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Die traurige Prinzessin III - Ankunft & Aufenthalt

Hyuuga Mari

Chuunin
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Nein, dass Hei die Hyuuga aus den Augen verloren haben könnte, darüber hatte Mari nicht nachgedacht. Glück also, dass er sie überhaupt noch fand, auch wenn die zurzeit braunen Seelenspiegel schon überrascht aufsahen, als der Kollege mehr zu ihr geschlurft als gegangen kam. Ach stimmt.. körperliche Betätigung war nicht gerade sein Spezialgebiet. Hatte die Hyuuga das vergessen? Verdrängt traf es wohl eher, aber tja, anders war es nicht möglich gewesen zu entkommen – Techniken wie eine Sandwolke wären einfach zu auffällig gewesen. „Suna und Konoha hatten allerdings seit jeher eine freundliche Verbindung. Das wissen auch die Kinder. Konoha und Iwa hingegen lagen ständig im Krieg und im Wettstreit miteinander. Und das wissen die Kinder genauso.“ Ehrlich, darauf konnte man ruhig Rücksicht nehmen, zwar war die Braunhaarige niemals in ihrer Kindheit besonders groß in irgendwelchen Gruppen integriert gewesen, dennoch konnte sie sich beim besten Willen an kein Spiel erinnern, dass gegen Iwagakure gehetzt hätte. Oder hatte sie da schlicht etwas verpasst? Nun, man musste vielleicht auch berücksichtigen, dass das Feuerreich durch seine vergangenen Kage auch für Vergebung und Vertrauen bekannt war, wogegen das Erdreich seinen Namen durch das alte Militär und die vielen siegreichen Kriege erlangt hatte. Irgendwo beeinflusste das dann schon, auch in der heutigen Zeit noch. Nachdem der Suna-Nin sich in einen muskulösen Weißhaar verwandelt hatte – woher er wohl auf diese Idee für das Äußere gekommen war – bat er auch Mari selbst um eine Verwandlung, um sich so unbemerkt wieder über die Straßen bewegen zu können. Sie seufzte innerlich, formte dann aber blitzartig ein Fingerzeichen und verhüllte sich in einer kleinen Rauchwolke. Als diese sich verzogen hatte, blieb eine schwarzhaarige Dame zurück, hellblaue Augen, ein kleines Mündlein und ein Leberfleck unter der rechten Lippenhälfte. Vom Alter hätte man sie wohl auf grob zwanzig Jahre geschätzt. „In Ordnung.“ Zu der Herberge zu gehen war gerade die sinnvollste Lösung, denn die Genin konnten dort sowohl ihren Verfolgern entkommen als auch das Lager für die Nacht organisieren. In ihrem momentanen Aufzug sollte es im Normalfall ja keine große Sache sein, unbemerkt dorthin zu gelangen, solange hier nicht irgendwo ein Ninja herumlief, der ähnlich wie das Byakugan durch Illusionen hindurchsehen könnte. Gesagt, getan. Zusammen mit dem Tatsumaki verließ die 15-Jährige die Gasse, um zurück auf die Hauptstraße zu gelangen, doch außer ein paar vorerst misstrauische Blicke, bekamen sie keine weiteren Reaktionen zu spüren. Henge no Jutsu erfolgreich ausgeführt, ehrlich gesagt hatte Mari daran auch keine Sekunde gezweifelt. „Wenn wir den Alten finden. Ob er im Park darauf wartet, dass diese 'Jagd' beendet wird? Müssten wir herausfinden.“ Sie zuckte mit den Schultern, verschränkte die Arme vor der Brust. Sie konnte sich immer noch nicht mit diesem ganzen Kram anfreunden, aber zumindest beherrschte sich die vorher äußerst aufgewühlte Hyuuga nun besser.

Das Gasthaus war wie zu erwarten leer. Das Fest am schönen Mittag – Richtung Nachmittag – im vollem Gange, wäre es auch äußerst verwunderlich gewesen, wenn der Empfangsraum so voll gewesen wäre wie zu der gestrigen späten Stunde. Entgegen den Erwartungen Maris, löste Hei sein Henge sofort auf – erst im Nachhinein dachte sie daran, dass andernfalls die junge Dame an der Rezeption sie nicht identifizieren könnte. Ergo bekämen die Genin nicht das Zimmer, das genau für sie zurzeit noch aufgehoben wurde. Somit tat auch die Kunoichi es ihrem männlichen Kollegen gleich, setzte einen Schritt hinter den anderen und ließ dann in einer erneut kurzen Rauchwolke ihr Äußeres als schwarzhaarige Dame zurück, um wieder die braunhaarige 15-Jährige mit den ebenso braunen Seelenspiegeln zu werden. Die Hände in den Hosentaschen verstaut, stellte sich Mari neben den Tatsumaki, sah sich um. Der Tresen stand leer, wo die junge Dame wohl hin war? Plötzlich erkannten die Hyuuga eine kleine Klingel, dachte nicht lange nach und betätigte diese, wodurch der Raum von einem hellen Ton erfüllt wurde. Blickkontakt mit Hei, in der Zeit, in der noch immer Nichts passierte. Erst einige Sekunden später tänzelte die Frau von der Rezeption aus einer Seitentür heraus, in ihren Händen ein Tuch – war sie gerade irgendwo anders in dem Gästehaus am Helfen gewesen? Abtrocknen vielleicht? Die Angestellte musterte ihre beiden jungen Gäste einen Moment, dann setzte sie das sicherlich jahrelang antrainierte Lächeln auf und begab sich auf ihren eigentlichen Arbeitsplatz. „Haben Sie sich entschieden, uns noch eine Nacht zu beehren?“, stellte sie die Frage aller Fragen, sah dabei natürlich weniger die Genin als angenehme Gäste, sondern eher das Geld, welches die hinzukommende Nacht noch in die Kasse bringen würde. Anstatt wieder Hei das Wort zu überlassen, entschied sich die Hyuuga, nun selbst etwas zu sagen, daher nickte sie. „Könnten wir den Schlüssel wiederbekommen?“, ergänzte sie hinzukommend noch, wobei die Frau an der Rezeption diesem Wunsch nur zu gern nachkam. Ein paar Eintragungen in ihr schlaues Büchlein später fischte sie aus einem der Regale einen Schlüssel hervor und übergab diesen zufrieden den Jugendlichen. „Falls Sie noch irgendwelche Fragen oder Wünsche haben, scheuen Sie sich nicht, mich erneut aufzusuchen.“ Ein sehr nettes Angebot, kurz vergewisserte sich die Dame noch, dass auch alles geklärt war, dann verschwand sie mit ihrem Tuch wieder in einen der nebenstehenden Räume und kam ihren dortigen Tätigkeiten – welche auch immer das waren – nach. „Dann lass uns kurz nach oben gehen, danach können wir uns ja überlegen, den alten Kauz noch einmal aufzusuchen.“ Mit einem weiteren Henge sollte es keine Probleme geben, durch Iwa zu kommen, davon ging die Kunoichi zumindest aus. Erneut brachte sie die Treppenstufen hinter sich, um in den oberen Flur zu gelangen und sich auf den direkten Weg zum eigenen Zimmer zu machen. Die Genin hatten die Tür noch nicht erreicht, da kamen ihnen doch tatsächlich zwei Kinder entgegen, die in einem eifrigen Fangspiel vertieft waren. Mit einem Ausweichschritt konnte Mari einem der Zwerge ausweichen, wollte auch dem zweiten Kind gerade Platz machen, da stoppte es in seinen Bewegungen und blieb vor den Jugendlichen stehen. Die Kinderaugen musterten das Pärchen, dann schrie er laut, um seinen Freund – der bereits etwas weiter gelaufen war – zum Stehen zu bringen. „Heeeey, ihr seid doch Konoha! Ganz sicher, Shuji, guck' die mal genauer an!“ Na super, dieser Quälgeist wusste nicht nur von dem Spiel, wegen dem ganz Iwa hinter den Jugendlichen her war – er war auch noch der miserablen Namenswahl seiner Eltern zum Opfer gefallen. Das erste Kind drehte sich nun ebenfalls wieder auf dem Absatz um und staunte nicht schlecht, als die Worte seines Freundes sich auch für ihn als die Wahrheit herausstellten. Mari musste ein wenig grinsen, wenn diese Kinder ernsthaft glaubten, sie fangen zu können, waren sie wirklich schiefgewickelt. Als dann aber auch noch ein paar Erwachsene – Verwandte der Kinder – aus der Richtung kamen, in der das Zimmer der Genin lag, verflog das Lächeln wieder. „Was macht ihr denn hier für einen Lärm, Shuji, Toshio?“, erkundigte sich ein Mann mittleren Alters beim Näherkommen, im Schlepptau die restlichen Leute. Er hatte weder die Hyuuga noch Hei bisher bemerkt und ginge es nach der Braunhaarigen, könnte das auch so bleiben. Müssten sie gleich wieder weglaufen? Tolle Aussicht – vielleicht sollten sie sich einfach fangen lassen? Aber weder der Ehrgeiz, noch die Tatsache, dass 'Konoha' dadurch verlieren würde, ließen diese Option für Mari zu.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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"Müssten wir." Hei kicherte leise. Irgendwie machte es ihm ein wenig Spaß, tatsächlich. Auch, wenn er ziemlich erledigt war, war dieses Spiel letztendlich doch auch einfach nur ein Spiel und wohl nichts, worüber man sich groß aufregen musste. Der junge Mann hoffte allerdings, dass Mari es nicht allzu ernst nahm - und erkannte in dieser Hoffnung nicht, dass Maris Ehrgeiz schon lange geweckt war. Nachdem Mari klargemacht hatte, dass sie letztlich doch hier noch eine Nacht verbringen würden, verschränkte Hei mal wieder die Arme hinter dem Kopf und summte leise vor sich hin. Seine momentane Vermutung war, dass Mari eher genervt von der ganzen Sache war, aber es schien, als würde er damit falschliegen. Aber wie konnte der Suna-Nin schon wissen, dass Mari ganz tief in ihr drin auch einfach nur ein Spielkind war... moment. Eigentlich wusste er das ja, nicht? Mari war halt am Ende des Tages auch nur ein Mensch und kein Eisblock, unberührt von allem. Hm... doch, vielleicht schon ein Eisblock, aber auch Eisblöcke schmolzen bei Gelegenheit, nicht? "In Ordnung, in Ordnung~", machte der junge Mann und folgte der Hyuuga nach oben - jedenfalls war das der Plan. Der Wüstensohn vermutete nicht, dass hier momentan jemand war, der dieses Spiel auch aktiv betrieb, weshalb er sich nicht die Mühe machte, wieder ein Henge anzuwenden, aber irgendwie lief heute alles nicht so ganz, wie geplant. Erst hatte man ihm vorgeworfen, Mari förmlich zu vergewaltigen (verprügelt und misshandelt, wie auch immer) und dann wurden sie auch noch in dieses komische Spiel hereingezogen. Unnötig, nicht? Der junge Mann fragte sich, ob hier eine höhere Macht im Spiel war... vermutlich. Seine Weltansicht war ja sowieso am schwanken. Dem Tatsumaki kam es nicht mehr so vor, als hätte er alles, was er tat, selbst in der Hand. Letztlich war es wohl doch das Entscheiden irgendeiner... Macht, die ihn dazu trieb, dieses oder jenes zu tun. Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, wer oder was diese Macht sein sollte. Schicksal? Zufall? Die Sonne, die Sterne? Vermutlich alles falsch, aber da er es nicht wusste, konnte er es auch nicht sagen. Er entschied sich dafür, mal ein wenig mehr darüber zu lesen, aber das war im Moment erst einmal ja nicht von Belang. Jetzt allerdings wurde es noch einmal ein wenig unnötiger - sozusagen - weil ihnen zwei kleine Kinder entgegen kamen, denen Mari und er erst einmal ausweichen mussten, weil sie nicht aufpassten, wo sie hinrannten. Hei trat seufzend zur Seite, aber mit einem Mal blieb einer der Jungen stehen und gaffte ihn und Mari an. Und dann fing es an loszuschreien... musste das sein? Hei sah zu Mari, schaute dann wieder zu den Kindern, die aufgeregt zu ihren Eltern liefen. "Papapapa! Da sind die die man fangen soll!", meinte der Junge zu seinem Vater, fuchtelte wie wild mit den Armen und hopste hin und her. Hei ließ sich nicht bitten, packte Maris Hand und zog sie zu der Tür. "Los, mach' schon, bis das hyperaktive Kind seinen Eltern klar gemacht hat, 'wer' wir sind. Oder wer sie glauben, dass wir es sind..." Mari machte schnell, sie war ja auch um einiges schneller als er, und schloss die Tür auf, stürmte in das Zimmer, Hei hinterher und dann wurde die Tür erst einmal unauffällig geschlossen... mit einem kleinen Rumms. Jetzt nur noch von Innen abschließen, und erst einmal waren sie entkommen, oder?

Das Abschließen funktionierte, das 'Entkommen' nicht ganz. Sofort rüttelten die Kinder an der Tür und sogar die Erwachsenen schienen helfen zu wollen. Der Vater gab tatsächlich taktisch nicht einmal unkluge Anweisungen; Das Haus sollte umstellt werden, damit auch niemand unbemerkt entkam. Der junge Mann mit den langen Schwarzen Haaren und die junge Frau mit den braunen Haaren dürften, so der Vater vor der Tür, nicht entkommen. Dann entfernten sich eilig einige Schritte, und Hei seufzte. "Spielt das ganze Dorf dieses Spiel mit?" Er sah zu der Hyuuga, hob ratlos die Schultern. "Ich weiß nicht so ganz, was wir damit anfangen sollen. Aber sie werden jawohl kaum in dieses Zimmer eindringen, oder? Das würden sie doch nicht... oder?" Er klang eher, als würde er sich selbst überzeugen wollen, strich sich die mittlerweile ja ein klein wenig gekürzten Haare aus dem Gesicht und lächelte leicht. "Aber wir können 'Konoha' ja nicht verlieren lassen, nicht wahr?" Leise lachend bewegte er sich zum Zimmerfenster, setzte sich auf das Fensterbrett und ließ die Füße ein wenig baumeln. "Aber es ist eine schöne Stadt mit lebhaften Menschen. Eigentlich nicht einmal so übel, oder? Im Grunde ist es hier auch nicht wirklich anders als bei uns..." Er sah ein wenig nachdenklich aus, griff sich dann, einem spontanen Impuls folgend, in die linke Tasche seiner Hose und zog einen kleinen Zettel heraus... der Zettel, den Yami ihm gegeben hatte. "Hm...", murmelte er, entfaltete das Stück Papier und sah sich die Schriftzeichen darauf an. 'Sehr geehrter Tatsumaki Hei, sehr geehrte Hyuuga Mari. Zwar haben wir euch Beiden einiges an Nerven gekostet und haben uns auch nicht so verhalten, wie wir es hätten tun sollen, aber auf diesem Wege noch einmal meine und Meis herzlichsten Dank. Und die Bitte um Verzeihung. Im gleichen Zuge möchte ich allerdings darauf hinweisen, dass Mei und ich möglicherweise bald aus diesem Dorf entfliehen müssen. Frühestens am dritten Tag, nach den Turnieren und vor dem Höhepunkt der Feste, werden wir uns aufmachen, um den Vater von Mei aufzusuchen und, wie Mari-sama es vielleicht ausdrücken würde, 'klar Tisch' machen. Untertänigste Grüße, Yami. Ps.: Bitte zerstört diesen Brief. Er könnte euch mehr Probleme machen als uns.' Hei lachte leise, las Mari den Dank, welcher gleichzeitig eine Warnung und eine Entschuldigung noch dazu war, vor, und ließ das Schriftstück dann auf geöffneter Handfläche verbrennen. "Offensichtlich hast du der Dame auf dem hohen Ross ein wenig Vernunft eingeprügelt. Jedenfalls hast du ja gut getroffen... und ein wenig Denkprozesse in Gang gesetzt", war der Kommentar des Wüstensohns darauf. "Immerhin haben wir unsere Bestätigung, das ist alles was zählt... aber vermutlich sollten wir morgen wirklich gehen. Ansonsten wird das ganze hier hermetisch abgeriegelt." Warum hieß es eigentlich hermetisch...? Na, egal. "Übrigens, denkst du nicht, es ist ein wenig ruhig geworden hier?" Nachdenklich sah er zur Tür, aber dort regte sich nichts. Dann sah er aus dem Fenster... und sah tatsächlich zwei Menschen die Wand heraufkrabbeln. Das war wirklich lächerlich! Er schnaufte leise, sah zu Mari. "Da kommen zwei die Wand hochgeklettert. Was tun wir? Henge?" Er huschte in die Zimmermitte und sah Mari an. "Vielleicht denken sie, sie hätten sich im Zimmer geirrt und ziehen ab."
 
