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Im Tempel

Fukazawa Akio

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Cf: Der Garten des Palastes

Staunende, rote Augen glitten über eine mit grünem, an manchen Stellen bereits abgeplatzem Schelllack überzogene Tür, welche ihn mit ungefähr drei Metern Höhe deutlich überragte. Statt einer einfachen Klinke befanden sich zwei Türklopfer in Form von Drachenköpfen zu beiden Seiten der Flügel und konnten wohl auch dazu benutzt werden, den Innenraum zu betreten. Das Gebäude wirkte mit seinen architektonischen Feinheiten und Schnörkeln besonders extravagant, sodass man seine Größe eigentlich nicht gebraucht hätte, um seine Wichtigkeit zu erkennen. Natürlich war dieses Bauwerk nicht halb so gigantisch wie der Palast und auch nicht ganz so königlich, aber dennoch strahlte er eine geheime Macht aus, eine Atmosphäre, der er sich nicht entziehen konnten. Direkt über dem Portal waren Piktogramme, Bilder eingemeißelt, die Szenen darstellten, wie sie schreckliche Träume nicht besser hätten weben können. Gehörnte Dämonen, Schlangendrachen, aber auch strahlende Heldenbilder kämpften eine für die Ewigkeit in Stein eingemeißelte Schlacht gegeneinander und ließen den Jungen für einen Moment vergessen, wo er sich befand. Mit einem Kopfschütteln, das seine Haare nur noch mehr zerzauste, riss er sich zusammen und griff nach einem der Drachenmäuler. Dies hier war kein Gebäude von außerhalb dieser Welt, das war ein ganz normaler Tempel und ihr Verdächtiger war soeben hinein verschwunden. Es wäre dumm, sich nicht hinein zu begeben, auch wenn er äußerste Vorsicht walten lassen würde. Doch bevor er noch einen Schritt machen konnte, näherte sich ihm jemand von der Straße, der ihn davon abhielt.
 

Surino Ayame

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Als sich das Zittern ihrer Beine gelegt hatte stellte sich das Mädchen auf und zwang sich weiter. Müde quälte sie sich um die Ecke, hinter welcher ihr Schatten verschwunden war. Vielleicht fand sie eine Spur oder ein Zeichen auf die Identität ihres Flüchtigen. Doch anstatt auf einen Flüchtigen zu treffen stand da plötzlich Akio vor ihr. Leicht blinzelte sie und rieb die Augen, wieder eine Täuschung? War er es oder doch nicht? Erst versteckte sie sich noch an ihrer Ecke und überlegte was sie nun tun sollte, was wenn dies wieder eine Täuschung war. Ihr fiel allerdings keine Frage ein die sie ihm stellen konnte, die ihn als den identifizieren würde, der er war. Dafür kannte sie ihn nicht gut genug. Erneut wünschte sie sich Hilfe, doch da war keine. Also hoffen, dass es klappte und er einfach der wach, nachdem er aussah. Langsam trat sie um die Ecke und blieb immer noch mit Abstand stehen. „Akio-san?“, fragte sie in seine Richtung und verschränkte die Arme hinterm Rücken, wenn er es doch nicht war, würde sie ihre Puppe wieder lösen müssen und das möglichst schnell. Wobei sie innerlich bereits ein Mantra rauf und runter betete, dass sie jetzt gerade nicht kämpfen musste. Sie wollte schlichtweg nicht und wäre sehr dankbar für jemanden mit mehr Ahnung.
 

