Aktuelles

D4 - Das alte Bergdorf

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
~~~Das alte Dorf am Berghang~~~

In den Glanzzeiten Iitakas verlagerten sich zunehmend die Siedlungen der Insel von den Küstenlandstrichen in die Gebiete des Kernlandes. Während überall auf der Insel noch die Zeugnisse und Hinterlassenschaften dieser Entwicklungsphase zu finden sind, gibt es neben der Kathedrale noch in den Bergen eine der größten baulichen Relikte.
Auf einem kleinen Plateau war vor vielen Jahren im Rahmen dieses infrastrukturellen Wandels ein ebenso kleines Dorf errichtet worden. Obwohl schon längst der Name der Ansiedlung vergessen ist und nur noch mit Hilfe alter Dokumente aus den Archiven Soragakures rekonstruierbar wäre, lässt sich zumindest noch heute die ursprüngliche Struktur des Dorfes deutlich erkennen.
Die Siedlung wurde so angelegt, dass die natürlichen Begebenheiten optimal genutzt werden konnten. Unter anderem wird das Dorf von Norden her durch eine Steilwand begrenzt, die einem Halbkreis ähnlich Teile des Westens und Ostens gleichsam umschließt. Im Süden dagegen fällt der Berg um fast hundert Meter stark ab. Infolgedessen war das Dorf gut vor Unwettern, aber auch Pirateneinfällen geschützt. Selbst im Hinblick auf die Wasserversorgung war der Ort ideal gewählt. Von den schneebedeckten Gipfeln stürzt noch heute Wasser die westliche Steilwand herab und versorgte die Menschen regelmäßig mit Trinkwasser. Bei solch idealen Bedingungen war es nicht verwunderlich, dass sich das Bergdorf eines stetigen Wachstums erfreute. Bald schon hatte man die Kapazitäten des Plateaus ausgeschöpft und es wurde Praxis, immer mehr Gebäude in die Steilwände verankert zu errichten. Über Leitern, Holztreppen und Hängebrücken ließen sich die gewagten Bauten damals erreichen. Auf diese Weise wuchs das Bergdorf mehr in die Höhe als in die Breite. Umso auffälliger ist es deswegen, dass eine kleine Fläche von jeglicher Bebauung ausgenommen ist. Dem Dorf zentral vorgelagert stand nämlich ein kleiner Schrein, der sich nahe des Abhanges im Süden befand. Welcher Kami oder Wakamiya dort verehrt wurde, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Schon längst hat der Stein seine Inschrift eingebüßt, als die Außenfassade des Heiligtums dem Zahn der Zeit keinen Widerstand mehr leisten konnte, zusammenbrach und den Stein Wind und Wetter preisgab. Denn es ist lange her, dass sich jemand in dieser Siedlung um die Instandhaltung der Gebäude gekümmert hat. Der Schrein ist nämlich nicht der einzige Ort, an dem sich die Spuren des Verfalls bemerkbar machen. Die Leitern und Holztreppen zu den höher gelegenen Häusern sind fast alle verrottet, Wände und Dächer sind eingestürzt oder durch Steinschläge eingebrochen, wenn nicht sogar ganze Häuser ihre Stabilität eingebüßt hatten. Es erinnert nur noch wenig an die einstige Pracht des Bergdörfchens. Es würde sich sogar schwierig gestalten, einen geschützten Ort für die Nacht zu finden, da selbst die Ruinen nur in den wenigsten Fällen Regen oder Wind abhalten können. Im Gegenteil besteht sogar fortwährend die Gefahr, im Schlaf von herabkrachenden Trümmerstücken erschlagen zu werden. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich nur wenige Menschen in diese Gegend verirren und hier die Nacht verbringen. Die drei ausgebauten Wege, über die man als Nicht-Chakranutzer das Dorf betreten konnte, scheinen ewig nicht mehr genutzt worden zu sein.
So verband dereinst ein Pfad die Niederlassung mit dem großen kathedralenförmigen Gebäude, in dem die jungen Shinobi des gegenwärtigen Examens ihre Zahlen und Buttons erhalten hatten. Weitere Wege hatten direkt in das Tal geführt, von wo die Menschen hauptsächlich ihre Nahrung und Baumaterialien bezogen hatten. Die Wege sind aber längst überwuchert und zerstört, lediglich in der Nähe der verwitterten Siedlung findet man noch größere Flächen der teils gepflasterten Pfade.