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Hyuuga Mari

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Das war doch wirklich nicht mehr normal, wie die Geier waren die bescheuerten Bewohner Iwagakures hinter dem freien Eintritt in dieses Turnier her. Oder ging es auch noch um etwas anderes? Zugegeben, dachte die Hyuuga über die Bedingungen dieses Spieles nach, konnte sie sich kaum vorstellen, dass 'Konoha' oft gewonnen hatte, wenn dies denn überhaupt schon einmal geschehen war. Ganz bewusst wurden sich im Normalfall einfache Zivilisten herausgesucht, die gejagt werden sollten. Ein ganzes Dorf gegen ein oder zwei unschuldige und völlig ohne Fähigkeiten ausgestattete Menschen? Ziemlich sicher, wer da die bisherigen Runden gewonnen hatte. Die Kinder rüttelten an der Tür, versuchten den Raum zu stürmen, in den Mari und der Suna-Nin entkommen waren und die Braunhaarige wurde sich immer bewusster darüber, dass sie es diesen dämlichen Bewohnern des Erdreiches einmal richtig zeigen wollte. Konoha würde dieses Jahr nicht verlieren, egal was die Hyuuga dafür anstellen musste – wäre doch gelacht, wenn sie eine echte Kunoichi Shirogakures in die Finger bekommen könnten! Ah... Hei gab es ja auch noch.. egal, der würde sich auch nicht schnappen lassen, so viel war er dem Feuerreich – das ihn ausgebildet hat – schuldig.. und so. „Die Frau an der Rezeption kann ihnen sicherlich nicht so einfach den Schlüssel geben, nur wegen so eines Spieles. Und die Tür eintreten, das werden sie sich sicherlich nicht trauen.“ Ob sie dem Schwarzhaarigen damit ein paar seiner Sorgen hatte nehmen können? Mari war sich selbst noch nicht sicher, wie sie hier herauskommen sollten, ohne offensichtlich irgendeine Ninjatechnik zu benutzen, denn sie waren mehr oder weniger umstellt und es würde auffallen, wenn zwei Jugendliche durch das Fenster sprangen oder irgendwelche Wände entlang liefen, um ihren Verfolgern zu entkommen. Die 15-Jährige bewegte sich auf das Bett zu, während der männliche Kollege mit der Fensterbank vorlieb nahm. Sie stützte sich nach hinten mit den Armen ab, horchte auf, als einer der Erwachsenen strategische Anweisungen über den Flur brüllte, um 'Konoha' auch nicht entkommen zu lassen. Meine Güte... das war wie ein Kampf um Leben und Tod. Die braunen Äuglein wandten sich an den Tatsumaki, als dieser einen Zettel aus der Hosentasche fischte und begann, ohne vorherige Ansage vorzulesen. Yami? Mei? Die Genin brauchte einen Moment, um sich darüber im Klaren zu werden, woher Hei diese Nachricht haben musste – irgendwann, als sie sich die Bestätigung abgeholt hatten, musste er an diese gelangt sein. Da die Möglichkeit Mei dabei ausgeschlossen werden konnte – sie waren nicht in die Nähe von ihr gekommen, außerdem passte ihr Charakter dazu nicht – blieb nur noch der Diener übrig. Vielleicht während sie mit dem Auftraggeber gesprochen hatten? Na, war eigentlich auch unwichtig, viel wichtiger waren die Informationen, die den Ninja hiermit offenbart wurden. Mit ein wenig konzentriertem Chakra ließ der Suna-Nin das Stückchen Papier verbrennen, währenddessen verlagerte Mari ihr Gewicht nach vorne und stützte sich mit den Ellbogen auf den Knien ab. „Diese Vernunft war auch bitter nötig“, ließ sie offen anklingen, in keinster Weise bereute es die Hyuuga, ihrer Auftraggeberin einen ordentlichen Schlag ins Gesicht verpasst zu haben. Hatte ohnehin nur positive Folgen gehabt – Mei wurde auf den Boden der Tatsachen gebracht, Mari hatte sich abreagieren können. Alle demnach glücklich und zufrieden, was? „Wir werden morgen sofort in der Früh aufbrechen. Da wir nun keinen ganzen Tross mit uns nehmen müssen, werden wir auch schneller unterwegs sein. Bis Mei und Yami verschwinden, sind wir mit unserer Bestätigung wortwörtlich über alle Berge.“ Sie zuckte mit den Schultern, erhob sich von ihrem Platz und spitzte ebenfalls die Ohren, als sie bemerkte, dass der Lärm direkt vor der Tür nachgelassen hatte. Hätte sie damit gerechnet, dass diese Verrückten dafür die Wände herauf krabbeln würden, wie die Käfer? Nein, nicht wirklich. „Tzz.“ Das Mädchen biss sich kurz auf die Unterlippe, dachte nach und kam zu einem fixen Schluss. Mit Sicherheit stand noch irgendjemand vor dem Zimmer, in das die beiden Ninja geflohen waren, daher unwahrscheinlich, dass die Verfolger sich mit einer einfachen 'Verwechslung der Räumlichkeiten' zufriedengeben würden. Was nun gefragt war, war Schauspielerei erster Klasse – wenn Hyuuga Mari dafür nicht die richtige Kandidatin war. „Benutze ein Henge, aber verpasse dir nicht mehr, als etwas kürzere, braune Haare, so wie meine. Und verändere minimal deine Kleidung und Gesicht.“ Direkt nachdem sie dies ausgesprochen hatte, formte die 15-Jährige auch selbst ein Fingerzeichen und verschwand in ihrer kleinen Rauchwolke. Als sie wieder zum Vorschein kam, hatte sie sich nicht einmal groß verändert – nun waren die Haare länger, schwarz und von der Beschaffenheit gar so, wie man es täglich beim Tatsumaki bestaunen konnte. Außerdem hatte sie sich erneut einen kleinen Leberfleck verpasst, die braunen Seelenspiegel waren hellblau geworden und die Kleidung war nun bedeckender. Vorbereitungen abgeschlossen, nun durften die Vorhänge zur Seite gezogen werden für den Auftritt der großartigen Hyuuga Mari.

„Hier.. w-wir h-haben es g-gleich..“ Völlig außer Atem konnte man die Stimme eines der Kerle erkennen – es waren an der Zahl genau zwei – die schlussendlich am Fenster ankamen und durch dieses stiegen, welches zuvor bereits von der ach so hilfsbereiten Hyuuga geöffnet worden war. Nicht unbedingt elegant kletterten die Männer mittleren Alters über die Fensterbank, stolperten halb in den Raum und wischten sich einmal über die Stirn. Als der Erste von ihnen seinen Blick erhob, grinste er, richtete sich gerade auf „Da haben wir eu-..“ Er wurde unterbrochen, als die flache Hand Maris ihm eine deutliche Backpfeife verpasste, nun stutzte auch der zweite anwesende Herr nicht schlecht, musterte endlich die beiden Jugendlichen, die sich im Raum befanden. Das Mädchen – welches seinem Partner gerade schön eine geklatscht hatte – besaß.. schwarze Haare? Und der Mann... braune Haare? Hier stimmte doch etwas nicht! „Könnt ihr endlich aufhören, uns zu verfolgen?! Ich habe langsam wirklich keine Lust mehr auf diese Albereien, wir sind hier doch in keinem Kindergarten!“ Die Hyuuga spielte sich auf, zog damit die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Sie schien ganz und gar wie eine völlig aufgebrachte Frau, unberechenbar, was sie als nächstes machen würde. Vielleicht der Alptraum eines jeden Mannes? Könnte ein Grund sein, warum die beiden Herren sich zuerst verdutzt ansahen und völlig unbemerkt immer weiter in eine Zimmerecke gedrängt wurden. „Schon die ganze Zeit denken irgendwelche Vollidioten, mich und meinen Freund hier verfolgen zu müssen, wegen irgendeinem bescheuerten Spiel. Seid ihr eigentlich alle blind?! Ich bin kein junger Mann mit schwarzen Haaren, sondern eine Frau! Oder sehe ich eurer Meinung nach irgendwie maskulin aus?!“ Die Männer hoben beschwichtigend die Hände, lächelten, da sie wohl nicht wussten, wie sie sonst reagieren sollten. „N-nein, nicht doch... wir..“ Erneut brachte die augenscheinlich völlig aufgebrachte Hyuuga ihre Verfolger zum Schweigen, indem sie eine Hand in die Hüfte stemmte und direkt vor ihnen stehend, zuerst dem Einen, dann dem Anderen ihren Zeigefinger unter die Nase hielt. „Spielt euer dämliches Spiel, aber reißt gefälligst eure Augen auf und betitelt mich nicht noch einmal als jungen Mann. Und dass ihr meinen Freund als junge Dame anseht, davon habe ich auch endgültig die Nase voll. Diese 'Konoha' Typen, die gesucht werden, laufen gerade irgendwo in diesem Dorf herum und ihr denkt uns beide belästigen zu müssen!“ Sie deutete auf den Ausgang – also Tür, nicht Fenster – und verdeutlichte den Kerlen damit, dass sie verschwinden sollten. Diese wechselten erneut unsichere Blicke, verbeugten sich dann plötzlich akkurat und entschuldigten sich auch noch brav dafür, dass sie solche Umstände bereitet hatten. Als sie das Zimmer verließen, erklärten sie auch den dort positionierten 'Wachen' die Situation, sodass sich die Ansammlung an Menschen schon bald aufgelöst hatte und Hei wie auch Mari wieder unter sich sein konnten. Die Kunoichi atmete einmal aus, löste ihre Verwandlung auf und setzte sich nun endlich wieder entspannt auf die Bettkante. „Zu einfach kleinzukriegen“, kommentierte sie, lächelte leicht und sah dem Kollegen entgegen.
 

Tatsumaki Hei

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Tzz? Auch eine Möglichkeit, die Situation anschaulich darzustellen. Aber Mari hatte irgendwie Recht, es war eine ‚Tzz‘-Situation, ergo eine, die nicht unbedingt sein musste und irgendwie auch ein wenig lächerlich war, wenn man sich genau überlegte, was die Leutchen da taten. Sie krabbelten echt eine Wand hoch, um den Verdacht eventuell zu bestätigen, dass es sich bei Mari und Hei um Mari und Hei handelte. Blöd nur, dass diese überhaupt nicht als Mari und Hei erkannt werden wollten und sich deshalb wohl etwas ausdenken mussten. Hei hatte wohl die richtige Idee gehabt und auch Mari war der Ansicht, dass das hier eine Möglichkeit war: Allerdings hatte sie wohl noch eine abgewandelte, bessere Idee als der Tatsumaki – nicht? Ansonsten würde sie ja nicht so genaue Anweisungen geben. Der junge Mann hörte genau zu, prägte es sich ein und verstand binnen des Augenblicks, in dem sie geendet hatte, was die Hyuuga vorhatte. Ob sie das hinbekommen würde? Doofe Frage eigentlich – immerhin handelte es sich hier um Hyuuga Mari, den Sprössling der Hyuuga-Familie aus Konoha. Also würde sie das schon hinbekommen. „Verstanden“, ließ Hei nur von sich hören und lächelte leicht. Puff, wie auf Bestellung: Heri! Sozusagen. Genau die gleiche Haarpracht, wie die Hyuuga es sonst von sich behaupten konnte, prangte nun am Kopf des Tatsumaki und seine Gesichtszüge waren ein wenig verändert; Hellhäutiger und allgemein ein wenig fließender. Um dem Ganzen noch einen leicht weiblicheren Touch zu geben…. Hei war ja sonst nicht unbedingt der männlichste Mann von den Männern der Erde, aber wie eine Frau sah er wirklich nicht aus. So war er ein wenig mehr der Schönling aus der Nachbarschaft, aber das war ja Nebensache – wichtig war, dass das kleine Schauspiel gelang. Mari selbst verwandelte sich iiiiin…. Mäi! Auch wieder: Sozusagen. Die lange Haarpracht, die Hei sonst trug, zierte nun den Körper der Taijutsuka und, nun, sah nicht einmal schlecht aus. Jetzt war aber erst einmal der Auftritt angesagt – was Mari wirklich mit Bravour meisterte. Sie war irgendwie halt doch noch die Schauspielerin, als die der Wüstensohn sie kennen gelernt hatte und das würde sich vermutlich auch höchstens nur langsam ändern…. Allerdings war es als Shinobi ja nie verkehrt, wenn man sich ein wenig umstellen konnte. Die Konoha-Kunoichi stellte das unter Beweis und verteilte erst einmal, bevor sie zu einer kleinen Standpauke ansetzte, eine ordentliche Ohrfeige. Uh, das war sicherlich nicht unbedingt schön gewesen… Hei schwieg einfach und ließ seine Kameradin machen. Ab und zu nickte er mal, sah ein bisschen empört aus, aber im Großen und Ganzen war es einfach nur Maris Bühne. Schließlich verwies die Hyuuga die Kerle des Zimmers und das war es dann wohl gewesen. Der Tatsumaki lachte leise, als er, genau wie die junge Frau mit den weißen Augen, seine Verwandlung auflöste und sich neben sie auf das Bett setzte. „Durchaus“, gab er zu, strich sich die jetzt wieder dunklen, schwarzen Haare aus dem Gesicht und lächelte. „Das war wieder einmal eine beeindruckende Vorstellung. Die werden vermutlich jetzt zweimal nachsehen, wenn sie jemanden verdächtigen, ‚Konoha‘ zu sein.“ Allerdings hatte sich die Vermutung von Hei, dass Mari den Sieg nicht so einfach Iwa überlassen wollte, wohl bestätigt. „Ich denke, wir sollten noch ein wenig hierbleiben, damit sich die Lage beruhigt. Wenn sie hier in der Nähe niemanden finden, werden sie ihre Kreise größer ziehen, dann wird es hier sehr viel einfacher sein, wieder zu dem Alten zu kommen… nun, außer wir benutzen wieder Henge. Wird ja langsam so etwas wie meine Paradedisziplin… ich glaube, ich habe noch nie vorher ein Jutsu so oft hintereinander angewandt.“ Schmunzelnd kratzte er sich am Kopf, stand auf und ging einmal im Kreis. „Müssen wir jetzt wirklich hier sitzen, bis es Abend wird?“, murmelte er leise vor sich hin, sah wieder aus dem Fenster. Allerdings war es jetzt nicht so, als wäre er wild darauf, dauernd aufzupassen, dass seine Verwandlung auch so blieb, wie sie sein sollte, und allgemein war es ja nicht so, als wäre Mari wild darauf, auf ein Fest zu gehen und sich irgendeinen kandierten Apfel oder etwas in der Art zu gönnen. Hm.

Zugegeben, da war noch ein Thema, welches Hei gerne ansprechen wollte. Gerne war hier nicht so zu verstehen, dass er daran Spaß hatte, eher, dass es sein musste, um eine vernünftige Beziehung zwischen ihm und der Hyuuga noch geltend machen zu können. Er hatte ihr das Leben gerettet und gleichzeitig viel falsch gemacht – so viel hatte er bisher verstanden und war ihm auch klar. Allerdings hatten sie immer noch nicht abschließend geklärt, mit welchem Ergebnis sie daraus hervorgingen. Natürlich, letztlich hatte er so etwas wie Befehlsverweigerung zu verantworten. Er tippte, dass Mari ihn nicht bei irgendwelchen Dorfobersten ver’pfeifen‘ würde, aber trotzdem war das ‚serious Business‘, sozusagen und verlangte entsprechende Kommunikation. Er selbst hatte es nie so eng mit den Regeln gesehen, aber der Wüstensohn hatte natürlich wieder einmal einen großen Fehler gemacht: Mari falsch eingeschätzt. Er hätte nicht gedacht, dass es darum so ein Problem geben würde und das hatte er zu verantworten. Unangenehm, aber nötig, es noch einmal anzusprechen. Immerhin hatte Hei immer noch nicht vor, nie wieder mit der Hyuuga zu arbeiten…. Mal abgesehen davon, dass er dann wahrscheinlich etliche Aufträge ablehnen musste. Er und Mari wurden nun einmal recht gerne in ein Team gesteckt und das sicher nicht von ungefähr: Praktisch ergänzten sie sich halt auch gut. Nur musste das logischerweise auch auf einer kognitiven Ebene passieren, sonst kamen sie nie wieder ein eine Art… Arbeitsflow. Der junge Mann aus Suna seufzte leise, setzte sich auf die Fensterbank, mit dem Gesicht zu Mari, kreuzte seine Beine unter sich und überlegte, wie er anfangen konnte. War es ihm überhaupt noch so wichtig, wie sie ihn sah? Nach alldem, was passiert war, hatte sich in dem Kopf des Suna-nins ja auch die eine oder andere Barriere gebildet, die einzureißen vielleicht nicht ganz so einfach werden würde. Auch das war im Grunde seine Schuld, aber so war es nun einmal und daran würde er wohl arbeiten müssen… ganz einfach, weil er zu dem Schluss kam, dass er nicht mit ungeklärter Sach- und Gefühlslage aus dieser Mission herausgehen wollte, diese Mission, die in vielerlei Hinsicht ja etwas komplett anderes geworden war als vermutet. Wieso war das nur alles so kompliziert? „Du hast noch nichts zu dem gesagt, was ich dir gestern vor den Stadtmauern gesagt habe.“, stellte Hei fest und sah zu der Hyuuga, sichtlich nicht sicher, was er sagen sollte oder gar wie. „… Ich würde schon gerne wissen, womit ich es zu tun habe, wenn du weißt, was ich meine.“
 

