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Das Dorf Torêdo

Misumi Kimihiro

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Dieses Dorf, das wegen seiner überdurchschnittlichen Größe schon fast als Stadt bezeichnet werden kann, liegt im Grenzgebiet zwischen dem Reich des Feuers und dem Reich des Windes. Als perfekter Umschlagsplatz für allerlei Waren aus den beiden Ländern entwickelte sich das Dorf zu einer wahren Handelsmetropole, was allerdings auch seine Nachteile hat: Die herrschenden Mächte sind zwei konkurrierende Händler-Clans, die Familie Gôrudo und die Familie Shirubâ, die sich nun schon seit Jahrhunderten um die Vorherrschaft streiten. Der Frieden, den die beiden schon lange verstorbenen Clangründer vor sehr langer Zeit geschlossen haben, geht in die Brüche, und Gôrudo Daichi, der nach dem Tod seines Vaters dessen vertraglich festgelegte Herrschaft weiterführen soll, schwebt im Angesicht zahlreicher Morddrohungen in Lebensgefahr.
 
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Yuudari Inuy

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Ein leichter Windhauch blies in Inuys Gesicht und lies seine freihängende Strähne vor seiner Stirn hin und her fliegen. Dem Yuudari war bewusst, dass er einiges an Vorsprung gegenüber den anderen haben würde und so lies er sich Zeit, um endlich mal etwas alleine zu sein. Seine Gedanken kreisten um die Mission und um sein Team. In seiner Fantasie kritzelte er schon die gewonnen Kenntnisse über sein neues Umfeld in die Bücher, welche immer noch ordentlich in seiner Tasche verstaut waren. Hoffentlich fand er diese Nacht noch etwas Zeit um zu schreiben. Ich werde sowieso nicht schlafen können, bevor ich das nicht erledigt habe.
Mittlerweile war die Sonne schon fast nicht mehr zu sehen und etwas Vorfreude auf die Dunkelheit machte sich in dem jungen Genin breit. Wenn man ihn nicht mehr erkennen konnte, fühlte er sich am Wohlsten. Nicht etwa, weil ihm die Blicke anderer Menschen unangenehm waren, sondern vielmehr weil man ihn nicht so leicht bei seinen Beobachtungen stören konnte. Außerdem gehörte der Yuudari zu den eher Nachtaktiven und hatte schon früh gelernt mit wenig Schlaf auszukommen.
Inuy war so sehr in Gedanken versunken, dass er nicht einmal die herankommende Person bemerkte, welche sich ihm von hinten näherte. Als er auf einmal die Berührung einer fremden Hand wahrnahm fuhr seine eigene linke Hand direkt zu der rechten Armschiene, um drei versteckte Nadeln herauszuholen. In der halben Drehung brach er diese Aktion aber ab und versteckte die Senbons wieder in seinem Mantelarm. Was will die denn jetzt?
Ruhig zog der Junge seine Kapuze nach Hinten, um besser in das Gesicht von Kimiko schauen zu können.So kann ich auch mehr über sie erfahren. Praktisch. Trotz das die kommende Einsamkeit mit Kimiko einen großen Vorteil für seine Untersuchungen bringen würde, setzte er sich nur widerwillig in Bewegung, um neben seiner Sensei einher zu traben. Während sie nun losliefen, fing die Frau an eine Frage zu stellen, welche er bereits zu oft gehört hatte und mehr als alles andere hasste. Als das letzte Wort von ihr verklungen war, blickte er ihr fest ins Gesicht und ohne das er es mal wieder merkte, änderte sich seine Augenfarbe von dem grau-rot-Ton, welchen sie noch vor wenigen Sekunden besaßen, in ein dunkles blau. Dazu kam noch, dass sein Blick sich stark verfinsterte, was aber auch nicht minder an der Farbe lag. Dann drehte er sich wieder weg und starte eine Zeit lang einfach gerade aus. Er hatte auf einmal nicht die geringste Motivation sich mit Kimiko zu unterhalten, also hielt er es für das angenehmste erst einmal zu schweigen. Er reagierte auf keine einzige Andeutung, welche seine Wegbegleiterin machte. Erst nach ungefähr fünf Minuten entschloss er sich zu sprechen. Er hätte auch angefangen zu sprechen, wenn Kimiko mitten im Satz gewesen wäre.
„Es geht niemanden etwas an, was mein Clan macht bzw. nicht macht. Ich hoffe auch, dass keine Fragen mehr in die Richtung kommen, ansonsten wird Schweigen das einzige sein, was sie als Antwort bekommen. Sie werden sich ausreichend über mich und den Rest des Teams informiert haben und das was sie über meinen Clan wissen, sollte ausreichen, es sei denn ich will, dass sie mehr wissen. Aber das bezweifle ich.“
Ruhig drehte er sich wieder zu seiner Sensei und blickte ihr neutral wie immer in die Augen. Sie hatten wieder die alte Farbe angenommen. „Viele Menschen bzw. Shinobi glauben alles wissen zu müssen, aber manche verstehen nicht, dass ihr Gehirn gar nicht alles fassen kann, was es auf dieser Welt gibt. Manche würden nicht mehr existieren wollen, wenn ihnen bestimmte Sachen klar werden würden, wenn sie bestimmte Sachen erkennen könnten.“
Er blieb stehen und drehte sich nach rechts zu einem Obsthändler. Inuy kaufte sich einen frischen Apfel und bis hinein. Während er auf dem ersten Bissen kaute liefen sie weiter und als der Genin mit dem ersten fertig war, sprach er weiter.
„Ich bin in der Akademie einer der besten gewesen und trainiere jeden Tag mehr als fleißig. Meine Spezialität liegt bei Genjutsus und ich benutze Doton-Nin-Jutsus. Tai-Jutsus sind mir genau so fremd, wie das zögern einen Auftrag zu erledigen. In einem Kampf mit dem Team sollte ich weiter hinten positioniert werden und etwas Deckung von einem Tai-Jutsu-Spezialisten erhalten, welchen ich mit meinen Angriffen gleichzeitig unterstützen kann. Ich benutze keine normalen Waffen wie andere Shinobi, sondern habe mein eigenes Spielzeug.“ Mit einem Griff unter seinen Mantel auf seinen Rücken holte er eine seiner Wurfkarten hervor. Welche er dann auch mit einer Bewegung in eine Säule vor den beiden schleuderte und diese dort stecken blieb. Im Vorbeigehen zog er sie wieder aus der Wand und steckte sie wieder nach hinten weg. „Das war nur eins davon, aber die restlichen werden sie bestimmt noch später mitbekommen.“ Er lies eine kurze Pause um das gezeigte von Kimiko erst einmal verarbeiten zu lassen. „Ich schaffe es sogar Shinobi, welche etwas erfahrener sind als ich, für längere Zeit in einem Gen-Jutsu zu fangen, da ich keine bzw. kaum herkömmliche Jutsus benutze, welche man in der Akademie beigebracht bekommt.
Mein Kampfstiel ist sehr flexibel und ich kann mich schnell als Unterstützung eines anderen Teamkameraden anpassen. Das sollte als Information über mich reichen, wenn sie nicht schon etwas davon in meinen Akten gefunden haben sollten.“ Sein neutraler Blick wanderte wieder zu seiner Sensei und wartete auf ihre Reaktion. Er hatte schon mehr über sich erzählt, als er eigentlich wollte, aber er hatte sich auf das wichtigste für Kimiko beschränkt und das war sein Verhalten im Kampf. Persönliches würde Inuy nicht über sich preisgeben. Egal wer gerade vor ihm stand.
 
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Misumi Kimihiro

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Inuys fließende Bewegung, die die Reaktion auf Kimikos kleinem Schulterklopfer darstellte, überraschte die Kunoichi nicht weiter, immerhin hat der Genin schon in ihrem kleinen Kräftemessen am Anfang ihrer Reise gezeigt, dass er trotz fehlendem Taijutsu-Training über ein hohes Maß an Körperbeherrschung verfügte. Sollte sich der Junge allerdings weiterhin ausschließlich auf sein Gen- und Ninjutsu-Training konzentrieren, würde er schon bald zu weit hinter seinen Kameraden zurückbleiben, um sie in Sachen körperlicher Kampf jemals wieder einholen zu können. Andererseits war er sich dieser Tatsache wahrscheinlich durchaus bewusst und vertrat schlicht und ergreifend die Meinung, dass er auch gut ohne die simpelsten Kampftechniken in einem Duell zurechtkam. Viel interessanter dagegen war die eigentümliche Farbe, die Inuys Augen sowohl jetzt, als auch während des Kampfes angenommen hatten. Unter den unzähligen Kekkei Genkais, die es auf der Welt gab, waren Doujutsus Kimikos Meinung nach die gefährlichsten. Besondere, auf den elementen basierende Stärken wie die Fähigkeit, Eis zu erschaffen, waren nicht mehr und nicht weniger als eine nette Spielerei, die man jedoch getrost wie normale Ninjutsus behandeln konnte. Genauso verhielt es sich für sie mit auf Taijutsu besierenden Familienspezialitäten, wie dem Kampfstil des bekannten Inuzuka-Clans. Die mysteriösen Augentechniken jedoch, von denen Byakugan und Sharingan die wohl bekanntesten Vertreter darstellten, waren schlicht unberechenbar. Nicht nur die Tatsache, dass ein Shinobi kein einziges Handzeichen benötigte, um eine solche Technik zu aktivieren, machte es fast unmöglich, diese Art von Bluterbe zu durchschauen und sich darauf einzustellen. Verschiedenste Quellen berichteten immer wieder von weniger bekannten Clans, die ebenfalls über die unglaublichsten Augentechniken verfügten, und meistens manifestierten sich diese besonderen Techniken auch noch in Genjutsus, der am schwersten zu durchschauenden Art von Kampfkunst. Gespannt beobachtete die Kunoichi, wie sich die Farbe der Iris des Yuudari wieder veränderte, und er sie schließlich aus zwei dunkelblauen Augen wortlos anstarrte, bevor er sich wieder abwandte.

Es verging einige Zeit, in der Sensei und Schüler schweigend nebeneinander herliefen, bevor Inuy mit fester Stimme die Stille brach und sich schließlich zu Kimikos Frage äußerte, die bis dahin noch immer unbeantwortet gewesen war. Die gewählten Worte, mit denen Inuy sich ausdrückte, und auch der Inhalt seiner kleinen Ansprache passten so gar nicht in das Bild eines normalen, zwölfjährigen Genin, doch wem wäre allein beim Anblick des Yuudari schon das Wort „normal“ in den Sinn gekommen? Alles, wirklich alles an dem jungen Shinobi war nicht normal, und Kimiko begann, sich zu fragen, ob sie diese Tatsache mehr negativ oder positiv auffasste. Selbstverständlich strahlten Inuys Kleidungsstil, Aussehen und gesamtes Auftreten etwas Abweisendes und auf eine Art Feindseliges aus, doch in den vielen Jahren, in denen sie fast jede Woche gegen eine andere Räuberbande antreten musste, die sich etwas zu viel auf sich einbildete, lernte sie das Besondere schätzen, und dieser Junge war noch viel mehr als das. Besonders begeistert war Kimiko von der Selbsteinschätzung des Genin, die sich so gut wie komplett mit ihrer eigenen deckte. Vielleicht erwartete der Junge von ihr eine Art Zurechtweisung, dass es seine Pflicht war, seiner Lehrerin alles zu berichten, was sie von ihm verlangte, als er ihr einen seiner üblichen, ausdruckslosem Blicke schenkte, doch entwickelte sich die Richtung des Gesprächs viel zu gut, um diesen Moment an irgendeine Schüler-Lehrer-Floskel zu verschwenden.
„Ich bin beeindruckt. Die Einschätzung deiner Fähigkeiten ist überdurchschnittlich gut, und es wundert mich wirklich nicht, dass du einer der besten in deinem Jahrgang warst. Allerdings muss ich dir in einem Punkt widersprechen: Meiner Meinung nach ist dein Kampfstil nicht so flexibel, wie du denkst. Du beherrschst zwar deine Illusionen sehr gut, doch musst du immer daran denken, dass ein Gegner deine Genjutsus mit eine einzigen Jutsu auflösen kann. Ein „Kai“, und deine stärkste Waffe ist dahin. In so einem Fall bleiben dir zwar immer noch deine Doton-Techniken, doch werden die dir gegen einen wahren Taijutsu-Fanatiker nicht genügen. Deine Bewegungen sind zwar für jemanden, der sich nichts aus körperlichem Training macht, recht überzeugend, und deine seltsamen Kärtchen sind sicherlich mehr als ein billiger Trick, aber…“ Kimiko blieb kurz an einer weiteren Steinsäule stehen, und schlug kurz mit der Faust dagegen, woraufhin sich mehrere Risse in dem ansonsten glatten Fels bildeten. „Wahre Stärke kommt sowohl von hier, als auch von hier.“ Mit einem Lächeln deutete sie erst auf ihren Kopf, und danach auf ihren Arm. „Ich fände es einfach schade, wenn du dein Talent für den Kampf, das du durchaus hast, verschwenden würdest.“ Das ungleiche Paar machte daraufhin wieder einige Schritte, bevor Kimiko das Gespräch weiterführte. „Das mit der Familie war sowieso nicht ernst gemeint. Würde jeder von euch einfach so auf solcherlei Fragen antworten, würde in meinen Akten sicher mehr über die Yuudari stehen. Letztendlich haben wir alle unsere Geheimnisse, ohne die das ganze Leben schlichtweg langweilig wäre, stimmt’s?“ Kimiko bedachte ihren Schüler erneut mit einem Lächeln, bevor sie sich wieder nach vorne wandte und die beiden in Schweigen verfielen.

Die Sonne war bereits vollständig hinter dem Horizont verschwunden, als Inuy und Kimiko die Grenze zwischen Händler- und Reichenviertel überquerten. Schäbige kleine Läden wurden von hohen, prunkvollen Fassaden abgelöst, und Kimiko entfuhr ein erleichterter Seufzer, als sie die goldene Spitze des Palastes der Gorudô-Familie erblickte. *Na endlich, heißes Bad, ich bin gleich da!* Tatsächlich dauerte es jedoch noch einige Zeit, bis die zwei Shinobi ihr Ziel erreicht hatten, und Kimiko wollte diese nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Ich glaube du bist nicht gerade überrascht wenn ich dir sage, dass du dich meiner Meinung nach von meinen vier Schülern am ehesten wie ein Erwachsener verhältst, oder? Was hältst du also von der Idee, Koyaku zum Ersatz-Teamleiter zu ernennen?“
 
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Yuudari Inuy

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Während der Yuudari und seine Sensei immer näher auf ihr Ziel zukamen, sprach Kimiko ruhig mit dem Jungen. Eigentlich wollte Inuy keine großen Worte mit ihr wechseln, doch langsam begann diese Unterhaltung sein Interesse zu wecken. Er war keine so ruhigen und gelassenen Worte gewöhnt und das beschwichtigte sein aufgewühltes Gemüht von der ersten Frage, welche ihm Kimiko gestellt hatte. Als sie das Gespräch wieder auf die Familientradition umlenkte und darauf, dass ihre Frage nicht ernst gemeint war, schwenkten seine Gefühle um in Neugier und seine Augenfarbe wandelten sich in das blasse Grün, welches häufig bei ihm im Unterricht und im Training passierte. Warum hatte sie es dann gefragt? Fast wäre er in die Versuchung gekommen seine Sensei breit anzugrinsen, aber er konnte sich noch einmal zurück halten und behielt den neutralen Gesichtsausdruck. Es war schwer für ihn sich in der Gegenwart eines so empfindsamen Menschen, wie es Kimiko war, unter Kontrolle zu halten. Aber langsam genoss er ihre Umgebung.

Bei jedem Schritt, welcher sie immer weiter durch das Dorf trug, wurde es stiller in der Stadt - nur ein paar kleinere Läden waren geöffnet. Interessiert beobachtete Inuy nebenbei die fremden Dorfbewohner. Für ihn zeigten sich keine Unterschiede zu dem was sich in Konohagakure abspielte, aber er gehörte auch nicht zu den Leuten, welche wirklich häufig in der Stadt unterwegs waren. Dabei zählten seine kleinen Ausflüge in den Park und auf den Markt nicht, da er hauptsächlich nur beobachtete und weniger mit der restlichen Bevölkerung agierte. Kurz bevor Kimiko ihre letzte Frage beenden konnte, kamen sie auf einen kleineren Marktplatz, auf dem doch überraschender Weiße noch relativ viele Menschen ihre Stände aufgebaut hatten. Der Yuudari war nicht überrascht, dass diese Frage von seiner Sensei kam, aber bevor er sie beantworten würde, musste er das Gespräch noch wo anders hinleiten. „Wir haben doch noch bestimmt einiges an Zeit übrig. Die anderen dürften nicht so schnell rein gekommen sein wie ich…“ er lies eine kurze verräterische Pause. Mit Absicht. Ob sie mitbekommen hat, dass ich dem Wachmann beauftragt hatte darauf zu achten, dass sie nicht rein kommen?
„und außerdem müssen sie erst einmal den Weg zu dem Treffpunkt finden. Bei drei Leuten passiert eher Streit und sie werden sich garantiert nicht einig sein, was den Weg angeht.“ Er machte eine Handbewegung nach rechts um anzudeuten, dass er sich einige Stände anschauen wollte und blickte seine Gesprächspartnerin kurz fragend an. Ohne wirklich auf eine Reaktion zu warten wandte er sich zu einer der Stände und näherte sich ihnen. Ein Stand hatte es ihm ganz besonders angetan, weswegen er überhaupt auf die Idee gekommen war sich das alles näher anzusehen. Eine ältere Frau stand hinter diesem und hatte gerade begonnen die ersten Sachen in Kisten zu verstauen. Ohne etwas zu sagen betrachtete er die Schmuckstücke, welche dort ausgebreitet waren. Der Schmied welcher die Ketten und Ringe gefertigt hatte verstand scheinbar sein Handwerk und begeistert nahm der Yuudari einige der Sachen in die Hand, um sie näher zu betrachten. Dabei verrutschte der Ärmel seines Mantels und man konnte sehr gut die Stigmata auf seiner Hand sehen. Die ältere Frau betrachtete die neuen Gäste argwöhnisch, vor allem als sie Inuy betrachtete. „Sie sind nicht von hier. Stimmt’s?“, fragte die Dame die beiden Kunden. Bevor Kimiko etwas sagen konnte, reagierte der Genin ohne dabei die Verkäuferin anzusehen. „Wir sind Reisende.“ Ruhig sammelte er vier Anhänger auf, welche die Form eines Anch hatten. Dazu kamen noch vier Lederbänder. Ohne weitere Worte zu wechseln gab Inuy der Frau das Geld, welches für die Sachen ausgeschildert war und drehte sich wieder weg. Das Aussehen des Jungen verhalf sehr gut unnötigen Fragen aus dem weg zu gehen. Diese gerade gekauften Sachen würde er später noch für seine Teamkameraden brauchen. Wenn man sich in seiner Gegenwart aufhielt, sollte man sich ebenfalls zumindest etwas vor Geistern schützen, dass war Inuy bewusst. Vorher musste er das Rohmaterial aber noch bearbeiten. Die nötigen Mittel hatte er fast komplett einstecken.

Nun bummelten die Beiden noch etwas über den kleinen Markt und der Yuudari kaufte ab und zu ein paar der fehlenden Sachen. Myrre und getrocknetes Harz eines Weihrauchbaumes waren der wichtigste Teil der paar Sachen, welche er noch kaufen musste. Nebenbei versuchte er das Gespräch zwischen ihm und Kimiko wieder aufzugreifen. „Es mag gut sein, dass ich mich erwachsener Verhalte als die anderen, doch mag das wahrscheinlich an meiner Erziehung liegen. Ich hatte eine sehr strenge Zeit ohne Eltern vor und während der Akademie. Vielleicht ging es den anderen besser.“ Fast hätte er noch seinen Freund Tekki erwähnt, aber er konnte sich noch einmal zurückhalten. Seltsam, dass er so in Plauderstimmung war.
„Das Koyaku ihr Vertreter ist, ist mir eigentlich relativ egal. Wenn es wirklich zu einem Problem kommen würde, dann werde ich ihn darauf hinweißen, wenn er Fehler macht. Ich denke aber, dass er das ganze sehr gut unter Kontrolle haben wird, falls etwas passiert. Ich denke auch, dass es die beste Wahl war aus ihrer Sicht. Ryoichi wäre total überfordert mit der Situation und würde garantiert durch die Verantwortung und daraus folgende Anspannung sehr schwerwiegende Fehler machen. Akira ist zwar ein sehr überlegter Genin und er weiß was er kann, aber die Gruppe zu leiten würde ich ihm nicht zutrauen. Noch nicht. Koyaku scheint mir bis her der zu sein, welcher seinen Kopf am meisten ansträngt. Er redet nicht unüberlegt und macht sich Gedanken über die ganzen Sachen, welche passieren oder passieren können. Nunja und ich…“ Er machte eine Pause um zu überlegen, was er sagen sollte und seine Augenfarbe änderte sich wieder zurück in das Standard-Grau-Rot. „Ich denke wir wissen beide, dass die Ansichten über mich nicht gerade auf Normalität und Gruppenverständnis hindeuten. Mir gefällt es aber wie ich bin und wenn andere nicht damit klar kommen, dann ist das nur reine Oberflächlichkeit. Ich kann es auch niemanden verübeln. Viele Leute machen sich aber Gedanken, wenn sie mich sehen und das will ich. Ich brauch dafür keine Führungsposition, sondern es reicht mir aus, wenn jeder in meiner Umgebung für ein paar Minuten aus der Angepasstheit der Gesellschaft heraus kommt und nachdenkt, warum ich so bin. Jetzt wissen sie etwas kleines von mir. So viel zum Thema, dass jeder Geheimnisse hat.“ Innerlich verfluchte er sich, so viel erzählt zu haben. Aber irgendwann wäre er sowieso in die Verlegenheit gekommen etwas von sich preiszugeben zu müssen und jetzt waren wenigstens die anderen seines Teams nicht dabei. Mittlerweile hatten sie den Markt verlassen und Inuy wusste, dass sie nicht mehr weit entfernt von ihrem Ziel sein würden. „Nunja. Um noch einmal kurz auf meine Kampffähigkeiten zu kommen. Auch mein Clan versteht sich im Nahkampf zu behaupten und wir haben unsere eigenen Methoden. Das wird aber alles später noch zu sehen sein denke ich.“
Sein Blick streifte über die leeren Gassen und Straßen, an denen sie vorbei liefen. Es hatte etwas Entspannendes und der Genin spürte überhaupt keine Nervosität mehr, was die Mission anging.
„Jetzt habe ich aber wieder so viel erzählt. Jetzt möchte ich aber auch einmal mehr von ihnen wissen, wenn das erlaubt ist.“ Vor wenigen Stunden hätte er keines Wegs diese Frage so freundlich formuliert. Was ist denn jetzt mit mir los? „Mich würde es vor allem interessieren, was ihre kämpferischen Möglichkeiten sind. Ich mein, dass sie ihr Aussehen gut verändern können und die Kunst der Schattendoppelgänger beherrschen haben wir ja schon mitbekommen. Aber was haben sie noch so drauf? Immerhin würde ich gerne ein optimales Teamspiel haben, falls wir auf Feinde treffen sollten.“
 

Misumi Kimihiro

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Andächtig lauschte Kimiko den Ausführungen ihres jungen Schülers, und war nicht wenig beeindruckt von den Ansichten des Yuudari. *Die Leute zum Denken bringen...* Ohne es zu merken hatte sich Inuy, den sie zuerst als etwas verstörten kleinen Möchtegern-Killer betrachtete, in ihren Augen in einen vernünftigen, nachdenklichen Menschen verwandelt. *Er hat zwar recht mit dem was er sagt, doch frage ich mich, wieviele nicht weiter als bis zum ersten Eindruck kommen...*
Schritt für Schritt passierte das ungleiche Paar prunkvolle Villen, deren Dächer hoch in den Himmel ragten, und obwohl die nacht bereits hereinbrach, schien es kaum dunkler zu werden, im Gegenteil: Überall in diesem Teil des Dorfes erleuchteten Fackeln und helle Lampen die Umgebung, und je dunkler der Himmel wurde, desto heller schienen sie zu strahlen. Am liebsten wäre die Kunoichi einen Moment stehen geblieben, um das prächtige Lichtermeer in Ruhe zu begutachten, doch sah selbst sie ein, dass dies ihrem Begleiter gegenüber nicht gerade höflich gewesen wäre, und so sah sich Kimiko immer wieder mit fast vestohlen anmutenden Blicken um. Nachdem Inuy ihr dann jedoch zum ersten Mal eine persönlichere Frage gestellt hatte, riss sie sich gewaltsam von dem Zwang, immer wieder in den Himmel zu schauen, los, und richtete ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Genin. "Meine Stärken, hmm... ich kann tatsächlich noch ein bisschen mehr neben dem Henge und den Kage-Bunshin. Wo fange ich am besten an... ah, ich weiß." Kimiko formte wie nebenbei wenige Fingerzeichen, bevor sie ihr Schwert zog. Langsam zog sie die kunstvoll geschmiedete Klinge hervor, und es durchfuhr sie angenehm warmes Kribbeln, während der Stahl mit einem leisen, scharrenden Geräusch die Scheide verließ. Während sie noch immer einen Fuß vor den anderen setzte, streckte sie das Katana mit prüfendem Blick von sich, und zerschnitt schließlich zweimal die kalte Nachtluft. "Während unserem kleinen Test heute morgen haben euch die Klone bereits mit Schwertern angegriffen, richtig? Damit hättest du bereits eine meiner Stärken gesehen, auch wenn das, was meine Bunshin gezeigt haben, natürlich nicht alles war." Kimiko nahm das Schwert in die rechte Hand, hielt es waagrecht vor sich, und legte die Spitze des Schwertes direkt an ihre linke Handfläche. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stieß sie es dann plötzlich mit einem Ruck direkt durch das Fleisch, bei genauerem Hinsehen konnte aber ein aufmerksamer Beobachter entdecken, dass sich weder auf der Klinge, noch rund um die vermeintliche Wunde Blut befand. Mit einem Grinsen zog die Kunoichi das Metall wieder zurück. "Und, erschrocken? Was du gerade gesehen hast war eine recht einfache Demonstration meiner wahren Spezialität: Der Kombination von Illusion und Schwertkampf. In diesem Punkt sind wir uns übrigens recht ähnlich: Wir beide benutzen Techniken, die nicht unbedingt weit verbreitet sind." Geistesabwesend drehte sie die Waffe in ihrer Hand, und betrachtete dabei die eisig schimmernde Klinge, die im Schein der unzähligen Lichter bläulich strahlte, bevor sie sie hastig wieder sicher in der verzierten Scheide verstaute. "Zwar beherrsche ich auch noch ein paar Suiton-Künste und kenne mich mit medizinischen Grundlagen aus, doch finde ich die Möglichkeiten, die der Kampf mit dem Schwert und die Verwendung von Trugbildern bieten, viel interessanter und aufregender." Mit dem Blick geradeaus gerichtet schritt die Kunoichi vorran. "Gerade Genjutsus haben etwas überaus faszinierendes an sich. Mit ein paar Handzeichen kannst du so gut wie jeden Sinn des Gegners täuschen, du kannst ihm falsche Bilder zeigen und ihm eine völlig andere Welt vor Augen führen. Realität und Illusion verschwimmen mit der Zeit immer mehr miteinander, und am Ende kennst vielleicht sogar du selbst nicht mehr den Unterschied..."
Schnell befreite sich Kimiko mit einem Kopfschütteln von dem verträumten Blick, den sie während ihrer kleinen Rede aufgesetzt hatte, und lächelte. "Aber wem erzähle ich das, schließlich benutzt du selbst Genjutsus, und das gar nicht mal so schlecht. Vielleicht können wir uns ja irgendwann mal gegenseitig ein kleines "Duell der Trugbilder" liefern, was meinst du?"
 
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Yuudari Inuy

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Genjutsus? Der junge Genin fand es sehr interessant, dass seine Sensei sich scheinbar auf ähnliche Jutsus spezialisiert hatte, wie er. Es gab nicht viele, die sich mit diesen Techniken anfreunden können. Manche verachten diese auch, weil sie selbst im bei einem Kampf, welcher nicht um Leben und Tod ging, sehr hohen psychischen Schaden anrichten konnten. Inuy fand, dass dies nur eine Ausrede war, weil die meisten Shinobi einfach nicht mit diesen gut umgehen konnten.
Er schaute schon fast fasziniert, als Kimiko den Trick mit ihrem Schwert vorführte. Dieser war mehr als Interessant, weil Inuy bis auf die Fingerzeichen nicht mitbekam, wie sie die Realität veränderte. Er hatte von solchen Techniken schon gehört und gelesen, aber noch nie live gesehen. Langsam erkannte er seine Gegenüber immer mehr als Jounin an. Vielleicht kann sie doch mehr, als sie bis jetzt preisgegeben hat oder ihr liegt das Leiten einer Gruppe einfach nicht. Naja manche Sachen kann man nur praktisch lernen. Kurz fuhr ihm ein Gedankenblitz durchs Hirn. Die Erkenntnis die er gerade gesammelt hatte, würde seinen Bericht, welcher ihm aufgetragen wurde, ziemlich verändern. Mit einem prüfenden Blick musterte er Kimiko. Immer wieder fielen ihm mehr Merkmale an ihr auf, welche sich wie seine Bilder aus seinen Büchern Stück für Stück zusammen setzten, bloß jetzt geschah das nur in seinem Kopf. Ich werde heute Nacht keine Zeit haben zu schlafen. Er musste noch so viel Dinge erledigen. Dabei dachte er an den Bericht für Kimiko, die Amulette und natürlich an seine Büchern.
Aufmerksam lauschte er den Worten von seiner Sensei und der Yuudari fühlte sich langsam wohl in ihrer Gegenwart. Schon lange war niemand mehr so freundlich und aufgeschlossen zu ihm gewesen. Er war Gefühle einfach nicht mehr gewohnt. Weder von seinem Clan noch von anderen Shinobi. Als dann Kimiko ihm nach einem kleinen Duell fragte passierte ihm etwas, was er seit fast 3 Jahren nicht mehr getan hatte. Er lächelte Kimiko an. Es war zwar bloß ein verstohlenes Lächeln, aber war es das erste Mal seit dem Tod seines Bruders, dass er überhaupt menschliche Gefühle gezeigt hatte. "Ich brauche nicht immer Handzeichen, um die Realität für einen kurzen Augenblick verschwinden zu lassen." Als er seinen Satz beendet hatte durchbrach es seine Realtität mehr als hart. Wie versteinert hing für einen kurzen Augenblick seine Gesichtszüge fest. Wie in einer anderen Welt war er für einen Moment außerhalb seines Körpers und sah sich selber Grinsen. Im nächsten Herzschlag riss er sich sofort von Kimiko los und drehte seinen Kopf nach vorne. In der gleichen Bewegung zog er seine Kapuze ins Gesicht und er hatte wieder den gleichen neutralen Ausdruck.
Er ging sofort etwas schneller und redete wieder in dem trocknen gewohnten Ton, als wäre nichts gewesen. Er klang sogar noch etwas kühler als sonst.
"Wir haben keine Zeit für Spielchen. Wir sind auf einer Mission und sollten diese auch erfüllen. Wenn wir uns weiter so viel Zeit lassen, wird unser Auftraggeber noch verärgert sein und unsere Belohung fällt niedriger aus. Ich will ihnen nichts vorschreiben, aber sie sollten sich als Jounin vielleicht mehr auf das wichtige konzentrieren. Das ist hier kein Kindergarten." Vor allem die letzten Sätze klangen sehr hart und garantiert nicht wie die eines Zwölfjährigem, was nicht wusste wenn es jemanden ausversehen verbal weh tat.
Bin ich nicht noch ein Kind? Ich habe mir gerade die blöse gegeben, wie ein normaler Mensch in meinem Alter.... oder wie Ryoichi. So was darf mir nie wieder passieren.
Seine Augen verfärbten sich in den rubin-farbenen Ton, welche sie bei dem Überraschungsangriff der Bunshins bereits angenommen hatte. Wut ströhmte durch seinen Körper und seine rechte Hand ballte sich unter dem Ärmel seines Mantels zu einer Faust. So fest, dass sich seine spitzen Fingernägel in das Fleisch der Handinnenseite bohrten und wenige Tropfen Blut auf den Boden fielen.
Zum Glück ist es nicht mehr weit. Sein Blick fiel auf die Villa, welche nun nur noch wenige Kreuzungen entfernt war und ein leichter, für Kimiko nicht hörbarer, Seufzer entfuhr ihm.


ooc: Ich hab das ganze ohne Word geschrieben, also wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :D
 

Misumi Kimihiro

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"Ich brauche nicht immer Handzeichen, um die Realität für einen kurzen Augenblick verschwinden zu lassen." Dieser Satz hatte zwar auf sich allein gestellt nur wenig Bedeutung, doch das seltsame Lächeln des Yuudari, das ihn begleitete, brachte Kimiko zum Schmunzeln. *Er kann es also doch...* Doch das kurze Gefühl des Sieges verflog, als Inuy ruckartig seinen Kopf nach vorne riss und sie mit kühler Stimme zurechtzuweisen versuchte. *Mehr auf das wichtige konzentrieren, kein Kindergarten... mit einem Mal ist er wieder der abweisende, kleine Clanspross. Wie es aussieht, ist unser lockeres Gespräch jetzt beendet.* Die Kunoichi machte ein ernstes Gesicht, und drehte sich ebenfalls wieder nach vorn. "Du hast Recht, schließlich sind wir gleich da. Also, ich werde vorerst wieder allein mit den Wachen reden, in der Hoffnung, dass sie mir dieses Mal glauben... ah, ich hab's." Noch während dem Gehen formte Kimiko ein paar Handzeichen, und verschwand mit einem leisen "Henge no Jutsu" in einer weißen Rauchwolke, aus der sie mit einer der traditionellen Uniformen Konohas bekleidet wieder auftauchte. "Nur zur Sicherheit."

Wenige Augenblicke später waren Sensei und Schüler endlich an ihrem Ziel angekommen: Der ausladende Palast der Händlerfamilie Gôrudo war von einem etwa fünf Meter hohen, eisernen Zaun umgeben, hinter dem sich im Anschluss an einen breiten Grünstreifen die steinernen Mauern des Herrenhauses erhoben. Ein schmaler, gepflasterter Pfad verband dabei die massive Eingangstür des Hauses mit dem gewaltigen Tor, dass die einzige Möglichkeit darstellte, den Schutzzaun gefahrlos hinter sich zu lassen. Die zwei Wache habenden Soldaten, beide gekleidet in eine strahlende Rüstung aus vergoldetem Metall und rotem Stoff, starrten Kimiko ausruckslos an. Als sie nur noch wenige Schritte voneinander trennten, erhoben die Kämpfer ihre langen Speere. "Halt, keinen Schritt weiter! Was wollt ihr hier, Ninja?" Kimiko verbeugte sich tief, und antwortete mit ruhiger, fester Stimme: "Mein Name ist Mizuumi Kimiko, und ich leite das Team, das im Namen des Dorfes hinter den Blättern den jungen Prinz Daichi beschützen soll." Ein leises Raunen und Murren war zu hören, bevor einer der Männer erneut die Stimme erhob. "Nun, wie es scheint, seid ihr tatsächlich die angekündigten Shinobi zu sein. Tretet ein..." "Ähm, einen Augenblick noch." Beide Männer hatten sich bereits zum Tor umgedreht, und blickten die junge Frau nun verwundert über die Schulter hinweg an. "Drei meiner Schüler sind noch immer auf dem Weg hierher... wenn es möglich wäre, so würde ich gern hier auf sie warten." Offensichtlich schienen die Soldaten nur wenig begeistert von der Idee gewesen zu sein, eine Frau und ein Kind vor dem Tor herumlungern zu lassen, bis drei andere Bengel endlich den Weg gefunden hatten, denn es dauerte eine Weile, bevor einer von ihnen meinte: "Wenn es denn sein muss... eine Stunde, nicht mehr. Wir werden dann das Tor endgültig schließen, und wenn eure Schüler bis dahin nicht aufgetaucht sind, werdet ihr ohne sie eintreten müssen." Noch einmal verbeugte sich Kimiko tief und lächelte. "Vielen Dank. Inuy?" Mit einer kurzen Handbewegung winkte sie den Genin zu sich. "Also, wir werden hier noch eine Stunde warten, bis die anderen auch hier sind... spätestens dann gehen wir rein." Mit erwatungsvollem Blick musterte sie daraufhin die breiten Strassen, die vom Eingangstor des Anwesens wegführten. *Ich hoffe, diese Bengel beeilen sich etwas...*
 
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Matsuo Ryoichi

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Nachdem sie alle durch das Gitter geschlüpft waren ging es weiter durch die Knäle Toredos. Ryoichi warf ein paar mal verstohlene Blicke über seine Schulter um Akira anzublicken. Er war beeindruckt von den Fähigkeiten seines Rivalens und kaute sich auf den Lippen herum.

"Er ist stark, scheint doch nicht ein so großer Aufschneider gewesen zu sein...."


Er brachte seine Aufmerksamkeit wieder nach orne und auf die dunklen Kanäle. Keiner sprach ein Wort und alles was man vernehmen konnte war das leise Rauschen des Wassers und das Platschen ihrer Schritte, die sich immer weiter dem Ausgang näherten. Schon bald waren die ersten undeutlichen Stimmen zu vernehmen, Leute unterhielten sich über die Situation in dem Dorf und die geheimnissumwitterte Leibwache aus Konoha. Anscheinend waren sie hier schon angekündigt worden. Als sie die andere Seite der Mauer erreichten wurden sie langsamer und versuchten ihre geräusche im Wasser zu minimieren. Ihre kleine Helferin ging langsam bis zum grell scheinenden Ausgang und warf vorsichtig einen Blick nach draußen. Offensichtlich schaute sie nach ob die Luft rein war. Nach einiger Zeit gab sie den Anderen zu verstehen das alles in Ordnung war und kletterte aus dem Kanal. Ryoichi folgte ihr beinahe Sofort, er konnte es kaum erwarten endlich das fremde Dorf zu sehen. Sobald er aus dem Wasser war schlug er sich zu dem Mädchen, das bereits in einem Seitengasse auf sie wartete. Er konnte nur wenige Blicke auf die Straße erhaschen aber sog alels auf wie ein Schwamm. Während die Zwei auf seine Teamkameraden warteten sah er sich staunend in der Gasse um und fuhr mit der Hand über die Häuserwände. Im Gegensatz zu Konoha schienen die Bewöhner dieses Dorfes ihre Häuser aus Lehm zu bauen. Auch waren die Hütten erheblich niedriger als in seiner Heimat. Unangenehm zog ihm die Kälte seiner nassen Hose in die Knochen und erinnerte ihn daran dass er gerade durch hüfthohes Wasser gewatet war. Sein Blick wanderte wieder zum Kanal, aus dem gerade Akira geklettert war. Ryoichi fing an zu lachen und musste sich den Bauch halten als er den jungen Shinobi beobachtete.

"Hast wohl das Klo verpasst? Oder?!"

Er wischte sich eine Freudenträne aus den Augenwinkeln während er weiterprustete da Koyaku nicht gerade ein besseres Bild abgab. Natürlich sah er selbst nicht besser aus aber das änderte nichts an seiner Schadenfreude.
 
A

Amaya Akira

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[FONT=Verdana, sans-serif]Still gingen sie durch den dunklen Kanal, nachdem auch Koyaku das Gitter passiert hatte. Es war nicht schwer durch das Wasser zu kommen, immerhin hatten sie die Strömung auf ihrer Seite. Trotzdem musste man ein wenig aufpassen, dass es einen nicht von den Füßen riss, was für die Genin allerdings eine leichte Übung war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Immer wieder spürte der Amaya die Blicke Ryoichis, der vor ihm lief, doch ignorierte er sie gekonnt. Viel mehr dachte er darüber nach, was sie tun sollten sobald sie aus diesem Fluss hinaus in die Stadt gekommen waren. Was würde sie erwarten? Dem Gewisper, das man vernehmen konnte zu urteilen, war es nicht gerade leer auf den Straßen und so würden sie wohl schnell gesehen werden, allein schon wegen ihrer nassen Kleidung. Doch als Akira an sich herunter sah, bemerkte er, dass nicht nur die Nässe ihn verraten würde, immerhin war er dort, wo das Wasser nicht hingekommen war, auch noch immer total verdreckt. Herrliche Aussichten... na mal gucken ob wir auch gebührend empfangen werden. Er verkniff sich einen ausgesprochenen Kommentar und schritt weiter voran.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Schließlich kamen sie bei einem Ausgang an, doch bevor sie rauskonnten, überprüfte das Mädchen scheinbar die Umgebung und gab ihnen auch nach kurzer Zeit das Signal, das die Luft rein war. Noch bevor Akira wirklich hingucken konnte, war Ryoichi schon nach draußen gehuscht. Was soll man sagen... er is halt ein neugieriger Freigeist... und nervig noch dazu.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Er folgte ihm ruhig und erst als er aus dem Wasser stieg fiel ihm auf, wie nass er wirklich war. Seine Klamotten waren schwer und es tropfte von allen Seiten an ihm herunter. Er murrte und schaute sich kurz um, bis er die zwei Vorangegangen erblickt hatte. Schnell warf er noch einen Blick nach links und rechts, bevor er sich schnell zu ihnen gesellte. Ryoichi hatte allerdings, als er den Amaya erblickt hatte schallend angefangen zu lachen. Dieser konnte sich denken warum und nachdem ein spöttischer Kommentar aus dem Mund des Energiebündels gekommen war, war es auch ganz sicher. Akira verdrehte seinerseits nur die Augen und wartete auf Koyaku, der von Ryoichi ebenfalls mit lautem Lachen begrüßt wurde.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein weiteres Mal sah Akira sich um und nickte dann. “Okay... niemand scheint uns zu beobachten soweit ich das beurteilen kann.“ Er blickte den Brillenträger an und ihm wurde bewusst, dass er jetzt eigendlich unter seinem Kommando stand. Verdammt nochmal, ganz sicher NICHT! Mit einer langsamen Bewegung fasste er sich mit beiden Händen an den Hinterkopf un löste den Knoten, der sein Stirnband hielt. Als er dann sein Stirnband in Hand hielt verstaute er es in einer seiner Manteltaschen. Auf die verwunderten Blickte seiner Kameraden seuftzte er nur. “Ich würde euch empfehlen das Gleiche zu machen. Nicht dass wir aufgrund unserer Erscheinung auffällig genug wären, so ist auch nnoch etwa die Hälfte dieses Dorfes gegen uns und wir wissen nicht wie stark ihre Leute sind. Diese Stirnbänder sind die einzigen Dinge, die uns als Shinobi von Konoha ausweisen. Wenn wir sie verstecken, verringern wir auch die Chance angegriffen zu werden. Und ich glaube kaum, dass wir unnötig Zeit mit Kämpfen verbringen sollten, wir werden schließlich erwartet.“ Er drehte sich von den Beiden weg und liess seinen Blick durch die Gegend scheifen. Von diesem Moment an konnten sie praktisch jeden Moment angegriffen werden und deswegen war nun höchste Aufmerksamkeit gefragt.[/FONT]

 
K

Katake Koyaku

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Das erste, was dem Katake in den dunklen Gängen auffiel, war die unangenehme Kälte des Wassers, das seine Beine umspülte, und unaufhörlich tiefer in das Dorf floss. Kurz spielte er mit dem Gedanken Suimen Hokou no Gyou zu benutzen, um einerseits der Kälte und andererseits der sich stetig erweiternden Beschmutzung zu entgehen. Er kam allerdings zu dem Schluss, dass es sich hierbei, wie zuvor die Verwendung eines Kawarimi no Jutsus, nur um eine sinnlose Verschwendung von Chakra gehandelt hätte, und setzte deshalb weiter einen Schritt nach dem anderen in das kühle Nass. Leise Stimmen drangen an die Ohren des Genin, und er konnte kurz Gesprächsfetzen verstehen, die ihm allerdings keine neuen Informationen erhalten ließen.

Als die kleine Gruppe das Ende des Durchgangs erreichte, hielten sie inne, bevor ihre Führerin die Lage sondierte. Nach einer nur kurzen Wartezeit erhielten die drei Genin das vorab verabredete Signal, worauf sie sich einzeln aus dem Kanal heraus begaben. Zuerst verließ Ryoichi den Durchlass, dicht gefolgt von Akira und zuletzt trat Koyaku wieder an das immer dunkler werdende Tageslicht. Der kalte und sondierende Blick des Katake schwenkte über das sie umliegende Gebiet, auf der Suche nach potenziellen Gefahrquellen, doch in diesem Moment konnte er keine dieser Art ausmachen. Rasch schloss er zu den anderen auf, wo er einen lachenden Ryoichi vorfand, der sich anscheinend köstlich über das Aussehen der Gruppe amüsierte. Auch Akira blickte sich um, und erhob danach sein Wort, nur um danach seinen Blick auf Koyaku zu richten. Ich habe irgendwie das dumpfe Gefühl, dass er mich nicht als Anführer akzeptieren wird, aber ich mache das ja auch nicht freiwillig. Und streng genommen, bin ich jetzt auch nicht der Anführer, denn wir sollten nur einen Weg nach drinnen finden. Sensei Kimiko hat gesagt, dass wir dies auf eigene Faust oder auch als Gruppe erreichen können, aber egal.

Mit ruhigen Handgriffen entfernte der Amaya das Stirnband, auf dem das Emblem ihres Heimatdorfes prangte, und verstaute es in seinem Mantel. Akira erntete mit seinen Ausführungen und seiner Handlung einen anerkennenden Blick das Katake, der danach seinerseits den Knoten des Bandes, welches er sich um den linken Oberarm gebunden hatte, löste, und das charakteristische Erkennungsmerkmal eines Shinobi in seine Tasche gleiten ließ. "Die nächste Hürde ist das Auffinden unseres Zielorts: Das Anwesen der Familie
Gôrudo." Der Blick der kalten Augen des Genin richteten sich auf ihre Führerin, und musterten sie ein weiteres Mal von oben bis unten. "Ich will Dich nur ungern weiter belästigen, aber könntest Du uns vielleicht den Weg, oder die Richtung weisen? Ich kann von hier zwar Unterschiede in den Bauten erkennen, aber leider kann ich keine Aussagen über die Bewohner treffen, und es wäre wohl nicht von Vorteil, wenn wir vor dem falschen Anwesen auftauchen würden." Auch während er sprach ließ der Genin seine Umgebung nicht außer Acht, denn sie befanden sich mittlerweile schon auf umkämpftem Terrain, und man konnte nicht erahnen, was auf ihrem Weg zu ihrem Zielort noch passieren würde. Abwartend lauschte er den Geräuschen des Dorfs, und versuchte die Quelle eines jeden auszumachen.
 

Misumi Kimihiro

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~~ Aus Sicht der Unbekannten ~~

Wer hätte schon gedacht, dass sich zukünftige Elitekämpfer so kindisch und jämmerlich benehmen würden? Nicht nur, dass sich der Augenklappen-Heini beim Anblick der pitschnassen Gruppe geradezu vor Lachen in die Hosen machte, nein, der Schwarzhaarige versteckte sogar sein Stirnband in der Hoffnung, die drei würden auf diese Weise weniger auffallen. "Hey!" Überheblich lächelnd schaute sie dem Amaya in die Augen. "Sieh dich mal an. Du tropfst von oben bis unten, und du glaubst wirklich, dass dich nur dieses lächerliche Stirnband auffallen lässt? Außerdem: Wenn ihr tatsächlich Shinobi sein solltet, was ich so langsam bezweifle, solltet ihr da nicht stolz auf euer Dorf sein? Stattdessen versteckst du genau das Zeichen, was dich als Mitglied Konohas auszeichnet, aus Angst, irgendwelche Dorfdeppen könnten auf dich losgehen! Das ist nicht schlau, das ist einfach nur schwach." Auf Koyakus Frage hin drehte sich das blondhaarige Mädchen um und musterte die Umgebung. Unzählige, abgewrackte Häuser säumten das Ufer des rauschenden Flusses, der in die kleine Kanalisation hinter ihnen mündete. "So wie ich das sehe, folgt ihr am besten der Strasse und schaut immer nach oben. Früher oder später müsstet ihr irgendwo ein goldenes Dach sehen. Keine Sorge, selbst ihr könnt das nicht übersehen.“ Noch einmal schaute sie jeden einzelnen der durchnässten Genin an. „Ich hoffe, ihr könnt Daichi-kun wirklich beschützen.“ Mit diesen Worten drehte sich das Mädchen hastig um, und verschwand in einer der dunklen Gassen des Armenviertels.


~~ Aus Kimikos Sicht ~~

„Wo bleiben diese Idioten nur?!“
Zwar konnte die Jounin nicht genau sagen, wie viel Zeit mittlerweile vergangen sein mochte, doch ihr kam es wie eine Ewigkeit vor. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie sich, zumindest ihrer Sicht nach, mit Inuy zusammen in den Augen der beiden Wachleute vollkommen zum Trottel machte. Weder hatte sie ihre Schüler in dem Maße unter Kontrolle, als dass diese Jungen ihr gehorchten und pünktlich aufgetaucht wären, zu allem Überfluss wartete sie auch noch vor den Toren einer riesigen, gemütlichen Villa auf ihre unzuverlässigen Genin. „Wenn ich diese kleinen…“
In diesem Moment bogen drei ihr wohl bekannte Gesichter um eine nahegelegene Häuserecke: Akira, Koyaku und Ryoichi, klatschnass von oben bis oben, „schlenderten“ geradezu auf den Eingang des Grundstückes zu. Kimiko zwang sich ein fröhliches Lächeln auf die Lippen, und winkte den Jungen zu. „Ryoichi! Akira! Koyaku! Da seid ihr ja endlich, und dann auch noch so pünktlich!“ Kurz schaute sie zu einem der Wachleute hinüber, der sich sogleich daran machte, das massive Eisentor zu öffnen. „Dann lasst uns mal reingehen. Inuy? Du gehst bitte voran.“ Als der Yuudari an ihr vorbeigegangen war, passierten auch ihre drei anderen Schüler die wütende Kunoichi… und fingen sich einer nach dem anderen eine Kopfnuss ein. Die fragenden Blicke ignorierte Kimiko, und während sie brav im Gänsemarsch auf das beeindruckende Portal der Villa zuliefen, ergossen sich ihre Predigten wie ein Wasserfall über ihre Schüler. „Was fällt euch eigentlich ein?! Hab’ ich nicht gesagt ihr sollt euch etwas beeilen? Wie seht ihr überhaupt aus? Klatschnass, und stinken tut ihr auch als kämt ihr direkt aus einer Kloake! So soll euch also die Hausherrin sehen, wie? Eins verspreche ich euch, wenn wir das nächste Mal unter uns sein sollten, dann…“
Plötzlich öffnete sich das Portal, und eine kleine, mollige Frau musterte die kleine Gruppe misstrauisch. Mit dem breitesten und höflichsten Lächeln, das ihr zur Verfügung stand, verbeugte sich Kimiko vor der Frau. „Einen guten Abend wünsche ich euch. Mein Name ist Mizuumi Kimiko, und ich bin die Leiterin des Teams aus Konoha, das zum Schutze des Prinzen entsandt worden ist.“ Die in schwarzen Stoff gehüllte Frau lächelte jedoch nur müde und winkte ab. „Schon gut, schon gut, genug Höflichkeiten, die Hausherrin und ihr Bengel sind bereits zu Bett gegangen. Ich bin Kahi Ran, die Haushälterin der Familie Gôrudo. Meine Herrin hat mir eure Ankunft bereits mitgeteilt, und mir befohlen, euch so gut es geht zu Diensten zu sein. Wir haben für die Jungen ein Vierbettzimmer vorbereitet, und im selben Gang steht ebenfalls ein Raum für sie zur Verfügung. Bitte folgt mir.“ Ohne ein weiteres Zeichen wandte sich die etwas mürrische Haushälterin bereits wieder ab, und ging auf eine große Treppe inmitten der prunkvollen Eingangshalle zu: Die steinernen Wände des riesigen Raumes waren fast komplett mit Wandteppichen geschmückt, und an der mit Hoz verkleideten Decke prangte ein kitschiger Kronleuchter. Den Boden bedeckte ein kunstvoll bestickter Teppich, und überall kündete der Geruch von einem der vermutlich leckersten und teuersten Abendessen, denen sich die kleine Gruppe Shinobi je gegenüber gesehen haben mochte. Ein Knurren Richtung Magengegend erinnerte Kimiko an ihr recht spärliches Frühstück und daran, dass sie seit dem nichts mehr zu sich genommen hatte. *Ich kann nur hoffen, dass sie uns ein wenig übrig gelassen haben…*
„Leider haben wir etwas früher mit eurer Ankunft gerechnet, deshalb ist das Essen, das für euch vorbereitet wurde, bereits kalt.“ Während die sechs Personen nacheinander die Treppe aus dunklem Holz erklommen, ließ Kimiko den Kopf hängen. *Natürlich, natürlich…* Missmutig strich ihr Blick über die Köpfe ihrer drei nicht ganz so gehorsamen Schüler. *Vielen Dank, ihr… ihr…* Am Ende der Treppe bog die Haushälterin nach rechts in einen langen, ebenfalls mit Bildern und Teppichen geschmückten Gang an, in dem sich unzählige Holztüren aneinander reihten. Vor der etwa sechsten oder siebten Tür blieb sie stehen. „Das ist das Zimmer der Jungs, und das hier…“ Sie deutete auf die Tür direkt daneben. „… ist ihr Raum, Mizuumi-san. Übrigens sind alle Zimmer auf dieser Seite des Ganges mit einem Balkon verbunden, der um das ganze Gebäude herumführt, nur damit sie nicht überrascht sind. Falls ich noch etwas für sie tun kann, melden sie sich einfach bei mir. Mein Zimmer liegt im Erdgeschoss, direkt links an der Treppe vorbei und geradeaus. Ich werde mich nun zurückziehen, gute Nacht.“ Einen kurzen Moment lang erwog Kimiko noch, die Haushälterin nach einem heißen Bad oder zumindest einer kalten Portion des Abendessens zu fragen… entschied sich jedoch dagegen. *Die Frau scheint ebenfalls ziemlich am Ende zu sein, und wir sind zugegebenermaßen wirklich spät dran…* Mit einem Blick zu ihren Genin sagte sie deshalb: „Also Leute, es ist wirklich schon spät, und ich will, dass ihr pünktlich ins Bett geht. Für den gesamten Aufenthalt hier gilt: BENEHMT EUCH! Ihr dürft nicht vergessen, dass alles, was ihr hier anstellt, später auf das Dorf zurückfällt, und ihr wollt eurer Heimat doch keine Schande machen, oder?“ Mit einem übertrieben Lächeln drehte sie sich zur Tür ihres eigenen Zimmers, während sie mehr zu sich selbst sagte: „Nein, das wollt ihr nicht, bestimmt nicht, nein…“ Und mit einem Klack war Kimiko auch schon in ihrem Zimmer verschwunden und zog die Tür hinter sich zu.
Seufzend ließ sich die Jounin hinter der Tür zu Boden sinken. Wer hätte gedacht, dass es so nervenaufreibend sein konnte, auf vier junge Ninja aufzupassen? Ihr kleiner Testkampf heute Morgen war mit Abstand der Höhepunkt des gesamten Tages, und nichts wäre Kimiko jetzt lieber gewesen, als sich nach draußen zu verziehen, etwas zu essen zu suchen und vor dem Schlafengehen noch ein paar Runden ums Dorf zu drehen. Über die Jahre hinweg hatte sie sich einfach daran gewöhnt, die Nächte allein zu verbringen, doch jetzt hatte sie die Aufsicht über eine Gruppe aufstrebender Genin, denen sie ein Beispiel sein musste, weshalb sie nicht einfach aus der Villa fliehen und die Nacht genießen konnte... Andererseits: Wenn sie niemand bei ihrem kleinen Nachtspaziergang beobachtete, sprach an und für sich doch nichts dagegen, oder? Allerdings war es viel zu gefärhlich, sich bereist jetzt hinauszuschleichen. Sie musste zumindest noch eine halbe Stunde, vielleicht sogar ene ganze warten, damit ihre lieben Kleinen auch wirklich schliefen, während sich die Sensei "ins Nachtleben stürzte".
Ächzend erhob sie sich wieder aus ihrer unbequemen Sitzposition, und sah sich zum ersten Mal wirklich in ihrem vorrübergehenden Heim um: Der Raum war überraschend groß und geräumig, und noch dazu recht gemütlich eingerichtet. Ein weicher Sessel stand an einem aufgeräumten Schreibtisch gegenüber dem gigantischen Bett mit blutroter Bettwäsche, über dem das Bild eines fliegenden Schwanes in der Morgensonne prangte. Sämtliche Lampen waren mit Gold verziert, und auch das restliche Zimmer durchzogen immer wieder dunkelrote und goldene Akzente. Als sich Kimiko zum Bett schleppte, ihren Rucksack von den Schultern gleiten ließ, und sich auf das gemachte Bett hockte, versank sie fast. Die Matraze war weicher als alles, auf dem sie je gesessen hatte. Hastig stand sie wieder auf und schaute zerknirscht auf ihre Schlafstätte. "Sollte ich tatsächlich die nacht auf diesem Ding verbringen, werde ich morgen vor lauter Rückenschmerzen nicht mehr laufen können..." Mit einem Griff schnappte sie sich ihre Tasche, zerrte sie hinüber zum Schreibtisch, und zückte eines ihrer medizinischen Lehrbücher. "Solange diese Nervensägen noch nicht schlafen, werde ich wohl noch etwas lesen... man kann immerhin nie wissen, wann sich einer dieser Chaoten das erste mal verletzt." Auch im Sessel versank sie zum Teil, doch der Tisch und die kleine Lampe boten einfach den perfekten Platz für eine kleine Lektüre.
 
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Y

Yuudari Inuy

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Scheinbar hatte Kimiko verstanden, dass für den Yuudari keine weiteren Konversationen in nächster Zeit stattfinden würden. Inuy selber versuchte die Wut auf sich selber abzulenken, in dem er sich Gedanken über die Mission machte, welche sie nun bald endlich in Angriff nehmen würden. Die Villa ihres Auftraggebers war ziemlich zentral gelegen, was einen größeren Angriff, auf den Erben, von mehreren Personen ausschloss, da es viel zu auffällig war. Als sie nun das Gebäude aus der Nähe sehen konnten konnte der Yuudari einen direkten Angriff endgültig ausschließen. Wenn die Wachen gut verteilt waren und die Shinobi aus Konohagakure selber noch ab und zu Wache hielten, wurde das komplette Areal abgedeckt. Ich glaube ich werde meinen Freund in der Nähe des Erbens abstellen auch wenn es ihm glaube ich nicht passen wird, aber auch für ihn ist es die erste Mission. Und was kann ein Geist besser, als unbehelligt jemanden zu beobachten. Wo ist er eigentlich gerade? Kurz schloss er seine Augen, um sich etwas zu konzentrieren. Sein Doujutsu konnte er jetzt nicht aktivieren. Das war zu auffällig. Aber die Verbindung zu seinem Bruder reichte aus, um ihn zu spüren, wenn er in seiner Nähe war. Scheinbar war er das auch in diesem Fall. Tekki bewegte sich zwischen Kimiko und Inuy. Etwas negative Ausstrahlung ging von ihm aus. Bestimmt hatte er sehr große Lust Inuys Sensei einen Streich zu spielen, aber die beiden Yuudari wussten, dass es jetzt zu auffällig wäre.Ob ich ihn heute Nacht mal bei ihr vorbei schicke? Ein finsteres und absolut böses Lächeln machte sich in seiner Seele breit. Vielleicht warte ich einfach noch eine Nacht, bis ich ihr das Amulett gebe. Dann wird sie heute einen schönen Schlaf haben.
Mit geschlossenem Mund leckte er sich unbewusst über seinen Eckzahn und jede Menge Sachen fielen ihm ein, was Tekki in später Stunde alles machen könnte. Dann musste er sich wieder an seine so selbstbewusste und ignorante Klassenkameradin an der Akademie erinnern. Junko würde er noch aus ihrer Welt herausreißen, in der scheinbar alles klar und geradlinig ist. Sie soll erwachen aus ihrer Illusion, auch wenn sie die Realität nicht mögen wird.
Dann wurden seine Gedanken auf einmal von Kimiko unterbrochen, welche mit den Wachen geredet hatte. Als sie ihm zu sich herbeorderte schlugen seine Gefühle wieder voll auf die Nüchternheit, welche er stets versuchte aufrecht zu erhalten. Die Mission zählte und alles was nicht dazu gehörte war unwichtig. Aber der Genin war immer noch zwölf Jahre alt und auch er wollte sich einmal Scherze erlauben. Dieses eine Mal. Nur heute Nacht.
Nun stand sich der Yuudari die Beine in den Bauch, während die Beiden auf den Rest des Teams warteten. Warum sie noch eine Stunde warten sollten, verstand Inuy nicht. Immerhin sollten sie nicht so lange brauchen und die Vorreiter hatten sich auch etwas Zeit gelassen. Er hoffte nun aber nur, dass die anderen wirklich nicht so lange brauchen würden.

Während sie da sinnlos in der Gegend standen sprachen sie kein Wort miteinander und das war auch besser, denn wusste Inuy nicht, wie er dieses Mal reagieren würde. Freundlich auf jeden Fall nicht. Schnell überkam ihm die Langeweile und er zog bereits nach wenigen Minuten eins seiner Bücher heraus und stellte sich in die Nähe einer Lampe. „Realität III“ sollte nun schon mit neuen Kapiteln gefüllt werden. Ihm war es wie immer egal, ob Kimiko ihm dabei beobachtete. Sie standen weit genug auseinander und mit seiner Handschrift würde sie sowieso große Probleme haben etwas lesen zu können. Mit einer flüchtigen Handbewegung über das Siegel, welche das Buch verschloss, lies er etwas Chakra hinein und es schlug von alleine auf die erste unbeschriebene Seite. Die vorderen 23 Seiten waren bereits voll mit Notizen. Zu erst begann er eine leichte Skizze von Koyaku in die obere rechte Ecke zu machen und kritzelte schnell einige Stichpunkte darunter. Nach circa fünf Minuten blätterte er dann zwei Seiten weiter und begann dort das Gleiche über Ryoichi anzufangen. Auch hier brauchte er nicht mehr als fünf Minuten. Dann schlug er erneut zwei Seiten weiter und begann über seine Sensei zu schreiben. Zwischendurch schielte er immer zu ihr herüber. Da er Kimiko jetzt schon besser kannte, als die anderen Beiden wurde ihre Skizze auch detaillierter und hatte schon Ansätze von einer richtigen Zeichnung. Dann begann er mehrere Zeilen zu schreiben. Um genau zu sein beschrieb er die ganze Seite, was seine 15 Minuten dauerte. Gerade in dem Augenblick als er die letzten Wörter geschrieben hatte begann auf einmal Kimiko den fehlenden Genin zuzurufen. Ein Blick über sein Buch zeigte ihm, dass sich nun die anderen endlich eingefunden hatten. Erleichtert klappte er das Buch zusammen und schob es ruhig in seine Tasche zurück. Wie aufgefordert ging der Yuudari voran in das Haus und als er das Gebäude betreten hatte zog er seine Kapuze aus dem Gesicht.
Das sich Kimiko erstmal verbal austoben musste war mehr als verständlich. Zum Glück konnte er sich als nicht angesprochen betrachten und so schaltete er mehr oder weniger ab. Bevor Kimiko ihre Ansprache beenden konnte wurden sie auch schon von der Haushälterin unterbrochen und zu den Zimmern geschafft. Ohne den anderen einen Blick zu würdigen folgte er der Gruppe die Stufen hoch. Oben angekommen hörte er sich noch den Vortrag der beiden Frauen an und drehte sich dann gelangweilt um, um als erster das Zimmer zu betreten. Verdammter Mist. Mit denen auf einem Zimmer.
Als er in dem Raum kam durchquerte er ihn sofort und ging zu dem Bett welches in der hintersten Ecke nahe dem Balkon stand. Ohne mit den anderen ein Wort zu wechseln legte er seine Tasche auf das Bett und kramte ein kleines Paket mit dem Essen hervor, welches er sich an dem Morgen bereit gemacht hatte. Er hatte unterwegs so gut wie gar nichts gegessen, aber für ihn war die Nahrungsaufnahme nur ein notwendiges Übel. Ohne groß Anstalten zu machen verstaute er seine Tasche unter dem Bett und ging auf den Balkon. Im Türrahmen dreht er sich noch einmal kurz zu seinen Teamkameraden. „Schlaft gut.“

Leise zog er die Tür hinter sich zu. Er ging noch ein paar Meter von dem Fenster des Zimmers und dem Zimmer von Kimiko weg und setzte sich dann auf den Holzboden. Kurz schloss er die Augen und nachdem er sie wieder geöffnet hatte, war sein Doujutsu aktiviert. Wie immer erschien die Welt um ihn herum in einem komplett anderen Farbspektrum. An das daraus resultierende hellblaue Licht in der Nachte hatte er sich schon sehr lange gewöhnt. „Tekki bist du da?“ Inuy wusste, dass sein Freund ihn gehört hatte, egal wo er gerade war und so begann er in Ruhe sein Essen auszupacken und es zu sich zu nehmen. Nach wenigen Minuten tauchte dann der Geist auf und setzte sich neben ihn. Inuy versuchte so leise wie möglich zu sprechen, denn wusste er nicht, was die anderen für Möglichkeiten zum Belauschen hatten. „Was hältst du von den Leuten?“ Tekki blickte ihm nachdenklich an, bevor er reagierte. „Es sind schon sehr komische Menschen. Sie sind so anders als wir. Bis auf dieser Koyaku scheinen sie alle sehr vorschnell zu handeln. Vielleicht solltest du das Ersatz-Augenpaar für diese Frau sein. Welche ich übrigens auch mehr als belustigend finde.“ Tekki und Inuy mussten beide breit Grinsen. „Wollen wir es noch lustiger mit ihr haben?“ Inuys Blick wurde finster und bösartig. „Du meinst ich soll sie heute Abend besuchen gehen?“ Der Genin nickte. „Ich weiß, dass du deine Fähigkeiten als Poltergeist stark verbessert hast. Außerdem habe ich ihr noch kein Anch gegeben. Das sollte es dir nur umso leichter machen. Du sollst es ja nicht übertreiben. Nur ein bisschen. Außerdem müsste ich dich bitten etwas über den Erben heraus zu finden. Er wird sich hier irgendwo im Haus aufhalten. Vielleicht schaust du dich etwas um. Ich werde auch noch Amai gleich losschicken, dass sie sich die Zugangsmöglichkeiten am Dach und die Wachposten mal etwas genauer anschaut. Wir sollten darauf vorbereitet sein, dass jemand versuchen wird das Haus anzugreifen. Ich hoffe es zwar nicht, aber man kann ja nie wissen. Zwischendurch kannst du Kimiko immer noch einen Besuch abstatten. Übertreib es aber bitte nicht all zu sehr. Ich will bloß, dass sie morgen ein paar Augenringe hat.“ Tekki nickte ihm noch zu und stellte sich dann hin.„Ok. Ich werde mir dann mal das Haus anschauen und dann später mal bei der Sensei vorbei schauen. Ich werde nur dreimal etwas machen. Vielleicht können wir in ein paar Tagen das wiederholen.“ Der andere Yuudari setzte sich auf die Knie und schaute noch einmal zu seinem einzigen Freund hoch. „Mal sehen. Wir reden dann morgen früh.“ Nach den Worten verneigte sich Tekki noch einmal kurz und ging dann durch die Wand. Inuy griff nun unter seinen Mantel und holte eine Schatulle und eine Schriftrolle hervor. Aus der Schatulle holte er eine kleine Puppe und legte sie vor sich hin. Dann breitete er die Schriftrolle daneben aus und formte die nötigen Fingerzeichen. Wakai Tamashii no Yûhei. Kaum hatte er das Jutsu ausgesprochen begann die Puppe schon zu zucken und erhob sich in die Luft auf Kopfhöhe. „Amai! Schau dir das Haus von außen etwas an. Such nach Fenstern und Zugangsluken, durch welche ein Eindringling hinein kommen könnte. Außerdem schau nach Orten, wo man sehr gut das ganze Gelände überblicken kann.“ Sofort flog das kleine Püppchen los und drehte seine Runde. Während dessen verstaute der Yuudari wieder die Schriftrolle, beendete sein Doujutsu und aß noch etwas aus dem Paket. Nach vier Minuten kam Amai dann zurück und setzte sich auf die Handfläche ihres Meisters. Dieser schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen willenlosen Diener. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte Inuy alle nötigen Informationen und hob das Jutsu der Geisterverschließung wieder auf. Als er die Puppe wieder weggepackt hatte stand er auf und begab sich zu seinem Bett zurück. So leise wie möglich schloss er die Balkontür und begann sich auszuziehen. Die anderen lagen bereits alle ruhig in ihren Betten und der Yuudari lies die einschläfernde Stille auf sich wirken. Ordentlich gefaltet legte er dann seine Sachen auf einen Stuhl neben seinem Bett und kroch dann langsam unter die Decke. Im Gegensatz zu anderen schlief er nur in Unterwäsche und nicht mit einem Schlafanzug. Er brauchte im Bett immer seinen Freiraum und da engte ihn die überflüssige Wäsche zu sehr ein. Kaum hatte er sich hingelegt umhüllten ihn auch schon die ersten Träume. Seine letzten Gedanken waren bei seiner Sensei. Er würde nur zu gerne live sehen, was Tekki ihr antat.

Ooc: Kimi, lass dir was Schickes einfallen. Stell dir einfach vor ein Anfänger-Poltergeist ist bei dir im Zimmer. Er kann nicht zu dir sprechen oder dich berühren. Gegenstände berühren, Fenster aufschlagen und für ein bisschen Wind sorgen ist im Bereich seines möglichem. ;)
 
M

Matsuo Ryoichi

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Mit einem Stirnrunzeln nahm Ryoichi die Reaktion ihrer Helferin auf Akiras Vorschlag war. Er konnte kaum glauben was das Mädchen da von sich gab, offensichtlich hatten sie hie keine Akademie. Kein Wunder dass sie die Hilfe der Shinobie brauchten. Eigentlich brannte ihm ein Kommentar auf der Zunge aber er hielt sich ausnahmsweise zurück, sie hatten schon genug Zeit verplempert. So nickte er Akira nur wortlos zu und nahm ebenfalls sein Stirnband ab. Er verstaute es in einer seiner Taschen und folgte nebenbei den Ausführungen des Mädchens. Sein Blick glitt nach oben und tatsächlich konnte er ein goldenes Dach in der Abendsonne glitzern sehen. Das Gebäude musste riesig sein, Ryoichi fragte sich staunend wie viel das Dach wohl wert sein musste.

„Damit könnte man bestimmt all die Hütten hier vergolden! Das goldene Dorf in der Wüste, wie in den Geschichten..:“

„Ich hoffe, ihr könnt Daichi-kun wirklich beschützen.“

Ryoichi’s Blick ruckte wieder auf ihr Gesicht und war überrascht von dem Zweifel den er darauf fand. Hatten sie sich wirklich so erbärmlich angestellt? Doch er hatte nicht lange Zeit darüber nachzudenken, den das Mädchen war kurz darauf in den verwinkelten Gassen des Armenviertels verschwunden. Ryoichi sah ihr betroffen nach und fuhr sich seufzend über den Hinterkopf. Ab jetzt würde er sich mehr anstrengen....
Er dreht sich zu seinen ebenso perplexen Kollegen um und sagte voll Tatendrang.

„Dann wollen wir mal Sensei Kimiko und Inuy nicht mehr warten lassen! Auf geht’s!“

Er lachte noch ein Mal bevor er sich in Bewegung setzte und um die Ecke schlenderte, die Sonne befand sich schon im Niedergang und so war etwas weniger auf den Straßen los. Doch noch immer waren genug Menschen da um die drei klatschnassen Genin mit erhobenen Augen anzusehen. Ryoichi lies sich davon nicht einschüchtern, lebendig wie eh und je sog er die Umgebung in sich auf und bemerkte ums ein und andere Mal das ihm der Mund offen stand. Nach einiger Zeit kamen sie endlich bei dem beeindruckenden Bau an, dass sie so lange gebraucht hatten lag vornehmlich daran dass ihr Weg einen Markt gekreuzt hatte und Ryoichi lange mit sich gerungen hatte bevor ihn die Anderen überzeugt hatte dass sie jetzt nicht genug Zeit hatten um sich etwas zu Essen zu holen.
Als Kimiko ihnen zurief und winkte tat Ryoichi das Gleiche und winkte zurück. Die darauffolgende Kopfnuss traf ihn völlig unvorbereitet und so rieb er sich mit zusammengekniffenen Augen den schmerzenden Schädel während er mit seinem nun kompletten Team das Anwesen betrat.

„Dabei haben wir nicht mal einen Zeitpunkt ausgemacht!...“

Er sah keinen Fehler und tappte beleidigt zwischen den Anderen einher. Das Anwesen war von Innen noch beeindruckender als von Außen und Ryoichi kriegte bei dem Anblick von mit exklusiven Holz getäfelten Boden und teueren Kronleuchtern große Augen.

„Eins ist sicher, leisten kann er sich die Hilfe aus Konoha...“

Als das Gespräch in Richtung Essen kam stahl sich ein Freudenstrahlen auf sein Gesicht, doch das währte nicht lange als bekannt wurde dass es als „zu kalt“ deklassiert wurde.

„Waaas?! Die können uns doch nicht ohne Essen ins Bett schicken! Sensei, sag doch etwas?!“

Doch auch seine erschütterten Blicke in Richtung Kimiko halfen wenig, kein Wort des Protests entfleuchte der Sensei und so wurde es von allen still hingenommen. Als sie auf ihrem Zimmer angekommen waren lies Ryoichi übertrieben ächzend seinen kleinen Rucksack auf den Boden fallen und beschlagnahmte eines der Betten in der Nähe der Balkontüre für sich, er hatte gerne etwas frische Luft beim Schlafen. Die letzte Zurechtweisung von Kimiko hatte er nur mit rollenden Augen gewürdigt, sie benahmen sich immer! Er setzte sich aufs Bett und wippte probeweise auf und ab, es schien weich zu sein. Doch eine Bewegung vor ihm lenkte ihn ab, Inuy stand im Türrahmen des Balkons und wünschte ihnen eine gute Nacht bevor er nach draußen verschwand und die Tür zuschob. Ryoichi antwortetet höflich und wünschte ihm ebenfalls eine. Als die Tür zu war zügelte er sich noch für einige Sekunden bevor er sich leise auf den Boden fallen lies und die geringe Entfernung zu der Papiertür überwand. Mit einem Finger stach er ein kleines Loch in das Papier und starrte angestrengt nach draußen bis er Inuy in einem einigermaßen guten Blickfeld hatte. Er wusste was er machte war nicht höflich aber immerhin hat er die Entschuldigung seines Auftrages und Inuy’s Verhalten war einfach zu mysteriös. Er konnte sehen wie er sich über den knarrenden Holzfußboden des balkons entfernte und in Richtung von Kimikos Zimmer ging.

„Was hat er vor?“

Er schob die Türe leise auf und betrat die Kälte der Nacht. Er unterdrückte ein Zittern und lehnte sich aus dem Türrahmen bis er Inuy auf dem Holzboden sitzen sehen konnte.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er wie Inuys Mund sich etwas bewegte, sprach er gerade mit jemanden? Seine Neugier war geweckt und er spitzte die Ohren konnte jedoch nichts bis auf Gemurmel verstehen. Es war nur offensichtlich dass er nicht in Richtung von Kimikos Zimmer sprach. Die ganze Sache wurde noch merkwürdiger als Inuy sich auf seine Knie setzte und den Kopf in Richtung des Nachthimmels hob bevor er weitersprach. Ohne Zweifel er sprach mit jemanden den Ryoichi nicht sah. Hatte er Geister in seinem Freundeskreis oder einfach nur einen Knacks? Er blinzelte die Überlegung weg und schaute weite zu als Inuy etwas aus seinem Mantel holte. Es war nicht zu er kennen was es war und erst als inuy eins von den Dingen aufklappte erkannte Ryoichi dass es sich um so etwas wie ein Kästchen gehandelt haben musste. Er holte aus diesem irgendetwas hervor und platzierte dieses Ding vor sich auf den Boden. Dann breitete er das andere Ding daneben aus.

„Ah! Eine Schriftrolle! Er will ein Jutsu wirken?“

Ryoichi erkannte an den regelmäßigen Bewegungen Inuys Armen dass dieser wohl Fingerzeichen formte und plötzlich ging ein Zucken durch den Gegenstand der bis jetzt reglos vor ihm gelegen hatte. Dieser richtete sich auf und im fahlen Mondlicht konnte man erkennen das es sich um eine kleine Puppe handelte.

„Was hat er nur vor?!“

Wieder sprach sein dunkler Kollege mit der Puppe und Ryoichi beobachtete mit großen Augen wie das kleine Holzgestell davonflog. Ryoichi spannte sich an als Inuy die Schriftrolle einpackte.

„Er wird doch noch nicht zurückkommen?!“

Er wollte schon fast Hals über Kopf türmen als er seinen Kameraden noch etwas essen und sitzen bleiben sah. Leise lies er seinen Atem fahren und beobachtete weiter wie die Puppe zurückkam. Er beschloss dass er genug gesehen hatte und lehnte sich wieder in das Zimmer, bevor er die Türe leise zuschob. Er legte sich ins Bett und tat so als ob er schlafen würde. Die Anderen hatten der Situation wohl nicht so viel Interesse abgewinnen können und schlummerten schon. Bald darauf betrat Inuy wieder das Zimmer und Ryoichi hoffte das dieser nichts bemerkt hatte. Doch Inuy ging ruhig zu seinem Bett und war bald eingeschlafen.
Ryoichi lag noch lange wach und dachte über des Gesehene nach. Raschelnd richtete er sich auf und sah durch die Dunkelheit in Richtung von dem Geheimniskrämer.

„Inuy...bist du etwa ein Geisterbeschwörer?“

[FONT=&quot]Ein Magenknurren brachte ihn auf dringlichere Probleme, er hatte nicht viel zu Essen mitgenommen und alles schon während der Wanderung verbraucht. Nach kurzem moralischem Dilemma warf er die Decke beiseite und schlich sich hinaus, um die Küche zu suchen.[/FONT]
 
A

Amaya Akira

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[FONT=Verdana, sans-serif]Auf die Reaktion entgegnete der Amaya nichts, wozu auch. Als sie ihnen von ihrem Zielort erzählte, drehte er den Kopf leicht zur Seite und besah sich ihre Unterkunft. Wobei Unterkunft konnte man das nicht nennen, das war schon ein richtiger Palast. Wenn das Ding wirklich aus Gold gemacht ist, dann könnte das einige Vorteile mit sich bringen... Er grinste und drehte sich um, um dem Mädchen für ihre Hilfe zu danken, doch dieses war gerade dabei zwischen den Häusern zu verschwinden. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ryoichi brüllte in diesem Moment schon wieder los und zeigte mal wieder jedem, der es nicht wissen wollte, was für ein Energiebündel er war. Akira folgte dem Genin ruhig und mit Händen in den Manteltaschen, in der Hoffnung, sie würden ihr Ziel schnellstens erreichen. Allerdings hielt er die ganze Zeit die Augen offen, schließlich waren sie immer noch ausgezeichnete Zielscheiben. Die meisten Leute starrten sie an, wie sie da pitschnass durch die Straßen liefen, einige zeigten sogar mit dem Finger auf sie und lachten sie aus. Wenn die wüssten wer wir sind, würden die sich aber ganz fix verkriechen... Er zog den Kopf ein wenig ein, so als würde es regnen und blieb weiterhin stumm. Wäre da nicht Ryoichi gewesen, der immer wieder erstaunte Laute machte und sie zwischendurch sogar mit dieser Begeisterung anstecken wollte, indem er sie auf 'diese coolen Sachen' ansprach. Meistens bekam er jedoch keine Antwort von den beiden Genin, was ihn allerdings nicht ausbremsen konnte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als sie dann auch noch an einem Markt vorbei kamen, waren Koyaku und Akira doch gezwungen sich in die Machenschaften Ryoichis einzumischen, denn dieser wollte tatsächlich ihre Zeit mit dem Einkauf von Essen verschwenden. Für einen kurzen Moment wurde der Amaya jedoch auch schwach, als er einen Stand mit Büchern sah, doch wurde seine Aufmerksamkeit ganz von Ryoichi in Anspruch genommen, der sich noch immer vernehmlich wehrte, ohne Essen den Markt wieder zu verlassen. Doch zum Glück dauerte es nicht mehr allzu lange, bis er sich zum weitergehen hatte animieren lassen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als sie dann endlich um die letzte Ecke bogen, hörte er von weitem seine Sensei rufen und als er aufblickte, sah er sie auch, nicht weit entfernt von ihr Inuy. War ja klar... ich frag mich wie er das gemacht hat... Stumm ging er weiter voran und hatte Glück dass Ryoichi vor ihm lief, sodass er zumindest gewarnt war vor der Kopfnuss, auch wenn sie so schnell kam, dass er nichts gegen sie tun konnte. Sein Kopf brummte und er knurrte leise, liess sich jedoch nichts weiter anmerken.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als sie das Anwesen betraten, verstand der Amaya, warum das Dach aus Gold war. Der Besitzer dieses Gebäudes wusste einfach nichts besseres mit seinem Geld anzufangen, denn das Innere des Gebäudes war schon komplett nach allen Regeln des Luxus ausgestattet. Kein Vergleich zu den Gebäuden der einfachen Bevölkerung, aber natürlich nicht anders zu erwarten von Herrschern. Die Haushälterin, die ihnen die Tür aufgemacht hatte, kam ihm nicht besonders freundlich rüber, alleridings konnte man es diese kurze Zeit mit ihr aushalten. Schließlich wurden sie ohne Essen auf ihr Zimmer geschickt, was Ryoichi gar nicht zu gefallen schien, wenn man nach seiner Körpersprache ging.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Akira schnappte sich im Raum das erstbeste Bett und legte seinen Rucksack darauf ab. Inuy verabschiedete sich mit einem kurzen „Schlaft gut“ und verschwand dann nach draußen auf den Balkon, was Akira nur mit einem Lächeln kommerntierte. Er ist zwar absolut durchgeknallt, aber das gefällt mir. Wer weiss was er da draußen anstellt. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Er zog sich rasch um und setzte sich auf sein Bett. Anschließend aß er noch ein bisschen was von den Sachen, die er sich von Zuhause mitgenommen hatte, bevor er sich schließlich hinlegte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Er wusste, dass er schlafen musste, doch dachte er noch ein wenig über den Tag nach, als plötzlich ein wenig Licht von draußen hereinzufallen schien. Er hob den Kopf ein wenig an und sah eine Gestalt in der Tür stehen. Was zur... Inuy ist es nicht, der hätte keinen Grund die Tür offen zu lassen, also ist es einer der Beiden... Ryoichi wer auch sonst. Das wäre dann mein letzter Eintrag in den Bericht für heute. Das sollen die Beiden mal unter sich ausmachen. Er ließ sich wieder zurück sinken und nach einigen Minuten war er dann endlich eingeschlafen.[/FONT]
 
K

Katake Koyaku

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Der Ausbruch das Mädchens war für den Katake doch etwas unerwartet, er sparte sich aber jeden Kommentar, denn es wäre nur müßig über die Ansichten der beiden Lager zu diskutieren. Zum ersten hatte es an diesem Tag praktisch durchgehend Tag geregnet, weshalb es nicht wirklich unwahrscheinlich war, das, wenn man hier im Dorf ankam, vollkommen durchnässt war, und zudem war es nicht schwach unsinnige Konfrontation zu vermeiden. Das Ziel war es, möglichst ökonomisch ihr Ziel zu erreichen, ergo mit geringstmöglichem Aufwand die maximale Leistung erzielen. Eine Möglichkeit wäre es, ein Henge no Jutsu zu verwenden, welches die den Genin teilwerdende Aufmerksamkeit beinahe auf null reduzieren würde, aber sie würden trotzdem Chakra verbrauchen, deshalb war das Abnehmen ihres Stirnbands die mit dem wenigsten Aufwand verbundene Möglichkeit ihr Aussehen weniger auffällig zu gestalten. Natürlich würden sie in ihrem momentanen Zustand Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber wenn dieses Dorf wirklich vom Handel lebte, dann würden schon von ganz alleine die merkwürdigsten Gestalten der Reihe nach ihren Weg hierher finden.

Die Wegbeschreibung des Mädchens war äußerst knapp, doch sehr hilfreich, allerdings hätte der Seitenhieb, der der Erklärung folgte einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, wenn Koyaku auch nur Interesse an der Meinung des Mädchens ihn betreffend gehegt hätte. Der abschließende Satz ihrer Führerin brachte ihr einen fragenden Blick aus den kalten blauen Augen des Genin ein, der allerdings nicht wirklich beachtet wurde. Langsam fragte sich der Katake, ob diesem Mädchen noch eine größere Rolle in dieser ganzen Situation zuteil werden würde, aber bevor er diesen Gedanken auch noch zu Ende geführt hatte, machte dieses auf dem Absatz kehrt, und verschwand in einer Seitengasse. Kaum das sie das Mädchen aus den Augen verloren hatten, kam Ryoichis Tatendrang zum Vorschein. Mit beinahe schon zu viel Enthusiasmus forderte er seine beiden Teamkollegen auf, sich in Bewegung zu setzen, was diese auch taten, allerdings hätte es keiner Aufforderung bedurft. Der restliche Weg verlief beinahe völlig ereignislos, die Blicke, die die kleine Gruppe auf sich zog, wurden von dem Jungen mit der Brille vollständig ignoriert, und so bewegten sie sich immer weiter auf ihr Ziel zu, während sie Ryoichi manchmal fast dazu zwingen mussten weiterzugehen, wenn er wieder einmal aus dem Erstaunen nicht herauskam.

Das Haus der Familie Gôrudo war ohne Zweifel ein atemberaubendes Bauwerk, aber trotzdem verzog sich kein Muskel im Gesicht das Katake als er einen ersten Blick darauf warf. Seine Aufmerksamkeit verlagerte sich allerdings augenblicklich auf die Gestalten, die sich vor dem Zaun aufhielten. Die Fröhlichkeit, die ihre Sensei an den Tag legte, wirkte aufgesetzt, und diese Vermutung wurde auch bestätigt, als die drei Genin einer nach dem anderen eine Kopfnuss erhielten. Mit stoischer Ausdruckslosigkeit erließ Koyaku diese Behandlung über sich ergehen, sollte sie doch machen, was sie für richtig hielt. Die etwas ungehaltene Haushälterin teilte der kleinen Gruppe höflich aber entschieden mit, dass aufgrund der fortgeschrittenen Zeit kein Essen mehr für sie bereitgestellt war, und scheuchte sie dann beinahe in ihre Zimmer, bevor sie sich zurückzog. Im Inneren der Villa zeugte die allgegenwärtige Pracht von dem Wohlstand der Bewohner, doch der Katake versuchte nur den Grundriss des Gebäudes zu erahnen, wie er es immer tat, wenn er Bauwerke betrat, in denen er sich länger aufhalten müsse. Vor den Zimmern angekommen, verabschiedete sich ihre Sensei von den, mittlerweile wieder vier Genin, und zog sich in ihren eigenen Raum zurück. Auch die Genin betraten einer nach dem anderen ihr Zimmer, wobei Inuy bald mit einem „Schlaft gut.“, welches sogleich von dem Katake mit einem "Du auch." beantwortet wurde, auf den Balkon hinaustrat, und die Türe wieder hinter sich schloss. Vielleicht würde er heute im Freien schlafen, oder sonst irgendetwas machen, es kümmerte den Jungen mit der Brille nur wenig, doch augenscheinlich hatte diese Handlung die Neugierde des Matsuo geweckt, der an der Tür stand, und versuchte zu erkennen, was dort draußen geschah. Koyaku trat an das letzte noch nicht okkupierte Bett heran, und legte seinen Rucksack darauf ab, nur um es dann Akira gleichzutun, der sich aus der nassen Kleidung schälte, und dann etwas von der mitgebrachten Nahrung verzehrte.

Nachdem der Hunger gestillt worden war, versuchte der Katake den gröbsten Schmutz von seinen Kleidern zu entfernen, und verstaute sie anschließend so, dass sie hoffentlich am nächsten Tag wieder trocken sein würden, um den restlichen Dreck, der noch daran haftete, loszuwerden. Der Drang, der den Jungen den ganzen Tag über verfolgt hatte, gewann nun endlich die Oberhand. Während Akira mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf dem Bett lag, und Ryoichi noch immer an der Balkontür stand, zog Koyaku endlich das Büchlein aus seiner Tasche, entfernte die Plastikfolie, die als Schutz gegen die Nässe gedacht gewesen war, und schlug die Seite auf, an der er zuvor gewesen war. Sofort war er wieder in seinem Element, und er löste einige mathematische Fragestellung in Windeseile, an denen so manch anderer wohl verzweifelt wäre. Allerdings währte das Glück nicht lange, denn nur nach kurzer Zeit kehrte Inuy wieder in ihr Zimmer zurück, und sie sollten nun wohl auch schlafen. Er schlug das Buch leise zu, verstaute es wieder in seiner Tasche, und legte sich in sein Bett, wo eine, für ihn übliche, traumlose Nacht auf ihn wartete.
 

Misumi Kimihiro

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"...und dann noch etwas Desinfektionsmittel. Die Wunde verbinden und fertig. Perfekt!" Noch einmal las sich Kimiko die einzelnen Anweisungen auf dem kleinen Zettel durch, auf dem sie sich extra für die Reste einige grundsätzliche Erste Hilfe Maßnahmen notiert hatte. Gerade in Notsituationen, in denen schnell gehandelt werden musste, war es wichtig, sich die fundamentalsten Handgriffe gut eingeprägt zu haben. Mittlerweile hatte die Jonin bereits etwa eine Stunde lang über ihren Aufzeichnungen gebrütet: Sie hatte ein ganzes Kapitel über Schnittwunden und leichte Knochenbrücke durchgearbeitet, und war ihren Notzettel ungefähr fünf Mal durchgegangen. Müde streckte sie ihre Arme nach oben und seufzte zufrieden. "Solangsam könnte ich wohl mal nachsehen gehen, ob meine Kleinen endlich eingeschlafen sind..." Langsam schob sie sich in ihrem Sessel zurück, stand auf, und war gerade im Begriff, zu der aus Holz und Papier bestehenden Balkontüre zu schlendern, als die Schreibtischlampe, die als einzigses das Zimmer erleuchtet hatte, von selbst ausging. Zurückgelassen in völliger Dunkelheit blieb Kimiko abrupt stehen. *Was... warum ist die Lampe auf einmal aus? Vielleicht ist ja die Glühbirne durchgebrannt, oder wir haben einen Stromausfall... Tja, selbst reiche Leute können sich vor soetwas wohl nicht schützen.* Vorsichtig setzte Kimiko einen Schritt vor den anderen, um schließlich doch noch die Balkontüre zu erreichen, allerdings stieß sie bei ihrem Weg mit dem Knie gegen einen der harten Bettpfosten. "Aua! Verdammtes Ding, viel zu groß für dieses Zimmer..." Immer weiter schob sie sich zu der dünnen Wand Richtung Balkon, und als ihre Finger dann endlich Papier berührten, tastete sie sich bis zum Rand der Türe vor. Doch als sie diese locker mit einer Hand öffnen wollte, bewegte sich das Holz nicht einmal einen Zentimeter. "Was zur..?" Ein paar Mal zerrte Kimiko noch einhändig an der Türe, dann nahm sie die zweite zur Hilfe. Ein Ruck, ein zweiter... und beim dritten sprang die Tür schließlich krachend zur Seite und legte den Weg in die kühle Nacht hinaus frei. Mit ungeduldigem Gesicht trat Kimiko hinaus und betrachtete ihre Umgebung. "Das wurde aber auch Zeit. Moment... ah ja, das erklärt einiges." Rechts neben ihr auf dem Balkon entdeckte sie einen kleinen, morschen Holzbalken, der wohl zwischen Wand und Tür eingeklemmt gewesen war. Offensichtlich hatte sich da jemand einen kleinen Scherz erlaubt. Seltsamerweise entspannte sich die Jonin beim Anblick des vermodernden Holzes. "Also nur ein Streich... ach, was soll's, die vier hatten schließlich auch einen harten Tag." Mit einem Schritt stand Kimiko bereits am Rande des Balkons, und einen Sprung später war sie bereits in der dunklen Nacht verschwunden.

"Huch?" Als sie betont leise auf den Balkon zurückkehrte und die Tür ihres Zimmers hinter sich zuzog, entdeckte die Jonin überrascht, dass die Schreibtischlampe wieder hell brannte. "Seltsam... offenbar lag es doch nicht an der Birne. Ach, wie auch immer, vielleicht auch nur ein Wackelkontakt oder sonst etwas." Mit einem Gähnen durschritt Kimiko den Raum und betrat das kleine Badezimmer, das Teil ihrer Stube war. Sie öffnete den blankoplierten Wasserhahn, wusch kurz Hände und Gesicht ab, und verließ den kleinen Raum wieder, während sie ihre kleine Entdeckungstour überdachte.
Kimiko hatte die riesige Villa einmal vollständig umrandet und hatte sich dabei die meiste Zeit auf den Dächern der anderen Herrenhäuser gehalten. Außer der Tatsache, dass es erschreckend einfach war, als Ninja eines dieser angrenzenden Häuser als Ausguck zu missbrauchen, fiel ihr vor allem die ausgefallene Bauart des Hauses auf: Der Familiensitz der Gôrudo war im klassichen Pagoden-Baustil errichtet worden, hatte aber insgesamt "nur" vier Stockwerke, das Erdgeschoss miteingerechnet, und verfügte dabei über einen außergewöhnlich großen Durchmesser. Jedes Stockwerk verfügte über einen Zugang zum Balkon, der in jedem Stockwerk an insgesamt vier Seiten über eine etwa ein mal ein Meter große Rettungsluke verfügte, durch die man sicher vom obersten Stockwerk nach unten gelangen konnte. Der Garten des Hauses war von dichtem Gras umgeben und bot mit seinen unzähligen Hecken, Büschen und Bäumen eine perfekte Versteckmöglichkeit für etwaige Eindringlinge. Allerdings überblickte man ihn bereits auf dem Balkon im ersten Stock recht gut, und ein geschultes Auge genügte sicher, um einen normalen Angreifer ausfindig zu machen. Sollten alleridngs geübte Shinobi die Villa angreifen, war das etwas völlig anderes.
"Ach, für heute habe ich mir bereits genug den Kopf über unsere Mission zerbrochen. Heute Nacht wird sicher nichts passieren, und morgen sehen wir weiter." Sie griff sich eines der zwei Bettkissen, warf es auf den Boden, und legte sich schließlich selbst auf den warmen Teppichboden, nachdem sie das Licht auf dem Tisch gelöscht hatte. "Aaaah, viel besser als dieses sumpfige Bett, und weitaus gesünder noch dazu." Schläfrig verschränkte sie die Arme hinter dem Kopf, als sich wie von Geisterhand der Wasserhahn im Bad selbst aufdrehte und ein leises Plätschern zu hören war. Kimiko, die bereits zur Hälfte im Land der Träume angekommen war, stand ein letztes Mal murrend auf, wankte ins Bad - sogar ohne sich dieses Mal ersnthaft an irgendetwas zu stoßen - und drehte den Hahn zu. "Hab wohl vergessen, das Ding abzustellen... Wird Zeit, dass ich mich endlich ausruhe." Als sie sich wieder hingelegt hatte, wurde der Hahn erneut geöffnet... doch zu diesem Zeitpunkt war im Zimmer bereits ein leises Schnarchen zu hören.

Ein lautes Hämmern an der Tür riss die Jounin aus dem Schlaf. "Fräulein Mizuumi! Fräulein Mizuumi!! Wachen sie auf, die Herrin verlangt nach ihnen! Fräulein Mizuumi?!" Die kratzige Stimme der alten Haushälterin klang zwar nur gedämpft durch die Tür, doch schlug sie derartig fest gegen die Tür, das selbst die Toten aufgewacht sein mussten. "Wie.. Was..? Oh..!" Als Kimiko realisierte, dass jemand an ihre Tür hämmerte, sprang sie hastig auf, klatschte sich im Bad eine eiskalte Ladung Wasser ins Gesicht, und schaute mürrisch in den Spiegel. "Zerzauste Haare, und meine Kleider sind immernoch schmutzig... Naja, machen wir's wie immer." Unter den Worten "Henge no Jutsu" verschwand die junge Frau in einer Rauchwolke, und einen Augenblick später öffnete sie gepflegt und mit sauberer Kleidung die Tür. "Fräulein Mizuumi, Gôrudo-sama verlangt nach ihnen, folgen sie mir bitte!" Mit kurzen, festen Schritten rauschten die beiden Frauen zum Zimmer der Genin. "Ich habe bereits versucht, ihre Jungen aufzuwecken, doch sie scheinen sich nicht zu regen..." Hämisch lächelnd wandte sich Kimiko der Tür zu. "Keine Sorge..." Dreimal klopfte sie mit der Faust gegen die Tür und schrie: "Kommt Jungs! Inuy, Akira, Ryoichi, Koyaku, raus aus den Federn!" Ohne auf eine Antwort zu warten, sammelte Kimiko Chakra in ihrer Hand und schlug ein letztes Mal gegen die Türe... die daraufhin splitternd aus den Angeln flog. Es entsprach zwar nicht gerade den Regeln der Höflichkeit, die ein Gast an den Tag legen musste... doch der Gedanke an die Gesichter ihrer Schüler, wenn sie realisierten, dass gerade ihre Tür gesprengt wurde, war einfach zu verführerisch gewesen. "Das dürfte reichen. Bringen sie mich zu Gôrudo-sama, meine Schüler werden uns folgen." Entsetzt blickte die Haushälterin auf die zerstörte Tür, fasste sich jedoch augenblicklich wieder und drehte sich wieder um. "Selbstverständlich, hier entlang."

Kurze Zeit später erreichten die Frauen ein großes, aus rotem Holz gefertigtes Portal. "Hinter dieser Tür liegt der Thronsaal der Villa. Meine Herrin und ihr Sohn warten bereits, wenn ihr also..." "Einen Moment noch." Zufrieden beobachtete Kimiko ihre vier Schüler dabei, wie sie im selben Moment hastig um die Ecke gelaufen kamen. "Ok, dann mal los." Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat gemeinsam mit den vier Genin in den vollkommen überzogen dekorierten Thronsaal ein: Der Raum war in etwa so groß wie ihre eigene Wohnung, die Wände waren mit kunstvoll bestickten Wandteppichen verziert, und der Boden war mit einem blutroten Teppich ausgelegt. Ein dunklerer Streifen Stoff zog sich direkt von dem Eingang des Saales bis zum vergoldeten Thron, der etwas erhöht stand und auf dem es sich ein mittelgroßer, blonder Junge gemütlich gemacht hatte. Neben ihm, auf einem etwas kleineren, aber nicht minder "kunstvoll" gestaltetem Sitz, thronte eine brünette Frau, die beim Anblick der kleinen Gruppe sofort aufsprang. "Ah, Mizuumi Kimiko und ihre vier Schüler, richtig? Ich bin euch ja so dankbar, dass ihr im Namen Konohas meinen Sohn beschützen werdet!" Die Stimme der Frau hatte einen dunklen, warmen Ton, verriet aber auch, dass ihre Worte nicht viel mehr als eine leere Floskel darstellten. "Mein Name ist Gôrudo Reika, Gattin des verstorbenen Gôrudo Hideki, und ich bin die Herrin dieses Hauses. Und dieser hübsche Jüngling auf dem Thron...", mit einer ausholenden Geste wies sie auf den blonden Jungen, der sich für das Verhalten seiner Mutter offenbar schämte, immerhin blickte er etwas beschämt zu Boden, "ist Gôrudo Daichi, zweiter seines Namens, Oberhaupt der Familie und zukünftiger Regent des Dorfes Torêdo." Erführchtig kniete Kimiko vor ihrer Auftraggeberin und dem "Herrscher des Dorfes" nieder, und bedeutete ihren Schülern mit einem Seitenblick, das selbe zu tun. "Es ist uns allen eine Ehre, euch kennenlernen zu dürfen, Gôrudo-sama. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um den jungen Daichi zu beschützen." Lächelnd stolzierte die Hausherrin die drei Treppen hinunter, die das kleine Thronpodest etwas erhöht stehen ließen, und winkte am Ende ihrem Sohn zu. Mit selbstsocherem Blick passierte sie die kleine Ninjatruppe, die noch immer am Boden kniete, und sagte währenddessen: "Erhebt euch bitte, und folgt mir. Wir haben heute früh einen Termin auf dem Marktplatz. Dort soll ein offenes Gespräch zwischen uns und diesen Hunden der Shirubâ stattfinden, so wurde es vom Volk gefordert. Leider müssen wir bei dieser Scharade mitspielen, da wir es uns nicht leisten können, den Rückhalt der Bürger zu verlieren... Der Marktplatz ist sehr offen und weitläufig, und ich fürchte, mein Sohn könnte in Gefahr geraten. Ich bitte euch also sehr darum, eure Augen offen zu halten. Die Shirubâ werden sicherlich vor keinem noch so schändlichen Mittel zurückschrecken, um meinem armen kleinen Daichi zu schaden." Hastig stand Kimiko auf und hoffte, ihre Schüler würden sich nicht allzu sehr daneben verhalten. Gemeinsam gingen die Shinobi und die Herren der Gôrudo nach draußen, wo bereits etwa ein dutzend bewaffnete Soldaten in blankpolierten, goldenen Rüstungen warteten. Als Reika an ihnen vorbeischritt, rief einer von ihnen laut: "Gôrudo-sama, eure Leibwache steht euch frei zur Verfügung!" Doch die Frau ging ungerührt weiter, durchschritt das Tor, und hielt genau auf das Händlerviertel zu, das Inuy und Kimiko selbst am vergangenen Abend hinter sich gelassen hatten. Plötzlich setzten sich die Männer in Bewegung und schwärmten wie die Bienen um die kleine Truppe aus: Zum Schluss waren Kimiko, ihre Schüler, Reika und Daichi von allen Seiten von grimmigen Wächtern eingekesselt. Misstrauisch blickte sie in die Gesichter der Krieger, und betrachtete zum Schluss wieder Gôrudo Reika, die mit erhobenem Haupt voranschritt. *Also Selbstsicherheit hat diese Frau wirklich genug... Die Idee jedoch, mit dieser ganzen Schar hier auf den Marktplatz zu schlendern, gefällt mir ganz und gar nicht...*
 
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Matsuo Ryoichi

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Ryoichi war an diesem Morgen schon früh wach gewesen, während die Anderen noch schliefen oder zumindest in ihren Betten blieben stand er leise auf und ging auf den Balkon.
Er genoss den kühlen Morgen und beobachtete lächelnd wie die Sonne über der fremden Stadt aufging. Er konnte nur mutmaßen wie majestätisch das goldene Dach in diesem Moment nun glitzern mochte. Er trappelte kurz mit den Zehen auf das trockene Holz und begann dann mit seinen Aufwärmübungen. Man hätte es dem sonst so faulen Ryo vielleicht nicht zugetraut aber das tägliche Training war das Einzige in das er seinen ganzen Ehrgeiz steckte. So wie sein Sensei wollte er das Taijutsu verinnerlichen und zeigen dass er die Mission ernst nahm.
Langsam begann er sich zu seinen Zehenspitzen hinunterzubeugen, wobei er die Knie durchgedrückt lies. Das Ziehen half wach zu werden und nach ein paar weiteren Dehnübungen fing er mit Liegestützen an. Beweglichkeit war wichtig für ihn, eigentlich fast wichtiger als körperliche Stärke. Zuerst wackelig aber schnell immer sicherer lief er im Handstand umher und jagte ein paar Vögeln nach, die fälschlicherweise geglaubt haben hier ihre Ruhe zu haben. Lachend lies er sich auf den Boden plumpsen und atmete aus bevor er zufrieden umherblickte.

„Ich könnte mich an Missionen gewöhnen wenn man immer so königlich wohnt. Fast schon wie Urlaub!“

Drei harte Schläge an ihre Zimmertür ließen seinen Kopf herumwirbeln und er war schon aufgesprungen als die feste Stimme seiner Sensei ertönte.

"Kommt Jungs! Inuy, Akira, Ryoichi, Koyaku, raus aus den Federn!"

Ein Freudenjauchz entfleuchte seiner Kehle und er machte dass er zur Balkontür kam.

„Frühstück!“

Doch anstatt von warmen Brötchen wurde er von einem lautem Krachen und Staub sowie der Türe empfangen, die Kimiko aus den Angeln gerissen hatte. Er sah, wie seine Teamkollegen, relativ perplex in Richtung ihrer neuen Sensei und ihrer verschmitzten Miene.

„Und SIE sagt uns wir sollen uns benehmen...!“

Murmelte er leise vor sich hin. Er packte seine Sachen und warf sich seinen orangenen Pullover über. Bevor er sein Stirnband wieder anbrachte, dass er in einer der Taschen fand. Er hatte Gestern ganz vergessen es wieder anzulegen. Er wartete auf seine Kameraden und beeilte sich dann mit ihnen, ihrer Sensei zu folgen. Sie fanden sie vor einem monumentalen Holzportal, fies in ihre Richtung grinsend. Mit empört knurrenden Magen kam Ryoichi vor Kimiko zum Halten, wagte aber nicht nach Frühstück zu fragen. Nicht nach dem Weckruf.
So eine Ader hatte er der Frau gar nicht zu getraut. Sie wirkte sonst immer so friedlich und Ryoichi befand dass seine Sensei doch witzig sein konnte.
Gemeinsam betraten sie einen großen Saal, es schien als würden die Räume immer teurer. Selbst die Küche, in die sich Ryoichi Gestern noch geschlichen hatte war verschwenderisch ausgestattet gewesen. So gut hatte er noch nicht gegessen. Nachdem er die Inneneinrichtung mit staunenden Blicken bedacht hatte wandte sich seine Aufmerksamkeit dem Thron und den Personen zu die sich in seiner Nähe befanden. Wie magisch wurden seine Blicke von der Königin angezogen, sie war wunderschön und Ryoichi schluckte schwer. Mit leicht gerötetem Gesicht kam er immer näher, er versuchte sich zu beruhigen indem er den Jungen ins Auge nahm.

„Hm, so königlich sieht der aber nicht aus. Könnte unser Alter haben...? Ich frage mich warum die andere Familie ihn unbedingt tot sehen muss, sieht aus als gäbe er nen ganz netten Herrscher ab....“

Über dem ganzen Starren vergaß er fast sich hinzuknien und nur ein freundschaftlicher Rippenstoß seitens Koyakus verhinderte schlimmeres. Hastig sank er auf die Knie und neigte das Haupt obwohl ihm solches Verhalten zuwider war. Für ihn gab es keine Unterschiede zwischen den Menschen. Die Mutter des Jungen Königs erzählte von ihrem Vorhaben auf den Markt zu gehen und Ryoichi’s Magen knurrte leise in Erinnerung an all die Leckereien die er Gestern nicht hatte probieren dürfen. Sie gingen in einer kleinen Prozession nach draußen und Ryoichi bestaunte die Wachen in ihren schimmernden Rüstungen, die ihrerseits den jungen Genin zweifelhafte Blicke zuwarfen. Anscheinend waren sie nicht begeistert von dem Gedanken dass ihre Herrin den Schutz ihres Sohnes in die Hände von fünf Fremden gelegt hatte wovon vier auch noch selbst Jugendliche waren.
Bald gingen sie im Pul der Wachen zum Markt und Ryoichi kam sich ein bisschen verloren vor. Zögerlich zupfte er Koyaku am Ärmel und flüsterte ihm leise zu.

[FONT=&quot]„Und was machen wir jetzt?“[/FONT]
 
K

Katake Koyaku

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Koyaku erwachte, wie jeden Tag, recht früh, doch dieses Mal erhaschte sein erster Blick nicht den Sternenhimmel, der sich ihm an seiner Zimmerdecke offenbarte, sondern teure Verzierungen, die sich über die gesamte Fläche der Decke erstreckten. In diesem Haus, oder besser gesagt Anwesen, war wirklich an nichts gespart geworden. Während er noch ein bisschen mit nachdenklichem Gesichtsausdruck an die Decke starrte, hörte er, wie jemand auf den Balkon trat. Dies war sogleich für ihn das Startsignal, aufzustehen. Bei allen Tätigkeiten, die er danach vollführte, war er äußerst leise, er wollte die anderen, sofern sie noch schliefen, nicht wecken. Der Katake verließ somit das Bett, und trat in das nebenangelegene Bad, wusch sich und trat, nachdem er mit allem fertig war, wieder in ihren Schlafraum ein. Das Klopfen, welches zuvor an der Tür ertönt war, konnte er nicht wahrnehmen, weil das Wasser dieses Geräusch übertönte. Die noch von gestern nasse Wäsche ließ er noch weiter trocknen, deshalb musste er neue Wäsche aus seinem Rucksack nehmen, und kleidete sich an. Als er mit all diesen Dingen fertig war, band er sich sein Stirnband, welches er noch in der Tasche verstaut hatte, um den linken Oberarm, und machte sein Bett. Sodann setzte er sich daneben auf den Boden, und begann in seinem Büchlein zu schmökern.

In dieser Position verharrte er nicht lange, denn ein lautes Klopfen an der Tür kündete vom Erreichen ihrer Sensei, und als sie die Tür vollends aus den Angeln sprengte, spiegelte sein Gesicht noch immer seinen üblichen Gesichtsausdruck wider. Ryoichi, der wieder einmal als erster den Raum verlassen hatte, wartete schon sehnsüchtig auf die anderen drei Genin, deshalb verließ auch der Katake den Raum, und nachdem sich auch die andere beiden Shinobi dazugesellt hatten, ging die kleine Grupp in die Richtung, in der ihre Sensei nach ihrem Kraftakt verschwunden war.

Sie holten ihre Sensei und die Haushälterin vor einem hölzernen Portal ein, hinter dem sich mutmaßlich der Thronsaal der Familie Gôrudo befinden musste. Gemeinsam traten sie durch das Portal, anscheinend wurden sie schon dringend erwartet. Der offenkundige verschwenderische Reichtum dieser Familie wurde Koyaku ein weiteres Mal gewahr, und ließ ihn daran denken, wie es mit seinem Gehaltsstand aussah ... In dem Raum befanden sich zwei erhöhte Throne, wobei einer, auf dem ein Junge saß, etwas höher war, als der andere, auf dem sich eine Frau niedergelassen hatte. Nachdem die Frau sich vorgestellt hatte, bedeutete Kimiko ihren Schülern sich hinzuknien, dieser Aufforderung hätte es dem Katake nicht bedurft, denn er wusste genug über diese Art der "Unterwürfigkeit". Nur scheinbar war Ryoichi so in seinem Staunen versunken, dass der Junge mit der Brille ihm einen schnellen Rippenstoß versetzte, damit dieser der Anordnung ihrer Sensei nachkam. Nachdem Kimiko ihrerseits auf die Floskel der Frau geantwortet hatte, offenbarte die Mutter des Jungen den Plan für die nächste Zeit. Ein Gespräch zwischen den beiden Familien sollte auf dem Marktplatz abgehalten werden, und es war unabdingbar, dass sie dort erscheinen.

Nach dieser Eröffnung verließen die fünf Shinobi nach den beiden Gôrudos das Anwesen, vor dem sich eine kleine Schar Wachen versammelt hatten. Koyaku zählte insgesamt zwölf. Sie trugen allesamt eine polierte goldene Rüstung, doch der Katake fragte sich, ob sie in diesen schweren Rüstungen effektiv kämpfen können. Als die kleine Gruppe weiter voranschritt, schwärmten diese Wachen rund um sie herum aus, die Bewegungen wirkten koordiniert und professionell, und auch schien es, als ob sie das Gewicht ihrer Panzer kaum spüren würden. Diese Wachen schreckten mit Sicherheit normale Menschen ab, und flößten auch Ehrfurcht ein, doch gegen Ninjas würden sie kaum etwas ausrichten können. Während sie sich immer weiter ihrem Ziel, dem Marktplatz näherten, spürte er ein leichtes Zupfen an seinem Ärmel, und Ryoichi fragte den Katake, was sie nun eigentlich tun sollten. "Nunja, Ryoichi. Du weißt ja, dass wir hier sind, um ihren Sohn zu beschützen. Der Marktplatz wird vermutlich ein recht großer und weitläufiger Raum sein, zu dem sich jeder leicht Zutritt verschaffen kann. Zudem wird dort vermutlich eine große Menge an Menschen anwesend sein, unter der sich potenzielle subversive Kräfte verstecken können. Ich schätze mal, dass wir uns an strategisch wichtigen Punkten auf dem Marktplatz verteilen werden, und dort das Geschehen überwachen, und gegebenenfalls eingreifen werden. Auch wird jemand von uns in der Nähe unseres Ziels bleiben, denn ich denke nicht, dass diese Wachen einem Angriff von Shinobi etwas entgegenzusetzen hätten."

So leise wie es ging, teilte Koyaku dies seinem Teamkollegen mit, und versuchte zu verhindern, dass die Wächter seinen Ausführungen lauschen konnten, er wollte sie nicht provozieren, was nur zu einer Verschlimmerung der Situation führen würde, denn sicherlich waren diese Wachen in ihrem Stolz schon gekränkt, weil Hilfe von außen angefordert wurde, um ihren Geldgeber zu schützen, was sich eigentlich in ihrem Aufgabenbereich fiel.
 
A

Amaya Akira

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[FONT=Verdana, sans-serif]Der Amaya schlief unruhig und wurde in der Nacht mehrmals wach, so dass es kaum verwunderlich war, als er die ersten zaghaften Klopfversuche überhörte und sich nur einmal unruhig umdrehte. Als jedoch das Klopfen energischer wurde, öffnete er die Augen ein wenig und murrte ein bisschen unverständliches Zeug vor sich hin, blieb jedoch regungslos liegen. Die Tür hingegen, die nur weniger Zentimeter an seinem Gesicht vorbeiflog, befreite ihn sichtlich von seiner Schläfrigkeit, ließ seine Stimmung jedoch mal wieder ins bodenlose Sinken. Seine leicht geweiteten Augen erblickten seine Sensei, die in diesem Moment mit der Haushälterin abdampfte. Anstatt uns nen vernünftigen Wecker zu geben, neeein, da muss man erstmal ein wenig das Haus zerstören... ich hasse es. Er zog sich rasch an, noch immer vor sich hingrummelnd und folgte seinen Genin-Kollegen, die schon alle zur Tür raus waren, jedoch dort noch auf ihn warteten. Der Versuchung, extra langsam zu agieren, widerstand er nur mit Mühe. Rasch warf er sich nur seinen Mantel über, band sich sein Stirnband um und folgte ihnen dann.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Auf dem Weg bemerkte er, dass sein Mantel an einigen Stellen immer noch mit Matsch voll war, der sich jetzt jedoch relativ leicht abklopfen ließ. Die Tatsache, dass er dabei den vermutlich unvorstellbar teuren Fußboden verdreckte, oder vielleicht auch beschädigte, kümmerte ihn relativ wenig. In Wirklichkeit freute er sich sogar darüber, immerhin sorgte er so dafür, dass die Arbeitskräfte ein bisschen was zu tun hatten und es war eine gerechte Strafe dafür, dass sie so herumgescheucht wurden, als wären sie irgendwelche Penner von der Straße. Alle Macht dem arbeitslosen Volk! Er grinste, gab seinem Gesicht jedoch schnell wieder den üblichen neutralen Ausdruck, als sie bei ihrer Sensei und der Haushälterin ankamen. Schließlich musste er vor dem großen und mächtigen Anführer dieser Familie wie ein echter Ninja wirken. Genau genommen wars ihm so egal, wie es dem Feuer egal ist, was es gerade verbrutzelt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als sie durch das Portal schritten, wurde der Amaya fast von dem Reichtum erschlagen und er kam nicht umhin, eine Augenbraue zu heben. Guten Tag Verschwendung... sieht ja wirklich noch tausend mal schlimmer aus als außen. Ich könnte kotzen. Nun betrachtete er die Personen, die am anderen Ende des Raumes auf ihren Thronen saßen und die Ninjatruppe begutachteten. Der Junge war ganz besonders wichtig, aus diesem Grund versuchte er sich alle Einzelheiten an ihm zu merken, doch bei seinen Gesichtsgedächtnis würde das wohl nichts werden. Ein Versuch konnte jedoch nicht schaden, allerdings kam er nicht viel weiter, da er bemerkte, dass seine Sensei in just diesem Moment niederkniete. Für den Bruchteil einer Sekunde wollte er einfach stehen bleiben und gegen diese von ihm so verhasste Art der Schleimerei und falschen Höflichkeit protestieren. Wäre er in seiner Freizeit hier, hätte er das wohl auch gemacht, doch würde er jetzt so stur sein, wie er es gern wäre, würde er sich erstens einige weitere Schläge von Kimiko einfangen und zweitens den Verlauf der Mission gefährden. Also kniete er brav nieder, auch wenn er ein leises Knurren nicht unterdrücken konnte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]'bla, bla,bla ich bin so toll, bla, bla, bla mein Sohn ist noch toller, ich krieche ihnen jetzt in den Arsch, damit sie auch gute Arbeit leisten. Wenn sie das getan haben, trete ich auch nach allen Regeln der Königklichkeit nochmal fest rein, damit sie auf dem Heimweg schneller sind.' jaja, so lieben wir es doch. Fast wäre ihm etwas falsches rausgerutscht, doch seine Sensei erwiderte in diesem Moment die gespielte Höflichkeit und fast schon hatte Akira ein wenig Mitleid mit ihr, bei diesem Schauspiel mitmachen zu müssen. Als das Wort 'erhebt' ertönte, stand er schneller wieder, als man wirklich hinschauen konnte und zupfte sich stolz seinen Mantel zurecht. Seinen Blick wandte er als erstes dem Jungen zu, der sich nun ebenfalls erhob. Was das wohl für ein Typ ist... ich würde vermuten der steht ziemlich unter der Kontrolle seiner Mutter, so wie die sich verhält. Man könnte schon fast Mitleid haben. Fast.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie verließen den Thronsaal und gingen nach draußen, wo eine Truppe von Soldaten wartete. Als diese lautstark verkündete ihre leibwache zu sein und sie umringte, war das für Akira der erste glorreiche Augenblick des Tages. Die dicke goldene Rüstung, spiegelte die Sonne und ließ die Augen des Amayas glänzen, was sie auch ohnehin schon getan hätten. Er lachte in sich hinein und ging zu seiner Sensei, während sich der Trupp langsam in Richtung Marktplatz bewegte. Mit leiser Stimme sprach er zu ihr, immer noch hoch erfreut. “Sensei, ich weiss nicht was ihr für uns geplant habt, aber ich würde gerne in der Nähe der Soldaten bleiben wenns geht. Dank ihrer dicken Rüstung stellen die das reinste Waffenlager für mich dar, denn wie ihr ja schon wisst kann ich Metall verformen. Insofern wäre es am praktischsten bei ihnen zu bleiben, die sind uns ja sonst eh nur im Weg, wenn es sich um einen Angriff von Shinobi handelt. Danke fürs Zuhören, denken sie bitte drüber nach.“ [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Er grinste sie schwach an und ließ sich wieder ein wenig zurückfallen. Eine Antwort wollte er jetzt noch nicht von ihr, sie sollte sich besser Zeit lassen mit dem Nachdenken und er hoffte, dass seine Distanzierung auch dafür sorgen würde, dass sie ihn nicht sofort wieder ansprach.[/FONT]
 

Misumi Kimihiro

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In der ordentlichsten Marschformation, die Kimiko seit langem gesehen hatte, betrat die Gruppe den überfüllten Marktplatz. Die auf den ersten Blick undurchdringliche Menschenmenge, die sich auf dem riesigen Platz versammelt hatte, teilte sich auf wundersame Weise, als sie die bewaffneten Soldaten der Gorudo erblickten. Akiras Frage, die der Genin ihr zwischendurch gestellt hatte schon wieder fast vergessend, hielt sich Kimiko dicht hinter ihren Auftraggebern Reika und Daichi. In dieser Situation war nicht wirklich mit einem gezielten Angriff zu rechnen, immerhin sollte dieses Treffen zu einer Lösung des Konfliktes beitragen. Das schlimmste was passieren konnte war, dass ein Teil der anwesenden Bürgerschaft anfing, zu randalieren, doch war eine unorganisierte Menschenmenge im Vergleich zum Angriff geschulter Attentäter das weitaus kleinere Übel.
Es dauerte eine Weile, bis Kimiko entdeckte, dass sich ebenfalls einige meter vor ihnen die Menschenmenge teilte, um einer weiteren Gruppe Platz zu machen. Wenige Augenblicke später konnte sie schließlich den kern dieser silbern schimmernden Traube erkennen: Ein großgewachsener Mann und ein kleines Mädchen, umgeben von mehr als einem Dutzend Soldaten in glänzenden Rüstungen. Flankiert wurden die beiden von zwei sehr auffällig gekleideten Frauen (Bild 1,Bild 2), die Kimiko beide ein selbstsicheres Lächeln schenkten. Giltzernde Stirnbänder mit einer sanduhrförmigen Gravur kennzeichneten sie deutlich als Kunoichi des Dorfes hinter dem Sand, allerdings war das Symbol von einem breiten Querstrich durchzogen. *Nuke-nin... Abtrünnige Kämperinnen aus Sunagakure, die sich wohl als Söldnerinnen durchschlagen. Das hat uns gerade noch gefehlt...* "Ah, Reika-sama, es ist mir wie immer eine große Freude, euch von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen." Der dunkelhaarige Mann hatte das Wort erhoben, und Kimiko bemerkte erst, als die Menschenmenge mit einem Schlag verstummte, wie laut es zuvor um sie herum gewesen war. "Shiruba Takeru, höflich wie immer. Und deine niedliche Tochter Tsukasa hast du auch mitgebracht, wie schön." Kurz warf Kimiko einen Blick auf das blonde Mädchen, um kurz darauf wieder ihre Auftraggeberin zu betrachten. "Also, hier sind wir nun, das Volk will es so. Ich nehme an, dass du immer noch nicht einsehen willst, dass mein Sohn daichi der rechtmäßige Herrscher über Toredo ist, richtig?" Der Mann lachte kurz und schüttelte dabei den Kopf. "Und du willst immer noch nicht einsehen, dass dieses Kind einfach noch nicht alt genug ist, ein ganzes Dorf unter Kontrolle zu halten, oder..?" "Ach, Takeru, sieh doch endlich ein, dass..." Die Worte der beiden Herrscher verklangen in Kimikos Ohren langsam, während sie aufmerksam die Umgebung absuchte, die Anwesenheit der beiden Nuke-nin machte sie nervöser, als sie je zugegeben hätte. *Wenn sie wirklich Suna-nins sind, oder besser gesagt waren, werden sie nicht hier zuschlagen... andererseits, wer weiß schon, was in den Köpfen Abtrünniger vor sich geht.* Erneut blickte Kimiko dne beiden Frauen in die Augen, und als sie ihren Blick bemerkten, grinsten sie sie an. *Es besteht kein zweifel daran, dass sie den Jungen entführen, oder sogar töten sollen... die Frage ist nur, wann sie zuschlagen werden...*

Plötzlich wand sich Gorudo Reika ab, und auch die Truppen der Shiruba setzten sich in Bewegung, offenbar hatte diese kleine, politische Debatte dochs chneller ein Ende gefunden, als Kimiko zu hoffen gewagt hatte. Die goldenen Truppe formierten sich ein weiteres Mal neu um den Kern bestehend aus den Konoha-Ninja und den beiden Gorudo, unterdessen hastete Kimiko an die Seite ihrer Auftraggeberin. "Gorudo-sama, ich muss mit euch..." "Jetzt nicht. Der Tag hat gerade erst begonnen, Mizuumi-san, ihr werdet noch genug Zeit haben, mich mit eurer Bitte zu belästigen." Die Kunoichi blieb für einen Moment stehen, wurde dann jedoch von den Männern hinter ihr vorwärts gedrängt.
*Was... was war das denn..?* Offenbar war das Gespräch der beiden Familien doch nicht so langweilig, wie sie befürchtet hatte, Reikas Verhalten ließ zumindest darauf schließen, dass Shiruba Takeru ihr einen gehörigen verbalen Schlag verpasst hatte.
Die Stimmung in der kleinen Truppe ließ ebenfalls auf ein negatives Ergebnis dieses Treffens schließen: Die Gesichter der Soldaten schienen noch steinerner zu sein als auf dem Weg hin zum Martktplatz, und bis sie alle wieder das Anwesen der Gorudo erreicht hatten und der Hauptmann der Leibgarde einige Befehle bellte, hatte sich niemand getraut, auch nur ein Sterbenswörtchen von sich zu geben. "Mizuumi-san." Noch während Kimiko etwas unsicher um sich blickte und in dem Wirrwarr aus umhereilenden Soldaten nicht recht wusste, was sie nun tun sollte, besonders beim Gedanken an ihre vier Schüler, drehte sich Gorudo Reika zu ihr um. "Selbst euch dürfte nicht entgangen sein, dass dieser Shiruba-Abschaum etwas plant... Ich will, dass ihr und eure Kinder die Villa im Auge behaltet. Ich will keinen einzigen von euch vor Anbruch des nächsten Tages sehen, verstanden?" Kimiko hatte vieles erwartet, doch dieser Befehl ging über dies alles hinaus. *Wir sollen also den gesamten Tag über, UND die gesamte Nacht draußen Wache schieben wie einer von diesen hirnlosen Affen in Gold? Das... das..!* "Verstanden?!" "Ja, Gorudo-sama." Missmutig verbeugte sich Kimiko vor der arroganten Auftraggeberin, wohl wissend, dass kein Einwand, den sie hätte vorbringen können, die Meinung der Gorudo geändert hätte. Während Reika und ihr Sohn, der noch immer völlig stumm an der Seite seiner Mutter klebte, zurück in die Villa verschwanden, sammelte Kimiko ihre Genin um sich. Offensichtlich genervt blickte sie jedem einzelnen nacheinander in die Augen.
"Also, wie es aussieht, möchte unsere Auftraggeberin uns nicht mehr in ihrem Haus haben. Wir werden die Villa also wohl oder übel von außen überwachen müssen. Und ja, diese Regelung gilt bis morgen früh, und wenn ihr nochmal müsst... wäre gleich der passende Zeitpunkt. Ich werd's kurz machen: Jeder von uns wird eine Seite der Villa überwachen; wir beziehen dabei Posten auf der etwa fünf Meter hohen Mauer, die um die gesamte Villa herumführt. Akira und Inuy, ihr übernehmt die Nordseite, Ryoichi und Koyaku, ihr nehmt die Westseite. Ich werde nach Osten gehen, und da im Süden das Haupttor ist, hoffen wir einfach, dass ein möglicher Angriff nicht aus dieser Richtung kommen wird. Falls ihr etwas auffälliges entdecken sollte, und sei es noch so winzig, benachrichtigt ihr die anderen, indem ihr mit einem eurer Wurfmesser das Sonnenlicht reflektiert, in Ordnung?" *Die Tatsache, dass wir warscheinlich mit einem Angriff von Suna-nins zu rechnen haben, sollte ich lieber unerwähnt lassen... entweder haben sie die beiden Frauen sowieso bemerkt, oder ich würde sie nur unnötig verunsichern...* "Heute Nacht ist Vollmond, das heißt, die Methode funktioniert auch noch, wenn es dunkel ist. Ich weiß, das ganze ist jetzt etwas überstürzt... aber unsere Auftraggeberin scheint ziemlich mitgenommen zu sein, und wenn wir sie verärgern sollten, fällt das auch auf unser Dorf zurück. Alles klar soweit? Dann lasst uns hoffen, das nichts passiert..."

Und das tat es auch nicht, geschlagene zwölf Stunden passierte rein gar nichts. Ab und zu hoffte sie geradezu auf einen Angriff dieser beiden Kunoichi... ein handfester Kampf wäre einfach perfekt dazu geeignet, um die Langeweile der letzten Zeit wieder zu verdrängen. Doch passierte nicht annährend irgendetwas interessantes, bis schließlich die Sonne untergegangen war, und das helle Licht des Mondes die Villa beleuchtete. Immer wieder vielen Kimiko die Augen zu, die Umgebung versank ab und zu hinter einem Schleier der Müdigkeit... und immer wieder wachte sie wieder auf, da sich die Kunoichi in weiser Vorraussicht so auf der Mauer niedergelassen hatte, dass jede Unaufmerksamkeit ihr einen tiefen Fall bescheren würde. Als dann jedoch ein Schatten in ihren Augenwinkeln zuckte, war die Jounin mit einem Schlag wieder hellwach. Ein kleines Tier... nein, eine Person versuchte sich ungeschickt im Schatten des Hauses zu verstecken. Vollständig in schwarz gekleidet, presste sich die Gestalt an die Wand und schob sich quälend langsam vorwärts. Gespannt beobachtete Kimiko, wie sie sich schließlich aus den Schatten löste, und quer über das Feld spurtete, genau auf einen kleinen Teil der Mauer zu, der von einem dunkelgrünen Busch verdeckt wurde. Kurz blitze im Mondlicht blondes Haar auf, bevor die Gestalt in besagter Pflanze verschwand, nur um hinter der Mauer wieder aufzutauchen. Ein überraschtes Lächeln umspielte Kimikos Lippen als sie ihr Kunai zückte und Akira und Inuy das vereinbarte Zeichen gab. Es dauerte nicht lange, und Team Kimiko war vollzählig. "Wie es scheint, ist unser kleiner Schützlich auf Abwegen. Gorudo Daichi hat soeben durch ein Loch in der Mauer, das von einem Busch verdeckt wird, das Anwesen verlassen. Ich kann vrstehen, dass der Junge mal etwas Zeit weit weg von seiner Mutter braucht, wir sollten ihm trotzdem sicherheitshalber hinterher." Mit diesen Worten sprang die Jounin auch schon zum nächstgelegenen Baum.

Erst, als Daichi eine kleine Lichtung am Rande des Dorfes erreicht hatte, blieb er stehen. Kimiko bedeutete ihren Schülern mit einigen Handzeichen, sich ruhig zu verhalten und abzuwarten. Eine weitere Gestalt kam aus den Büschen gestolpert, und als beide sich ihrer lächerlichen, schwarzen Kapuzen entledigt hatten, standen da nur noch Gorudo Daichi und Shiruba Tsukasa und starrten sich an. Leise unterhielten sie sich kurz, und umarmten einander. Kimiko fuhr sich mit dem linken Handrücken über die Stirn. *Also nur die alte Geschichte der "verbotenen Liebe", wie? Ach, die Klassiker sind doch immer wieder...* Im selben Moment bohrte sich ein bösartig funkelndes Kunai in den hilflosen Körper des jungen Gorudo. Blitzschnell zückte Kimiko ebenfalls einige Wurfmesser, katapultierte sich aus ihrem Versteck und bezog Stellung vor Daichi, bereit, weitere Geschosse abzuwehren. Ohne sich umzudrehen wusste sie, dass ihre Genin ebenfalls Stellung bezogen hatte, soweit vertraute sie bereits auf die Fähigkeiten ihrer Schüler. Am Rande der Lichtung erschienen schließlich zwei Schatten zwischen den Bäumen, die sich direkt auf die Gruppe zubewegten. "Ryoichi, Akira, Inuy, Koyaku! Kümmert euch um die Nuke-nin, ihr schafft das! Ich werde Daichi und Tsukasa bewachen!"
 
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