Aus welchen Gründen das Dorf, ja die ganze Insel verlassen wurde, bleibt wohl ein Geheimnis Soragakures. Nur dann, wenn wieder in regelmäßigen Abständen Genin, die auf dieser Insel ihr Examen bestreiten wollen, die Insel aufsuchen, wird das kleine Bergdorf aus seinem Schlummer geweckt. Hier ein paar Beispiele:
 

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Von B5 hergerannt!

Unter Muras Füßen lösten sich einige Steine und brachten ihn so sehr aus dem Gleichgewicht, dass er ins Stolpern geriet und sich mit seinen Händen auffangen musste. Dreck und Staub wurden dabei aufgewirbelt, trieben ihm die Tränen in die Augen und ließen ihn husten. Ein wenig erschöpft und um Atem ringend blieb Mura stehen. Es war nun schon das zweite Mal, dass ihm so ein Fehler innerhalb kürzester Zeit widerfahren war und er sich den Fuß vertrat. Das hohe Tempo, das er eingeschlagen hatte, und die steilen Bergpassagen forderten zunehmend ihren Tribut. Er musste besser aufpassen. Auch als Shinobi konnte ein unglücklicher Sturz das Ende bedeuten. Dann halfen einem weder Nin-,Tai- oder Genjutsu noch all das körperliche Training. Er sollte es besser ein wenig ruhiger angehen lassen, schließlich brachte es ihm auch nichts, erschöpft und durch ein Versehen verletzt seinen Konkurrenten entgegenzutreten. Mura entschied sich, einen kurzen Moment zu verweilen. Ein wenig Schweiß lief ihm von der Stirn herab, sodass er seinen Armel hob, um sich durch das Gesicht zu fahren. Irgendwie war er nicht mehr so ganz von seiner Entscheidung, ein Weilchen den Bergen zu folgen, überzeugt. Das hatte er sich nu…
Der Kiyama stockte in der Bewegung, als er bemerkte, dass sein Ärmel vollkommen verschmutzt war. Irritiert schaute der Junge an sich herab und musste feststellen, dass sein weißer Aufzug fleckig war und allen Glanz verloren hatte. Mura beugte sich nach vorne und versuchte ein wenig Dreck von seiner Hose zu beseitigen. Wirklich besser wurde es dadurch nicht, verrieb er doch nur den Flecken. Ein Seufzen entfloh den Lippen des Kumonins. Seit seiner Jugend hatte er fortwährend solch helle Kleidung getragen, die so stark an einen Jimbei erinnerte. Stoffe dieser Art hatte er schon getragen, als er in einer besseren, längst vergessenen Zeit zusammen mit seiner Familie in Shinoha gelebt hatte. Es war vielleicht ein Stück Gewohnheit, das zwar praktisch und billig, aber nicht unbedingt für die alltäglichen Aufgaben eines Shinobis geeignet war. So war der Kiyama gewohnt, Flecken, Risse und andere Beschädigungen in seiner Kleidung zu finden. In der Tat fragte sich Mura manchmal, ob er mehr Geld für seine Garderobe als für seine Ausrüstung ausgab. Der Gedanke ärgerte den jungen Shinobi, der so viel Wert auf Sparsamkeit legte. Ohnehin hatte er in letzter Zeit für seine Verhältnisse ungewöhnlich viel Geld investieren müssen. Seine Schwester war zu ihm gezogen, eine Reihe von Beerdigungen musste organisiert und finanziert werden und zuletzt hatte auch sein Fähigkeitenspektrum zugenommen, was eine Folge von Nachrüstungen nach sich gezogen hatte.
