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Ausgabe #4: Der April macht was er will

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Nanpa

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Wovon..?
Editorial
verfasst von Nanpa


Verehrte Leserinnen und Leser,
liebe treue Fans,

im Zuge dieses Monats haben wir, die Redaktion, leider beschlossen, unser Magazin aufgrund von sinkendem Interesse weiterhin herauszugeben... aber leider ist der erste April schon wieder vorbei, sodass der Scherz natürlich ein wenig verspätet kommt. Das Chuuninexamen dauert an, geht langsam in die heiße Phase, in der man unter Umständen mit kampfunfähigen Genin rechnen muss und auch ansonsten stürmt es gewaltig im Forum. Die Aktuellen Nachrichten bringen euch wie immer alles wissenswerte, das im vergangenen Monat passiert ist und auch wenn man bemerken wird, dass nicht alles, was man in der Zeitung liest, wirklich zu glauben ist, könnt ihr euch immer darauf verlassen, dass das WhiteSky euch keinen Unsinn auftischt. Für die Teilnehmer, die noch im Examen verblieben sind, hat sich einer der Redakteure zu einer Kritik bereit erklärt, um seine Sicht der Dinge zu publizieren, für alle kulinarisch Interessierten gibt es Rezepte zum Nachkochen. Weiterhin drehen sich einige Artikel um die Frage, was das RPG besonders auszeichnet, nicht nur in Form eines kleinen Lexikons, sondern auch als Reflexion eines langjährigen Spielers - und der erste Tag des Monats wird ein wenig näher beleuchtet. Natürlich gibt sich unsere Lieblingsgöttin wieder einmal die Ehre und berichtet von den Vorzügen der Göttlichkeit, während für alle menschlichen Leser Anregungen für Freizeitaktivitäten gegeben werden. Und natürlich hat jemand Privates durchsickern lassen, dass uns das noch wundern kann...

Der April macht also wirklich was er will, nicht nur veralbern sich die Menschen gegenseitig, sie treiben sich auch zu neuen Höchstformen an und entdecken plötzlich neue Seiten an sich, die sie selbst nicht für möglich gehalten hätten. Mit einer Ausgabe des WhiteSkys in der Tasche bekommt ihr neue Impulse und Ideen und werdet sicherlich inspiriert aus dem Wirrwarr des Monats hervorgehen!

Eure WhiteSky-Redaktion​
 

Sora (WhiteSky)

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Huh?
Aktuelle Nachrichten
verfasst von Sora


April, April! Nein halt, die Zeiten sind vorbei. Was folgt, ist der übliche Satz: Wieder haben wir einen weiteren Monat hinter uns gebracht! Und wieder hat jeder von uns Dinge erlebt, die wir so bald nicht vergessen werden in diesem Monat. Der April bescherte uns Wetterbedingungen, bei denen man nicht wusste, ob man die Winterjacke nun im Schrank vergraben kann oder nicht. Wenn ich jetzt gerade auf das Thermometer schaue, kann ich nur sagen, dass die Temperaturen sommerlich sind. Was ist bloß mit dem Wetter los? Ein typischer April. Und wie jeden Monat habe ich mal wieder ein paar aktuelle Themen für euch vorbereitet.

Nach dem Boom an neuen Benutzern im letzten Monat war es ja eigentlich klar, dass das Ganze nicht noch mal im April passieren wird. Unsere neuen Benutzer vom März haben sich nun schon eingelebt und es fühlt sich an, als gehörten sie schon fast zu den alt eingesessenen Eisen der Community. Nun haben wir wieder ein paar neue Gesichter zu begrüßen. Viele neue Anmeldungen gingen ein, aber nicht jeder hat seinen Steckbrief schon so ausgefeilt, dass er sich mit einem Rang rühmen kann. Tatsächlich haben wir diesen Monat genau einen Benutzer, der es geschafft hat bisher den Rang des Akademieschülers zu erlangen. Ein ordentlicher Clancharakter aus meiner Heimat, da schlägt das patriotische Herz nur noch höher! Wir begrüßen Nendo Yasuo und wünschen ihm viel Erfolg auf dem Weg zum Genin! Außerdem muss ich den neuen Spielern wieder sagen, dass ich wieder ein bisschen traurig bin. Im Vergleich zum letzten Monat sieht es lau aus mit den Bewerbungen. Ich wünsche mir ein paar mehr Akademieschüler im Mai und Genin natürlich genauso. Also hängt euch rein!
Hier und da kündigten sich im vergangenen Monat neue Gesichter an… Tatsächlich neue alte Gesichter, wenn man genau hinsieht. Dennoch habe ich mich entschlossen euch die Neuen, unabhängig vom alten Gesicht, noch einmal unter die Nase zu reiben. Deshalb heißen wir Yuudari Umiko herzlich willkommen! … Oder naja, fast schon willkommen zurück.
Auch von neuen Mitarbeitern fehlt jede Spur, aber die Gerüchte sagen, man munkelt, dass es hier und da vielleicht bald ein neues Gesicht geben wird. Darüber freuen wir uns natürlich sehr, jede helfende Hand ist uns wichtig. Also sind wir mal gespannt, bis sich das Gerücht als wahr oder falsch entpuppt…

Nun zu einem meiner Lieblingsthemen: Den Chuuninexamen. Ich kann euch sagen, dass ich wie auf heißen Kohlen sitze, so aufgeregt bin ich darauf, wer dieses Mal als Chuunin übrig bleibt. Man möchte meinen, dass es in einem Turm noch hinauf geht, doch die Spieler und Charaktere befinden sich gerade in einem toll zu beobachtenden auf und ab der Gefühle. So manch ein Charakter beweist Stärke, andere offenbaren uns eine ganz andere Seite von sich und auch die Spieler begeistern uns mit viel Mühe, Verbesserungen und tollen Posts! Nachdem die Shinobi sich durch die Eishölle auf der ersten Ebene kämpfen mussten, galt es einen Märchenwald zu durchschreiten. Dieses Vergnügen nahm ganz verschiedene Ausmaße an und jedes hatte seinen ganz eigenen Charme. Leider aber mussten natürlich wieder einige Chuuninanwärter wieder nach Hause gehen… Einer der Favoriten Hiragana Kayros musste in dieser Runde leider wieder nach Shirogakure zurück. Schade, man hätte gern mehr von dir gesehen. Dasselbe gilt natürlich für Ryuugu Jun und Minara Ashizama. Ihr habt gut gekämpft und euch bis dahin durchgebissen, nur leider kann nicht jeder bis ans Ziel kommen. Es wird ein nächstes Examen geben, in dem ihr euch beweisen könnt. Also Kopf hoch und seid stolz auf eure Leistung! Nun ist es an der Zeit für die Shinobi eine ganz neue Erfahrung zu machen… Unsere Chuuninanwärter befinden sich in einem Dschungel und in diesem wird erstmalig bis ans Ende gekämpft. Wir sind gespannt, hoffen aber auf nicht zu große Opfer, denn wir wollen unsere Genin wieder im Stück mit nach Hause nehmen… So viele Soranin in dieser Runde… Sora ist stolz auf euch!
 

Nanpa

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Von den Medien in den April geschickt
verfasst von Nanpa


Wo man in der Grundschule noch mit „Deine Augen sind blau-weiß-kariert“ punkten konnte und man heutzutage eher nur noch mit Ankündigungen der Kostenpflichtigkeit von Emaildiensten schocken kann, wissen wir alle: Der Anfang des Monats April scheint ja ein sehr lustiger Tag für all die Scherzbolde zu sein, die ihre Mitmenschen mit meist fantastisch-unmöglichen Geschichten aufs Glatteis führen wollen. Erstaunlich viele auch renommierte Organisationen, Zeitschriften und andere öffentliche Personen haben bereits an diesem Tag Unsinn verbreitet, den nicht nur ein naiver Mensch, sondern gleich ganze Bevölkerungen für eine bestimmte Zeit wirklich glaubten. Auch wenn es deutlich zu viele Spaßvögel gibt, um die Scherze, die in vergangenen Tagen getätigt wurden, allesamt aufzulisten, sind hier ein paar der unterhaltsamsten gesammelt:


Name: Der heißköpfige Nackteisbohrer
Scherz von: Discover
Angeblich… handele es sich um einen Fleischfresser, beheimatet in der Antarktis, der sich mittels einer recht hohen Körpertemperatur und einer geradezu heiß werdenden Knochenplatte am Kopf durch das Eis tunnelt und auf Jagd nach Pinguinen geht. Diesen schmelze er das Eis unter den Füßen weg, sodass sie in das entstandene Loch fielen und denen mit Rasiermesser scharfen Zähnen ausgestatteten Raubtieren eine leichte Beute seien. Er sei zwar nur etwa 15 Zentimeter lang, aber da er in Rudeln jage, durchaus erfolgreich. Das Verschwinden eines Polarforschers im vorherigen Jahrhundert sei durch diese Tiere zu erklären, die ihn von unten wohl für einen Pinguin gehalten haben mussten.
Reaktionen: Nicht nur bekam die Zeitschrift eine Menge mehr Einsendungen zu diesem Tier, als sie zu jedem realen Thema erhalten hatten, es gab sogar Sendungen, die diese Entdeckung als Tatsache darstellten und sich somit nach Auflösung des Scherzes mit der Tatsache konfrontiert sahen, dass sie etwas aktionistisch gehandelt hatten…

Name: Das Dorf von Asterix
Scherz von: Independant
Angeblich… sei das Dorf, welches Rene Goscinny in der bekannten Comicreihe Asterix und Obelix in den Norden Frankreichs zeichnete, tatsächlich nahe Lannion gefunden worden. Am ersten April 1993 veröffentlichte die Zeitung, dass es eine Expedition gegeben habe, welche nicht nur die Überreste eines Dorfes gefunden haben soll, welches scheinbar nie von der römischen Armee besetzt wurde, sondern auch alte keltische Münzen mit einem Wildschwein darauf und eine relativ große Ansammlung sogenannter Hinkelsteine, die tatsächlich ebenso groß sein, wie der Kompagnon des Comichelden sie bevorzugte.

Name: Die Schweizer Spaghettiernte
Scherz von: Panorama
Angeblich… wachsen Spaghetti auf Bäumen… zumindest behauptete das die Sendung Panorama der BBC im Jahre 1957 am ersten April. Dazu stellte man extra eine dreiminütige Szene, in der zu sehen ist, wie Bauern die Hartweizenprodukte von Bäumen pflückten, unterlegt mit Interviews und Kommentaren, dass selbst gezogene Spaghetti einfach am besten schmeckten, zudem der vorhergegangene, milde Winter dafür gesorgt habe, dass die Ernte ganz besonders reichlich ausgefallen sei. Die Idee stammte von einem der Kameramänner, dem man in der Schule einst sagte, seine Klassenkameraden und er seien so blöd, sie würden ihrem Lehrer glauben, dass Spaghetti auf Bäumen wuchsen – er inszenierte die Szene mithilfe von 20 Pfund Spaghetti, einigen einheimischen Damen und einigen feuchtwarmen Tüchern, die den Nudeln die richtige Konsistenz verleihen sollten und erzählte niemandem von der geplanten Veröffentlichung – selbst seinem Vorgesetzten erst in letzter Minute.
Reaktionen: Es riefen tatsächlich hunderte von Menschen bei der BBC an und fragten, ob und wie sie ihre eigenen Spaghettibäume pflanzen könnten – die Antwort darauf war, sie sollten einen Spaghettisetzling in eine Dose Tomatensoße setzen und auf das beste hoffen. Andererseits gab es auch die ganz schlauen, die behaupteten, Spaghetti wuchsen nicht vertikal, sondern horizontal oder aber an Büschen, nicht Bäumen…

Name: Sidd Finch
Scherz von: Sports Illustrated
Angeblich… habe man 1985 ein wahres Wundertalent im Baseball entdeckt. Der junge Mann sei zwar gebürtig britisch, aber von einem Archäologen adoptiert worden,der ihn nach Nepal gebracht habe, dann aber bei einem Flugzeugabsturz ums leben kam. Der Junge sei also in einem Kloster aufgewachsen und habe dort durch Yogapraktiken die komplette Beherrschung seines Körpers erlernt, was ihn nun dazu befähige, einen Baseball mit etwa 270 km/h zu pitchen und vor allem dabei eine Zielgenauigkeit zu besitzen, die beinahe schon übernatürlich wirke. Davon abgesehen habe er aber noch nie an einem Baseballspiel teilgenommen, er würde aber am ersten April seine Entscheidung, sich diesem Sport professionell zu verschreiben, mitteilen. Im Artikel, der diesen jungen Mann vorstellte, fand sich übrigens diese Unterüberschrift: „He's a pitcher, part yogi and part recluse. Impressively liberated from our opulent life-style, Sidd's deciding about yoga [..]“ womit der Spaßvogel eigentlich schon ankündigte, dass das alles nu rein Scherz sei. (Tipp: Man betrachte die Anfangsbuchstaben.) Dies wurde allerdings erst 15 Tage später offiziell zugegeben, nachdem über 2000 Briefe zu diesem Thema eingegangen waren.

Name: Die störungsverursachende Damenunterwäsche
Scherz von: Daily Mail
Angeblich… habe ein lokaler Hersteller von Büstenhaltern bei Fertigung besonders behandelten Kupferdraht verwendet, der ursprünglich in der Industrie verwendet werden sollte und nun bei Kontakt mit Nylon und Wärme elektrostatisch aufgeladen werde. Dies wiederum verwandle nichts vermutende Damen in lebende Störfaktoren für das Fernsehen in ganz Großbritannien, sodass man die in letzter Zeit angeblich wegen atmosphärischen Bedingungen gestörte Verbindung auf diese etwa zehn Tausend Büstenhalter zurückführen könnte. Zudem wurde eine Möglichkeit veröffentlich, wie man herausfinden könne, ob die eigene Wäsche betroffen sei – man müsse sie nämlich über einem laufenden Fernseher schütteln und auf knisternde Geräusche achten.
Reaktionen: Hunderte Leser nahmen den Artikel ernst, obwohl er am ersten April 1982 veröffentlicht wurde und ergriffen Gegenmaßnahmen, so auch der damalige Chef der britischen Telecom, der laut späteren Berichten sofort im Büro anrief und forderte, man solle die Unterbekleidung aller weiblichen Angestellten überprüfen.

Und die Moral von ger Geschicht'? Vertraue blind den Medien nicht... erst recht nicht, wenn sie aus Großbritannien kommen!
 

Shiro (WhiteSky)

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Kritiken über die Teilnehmer der dritten Ebene
verfasst von der unparteiischen Shiro


Nun, zwei weitere Wochen sind vergangen, eigentlich steht das Voting an. Und wer von euch hat um Verlängerung gebeten? Genau. Aber das soll nicht Thema sein. Ich mache euch nun eure Kritik, wer damit nicht einverstanden ist, oder sonstwie etwas zu sagen hat, darf mich gerne kontaktieren. Diese Kritik ist ernst zu nehmen, denn ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Ein paar Dinge zum Augenzwinkern sind dennoch drin. Inwiefern diese Kritik Einfluss auf die Entscheidungen der Chuuninanwärter nimmt, kann ich nicht beurteilen. Aber letztendlich geht es doch darum, dass ihr erfahrt, was jemand anderes über eure Schreibkünste denkt und wie euer Stil wahrgenommen wird, oder?


Raum 2

An alle: Wo war das Feuer der vorherigen Ebenen? Ihr tastet euch im ersten Beitrag zu vorsichtig an die Gegebenheiten, postet viel zu wenig, gebt euch kaum Möglichkeiten, aufeinander zu reagieren. Yukiko war die erste, die entscheidend vorangepirscht ist, denn ihre überall sichtbaren Doppelgänger hätten ihren Standort wirklich leicht verraten können. Ich habe nur das Gefühl, bei euch fehlte es an Kommunikation.

Rutako Ingvi: Eine kleine Schande, dass du aus Sora stammst, mein guter Ingvi. Aber hier möchte ich nicht über deine Fehler aus ferner Vergangenheit sinnieren, sondern mich auf aktuelle Dinge einschießen. Du eröffnest den Raum 2, indem du über die Bohnenranke die alte Ebene verlässt. Dabei nimmst du die Zeitangaben und das genaue Auftauchen auf der neuen Ebene genau so auf, wie es zuletzt in Kayros' Abschiedspost beschrieben wurde. Und nahtlos erweiterst du den Raum nach eigenem Gutdünken, schließt mit der unteren Ebene ab, wagst keinen wirklichen Blick zurück. Aus meiner Sicht genau richtig, wenn man nicht genau weiß, ob es für einen Charakter ein Zurück gibt. Deine Suche galt nun Mura, und unter allergrößter Vorsicht hältst du nun Ausschau. Im zweiten Beitrag beginnst du mit einem Kommentar als Leser über das Verhalten Yukikos. Nun, durchaus möglich, aber dadurch, dass dort weder eine indirekte Aussage speziell an die Spielerin zu sein scheint, und dass es auch nicht relevant für den Verlauf ist, fand ich, dass Teysaru genauso einen Eintrag verdient hätte. Aber sei es drum, gehen wir auf das Wichtige ein: Du triffst auf den Kumo, erfüllst den letzten Willen des Zurückgebliebenen, und anschließend fragst du Mura, ob er dich begleitet. Nur: Wo ist der Konflikt der Fraktionen? Jeder Charakter denkt sicher darüber nach, sei es durch ein entschiedenes Dagegensein oder einige Zweifel.


Ikari Yukiko: Nun, wie überaus ärgerlich, dass du nicht ein wenig weiter südlich geboren wurdest, liebe Yukiko. Aber manchmal meint es das Schicksal nicht so gut mit einem, bevor man überhaupt etwas auf Erden tun konnte. Was hast du in deinem letzten Leben Schlimmes getan, dass du als Iwa-Kunoichi wiedergeboren wurdest? AU! Monjo, hör auf, mich mit deiner Märzausgabe zu schlagen! Ich arbeite! Wo war ich? Durch ein Gewirr an Haaren betrittst du Ebene 3. Du betrachtest einen Raum, der kein Raum ist, sondern ein Urwald. Sofort wusste Yukiko, dass es real war. Und damit machst du zum dritten Mal mindestens mir das flaue Gefühl, dass dein Charakter einfach immer intuitiv richtig liegt. Dies zerstört viel Atmosphäre, die gerade Yukiko besser als jede andere ausspielen könnte. Mal schauen, was der Dschungel noch für dich bereit hält. Im zweiten Text gehst du auf die Geräusche Teysarus ein, mimst effektvoll die überlegene Person – und damit gehst du einen Weg, den ich nicht erwartet hätte. Yukiko hatte ich mir ruhig vorgestellt, um überlegend abzuwarten, wer um die Ecke kommt – um sich nicht zu verraten. Mal schauen, ob und wie es weiter geht. Ich kann dir nur raten, ein Stück weit Selbstzweifel in Yukiko zu streuen, eine Unsicherheit zu erzeugen. Nicht zum Nachteil während eines Kampfes, sondern vielleicht immer dann, wenn sie unbeobachtet ist und sich keineswegs tough geben muss.


Yotuishe Teysaru: Nun, glaubst du wirklich, auch nur den Hauch einer freundlichen Kritik zu erhalten, nachdem du einen aus Shirogakure aus dem Examen geprügelt hast? Nein, du wirst schon... AU! Monjo, verdammt! Nanpa, Monjo lässt mich nicht arbeiten! Nun, ernsthaft, ich möchte auf deine Beiträge auf Ebene 3 eingehen, und das wird hiermit getan: Dein Einstieg in die neue Ebene ist größtenteils von Ingvi verschieden. Du gehst nicht auf die Zeit ein, die du mit Klettern verbringst, du arbeitest damit mit deinen eigenen Ideen, unabhängig von denen, die Ingvi und Kayros dir bereits geschrieben haben. Du kletterst ins Blaue hinein – und dann war der Dschungel da. Filmtechnisch wäre an dieser Stelle ein Kamera-Cut eingesetzt worden, wenn dein Beitrag zum Drehbuch von "Teysaru" umfunktioniert worden wäre – wobei, die Serie würde wohl "Tora" heißen, oder? Damit sind wir beim nächsten Punkt: Ich muss sagen, ich habe mich köstlich über deine Einbringung von Tora amüsiert. Und sehe die ganz besondere Besonderheit von Teysaru immer wieder aufblühen: Während alle mehr oder weniger versiert auf den Titel fixiert sind, kommt in den Kopf des Jungen einzig seine Freundin. Herrlich angenehme Abwechslung, ohne dass ich den Gedanken der anderen damit einen schlechteren Ausdruck geben möchte.
Aber ich frage mich, warum Tey teilgenommen hat. Spielerisch bist du ganz groß, aber dem Charakter fehlt es an der geistigen Reife, habe ich das Gefühl. Lass ihn vielleicht ein Stück reifen, genau durch dieses Examen. Schließlich ist er so doch auch seinen Idolen nähergekommen, oder?


Kiyama Mura: Oh, einen einzigen Beitrag hast du mir geliefert. Und ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich dir als Kritik mit auf den Weg geben könnte. Zunächst ist da dein Tropfen, den du auf die Reise geschickt hast. Man merkt wirklich, dass es dir hierbei Spaß gemacht hat, diese Welt zu beschreiben, ehe du deinen Charakter auftauchen lässt. Aber bei der Endsequenz hast du ein paar kleinere Ungenauigkeiten eingebaut: Ich denke, dass sehr wohl bereits Tropfen vorher die Bekanntschaft mit Muras Rachen gemacht hatten. Aber das ist nur eine Nebenbemerkung.
Du hast den Weg auf die neue Ebene beschrieben, indem du den Zauber aus der vorherigen Ebene weitergeführt hast. Allerdings frage ich mich, woher Mura wusste, dass der Greif eine Illusion war. Aber auch das ist rollenspieltechnisch nicht weiter von Belang.
Ich kann wirklich nicht mehr zu dir sagen, weil es einfach keinen weiteren Beitrag gab.


Raum 1

An alle – auch an Seishin und Susumu: Euer Raum gewinnt in vielerlei Hinsicht: Mehr Posts, bessere Absprache, logische Verknüpfung von aus dem Off gegebene Nachrichten und das Wissen der Charaktere, tiefere Atmosphäre. Um nur ein paar Argumente zu nennen. Ihr habt es wesentlich besser geschafft, die Zeit zu nutzen, wobei es euch auch nicht gelungen ist, den Kampf zu gestalten.

Sakaida Mai: Dich zu bewerten, und dabei Seishin herauszulassen, ist eigentlich fast unmöglich. Deshalb sieh es mir bitte nach, dass die Bewertung ein wenig von den Beiträgen Seishins geprägt worden sein könnte. Denn ihr beide habt eng zusammenarbeitet in euren Beiträgen. Eure Absprachen vermischen eure Posts so gut, wie man es sich nur wünschen kann. Aber dadurch geratet ihr leichter in die Bredrouille, aus eurem Charakter herauszuschlüpfen und wissen zu erklären, was der Charakter nicht haben kann, aber scheinbar hat. Es ist kein arger Fall, und nichts, was man in irgendeiner Weise groß benennen braucht, achtet aber darauf. Vielleicht möchtest du ein paar Hinweise zu deinem Spiel haben, da ist mir Folgendes aufgefallen: Als Mai merkt, dass sie in der Unterzahl ist, beschreibst du die Gefühlslage und ihre Aktionen. Aber wo bleiben die Gedanken? Also echte Gedanken. Sie kommen aus meiner Sicht zu kurz. Ich weiß, Mai trägt nicht nur ihr Herz auf der Zunge, aber ein paar aktive Gedanken würden den ohnehin schon lebendigen Charakter noch tiefer machen.
Nur eine Sache macht mir ein wenig Sorgen: Perso nannte es "Happy without brain", ich habe aber das ungute Gefühl, dass es zu weit gegangen ist. Sie vertraut mehr oder weniger blind Seishin, dann kommt Tora, die sie anhimmelt, aber dann folgt sie doch Seishin - ohne, dass der Leser einen Gewissenskonflikt oder die für Mai logische Schlussfolgerung miterleben kann. Aber vielleicht kommt er noch.


Yamamoto Tora: Dir gefällt die Kritik absolut nicht, dass habe ich aus deinem ewigen Text herausgelesen. Und trotzdem – oder gerade deshalb? - schreibst du mit einem Elan weiter, dass man das Gefühl nicht los wird, dass es dir unheimlich viel Spaß macht. Du schreibst lange, hochwertige Beiträge, die eindeutig zeigen, dass du zu den besten des Examens gehörst – zu den besten des Forums. Deswegen, wirklich nur deswegen, musst du dir Kritik anhören, die dir vielleicht unglaublich kleinkariert vorkommen mag. Du hast die Bauchpinselei nicht nötig, du weißt, wie geil du bist – rollenspieltechnisch. Ich könnte dir sagen, dass deine Posts von allen Teilnehmern sprachlich, inhaltlich und stilistisch immer auf den Treppchenplätzen rangieren. Aber meine Kritik ähnelt nun der ein wenig von dem ehrenwerten Sennin, wie sehr du sie dir zu Herzen nimmst, weiß ich nicht. Ich werde auch seine Aspekte aufgreifen, ehe ich zu deinem Ebenenspiel komme, bitte sieh es mir nach.
Dein Spiel ähnelt dem vom Daisuke, sagte er. Nun, es geht dabei weniger um die Gedanken und Worte, die Tora wirklich von sich gibt. Wenn ich mir Tora vorstelle, dann sehe ich ein Biest, was es faustdick hinter den Ohren hat, aber keinen Draht hat für die schönen Dinge im Leben. Ich glaube, es fehlen ihr an einigen aktiven Gedanken, die deinen Erzählfluss aufbrechen, damit wir näher zu Tora kommen. Deine Gedanken über Susumu hätten vielleicht in einem Spottmonolog im Kopf ausformuliert werden können – eine scharfe Zunge, aber nicht in der derben Wortwahl, wie man sie bei Daisuke kennt.
Absätze: Müssen wir nicht drüber reden, wie viel man für angemessen hält, ist eine so subjektive Entscheidung, dass man sich eigentlich nur drüber streiten kann. Auf Ebene 3 sind deine Absätze gut gewählt, aber ich möchte noch eine Sache anmerken, die generell für alle gilt, aber da du die längsten Beiträge verfasst, passen sie gut hier hinein: Die Breite des Forums ist weiter als ein durchschnittlicher DinA4-Zettel. Dadurch wirken manchmal die Absätze kürzer, als sie tatsächlich sind, weshalb man als Leser irgendwann das Gefühl bekommt, kaum voranzukommen beim Lesen. Außerdem verliert man sich manchmal in den Zeilen.
Nun das vielleicht wichtigste: Du hast das Chuuninniveau erreicht, aus schreibtechnischer Sicht bist du weit darüber, wenn wir an manch anderen Chuunin und Jounin aus der Vergangenheit denken. Deswegen kann man dir eigentlich keine relevante Kritik geben, die deinen Stil betreffen. Ich kann dir nur eine Frage stellen, die man jeden stellen kann, der auf dem Niveau spielt wie du: Ist Tora bereits Chuunin-Material? Den Ehrgeiz hat sie, die Erfahrung auch. Aber ist ihr Charakter soweit schon gefestigt, dass der Kurokage sie für verantwortungsbewusst genug hält?
 

Setsu

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Ein ABC der Kuriositäten und Fakten [Teil 1/2]
verfasst von Setsu


Alles hat einen [A]nfang, nur ein neuer Charakter hat drei

Aller Anfang ist schwer, besonders für einen neuen Charakter in einem RPG-Forum, der das Licht der Welt erblicken soll. Bevor er dazu aber tatsächlich kommt, wird er dreifach geboren. Die erste Geburt eines Charakters läuft im Kopf des jeweiligen Spielers ab. Aus ein paar Stichworten und/oder Charaktereigenschaften, einem Namen und vll. sogar schon einem Bild, folgt ein Charakterkonzept, welches man gerne zu Papier bringen möchte, sobald man denn alles durchdacht hat und zufrieden ist. Die zweite Geburt eines Charakters knüpft direkt an die erste an, nämlich genau zum Zeitpunkt, ab dem man den Charakter dann endlich zu Papier bringt und irgendwann dann auch fertig ist. Während die erste Geburt meist nur wenige Augenblicke andauern kann, hin und wieder kann es allerdings auch zu einer Zangengeburt werden, wenn man sich denn einfach nicht entscheiden kann, wie der Charakter schlussendlich aussehen soll, umso länger dauert für gewöhnlich die zweite Geburt. Bis man selbst den Charakter auf Papier gebracht hat und alle einzelnen Faktoren zufriedenstellend sind, dann kann man ihn endlich der Bewerbungsabteilung des Forums präsentieren und hoffen, dass auch sie den Charakter für zufriedenstellend halten. Da man aber nicht nur selbst noch gerne etwas Feinschliff macht, sondern meist auch die Bewerbungsabteilung noch die ein oder andere Kante des Charakters glätten möchte, kann sich diese Geburt hin und wieder nicht nur über Tage und Wochen, sondern sogar Monate hinziehen - also schon fast wie eine tatsächliche Geburt eines Kindes.
Die dritte und damit letzte Geburt eines neuen Charakters versteckt sich auf der Papierebene und wird leider meist etwas unterschätzt - die Geburt des Charakters in seiner Lebensgeschichte. Was die Bewerbungsabteilung da schon alles erleben durfte, das möchte man sich hin und wieder gar nicht vorstellen. Neben den dramatischen Geburten in einer stürmischen Nacht, bei denen sich das neugeborene Kind mit Ach und Krach ankündigt und den völlig normalen Geburten, denen hin und wieder nichtmals mehr als ein Nebensatz gegönnt wird, gibt es aber auch noch die ganz kuriosen. Es ist tatsächlich auch schon vorgekommen, dass zwar nicht der eigene Charakter, aber ein Geschwisterchen einfach noch so aus der Mutter (unbemerkt) herausflutschte und auf dem Boden, neben dem Krankenbett, landete. Nein, leider ist das hier keine Umgangssprache, sondern beinahe der exakte Wortlaut.


[B]ewerbungen sind der Anfang eines neuen Spielercharakters und das Ende vieler NPC

Neben Kindern, die Zebras anbeten oder sich in den Slums prostituieren müssen und das, bevor sie überhaupt ein zweistelliges Alter erreicht haben oder so mir nichts dir nichts jemanden umgebracht haben, nur um weiterhin überleben zu können, scheint man der Meinung zu sein, dass die Bewerbungsbearbeiter sicherlich schon alles gelesen haben und eigentlich nicht mehr überrascht werden können. Leider falsch gedacht, denn die kreativen Spieler kommen immer wieder auf neue Ideen um die Bühne ihrer Charaktere zu gestalten und gehen dabei nicht selten über Leichen, auch wenn es eben die Leichen der gesamten Familie sein müssen. Warum fragt man sich desöfteren. Natürlich ist es einerseits einfach eine gute Geschichte schreiben zu können, wenn man beispielsweise einfach die Eltern des Charakters mal eben um die Ecke bringt, allerdings wird dies meist nur sehr unglücklich gestaltet und läuft dann auf ein "Eltern tot, dramatisches Ereignis in der Kindheit des Charakters und die Pflegeeltern/nahe Verwandte/ willkürliche Person(en) sind plötzlich ganz toll und bringen die Geschichte ins Rollen" hinaus. Wie oft man ein solches Szenario schon gelesen hat, das möchte man gar nicht bedenken, denn es kommt wirklich oft vor - viel zu oft und wird daher schon zum Klischee.
Allerdings, gerade durch dieses Klischee fallen einem besonders die Charaktersteckbriefe auf, bei denen die Eltern noch am Leben sind und sogar eine sinnvolle Rolle, außer der Geburt, im Leben des Charakters spielen. Offensichtlich scheint dies aber viel schwieriger zum gestalten zu sein, der Mord eines NPC fällt hingegen viel leichter. Und auf die Frage bezüglich des "Warum?" kann man wohl nur antworten, dass Dramatik, egal wie an den Haaren herbeigezogen sie auch sein mag, eigentlich immer spannend ist und leicht von der Hand geht.


[C]hakra und die endlose Geschichte der Jutsu

Chakra ist im Naruto Universum praktisch gesehen einfach nur ein anderes Wort für das altbekannte "Mana" im RPG Bereich. Wie viele Techniken, genannt Jutsu, kann mein Charakter einsetzen und wann geht ihm Puste aus? Doch was kann ein Charakter mit Chakra alles machen? Während die Charaktere bei niedrigrangigen Techniken nicht viel gefährlicher sind als ein Föhn, Gartenschlauch und Feuerzeug oder ähnlichen Alltagsgegenständen, so wird ein Teenager im RPG, wenn er denn die nötigen Erfahrungspunkte gesammelt und ausgegeben hat, zur Massenvernichtungswaffe in katastrophalem Ausmaße. Dass das fiktive Universum auf Dauer überhaupt existieren kann, verdankt man hierbei nur einem guten Balancing der Techniken, einer Obergrenze und dem unglücklichen Zufall, dass nur wenige eine solche Stufe auch wirklich erreichen. Doch dann, wehe wenn losgelassen, geht es mit vernichtenden Wirbelstürmen in Schlangengestalt los, oder auch Waldbränden im Großformat, die ein Charakter mal eben aus der Handfläche heraus entstehen lässt. Ein ganz großes Spektakel wenn sich zwei hochrangige Charaktere auf ein Kämpfchen einlassen und dies auch noch wunderbar gestalten, doch es gilt natürlich immer die Regel, dass man den Schalter für reale Begebenheiten vorher umlegen sollte, denn sonst möchte man spätestens nach der ersten Flutwelle nicht mehr weiterlesen.
Problem nur, dass es bei solchen Techniken alleine nicht bleibt und man immer und immer mehr Dinge erfinden kann, um seine Umwelt und andere Charaktere dem Erdboden gleichzumachen. Neben Taschenlampen, die irgendwann zum Multifunktionslaser werden, menschenfressenden Schatten, beschworenen Untieren oder aber auch einfach herumhoppelnden Wasserhäschen, ist lange kein Ende in Sicht.


[D]auerhafte Kommunikation und ihre Folgen

Textbasiertes Rollenspiel mit menschlichen Mitspielern besteht zum großen Teil aus der Kommunikation mit eben jenen, die neben einem selbst ebenfalls aktiv am Rollenspiel teilnehmen oder dem eigenen Charakter gar in die Quere kommen. Diese Kommunikation geschieht jedoch nicht nur außerhalb des Rollenspiels, um beispielsweise die Aktionen des eigenen Charakters mit einem Mitspieler abzusprechen, sondern natürlich auch innerhalb des Rollenspiels selbst, wenn ein Charakter auf den eigenen trifft. Die Charaktere entwickeln sich hierbei dann nicht nur durch den Kontakt zu den anderen Charakteren, sondern auch durch den äußeren Einfluss des Spielers und der Mitspieler. Da man aber natürlich nicht immer nur derselben Meinung ist, kann dies schnell zu Konflikten führen, die für gewöhnlich im RPG beginnen und bei den Spielern enden. So führt hin und wieder ein Kampf zwischen zweier Charaktere zum Streitgespräch zwischen zwei Spielern. Doch natürlich führt das Rollenspiel nicht nur zu Streitigkeiten, sondern auch zu Freundschaften und ganz wunderbaren, neuen Kontakten.
Allerdings ist es schwierig zu sagen, ob die Interaktion von zwei oder mehr Charakteren interessanter ist, wenn sich die Spieler dieser nicht verstehen oder eben gerade dann, wenn sie sich denn verstehen. Ersteres mag zwar definitiv schwieriger zum spielen sein, was von beidem jedoch tatsächlich ergiebiger ist, das kann man nur schwer abschätzen. Grundsätzlich entsteht das bessere Rollenspiel aber genau dann, wenn zwei Personen Spaß am Spiel haben und das unabhängig von der persönlichen Beziehung der beiden Spieler.


[E]igenleben der Charaktere

Hin und wieder kann es zu einem faszinierenden Phänomen kommen, nämlich genau dann, wenn sich ein Charakter ganz anders entwickelt, als man es eigentlich vorgesehen hatte. Für gewöhnlich sind dies nur kleine (Ab-)Neigungen des Charakters, Freundschaften und sonstige Beziehungen, doch manchmal kommt es tatsächlich vor, dass ein gesamtes Charakterkonzept völlig über den Haufen geworfen wird. So kam es beispielsweise schon vor, dass ein Hulk schlechthin, der eigentlich wirklich nur aus Muskeln und keinem Hirn bestand, plötzlich Weisheiten von sich geben konnte, die in dieser Form wohl kein anderer Charakter hätte ausdrücken können. Nur weil man ein Konzept hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass dieses auch dauerhaft gültig ist, denn meist sind es die Ereignisse in einem Forum und auch die anderen Spielern, die den eigenen Charakter prägen und somit ungewollt verändern - egal ob zum positiven oder negativen. Aber genau das ist einer der Punkte, die das Forenrollenspiel so interessant machen. Es ist nichts bereits festgelegt, wie man es beispielsweise von Videospielen kennt, sondern es kann sich zu jedem Zeitpunkt noch alles ändern. Sterben einem älteren Charakter aber im Laufe seiner Geschichte wirklich alle bekannten Charaktere weg und das ohne das Zutun des Spielers, dann wird man wohl nicht nur mit dem Kopfschütteln, sondern muss auch darauf achtgeben, was denn nun aus seinem Charakter wird. Des Öfteren ist Tabula rasa der letzte Ausweg, doch glücklicherweise existiert diese Möglichkeit um seinem Charakter neues Leben einzuhauchen, oder eben doch aktiv in die Entwicklung einzugreifen.


Für die Horde ... erm, nein, für die [F]raktion!

Eigentlich basiert das Setting des Forums auf dem Zwiespalt einer Welt, die sich in zwei Fraktionen einteilen lässt, nämlich Shiro- und Soragakure. Zwei Großmächte, die beide um den Sieg über die jeweils andere ringen, aber genau an diesem Punkt stagnieren und somit einen - vorerst - ewigen Konflikt garantieren, auf dem man viele Geschichten und Konzepte basieren kann. Die vorerst schwierigste Entscheidung für neue Spieler ist es demnach, sich für eine der beiden Fraktionen zu entscheiden und somit seinen Charakter dort auch anzusiedeln, denn vorerst kommt dieser aus der Fraktion nicht mehr heraus. Zwar gibt es auch Ausnahmen oder Sonderfälle, doch diese müssen natürlich streng überwacht werden, da die Konfliktsituation auf Dauer nicht bestehen kann. Doch genau an dieser Stelle setzt die Spannung ein, wenn sich zwei Charaktere unterschiedlicher Fraktion beschnuppern können und es dabei entweder zur Kommunikation oder zum Kampf kommt. Für gewöhnlich ist ein Kampf natürlich vorprogrammiert, doch gerade eine fraktionsübergreifende Beziehung, die natürlich eigentlich verboten ist, macht das Ganze doch sehr spannend.


[G]eduld ist eine Tugend

Wenn Forenrollenspiele eines ganz besonders brauchen, neben den Spielern natürlich, dann ist es Zeit. Ein gutes Charakterkonzept samt dazugehörigem Charakterbogen stampft man nicht einfach so innerhalb von wenigen Minuten aus dem Boden und auch das danach folgende Rollenspiel braucht seine Zeit. Je nach Postingpartnern, kann ein kleines Abenteuer der Charaktere Tage, Wochen oder eben auch Monate dauern, wobei länger nicht unbedingt besser ist, aber besser sein kann. In einem längeren Spielzeitraum, sofern dieser denn nicht entsteht, weil jemand nicht zum posten kommt, kann wesentlich mehr passieren, was zum einen natürlich interessanter ist, zum anderen allen Beteiligten auch erheblich mehr Anhaltspunkte für die Entwicklung ihres Charakters gibt. Doch bevor man überhaupt von der Entwicklung eines Charakters sprechen möchte, so muss man sich an seinen Charakter zunächst gewöhnen, was je nach Spieler und Konzept mehr oder weniger Zeit benötigt. Ein sehr wandelbarer Charakter beispielsweise kann auf eine Situation in mehreren Formen reagieren, allerdings muss der Spieler hierbei gut abschätzen können, was für ihn selbst von Vorteil wäre und wie er seinen Charakter präsentieren könnte. Bei einem eher linearen Konzept gibt es für gewöhnlich nicht eine große Anzahl an Wahlmöglichkeiten, die dem Spieler bleiben, dafür kann es hierbei aber auch dazu kommen, dass der Spieler - ungewollt - versucht bis ins letzte Detail alles zu durchdenken. Egal was es ist, ob es die Erstellung eines neuen Charakters ist, die Verwaltung eines Rollenspielforums oder aber auch das tatsächliche Spielen eines Charakters, alles benötigt seine Zeit und davon für gewöhnlich nicht zu knapp.


[H]eroische Zwischenfälle

Dass Spaß schnell zu Unsinn verleiten kann, das weiß jeder seit seiner Kindheit und auch in einem Forenrollenspiel ist dies nicht wirklich etwas anderes, denn da kann es schon mal passieren, dass man nicht nur etwas über die Strenge schlägt, sondern sogar völlig einen Griff ins Klo landet, obwohl dies doch eigentlich so sinnvoll schien. Eine sich bietende ingame Situation hier, eine verlockende Technik da und schon ist entweder eine gute Situation für einen Charakter abhandengekommen oder die Erfahrungspunkte gehen flöten, obwohl man diese eigentlich für etwas anderes einsetzen wollte. So schnell kann es gehen.


[I]nformationsverarbeitung und Interpretation wider Willen

Egal wie viele Wörter es sind und egal wie eindeutig eine Aussage oder ein Satz zu sein scheint, wenn man mehrere Personen interpretieren lässt, dann wird man nie exakt gleiche Ergebnisse bekommen. Dass dies natürlich gerade im Forenrollenspiel ein wichtiger Faktor ist, kann man sich ja denken. So kann es dazu kommen, dass ein Charakter beispielsweise einen Angriff abbekommt, der ihm eigentlich die Knochen zermürben würde, ein weiterer Spieler dies aber so interpretiert, dass der Angegriffene lediglich zurückgeschleudert wird. Aus einem eindeutigen Blickwinkel entstehen plötzlich mehrere Möglichkeiten, die man alle bedenken sollte und auch eigentlich muss. Dieser Punkt macht Forenrollenspiel besonders spannend, denn man kann häufig weder die Reaktion der anderen Spieler einschätzen, noch sich genau sicher sein, wie sie den eigenen Beitrag auffassen würden. Natürlich führt uns das wieder zur Kommunikation der Spieler und irgendwann schließt sich der Teufelskreis.
 

Monjo

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Ehehe...
Ein bisschen Käse zum Wein?
verfasst von Monjo


Was auch immer ein Shinobi tut, um eine Sache kommt er nicht herum. Ob er nun heldenhaft eine Maid in Nöten rettet, einen Bösewicht exekutiert oder lediglich einen Diebstahl verübt - früher oder später knurrt der Magen. Doch möchte man nach getaner Arbeit nicht immer dieselben Instantnudeln kochen, nicht wahr? Aber was soll man tun, wenn man rein zufällig keine Zeit hat sich ein Kochbuch zu kaufen, weil man stattdessen die aktuelle Ausgabe des WhiteSky ergattern musste? Verzagt nicht, meine Freunde, denn Monjo, euer heutiger Chefkoch, stellt euch die leckersten Rezepte vor, die ihr Shinobi mir gesandt habt. Frohes Lesen sage ich nur - und haltet Lätzchen bereit, falls euch das Wasser im Munde zusammenläuft ... omnomnom ...

Rezepte? Essen? Stärkungen?
Da bin ich als Hobbyköchin ja eigentlich schon verpflichtet, mein Wissen zu teilen. Aber lass dir eins gesagt sein: Mengenangaben sind was für Leute, die keine Ahnung vom Kochen haben!

Zu erst einmal sind wir Shinobi, korrekt? Da muss was nahrhaftes her, richtiges Essen - kein Weicheigericht.
Um anzufangen brauchen wir also erst einmal Fleisch. Viel Fleisch. Schöne Steaks, je mehr, desto besser. Ziemlich einfache Regel, oder?
Die haust du jetzt in die Pfanne und wenn du sie nicht perfekt hinbekommst, wäre mal wieder Zeit für etwas Harakiri. Auf Gewürze wird verzichtet, das verfälscht nur den Geschmack des Fleisches.

Fleisch ist zwar schön und gut, reicht aber noch nicht. Irgendwie brauchen wir ja auch Beilagen - also kommen wir zu Beilage Numero Uno: Kartoffeln.
Ein wenig köcheln, dann in kleine Würfel hacken (wir müssen das schließlich schnell mit einem überdimensionalen Löffel schaufeln können) und ab in die Pfanne. Salz und Pfeffer hinzu, Paprika und Rosmarin, etwas Chili und vergesst bloß nicht den Speck und die Zwiebeln, die am besten vor den Kartoffeln angebraten werden sollten - ansonsten wären wir wieder beim Harakiri.

Nein, reicht noch nicht. Wir haben schließlich Hunger und brauchen eine Grundlage für den Kampf - und wenn wir sterben, hatten wir wenigstens eine gute Henkersmahlzeit.
Damit sind wir bei Beilage Numero Duo: Bohnen!
Die schmeißt ihr jetzt aber bloß nicht einfach so in den Kochtopf, neineineineineineien.
Die kommen, wie alles andere auch, in die Pfanne. Schön mit Salz und Pfeffer würzen, ein bis zwei kleingehackte Knoblauchzehen hinzu und drauf achten, dass nichts anbrennt. Nein, nein. Anbrennen ist schlecht. Einfach den Merksatz meiner Oma beachten: "Ist das Essen schwarz, hast du was falsch gemacht oder kochst komische Sachen."

So. Bohnen alleine sind uns zu einfach, nicht wahr? Aye. Deshalb braucht ihr jetzt schön in Streifen geschnittenen Speck (man kann nie mit genug Speck kochen!!!), den ihr ebenfalls in die Pfanne klatscht. Etwas anbraten, dann nehmt ihr kleine Bohnen-Bündel (schönes Wort, oder?), wickelt den Speck drum und fixiert das ganze mit einem Zahnstocher. Kunai sind für diesen Zweck ungeschickt, da sie später im Ofen viel zu heiß werden.
Richtig gehört, jetzt kommen die Bohnen noch für ein paar Minuten in den Ofen und wenn sie gut aussehen (Merksatz beachten), raus damit und gemeinsam mit dem Rest ab auf den Teller.
Wenn euch das mit der Speckwicklerei zu umständlich ist, könnt ihr auch einfach alles einmal durch den Fleischwolf drehen, mit den Kartoffeln vermischen und dann schaufeln. Sieht zwar eklig aus, schmeckt aber genauso gut und ihr seid mindestens zehn Minuten früher wieder auf dem Kampffeld!

Als Getränk empfehle ich Fleischbrühe mit einem Schuss männlichen Schweiß um konsequent zu bleiben.
Starten wollen wir an dieser Stelle mit dem bezaubernden Essay unserer noch bezaubenderen Hyuuga: Itoe. Sie hat nicht nur gezeigt, dass auch starke Frauen in die Küche gehören *hust*, sondern auch noch deutlich gemacht, dass Kochen ein Abenteuer sein kann, welches manchmal gar nicht so weit von den eigentlichen Missionen entfernt sein muss. Erfindungsreichtum ist der größte Schatz eines Ninjas und was ist besser dafür geeignet zu üben als schmackhafte Gerichte? Probiert es doch einmal aus!


Was man braucht?
#. 175g Butter
#. 200g Zucker
#. 175g Mehl
#. 2 Eier
#. 1/2 Packung Backpulver
#. Kakaopulver
*Wenn's zu dick wird [kann ja mal passieren] mit Milch etwas cremiger/flüssiger machen.

Wie macht man Tiankuchen?
Die Butter wird in der Mikrowelle verflüssigt [wenn's PLOP macht, ist es genau die richtige Zeit, um die Mikrowelle zu reinigen]. Nun nehme man die Butter und den Zucker, verrühre beides sorgfältig miteinander mithilfe des Handrührgerätes [Aufsatz: Rührbesen]. Als nächstes wird jeweils das Eigelb vom Eiweis getrennt. Das Eisweiß wird erst einmal beiseite gestellt und das Eigelb mit der derzeitigen Butter-Zucker-Masse vermischt. Nun wird das Mehl gesiebt und nach und nach unter die Masse gemischt, dazu noch das Backpulver und zu guter letzt wird das Eiweiß noch reinvermischt.
Als nächstes wird der Teig getrennt. Die eine kommt in eine andere Schüssel, während die andere mit Kakaopulver vermischt wird, um sie dunkel zu machen - wie viel hier verwendet wird, ist Geschmackssache. Wenn dies nun geschafft ist, werden beide Schüssel mit einem Topflappen abgedeckt und für 30min. in den Kühlschrank gestellt. 10min., bevor die 30min. abgelaufen sind, wird der Backofen bei 180°C Umluft vorgeheizt.
Zuletzt wird der Teig in die Form gegossen, erst der helle, dann der dunkle. Mit einer Gabel wird er sozusagen verdreht und dann in den Backofen geschoben. Nach etwa 40min. sollte der Kuchen erschaffen sein. Es ist Geschmackssache, ob der Bäcker noch eine cremige Füllung haben möchte oder alles trocken wie altes Brot haben möchte. Nach 40min. sollte es noch leicht cremig in der Mitte sein.

Was dann?
Kuchen abkühlen lassen und aus der Form holen, in großzügige Stücke schneiden und möglichst viele davon selbst essen.

Dann habe ich noch meine Tian Spezial Kochmischung, auf die mich der liebe Hisake-chama brachte:

Voraussetzungen?
Du musst ein begeisterter Tierfreund sein und darfst dich nicht von den herzzereißenden Schmerzensschreien der Pflanzen abhalten lassen.
Auch der tierfreundliche Tian alias Natoyama Kyouya hat uns mit einem Rezept beglückt, was uns klarmacht, dass man, selbst wenn man als Shinobi Gewalt anwendet, Leben auslöscht und so ziemlich alles für Geld tut, man immernoch gewisse moralische Werte haben kann, zumindest auf dem Essenstisch. Vielen Dank!



Man nehme etwas Spinat,
gerne mit Speck und Zwiebeln.
zermatsche eine Banane darin.
Dazu serviere man Fisch oder Fleisch
wahlweise auch noch etwas Kartoffelartiges.

Das ist wirklich lecker!
Kurz und knackig läutet Aoi Yasu ein gesundes Essen ein. Niemals hätte ich gedacht, dass man Bananen zu Speck und Zwiebeln essen könnte, doch nun hat sie mich eines Besseren belehrt. Da ich mich dennoch nicht traue das zu versuchen, halte ich jeden von euch an das doch einmal auszuprobieren und mir eine private Nachricht zu schicken, ob es denn nun wirklich so gut ist wie es angepriesen wurde. Würde mich brennend interessieren, denn eigentlich stehe ich ja total auf Bananen~

Das waren nun die drei Rezepte des Aprils, kunterbunt und lecker. Einmal aus der Shinobiküche, einmal aus dem Herz eines Tierfreundes und zu guter Letzt auch noch eine exotische Variante, die ich immernochnicht so ganz glauben möchte. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren und erwarte euer Feedback! Haltet euch nicht zurück mir weitere Rezepte zu senden, denn wenn der Mensch etwas braucht, dass ist es etwas zu essen. Ich wünsche euch einen guten Appetit!
 

Sora (WhiteSky)

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Huh?
Wer bin ich und wer bist du?
verfasst von Sora

Wer kennt sie nicht? Diese Frage danach, ob man denn seinen Charakter wirklich so gut und genauso spielt, wie man ihn sich vorgestellt hat… Oft sitzt man da, liest einen Post noch einmal und fragt sich, wie zur Hölle man darauf gekommen ist und ob das überhaupt alles so passt, wie man es sich das eigentlich gedacht hat. Natürlich entwickeln sich eure Charaktere und verändern sich mit jedem Post, doch ist es so, dass ihr selbst von euch sagen könnt, dass das die Richtung ist, die man sich selbst überlegt hat? Man stellt sich so viele Fragen… Ich spreche einfach mal jeden einzelnen von euch an!

Die Charaktererstellung… Wo fängt die eigentlich für euch an? Es gibt auf diese Frage so unendlich viele Antworten, wie es Charaktere gibt. Zuerst steht eine Frage vor allen im Raum… Männlein oder Weiblein? Doch bei unserem Setting, also Naruto, finde ich sogar, dass es noch vor den primären Geschlechtsmerkmalen beginnt. Zunächst hätten wir da nämlich die Clans. Ob Shiro- oder Soragakure, jede Seite hat ihre Clans, jeder von ihnen ist etwas Besonderes. (Auch wenn ich persönlich Soragakures Clans natürlich viel besser und stärker finde!) Man hat die Qual der Wahl… Ist man ein blinder Yamada aus Soragakure, aus armem Hause mit großen Zukunftsvisionen oder geht man doch eher mit dem Blick nach Konoha, im wahrsten Sinne des Wortes, mit einem allessehenden Hyuuga, der sogar seine hauseigenen Sklaven im Nebenhaus hat? Nun, wo wir jetzt wissen welcher Clan der passende ist, wie sieht es mit der Geschlechterfrage aus? Nun haben wir das erledigt, aber halt! Wie sieht es denn mit dem Namen aus? Man kann einen Namen immer gut einer charakterlichen Eigenschaft oder einem passenden Gegenstand zuordnen, also auch ein wichtiger Punkt! Nachdem wir auch dies entschieden haben, gibt es zwei Möglichkeiten weiter zu machen. Entweder man schreibt den Charakter fertig und sucht danach ein Charakterbild, oder macht es andersrum. Jedenfalls brauchen wir noch ein Bild… Ich finde ja, dass ein Charakterbild schon viel Entscheidung vorgibt. Als ich beispielsweise das Internet nach Bildern für Sora durchforstet habe, bin ich irgendwann auf den guten Herren gestoßen, den ihr dort seht. Und sofort war mir klar, was Sora für ein Typ ist. Etwas bösartig, von der dunklen Seite, vielleicht etwas frech und faul… Nach Clan, Geschlecht, Name und Bild fehlt eigentlich nur noch der Charakter an sich, den man danach formt.

Und nun irgendwann, nach hoffentlich nicht so langer Zeit, dass man den guten schon wieder satt hat, hat man seinen eigenen Charakter. Etwas selbst Erschaffenes und Zusammengeschustertes. Keiner von ihnen ist perfekt, auch wenn viele der Perfektion sehr nahe sind, aber wenn man sich selbst sicher ist, dass man so zufrieden mit ihm ist, wie er nun wurde, dann kann man mit stolz sagen: Der gehört mir! Ich selbst liebe ja meine Charaktere so sehr, dass ich sie gern meine Babys nenne… Und jetzt wo unsere Babys dann fertig sind, kommt der nächste Schritt: Das Rollenspiel.
Eigentlich ist das Rollenspiel doch das Non plus Ultra, alles worauf wir hinaus wollen, oder nicht? Egal in welcher Reihenfolge, es läuft immer auf dasselbe heraus. Man sucht sich einen oder mehrere Spielpartner, geht auf Mission, Job oder spielt einfach ein bisschen in der Welt herum… Völlig irrelevant, ob man vorher einen Plan hat oder nicht: Ich kann euch dank meiner mittlerweile wirklich langen Rollenspielerfahrung versprechen, dass egal was ihr geplant habt, es nie so laufen wird, wie ihr es euch vorgestellt habt. Das ist aber okay, denn das ist der Reiz. Jeder von euch hat seine Vorstellungen und Pläne zum Rollenspiel und für seinen Charakter. Der Eine will unbedingt etwas erreichen, aber ein anderer vielleicht etwas anderes oder noch schlimmer: Da kommt einfach jemand ohne Plan und macht da einfach nur so vor sich hin! Und dann steht man da und denkt sich: Scheiße, und jetzt?

Was jetzt kommt, ist das richtige Rollenspiel! Leute, das dürft ihr nie vergessen oder unterschätzen. Es ist völlig egal in was für große Scheiße wir uns reiten, ob wir daran Schuld sind oder andere, ob wir dabei sterben oder vielleicht mit einer guten Erfahrung davon kommen… Denn so ist das Leben. Wir können nichts planen und wenn wir von Anfang bis Ende wüssten was passiert, wo wäre dann der Reiz? Da könnte man auch einfach Geschichten schreiben und müsste sich mit Niemandem auseinandersetzen… Alles wäre einfacher, monotoner, aber auch verdammt noch mal nicht so reizvoll und es wäre definitiv langweiliger! Ich kann euch immer wieder nur dazu raten euch nicht zu sagen, dass euer Charakter definitiv in eine bestimmte Richtung gehen oder ein Ziel erreichen soll, denn das ist unmöglich, weil man eben nicht nur mit sich selbst spielt und alles entscheiden kann…

Nehmen wir als kleines Beispiel Tetsuya Daisuke, einen unserer älteren Charaktere, der schon viel mitgemacht hat. Gestartet ist er mit dem Namen Tetsuya Daisuke auf einer Größer von 1,33 Metern und sollte ein kleiner, selbstbewusster Frauenheld werden… Tatsächlich bedeutet der Name Tetsuya soviel wie „Der Weise“, wer ihn heute kennt, weiß dass er nicht schlauer als fünf Meter Feldweg ist… Damals mit festem Ziel vor Augen wollte ich absolut und unbedingt jede Kunoichi in Soragakure flachlegen… Tatsächlich hatte Daisuke bisher eine Freundin und wenn er nicht die halbe Welt gegen ihren Willen geküsst hätte, würde er ganz weit hinten liegen… Aus dem Weisen und dem Wissen, dass er haben sollte, wurde ein typischer Dorftrottel… Ernsthaft Leute: Daisuke sollte poetisch sein und sagt nun in jedem Satz drei Mal Scheiße. Heute ist über 1,70 Meter groß und nicht mehr der kleine Kampfnuckel von früher. Alles was an den alten Daisuke erinnert, ist die Taijutsustärke… Aber sonst haben wir da einen völlig anderen Charakter vor uns. Warum Daisuke nicht wurde, was er werden sollte? Weil eure Charaktere ihn verändert und an seiner Entwicklung mitgewirkt haben! Und wirklich traurig bin ich nicht darüber, denn anstatt Frauenheld Daisuke habe ich nun einen Charakter, auf den die Neulinge oftmals aufblicken und ich bin stolz darauf, dass er so wurde wie er ist!

Und nun kommen wir zu dem Punkt, an dem es nicht mehr nach Plan läuft. Zurück zu: Scheiße und jetzt? Und nun mein Rat an euch: Wenn ihr euch nicht sicher seid, egal ob vor oder nach dem Posten, ob das euer Charakter ist, den ihr da spielt und ob er so typisch handelt, wie ihr euch das gedacht habt… Jaja klingt banal ich weiß, aber was würde euer Charakter nun denken, sagen, tun? Nicht nur abhängig von dem, was in eurem Charakterblatt steht, sondern einfach nach Gefühl. Wie ist er, was macht er? Es verläuft nicht nach Plan: Panik? Heldenszenario? Mord und Todschlag? Scheißegal, so lang ihr für euch sagen könnt, dass es so ist, wie ihr euren Charakter haben wollt. Und wenn es nicht zu dem passt, was in dem blöden Blatt steht, dann updatet es und erklärt die verdammte Veränderung. Das ist allemal besser, als sich auf etwas zu versteifen, was wohlmöglich gar keinen Spaß macht… Euer Charakter muss nicht immer hundert prozentig so sein, wie es da steht. Warum auch, wäre ja langweilig! Er soll sich entwickeln und groß werden… Und ich spreche hier nicht von inkonsequentem Charakterspielen, nicht dass wir uns falsch verstehen. Es geht um legitime, charakterliche Entwicklung, die auch da sein sollte!
Und so schaue ich zurück auf den schlauen, winzigen, Frauenheld Daisuke und sage mir: Scheiß drauf, wir sind gerne blöd!

In diesem Sinne viel Spaß im Rollenspiel und bleibt wie ihr seid, oder eben nicht!​
 

Shiro (WhiteSky)

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Sommer, Sonne, Strand und Spaß
verfasst von Shiro


Der Sommer steht fast vor der Tür, und ab und zu ist es im April auch schon warm. Deshalb stelle ich euch in meiner Zweimonatsserie nun die großen Freizeitaktivitäten vor, für die jedes Reich der beiden Fraktionen bekannt ist. Vielleicht hat der ein oder andere schon eine der Sportarten gespielt, gesehen oder sich auch nur überlegt, ob man es machen könnte. Richtige Vereine gibt es dafür nicht, wohl aber Wettbewerbe, bei denen sich die Verantstalter Jahr um Jahr mehr Teilnehmer verzeichnen dürfen. Teil 1 ist natürlich mein heißgeliebtes Shirogakure und seine Verbündeten, sprich beleuchten wir die großen Sportarten aus Hi, Kaze und Kaminari! Ihr werdet sehen, die Sportarten sind so bunt und unterschiedlich wie die tollen Ninja aus ihrer Heimat! An dieser Stelle danke ich meinen beiden freundlichen Leserinnen, die mir zwei wundervolle Sportarten nähergebracht haben!​

Hi no Kuni: Ein Spiel, wo Inuzuka, Hyuuga und Aburame gleichermaßen Spaß und keine geborenen Vorteile haben, ist durchaus schwierig. Mit Verstecken, blinde Kuh und "Ich sehe etwas, was deine Käfer nicht finden" kann man keine großen Wettbewerbe machen. Aber dennoch hat man ein recht simples Spiel gefunden, was mit einigen Regelerleichterungen auch bei Zivilisten spaßige Nachmittage bescheren kann: Fluchtball! Gespielt wird dieses Mannschaftsspiel mit zwei gleich großen Teams, im Turnierformat gibt es das als Drei gegen Drei oder Sieben gegen Sieben. Das quadratische Feld hat eine Seitenlänge von 25 bzw. 55 Metern und benötigt einen Schieds-Chuunin mit Doton-Affinität (wahlweise Shouton) und einen Ball mit einer Chakrametalloberfläche. Ziel ist es, den Ball 199 Mal nach oben zu befördern, ohne dass ein Mitspieler das Spielfeld verlässt oder der Ball den Boden berührt oder ein Gegner den Ball trifft. Eingesetzt dürfen alle Tai- und Ninjutsu bis einschließlich B-Rang, Ausnahme bildet hier das Yoton. Dank der Doton-Chakrametallschicht lässt sich der Ball nicht zerstören, wenn man im Rahmen bleibt. Waffen sind nicht erlaubt, genausowenig der Einsatz von Jutsus, die den Gegner fesseln oder ernsthaft verletzen. Ein Ninken oder eine Ninneko zählen als Mitspieler, Kikaichu nicht. Typischerweise teilt man das Team in einen Abwehrspieler, einen sogenannten "Lupfer" und einen Störer ein, beim großen Team in 2, 3, 2. Natürlich dürfen alle Spieler alle Positionen belegen, aber aus taktischen Gründen empfiehlt sich meist diese Aufstellung. Gezielt werden darf mit den meisten Künsten ausschließlich auf den Ball, man kann aber durchaus mit dem eigenen Körper blocken.
Zusatzregeln gibt es für Mokuton, Doton, reine Taijutsuspiele und ähnliche Besonderheiten.​

Kaze no Kuni: In der Wüste eine Sportart zu betreiben ist immer schwierig. Tagsüber herrscht große Hitze, nachts ist es zu kalt für Aktivitäten unter freiem Himmel. Und in den Hallen will man sich als echter Suna auch nicht aufhalten. Dennoch hat sich im Laufe der Zeit eine Einzelsportart etabliert: Der Wüstensprint. Als ich das erste Mal darüber gelesen habe, dachte ich, dass es doch auf lange Dauer keinen Spaß machen könnte. Man läuft von A nach B, über Sand. Aber so leicht kann man sich irren. Man benötigt zunächst einmal spezielle Schuhe. Sie blockieren Chakra und sorgen so dafür, dass alle Teilnehmer das gleich Grip unter den Füßen spüren.
Grundsätzlich kann man mit diesen Schuhen überall laufen, nur auf Sand macht es aber wirklich Spaß. Es gibt die offiziellen Einteilungen nach Sprint, Rundlauf und Hindernislaufen, aber inoffiziell wird damit alles gespielt, was auf dem Sand möglich ist. Nein, Sora, Wasserball gehört nicht dazu. Da es keine besonderen Regeln gibt, außer dass Jutsus verboten sind, kann jeder mitmachen, der Lust dazu hat und sich die Schuhe zulegen möchte. Den Wind in den Haaren zu spüren und mit perfektem Make-Up ins Ziel zu laufen, nachdem man einen alten Felsen überwunden und umrundet hatte, ist ein ganz besonderes Erlebnis!​

Kaminari no Kuni: Ein Land, welches ich selten besucht habe. Nicht, weil es mir dort nicht gefällt, im Gegenteil! Die Seen und Berge sind wirklich malerisch, das Klima ist fantastisch und die Flora und Fauna erfreut mein Herz immer wieder. Und dennoch war ich nicht ohne Weiteres in der Lage, einfach eine der Volkssportarten zu entdecken. Ich habe in allen Tälern gesucht, die Seen durchschwommen, habe nach gutaussehenden Surfern und Seglern Ausschau gehalten - und getroffen habe ich letztendlich eine Leserin unsere Magazins: Michiyo Kumiko! Das goldige Kind mit den wunderhübschen blonden Haaren hat mich auf verschneite Berge geführt, um mir ihre ganz persönliche Heimatsportart zu zeigen: Wettkampf-Hochleistungsjodeln lautet diese Abart des Gesanges! Dabei ist es ganz simpel: Man stellt sich, in passender Tracht, voller Freude auf einen Berg, nach Möglichkeit ein unbeschneiter, holt tief Luft und jodelt dann, was die Stimme hergibt! Ob Mann, ob Frau, ob Kind: Egal, wer möchte, jeder hat die gleichen Chancen. Und ein Sieger braucht nicht ermittelt werden - wenn das Dorf nicht zerstört wird, was im Tal gebaut wurde, dann haben alle etwas davon. Und ansonsten bestimmt man manchmal Kategorien: Lauteste Stimme, elegantester Ruf, angenehmste Töne... worauf man sich immer einigen mag!
Gerade, als ich mich auf den Heimweg machen wollte, bemerkte ich die wohl längsten blauen Haare der Welt. Ich meine, meine blonden Engelssträhnen sind schon alles andere als kurz, aber hier waren noch mindestens ein gefühlter Meter mehr am Kopf der jungen Sakaida Mai, welche interessiert einigen Jungs aus ihrem Dorf zusah. Interessiert schaute ich auch dort hin, um entsetzt festzustellen, dass sich die guten kleinen Kumo-Nins bekämpften! Ich wollte die Streithähne auseinander bringen, da schien die kluge Mai meine Gedanken zu lesen. Mit einer Handbewegung stoppte sie meine Aktion, nur um einen Augenblick später alles aufzuklären: Sie spielten Schmerzball! Ein Metallball wird mittels der Raitonkunst Blitzball geladen und anschließend geworfen und gefangen. Wer Geräusche macht, ist aus dem Spiel, wer still und stoisch den Schmerz erträgt, gewinnt. Die einzige Voraussetzung zum Mitmachen ist das Raiton-Element zu meistern und die Kunst zu lernen.​
 

WhiteSky

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Ist es nicht langweilig allmächtig zu sein?
verfasst von Megane


"Ist es nicht langweilig allmächtig zu sein?", fragen mich manche Menschlinge in Anbetracht der Zeit, die ich bereits auf Erden wandel und der Macht, die ich innehalte, aber wie man als Leser der letzten Ausgabe erfahren hat, ist dies meistens mit dem Verschwinden einer Gottheit gleichzusetzen. Die Langeweile treibt uns zur Spaltung unseres Charakters und damit zum Verschwinden einer Gottheit und dem Auftauchen zweier neuer Gottheiten. Dies ist der unaufhaltsame Lauf der Dinge. Aber bevor es dazu kommt verbringen wir tausende Jahre, wo auch immer wir wollen und tun was auch immer wir wollen. Also ist es nicht langweilig, wenn man sich etwas bzw. eine Situation genau so designen kann, wie man will? Nein, es gibt soviel zu tun, soviel zu entdecken, dass das schonmal eine ganze Weile in Anspruch nimmt. Dann kommt es meistens zu einer Art Midlifecrisis, wo einem die Allmacht tatsächlich langweilig wird. Stellt euch vor all euer Verlangen und all eure Wünsche sind mit weniger Aufwand als einem Fingerschnippen zu befriedigen! Und dann liegt die letzte Versuchung darin das Unbekannte zu ergründen, sich dem Fremden zu widmen, dem Teil des Universums das man selbst als Gott nicht lesen kann: das menschliche Verhalten. Wir gaben euch freien Willen und machen die Erde zu einem Platz, an dem wir nur einen Bruchteil unserer Allmacht anwenden können und dürfen. Die Zukunft ist klar sichtbar, aber die verworrenen und lächerlichen menschlichen Handlungen sind so undurchsichtig, dass es einem Spaß macht sich ihnen zu widmen. Dazu kommt hinzu, dass sich die menschliche Rasse sehr schnell entwickelt. Nicht einmal dreihundert Jahre macht den Unterschied aus zwischen vollkommen ungebildeten Barbaren und nicht mehr ganz so ungebildeten Barbaren. Für Götter vergeht diese Zeit unglaublich schnell und da technologische Fortschritte auch kulturelle mit sich bringen, ist es ein stetes Gewusel aus Leuten, die sich merkwürdig benehmen. Was genau an der Menschheit so interessant ist, ist von Gott zu Gott unterschiedlich. Jeder empfindet etwas anderes als vergnüglich. Ich zum Beispiel finde es herrlich wie egoistisch und unlogisch alle handeln. Anstatt sich gegenseitig zu helfen, um ein noch besseres Leben für alle zu ermöglichen, wird geklaut und gemordet, wo es nur geht - hauptsache man hat einen persönlichen Vorteil. Diese Leute lassen mein Geschäft allerdings erst so richtig florieren! Die Seelen, die sie sammeln und verdammen bis hin zu ihrer eigenen sind dann freigegeben für einen Tanz auf meinem Grund und Boden. In der Hölle kann ich endlich das mit den Menschen machen, was ich auf der Erde nicht darf, weil es neutrales Gebiet ist. Und da es mir eine Freude ist jeden zu quälen, ist es noch schöner mit Menschen zu arbeiten, denn sie haben alle Ängste und damit bringen sie die Idee für eine Folterung ihrer Person bereits mit, sobald sie den Styx hinabsegeln. Und dann fragen sie sich, wie man darauf kam... herrlich. Aber genau diese Kleinigkeiten sind es, die Götter zutiefst faszinieren und immer wieder dazu bewegen sich mit Menschen abzugeben. Eure eigene Erbärmlichkeit ist es, die uns am Leben und bei Laune hält. Götter würden wahrscheinlich in Rekordzeit aussterben, wenn ihr euch so benehmen würdet, wie es kluge Tiere tun würden. Mir sei dank tut ihr das nicht! Hya-hya-hya-hya-hya...​

Die nächste Ausgabe wird zu folgendem Thema stattfinden: Politik in der Götterwelt.​

Schmerzliche Grüße,
Megane​
 

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Mitbewohner/in gesucht!
Suche Mitbewohner/in für ein größeres Anwesen im Zentrum Soragakures. Es handelt sich um ein schönes älteres Anwesen in gutem Zustand, das sich auf der zweiten Plattform in Soragakure befindet. Es liegt am Übergang zu Plattform drei und bietet dadurch kürzeste Wege um die alltäglichen, aber auch die speziellen Einkäufe zu erledigen. Wem also gelegentlicher Lärm aus der sich im Keller befindlichen Schmiede nichts ausmacht, der kann sich gerne bei mir für eine Besichtigung oder ein Gespräch melden.

Kinzoku Susumu
 

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Der Erste April – Toll wie immer
verfasst von Rutako Ingvi


Ich kann es nicht leiden, dieses Fest, an dem sich die Leute verkleiden und Schabernäcke treiben, in großen Paraden mit Zügen aus buntesten Wagen durch die Straßen ziehen und-... Moment, das war nicht im April, das war im... Februar? Ach, was weiß ich von diesen Störungen des angenehmen, ruhigen Alltags, außer, dass sie unendlich nervig sind. Wichtig ist einzig und allein, dass ich diesen ersten April eine unangenehme Begegnung hatte... eine sehr unangenehme. Dabei hat er angefangen wie Tage, die meist schön enden...​

Ich ging des Morgens aus dem Haus aus dem einfachen Grund, dass ich Gebäck und Obst kaufen wollte, denn Ersteres war mir ausgegangen und Letzteres... naja, kann man je genug Obst zuhause haben? Ich finde nicht. Zuerst machte ich mich auf den Weg zum Bäcker, als mich ein kleiner Junge fast von hinten umrannte. Zwei Männer folgten ihm, und ich könnte schwören, dass das Kind uns die Zunge rausgestreckt hat – sicher kann ich es nicht sagen, es trug eine weiße, ovale Maske mit roten Verzierungen, die sein ganzes Gesicht verdeckte, aber es blickte zu uns zurück und legte seinen Zeigefinger etwa an die Stelle, an der wohl sein Auge war. Ich murrte nur ein wenig und ging weiter, ließ dieses dumme Kind Kind sein, denn was interessiert es mich? Erst später, als ich bei meinem Ziel ankam und mir endlich mein Gebäck abholen wollte, störte mich dieser Junge erneut, als er schon wieder fast gegen mich rannte, weil er schon wieder dieselbe Geste machte und beim Rennen nicht nach vorne sah – gerade so wich ich ihm noch aus, konnte hören, wie er „April, April!“ rief. Als ich mich wieder meiner Stammbäckerei zuwandte, sah ich auch den altbekannten Bäcker wie er dastand voller Zorn und mit einem Besen bewaffnet. Von ihm habe ich erfahren, dass ein gewisses Kind vor wenigen Minuten einen ganzen Karton Mäuse hier ausgesetzt und damit zwei Kundinnen vertrieben hatte, und dass die Bäckerei für den Rest des Tages geschlossen bleiben würde, bis die Tiere ausgeräuchert waren. Enttäuschend, aber kein Weltuntergang. Immerhin hatte ich noch mein Obst auf der Liste, und so musste ich wenigstens weniger tragen. Ja, ich weiß, ich war immer schon Optimist, die Leute schätzen mich für meine positive Art. Ich kann einfach nicht anders, als immer „gut drauf“ zu sein, wie man umgangssprachlich sagt, und ich bin sicher, jeder, der mich kennt, wird das bestätigen. Darum geht es jetzt aber nicht. Also, ich war auf dem Weg zu meinem favorisierten Obstladen...​

Ich habe es sogar erfolgreich geschafft, mich mit Äpfeln, Bananen, Orangen, Mandarinen und einer Ananas zu versorgen und war gerade auf dem Heimweg, als plötzlich jemand in mich hineinrannte. Einfach gegen mich, und die direkte Folge war, dass sich in den Papiertüten auf meinen Armen bald wesentlich weniger Äpfel, Bananen und Orangen befanden – die Mandarinen befanden sich ganz unten in der Tüte, weshalb sie nicht herausfielen. So saß ich auf dem harten Pflaster, blickte über den Rand dessen, was sich in meinen Armen befand, und erspähte eine weiß-rote Maske, die dasselbe tat. Und als wäre dem nicht genug, stieg dieses unverschämte Kind dann einfach mit einem Fuß auf meine Tüte, mit dem andern auf meine Schulter und rannte einfach weiter, den Moment meiner Irritation ausnutzend. Entsprechend wütend war ich natürlich, auch sein, nicht minder unhöfliches, „April, April!“ vermochte es nicht, mich zu beruhigen. Also ließ ich die zermatschten Früchte fallen, stand auf, drehte mich herum, wo ich es gerade noch um die Ecke biegen sehen konnte, und lief hinterher, so schnell ich konnte. Nun bin ich ein Shinobi und er ist ein kleiner Junge, weswegen es mir recht leicht fiel, ihn einzuholen; tatsächlich gelang es mir sogar, ihn in eine Sackgasse zu scheuchen. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, dass er sich mit jemandem anlegen würde, der klüger, stärker und vor allem schneller war als er selbst, doch ich schätze, was ihn am meisten einschüchterte, war das Katana, das ich wie üblich vollkommen sichtbar mit mir herumtrug. Da soll nochmal einer sagen, so etwas sei unkonventionell. Als ich mich ihm näherte, versuchte dieser dumme Junge doch tatsächlich, an mir vorbei zu stürmen und zu fliehen, was ich aber natürlich nicht zuließ. Ich würde jetzt gerne sagen, dass ich einen coolen Ninjatrick oder einen besonderen Schachzug angewendet und ihn überlistet und zu Boden geschleudert hätte, aber das wäre nicht wahr... es reichte vollkommen, ihm einfach ein Bein zu stellen, damit er hinfiel und ich ihn voll und ganz in meiner Gewalt hatte. Diesen Jungen mit der weißen Maske, der mir und anderen so viele Probleme bereitet hatte, dieses unerträgliche Biest... Ich tat natürlich das einzig Richtige: Ich klemmte ihn mir unter den Arm, las einen meiner inzwischen leider völlig ungenießbaren Äpfel von der Straße auf, stopfte ihn dem Jungen in den Mund, damit dieser schweigen musste, und brachte ihn zum Bäcker, wo ich ihn höchstpersönlich beaufsichtigte, während er die Mäuse wieder aufsammeln musste. Und das Beste daran war, dass ich dafür ein paar Gratisbrötchen genießen durfte! Was das Geld angeht, das ich beim Kauf des Obstes verloren hatte... nun, sagen wir es einfach so: Diese Maske war nicht gerade wertlos...​
 

Monjo

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Der alte Mann und das Goldlöckchen
Alltägliche Geschichten des Hauses Fujiwara
coverfasst von Nanpa und Monjo


Im Hause Fujiwara hörte man Tellerklappern. Nach einem schmackhaften Mahl war es Zeit, den Abwasch zu erledigen. Das verlief traditionell nach dem Prinzip der Arbeitsteilung. Während ich mich darum kümmerte, auf die Spüle gelegte Geschirrstücke abzutrocknen und wegzuräumen, war Nanpa für den nassen Teil verantwortlich. Er schaut zwar immer grimmig, aber ich bin sicher, dass er es genauso lustig wie ich findet, wenn ich ihn ärgere und er sich mit tropfenden Händen nicht dagegen wehren kann! Während wir also eines Abends unserer alltäglichen Routine nachgingen, erkundigte ich mich danach, wieso mein blonder Ehemann aus dem Nichts heraus begonnen hatte, mich mit eisigen Blicken zu durchbohren. Ich konnte nicht leugnen, dass mir paradoxerweise ein bisschen heiß wurde. Sicherlich hatte ich diverse Dinge ausgefressen – es war immer eine Frage der Zeit, bis der Chefredakteur, der nebenbei irgendwelche Detektivveranlagungen zu besitzen schien, mich darauf aufmerksam machte. Und so finster wie er schaute, hatte ich wohl irgendetwas Übles getan. Zu dumm, dass ich als alter Mann meinem Gedächtnis kaum mehr vertrauen kann. Deshalb lächelte ich einfach. Lächeln war immer gut.

Es ist sehr einfach, mich aufzuregen, das hält man mir auch unglaublich gerne vor. Meist ist es einfach so, dass ich dermaßen perfektionistisch bin, dass mich schon Kleinigkeiten aus dem Konzept bringen, zumindest dann, wenn ich sie nicht selbst sofort beheben kann. Ebenso werde ich gerne als nachtragend beschrieben, weil ich ein so gutes Gedächtnis habe, dass ich einfach nicht vergesse, wenn mir irgendetwas in der Vergangenheit sauer aufgestoßen ist, gemischt mit einer Penetranz, das ganze auch immer wieder aufleben zu lassen, macht das sicherlich nicht unbedingt den ruhigsten Zeitgenossen aus mir. Nun gibt es natürlich Dinge, die selbst ich schnell vergeben kann, wenn beispielsweise jemand vergessen hat, den Müll rauszubringen oder ähnliches, aber manche Vergehen sind so unglaublich schwerwiegend, dass ich geradezu Monate immer wieder darauf herumtrampeln kann. Besonders wenn es um meine Arbeit geht, hört mein Humor recht schnell auf (Manche behaupten, ich würde eh keinen besitzen, da könne nichts verloren gehen, aber das ist falsch!) und obwohl es selten irgendwelche Schnitzer gibt, kann eben auch das einmal vorkommen. Dass ich Shiro und Sora in ihren albernen Streitereien zurecht stutzen muss, ist ja nichts neues, aber wenn dann auch noch jemand die Dreistigkeit besitzt, in vollem Wissen um diese Tat eine Zeitungsente einzubauen, wirft mich das echt aus den Galoschen. Und natürlich erst recht, wenn besagter Kerl nicht mal bemerkt, worum es wohl gehen könnte, wenn ich ihn deswegen etwas schärfer ansehe. Wenn ich ziemlich sicher bin, dass er ganz genau weiß, was ich meine, antworte ich im Allgemeinen nie oder zumindest nicht direkt… sodass die Antwort in diesem Falle aus nur noch einem verärgerten Blick bestand und einem Hinweis, dass er es doch genau wisse.

Er meinte, dass ich genau wusste, was los war. Das kam oft vor. Wieso können manche Menschen nicht einfach sagen, was sie aufregt? Im Bruchteil einer Sekunde konnte man eine Diskussion führen, sich aussöhnen und sich anderen Dingen zuwenden. Leider sah mein Ehegatte das etwas anders als ich. Er liebte es in Kleinigkeiten zu bohren, und wenn ich mir anmaß etwas Größeres anzustellen, was durchaus einmal vorkam, kramte er es immer wieder hervor. Um die Situation in der Küche, die von einem harmlosen Geschirrtuchwischen zu einem Abtausch eisiger Blicke und unsicheren Lächeln geworden war, zu verstehen, musste ich also einfach nur an die letzte Sache denken, die ich verbockt hatte. Natürlich. Nach einer kurzen, zugegeben etwas angenervten Nachfrage, ob es denn nun wirklich um die Sache mit der Artikelüberschrift ging, erntete ich ein entrüstetes Schnauben, als hätte ich gefragt, ob es in Sunagakure heiß war. Volltreffer. Allerdings galt es nun schleunigst, den Eisberg zu umschiffen, wie auch immer ich das anstellen sollte. Durch Zärtlichkeit? Verständnis? Zurückgiften? Nanpa erinnert mich oft an eine Zeitbombe, bestehend aus unendlich vielen Drähten. Ich muss ständig aufpassen, nicht den Falschen zu kappen, wenn ich versuche ihn zu beruhigen. Lästig, ja. Aber auch spannend. Nun, da ich den Knackpunkt gefunden hatte, galt es, mir Reue anmerken zu lassen. Ich ließ also die Schultern hängen, setzte einen ertappten Blick auf und trocknete weiter, wobei ich – meinen kurzen Ausbruch übergehend – mich danach erkundigte, was ihn so spontan dazu gebracht hatte, nun sauer auf mich zu sein. Es war ja nicht so, als wäre diese Sache nicht schon gefühlte Ewigkeiten her. Wieso war sie ihm plötzlich wieder so wichtig? Hatte ich meinen Fehler nicht bitter bereuen müssen?

Manch einer wirft mir sogar vor, über die Maßen pingelig zu sein, das kenne ich auch schon zur Genüge, aber immerhin weiß ich, was wichtig ist und was nicht. In diesem Falle schien Monjo nicht zu verstehen, wo das Problem lag, was ich persönlich nicht in hundert Jahren verstehen würde. Immerhin hatte er einen Artikel in der Zeitung, die ich leitete, auf kindische Weise verunziert mit dem Ergebnis, dass sich sicherlich viele Leser gefragt hatten, ob sie ein Magazin lesen sollten, das so einen Müll druckte. Ich hatte natürlich keine Beweise für diese Theorie, aber zumindest den starken Verdacht, dass es so sein musste, immerhin würde ich eindeutig mit einem Boykott reagieren, wenn man versuchen würde, mich für blöd zu verkaufen. So einen Blödsinn zu verzapfen, das hätte ich ihm durchaus zugetraut, aber man hofft ja immer auf das beste. Das albernste an dieser Situation war eigentlich, dass ich nicht einmal wusste, wie ich gerade darauf kam, aber nun war es da, sodass die Antwort aus der reinen Wahrheit bestand, ich habe keine Ahnung, aber stellte mir gerade vor, wie viele Leser wir wohl wegen seiner ach so tollen Idee verloren hätten. Ich weiß, ich bin gerne mal Schwarzmaler, aber schon während ich es aussprach, fiel mir ein, was mich störte: Er schien nicht begriffen zu haben, wie unglaublich weitreichend die Folgen seiner Handlung sein konnten, immer noch nicht, obwohl ich ja eigentlich der Meinung war, ihm das einigermaßen verständlich eingebläut zu haben. Da meine Stimme sicherlich schon gereizt genug klang, behielt ich diese Feststellung allerdings für mich – vorerst.

Wenn es um die Arbeit ging, war Nanpa in vielerlei Hinsicht verbohrt. Er handelte immer im Interesse der Leser, was gut und recht war, doch leider münzte er oftmals seine eigenen Meinungen und Standpunkte auf seine Kunden um und vergaß dabei oft, dass die Welt nicht nur aus ernsten Menschen bestand. Allein deshalb, weil er so finster prophezeite, dass wir Leser verlieren würden, während ich als lebendes Beispiel des Humors neben ihm stand, brachte mich beinahe zum Lachen. Natürlich nur beinahe. Da ich nun jedoch wusste, wo das Problem lag – ein ziemlich engstirniges Problem, wohlgemerkt – beschloss ich, ihm meine Sicht der Dinge zu unterbreiten. Als ich also gerade in die Knie ging, um eine Plastikschüssel einzuräumen, erklärte ich, dass sowieso niemand außer jenen, die wissenschaftliches Blabla interessierte, den Artikel gelesen hätten und es um diesen verschwindend geringen Prozentsatz ohnehin nicht wirklich schade wäre. Mir kam meine Argumentation sehr überzeugend vor, doch als ich aufblickte, strahlte mir das Verderben hinter Brillengläsern entgegen, weshalb ich erst einmal schluckte und mich fragte, ob ich es wohl noch schaffen würde mein Bettzeug auf die Couch zu verfrachten, bevor sich mein Goldlöckchen im Schlafzimmer einschließen würde. Unwahrscheinlich.

Man kann auf unterschiedliche Arten und Weisen darauf reagieren, dass einem der eigene Körper sagt, dass man kurz vor einem Wutausbruch steht. Zum Beispiel kann man sich zurückziehen und schmollen, aber das war gerade nicht die Reaktion, die ich liefern konnte. Zumal ich mir das abgewöhnen wollte, weil es seltsame Gerüchte und Verleumdungen über mich in die Welt setzte und ich meiner Ansicht nach nun einmal keine Diva bin. Leider stehe ich, was diese Meinung angeht, im Allgemeinen ganz alleine da, aber das stört mich nur geringfügig. Die andere Möglichkeit ist, offensiv zu werden, was unterhaltsamerweise bei der Berufsgruppe, für die ich eigentlich ausgebildet wurde, schon einmal zu größeren Schäden führen kann. Da ich aber weder Lust hatte, jemanden ins Krankenhaus zu bringen, noch, die Küche zu restaurieren, sah ich gnädigerweise davon ab, ihm für diese anmaßende Behauptung etwas unsagbar heißes ins Gesicht zu schlagen, sondern packte ihn nur am Kragen und zog ihn mit wahrscheinlich tödlichen Blicken auf meine Höhe hoch, um in anzufahren, wie er nur auf die Idee käme, dass die Leserschaft des WhiteSkys mehr Interesse an irgendwelchen Verkupplungsversuchen habe. Um genau zu sein, war mir das selbst bewusst, aber aus seinem Mund gesprochen hatte es schon wieder etwas von einer Beleidigung und das konnte ich nun einmal nicht auf mir sitzen lassen.

Mehrere mögliche Antworten bildeten sich in meinem Kopf, während ich so am Kragen nach oben gezerrt wurde und mich damit konfrontiert sah, demnächst eines qualvollen Todes zu sterben. Einerseits interessierte sich jeder Mensch – sogar jemand wie Nanpa, ich war der Beweis dafür – für Liebe und Partnerschaft und zudem waren die Leser mit großer Wahrscheinlichkeit sensationsgeil genug, es wahnsinnig toll zu finden, wenn andere sich zum Affen machten, um eine Frau oder einen Mann zu finden. Doch das konnte ich nicht sagen. Ich musste es anders ausdrücken, oder mit dem Ärger leben, der sich anbahnte. Da ich Letzteres jedoch weder wollte noch überlebt hätte, räusperte ich mich, um meinen eingezwängten Hals zu befreien und säuselte stattdessen mit meiner allerliebsten Stimme, dass ich es doch gar nicht so gemeint hatte und es natürlich mein Fehler gewesen war. Selbstverständlich würde ich mich in Zukunft aus seinen Artikeln raushalten, doch sollte man doch Privates und Beruf nicht vermischen. War das nicht genau das, was er sonst immer predigte? Wenn ich ihn in der Mittagspause auf seinem Schreibtisch überraschte war ich ein Trottel, doch wenn er Zuhause wegen der Arbeit herumkeifte, ging das in Ordnung? Ja, als ich diese Frage stellte, setzte ich sprichwörtlich meinen Fuß auf's Glatteis, denn entweder würde das seinen Perfektionismus ankratzen und ihn besänftigen, oder aber sein Ego - was dazu führen würde, dass man mich aufwischen durfte.

Ich bin eigentlich ein logisch denkender Mensch und der Vorteil ist, dass ich irgendwann bemerke, wenn ich mich argumentativ in die Klemme manövriert habe. Nun ärgerte mich nur noch, dass er es gerade geschafft hatte, mich mit meinen eigenen Worten zu schlagen, was in etwa einem Eigentor im Fußball gleichkam und in etwa die höchste Schande war, die man verzapfen konnte. Widerwillig schnaubend – ich gebe ungerne zu, wenn ich einen Fehler gemacht habe, ich sehe es ein, aber man muss mich ja nun nicht dazu bringen, dass auch noch zu gestehen – ließ ich ihn also los und murmelte wahrscheinlich ziemlich unmöglich zu verstehen, dass er irgendwo Recht habe. Inständig hoffend, dass er es nicht verstanden hatte, nahm ich stattdessen den nächsten Teller in die Hand und säuberte ihn mit dermaßen Engelsgeduld, dass wahrscheinlich verständlich sein sollte, dass das Thema vom Tisch war. Natürlich müsste man es ihm nachsehen, wenn er nicht der Meinung war, aber im Allgemeinen war er selten auf Streit aus, was bedeutete, dass das Eis nun nicht weiter einbrechen würde. Wahrscheinlich zumindest.

Es funktionierte! Es funktionierte tatsächlich! Man musste einfach nur die Perfektion des Blonden gegen ihn ausspielen, und schon war der Streit abgewendet. Mich selbst bejubelnd machte ich also weiter mit meiner Arbeit und beobachtete zufrieden aus dem Augenwinkeln, wie Nanpa begann, sich abzuregen bis er irgendwann wieder zu seiner gewohnten Ruhe zurückgekehrt war. Nachdem der Abwasch erledigt war und ich mir eine Tasse Kaffee eingegossen hatte, die ich an die Theke gelehnt genoss, kam mir ein Gedanke. Ich hatte es schon vor Wochen immer wieder einmal anklingen lassen, aber noch nie wirklich davon gesprochen. Nun, da wir uns versöhnt hatten, erschien mir der Augenblick günstig, und so fragte ich mein Goldlöckchen geradeheraus, was es eigentlich davon halten würde, wenn in unserem Haushalt noch ein drittes Mitglied einziehen würde, ein kleines. Platz genug hätten wir ja, und auch einen großen Garten, außerdem verdienten wir viel und konnten wenn nötig sogar von Zuhause aus arbeiten! Zudem ließ ich einfließen, dass das schon seit Längerem ein Wunsch von mir war, da ich die Erfahrung gemacht hatte, mit persönlichen Bezügen bei ihm punkten zu können. Außerdem überrumpelte ihn die Frage sicher so sehr, dass er ganz spontan und ehrlich antworten würde. Der perfekte Plan!

Bekannterweise ist mein Ehemann, was seine Ernährung angeht, nicht gerade einer von der komplizierten Sorte. Wenn er satt ist und seinen Kaffee hat, ist im Allgemeinen alles in Ordnung, während ich die kackbraune Flüssigkeit mit dem ekelig bitteren Geschmack noch nie leiden konnte. Unsere Wohnung riecht zwar dauerhaft danach, aber immerhin muss ich das Zeug nicht auch noch zu mir nehmen. Ich hab dafür ja meinen Ersatz, der sowieso viel gesünder ist, meine Magenschleimhäute in Ruhe lässt und trotzdem einen wachen Effekt hatte: Ich hatte mir also gerade die Tasse Tee genommen, die ich neben die Spüle gestellt hatte - natürlich zum Ziehen lassen mit einer Untertasse darüber, Seifenaroma war auch nicht so meins – als er es mit zielsicherer Stimme schaffte, mich dazu zu bringen, den Großteil des heißen Wassers in meine Luftröhre wandern zu lassen und erst einmal krampfhaft zu husten. Bitte was, hatte er da gerade gesagt? Natürlich ging ich sofort davon aus, dass es sich dabei um einen Scherz handeln musste, denn alles andere wäre schlichtweg albern. Es mochte zwar stimmen, dass viele Menschen gleich Muttergefühle bekommen, wenn sie kleine Kinder sahen, aber zumindest ich gehöre eindeutig nicht dazu, das war noch nie so und würde nie so sein und zudem musste er ganz genau wissen, dass ich eindeutig keine Lust haben würde, meine kostbare Zeit auf ein kleines Würmchen zu verschwenden. Insofern darf man sich nicht wundern, dass meine Reaktion aus einem leichten Lächeln und der Erklärung bestand, dass das ein schlechter Scherz sein musste, denn nichts anderes konnte gemeint sein… vollkommen unmöglich.

Ein schlechter Scherz? Nun gut, vielleicht hatte ich es nicht ernst genug vorgeschlagen. Es kommt vor, dass ich über alles und jeden Witze mache, egal ob diese Dinge nun wichtig sind oder nicht. Aber in der soeben besprochenen Angelegenheit war ich weniger darauf aus, mich über etwas lustig zu machen - ich meinte es genauso, wie ich es sagte. Es schlug mir ein wenig ins Gesicht, wie selbstverständlich Nanpa meinen Vorschlag als schlechten Scherz abtat, aber ich fühlte mich deshalb nicht verletzt. Als ich ihm einen Antrag gemacht hatte, war die Reaktion nicht viel anders gewesen. Das Geheimnis war, ihn weich zu klopfen, ganz langsam. Und so wiederholte ich meine Bitte noch einmal, diesmal eindringlicher, ohne zu lächeln. Ich wurde schließlich auch nicht jünger, ebenso wenig wie mein Gatte. Ich hatte viele Argumente vorzuweisen und wusste, wenn ich ihn erst einmal dazu gekriegt hatte, sich für die Idee zu beweisen, würde er ganz Feuer und Flamme sein. Doch dazu musste man natürlich erst einmal den Funken in die Glut setzen. Leichter gesagt als getan ...

Es sollte also tatsächlich ernst sein und nicht bloß ein gescheiterter Versuch, die Atmosphäre wieder einigermaßen zu lockern? Einen Moment war ich nicht ganz sicher, wie ich mit diesem Wissen darauf reagieren sollte, auch wenn ich wusste, dass eine Zustimmung in keinem Fall erfolgen würde, nicht einmal, wenn man mich bedrohen würde, nein… niemals! Wenn er auf eine so seltsame Idee kam, musste er eindeutig unter Schlafmangel leiden, was weiterführend hieß, dass ich ihn seines Kaffees berauben und ins Bett schicken sollte, damit er am nächsten Tag nicht auf dem Zahnfleisch kroch. Wahrscheinlich würde er am nächsten Morgen bemerken, wie absurd sein Vorschlag gewesen war, da war ich komplett sicher. Deswegen äußerte ich vorsichtig, dass es ein anstrengender Tag gewesen war – was ein wenig geschummelt war, wenn man von einem unschönen Zwischenfall in der Redaktion absah, bei dem Setsu irgendetwas fast in die Luft gejagt hatte – und griff nach der noch fast vollen Kaffeetasse, um sie ihm ganz einfach wegzunehmen, da ich immer noch der Meinung war, dass man das Zeug wahrlich nicht vorm Schlafengehen trinken sollte. Meine eigene Tasse stand schon längst wieder auf der Spüle, da ich ein wenig in Sorge gewesen war, bei diesem Gesprächsthema demnächst noch Tee auf dem Boden zu verteilen.

Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten, die nach einer abendlichen Kaffeetasse die ganze Nacht zitternd die Decke anstarren, kam ich sehr gut damit klar, auch kurz vor dem Schlafengehen noch reichlich Koffein zu genießen. Das lag vermutlich daran, dass ich mir den ganzen Tag über soviel davon den Hals hinuntergoss, dass ich nichts mehr davon bemerkte. Jeder hat eben seine Schwächen. Nanpa beispielsweise konnte derzeit keine ernst gemeinte Diskussion führen, wie es aussah. Nun gut. Es war zumindest ein Anfang gewesen, auf den ich aufbauen konnte. Ich würde ihn weiterhin unterschwellig darauf aufmerksam machen, zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten, bis er irgendwann darüber nachdachte und wir reden konnten. Doch bis dahin war es nun wohl Schlafenszeit, wie der energische Kaffeeraub symbolisieren sollte. Voller Unschuld fragte ich also, ob Nanpa nun wirklich schon schlafen wollte, etwas enttäuscht darüber, dass ich mir irgendwie meine Chancen verbaut hatte, noch etwas Spaß zu haben.

Obwohl ich natürlich jeden Tag darauf Acht gebe, rechtzeitig ins Bett zu kommen, damit ich den nächsten Morgen nicht wie ein Zombie herumlaufe (außerdem neige ich zu Augenringen bei zu wenig Schlaf), war die Aussage, dass der Tag anstrengend gewesen war, nur ein Hinweis darauf, dass Monjo selbst sich mal langsam ins Bett begeben sollte. Damit hatte ich ganz bestimmt nichts über mich selbst gesagt, zumal da noch ein sehr spannendes Buch darauf wartete, gelesen zu werden, weswegen ich also anklingen ließ, dass ich das Gefühl habe, er sollte dringend ins Bett, wenn er schon auf so seltsame Ideen käme. Ich weiß, dass ich oft zu streng oder gar anmaßend zickig klinge, sodass ich zumindest versuchte, meiner Stimme ihre Schärfe zu nehmen, was eine Herausforderung war, an der ich meist scheiterte. Wahrscheinlich auch jetzt, weswegen ich seufzte und irgendwas von wegen, ich habe da noch einen interessanten Roman, sagte, ihm einen Kuss auf die Wange gab und meine Tasse Tee wieder aufnahm. Müde war ich in keinem Falle, eher gerade absolut unmotiviert, mich weiter über so ein bescheuertes Thema zu unterhalten – konnte man es mir denn verübeln?
 

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Ein Wort zum Schluss...


Shiro: Wie jeden Monat wünsche ich mir auch dieses Mal, dass euch die Zeitung so gut wie gefällt wie uns, und dass sie euch vielleicht dazu anregt, uns zu schreiben, denn wir würden wirklich gerne eure Leserbriefe veröffentlichen! Aber diesen Monat habe ich auch noch ein ganz besonderes Anliegen an den Bewohnern des Dorfes im Himmel: Liebe Sora-Nin, Kiri-Nin, welche tollen Sommeraktivitäten findet man in Mizu no Kuni? Ehrenwerte Ame-Shinobi, was lässt sich in Ame no Kuni besonders gut machen, wenn die Tage länger und wärmer werden? Hoch geschätzte Iwa-Bewohner, welchen Sommeraktivitäten geht man in den Bergen von Tsuchi no Kuni nach? Schickt mir eure Spiele, eure Ideen, oder vielleicht nur Anregungen, damit ich weiß, wonach ich im nächsten Monat Ausschau halten muss!

Setsu: Ihr habt interessante Themen für die Zeitung, aber keine Zeit um selbst einen Artikel zu verfassen oder möchtet gerne, dass die Redakteure sich um ein ganz bestimmtes Thema kümmern? Dann schreibt mir und ich werde sehen, was sich denn so alles machen lässt!

Monjo: Wie jeden Monat danken wir an dieser Stelle zunächst einmal unseren fleißigen Lesern, in meinem Fall speziell denen, die mir köstliche Rezepte geschickt haben - doch auch allen anderen, die für positives Feedback sorgen und uns somit motivieren unser Bestes zu geben, sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank ausgesprochen! Wo wir uns mit großen Schritten dem Mai nähern, frage ich mich, wieso wir immer geradeaus von einem Monat zum Nächsten wandeln - wie wäre es denn, wenn wir die Ordnung einmal Beiseite schieben und uns stattdessen an der aufblühenden Natur erfreuen? "Tanz der Gefühle im Mai" ist in der nächsten Ausgabe angesagt, ob wir uns nun voller Gram das Chuunin-Examen von der Seele rocken oder den Sommer begrüßen - seid auch das nächste Mal wieder dabei, wenn das Weiß des Himmels zu unserer Leinwand wird!
 
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