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Farm-Anwesen

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Himura Saya

Guest
Der Mond verschwand bereits hintern Horizont, und auch wenn die Sonne ihre ersten Strahlen noch nicht über den Rand streckte, so kündigte der immer heller werdende Morgen den Beginn eines neuen Tages an. Eine unmenschliche Zeit um aufzustehen, das befand auch die schwarzhaarige Jounin, die noch ruhig in ihrem Bett schlief. Ihr bisher so ruhiger Schlaf wurde unterbrochen, denn ihr Fenster stand einen winzigen Spalt offen, und der wurde genutzt von einem schwarzen Federvieh genutzt, um in das Zimmer einzudringen. Laut rief der Vogel sein guten Morgen, was für das Menschliche Ohr mehr einem Krächzen ähnlich war, als der süße Ruf eines Singvogels. Aber egal, denn dieses Geräusch wurde im Halbschlaf für den Wecker gehalten, nachdem die Hand ausgestreckt wurde, und er sein jähes Ende an der Wand fand. Gut, es war nur ein imaginärer Wecker, aber das konnte die Schlaftrunkene Frau nun auch nicht wissen. Erster Versuch der Krähe ihre Herrin zu wecken: erster Fehlschlag. Noch etwa 5 Minuten versuchte Suzu es immer wieder, jedoch außer noch ein paar Weckern die gegen die Wand flogen, später waren es kleine Kissen, die dem Vogel entgegen geflogen waren, gab sie auf. Es gab wohl niemanden, der es heute schaffen würde, Saya vor dem Mittag aus dem Bett zu bekommen. Niemand, das war etwas falsch gedacht, denn Saya würde sich selbst in den nächsten Minuten aus dem Bett werfen. Nur dauerte dies eben seine Zeit, um genau zu sein, etwas über eine halbe Stunde. Fluchend stürmte sie nun aus dem Bett, als sie erkannte, dass die Sonne bereits ihre ersten zarten Strahlen schon lange nach der Welt gereckt hatte. In Rekordzeit duschte sie, zog sich an, und war eigentlich schon auf dem Weg zum Frühstück, als sie die Müdigkeit, die sie gerade vergessen hatte, wieder einholte. Es war doch eindeutig eine unmenschliche Zeit.

Am Frühstückstisch schien alles beim alten zu sein, Itoe saß neben Kyo, Takeo neben Gaishi, ihr Sensei saß am Kopfende und wirkte erstaunlich wach. Ok, er hatte wahrscheinlich wirklich etwas mehr Schlaf abgekommen als sie selbst, aber gut. Gerade wollte sie das Zimmer betreten, eine Ausrede, warum sie zu spät war, schon im Kopf, als sie zur Seite gezogen wurde. Es war Misaki, die alte Haushälterin, die ausgewühlt erschien. So wurde der Jounin erzählt, was sich am gestrigen Abend ereignet hatte, dass sie das blonde Mädchen und den Schwertschwinger zusammen erwischt hatte. Klar hagelte es auch Vorwürfe, warum sie nicht auf ihre Schüler acht geben konnte, und das so etwas nicht den Regeln des Hauses entsprach. Saya, der gerade eigentlich weniger nach so einer Konversation war, hörte nur mit dem halben Ohr zu und würde sich erst später am Tag Gedanken darüber machen, dass Kyo und Takeo Nachts allein in seinem Zimmer erwischt wurden. Zurück im Türrahmen hohlte die Frau Luft und pustete ein fröhliches, wenn auch überaus müdes “Ohio.” in die Runde. Was sie als Entschuldigung überlegt hatte, war ihr in diesem Morgenstunden bereits wieder entfallen. So setzte sie sich einfach an ihren Platz, schenkte sich eine gute Tasse heißen Kaffe ein, und machte sich dran, ihren Magen zu füllen, bevor der Marsch zu den Weiden los gehen könnte.

Die gemütliche Runde, die hier noch herrschte wurde von Shin genutzt um den Tagesplan zu erläutern. Er wusste, dass auch wenn die Jounin normalerweise dies selbst erledigte, sie einfach noch zu, ja, verschlafen war, um jetzt daran zu denken. Es war nicht so, dass man ihr es nicht ansehen würde, denn man konnte fast die Uhr danach stellen, dass sie alle 5 Minuten gähnte. So tat er einen großen Schluck des schwarzen Gebräus, und ließ es seine Kehle hinunter laufen, bevor er die Tasse säuberlich auch den Untersetzer abstellte und seine Stimme erhob. “Wenn ihr nun nachher alle soweit fertig seit, dann brechen wir sofort nach dem Frühstück auf. Wir haben bereits jetzt einige Zeit verloren, die wir wohl auf dem Marsch wieder aufholen müssen. Denn ich möchte nicht den ganzen Tag dort oben verbringen und rechzeitig zum Abendessen wieder hier sein. Was euch dort erwarten wird, ist eine Herde von Schafen, die etwa 50 Tiere umfasst. Also nicht die größte, aber dennoch genug Schafe, um euch Kinder einige Zeit zu beschäftigen. Ich werde es euch wohl an einem Tier vormachen, wie ihr vorgehen müsst, aber ich denke das wir es so machen werden, dass zwei von euch die Tiere fangen, und die anderen zwei sie scheren. Nach einiger Zeit können wir auch wechseln. Aber eins möchte ich euch noch auf den Weg geben, unterschätzt ja nicht die Arbeit, sondern teilt eure Kräfte gut ein.” Damit war sein Vortrag beendet, und selbst die Spätaufsteherin, war nun eigentlich fertig und es stand nichts ehr dem Aufbruch im Weg.

