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F3 - Gebirgiges Gebirge

Sakkaku Hebi

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Cf: F2 – Felsige Felsen


Okay, das mit der angenehmen Temperatur, die von der Sonne ausging, stimmte nach einer gewissen Zeit auch nicht mehr. Eigentlich stimmte es schon nicht mehr, seit Hebi sich körperlich mehr betätigen musste, als man es bei einem einfachen Spaziergang tun müsste, aber jetzt, wo er schon eine ganze Weile latschen und mitunter sogar klettern musste, wenn er sich zu schade für den Wandlauf war, fiel ihm erst richtig auf, wie sehr er bereits schwitzte. Woran das lag, konnte Hebi sich sofort herleiten, war doch klar, dass die gute, braune Lederjacke zu viel Stoff wäre. Aber ablegen würde er sie deswegen ganz sicher nicht. Dass diese Insel wesentlich mehr als bloßes Gebirge bot, war ihm bewusst geworden, sobald er sich zuvor durch eben jenes einen Überblick über einen Teil Iitakas verschaffen konnte. Das Ding war geradezu riesig, sodass er nicht einmal das Ende sehen konnte - mal ganz davon ab, dass das Rotauge sich sogar recht sicher war, nicht einmal die Hälfte im Blick gehabt zu haben. Und hier sollte er sich auch noch darum kümmern, irgendwelche Plaketten von diversen Gegenspielern einzusammeln? Der junge Mann war sich ja schon zu fein, die anderen anzugucken, wie sollte er es zustande bringen, auch noch sein Chakra an sie zu verschwenden? Nun, selbst dafür war schnell eine Lösung gefunden, denn bei den Anderen handelte es sich schließlich nicht um irgendwelche gewöhnlichen Menschen. Hebi war sich nicht einmal sicher, ob er sie überhaupt zu den Homosapiens hinzuzählen sollte. Diese Viecher waren eine ganz eigene Rasse! Sie mit Insekten zu vergleichen käme wohl am nächsten an das heran, was er von ihnen hielt. Nichts weiter als kleine, dreckige Maden, für ihn vollkommen unverständlich, dass man ihnen gewährt, zu leben. Wenn man eine Kakerlake in seiner Küche hatte, zertrat man sie doch auch, oder nicht? Ehe sich das Viehzeug ausbreite und man es nie wieder losbekam. Ehe man sich an dessen Krankheiten ansteckte. Leider Gottes fehlten ihm jedoch derzeit die nötigen Mittel, um sowas wie Backpulver auszulegen und auch vom Gebrauch von Fallen würde er derzeit absehen, da er im Moment simpel nicht das nötige Geschick aufbringen konnte, um diese adäquat und gut versteckt anzubringen, ohne irgendwie abzustürzen. Umso wachsamer war er jedoch, auch wenn er einen Haufen seiner Konzentration darauf verwenden musste, nicht abzurutschen und den Berg hinunter zu fallen.
Als sich der Sakkaku dann doch die Zeit nahm, ein kleines Päuschen einzulegen, sinnierte er noch einmal über die Aufgabenstellung des diesjährigen Examens. Er selbst besaß eine Plakette mit einer Zahl drauf und sollte eine Plakette, ebenfalls mit einer Zahl bestückt, suchen und sie einem anderen abluchsen. Wie sollte der Dunkelhaarige das am besten anstellen? Es galt, einen Weg zu finden, der möglichst wenig Aufwand erforderte, aber die besten Ergebnisse erzielte. Einfach alles niederzuholzen, was ihm ins Blickfeld kam, stand nicht in seinem Sinn, auch wenn man es anders von ihm denken würde, aber auf kurz oder lang hätte er mit Sicherheit gar keine andere Wahl, schließlich konnte man die Kooperation der anderen Seite nur selten mit bloßen Worten erzwingen. Dazu kam, dass er nicht wusste, mit wem er es hier alles zu tun bekommen würde. Lediglich, dass Ingvi auch irgendwo rumrennen müsste, war etwas, von dem er fest ausgehen konnte. Allerdings glaubte er nicht daran, dass er den so schnell finden würde, da die Insel halt scheiße groß war und es realistischer wäre, aneinander vorbeizulaufen, statt sich freudestrahlend in die Arme zu rennen und sich zu sagen, wie froh man war, den Anderen zu sehen. Angenehme Begegnungen erwartete das Rotauge also weniger, dafür aber aber eben jene, die sich als äußerst nervtötend herausstellten umso mehr (Kakerlaken eben) – immerhin war auch einer von denen hinter seiner Plakette her und die würde er unter Garantie nicht einfach so herausrücken. So viel stand fest.

Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und streifte die Lederjacke wieder über, die er beim Setzen auf einen Stein zuvor von seinem Körper nahm. Das ganze Gedenke führte zu nichts. Er müsste ohnehin so verfahren, wie er es immer tat, da führte wohl kein Weg dran vorbei. Wie das Ganze dann allerdings aussah, würde man erst später zu sehen bekommen, soviel stand fest.
 
