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Der Hexenkessel - Aufbruch am Westtor

Inuzuka Okyo

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Tief durchatmen, Brust raus, Bauch rein. "Hrraaa!!!" Entsetzen und vorsichtige Zurückhaltung breitete sich in Joseis Fußgängerzone aus. Was war los mit dem seltsamen schreienden Mädchen. Ob die was hatte? War die am Ende noch ansteckend? Diese roten Male im Gesicht sahen ja irgendwie nicht ganz gesund aus, womöglich hatte sie sich ja irgendwo den Kopf gestoßen? Und wie die einen anguckte! "Was is?" "Oh, nichts, äh, ich... .
"Nga! Das ist jetzt nicht wahr, oder?" "Ich weiß nicht, was... " "Pappa, warum schreit die angemalte Tante da so rum? Darf ich das auch machen?" Bevor der Knirps sich noch weiteren ästhetischen Eigenschaften des Mädchens widmen konnte, fiel seinem Vater die dringende Notwendigkeit von Eiscreme für das tägliche Wohlbefinden eines im Wachstum befindlichen Kindes ein und bevor sie sich versah, war Okyo Inuzuka - in einem Gebiet von mehreren Metern Durchmesser um sie herum - wieder allein. Dabei müsste sie sich doch schon in einer kleinen Menschentraube von fünf Leuten auf dem schnellsten Weg aus der Stadt befinden. Mit einem Rockstar!
"Ich dreh durch!" Weit und breit keine Spur von dem Typen! Sie stemmte die Hänge in die Hüfte und biss sich dabei schmollend auf die Unterlippe. Da stand sie nun - wie bestellt und nicht abgeholt - und wartete auf das Erscheinen der gnädigen Herrschaften. Sie war anscheinend die erste aus der Truppe, die sich die Mühe machte hier aufzuschlagen und dann auch noch extra pünktlich... und dann war noch keiner weiter hier! Wie hatten die sich das bitteschön vorgestellt? Gereizt stampfte sie mit dem Fuß auf und warf einen Blick auf die Uhr. Sie war pünktlich, ja? Pünktlich! Und was hatte sie nun davon? Wofür hatte sie sich eigentlich noch gleich so beeilt und sogar ihr Frühstück ausfallen lassen? Hach, egal. Irgendjemand würde dafür bezahlen!
"Hast du was von ihnen gesehen?" Die Worte waren an einen kleinen Hund auf ihrer Schulter gerichtet. Keinen gewöhnlichen Hund natürlich, denn der hätte sie vermutlich nur hechelnd angesehen und nach Anzeichen von irgendetwas werfbarem in ihren Händen gesucht. Dieser Hund hier... tat im Grunde genommen das gleiche, mit dem Zusatz, dass er sein Frauchen obendrein sogar noch wortwörtlich verstand, wenn er das wollte. Jetzt im Augenblick wollte er, gab zur Antwort aber nur ein halbherziges winseln von sich. Okyo seufzte tief. "Hmkay, aber halt die Augen offen, ja?" Mit einer geschickten Bewegung fischte sie ein kleines, zusammengefaltetes Briefchen aus der Uhrentasche ihrer kurzen Jeans und entfaltete es vor ihren Augen. Das stand es schwarz auf weiß: "Missionsbeschreibung, blah, blah, Zehn Uhr, Stadttor!" Gefolgt von den Namen des Teams nebst Leiter. Kano Okamura. Der Rockstar. Irgendwie glaubte sie schon einmal was von dem gehört zu haben, vielleicht hatte der irgendwo mal in ner Vorband gespielt. So oder so, der Termin hier war ja wohl auf seinen Mist gewachsen. Na der konnte was erleben! Bei der Lektüre des anderen Namen klingelte nichts. Anri und Kimiko dagegen ließen es nur so schellen. Bildlich gesprochen. Jetzt war es genau Zehn... Wo war sie gerade gewesen? Ah ja! Verwandschaft und... nun, quasi noch mehr Verwandschaft. Jedenfalls zählte sie die blauhaarige Kajiya auch schon fast mit zur Familie. Vielleicht waren sie und ihr Cousinchen ja auch der Grund dafür, dass sich Shiro an diesem Morgen ausnahmsweise mal nicht gesträubt hatte, aus den Federn zu steigen und im Gegenteil noch vor der Inuzuka auf den Pfoten war... der Angeber. Und nun war Okyo zu allem Überfluss auch noch vergnatzt. Äh, noch mehr. Wie lange musste sie denn nun noch in der Stadt rumstehen und warten? "Wehe irgendeine Pappnase kommt zu spät!" Auf sie wartete doch voll die Action! Banditen kloppen und so! Und dazu noch eine Gratisrundreise mit Camping und Trekking und Bergsteigen und eben all dem richtig spaßigen Zeug! Aber nööö...
Wenigstens ließ sich etwas gegen ihren knurrenden Magen unternehmen. Mit dem unguten Gefühl, dass sich ihre Wartezeit hier noch hinziehen würde, hob sie den kleinen Shirogami sachte von ihrer Schulter und setzte ihn auf dem Steinboden ab, ging dann vor ihm in die Hocke und lockerte die Träger ihres Rucksacks. In diesem befanden sich die Ergebnisse der original okyorischen Reisevorbereitungen wie Kraut und Rüben durcheinandergepfeffert. Das obere Drittel seines Inalts bestand aus garantiert schmack- und nahrhafter Verpflegung für den Weg. Darunter ein oder zwei Tüten mit Knabbereien für Zwischendurch und ganz unten noch der ganze andere Kram wie Wurfsterne, Kunai und Shirogamis Kauknochen... der war auch wichtig! Nach kurzer Überlegung griff sie beherzt hinein und zog eine raschelnde Verpackung heraus, in der sich wohl irgendwelche Kräcker befinden mussten. Aufgerissen und brüderlich geteilt (ohne schwesterlich zu besch...tehlen) sahen sie und ihr Ninken dem baldigen Ende der Packung entgegen und ließen dabei die Zeit verstreichen. Seltsamerweise hatte der oft ein wenig mäkelige Shiro heute garnichts an der spontanen Ernährungsumstellung auszusetzten und langte ordentlich hin. Ein genauerer Blick auf die Marke der Leckereien ließ Okyo noch mitten im Biss erstarren und sorgte in ihrem Magen kurzzeitig für heftiges Unwohlsein. Kein Wunder, dass Shirogami die Dinger mit solchem Gusto verschlungen hatte, war ja immerhin auch seine. Hier zeigte sich nun der wahre Wert einer seit Generationen verankerten Symbiose zwischen Mensch und Tier. Denn statt wie jeder normale Mensch in heftige Würgreflexe zu verfallen, setzten sich die Kiefer der Inuzuka langsam und zunächst noch vorsichtig wieder in Bewegung und mit einem finalen Schulterzucken war die Sache dann auch schon wieder gegessen. Hehe. "Isch vielleischt doch nisch so schlecht, dasch noch keiner hier ischt, hm?"
 

