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Es kommt immer anders, als man denkt - Yugakure

Yamasaru Souta

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"Dieser verdammte..."
"Diese verdammten..."
"Sie haben was?!"
"Das geht zu weit!"
Die Gedanken, die sich Souta über die mögliche Verbrecherorganisation gemacht hatte, waren angesichts der nun von Daichi und Hoko offenbarten Tatsachen vollkommen untertrieben gewesen. Der Verdacht des Jungen, dass die beiden nicht alleine waren, hatte sich zwar bestätigt, doch dafür Geheimnisse ans Tageslicht gebracht, die ihn mehr als nur schockierten. Diese gesamte Mission, die eigentlich nur vorsah, eine Brücke im Reich der Blitze zu reparieren, entpuppte sich als ausgelöst durch eine Gruppe von Verbrechern, die sich dadurch einen Vorteil verschaffen wollten. Als sich die einzelnen, verstreuten Puzzleteile zusammensetzten, namentlich die zerstörte Verbindung zwischen dem Dorf im Kaminari no Kuni und der Umwelt, der Überfall der Banditen auf sie und andere Zivilisten und zu allem Überfluss auch noch der Verrat Kiyobus, verband sich alles zu einem großen, schlüssigen Bild. Eines, das dem Genin keineswegs gefiel. Einige wenige Fragen blieben noch offen, doch sicher war: Sie waren an der Nase herumgeführt, absichtlich hierher gelockt worden und nun wurde auch noch ein Mitglied ihrer Gruppe entführt, vielleicht ja um es gar als Geisel zu nehmen. Hokos folgende Idee gefiel dem Genin, eine direkte, schnelle und effektive Möglichkeit, es diesen Banditen zu zeigen und gleichzeitig Kimiko zu retten. Zu ihrem Wohle sollte sich nicht herausstellen, dass auch noch Benjiro von ihnen gefangen wurde. "Ich bin dafür", antwortete er dem Weißhaar entschlossen und ließ die Fäuste knacken, "Jetzt ist nicht die Zeit für toll ausgearbeitete, dumme Pläne, sondern die Zeit, zu handeln! Zeigen wir diesen Mistkerlen, dass sie sich mit den Falschen angelegt haben: Wir nehmen den direkten Weg!"

Dann dauerte es nicht mehr lange, bis das Trio schließlich los ging. Angeführt von Daichi, der als einziger den Weg kannte, ignorierten sie die Grundsätze der Heimlichkeit und Infiltration, nach denen Shinobi eigentlich leben sollten, sondern begaben sich absichtlich an den Ort, an dem wahrscheinlich bereits eine Falle auf sie wartete. Als das große Lagerhaus sichtbar wurde, entflammte in Souta das innige Bedürfnis, eine Ansprache, gerichtet an Hoko und Daichi, zu halten: "Jungs, hört zu: Soll diese Gruppe von Verbrechern nur glauben, sie wäre in der Übermacht, soll sie nur glauben, uns hiermit in die Enge treiben und einfach so besiegen zu können. Jeder einzelne von uns ist für solche Momente ausgebildet worden, kann kämpfen und wird es nun, wo es um unsere Kameradin geht, ohne mit der Wimper zu zucken tun! Wenn diese Banditen glauben, sie würden damit davonkommen, dann irren sie sich gewaltig!" Nun, wo sie hier waren, sich selbst gezeigt hatten, entschied sich Souta dazu, vorzutreten. Der Platz schien leer, weder in den Gassen, noch versteckt hinter irgendwelchen Ecken oder auf Dächern konnte er jemanden ausmachen. Einige Momente lang wartete er, dann machte er selbst den ersten Schritt. "Kommt raus!", schrie Souta in den Platz hinein, erwartend, dass sowohl aus der Lagerhalle, als auch der näheren Umgebung jemand kommen würde. Doch noch immer schien nichts zu geschehen. Deshalb ging Souta schließlich auf die große Doppeltür des Lagerhauses zu, holte mit dem Bein aus und trat sie schließlich unter einem lauten Knallen auf. Doch... wieder nichts.

Deshalb gingen die Drei in die lange Halle des Lagerhauses hinein, an zahlreichen langen Regalen, befüllt mit Proviant und Werkzeug, vorbei und sahen sich um. Als das nicht zu einem Resultat führte, versuchten sie, etwas zu hören, doch auch dies führte nicht zu einem Resultat. "Was zum?", entglitt es Souta ratlos, ehe die Gruppe sich wieder auf den Weg hinaus machte. So öffnete der Genin erneut die Tür, deren Schloss er gerade aufgetreten hatte, blickte nach Draußen... und auf eine Horde kahlköpfiger, muskulöser Männer. In deren Mitte stand ein Mann, der besonders herausstach: Sein schwarzes Haar war mit grauen Strähnen durchzogen, sein Bart voll und seine Augen stechend rot, in der linken Hälfte seines Gesichtes hatte er eine Schlange tättowiert. Und das wohl Schockierendste: Er hatte Kimiko bei sich, sie mit einern Klinge am Hals bedrohend, während er ihr mit der anderen Hand den Mund zuhielt. Ernst und emotionslos blickte er die Genin an: "Gebt eure Waffen rüber und dann auf die Knie. Die Hände hinter den Rücken, oder ich schlitze ihr die Kehle auf."
 