Fukazawa Akio

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Es war Ayame, die um die Ecke gelaufen kam und der Chuunin entspannte sich in dem Moment, in dem er sie sah. Sie stellte keine Gefahr dar, immerhin war sie auf ihrer Seite und kam sogar aus demselben Land wie er. Es hätte sein können, dass jemand auf ihn zukam, dem er nicht trauen konnte, aber das Mädchen war schon in Ordnung, selbst wenn man davon absah, dass er sie absolut niedlich fand. Auf die Art eben, auf die er auch seine kleine Schwester mochte, auch wenn diese wohl weit weniger dafür geeignet war, sich den Strapazen dieser Mission auszusetzen. Wenn er Mitspracherecht gehabt hätte, dann hätte er Ayame wahrscheinlich auch nicht gelassen, aber das hatte er ja nicht. Offenbar waren sie die beiden einzigen Soranin, die den Weg zu diesem Tempel gefunden hatten, was also bedeutete, dass sie sich nun aufeinander verlassen mussten. Oder andersherum gesagt, war er nun dafür verantwortlich, dass ihr nichts passierte. Das würde ihm nicht schwer fallen, weil er sie so oder so behütet hätte, einfach weil sie klein und weiblich war. Es gab eben Charaktermacken, die für andere von Vorteil sein konnten, in diesem Fall ein ausgeprägter Beschützerinstinkt. "Sag bloß, dass die Person, die du verfolgt hast, auch hierher gelaufen ist, denn gesehen habe ich nicht noch jemanden...", meinte der Puppenspieler und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er winkte die junge Genin zu sich herüber und deutete auf die verzierte Tür des Bauwerks vor sich. Es hatte irgendwie etwas Symbolisches, dass der wahrscheinlich Mittäter am Tod eines der Politiker sich ausgerechnet in ein Gotteshaus zurückzog, auch wenn er sich noch nicht sicher war, wie er das zu interpretieren hatte. Jemand, der nun an dergleichen übernatürliche Wesen glaubte, würde es vielleicht als Beleidigung eben jener sehen, aber Akio hatte einfach das Gefühl, dass dieser Tempel eine echt schicke Kulisse für ein Kriminalstück abgeben würde. Man könnte dem Mörder eine alte Theatermaske und ein Priestergewand anziehen und einen alten Mythos als Hintergrund nutzen, um den Zuschauern die Spannung zu erhalten. Musikalisch könnte man mit dunklen Chorgesängen arbeiten und... aber irgendwie passten sie als Ninja leider gar nicht in dieses Szenario herein. Wie schade, denn die Vorstellung gefiel ihm gerade zu gut. Leider würde Ayame es nicht verstehen, wenn er sich nun in ein langes Gewand kleiden und mit einer Fackel voran gehen würde, oder? Sie lebten für derlei atmosphärische Geschichten einfach ganz eindeutig im falschen Zeitalter, aber stoppen ließ sich der Fortschritt der Zeit nun einmal nicht. "Ich finde diese Entwicklung wirklich spannend, Ayame-chan...", meinte er mit interessiertem Blick, ehe er die Finger in eines der Drachenmäuler vergrub und kräftig an dem Türflügel zog. Mit einem Quietschen wie von ungeölten Jahrhunderten öffnete er sich und offenbarte vollkommene Dunkelheit. "Bleib dicht bei mir.", erklärte er und konzentrierte sich. Leider beherrschte er kein Jutsu, mit dem er das Gewölbe vor ihnen erleuchten konnte, ohne es gleich in Flammen zu setzen, also mussten sie irgendwie anders an Licht kommen. Fürs Erste bedeutete das, dass sie die Tür offen lassen mussten, also klemmte er einen Stein unter den Türflügel und huschte dann hinein, drückte sich an die Wand und starrte angestrengt ins Dunkel. Nichts bewegte sich, nur die dunkle Leere blickte zurück.
Das Innere des Tempels war ein großes Rondell, welches nach oben hin in eine Kuppel mündete. Staturen von Wesen, die wahrscheinlich niemals auf Erden gewandert waren, schmückten die Säulen, welche die Wände trugen und sahen aus leeren, starren Augen auf sie herab. Langsam gewöhnten sich seine Augen an das fehlende Licht und er konnte die Umrisse eines Schreins ausmachen, der sich ganz am Ende des Raumes befand. Eine besonders krude Figur stand darauf; zu ihren Füßen lagen Gegenstände, die die Besucher des Tempels wahrscheinlich dort hinterlassen hatten. Opfergaben, die ihnen Glück bescheren sollten, ebenso wie die Blumenkette, die jemand um einen der Hälse der Statur gelegt hatte. Keine Spur von ihrem Eindringling... "Sieh dich um, aber sein vorsichtig. Geh kein Risiko ein. Er muss hier irgendwo sein." Eine zweite Tür sah Akio nämlich nicht.
 