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Yuudari Umiko

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Cf: E4 - Ein ganzes Stück Nichts

Mehr und mehr Steine legten sich der Yuudari in den Weg… und das war definitiv nicht metaphorisch gemeint. Je näher sie der herbeigesehnten Veränderung kam, der sie schon aus der Ferne entgegen geblickt hatte, desto hügeliger und steiniger wurde die Umgebung. Für die nicht sonderlich körperlich fitte Kunoichi war schon das trockene, warme Gebiet anstrengend gewesen, aber nun wo die Sonne zumindest ein bisschen weniger auf ihren Kopf knallte, kam sie umso mehr durch Anstrengung ins Schwitzen. Sie musste andauernd auf ihre Schritte achten und beschloss nach einiger Zeit die Kapuze wieder aufzusetzen, da sie sich so irgendwie sicherer fühlte. Vielleicht hielt man sie, wenn man sie so sah, für eine Halluzination und ließ sie fürs Erste in Ruhe. Wenn sie nun tatsächlich jemandem begegnete, könnte sie wohl wirklich ein kleines Päuschen gebrauchen…
Auch hier ließ sich aber nicht allzu viel zum Gelände sagen. Es war kaum ein Stück Grün zu erkennen, da auch hier nicht sonderlich viel farbenfroh vor sich hin vegetierte. Hin und wieder sah man ein paar Vögel, aber diese waren wohl auf der Durchreise. Die Kunoichi aus Iwagakure fühlte sich hier fast ein wenig heimisch, aber da sie ihre Heimat nicht sonderlich gern hatte, sondern sich lediglich damit abgefunden hatte, war das nun auch kein wirklicher Trost. Wie sollte es von nun an weitergehen? Umiko wäre am liebsten in einem Gebiet mit dichter Vegetation, vielen Bäumen, Moos, Büschen und Blumen. Vielleicht sogar hohe Gräser… Hauptsache sie als Genjutsuka hatte etwas um sich zu verstecken und wenn Wasser in der Nähe wäre, dann wäre das noch das I-Tüpfelchen. Aber wem machte sie etwas vor? Diesen Ort zu finden, auf einer Insel, auf der es offenbar alle Arten an Gelände gab, welches auch noch unendlich weitläufig zu sein schien, war schier unmöglich… Sie hatten ja auch nicht ewig Zeit um hier Sightseeing zu machen. Immerhin hatten sie eine Aufgabe zu erfüllen und das heute noch. Auch wenn Umiko die Art der Prüfung nicht gefiel, hatte sie sich doch damit abgefunden, dass sie das irgendwie machen musste. Ganz egal, wer sich ihr in den Weg stellte. Auch sie hatte mitbekommen, dass es sich hier nicht nur um Shinobi und Kunoichi aus ihrer Fraktion gehandelt hatte. Was ließ sich dazu sagen? Die hatten ja genau dieselben Ninjaränge wie die Soranin selbst. Also was soll’s… Sie mochte die Shironin nicht sonderlich weniger oder mehr als fremde Soranin, obwohl die Geschichte ihrer Heimat wohl etwas anderes nahelegen sollte. Umiko war da nicht so… So lang ihr niemand zu sehr auf die Pelle rückte oder versuchte sie aufzuhalten, hatte sie erstmal kein Problem damit.

In ihrer Einsamkeit auf dem Weg dachte Umiko an die Leute, denen sie bisher begegnet war, bei ihrer Arbeit als Kunoichi. Da war zum Einen ein blonder, junger Mann, dem sie auf ihrem Spezialgebiet viel zu verdanken hatte. Ob er wohl auch einmal so etwas durchgemacht hatte? Natürlich fiel ihr auch kurz darauf wieder der Brunnen, auf ihrer ersten Mission ein und der kleine, blonde Nendo… Und ein anderer, großgewachsener, blonder Mann in einem ominösen Kleid… Sie war vielen Blondinen begegnet und war nicht einmal dazu gekommen ihre Haare anzufassen. Verflucht. Aber auch andere Menschen hatte sie kennengelernt… Ein Riese von einem Genin, bei dessen Familie sie hatte arbeiten dürfen… und zwei ziemlich schräge Jungs, die auf ihre merkwürdige Art etwas Interessantes an sich hatten. Und dann noch die ganzen, unzähligen Mitschüler, auf die sie bei der Akademie gestoßen war… und die sie zum Großteil nicht leiden konnten. Ihre Zeit als Genin kam ihr so kurz vor und als Chuunin erwarteten sie ganz neue Aufgaben, mehr Verantwortung und der Gedanke ein Team zu leiten, lag noch so fern. Wenn sie darüber nachdachte, glaubte sie nicht, dass es für sie unmöglich wäre all das zu meistern, aber es war schon irgendwie merkwürdig…

Als sie auf einem Stein abrutschte und sich mit den Händen hatte abfangen müssen, wurde ihr bewusst, dass sie sich vielleicht doch konzentrieren sollte. Da kam ihr eine wichtige Idee! Rasch blickte sie sich um und entdeckte den nächsthöchsten Berg in ihrer Nähe. Wenn sie diesen erklomm, konnte sie von oben Ausschau halten, in welches Gebiet sie sich am besten bewegen sollte. Hach, wie raffiniert! So konnte sie den Ort finden, an dem sie als Genjutsuka gut arbeiten konnte und war endlich weg von all dieser lebensfeindlichen Umgebung… Aber das war leichter gesagt als getan… Nun musste sie also erst einmal mit ihren dürren Beinchen einen Berg erobern… Dabei hatte sie nicht einmal eine Fahne mit, um sich selbst als Gipfelstürmer zu verewigen…
 