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Geduldig hörte sich der Rothaarige an, was Hoko in der Zeit in Erfahrung gebracht hatte. Geduldig hörte er sich auch dessen selbstverliebten Wahnvorstellungen, wie Daichi sie gedanklich nannte, an, auch wenn man währenddessen wohl eine leicht geschwollene Ader an seiner Schläfe entdecken konnte und er anfing, mit einem Finger auf den Tisch zu tippen. So war es tatsächlich fast schon eine an eine Heldentat reichende Rettung, als Souta endlich auftauchte und er wiederholen konnte, was er auch schon Hoko berichtete. Dass dieser nun aber erneut die Gelegenheit hatte seine Theorien von sich zu geben, daran dachte er erst gar nicht. Doch als der Weißhaarige dann anfing zu sprechen, fiel es ihm gleich auf und sofort verfinsterte sich sein Blick. Die Gründe dafür waren einerseits, dass ihm diese Selbstverliebtheit gegen den Strich ging, auch wenn er nichts dazu sagte, und andererseits, dass sie keine Zeit für ewig lange Ausführungen hatten. Kimiko war in Gefahr und sie mussten sie so schnell wie möglich retten. Glücklicherweise schien der Blick zu wirken und Hoko teilte tatsächlich nur die sinnvollste und logischste Theorie vor, was Daichi mit einem zufriedenen Nicken bedachte. Und der Blonde schien durch ihre Berichte genauso emotional aufgewühlt zu werden, wie sie es sind. Unter anderem wegen eben jenen Gefühlen, aber auch wegen der knappen Zeit, stimmte der Rothaarige zu, dass sie nicht lange planen und lieber handeln sollten.

Kurz darauf, nach den notwendigen Vorbereitungen, brachen sie auf und bewegten sich, von Daichi geführt, eiligen Schrittes durch die Stadt. Hin und wieder bekamen die drei Jungen, die alle doch recht ungewöhnliches Haar hatten, einen fragenden oder neugierigen Blick zugeworfen, doch keiner stellte sich ihnen in den Weg oder sprach sie an. Was wohl auch gut so war, denn zu diesem Zeitpunkt hatten wohl alle drei nicht vor sich von irgendwem oder irgendwas aufhalten zu lassen. Diese Verbrecher werden es noch bereuen sich mit uns angelegt zu haben. Wir sind immerhin Shiro-Nin! Mit entschlossenem Blick und Schritt betraten sie nun die Seitengassen, bewegten sich immer weiter in Richtung Lagerhaus. Doch kurz bevor sie es erreichten, hielt Souta sie plötzlich an um eine Rede zu halten. Da sie nicht wirklich Zeit hatten, war der Rothaarige versucht ihn zu unterbrechen, doch glücklicherweise war es nur eine kurze Rede und so stürmten sie kurz darauf auch endlich das Lagerhaus... Das leer war. Verwirrt sahen sie sich im Inneren um, konnten aber nicht mal eine Maus entdecken. Verwirrt blickten sie sich an, ehe sie sich entschieden das Lagerhaus schließlich wieder zu verlassen... Nur um direkt in den Hinterhalt ihrer Feinde zu laufen.

Hier waren sie nun also, vor ihnen ihr Feind in voraussichtlich seiner vollen Stärke und mit einer Geisel. An sich war die Situation nicht anders, als wenn sie ihren Feind im Lagerhaus angetroffen hätten, doch die Überraschung des Hinterhalts lies dennoch eine leichte Panik in Daichi aufsteigen. Was tun? Was soll ich nur tun? Soll ich tun, was er sagt? Versuchen, irgendwie Zeit zu schinden? Einfach angreifen? Schließlich fiel seine Entscheidung darauf, dass er etwas Zeit schinden und dabei einen Angriff vorbereiten wollte oder wenigstens den anderen beiden die Möglichkeit bieten wollte einen Angriff vorzubereiten. „Wer seid ihr? Und was habt ihr vor? Warum habt ihr die Brücke zum Einsturz gebracht? Was wollt ihr von uns?“ Während der Rothaarige diese Worte sprach, ging er langsam in die Knie und führte seine Hände ebenso langsam nach vorne, scheinbar um nach der Kunaitasche an seinem Oberschenkel zu greifen. „Ha! Wozu sollten wir euch das erzählen. Glaubt ihr echt, wir sind so blöd euch das zu erzählen und lange herumzuquatschen? Nun werft endlich eure scheiß Waffen rüber! Oder das Mädel geht hopps!“ Der Mann war offensichtlich wütend und aufgeregt, das war wohl eine gute Sache. Seine Augen huschten zwischen den Dreien hin und her, was bedeutete, er würde nicht so intensiv auf Daichi achten können. Diesen Moment nutzte er nur zu bereit aus. „Katon: Haisekishō“ Eine Aschewolke schoss sofort aus seinem Mund direkt auf das Gesicht des Mannes mit dem Schlangentattoo im Gesicht zu. Vermutlich würde Kimiko auch von diesem Angriff betroffen sein, aber da er keine größeren Verletzungen verursachen würde, war das wohl weniger schlimm. Und ohne abzuwarten, ob sein Angriff Wirkung zeigte, stürmte der Rothaarige auch schon los in dem Versuch Kimiko zu befreien. Er hatte wirklich keinen großartigen Plan und reagierte einfach spontan in der Hoffnung, dass es schon irgendwie klappen würde mit der Unterstützung seiner beiden Teamkameraden.
 
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Genug der Worte! Endlich war mal ACTION angesagt! Um diese lobenswerte Entwicklung zu honorieren, hatte Hoko sich spontan einen Kampfrap einfallen lassen, der einige äußerst gewagte Wortspiele und Reime auf die Namen von ihm und seinen Teamkameraden enthielt und entsprechend (wenig) Anklang fand, die vollen 10 Minuten lang die er Strophen improvisieren konnte. Danach ließ sein Atem nach und, zugegebenermaßen, auch seine Kreativität, ihm fielen einfach keine weiteren Strophen mehr ein, die er jetzt noch singen konnte, ohne sich zu wiederholen oder das Versmaß zu verletzen. Beides Todsünden für einen Musiker, sodass er sich darauf beschränkte, einfach so schnell er konnte zu laufen um mit Souta-Bro und Daichi-Bro Schritt zu halten. Und während er das tat, überlegte Hoko sich bereits eine Siegesmelodie, die er nach all dem hier singen würde. Ihr Sieg stand ja wohl außer Frage!

Nun, ganz so einfach wurde es dann leider doch nicht. Die Lagerhalle zu finden war einfach genug - Daichi-Bro konnte ihnen immerhin den Weg zeigen. Doch danach ging wirklich alles schief. Keine bösen Kerle, die man einfach mal so verprügeln konnte, stattdessen ein ganzer Haufen glatzköpfiger Muskelprotze in der Überzahl - und Kimiko-Sis als Geisel! Zum ersten Mal seitdem er Sunagakure verlassen hatte, spürte Hoko dieses widerliche Gefühl, ganz klein zu sein. Regelrecht winzig. Ein Nichts, ein Versager, jemand wegen dem gleich einer seiner Teamkameraden sterben würde und er konnte nichts, garnichts, dagegen tun.

"Aneko ist halt eben besser." "Du bist halt zweite Wahl. Da kannst du nichts gegen tun." "Komm schon Hoko, gib auf." "Ja, komm nach Hause." "Werd' einfach Sänger oder sowas, darin bist du doch so gut." Immer dieselben Stimmen. Und das Schlimmste, diesmal hatten sie sogar Recht! Er hatte ja unbedingt besser sein wollen und jetzt würde jemand sterben nur weil...
"Katon: Haisekishō!" Dieser Ruf, gefolgt von einer Aschewolke und überraschten Schreien brachte Hoko in die Realität zurück! Er lebte noch! Kimiko-Sis lebte noch! Und Daichi-bro stürmte gerade nach vorne, um seinem Jutsu Taten folgen zu lassen! Und das ohne Hoko irgendwie zu beteiligen. Ging ja mal garnicht! Zum Glück machten sich gerade mehrere der glatzköpfigen Unholde daran, auf ihn zu zu stürmen, sodass Hoko ebenfalls glänzen konnte. "Daichi-bro! Souta-bro! Hoch!" Er hoffte, dass die Beiden sein Kommando zu springen rechtzeitig begriffen, während er eine schnelle Abfolge von Fingerzeichen formte und dann auf die Erde schlug. "Doton: Shouhen Daichi!" Ein Beben ging durch die Erde, von Hoko ausgehend, der Boden bekam Risse und mehrere Gegner kamen ins Straucheln oder fielen um. Bei letzterem half Hoko durchaus nach, der sich kaum dass er sich wieder bewegen konnte mitten in die Menge stürzte und zwei der Kerle zu Fall brachte, nur um dann sein Seil in die eine Hand zu nehmen. "Kommt schon, ihr Flaschen, es geht los!"

(OOC: Sorry für die lange Wartezeit, Leben ist manchmal doof.)
 

Yamasaru Souta

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Mit Mut und Entschlossenheit in die Festung des Gegners zu stürmen und einen Kampf zu erwarten war eine Sache. Eine andere Sache war es dann jedoch, mit der tatsächlichen Realität konfrontiert zu werden. In Souta breitete sich das Gefühl aus, einen schrecklichen Fehler begangen zu haben. Nicht weil er die Konfrontation mit den Verbrechern gesucht hatte, denn die brauchte es, sondern weil er es so unvorbereitet tat, dass er Kimiko im Endeffekt selbst die Klinge an den Hals hielt. Sollte er sich nun ausliefern? Das wäre nicht er und käme einem Aufgeben gleich. Er musste kämpfen, natürlich, würde er aber nun einfach auf den Anführer zustürmen, würde das in einer Katastrophe enden! Doch noch während sich der Junge in diesem inneren Konflikt befand, entschied ein anderer zu handeln: Daichi. Mit einer heißen Aschewolke bedeckte er das Schlachtfeld und behinderte so vor allem den Anführer. Um das eigene Gesicht zu schützen und vom Husten eingenommen, musste er kurzzeitig von Kimiko ablassen, die so wenige Schrittte Abstand von ihm gewinnen konnte. "Genial, Daichi!", rief Souta dem Rotschopf zu, der sogleich auf das Mädchen zustürmte. Doch es wäre nicht sein super Team gewesen, wenn nicht auch Hoko die Initiative ergriffen hätte! Mit einem Beben riss er den Boden leicht auf und brachte mehrere Gegner ins Straucheln. "Woah!", staunte der Junge, während er sich in der Luft befand, "Ihr beiden habt's ja echt drauf!"
Seine beiden Kameraden hatten eindrucksvoll gezeigt, dass er sich auf sie verlassen und ihnen vertrauen konnte, somit war es also auch Zeit für ihn, sich ins Getümmel zu stürzen!

Während der Rotschopf auf die inzwischen vor Schwäche leicht gestürzte Kimiko zulief, kümmerte Hoko sich um mehrere der Gegner, die bewaffnet mit Schlägern, Schlagringen und Messern in Massen ausrückten. Was jetzt galt, war sich Hoko anzuschließen, um Daichi ausreichend Rückendeckung zu geben. So kümmerte sich auch Souta um einige der noch strauchelnden Gegner, weichte besonders den Angriffen mit den Schlägern nach unten hin aus, um eigene Schläge in wichtigen Regionen zu setzen. Die rissige Erde konnte der geschickte Junge zu seinem Vorteil nutzen, die heiße Asche hingegen erzeugte beim Ausbreiten auch bei ihm leicht brennende Stiche. Zähne zusammenbeißen und konzentrieren, das war nicht die Zeit, sich wie ein kleines Mädchen aufzuführen. So erwartete er den Angriff dreier Gegner, die von nahezu allen Seiten gleichzeitig angriffen. Was blieb, war die Flucht nach hinten. "Jōdan majiri ni Saru!", rief der Affenjunge, vollzog ein Rad rückwärts und trat dem ersten Glatzkopf gegen den muskulösen Kiefer, schickte ihn somit auf die Matte. An dem Angriff des nächsten huschte er mit einem schnellen "Sokkō" vorbei, um mit einem schnellen und gezielten Schlag ins Gesicht zu kontern. Nummer drei war da schon vorsichtiger, hielt seine Arme schützend vors Gesicht, um nicht das gleiche Schicksal zu ereilen, den Rest des Körpers dabei hoffnungslos vergessend... Ein gerader Tritt mit Links in die Magengrube, darauf ein seitlicher mit Rechts in den Solarplexus, und auch dieser Bulle war auf Weiteres gebändigt.

Somit hatte Daichi freie Bahn! Wenn er schnell genug war, könnte er Kimiko befreien... hätte der Anführer keine eigenen Pläne gehabt. So schnell er sich erholt hatte, griff er auch die fliehende Kunoichi am Schopfe und riss sie an ihren Haaren zurück, ehe er sie zur Seite auf den Boden schleuderte. "Wie kannst du es wagen?!", schrie Souta das Schwarzhaar wütend an, "Leg dich gefälligst mit jemandem an, der noch kämpfen kann!" Zeit für ein hitziges Wortgefecht im Kampfgetümmel blieb jedoch keineswegs. Um nicht von Daichi überrannt zu werden, wappnete sich der Mann für dessen Angriff. Im Gegensatz zu Souta war Daichi kein Taijutsuka, seine Stärken lagen woanders, der Verbrecherboss hingegen schien ein wenig auf dem Kasten zu haben. So packte er den anstürmenden Shinobi so, dass ein eventuelles Kunai keine Gefahr für ihn darstellte, und warf ihn über seinen Körper hinter sich. Noch bevor er im Dreck der Gasse landen konnte, befahl der Fremde lauthals: "Trennen!" Und wie er dieses eine Wort rief, erschienen weitere Männer auf den tiefen Dächern der Umgebung, mit Kanistern, deren Inhalt sie in den Eingängen aller Gassen, die in Richtung Hauptplatz zeigten, frei verschütterten. Über speziell der Gasse, in der Daichi nun wartete, konnte man ein kleines, aufgespanntes Seil, viel eher an einen Faden erinnernd, erspähen. Auf ihm ein braungebrannter, unglaublich magerer Mann stehend, der in aller Sorgfalt über es spazierte und statt großen Pfützen eine feine Spur unter ihm ergoss. Sowie Souta sich das schadenfrohe Lächeln, den abgesehen von einem braunen Zopf rasierten Schädel und die in zwei Teile gespaltene Zunge ansah, fühlte er sich an eine Schlange erinnert. Auf dem Dach neben ihm stand ein Mann, den Daichi nur zu gut kannte, der dem anderen vom Kopf bis zu den Füßen glich, abgesehen von den Haaren und der Zunge ganz wie er aussah: Fire Fryer Fudo. Auf einen langen Stab pustend, entfachte er aus seinem Mund einen flammenden Strahl, der die am Boden liegende Flüssigkeit, Öl, entzündete. Die anderen ließen Streichhölzer fallen und erzeugten somit hohe Wände aus Feuer, die das Lagerhaus vom Zentrum der Stadt abschirmten, Daichi von Souta und Hoko. "Hey", leckte sich Fudo über seine Lippen, "Überlass ihn mir."

So sprang der Pyromane zu ihm in die Gasse und schloss Daichi zwischen ihm und der brennenden Wand ein. Dann fixierte er ihn wie ein Jäger seine Beute. "Hmpf, so sieht man sich wieder, he? Typisch Shinobi, glaubt, mit seinem Chakra und ein paar lächerlichen Fingerzeichen wäre er allem und jedem überlegen. Pff. Nur mal eben Zeige- und Mittelfinger zusammenpressen und schon entsteht 'ne Aschewolke." In seinem Ton klang Hass mit, nahezu Verachtung. "Lass mich dir mal was sagen: Wahres Feuer ist viel gefährlicher. Heißer und... schneller!" Im gleichen Augenblick schoss ein Flammenstrahl aus seinem Mund empor, mehrere Meter weit in die Luft. "Du wolltest mich sabotieren. Ich weiß davon. Du und das grünhaarige Mädchen. Gut, ihr beiden wollt eine Show, dann geben wir sie doch. Zeigen wir den Einwohnern von Yugakure, wie eine richtige Feuershow aussieht! Hahahaha!" Und somit rannte er davon, weiter in die verzwickten Gassen hinein. Hinter den Gebäuden hallte es: "Du weißt, wo du mich findest! Natürlich kannst du auch ablehnen, dann zeigt mir halt das Mädchen, was sie draufhat!"

Im gleichen Moment, als sich dies abspielte, war Souta auf den Anführer der Bande zugerannt. Er hatte es gewagt, Kimiko weiter zu verletzen, ihr dabei sogar noch an den Haaren zu reißen! "Du verdammter Bastard!", setzte der rasende Junge sein Schreien fort. Doch kurz bevor er ankam, schreckte er zurück. Unter seinem Mantel zog das Schwarzhaar mit der linken Hand eine Klinge hervor, ungefähr 40cm lang, die andere hielt noch immer das Messer. In beiden Händen bewaffnet, begab sich der Verbrecher in Kampfstellung. Souta wollte zwar nicht danach fragen, doch das war jetzt bitter nötig: "Hoko, Kunai!"
"Na!", mischte sich eine ölige Stimme ein, als eine Person direkt vor Hoko auf dem Boden aufkam. "Jungs, ihr habt den Chef vorhin gehört." Und sogleich warf er einem der Muskelprotze den Kanister zu, den er in den Händen hielt. Auf dem Boden verteilt, wurde auch dieses Öl entzündet, sodass sich zwischen Souta, dem Anführer und einem halben Dutzend Muskelprotze und Hoko, dem Zwilling und ebenfalls einem halben Dutzend Muskelprotze nun auch eine feurige Wand erstreckte. "Man trennt euch, man drängt euch wie Vieh in eine Ecke, und schon seid ihr gleich viel ungefährlicher. Nicht...", und hier machte er eine Pause, dehnte sich nach hinten über und schlug nicht nur eine Brücke, sondern berührte tatsächlich mit den Fingern seine Hacken, ", dass du jemals gefährlich gewesen wärst, hahahaha! Ein Shinobi, der mit Seilen kämpft, ein Fesselkünstler, ja? Darf ich mich vorstellen: Ich bin Slither Snake Sakon, Schlangenmensch und derjenige, der dich nach deiner Mutter winseln lassen wird!"
 
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Es hätte so einfach sein können. Awesomeness ausstrahlen, ein paar Bösewichter vertrimmen und dann mit der dankbaren Geretteten zurück nach Hause. Aber das Leben als Shinobi war nun einmal gefährlich und voller Unabwägbarkeiten, woran Hoko in dieser Situation wieder einmal erinnert wurde. Gerade noch hatte es ausgesehen, als würde ihr Auftrag jede Sekunde abgeschlossen sein und jetzt fanden er und seine Gefährten sich voneinander getrennt vor, getrennt durch eine Mauer aus Feuer.. und jemand stellte sich ihm in den Weg. Jemand, der sich als Slither Snake Sakon vorstellte und Hoko auch sehr an eine Schlange erinnerte. Besonders die Zunge. "Alter, Mann, nichts für ungut, aber das is ja mal das übelste Klischee." Slither blinzelte, einigermaßen verdutzt. Er hatte wohl damit gerechnet, dass Hoko in Panik verfiel oder aber eine mutige Kampfansage machte, aber... Damit sicherlich nicht. "Ich meine im Ernst, das mit der Zunge geht ja noch, aber die ganze Chose mit dem Rasieren und dem Namen? Und das als Schlangenmensch? Echt mal, du bist ein wandelndes Klischee wie aus ner Freakshow." "Sssss, lach' du nur." Nachdem der erste Moment der Überraschung vorbei war, entschied Sakon sich dafür, diese Reaktion als das typische Geplustere eines jungen Shinobi zu interpretieren, der nicht wusste, wie er mit seiner Angst sonst umgehen sollte. Nur nicht aus der Reserve locken lassen. "Ich habe dich kämpfen sehen, Weißhaar, und du hast so keine Chance gegen mich. Ich bin gelenkiger als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Ich kann mich durch Öffnungen zwängen, die gerade mal so groß sind wie eine Schublade. Es gibt keine Zwangsjacke, die mich halten kann, keine Handschellen die mich binden können! Was willst DU dagegen schon tun?" Zu seiner großen Überraschung war sein Gegner davon immer noch nicht eingeschüchtert. Im Gegenteil, das Weißhaar nahm lediglich sein Seil von der Schulter und spannte es ein wenig zwischen seinen Händen, wie um dessen Reißfestigkeit zu überprüfen. Dann nickte es und legte das Seil wieder um seine Schulter, ehe es Sakon zugrinste und einen Daumen hochreckte. "Dann bist du ja genau an der richtigen Adresse, Kollege. Ich bin Yontatami Hoko, Mitglied des legendären Clans der Fesselkünstler. Und was wir nicht fesseln können, das gibt es nicht, verlass dich drauf!" Sakon leckte sich mit seiner gespaltenen Zunge über die Lippen. "Wir werden ja sehen, Kleiner... Wir werden ja sehen."

