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Büro des Hikarikagen

Hiragana Kayros

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"Und das ist euer Job für heute! Und nun los!", herrschte der Hikarikage die Dreiergruppe leicht ungehalten an, nachdem einer seiner Assistenten Hiragana Akane, ihrem Cousin Kayros und Misumi Kimihiro die Aufgabe zugeteilt hatte: Im Süden des Feuerreiches, beinahe schon im Land des Tees, wurde eine wenigen Brücken von zwei Räubern belagert, die Wegezölle verlangten. Sie waren nicht übertrieben hoch, allerdings verteuerten sich so leider auch die Preise für beliebte Heißgetränke in der Stadt. Um die Bürger - Zivilisten wie auch Shinobi (mal ganz zu schweigen vom Hikarikagen selbst, der als unglaublich geizig galt und nur Tee aus den südlichen Bezirken trank) - von dieser zwar kleineren aber deshalb nicht unverschämten Plage zu befreien, wurden also nun die drei Shinobi auf diesen Job angesetzt. Schweigend verließen die drei das Zimmer und waren merklich froh, frischere Luft atmen zu können. Im Verwaltungsraum des Kagen nämlich brannte ein Kamin, dessen Schornstein scheinbar leicht verstopft war. Vielleicht hatten Storche im letzten Frühjahr ein Nest gebaut, vielleicht war der Kage auch nur zu geizig gewesen, den Schornsteinfeger zu bestellen, und dabei war es doch Teil des Feuerschutzgesetzes! Wie dem auch sei, Kayros seufzte und blickte in die beiden ihm durchaus nicht unbekannten Gesichter. Wobei...
"Misumi-san?", fragte der Hiragana, und die Anrede hätte nicht förmlicher sein können. Er hatte gegen diesen jungen Mann eine Art negative Grundeinstellung, und das nur, weil er mit Itoe zusammenlebte. Aber er wollte sein Möglichstes tun, Kimihiro möglichst selbst kennen zu lernen, ehe er ihn in eine Schublade steckte. "Wir zwei waren noch nicht auf Mission, oder? Und ich schätze, mit meiner Cousine Akane warst du auch noch nicht unterwegs?" Erst einmal ein kleines Gespräch anfangen, sie hatten Zeit und schlenderten durch die Gänge des Verwaltungstraktes. An den Wänden hingen die Bilder früherer Hikarikage, anders als in Konoha oder Suna, wo man die Köpfe bzw. die gesamten Körper in Stein bewundern konnte.
 

Misumi Kimihiro

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Als die Türe hinter ihm endlich zuklappte, gab sich Kimihiro erst einmal einem ausgewachsenen Hustenanfall hin. Man mochte meinen, dass der Kage eines Dorfes, nein, einer ganzen Allianz aus satten vier Dörfern sich ein Büro leisten konnte, in dem die Luft nicht stand. Soweit man das, was in dem Raum Augen und Lungen angegriffen hatte, überhaupt noch als Luft bezeichnen konnte. Dass der Dorfvorstand zudem noch relativ ungehalten war, machte die Sache nicht besser. Zwar kannte der Künstler die Qualitäten eines gediegenen Teestündchens durchaus, doch musste – wir wiederholen und betonen – der Chef von vier verfluchten Dörfern so einen Aufriss darum machen, dass sein Tässchen Kräuterwasser ein paar Yen mehr als sonst kostete?
Angstrengt schlug sich der Künstler ein letztes Mal gegen die Brust, bevor der Hustenreiz schließlich (scheinbar) ganz vertrieben war – womit die Welt merkwürdigerweise schon ganz anders aussah. Natürlich ging es nicht nur um ein bisschen Inflation, sondern um eine relativ unbekannte Räuberbande, die angeblich eine Brücke in Beschlag genommen hatte und nun Wegzoll verlangte. Gut, normalerweise wäre solcherlei sicher nicht eine Mission für waschechte Schattenkämpfer, doch auch, wenn die dreiköpfige Truppe Vitamin B ihre Reise an die Grenze zu verdanken hatte, ging es letztlich doch um einen Gesetzesverstoß, der wie jeder andere geahndet werden musste.
Apropos Truppe: Kimihiro war nicht wenig überrascht über die Gruppe, mit der er sich diesmal auf den Weg machen sollte. Nicht nur, dass man selten mit zwei Shinobi aus demselben Clan unterwegs war, einer seiner beiden Kollegen war noch dazu sein Nachbar, mit dem er bisher trotz dieser Tatsache wenig zu tun gehabt hatte. Was wohl hauptsächlich daran lag, dass Kimihiro nachbarschaftlicher Gemeinschaft wenig abgewinnen konnte. Eine gemeinsame Mission war jedoch eine ganz andere Sache.
Als die drei also recht gemütlich durch das Verwaltungsgebäude von Shirogakure schlenderten – es gab keinerlei Grund zur Eile, was eine angenehme Abwechslung zu Serienmord, Erpressung und Prüfungsstress darstellte – nickte der Künstler dem Ninja aus dem Windreich erst freundschaftlich zu, als dieser ihn ansprach, und verbeugte sich anschließend knapp.
„Stimmt, ich hatte noch nicht das Vergnügen. Und offiziell einander vorgestellt haben wir uns, glaube ich, auch noch nicht. Also dann: Mein Name ist Misumi Kimihiro, Genin aus Konoha, und ich freue mich auf unsere gemeinsame Reise.“
Gediegen, freundlich, ganz nach Knigge eben. Und der letzte Halbsatz war noch nicht einmal gelogen, denn insgesamt war es wirklich eine schöne Aussicht, zur Abwechslung erst einfach nur irgendwelche minderbemittelten Diebe aus den Stiefeln, und das Gehalt für den Job direkt für ein paar weitere, faule Tage auf den Kopf zu hauen.
 