Sakkaku Hebi

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Gut, da war er nun. Sitzend auf einem größeren Stein und darüber sinnierend, wo er als nächstes hingehen würde. Dass sich Hebi nicht länger in den Bergen aufhalten wollen würde, schien somit klar zu sein, auch wenn es noch immer bedeutete, einen besseren Überblick über alles zu haben, als die ganzen anderen Teilnehmer. Allerdings war auch dieser nur sekundär relevant, wenn man er war und sich mithilfe eines netten Jutsus besagten Überblick verschaffen könnte, sobald man es wollte. Da sie sich zuvor in der Kathedrale versammelt haben und von da aus alles wunderbar sehen konnten, spielte es für ihn somit keine Rolle mehr, zu wissen, wo er sich gerade befand, auch wenn das Erreichen seines Zielortes wohl dennoch eine Schwierigkeit werden würde. Aber selbst dafür gab Mutter Natur einem immer noch genügend Hinweise und wenn sich der Sakkaku nicht allzu blöd anstellte, müsste alles so klappen, wie er es im Voraus plante. Apropos im Voraus planen: Auch die Garderobe des Rotäugigen wurde am Morgen zuvor sorgfältig ausgewählt, immerhin wollte selbst der 16jährige nichts dem Zufall überlassen. Nun, mit Ausnahme des Wetters. Die Stiefel, die ihm bis hoch zu den Knien langten und vorne bei den Zehen mit einer Stahlplatte ausgestattet waren, um für ordentlichen Wums zu sorgen, wenn er jemanden trat, wären zwar schon einmal gut, wenn er seinen Weg durch höhere Gewässer bahnen müsste, aber was brachten sie ihm in kälteren Gegenden? Genauso wie die weiße Jeanshose, das dünne, marineblaue Hemd und das Lederjäckchen. Dass Hebi mit seinen Klamotten aufgeschmissen ist, sobald es kälter wurde, sei somit also schon einmal sicher. Doch, hatte er denn gar keine Siegelrollen mit, in denen er solches Zeug verstauen könnte? Doch, hatte er, aber darunter befand sich zwar auch eine Winterjacke, aber die verlor spätestens dann ihren Nutzen, wenn es zu Temperaturen kam, die weit unter denen lagen, die man in den normalen Allianzreichen und Soragakure zu erwarten hätte. Und da er noch nie im Reich des Schnees war, konnte er nicht einmal auch nur im Ansatz erahnen, welche Klamotterie tatsächlich angebracht wäre, um keinen Kältetod zu erleiden. Deswegen empfand er es als das Beste, sich einfach von diesem komischen Gipfel fern zu halten, der hoch oben, irgendwo weiter links im Gebirge, prangte und im fürchterlich hässlichen Weiß erstrahlte. Wäre auch komisch, wenn Hebi runtergeht, um wieder hochzugehen. Das machte gar keinen Sinn.
Viel sinniger war nun, was der Sakkaku als nächstes tat: Er packte die Plakette, die seitlich an der Schulter seiner Jacke befestigt war und entfernte sie von dieser, bevor er sie noch ein letztes Mal kurz anstarrte und anschließend wortlos in der Hosentasche verstaute. Die Zahl sollte wohl noch gerade so zu merken sein, sodass er sie nicht mehr wieder auspacken müsste. Und wer sich nun erst dachte, Hebi würde sie offen tragen, sie zur Schau stellen, weil er sich für viel zu erhaben hielt, als dass ihm irgendjemand das Wasser reichen und das Ding abnehmen könnte, der lag im ersten Moment gar nicht mal so falsch. Er dachte tatsächlich darüber nach, sie einfach da zu lassen, wo sie nun einmal war, schließlich würde er einfach jeden zerschmettern, der versuchte, sie ihm abzunehmen, aber.. wäre das nicht ein wenig zu einfach, gar zu langweilig? Wo blieb denn die Spannung, wenn man voraussehen konnte, was als nächstes passierte? Das Leben war doch ein riesengroßes Spiel, und das Examen ebenso ein Teil des Ganzen!

Hebi verstand es als eine sich selbst gegebene Pflicht, dieses Spiel so interessant wie möglich zu gestalten, die Anderen durch Höhen und Tiefen gehen zu lassen, unwissend, was nun gerade Phase war, weil er irgend etwas veranstaltete, das so überhaupt nicht in den Plan passte. Allein der Zettel, den man ihm gab, um das eigene Ziel begrifflich gemacht bekommen zu haben, würde ausreichen, um zumindest eine Person irgendwelchem Psychoterror auszusetzen. Wie gut, dass das Rotauge diesen noch nicht entsorgt hatte. Ein Schelm, wer nutzloses von ihm dachte. Schade war nur, dass Hebi selbst nicht immer da sein konnte, um die Reaktionen zu beobachten, um zu sehen, wie sie panisch um sich schauten, wenn sie glaubten, in Gefahr zu sein, in der Scheiße zu stecken. Wenn das Examen schon nicht von Haus aus interessant war, dann machte Hebi es eben interessant, war er schließlich gewohnt, alles alleine tun zu müssen, selten Unterstützung zu haben. Wobei auch das nur eine Halbwahrheit ist – man musste den anderen immerhin nicht mitteilen, dass sie ihren Beitrag zur Unterhaltung leisteten. Nicht mehr und nicht weniger war diese ganze Farce nämlich für ihn. Nichts weiter als ein Spiel. Ein Spiel, dessen Regeln er festlegte und niemand anders. Und genau aus diesem Grund schaute er voller Erwartung auf das Spielfeld hinunter und somit in die Zukunft voraus. Irgendwo da draußen waren sie - seine Spielzeuge. Dass er diese eine Plakette finden musste, wurde vollkommen zur Nebensache. Natürlich würde er in Erfahrung bringen wollen, welche Nummern die anderen hätten, aber im Vordergrund stand einfach, dieses Spiel zu einem Meisterwerk zu machen, zu seinem Meisterwerk zu machen! Er trug auch bereits von Anfang an kein Abzeichen, das den restlichen Teilnehmern sagen würde, zu welcher Fraktion er gehörte. Dieses schnöde Ding trug er nie, packte es nur aus, wenn es unbedingt sein musste, ließ es somit irgendwo in einer Tasche vor sich hin gammeln. Und die Prüfer wüssten hoffentlich, welche Angehörigkeit er besaß, weswegen es da eigentlich keine Probleme geben sollte.
Selbst Zeit zum Gammeln hatte er jedoch nicht, musste der Sakkaku schließlich so schnell wie möglich los, um dem Spiel nachgehen zu können! Die Uhr tickte, leider gegen ihn, und es war fraglich, ob er alles so umsetzen könnte, wie er es sich zuvor in seinem kranken Kopf erdachte. Aber das Rotauge war da recht positiver Dinge – früher oder später würden sie in seine Fänge geraten. Also erhob der Dunkelhaarige sich vom Stein, schnappte seinen Rucksack, in dem die eher unwichtigen Siegelrollen verstaut waren (die anderen hingen an den Gürtelschnallen der Hose) und ging/kletterte weiter nach unten.
Ausschau haltend, wo er zuerst anfangen und suchen sollte, fiel sein Blick sofort auf die Sümpfe. Niemand würde da freiwillig herein gehen. Viel zu glitschig war der Untergrund, ganz zu schweigen von dem Risiko, irgendwo im Morast stecken zu bleiben und nicht mehr wegzukommen. Dazu kam jedoch, dass man sich dort wunderbar verstecken könnte. Wäre doch ein toller Ort für Feiglinge! Und perfekt für Fallen aller Art. Nicht so, wie dieses scheiß Gebirge. Somit setzte er seinen Weg fort, nicht wissend, dass ihm bereits jemand auf der Fährte war. Natürlich war er noch immer umsichtig, man wollte schließlich keines seiner wertvollen Spielzeuge übersehen.