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Der Plan war doch wahrhaft grandios verlaufen, da konnte man sich nicht beschweren. Zufrieden damit, dass Mari ihr Talent als Schauspielerin nicht verloren hatte, lehnte sie sich etwas auf dem Bett zurück, verfolgte beiläufig, wie der Kollege sein Henge auflöste und wieder die Gestalt des gewohnten Suna-Nin annahm. Als er sich zu ihr setzte und seinerseits Kommentare zu der Szene abgab, setzte die Kunoichi ein leichtes Lächeln auf. Dann kam er allerdings auf ein wichtigeres Thema zurück, nämlich, wann sie sich wieder aus diesem Hotel herausbewegen wollten. Gute Frage, an sich wäre es vermutlich das Beste, wenn sie sich einfach bis zu den Abendstunden in ihren Räumlichkeiten verschanzen würden, denn dann würde die Jagd nach 'Konoha' irgendwann automatisch beendet werden. Hatte die Hyuuga hierauf sonderlich viel Lust? Eigentlich nicht, denn selbst wenn ihre bisherigen Erfahrungen mit Iwagakure und dem Reich der Erde nicht die Besten gewesen waren, so hatte das Dorf an sich doch ihr Interesse geweckt und zu gerne würde Mari ihrem Wissensdurst auch weiter nachkommen. Noch ein wenig hing sie diesen Gedankengängen nach, bemerkte kaum, wie der Tatsumaki sich auf die Fensterbank begab und seinerseits darüber nachdachte, wie er ein 'ungemütliches' Thema ansprechen sollte. Als seine Stimme dann jedoch wieder erklang, spitzte die Hyuuga die Ohren, wandte sie weißen Seelenspiegel zum Schwarzhaarigen und hörte einen Augenblick zu, wurde sich aber schnell darüber bewusst, worin diese Ansprache enden sollte. Er wollte also wissen, womit er es zu tun hatte? Er hätte auch einfach direkt nachfragen können, ob Mari noch immer zornig war oder nicht – und ob die beiden Genin nun in Zukunft weiterhin freiwillig Missionen miteinander ausführen wollten oder eben nicht. Irgendwie überraschte es die 15-Jährige fast, dass Hei so spontan nachbohrte, hatte sich die letzten Stunden eigentlich gezeigt, dass die Kunoichi ihrem Kollegen zumindest offensichtlich gesehen keine Vorwürfe mehr machte. Wie reagierte das Mädchen also? Sie schwieg zuerst, hob eine Augenbraue an und musterte den Suna-Nin, während sie sich in ihrer sitzenden Haltung wieder in eine gerade Position brachte. „Womit du es zu tun hast?“, fragte sie dann zuerst noch einmal nach, bemerkte erst im zweiten Augenblick, dass sich ihr übliches Lächeln auf die Lippen geschlichen hatte, was eben immer dann geschah, wenn sich die Hyuuga ein wenig von einer Situation distanzieren wollte. Hier war es jedoch völlig unbewusst geschehen, weshalb die Mundwinkel sogleich wieder gesenkt wurden und einem ernsteren Gesichtsausdruck wichen. Schließlich zuckte Mari mit den Schultern, wobei die weißen Augen sich keinen Augenblick von Hei abwandten. „Das, womit du es schon immer zu tun hattest.“ Die Braunhaarige fühlte sich mittlerweile nicht mehr aufgewühlt wegen der ganzen Geschichte mit dem geheim gehaltenen Kekkei Genkai des Tatsumaki, zumindest in der Hinsicht, dass sie nicht mehr von ihrem Zorn eingenommen war. „Ich bin auch weiterhin der Ansicht, dass das Vertrauen innerhalb eines Teams an oberster Stelle steht. Und auch finde ich, dass man daher keine Geheimnisse vor seinen Gruppenmitgliedern haben darf.“ Sie schloss einen Moment die Augen, dachte darüber nach, wie sie das Thema am geschicktesten zu einem Ende bringen konnte. „Du hattest sicher deine Beweggründe. Egal, wie sehr ich sie aufgrund meiner Erziehung verstehen kann, ich weiß, dass du ein kompetenter Shinobi und Teamkollege bist.“ Nun hob Mari ihre Lider wieder, stand von ihrem Platz auf und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Ich habe in dem Moment überreagiert, als ich dir die ganzen Vorwürfe an den Kopf geworfen habe. Ich vertraue dir und deinen Taten, dafür kenne ich dich mittlerweile lange genug. Wenn dies also auf Gegenseitigkeit beruht, sollte es keine Probleme für die weitere Zusammenarbeit geben.“ Sie hob die Munwinkel ein wenig an, sah dann an dem Tatsumaki vorbei nach draußen. „Übrigens denke ich nicht, dass wir bis zum Abend hier verweilen müssen. Lass uns einfach wieder ein schnelles Henge anwenden, dann können wir direkt zu dem Alten gehen. Diese ganze Jagd dauert ohnehin höchstens noch zwei Stunden. Dann geht es auf den Abend zu.“ Sie drehte sich bereits auf dem Absatz um, formte ein Fingerzeichen und verwandelte sich in eine schwarzhaarige Frau mit ihren stechend blauen Augen. Die Kleidung hatte sich jedoch nicht verändert. „Oder hast du andere Pläne?“
 

Tatsumaki Hei

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Egal was Hei war: Er war niemand, der ein ungeklärtes Thema auf dem Tisch liegen ließ, bis es langsam anfaulte und neue Lebensformen entwickelt. Nein, so ging es vielleicht ab und zu mal seinem Geschirr in der Spüle, aber bei zwischenmenschlichen Geschichten war er dann doch ein wenig achtsamer... vor allen Dingen, weil er die Hyuuga - wie schon oft gesagt - nicht verärgern wollte. Und nur, weil sie bisher nichts mehr dazu gesagt hatte und auch nicht den Eindruck vermittelt hatte, dass sie ihn nie wiedersehen wollte, nun... das musste ja nichts heißen. Hei hatte vielleicht noch nicht sonderlich viel Erfahrung mit Frauen, aber er wusste, dass sie oft mehr versteckten, als es aussah. Männer waren da einfacher gestrickt... jedenfalls die meisten. Bei denen kam so etwas viel schneller wieder ans Tageslicht, außer sie behielten es absichtlich und mit vollster Konzentration unter Verschluss. Und so ein Kerl war Hei nicht... jedenfalls nicht per se. Vielleicht hatte er die eine oder andere Sache, die er zugegeben unter Verschluss hielt, aber das war ja auch überhaupt nicht das Problem, nicht? Jedenfalls freute er sich, dass Mari offensichtlich zu einem Schluss gekommen war. Er persönlich sah sich natürlich immer noch nicht als Schuldiger im weitestem Sinne, aber durchaus als jemand, der Mari eine Entschuldigung schuldete. Und die war noch nicht angenommen worden... noch nicht. In diesem Zuge schien die Prinzessin allerdings bereit, ihm soweit zu verzeihen, als dass sie ihm keine direkten Vorwürfe mehr machte. Natürlich blieb da noch die Tatsache mit dem, dass sie wohl ein wenig unterschiedliche Ansichten darüber hatten, wie man ein Team zu sein hatte und wie sehr man dem anderen alles eröffnete. Wahrscheinlich hatte sie da sogar recht beziehungsweise traf damit am Ehesten gesellschaftlichen Konsens, aber Hei war immer noch nicht so ganz überzeugt. Jedenfalls nicht davon. Trotzdem atmete er leise, aber doch hörbar einmal tief ein und aus und schloss einen Moment die Augen. Ja, das war immerhin eine Erleichterung, wirklich. Allerdings hatte er vermutlich damit einiges, was er sich vorher 'erarbeitet' hatte, verspielt... egal! Warum er da wieder dran dachte? Wusste er selbst nicht! - Hatte er nicht entschlossen, sich ganz normal zu verhalten? Ja? Gut. Hei stand von der Fensterbank auf und nickte. "Was habe ich für eine Grundlage, zu zweifeln", murmelte er, halbwegs hörbar und lachte dann leise. "Na, dann wollen wir mal..." Er formte auch ein Fingerzeichen, und aus dem schwarzhaarigen Suna-nin wurde ein schlaksiger Kerl mit Allerweltsgesicht, braunen, kurzen Haaren und genauso braunen Augen. "Keine anderen Pläne, verzeih'. Damit kann ich nicht dienen."

Kurze zeit später hatten sich die beiden Genin wieder auf den Weg gemacht; Für diesen Abend hatten sie das Zimmer ja sicher, weshalb sie sich wenigstens darum keine Gedanken mehr machen mussten. Sie wurden nicht einmal seltsam angesehen... gut, Hei sah auch so aus, wie man sich einfach einen typischen jungen (schlanken) Mann in seinem Alter vorstellte. War wohl nicht ungewöhnlich, dass so einer hier mal eincheckte. Wahrscheinlich gab es allein in diesem Hotel zwei oder drei Kerle, die ihm gerade ähnlich sahen. Soviel zur Individualität, nicht? Er ging schweigend hinter Mari her, die wieder mal den Weg zeigte, und Hei folgte. War auch besser so, er wäre immer die falschen Wege gegangen, wie ihm auffiel, während er der Hyuuga durch die Straßen Iwas folgte. Nun, seinem erbärmlichen Orientierungssinn in Städten stand halt sein überragender Sinn außerhalb von großen Dörfern und Städten entgegen. Niemand kam in der Wüste gegen den Tatsumaki an und auch sonst konnte er sich innerhalb der Natur mit einem gewissen 'Spürsinn' schmücken. Aber hier, mitten in Stein und... Häuser, hohen Bauten, fühlte er sich nicht so sicher. Gut, dass er Mari hatte! - Auch, wenn sie das ja schon einmal ausgenutzt hatte. Hoffentlich nicht wieder... und wenn, dann bitte mit weniger Gemeinheit. Aber das Problem war ja, dass er ihre schadenfrohe Seite sehr gut kannte... und auch wusste, dass sie, sobald freigelassen, nicht so schnell wieder verschwand. Langsam kamen sie wohl in Richtung des Parks, und tatsächlich... kurz darauf eröffnete sich die grüne Fläche, die sicherlich nur künstlich angelegt war. Und dort hinten war auch die Bühne, einsam und verlassen. Nur der alte Mann saß auf der Kante und... paffte eine Zigarre. Auch nicht schlecht. Hatte etwas, so im Lichte der langsam untergehenden Sonne... und so. Hei lächelte Mari kurz schief an, dann gingen sie zu dem Alten, welcher sie nachdenklich ansah. "Guten Abend, guten Abend, meine Dame, mein Herr. Kann ich euch helfen, meine Kinder?" 'Meine Kinder?' Der musste ja wirklich alt sein. Ja, was wollten sie eigentlich noch einmal wissen? "Also...", fing Hei überlegend an und lächelte leicht. "Sag' mal, worum geht es eigentlich bei dieser Konoha-Jagd und wieso sind die Leute so eifrig dabei? Meine Freundin und ich kommen von außerhalb, weißt du? Deshalb haben wir bisher zwar davon gehört, aber nie so gesehen..."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Da dieses Thema nun auch erst einmal als beendet erklärt werden konnte, machten sich die beiden Genin aus Shirogakure auf den Weg, um ihren Wissensdurst bezüglich der Konoha-Jagd endlich zu stillen. Während Mari mit ihrem neuen Aussehen nicht vollkommen in der Masse verschwand, durch ihre Figur, die Augen und eben die Weiblichkeit sicherlich immer noch ein wenig Aufmerksamkeit auf sich zog, hatte sich Hei in einen richtigen 'Nobody' verwandelt. Allgemein lief die Hyuuga gerne mit Scheuklappen durch die Straßen ihrer Heimat und nahm andere Passanten kaum wahr – dass sie den Tatsumaki mit einem solchen Aussehen bemerkt hätte, lief demnach gegen null. Eigentlich ein guter Plan, wenn man unbemerkt bleiben wollte, nicht? Naja, da Mari wusste, dass – selbst wenn sie attraktiv aussah – keiner in Iwagakure einfach über sie herfallen würde, solange sie eben nicht ihr ursprüngliches Aussehen hatte, war das auch egal. Wie gewohnt gab die 15-Jährige auf dem Weg durch die Straßen das Kommando an, denn der männliche Kollege hätte sich nur unnötig verlaufen. Während er eher die Spürnase in der Natur hatte, besaß die Braunhaarige einen natürlichen Orientierungssinn in der Stadt. Aber wenn man ganz ehrlich war, konnte man die Orientierung der beiden Jugendlichen nicht miteinander vergleichen. Warum? Tja, durch das Byakugan war es in so ziemlich jeder Region fast unmöglich für die Hyuuga, sich zu verlaufen. Solange Chakra da war, würde sie auch stets den Weg finden – da konnten Häuser, Berge, oder sonst etwas noch so hoch sein.

Irgendwann kamen Hei und Mari schließlich im ersehnten Park an, der im Gegensatz zu vor ein paar Stunden wie ausgestorben wirkte. Nur der alte Mann saß auf der Bühne, ließ die Beine baumeln und genoss sichtlich seine Zigarre. Nicht ein wenig ungesund? Interessierte wahrscheinlich nicht. Sogleich bemerkte er die herannahenden Fremden, musterte sie einen Moment lang, bevor er das Wort erhob. Hierbei ließ der Suna-Nin nicht lange auf sich warten, sondern erkundigte sich gleich über genauere Informationen dieses 'Spiel' betreffend, weshalb die Kunoichi schweigend zuhören konnte. Der Alte legte den Kopf schief, zog noch einmal an seiner Zigarre, wirkte fast nachdenklich. Dann aber erhob er erneut die Stimme und versuchte damit, dem Unwissen seiner beiden Zuhörer Abhilfe zu schaffen. „Von außerhalb, hm? Die Festlichkeiten haben euch angezogen, vermute ich. Er setzte ein Lächeln auf, was man unter dem dicken Bart jedoch kaum erkennen konnte. Dann nickte er einmal, wie um sich selbst in seinen Gedankengängen zu bestätigen. „Die Konoha-Jagd ist eine alte Tradition hier in Iwagakure und hat seinen Ursprung noch aus vergangenen Zeiten. Einst im ständigen Krieg gestanden, entwickelte sich eine Konkurrenz zwischen dem Reich der Erde und des Feuers, es gab Kämpfe und Spionage zwischen den Dörfern. Nun, nach all der Zeit, leben wir in einer Neutralität miteinander, wobei die Konkurrenz allerdings noch immer spürbar ist. Das heutige Fest dient den Gründern Iwagakures und der Geschichte, die unser Reich so mächtig gemacht hat, wie es heute ist. Hierzu gehört eben auch Konoha und die Leute spielen hierbei – ohne dass es Verletzte gibt – den Kampf nach, den es in der Vergangenheit gegeben hat. Natürlich wollen die Bewohner ihr Reich auch gewinnen sehen, weshalb alle so eifrig teilnehmen.“ Der alte Mann zwinkerte den Jugendlichen zu, wobei die schwarzhaarige Mari hier einen großen Fehler in der Logik erkannte. Wollte sie ihn gleich darauf aufmerksam machen? Aber natürlich, es ging hier schließlich irgendwie um die Ehre ihrer Heimat! „Aber die Verhältnisse werden nicht wirklich geschichtlich nach gespielt. Ich meine, zwei Leute gegen ein ganzes Dorf? Wie sollte das Reich Konoha dort auch nur annähernd eine Chance haben, zu bestehen?“ Der Alte wunderte sich offensichtlich über diesen Einwand, fasste sich jedoch sehr schnell wieder und lächelte sein Lächeln, genoss erneut seine Zigarre und antwortete relativ entspannt auf die Frage, mit einem fast spaßigen Unterton. „Mein Kind, das Erdreich war dem Feuerreich zahlenmäßig stets überlegen. Und da dies ein Spiel für die Bewohner Iwagakures ist, spricht doch Nichts dagegen, ihnen gute Gewinnchancen zu geben? Ich meine, selbst die jedes Jahr auserwählten Kandidaten, die Konoha darstellen, hoffen doch nur darauf, dass ihre eigene Heimat das Spiel gewinnen wird. Wohlgemerkt war dies auch seit jeher der Fall.“ Mit einem Mal horchte er auf, sah hinter die beiden Genin. Dort kamen eine ganze Horde Menschen angelaufen und sprachen angeregt miteinander. Danach sah der Alte zum Himmel, nickte zufrieden. „Das Spiel ist offiziell beendet, sie wollten es wohl besonders spannend machen und Konoha erst zum letzten Augenblick hierher bringen.“ Zufrieden wartete er, bis die Menschenmasse sich vor ihm versammelt hatte – dabei hatten Hei und Mari sich natürlich geschickt mit dieser vermischt, um aus dem Mittelpunkt zu verschwinden. Sie bekamen nicht mehr mit, was dem Herren genau gesagt wurde, doch als er – trotz seines Alters recht flink – aufsprang und mit aufgerissenen Augen über die Gruppe an Menschen sah, konnte sich die Hyuuga schon denken, was ihm erzählt worden sein musste. „K-Konoha ist nicht gefunden worden?!“, wiederholte er die Message, kassierte dafür nur ein paar zustimmende Nicker. Am Ende der Menschengruppe angekommen, sah die momentan Schwarzhaarige zu ihrem männlichen Kollegen, grinste und sprach in einer Lautstärke, dass nur er es hören konnte. „Na.. wollen wir uns offenbaren und den Sieg Konohas auskosten?“
 

Tatsumaki Hei

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Aha; So war das also. Letztendlich hatten sie doch eine Erklärung bekommen, wieso dieses seltsame Spiel gespielt wurde - und wieso es so gespielt wurde, wie es halt ausgeführt wurde. Hei lächelte immer noch leicht, aber ließ sich nichs anmerken und sah zu der jungen Frau an seiner Seite, die aber wenig bewegt schien. Oder doch? Anscheinend schon, denn Mari, die im Moment ja eine schwarzhaarige Schönheit und nicht die braunhaarige Konoichi war, ließ es sich nicht nehmen, den alten Mann auf einen vermeintlichen Fehler in der Logik dieses kleinen Spiels aufmerksam zu machen. Unscheinbar-Hei bewegte sich kein Stück, allerdings musste er irgendwie auch der Argumentation des Alten Recht geben - in Konoha hätte man den Iwas sicherlich auch nicht unbedingt mehr Chancen zugeteilt. Sicher, es war im Grunde wie ein Kinderspiel, aber so etwas war halt nicht immer fair. Es war ein wenig wie dieses eine Kind, was beim Räuber-und-Polizist-Spiel immer behauptete, dass seine Haut undurchdringlich war und kein Jutsu ihm etwas anhaben konnte, weil das ja seine besondere Fähigkeit sein würde. Hei strich sich durch die braunen Haare, legte den Kopf ein wenig schief und schüttelte innerlich sein Haupt - nein, sie waren noch nicht gefangen worden, auch wenn der Alte davon offensichtlich überzeugt war. Wie er wohl reagieren würde, wenn er bemerkte, dass die Mitspieler die beiden Konohas nicht gefangen hatten? Hei wechselte einen Blick mit Mari aus, sah dann zu dem Alten, der sich erst umringen ließ... und dann mit einer Fitness, die man so einem Herren eigentlich garnicht mehr zutraute, aufsprang, die Augen weit aufgerissen. Na, was hatte man ihm da wohl erzählt? Doch nicht etwa, dass die beiden Konohas nicht gefangen werden konnten und wie vom Erdboden verschluckt waren?! Nein, das konnte doch nicht sein, oder? Hei grinste leicht zurück, zog eine Augenbraue hoch. "Aber ich hoffe, du willst dich jetzt hier nicht vor aller Leute Augen in einer Rauchwolke wieder in die Tarn-Mari verwandeln, oder?" Der junge Mann lachte leise. "Nur, weil du einen großartigen Sieg errungen hast, musst du ja nicht gleich beweisen, dass du ein Shinobi bist, nicht? Und beweisen, dass wir in echt Kabuki-Künstler sind, können wir eigentlich auch nicht... also lass uns erst einmal ein wenig weg gehen, damit wir nicht auffallen. Ich würde trotz aller Liebe zu großen Auftritten nicht riskieren, dass wir hier entdeckt werden." Mari schien nichts dagegen zu haben, auch wenn Hei befürchtete, dass die junge Frau am Liebsten hier vor allen Leuten ihre Verwandlung aufgelöst hätte und sich gezeigt hätte - nur durften sie das nicht. Wahrscheinlich würde man in Shiro dann nur noch von zwei gefangenen Spionen in Iwa hören... und dann würde es richtig kompliziert werden. Nein, das musste nicht sein.