Sakons Prophezeiung bewahrheitete sich, wenn auch nicht so, wie Hoko das wohl gerne gesehen hätte. Statt nämlich einfach so bei der ersten Gelegenheit gefesselt zu werden und verzweifelt fest zu stellen, dass der Ruf der Yontatami berechtigt gewesen war zeigte sich Sakon tatsächlich als enorm talentierter Entfesslungskünstler, der sich teilweise sogar absichtlich fangen ließ, um Hoko zusätzlich zu demoralisieren. "Na komm schon. Ist das alles? Da kenne ich ja Frauen im Rotlichtviertel, die besser fesseln." Solche und ähnliche Provokationen musste Hoko sich sehr häufig anhören, gefolgt von Faustschlägen und Tritten. Dankenswerterweise waren diese nicht besonders kräftig, denn ansonsten wäre es um den jungen Ninja sehr schnell geschehen gewesen. Stattdessen trugen sie lediglich ein Scherflein dazu bei, dass Hokos Moral sehr langsam angefressen wurde und er immer mehr Fehler machte, die es Sakon natürlich nur noch einfacher machten, sich zu befreien und Hoko zuzusetzen. Ein Teufelskreis, aus dem es für den weißhaarigen Shinobi kein wirkliches Entrinnen gab. Er hatte alles versucht, zu dem er sich in der Lage sah, jeden Knoten, einige davon sogar wirklich kompliziert, doch nichts hatte genutzt. Er war am Ende. "Sssssss... Ist ja langweilig. Erst so große Töne spucken und dann nichts dahinter. Öööööde. Sssss! Komm schon! Wehr dich!" Wieder ein Schlag, genau auf einen sich ausbreitenden blauen Fleck, und diesmal tat er sogar weh. Es gab nur so viel, das Hoko einstecken konnte, er war nun einmal nicht so ein Monster an Ausdauer wie Souta-bro oder andere Mitglieder seines Clans. Wenn man ihn lange genug schlug, tat es irgendwann weh.

"Ssso... Das reicht jetzt." Sakon klang gelangweilt und tatsächlich war er das auch. Man konnte einen Gegner nur so lange dominieren, bis es langsam eintönig wurde. Mit einem hellen Schnappgeräusch zog der Schlangenmensch ein Messer hervor und ließ die Klinge aus dem Heft springen, die fein melierte Schneide glänzte bedrohlich, fast kupferfarben, im Licht des umhertanzenden Feuers. "Ich würde ja gerne sagen dass ich es schmerzlos machen werde, aber sehen wir der Tatsache ins Gesicht, ich bin ein kranker Bastard... Also nein. Schmerzlos machen werd ich es nicht. Aber vielleicht kurz. Mal sehen. Hast du noch irgendwelche letzten Worte?" Er beugte sich über Hoko, ging dafür sogar extra in die Hocke. Zu Sakons großer Überraschung grinste der Shinobi jetzt plötzlich. "Ote!*", hustete er. Und dann ging sein Plan endlich auf.

Mit einer blitzschnellen Bewegung legte Hoko dem Schlangenmenschen sein Seil um den Hals und knotete es zu. Noch während Sakon überrascht versuchte, ihn davon ab zu halten, formte der weißhaarige Shinobi einige blitzschnelle Fingerzeichen, wobei er das Seil fest zu sich zog, sodass es unter dem Druck leicht vibrierte. "Doton: Dochu Eigyo no Jutsu!", rief er laut aus und versank mit einem lauten Krachen im Boden. Überrascht würgte Sakon auf, als das Seil ihn so plötzlich zu Boden zog, doch dieses Würgen ging in einen überraschten Schrei über als er sah, wohin Hoko ihn unterirdisch zog. Das Feuer brüllte und wütete immer noch, doch natürlich würde es jemandem unter der Erde nichts anhaben können... Ganz anders ihm, der von dem Seil, aus dem er sich so nicht herauswinden konnte, unaufhaltsam dort hin gezogen wurde... Gleich war es vorbei...

Mit einem weiteren lauten Krachen brach Hoko aus der Erde hervor und schnappte nach Luft. Gottseidank hatte sich die Spannung an dem Seil gelockert, was bedeutete, dass Sakon ohnmächtig geworden war. Er hätte ihn verbrennen lassen, klar, aber auch nur, wenn es unbedingt sein musste. So starb immerhin keiner. Zufrieden reckte Hoko die Arme in Siegerpose in die Höhe, ehe er damit begann, den bewusstlosen SAkon zu fesseln. Mal sehen, wie er DARAUS entkommen würde...

(*Entspricht im japanischen Shogi "Schach")
 

Yamasaru Souta

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Nahezu schon machtlos wich Souta den Angriffen seines Gegners zurück, spielte so auf Zeit. Er brauchte ein Kunai, dringend! Selbst eine andere Waffe würde es schon tun, solange er sich damit verteidigen konnte. Doch je weiter ihn die Messerstiche zurückwarfen, desto unwahrscheinlicher wurde es auch, dass er es bekam. Die Augen des Taijutsukas fixierten sich lediglich auf den Anführer der Verbrecher - eine Ablenkung konnte er sich nicht erlauben. Der Fremde war zwar kein Shinobi, doch seine Angriffe kamen schnell und überraschend. Er bediente sich keines Musters, an das sich Souta hätte gewöhnen können, und zielte im Gegensatz zu seinen Untergebenen auf ein schnelles, effektives Ende ab. Und so wusste letzterer nicht, wie es um Hoko bestellt war, hoffte jedoch aus blankem Unwillen, etwas anderes zu glauben, das Beste: "Er muss zu stark beschäftigt sein!"
Als auch Daichi schließlich aus seinem Blickfeld verschwunden war, war es so, als existierten nur noch Souta und sein Gegner. Er, sein Gegner und natürlich die flammenden Wände, denen sie sich immer stärker näherte. Wenn er weiterhin nur passiv kämpfte, wäre es das bald für den Genin gewesen, das erkannte auch der Unbekannte, vielleicht zielte er gar genau darauf. "Jahrelange Ausbildung und keine Ahnung, was du tun sollst.", spottete dieser und traf damit ins Schwarze. Souta musste sich etwas einfallen lassen, sofort! Ausweichen war schön und gut, aber den Angriff abwehren, vielleicht ja sogar kontern, das war seine einzige Option. Vielleicht ja...