Sakkaku Asahina

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Anri wusste, dass sie in keinem Fall und keinster Weise dem Idealbild einer typischen Inuzuka entsprach. Tatsächlich konnte man wohl sogar so weit gehen und behaupten, dass sie im Prinzip genau die gegenteiligen Charaktereigenschaften in sich trug, die Mitgliedern ihrer Familie eigentlich zugesprochen wurde. Wo im Inuzuka Clan lautes und auffälliges Verhalten keine Seltenheit war, da schwieg Anri lieber und behielt ihre Meinung für sich. Lediglich eine Eigenschaft, die teilten viele Mitglieder der lauten Seite auch mit der stummen und teilweise recht schüchternen Kunoichi und das war ihre natürliche Ehrlichkeit. Inuzuka sagten oft, was ihnen in den Sinn kam und auch wenn Anri nur selten mit ihrer Meinung hausieren ging, so blieb sie ihrer eigenen Meinung dennoch grundsätzlich treu. Vermutlich ließ sich jedoch mit den oberen Aspekten erklären, warum sie dem Treffen mit Inuzuka Okyo grundsätzlich skeptisch gegenüber stand. Anri wusste wen sie mit dem blonden Mädchen vor sich hatte, auch wenn sie noch kein einziges Wort mit ihr gesprochen hatte und die wenigen Meter, die sie nun noch von ihrer Verwandten entfernt war, zeigten ihr ganz eindeutig, dass sie ganz einfach grundverschieden waren. Denn Okyo war vor allem eines: laut. Und dennoch...Anri war hier wegen der geplanten Mission, also würde sie mit der Blonden wohl zurechtkommen müssen.
"Du solltest nicht so schreien, andere Menschen fühlen sich durch deine laute Art gestört und wissen nicht, wie sie auf dich reagieren sollen. Es ist unhöflich." Auf Fremde mochte Anris Art ganz eindeutig grantig wirken, doch der Ton des Mädchens verriet nichts anderes als simple Teilnahmslosigkeit, als sie schließlich vor der Inuzuka auftauchte und erst das Mädchen selbst und anschließend ihren Hund kurz musterte. Nach einer kurzen Pause, die sich wie eine kleine Ewigkeit zu ziehen schien verbeugte sich Anri schließlich knapp vor Okyo. Auch wenn sie dem Kennenlernen mehr als skeptisch gegenüber stand, so verbot es ihr ihre Erziehung dennoch diese Floskeln der Höflichkeit zu ignorieren oder überspringen. "Inuzuka Anri. Ich bin eine der Missionsteilnehmer auf die du so lautstark wartest. Auf wen warten wir sonst noch?" Sie hatte sich relativ wenig über ihren Auftrag informiert, verlief sie doch sonst nur wieder in die Gefahr sich am Ende nicht entscheiden zu können, ob sie nun wirklich teilnehmen würde oder nicht. Da war es ihr beinahe lieber blind in das Verderben zu stürzen als sich mit stundenlangen mentalen Debatten auseinandersetzen zu müssen. Leider hatte die kleine Inuzuka so jedoch auch kurzerhand den Missionsleiter übersehen, denn ansonsten hätte sie sich vielleicht doch näher über den Auftrag an sich informiert. Nun, jetzt war es zu spät und Anri war bei weitem zu stolz um Okyo nach ihren Informationspapieren zu fragen.
Es hätte auch beinahe geklappt und Anri war nur ganz kurz davor sich von der Blonden abzuwenden, da war ihr etwas anderes ins Auge gefallen, welches sie automatisch erstarren ließ. Vitani, die Hündin des Mädchens, hatte schon die ganze Zeit mit großen Hundeaugen die Kekse in den Händen der Blonden beäugt und erst jetzt kam die Brünette dazu, sich zu fragen, warum das wohl so war. Im nächsten Augenblick musste sie nämlich erkennen, dass Okyo die Leckereien tatsächlich mit ihrem Hund teilte. Ja wusste das Mädchen denn nicht, dass Ninken keine gezuckerten Kekse fressen durften weil es ihr Augenlicht beeinflusste? "Was machst du denn da? Diese Kek-..." Anri stoppte in ihrer Belehrung und hielt verwirrt inne. Diese Marke auf der Verpackung...aß Okyo da etwa..."Isst du da etwa Hundekekse?" Man musste schon äußerst ignorant sein, um das pure Entsetzen und den Unglauben nicht aus der Stimme des Mädchens herauszuhören. Dabei war Anri doch ansonsten ein so unfassbar umgänglicher und vor allem einfacher Mensch.
Im Grunde hätte die Inuzuka wohl nicht einmal etwas dazu gesagt, wenn sie da nicht ein Familienmitglied vor sich stehen hätte und der Clan ein ohnehin leicht sensibles Thema bei der Vierzehnjährigen war. Anri hatte sich niemals wirklich als Teil der großen Familie gefühlt und die Tatsache, dass Okyo tatsächlich auf den ersten Blick alle Klischees genau erfüllt setzte sie auf seltsame Art und Weise unter Druck. Ihr war klar, dass sie im Vergleich zu der aufbrausenden Blonden wohl ein wenig blass wirkte uns aus irgendeinem seltsamen Grund gefiel ihr dieser Gedanke überhaupt nicht. Dabei hatte Anri es doch ansonsten nicht so eilig im Mittelpunkt zu stehen und zog sich aus den meisten Situationen lieber unauffällig zurück. Man konnte sich beinahe fragen, was denn in das Mädchen gefahren war. Fühlte sie sich etwa durch die Anwesenheit eines weiteren Clanmitgliedes indirekt herausgefordert? Nein, das war doch völlig abwegig. Sie hatte sich doch schließlich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie sich nun einmal nicht vom ständigen Konkurrenzverhalten anderer beeinflussen ließ und ihren eigenen Weg ging. Das würde sich doch jetzt nicht plötzlich ändern nur weil sie auf eine ihrer Verwandten traf.
 