Gesagt, getan: Einige Momente später, nachdem Hei und Mari sich kurz an einen ruhigeren Ort verzogen hatten - praktisch gesehen hinter ein paar Büschen, so anzüglich das auch klingen mochte - kamen sie wieder, aber in ihrer ganz normalen Gestalt. Hei fühlte sich wieder wie der Mann der er war und Mari... als die Frau, die sie war? Wusste er ja nicht. Gut, so an sich waren sie ja immer noch getarnt, nur dieses Mal halt wie vor der ganzen Flucht. Irgendwie wurden es mittlerweile so viele verschiedene Figuren, in die sie sich verwandelt hatten, dass es nicht mehr so einfach war, sich alle zu merken. Na, egal. Mari jedenfalls stratzte mir selbstbewussten Schritten vor, während sich Hei hinterher trollte. Er hatte vielleicht eine Faible für große Auftritte, aber hier schaltete er dann doch lieber einen Gang zurück. Mari aber schien ihren Stolz als Konoha-nin als Antrieb zu nehmen - blieb nur zu hoffen, dass sie sich nicht verplapperte. Aber der Tatsumaki rechnete nicht damit; Manchmal war die Hyuuga vielleicht ein wenig unbedacht, aber sie war mitnichten dumm, ganz im Gegenteil. Also würde es alles schon glatt laufen, da war sich der junge Mann sicher. Als sie ins Sichtfeld kamen, glotzten plötzlich alle in ihre Richtung. "Sieht so aus, als hätten sie wirklich nicht damit gerechnet, uns noch einmal wiederzusehen." Hei grinste leicht und schielte zu seiner Kollegin. "Aber man muss damit rechnen, dass wir ein wenig hartnäckiger sind, mh?" Schmunzelnd verschränkte er die Arme hinter dem Kopf, während die Leute auf sie zukamen, der Alte allen vorweg und das sogar ziemlich schnell. "Da seid ihr ja tatsächlich! Aber wieso... wie habt ihr das geschafft?! Und wieso habt ihr euch nicht fangen lassen?" Der Tatsumaki lachte auf und bemerkte den Blick des Alten, der beinahe tödlich war, erst einen Moment später. "Sie haben den sportlichen Ehrgeiz meiner Begleitung unterschätzt, nehme ich an. Sie ist nicht verlegen, eine Herausforderung für ihre Gunsten zu entscheiden." Die Menschen umringten sie jetzt, fragten, wie sie es geschafft hatten, einige schienen beeindruckt, andere eher ein wenig angesäuert, aber - zum Glück - nahmen auch die Iwas es alle mit Gelassenheit. Keine bösen Gedanken, musste daran liegen, dass sie es hier mit einem Feiertag zu tun hatten. "Nun... gut, gut. Ich gebe zwar zu, dass es mich wundert, dass ihr uns so lange durch die Lappen gegangen seid, aber der Preis steht. Ihr bekommt freien Eintritt heute Abend. Zeigt diese Plaketten vor, sie werden euch Beide dann in den V.I.P-Bereich geleiten." Hei schnaubte kaum hörbar. Aha, sozusagen die Luxusklasse? Passte zu Mari, nicht? Ihn wunderte es ja eher, dass es nicht auch noch eine 'Bauern'-Klasse für ihn gab... der junge Mann schnappte sich die beiden flachen Holzstücke, auf denen eine verschlungene, sehr elegante und äußerst hübsch anzusehende Ornamentierung. "Die dürft ihr sogar behalten! Sie weisen euch als Freunde Iwas aus, haltet sie also in Ehren." Er lachte laut und gab Mari einen Klaps auf den Hintern, hüpfte dann fröhlich in die andere Richtung weg, die Masse zerstreute sich. Hei lachte auf, schnippte Mari eine der Plaketten zu. "Hm... diese Dinger könnten uns durchaus noch einmal nützlich sein. Damit sollten wir bei Iwa-Nin ab jetzt immer einen kleinen Pluspunkt haben, denkst du nicht?"
 

Hyuuga Mari

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Spiel, Satz und Sieg. Konnte man es irgendwie treffender beschreiben? Natürlich nicht! Mari war mehr als nur stolz auf ihre Leistung und der Gedanke, diesen hochnäsigen Bewohnern Iwagakures – irgendwie – in den Hintern getreten zu haben, befriedigte sie sehr. Nicht, dass sie wirklich etwas gegen dieses Dorf hatte, eigentlich fand sie es sogar äußerst interessant. Leider änderte diese Tatsache nichts daran, dass Konoha hier als kläglicher Verlierer eines Wettstreites dargestellt werden sollte – unter völlig unfairen Bedingungen – das konnte eine ehrenvolle Kunoichi des Hyuuga-Clans natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Die zurzeit schwarzhaarige Schönheit sah mit einem Seitenblick zu ihrem ebenfalls verwandelten Kollegen. Glaubte der wirklich, sie wolle sich nun hier vor allen Leuten zurückverwandeln? Das konnte sich das Mädchen kaum vorstellen. Zugegeben, irgendwie kribbelte es in ihren Fingern, bei der Vorstellung der erstaunten Gesichter und des grandiosen Auftrittes, den die jungen Ninja haben würden, um ihren Sieg gebührend einleiten zu können. Allerdings wusste auch Mari, was für weiterführende Konsequenzen dies haben würde, daher nickte sie stumm, als der Tatsumaki vorschlug, sich einen ruhigeren Ort zu verziehen. Nachdem auch dies geschehen war, konnten die Jugendlichen in ihrer ursprünglichen – war es eigentlich die Ursprüngliche? – Verwandlung zurück zu den Massen treten. Die Hyuuga schritt stolz voran, während der Kollege sich lieber in der zweiten Reihe einordnete und wortwörtlich Konoha den Vortritt überließ. Ungläubige Blicke wanderten von den unzähligen Iwas zu Hei und Mari, musterten diese, als könnten sie in Wirklichkeit gar nicht existent sein. Sie bewegten sich auf die Ninja zu, an der Spitze der Alte, noch immer nicht begreifend, dass die jahrelange Tradition des Sieges Iwas hiermit ein Ende gefunden hatte. Wieso sie sich nicht hatten fangen lassen? Was war denn das für eine bescheuerte Frage? Tzz. Waren diese Leute es schon so sehr gewohnt, dass man ihnen den Sieg in den Hintern schob, dass sie vergessen hatten, was es bedeutete, zu verlieren, weil man sich nicht genügend angestrengt hatte? Die Braunhaarige lächelte zufrieden, als der Suna-Nin ihren Ehrgeiz erwähnte. Und wie das stimmte, kampflos hätte sie den Iwas niemals den Sieg überlassen. Gut, wie dem auch sei. Der Alte gab zu, verloren zu haben und wie es versprochen worden war, erhielten Mari und ihr Kollege freien Eintritt für das Turnier. Moment, das stimmte nicht einmal. Neben dem freien Eintritt handelte es sich auch noch um echte V.I.P.-Tickets, für die so manche Seele sicherlich getötet hätte – Sprichwort, versteht sich. Während der Tatsumaki die Holzplaketten mit schöner Ornamentierung entgegen nahm, besaß der Alte im Vorbeigehen doch tatsächlich auch noch die Dreistigkeit, der Hyuuga einen Klaps auf ihren Hintern zu geben. Das Lächeln verflog, die Augenbraue wurde angehoben und der Kopf mit einer rasanten Geschwindigkeit gedreht. Die Hand zuckte – doch Mari behielt sich unter Kontrolle, gab ein leicht angesäuertes „Tzz.“ von sich und wandte sich dann ganz so, als sei rein gar Nichts in der Richtung vorgefallen, wieder an Hei. Sie begutachtete ihre eigene Holzplatte. Schön anzusehen war sie ja, das musste man ihr lassen.

Da dies nun auch geklärt war, umgriff die Hyuuga ihre Plakette mit der gesamten Hand, erwiderte den Blick des Schwarzhaarigen. „Es wäre sicher nicht falsch, sie aufzuheben. Nun allerdings interessiert es mich mehr, was genau hinter diesem Turnier steckt – deshalb sind wir schließlich nur noch hier und haben uns dieses dämliche Spiel antun müssen.“ Irgendwie lag es Mari glatt auf der Zunge, noch zu erwähnen, dass sie dieses 'dämliche Spiel' auch gewonnen hatten, doch da sie nicht vollkommen offen zeigen wollte, wie stolz sie hierauf war, unterdrückte sie das Verlangen. Mittlerweile hatte sich die gesamte große Truppe an Menschen aufgelöst und war zum anderen Ende des Parks verschwunden, aus dessen Richtung man bereits einiges Gejubel, Geschreie und sogar eine Art von... Tröten?... hören konnte. Natürlich konnte die Braunhaarige sich auch vollkommen irren, doch ihr scharfsinniger Verstand ging stark davon aus, dass dort schon äußerst bald die Kämpfe starten würden. Mit einer Bewegung des Kopfes setzte sie auch den Suna-Nin über diese äußerst raffinierte Idee in Kenntnis. Da auch er Nichts dagegen hatte, vermutlich sogar einen ähnlichen Einfall gehabt hatte, folgten die Ninja nun ebenfalls der Masse und es dauerte keine zwei Minuten, da kamen sie an ihrem gesuchten Ziel an. Hätte man gedacht, dass die Kämpfe irgendwo provisorisch im Park stattfanden, so lag man falsch. Eine wahrhaft imposante Arena erhob sich vor Hei und Mari, die fast noch größer als jene wirkte, die man in Konoha vorfinden konnte. Aus massivem Stein gebaut, repräsentierte sie ihre Heimat – das Erdreich – wirklich perfekt. Passend zu dem riesigen Gebäude, versammelte sich vor dem Haupteingang eine gigantische Schlange an wartenden Gästen, die allesamt erhofften, bald Einlass zu den Kämpfen im Turnier zu bekommen. Sollten sie sich da anstellen? „In der Schlange kommen wir doch niemals innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden in die Arena. Ich kann das Ende von hier aus nicht einmal sehen...“ Die 15-Jährige stemmte eine Hand in die Hüfte, sah erneut auf die Holzplakette, die sie zum Sieg in dem Spiel erhalten hatten. Was brachte dieses bescheuerte Ding ihnen, wenn sie doch nicht rechtzeitig auf ihre Plätze kommen konnten?! „Ohhh, was machen denn unsere Ehrengäste noch hier draußen?“ Wer das gesagt hatte? Ganz einfach, der Alte, der Mari einen Klaps auf den Hintern gegeben hatte. Elegant, wie man in dem Alter vielleicht mit Glück noch sein konnte, bewegte er sich auf die Jugendlichen zu, deutete dann auf einen anderen Eingang, um einiges kleiner, allerdings auch deutlich weniger überfüllt. Drei Leute standen dort, mehr nicht. „Ihr könnt dort hinten rein. Beeilt euch, ihr wollt doch Nichts verpassen, hm?“ Verschmitzt zwinkerte er der Hyuuga zu, nur um sich dann wieder in eine andere Richtung zu bewegen, vermutlich um auch dort noch ein wenig Stimmung zu verbreiten. Die Kunoichi hatte keine Ahnung, welche Rolle dieser alte Knacker genau im Dorf übernahm, aber allem Anschein nach war er äußerst angesehen unter den Bürgern. Mari zuckte innerlich mit den Schultern, war irgendwie sogar ganz froh darüber, dass sie nun wussten, wie sie schnellstmöglich auf ihre Plätze kommen konnten. „Dann wollen wir mal sehen, was uns drinnen erwartet.“ Die zurzeit grünen Seelenspiegel flogen zu Hei, ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Viel schiefgehen konnte eigentlich nicht mehr – oder doch?
 

Tatsumaki Hei

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Natürlich war es nicht falsch, so etwas aufzuheben! Jedenfalls nicht, wenn Hei das sagte. Schmunzelnd verschränkte der junge Mann die Arme vor der Brust und schien kurz nachzudenken. Ja, was steckte nun also hinter diesem seltsamen Turnier, was hier ja offensichtlich mit großer Spannung erwartet wurde? Es war ihnen ja heiß empfohlen worden. Wie Hei bereits bemerkt hatte, war es ungewöhnlich, dass die Hyuuga sich überhaupt auf etwas einließ, was über den normalen Auftrag hinausging; Also musste es sich hier irgendwie um etwas ungewöhnliches handeln. Irgendwie. Hei vermutete, dass es sich letztlich nur um ein Kraftmessen handelte, aber was wusste er schon... das Problem an der Sache war, dass er sich dafür zu wenig mit der Kultur IWas auskannte. Zählte hier eher die starke körperliche Variante beziehungsweise das rohe Besiegen eines Gegners oder eher auch eine ästhetische Art? Wohl eher nicht. So, wie die Stadt in den Fels gehauen war, gab es da wohl eher weniger Zeit für irgendwelche Schnörkeleien. Hier kam es auf alles an, was stark, schnell und irgendwie mit dem Erdboden zu tun hatte, oder? Jedenfalls erwartete der Suna-nin keinen Fuuton-Künstler. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit in einem Doton-geprägten Land eher gering, oder? War eben das, was er gehört hatte. Gelesen, um genau zu sein. "Naja, ich würde sagen, wir lassen uns überraschen. Wir sind Gäste. VIP-Gäste! Ich war noch nie etwas besonderes", ließ Hei verlauten. Eigentlich schon eine etwas traurige Aussage, aber es war nicht ganz so dramatisch, wie es vielleicht klang... nur ein bisschen. Nun dackelte der junge Mann also wieder hinter Mari her - benutzte aber dieses Mal nicht ihren Hintern als Orientierungshilfe - und sah sich gleichzeitig mit immer mehr Menschen konfrontiert, die sich langsam in eine lange, lange Reihe einreihten. "Hm, ja." Mari hatte Recht, wie so oft. "Durchaus. Vielleicht sollten wir ein wenig vordrängeln, wenn wir schon keine andere Möglichkeit haben, überhaupt unsere Plätze in Anspruch zu nehmen", schlug der junge Mann vor und lachte leise. Was für kriminelle Gedanken! "Allerdings frag' ich mich, was es dann 'bringt', diese Plaketten zu..." Uuund da wurde er auch schon aufgeklärt. Wieso fragte er eigentlich immer die Fragen, wenn sie sich sowieso von selbst beantworteten? Stirnrunzelnd hörte er sich an, was der alte Perversling zu sagen hatte und brummte nur ein "Soviel dazu", um dann das leichte Lächeln der Hyuuga zu erwidern. "Ich bin genauso gespannt wie du. Ich kann von hier nicht einmal abschätzen, wie groß diese Arena überhaupt ist..."

Sie war groß. Sehr groß. Gewaltig! Hei war ja große Strukturen gewöhnt, aber... eins nach dem anderen. Der Suna-nin, der momentan die graue Maus schlechthin war, folgte seiner grünäugigen Schönheit in das Innere der Arena. Ja, sie gaben schon einen interessanten Kontrast ab. Interessant war jetzt allerdings nicht Mari (ausnahmsweise mal), sondern die Innenarchitektur hier. Dafür, dass das traditionelle Iwagakure ja eigentlich nicht besonders pompöse Bauten errichtete, war dieses Gebäude in seinen Ausmaßen und Struktur simpel unglaublich. Alles war in einer Perfektion aus dem Stein gehauen, dass man denken könnte, es wäre schon immer so dagewesen. Säulen säumten den Weg, den der Alte Mari und ihn mittlerweile entlangführte. Der junge Mann sah sich immer wieder nach rechts und links um, aber außer den vielen Bildern, die die Wände zierten, fiel ihm hier nichts mehr besonderes auf - außer natürlich die bereits angesprochene Perfektion. Das hatte sicherlich viel Zeit in Anspruch genommen. "Das Ding hier steht bestimmt in tausend Jahren noch hier", murmelte der Suna-nin leise, war aber offensichtlich immer noch zu laut gewesen. "Richtig! Und sie steht auch schon etliche Jahre! Niemand weiß mehr so genau, wann die Arena eigentlich errichtet wurde... auch wenn es zugegeben viele Theorien darüber gibt. Wir sind gleich da." Der Alte holte zum Glück nicht zu einer noch größeren Ansprache aus - ein Glück für Hei und wohl auch für Mari. Einen Augentlich später traten sie nach einer langen Treppe hinaus ans Licht... und sahen auf einen gewaltigen Innenhof der Arena hinab. Mindestens Zweieinhalb Meter große Mauern umgaben den Kampfplatz, erst dann reihten sich die Platze - hoch und noch höher. Und sie saßen im Prinzip in der Mitte, perfekte Sicht, und nur mit wenigen Menschen um sich herum - wirklich ein VIP-Plaz. Und glücklicherweise... zeigte der Alte ihnen nur die Plätze, um sich dann zur Mitte des VIP-Bereiches zu begeben. Die Frage war jetzt nur noch, wann das Spektakel anfing... und ob es auch eine Art Einführung gab. Hei hatte ja keine Ahnung, worum es hier eigentlich ging. Die Ränge jedenfalls waren jetzt schon überfüllt und die Arena füllte sich immer weiter. Kaum eine Chance, da einen Platz zu bekommen - sie hatten Glück gehabt. Die Menschen sahen alle aufgeregt aus... und wetteten wie verrückt. Immer wieder hörte man ein paar gebrüllte Wetten, getragen durch die kühlere, aber immer noch angenehme Abendluft. "Geht wohl bald los...", murmelte er Mari zu, lächelte leicht. "Hast du so etwas schon einmal erlebt?"
 

Hyuuga Mari

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Damit konnten die Kämpfe doch offiziell beginnen, oder nicht? Der alte Perversling machte sich nützlich und holte die beiden Jugendlichen aus deren Unwissenheit. Sie konnten den Hintereingang für sich beanspruchen? Na, wenn das nicht gut zu wissen war. Die zurzeit grünen Seelenspiegel Maris sahen sich noch einmal um, betrachteten die lange Schlange an Menschen, die versuchte, über den großen Haupteingang in die Arena zu kommen. Arme Irre. Eigentlich müssten die doch langsam merken, dass sie nie im Leben rechtzeitig hereinkommen konnten. Anscheinend nicht? Egal, wie sie wollten. Die Hyuuga widmete sich wieder ihren eigenen Problemen, inspizierte das Gebäude, in das sie eintraten. Respekt, verdammt riesig! Eine unglaubliche Perfektion in der Verarbeitung präsentierte sich den Genin. Wenn man nicht davon ausgehen konnte, dass diese Arena mithilfe von Doton-Künsten erschaffen worden war, hätte man sich glatt fragen können, wie viel Geld in die Errichtung dieses Gesteinsgebildes hatte gesteckt werden müssen. So war nur klar, dass wahre Meister des Dotons am Werk gewesen sein mussten. Weiter im Text. Der Tatsumaki betrat als erste Person das Innere der Arena, direkt gefolgt von Mari, die nicht schlecht staunte, als sie die Ausmaße des Kampffeldes begutachtete. Das hier war sicherlich dreimal so groß wie die Arena in Konoha... und die konnte sich bereits sehen lassen. Iwagakure war seit jeher ein Dorf gewesen, das sich vor allem durch seine militärische Stärke behauptete – kein Wunder, dass sie auch großen Wert auf eine gigantische Kampfarena legten. Sicherlich waren die Menschen, die hier zum Kampf antraten, nicht nur ebenso kraftvoll, wie es die Arena vermitteln wollte, sondern auch äußerst stolz, einer solchen Ehre zuteil zu werden. Nun mussten nur noch die eigenen Plätze beschlagnahmt werden. Die 15-Jährige sah sich um, folgte Hei auf die VIP-Plätze und setzte sich – noch immer innerlich staunend – auf ihre vier Buchstaben.

„Als Kind war ich einmal in der Arena Konohas“, begann die junge Hyuuga ihrem Kollegen auf dessen Frage zu antworten. Sie stützte ihr Kinn auf der Handfläche ab, ließ ihren Blick über die Zuschauerränge schweifen. „Ich glaube, es war eine Art Frühlingsturnier für Freiwillige, die mitmachen wollten. Gewinn bestand natürlich aus Pokal und Preisgeld.“ Sie zuckte mit den Schultern, als die grünen Seelenspiegel sich schlussendlich wieder auf dem Suna-Nin fixierten. „Aber verglichen hiermit war das wohl Nichts. Das hier wirkt geradezu einschüchternd. Naja, das hier wird auch zu Ehren der Gründes Iwagakures abgehalten..“ Mari dachte nach. Damals hatten ein paar Hyuuga an den Kämpfen teilgenommen, dies war der einzige Grund gewesen, warum Shirou dort überhaupt mit seiner Tochter aufgetaucht war. Wie die Iwa-Nin solche Kämpfe wohl handhabten? Die Braunhaarige konnte sich nur zu gut an die strengen Regeln bezüglich schwerer Verletzungen erinnern. Sofortige Disqualifikation. Auch die vielen Medics, die anwesend gewesen waren, sprachen dafür, dass Konoha eher vorsichtig mit solch Turnieren umging. In ihren Gedanken versunken, schreckte Mari doch glatt ein wenig auf, als mit einem Mal förmliche Explosionen aus dem Mittelpunkt der Arena die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Rauch umhüllte die Arena, es wurde einen Augenblick still auf den Zuschauerrängen... dann begann ein lautes Getöse aus Applaus und Jubelschreien. Einen Moment lang wechselte die Hyuuga einen Blick mit ihrem männlichen Partner, der sicherlich genauso wenig wusste, was hier genau passierte. „SEID IHR BEREIT?!“, ertönte eine laute Stimme aus allen umliegenden Boxen und dröhnte den Anwesenden in die Ohren. Während Mari sich eher ein Ohr zuhielt, als eine Antwort zu geben, schrien die Zuschauer ihre Zustimmung. „WAS?! ICH KANN EUCH NICHT HÖREN! SEID IHR BEREEEEEEIT?!“ Meine Güte, war der schwerhörig? Wie konnte der dieses Gebrülle noch nicht verstanden haben?! Natürlich, das war alles nur Show, doch die Zuschauer ließen sich darauf ein. Eine noch viel lautere Zustimmung ertönte, als würde sich jeder die Kehle aus dem Halse schreien. Ein Windhauch – nicht sicher, ob künstlicher Natur – durchzog die Arena, wehte mit seiner Wucht nicht nur den Rauch davon, sondern auch die Haarpracht von so mancher Frau in den Himmel. Mittig der Arena stand ein dunkelhäutiger, mit Muskeln bepackter Kerl. Tattoos zierten seine Arme, die schwarzen Haaren hingen ihm zottelig in die Stirn. Wer war das? Die Menschen kannten ihn, zumindest konnte man es vermuten, so, wie sie bei seinem Anblick in ein noch größeres Gejubel ausbrachen. Wie alt der wohl war? Die Hyuuga begann, sich darüber Gedanken zu machen – niemals älter als vierzig. „Na, so gefällt mir das doch gleich viel besser! Willkommen, IWAGAKURE!“ Er holte mit seiner rechten Hand zu einer weit ausholenden Geste aus, gleichzeitig gingen noch ein paar weitere, kleinere Explosionen hoch. Die Zuschauer jubelten. „Nachdem wir die mutigsten, klügsten, stärksten, zusammengefasst die BESTEN Kämpfer aus den eigenen Reihen ausgesiebt haben, wollen wir heute, zu Ehren der Gründer unseres wunderschönen Dorfes, herausfinden, wer das kommende Jahr den Titel 'Fels Iwagakures' tragen wird. Es ist die größte Ehre, die einem Bewohner des Erdreiches zuteil werden kann. Einzige Regel? Kein anderes Element als Doton! Richtig gehört, wir wollen hier keinen spröden Windhauch oder eine billige Wasserschlacht sehen. Wir wollen KRAFT. Wir wollen STANDHAFTIGKEIT. Wir wollen das Symbol IWAS!“ Nun streckte er die geballte Faust in die Luft, blieb einen Moment in der Pose stehen, um seinen Worten mehr Druck zu verleihen. Mari derweil wusste nicht so recht, was sie von dieser Inszenierung halten sollte. Natürlich, das Erdreich trug seinen Namen nicht zu Unrecht, doch hier das wirkte so, als würde beispielsweise Konoha plötzlich nur noch Katon-Jutsu sehen wollen, nur weil es 'Feuerreich' hieß. Spröder Windhauch? Billige Wasserschlacht? Die Leute hier sollten sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Sie sah zum Tatsumaki, legte den Kopf ein wenig schief. „Zumindest ist damit sicher, dass wir einige Doton-Künste sehen werden.“ Dann aber runzelte das Mädchen die Stirn, fügte eine Kleinigkeit hinzu, die ihr aufgefallen war. „In Konoha wurde stets betont, dass eine wichtige Regel sei, keine lebensgefährlichen Verletzungen zuzufügen. Wird hier wohl anders gehandhabt?“ Hoffentlich nicht. Die Lust, ein paar abgetrennte Köpfe oder verblutende Körper zu sehen, war gerade nicht sonderlich hoch angesiedelt. Irgendwie befand sich Mari gerade in ihrer Freizeit – Mission war ja im Prinzip schon beendet – da musste sie sich so etwas wirklich nicht geben. Nun ging die Aufmerksamkeit allerdings wieder zu dem Kerl in der Arena, der das Mikro wieder nah an die Lippen hielt. „Ich seh' schon, ihr wollt nicht mehr warten. Die ersten Kontrahenten betreten sogleich die Arena – Misamoto Seiji und Kurama Reiko. Macht euch gefasst, die beiden werden hier sicherlich ordentlich einheizen!“ Und damit verschwand der dunkelhäutige Kerl und es kehrte einen Moment Pause ein. Na, was jetzt wohl kommen würde?
 

Tatsumaki Hei

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Ach? Es gab in Konoha eine Arena? Das hatte Hei überhaupt nicht gewusst. Interessiert sah er zu Mari, dachte sich seinen Teil. Ein Frühlingsturnier für Freiwillige, welches hiergegen wohl nichts war? Na, dann konnte das Konoha-Turnier ja weniger so rustikal gewesen sein. Einschüchternd... nun, irgendwie hatte die Hyuuga ja Recht. Hier wirkte alles... härter, irgendwie. Stärke zählte hier genauso wie Widerstandskraft - wer als Letzter stand, hatte gewonnen. Jedenfalls kam dem jungen Mann das so vor. Die Menschen hier waren vielleicht ein wenig verrückt (wenn es um so etwas wie eine Konoha-Jagd ging) aber sie waren vor allen Dingen tief in ihrer Seele zäh. Aber bevor der Tatsumaki überhaupt eine Chance hatte zu antworten, ging die Show los - und Explosionen und Rauch verdeckte die Sicht. Lautes Gebrüll folgte, und in dem Moment war es Hei egal, wie das aussah: Er hielt sich beide Ohren zu. Vielleicht hatte sich das schon gebessert, aber der junge Mann war immer noch empfindlich gegenüber Lärm. Ein Wunder, dass er sich in diesen Menschenmengen nicht komplett unwohl gefühlt hatte - aber diese Lautstärke schöpfte seine Kapazitäten voll aus. Er schnalzte genervt mit der Zunge, als die Zuschauer noch einmal noch lauter brüllten. Musste das sein? Arena und Turnier hin oder her, aber diese Lautstärke stellte ja jeden Tornado in den Schatten. Endlich wurde es wieder ein 'bisschen' ruhiger, als der dunkelhäutige Kerl mit den gewaltigen Muskeln anfing zu sprechen. Den ersten Teil hatte er nicht einmal verstanden, weil er sich die Ohren so fest wie möglich zugehalten hatte. "Das ist mir ja fast schon ein wenig zu laut", murmelte Hei gegen den Lärm an, aber er war sich sicher, dass Mari nichts verstanden hatte davon. Wie auch. Dafür war es einfach zu laut. Aber immerhin verstand der junge Wüstensohn jetzt, wo er die Ohren nicht mehr hermetisch abriegelte, was der... Ansager überhaupt von sich gab. Aha, also nur Doton? Iwagakure schien sehr stolz auf seine Kampfkraft zu sein und vor allem die Kraft bezüglich Doton. Nun, irgendwie konnte er das verstehen, andererseits... war das nicht kurzsichtig? Wenn man sich allerdings diese Arena ansah, wohl nicht. Wer wusste schon, wie lange diese Tradition schon bewahrt wurde?

"Anscheinend nur Doton", antwortete Hei etwas lauter, sodass Mari überhaupt etwas hörte. "Ich weiß nicht, ich denke aber nicht, dass sie ihre stärksten Krieger so einer Gefahr aussetzen. Aber ich denke auch, dass sie sich schon einen Kampf liefern werden. Diese Leute hier sind zu stolz als dass sie darauf achten würden ob sie verletzt werden. Also es wird sicher keine Toten geben." Das war logisch und das hoffte Hei auch. Auch wenn er es nicht zugab: Es saß ihm immer noch in den Knochen, diese Situation in der von ihm geschaffenen Sand-Landschaft. Die Tötung des Mannes, der Mari beinahe die Augen ausgerissen hatte, war gerechtfertig gewesen. Trotzdem war Hei nicht glücklich damit. Logisch eigentlich, aber immerhin hatte er ihn nicht direkt mit seinen eigenen Händen getötet. Seufzend lehnte sich der Suna-nin zurück. Er war dazu gezwungen gewesen. Keine andere Möglichkeit hätte es gegeben, den gefährlichen Mann auszuschalten, oder? Nun; Egal. Hei wollte sich darum keine Gedanken machen. Viel lieber wollte er sich jetzt ein wenig unterhalten lassen und das Spektakel ansehen. Mit Mari, irgendwie. Er sah noch einmal kurz zu Mari hinüber, lächelte leicht. "Nun, es kann nur unterhaltsam werden. Ich habe wenig Erfahrung mit Doton... vielleicht kann ich etwas mitnehmen." Schmunzelnd sah er wieder nach vorne, wo sich die ersten Kontrahenten - Misamoto Seiji und Kurama Reiko - bereit machten. Und schon ging der Kampf los, nachdem sich die beiden Kontrahenten den Respekt erwiesen hatten. Was folgte, waren mehrere spektakuläre Kämpfe, die größtenteils daraus bestanden, dass sich die Gegner mit Jutsus beschossen und einige Male - wohl um etwas zu beweisen - diese Jutsus sogar mit dem Körper abfingen. Zugegeben: Sie waren alle sehr stark und wie Hei schon vermutete hatte: Wirklich zäh. Tatsächlich waren viele interessante Jutsus darunter und viele erinnerten ihn sogar in der Handhabung an seine eigenen Sand-Künste. Hm. Sand hatte sicherlich eine Mutter und einen Vater: Und eines dieser Elternteile musste eigentlich das Doton sein, anders konnte Hei es sich nicht erklären. Schließlich waren - nach vielen Verletzungen, keinen Toten, vielen Chakraexplosionen und was nicht noch alles - die meisten Teilnehmer ausgeschieden und nur noch ein Paar blieb übrig. Eine junge Frau, geschmeidig und mit einer unglaublichen Geschicklichkeit ausgestattet, und ein etwas älterer, zäher, muskulöser Soldat. Jedenfalls machte er diesen Eindruck, denn die Disziplin des Kerls war einfach unfassbar. Er ging einfach nicht in die Knie und zwang so selbst jüngere Gegner in die Knie. Diese beiden standen sich als letzte gegenüber - das Finale. "DIES SIND DIE BEIDEN STÄRKSTEN! Sie werden euch zeigen, was es heißt, DIE KRAFT zu haben, das Schicksal eines Dorfes zu schultern! SIE SIND KRIEGER WIE IWA SIE BRAUCHT! Und jetzt macht euch bereit!" Die Krieger machten sich - wie die Stimme des Dunkelhäutigen angesagt hatte - bereit. "UND LOS!"
 

Hyuuga Mari

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Ohrenbetäubender Lärm, wirklich. Selbstverständlich verstand Mari kein einziges gemurmeltes Wort ihres Kollegen, das war so logisch, dass es kaum noch extra erwähnt werden musste. Nun, egal. Zumindest nahm die Hyuuga Notiz davon, dass sich die Lippen des Tatsumakis bewegten und erst, als er endlich lauter sprach, konnte die Braunhaarige auch Teile seines Gesagten verstehen. Es war genug, dass sie sich herleiten konnte, was er genau hatte sagen wollen. Anstatt ebenfalls gegen den Lärm der Zuschauer anzubrüllen, entschied sich die 15-Jährige nur zu einem seichten Nicken, um dem Kollegen klar zu machen, dass sie verstanden hatte und ähnlich dachte. Dann ging es aber auch schon los, die ersten Kontrahenten betraten die Arena, schrien ihren Kampfgeist aus der Kehle und nach dem Startsignal schossen sie nur so mit Jutsu um sich. Hm. An sich waren die Doton-Techniken durchaus interessant, robust und kraftvoll, gleichzeitig aber auch nicht unbedingt langsam. Allgemein gesagt griffen die Erdtechniken noch auf die altmodische Art der Verletzung zurück – drauf hauen und Knochen brechen. Nicht so wie Blitze oder Wind, beispielsweise. Mari studierte jede einzelne Jutsu gedanklich, doch so mehr sie darüber nachdachte, desto bewusster wurde sie sich darüber, dass sie eigentlich keine Ahnung von Nin-Jutsu basierend auf Elementen hatte. Als Akademistin hatte sie erfahren, dass sie das Katon erschaffen konnte. Gut und schön. Auch hatte die Kunoichi daraufhin eine kleine Feuertechnik gelernt – aber dort nicht weiter gemacht. Viel zu fasziniert war sie stets von den Jutsu ihres Clans gewesen, die zwar teilweise auch mit Nin-Jutsu arbeiteten und sowohl Chakrakontrolle wie -menge verlangten, aber nie mit Elementen kombiniert wurden. Sollte die junge Frau daran vielleicht etwas ändern? Auch wenn es früher, in der Vergangenheit, anders gewesen war, so wusste sie, dass heute die meisten Angehörigen ihres Clans neben den Fähigkeiten als Hyuuga auch noch mindestens ein Element meisterten. Ein innerlicher Seufzer, zu einem richtigen Schluss kam sie nicht. Vielleicht sollte sie irgendwann versuchen, herauszufinden, ob ihr Körper noch für andere Richtungen als das Katon taugte? Mal sehen. Noch gab es genügend Tai-Jutsu, die sie erlernen und anwenden wollte – und solange sie damit nicht auf die Nase fiel, gab es keinen großen Grund, sich mit Nin-Jutsu zu beeilen.

Zurück zum eigentlichen Geschehen. Nach einer zugegeben atemberaubenden Vorführung von willensstarker Kampfkraft blieben nur noch zwei Kontrahenten übrig, die um den Titel kämpfen wollten. Ein ziemlich ungleiches Paar, wie Mari fand. Auf der einen Seite eine junge Dame, die sich durch ihre grazilen und zielsicheren Bewegungen auszeichnete. Auf der anderen Seite ein wahres Traumbild von Mann – zumindest wenn man der öffentlichen Meinung folgte. Viele Muskeln, stoischer Gesichtsausdruck. Auch das bisschen Blut, das bereits seinen Kopf seitlich entlang lief – von einem vorherigen Kampf zugezogen – interessierte ihn nicht. Tja, vielleicht war der Kerl schon so abgehärtet, dass er einfach keinen Schmerz mehr empfand. Oder so dumm, dass sein Hirn diese Informationen gar nicht verarbeiten konnte. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen der Hyuuga, als sie sich dieser Überlegung hingab. Schadenfroh und gemein? Nur manchmal. Erneut dröhnte die laute Stimme des muskelbepackten Moderators in das Mikrofon und motivierte die Zuschauer, eine erneute Welle von euphorischen Freudenschreien zum Besten zu geben. Als die Ohren der 15-Jährigen das überstanden hatten, sie gerne kontrolliert hätte, ob sie nicht bereits schwerhörig war... da ging es schon los. Mit einer Geschwindigkeit, die man dem Soldaten kaum zugetraut hätte, formte dieser Fingerzeichen, holte tief Luft und spuckte eine Schlammkugel in die Richtung der grazilen Schönheit. Diese reagierte schnell, verschwand von der Stelle – und dort, wo der Matsch aufkam, schoss eine wahrlich gigantische Steinmauer in die Höhe. Während die junge Genin Mari mit ihren Augen nur sehr schwer erkennen konnte, wohin die weibliche Gegnerin floh, konnte der Soldat alles erkennen, schoss immer wieder Matschkugeln, die beim Aufprall zu hohen Erdmauern mutierten. Schon bald war das gesamte Schlachtfeld gezeichnet von der angewandten Jutsu und die junge Frau kam erst wieder in das Sichtfeld der Zuschauer, als sie schräg an einer der Wände zum Stehen kam. Was das Problem war? Ganz einfach, durch die vielen Hindernisse hatte sie den Blickkontakt zu ihrem Gegner verloren, wusste nicht, wo genau dieser sich befand. Die Zuschauer grölten, denn durch ihre erhöhten Positionen konnten sie alles genauestens erkennen. Dann geschah es – die von Felsmaterial ummantelte Hand des Soldaten schoss durch die Erdmauer, brachte diese zum Einstürzen und traf gleichzeitig die junge Frau, die direkt auf der gegenüberliegenden Seite verweilt hatte. Aber was war denn das? Erst bei näherer Betrachtung fiel der Braunhaarigen auf, dass der männliche Kämpfer seine Augen fest geschlossen hielt, eine wahre Absurdität für eine Hyuuga. Wie konnte er seine Gegnerin denn ohne seinen scharfen Blick so genau orten? So etwas hatte sie noch nicht gesehen. Die Frau gab keinen Laut von sich, als ihr leichter Körper gegen die nächstbeste Wand krachte und dort Staub und Dreck aufwirbelte. Autsch, das musste gesessen haben. Ob sie überhaupt noch stehen konnte? Fraglich. Allmählich wurde die Sicht wieder freigegeben auf die Stelle, an der die Kontrahentin eingestürzt sein musste. Was befand sich dort? Nichts. Genau. Die zurzeit grünen Seelenspiegel weiteten sich ein Stück und Mari war versucht, mit ihrem Byakugan nachzuforschen, wo die junge Dame sich befand. Was dann passierte? Der Soldat behielt die Augen weiterhin geschlossen, hob den Fuß an und trat mit einer unglaublichen Kraft mit der Ferse nach unten. Als Resultat spaltete sich der Boden an der getroffenen Stelle geradlinig nach vorne und beförderte hierbei auch den Körper der jungen Frau ans Tageslicht. Ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen des Mannes, der seine noch immer mit Felsmaterial ummantelte Hand in die Richtung hielt. Doch ehe er sich versah, veränderte sich das Aussehen der Dame, ihre Haut wurde dunkler, begann zu bröckeln – und wurde dann schlagartig zu einem Haufen Matsch. Ehe er verarbeitet hatte, was da geschehen war, schoss hinter dem Mann wieder die Frau hervor, holte zu einem kräftigen Tritt aus. Wie auf Kommando drehte sich der Soldat um, schlug ohne Rücksicht auf Verluste mit der steinernden Faust zu... und schlug direkt durch den Bauch der Gegnerin. Alle Anwesenden zogen die Luft scharf ein, Kindern wurden die Augen zugehalten und auch Mari staunte nicht schlecht. Sollten Tote nicht vermieden werden? Na, das hatte super geklappt. Aber Moment... da wendete sich das Blatt nochmal. Kein Blut spritzte aus der offenen Wunde, ganz im Gegenteil. Alles blieb trocken, sogar so trocken, dass auch dieser Frauenkörper dunkler wurde, bröselte – aber nicht in Matsch verfiel. Er verfestigte sich, umklammerte nun den Arm des männlichen Soldaten und hinderte diesen an seiner Bewegungsfreiheit. Andere Art von Doppelgänger? Als hätte dies nicht schon genügt, verwandelte sich der Boden unter dem Mann in eine riesige Schlammpfütze, in die er gar bis zum Hals hineinrutschte. Jeder Versuch, sich daraus zu winden, war zum Scheitern verurteilt. Die junge Frau erschien aus einem umliegenden Stein, materialisierte sich langsam wieder für die Zuschauer sichtbar und formte Fingerzeichen. Eine große Erdwelle entstand unter ihr, hob sie mit sich in die Höhe. Weitere Fingerzeichen wurden geformt und schon entstand aus der Erde eine gigantische Nadel, die erst kurz vor dem bewegungslosen Kopf des Soldaten endete. Gespenstige Stille bei den Zuschauern, ein paar Sekunden Pause. Dann senkte der männliche Kontrahent den Blick, der Moderator erschien wieder in einer kleinen Dampfwolke und riss den Arm in den Himmel. „Er hat AUFGEGEBEN! WIR HABEN EINE SIEGERIIIIIIN!“ Und schon ging der Lärm wieder von vorne los. Hurra.. oder so.
 

Tatsumaki Hei

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Innerlich schmunzelte Hei, als Mari nicht mehr tat, als zu lächelnd und leicht den Kopf zu wippen. Ja… irgendwie hatte sie ja auch Recht. Es gab hier keinen Grund, wirklich zu reden – weil man sowieso nichts verstand. Der junge Mann seufzte leise und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Er verstand nicht viel von Architektur, aber sogar er erkannte, dass diese Arena im Grunde nur dafür gemacht war, Lautstärke nur noch zu verstärken. Die Form, die hohen Wände… er ging jede Wette ein, außen hörte man nicht viel von dem Lärm – nur darin waren die Schallwellen gefangen und wurden hin und her geworden. Erzeugt wurde dadurch der Eindruck noch größerer Lautstärke als sowieso schon. Der junge Suna-nin war das immer noch nicht gewohnt und überlegte sich ernsthaft, ob er nicht spontan ein Jutsu erfinden sollte, welches ihm die Ohren schützte. So etwas ging sicherlich; Allerdings war es schwierig, Chakra außerhalb des Körpers so zu sammeln, dass es tatsächlich so wirkte wie ein… Ohrstöpsel. Vermutlich konnte Mari das viel eher als er. Nachdenklich sah er zu der jungen Frau hinüber, fragte sich, ob er sie nicht bei Gelegenheit einmal ausfragen solle – dezent, natürlich. Wie ihre Techniken funktionierten, zum Beispiel – und ob sie ihm nicht einen, oder vielleicht zwei, Kniffe zeigen konnte. Unwahrscheinlich, ja, aber Hei war halt jemand, der bei solchen Dingen sehr neugierig sein konnte. Da machte es auch keinen Unterschied, ob er hier vor einer Hyuuga Mari oder vor einem unbekannten Gesicht stand; Mit dem Unterschied, dass er Mari vorbehaltlos vertraute. So einfach war das, hm? Aber vielleicht sollte er seine Aufmerksamkeit auf das Geschehen richten, dachte sich der Tatsumaki und kam seinem eigenen Vorschlag nach. Der Kampf, der sich vor ihm entfachte, war brutal. Schnell, brutal und vor allen Dingen eins: Anschaulich. Die Jutsus am Anfang waren für Hei weniger von Interesse, auch wenn sie ihn sehr an seine eigene Techniken erinnerte – viel mehr war es faszinierend, wie der ‚Alte‘ kämpfte. Die Augen geschlossen? Was zur Hölle? Es war ja eine Sache, wenn Mari von ihrem Bluterbe beflügelt irgendwie alles sah, aber das? Das war nicht normal, und das auch nicht im unüblichen Sinne. Versuchte er irgendwie… die Erschütterungen der Erde wahrzunehmen oder etwas in der Art? Leicht verblüfft verfolgte Hei das, entschied sich aber sofort dagegen, so etwas überhaupt zu probieren. Er war kein Taijutsuka und noch dazu viel zu sehr von seinem Sehsinn abhängig, als dass er so etwas auch nur in Betracht ziehen konnte. Keine Frage, es war ziemlich… ‚cool‘ und auch irgendwie nützlich wahrscheinlich, wenn die Augen ihren Dienst nicht mehr so gut taten – aber trotzdem wusste er instinktiv, dass das hier nichts für ihn war. Logisch eigentlich. Bei seinem Körper… Der Kampf ging weiter, und trotz der Tatsache, dass sie einmal voll in die Mauer geflogen war, machte die geschmeidige Frau weiter und hörte nicht auf, den Soldat zu attackieren… oder? Hei musste zu seiner Schande zugeben, dass er nichts von dem Kampf mitbekam, jedenfalls kaum. Zwei Doppelgänger wurden wortwörtlich dem Erdboden gleich gemacht – das eine Mal war ziemlich prekär, auch Hei schloss ein Auge und wurde erst Opfer dieses Streichs. Kein Blut, nur Erde spritzte umher und da… war der Kampf plötzlich auch schon vorbei.

Und dann: Jubel, Geschrei, Party! Sozusagen. Hei schüttelte den Kopf. Keine Frage, es war eine wirklich unbezahlbare Erfahrung, Doton-Nutzern einmal aus der Nähe zusehen zu können, wie sie ihre Kunst zeigten. Aber er vermutete, dass er nicht wirklich der ideale Nutzer dieser Techniken sein würde. Zu viel tatsächlicher körperlicher Einsatz, irgendwie. Außerdem ähnelten seine Sand-Techniken den Doton-Techniken zum Teil frappierend – was ihn nur wieder davon überzeugte, dass seine Fähigkeiten letzten Endes nichts weiter waren als eine Mischung aus Erde und Wind. Es war nicht nur Erde: Diese Menschen konnten mit Sand an sich nichts anfangen. Es war nicht nur Wind; Die konnten keine schweren Teile heben und schweben lassen, sondern nur die Kraft des Windes selbst abrufen. Etwas dazwischen musste es sein. Nachdenklich kratzte sich Hei das Kinn. Er brauchte definitiv tieferes Wissen über sich selbst, um das herausfinden zu können. „Damit steht es FEST, liebe Freunde! – Dieses Mal ist der stärkste Krieger in diesem Dorf eine Frau, und dazu noch eine so schöne! APPPPLLAUUSSS FÜRRR KASA ERU!“ Komischer Name, oder? Kurz zögerte Hei noch, dann schnalzte er mit der Zunge. Offensichtlich kam hier ja nichts mehr, oder? Der junge Mann nahm Mari mit einem Mal bei der Hand, als er eine verhängnisvolle Bewegung in der Arena sah – die Leute jubelten zwar lautstark, aber trotzdem begaben sich die ersten bereits zum Ausgang. Wenn das so weiterging, war gleich vor der Arena alles so voll, dass man sich nicht mehr bewegen konnte. Denn im Gegensatz zum Einlass musste sich beim herausgehen niemand anstellen… wenn das mal gut ging, nicht? „Komm“, sagte er laut genug gegen den Lärm an und zog die junge Frau mit sich, schob sie nach vorne, so dass sie vorging. Weil er sich in der Stadt natürlich immer noch nicht zurechtfand, auch diese Arena überforderte ihn prinzipiell. „Wir sollten hier raus, bevor sich diese Masse ihren Weg nach draußen bahnt. Der Eingang wird noch explodieren…“ Kurz darauf liefen die beiden Jugendlichen, nicht mehr ganz entspannt, durch die Gänge, Mari voraus, Hei hinterher. Natürlich liefen sie nicht, aber einen schnelleren Schritt hatten sie schon zugelegt. „Das war wirklich beeindruckend. Wenn man ein Doton-Anwender ist, kann man hier sicherlich eine Menge lernen. Die Techniken sind meinen sehr ähnlich, irgendwie.“, meinte er, während sie ihren Weg nach draußen suchten. Dort fanden sich tatsächlich schon die ersten großen Menschentrauben an, und es wurde kontinuierlich voller. Hei hatte die Hand von Mari natürlich schon lange losgelassen, auch, wenn er nicht unbedingt etwas dagegen gehabt hätte, sie noch länger zu halten – aber nunja, man konnte nicht alles haben, nicht? Der Tatsumaki sah sich um und streckte sich. Es war bereits Abend gewesen, nun aber setzte auch die Dämmerung ein und die Stadt hüllte sich immer weiter in Dunkelheit. Mari und Hei waren mittlerweile wieder bei dem Grün angekommen, welches die Steinfacette der Stadt so effektiv unterbrach, als ein lautes Knallen und ein Lichtblitz hinter ihnen auf sich aufmerksam machte. Hei lachte leise, ein Grinsen auf dem Gesicht. „Das hätte man sich ja denken können…“ Als er sich umdrehte, prangte da noch einen kurzen Moment ein großes, gewaltiges Iwa-Schriftzeichen am Himmel, dann wurde es nach einem weiteren Knall von einer gewaltigen Feuerwerks-Blume vertrieben. Ach – das konnten die hier auch? Feuerwerk? Nun, war wohl nur natürlich. „Das ist schön.“, meinte Hei und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, blieb stehen und drehte sich um. „Was meinst du? Erinnert mich ein wenig an das eine Feuerwerk, was wir schon einmal zusammen betrachtet haben.“ Ein leises Lachen folgte. „Morgen geht es wieder nach Shiro. Vielleich gibt es dort ja auch irgendwann mal wieder so ein Fest… dann lade ich dich auf eine Zuckerwatte ein.“ Schmunzelnd drehte er sich um, sah die Hyuuga an. „Wenn du erlaubst.“
 

Hyuuga Mari

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Kasa Eru? Was zum Henker sollte das denn für ein Name sein?! Mari war wirklich nie der Mensch gewesen, der sich über irgendwelche Namensgebungen lustig machte – aber bitte, waren die Eltern betrunken gewesen? Hm. Die Braunhaarige stutzte noch einen Moment länger, fand sich dann allerdings mit der Tatsache ab. Wie auch immer diese Kriegerin hieß, es war beeindruckend, wie sie kämpfen konnte. Und irgendwie bestürzte die Hyuuga der Gedanke, dass sie in dieser Arena keine Minute durchgehalten hätte. Viel zu schnell, viel zu präzise hatten die beiden Kämpfer mit ihren Techniken umgehen können, die 15-Jährige selbst hatte den Bewegungen nur mit Mühe folgen können. Da musste wahrlich jahrelanges Training hinter stecken und mindestens der Rang eines Jounin – anders konnte es schlicht nicht sein. Wieder wurde sich Mari darüber bewusst, was für ein unendlich langer Weg noch vor ihr lag, bis sie sich wirklich als 'gute' und 'starke' Kunoichi bezeichnen durfte. Bisher war sie immer noch nicht mehr, als eine junge Frau in Ausbildung, die mit ein paar Banditen fertig wurde, dann aber schon ihre Probleme bekam. Erinnerungen an Shuji? Er hatte nicht mit fairen Mitteln gespielt, dennoch hätte er die Hyuuga töten können. Wäre sie erfahrener, wäre sie gar nicht erst in seine Falle getappt – dieser Kasa Eru wäre das nicht passiert. Stumm seufzte die Hyuuga, wurde dann an der Hand gepackt und realisierte erst im zweiten Augenblick, dass der Tatsumaki das Wort an sie richtete. Jetzt raus? Viele Menschen? Mari schüttelte innerlich den Kopf, klärte ihre Gedanken und nickte danach Hei zu. Sie sollte vorgehen, mehr Orientierungssinn, daher kam sie dieser bitte auch sogleich nach. Draußen angekommen drehte sich die 15-Jährige zum Tatsumaki, sah sich einmal um. Es wurde wirklich zunehmend voller, doch da die Jugendlichen mittlerweile weit genug vom Ausgang entfernt waren, konnten sie jeder erdrückenden Menschenmenge schnell in alle Richtungen ausweichen. „Doton ist wirklich ein beeindruckendes Element. Es strahlt eine unglaubliche Stärke und Beständigkeit aus.“ Kaum hatte Mari diese Worte zu einem Ende gebracht, erhellte ein großes Lichterfest den Himmel Iwas, tauchte die Umgebung in grüne, blaue, gelbe, rote und alle möglichen anderen Farben. Die zurzeit grünen Äuglein blickten gen Himmel, erkannten noch das Schriftzeichen Iwas, gefolgt von Blumen, Sternen, Felsen, Kreisen. Mithilfe eines großen Feuerwerks und eines sicherlich dementsprechend ausgebildeten Pyromanen zeichneten sich die verschiedensten bunten Zeichen in die Luft, mit jedem Knall, der ertönte, zeigte sich eine weitere Form. Sollte das das Highlight des Festes sein? Vermutlich, Feuerwerk gab es doch meistens gegen Ende, um noch einmal den beeindruckten 'Ohhhh' und 'Ahhh' Effekt bei den Zuschauern zu erhaschen. Es war wirklich schön und wenn die Hyuuga so darüber nachdachte, bemerkte sie, dass ihr letztes Feuerwerk schon eine ganze Weile her war. Naja, so unterschiedlich sich Konoha und Iwa auch gaben, in gewisser Weise gab es doch Überschneidungen. Wäre auch gruselig, wenn das gar nicht der Fall gewesen wäre.