Hoffentlich enttäuschten diese ihn nicht.​
 
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Yuudari Umiko

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Für solche Geländeaktionen war Umikos Körper nicht geschaffen. Das zeigte sich immer wieder darin, dass die dürren Beine der Kunoichi wehtaten und ihre Fußsohlen sogar in ordentlichen Schuhen zu brennen begannen, wenn sie lang lief. Die Steine waren so spitz, dass sie diese durch das Schuhwerk ordentlich spüren konnte, aber das hielt sie nicht davon ab so zielstrebig wie möglich weiterzugehen. Jetzt zu jammern oder schlappzumachen, war ausgeschlossen. Für das Examen blieb nicht so viel Zeit und ihr erstes Ziel war es aus dieser ihr gegenüber feindlich gesinnten Gegend zu verschwinden, damit sie in ein Terrain kam, in dem sie sich besser fortbewegen und vor allem mit dem sie ordentlich arbeiten konnte. Noch immer strebte sie einen Wald oder eine andere dichte Landschaft an, in der sie sich gut verstecken und die man gut gegen andere nutzen konnte. Umiko war nicht unbedingt auf eine Konfrontation aus. Sie kämpfte eigentlich ungern, wenn es nicht zwingend notwendig war. Allerdings musste sie in diesem Examen quasi einem anderen Mitstreiter genau das stehlen, was er am dringendsten brauchte. Und wenn man es so betrachtete, ging es hier quasi um Kopf und Kragen… Umiko war nicht die Art Mensch, die es anderen gern versaute, aber sie wusste auch, dass ihr Vater wütend wäre, wenn sie sich so eine wichtige Chance entgehen lassen würde. Sicher wollte auch sie gern Chuunin sein, allerdings könnte sie auch damit leben Genin zu bleiben. Das Einzige, was ihr Druck machte, waren die Erwartungen des strengen Vaters, die sie in einen Gewissenskonflikt brachten. Wieso musste auch immer alles auf eine Entscheidung hinauslaufen? Gab es keine Möglichkeit nur Gewinner zu haben? Ob der Druck ausreichen würde um ihren Ehrgeiz richtig zu wecken, würde sich zeigen müssen. So oder so trug die Kunoichi ihre Plakette sicher in einer Tasche versteckt. Auch sonst machte sie keinerlei Anstalten zu zeigen aus welchem Dorf oder welcher Fraktion sie kam. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand wusste, dass ein Ansô für den Yuudariclan sprach, war sehr unwahrscheinlich… Wie dem auch sei. Noch musste sie sich wohl keine Gedanken darüber machen was sie tat, wenn sie nicht mehr allein in dieser Gegend war, denn sie hatte einen relativ guten Überblick undentdeckte bisher noch keine Menschenseele…
Je höher sie auf den auserwählten Berg stieg, desto höher wurde das Bedürfnis an der Spitze vor lauter Frust mit voller Kraft ins Tal hinab zu schreien. Falls hier doch irgendwo jemand dasselbe Ziel verfolgte wie sie, war das wohl etwas unangebracht und peinlich. Ihre Füße taten schon ziemlich weh und sie hatte das Bedürfnis einfach mit einem Fingerschnipsen ins nächste Gebiet zu kommen. Aber wer konnte schon so etwas? Generell fragte sie sich wie viele Shinobi und Kunoichi sich hier wohl durch die verschiedenen Gebiete bewegten, während sie einen Berg hinaufstieg. Im Vergleich zu Tai- oder Ninjutsuka war Umiko unheimlich langsam und schaffte es wohl kaum sich so schnell fortzubewegen wie die meisten anderen Genin. Vielleicht konnte sie sich trotzdem ein kleines Päuschen gönnen. Sie war durstig und wollte mal wieder einen klareren Kopf bekommen, denn in dem kreisten bisher so viele Gedanken, die sie immer bei Seite schob, dass sie sich langsam ein wenig sorgte. Müde ließ sie sich mit dem Hintern schwungvoll auf einen spitzen Fels fallen und bereute sogleich diese Wahl, da ihr der kleine, knochige Hintern augenblicklich wehtat. Die Yuudari war aber nicht lang frustriert deshalb, sondern überlegte wie sie weitermachen und was sie wegen ihrer Unsicherheit tun sollte. Sie wollte schon Chuunin werden, aber am liebsten auf einem Weg, auf dem sie nicht Leute zum Ausscheid zwingen musste, die dasselbe Ziel verfolgten. Ganz egal aus welcher Fraktion die kamen, da machte sie keinen Unterschied. Sie durchlebten gerade alle sicherlich dieselben Gefühle und Gedanken wie sie. Unsicherheit, Zweifel… Man versuchte vor einer Konfrontation zu fliehen, die man eigentlich brauchte um voranzukommen. Ein leises Seufzen rutschte ihr heraus. Umiko glaubte daran, dass niemand hier Spaß daran hatte die anderen aus dem Spiel zu kicken. Zumindest wäre das ihrer Meinung nach kein feiner Schachzug für eine Person, die eine Führungsposition anstrebte…