Surino Ayame

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Es war Akio und sie war wirklich dankbar dafür. Der Puppenspieler der wirkte als wäre er ihre große Schwester war genau der den sie hatte treffen wollen. Es war quasi wie ein Glück im Unglück, dass sie so die Chance bekam mit einem anderen Puppenspieler etwas Zeit zu verbringen. Außerdem kam er noch aus Sora, das bedeutete sie hatte hier vielleicht jemanden gefunden, der ihr auch in Zukunft ein wenig unter die Arme greifen konnte, wenn sie Fragen zum Puppenspiel hatte. Immer auf Briefe von zu Hause oder Besuche ihres Cousins zu warten war doof. Die erste Frage konnte sie schon mit einem Nicken beantworten: "Er lief auf jeden Fall um diese Ecke und war dann weg", erklärte sie ihm und überlegte dann. Konnte es sein, dass Akio den Verschwörer verfolgt hatte und sie Akio, ohne dass sie ihn erkannt hatte, denn als sie um die Ecke gekommen war hatte Akio schon vor verschlossener Tür gestanden. So langsam war sie doch auch nicht gewesen, dass der andere nicht zumindest ihr Opfer gesehen hatte. Auf seinen Wink hin gesellte sie sich zu ihm an die Tür und sah daran hinauf. Daran hatte sicher einmal wer ganz lange gearbeitet und sich sehr viel Mühe gegeben. Sie war wirklich wunderschön geworden und dabei war es nur eine Tür.
"Findest du, ich hoffe nur ich werde nicht vermisst", meinte sie, doch wahrscheinlich waren die Leute im Inneren einfach viel zu beschäftigt, um sich sorgen um sie zu machen. Hatte sie Yuto eigentlich die Bentobox zurück gegeben? Sicher war sie nicht, aber sie hatte sie kaum eingepackt immerhin gehörte sie ihr nicht. Nein sie musste noch auf der Picknickdecke liegen auf der sie und Daisuke gesessen hatten. Was der liebevolle Riese wohl gerate tat. Hoffentlich trat er gerade den Bösewichten ganz liebevoll in den Allerwertesten. Angespannt sah sie nun zu, wie Akio die Tür öffnete und sie glücklicherweise nicht angegriffen wurden. Was für eine Erleichterung. Auf seine Anweisung hin, dass sie dicht bei ihm bleiben sollte antwortete sie mit einem kurzen: "Okay." Wahrscheinlich hätte sie eh an ihm geklebt, auch wenn er nichts gesagt hatte, denn Erfahrungen hatten gezeigt, dass das Dorf Soragakure sehr viel von seinen neuen Genin verlangte und sie gerne in etwas hinein stieß, was vielleicht etwas zu viel für sie wurde. Besonders, wenn man ihnen Susumu als Beschützer zuteilte. Ein wenig trat sie noch näher zu ihm, so dass sie fast in Versuchung war, mit einer Hand nach seinem Kleidungszipfel zu greifen wie ein kleines Kind, aber das war nicht das, was man jetzt erwartete.
Dieser Tempel war rund und gruselig. Irgendwie waren die Figuren, welche an den Säulen standen oder die Säulen waren. Auch dieser merkwürdige Gott dem so viele Opfergaben dargebracht worden waren hellte das Bild dieses Ortes nicht besonders auf. "Es ist gruselig", murmelte sie und warf einen Blick durch den weiteren Raum. Irgendwie war ihr mulmig bei dem Gedanken, dass irgendwo hier im Dunkeln, vielleicht hinter der Statur der Mensch war, der ihr gefährlich werden würde.
 