Plötzlich bildete sich ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen des Jungen. "Ausweichen, abwehren, kontern." Wieso sollte er das getrennt sehen? Wieso in Alternativen denken? Sein Kampfstil war nicht so starrsinnig, als dass er nur auf eine dieser Möglichkeiten zurückgreifen konnte, also durfte Souta auch nicht in solchen Mustern denken. Er würde von all diesen Optionen Gebrauch machen, sie kombinieren! Das, was diesen Stil tatsächlich ausmachte, war seine Flexibilität - die Fähigkeit, in den ungewöhnlichsten Situationen die ungewöhnlichsten Ideen hervorzubringen. "Zeit, dir die wahre Stärke des Tawamura na Kodomo zu zeigen!"

Und somit wartete der Junge den nächsten Angriff seines Gegners ab. Gerade rechtzeitig reagierte er, machte einen Schritt nach links und ließ sich dort dann schließlich wie ein Brett zu Boden fallen, den Schmerz des Aufpralls ignorierend. "Ausweichen!"
Dann musste es schnell gehen: Seine Hände wanderten auf seinen eigenen Stiefel zu - die Geheimwaffe in seinem Plan! Er lockerte die Schlaufen und zog ihn dann schließlich aus, bevor der Verbrecher endlich reagierte. Dieser kniete sich leicht hin, während er versuchte, mit dem Messer auf den Jungen einzustechen. Sich auf den Rücken einrollend, begab Souta sich in eine Kerze, ehe er nach oben absprang, dabei über den Arm des Mannes flog und schließlich seitlich stehend vor ihm landete. Der Bruchteil einer Sekunde, nicht mehr war nötig, bevor er sich leicht rausdrehte, um den Stiefel, den er in der rechten Hand trug, gegen die scharfe Klinge seines Gegners zu stoßen, die sich im Material des Schuhs verfing. "Abwehren!"
Dann musste es schnell gehen! Mit einem Ruck zog Souta seinen Stiefel wieder weg und warf ihn in die Flammen, die Waffe seines Gegners gleich mit. Auf die Entwaffnung hin ließ sich Souta schließlich wieder zu Boden fallen, dieses Mal jedoch mit der Vorderseite voran, und was noch viel wichtiger war: Dieses Mal fing er sich mit seinen Händen ab, die seinen Körper fortan halten würden. Nachdem er seine Beine möglichst nach herangezogen hatte, schoss er sie in einem Ruck nach hinten, trat dem Mann gegen beide Schienbeine und ließ ihn so zu Boden fallen. Den runterfallenden Kopf umklammerte er mit den Füßen, beschleunigte den Fall somit nicht nur, sondern schmetterte den Kopf zu Boden - das Setsuna Igaisa. "Kontern!"

Ein schneller Sprung nach vorne und er stand seinem Kontrahenten schließlich wieder gegenüber. Am Boden liegend, scheinbar bewusstlos und mit einer blutüberströmten, gebrochenen Nase. Souta selbst war am keuschen und schwitzte. Der Kampf, das Ausweichen und sein letztes Manöver hatten ihn ganz schön außer Atem gebracht, während das Feuer sengend heiß den Platz erhitzte. Mit seinem Unterarm wischte er sich über seine Stirn - um im nächsten Moment die Faust seines Gegners im Gesicht zu spüren und einige Meter weit nach hinten geschleudert zu werden. Dieser verschwendete erst gar nicht seine Zeit damit, sich selbst das Blut aus dem Gesicht zu wischen, sondern hob seine beiden Fäuste und ging in Stellung. "Ich habe meine Waffe verloren, na und? Im Gegensatz zu dir und euch anderen Kindern, die sich Shinobi nennen, besitze ich Erfahrung. Viel mehr als ihr alle zusammen, das kann auch euer Einsatz von Chakra nicht wettmachen. Du lässt deine Deckung fallen, wenn du glaubst gewonnen zu haben, ich hingegen bin immer auf der Hut." Der Unbekannte spuckte große Töne; sollte er doch erstmal beweisen, ob er denen gerecht wurde. Sich langsam von dem überraschenden Angriff erholend, stand der Junge jedoch wieder auf. Es war nicht so einfach, wie er gedacht hatte, doch das änderte nichts, Zeit für Runde 2!