Noch während sie darüber nachdachte, fing etwas anderes ihre Aufmerksamkeit schlagartig. Neugierig wandte sie ihren Kopf in Richtung einer Geräuschquelle. Soeben hatte die Kunoichi einige fallende Steine gehört. Entweder eines der Tiere bewegte sich hier oder es kam wohlmöglich eine Ladung Geröll herunter… oder… Sie konzentrierte ihren Blick und erkannte in der Ferne eine unscharfe Silhouette. Die junge Yuudari hatte keine allzu guten Augen und musste sich wirklich sehr konzentrieren, aber konnte noch immer nicht ausmachen, um welche der bereits gesehenen Personen es sich handelte. Der Körperbau war zweifelsohne männlich, was aber auf viele Teilnehmer zutraf. Umiko beschloss defensiv zu bleiben und sich nicht darauf zu zubewegen. Ganz egal ob es ein bekanntes Gesicht war oder nicht, hier konnte man sich nie sicher sein… und sie wusste nicht, ob sie eine Konfrontation wirklich wollte… Man sollte es drauf ankommen lassen, wie ihr Schicksal entschied. Entweder das Gesicht dieses jungen Mannes wandte sich in ihre Richtung oder eben nicht. Und die Entscheidung, ob er sich ihr nähern wollte, überließ sie ihm auch. Fliehen konnte sie ja immer noch, falls es zu einer Situation käme, der sie nicht gewachsen war… Das hoffte sie zumindest.
 

Sakkaku Hebi

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Spiele hin oder her: Dieses Gelände nervte! Seit einer guten halben Stunde befand er sich nun hier und kam einfach nicht weiter, weil es nur nach unten ging. Dazu war es noch immer übertrieben anstrengend, sich all die Hänge herab zu hangeln und dabei zu versuchen, nicht abzurutschen. Aufgeben würde Hebi aber noch lange nicht. Das ganze Theater hatte gerade erst begonnen und was wäre er für ein König, wenn er beim ersten Hindernis sofort den Schwanz einzog und zurück nach Hause rannte? Natürlich könnte er auch einfach warten, bis die restlichen Teilnehmer zu ihm nach oben kämen, um sich seine Plakette zu holen, aber die Wahrscheinlichkeit war gering, dass sie das wirklich täten. Dafür waren vermutlich viel zu viele irgendwo weiter unten angesiedelt und würden sich dort eher treffen, als dass sie den weiten Weg nach oben machten. Eigentlich ein Jammer, aber es half wohl nichts und Hebi musste sich selbst bewegen.

Und er hatte vollkommen vergessen, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Oder zumindest auf die eben genannten Genin. Denn da er viel zu sehr mit dem Geröll beschäftigt war, entging ihm fast, dass sich jemand ihm näherte. Auch erst als Umiko ebenfalls dafür sorgte, dass ein paar Steine ihren Weg nach unten fanden, bekam sie Hebis Aufmerksamkeit. Dieser fackelte nicht lange und aktivierte instinktiv sein Doujutsu noch ehe er den Kopf nach oben richtete, um zu sehen, wer genau auf ihn zukam. Seine Augen leuchteten nun in einem gut erkennbaren Orange, konnten jedoch nicht erspähen, wer genau es war, der es wagte, ihn bei seiner inneren Ruhe zu stören. Nicht, dass der Sakkaku nun in totale Panik verfiel, aber wer war nicht genervt, wenn er gerade ein wichtiges Vorhaben vor sich hätte und dann von jemandem derart genervt wurde? Schade nur, dass er den Störenfried so schnell nicht erkennen konnte. Oder besser gesagt die Störenfriedin – so viel sah er dann doch noch. Genauso sah er, dass die andere Person stehen blieb, nicht auf ihn zukam. Was war mit ihr los? Entweder hatte das Rotauge einen Knick in der Optik oder jemand hatte ganz eindeutig keine Lust auf jegliche Art der Interaktion. Wobei ihm auch der Gedanke kam, dass sein Gegenüber gerade Chakra sammelte, um irgendein Jutsu losreißen zu können. Dass man dafür nicht immer Fingerzeichen bräuchte, wusste der Junge schließlich am besten. Doch in all der Zeit, die verstrich, die er auf sie zukam... nichts. Einfach gar nichts passierte. Und dadurch, dass die andere Person so einen blöden, schwarzen Anzug trug, konnte er erst erkennen, um wen es sich handelte, als er direkt vor ihr stand. Und... man konnte nicht unbedingt sagen, er sei negativ überrascht gewesen, als er realisierte, dass Umiko war, die hier solchen Lärm veranstaltete. Aber nur weil er sie bereits kannte, bedeutete das noch lange nicht, dass sämtliche Alarmglocken nun Sendepause hatten. Der Dunkelhaarige wusste, dass sie ihm vertraute – wobei fraglich war, ob das so gesund für sie ist – konnte sich aber nicht sicher sein, dass sie auch am heutigen ihm gegenüber friedlich gesinnt sei. Er wusste, dass ihr Vater das höchste Gut für sie darstellte und wenn der wollte, dass sie Chuunin wird, führte das Mädchen diesen Befehl so gut es ihm möglich war aus. Wieso Hebi davon ausging, dass es ein Befehl ihres Vaters war? Nunja, er ist der festen Überzeugung, dass die Yuudari ohnehin keinen allzu augeprägten Sinn für eigene Meinungen besitzt, wieso sollte sie also einen solchen Titel begehren? Sicher, sich Chuunin zu nennen, war wahrscheinlich cool, nachdem man längere Zeit als Genin verharrte, aber die Schwarzhaarige war in Hebis Augen weißgott niemand, der viel Wert auf solche Kleinigkeiten legte. Viel eher glaubte er, dass sie eigentlich nur ihre Ruhe haben wollte.

Nichtsdestotrotz hatten sie was zu klären. Aus diesem Grund schaute er ihr mit seinen Augen in die Ihre und richtete das Wort an sie – sein Gesicht ausdruckslos wie immer. „Hast? Suchst?“ Damit waren ihre Zahlen gemeint und wenn sie ihn annähernd kannte, wusste sie genau, was er damit meinte. Zeitgleich wollte er aber auch herausfinden, wie sehr sie ihm vertraute, auch wenn sowas sicherlich schwer für sie sein sollte, wenn er da vor ihr stand, so mit aktiviertem Yume. Selbstverständlich war sich Hebi dessen bewusst, dass die Yuudari ihn einfach anlügen und falsche Zahlen nennen konnte, aber ihm stand ohnehin nicht der Sinn nach Konfrontation. Noch nicht. Erst galt es, seinem Spiel nachzugehen und wenn er die Plaketten am Ende bräuchte, konnte er sie dem Mädchen immer noch abnehmen und hätte in der Zwischenzeit noch tausend andere gesammelt. Davon ging er felsenfest aus. Selbstüberschätzung go.
 
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Yuudari Umiko

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Der Blick der jungen Kunoichi fixierte die schattenhafte Gestalt in der Ferne. Ihre Augen waren dank ihrer Kontaktlinsen zwar deutlich stärker als früher, aber sie hatte weiß Gott keine perfekte Sicht. Deshalb hatte sie auch keinen Schimmer wer sich dort befand. Es gab einfach zu viele Personen, die zur Auswahl standen und die sie einfach viel zu kurz angesehen hatte. Ob sie wissen wollte wer dort war, stand noch auf einem anderen Blatt geschrieben. Allerdings beobachtete die Kunoichi, dass sich diese Person allmählich auf sie zubewegte. Die Yuudari machte keine Anstalten sich irgendwie zu regen und starrte diesen Menschen nur an, während sie konzentriert dazu bereit war einem Angriff entgegenzuwirken, falls es nötig war. Doch egal wie viel näher die Schritte kamen, fürs Erste schien sie sicher zu sein, denn diese Person war offenbar nicht darauf aus sie direkt niederzustrecken. Tatsächlich waren es leuchtende Augen, welche die Aufmerksamkeit der Kunoichi als erstes fingen. Diese hatte sie schon einmal gesehen und wusste mittlerweile welchem Clan diese angehörten. Allerdings war dies nicht das einzig Bekannte, was ihr in die Augen fiel. Als sie die Frisur und die Statur genauer betrachten konnte, wusste sie sofort um welchen Menschen es sich hier handelte. Er war wohl bekannt und schon gab es zwei Möglichkeiten, mit denen Umiko rechnen konnte.
Sakkaku Hebi war laut Umikos Erfahrungen ein Mensch, den man nur schwer einschätzen konnte. Er hielt viel von Loyalität und Vertrauen, allerdings war seine Auffassung von allen Dingen auf dieser Welt ein zweischneidiges Schwert. Der Genin konnte seine Meinung schneller ändern als man glaubte und das war nicht etwa von mangelnden Prinzipien abhängig, sondern davon welchen Menschen es betraf. Der junge Mann hatte eine Art Hierarchie im Kopf und an deren Spitze befand er sich, was so viel bedeute, dass lang niemand so viel wert war wie er und von Gleichbehandlung konnte man da schon gar nicht ausgehen. Aber so viel wusste Umiko nicht einmal… Sie hatte nur mitbekommen, dass er über unterschiedliche Menschen ganz verschieden urteilte. Selbst ihre eigene Position in seinem Kopf konnte sie nicht einschätzen. Deshalb wusste sie nicht, ob es ihr Glück oder ihr Nachteil werden könnte, dass dies der erste Genin war, auf den sie traf. Man konnte ihm durchaus eine Art Teamarbeit und Wir-Gefühl zutrauen, so lang sich alles zu seinen Gunsten abspielte. Alles andere war recht schwer abzuschätzen. So würde möglicherweise die richtige Nummer ausreichen, um einen Versuch zu starten die Yuudari niederzustrecken. Das wäre durchaus fatal, denn es war ganz egal wie gut seine Genjutsukünste waren. Umiko hatte einen Nachteil ihm gegenüber und das wusste sie. Ein Grund, aus dem sie jederzeit den Kürzeren ziehen könnte, wenn ihm danach war. Obwohl es noch immer auf seine Stärke ankäme…
Aber Umiko selbst hegte keinen Groll gegen den Sakkaku. Ehrlich gesagt, würde sie es vorziehen einem fremden Gesicht gegenüberzustehen. Sollte er wirklich das haben, wonach sie suchte, müsste sie sich mit ihm anlegen. Das hätte nicht nur zur Folge, dass sie versagen könnte, sondern selbst wenn sie gewann, trug sie die Last ihm seine Chancen genommen zu haben und das lag ihr gerade bei einem bekannten Gesicht fern. Aber nun gab es ohnehin keine Ausweichmöglichkeit mehr, denn der große Genin stand vor ihr. Er schien sie direkt erkannt zu haben und fackelte nicht lang ihr klarzumachen was er wollte. Umiko schluckte, aber unter der Kapuze könnte das ohnehin niemand ausmachen. Sie hob langsam die Hände und sagte ohne zu zögern: „Suche…“ und „Habe…“ wonach sie jeweils die entsprechende Anzahl mit den Fingern zeigte.
Nun musste man sich wohl fragen: Ist dieses Mädchen nicht ganz bei Sinnen? Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, zeigte sie dem Sakkaku das, was in diesem Examen zählte und sah nicht wirklich so aus, als wolle sie irgendwelchen Widerstand gegen diese Offenbarung zeigen. Es wirkte sogar eher so, als wollte sie diese Frage selbst geklärt haben. Vertraute Umiko dem Genin tatsächlich so sehr? Das war die große Frage, aber die ließ sich mit Logik nicht beantworten. Umiko hatte ihm die Zahl gezeigt, weil es unausweichlich war. War es auf diesem Weg, hatte sie sogar am wenigsten Energie verschwendet. Außerdem war es ein guter Test inwieweit der Sakkaku ihr überhaupt traute. Sie hätte ihm jede Zahl zeigen können. Tatsächlich waren es die Richtigen, aber das wusste er ja nicht, denn er hatte ihre Plakette nicht gesehen. Sie hätten das nun ausfechten können, bis einer die Zahl des Anderen in seinen Händen hielt und es am Ende womöglich eine war, die wenig zählte. Aber das lag nicht in Umikos Interesse. Sie wollte nur diese eine Zahl, denn es reichte definitiv aus eine Person aus dem Rennen zu schicken, als willkürlich einige andere zu vernichten, die mit ihrem Schicksal nichts zu tun hatten. Das und nichts anderes war ihr Ziel. Aber ob sie das könnte, wenn es nun der Genin war, der ihr gegenüber stand, war eine ganz andere Geschichte. „Und du?“, fragte sie also knapp in der Erwartung, dass er ihr Selbiges verkündete. Wenn er sie belügen wollte, sollte er das tun. Vielleicht wäre ihr das sogar lieber, wenn es bedeutete, dass sie einander nichts zu tun hätten. Jetzt sollte man noch einen klaren Kopf bewahren und das bedeutete in diesem Fall sich nicht blind ins Messer zu werfen, wenn es möglicherweise noch eine weitere Alternative gab. Und vielleicht ein Stück dieser Aufgabe gemeinsam zu schultern, war doch wohl eine rosigere Aussicht… Aber ob Umiko sich da nicht schon zu viel erhoffte…?
 