Ein gutes Beispiel stellten allein die Dinge dar, die er jetzt mit sich herumschleppte. So waren seine üblichen, am Gürtel befestigten Werkzeuge durch ein Paar Schriftrollen ergänzt worden, die er griffbereit an seiner Seite trug. Beide Rollen waren Bestandteil eines Taijutsus, das er erst seit Kurzem beherrschte. Wieder überkam ihn Wehmut, als er sich in Erinnerung rief, dass ihm dieses Jutsu von seiner verstorbenen Lehrmeisterin Nanami vermittelt worden war. Mura schüttelte sich. Er durfte gar nicht erst damit anfangen, erneut mit den Gedanken abzuschweifen. Stattdessen stapfte er weiter und richtete sich in der Zwischenzeit noch einmal sein zu einer Schärpe gebundenes Stirnband, das ihm schräg über die Brust verlief. Schon so bedeutete ihm dieses Symbol seiner Fraktionszugehörigkeit enorm viel. Im Rahmen dieses Examens hatte sich der Stellenwert des Protektors aber noch verändert. Denn dort unter dem silbrig glänzenden Zeichen Kumogakures hatte der junge Shinobi seinen Button versteckt. Man musste ihm schon gewaltsam das Band entreißen, um diesen einer Brosche nicht ganz unähnlichen Gegenstand zu entdecken. Irgendwie gefiel ihm dieses Versteck besser. Sein Rucksack, Bannrollen oder die Fächer am Gürtel würden die ersten Orte sein, an denen ein Gegner das Ziel seiner Begierde vermuten würde. Mura folgte da ein bisschen dem Prinzip: Je offensichtlicher das Versteck ist, desto weniger wird es beachtet. Woher hatte er eigentlich den Spruch? Mura grübelte, konnte sich aber nicht wirklich erinnern. Er hoffte inständig, dass es ein besonders weiser Mensch gewesen war, der sich da dem Kiyama mitgeteilt hatte…
In der Tat hatte Mura diesen Spruch vor nicht allzu langer Zeit aufgeschnappt. Er wusste es zwar nicht mehr, aber er hatte den Spruch vor nicht einmal vier Tagen einem Glückskeks entnommen.

Mura lief einem kleinen Hang hinunter. Allmählich wurde er ein bisschen nervös, er tippte, dass schon gut eine Stunde ins Land gegangen war und noch immer hatte er keine Spur von einem anderen Genin entdeckt. Er wusste nicht, ob er sich über diese Tatsache freuen oder sorgen sollte. Auf der einen Seite legte er keinen großen Wert darauf, sich gleich zu Beginn des Examens mit anderen Genin zu bekriegen. Auf der anderen Seite konnte er auch gut einen etwas kooperativeren Leidensgenossen als Mitstreiter gebrauchen. Das Aufeinandertreffen mit einem anderen Shinobi stellte eine ungemein gefährliche Variable dar, wie Mura fand. Trotzdem sollte so langsam etwas passieren, wollte er nicht Repressionen wegen Untätigkeit riskieren. Wenn er so darü…
Nanu? Was haben wir denn da? Mura hatte mittlerweile wieder die Ausläufer der Gebirgskette erreicht, sodass zunehmend Vegetation das Landschaftsbild prägte. Dennoch ging sie kaum über vereinzelte Nadelbäume und Sträucher hinaus, die dem kargen Boden die wenigen Nährstoffe entrissen. Dieser geringen Ausbreitung des Pflanzenreiches war es zu verdanken, dass der Kiyama die kleinen, von Menschen Hand geformten Grenzsteine erkennen konnte, über die er gerade auf seinem Weg gestolpert war. Anscheinend war er auf einen alten Pfad gestoßen, der… gute Frage… Wohin führte eigentlich dieser Weg?
Kurz wägte der Shinobi die Situation ab. Sollte er den Weg ignorieren oder folgen? Es war nicht unwahrscheinlich, dass auch andere Genin hier entlang gekommen waren oder es noch tun würden. Die Gefahr eines potentiellen Hinterhaltes ignorierend änderte er seine Marschrichtung. Vielleicht hatte er so mehr Glück.