Mari schmunzelte. Hatte sie da richtig gehört? „Auf eine Zuckerwatte? Die habe ich ewig nicht mehr gegessen, ist das nicht eher etwas für Kinder?“ Sie stemmte eine Hand in die Hüfte, legte den Kopf etwas schief. Ihre Stimme schien belustigt über die Einladung, dann zuckte sie allerdings mit den Schultern. „Als würde ich eine Einladung abschlagen. Vielleicht komme ich ja sogar wieder auf den Geschmack.“ War das denn so unwahrscheinlich? Natürlich sprach die ach so erwachsene Hyuuga davon, dass diese Leckereien eher für kleine Quälgeister sein sollten, doch wenn man hinter die Fassade blickte, konnte man erkennen, dass sie sich eigentlich bei dem Gedanken nach Zuckerwatte die Finger leckte. Zu lange hatte sie auf diesen Geschmack verzichtet und die Vorstellung, endlich wieder einen Stab mit pinkem Flaum vor die Nase zu halten, war gar nicht mal so übel. Ob auch der Suna-Nin das verstand? Er kannte die junge Frau schließlich schon eine ganze Weile. Wieder schoss eine Rakete in die Höhe, mit dem kleinen Unterschied, dass es sich hierbei um eine besonders Große handelte. Plötzlich erhellten lauter Herzchen in den verschiedensten Farben den Himmel, jede Stelle, die man in der Dunkelheit erblickte, schien davon bedeckt zu sein. Als wäre dies ein alljährliches Kommando, kamen sich plötzlich alle Pärchen in der Umgebung näher, kuschelten sich aneinander und küssten sich schlussendlich. Kam das wirklich... alljährlich? Die Hyuuga sah sich um, blieb mit den Augen bei Hei hängen. Einen Augenblick sah sie ihn nur an, ein paar Sekunden verstrichen. Dann – abrupt – sammelte sie sich wieder, riss sich vom Anblick los und schritt an dem Schwarzhaarigen vorbei. „Ich glaube, das ist der Zeitpunkt, an dem der Park von lauter verliebten Pärchen überflutet wird. Lass' uns verschwinden.“ Es hatte einen undefinierbaren Beigeschmack, dies auszusprechen. Warum? Keine Ahnung, doch in Mari stellte sich der Fluchtinstinkt ein. Sie glaubte, dass dies daran lag, dass sie herzlich wenig Lust hatte, von lauter knutschenden Verliebten umringt zu sein, die ihre Zungen in den jeweils anderen Hals steckten, als gäbe es keinen Morgen mehr. Doch da war noch etwas anderes. Wollte sie sich selbst vor irgendetwas schützen? Aber wenn ja, was war das dann? „Auf dem Weg zurück zum Hotel können wir nach irgendeinem Restaurant Ausschau halten, wenn du Nichts dagegen einzuwenden hast“, wechselte die 15-Jährige das Thema, während ihre Füße sie zielsicher über das grüne Gras des Parks führten. „Ich habe Hunger und solange wir noch hier sind, können wir die gut und warm zubereiteten Mahlzeiten ja ausnutzen. Wie du schon sagtest, müssen wir morgen nach Shiro zurückkehren. Ausgehungert wäre das keine gute Idee.“ Die Mundwinkel hoben sich etwas an. „Hast du irgendwelche bestimmten Wünsche?“
 

Tatsumaki Hei

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Zuckerwatte etwas für Kinder!? Das meinte sie doch nicht ernst, oder? Das konnte nicht sein... und Mari belehrte Hei auch praktisch gleich eines besseren. Das leichte Schmunzeln und auch der darauffolgende Satz ließen Hei innerlich ein wenig aufatmen. Er wollte ja nicht, dass Mari ihn für ein Kind hielt - aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war: Wer konnte schon Zuckerwatte widerstehen? Selbst Hyuuga Mari sicherlich nicht. Sehr schön; Hei hatte damit wohl so etwas wie eine Einladung ausgesprochen, was? Nun, solange sie nicht ablehnte war das ja gut - und sie hatte ja zugesagt. Irgendwie. War vielleicht nichts rechtsverbindliches, aber wen kümmerte das schon. Nachdenklich stellte sich Hei vor, wie Mari sich einen Stab in den Mund steckte, der mit dem süßen Pflaum bedeckt war... und kam zu dem Schluss, dass es a) schwer vorstellbar war und b) sicherlich nicht das Beste für ihn war, sich das so vorzustellen. Warum? Nun: Jeder Mann konnte sich diese Frage selbst beantworten - und die meisten Frauen vermutlich auch. Der Wüstensohn verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lächelte leicht, als er wieder ein wenig überrascht wurde. Und zwar dieses Mal nicht von Mari, sondern einer besonders großen Rakete, die mit einem lauten Knall den ganzen Himmel in Herzchen hüllte. War das wirklich der Ernst der Feuerwerksmeister? Das war echt kitschig... aber auch irgendwie süß, oder? Aber so ein Overkill an Herzen... das war Hei ein bisschen zu viel, oder? Vielleicht; Vielleicht auch nicht - den ganzen Pärchen schien es jedenfalls nichts auszumachen. Ohne sich darum zu kümmern, dass doch überall noch Leute waren, kamen sich die jeweiligen Partner näher, kuschelten erst ein wenig und küssten sich dann. Meine Güte - und in neun Monaten kamen dann die 'Gründerfestkinder' auf die Welt, oder wie? Das war ja fast wie eine Wintersonnenwende. Nur... naja, gut, nicht ganz so archaisch. "Sieht so aus", kommentierte Hei trocken auf die offensichtliche Feststellung von Mari. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass so viele Pärchen hier herum hingen, aber die Laute überall... sprachen eine eigene Sprache. Hei erwiderte den Blick von Mari, fragte sich, wieso sie ihn so lange ansah - und wieso mit diesem leicht verklärten Blick. Hatte er etwas falsch gemacht? Oder wollte sie... nein, offensichtlich nicht. Hei kniff sich unauffällig in den Arm, verschränkte diese dann wieder hinter dem Kopf und folgte Mari, die vorging - und das schneller als vorher. Fast, als wäre sie auf der Flucht. Der junge Suna-nin fing überhaupt gar nicht erst an, zu interpretieren, denn er wusste aus Erfahrung, wohin das führte - nämlich zu Resignation Mari betreffend. Und das wollte er sich gerade nicht leisten.

"Keine Einwände", bestätigte der junge Mann lächelnd, während er der Hyuuga über das Gras folgte, welches nach kurzer Zeit wieder in Stein endete. "In keinster Weise... ich habe auch Hunger, könnte auch etwas vernünftiges vertragen. Praktisch denke ich, dass die Rückkehr sehr viel schneller vonstatten gehen wird, wir sind immerhin alleine." Ganz alleine. Schon komisch, nicht? "Ich bin dir vielleicht ein wenig langsam, aber mit meiner Wolke kann ich notfalls sicher mit dir Schritt halten. Wenn du möchtest, können wir morgen einen Zahn zulegen." Kurz schwieg der Schwarzhaarige bei der Frage nach seinen Wünschen. Kurz sah er in den Nachthimmel, der immer dunkler wurde. Ab und zu erhellten noch Raketen den Himmel, aber das größte Spektakel schien vorbei. Dann lächelte er Mari an - fast ein wenig wehmütig? "Nein, keine Wünsche... jedenfalls keine, die sich so einfach - und jetzt gerade - erfüllen ließen", ließ er verlauten und konzentrierte sich wieder auf das Essen, welches sie jetzt einnehmen wollten. "Was das Essen angeht: Irgendwas... schwereres, wenn du nichts dagegen hast. Ich habe in letzter Zeit nicht genug Fleisch zwischen den Zähnen gehabt... irgendwie." Schmunzelnd stellte er sich ein schönes Stück Steak vor und merkte, dass sein Magen leise vor sich hin knurrte. Hey, wie passend - das lenkte doch gleich von der seltsamen Atmosphäre eben ab, oder nicht? Die beiden jungen Erwachsenen liefen in die allgemeine Richtung ihrer Nachstätte, sahen sich aber sonst immer wieder gewissenhaft nach einem guten Lokal oder Restaurant um, welches sie besuchen konnten, um ihren Hunger zu stillen. "Hast du nicht irgendwelche besonderen Wünsche?", fragte er sicherheitshalber noch einmal nach, aber das schien weniger der Fall zu sein - Mari war vielleicht eine Prinzessin, aber keine sonderlich anspruchsvolle auf Missionen. Das war doch auch eine gute Eigenschaft, oder? "Da vorne... das sieht aus wie etwas, was kein Ramen-Schnellrestaurant ist." Der Tatsumaki nickte in Richtung eines sanft beleuchteten Lokals, vor dessen Tür auch zu dieser Stunde noch ein paar Tische standen, an denen fröhlich aussehende Leute saßen. Gut Voraussetzungen eigentlich, nicht? "Lass' uns dort einmal nachfragen, ob sie noch einen Tisch freihaben...", schlug er vor, mehr fragend als entscheidend, aber wieder schien die junge Frau nichts dagegen zu haben. Wie immer sehr elegant nahm Hei die Hände herunter und steckte sie stattdessen in die Taschen - zwar nicht viel, aber ein wenig besser. Die Beiden huschten in das Lokal, und sogleich kam ein Kellner auf sie zu. "Oh guten Abend, die Herrschaften! Willkommen, willkommen. Ein Tisch für zwei Personen? Hm, hm...", machte der, schien sich unsicher. War es etwa so voll hier? Hei seufzte, nahm die Hände aus den Taschen, wobei ihm seine VIP-Plakette aus der Tasche fiel. "Ist hier wirklich kein Platz mehr?", fragte er nach, bückte sich nach seiner Plakette, bemerkte beim wieder hochkommen allerdings, dass sich der Gesichtsausdruck des Kellners geändert hatte. "Oh, hm, hm! Kommen sie mit, hm! Ich habe hier für Sie beide sicherlich noch ein wunderbares Plätzchen, ja, hm!" Er wuselte vor, Hei sah kurz zu Mari, zuckte mit den Schultern und folgte dem Kerl, der sie zu einem kleine Tisch in einer etwas abgelegenen Ecke des Lokals führte. Hier konnten sie zwar die Menschen beobachten, aber nicht selbst beobachtete werden... raffiniert. "Ich bringe Ihnen sofort die Karten, hm! Machen sie es sich gemütlich", nuschelte der Kellner und war wieder weg. Stirnrunzelnd betrachtete Hei den Tisch genauer. Nun... es war eleganter, als er sonst aß, natürlich. War ja auch ein Restaurant, nicht? Die Kerze und das tiefrote Tischtuch rundete das Bild ab. "Nun... nach dir", meinte Hei und ließ Mari die Platzwahl. Er setzte sich an die andere Seite. "Diese Pässe sind hier wirklich zu etwas Nütze...", stellte er fest, sah zu Mari und lächelte sie zufrieden an. "Damit hätte sich die Frage nach dem Restaurant schon einmal geklärt."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Keine Wünsche, die sich momentan erfüllen ließen? Schon lustig, eigentlich hatte Mari mit ihrer Frage nur darauf abgezielt, was der Kollege essen wollte – nicht mehr. Diese Antwort war demnach ein bisschen weitgreifender, hätte sicherlich den einen oder anderen Menschen dazu veranlasst, weiter darüber nachzudenken und Interpretationen anzustellen. Mari? Eher weniger. Sie konnte trotz ihres Byakugans nicht in den Kopf des Suna-Nins blicken – also nicht in dem Sinne – und hatte das auch gar nicht vor. Viel eher sahen sich ihre Seelenspiegel nach einem angemessenen Restaurant um, während ihre Füße sie sicher über den felsigen Pfad führten. Schnell wurden sie fündig, denn schon von Weitem konnten die Stimmen einiger Leute vernommen werden, die glücklich und zufrieden an mehreren Tischen zusammen saßen, ein oder zwei – alkoholische – Getränke kosteten und den Abend ihres Gründerfestes genossen. Im ersten Moment wirkte die Hyuuga skeptisch, doch da dies das beste Restaurant in direkter Umgebung zu sein schien und ihr Magen deutlich machte, endlich etwas essen zu wollen, blieb ihr keine große Wahl. Direkt hinter Hei bleibend – wie ungewohnt – betrat sie das Lokal, wurde im Innern von der Menge der Menschen fast erschlagen. Alle Tische besetzt, einige Gäste standen sogar, um mit ihren Liebsten sprechen zu können. Als würden ein paar Genin von außerhalb hier überhaupt länger als eine Minute geduldet werden, trotz der Verwandlung sahen sie schließlich nicht so aus, als hätten sie unendlich viel Geld zu bieten, um ein paar extra Plätze zu rechtfertigen. Kaum hatten Hei und Mari die ersten Schritte in die Mitte des Raumes getätigt, pilgerte ein Kellner auf sie zu und bestätigte mit Mimik und Gestik sogleich das, was die Braunhaarige bereits erwartet hatte. Keine Plätze mehr, er überlegte, wie er die neuen Gäste am besten und harmlosesten wieder fortschicken könne. Dann geschah allerdings etwas, womit Mari in diesem Sinne nicht gerechnet hatte. Dem männlichen Kollegen fiel 'zufällig' seine VIP-Plakette aus der Tasche, was den Kellner dazu veranlasste, mit dem Atem zu stocken, kaum eine weitere Sekunde zu überlegen und die Jugendlichen sogleich mit flinken Schritten an einen der besten noch freien Plätze zu führen. Angenehme Lage, nicht im Mittelpunkt des ganzen Trubels, rotes Tischtuch und Kerze. Besser konnte es doch kaum getroffen werden, oder?

Nachdem sich die Hyuuga gesetzt hatte, stemmte sie ihr Kinn auf der Hand ab, sah mit einem leichten Lächeln zum Tatsumaki. Was das sagen sollte? Ganz einfach. „Vollkommen aus Versehen ist dir das Ding aus der Tasche gefallen. Ist klar.“ Wer wollte so etwas auch ernsthaft glauben. Schon möglich, dass Hei sich nicht sicher gewesen war, ob es funktioniert – aber ein Schauspiel konnte der Kerl jemand anderem auftischen. Dazu kannte sich Mari viel zu gut selbst damit aus. Sie zuckte mit den Schultern, was sich darauf bezog, dass sich die Frage mit dem Restaurant irgendwie von alleine gelöst hatte – dann erschien bereits der Kellner und offenbarte den jungen Gästen die Karte. Schon erstaunlich, was hier alles angeboten wurde. Alleine die Liste an Getränken nahm eine Doppelseite ein, klein geschrieben, versteht sich. Gleich dahinter folgten die Gerichte, eingeteilt in Vor-, Haupt- und Nachspeise. Es war wohl ganz natürlich, dass die meisten Gäste sich wirklich jeden Gang bestellten – vieles wurde in Kombinationspreisen angeboten, um ein wenig Geld sparen zu können. Noch ehe sich die Braunhaarige hatte entscheiden können, erschien der Kellner erneut, stellte vor den Genin einen Teller ab. Darauf befanden sich ein paar kleine Stücke Brot, belegt mit kleingeschnittenen Tomaten, Zwiebeln, Basilikum... mehr konnte Mari auf den ersten Blick nicht erkennen. „Eine kleine Geste des Hauses, hm. Genießen Sie es als Vorspeise, bei Bedarf können Sie natürlich noch mehr bestellen.“ Er entzündete die Kerze auf dem Tisch, dann verbeugte sich der Kellner flink und wuselte zum nächsten Tisch, um dort Bestellungen aufzunehmen. Hei und Mari sollten in der Zwischenzeit genug Gelegenheit bekommen, ihre wirklichen Gerichte aus dem Wälzer an Speisekarte auswählen zu können. Hm, na, wie er meinte. Das Mädchen sah ihm nur noch einen Moment nach, sah dann zu dem Suna-Nin. „Kennst du das? Ich nicht.“ Es sah nicht unbedingt nach der Art Essen aus, die die Hyuuga normalerweise Zuhause aß. Aber warum nicht etwas Neues probieren? Sie nahm sich also eines der Brote, biss herzhaft hinein – und wurde überrascht von einem wirklich guten Geschmack. Gut gewürzt mit Pfeffer und Salz war es und auch irgendein Öl war benutzt worden – doch nicht zu intensiv. Mari lächelte, als sie auch den Rest ihres kleinen Brotes nun in einem Happen aß. Mit einem Nicken bestätigte sie, dass es gut schmeckte. Als nächstes galt ihre Aufmerksamkeit wieder der Speisekarte, was auch gut war, denn keine Minute später erschien wieder ein Kellner – eine andere Person als zuvor. Freundlich fragte er nach der gewünschten Bestellung.
 

Tatsumaki Hei

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Was unterstellte ihm die junge Frau denn da!? Dass das alles absichtlich gewesen war? Nein, das konnte doch nicht sein – Hei machte doch nie etwas mit Absicht. Er stolperte ohne es zu wissen und ohne es auch nur zu beabsichtigen von einer Situation in die andere, vollkommen ohne zu wissen, was er denn da tat. Der Wüstensohn war sicherlich das mit Abstand unschuldigste Wesen im Universum – natürlich nach der Hyuuga, nicht? Nein, vielleicht nicht ganz so. Hei hatte zugegebenermaßen einmal ausprobieren wollen, ob diese Plakette mehr war als nur ein hübsches Anhängsel – und der Tatsumaki hatte Recht behalten in seiner Vermutung, dass die Menschen auf so etwas hier reagierten. Es war sicherlich ein gutes Souvenir – natürlich war dieser Abend etwas Besonderes und vermutlich hatten sie auch nur aus dem Grunde, dass dieser Gründertag heute war, überhaupt so eine Sonderbehandlung verdient. Aber trotzdem… es war einfach gut zu wissen. Auch für künftige Begebenheiten. Woher wussten sie denn auch, dass sie nicht irgendwann mal auf einen feindlichen Iwa-nin trafen und der vielleicht wegen einer solchen Plakette zu Verhandlungen bereit war? Solche Dinge bezog der Wüstensohn in seine Überlegungen mit ein, das war sein täglich Brot – denken. Viel denken. Hei zog als Antwort eine Augenbraue in die Höhe und fragte sich, ob er das leichte Lächeln der Hyuuga überhaupt in dem Sinne erwidern musste. Sie wusste sowieso, worum es hier ging und wieso er das gemacht hatte. „Aber natürlich“, erwiderte er deshalb. Nur ein Mundwinkel zog sich in die Höhe und vermittelte so ein irgendwie schiefes Lächeln. „Ich bin ein Tollpatsch, so etwas passiert mir dauernd. Weißt du doch.“ Naja, irgendwie nicht, aber ein bisschen Ironie am Tag machte das Ganze ein wenig würziger. Hei zwinkerte leicht, wurde dann aber von dem Kellner abgelenkt, der ihnen die Karten brachte – schnell war er ja, das musste man ihm lassen. Denn genauso schnell wie er gekommen war, verschwand der Kerl auch schon wieder und ließ Mari und Hei mit der ellenlangen Speisekarte alleine. Alles darin kam dem Schwarzhaarigen unbekannt vor – das zwar keine typische Shiro-Küche und noch viel weniger Suna-Küche. Anscheinend war das irgendwas ganz anderes, vielleicht ja eine örtliche Spezialitätensammlung? An sich sah das Ganze ja nicht übel aus, aber was davon schmeckte besonders gut? Hei wusste es natürlich nicht – aber er entschied sich, dass Mari und er sich ja durchaus auch einmal ein wenig gönnen konnten. Wenn der Auftrag zur Zufriedenheit aller erledigt worden war, würde die Dorfverwaltung auch die Spesen übernehmen, das gehörte einfach dazu. Die Shinobi mussten ja auch ein wenig verwöhnt werden, damit sie ihre Arbeit wirklich gut erledigten, nicht?