Sakkaku Hebi

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Wer war Yuudari Umiko? Oder besser gesagt: Wer war Yuudari Umiko in Hebis Welt? In dieser war sie ein kleines, schwarzhaariges Mädchen mit einer interessanten Augenfarbe. Ein Mädchen, das viel Wert auf ihren Clan legte, insbesondere auf ihren Erzeuger, wenn er das richtig verstand. Allerdings hatte Hebi zeitgleich nicht das Gefühl, dass sie ihren Vater so abgöttisch liebte, wie man das normalerweise tun sollte, immerhin sprach sie sich schon oft vehement gegen seine Erziehungsmethoden ihr gegenüber aus. Auf der anderen Seite glaubte der Sakkaku aber auch nicht, dass sie ihn so sehr hasste, dass sie es übers Herz bringen könnte, ihn im Schlaf abzustechen. Vielleicht hatte sie auch einfach nur Angst vor den Konsequenzen, die das ganze Spiel dann nach sich ziehen könnte? Das Rotauge erinnerte sich nur zu gut daran, dass sie ihm einst sagte, dass jeder Mensch einen Preis besaß, den er nicht zahlen gewillt sei. Es würde den Sakkaku ja brennend interessieren, von welchem Preis Umiko da sprach. Was war es, dessen Verlust sie so sehr fürchtete, dass sie es sogar lieber in Kauf nahm, auf ewig der Knecht ihrer Familie zu bleiben? Vielleicht interpretierte er gerade aber viel zu viel in ihre Aussagen von damals hinein. Was wusste er schon über Familie? Ein Junge, wie er, der absolut keinen Bezug zu seinem Clan hatte, hatte keine Ahnung, wie es innerhalb der Verwandten eigentlich zugehen sollte. Sich lediglich hin und wieder auf irgendwelchen Clantreffen aufgehalten zu haben, sagte rein gar nichts darüber aus, wie man zu ihnen stehen sollte, auch wenn er sich natürlich vollkommen darüber bewusst war, dass seine Beziehung zu den lieben Verwandten keine allzu gewöhnliche war. Manche mochten sie sogar für gestört und abstrus halten, aber die wussten auch nicht einmal im Entferntesten, wie es bei ihm zu Hause zuging, als er noch bei seinen Eltern wohnte, wurde schließlich stets peinlichst genau darauf geachtet, dass sich sämtliche blaue Flecken und gerne auch tiefere Wunden außerhalb des Sichtfeldes befanden, was die Deckkraft seiner üblichen Klamotterie anbelangte.
Richtig, auch jemand wie Hebi hatte seine Gründe dafür, so zu sein, wie er nun einmal ist. Er musste bereits früh lernen, dass man niemandem vertrauen konnte, selbst wenn es sich um die eigene Familie handelte. Er war schon seit seiner Kindheit stets auf sich selbst gestellt, hatte nie jemandem, der ihm half und entwickelte so einen Charakter, der sich über alles und jeden stellte – anders wäre er womöglich auch kaputtgegangen. All das realisierte er jedoch nicht. Er sah es, wenn ihm jemand anderes gegenüber stand, richtig, aber... war es nicht eh immer einfacher, gestörte Verhaltensweisen an anderen Menschen zu diagnostizieren, als an einem selbst? Außerdem... Für ihn war er selbst perfekt, so wie er war. Ohne Kanten und Fehler, ohne Macken oder sonst irgendwas, das man als negativ definieren könnte. Oh, Urteile anderer? Die interessierten ihn nicht. Er hatte schon lange damit aufgehört, etwas darauf zu geben, was andere über ihn sagten, dachten. Die hatten alle keine Ahnung, waren sie schließlich nichts weiter, als kleine, hässliche Maden, die Mutter Natur noch nicht geschafft hat, von der Erdoberfläche zu tilgen.