Mura war verblüfft. Seine Hoffnung, anderen Teilnehmern des Examens zu begegnen, hatte sich nicht erfüllt. Stattdessen stand der Kumonin schweigend vor den Ruinen eines kleinen Bergdorfes, dessen Existenz er an diesem Ort nicht erwartet hatte. Er schätzte, dass die etwa zwei Dutzend Ruinen aus einer Zeit stammten, da Iitaka noch einen anderen Zweck erfüllt hatte. Die zum Teil länglichen Gebäude verrieten dem selbst aus einer Bauernfamilie stammenden Shinobi, dass hier Agrarier und Viehzüchter gelebt hatten. Sonderlich reich durften die Menschen nicht gewesen sein, hatten sie sich doch mehr oder weniger die Wohnräume mit ihrem Vieh geteilt. Das war an sich sehr nutzbringend, verströmten die Tiere doch im Winter eine angenehme Wärme. Jeder reichere Viehzüchter würde es aber vorziehen, den Gestank, das Unrat und die Ungeziefer von seinen eigenen Aufenthaltsräumen fern zu halten. Doch nicht jedes Gebäude war länglich angelegt. Welche Funktionen, sei es nun zivlier oder militärischer Natur, diese Behausungen übernommen hatten, konnte er nur vermuten. Denn an dem gesamten Dorf hatten Wetter, Natur und Zeit ihre Spuren hinterlassen. Vor allem aber die Behausungen…oder die Reste der Behausungen, die mit Stützbalken in den Berg verankert worden waren, erregten seine Aufmerksamkeit. So etwas hatte er noch nie gesehen und der Genin stellte es sich total spannend vor, seine Schlafstätte drei Meter in der Luft schwebend zu haben. Ausprobieren würde er das aber bei dieser Gelegenheit nicht, denn die wenigen Gebäude, die noch standen, schienen es ihren Nachbarn gleichtun und damit jeden Moment einstürzen zu wollen. Trotzdem entschied sich Mura einen kleinen Rundgang zu unternehmen. Immerhin konnte der erste Eindruck auch täuschen, Shinobi versteckt im Hinterhalt lauern oder verborgene Hinweise oder Hilfsmittel auf einen glücklichen Finder warten. Doch seine Hoffnungen bestätigten sich nicht: keine Spuren, keine Personen, alles ein pure Zeitverschwendung. Oder?
Schon hatte sich der Kiyama entnervt abgewandt und wollte dem Dorf den Rücken zukehren, als sein Blick auf ein Gebäude fiel, das ein wenig besser erhalten wirkte und von allen Ruinen am ehesten vertrauenerweckend wirkte. Zwei, drei Schritte lief er noch, als er plötzlich einer Eingebung folgend in der Bewegung verharrte und sich doch noch umwandte. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er sich mit einem Ruck in Richtung des Gebäudes bewegte. Diese Behausung konnte ihm später vielleicht noch als Rückzugsort dienen oder aber einen unvorbereiteten Kontrahenten als tödliche Falle. Man nehme ein bisschen Draht und zwei, drei wohl platzierte Explosionssiegel und die Falle war fertig. Während Mura so werkelte, musste er wieder an einen Spruch Nanamis denken:
Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.
Man wusste nie, wann ihm diese Vorbereitungen noch einmal nützlich werden konnten…
 
Zuletzt bearbeitet:

Kiyama Mura

Active Member
Beiträge
530
Größe
1, 86m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Mura griff hinter sich und entfernte eine kleine Tasche vom Gürtel. Einen kleinen Moment lang strich er mit der Hand über das feine Leder des bestenfalls faustgroßen Beutels, ehe er das Lederband löste und eine weitere Drahtrolle zückte. Wenn Mura sich um etwas keine Sorgen machen musste, dann waren das seine Vorräte an diesen metallenen Strängen. Vielmehr überlegte der Kiyama, ob er nicht gerade unnötigerweise Zeit mit dem Stellen dieser Falle verschwendete. Doch schnell schüttelte er den Kopf. Einen gesicherten und festen Rückzugsort zu haben, der mit ein paar Fallen gesichert war, konnte nie falsch sein.
Nein, im Gegenteil. Das Absichern und Planen eines Rückzugsortes war ein fester Bestandteil des Lehrplanes der Ninja-Akademie gewesen. Er wusste gar nicht mehr, wie oft sie in dieser Zeit draußen Biwaks errichtet und passende Sicherungsmaßnahmen vorgenommen hatten. Erst noch begleitet von einigen Lehrern, später nur unter Aufsicht eines Genins. Mura starrte plötzlich vollkommen in Gedanken geradeaus, während seine Pupillen immer wieder nach links und rechts wanderten, als suchten sie etwas. Er hatte tatsächlich den Namen des rothaarigen Genins vergessen, der sie damals begleitet hatte. Der Kumonin wusste wohl noch, dass ihr Begleiter das Stirnband Shirogakures getragen hatte. Schließlich hatte er abends am Lagerfeuer sehnsüchtig auf den Stirnprotektor des wenige Jahre älteren Aufpassers gestarrt und sich in diesem Moment so sehr gewünscht, selbst einmal ein so abgeklärtes, bedachtes und imposantes Auftreten an den Tag zu legen. Ja wirklich, er hatte damals sogar eine ganze Zeit lang versucht, Verhalten und Gestik des Genins zu imitieren. Auf Muras Gesicht war ein Lächeln zu sehen, als er sich an sein früheres Ich erinnerte. Doch das Lächeln erstarb so schnell, wie es gekommen war.