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Irgendwie hatte Akane in letzter Zeit kein Glück mit ihren Missionen und Jobs, denn immer öfter war ihre Quasselstrippe von Cousin mit dabei. Aber immerhin musste sie nie Arbeiten nur mit ihm zusammen erledigen, dabei würde sie wahrscheinlich von dem Wasserfall an Wörtern der so oft aus Kayros‘ Mund kam, erdrückt werden. So war dieses Mal ein anderer Junge mit von der Partie, den die Schwarzhaarige um ehrlich zu sein noch nie gesehen oder sein Gesicht einfach wieder vergessen hatte, da sie ja sowieso nie plante sich mit anderen Leuten anzufreunden. Aber von seiner Größe und seinen Gesichtszügen nach zu urteilen, war er ungefähr in demselben Alter wie Kayros oder vielleicht sogar noch etwas älter.
Als die drei nun endlich aus dem stickigen Büro heraustraten, bekam der unbekannte Braunhaarige erst einmal einen Hustenanfall vom Feinsten und auch Akane musste sich kurz räuspern, um ihre Atemwege wieder halbwegs frei zu kriegen. Die Hiragana konnte einfach nicht glauben, dass der alte Sack nicht genug Geld hatte, um sich ein ordentliches Büro zu leisten oder dass er nicht wenigstens mal auf die Idee kam, die Fenster auf zu machen. Aber der saß wahrscheinlich den ganzen Tag in diesem Dunst, sodass er es selbst nicht mal mehr mitbekam. Immerhin konnte der alte Mann noch seine Assistenten und Shinobi rumscheuchen, was für ihn vermutlich viel wichtiger war, als mal ein bisschen durchzulüften. Akane wollte zwar Kunoichi werden, aber diese Typen, die andere nur rumkommandierten, konnte sie noch nie wirklich ausstehen.
Aber den alten Mann musste die Schwarzhaarige ja nun erst mal nicht so schnell wiedersehen, da sie wieder einen Auftrag hatte. Dieses Mal ging es wohl, um zwei Typen, die zu Unrecht Wegzoll verlangten. Also nicht gerade sehr spannend… Nanu? Auf einmal war es ja still. Die Hiragana sah kurz zu dem ihr unbekannten Jungen, der endlich aufgehört hatte zu Husten, was wohl der Grund für diese herrliche Stille war. Aber Akane hatte sich mal wieder zu früh gefreut, denn schon fing ihr Cousin wieder an zu sabbeln. Hatte das denn nie ein Ende? Immerhin waren die Worte nicht an sie gerichtet, sondern an den Jungen neben ihr, der sich nun als Misumi Kimihiro vorstellte. Aber dieses „offizielle Vorstellen“ hatte die Schwarzhaarige noch nie gemocht. Klar, es war eine Form der Höflichkeit, aber ansonsten war es doch ziemlich nervig. Vor allem, weil die Hiragana eh nicht vorhatte, sich mit irgendjemandem, mit dem sie auf einer Mission war, anzufreunden.
Da sich aber im Moment nur Kayros und Kimihiro unterhielten, sah Akane auch keinen Grund, sich extra vorstellen zu müssen. Abgesehen davon, hatte ihr Cousin doch vor wenigen Augenblicken gesagt, wie sie hieß. Das musste doch reichen.
 

Hiragana Kayros

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Kayros lächelte sein typisches Lächeln. Er empfand es als warm und freundlich, was aber nicht unbedingt heißen musste, dass andere es auch so sahen. "Hiragana Kayros, Suna-Genin und ausgebildeter Iryonin - nur ohne die alberne Kluft." Mit diesen Worten wollte er eine entspannte Atmossphäre schaffen, vielleicht half dieser Witz dabei. Ihr heutiger Tagesablauf war schon mal vorherbestimmt. Zwei Stunden Reise zur besagten Brücke, vier Stunden Problemlösung und zwei Stunden Heimreise. Ein acht-Stunden-Tag. Und Frühstück und Mittag? Nun, das würde immer zu nach Ankunft am Ort und kurz vor der Abreise eingeschoben werden. Zunächst aber genug des Smalltalks. Schließlich waren die drei hier, um eine Aufgabe zu erledigen. Je schneller sie waren, desto schneller hatten sie wieder Freizeit. Und vermutlich würden alle drei das begrüßen: Kayros könnte für sich zumindest den Abend dann nutzen, um Chakraübungen zu machen. Und auch Kimihiro und Akane hatten sicher auch Dinge, die sie lieber täten.
"Hier mein Vorschlag:", begann der Junge, nachdem sie eine Treppe hinunter gegangen waren. Es war etwas abrupt, aber der Genin fühlte sich irgendwie nicht wohl mit dem Gedanken, einen simplen Job großartig aufzubauschen. "Vor Ort entscheiden wir, ob wir Diplomatie versuchen, oder gleich die Muskeln spielen lassen. Ich kenn mich dort kaum mit den geografischen Gegebenheiten aus; alles, was ich weiß, ist, dass dort ein ziemlich breiter, reißender Fluss ist und man sich nicht die Mühe macht, viele Brücken zu bauen. Kennst du dich dort genauer aus, Misumi-san?" Wenn er etwas wüsste, wäre es gut, aber auch wenn nicht, sie würden es früh genug erfahren. Es war ja fast schon lächerlich, dass drei recht starke Genin zwei simple Banditen hochnehmen mussten, aber gut.
 