Da erschien aber schon wieder der Kellner und servierte kleine Brote als Appetithäppchen – eine Geste des Hauses, ergo kostenlos? Schmunzelnd und ein wenig neugierig betrachtete er die ungewöhnlich belegten Brote und schüttelte auf die Nachfrage seiner Kollegin den Kopf. „Nein, tut mir leid. Kulinarisch bin ich wohl nicht sonderlich gebildet, scheint mir… im Prinzip kenne ich auch nichts von der Speisekarte“, gab er zu und sah Mari zu, wie sie mirnichts, dirnichts in eines der kleinen Brote biss. Offenbar schmeckte es nicht schlecht, jedenfalls deutete das ihr leicht aufgehelltes Gesicht nach dem Bissen an – und vielleicht auch ein bisschen, dass sie das Restbrot sofort verschlang. „Aha, es ist also wohl gut?“, fragte Hei nach, bekam allerdings keine Antwort, sondern nur ein Nicken. „Na, dann…“, murmelte er, verputzte eines der Brote und nickte. Interessant. War wirklich etwas anderes. Zwar irgendwie salatig, aber dafür gar nicht so übel. Hei war ja sonst nicht so der Salat-Mensch… ob Mari wohl viel Grünzeug aß, um ihren schlanken, athletischen Körper in Form zu halten? Der junge Suna-nin musste ja das Gegenteil tun, damit er nicht wortwörtlich vom Fleisch fiel… Kurze Zeit später tauchte der Kellner erneut auf und fragte, was sie denn nun bestellen wollten. Immer noch unentschlossen sah Hei kurz zu Mari, die auch nicht besonders entscheidungsfreudig aussah, schielte dann zu dem Kellner. „Was empfehlen Sie uns denn heute besonders? Was ist eine Spezialität von Ihnen, die man unbedingt mal probiert haben muss?“, fragte er nach, und der Kellner lachte hohlbäuchig. „Ho-ho-ho, hm!“, machte er, sah nachdenklich aus. „Sie müssen einmal unsere Pizza mit Ananas probieren. Sie ist einfach unwiderstehlich, würde ich behaupten, und eine Spezialität des Hauses, hm. Soll ich Ihnen eine Große bringen – das reicht ohne Probleme für Sie beide.“ Hei sah zu Mari, die wenig hilfreich mit den Schultern zuckte. Kurz ging er in sich, lächelte dann und nickte. „Bitte.“ „In Ordnung, ho-ho-hm. Ich bringe Ihnen noch ein Wasser dazu“, bestätigte der Kellner, schnappte sich seine Karten und tänzelte wieder davon. „Psst“, machte Hei und beugte sich ein wenig über den Tisch zu Mari, lachte leise. „Hast du eine Ahnung, was… eine Pizza ist? Ich hoffe, dass es nichts allzu schlimmes ist – ich habe dieses Wort noch nie vorher gehört. Klingt irgendwie modern, aber vielleicht ist es ja nur ein anderes Wort für irgendetwas, was man kennt…“ Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. Der Kellner kam wieder, stellte das Wasser auf den Tisch – zwei schlanke, elegante Gläser und eine Flasche, die genauso geformt war, aber für sie beide gut reichte. Alles schien hier aufeinander abgestimmt. Nicht schlecht, nicht schlecht – Hei war noch nie in so einem Restaurant essen gewesen, jedenfalls glaubte er sich nicht zu erinnern. „Auf der Karte stand, glaube ich, etwas von einem Belag mit Ananas, Käse und einer Soße… auf einem Teigboden? Das hört sich wie Fladenbrot an, aber das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.“ Hei setzte sich wieder ordentlich hin und schmunzelte. „Nun, es wird jedenfalls etwas Großes sein müssen – ich habe wirklich Hunger. Und du sollst ja auch satt werden.“ Übrigens, das fiel ihm jetzt gerade erst ein… würde er den ganzen Spaß eigentlich bezahlen müssen? Hm, das könnte sein Reisebudget ja fast sprengen – ach, das würde schon gut gehen. Solange diese ‚Pizza‘ auch etwas taugte, bezahlte er ja gern dafür.
 

Hyuuga Mari

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Was man machte, wenn man keine Ahnung hatte? Klar, sich einfach von Jemandem beraten lassen, der mehr Ahnung zu haben schien. Auch wenn man natürlich niemals wissen konnte, ob Derjenige auch wirklich gute Einschätzungen von sich geben konnte oder eben nur danach aussah, in Wirklichkeit aber eine einzige Niete war. Hei jedenfalls bevorzugte es, den Kellner nach einer Empfehlung zu fragen, da ihm die Karte ebenso spanisch (italienisch?) vorkam wie der Hyuuga. Soweit, so gut. Ihnen wurde eine 'Pizza' empfohlen – was war das nur für eine merkwürdige Bezeichnung für eine Speise? Allein dies ließ die Braunhaarige skeptisch werden, konnte etwas schmecken, was bereits einen so komischen Namen trug? Egal, die Bestellung konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden, da der Kellner bereits eifrig verschwunden war und wenn Mari ehrlich war, dann hörten sich die Namen von fast allen Gerichten auf der Karte außergewöhnlich an. Nachdem die Jugendlichen ihre Gläser Wasser erhalten hatten, gönnte sich die Hyuuga einen Schluck, merkte, dass sie über die vergangene Zeit ziemlich ausgetrocknet war. Zum Glück stand eine große Flasche des Getränks für die Ninja bereit, da konnten sie sich ausgiebig bedienen. „Ich habe keinen blassen Schimmer, was das sein soll.“ So viel dazu. Es war nicht das erste Mal, dass die 15-Jährige in einem Restaurant essen ging, hatte auch schon mehrmals 'exotischer' gegessen, einfach, da ihre Familie sich dies leisten konnte. Aber das? Nein, das war ihr bisher wirklich noch nicht auf den Teller gekommen. Hoffentlich würde sich das Geld, welches durch dieses Essen hier ausgegeben wurde, auch lohnen. Andernfalls freute sich Mari eben auf die Küche ihrer Mutter Zuhause – und musste bis dahin mit knurrendem Magen ausharren. Sie zuckte mit den Schultern, der leicht fragende Blick war ihr mit geschultem Auge anzusehen. „Nun.. falls es so merkwürdig schmeckt, wie es sich anhört, kannst du es ruhig alleine essen.“ Was machte sich mit dieser Aussage bemerkbar? Genau, die Hyuuga war – ob man es nun von Anfang an annahm oder nicht – irgendwie ein Gewohnheitstier. Und daher stand sie allem, was sie nicht kannte, zu Beginn erst einmal äußerst skeptisch gegenüber. Ob das ein Fluch ihres Clans war? Dieser war wirklich nicht modern und der Nachwuchs wurde dementsprechend auch erzogen. Das Alte hat zu Ruhm geführt, das Neue könnte Chaos bringen. Obwohl – das stimmte auch nicht mehr. Waren nicht einige Veränderungen innerhalb der Hyuuga am Laufen? Egal – andere Geschichte.

Einige Zeit verstrich, die im Prinzip nur mit Warterei verbracht wurde. Die restlichen Gäste konnten ausgiebig beobachtet, die Gespräche belauscht und mit dem bereits angelieferten Besteck gespielt werden. Dazu noch ein gelegentlicher Schluck Wasser und die Minuten konnten verstreichen, Stück für Stück. Wenn der Tatsumaki und Mari zwischendurch ein paar Worte austauschten, dann über keine sonderlich wichtigen Dinge. Über Iwagakure, das Fest, die Eindrücke, die sie während der Kämpfe erhalten hatten. Über private Dinge – beispielsweise – wurden keine Sätze ausgetauscht. Warum auch? War ja nicht so, als hätten sich die Jugendlichen irgendetwas Privates zu beichten... oder? „Unsere Spezialität, hm! Buon appetito!“ Der Kellner tauchte erneut auf, rückte die Kerze, die zuvor mittig des Tisches gestanden hatte, ein Stück zur Seite und positionierte dort einen großen – wirklich großen – Teller, auf der ein rundes Stück belegter Teig lag. Wie bereits angekündigt.. Ananas, ein bisschen Wurst – Schinken? – Käse. Ungefähr so viel konnte die Hyuuga auf den ersten Blick erkennen. Nachdem sich der Kellner mit einer Verbeugung verabschiedet hatte, hob Mari die Nase an, um den Duft, den diese 'Pizza' von sich gab, einmal voll auszukosten. Es duftete.. eigentlich recht gut. Zwar konnte die Braunhaarige den Geruch nicht so richtig einordnen, doch missfallen tat er ihr nicht. Auch wenn das 'Gericht' bereits in acht gleichgroße Stücke zerteilt worden war, nahm die gut erzogene – und unwissende – Hyuuga Messer und Gabel in die Hände, wechselte einen Blick mit Hei. „Hoffentlich wird es seinem Namen als Spezialität des Hauses auch gerecht.“ Just in diesem Moment knurrte der Magen der 15-Jährigen gut hörbar, diese schluckte unauffällig, stach ihre Gabel in die Pizza und schnitt sich ein mundgerechtes Stück ab. Bedingt durch den Hunger, wollte sie es sofort in den Mund stecken, merkte aber recht schnell, dass die Pizza unter dem Belag äußerst heiß war – so schnell, wie sich die Lippen also hatten schließen wollen, öffneten sie sich wieder. „Heiß..“, kommentierte Mari danach unnötiger Weise, denn der Suna-Nin hatte sicherlich erkennen können, was das Problem gewesen war. Nächster Versuch. Dieses Mal pustete die Hyuuga brav so, wie es ihr beigebracht worden war, aß vorsichtiger... und kaum hatte sie heruntergeschluckt, hellte sich ihr Gesicht mit einem leichten Lächeln auf. „Scheint ja kein allzu kompliziertes Gericht zu sein.. aber man kann es essen.“ Bedeutete so viel wie 'Schmeckt gut', eben nur in Maris Sprache der Zurückhaltung ausgedrückt. Um dies zu untermalen, schnitt sich die Kunoichi gleich noch ein Stück ab – na, Hei sollte sich lieber schnell anschließen, sonst war die ganze Pizza weg, bevor er auch nur hatte probieren können.
 

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Was, wie - alleine essen. Das war überhaupt keine Option und wenn Hei Mari etwas in den Mund stopfen musste, damit sie etwas in den Magen bekam. Das würde ganz rigoros durchgesetzt werden - einfach, weil bei dem Gewaltmarsch, der morgen anstand, etwas Gutes zu essen nun wirklich nicht zu vernachlässigen war. Das einzig Gute an der Sache war, dass Mari vielleicht manchmal stark daherredete, Hei aber durchaus unter diese erste Schicht blicken konnte... mehr oder weniger und manchmal. Mehr als er sollte, weniger als er wollte, wahrscheinlich. Tatsache war jedenfalls, dass Mari Hunger hatte und er wusste das – das hatte alleine schon der erste Teil dieses Essens gezeigt. Sie hatte diese Brötchen, die mit ein wenig Tomate und ähnlichem belegt worden waren, verschlungen, als gäbe es kein Morgen, richtig? Tja, aber sie wusste offensichtlich auch nicht, was eine ‚Pizza‘ war. Bald würden sie es wohl herausfinden… ob es so seltsam aussah, wie es sich anhörte? Wahrscheinlich nicht… die Menschen hier schienen alle nicht sonderlich skeptisch zu sein, und so ein gewaltiger Unterschied zwischen Geschmäckern konnte es dann doch wohl nicht geben, oder? „Kommt gar nicht in Frage“, erwiderte Hei wenig charmant und lachte leise. „Das akzeptiere ich nicht – du wirst etwas essen, so oder so. Abgesehen davon…“ Er schmunzelte leicht, sein Blick wanderte zu ihrem Bauch. „… Dein Bauch gibt mir schon seit einiger Zeit Recht in der Vermutung, dass du ein kleines bisschen Appetit auf etwas zu essen hast, richtig?“ Der junge Mann zwinkerte leicht, aber er hatte gut reden – auch er hatte Hunger. Aber er drohte ja auch niemandem damit, alleine essen zu müssen, oder?! Warten war nun aber erst einmal das oberste Gebot: Es gab ja nichts mehr, was sie jetzt tun mussten, um irgendwie ihr Essen zu bekommen außer halt zu warten. Die Zeit wurde mit nicht besonders interessanten Dingen überbrückt – Smalltalk, ein wenig beobachten der Leute, die sich hier aufhielten, aber im Großen und Ganzen nichts Großes. Sie waren in diesem Moment sowieso mehr Touristen als Shinobi, und das war vielleicht ganz gut so. Durch die Tatsache, dass sie hier mit ihren Plaketten willkommen waren und ein ‚Stein im Brett‘ hatten, sozusagen, konnten sie sich einfach nur auf ihren Abend konzentrieren und ein kleines bisschen aufhören, ständig den Verfolgungswahn im Hinterkopf gefangen zu halten. Der war für heute gesättigt – jetzt war der Magen dran.

Wie auf Kommando erschien der Kellner und balancierte einen großen, runden Teller auf einer Hand, den er – nachdem die Kerze zur Seite gerückt worden war – auf dem Tisch plazierte. Das also war eine Pizza? Rund, groß und… ziemlich lecker aussehend, eigentlich. Hei sah, wie sich die Nüstern von Mari bereits an dem Geruch gütlich taten und schnupperte schmunzelnd selbst einmal – ja, wirklich. Da konnte man nicht meckern; Wenn es so schmeckte wie es roch und aussah, nun, dann… würde das Essen schnell vorbei sein. „Es wird hoffentlich nicht umsonst so genannt. Ich finde, es sieht annehmbar aus… der dauernde Reis und Shiro wird einem doch mal langweilig. Vielleicht ist das ja eine angenehme Möglichkeit, mal etwas Neues zu probieren.“ Lächelnd sah er zu, wie Mari sich ein Stück abschnitt – gut erzogen, wie sie war, mit Messer und Gabel ein kleines mundgerechtes Stück – und es sich in den Mund steckte. Nur… blieb es da nicht. Offensichtlich war es heißer als gedacht – zufälliger- wie unnötigerweise bestätigte die Hyuuga das auch noch einmal – was dazu führte, dass sie erst einmal pusten musste. Noch wartete der Wüstensohn auf das Urteil der Prinzessin. Hm, normalerweise probierte der Knecht zuerst, oder? Um zu prüfen, ob die Speisen giftig waren… aber gut, ein wenig Rollentausch war doch auch mal ganz nett. Und wieder hellte sich das Gesicht der jungen Frau auf, als sie es geschafft hatte, das Stückchen zu essen – und die Aussage danach sagte einiges aus – das war wohl auch der Sinn der Sache, nicht? „Wenn du das so sagst, muss es ja sagenhaft schmecken“, stichelte Hei ein wenig unterschwellig und schnitt seine Hälfte des Gerichts in größere Stücke, die man mit der Hand essen konnte. Offensichtlich war dieser Teig wie gemacht dafür… also würde er das ausnutzen. Mari verschlang sowieso schon Stück für Stück, er musste sich beeilen. Ein Achtel landete auf seiner Handfläche, und von der Spitze an knabberte er sich voran in Richtung des knusprigen Randes; das weiche, würzige Aroma des Käses vermischte sich mit dem fleischigem Schinkengeschmack und schuf so ein wirklich wohlschmeckendes Gesamtkonzept, welches durch den fluffigen Teig nur abgerundet wurde. „Aber du hast Recht. Warum gibt es so etwas nicht in Shiro?“, fragte er, nachdem er einen Bissen heruntergeschluckt hatte und widmete sich dann wieder der Pizza. Was folgte, waren einige Minuten des gepflegten, gefräßigen Schweigens. Kein Wort musste gesprochen werden, es war alles gesagt worden und jetzt gab es nur noch die beiden… Pizzahälfte und die Ninjas. Wie füreinander geschaffen, nicht? Kurze Zeit später war die Pizza ratzeputz weggefuttert und die beiden lehnten sich mit zufriedenen Gesichtsausdrücken zurück und Hei ließ sich sogar zu einem entsprechenden Seufzer hinreißen. „Wunderbar… damit bin ich wirklich einigermaßen satt geworden. Dabei sah es gar nicht so viel aus.“ Die Wasserflasche war mittlerweile auch geleert worden, und der Kellner hatte sich dazu hinreißen lassen, kommentarlos die leeren Gläser und die Flasche zu ersetzen – durch andere Gläser, hohlbäuchiger und mit einer anderen Flüssigkeit gefüllt, die aber für Heis Empfinden kein Wasser war… aber nicht unbedingt schlecht schmeckte. Es hatte einen leicht brennenden Nachgeschmack, aber das lag vielleicht nur an der heißen Pizza, oder? Gefärbt war es jedenfalls ähnlich wie Wasser – also nicht wirklich – und war ein wenig säuerlich. Aber nicht wie Zitrone. Seltsam. „Aber rein an sich können wir durchaus auf einen Erfolg anstoßen“, gab Hei nach kurzem Überlegen zu bedenken. „Wir haben die beiden Luftköpfe zurückgeholt, einen Angriff zurückgeschlagen, den Treck heil nach Iwa gebracht… man kann uns nicht vorwerfen, dass wir unsere Sache nicht gut gemacht hätten.“ Er lachte leise. „Ich hoffe, unsere Rückreise wird ereignisloser… aber da wette ich fast drauf. Wird sicherlich nicht so anstrengend wie die Hinreise. Das war schon letztes Mal so, in Suna.“ Da waren ja auch einige Dinge dazwischen gekommen, nicht?
 
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