War er abgeklärt, bedacht oder imposant? Fühlte er sich reifer? Irgendwie sah sich der Kiyama im Vergleich zu dem Rotschopf seiner Erinnerung in allen Belangen verlieren. Allein seine jüngsten Geschichten und Erlebnisse zeigten doch, wie wenig er erreicht hatte. Der Tod seiner Mutter hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen. Er hatte sich der Außenwelt verschlossen und Pläne geschmiedet, ohne seine engsten Vertrauten einzuweihen. Kein bisschen abgeklärt hatte er da gehandelt. Als er Indizien gefunden hatte, die Aufschlüsse über Ursprung und Beweggründe des Mörders gaben, hatte er diese für sich behalten. Er wollte Rache, wollte das selbst regeln. Bedacht konnte man das auch nicht nennen. Schließlich hatte er den Täter, den Mörder und am schlimmsten den eigenen Bruder gefunden, hatte ihn zur Rede stellen wollen. Er hatte ihn zur Besinnung bringen wollen. Sei es durch Worte oder Taten. Was hatte er erreicht? Er wurde gefangen genommen, gefoltert und verhöhnt. Einem imposanten Mura wäre das wohl nicht widerfahren. So ruhig und ausgeglichen der Kiyama auch nach außen hin wirken mochte, tief in seinem Inneren nagte diese Erfahrung noch immer an ihm. Er wusste nicht, was aus ihm geworden wäre, wenn es nicht Menschen wie Hiragana Kayros, Hyuuga Itoe und Sakaida Mai, ja selbst Yuriko Nanami gegeben hätte. Nicht nur hatten diese ihn unter Einsatz ihres Lebens befreit und gerettet, sondern sie hatten ihn auch psychisch wieder aufgebaut. Vielleicht war das eine Fähigkeit des Kiyamas, die bei dem an verschlossenen Jungen nur langsam zum Vorschein kam: Die Fähigkeit, Freunde um sich zu scharen, die mit einem durch dick und dünn gingen. Mit einem schlechten Gewissen registrierte er, dass er sich noch gar nicht richtig bei den drei Chuunin bedankt hatte, nahm sich aber deswegen vor, dies nach dem Examen sogleich nachzuholen. Wenn er so darüber nachdachte, er wusste nicht einmal, ob sie überhaupt wussten, wie viel sie ihm bedeuteten. Mura fuhr sich peinlich berührt durch die Haare, während er merkte, wie lang seine To-Do-Liste allmählich wurde.
Immerhin einen Punkt dieser Aufstellung konnte er streichen, denn seine Falle hatte er in der Zwischenzeit in aller Seelenruhe fertigstellen können. Ein kleines Ächzen entfloh seinen Lippen, als sich der Kiyama mühsam erhob. Die Fäuste in die Hüften pressend beugte er sich nach links und rechts und dehnte so seinen Körper ein wenig durch. Es mochte zwar sein, dass er gerade einmal siebzehn Jahre alt war, aber mehrere Minuten lang in gebeugter Haltung Drähte und Explosionstags zu verlegen, war alles andere als bequem. Da konnte man noch so durchtrainiert sein. Nichtsdestotrotz betrachtete er seine Arbeit mit einem gewissen Stolz:
Die lange Scheune, die er gewählt hatte, besaß zwei große Doppeltüren, die sich direkt gegenüberliegend im Süden und Norden befanden. Sobald nun jemand unbedachterweise das Gebäude betreten sollte und nicht wirklich gut aufpasste, würde er über einen der beiden Drähte, die er jeweils etwa einen Meter hinter den Eingängen gespannt worden waren, stolpern. Die eigentliche Funktion der Scheune war es aber, auf diese Weise gegebenenfalls unliebsame Verfolger abzuschütteln. Mura hatte schon das Bild vor Augen, wie er verfolgt von zwei Shinobis das Holzgebäude betrat. Die Narren ihm unvorsichtigerweise folgten und…Bumm. Er war gespannt, ob sich die Arbeit lohnen würde. Es könnte sich aber auf jeden Fall als nützlich erweisen.
Dann drehte sich aber Mura mit aller Vehemenz um. Genug Zeit vertrödelt.

Auf E4 geht´s weiter!
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben