherfreuten Blick bedachte. „Wo bleibt denn nur der Ladenbesitzer dieses wunderschönen Geschäftes?“ Als hätte man nur darauf gewartet, begann etwas hinter einer Tür zu rasseln, die sich im Moment etwas seitlich hinter Hebi befand. Sofort richtete er seinen gelangweilten Blick auf diese. Hoffentlich würde der Penner sich nun endlich zeigen und nicht noch weiter irgendwelche Faxen treiben. Das konnte Hebi jetzt nämlich nicht auch noch gebrauchen. Doch bei seinem Glück war der Shop-Besitzer so ein verkappter Spinner, der in alle Richtungen gleichzeitig schielen konnte und vielleicht nur noch zwei Zähne besaß.
 
Beiträge
101
Größe
1,66 m
Steckbrief
Link
Welch überschwängliche Begeisterungsstürme hier doch wieder hervorgerufen wurden. Man konnte glatt denken das Aufeinandertreffen wäre für die beiden Ninja ein Ereignis, vergleichbar etwa mit Weihnachten und Geburtstag zusammengelegt auf den einunddenselben Tag. Wenn man denn üblicherweise davon ausging, dass beide Feiertage ohne Geschenke, Gäste, freudige Stimmung und in vollkommener Isolation verbracht wurden. Auf Hebis Anweisung hin erwiederte der Tsuchinoko nur mit einem kurzen Nicken und betrat daraufhin ebenfalls die heiligen Geschäftshallen. Anstelle von 'heilig' traf hier jedoch eher 'altehrwürdig' auf den allgemeinen Zustand des Ladens zu. Die Ordnung nach der sich die angebotenen Waren hier in den Ecken und Enden des Raumes aufeinanderreihten, folgte entweder dem komlex ausgearbeitetem Muster eines Genies oder aber überhaupt keinem. Spontan tippte er auf Zufall, womit sich die beiden Möglichkeiten am Ende auch irgendwie wieder trafen. Überhaupt machten die Räumlichkeiten allerdings eher den Eindruck eines vor Zeiten verlassenen, leerstehenden Geschäftes. So als wären die eigentlichen Angelegenheiten wie der Betrieb dieses 'Einzelhandels' einfach so von einem Tag auf den nächsten aufgegeben worden, während sich der Betreiber einer neuen Unternehmung gewidmet hatte. Zumindest verriet die Staubschicht ihnen ein wenig über die letzten Aktivitäten die hier drin stattgefunden hatten. Absolut keine, wenn man der homogenen Decke glauben schenken durfte und wer sollte Staub schon manipulieren. Die verwaisten Geschäftsräume machten indes Hebis Einschätzung als 'Schuppen' alle Ehre. Sie glichen eher noch einer Rümpelkammer denn einem sortierten Fachgeschäft. Die letzte Inventur des Sortiments lag daher wohl auch schon einige... nun, vermutich Jahre zurück. Zwischen all dem unachtsam aufgehäuften Gerümpel fand Saizo eine alte Lavalampe. Er erinnerte sich daran, dass solche Spielereien einmal der letzte Schrei waren, besonders bei Leuten die sich gern mit einer besonderen Atmosphäre umgaben. Vielleicht auch nur mit abstrakten Wachsgebilden. Persönlich bevorzugte er ja noch immer die gewaltigen Tropfkerzen seines Vormundes, schon allein wegen der Stilfrage. Dazu musste man allerdings noch sagen, dass die Zeit von der wir hier sprechen sich noch vor Saizos Umzug und Ausbildung an der Akademi Soragakures erstreckte. Mittlerweile galten diese Sachen also höchstwahrscheinlich längst nichtmehr als etwas, das man mit sich trug um der Mode zu entsprechen. Anders ausgedrückt, sie waren einfach nur noch alt. Anscheinend konnte man dieses Urteil ebensogut auch auf alles andere hier anwenden, wie der Sakkaku mit seinem Fund bestätigte. "Dieses Etablissement macht generell eher wenig Eindruck. Und das was an Atmosphäre übrig bleibt gehört denke ich eher in ein Museum oder gleich auf den Sperrmüll." Das war nicht das was er erwartet hatte, jedenfalls nicht so. Zwar wäre es einem Wissenschaftler, wie verrückt auch immer, bestimmt nicht in den Sinn gekommen sein Labor offen hinter einer Ladentheke einzurichten, aber es gleich unter einem Haufen Gerümpel zu begraben schien dann doch ein klein wenig übertrieben. Erst recht wenn einem diese Bude niemand als erfolgreiches Gewerbe abnehmen würde. Es schrie förmlich nach irgendeiner verborgenen Tätigkeit. Und ließ ein lebhaftes Bild vom Charakter des Inhabers entstehen. Den Ruf des irren Doktors ignorierend, der allein schon mit der intensität einer Leuchtreklame auf die hervorstechendsten Eigenschaften dieser Person hinwies, dachte der Weißhaarige an einen Mann, der ganz und gar mit seiner Arbeit verheiratet zu sein schien. Und nein, nicht mit der offiziellen wie das Umfeld deutlich zeigte. Dafür musste er aber wohl umso besessener an seinen Forschungen hängen, da er ja alles andere ganz offensichtlich verkommen ließ. Und die Zerstreuung die sich in der breiten Auswahl unterschiedlichster Gegenstände vermuten ließ, trug abenfalls ihren Teil dazu bei den Mann als durchaus... etwas verwirrt zu bezeichnen. Nicht insgesamt, aber außerhalb seines Fokus' schien alles was nicht zu seinem primären Interesse zählte einfach ausgeblendet zu werden. Da konnte schon mal das ein- oder andere frühere Experiment abhanden kommen, wenn es zudem noch über vier Pfoten und ausgeprägte Fluchtinstinkte verfügte. Selbiges galt aber unter gewissen Umständen sicher auch für Notizen und Unterlagen mit Forschungsergebnissen oder sonstigen, der Bewusstseinserweiterung dienlichen Hinweisen. Er bemerkte Hebis Bewegung und wurde daraufhin ebenfalls auf das scharren aufmerksam, als sich aus den Augenwinkeln ein älterer Mann mit strähnigem schwarzem Haar in fleckigem Laborkittel hinter der eben noch verschlossenen Tür vorbeischob. und den Sakkaku durch ein Brillengestell mit mehreren Linsen hindurch anstarrte, als wäre dieser ein Geist. "Lieferdienst? Ninja? Kammerjäger?" Nach einer sekundenschnellen Musterung drehte der Mann seinen Kopf wie eine zu große Eule zu Saizo und spähte auch ihn nach Hinweisen ab. "Folgt mir! Nichts anfassen!" Daraufhin wirbelte er herum und stürmte durch die Tür davon. "Nun... kurzfassen kann er sich schon mal."
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Warum noch gleich hatte Hebi Hoffnungen, die seine potentiellen Gegenüber betrafen? Wieso glaubte er immer noch tatsächlich daran, dass sich alles für ihn zum Besten wenden würde? Scheinbar war es nur menschlich, dahingehend positiv zu denken, schließlich war der Spruch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ in allen Sprachen und auf allen Kontinenten eigentlich recht gängig. Der Sakkaku schätzte, das läge wohl daran, dass sich diese Aneinanderreihung von Worten in den meisten Fällen zum Positiven wandelte. Wieso also konnte nicht auch er mal Glück haben? In der Tat gab es viele Momente, in denen es ihm besser ging als jedem anderen, aber diese zählten nicht, da sie sich nur auf längere oder kürzere Augenblicke beriefen. Er wollte aber, dass er durchgängig Spaß, Freude und Unterhaltung hätte. Das Rotauge war ein netter Mensch; hatte es sich verdient. Und dann fand er sich in einer Staubkammer wieder, die sich als Laden gekleidet in Soragakure befand und fälschlicherweise so tat, als könne sie auch nur einen Gegenstand verkaufen. Hebi schöpfte den Verdacht, dass der Shop eigentlich nur existierte, damit dieser Penner in Ruhe seine Experimente machen konnte. Vielleicht bekam er ja dafür von oben ordentlich Schotter? Man wusste nie, welche Machenschaften hinter allem steckten, da lag es nicht einmal so fern, dass man sich an einen Verrückten wandte, um sich selbst besser die Geschlechtsteile kraulen zu können, schließlich konnte man so auch alle Schuld auf diesen schieben und kam mit heiler Miene aus diesem verflucht langweiligen Spiel heraus. Es war doch viel interessanter, herauszufinden, wie weit man in der Öffentlichkeit gehen konnte. Heimlichtuerei amüsierte oder verärgerte ja nur die einzelne Personen selber; noch mehr Menschen daran teilhaben lassen zu können, steigerte den Genuss also doch ungemein. Wer spielte schon nicht gerne mit dem Feuer? Vielleicht aber, machte es der Wissenschaftler wirklich nur für sich allein, also war niemandem unterstellt, wohnte eventuell sogar noch in diesem Schuppen, was zumindest den Zustand und die Tatsache, dass er noch stand, begründen würde. Dass man sein Zuhause so verwahrlosen würde, war schon wieder etwas, dass der Sakkaku niemals nachvollziehen können würde. Er hatte keinen Putzfimmel und ein bisschen Chaos wäre auch nichts, gegen das er sich sträubte, aber das? Heilige Mutter Jesu und Marias. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Eigentlich konnte es ihm ja egal sein, wie andere lebten, wenn er darin dann aber einen ganzen Batzen seiner kostbaren Zeit verschwenden müsste, hatte er das Bedürfnis, dem Besitzer dieses wandelnden Mülleimers die Fresse einzuschlagen. Irgendwo spielte man ja auch mit der Gesundheit der Besucher – Es gab genug Menschen, die unter einer Stauballergie litten, mal ganz davon ab, dass all dieser Schmutz sicher auch irgendwo schon Pilze gebildet haben sollte. Genauso dreckig, wie sein Laden, präsentierte sich dann auch der Besitzer. Geil. Man konnte doch wenigstens meinen, dass die selbst ernannten Wissenschaftler einigermaßen ordentlich aussehen würden, aber auch hier hatte Hebi wohl wieder Erwartungen, die jedweden Rahmen sprengten. Nichtssagend blickte er ihn an; musterte ihn von oben bis unten – länger als es der gute Herr bei ihnen tat. Er trug mehrere Linsen? Wie blind musste man denn sein? Soll er sich eine neue Brille kaufen, mal ehrlich. „Freak.“ Wer etwas anderes dachte, war von allen guten Geistern verlassen. Dieser Mann könnte nicht einmal als normal definiert werden, wenn Hebi es denn selbst wäre. Und waschen sollte er sich auch mal, er zog nämlich einen ziemlich strengen Geruch hinter sich her und von seinen fettigen Haaren konnte man sich sicher auch prima ein schönes, großes Brot beschmieren. Wie Hebi solche Typen hasste. Dann hatte Dreckie auch noch die Nerven, ihnen Befehle zu erteilen. "Folgt mir! Nichts anfassen!" Worte, für die er früher von dem Genin eine geklatscht bekommen hätte. Heute stand er einfach nur wortlos da und dachte sich seinen Teil, während er ihm folgte. Nun, das wäre so gewesen, wenn Saizo ihn nicht angesprochen hätte. „Scheint so.“ Ohne Emotion mitschwingend, zeigte er anhand seiner Worte, dass er sich nicht für diesen Typen interessierte. Würde er sich allerdings nicht vor ihnen befinden, wäre Hebis Antwort ganz anders ausgefallen. Er ging davon aus, dass Saizo das auch wüsste, deswegen erläuterte er es ihm nicht noch einmal unterschwellig. Zur Not konnten sie ja hinterher kurz quatschen.

Ihr Weg führte sie eine Treppe hinunter – einen Keller, nahm Hebi an. Das Treppenhaus, wenn man es denn so nennen wollte, war ebenfalls alt und verstaubt. Es roch morsch, teilweise auch etwas nach Verwesung. Scheinbar hat die ein oder andere ausgebüchste Maus bereits ihr Leben lassen müssen. Sie kamen nur langsam voran, da der Wissenschaftler sich allem Anschein nach auch ziemlich gerne Zeit ließ. Doch plötzlich hörte Hebi ein entsetzliches Quieken. Sofort setzten seine Sensoren auf Alarm um und er blickte umher, immerhin wollte er wissen, woher es kam. Er fand nichts. Seltsam. „Was war das?“, fragte er immer noch wenig erheitert und richtete seinen Blick auf den ungepflegten Mann vor ihm, der direkt stehenblieb, nachdem er besagtes Quiekten ertönte. „Ach, ich bin nur auf eine Maus getreten. Sie müsste jetzt tot sein, keine Sorge.“ Als wäre es das Normalste der Welt, sagte er, dass er gerade ein Lebewesen getötet hatte. Hätte es sich um einen Menschen gehandelt, wäre das ja schön und gut, aber eine arme wehrlose Maus? In seinem Gesicht bröckelte Hebis Fassade vielleicht nicht, aber zumindest die Haltung seiner Hände änderte sich deutlich. Er ballte sie zu einer Faust, rammte sich teilweise die Nägel ins Fleisch, übersah vor lauter Wut und Hass sogar den Schmerz. Ihm missfiel, was hier passierte. Es missfiel ihm ganz krass. „Ich würde in Zukunft davon abraten, die Tiere zu töten, schließlich sind doch auch wichtige Testobjekte, oder?“ In seiner Stimme schwang zwar kein Mitleid mit und auch äußerlich war an dem Braunhaarigen nichts zu erkennen – bis auf die geballten Fäuste -, aber er hoffte trotzdem inständig, dass dieser Abschaum wortwörtlich nicht weiter auf diesen Tieren herumtrampeln würde, sonst wäre Hebi wohl derjenige, der seine guten Vorsätze über den Haufen warf und mal auf ihm herumsprang. Er war auch der Versuchung nahe, dieses Pestizid einfach die Treppe hinunterzustoßen, war hier aber bei einem Auftrag – er musste also Professionalität zeigen und konnte sich somit nicht von seinen Gefühlen leiten lassen, wenn er weiterhin seinen Beruf ausführen wollen würde. Wenn dieser Job erst einmal fertig war und etwas Zeit verstrichen wäre, würde das Rotauge dieser Witzfigur sicher noch einmal einen Besuch abstatten und dann würde er mit Sicherheit viel grausamere und schmerzhaftere Jutsus in seinem Könnensschatz vorfinden. Mal sehen, wie es ihm gefallen würde, wenn Hebi ein wenig an ihm herumexperimentierte? Ob es dann immer noch so viel Spaß machte? Natürlich würde die meiste Zeit auf viel subtilere Weise ablaufen, der Inhalt ein paar gewisser Genjutsus war immerhin praktisch dafür gemacht, das Opfer innerlich zu brechen; es leiden zu lassen, wie es in der Realität kaum möglich wäre. „Die gibt es wie Sand am Meer, können ruhig sterben.“ Eine Antwort kurz und knapp an Hebi adressiert, bevor sie sich dann im Keller befanden. „Dieser kleine, dreckige...“ Der Sakkaku musste sich noch nie so stark zusammenreißen, wie jetzt. Ein blöder Spruch von irgendjemandem und er würde womöglich platzen. Und zwar in dem Sinne, dass er wirklich das erste Mal auf einem Auftrag sein Kekkei Genkai benutzte, um dieses mit ein paar netten schmerzhaften Taten zu unterstützen, die sicher bei vielen Menschen auf weniger Anklang stießen. Hier unten ließen sich doch auch sicher ein paar scharfkantige Werkzeuge finden, die er dazu ebenfalls benutzen könnte. Er konnte sich auch vorstellen, dass niemand diese arschgesichtige Missgeburt vermissen würde und sollte es hart auf hart kommen, könnte Hebi einfach behaupten, dass er angegriffen wurde, weil man an ihm auch noch Experimente durchführen wollte, und irgendwie musste er sich ja wehren. Mit gezielten Schnitten und Einstichen. „Hie-“ „Wie lautet der Auftrag?“ Wie eine Maschine, mehr konnte er dem Typen nicht zugestehen, und ohne jegliche Beteiligung im Gesicht oder der Stimme, knallte der Sakkaku ihm die Frage um die Ohren, als dieser eigentlich zu sprechen beginnen wollte. Man konnte den jungen Shinobi nun durchaus als unhöflich bezeichnen, aber konnte Mister Hundekot eigentlich froh sein, dass er noch ruhig blieb und nichts veranstaltete, das zu seinem Leidwesen wäre. Natürlich wusste er nicht, was im blühen würde, aber es war ihm auch egal – er wollte nur noch diese Plage in Form von Mäusen vom Hals haben. Ob er es ihnen erklären könnte, ohne zumindest einer Partei der beiden Ninjas übel aufzustoßen?
 
Beiträge
101
Größe
1,66 m
Steckbrief
Link
Dieser Keller gliche eher einer Dunkelkammer, so spärlich erleuchteten ihn die gelblichen Lampen ringsum entlang der Wände. Einige von ihnen flackerten, bestanden nur noch aus geplatzten oder ausgebrannten Birnen und wieder andere wurden von Motten umschwirrt. Und zusammen mit dem Rest des Interiörs zwangen sie Saizo das Ergebnis seiner Schlussfolgerungen zu revidieren. Hier unten war rein garnichts anders als in der verstaubten Bruchbude aus der sie gekommen waren. Schon der Treppenaufgang hatte unter der Laste seiner Jahre und der Arbeit von Generationen von Holzwürmern, die sich in ihm heimisch gefühlt haben mussten, deutlich gelitten. Für jemanden der diesen Weg täglich nimmt wäre es immerhin wichtig gewesen, die Stabilität mit einigen Schichten Lack zu garantieren, das war immerhin das Mindeste. Gleiches galt für das dämmrige Licht hier unten und den offensichtlichen Schädlingsbefall. Ein ordentlicher unterhaltener Arbeitsplatz sah anders aus. Offenbar ging es dem Hexendoktor auch garnicht darum saubere Arbeit abzuliefern, sondern einzig und allein um eine Art Hobby, um Machtausübung und eher sinnlosen Erkenntnisgewinn. Wenn letzteres überhaupt zutraf. Der süßliche Geruch, der aus den Ecken des kleinen Raumes aufzusteigen schien und an den Gestank der Verwesung erinnerte, konnte nach dem Dafürhalten des jungen Tsuchinoko eben genau das sein, so wie er und Hebi befürchteten. Die sadistischen Umstände des Todes der entflohenen Maus unter den Sohlen des gänzlich ungerührten 'Wissenschaflers' unterstütze die Vermutung sogar noch und ließ sie fast schon zur sicheren Annahme werden. Was war nor los mit diesem Weißkittel? Alles was die Ninja bisher zu Gesicht bekommen hatten hatte nichts, aber auch garnichts mit Forschung zu tun. Und viel weniger noch mit dem Werk eines ernstzunehmenden Genies. Keine Notizen oder Diagramme, keine Statistiken, weder festgehaltene Forschungsergebnisse noch irgendwelche anderen Anzeichen einer seriösen Dokumentation seines Schaffens ließen sich finden. Nichts als kahler Beton, wohin man auch sah. Nur eine Wand wurde von zahlreichen kleinen Käfigen aus Kaninchendraht verdeckt, in denen sich wohl für gewöhnlich die Versuchstiere befunden haben mussten. Während Hebi sich dem mit ignoranter Ahnungslosigkeit geschlagenem Doktor auf höchst bedrohliche Weise anzunähern plante, schritt Saizo sobald er den Keller betrat sofort auf besagte Käfige zu. Wenn es darum ging sich der Experimente dieses irren Schlächters anzunehmen, dann wäre die Untersuchung seiner Probanten doch immerhin ein logischer Schritt für den Anfang. Beim durchsuchen der größtenteils leeren Miniaturställe, die sich ganz oben befanden, hallte in Saizo der erstickte Schmerzensschrei der toten Maus wider. So tragisch ihre Existenz auch ihr Ende gefunden haben mochte, im Vergleich zu diesem Anblick und der mit ein klein wenig Fantasie leicht auszumalenden Schicksale ihrer Vorgänger, musste es wie ein Akt der Gnade gewesen sein. Der Doktor hatte keine leere Phrase verwendet, sondern jedes seiner Worte genau so gemeint. Die Gitterwände der Käfige hingen voller Fellbüschel und die dünne Lage Zeitungspapier auf den Böden war angefressen und zum Teil zu dunklen Klumpen verklebt. Deshalb also arbeitete der Mann hier unten wohl lieber im Verborgenen. Beim Umrunden der schrecklichen Gefängnisse stieß der Junge an etwas, das umfiel und dabei ein klirrendes Geräusch hervorrief. Die Tiere in den noch besetzten Käfigen bagannen Augenblicklich mit lauten quiek-, fauch- und zischlauten wie in Panik darauf zu reagieren. Saizo schrak vor dem barbarischen Lärm zurück und richtete einen entsetzten blick erst auf Hebi und dann auf den Herren dieser Hölle. Letzterer schien wenig Anteilnahme zu zeigen und tat so als ob ihn all das keineswegs anzugehen hätte. "Nimm den Stab und schlag ein paar mal gegen die Gitter, dann sind sie wieder still." Auf Saizos Untätigkeit hin, schritt er selbst mit wenigen großen Schritten durch das beschämende Labor, hob den von Saizo umgeworfenen Metallstab vom Boden und folgte seiner eigenen Anweisung, bis wieder Ruhe eingekehrt war. Stille. Nichteinmal Saizo fand passende Worte für das was er gerade gesehen hatte. "Lästige kleine Biester. Einige von denen sind abgehauen. Leider habe ich sie so intelligent gezüchtet, dass sie ihre Käfige öffnen konnten. Hätte sie gleich selbst erschlagen, aber ich musste mir neue Medikamente besorgen. Fürchterlicher Schnupfen, wisst ihr?" Dann deutete er auf eine weitere niedrige Tür neben der Käfigbatterie. Der Durchgang war in die dunkle, verschmierte Wand eingelassen und in dem diesigen Licht kaum zu erkennen gewesen. "Dahinter liegt mein Versuchsraum, in dem ich den großteil meiner Arbeit erledige. Hier ist nur das Materiallager. Meine gelungensten Kreationen befanden sich dort drin. Sollen wir es uns mal ansehen, na?" Voller Stolz und kindlicher Vorfreude drehte er sich um und schritt erneut durch die Tür voran, die beiden Genin kurz hinter sich zurücklassend. Saizo verharrte noch immer und wartete auf den Sakkaku. Die barsche Reaktion Hebis war Sai trotz der sonst noch ruhigen Haltung des Genin aufgefallen. Zwar kannte er ihn mittlerweile gut genug um über seinen mitunter rauen Ton bescheid zu wissen, aber wenn Saizo Hebi auch nur annährend richtig einschätzte dann konnte er davon ausgehen, dass dieser Junge gegenüber dem Hexendoktor ähnliche absichten hegte wie auch er selbst es tat. Hätte er in Hebis Kopf hineinsehen können dann wäre Saizo wohl bewusste geworden, wie untertrieben seine Befürchtungen hier noch waren. "Ich sage das zwar nur ungern, besonders da ich Moralapostel für gewöhnlich verabscheue, aber wie mir scheint benötigt hier jemand einen kleinen Denkanstoß in Sachen Ethik. Sollen wir dem Herrn im Zuge der Prävention besser einmal zeigen, wie man richtige Experimente durchführt? Natürlich nur als... Gedankenspiele." In diesem letzten Wort schwang ein gewisser Unterton mit und da sie beide wussten, dass Gedankenspiele in die Sprache der Ninja übersetzte Genjutsu bedeutete, war klar was mit dieser Frage gemeint war. Natürlich gehörte das ganz offiziell zu ihrem Job. Wer wusste schließlich, ob dieser kranke Mann nicht mit Absicht irgendwelche gefährlichen Sachen auf die Zivilbevölkerung losließ? Abgesehen davon konnte man Langzeitschäden durch die Genjutsutherapie wohl getrost vernachlässigen, weil es im Kopf des Hexendoktors nicht mehr allzu viel zu schädigen gab. "Wo bleibt ihr denn?" Scheibar wollte dieser ihnen sein Allerheiligstes in Aktion präsentieren. Hoffentlich räumte er vorher auch seine Werkzeuge weg, oder er würde sie bald am Rücken seines Laborkittels wiederfinden. "Nur keine Eile bitte, es geht sofort los!"
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link


Dieser Bastard. Dieser schmierige, kleine Bastard! Er wagte es tatsächlich, Hebis Frage einfach zu ignorieren!? Wenn das mal ein gutes Ende für ihn nehmen würde. Der Sakkaku hatte jedenfalls jeglichen Funken der Menschlichkeit verloren, wenn er diesen Schmarotzer eines Lebewesens ansehen musste. Bei seinem Anblick kam ihm nur noch Mord und Totschlag in den Sinn. Grauenvoller als alles, was sich die Existenz Mensch überhaupt vorstellen könnte. Mit einem kurzen Zeitraum von einer Stunde oder einem Tag wäre es nicht getan. Nein. Wir sprechen hier von Wochen. Monaten. Vielleicht sogar von ganzen Jahren! Alle Gedanken, die nun in seinem Kopf herumschwirrten, drehten sich um brachiale und grausame Delikte, die in jederlei Hinsicht auch unter den berüchtigsten Verbrechern als verwerflich gelten könnten. Niemand würde so leiden wollen, wie es sich der Sakkaku gerade für diesen Wissenschaftler vorstellte. Sogar extra Spielzeuge ala Daumenquetsche würde er sich zulegen oder das ein oder andere Medicjutsu lernen, nur um ihn nach der Heilung erneut Schaden zufügen zu können, der außerhalb des menschlichen Verstandes wäre. Dabei würden Genjutsu gerade einmal einen Anfang darstellen. Vielleicht hatte Mister Ugly aber auch das Glück und würde lebend davonkommen. Allerdings sollte „Glück“ in diesem Fall dann anders definiert werden. Viel eher spielte Hebi mit dem Gedanken, ihn erst einen ziemlich langen Zeitraum über festzuhalten und dann komplett verstümmelt auf die Welt loszulassen. Ohne Arme. Ohne Beine. Ohne Zunge. Ohne irgendwas. Ein normales Leben wäre nicht mehr lebenswert und ohne die Hilfe anderer nicht mehr tragbar. Ob er ihn beim Fortbestand seines jämmerlichen Daseins beobachten würde? Bestimmt. Ob er auch nur ein bisschen Mitleid dabei verspüren würde? Im nächsten Leben nicht. Er konnte andere Menschen quälen – jeden einzelnen von ihnen – und zog es doch lieber vor, sich an Tieren zu vergreifen? Der Sakkaku dachte in der Hinsicht ganz genau, wie Saizo: Dieser Verrückte werkelte an den armen Dingern nur herum, um entsprechend Macht ausüben zu können. Wahrscheinlich ging ihm dabei löste in ihm das noch die höchsten aller Gefühle aus, wenn er einer Maus den Bauch aufschlitzte, um zu schauen, was sich dahinter verbarg. Oder wenn er ihr irgendwelche Gifte verabreichte, die ja selbstverständlich nur der Wissenschaft dienten, schon klar. Hebi könnte im Kreis kotzen, wenn er an all das dachte – vorzugsweise direkt in die hässliche Fresse des Kittelträgers hinein.
Weiter unten bei den ganzen Käfigen angekommen, stellten sich ihm vor Schreck die Nackenhaare auf. Es war nicht das laute Quietschen und Zischen, dass ihn so erschreckte, es war der Zustand der Behausungen der Tiere, der ihn innerlich so in Aufruhr brachte. Langsam fielen ihm echt keine Beleidigungen mehr ein, die der FSK13-Sperre des Forums nicht zum Opfer fallen würden. Viel zu schwer war es, angemessen auf diese Zumutungen hier unten zu reagieren. Jeder, der das könnte, sollte mit dem größten Respekt bedacht werden. Als er Saizo dann auch noch riet, mit dem Stab gegen das Gitter zu schlagen, damit wieder Ruhe herrschte, platze Hebi bald der Arsch und auch die Tatsache, dass dieser Wicht das dann halt selbst in die Hand nahm, ließ seine Wut nicht weiter abklingen. Aus den in die Haut gerammten Fingernägeln wurden so allmählich richtige Schnittwunden, wenn man das so nennen wollte, und eine geringe Menge an Blut tropfte gen Boden. Dieses fiel natürlich nicht wirklich auf, da er ja sowieso und überhaupt bereits mit dem roten Lebenselixier der Tiere befleckt war. Natürlich machte sich immer noch keinerlei Regung im Gesicht des Sakkakus breit, aber zumindest Saizo sollte wissen, dass die Kacke bald richtig am Dampfen wäre, wenn er dem glaubte, was aus Hebis Handflächen floss. Die Situation war auf jeden Fall eindeutig und nur ein Idiot oder ein Geisteskranker würde es wagen, dem Rotauge jetzt noch blöd zu kommen. Er musste sich am Riemen reißen, so viel war ihm schon klar, aber er musste nicht alles vehement dulden und tolerieren, was er sah. Dennoch hielt er es noch nicht für eine allzu gute Idee, diesem Irren ein Messer ins Bein zu rammen und zuzusehen, wie weit dieser damit kriechen konnte, um dann doch mit einem Tritt auf den Kopf belohnt zu werden, der diesen nur so auf den Boden scheuern würde, dass er sich wünschte, er wäre direkt geplatzt. Das mag jetzt alles etwas drastisch und ziemlich krass klingen, aber so war und dachte Hebi nun einmal - eiskalt und unberechenbar gegenüber anderen Menschen. Dazu bereit, über Leichen zu gehen, wenn es nur dem Erfolg seines Zieles diente. Auch Freunde und Verwandte würden dabei kein Hindernis darstellen. Er war einfach eine Person, mit der man nicht gerne verkehrte. Das wusste er natürlich auch, kümmerte sich aber nach wie vor einen Feuchten darum.
„Gedankenspiele?“, entgegnete Hebi seinem Partner mit gleichgültigem Gesichtsausdruck, während der komische Fatzke außer Hörreichweite war. „Tze, das kommt nicht einmal annähernd an das heran, was ich mir für ihn ausgedacht habe.“ Weder Augen- noch Mundpartie bewegten sich, doch in seiner Stimme schwang er mit – der schiere und wahrhaftigste Hass, den man einem Wesen oder einer Sache nur entgegenbringen konnte. Ihn nicht zu bemerken, grenzte an ein Wunder, genauso wie es ein Wunder war, Hebi in solch einer Rage zu erleben. Aus diesem Grund war er auch etwas redseliger als sonst seiner Pläne bezüglich. Außerdem merkte er, dass er und Saizo eine ähnliche Meinung besaßen, nur dass sein Partner wohl etwas verhaltener war als er selbst. „Dieser Mann hat bloße Gedankenspiele nicht verdient.“ Woher auch immer Saizo wusste, wo Hebis Spezialitäten lagen. Scheinbar war es reine Vermutung, sich groß dagegen aussprechen konnte sich der Sakkaku aber nicht. Was sollte das Weißhaar schon mit der Information anfangen können?
Er blickte zu ihm herunter, da er nun einmal größer war als der andere Genin.

„Bis an sein Lebensende sollte er geschunden und gepeinigt werden.
Mit Werkzeugen aller Art.
Auf jede erdenkliche Weise.
Und um nur ein paar Beispiele zu nennen:
Wer wollte nicht schon immer einmal die Fingernägel und Zähne mit einer Zange herausgerissen bekommen, während er noch bei vollem Bewusstsein war?
Wer wollte sich nicht schon immer von seinem besten Stück trennen oder gar ganzen Extremitäten?
Ich könnte all das, was ich mir hier gerade ausmale, gar nicht aufzählen.
Glaube auch nicht daran, dass es der Norm entsprechen würde – ganz und gar nicht -, aber...
Wenn du gerne dabei sein möchtest, würde dir nicht im Weg stehen.“
Es war keine Bitte oder Frage nach Hilfe. Es war lediglich ein Vorschlag, dem Saizo nachkommen könnte, wenn er denn wollte. „Natürlich erst, nachdem wir seinen Job beendet haben.“, fügte er noch hinzu und wandte sich der Stimme wieder zu, die danach fragte, wo sie blieben. „Also...?“, harkte er noch einmal kurz nach, ehe es zu Gargamel gehen konnte.
Was er hier von sich gab, war keineswegs als normal zu bezeichnen, sondern lag direkt gesagt im Bereich allen Wahnsinns. Ob Saizo wohl gleichziehen und sich somit als Partner qualifizieren würde? Oder zog er vielleicht den Schwanz ein und ging womöglich noch irgendwo petzen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Beiträge
101
Größe
1,66 m
Steckbrief
Link
Angesichts seines Verhaltens wunderte es Saizo ehrlich gesagt nicht wirklich, dass Hebis Vorstellungen einer angemessenen Strafe für den acht- und ehrlosen Mann von eher... praktischer Art waren. Sehr praktischer Art sogar. Den jungen Genin erstaunte auch die detaillierte Fantasie seines Kollegen, der sich seine Tortur bereits bis ins kleinste auszumalen schien und dem vernehmen nach nich einmal Skrupel besaß, sich zuerst noch vom Opfer seiner kleinen Vendetta für ihre Dienste hier einen Scheck überreichen zu lassen. Doppelter Gewinn durch genaue Überlegungen und vorausschauende Planung, die für jede beteiligte Partei, mit Ausnahme einzig des bald schon sehr leidtragenden Hexendoktors, ausnahmslos vorteilig war. Denn bei einem Charakter dieses Kalibers, selbst wenn man den sinn- und maßlos geschundenen Tieren in dieser widerwärtigen Laborparodie nicht solches Mitgefühl entgegenbrachte wie der Sakkaku oder seine Praktiken und selbstherrlichen Imitationen ernsthafter Wissenschaften dermaßen verachtete wie Saizo, konnte man wahrhaftig nicht allzu viel Trauer erwarten, sollte er plötzlich von der Bildfläche verschwinden oder einem kleinen Unfall zum Opfer fallen. Es fiel schwer sich jemanden vorzustellen, der den Mann vermissen würde. Zumal er sich in den Geschäftsräumen wie bereits festgestellt wohl nie oder zumindest nur notgedrungen blicken ließ und die meiste Zeit über im stillen Kämmerlein, verborgen vor den Augen der Öffentlickeit die Auswüchse seiner kranken Fantasien praktizierte. Das bedeutete, dass es wohl auch nicht allzu viele Mitwisser gäbe, wenn man den entscheidenden Besuch einige Tage nach Abschluss ihrer Aufgabe ansetzte dürfte nicht einmal die Dorfregierung allzu schnell einen Zusammenhang vermuten. Als Zeugen kämen nur Opfer und Täter in betracht und die Chancen, dass eine von beiden Seiten sich zu der Sache äußern würde, waren mehr als gering. Außerdem hatte dieser Keller so wunderbar dicke Wände...
"Kommt ihr nun und seht es euch an oder soll ich mich etwa nach motivierterem Personal umsehen? Habe keine Zeit für sowas und kann mich nicht ewig mit euch aufhalten!" Wie schön, dass einem manche Entscheidung so zuvorkommend abgenommen wurde. Das machte die Sache beinahe schon wieder zu leicht. "Meine Vorfreude auf diesen Besuch steigt zusehens. Und du hast Recht, wir sollten uns den Job quittieren lassen, solange er noch genügend Finger hat um zu unterschreiben." Womit sich die Frage seiner Mittäterschaft wohl ausreichend geklärt hatte. Er wäre überrascht gewesen, wenn er dem Hexendoktor nicht die ein oder andere Lektion über richtige Untersuchungsmethoden hätte beibringen können, ganz besonders über die Gebiete der Forensik und mit Beispielen am lebenden Objekt. Man konnte nie genug Studien anlegen, weil der Zufall fast immer mit etwas neues aufzuwarten wusste. Doch das musste leider noch ein wenig warten, bis die zwei Genin sich um den Auftrag gekümmert und ihre Belohnung eingestrichen hatten. Tief durchatmend folgte der Weißhaarige alsdann seinem Auftraggeber un die nächsten Räumlichkeiten, die wohl das Herzstück seiner Wirkungsstätten darstellten, bevor dieser noch weiter drängelnd herumschrie und nach der Aufmerksamkeit der beiden Jungen gierte. "Sagen Sie doch sowas nicht! Ich kann ihnen versichern, dass wir ihr Arbeitszimmer hier unten betreten durften hat unsere Motivation beflügelt..." Nicht in direktem Zusammenhang mit dem Inhalt des Jobs, dafür aber umso mehr mit seiner Hauptperson, was dieser in dem Moment selbstverständlich nicht klar sein durfte. Vermutlich hielt der Doktor es tatsächlich für die ernstgemeinte Bewunderung seiner Arbeit, von der er ihnen bisher zwar noch nicht wirklich etwas gezeigt hatte, es aber dennoch bereits bewerkstelligen konnte sie von der Unsinnigkeit und dem geringen Nutzen jenes Schaffens zu überzeugen. Denn was konnte man schon mit der bloßen Misshandlung wehrloser Tiere erreichen? Außer zum Beispiel, ihnen das Attribut der Wehrlosigkeit auszutreiben und sie durch Chemie und Irrsinn zu mutierten Perversionen ihrer früheren Erscheinung zu machen. In dem Labor zeigten sich deutliche Anzeichen dafür, in Form weiterer Käfige die jedoch, anders als die im Vorraum größer, stabiler und... völlig kaputt waren. Die stählernen Streben waren nach außen gebogen, Teile der Einrichtung lagen zersplittert oder verbeult überall im Raum verstreut. "Sind äußerst agil, die kleinen Biester! Hab sie selbst verbessert, damit sie der Ungezieferplage in der Stadt einhalt gebieten. War meine Idee, dass sich die Mistviecher einfach selbst ausrotten sollten. Brauchte sie nur auf den Geschmack zu bringen und einen Weg zu finden sie mit Chakra zu laden. Der konstante Energieverbrauch macht sie rasend vor Hunger und ihre primäre Beute ist die eigene Art. Mäuse fressen Mäuse und wenn sie mit dem Ungeziefer fertig sind, verhungern sie einfach und entsorgen sich somit selbst. Einfach und genial, nicht wahr?" Mit einem abwesenden, breiten Grinsen im Gesicht musterte er die beiden Genin und wartete auf ihr Feedback. Eine denkbar schlechte Entscheidung, bedachte man deren Einstellung ihm gegenüber, doch sie konnten sich im Gegensatz zu ihm beherrschen. Noch. "Einfach... ja sicher. Aus ihrer Aussage schließe ich, dass wir uns lediglich nach Orten mit großen Nagetierpopulationen umzusehen brauchen, ja? Gut. Ich würde sagen wir melden uns dann bei ihnen wegen der Bezahlung wenn wir fertig sind." Da würde er sich auf etwas freuen können....

Die warme, trockene Stadtluft brachte eine angenehme Abwechslung nach dem nasskalten Kellerklima. Vor der Tür des Ladens blieb Saizo kurz stehen und sah sich links und rechst entlang der Gassen um. In einer großen urbanen Siedlung wie der schwebenden Stadt gab es mehr herumliegende Müllsäche, umgestoßene Papierkörbe und weggeworfene Essensreste als irgendwo sonst. Viel Nahrung also für alle möglichen Arten von städtischem 'Ungeziefer' und damit auch für ihre potenziellen Ziele, die entflohenen Labormäuse. "Denkst du wir sollten uns zuerst in den kleineren Gassen umsehen? Ich könnte mir vorstellen dass es auf dieser Plattform auch eine zentrale Sammelstelle für die Müllabfuhr gibt. Das wäre dann wohl unser Hauptanlaufpunkt." Neben der offensichtlichen Planung ihres weiteren Vorgehens, versuchte Saizo den aufgebrachten Sakkaku mit seiner Fragerei wieder ein wenig auf andere Gedanken zu bringen, weg von den Racheplänen für die es jetzt noch ein wenig zu früh war. Und obwohl Hebi das ebenso wusste wie er, hatte der Tsuchinoko noch immer die Befürchtung, ihn weiter mit diesem Doktor in einem Raum zu lassen könnte die Selbstbeherrschung des Dunkelhaarigen letztendlich doch noch an ihre Grenzen treiben. Ein wenig Deeskalation konnte da für den Anfang nicht Schaden. Und in diesem Fall bedeutete sie lediglich einen kurzen Aufschub für die Aggressionen der Ninja.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Was sollte denn nur dieses blöde Gehetze? Hebi und Saizo würden schon nachkommen, wenn die Zeit dazu reif wäre. Sie waren Shinobi und hatten damit sicher noch die ein oder andere Angelegenheit zu klären, die den Wissenschaftler mit Sicherheit nichts anging... auch wenn sie ihn mit einbezog oder besser gesagt sogar ihn für die Umsetzung benötigte. Scheinbar hatten sie doch keine andere Wahl, als ihr Gespräch zu einem anderen Zeitpunkt und einen anderen Ort fortzuführen. Himmel aber auch. Naja, wenigstens sicherte Saizo noch seine Teilnahme an dem kleinen Experiment zu, sodass Hebi sich schon einmal gewahr der Tatsache werden konnte, nicht verpetzt zu werden, da der Tsuchinoko auch seine Hände schmutzig machen würde. Darauf bestand die Schlange fast schon, auch wenn sie es ihm niemals sagen würde. Am Ende dachte das Weißhaar noch, Hebi würde ihn die ganze Arbeit alleine machen lassen, doch wusste man genau, dass er es ihm gar nicht erst gönnen würde, all den Spaß für sich alleine zu haben.
„Ich sehe, wir verstehen uns.“, antwortete Hebi seinem Partner und würde zur Zustimmung am liebsten noch einmal schmunzeln, ließ es aber sein, da er für die Zukunft beschloss, niemandem mehr zu zeigen, wie es in ihm drinnen aussah. Wer was wissen wollte, der konnte nach wie vor Fragen stellen – er würde sie in jedem Fall beantworten, wenn er Bock zum Reden hatte. Ob die Antworten dann der Wahrheit entsprächen, wäre natürlich noch einmal auf einem andern Blatt Papier nachzuschlagen, auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich schien, dass er bei solch Kleinigkeiten zu lügen bereit war. Er sah Saizo jetzt auch nicht als so große Bedrohung an, als dass er Angst haben müsse, dieser würde wirklich irgendwann eine Methode finden, Hebi zu stürzen oder ihn gar zu verletzen. Es gab einfach nichts und niemanden außer seinem Vater, der es schaffte, dass Hebi sich elend fühlte. Wirklich niemand. Schade, dass man sich seine Familie nicht aussuchen konnte. Denn dann wäre der Sakkaku mit Sicherheit ein Waise gewesen – so wie Saizo, nur dass dieser sich nicht wirklich freiwillig dafür entschied. Hätten sie vielleicht tauschen sollen? Ob sie dann immer noch die selben Personen geworden wären, wie sie jetzt im Moment sind? Der Verdacht lag sehr nahe, wenn man mit einbezog, sie würden das Leben des Anderen genau nachleben, mit all den Ereignissen und Erfahrungen, die sie bis zum heutigen Tage machten. Es stimmte zwar, dass die Anlagen eines Menschen auch eine zentrale Rolle dabei spielten, aber in diesem Fall gestaltete es sich schwer, sich vorzustellen, sie könnten impulsiv und temperamentvoll genug vorhanden sein, um etwas Derartiges zu unterdrücken. Naja, jeder hatte sein Leben und somit auch seine eigenen Brötchen zu backen – keiner der Jungen konnte behaupten, ein glückliches und erfüllendes Dasein zu besitzen - wenn sie nicht so verkorkst wären natürlich. So sind sie selbstverständlich zufrieden mit sich selbst und ihren Handlungen und solange sie sich nur weiterhin genug in ihrem Narzissmus baden würden, würde das wohl auch auf ewig so bleiben. Bisher fuhren sie ja auch eigentlich ganz gut damit, zumindest konnte Hebi das von sich behaupten, auch wenn er sich manchmal wünschte, wenigstens einen anderen Erzeuger zu besitzen. Was er sich ebenfalls wünschte, war diesem Wissenschaftler den Gar ausmachen zu können, auch wenn seine Wut so langsam abklang, wenn er über bisherige Ereignisse so nachdachte. Sie konzentrierte sich eigentlich jetzt nur eher wieder mehr auf seinen Vater, sonst änderte sich rein gar nichts. Und die Sache mit dem schmierigen Typen würde er unter Garantie ebenfalls nicht vergessen. Er würde bekommen, was er verdiente, selbst wenn zwei solch verkorkste Gestalten wie Hebi und Saizo die Gerechtigkeit in die Hand nehmen müssten. Lustig, wenn man mal darüber nachdachte, dass die wohl mit Abstand durchgeknalltesten Shinobi mit den verdrehtesten Moralwerten und -vorstellungen sich die selbst wirkende Justiz zu eigen machen wollten. Aber bei Tieren hörte der Spaß ja bekanntlich auf. Da konnte man einfach nichts machen.
Hebi sagte nichts, während der ältere Mann sprach, wirklich rein gar nichts. Er hörte ihm allerdings gewissenhaft zu und schüttelte leicht mit dem Kopf, als er von seiner Errungenschaft erzählte. Mäuse, die ihre eigene Art fraßen und dann sich selbst, wenn er das richtig verstand. Wie abgef*ckt konnte man nur sein? Sein Kopfschütteln bekam der Weißkittel vor ihnen allerdings nicht mit, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, sich in seinem Raum umher zu sehen. War wohl auch besser so; Hebi wollte nicht von ihm angesprochen werden. Er spricht doch nicht mit jedem. Glücklicherweise übernahm der Tsuchinoko dann auch das Reden, sodass Hebi sich zumindest körperlich zurücklehnen konnte, bis sie sich aus dem Schuppen entfernten. Draußen angekommen, fasste er sich noch einmal an die Stirn und seufzte genervt aus. „Ich hab' ja richtig Lust, jetzt nach den Tieren zu suchen. Wenn die sich wirklich auch außerhalb dieser Bruchbude befinden, könnten wir ganz Soragakure abklappern und wären übernächstes Jahr immer noch nicht fertig. Mal ganz davon abgesehen, dass wir dem Idioten damit auch noch komplett in die Hände spielen. Eine Gräueltat.“ Er war wie immer hochmotiviert, auch wenn man ihm nicht einmal so richtig ansah, dass er null Bock hatte, da der Ausdruck in seinem Gesicht nach wie vor ein eher arroganter und gleichgültiger war. Noch einmal wandte er sich Saizo zu und blickte in dabei sogar an. „Sag mal...“ Eine kurze Pause folgte. Er dachte ernsthaft über das nach, was er gleich anbringen würde. „...meinst du, wir finden irgendwelche Unterlagen zu dem, was er den Mäusen zum Mutieren gegeben hat? Wäre doch ein Unding, das nicht bei Menschen mal auszuprobieren. Vor allem nachdem es niemanden geben wird, der seine Hinterlassenschaften verwalten könnte.“ Also könnten sie sich ja ganz einfach darum kümmern. Würde doch ein lustiger Zombiehaufen werden oder nicht?
Noch ehe Saizo darauf antworten konnte, stiefelte Hebi los, um Ausschau nach den Mäusen zu halten. Sein Weg führte ihn in eine dunkle Seitengasse – dort sollten sich bestimmt ein paar Tierchen aufhalten, ist schließlich bekannt, dass sie dunkle Orte bevorzugen. Ob sein Gedanke von Erfolg gekrönt werden würde?
 
Beiträge
101
Größe
1,66 m
Steckbrief
Link
"Sollte der Appetit auf Artgenossen dabei mit eingeschlossen sein, würde ich dir von Experimenten am Menschen abraten... zumindest von den chakraintensiven Individuen. Ich habe schon so einiges über Voodoo und Nekromantie gelesen und fände die Vorstellung einer unkontrollierbaren Zombieapokalypse nicht besonders erheiternd." Trotzdem hatte diese Überlegung einen gewissen Reiz. Sofern es sich irgendwie einrichten ließe die Mutanten unter Kontrolle zu halten und ihnen zielgerichtete Befehle zu erteilen natürlich. Wenn man sich das Problem im Zentrum ihres Auftrages hier so ansah, dann bereitete das momentan noch die größten Schwierigkeiten. "Obwohl wir sie in diesem Fall nur alle zusammen in einen Raum zu stecken bräuchten, um uns dann bei einer wohltuenden Tasse Tee die Zeit zu vertreiben während sich die Sache gewissermaßen von selbst erledigt. So gesehen verhalten sie sich beinahe wie wir Ninja, nicht wahr?" Kleiner Scherz am Rande, doch mitunter ließen sich die Parallelen zwischen beiden Spezies nicht ganz ausschlagen, sah man davon ab, dass sich Shinobi nicht allzu häufig damit auszeichneten, ihre unterlegenen Waffenbrüder nach verrichteter Arbeit zu verzehren.
Während er sprach folgte er dem Sakkaku, einerseits um diesem seine Antwort auch tatsächlich deutlich mitzuteilen und zum anderen, da sie die Suche wie geschildert immerhin auch irgendwo beginnen mussten und dieser Weg war in Anbetracht der Möglichkeit, eine ganze Stadt als metaphorischen Heuhaufen vor sich zu haben, ebenso gut wie jeder andere. Vielleicht spielte ihnen das Glück ja diesmal sogar in die Hände?
Und tatsächlich schien sich in der Dunkelheit der Gasse vor ihnen etwas zu rühren. Ein wiederkehrendes Rascheln in der Stille das ihnen, nun da sich die Genin mehr darauf konzentrierten, mehr und mehr wie das verräterische Geräusch eines Nagers auf Nahrungssuche in den unzulässigen Abfallhorten der Stadt vorkam. Beide wechselten einen Blick und schlichen weiter in das Zwielicht zwischen den Häuserschluchten hinein. Obwohl in einer der oberen Plattformen der Stadt gelegen, kam dem Tsuchinoko dieses Viertel doch recht heruntergekommen vor, wenn es auch bei weitem keinen Vergleich zu den umgebenden Baracken seines bescheidenen Wohnsitzes bot. Dies hier war vernachlässigung und langsamer Verfall auf einem höheren Niveau. Anstelle von Ruinen und durchhängender Dachkonstruktionen fehlte es hier lediglich an einem neuen Anstrich und besserer Abfallwirtschaft. Und Straßenbeleuchtung vielleicht, doch das konnte man auf der Agenda weiter unten ansiedeln. Da! Wieder das Geräusch leisen Schüffelns und scharrender Pfoten. So verstohlen sich die Shinobi der Quelle allerding auch näherten, wenige Meter bevor sie sie erreichen konnten, wurden sie von den feinen Sinnen ihres Ziels ertappt und das Scharren stoppte abrupt. Drückende Stille legte sich erneut über die Gasse. Hatten sie es verjagt? Unwahrscheinlich, denn dann hätte man etwas flüchten gehört, rasch leiser werdendes tippeln auf dem teils gepflasterten Weg oder etwas ähnlich, nicht aber diese bloße, gespannte Ruhe. Saizo hätte nur zu gern gewusst, ob sein Partner etwas in dem Dunkel erspähen konnte, doch selbst Geflüster wagte er augenblicklich nicht zu riskieren, in der Befürchtung ihren zufälligen Fund nicht zu vertreiben und ihnen somit mehr Aufwande als nötig zu bescheren. Dann geschah unsehens etwas, womit wohl keiner der beiden Jungen gerechnet hätte: ein panisches Fauchen drang ihnen entgegen, gefolgt von einer Katze, die aus der Gasse preschte als ob es um eines ihrer sieben Leben ginge! Hinter ihr folgte noch mehr. Dort wo sich das Tier eben Hals über Kopf aus den Schatten herausgelöst hatte, zeigten sich eifrig nach ihrer Witterung suchende spitze Nasen, die sich langsam zu einem kegelförmigen Kopf mit kleinen schwarzen Knopfaugen ergänzten. Wer hier jedoch an winzige pelzige Kuscheltiere dachte, wurde herb enttäuscht. Die Relationen der Natur waren durch das Handeln des Doktors aus den Fugen gehoben worden und allein die erste der drei nun ins Licht getretenen Mutantenmäuse erinnerte in Größe und Statur eher einem Pitbull denn einem kleinen Nagetier. "Gut, damit hätten wir die Tiere also gefunden. Bleib nun die nicht unerhebliche Frage, wie genau wir ihrer habhaft zu werden gedenken. Irgendwelche Vorschläge oder Ideen, die uns weiterbringen können?"
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
„Dito. Ich frag' mich, was die immer alle mit der gewollt herbeigeführten Zombieapokalypse wollen. Damit beißt man sich doch selbst in den Arsch, wenn man einmal bedenkt, irgendwann doch der einzige Mensch zu sein, weil der Rest viel zu blöd ist, sich ordentlich zur Wehr zu setzen – immerhin sind die Viecher ja nicht einmal besonders schlau.“ Hebi würde das Wort „Zombieapokalpyse“ ja irgendwie als etwas anderes bezeichnen. „Natürliche Selektion“ träfe es hier wohl am besten. Nur die Stärksten würden eine Zeit lang überleben, also traf es diese Definition scheinbar wirklich ganz gut. Zumindest bis wirklich jeder ausselektiert wurde. Das Problem an Zombies war, dass Genjutsu bei ihnen wohl nicht wirklich greifen sollten, sodass sich der Sakkaku fragte, ob seine claneigenen Techniken ihm von Nutzen sein würden. Dazu müsste man mehr von den Untoten wissen oder gar einmal den Test auf Wirksamkeit an Mann (oder Frau) machen. Glücklicherweise gab es allerdings keine menschenfressenden wandelnde Klumpen Fleisch und alles, was wiederbelebt wurde, hatte zumindest im weitesten Sinne noch eine eher nette Mentalität, wenn man den Vergleich anstellte. Wobei... Wie sich das wohl mit Kannibalen verhielt?
„Ich zweifel daran, dass das funktionieren könnte. Irgendeinen Idioten gibt es immer, der die kranken Schweine rauslassen würde, weil er keinen Plan hat, was sich hinter den Türen befindet. Natürlich könnte man das alles auch unter der Hand machen und sich sozusagen irgendwie abschotten, aber irgendwie...“ Doch wieso eigentlich nur auf einen Raum reduzieren? Wenn die gemeine Gesellschaft wusste, wie gefährlich diese Biester sein konnten und Hebi und Saizo die Einzigen wären, die über derartige Wesen verfügten... „Eine Art Wettkampf mit ihnen wäre doch nicht schlecht. Zwei Menschen bekämpfen sich auf Leben und Tod, während sie gegenseitig versuchen müssen, den Anderen in die Zombies zu schmeißen, um zu gewinnen. Diese stehen natürlich um sie herum in einem Kreis und jeder, der will, könnte Wetten abschließen. Ist halt leider nur keine Sache, die man an die Öffentlichkeit treten lassen kann, doch kann ich mir gut vorstellen, dass man damit ordentlich Kohle scheffeln könnte. Vor allem die High Society ist bei solchen Sachen in der Regel doch immer voll mit von der Partie.“ Wo er Recht hatte, da hatte er einfach Recht. Das würde das Problem mit dem Freikommen der Monster zwar nicht lösen, aber die Garantie hatte man ja sowieso in keinem Fall. Man musste es also als gegeben sehen, dass das alles ausarten könnte und sie sich am Ende gezwungen fühlten, allein dazustehen – was an und für sich auch nicht schlecht ist, betrachtet man einmal den Umstand, dass Menschen ja jetzt weißgott keine Spezies war, die sich als allzu kompatibel miteinander herausstellte. Doch war das alles bloß Utopie, schließlich war der Hexendoktor noch da und quicklebendig. Ob sie wirklich so schnell an seine Materialien herankomen würden, war auch eine Frage, die sich so schnell nicht beantworten ließ – derartige Unterlagen ließ man ja nicht einfach irgendwo herumliegen, wo sie jeder sehen konnte. Also widmen wir uns der Gasse, in der die beiden Shinobi die Ratten vermuteten. Dort hineingegangen, stellte man schnell fest, dass scheinbar nicht nur kleinere Tiere gerne ihr Geschäft hier verrichteten. Es roch stark nach Pisse und wäre Hebi nicht Hebi, würde er wohl angeekelt das Gesicht verziehen. So nahm er aber es hin und ging weiter seinen Weg, um dann die kleinen Biester zu finden.
Wie sie einfangen wollen würden? Das war wohl eine zweifellos gute Frage, deren Antwort sich noch vor dem Sakkaku verbarg. Weder wusste man, ob sie wegliefen, sobald man ihnen zu nahe kam, noch konnte man recht der Annahme gehen, sie würden nicht beißen, sobald man sie berührte. Allerdings sollte man hier eh vom Worst Case Szenario ausgehen: Die Tieren wurden bereits so gezüchtet, dass Menschenkontakt sie nicht verschrecken würde. Zumindest dahingehend, dass sie nicht sofort wegrannten, wenn sich ihnen einer näherte. Wie das festgestellt wurde? Oh, indem Hebi einfach an sie herantrat und sich vor sie hockte. Jedoch konnte er noch geradeso seinen Finger wegziehen, ohne gebissen zu werden. Scheinbar mochten die Nager nichts, was größer war, als sie selbst. „Ob es Handschuhe gibt, die sie nicht durchbeißen würden? Auf jeden Fall bräuchten wir aber schon einmal sowas wie eine Transportbox. Einen Karton vielleicht. Sollten wir zwecks der Handschuhe nicht fündig werden, muss ich mich wohl gezwungen sehen, Jutsus anzuwenden.“ Damit meinte er keine Gen- oder Taijutsus, sondern die nette Technik Impuls, die für die Mäuse sicher wenigstens eins bisschen Paralyse bedeutete, auch wenn er das nur ungern gegen sie verwenden wollen würde. „Was ist eigentlich dein Element?“ Wäre es etwas anderes als Raiton, müsste Saizo dann wohl die Transportmöglichkeit halten. Gerechte Aufgabenverteilung, hier.
 
Beiträge
101
Größe
1,66 m
Steckbrief
Link
"Es wäre sicherlich interessant dem zuzusehen, obwohl man sich noch einige Gedanken wegen des Foul Play machen müsste. Nimmt wohl schnell überhand." Oho, da versuchte einer witzig zu sein. Was immernoch die bessere Alternative darstellte, anstatt sich den unaussprechlichen Dingen direkt durch Logik und gesundem Menschenverstand zuzuwenden. Beides stellte in dieser Hinsicht unbedeutende Größen dar, besonders wenn man dann einmal die Kreaturen die der Doktor geschaffen hatte genauer in Augenschein nahm. Das waren längst keine Tiere mehr, unabhängig davon ob man seine Fantasie bemühen und noch Überreste ihrer einstigen Spezies zu erkennen hoffte. Dies waren chtonische Bestien, den tiefsten und verwerflichsten Abgründen eines menschlichen Geistes entsprungen und allein für dessen kranke Befriedigung ins Leben gerufen. Saizo war per Definition ein Stadtmensch und schätzte an der Natur einzig jenen Teil wirklich, den er unter seine Kontrolle bringen konnte, wobei sich dies auf Bonsais und einen kleinen Garten in Amegakure bezog. So weit zu gehen, sich als Naturliebhaber zu bezeichnen würde er allerdings eher nicht, dafür verstand er zu wenig von der Faszination und Hingabe mit der sich andere Leute ihrer grünen Umwelt widmeten. Aber auch wenn dem so war und man das natürliche Leben mit distanzierter Nüchternheit betrachtete, so stellte ein Eingriff in diese evolutionäre Grundordnung doch selbst für ihn ein unverzeihliches Verbrechen dar. Forschung schön und gut, aber das ging zu weit. Und nun hatten die beiden sich auch noch anstelle des senilen Schöpfers mit den Kreaturen rumzuschlagen? Dieser Pfuscher durfte schonmal seine Gliedmaßen vorbereiten und mit kleinen Schildchen durchnummerieren. Vielleicht würde ihm das später behilflich sein, wenn er den Genin seine Künste mit Nadel und Faden unter Beweis stellen durfte. Doch für's erste stellte sich noch immer das Problem ihren Auftrag zu erfüllen. Und wie Hebi schon sagte war es zweifelhaft ob der Schutz gewöhnlicher Arbeitshandschuhe den Zähnen der Nager allzu viel Widerstand entgegenbringen würde. "Diese Dinger bieten schon so einen Anblick der traurig genug ist, also sollten wir von allzu effektiven Jutsu absehen. Könnten wir sie allerdings auf irgendeine Art paralysieren..." Die Kreaturen für einen Augenblick aus den Augen lassend, durchsuchte er den Müll nach etwas, das sich als Transporthilfe nutzen ließ. Er fand etwas, das in ihm eine vage Idee aufkommen ließ, zog an einem Ende des zusammengeknüllten Haufens und brachte so die Ecke einer Plastikplane zum Vorschein. Unter diversem Sperrmüll, Leergut und verschlissenen Pappkisten steckte der Rest, den er allerdings nicht ohne weiteres hervor bekam. "Nebeneinander auf diese Plane gelegt könnten wir sie leicht zurückziehen. Der Untergrund ist eben genug um keine Hindernisse zu bieten an denen es hängen bleibt." Ob sie, nachdem sie zurückgebracht worden waren und wieder völlig zu Sinnen gekommen, gleich wieder in die Freiheit davonstoben oder das Labor nebst Laden verwüsteten (beides würde die Nager nicht lange aufhalten) war dann im Prinzip nicht mehr Teil ihrer Jobbeschreibung und somit egal. Ja sogar hilfreich, bedachte man, dass die Genin mit dem Mann sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen hatten. Doch zuerst einmal: Wie brachten sie die Nager auf eine halbwegs stressfreie Weise dazu, still zu halten und sich von den beiden einsacken zu lassen? Hebi schien schon siegessicher zu sein und lenkte gar das Gespräch von den aktuelleren Hindernissen weg auf die etwas banale Frage nach Chakranaturen. Das gehörte gewissermaßen zum Standard-Smalltalk unter Ninja, also machte er sich wohl keine allzu großen Gedanken darum ob er es schaffen würde sie außer Gefecht zu setzen oder nicht, vielmehr ging es nur noch um das wann und wie. Was sollte man darauf nun antworten? Sofern der Sakkaku nicht gerade einen Taijutsuangriff plante oder die Voraussetzungen für eine Illusionskunst abwog, dürfte seine Affinität ja jeden Moment preisgegeben werden. Also warum es dann nicht zur Abwechslung einfach auch mal mit der Wahrheit versuchen? "Asche." Was vollkommen zutreffend war, sah man einmal davon ab, dass diese speziellen Jutsu eigentlich nur eine Unterkategorie des Katon beschrieben. Aber offenes Feuer zu entfachen und sich wie eine Naturgewalt durch jeden Widerstand zu brennen lag ihm nicht, weshalb er sich größtenteils an eben diese Variante des Elementes hielt. Undurchsichtig und ätzend passte doch auch viel besser zu einem Menschen seines Schlags, nicht?
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
„Du hast Humor. Gefällt mir.“ Machte Hebi ihm da gerade ein Kompliment? Witzig fand er den Witz mit dem Foul Play tatsächlich, ob Saizo die Ernsthaftigkeit dieser zwei Sätze herausfiltern konnte, war allerdings etwas ganz anderes, da sich im Gesicht des Sakkaku ja bekanntlich nichts regte, was irgendwie hätte Aufschluss darüber geben können, zumal er den Dunkelhaarigen sicher nicht so in Erinnerung hatte, dass dieser allzu sehr dazu neigte, mit Lob um sich zu schmeißen. Was er letztendlich für sich schlussfolgerte war egal. Sie würden sich wahrscheinlich irgendwann noch einmal wiedersehen – sei es auf Mission oder einem weiteren Job – und könnten somit den Anderen weiterhin auskundschaften, auch wenn das jetzt so wrong in so many ways klingt. Wer die beiden Jungs kannte, wusste, dass sie nicht herausfinden wollten, ob sich eine zukünftige homosexuelle Partnerschaft als lohnenswert herausstellte. Der Sakkaku verschwendete auch keine Gedanken daran, würde es ihm ohnehin nur einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen lassen, sodass er nicht mehr vernünftig arbeiten könnte. Schwule Menschen waren in seiner Welt schon immer verachtenswürdige Existenzen. Zusammen mit Kindern, Affen, hässlichen Menschen und nicht zu vergessen den Behinderten. Der Grad oder die Form der Behinderung spielten keine Rolle: Widerwärtig bleibt widerwärtig, genauso wie hässlich immer hässlich bleiben wird – plastische Chirurgie rettete in den meisten Fällen auch nicht viel. Wer unschön anzusehen war, würde das in Hebis Augen auch für immer bleiben. Ob er sie in der zukünftigen Hebikratie der natürlichen Auslese unterziehen sollte? „Nee, sie zu Sklaven zu degradieren, wäre viel angenehmer.“ Ein wirklich toller Gedanke, der ihm den schwarzen Klumpen in seiner linken Brust richtig erwärmte. Sie würden auch prima als Unterhaltung dienen. Im Prinzip müssten sie ja nichts tun, als dastehen und nichts machen. Allein die Fratzen waren immer wieder einen Lacher wert. Wunderbar. „Schwule müsste man allerdings direkt auslöschen. Am Ende finden die tatsächlich noch einen Weg, sich zu vermehren und dann hab' ich die ganze Sippschaft auf'm Hals.“ Er fragte sich inzwischen, ob ihre Population dann so rasch ansteigen würde, wie die der Ratten, wurde dann jedoch von Saizo aus den Gedanken gerissen. Wie gemein.
„Ja, an Paralyse dachte ich ebenfalls, hatte aber gehofft, dass wir nicht zu solchen Maßnahmen greifen müssen.“ Er zuckte mit den Schulten. „Sei es drum.“ Dann schaute er seinem Kollegen auch gleich dabei zu, wie dieser eine Plane aus einem Müllberg zog. Leckerschmecker Doppeldecker. Die kann Saizo dann transportieren, ohja. Hebi würde das stinkende Ding nicht einmal dann anfassen, wenn sein Leben davon abhinge, schließlich war er auch kein Müllmann. Jedoch schien es der Tsuchinoko leichter mit Müll zu haben als mit dem Nennen seiner Chakranatur. „Himmel, kannst du nicht einfach Katon sagen?“ Er verstand nicht wirklich, wieso man selbst bei einer solch stupiden Frage solch einen 'Zirkus' veranstalten konnte. Was sollte der Sakkaku denn nun Schreckliches damit anfangen? Ihn blitzen, hätte es sich um Suiton gehandelt? Damit schaufelte er sich nur selbst eine Grube, denn immerhin hätte er sich dann allein um die Nager kümmern müssen. Naja, vorwerfen konnte man es dem Weißhaar nicht – er wusste weder wie Hebi tickte, noch wie dessen Arbeitsmoral im Eigentlichen aussah.
Der Sakkaku sammelte an den Händen sein Raitonchakra, woraufhin sich ein paar Funken, ausgehend von den Fingern, ausbreiteten. „Dann wollen wir mal schauen, ob's funktioniert.“ So stubste er eine der genmutierten Mäuse in die Seite und sah dabei zu wie sie umfiel, nachdem sie kurz fiepste. Als sei sie tot.

"Oh."

Er hatte sie jetzt doch nicht wirklich umgebracht, oder? Sofort fühlte er so gut es ihm möglich war den Puls – es zahlte sich wirklich aus, eine kleine Exkursion in medizinische Gefilde gemacht zu haben – und stellte fest, dass sie noch lebte. Die Stärke des Herzschlages war zwar nicht mit dem eines Menschen zu vergleichen, dennoch war er da und das ist im Moment die Hauptsache. Vorsichtig paralysierte und legte er eine Maus nach der anderen auf der Plane ab. Einmal fertig mit allen, wandte er sich dann an Saizo. „Nun beginnt dein Part, viel Spaß.“
Ohne zu mäkeln, fügte sich Saizo seinem Schicksal, nahm die Plane, die die Mäuse nun beinhaltete, und die beiden Genin konnten sich zurück zum Geschäft machen. Dort wurden sie natürlich schon freudig von dem komischen Wissenschaftler erwartet, der bereits die neuen Käfige offen stehen hatte, damit man die Tiere gleich in diese hineintun könnte. Dieser Typ regte den Sakkaku jetzt schon wieder auf. Naja, der würde schon noch irgendwann sein Fett wegbekommen. Vorher hieß es abwarten und die Abgeschottenheit genießen, die dem unerwarteten Neubesuch doch hoffentlich die entsprechende Würze verlieh.
Nachdem sie die Mäuse abgeliefert hatten, machte sich Hebi ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Staub. Er wandte sich auch nicht noch einmal an Saizo. Nach Hause. Er wollte nur noch nach Hause. Oder besser gesagt, tolleren Sachen nachgehen als Tierquäler in ihrem Handeln zu unterstützen.

Job-Ende
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben