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Der Friedhof von Shirogakure

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Es war eindeutig nicht so, dass Akeno furchtlos wäre, vor allem natürlich im direkten Vergleich mit seinem Mitbewohner, dessen liebstes Hobby ja direkt mit Horror verbunden war. Das einzige, was Rakugaki nicht verehrte, das einem den Schweiß auf die Stirn treten ließ, waren Horrorromane, was aber auch nur der Tatsache geschuldet war, dass Gaki so gut wie nicht las. Akeno zog ihn manches Mal damit auf, dass er gar nicht richtig lesen konnte, ohne es ernst zu meinen natürlich, aber vielleicht steckte doch ein Funken Wahrheit darin. Was für ein Glück also, dass Gaki auf andere Medien ausweichen konnte, auf Filme und auf Spiele und natürlich seine eigenen Zeichnungen, die selten hell und freundlich wirkten. Akeno für seinen Teil war sich sicher, dass Gaki gar nichts Nettes zeichnen konnte, dass ihm schier die Begabung dazu fehlte, obwohl er ja sonst ziemlich akkurat zu zeichnen in der Lage war. Er tat es halt meistens nicht, sondern schmierte lieber mit seinen Farbflaschen herum. Den Yamanaka hatte es nie gestört, aber ihn störte im Grunde genommen auch nur wenig, weil er sich dann ja darüber Gedanken machen müsste, was generell nicht ganz so sein Ding war, da er schnell ins Grübeln geriet, was bei einer Konzentrationsspanne seines Kalibers wahrlich nicht schön war. Heute würde sich Gaki jedoch nicht einmal auf seine Fantasie oder die anderer verlassen müssen, da der Job, denen man dem Chaos-Duo zugeteilt hatte, nirgends anders, als auf dem Friedhof von Shirogakure spielte. Akeno für seinen Teil hatte diese Benachrichtigung allerdings auch nicht gerade verängstigt aufgenommen, denn das Maß seiner Mutlosigkeit war eben auch nur relativ zu dem Sprayer gemessen gewesen.
Es war ein lauer Abend, die Sonne malte ihre Präsenz noch mit rötlichen Schlieren an den Himmel, aber durch den leichten Wind erschien die Temperatur kälter, als sie wirklich war. Vielleicht lag es natürlich auch an der Atmosphäre des Ortes, an dem Akeno gerade einen besonders hübschen Stein aufgelesen und nichts anderes zu tun hatte, als diesen in hohem Bogen durch die Luft zu schmeißen. Er brauchte Ablenkung, aber diese bekam er nicht von Toten, schließlich waren diese in ihrem Verhalten relativ eintönig: Sie lagen einfach nur herum, faulten vor sich hin und das einzig Spannende an ihnen waren vielleicht die Würmer, die sich in sie hinein gruben oder die Maden, die sich an ihren Kadavern gütlich taten. Aber nicht einmal die gab es hier zu bestaunen, schließlich ruhten sie alle in ihren Särgen unter dem Boden und wäre der Yamanaka auf die fixe Idee gekommen, einen von ihnen auszubuddeln, hätte man ihn wahrscheinlich hochkant rausgeworfen, immerhin sollten die beiden Vandalen einen Strick drehen... wie albern, war doch der Größere der beiden selber einer. Akeno wiederum beschränkte sich auf das ruinieren ihrer Wohnung oder das Zerfetzen von Puppen, sollte er mal ganz besonders sauer sein. Nicht, dass das besonders oft vorkam, immerhin brauchte auch Aufregung eine gehörige Denkarbeit, die zu leisten er nicht immer bereit war. Wie war das doch immer gleich in den ganzen Filmen, die auf Friedhöfen spielten? Irgendwie erwachten die Toten da zum Leben und machten Jagd auf die Lebenden, um sich an ihrem Fleisch oder wahlweise auch ihren Gehirnen gütlich zu tun. Leicht musste der blonde Junge kichern, als er sich vorstellte, wie die Zombies an mancherlei Menschen wahrscheinlich einfach vorbei wankten, während er annahm, dass sie nach Verzehr seines zentralen Nervensystems wahrscheinlich wie auf Drogen Boogie tanzen würden. Nun! Zombies würden sie hier wohl nicht begegnen, auch wenn der alte Mann, der über den Weg auf sie zukam, nicht mehr allzu weit von diesem Stadium entfernt war. Ob das der Friedhofswärter war, der sich vergewissern wollte, dass sein Jobgesuch in guten Händen lag? Vielleicht hätte er lieber im Bett bleiben sollen, denn das letzte Mal, das die beiden einen guten Eindruck auf jemanden gemacht hatten, war wohl vor ihrer Geburt gewesen.
 
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Rakugaki fühlte sich glücklich.
Dass er diesen Zustand ausgerechnet auf einem Friedhof verspürte, der im abendlichen Dämmerlicht zum Gruseln einlud wie ein altes Spukhaus, war hierbei mindestens genauso unpassend wie die Emotion an sich. Glück oder gar Freude gehörten normalerweise absolut nicht zum Repertoire des Spraydosenkünstlers. Er verteilte sein Lächeln nur sehr spärlich, an ausgewählte Personen, zu außerordentlichen Gelegenheiten, deshalb hatte man oft den Eindruck, dass er ein recht trauriger und verbitterter Charakter war. Das traf es eigentlich auch ziemlich genau. Man wusste allgemein nicht, was ihn nun zu der unangenehmen Person gemacht hatte, die heute auf dem Ruheplatz der Toten stand, aber die Narben, die den Körper bedeckten, und die Augen, die nie, niemals an einer Stelle hafteten, sondern die unbekannte Umgebung beinahe paranoid abtasteten, ließen auf vergangene Erlebnisse schließen. Oft hatte sich Rakugaki gewünscht, tot zu sein, öfter als er zählen konnte. Er hatte sich ausgemalt, wie schön es wäre, wenn er aufhören könnte zu existieren, all der Schmerz und die Qual seines Lebens würde dann von ihm abfallen und er wäre ein freier Mensch! Eine verlockende Vorstellung, und mit einem Kunai in der Hand so leicht auszuführen ...
Aber heute würde es dazu nicht kommen, denn selbst ein so verquerer Typ wie Rakugaki feierte seine Freude nicht mit Suizid. Doch wieso war er denn nun so fröhlich, dass er sogar zu einem Grinsen fähig war? Nun, es hatte natürlich etwas mit ihrem unmittelbar bevorstehenden Job zu tun: Sie würden über Nacht einen Friedhof hüten und diesen vor Grabschändern verteidigen. Die Totenruhe war eigentlich heilig, das wusste selbst er, aber all die Engelsstatuen, die Grabmäler...sie waren so perfekte Leinwände. Und er hatte sich einen ganzen Satz neuer Farben gekauft, die er unbedingt ausprobieren wollte. Niemand hier kannte ihn als Rakugaki und Akeno war schlau genug, nichts über seine geheime Identität als Graffitikünstler zu verraten. Oh, es war so verdammt verlockend ... Und wenn man Fremde einfangen konnte, die vielleicht ähnlich künstlerische Aktivitäten wie er anstrebten, und diese dann genüsslich auslieferte, während man ihre Schande auf ewig an die Hüttenwand des Friedhofswärter bannte, um dann auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden , war das natürlich ganz besonders toll.
Vor allem schien der Wärter selbst aus der Steinzeit zu kommen. Wenn sein Gehör auch noch kaputt war, würde er vielleicht auf der Stelle einen Rückwärtssalto machen, um seine Freude auszudrücken. Er hatte so wenig Erfahrung damit, er wusste gar nicht, wo er sie rauslassen sollte. Vielleicht gegenüber Akeno? Anfassen kam natürlich nicht in Frage, aber er könnte ihm ... er war doch sicher in der Lage dazu ... irgendwie konnte er doch ... Nein. Nett sein war echt nicht sein Ding. Also zurück zu ihrer hoffentlich hohen Bezahlung, aufgrund diverser Aktionen, die ein neu einzudeckendes Dach zur Folge hatten, waren ihre Finanzen etwas im Minusbereich, doch das würde sich nach diesem Job wieder ausgleichen. Teenager vergraulen, das war doch ein Klacks!
"Konichi-wa, Jung, ein schöner Abend, nicht?" Mit rauer Stimme sprach sie der runzlige alte Wärter an, und für einen angenehmen Moment fühlte sich Rakugaki in einen Horrorfilm zurückversetzt. Vom Graben war der Rücken des Opas ganz krumm geworden, seine Augen lagen dennoch wachsam in den Höhlen, aber er sprach ungewöhnlich laut, was auf Schwerhörigkeit schließen ließ. "Seid ihr hier, um die Rabauken zu vertreiben? Hast du dir deinen Freund mitgenommen? Der Friedhof ist kein schöner Ort für Mädchen, Kleines..." Irritiert folgte Rakugaki den Worten des Alten, ehe ihm Gewahr wurde, dass eben jene Augen, die ihm wachsam erschienen waren, einfach nur zusammengekniffen waren, weil sie vermutlich halb blind waren. Und, dass der alte Sack ihn für ein Mädchen hielt. Die gute Laune brach ein, wie sie gekommen war, und er fragte sich, wie bei allen Geistern, die hier begraben liegen mochten, es möglich war, seine breiten und hoch gelegenen Schultern als weiblich auszulegen. Für eine Frau brauchte man doch mehr als lange Haare ... Das machte ihn ja schon wieder wütend. "Ich bin sicher, dass ich damit klarkomme." Seine Stimme war besonders tief, um alles ihm zur Verfügung stehende Testosteron freizusetzen, doch der ältere Herr verzog nur das Gesicht und streckte einen Arm aus, ihm auf die Schulter zu klopfen. Er sah sie Hand kommen und hörte die Worte, blieb aber stehen, wartete. Versteinerte. "Bist du erkältet, Liebes?"
Oh, er wusste, wer bald kalt sein würde. So kalt, dass man ihn nicht mehr von den Leichen, die sonst so hier verscharrt waren, unterscheiden konnte. Außer vielleicht anhand des Frischegrades ...
 
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Wenn man Akeno und Ryakuga so nebeneinander stellte, war es eigentlich nicht schwer, den etwas weiter entwickelten der beiden zu identifizieren. Dafür musste der Blonde nicht einmal sabbernd über den Boden rollen, es reichte schon, allein körperliche Attribute hinzuzuzählen, war der Sprayer doch größer, breiter und hatte zu allem Überfluss auch noch eine tiefere Stimme als Akeno, der in allem doch eher Durchschnitt war. Zusätzlich bedarf es keines Genies, um festzustellen, dass der Größere der beiden auch geistig ein ganzes Stück weiter war als Akeno, aber dummerweise hatte eben eine Frisur, die nicht nur halb blinde alte Männer, sondern sogar manchmal seinen Mitbewohner dazu brachten, ihn wahlweise als Mädchen oder Rapunzel zu klassifizieren. Akeno tat das meistens nur aus einer Laune heraus, wie der Friedhofswärter das jedoch anstellte, war ihm schleierhaft. Wie viele Mädchen waren a) so groß und hatten b) ein solches Kreuz, hm? Das fragte sich Akeno auch in dem Moment, in dem zu ihm durchsickerte, dass der Künstler gerade ins andere Geschlecht verkehrt worden war, er drückte die Faust leicht gegen die Lippen und kicherte verhalten, während blaue Augen zwischen den beiden hin und her blickten. Als Gaki es nicht einmal schaffte, mit extra tiefer Bassstimme sein Geschlecht eindeutig zu determinieren, mutierte das Kichern zu einem Husten und wurde schließlich von einem Grinsen abgelöst. »Cinderella-chan~«, flötete er in unschuldigstem Tonfall in Richtung Gaki und stupste ihm den Ellbogen in die Seite. Keine Ahnung übrigens, wie der kleine Irre gerade auf diesen Namen kam. Wahrscheinlich war aber, dass er über Rapunzel auf eine weitere Märchenfigur gestoßen war und diese genommen hatte, einfach nur weil. »Hast du dich etwa verkühlt, Liebes?«, äffte er in einem bösartigen Anfall den Ton des Wärters nach, aber so leise, dass dieser ihn wohl kaum verstehen würde und hätte sich gerne teuflisch die Hände reibend im Kreis gedreht, wenn das nicht zu auffällig gewesen wäre. Könnte sein, dass er dafür Schläge beziehen würde, aber das störte ihm im Moment wirklich nicht. Es war irgendwie lustig, dass er hier gerade der Junge war, während Gaki zum Mädchen degradiert worden war, allemal aber unterhaltsam.
Der Friedhofswärter schien den sich anbahnenden Konflikt in keinster Weise zu erahnen, sondern tätschelte noch einmal Gakis Schulter, um dann anzumerken: "Also wirklich, ihr Kunoichis seid aber ziemlich kräftig. Dabei finde ich ja, dass Frauen weibliche Formen behalten sollten..." Ungerührt nahm er schließlich doch die Hand weg und nickte ein paar Mal, scheinbar, um sich auf das eigentliche Thema zurück zu besinnen. Das Grinsen auf Akenos Gesicht konnte einfach nicht mehr wachsen oder seine Wangen wären vor Zug gerissen. Das war ja so zum Schießen... wie lange man Gaki damit aufziehen könnte, wenn er es nicht so schnell wieder ausblenden würde! Das ärgerte ihn persönlich ja fast schon wieder, auch wenn er das nicht zugeben würde. "Dennoch: Es ist sehr schön, dass sich endlich jemand um diese Rabauken kümmert... es ist einfach unmöglich, was die tun. Ich könnte noch verstehen, wenn sie einfach ein Quartier für die Nacht suchen würden, aber die Beete durcheinander zu bringen, Gestecke zu zerfleddern, Gräber zu beschmieren und all meine Arbeit vom Vortag zu vernichten, liegt nicht mehr in einem tolerierbaren Bereich." Noch einmal nickte er, wie um sich selbst zu bestätigen, dass er auch nichts vergessen hatte, kratzte sich am Kopf und lächelte dann zu den beiden hinüber, unschuldig und unwissend, dass nicht alle so gut drauf sein würden, wie er.
 
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Heute war es also soweit, der junge Mushiro würde endlich seine Arbeit als Shinobi offiziell aufnehmen. Ein sehr erfreulicher Tag für ihn, der nur dann noch toller sein könnte, wenn er nicht mit zwei Jungen würde arbeiten müssen. Und das noch dazu auf einem dreckigen Friedhof... hätte er als zukünftiger Erbe des großen Tochiba-Konzerns nicht einem etwas saubereren Arbeitsplatz zugeteilt werden können? Überall lag Erde herum und daraus ragten Grabsteine, denen man ihr Alter deutlich ansah – die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen. Dreckig, beschädigt, teilweise sogar beschmiert standen sie da, als wäre alles in bester Ordnung. Kümmerte sich denn hier keiner darum?! Also, er für seinen Teil würde sich hier keinesfalls begraben lassen. Vielleicht würde er ein Grundstück kaufen, auf dem er und nur er allein beerdigt wurde, dann hatte er wenigstens im Tod seine Ruhe und wurde nicht ständig gestört, und natürlich würde er dafür sorgen, dass die Wartung sicher gestellt wurde, irgendwie ließ sich das im Testament sicher klären. Nachdenklich nickend betrachtete der Tochiba die Grabsteine der ehemaligen Shinobi, die sicher im Einsatz für ihr Dorf gestorben waren und jetzt viel zu wenig dafür gewürdigt wurden. Dass er durch diese Bummelei zu spät kam, störte ihn eigentlich herzlich wenig, denn wie bereits erwähnt, warteten heute leider keine hübschen Kunoichi auf ihn. Seufzend riss er sich von diesem Anblick los und ließ seinen Blick über den Ort schweifen. Hm, da ging gerade eine Person auf zwei andere zu... er war zu weit weg, um sie klar zu erkennen, doch das war mit Sicherheit die Gruppe, zu der er sich jetzt begeben sollte, also machte er sich auf den Weg. Nicht sonderlich schnell, wohlgemerkt, denn er sah nicht wirklich einen Grund, sich für zwei Jungen und einen alten Mann zu beeilen. Wenn es denen Spaß machte, eine Unterhaltung zu führen, war das ihre Sache, für ihn war all jenes jedoch von herzlich wenig Interesse. Als er hinter dem Friedhofswärter – der mit seinem krummen Rücken immer noch größer war als er selbst, verdammt – in Hörweite kam, konnte er gerade hören, wie dieser davon redete, dass Kunoichi immer so kräftig seien, und war irritiert. War etwa eine Kunoichi hier? Eine kräftige Kunoichi? Konnte es sein, dass dieser triste, dreckige Ort gerade Mushiros Glückstag einläutete? Nein, natürlich nicht. Aufmerksam hörte er dem Mann noch bis zum Ende zu, ehe er seinen rechten Arm hob, näher trat und laut auf sich aufmerksam machte: „Habe ich eben etwas von kräftigen Kunoichi gehört?“ Der Arm schnellte herunter und sein Zeigefinger deutete in die Richtung der beiden anderen Genin. „Alles, was ich sehe, sind zwei kleine Jungs... und nicht einmal besonders gutaussehende!“ Ein provokantes Grinsen zog sich über sein Gesicht, während er die Arme vor seiner Brust verschränkte und seine neuen Partner musterte. Blondie sah schon auf den ersten Blick ziemlich jämmerlich aus, während der finstere Kerl mit seiner lächerlichen Mittelschicht-Frisur abgesehen von diesem Merkmal irgendwie an seinen Vater erinnerte – ein Gedanke, den der Rotschopf schnell verscheuchte. Anstatt sich weiter mit den beiden zu beschäftigen, wendete er sich dem Auftraggeber zu und zupfte seinen geschlossenen Kragen zurecht, ehe er sich höflich verbeugte. „Mein Name ist Tochiba Mushiro, Shinobi von Shirogakure. Machen sie sich keine Sorgen um ihren Friedhof, nun, wo ich hier bin, ist er in besten Händen. Diese barbarischen Vandalen wissen nicht, mit wem sie es zu tun haben. Ich werde dafür sorgen, dass dieser Auftrag zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigt wird.“ Einen verächtlichen Seitenblick warf er noch zu seinen neuen Partnern, ehe er seine Augen schloss und den Kopf leicht schüttelte. Hoffentlich waren die beiden nicht zu inkompetent. Er für seinen Teil würde jedenfalls dafür sorgen, dass der Zustand des Friedhofs bis morgen Top blieb! Ach nein, dafür war es wohl zu spät... aber er würde verhindern, dass er sich verschlechterte, sofern das nicht zu viel Arbeit bedeutete.
 
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Konnte man eigentlich so laut mit den Zähnen knirschen, dass diese brachen? Rakugaki hatte keine Ahnung, doch er war auf dem besten Weg, es herauszufinden. Weshalb er unüberhörbar seinen Zahnschmelz abrieb? Na ja, nachdem sie einen kurzen Plausch mit dem alten Man geführt hatten, war der Sprayer bereits wieder am Rande seiner Nerven. Normalerweise hätte er nämlich auf eine frevelhafte Berührung wie die des krummrückigen Friedhofswärters mit Gewalt reagiert - ganz besonders, wenn dieser ihn auch noch für ein Mädchen hielt. Doch das konnte er an dieser Stelle aus zweierlei Gründen nicht tun: Erstens war sich Rakugaki nicht sicher, dass er seinen Zorn, sollte er ihn erst einmal für einen kurzen Moment freilassen, wieder zurückholen konnte, was der ohnehin schon vom Alter angeschlagenen körperlichen Verfassung ihres Auftraggebers sicher nicht gut tat - zweitens, und das war bedeutend wichtiger, wurden sie wohl eher nicht bezahlt, wenn er nun Amok lief. Und da sie bekanntermaßen derzeit etwas knapp bei Kasse waren, brauchten sie jeden Job, den sie kriegen konnten. Mit Missionen sah es eher mau aus, deshalb hatten sie sich doch erst angeboten, die niedrigsten Arbeiten zu erledigen. Akeno brauchte etwas zu essen, und wenn sie dafür gezwungen waren einen Friedhof zu bewachen, war das akzeptabel. Immerhin sah ihre Arbeit relativ sauber aus, sie mussten keine Klos putzen oder soetwas. Das alles waren gute Gründe, seine Aggressionen unter dem Mantel der Höflichkeit zu verbergen, doch leider war er nicht sonderlich gut darin Leuten in die hinteren Körperöffnungen zu kriechen, also klinkte er sich erst einmal aus dem Gespräch aus und begann, regelmäßig und bewusst zu atmen. Ein und aus. Das dämpfte seinen überkochenden Blutdruck und beugte Verletzungen vor - an anderen.
So bemerkte er weder den Spitznamen, der Akeno sicher die Fähigkeit zu laufen gekostet hätte, noch, dass sich eine weitere Person ninjaartig dem Geschehen näherte. Erst, als diese den Alten unterbrach und das Wort erhob, huschten die grauen Augen auf eben jene Person, zogen sich leicht zusammen. Innerhalb von Sekunden hatte er registriert, dass sein Kragen aufgestellt war, sein Kopf jedoch frei, und sein Torso vermutlich nur mit Stoff gepanzert. Er war klein, deutlich kleiner als er selbst, und würde demnach sicherlich kein schweres Ziel abgeben. Nicht, dass er direkt vorhatte, ihn zu zerlegen. Rakugaki mochte Gleichaltrige einfach nicht. Und wenn diese augenscheinlich Shinobi waren, bestand ja die Chance, dass diese ihn angriffen. Vorbereitet zu sein war wichtig in dieser Welt, besonders, wenn neben einem Akeno stand, der ... Was sagte der Rotschopf da? Kleine Jungs? Der Sprayer hob kurz eine Braue, maß abermals die Luftlinie zwischen seinem Kopf und dem des Eindringlings, stellte fest, dass er selbst deutlich größer war - und schwieg. Der Seitenhieb auf sein Äußeres prallte an ihm ab. Er wusste, dass er nicht gut aussah, legte es auch gar nicht darauf an. Der Kleinere jedoch schon. Er zupfte an seiner Kleidung, obwohl diese perfekt saß. Ein Zeichen von Unsicherheit? Oder wollte er lediglich unterstreichen, wie sauber er im Gegensatz zu ihnen war? Seine Garderobe und die Verbeugung ließen darauf schließen, dass er entweder ein schrecklicher Schleimer oder gut erzogen war. Vermutlich beides. Nun begann er einen Monolog zu halten, in welchem er sich selbst lobte, als Shinobi darstellte und zugleich - die Zusammenarbeit bei diesem Job ankündigte? Was? Dass sie ihren Lohn durch drei teilten kam gar nicht in Frage! "Moment mal. Das is' unser Job. Geh wieder dahin, wo man dich g'pudert hat." Während sich der Alte dazu hinreißen ließ, Mushiro zuzulächeln, hatte sich Rakugaki dem Rothaarigen genähert und die Arme in die Taschen seiner Jacke gesteckt. Leicht über den Tochiba gebeugt, blickte er auf ihn hinab, die grauen Augen wie stechend auf ihn fixiert. "Wer zu spät kommt, hat Pech." Das war wirklich so. Man konnte nicht einfach auftauchen und dann ein Stück vom Kuchen einfordern - zumindest nicht bei ihm. Was wollte dieser Knirps schon tun, was diesem Job dienlich wäre? So wie der aussah, bepinkelte er sich, sobald es dunkel und leise auf dem Friedhof wurde. Das konnte man nicht gebrauchen. Er hatte schon ein Baby, auf das er aufpassen musste...
 
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Mit dem einen Unterschied, dass das blondhaarige "Baby" nur eines war, wenn es gelangweilt oder gerade am frei drehen war. Akenos Launen waren wie das Wetter im April, wechselhaft und unstet, aber es gab dann doch Dinge, die er grundsätzlich besser und solche, die er generell nicht leiden konnte. Beispielsweise mochte er es nicht, wenn man ihn beleidigte. Natürlich tat sein Mitbewohner das ab und zu gerne unter der Hand, indem er ihm gemeine Spitznamen oder sonst etwas gab, aber das konnte der Yamanaka inzwischen prima wegstecken. Das war kein Problem, da er zu wissen glaubte, wie der Sprayer tickte und es tolerierte. Ebenso hatte er eine natürliche Abneigung gegen Leute, denen man mal wieder den Stock aus dem Arsch ziehen müsste, gegen Spießer, überkorrekte Schleimer und solches Zeugs, das durch die sozialen Schluchten Shiros schlich. In Kombination ergab das selbstverständlich, dass er den armen, kleinen Rothaarigen, der sich zu den beiden gesellte und einen auf dicke Hose machte, leider überhaupt nicht ausstehen konnte. Es brachte nicht einmal etwas, die albernen Details seiner Rede aufzuzählen, denn im Grunde genommen war einfach jedes Wort dermaßen unlogisch, dass Akeno sicherlich einen Moment wirkte, als habe er einen fliegenden rosa Elefanten gesichtet... obwohl er da wohl besser die Contenance hätte wahren können. Dennoch reagierte er keinesfalls über, schließlich war er, was das anging, deutlich schlimmeres gewohnt, sondern klappte stattdessen den Mund wieder zu und musterte den Neuankömmling mit für ihn zu ruhigen und zu intelligenten Blicken, konzentriert, eine Phase, in der man ihn nicht oft erleben konnte. Neben seiner Erstausbildung als Shinobi und seinem offensichtlichen Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit netten Nebengeisteskrankheiten, kam Akeno nämlich keinesfalls aus irgendeiner Unterschicht, wie Mushiro es anhand des geradezu normalen Auftreten des Jungen geschlussfolgert hatte, sondern aus einem der ältesten Clans von Konoha. Eigentlich belegte er vom Aussehen her dessen Schema F, aber wenn man sich selbst so sehr überschätzte, waren Schlussfolgerungen meist gelähmt. Die Yamanaka hatten sich auf Psychologie spezialisiert und egal wie seltsam, wie verrückt Akeno war - er war in dieser Hinsicht geschult. Vielleicht hätte sich der Neuankömmling etwas anders verhalten, wenn er gewusst hätte, dass er ihm damit einen halb kompletten Abdruck seiner Persönlichkeit gab, das würde man niemals herausfinden, denn einem Unterschichtenblondi wurde sicherlich nicht zugetraut, dass er was auf dem Kasten haben könnte.
»Er gibt sich ehrgeizig, scheint sich für überlegen zu halten, macht einen auf dicke Hose, ist aber dabei so unglaubwürdig, dass er sicher genau weiß, dass so ein kurzes, schmales Kerlchen von niemandem ernst genommen wird. Winzig, schmächtig, piepsige Stimme, wahrscheinlich leidet er unter Minderwertigkeitskomplexen und kann sich in Gegenwart von eindeutig potenteren Jungen nicht anders verhalten. Aber Gaki ist halt rein äußerlich auch ein hartes Maß, was das angeht.«, ratterte es aus Lektüren und Unterrichtsstunden bei Miyuki zusammengesetzt durch seinen Kopf, während seine Augen erst die Haare des Jungen, dann seine Kleidung und schließlich seine Hände abpendelten. »Oi, Muschi.«, meinte er deswegen, steckte die Hände in die Taschen seiner Hose, schüttelte sich geistig selbst die Hand für den Spitznamen - was war das aber auch für ein einladender Name?! - »Dann zeig uns mal, mit wem wir es zu tun haben und denk darüber nach, wie oft hier wohl stichprobenmäßig die Leichen untersucht werden. Ob der tote Körper eines rothaarigen Zwergs dementsprechend überhaupt wiedergefunden werden würde?« Akeno konnte lieb sein, er konnte nett sein, er konnte das niedlichste Wesen der ganzen Welt sein... aber nicht nach so einem Auftritt. So gesehen redete er wenigstens erst einmal, während Gaki... sicherlich nicht nur böse tat, sondern keine Skrupel haben würde, den Kleinen einfach gegen und in das nächste Grab zu schmettern.
 
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Hahaa! Da hatte er sich also mit einem Schlag gleich zwei ganz große Feinde gemacht! Das Grinsen Mushiros war so breit, dass man meinen könnte, es würde sein kleines Gesicht gleich sprengen. Der große Kerl versuchte gar nicht, seine Wut zu verschleiern, auch wenn er sich offensichtlich zurückhielt – der konnte sicher gut austeilen. Blondie dagegen war wesentlich besser darin, ruhiger zu wirken, als er tatsächlich war, nur die schnelle Beleidigung verriet ihn. Wahrscheinlich war das sogar Absicht, und die Drohung, die darauf folgte, zeigte das gleich noch etwas deutlicher. Ja, die beiden mochten ihn nicht, und die Art, wie sie es ihm servierten... einfach zu köstlich. Beinahe hätte er sogar laut losgelacht, doch eine kurze Erinnerung daran, was sein Vater immer getan hatte, wenn er zuhause plötzlich losgelacht hatte, während er da war, reichte, um diese Reaktion sofort zu unterdrücken und durch ein Hüsteln zu ersetzen, das deutlich zeigte, dass er wenig beeindruckt war. „Also, wenn es euch wirklich nur um das Geld geht... das könnt ihr von mir aus für euch haben. Ihr braucht es dringender als ich...“ Mit einem abfälligen Blick garnierte er diese Almosen, ehe er mit den Schultern zuckte und näher zu ihnen trat – wohl wissend, dass er sich damit in die Gefahrenzone begab. Er konnte einfach nicht anders, hatte noch nie anders gekonnt. Mushiro mochte keine Jungen, und arme Leute mochte er ebenfalls nicht, und nett zu Leuten zu sein, die er nicht mochte, war für ihn einfach unvorstellbar. Schnell wich alles Herabwürdigende aus seinem Blick und sein Grinsen zog sich zu einem einfachen Lächeln zusammen, er war gerade relativ zufrieden mit der Situation und versuchte, es sich so angenehm wie möglich zu machen, aber einen musste er einfach noch nachsetzen: „Wisst ihr, ich bin nicht hier, um etwas zu verdienen. Ich versuche einfach nur, Shirogakure zu unterstützen, und ich bin auch stolz auf meinen Namen.“ Man sollte meinen, wenn er auf seinen Namen so stolz war, würde es ihn beleidigen, wenn man diesen verunstaltete, aber hier und heute traf das nicht zu. Mushiro zu Muschi umzuformen war ja auch so kreativ, dass bisher noch niemand darauf gekommen wäre. Gut, beim ersten Mal hatte er sich tatsächlich ziemlich aufgeregt, doch inzwischen konnte er über solch infantile Versuche nur gähnen. „Naja. Ich für meinen Teil bin jedenfalls bereit, und wenn ihr beiden nicht vorhabt, euch vorher noch einen herzförmigen Eisbecher zu teilen, können wir ja loslegen mit der Beschützerei.“ Er trat einmal fest auf und sah seine lieben Kollegen entschlossen an, ehe er plötzlich laut niesen musste. Hatte der Wind gerade etwa Erde in diese Richtung getragen...? Verdammter Wind! Keinen Respekt mehr vor den Reichen heutzutage, und vor den Toten ebenfalls nicht. „Warum muss es hier auch so verdammt dreckig sein...?“, murrte er leise vor sich hin und nutzte den Moment, um sich nochmal auf dem Friedhof umzusehen. „Gah... es ist so kühl heute, da tut der Wind nichts Gutes! Ich hasse Friedhöfe... es ist soo langweilig hier. Und dann muss ich die Zeit auch noch mit diesen Idioten verbringen... hoffentlich sind die wenigstens eine Hilfe, wenn diese respektlosen Schmierer auftauchen!“ Der Junge mit dem dunklen Haar fiel in sein Blickfeld, weshalb Mushiro leicht die Unterlippe vorschob. Gut vorstellbar, dass dieser Kerl selbst so ein Hooligan war und diesen Job nur machte, um auf Shiros nahezu heiligen Friedhof zu randalieren und es dann ihren Zielen unterzuschieben. Oder vielleicht war es genau andersrum, und das blauäugige Kleinkind, das sich so unerschütterlich präsentierte, war die wahrlich finstere Hälfte dieses wenig dynamischen Duos. Vielleicht arbeiteten sie auch zusammen oder gegeneinander, oder sie waren wirklich nur zwei Leute, die das Geld brauchten – Mushiro konnte es nicht sagen. Er für seinen Teil würde es jedenfalls nicht zulassen, dass irgendjemand die Gräber der ehemals so großen Vertreter Shiros beschmutzte, seien es nun irgendwelche Jugendliche oder dämliche, nicht weibliche Shinobi! Natürlich wollte er sich auch nicht gleich auf seinem ersten Job töten lassen...
 
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Einen herzförmigen Eisbecher, ah.
Mit nach vorne gewölbtem Oberkörper stand Rakugaki direkt in der Nähe des Kleineren, stellte somit eine Art Turm dar, der sich bedrohlich und mit Sicherheit nicht freundlich in dessen Richtung neigte. Vermutlich hatte der Rothaarige überhaupt keine Ahnung, in welcher unmittelbaren Gefahr er schwebte. Die steinerne Fassade seines Gesichts ließ keinerlei Regung zu; er stand einfach nur da und starrte auf den Tochiba hinab. Er hatte in falscher Großzügigkeit das Geld für den Job abgetreten, dabei einerseits die beiden beleidigt und ihre Treue zur Nation in Frage gestellt. Vom Standpunkt des Sprayers war das nicht sonderlich schlimm – er machte keinen Hehl daraus, dass er nicht reich war. Treue und Loyalität durfte außerdem nur eine Person erwarten, und diese stand etwas hinter ihm. Im Übrigen war es sehr unklug von dem Kleinen gewesen, auch diese zu beleidigen, denn Akeno war so ziemlich der Einzige, der ihn zurückpfeifen konnte. Nach diesem Auftritt würde das aller Wahrscheinlichkeit jedoch nicht geschehen. Das war Pech für Muschi. Rakugaki war nämlich nicht in Stimmung, alles, was dieser sagte, mit stoischer Ruhe hinzunehmen. Er starrte das unverschämte Grinsen an, doch nicht, um sich abzuregen, nein. Er wartete einfach. Der Alte hatte offenbar von der ganzen Zankerei nichts mitbekommen, lächelte ein zufriedenes Opa-Lächeln und wandte sich mit ein paar motivierenden Worten wieder um. Es dauerte einige Sekunden, ehe das Schlurfen seiner Schritte leise genug war, dass Rakugaki sich außerhalb der Schwerhörigkeitsweite fühlte.
Dann nahm er die Hände aus den Jackentaschen. Es war nur eine simple Geste, ein kurzes Bereitmachen, aber es genügte, um sich innerlich auf die folgenden Bewegungen einzustellen. Skrupellos musste er sein. Auch wenn Mushiro sicherlich schwächer als er war, so sollte er zumindest Akeno Respekt zollen. Und da Rakugaki kein großer Mann der Worte war – beziehungsweise bezweifelte, dass diese bei dem seltsamen rothaarigen Balg halfen, musste er eben zu Taten greifen. Nur kurz zögerte er, als der Kleinere nieste, blieb einen Moment stehen, bis dessen Augen sich auf die Umgebung konzentrierten. In dem Augenblick, in welchem sich seine Unterlippe vorschob, befand sich Rakugaki mit einer einzigen, schlurfenden Bewegung hinter ihm. Das Knie des Sprayers hob sich, versenkte sich im Kreuz des Rotschopfes. Mit all seinem Körpergewicht und auf die Schultern gedrückten Arme wollte er ihn auf den matschigen Boden drücken, sich auf ihn setzen und sein Gesicht im Schlamm wälzen. Niemand beleidigte Akeno, niemand behandelte ihn oberflächlich und niemand warf ihm vor, er würde sich herzförmige Eisbecher mit ihm teilen! Ganz sicher kein dummer, kleiner Schnösel ... wenn er dachte, dass er austeilen konnte, dann musste er auch einstecken können oder eben einfach die Klappe halten. Rakugaki hatte keinerlei Probleme damit, ihm einen oder mehrere Knochen zu brechen – vielleicht würde er das sogar schaffen, wenn er es explizit darauf anlegte. Es lag wohl in Akenos Hand, inwiefern sich in diesem Job Verletzungen ergaben, oder vielleicht auch in der des Tochiba. Entweder er befreite sich, entschuldigte sich – oder Rakugaki hatte eine ausgezeichnete Sitzposition für die Nacht gefunden, auch wenn ihn der Körperkontakt anekelte.
 
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Tatsächlich waren Akeno und Ryakuga beide Fälle für die Anstalt, beide befanden sich in psychiatrischer Behandlung, aber das konnte man ihnen so verdammt schlecht von der Stirn ablesen. Auch wenn Akeno wirklich schon einmal in der Klapse gesessen hatte, war es der Sprayer, der die wirkliche Gefahr der beiden darstellte, denn der Blonde war in seinem Irrsinn meistens noch liebenswürdig, konnte wieder zum Kind werden, während Gaki vor allem aggressiv wurde und auch keine Hemmungen hatte, diese Aggressionen an Anderen auszulassen. Akeno war in der Hinsicht nur zur Hälfte eine Ausnahme, immerhin steckte er immer wieder selbst Schläge von dem Sprayer ein, dieser achtete jedoch meistens darauf, ihn nicht allzu schwer zu verletzen. Auch wenn der Blonde manchmal nicht einmal Herr seiner eigenen Sinne war, konnte er manchmal mehr Einfluss auf Gaki nehmen, als man annehmen mochte, weswegen es tatsächlich mehr als unklug war, sich mit dem Yamanaka und dem Atarashi gleichermaßen zu überwerfen. Sich mit dem Sprayer zu verstehen, war beinahe von Anfang an unmöglich, aber Akeno war - gesetzt dem Fall, dass man seine Macken tolerierte - eigentlich ein angenehmer Zeitgenosse. Ärgerte man Gaki, konnte es sogar sein, dass sich Akeno dem zumindest freundlich gemeint anschloss, immerhin hatte er den Sprayer soeben Cinderella getauft (Rapunzel hatten sie auch schon gehabt), aber wenn man Akeno beleidigte, gingen nicht nur bei diesem die roten Lämpchen an. In gewisser Weise hingen die beiden Jungen wohl schon aneinander, allerdings nicht in der Komm-wir-teilen-uns-einen-herzförmigen-Eisbecher-Art, sondern mehr auf die Du-bist-auf-verquere-Art-ein-Familienersatz-Weise, und während Akeno immerhin einen ganzen Clan im Rücken hatte, hatte der Sprayer eben nur den kleinen Irren. Deswegen hatte der Blonde im Grunde genommen eine Art Bodyguard, eine Art großen Bruder, der ihn Weltfremden vor der Welt beschützte - obwohl man das sonst nicht bemerkte. Da war kein Hauch rosa Flimmern, kein verhaltenes Lächeln, sondern meistens ein gewaltiger Abstand (denn Ryakuga hatte was gegen Körperkontakt) und wenig freundliche Worte zwischen ihnen. Vielleicht ja auch, weil sie sich in Momenten, in denen es darauf ankam, ohne Worte gut genug verstanden. Jetzt zum Beispiel, wo ein kleiner Rotzlöffel den beiden Jungen auf die Nerven ging, kam Akeno nicht eine Sekunde auf die Idee, Rakugaki davon abzuhalten, Mushiro den Fuß ins Kreuz und ihn auf den Boden zu jagen. Stattdessen hockte er sich auf der Stelle hin und ließ die Arme baumeln, summte leicht und setzte sich schließlich im Schneidersitz hin, den kleinen Jungen komplett ignorierend. »Mimiyuki-sensei sagt, man erkenne das wahre Wesen einer Person am besten, wenn sie sich im Vorteil fühlt.«, blubberte er nach einer kurzen Pause, ließ sich zurück fallen und streckte die Gliedmaßen aus. Dass er dabei wohl ein bisschen staubig werden würde, war ihm egal. »Wie sie wohl werden, wenn sie merken, dass sie einem Irrtum aufgesessen sind?« Einen Staubengel zeichnend, fuhr er plötzlich wie von der Tarantel gestochen hoch und klatschte ein paar Mal wie ein aufgeregtes Kind in die Hände. »Sie hat uns übrigens zu sich eingeladen, ich glaub sie hat Geburtstag oder so... keine Ahnung, wie alt sie wird und was sie da ausgerechnet mit uns will, aber bevor ich's vergesse... ich wette da rennt dann meine halbe Familie rum.« Das passierte durchaus manchmal, dass er solche Dinge einfach verdrängte, weil es gerade viel spannenderes gab. An manchen, besonders schlimmen, Tagen, reichte schon ein einfacher Käfer und seine Konzentration war dahin... und sowas sollte man Psychologe werden, na, wohl bekomms.
 
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Es war nicht wirklich eine große Überraschung, dass der Riese versuchte, Mushiro anzugreifen. Der Junge versuchte gar nicht erst, auszuweichen – nicht, weil er nicht wollte, sondern einfach, weil er wusste, dass er es nicht konnte. Er war langsam, viel zu langsam für einen Shinobi, und selbst Leute mit einer so durchschnittlichen Geschwindigkeit wie dieser Kerl hatten kein Problem damit, ihn zu umrunden und von hinten zu erwischen, ehe er auch nur einen Schritt zur Seite trat. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, möglichst mit dem Angriff mitzugehen, um Schmerzen zu vermeiden: Kaum spürte er das Knie in seinem Rücken, beugte er seinen Rücken etwas vor, ehe er von dem wuchtigen Angriff zu Boden gedrückt wurde und sein Gesicht gerade so abwenden konnte, ehe es Bekanntschaft mit dem dreckigen Boden gemacht hätte. Er hatte schon gegen stärkere und schnellere Gegner gekämpft... Oder besser gesagt, ihn hatten schon stärkere und schnellere Jungen verprügelt. Dennoch tat das gerade ziemlich weh...
Am Boden liegend, hatte der Rotschopf jetzt fünf Möglichkeiten. Einmal könnte er natürlich versuchen, sich hochzustemmen und von diesem Jungen zu befreien, doch allein das Gewicht, das er auf seinem Rücken spürte, ließ ihn bezweifeln, dass er das schaffen würde. Zwei weitere Möglichkeiten waren seine Jutsu, doch wo er hier eingeklemmt war, war es völlig egal, wie viele Doppelgänger er erstellte; jeder würde wissen, welcher er war. Die Briefbombentäuschung wäre nützlicher, vielleicht würde es den Kerl zum Aufstehen bewegen, wenn er dachte, dass gleich etwas an seinem Bein explodierte – auch wenn Mushiro so etwas natürlich nie wirklich einem Partner antun würde. Allerdings war das ein Trick, der höchstens einmal funktionierte, und so eine Aktion würde das Schwarzhaar sicher erst recht auf die Palme bringen. Das Beste wäre es wahrscheinlich gewesen, sich einfach zu entschuldigen, immerhin bestand kein Zweifel daran, dass es seine Schuld gewesen war, er den großen Jungen provoziert hatte und weder Ryaguka, noch Akeno wirklich etwas für die Geschehnisse konnten... aber nein. So war Mushiro nicht. Der Tochiba entschuldigte sich nicht, niemals. Er war so oft verprügelt worden und war fast immer schuld daran gewesen, aber für gewöhnlich provozierte er trotzdem einfach weiter, bis er in eine Situation kam, in der er nicht mehr kämpfen konnte – etwa so eine Situation wie diese – und in der er sich dann einfach endgültig erledigen ließ oder wütend schwieg, bis alles vorüber war. Also blieb er einfach mürrisch unter Ryakuga liegen und ärgerte sich innerlich darüber, dass seine Kleidung dreckig wurde, während das versteckte Messer ziemlich hart gegen seine Brust drückte. Wobei die Worte von Blondie ihm wieder sein Grinsen auf das Gesicht zurücktrieben – er konnte einfach nicht anders. Er dachte, Mushiro hätte sich im Vorteil gefühlt? Während der Rotschopf ihn ansah, musste er einfach darüber grinsen, wie... daneben diese Ansicht war. Er wusste genau, wo seine Schwächen lagen, im körperlichen Bereich nämlich. Und er hatte gesehen, wie groß Mister Unfreundlich war, woraus er seinen Nachteil schnell hatte schließen können. Abgesehen davon befand er sich in einer Zwei-Gegen-Einen-Situation, da völlig klar war, dass keiner von ihnen ihm würde helfen wollen. Oh nein, er hatte genau gewusst, dass er nicht ein Stück im Vorteil gewesen war, so wie er es immer wusste. Nur war das seiner Persönlichkeit leider völlig egal. Er würde wahrscheinlich sogar einen Nukenin auf ANBU-Level provozieren, wenn er die Gelegenheit dazu bekam, denn es machte einfach viel zu viel Spaß, und es zeigte den Leuten deutlich, wie viele Stufen er über ihnen stand – auch wenn sich das nicht auf seinen Körper bezog. So unterdrückte er, immer noch unter seinem Kollegen, ein weiteres mal den Drang, laut zu lachen, und drehte den Kopf so, dass er nicht mehr den Blondschopf ansah, sondern einfach in die Leere des Friedhofs blickte. „Immerhin, der hier wird gegen diese Hooligans was ausrichten können“, murmelte er leise. Hoffentlich ließen die sich bald blicken – der Tochiba hatte nicht wirklich Lust, hier noch lange rumzuliegen.
 
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Akenos Familie war nicht unbedingt das, was ihn auf eine Party für Miyuki treiben würde, doch das wusste sein blonder Freund vermutlich. Der Yamanaka-Klan behandelte ihn zwar aus Respekt vor der etwas älteren Dame, die zuließ, dass er bei einem der ihren wohnte, mit gebührender Gastfreundschaft, so dass er manchmal sogar ein wenig das Gefühl hatte, dass sie irgendwie glaubten, er hätte Intentionen über seinen besten Freund in den Klan zu kommen – bestimmt NICHT – aber Rakugaki war nun einmal kein sozialer Mensch. Das bewies der Rothaarige, der es sich unter seinem Hintern langsam bequem gemacht zu haben schien, das bewiesen die Erwachsenen, die aus dem Dunkelhaarigen ein unterwürfiges Bündel Nichts machten, welches zusammenzuckte, wenn Akenos fetter Vetter fünften Grades gönnerhaft die Hand hob. Er, der er keine Familie hatte und nicht einmal ansatzweise verstand, was diese Menschen zusammenschweißte, konnte sich niemals auf einer Feier wohl fühlen. Angeblich zelebrierte man ja das Glück, dass die Person, für welche die Party geschmissen wurde, geboren worden war. Aber Rakugaki glaubte, dass er der Einzige war, der wirklich aus diesem Grund zu Miyuki kam. Man hatte seinen Geburtstag nie gefeiert, als er klein war, da dieser seinen Onkel an den Tod seiner Mutter erinnerte. Als die beiden Genin also das erste Mal zu der Blonden eingeladen waren, hatte er sich sehr beherrschen müssen, ihr die Hand zu reichen. Und sein “Ich bin froh, dass du geboren wurdest”, war ihm äußerst sinnvoll erschienen, hatte jedoch nur für peinliches Schweigen und einige “Awww”-Laute gesorgt. Seitdem beschränkte sich der Sprayer darauf, der Psychologin jedes Jahr ein selbstgemaltes Bild zu schenken, auch wenn das nicht immer fröhlich war – eigentlich nie – hatte er das Gefühl, dass sie es zu würdigen wusste. Er war, nachdem er die Gebräuche auf einer solchen Veranstaltung gelernt hatte, sowieso das geringere Problem. Viel eher sollte man sich Sorgen um Akeno machen, der sicherlich angesichts vieler Menschen ganz wild war, sie alle zu beobachten. Und wenn es Süßigkeiten gab ... Nein, den Kleinen auf Zucker zu erleben wollte wohl niemand. “Weiß nich'. Müss'n wir da hin?”, fragte er also, sein Gewicht auf Mushiro leicht verlagernd. “Sie will uns doch nicht...vorführen oder so?” Für einen Moment lag tatsächlich soetwas wie Furcht in seinem Blick, doch Miyuki würde niemals mit ihrem erfolgreichsten therapeutischen Projekt aller Zeiten prahlen, oder? Vielleicht sollte man vorsichtshalber den Wein von ihr fernhalten....Rakugaku verabscheute Alkohol. Der Geruch danach erinnerte ihn an einem scheußlichen Mund. Unwillkürlich presste er die Lippen aufeinander, entspannte sich jedoch schnell wieder. Sie waren auf einem Job. Kein Problem. “Übrigens sollt'n wir uns schon mal um unser Lager kümmern, wo wir auf die Typn lauern. Hast du ne Matte oder so dabei – äh, Mushiro?”
 
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Miyuki war nicht unbedingt die Person, die sich nach besonders viel Ruhm und Aufmerksamkeit sehnte, zumindest hatte Akeno sie so in Erinnerung. Sie hätte sich sonst bestimmt einen Schüler ausgesucht, der bisher eine positive Bilanz aus seinem Leben ziehen konnte, der eine hoffnungsvolle Karriere vor sich hatte und am besten noch als nächstes Clanoberhaupt gehandhabt wurde. Stattdessen hatte sie einen Jungen unter ihre Fittiche genommen, der für sein unstetes, wenig erwachsenes und manchmal nicht einmal zurechnungsfähiges Wesen bekannt war, um ihn zu therapieren und ihm gleichzeitig beizubringen, was man in ihrem Clan so lernte. Dabei wollte Akeno irgendwann durchaus einmal ein starker Ninja werden, der die Jutsus seines Clans zum Großteil gemeistert hatte, einfach weil er dann vielleicht mal etwas Anerkennung von denen bekommen würde, die in ihm ansonsten nur einen kleinen Irren sahen. Allerdings war die Frage, inwiefern er dazu nicht erst einmal komplett stubenrein werden musste. »Ich denke nicht, wenn sie so geil auf Anerkennung wäre, hätte sie sich einem anderen Projekt gewidmet.«, meinte er und fuhr durch seine Haare, um den Staub wieder einigermaßen los zu werden, ehe sein Blick auf Mushiro fiel. Er hatte keineswegs gemeint, dass dieser sich körperlich oder auf kämpferischer Ebene überlegen fühlte, sondern geistig. Er schien sich für etwas Besseres zu halten und damit den anderen überlegen, war doch ganz einfach. Ein Kinderspiel, wie eins und eins zusammen zu zählen. Solche Leute fand der Yamanaka eher langweilig, er hatte so deutlich unterhaltsamere getroffen, als er noch in der Psychiatrie gelebt hatte, dass es geradezu eintönig war, sich mit Gestalten der normalen Gesellschaft herumzuschlagen. Das einzig interessante daran war immer noch die Frage, woher diese Geisteshaltung kam - wahrscheinlich aus der Erziehung, immerhin war der Kleine noch jung und Kinder lernten unwillkürlich immer von den Erziehern, nahmen Dinge von ihnen mit und versuchten sie in ganz jungen Jahren sogar noch zu imitieren. Vielleicht hatte Mushiros Familie Geld wie Heu oder auch nur einen größenwahnsinnigen Großvater, der der Meinung war, dass nur die Tochibas reines Blut oder so einen Quatsch hatten. Da gab es zu viele Möglichkeiten, als dass er geraten hätte, er musste es auch gar nicht wissen. »Brauchen wir überhaupt ein Lager?«, fragte der Yamanaka mit deutlich erwachsenerer Stimme, ähnlich der, die er soeben schon genutzt hatte, um ihn über Miyukis Absichten aufzuklären. Kein Funken des überdrehten Kindes war mehr zu spüren, stattdessen hatte man die Freude, einen der seltenen Zustände zu erleben, in denen er ernst war, »Wir werden hier wohl kaum schlafen. Immerhin geht es darum, diese Vandalen vernünftig fertig zu machen. Ich würde da eher vorschlagen, dass wir uns einen Plan zurecht legen. Wir müssen sie eigentlich nur genug verschrecken, da würde es fast reichen, wenn wir uns verwandeln und ihnen eine Zombieapokalypse vorspielen oder so. Was meint ihr?« Oh, na sieh mal einer an. Der erwachsene Akeno schien weit weniger gegen Mushiro zu haben, als noch das kleine Kind, das er meistens war. Was die beiden wohl zu seinem Vorschlag sagten?

Ooc: Sorry für die lange Wartezeit, die Muse war dahin.
 
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Hätte Mushiro gewusst, dass Akeno mit der Überschätzung nicht die äußerlichen, sondern die inneren Attribute gemeint hätte, wäre das Grinsen von seinem Gesicht ganz schnell verschwunden. Aber nicht im Sinne von „Oh nein, er hat mich durchschaut!“, sondern viel eher als „Wie kann er meine Überlegenheit als Einbildung bezeichnen?“ Würde ihm jemand sagen, dass er sich irrte, wenn er sich über andere Jungen stellte, dann wäre das eindeutig eine Provokation, aber keinesfalls ein Weckruf für ihn. Wenn es eine Sache gab, der sich der Tochiba absolut sicher war, dann war es wohl dieser Punkt, dass ihm kein Junge auf der Welt das Wasser reichen konnte! Egal, wie viele auf ihm saßen...
Die Bewegung auf seinem Rücken entging ihm übrigens nicht. Wie auch, bei jeder unnötigen Bewegung drückte sich das Tanto etwas fester gegen seine Brust, was ein ziemlich unangenehmes und schmerzhaftes Gefühl abgab. Sicher war das Geschenk seiner Mutter eigentlich etwas sehr Schönes, doch in dieser Situation störte es einfach nur, egal, wie man es drehte oder wendete. Und da es sich für einen Shinobi auch nicht gehörte, Jugendliche aufzuschlitzen, würde es auch heute wieder einmal einfach stecken bleiben. Zu schade, dass er so selten Nutzen für das Messerchen hatte, doch er konnte ja nicht einmal besonders gut damit umgehen, also war es vielleicht gar nicht mal schlecht, dass er es auch nicht oft versuchen musste. Dieser Druck dagegen wurde langsam relativ unerträglich, was den stolzen Tochiba aber nicht dazu bringen konnte, eine Miene zu verziehen. Es verging auch nicht besonders viel Zeit, bis ihn die beiden anderen ansprachen – der große Kerl verwendete tatsächlich seinen richtigen Namen und nicht irgendeine beleidigende Version davon, und auch der andere klang so, als würde er ihn endlich mal ernst nehmen. Würden sie wahrscheinlich nicht, wenn er sich als jemand herausgestellt hätte, der einfach rumheulte, wenn er in eine ausweglose Situation wie diese kam... dann hätte er ihren Respekt auch gar nicht verdient. Egal, ob es Jungen oder Mädchen waren, und ob er der große Tochiba Mushiro war oder nicht, aber wenn man andere Leute gegen sich aufbrachte und dann plötzlich zu einer Heulsuse wurde, weil man nicht gegen sie ankam, wäre man seiner Achtung nicht würdig, deshalb ließ er sich selbst auch nicht in so ein Verhalten abschweifen. Aber erst einmal zu seiner Antwort: „Also, ich stimme...“ Er stockte. Er kannte ja immer noch nicht die Namen der beiden. Natürlich konnte er sie jetzt fragen, aber inzwischen sollte jeder wissen, dass er sich dafür nicht wirklich interessierte. „... dem blonden Jungen zu.“ Ihn Blondie zu nennen wäre doch etwas zu überheblich, jetzt, wo die beiden mehr oder weniger nett zu ihm waren, wenn auch noch nicht so sehr, wie er es eigentlich verdiente. „Ein Lager auf- und dann wieder abzubauen würde in diesem Fall hauptsächlich unnötige Arbeit bedeuten, außerdem könnte man uns so schneller entdecken, als wenn wir nur drei einzelne Personen sind, die sich ja auch irgendwo auf dem Friedhof verstecken könnten... Die Grabsteine sind groß genug.“ Ob diese zwei wohl erwartet hätten, den professionellen Mushiro noch zu hören zu bekommen? Vielen Jungen entging diese Gelegenheit, doch im Dienst von Shirogakure konnte Mushiro eben selbst in ihrer Gegenwart ernst werden. Also weiter... „Eine Matte habe ich nicht dabei, aber in einer Schriftrolle habe ich zwei Holzklötze, die für das Jutsu des Tausches genutzt werden können, sollte es notwendig sein. Natürlich müsste man die vorher platzieren... Aber gegen ein paar Jugendliche wird das kaum nötig sein. Mit der Zombieapokalypse stehen wir besser da.“ Er nickte bekräftigend. Noch immer ging er nicht darauf ein, dass einer der beiden auf ihm saß. Genau das wollte der doch... Er würde keine Schwäche zeigen, indem er zugab, dass ihn das störte. Stattdessen lächelte er freundlich... auch wenn wohl keiner der beiden gerade sein Gesicht sehen konnte.
 
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"Kein Lager."
Es war ungewohnt für Rakugaki, dass seine Befehle nicht befolgt wurden. Normalerweise hatte Akeno nur selten etwas gegen ihn einzuwenden, weil er die meiste Zeit über darauf verzichtete, den Blonden in seine Pläne einzuführen. Der Yamanaka hatte nämlich leider die Angewohnheit, alles zu sabotieren, was irgendwie geordnet und durchdacht aussah, deshalb war es meist nötig, ihn einfach so durch die Gegend zu schleifen, zu hoffen und weitere Gedanken zu unterlassen, die ihn betrafen. War er jedoch in seinem ernsten Modus, so konnte der Sprayer immerhin darauf bauen, dass er ihm wohlgesonnen war und wusste, dass es einfach klüger war, ihm die Gewalt zu überlassen. Und was andere anging ... Na ja. Niemand hatte wirklich Lust einen riesigen Schlägertypen einen Vorschlag abzuschlagen, oder? Nicht, dass er sonderlich nachtragend wäre. Jetzt im Moment war einfach logisch gegen seinen Vorschlag argumentiert worden, also kuschte er und es machte ihm nichts aus, kein Lager aufzuschlagen, obwohl man das aus seinem Blick natürlich nicht lesen konnte. Und er niemals auf die Idee kommen würde, irgendein Lob auszusprechen, weil sie denken konnten. Dennoch mochte man es als leichte Würdigung ansehen, dass er sich letztendlich doch vom Rücken des kleinen Rothaarigen erhob und sich wieder zur vollen Größe aufrichtete, um mit dieser die Umgebung zu sondieren. Noch waren keine Vandalen zu sehen, doch er bezweifelte ja sowieso, dass diese vor Einbruch der Nacht auftauchen würden. Also steckte er die Hände in die Taschen, schlurfte zu einem nahegelegenen Grabstein und lehnte sich dagegen. Wenn es darauf ankam, konnte er gut und gerne Stunden am selben Ort verbringen und mürrisch ins Nichts starren - wie sah es damit bei den anderen aus? Waren sie ungeduldig und vorfreudig, oder schlotterten ihnen insgeheim schon die Knie bei der Aussicht, mit ihm hier die Nacht zu verbringen?
 
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Akeno zum Warten zu bringen - und das möglichst leise - war eine ziemlich aussichtslose Aufgabe. Jeder, der sich längere Zeit mit dem Jungen beschäftigte, kam nicht darum herum zu bemerken, dass sein Verhalten in unterschiedliche Phasen zu gliedern war. Er konnte noch im einen Moment durchaus logisch argumentieren und seinem Alter gerecht werden, um sich schon im nächsten in frühkindlichen Formen der Selbstbeschäftigung zu ergehen. Zudem gab es einige Trigger, die ihn recht schnell dazu animierten, von einem durchaus sinnvollen Vorschlag dazu überzugehen, mit ausgestreckten Armen um den nächstbesten Grabstein zu trudeln. Langeweile war ein solcher, aus Unterbeschäftigung geboren. Nun hatten sie einen Plan, er hatte sogar einen Anteil daran gehabt, aber leider mussten sie warten, bis sie ihn ausführen konnten, denn ein wenig Zombies spielen, ohne dass die Vandalen, die sie damit vertreiben wollten, überhaupt da waren, kam ja nicht in Frage. Und warten war für den Blonden noch nie möglich gewesen, das widersprach seinem ganzen Wesen einfach so vollkommen, dass es den Charme eines Goldfisches besaß, den man in die Wüste schmiss. Er brauchte immer etwas, mit dem er sich beschäftigen konnte, sonst drehte er einfach frei, denn wenn seine Gedanken nicht beschäftigt waren, banden sie ihm selbst die Schlinge um den Hals. Auch wenn er meistens fröhlich wirkte, war ein Teil seiner Störung doch manisch-depressiver Natur, was bedeutete, dass die zweite Komponente ihn zum weinerlichen, in sich gekehrten Tropf machte, den man erst einmal davon überzeugen musste, dass die Welt nicht schrecklich war und dass es einen guten Grund zum weiterleben gab. Gaki konnte sich einfach an einen Grabstein lehnen, wahrscheinlich würde sich der Selbstüberschätzer auch irgendwie zu beschäftigen wissen, aber Akeno blickte im Großen und Ganzen ziemlich in die Röhre. Was also konnte er tun, um sich zu beschäftigen? »Mir ist laaangweilig!«, schallte es also schon nach einigen Minuten aus seinem Mund, die er damit verbracht hatte, den Trabanten des Grabstein zu spielen, »Es wird noch ewig dauern, bis diese Leute kommen und ich weiß nicht, was ich maaachen soll!« Nein, es machte tatsächlich kaum Sinn, dass er das so herausposaunte, aber er war sich gerade nicht ganz sicher, inwiefern er dieses Problem alleine lösen konnte. Klar, er könnte einfach so zum Spaß Mushiros Körper übernehmen und ihn ein wenig herumtanzen lassen, aber das wäre auch nur kurze Zeit unterhaltsam, danach würde er nur wieder vor dem Abgrund des Nichtstuns stehen. Langeweile würde ihn anknabbern... das durfte nicht passieren!
 
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Zumindest beim Thema Lager waren sich die drei jetzt also einig geworden. Das war schon mal ein guter erster Schritt, aber ob das reichen würde? Immerhin sollten die drei zusammen arbeiten, und wenigstens Mushiro widerstrebte dieser Gedanke noch immer. Klar, der große Kerl war nicht schwach, aber bei ihm nahm es sich der Tochiba mal heraus, anzunehmen, dass er die Dinge, die er sagte und tat, nicht durchdachte, was ein guter Shinobi eigentlich können sollte. Und Blondie... der Junge redete großspurig daher, als wüsste er einfach alles, ließ aber seinen Freund die eigentliche Arbeit für sich erledigen, war also genau die Art Person, die der Rotschopf so gar nicht leiden konnte. Aber er hatte sich selbst entschieden, diesen Job anzunehmen, also musste er wohl jetzt mit den beiden leben, ob er wollte oder nicht. Wenigstens stand der düstere Junge auf, eine Handlung, die Mushiro sichtlich erleichterte. Er rappelte sich auf und schob zuerst mal eine Hand in sein Hemd, zwischen das Tanto und seinen Brustkorb. Er rieb die inzwischen sicher hochrote Stelle leicht, an der sich ihm die Hülle des Messers geradezu in die Haut gebohrt hatte, und starrte finster auf irgendeinen zufälligen Grabstein. Das fühlte sich gleich viel besser an, er merkte, wie er sich wieder entspannte, während die versteckte Waffe ein Stück nach unten rutschte, wo es nicht weh tat. „Gut, so dürfte sich dieser Job überstehen lassen... wenn es hier nur nicht so schmutzig wäre. Und warum sind diese Gräber überhaupt alle so schmucklos? Die Leute, die hier begraben liegen, haben so viel für unser Dorf getan, und ihre ewige Ruhestätte sieht so uninspiriert aus! Das ist doch einfach... Was macht der denn da?“ Die lauten Worte des blonden Jungen rissen ihn heraus aus seinen, zugegebenermaßen wenig positiven, Gedanken und fesselten seinen Blick an den Grabstein, der gerade als einfache Stütze missbraucht wurde. Was sollte das denn jetzt? Es konnte doch nicht angehen, dass er hier so brüllte, nur weil er sich langweilte. Sie hatten hier zu tun, waren als Shinobi anwesend und nicht als verzogene Rotzbengel! Obwohl, wenn man ehrlich war, hatte der Tochiba nichts besseres von ihm erwartet... „Brüll hier nicht so rum!“, zischte er den Jungen an und starrte wütend hoch in sein Gesicht. Ohje, das mussten ungefähr zwanzig Zentimeter Unterschied sein... Warum nur durften diese armen Dummköpfe größer sein als ein reicher zukünftiger Eliteshinobi wie er? Das war so ungerecht!
Knurrend wendete er sich ab und ging zu einem breiten Grabstein, auf dem man sicher gut etwas abstellen konnte. Genervt zog er die zuvor erwähnte Schriftrolle hervor und entsiegelte einen der Holzklötze, den er auf dem Stein positionierte, ehe er die Rolle wieder einsteckte. Dann zog er ein Kunai hervor und ritzte ein großes Kreuz in die Mitte des Klotzes, ehe er das Wurfmesser vor die Füße Blondies warf. Zumindest wollte er das, doch so gut konnte er noch nicht zielen... es landete ein paar Meter links des Jungen. „Wenn du eine Beschäftigung suchst, kannst du genauso gut ein bisschen üben... Ich wette, du würdest in zehn Jahren nicht das Kreuz treffen, Blondschopf!“ Jetzt war es ihm eigentlich auch egal, ob das funktionierte oder nicht, er brauchte einfach mal seine Ruhe. Mit ein paar Schritten begab er sich also zum nächsten Grabstein und setzte sich dahinter. Natürlich nicht auf die Seite, auf der er Akeno im Blick gehabt hätte... Dafür hatte er grade keinen Nerv.
 
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Das Kunai wurde nicht aus einer Tasche gezogen, es FLOG Rakugaki in die Hand und wäre vermutlich zusammen mit all seinen Geschwistern, die irgendwo in seiner Kleidung steckten, im schmalen Körper des Tochiba gelandet, hätte er Akeno mit seinem Messer getroffen. Allein, dass er auf ihn gezielt hatte ermunterte ihn direkt schon wieder, die rothaarige Rotzgöre zu verdreschen, doch er hielt sich zurück und ließ sich stattdessen auf den Boden fallen, um erst einmal dort liegen zu bleiben und in den sich langsam verdunkelnden Himmel zu starren. Auf einem Friedhof konnte es so schön ruhig sein, aber natürlich hatte er die beiden größten Dummköpfe abgekriegt, die es auf dieser Welt gab. Wobei er ja erwiesenermaßen zumindest mit dem Blondchen gut auskam, konnte er nicht umhin zu glauben, dass er Mushiro heute noch kräftig die Leviten lesen würde, wie auch immer. Er war auf dem besten Weg ihn zu provozieren, so sehr, dass nicht einmal Akeno ihn davon abhalten können würde, mit der Faust auszuholen. Der dachte auch noch ernsthaft, dass man Akeno lange mit einem Holzklotz beschäftigen konnte. Wäre das so einfach, würde er so ein Exemplar quasi ständig mit sich herumtragen, aber man durfte es ja ausprobieren und selbst sehen. Spätestens wenn sein bester Freund wieder begann, zufällig Leute zu kuscheln, würde sich das schon wieder revidieren. Er lag einfach nur da und betrachtete die sich formenden Sterne, entleerte sein Hirn. Für's erste war er von allem vollkommen unberührt – aber das konnte sich schnell wieder ändern, das kam immer auf die Ideen an, die sein bester Freund spontan ausbrütete.

Ich bitte vielmals um Verzeihung. Hab das total vergessen. >.<
 
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Ebenso wie Sisyphos seinen Stein immer wieder von vorne den Berg hochschieben musste, um ihn herunterkullern zu sehen, war es eine unmögliche Sache, den Blonden auch nur eine angemessene Zeit lang zu beschäftigen. Dass er nicht ganz richtig tickte, sollte in Zwischenzeit schon bekannt sein und da ein Teil seiner Störung wohl auf einer Art Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom beruhte, brauchte er immer etwas, womit er sich die Zeit vertreiben konnte. Er hatte sich bereits das wenig aufregende Hobby zugelegt, Puppen zu nähen, aus Stoffresten und allem, was er so zwischen die Finger bekam, das ihn Zuhause manches Mal davon abgehalten hatte, spontan auf die Idee zu kommen, das Wohnzimmer zu renovieren. Hier aber hatte er nichts, das er ungefährlich tun konnte und nur im Dreck herumzurollen oder einen der beiden vollzulabern war auch nicht das Wahre. Zugegebenerweise hatte er sich das Kreuz, das Mushiro in das Holz geritzt hatte, sogar eine Weile angeguckt, vielleicht so zwei Minuten und mit dem Gedanken gespielt, tatsächlich diesen Kunai danach zu werfen, aber hatte es sich dann, gerade als er sich danach bücken wollte, anders überlegt. Das war zu ordinär, geradezu grotesk, zumal er genau wusste, dass sich seine Wurffähigkeiten so sehr in Grenzen hielten, dass er unter Umständen etwas ganz anderes treffen würde. Also hatte es Klick in seinem Kopf gemacht und er hatte sich eine lustigere Verwendung für das Stück Holz überlegt, weswegen er auf es zusprang, es hochhievte und damit auf den nächstbesten Grabstein sprang, sich den Klotz auf den Kopf stellte und versuchte, sein Gleichgewicht zu halten. Natürlich war es nicht erlaubt, den Toten auf ihre letzte Ruhestätte zu springen, aber es kümmerte ihn nicht. Logisch gesehen waren diese Leute schon alle längst tot, ihr Gehirn hatte ihre Arbeit eingestellt und sie konnten sich nicht mehr darüber aufregen, was er hier tat. Und wenn sie das plötzlich konnten, mussten sie die Zombieapokalypse nicht einmal mehr spielen, damit schlug er doch zwei Fliegen mit einer Klappe, oder? Wenn er sich vorstellte, dass der Boden aus Lava bestand, war es sogar ganz spannend, sich auf ein Bein zu stellen und den Holzklotz zu balancieren, immerhin wäre eine falsche Gewichtsverlagerung absolut tödlich. Nicht, dass er unbedingt sterben wollte, aber es machte die ganze Sache deutlich interessanter, es gab ihr einen Reiz. In dieser Hinsicht war er ein Kind, wie in vieler anderer auch. Es wäre zwar nicht recht, ihn zurückgeblieben zu nennen, weil es beleidigend wäre, aber was dieses Verhalten anging, war er jedenfalls sehr unreif. Er konnte auch anders sein, ernst, nachdenklich und durchaus zu klugen Gedanken fähig, aber die Veranlagung dazu war im Status vollkommener Langeweile eher unterdrückt. »Dundunduduuuun!«, proklamierte er, begann sich langsam zu drehen und streckte die Arme zu beiden Seiten aus. Wenn er sich Boden und Leute wegdachte, dann war er fast ein Vogel... wenn auch mit einem Holzklotz auf dem Kopf. Nun ja, man musste die Dinge ja nicht immer ernst nehmen.

Langsam wurde es dunkler, die Nacht brach herein und die letzten Strahlen der untergehenden Sonn verabschiedeten sich mit der Aussicht, am nächsten Morgen zurückzukehren, voller neuer Energie und Tatendrang. Die Stunde der Wahrheit rückte näher und Akeno hatte sich inzwischen darauf verlegt, dem Rothaarigen bescheuerte Fragen zu stellen. Gaki kannte dieses Phänomen bereits, aber Mushiro sicherlich nicht. Ob er damit auch nur halb so gut umgehen konnte, wie der Sprayer, stand außerdem noch zur Debatte. »Warum bist du eigentlich so klein? Wie alt bist du und was ist der Unterschied zwischen einem Sprungbrett?«, waren nur einige der teilweise leicht abgedrehten Fragen. Aber Langeweile tat nun einmal komische Sachen mit ihm, da sollte man sich über wenig wundern.
 
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Gekauert hinter diesem schmutzigen Grabstein, musste der junge Tochiba doch ein bisschen Grinsen. Er hatte gemerkt, dass sein übertrieben großer Kollege ein Kunai gezogen hatte, kaum dass das von Mushiro in Richtung des Blonden bugsiert worden war. Offensichtlich stellte das Schwarzhaar seine Methoden in Frage, doch der Erfolg gab ihm Recht! Okay, sein Vorschlag wurde wohl eiskalt ignoriert, aber wenigstens blieb das dumme Blondchen erst einmal eine Weile ruhig. Und dann schien es sich zumindest mit dem Holzklotz ein wenig Ablenkung schaffen zu können... Spiel, Satz und Sieg. War ja klar, dass diese beiden Unterklasse-Kinder nicht mit dem gehobenen Intellekt eines wahren Tochiba mithalten konnten! Das Grinsen verbreiterte sich, während der Rotschopf die Arme um die Knie schlang und es sich an dem ungemütlichen Stein gemütlich machte. „Es ist eine Schande...“, dachte er sich. „Da kommen jeden Tag jede Menge Leute auf einen Friedhof, um die Toten zu betrauern, und doch sitzt es sich hier so schlecht! Wäre es zu viel verlangt, ein kleines Polster oder so hinten an einem Grabstein festzumachen, damit sich hart arbeitende Leute wie ich auch mal etwas Ruhe gönnen können?“ Hach ja, wie wundervoll friedlich.
Während die Zeit verging, nahm sie aber auch den Frieden mit sich. Irgendwann wurde dem blonden Shinobi nämlich selbst seine ach so intellektuelle Tätigkeit, auf Grabsteinen herumtanzen mit einem Holzklotz auf dem Kopf, langweilig. Und im Gegensatz zu Mushiros Langeweile, die sich darin manifestierte, dass er der Sonne beim Untergehen zusah, machte sich seine sehr deutlich bemerkbar. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hatte er sich als Opfer den Tochiba ausgesucht. Schon der erste Satz war für den Jungen ein Stich tief ins Herz, spielte er doch auf seine geringe Körpergröße an, das Thema, das ihm am meisten zu schaffen machte. Was erlaubte sich dieser Kerl eigentlich? „Hey, ich bin noch nicht ganz ausgewachsen, also...“, begann er seine Antwort, doch die nächste Frage kam bereits und enthielt im gleichen Satz noch eine weitere Frage, ehe noch viele weitere auf ihn einprasselten. Der Kerl wollte gar keine Antwort, oder...? „Was ist der Unterschied zwischen einem Sprungbrett und WAS?! Lern sprechen, du Dummkopf!“ Am liebsten hätte Mushiro diese Worte geschrien, und doch blieben sie erst einmal nur Gedanken. Nach einer Weile blickte er Blondie mit zornigen Augen direkt an – und mit einem Moment verwandelte sich der Zorn in Überraschung. Diese Augen... Als Mushiro in diese Augen blickte, kam es ihm einen Moment lang so vor, als hätte er seine Mutter vor sich. Das gleiche Blau, und genau der Ausdruck, den sie immer hatte, wenn sie ihn lobte... Schnell verschwand der Schock wieder aus dem Gesicht und die sogenannten Seelenfenster des Jungen wurden zu Schlitzen; jetzt war er ernsthaft genervt. Wie konnte dieser Blondschopf es wagen, so auszusehen wie Mushiros Mutter? Seine Unterlippe schob sich in schmollender Manier vor und er drückte seinen Rücken wieder gegen den Grabstein. „Halt die Klappe“, maulte er wie ein beleidigtes Kind. „Und färb deine dämlichen Haare, sonst hält dich irgendwann noch jemand für einen Yamanaka!“ Ja, die Ähnlichkeit war ihm aufgefallen. Wie könnte sie ihm, dem größten Clanliebhaber Konohas, auch entgehen? Wenn irgendjemand dachte, dass dieser Affe hier ein Yamanaka war, dann wäre der Ruf dieses ehrwürdigen Clans ausnahmslos ruiniert. Natürlich würde Mushiro die Kunoichi ihrer Familie immer noch lieben, sicher sogar als Einziger, und weil sie so verzweifelt wären, dass ihr ganzes bisheriges Weltbild zerkrümelte, würden sie keine andere Wahl haben, als zu ihm zu kommen, dem einzigen, der sie nicht abstieß, und sie alle würden ihm ausnahmslos verfallen...
Verträumt sah der Rotschopf zur Seite, dem letzten Sonnenstrahl hinterher, der gerade verschwand. „Ich schätze, du kannst blond bleiben... so schlecht wäre das gar nicht“, murmelte er leise, mit einem Lächeln auf den Lippen. Sollte er ihn doch nerven, wie er wollte, wenn ihm dieser Blondie dafür auch nur eine Yamanaka in die Arme trieb... zweifellos, Mushiro würde ihm auf ewig dankbar sein! … Vielleicht.
 
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14
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1,79m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro/Kumo
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Die Nacht war für Rakugaki prädestiniert. Dunkelheit, angsteinflößende Atmosphäre und das Fehlen von Wärme passten perfekt zu ihm und machten einen Großteil seiner Persönlichkeit aus. Doch gerade seine Art, sich von anderen fernzuhalten und alleine bei den Grabsteinen zu stehen, während seine Teamkameraden irgendwelchen Unsinn trieben, den Blick der grauen Augen rastlos über die Kulisse wandernd, hatte etwas Unkompliziertes. Akeno war nicht dazu in der Lage still zu stehen oder etwas zu bewachen – er schon. Oft hatte er sich an den Türrahmen des schlafenden Blonden gelegt und ihn beobachtet oder war auf dem höchsten Punkt eines Daches verharrt, bis eine Patrouille an ihm vorbeigezogen war. Das hier war beinahe entspannend. Und verdammt einladend. All diese unbefleckten Grabsteine schrien geradezu danach, von einer Spraydose begossen zu werden, dabei sollten sie ironischerweise doch eben das verhindern. Es juckte in seinen Fingern, dagegen war nichts zu machen. Obwohl seine Künstlerjutsu kein Bluterbe waren, war er fest davon überzeugt, dass sie ihm irgendwie dort hinein gerutscht waren, in seine Adern. Immerhin hatte er ziemlich viel von seinem Lebenssaft vergossen, um sie zu lernen. Warum also davon absehen, sie zu nutzen?
Nun, möglicherweise, weil Tochiba Mushiro gemein zu seinem besten Freund war und ihn das dazu brachte, die Nähe der beiden zu suchen, die einen Kindergarten sicher perfekt unterhalten hätten. Da war Blondchen, das munter drauflos plapperte und Rotköpfchen, das ebenso munter herumzickte. Und er stand daneben und blickte grimmig wie immer. Schließlich klatschte er Akeno die Hand auf den Mund – in der Mitte ein Hohlraum, damit er nicht auf die Idee kam, ihn zu beißen – und machte einen “Pssst.”-Laut. Es klang wie das Zischen einer Schlange, verstummte jedoch sofort. Damit sein bester Freund nicht auf die Idee kam, den sich nähernden Stimmen – Jungenstimmen – entgegenzulaufen, hielt er ihn recht unsanft an sich gepresst und mahlte deshalb unwillig mit dem Kiefer. Schritte waren zu hören, und er duckte sich, riss den Blonden mit sich in die Dunkelheit eines Grabsteines und blickte kurz zu Mushiro. “Da sin'se. Wir lauern hier auf sie und schnapp'n sie uns...”
 
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