Fukazawa Akio

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Ayames Geschichte hörte sich der seinen doch erstaunlich ähnlich an und das wunderte ihn dann doch ein wenig. Der Terrorist, an den er sich gehängt hatte, mochte einen geringen Vorsprung gehabt haben, aber es war beileibe nicht genug gewesen, damit noch ein zweiter hätte vor ihnen verschwinden können. Die einzige Möglichkeit, die sich ihm deswegen bot, war, dass Ayame den ihren schon etwas länger verloren hatte und er sozusagen noch vor Akios im Tempel verschwunden war. Allerdings klang ihre Schilderung doch ein wenig anders... man würde sehen, wie viele Feinde sie in diesem Gotteshaus antreffen würden. Er hatte ein wenig Sorge, dass sie das ganze nur zu zweit angehen würden, aber dagegen ließ sich wohl auch nichts machen. "Die schaffen das schon.", meinte er auf ihre Sorge, sie könne vielleicht an ihrer ursprünglichen Stelle vermisst werden. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man unfähige Leute in das Innere des Palastes versetzt hatte und da Ayame wohl eher noch eine Anfängerin war, würde es sie bestimmt nicht stören, wenn sie nicht bei ihnen war. Hier jedoch wäre selbst ein Zivilist von Vorteil gewesen, weil Akio leider keine Augen im Rücken hatte. Das würde man auch nicht so schnell ändern können, also war es von Vorteil, dass das Mädchen bei ihm war, weil sie sich nämlich in die dunkle Leere des Tempels bewegen mussten.
Akio machte einen vorsichtigen Schritt ins Dunkel hinein und nahm sich danach eine der Schriftrollen von seinem Rücken herunter. Fünf Augen sahen sogar noch mehr als vier, selbst wenn er eines davon zusätzlich kontrollieren musste. Mit einem kleinen Chakraschub entsiegelte er Abazure und richtete sie hinter sich auf. Alle verfügbaren Klingen waren eingefahren, die Puppe praktisch auf inaktiv gestellt, aber ihr rotes Auge schimmerte leicht. Natürlich würde sie das zu einem einfachen Ziel machen, aber glücklicherweise war die Marionette nicht gerade leicht zu zerstören. Ein erster Angriff auf ein lebloses Ding bedeutete außerdem eine Vorwarnung für sie beide - und außerdem konnte Akio aus diesem Auge hinter sich sehen. Na bitte, da hatte man doch die ansonsten unmöglichen körperlichen Verrenkungen und das ganz ohne Zerrungen. "Wenn du in Abazures Nähe bleibst, kann ich dir schneller zu Hilfe kommen, sollte etwas sein.", flüsterte er Ayame zu, "Wir suchen nach mindestens zwei Terroristen." Und wenn sie keine fanden? Dann mussten sie sich überlegen, wie man aus einem Gebäude mit nur einem Eingang herauskam. Vielleicht gab es ja einen Geheimgang oder ähnliches... oder sie hatten einfach nicht genau genug gesucht.
Akio selbst blieb nahe der Tür stehen und streckte nur seine Chakrafäden weiter ins Innere aus. Das mochte feige erscheinen, aber tatsächlich wäre es sehr dumm, wenn man die Tür unbewacht lassen würde. Seine Marionette hielt außerdem sehr viel mehr aus als er, also war es so herum cleverer. Wenn Ayame eine Puppe hatte, die man ebenfalls zum Spähen verwenden konnte, dann wäre das auch für sie die bevorzugte Taktik, aber dafür kannte er sie noch zu wenig. Vielleicht sollten sie das nach der Mission aufholen, ein wenig Smalltalk betreiben, vielleicht ein paar Tipps austauschen, was zwei Shinobi an einem freien Tag nun einmal so machten, wenn sie sich nicht bis zu den blonden Haarspitzen in ihrer Werkstatt vergruben.
 

Surino Ayame

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In der Tat sie schafften das schon. Waren es doch zwei wirklich erwachsene junge Herren auf die man sich im schlimmsten Fall wahrscheinlich immer verlassen konnte. Doch wer beschützt sie armes kleines Ding, wenn die wirklichen Killer ganz wo anders waren. Man hatte sie wahrscheinlich nicht umsonst mit ihnen losgeschickt. Nun gut Akio war doch sicherlich auch ganz fähig oder? Zumindest sah die Puppe die er gerade ausgepackt hatte auch ohne ausgefahrenes Equipment mächtig beeindruckend aus. Als er meinte, dass sie in ihre Nähe bleiben sollte, aber das bedeutete auch, dass ihr Handlungsraum sehr eingeschränkt sein würde. Doch was machte man nicht alles, um sicher zu sein? Dann fiel ihr etwas ein, das hatte sie schon eine Weile nicht mehr gemacht. Fix suchte sie sich die nächste Wand und stieg daran empor, kletterte weiter, bis sie mehr oder weniger über Kopf hing und sich erneut wie eine kleine Spinne ihrer Neuen Lage erfreute und versuchte von dort oben irgendetwas zu erkennen. Eine Bewegung, ein Kleidungsstück was sich vom Rest abhob, irgendwas musste es doch geben, wenn in dieser Kirche jemand war, der nicht hier her gehörte, außer ihr und dem anderen natürlich. Nun stand sie an der Decke, hatte den Überblick überhaupt und konnte dennoch nichts sehen, wieso auch, immerhin war es doch vollkommen unnötig, sehen sowas Umständliches, doch es wäre schon schön.
Als hier allerdings nichts zu sehen war, ließ sie sich wieder nach unten auf ihre Füße fallen, es war an dieser Stelle glücklicherweise noch nicht so hoch: "Nix", murmelte sie in der Hoffnung Akio würde sie hören. Wenn hier wirklich jemand war, waren sie eh im Nachteil, denn die Leute sahen sie wahrscheinlich, da sie mitten im Raum standen, aber sie konnten diese Leute nicht ausmachen. Das Machte sie ein wenig nervös, doch das war okay, immerhin stand sie ja nah bei der großen bösen Puppe. Was sie wohl konnte, außer gruselig aussehen?
 

Sumiya Saki

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Vor dem Palast


Die junge Shinobi schob langsam die schwere Tür des Tempels nach innen, um den einzigen Ort zu betreten, an dem sich der Flüchtige hätte verstecken können. Wieso mussten diese verdammten Leute nur immer wieder entwischen? Es war ja nicht so, dass sie ebenfalls ausgebildete Ninjas waren, oder? Obwohl, wie sonst sollten sie Saki immer wieder entwischen können? Das war sicher nicht normal. Klar, Ortskenntnis hatten dies Leute sicher zu Hauf, etwas, womit die Ninjas nicht wirklich dienen konnten, aber dennoch sollte es nicht so extrem frustrierend sein. Seufzend ließ Saki das Tor los, welches sofort langsam ins Schloss fiel und den Tempel von der Außenwelt abschloss. Alleine in der recht großen Eingangshalle sah sich Saki um. Der Flüchtende musste hier irgendwo sein, da war sich das Mädchen sicher, nur wo? Vorsichtig begab sich das Mädchen zu einem der Wege, die um den eigentlichen Tempel führten, links oder rechts, das war hier gerade die Frage, denn sollte sich Saki falsch entscheiden, konnte es die Mission kosten. Leider hatte das Mädchen auch keine zeit dazu eine neue Doppelgängerin zu zeichnen, was sie dazu zwang zu wählen. Prompt schloss das Mädchen die Augen, drehte sich einige Male um die eigene Achse und betrat dann den linken Weg. Keine besonders professionelle Methode, aber als Kind konnte man es schon so machen, jedenfalls empfand Saki es so. Außerdem war jede Wahl genauso gut, wie diese.
Langsam, so als habe es das Mädchen nicht eilig, ging Saki über die Wege des Tempels, blieb häufig stehen und lauschte, nur um enttäuscht weiter zu gehen. Sie musste den Flüchtigen finden. Doch irgendwie schien er vom Erdboden verschluckt. Das wurmte das Mädchen natürlich. Doch endlich änderte sich etwas, hinter der Ecke des eigentlichen Tempelbaus hörte Saki eine männliche Stimme, genau konnte sie nichts verstehen, aber da sie bisher keiner Menschenseele begegnet war, musste es doch der Flüchtige sein. Doch mit wem redete er dort? Selbstgespräche? Egal. Blitzschnell hatte Saki ein Kunai gegriffen und presste sich mit dem Rücken gegen die Wand direkt an der Ecke. Sie musste das jetzt hinbekommen. Einmal tief durchatmen und Saki sprang um die Ecke. … Nur um einen Augenblick später zurück hinter ihre Ecke zu springen und den Platz vor dem Gebäude zu beobachten. Eine offene Tür war alles, was Saki erspähen konnte. Hieß das, dass der Flüchtende in dem Tempel selbst war? Im Gebet vertieft oder so? Langsam schob sich das Mädchen näher an die Tür heran und linste um die Ecke. Erst konnte sie nichts sehen, es war einfach zu dunkel, doch langsam schienen ihre Augen eine Silhouette nahe der Tür war zu nehmen. Sie musste schnell handeln. Mit einem Kunai in der einen Hand sprang die Genin schnell in den Raum,direkt auf die Person zu. Gezielt versuchte das Mädchen einen der Schwachpunkte des Arms, in der Ellenbeuge, zu treffen. Jeden Vorteil, den sie sich verschaffen konnte, bei einem etwaigen Kampf, musste sie herausholen. Gerade wollte das Mädchen zustechen, als sie erkannte,wen sie da vor sich hatte. Ruckartig zug sie das Kunai zurück und rollte sich ungeschickt auf dem Boden ab, wobei sie an der Gestalt vorbei rutschte. „Akio, was machst du denn hier?“ Ein wenig überrascht bemerkte Saki auch die zweite Person in ihrer Nähe, auch wen ihr Gesicht ihr nichts sagte. Irgendwie schien es so, als habe Saki gerade etwas Dummes getan.
 
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