Misumi Kimihiro

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„Ausgebildeter Iryonin.“ Die Worte blieben in Kimihiros Gedächtnis sofort hängen und richteten sich häuslich ein. Es war immer gut, einen Mediziner in der Nähe wohnen zu haben, ganz abgesehen davon, dass es ein Detail war, welches dem Künstler bisher entgangen war. Selbst an Medizin zwar interessiert, bisher jedoch nicht ausdauernd genug, um die höheren Künste dieser Schule anzugehen, mochte Kayros ja vielleicht auch als Nachhilfelehrer herhalten, wenn Yuuka medizinische Übungen mal wieder in den Lehrplan aufnahm, und nicht wie die letzten Wochen auf Kraft- und Ausdauertraining setzte.
Apropos Yuuka: Der gehässigen Jounin hatte es der Künstler nebenbei zu verdanken, dass er heute das erste Mal seit… naja, seit der Herstellung sein Armband nicht am Handgelenk trug. Da es „nur“ zu einem einfachen Job ging, so zumindest die Meinung der Yamanaka, wäre es nun an der Zeit für ihren gelehrigen Schüler, das erste Mal ganz ohne die Hilfe seiner Kunstwerke unterwegs zu sein. Seine Flöte durfte er zwar vorher aus ihrem Siegel befreien und in eine der Taschen seiner schwarzen Robe packen, Block und Pinsel blieben dagegen daheim.
Doch genug des Betrauerns vergangener Erniedrigungen, immerhin waren die drei Ninja auf Mission unterwegs, und der Teamleiter hatte soeben eine Frage gestellt. Kimihiro, der seit seinen letzten… „Erfahrungen“ als Anführer mehr Respekt für diese Position denn je verspürte, rieb sich kurz über die Stirn und ließ den Blick zur Decke schweifen.
Das Teereich samt Grenze gehörte nicht unbedingt zu den Gebieten, die der Künstler oft durchstreifte. Dabei überflog er in der Zeit vor Yuuka mindestens einmal wöchentlich das Feuerreich, einfach um ein wenig zu entspannen und den eigenen Gedanken nachzuhängen. Besagte Region lag jedoch recht weit südlich und führte als eine Art Halbinsel aufs Meer hinaus, was den dortigen Himmel alles andere als beständig machte. Starke Winde und Regen waren keine Seltenheit.
Nach einer Weile schüttelte Kimihiro den Kopf. „Ich kenne mich nicht besser dort aus als du. Die Landschaft gleicht, soweit ich weiß, ziemlich der des Feuerreichs, auch wenn es deutlich mehr Küste und weniger große Wälder gibt. Sprich: Die Reise selbst wird wohl weniger das Problem sein. Was uns dagegen vor Ort erwarten wird… Ich für meinen Teil hätte zumindest wenig Lust, auf besagter Brücke zu kämpfen, während sich unsere Ziele insgeheim daran machen, das Ding in die Luft zu jagen.“
Gut, je nachdem, woe die Brücke war, führte sie vielleicht nur über einen kleinen, langsamen Fluss, den man leicht mit ein paar Schwimmzügen oder dem Wasserlauf überwinden konnte. Mit genügend Kontrolle würde da sogar eine reißende Strömung nicht unbezwingbar sein, genauso wie die Schlucht, durch die der Fluss ja vielleicht führte.
Bei diesen Überlegungen traf Kimihiros den schwarzen Haarschopf von Teammitglied Nummer 3. Ob Kayros Cousine…? Das Mädchen machte immerhin nicht den Anschein, als wäre es schon alt genug, um auf eine lange Shinobikarriere zurückblicken zu können, und ein gewisser Aburame, den Kimihiro mittlerweile nur allzu gut kannte, wusste mit Baum- und Wasserlauf auch nicht sonderlich viel anzufangen. Doch einfach so nachzufragen erschien dem Künstler wenig höflich.
Außerdem hatte das Mädchen bisher sowieso nichts gesagt, und zu einem Gesprächseinstieg würde diese Frage sowieso nicht taugen. Also galt es, die Sache anders anzugehen.
Mit einem 08/15-Lächeln – in der Hoffnung, Kimihiro würde nicht direkt als schleimige Grinsebacke rüberkommen – wandte er sich der jungen Kunoichi demnach zu und sagte: „Was ist mit dir… Akane, richtig? Hat dich eine Mission schon einmal in Richtung Teereich geführt?“
 
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Vielleicht sollte die Hiragana dieses Mal doch Glück gehabt haben, was die anderen beiden Gruppenmitglieder anging. Kayros und Kimihiro schienen sich nämlich schon von irgendwoher zu kennen, was bedeutete, das ihr Cousin Akane vielleicht mal nicht so auf die Nerven gehen würde wie sonst immer. Schließlich hatte er ja nun einen anderen Gesprächspartner, mit dem er sich anscheinend gut verstand und der wahrscheinlich nicht gleich wieder am liebsten abhauen würde, wie es die Hiragana so oft versucht hatte. Andererseits könnte es auch Nachteile mit sich bringen, wenn die Schwarzhaarige mit zwei solchen Grinsebacken unterwegs war. Dies könnte nämlich auch noch schlimmer sein, als nur mit Kayros auf Mission zu sein. Schließlich könnten die beiden Akane ja auch in die Zange nehmen und sie dann von beiden Seiten vollsabbeln. Bei diesem Gedanken zuckte die Hiragana kurz zusammen, schüttelte diese Horrorvorstellung aber sofort wieder ab. Man musste ja nicht immer gleich mit dem Worst Case rechnen, nicht wahr?
So folgte die Schwarzhaarige schweigend den beiden Jungen, während diese sich über den anstehenden Job und die Landschaft am Ort des Geschehens unterhielten. Als Akane selbst mal darüber nachdachte, wusste sie nicht mal so richtig, wo dieses Reich des Tees überhaupt lag. Dies könnte aber auch ihrem mangelnden Interesse an Geographie und allem, was dazu gehörte, liegen. Akane mochte zwar Natur, aber nicht in geographischer Hinsicht, sie mochte es nur ab und zu mal im Wald spazieren zu gehen, aber das war es auch schon. Aber mal abgesehen davon, war die Hiragana auch noch nie im Reich des Tees oder wenigstens in dessen Nähe gewesen, - jedenfalls nicht, dass sie wüsste - deswegen konnte sie sich wohl schlecht ein Bild von diesem Ort in den Kopf rufen…
Oh Schreck! Da war es auch schon passiert, Kimihiro hatte die Schwarzhaarige angesprochen. Warum?! Er war doch gerade so schön in ein Gespräch mit ihrem Cousin vertieft gewesen! Wieso mussten denn jetzt noch unbedingt Akanes Kenntnisse über dieses komische Teereich her?! Wieso konnte man das Mädchen nicht einfach mit seinen Gedanken in Ruhe lassen?! Genervt von der Tatsache, dass es jetzt vielleicht doch noch zu dem Worst Case kommen konnte, antwortete die Hiragana auf ihre knappe, abweisende Art: „Nein, bisher noch nicht.“ So, das musste reichen und nun sollte der Junge sich gefälligst wieder mit Kayros unterhalten und die Schwarzhaarige in Ruhe lassen. Das alle immer das Bedürfnis hatten, sich mit anderen austauschen zu müssen… schrecklich!
 

Hiragana Kayros

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Der Wind schlug den Drei unangenehm entgegen, als sie das Gebäude verließen. Kayros griff sich instinktiv an seinen Kopf, um seinen Stoffhelm festzuhalten. Er wünschte sich jetzt nichts sehnlicher als die wohlige Wärme der Wüste - oder aber Schnee. Ja, der Hiragana mochte, trotz seiner Abstammung, den winterlichen Schnee im Reich des Feuers. Er hatte etwas Besonderes, Magisches; ein Mal im Jahr konnte man Kälte ertragen.
Schweigsam gingen sie über die Plätze des weißen Dorfes, traurig säumten kahle Bäume den Weg, und Hochnebel verhinderte einen Blick auf die Sonne. Der Blick des Jungen war starrend, seine Bewegungen fast wie automatisiert. Seine Gedanken waren woanders, und vermutlich würden die beiden es auch bemerken, wenn sie nicht ihrerseits das Schweigen zur Einkehr in das Selbst nutzten. Es ist so viel passiert, dieses Jahr... Leise seufzte der Hiragana in sich hinein. Insgesamt hatte er mehr Missionen machen müssen als jemals zuvor, hatte viele ärztliche Untersuchungen gemacht und war unvergleichlich viel stärker geworden. Doch alles lag unter einer Art Schatten, und er wusste langsam nicht mehr, was er denken sollte. Kurz schüttelte der Genin den Kopf: Er musste sich erst einmal auf die Aufgabe konzentrieren. Er schaute herüber zu Kimihiro und Akane, denn tatsächlich waren ihm beide gefolgt. Warum auch nicht? Sie befanden sich nun am Südtor. „Haben wir alles?“, fragte der Genin in die Runde. Als klar war, dass sie alles hatten, gab er den Startbefehl. „Nun gehen wir. Hoffentlich schneit es nicht, bevor wir wieder im Dorf sind.“ Mit diesen Worten begann ihr kleines Abenteuer. Kayros ging gerade alle Szenarien durch, die auf die Gruppe lauern könnte. Der Weg war lang, also würde er sich viele Situationen ausmalen können – zumindest die ersten schienen nicht wirklich gefährlich. Warum wurden aber ausgerechnet drei Leute gegen zwei Banditen ausgeschickt? Im Hiragana wuchs ein herber Zweifel, dass es sich wegen der Lieferengpässe begründet hatte. Aber vielleicht sollte man seine Zweifel nicht so ernst nehmen: Er war ein ausgemachter Schwarzseher.


tbc: Brücke zum Reich des Tees
 

Hiragana Kayros

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Mission: Schattenlauf

Im Raum befanden sich fünf Personen. Es war ein recht früher, trockener Morgen in der weißen Stadt. Herbstlich kühl wehte eine steife Brise durch die Gassen der Stadt, entriss den kahl gewordenen Bäumen weitere Blätter, trug ihn über die Straßen und Plätze, legte sich auf Vordächer, Blumenkübel und den gepflasterten Boden, wenn sie nicht von kleineren Kindern in einer wilden Laubschlacht als Wurfobjekte verwendet wurden oder von den meist älteren Bewohnern Shirogakures zusammengekehrt und in einen Eimer oder auf einen Komposthaufen gesammelt wurden. Vögel flogen in größer werdenden Schwärmen durch den wolkenverhangenen Himmel, manchmal schon Richtung Südosten, in Richtung von Kayros' Heimat.
Drei Shinobi standen vor Hikarikage und einem Berater, der mit einem Stapel Schriftrollen in den Händen etwas von einem modernen Bücherregal hatte. Gerade wurde den dreien ihre Aufgabe erklärt: „Unser Klient ist Yukasa Keiko. Ihr Cousin befindet sich in einem Laboratorium in Ame no Kuni. Eure Aufgabe ist es, Hojo Junichi, einen Experten für pharmazeutische Entwicklung, aus eben jenem Labor zu befreien. Wir haben zwei Duos bereits losgeschickt, die Gegend zu erkunden, damit wir nicht denselben Fehler machen wie Sora dereinst in Konoha.“ Kayros horchte auf. Wovon spricht er? Ein kurzer Seitenblick fiel auf seine Kollegen, aber keiner der beiden ließ sich etwas anmerken. „Eskortiert ihn zurück nach Shirogakure – lebend und möglichst ohne Spuren zu hinterlassen. Für alle Fälle: Rüstet euch aus.“ Damit beendete der Kage seinen Monolog. Die Drei bekräftigten mit einem einstimmigen „Hai!“ und einer raschen Verbeugung ihr Einverständnis. “Ach, eines noch“, merkte das Oberhaupt der Lotus-Ninjaallianz an, „Hiragana Kayros übernimmt die Teamleitung.“ Überrascht hob der Suna die Augenbrauen, sagte aber nichts. Stattdessen begaben sich alle aus dem Büro heraus.
Schnell verließen die Drei das Verwaltungsgebäude, sammelten sich vor dem Eingang und blickten sich an. Der Iryonin konnte immer noch nicht glauben, dass er Itoe bevorzugt wurde. Schließlich war sie schon eine Weile länger Chuunin, gehörte zu Konohas elitärsten Familie an und hatte schon so manches Mal den ein oder anderen Chuunin nach Trainingskämpfen in das Krankenhaus bringen müssen, weil sie einigen einfach haushoch überlegen war und im Gegensatz zu denen sich nicht maßlos selbstüberschätzte. Außerdem war sie eine arrogante Zicke und hielt sich für die tollste Kunoichi nach Junko. Aber vielleicht lag es daran, dass sie nun nach längerer Zeit erst wieder den Dienst aufnahm, weil sie vorher in Konoha war. Kayros hatte irgendwann aufgeschnappt, dass sie daheim trainieren würde. Wo wir beim Thema waren: Auch Mura war lange Zeit nicht im weißen Dorf gewesen. Nach dem vergangenen Examen war er in Kaminari no Kuni gewesen, zu Heilungs- und Trainingszwecken. „Nun“, begann Kayros mit undefinierbarer Stimmlage, „ihr habt den Hikarikagen gehört. Es kann schwierig werden, nicht umsonst ist die Mission auf dem B-Rang. In einer Stunde brechen wir auf, bis dahin sollten alle noch ausstehenden Besorgungen erledigt sein. Wir treffen uns am Westtor, von dort aus erreichen wir in etwa eineinhalb Tagen den Zielort und setzen uns dort mit einem der Teams in Verbindung. Am Folgetag gehen wir dann rein. Irgendwelche Fragen?“ Kayros wirkte ein wenig verwirrt. Er wollte eigentlich nicht mit Itoe zusammenarbeiten, aber damals war es auch mit dem Gedanken verbunden, unter ihr zu arbeiten. Jetzt war es andersherum: Er war nicht für irgendwen, sondern im Speziellen für seine persönliche Erzfeindin verantwortlich. Scheiß Aufgabe, könnte man sagen.
 
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Hyuuga Itoe

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Itoe nickte im Takt mit dem Kopf, während sie ihre schwarzen Haare sorgfältig unter die Kapuze legte. Schon seit einiger Zeit war sie nun nicht mehr auf einer Mission gewesen; die letzten Wochen und Monate hatte sie in Konoha verbracht und dort entfernte Verwandte besucht und sich sehr stark mit ihrem Clan auseinandergesetzt. Er war ihr inzwischen immer wichtiger geworden, weshalb sie engagiert die Treffen besuchte und das Gespräch mit erfahreneren und intelligenteren Weißaugen suchte. Leider hatte sie in all der Zeit deutlich weniger trainiert, als sie eigentlich vorgehabt hatte. Irgendwie saß ihr das ungute Gefühl, auf der Stelle zu treten, im Magen und rumorte dort unschön herum.
Der Stich, auf dieser Mission unter Kayros arbeiten zu müssen, tat seinen Teil außerdem äußerst gründlich. Prinzipiell hatte sie zwar kein Problem damit, Befehle von jemandem zu befolgen und die zweite Geige zu spielen, aber … Kayros? Es war ja schon schlimm genug, mit dem Typen zusammenarbeiten zu müssen. Sich seinen strunz-doofen Befehlen zu beugen war hingegen ein ganz anderes Paar Schuhe. Kopfschüttelnd verstaute sie einige kleine Schriftrollen – irgendwie war sich die Hyuuga sicher, dass die beiden Chuunin wieder aneinander geraten würden.
Eigentlich müsste die Dorfverwaltung doch über diese einvernehmliche Abneigung der Beiden doch Bescheid wissen. Warum also dieser Mist? Diese Frage hing in Itoes Kopf und pendelte von Links nach Rechts. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie hatte sich in letzter Zeit deutlich erwachsener verhalten als früher; sie war professioneller auf Missionen unterwegs und benutzte immer öfter ihren Kopf. Wer weiß, vielleicht hatte sich ja auch Kayros verändert?
Mhm. Klar doch.

Die Hyuuga schritt durch die kalte Luft und warf den Rest ihres Apfels im Vorübergehen in den einen Mülleimer. Sie leckte gedankenverloren die Saftreste von ihrem schwarzen Handschuh. Sie würde Kayros einfach überleben müssen. Hoffentlich war er wenigstens intelligent genug, ihre Ratschläge anzunehmen, dachte sie missmutig. Scheiß Situation, echt jetzt. Ihre große Vorfreude, endlich wieder in Aktion treten zu dürfen, war nach dem kurzen Treffen beim Kage rapide gesunken. So sehr, dass sie sich noch nicht einmal besonders viele Gedanken über die bevorstehende Mission gemacht hatte. Nicht über Mura, nicht über die Zielperson. War Zeit, hm?
Den Blondschopf kannte sie eigentlich nur vom sehen, gesprochen hatte sie ihres Wissens nach noch nie mit ihm. Glücklicherweise aber war bei den drei Shinobi keiner dabei, der gerade erst aus der Akademie kam – Itoe musste dieses Mal also nicht einmal auf jemanden aufpassen. Das war ein Pluspunkt, oder?
Feindkontakt auch. Definitiv auch ein Pluspunkt; Itoe wollte schon lange mal wieder einen vernünftigen Kampf. So schön Clantreffen und Weißaugen-Politik auch war, nur für dieses Leben war die Hyuuga nicht geschaffen. Genies aus den Klauen der Bösewichte befreien, die Prinzessin in schillernder Rüstung. Das klang schon eher nach Itoe und entsprach auch viel stärker ihrem Wesen.

Als die nun komplett in schwarz gekleidete Gestalt vor dem großen Westtor stand, blickte sie in den Himmel empor. Ein kleines Lächeln zog sich über ihre Lippen. Trotz all der aufkommenden Probleme (Kayros, der Teamleiter und ihr Nachbar) fühlte es sich gut an, das vertraute Gewicht ihrer Kodachi wieder auf dem Rücken zu spüren. Kayros nerven, Soras verkloppen, Gutes tun. Die kommenden Tage würden mit Sicherheit interessant werden.
 
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Kiyama Mura

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Gedankenverloren strich Mura über die Maserung des kleinen Tisches, der mittig in der kleinen Wohnküche seiner Behausung stand. Während er so die feinen Konturen und Unregelmäßigkeiten des Holzes unter seiner Haut spürte, fühlte er sich fremd in seinem eigenen Heim. Obwohl er nur wenige Monate im Reich der Blitze verbracht hatte, fand er es seltsam, wieder in Shirogakure zu sein. Alles in dieser Stadt kam ihm so fremd vor. Der Lärm, das geschäftige Treiben und auch das verhältnismäßig schöne Wetter waren Dinge, die er so in letzter Zeit nicht erlebt hatte. Dabei konnte der junge Kiyama nicht einmal sagen, ob er so glücklich über seine Rückkehr war. Sicher, er war ein ausgebildeter Ninja, dessen Aufgabe darin bestand, Kumogakure und jedem seiner Alliierten mit seinen Fähigkeiten zu dienen, aber irgendwie hatte ihm die Distanz zu seinen alltäglichen Aufgaben körperlich wie seelisch gut getan. Ganz in sich gekehrt und in ziemlicher Abgeschiedenheit hatte er über viele Dinge nachdenken können, und dabei dachte er nicht nur an seine so ungünstig verlaufene Chuuninprüfung. Und die allein schon hätte Mura mehr als genug Gründe gegeben, sich eine Auszeit zu nehmen. Denn der junge Genin flog doch recht unsanft aus dem Examen, als er Bekanntschaft mit Yotuishe Teysarus schier unmenschlichen Kräften hatte machen müssen. Ergebnis waren ein gebrochener Kiefer, ein zermalmter Arm und das Ende jeder Hoffnung auf den Chuunintitel gewesen. Aber auch die Erkenntnisse, wie weit er noch vom Erringen dieses Titel entfernt gewesen war und wie überlegen sich seine Kontrahenten präsentiert hatten, hatten ihn während seiner schmerzhaften Regenerationsphase im Krankenhaus geplagt. Von den Dämonen seiner Vergangenheit wollen wir gar nicht erst sprechen...
Doch vor gut einem Monat wurde Mura, der Unterschlupf in einem Kloster am Rande der Blitzfelder gefunden hatte, wieder in den aktiven Dienst zurückgeholt und zwar von niemand anderem als Hiragana Kayros. Ebenjener Kayros, der nun als sein Gruppenleiter die Mission koordinierte, die sie und eine dem Kiyama recht unbekannte Kunoichi vom Hikarikagen persönlich erhalten hatten.

Als wäre dieser Gedankengang ein Signal gewesen, schreckte Mura ein wenig auf. Für einige Minuten war er mit seiner Hand über den Tisch gefahren und hatte sich ganz seinen Gedanken hingegeben, sodass seine Hand mittlerweile aufgrund der ständigen Reibung zwirbelte. Doch nun wurde ihm bewusst, dass er die ohnehin schon knapp bemessene Zeit noch unnötig vertändelt hatte. Ein wenig unschlüssig schaute sich der Junge um, als wüsste er nicht, was zu tun sei. Für einen kurzen Moment stockte er so in der Bewegung, als sein Gedächtnis schrittweise die benötigten Materialen und Ausrüstungsgegenstände abging. Und siehe da, hier und da tauchte doch noch das ein oder andere Objekt auf, dass der Kiyama beinahe übersehen hätte und auf einer Mission schmerzlich vermissen würde. In Gedanken tadelte sich der Junge selbst, denn es lag gar kein so leichter Auftrag vor ihm, der immerhin mit einem B-Einstufung versehen worden war. Damit hatte diese Mission eine Bedeutung und Schwierigkeit, wie sie der Genin noch gar nicht kennengelernt hatte. Jeder Fehler, jede Gedankenlosigkeit konnte schreckliche Folgen haben. Und das nach so einer langen Auszeit...

Zuversicht und Vorfreude auf die Abenteuer, die da noch auf ihn zukommen sollten, verspürte Mura also nicht, als er wenige Minuten später seine kleine Wohnung verließ. Lediglich die Aussicht, mit Kayros einen in seinen Augen herausragenden Anführer bei sich zu haben, hellte seine Stimmung auf.
Und da war noch diese andere da...Itoe mit Namen, eine Hyuuga. Es war schon lange her, dass er mit einem Angehörigen dieser Familie verkehrt hatte. Damals war er noch ein frisch gebackener Genin gewesen und wäre beinahe zusammen mit seinem ganzen Team nicht mehr lebend zurückgekehrt. Seine Gruppe, die zu einem guten Teil nur aus Anfängern bestanden hatte, hatte sich vollkommen auf die Fähigkeiten der Hyuuga verlassen. Kopfschüttelnd versuchte er wieder seine Gedanken zu ordnen und strich sich dabei durch seine Haare. Dieses Mal würde ihm nicht so ein Fehler unterlaufen. Dass Kayros und Itoe als Chuunin ihm überlegen sein würde, durfte für ihn nicht als Ausrede gelten.

Inzwischen hatte er den weitläufigen Platz vor dem großen Westtor erreicht und suchte das Gewirr aus Menschen nach einem seiner Gefährten ab. Da...das, da vorne musste Itoe sein. In dem Gewusel der Reisenden, Händler und Tagelöhner hatte er einen kurzen Blick auf die Kunoichi werfen können, wie sie ein wenig in Gedanken den Himmel anstarrte. Doch schon bald war sie aus seinem Blickfeld verschwunden, als knatternd und teilweise bedrohlich wackelnd ein Fuhrwagen ihm die Sicht versperrte.
Ein letztes Mal zupfte Mura an seinen weißen Kleidungsstücken, die in so starkem Kontrast zu dem Erscheinungsbild seiner Teamkollegin standen, und legte die letzen Meter zu ihr zurück. Guten Tag! Ich bin Kiyama Mura. Tiefer als es vielleicht nötig war, verbeugte sich der Junge vor dem Mädchen...äh Frau, wie er bei einem schnellen Blick und mit einer leichten Rötung im Gesicht feststellen musste, was der einzige Genin des Teams aber mit einem breiten Lächeln zu kaschieren suchte. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.
 

Hiragana Kayros

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Behutsam rückte der Junge seine Mütze zurecht. Es ging in das Land des nie enden wollenden Regens, und das nicht, um die Wolkenformationen zu studieren. Vor sich lagen seine beiden Taschen auf dem Tisch in der Wohngemeinschaft 202, daneben war weit geöffnet der Schrank mit der Ausrüstung des Sunas. Viele Kunai, Shuriken, Nadellanzetten lagen in den unteren beiden Fächern, wobei Kayros einen Großteil davon in seinen Taschen verstaute. Anschließend nahm er die Siegelkarten zur Hand. Neben diverser Kibaku Satsu waren auch die Bewegungs-Juinkarten dabei. Kurz betrachtete er sie, ehe er insgesamt acht Stück bereits mit Draht an Messern befestigte. Er würde alle Register ziehen, wenn es sein musste. Sogar für Itoe. Irgendwie waren sie hier ein Team – hatte man schon erwähnt, dass es Kayros ziemlich stank? Seufzend betrachtete der Junge seine Objekte. Drei weitere Schriftrollen wanderten in das Fach neben den Messern. Damit war die erste Tasche nun gefüllt. Für die zweite wusste er schneller, was er wo herholen musste. Diverses Arztgeschirr hatte er in einem separaten Teil seiner übergroßen Kommode versteckt, damit sie nicht beschmutzt würden. Seine Medizinpillen waren in drei kleinen, wasserabweisenden Beuteln aufbewahrt, die sich direkt darüber befanden. Kurz blickte er in seinen nun beinahe leergefegten Schrank, ehe er ihn einschloss. Wie teuer Ausrüstung doch ist, dachte der Iryonin fast schon wehleidig und überschlug die Kosten seines Tascheninhaltes. Sein Blick fiel auf eine silberne Maske. In seinem Kleiderschrank war noch der blutrote Umgang, die dunklen Stiefel, der schlichte Krempenhut. Ihm fiel eine Begegnung ein. Der Weiße und der Vogel. Toshirou und Tori. Für einen Moment holte ihn das Gefühl von damals ein. Dann wandte er sich ab.
Kurz kraulte er Hitomi, die sich derweil zu ihm gesellt hatte, den Kopf. „Meinst du, ich hab nichts vergessen?“, fragte er sie, obwohl er eher mit sich sprach. Trotzdem reagierte sie, und lief los. Kurz darauf kam sie mit einem Ball im Maul zurück. Herzlich lachte der Junge auf. „Du hast recht, ich sollte noch ein wenig mit dir spielen! Aber nicht so lange, in einer dreiviertel Stunde muss ich am Treffpunkt sein.“ Er griff nach dem Lederball und sah zu, wie Hitomi schwanzwedelnd zur Tür sauste. Er folgte und ging in die Parkanlage hinter den Unterkünften, wo er es tatsächlich schaffte, eine knappe halbe Stunde alles andere zu vergessen.


Zurück an dem Ort, wo sich Itoe, Mura und Kayros treffen wollten. Der Genin war ebenso wie die Kunoichi bereits da, als der junge Mann aus der Wüste die Szenerie betrat. „So“, richtete er das Wort an die beiden Kameraden, wobei er den direkten Blickkontakt mit Itoe vermied. „Kann es losgehen? Und überhaupt: Kennt ihr beiden euch eigentlich schon?“ Mit beiden hatte der Hiragana schon so manches Abenteuer erlebt, es verband ihn mit beiden gewisse Ereignisse, manche von unterschiedlicher Herkunft, und trotzdem waren sie irgendwie... Was dachte er da? Itoe war eine miese Kuh und Mura ein freundlicher, verträumter Jungspund!
 

Hyuuga Itoe

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Muras Schritte hallten ein wenig vom Steinboden wider; Itoe wusste, dass er kam. Oder besser gesagt: Dass jemand kam. Sie drehte leicht den Kopf und stellte glücklich fest, dass sie noch ein paar kayrosfreie Minuten genießen durfte. Mura verbeugte sich tief, was Itoe sonst eigentlich nur von der Bunke und Kumiko kannte. Mit einem freundlichen Lächeln unter der Kapuze erwiderte sie die Geste – wenngleich nur angedeutet.
„Ich mich auch, Mura-san. Hyuuga Itoe.“, stellte sie sich knapp vor und musterte ihr Gegenüber erst einmal von oben bis unten. Er war ein gutes Stück größer als sie selbst und sein Körper erinnerte auf den ersten Blick ein wenig an Kimihiro, Itoes Mitbewohner. Wobei der wohl etwas mehr aß, stellte sie grinsend fest. Mura war einfach nur schlaksig und wirkte zumindest nicht sonderlich durchtrainiert. Itoes Bauchgefühl sagte: *Genjutsuka!*. Aber da irrte sich Itoe häufiger Mal; keine Garantie.
Unter dem blonden Haarschopf fand Itoe ein jugendliches Gesicht mit breitem Lächeln und hervortretenden Grübchen. *Er ist süß.*, bemerkte sie gedanklich. Ob das nun ein Kompliment oder doch eher eine Beleidigung für einen 15 jährigen Mann war, unterschied sich wohl von Macker zu Macker. Itoe zuckte mit den Schultern und wandte ihren Blick ab. Genug gestarrt für die ersten Minuten.
Nicht sehr viel später trat Kayros auf den Plan und Itoes Miene verdüsterte sich ein klitzekleinwenig. „Kann los gehen.“, sagte sie und nickte trocken. Auf seine zweite Frage hin drehte sich ihr Kopf wieder zu Mura und sie lächelte ihn freundlich an. „Noch nicht sonderlich gut. Wir haben ja einige Tage um das nachzuholen, nicht wahr?“ Dennoch wollte Itoe dem Genin schon einmal alles Missions-relevante über sich selbst erzählen.
„Vorweg schonmal: Ich bin Taijutsuka. Kann mich zwar gegen die meisten Fernangriffe gut zur Wehr setzen, aber wenn ich auf Dauer nicht an meinen Gegner rankomme, bin ich doch ziemlich eingeschränkt.“, erzählte sie wahrheitsgemäß. War das etwa ein Eingeständnis von Schwäche? Tse, was war nur los mit dem Mädchen? „Außerdem habe ich ein unglaubliches Talent dafür, Dinge zu sehen, die mich eigentlich rein gar nichts angehen.“, fügte sie noch zwinkernd hinzu. Der nun folgende Satz mochte vielleicht etwas überraschen, aber Itoe war zumindest meistens für eine ehrliche und offene Herangehensweise.
„Falls du dich das im Laufe der Mission fragen solltest: Kayros und Ich sind nicht gerade die... besten Freunde. Das wird die Mission aber nicht beeinflussen.“ Mhm. Klar doch. Und an Weihnachten gab es Sonnenschein und Ostereier. „Wollte ich nur kurz erwähnt haben.“ Nun lächelte Itoe wieder ein wenig und nickte in Richtung Tor. Sie konnten sich auch auf dem Weg unterhalten.
 

Kiyama Mura

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Erfreut stellte Mura fest, dass seine freundliche Begrüßung auf ein gewisses Maß an Gegenliebe stieß. So verbeugte sich Itoe zwar ungleich knapper, bedachte man aber die Stellung der beiden Ninja, entsprach dies ganz ihrem Rang. Seit er die Akademie verlassen hatte, war der Kumonin recht selten auf Leute mit Benehmen getroffen. Zugegeben, seine Mutter hatte ihm eine vielleicht etwas antiquierte Vorstellung von "Benehmen" und sozialer Interaktion mitgegeben und Mura war sich dem auch zunehmend bewusst geworden, aber trotzdem sorgte doch der ein oder andere Lapsus seiner Mitmenschen für das ein oder andere Naserümpfen seinerseits. Aber naja, so waren sie halt. Dafür war es für Mura umso erfreulicher, jetzt auf jemanden wie Itoe zu stoßen. Wenn man dann noch bedachte, dass die Hyuuga recht hübsch anzusehen war, war es nur mehr als verständlich, dass Muras Lächeln ein ganzes Stück ungezwungener wurde.
Denn tatsächlich gab es da noch ein kleines Problem, wieso sich der Kiyama nicht ganz so wohl in seiner Haut fühlte. Wenn der Kumonin nämlich eine Sache nicht beherrschte, dann war es die Konversation. Von jeher war er immer ein zurückgezogener Mensch gewesen und nun stand ihm da ein hübsches Mädchen gegenüber...es gab definitiv leichtere Situationen. Unweigerlich musste Mura an einen anderen Shinobi denken: Tatsumaki Hei. Für diesen Sunanin wäre dies hier geradezu ein Freudenfest, der jetzt schon alle Register seiner Flirtkünste gezogen hätte.

Doch noch ehe nach diesem ersten Kontakt eine peinliche Stille eintreten konnte, trat auch schon Heis Landsmann und damit der fehlende Dritte im Team hinzu. Ohne Umschweife, ohne große Begrüßung, ohne freundliches Nicken ergriff Kayros das Wort. Mura meinte ein kurzes Zucken seiner Nase zu spüren: Aber naja, so war er halt. Mura beließ es bei seinem üblichen Lächeln und verbeugte sich vor Kayros, wenn auch ungleich knapper, als er es bei Itoe getan hatte. Eine kleine Spitze musste auch mal sein, oder?
Bei Kayros´anschließender Frage wandte sich auch Mura mit dem Gesicht der Kunoichi aus Konoha zu, vermied aber ein wenig den direkten Blick, sondern nickte immer nur aufmerksam, als er die Beschreibungen der Hyuuga aufnahm und abspeicherte.
Eine knallharte Nahkämpferin war sie also? Ihre Statur hätte es so nicht vermuten lassen, aber Mura ließ sich gerne eines besseren Belehren. Und da war noch die Sache mit ihrem "erweiterten" Blickfeld..wie bei Saki. Der Kiyama hatte zwar noch nicht vollends herausgefunden, wie diese Technik, die allein dem Hyuuga-Clan zu eigen war, funktionierte, aber vielleicht würde sich das ja mit dieser Mission ändern. Neugierig genug war er auf jeden Fall.
Auf diese Weise in Gedanken bemerkte Mura erst spät, dass er nun selbst an der Reihe war, sich vorzustellen. Schon setzte er zu einer Erläuterung seiner Fähigkeiten an, als die Hyuuga noch einmal eine kleine Anmerkung machte, die den jungen Genin stocken ließ. Überrascht schaute er seine beiden Kameraden an. Wie jetzt? Die mögen sich nicht? Mura war tatsächlich geradezu sprachlos vor lauter Überraschung. Sicher, es kam nicht gerade selten vor, dass sich einzelne Shinobi nicht leiden konnten. Es war ja auch einfach nur menschlich. Aber diese Eröffnung Itoes ließ doch eine Augenbraue des Kiyama nach oben schießen. Immerhin hatte er doch den Eindruck gehabt, es hier mit zwei recht umgänglichen Menschen zu tun zu haben. Das passte doch irgendwie nicht. Aber langes Grübeln half ihm auch nicht weiter und so beließ er es bei einem einfachen: Gut! Dann weiß ich Bescheid... Nur um direkt, wenn auch noch ein wenig irritiert, mit seiner eigenen Beschreibung fortzufahren. Also...ein wirkliches Fachgebiet habe ich jetzt nicht, aber generell versuche ich den direkten Nahkampf zu meiden. Viel ausgesagt hatte er damit nicht, wie er feststellen musste, aber viel besser ließen sich seine Fähigkeiten kaum beschreiben. Trotzdem fand er, er sollte noch etwas offener sein, hatte Itoe doch auch ein gewisses Maß an Vertrauen an den Tag gelegt. Ich beherrsche das Raiton-Element, wobei meine Jutsus nicht gerade Flächendeckende Zerstörungen anrichten können, aber das ist ja nicht unbedingt notwendig. Hatte er es jetzt besser gemacht? Mura konnte es nicht sagen, aber er hatte nun wirklich nicht den Anspruch, ein geborener Redner zu sein. Normalerweise störte ihn das ja nicht so sehr, aber dieses Mal war er sogar beinahe verunsichert. Seltsam...
 

Hiragana Kayros

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Shiro
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Betrachtete man das Team von Ferne, würde man sagen, dass es ein durchschnittliches Team aus zwei Chuunin und einem Genin war. Von außen konnte man nicht wirklich den beiden Dienstälteren ansehen, dass es Spannungen zwischen ihnen gab. Aber bevor man groß die Geschichte dahinter erklären konnte, löste sich das Thema ja fast von selbst. Wenn Kayros nicht viel erwarten konnte von Itoe, auf ihre große Klappe war immerhin Verlass. Und so erklärte sie (man konnte es eigentlich nicht wirklich erklären nennen), dass die beiden nicht wirklich gut miteinander auskamen, was Zwischenmenschliches anging.
Auf der anderen Seite war Mura. Kayros hatte bereits ein paar Missionen mit ihm erledigt, und zuletzt war er sozusagen die Eskorte für den jungen Shinobi gewesen. Charakterlich schien er wie immer zu sein, ruhig, ein wenig unsicher, verträumt. Aber vermutlich brauchte es einfach Zeit, bis die Veränderung für den Hiragana, der ja bereits ein eigenes Bild von ihm hatte, sichtbar wurden. Schweigend verfolgte er nun die Aussagen des Kumo-Nins, der sich selbst nicht so ganz verkaufen konnte. Kayros wusste um einige Fähigkeiten des Jungen, hatte er selbst schließlich unter anderem seine Genjutsu-Talente zu spüren bekommen. Kurz atmete Kayros aus, dann setzte er sich wie Itoe ebenfalls in Bewegung, Richtung Westen. „Unser Ziel ist ein Ort etwa drei Stunden entfernt von Amegakure“, begann der Suna sachlich-nüchtern. Mit seiner rechten Hand war er dabei – typischerweise – an seinem Hinterkopf, als würde ihm das Kratzen helfen, an alle Informationen zu kommen. „Es handelt sich dabei um ein Laboratorium für chemische Entwicklung. Es gibt keine Informationen darüber, was dort in den Laboren geschieht, und das ist auch nicht unsere Aufgabe. Lediglich Hojo Junichi müssen wir aus dem Labor befreien und zur Dreiländergrenze von Hi, Ame und Kusa bringen. Um die Spuren nach Shiro zu verwischen, sollen wir unser Ziel nicht direkt in das weiße Dorf zurückbringen.“ Kayros holte eine kleine Schriftrolle hervor, entrollte sie und zeigte sie seinen beiden Kollegen. Es handelte sich um eine Karte, auf der sich ein Kreuz in der Nähe der eben genannten Region befand. Es war eine für Kusa no Kuni typische weite Ebene mit viel Gras und wenig Steilhängen oder Wäldern, ein Fluss suchte sich dort seinen Weg in einiger Entfernung, welchen das Team aber nicht überqueren musste. Weiter südwestlich war eine weitere Markierung. „Dort ist unser Ziel“, erklärte Kayros und wies mit dem rechten Zeigefinger auf das Kreuz in Ame no Kuni. Mit diesen Worten verließen die Shinobi gerade das Westtor ihres Dorfes. Und damit begann nun ihre Mission, der Entführten zurückzuholen.

tbc: Grenze zum Reich des Regens
 
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