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Kajiya Kimiko

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Da war er: Der erste Auftrag. Viele wären wohl davon genervt, so schnell nach Bestehen der Prüfung auf eine Mission gehen zu müssen, Kimiko hingegen freute sich wie ein Schnitzel - das gut garniert in der Pfanne vor sich hin braten würde - auf die ihr bevorstehenden Erfahrungen, die die nächsten Tage machen würde. Gut, das war ein eher schlechter Vergleich und ein noch viel schlechterer Witz, aber bei der guten Laune, die sie gerade nun einmal hatte, war sie zu allem fähig. Solche eher nicht amüsanten Jokes wären da erst der Anfang. Schenkelklopfer über Schenkelklopfer sollte es geben, ohja! Brace yourself, Kimikos bad humor is coming! Und niemanden würde sie verschonen. N.I.E.M.A.N.D.E.N.
Wen sie allerdings verschonte, waren heute mal die ganzen Passanten, die einfach ihren Weg gehen durften, ohne von ihr angesprochen zu werden. Sonst fragte sie sie nämlich, ob sie ihnen etwas Gutes tun könnte oder kaufte halt Nahrung für Obdachlose ein. Wo wir gerade bei Nahrung sind: Sie hatte nicht nur für sich alleine welche eingepackt. Auch für die restlichen Teammitglieder war welche dabei, wobei vor allem für Okyo eine beträchtliche Menge liebevoll vorbereitet wurde. Wer sie kannte, der wusste, dass die Blonde einen fast unstillbaren Hunger hatte und nie genug für sich alleine dabei hatte – da kam es doch ganz gelegen, dass sich Kimiko irgendwo für sie verantwortlich fühlte. Sie hoffte nur, dass sich die Inuzuka nicht direkt wieder bei den Anderen unbeliebt machen würde, so viel 4711, wie sie dafür bräuchte, hatte sie nämlich nicht dabei. Wenn Kimiko das richtig in Erinnerung hatte, würden sie die Mission zu fünft antreten, eine schöne Zahl also. Darunter zwei Inuzuka. Wie sich die Hunde wohl miteinander verstehen würden? Oh, und auch zwei Jungs waren dabei! Hoffentlich sind die total super süß und sie hatte was zum Gaffen! Andernfalls... wäre das auch nicht weiter schlimm. Beschäftigen würde sie sich so oder so mit ihnen. Dass Kano Mitglied einer Band war, wusste sie dafür aber nicht – Rock war einfach nicht ihr Genre, stand sie doch mehr auf Popmusik und so richtig schöne schnulzige Liebeslieder ala My Heart Will Go On oder In A Bed Of Roses, um nur einige ihrer favorisierten Lieder zu nennen. Letztes stammte von einer Rockband, war aber egal. Keine heftigen Gitarrenriffs = kein Rock – nach ihrer Definition. Hach, wenn ein süßer Junge doch nur mal sowas für sie singen würde... Dann wäre sie das wohl mit Abstand glücklichste Mädchen in ganz Shirogakure, nein – auf der ganzen Welt! Aber sie konnte nicht alles haben, was zwar schade war, jedoch hingenommen werden musste. Allerdings konnte sie ja mal träumen, oder?
Die Melodie von My Heart Will Go On summend, führte sie ihr Weg zum Eingangstor ihres geliebten Zuhauses. Von hier aus sollte es also losgehen. Die Textpassagen, die sie von dem Song kannte, sang sie mit, da sie sich für ihre Singstimme nicht schämen musste. Sie war zwar nicht unbedingt schön, aber auch nicht so scheiße, dass man es ihr verbieten würde, solche Töne zu spucken.
Von Weitem erkannte sie dann Okyo und Anri. Beide Inuzuka auf einen Streich? Das war ja awesome! Sie ließ keine Zeit verstreichen, ging sofort zu ihnen und hörte unterwegs mit dem Singen auf. Völlig ignorierend, dass Anri versuchte die Blonde zu belehren, intervenierte Kimiko ins Gespräch hinein, ohne dabei unhöflich zu wirken – ihr Ankommen hatte es mit Sicherheit eh zunichte gemacht. Doch statt sich zuerst Okyo und Anri zu widmen und sie zu begrüßen, beschäftigte sie sich mit den Hunden und kraulte Shirogami, was das Zeug hielt. Wenig später entschied sie sich dann, sich auch Vitani zuzuwenden. Mit einem freundlichen Lächeln schaute sie den Hund vor ihr an und hielt ihm ihre Hand entgegnen, die ein Leckerli für ihn bereithielt. Sie wollte ihn nicht mit einer plötzlichen Knuddelattacke überrumpelt, also beschloss sie, es auf die langsame Art zu versuchen.
Dass sie das Gespräch zwischen Okyo und Anri ignorierte, bedeutete allerdings nicht, dass sie nicht mitbekommen hätte, worüber sie sprachen. Also antwortete sie anstelle ihrer blonden Freundin. „Ja, das macht sie öfter. Okyos Angewohnheiten sind auf den ersten Blick immer etwas ... gewöhnungsbedürftig, hehe.“, sagte sie lachend und tätschelte der Person den Kopf, auf die sich diese Worte bezogen. Okyo müsste das mittlerweile schon als normal ansehen, von der Kajiya geknuffelt zu werden, als wäre sie Shirogami … oder vielleicht auch Vitani? Sollte die Zukunft mal zeigen, was sie hier für sie hatte!
 
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Okamura Kano

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Kano ließ den Kopf kreisen und sein Nacken knackte einige Male. Der gestrige Tag war... merkwürdig gewesen, um es mal gelinde auszudrücken. Kanos Vater war die Art von Mensch, die man als streng, unnachgiebig und konservativ bezeichnete. Ein guter, begabter Shinobi, der mindestens genauso viel wenn nicht mehr von seinem Sohn erwartete. Wenn eben dieser Sohn seine allererste Mission leiten würde, nahmen die Erwartungen sogar noch zu.
Kano hätte es eigentlich wissen müssen. Den Zettel einfach so herumliegen zu lassen war eine Anfängerfehler gewesen – er kannte seine Eltern. Ja, das hätte er vorausahnen können. Ironischerweise – und das störte den jungen Genin umso mehr – hatte ihm genau dieser Fehler den Arsch gerettet. Nachdem die letzten beiden Missionen des Okamura total und vollkommen ins Wasser gefallen waren, hatte er den Missionsbescheid nämlich nur kurz überflogen.
Zehn Uhr, Westtor, passt. Den Rest erfuhr man ja vor Ort vom werten Teamleiter. Ha! Kaitos Standpauke und Gebrüll waren vermutlich im kompletten Clan-Anwesen zu hören gewesen („Was soll das heißen, du hast nicht alles gelesen?!“). Am Ende des Abends hatte sich Kano auf seine vier Buchstaben gesetzt und tatsächlich den Plan gehabt, sich mal so richtig schön auf die Mission vorzubereiten. Dann aber war es still, Amira kam vorbei und im Endeffekt wusste unser werter Kano nicht sehr viel mehr als zuvor. Was uns zum heutigen Tage bringt. Zehn Uhr ist ja nicht allzu früh, weshalb man morgens nach dem Frühstück erneut einen Blick auf diesen verfluchten Zettel werfen konnte. Richtig? In der Theorie vielleicht. Kano ging lieber Joggen, absolvierte ein kurzes, aber knackiges Krafttraining (falls die Reise nach Suna nicht anstrengend genug werden würde) und das Frühstück hatte er auch zu weit nach hinten verschoben.
Nun hatten wir 9:56, Kano warf sich eilig einen lieblos gefüllten Stoffrucksack über die Schulter, krallte sich drei Äpfel und stürmte aus dem Haus.
Pünktlichkeit? Überbewertet. Kano musste noch einige Kilometer bis nach Shirogakure zurücklegen und würde es niemals rechtzeitig schaffen – aber das ging ihm auch irgendwie am Allerwertesten vorbei. Die würden schon auf ihren Teamleiter warten. Wie er seine Aufgabe wohl angehen würde?
*Hina hat sich stundenlang mit den Schafen unterhalten, sie geknuddelt und gewuschelt und uns die Drecksarbeit machen lassen. Totomaru meinte, unseren Auftraggeber beleidigen zu müssen. Himmel, das war vielleicht eine spaßige Schiffsfahrt... bekloppter Vollidiot.* Nein, Kanos letzte Missionen gaben keinen besonders großen oder hilfreichen Wink in die richtige Richtung. Mit einem letzten Blick auf den Missionsbescheid, den er tatsächlich mitgenommen hatte, beschleunigte der Genin und sprintete zum Westtor.

10:09 war es, als der groß gewachsene Junge unter dem riesigen Tor zum Stehen kam. Er trug eine weite, braune Stoffhose und ein lockeres, beiges Oberteil ohne Ärmel. Schuhwerk: klobige Lederstiefel, damit später kein Sand eindrang. Auf seiner Haut hatte sich schon ein leichter Schweißfilm gebildet und bevor er an sein Team herantrat, stopfte er die losen Haarsträhnen wieder in das kräftige Lederband, das die riesige Haarmasse ein wenig im Zaum halten sollte.
„Ohio!“, rief er den drei Mädchen entgegen und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
*Hübsch, hübsch und hübsch. Wäre ich mal pünktlich gekommen!*
„Die Verspätung tut mir Leid, Mädels.“ Erklärung? Quatsch. Müsste sich Kano ja eine ausdenken und anlügen wollte er sein neues Team nun auch nicht. Deshalb gab es eine Entschuldigung und das war es dann auch. Aber nun war es erst einmal Zeit, die Anwesenden genauer unter die Lupe zu nehmen. Als erstes fiel sein Blick auf das bekannte Gesicht von Inuzuka Anri. So viel zu „Man sieht sich ja eh nicht mehr.“, hm? Das Mädchen war bei Kano in die Kategorie Süß eingeordnet worden. Sie war ein wenig schüchtern und still, gleichzeitig aber auch ehrlich und direkt. Der Genin wusste nicht so richtig, was im Kopf der Dame vorging und hatte leider feststellen müssen, dass er bei der ersten Begegnung der Beiden mehr Spaß mit Vitani gehabt hatte, als mit Anri selbst. Apropos: „Hallo, Hübsche!“, begrüßte er grinsend den weißen Vierbeiner. Doch weiter im Team.
Kajiya Kimiko indes war wohl die Sorte Mädchen, die man prinzipielle als … nun ja, Mädchen bezeichnet. Hübsch, sehr gepflegt und ihr Äußeres wirkte so, als würde es viel Aufwand erfordern. Sofern das allerdings klappte, konnte sich ja wohl niemand beschweren. Kano erst Recht nicht, der mit einem glücklichen Lächeln das letzte Mitglied der Truppe in Augenschein nahm.
*Noch eine?* Es wimmelte hier ja nur so vor Hunden! Okyo allerdings unterschied sich etwas von ihrer Verwandten. Kano kamen als erstes die Begriffe wild, direkt und ungehobelt in den Kopf. Sozusagen die lautere, interessantere Variante von Anri.
*Ganz ernsthaft, liebe Dorfverwaltung, was denkt ihr euch da oben eigentlich? Wie um alles in der Welt soll sich ein armer Bursche wie ich noch auf die Mission konzentrieren?!*
„Ähm... fehlt da nicht noch einer?“, fragte Kano verwirrt. Doch, er wusste es noch genau! Auf dem Zettel standen fünf Namen. Sein eigener, Kimiko, Okyo, Anri und... irgend ein männlicher Name, auf den Kano nicht weiter geachtet hatte. Der kam dann wohl auch zu spät – und wie sogar!
„Naja, wenn jemand noch später kommt als ich, ist das wohl Pech. Kommen wir lieber mal zur Mission, ihr musstet wegen mir ja schon lange genug warten.“ Kano zog den inzwischen sehr zerknüllten Zettel aus der Tasche und warf noch einmal einen Blick darauf.
„In Suna werden in letzter Zeit sehr viele Händler-Karavanen überfallen. Wir haben den Auftrag bekommen, dem ein Ende zu bereiten.“ Der Genin unterstrich seine Worte mit einem schönen, symbolischen Faustschlag in die eigene Hand. „Deshalb werden wir erst einmal nach Sunagakure reisen, dort werden uns dann hoffentlich mehr Informationen gegeben. Bevor wir losziehen, würde ich aber gerne wissen, mit wem ich es hier eigentlich zu tun habe und wo eure Stärken liegen. Wenn wir später ein paar Banditen den Arsch aufreißen müssen, wäre das sicher ganz hilfreich zu wissen. Ich heiße übrigens Kano.“, erklärte er grinsend und klatschte in die Hände. Vielleicht tauchte währenddessen ja auch unser fehlendes Teammitglied auf?
„Ich bin wohl am besten in der ersten Reihe aufgehoben – mein Clan hat es sich zur Passion gemacht, möglichst viel auf die Fresse kriegen zu können. Abgesehen von Taijutsu könnt ihr mich aber getrost in die Tonne kloppen.“ Hoffentlich konnte eines der Mädchen die Lücke der Fernkämpferin ausfüllen? Mit eines der Mädchen war übrigens Kimiko gemeint, denn Inuzuka waren ja kaum für ihre subtilen Genjutsu bekannt. Himmel, Kano sah sich schon mit Okyo dickbäuchige Räuber verkloppen.
Fertig mit seiner kurzen Vorstellung, zog Kano einen seiner knallroten Äpfel hervor und biss laut knackend hinein. „Hatte noch kein Frühstück. Will einer einen?“, fragte er und bot seine kostbare Fracht an.
Bitches love apples!
 
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Sakkaku Asahina

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Anris Gefühle hatten sich von sehr aufgewühlt und verwirrt auf leicht verwundert heruntergeschraubt, als sie Kimiko erkannte, die sich der Gruppe näherte. Wenigstens eine Person, der sie bereits vorher begegnet war und mit der sie keinerlei Überraschungen zu erwarten hatte. Zumindestens keine, die an ihre Verwunderung bei Okyos Essverhalten heran kamen. Insgesamt hatte die Inuzuka das Mädchen als eine sehr freundliche, wenn auch etwas laute und zu aktive Person kennen gelernt, was einem halbegs angenehmen Miteinander eigentlich nur zu gute kommen würde. Und auch Vitani schien ähnlicher Meinung zu sein, denn sie reagierte auf Kimikos Annäherung durchaus freundlich und rieb ihr Köpfchen an der Hand des Mädchens. Dann richtete sich die Aufmerksamkeit der Hündin jedoch wieder auf den Welpen auf Okyos Schulter, was Anri mit geringfügiger Überraschung registrierte. Eigentlich war die Ninken ein Tier, dass sich nicht so leicht von anderen Hunden ablenken oder gar beeinflussen ließ. Dadurch, dass sie beide im Inuzuka Clan aufgwachsen waren, war Vitani die Gesellschaft von anderen Hunden immer gewohnt gewesen, weshalb es die Vierzehnjährige wunderte, dass sie gerade an Okyos Hund ein solches Interesse zu finden schien.
Nun, Anri ließsich davon nicht weiter beeindrucken, denn sie war fest entschlossen so wenig Kontakt wie möglich mit ihrer blonden Verwandten zu haben. Durch Okyos pure Gegenwart fühlte sich die Inuzuka aus irgendeiner unergründlichen Tatsache seltsam nutzlos und überflüssig und dennoch zur selben Zeit auch irgendwie herausgefordert. Das war ein Gefühl, dass die sonst so neutrale und gefühlskalte Kunoichi ganz einfach nicht kannte. Sie war nie genug in ihr Umfeld verwickelt gewesen, als das sie es hätte entwickeln können, weshalb sie es nun auch zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich zu benennen wusste. Wie sollte sie auch, waren ihre Kenntnisse über die menschlichen Gefühle doch ausschließlich auf Beobachtungen und Analysen von anderen Personen begrenzt. Dennoch erkannte sie die leisen Anzeichen von Eifersucht in diesem Fall nicht, denn sie war viel zu sehr auf die vierte Person im Bunde fixiert, die nun ihren Weg zu der kleinen Gruppe machte. Den kannte sie doch...? Natürlich, das letzte Mal, dass sie diesen braunen Haarschopf gesehen hatte, war bereits einige Tage her und damals war es so dunkel gewesen, dass sie sich nur noch grob an sein Aussehen erinnern konnte. Und dennoch gab es keinerlei Zweifel, dass da vor ihr Okamura Kano stand, der Junge, der sich nach ihrer Rettung kurzerhand zum Essen eingeladen und für sie gekocht hatte. Die CD, welche er ihr anschließend geschenkt hatte, hatte sich das Mädchen bereits einige Male angehört und sich seltsamerweise eingestehen müssen, dass sie die Musik seiner Band gar nicht einmal so schlecht fand. Es war ungewohnt für ihre unerprobten Ohren, aber in keinem Fall unangenehm. Allerdings verstand sie auch nicht wirklich viel von Musik, weshalb sie vielleicht nicht die Richtige war, um die Qualität der Band und ihrer Lieder zu beurteilen.
Allem Anschein nach war sie nicht die Einzige, die Kano sofort wieder erkannt hatte, denn beim Klang ihres frisch erworbenen Spitznamens zögerte Vitani gar nicht lange und trabte fröhlich auf ihren Freund zu. Er hatte ihr schließlich Wurst gekauft und damit mit Sicherheit einige Pluspunkte bei der Hündin gelandet. Anri dagegen hatte sich bei Kanos erscheinen ein wenig zurückgezogen und vergrob nun die Nase im Kragen ihres Oberteils. Mit zittrigen Fingern hatte das Mädchen ihr Kopftuch fester gezogen, während sie nun verlegen an der Schleife ihres Stirnbandes neselte, welches sie sich am Morgen um ihren linken Oberarm geknotet hatte. Irgendwie war es ihr auf eine seltsame Art und Weise unangenehm Kano nun wieder zu begegnen, was nicht zu letzt an der Rettungsaktion lag, bei welcher er ihr in dieser verhängsnisvollen Nacht geholfen hatte. Wie sollte er sie als Teamführer denn nun für voll nehmen, wo sie sich doch schon da als völlig nutzlos und schwach erwiesen hatte. Und das war bei weitem nicht ihr einziges Problem. Wenn Kano dabei war, dann würde es ihr viel schwieriger Fallen, sich normal zu verhalten und im Hintergrund zu bleiben. Die Inuzuka war es einfach nicht gewohnt, einem Menschen ein zweites Mal zu begegnen und wusste ganze einfach nicht, wie sie sich nun ihm gegenüber verhalten sollte. Das machte mit Okyo gleich zwei Probleme, welcher sie Herr werden musste. Kimiko fiel in dieser Rechnung aus dem ganz einfachen Grund weg, dass sie ein solch gutes Wesen besaß, dass es einfacher für Anri war, sich in ihrer Gegenwart aufzuhalten. Sie erinnerte sie auf gewisse Weise an die Kimiko aus ihrer Akademie Zeit...nur das diese deutlich anstrengender und nerviger gewesen war. Diese Kimiko hatte dagegen etwas...niedliches.
Das Mädchen blinzelte ein paar Mal, um aus ihrer träumerischen Gedankenwelt wieder in die aktuelle Situation zu kommen und sich auf die Erzählung konzentrieren, die Kano da von sich gab. Es ging ganz offensichtlich um die Mission, von welcher die Inuzuka nicht ein einziges Informationsblättchen gelesen hatte. Nun, sie hätte es wohl lieber getan, dann hätte sie sich das mit ihrer Bestätigung vielleicht noch einmal anders überlegt und müsste nun nicht mit einer interessant, rötlichen Gesichtsfarbe durch die Gegend laufen. Sie konnte nur hoffen, dass der Kragen ihres Oberteils diese Peinlichkeit zur genüge verdeckte.
Dennoch, dass sie diese Mission außer Haus und nach Suna führen würde, dass erschloss sich Anri recht schnell und bald schon war das Mädchen wieder in ihren professionellen Modus umgeschaltet, in welchem es ihr deutlich leichter fiel sich mit ihrem Umfeld abzugeben.
"Ich finde es irgendwie ziemlich unfair nicht auf den Dritten in der Runde zu warten, wo du doch ebenfalls zu spät warst und immerhin Teamleiter bist..", summte das Mädchen leicht abwesend und musterte nachdenklich einen Punkt hinter Kano. Was hatte er noch gleich gefragt? Stärken? Schwächen? Ich habe eine ziemlich gute Nase, das könnte man wohl als eine meiner Stärken sehen. Leider bin ich ziemlich klein, weshalb ich recht schnell verloren gehen oder meinem Gegner körperlich unterlegen bin." Und das war auch schon alles, was sie zu dem Thema zu sagen hatte. "Mein Name ist übrigens Anri. Inuzuka, Anri." Und den Apfel von Kano nahm sie doch auch glatt entgegen, wo sie doch schon mal mutig war. Während sie so an der roten Frucht knabberte fiel ihr augenblicklich etwas ein, das sie in der Eile ganz vergessen hatte. "Wie geht es euch allen?", das war doch fast gar nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Nun ja, Höflichkeit musste sein und Anri interessierte sich tatsächlich für die Antwort. Was tat man nicht alles um seine Studie über das menschliche Sozialverhalten voran zu treiben?
 

Inuzuka Okyo

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Nanu, den Geruch kannte sie doch... Okyo legte wieder einen kurzen Kaustopp ein und reckte die Nase. Ein Bild mit Seltenheitswert, was aber nicht am 'was' und ganz bestimmt auch nicht am 'wer' lag, da konnte man sich sicher sein. Okyo machte immer so komische Sachen. Die blonde Inuzuka zu beobachten war wie eine Dokumentation über Schimpansen im Discovery Channel, wo alles zumindest erstmal angegrabscht, abgeleckt und ausprobiert werden musste... egal ob es sich dabei nun um etwas - wenn auch nur im weitesten Sinne - essbares handelte oder eine unbekannte neue Kuriosität war, die mit empirischer Gründlichkeit abgetastet werden musste. CSI Okyo sozusagen. Naja so'n bisschen immerhin. Doch zurück zum eigentlichen Thema:
Nein, trotz der gewöhnlichen Ungewöhnlichkeit ihres Verhaltens lag die Ungewöhnlichkeit nicht direkt an ihr, dafür aber an dem Ort an dem sie ihr nachging. In der Stadt zu schnüffeln war normalerweise nichts was sie sich zumutete, ganz besonders wegen dem ganzen Stinkzeug (besser bekannt unter dem Namen Parfüm) und dem Mief der Massen (besser bekannt als... nun, das war eigentlich schon sehr zutreffend so). Das alles irritierte ihre feine Nase nur und brachte Okyo auf eine Weise aus dem Konzept, die sie einfach nicht leiden konnte. Außerdem war das so viel schwerer als sonst, wenn… ja wenn die Quelle nicht durch Zufall gerade neben einem stand und auf einen einredete. "Oh hey, Anri! Vitani!" Was für eine Begrüßung! Komisch nur, dass sich, warum auch immer, irgendwie der Rest der sie beide umgebenden Leute gleich mit angesprochen fühlte. Oder warum guckten die auf einmal alle so erschrocken? "Was'n los? Noch nie zwei Inuzuka gesehen, hä?" Spätestens als sie die unfreiwilligen Zuschauer mit bösen Blicken an wichtigere Dinge erinnerte wurde klar, dass sie nichts von Anris nett gemeintem Hinweis mitbekommen hatte. Wie auch, sie war doch viel zu aufgeregt über die andere Inuzuka und ihren tollen Hund. Was für ein Tier - also Vitani jetzt, obwohl Anris Outfit die Blondine auch ganz schön beeindruckte.
Aber was hatte sie jetzt eigentlich gesagt? Irgendwas mit auffallend höflich, oder? Ach, sie war immer so nett, fast wie Kim... „Kimi!“ Noch so ein vertrauter Duft, blumiger als der von Anri und deutlich intensiver, dazu die Stimme und der blau-rosa Haarschopf! Okyo grinte wie ein Honigkuchenpferd als sie ihre Freundin anflattern sah und ihrer Antwort lauschte. Moment, wie konnte es sein, dass Kimiko Anri zugehört hatte, wo Okyo doch viel näher war und mal so garnix mitbekam? Na sicher! Kimi muss ein supergutes Gehör haben, ist die einzige Erklärung. Völlig klar! Wäre mir doch nie entgangen, bei meiner Konzen... oh die Kekse sind fast alle. Was'n das? Irgendwer begrabbelte doch gerade ihre dichte güldene Mähne und brachte dabei ihre gesamte, wohlgeformte Öko-Fönfrisur durcheinander. Von vorne bis hinten mit Windenergie gestylt! Der einzige Aufwand war, dass man für eine Weile sehr schnell rennen musste. Und was machte ihre Kumpeline? Klopfte ihr einfach so auf's Dach! „…ko? Hör mal auf damit, die sind frisch gekämmt... echt jetzt! Extra für heute!“ Als Beweis für ihre abenteuerliche These zog sie sogleich das Corpus Delicti aus der Seitentasche ihrer Shorts und hielt es gut sichtbar in die Runde: Eine Haarbürste! Zum größten Teil. Vieles von dem, was den hölzernen Griff dereinst zur Bürste gemacht hatte, war durch übereifrigen und exzessiven Gebrauch abhanden gekommen, so dass man ihn sich eher dazudenken musste. „Und wegen der Kekse... die schummeln beim Fleischanteil.“ Mit todernster Miene hielt sie den Mädchen die Tüte vor die Nase. „Viel zu wenig Knorpel und Kaninchen ist garkleins dran. Möchtet ihr trotzdem einen? Sind zwar fast alle, aber...“ Eine lange Pause, in der sie die beiden erwartungsvoll anschaute verstrich. Dann viel ihr ein, dass sie die beiden noch nie zusammen gesehen hatte. Da konnte sie sie auch mal einander vorstellen... oder irgendwie so. „Guck mal, Anri kommt auch mit. Und Vitani und...“ Wer is'n das? Hat der Motten in den Haaren? Stark! „Tag, sind die echt?“ sagte sie dem fremden Jungen auf den Kopf zu, mit einem interessierten Blick der - knapp an seinem Gesicht vorbei - die eigenartigen Haare untersuchte. Und das, während er gerade über wichtige Infos für die Mission sprach. Okyo hatte kein Problem mit zu kurzen Aufmerksamkeitsspannen, sie hatte garkeine! Halt, stopp, stimmt nicht! "Hast du gerade was von Arsch aufreißen gesagt.. Kano?" Das war die Sprache die sie verstand! Was das geklatsche sollte, das ihrerseits mit verschrecktem Blinzeln aufgenommen wurde? Kein Plan. Oder... hatte er eine Motte erwischt? Bei dem Gedanken musste sie Grinsen. "Du hast ja 'nen komischen Clan, wenn der sich gerne verkloppen lässt. Da kann ich dir ja beim Üben helfen. Was meinst du Anri? Bist du dabei?" Was ihre Verwandte da sagte, hörte sich dann aber doch nicht ganz danach an. Klein zu sein war doch keine Schwäche, nicht solange man noch jemandem mit Schmackes vors Schienbein semmeln konnte! Für ihr Empfinden benahm sich Anri viel zu höflich und zurückhaltend, dabei hatte sie doch bestimmt lauter coole Sachen drauf. Nur keine falsche Bescheidenheit, das wars worauf es ankam. Am besten, Okyo ginge mal mit gutem Beispiel voran und zeigte allen was Sache war! "Sie tut nur so, eigentlich sind wir beide superstark! Überlass das einfach uns, wir hauen dann schon alle weg..." Das Ende ihrer hochmütigen Kampfansage an... ach, eigentlich pauschal an alle schurkischen Missetäter da draußen, verlief in leichtem Gemurmel. Seltsamerweise erfolgte dieses Phänomen zeitgleich mit Kanos letzter Frage und dem unverhofften Auftauchen von leckeren, knackigen, rotbäckigen Äpfeln. Man konnte regelrecht dabei zusehen, wie sich Okyos Zielerfassung fokussierte und sie sich auf der Unterlippe zu kauen begann. Regel zur artgerechten Haltung Nr.1: Man bewahre nie essbares in Sichtweite einer Okyo auf. Die Antwort auf Anri kam daher - in denkbarem Zusammenhang mit dem verheißungsvollen Wort 'Frühstück' - wie aus der Pistole geschossen: "Einwandfrei!" Was? Es konnte ja ein langer, entbehrungsreicher Marsch werden, da war jede Stärkung doch bitter nötig, oder etw nicht? Also, hopp hopp! Go go Power Rangers!
 

Kajiya Kimiko

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Oh, Vitani war ja genauso toll wie Shirogami! Zumindest kam die Dunkelhaarige nicht umhin, dies zu bemerken, als die Hundin ihren Kopf an die Hand der Kajiya rieb. Tiere waren einfach einsame spitze, weswegen Kimiko selbst gerne eine Inuzuka wäre. Sie kann sich nichts schöneres vorstellen, als zusammen mit einem Vierbeiner durch die Länder zu streifen und Verbrecher dingfest zu machen. Leider bestand dabei auch die Gefahr, dem Tier könnte etwas passieren, aber man schickte sie doch sicher nicht auf Missionen, denen das Mädchen nicht gewachsen wäre, oder? Immerhin lag es ja auch im Ermessen der Verwaltung, Streitkräfte nicht in den Freitod zu schicken. Nun, zumindest schätzte sie das, bevor sie sich wieder an ihre momentane Situation erinnerte. Sie standen zu dritt an den Toren und … irgendwie kannte hier jeder jeden. Sie selbst kannte Anri und Okyo. Anri und Okyo kannten einander ebenfalls. Blieb nur noch die Frage offen, ob auch das letzte Teammitglied ein bekanntes Gesicht für irgendeine von den drei Mädels war. Da dieses aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen später kam als verabredet, hieß es erst einmal abwarten, was eigentlich auch nicht schlecht war, denn so hatten sie Zeit für einen kleinen Plausch, ehe der Ernst des Lebens losgehen würde: Die Mission. Dieser Plausch begann mit dem vermeintlichen Kämmen von Okyos Haaren. Irgendetwas sagte der Kajiya, dass sie gerade angelogen wurde. Ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht, damit klar wurde, dass sie nur einen Spaß machte. „Jaja, schon klar, Okyo. Wem willst du das erzählen? Angefühlt haben sie sich jedenfalls etwas anders.“ Sie streckte neckisch die Zunge heraus und ließ von der Haarpracht der Inuzuka ab, nicht, dass diese noch begann, wild um sich zu schlagen. Die abgeranzte Haarbürste, die ihr kurzerhand entgegen gestreckt wurde, machte die Situation nur geringfügig besser. „Ist das nicht Shirogamis Bürste?“ Ehrlich gesagt hatte Kimiko keine Ahnung, wem die nun gehörte, zugetraut hätte sie es ihrer besseres Hälfte aber dennoch, dass sie versuchte, das Ding schön zu reden. Wahrscheinlich hatte sie Angst vor der Geheimwaffe der Blauhaarigen und Himmel, als Inuzuka sollte man das auch! Sie setzte es zwar nur selten ein, doch kam es für die Blonde oft unerwartet, wenn sie plötzlich eine stark miefende Duftwolke um die Ohren geschlagen bekam. Nicht einmal für normale Menschen ohne überspitzte Reizwahrnehmung roch der Spaß besonders einladend, also konnte man gut verstehen, wenn jemand wie ein nasser Sack zu Boden ging. Ähnlich erging es Kimiko, als Okyo ihr und Anri toternst einen ihrer Hundekekse anbot.

„...“

Der Blick der Dreizehnjährigen war wohl aussagekräftig genug, um als Nein zu gelten, deswegen sagte sie nichts weiter dazu. Auch die Sache mit dem Fleischanteil ließ sie getrost außen vor. Eine Tussie war sie zwar nicht, aber Tiernahrung würde sie dennoch nicht schaffen ohne weiteres herunterzuschlingen. Außerdem.. „Hör' auf, Shirogami schon wieder alles wegzuessen. Am Ende der Mission muss der Arme noch hungern.“ Demonstrativ hielt sie ihre Hand entgegen, um zu symbolisieren, dass sie die Kekse aufbewahren würde – da waren sie nämlich um Längen zugänglicher für den Hund als sie in Okyos Magen wären. „Außerdem bekommen dir die Teile doch nicht gut, schon vergessen?“ Besorgt schaute sie ihre Freundin an. Diese hätte doch aus vergangenen Ereignissen lernen müssen, dass man davon nur Bauchschmerzen bekam. Kimiko hätte kein Problem damit, Okyo wieder gesund zu pflegen, schließlich war sie Mutter Theresa, aber herausfordern musste man das Magendarmsystem der Blonden ja nicht unbedingt. Naja, für den Fall der Fälle hatte sie auch ein paar leichte Schmerztabletten für sämtliche Areale des Körpers dabei und irgendwas für Diarrhoe ließ sich sicher auch in ihrem Gepäck finden – zwischen all den Verbänden und so'nem Zeugs, versteht sich.
Das Teammitglied, auf das sie warteten, bekam sie vorerst nicht mit, da sie zu sehr mit Okyo beschäftigt war, welche gerade versuchte, sie und Anri einander vorzustellen. „Übrigens schön, dich wiederzusehen.“ Sie legte ihren Kopf ein wenig schräg auf die Seite und lächelte, nur um dann zu erschrecken, als sie eine männliche Stimme hinter sich wahrnahm. Dementsprechend wirbelte sie schnell herum und musterte den Jungen, der auf sie zukam. Die Haare vielen auch ihr sofort auf – wäre ein Unding, wenn nicht. „Der ist bestimmt voll die coole Socke!, notierte sie sich gedanklich und verbeugte sich zur Begrüßung leicht. Das Aufrollen der bisherigen Informationen bezüglich der Missionen nahm sie ebenfalls erst einmal nur zur Kenntnis. Näheres konnte man ja ohnehin erst in Erfahrung bringen, sobald man in Sunagakure ankam. Was man allerdings sofort in Erfahrung bringen konnte, waren die Fähigkeiten der einzelnen Teammitglieder. Doch scheinbar war sie die einzige, die sich nicht mit Fäusten zu verteidigen wusste. Naja, alles mit der Zeit. Dennoch kratzte sie sich mal wieder beschämt am Hinterkopf, schließlich wies ihr das mal wieder auf, wie schlecht sie eigentlich war. „Mein Name ist Kajiya Kimiko und wie mein Nachname bereits verlauten lässt, haben meine Fähigkeiten was mit Metall zu tun. Ich bin allerdings noch nicht gut genug, um etwas Großes bewirken zu können, weswegen sich meine Jutsus lediglich darauf beschränken, Metalle miteinander zu verschmelzen und ihnen eine neue Form zu geben.“ Das war schon einmal der Teil, der ihren Clan abdeckte. „Außerdem bin ich in der Lage, Wunden zu verarzten, Medizin zu verabreichen und Gliedmaßen zu verschienen. Mithilfe von Chakra heilen kann ich allerdings noch nicht.“ Wieder ein Defizit, tolles Ding aber auch. „Solltet ihr aber dennoch was haben oder euch krank fühlen, zögert nicht, es mir mitzuteilen – ich bin mir sicher, ich habe irgendwas dabei, das eurer Heilung Zugute käme.“ Oh Gott fühlte sich sich gerade schlecht, weil sie für den Kampf so ziemlich nutzlos innerhalb der Truppe wäre. Sicher würde sie nur als Last für die anderen enden und mit etwas Glück hassten sie sie wenig später auch noch dafür. Die Frage nach ihrem aktuellen Befinden musste sie also mit einer Lüge beantworten. „Bestens, danke der Nachfrage. Und dir?“ Äußerlich war sie selbstverständlich immer noch erheitert, auch wenn man vage erkennen konnte, dass da irgendwas nicht in Ordnung war. Ihr stand auch kein Sinn nach einem Apfel. Das Gefühl in der Magengegend war viel zu flau. "Nein, danke. Ich habe zu Hause eine ganze Menge gegessen und würde vermutlich platzen, wenn ich jetzt noch was zu mir nehme."
 
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