Aber Umiko.. Die war anders. Die gehörte zu den wenigen Menschen, die nicht sofort negativ über die Leute urteilten, ohne sie überhaupt zu kennen. Hebi hatte sie auch noch nie dabei erwischt, ihn schräg angesehen oder indirekt beleidigt zu haben, was sie in gewisser Weise durchaus sympathisch machte – also in Anbetracht dessen, was er sich bisher so in ihrer Gegenwart leistete und inwieweit er "Sympathie" für sich definierte. Selbst auf seine Beleidigungen reagierte sie kein Stück, auch wenn es ihn eher skeptisch machen sollte, dass diese das Mädchen nicht zu kümmern schienen. Offenbar gab sie ebenfalls nicht allzu viel auf die Urteile anderer.
Und solche Menschen brauchte er in seinem zukünftigen Königreich. Der Sakkaku wusste nicht, in welchem Maß man sich auf sie verlassen konnte, aber er war sich sicher, dass sie am heutigen Tage durchaus nützlich sein könnte. Wenn sie heute also absoluten Gehorsam leistete, war sicher, dass er sie ab sofort als friedliche Koexistenz ansehen würde. Vorher jedoch... musste sie sich erst noch beweisen. Dass sie ihre Zahlen nannte, scheinbar ohne über die Folgen nachgedacht zu haben, machte ihn etwas stutzig. Eventuell plante sie das ja bereits von Anfang an, um ihm später in den Rücken zu fallen? Nein, so ausgebufft war sie nicht. Hebi glaubte nicht, dass sie eine Beziehung mit einem der wenigen Menschen aufs Spiel setzen würde, der sie so komplett ihrer Rolle akzeptierte. Jede Person brauchte andere um sich herum, auf die sie sich verlassen könnte und auch, wenn es sich der Dunkelhaarige niemals eingestehen würde, war er da nicht anders. Schließlich war auch er nichts weiter, als ein Mensch. So ganz mit Emotionen und allem drum und dran.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Dem Chuuninexmanen. Die Zahlen, die Umiko ihm nannte, waren nicht relevant für den 16jährigen. Er brauchte sie nicht und wegen einem Punkt würde er kein Fass aufmachen. Er ging ja ohnehin davon aus, dass sie ihm ab jetzt folgen würde, also würde ihm der eine Punkt zwischendurch auch nicht abhanden kommen, sollte er ihn am Ende wirklich brauchen. Also löste Hebi sein Yume einfach wieder auf, womit sich die Augen zu ihrer Grundfarbe änderten – einem schönen, dunklen Rot.
Auf die Frage hin, welche Zahlen er selbst besaß, musste er ebenfalls nicht lange überlegen: „Weder eine, die du hast, noch eine, die du brauchst.“ Da hatten sie ja noch einmal Glück gehabt, nicht wahr? Sollten ihr diese Informationen jedoch nicht reichen, hatte sie wohl Pech gehabt. Allerdings war der Satz wohl aussagekräftig genug. Sie wusste, was sie wissen musste. Alles weitere spielte keine Rolle, wenn sie den einen Punkt nicht extra haben wollen würde.
„Wo wolltest du eigentlich hin? Man sollte meinen, ein zierliches Mädchen wie du, findet keine Verwendung für so ein beschissen hohes Gebirge wie das Scheißteil hier.“ Dass das hier nicht ihr Gebiet war, war selbst Hebi klar, schließlich hatte die Yuudari rein körperlich nichts zu bieten und würde sich selbst keinen Gefallen damit tun, das Ding zu beklettern. Zuerst dachte er daran, dass sie dort nach ihrer Zielplakette gucken wollte, aber das war trotzdem kein Grund, hinaufzusteigen, wenn die Wahrscheinlichkeit bestand, dass die Person, die da oben hocken könnte, den Weg nach unten von alleine finden würde.
Antwort darauf bekam er jedoch recht schnell, erklärte sie ihm prompt, dass sie sich lediglich einen besseren Überblick verschaffen wollte, ehe sie sich in die Sümpfe wagte. Somit musste sie sich diese Mühe nun gar nicht mehr machen, schließlich kam er gerade von oben, wüsste, wo sich die meisten Gebiete der Insel befanden und konnte ihr einfach sagen, was er von da aus beobachten konnte. Und da sie ab sofort den gleichen Weg besaßen, konnten sie diesen auch zusammen bestreiten. Das wäre weniger langweilig und stellte sich dazu sogar noch als recht produktiv heraus, sollten sie auf andere treffen.
Nachdem er ihr also alles Nötige erklärte, fanden sie ihren Weg nach unten und machten sich von da aus ab in die Sümpfe. Mal gucken, was da so auf sie lauerte...

Tbc: G3 - Blasensumpf
 
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