"Komm doch her, rette deine Freundin!" Er sah zu Kimiko, in seinem Blick die Drohung weiterer Gewalt. "Ich hab gesagt, du sollst sie in Ruhe lassen!" Souta schrie laut, mit starker Stimme. Die Wut, die er auf seinen Gegner aufgebaut hatte, deutlich erkennbar. Ohne nachzudenken, seinen nächsten Schritt zu planen, rannte er auf seinen Gegner zu - bevor sich dieser Kimiko nähern, ihr etwas tun würde - und wurde überwältigt. Mit einer kurzen Bewegung hatte der Mann ihn zu Boden geworfen, seinen Schuh auf Soutas Hals drückend, wenngleich noch so schwach, dass diesem nicht die Luft abgeschnitten wurde. "Ein ernstzunehmender Gegner hätte sich nie so provozieren lassen." Nach einem kurzen Griff unter seine Kleidung zog der Verbrecher zwei kleine Wurfmesser hervor, warf sie auf den ausgebreiteten Mantel des Jungen. Damit hatte er ihn festgenagelt. "Ein ernstzunehmder Gegner hat auch immer Ersatzwaffen dabei. Nicht wie ein kleines Kind, das sein Kunai verloren hat und keinen Ersatz dafür findet." Dann verstärkte er den Druck auf Soutas Hals, nicht mehr lange, bis er es beenden würde. Dort oben thronte er, hielt den Genin eisern unter sich.
"Ich habe bereits gekämpft, als keiner von euch geboren war. Ich bin euch allen in so vielen Bereichen überlegen, habe viel mehr trainiert, bin erfahrener, klüger, aber dennoch stellt ihr Shinobi mich und meine Männer in den Schatten. Und weißt du, warum? Chakra. Chakra und Bluterben, mit denen euch das Glück gesegnet hat. Ihr seid in der Falle und habt ein Problem? Dann nutzt ihr einfach irgendeines eurer schicken Jutsu und schon ist alles gelöst. Doch dieses Mal nicht. Dieses Mal haben wir gewonnen. Diese ganze Mission, die eingestürzte Brücke, war von uns inszeniert!"
"...Was?"
"Es gab keine Brücke, wir haben die Verwaltung reingelegt, um euch herauszulocken. Eine handvoll Ninja, die wir überfallen konnten, die wir entführen. Und weißt du, was wir mit euch machen werden? Wir nehmen euch euer Chakra, dir und deiner Freundin das Bluterbe und dem weißhaarigen Jungen seine geheimsten Techniken. Das Rothaar und der Wildlingsjunge? Die werden als Versuchskaninchen dienen, ehe wir wissen, wie man Chakra überträgt. Dann... entsorgen wir euch."
Und damit sollte es ein Ende finden. Der Mann mit den roten Augen verstärkte schließlich den Druck, schnürte Souta Luft- und Blutzufuhr ab... Und seine Reaktion? Erneut, wie auch vorhin, ein Lächeln. Mit den Händen packte er den Schuh des Mannes, bevor ein Knie schießlich in Richtung seiner Brust zischte und damit im Bein des Mannes landete. Kurz geriet dieser dadurch ins Wanken, der perfekte Moment.
"Verzeih mir, Shugo."
"Es muss ein. Mach es!"
Mit einem Ruck löste sich Soutas Oberkörper vom Boden, die Messer zerrissen dabei den Stoff des Mantels, und dann warf er den Mann nach hinten. Im nächsten Moment sprang er ihm nach. "Die wahre Stärke des Tawamura na Kodomo!", rief er in der Luft, "Ist in jeder Situation die passende Antwort zu finden! Kyōryoku na Chōyaku!" Beide Beine anziehen, sich über dem Gegner positionieren und dann mit voller Wucht in seinem Gesicht landen und ihn zu Boden reißen! Mit einem lauten Knall kam dessen Hinterkopf zuerst auf, gefolgt von Souta, der auf ihm stand.

Dann beruhigte sich langsam alles, endlich konnte Souta sich Zeit für das nehmen, was um ihn herum geschah. Die Flammen waren dicht, doch Hoko hatte seinen Kampf gewonnen. Aus der Gasse, in die Daichi vorhin entschwunden war, kam schließlich ebenjener, angesengt und angeschlagen. Doch letzteres waren wohl alle. Und Kimiko war gerettet. Nur eine spezielle Person fehlte noch, schlich sich geradewegs vom Platz, nun, wo seine Kameraden verloren hatten. Souta passte ihn ab, den feigen Händler, fing ihn ein und drückte ihn dann mit dem Gesicht voran zu Boden. "Halt, halt, es ist nicht so, wie ihr denkt!", versank Kiyobu in Ausflüchten. "Wir haben dir vertraut, uns auf dich verlassen. Aber du hast uns verraten..." Souta war wütend, aber resignierte gleichermaßen. "Sie hatten mir gedroht. Sie hätten mich getötet!" "Wie lange schon?" "Na ja, also" "Wie lange?!" "Von Anfang an.
In Souta staute sich dieses eine, schreckliche Bedürfnis auf, das Gleiche wie letzte Nacht, wie zuvor beim Mann, den er blutig geprügelt hatte. Er hätte sich gewünscht, dass Shugo nun einschritt. Ihm sagte, was Richtig und was Falsch war. Doch das war nun seine Aufgabe. Er dachte an den jungen Mann, die Schuld, die er empfand. Nein, noch einmal wollte er das nicht zulassen. "Steh auf." Und dabei half er ihm. "Warum hast du dich nicht an uns gewandt? Wir hätten dich beschützt." "Das hättet ihr nicht gekonnt. Genausowenig wie ursprünglich das Mädchen oder den anderen Jungen. Die beiden durften überleben. Aber ich wäre längst tot"

Damit war es dann vorbei. Die Gegner waren besiegt und die Mission, da die Brücke nie tatsächlich eingestürzt war, beendet. Der Ort kümmerte sich bald darauf darum, den Brand zu löschen, Kiyobu führte die Genin an den Ort, an dem Benjiro gefangengehalten worden war und die Truppe war somit wieder vereint. Alle waren erschöpft, niemand hatte wirklich die Angebote der Stadt genutzt. Was da das nächste Ziel war, bevor sie sich alle wieder auf den Weg nach Shirogakure machen würden, war wohl klar. Natürlich erst nachdem die Dorfverwaltung informiert wurde, denn die Verbrecherbande, als auch Kiyobu mussten ihrer Strafe zugeführt werden.
Souta sah sich noch ein letztes Mal auf dem Platz um, bevor all das geschehen würde. Dann riss er seine rechte Faust in die Höhe und schrie aus ganzem Herzen:
"WIR HAAABEN GEWOOOOONNEN!"

Mission abgeschlossen
 
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