[Tbc: Weiden]
 
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Himura Saya

Guest
Zurück auf dem Anwesen war Sayas erster Gang in das Zimmer des Verletzen. Dieser Schlief, zu seinem Glück wahrscheinlich. Denn das Sorgenvolle Gesicht seiner persönlichen Krankenschwester, die sich als Sachiko in der Kluft einer Krankenschwester entpuppte, verriet, dass es nicht wirklich gut um den Jungen stand. Jedoch, nachdem Saya Sachiko gesehen hatte, oder viel mehr ihren Aufzug, fragte sie sich kurz, was mit diesem Mädchen los war. Gut, lustig war es, aber trotzdem schien es noch merkwürdiger. Gerade wollte sie die Pseudo-Krankenschwester fragen, was mit ihr überhaupt los war, schon kam die Oberhaushälterin angestürmt. Ihr Gesicht gerötet, beinahe kochend vor Wut und die Kunoichi erinnerte sich an die Hölle als ihren Zufluchtsort. Die Worte sprudelten nur so aus der Alten heraus, aber keine davon, war eine Anschuldigung wegen des verweigerten Mittagessens. Es ging einzig und allein darum, dass Misaki am gestrigen Abend Kyo und Takeo zusammen erwischt hatte, und dass sie es nicht duldet, dass in ihrem Haus so ein Unfug getrieben wird. Weiter wurde Saya beschuldigt, ihre Schüler nicht unter Kontrolle zu haben, dass jeglicher Anstand verloren ging. Sich gegen diese Aussage sträubend erhob sie ihre Hand, aber die Furie ließ keine Widerworte zu, so dass es dabei blieb, dass die Worte in Sayas Kopf einfach nachhallten. “Aber du hast ich doch gestern auf die Suche nach Itoe geschickt, ich kann mich auch nicht zweiteilen. Wobei, doch eigentlich schon, aber das zählt jetzt einfach nicht.” Nachdem es Misaki geschafft hatte, sich wieder abzureagieren, erklärte sie, dass so jung Sachiko auch sein möge, vor allem so seltsam sie auch war, sie doch einige Medizinische Kenntnisse aufweißen konnte und diese genügten, um zu sagen, dass einige wichtige Knochen bei dem Jungen gebrochen waren. Nur notdürftig waren sie zusammen geflickt worden und dass Saya diesen Jungen morgen mit zurück nach Konoha nehmen würde, das stand ohne Zweifel aus. Der Junge würde die Reise wohl nicht gerade Überstehen ohne weiteren Schaden zu nehmen. Auch wenn es sich hier nur eine wirklich kleine Reise handelte. Ja, auch wenn man es Misaki vielleicht nicht immer ansah, sie war doch Führsorglich und würde es niemals zulassen, dass es jemanden in ihrer Obhut an etwas mangelt. Leiste hörten die Frauen, wie Gaishi im Schlaf vor Schmerzen stöhnte. Ihn hatte es wirklich schlimm erwischt.

Zusammen mit Shin, erwartete sie die Genin am Tisch, der bereits reichlich gedeckt war. Auch wenn es einige für einen Traum halten wollen, so war es dennoch die Realität, Saya saß tatsächlich am Tisch. Denn sie hatte noch einiges mit dem Mann zu besprechen gehabt, und somit war es mehr ein Zufall, dass sie rechzeitig anwesend war. Wie nicht anders zu erwarten war, wurde das Essen von allen sehr begrüßt, Kaori verteilte wieder den Reis, und Misaki machte den Rest, sogar die Arbeiten von Sachiko übernahm sie, da diese immer noch als Krankenpflegerin unterwegs war. Nachdem so ziemlich jeder Krümel verputzt worden war, die Gemüter nun alle wieder scheinbar fröhlicher Gestimmt waren, wurde von Kyo die Frage in den Raum geworfen, ob sie am nächsten Tag wieder abreisen würde, oder ob sich doch noch etwas dazwischen geschoben hatte. Kurz stockte Saya bevor sie ihre Antwort preis gab. Denn eigentlich wollt sie vollzählig das Anwesen verlassen, aber das kaum merkliche Nicken ihres Gegenübers gab ihr sozusagen die Erlaubnis. Trotzdem konnte sie sich ein leises Seufzen nicht verkneifen. “Morgen werden wir uns kurz nach Sonnenaufgang auf den Weg nach hause machen. Und ich denke nicht, dass uns dieses mal etwas dazwischen kommen wird, das unseren Marsch verlangsamen könnte.” Sie dachte an die Heinis, hm, ehr Männchen, denn Männer waren das in ihren Augen nicht, die sich auf dem Hinweg belästigt hatten. Da diese Bande anscheinen das Sagen in diesem Waldstück hatten, würde ihnen auf ihrer Heimreise niemand im Weg stehen, und die vier, oder waren es fünf, ach egal wie viel oder wenige das doch waren, würden es auch nicht noch einmal wagen, die Gruppe der Shinobi anzugreifen.

Erschöpft wie alle waren, ob es nun daran lag, dass sie den lieben langen Tag in der Gegend rumgehüpft waren, oder einfach nur ihren versäumten Schlaf nachholen wollten, wurde relativ früh zu Bett gegangen. Die Nacht, die Zikaden und das Lied der Blätter lullten die Jounin schnell ein und noch bevor sich überhaupt bis 10 hätte zählen können, war sie bereits im Land der Träume angekommen. Einmal ohne Albtraum verlief die Nacht ruhig, keine Misaki die das Zimmer stürmte um verloren gegangene oder verlegte Genin zu melden. Es gab nur ein kleines Manko, denn so schnell wie die Nacht über die Farm hereingebrochen war, so schnell schien sich diese auch schon wieder aufzulösen. Denn die Sonne reckte bereits ihre ersten Strahlen über den Horizont und tauchte alles in warme Rot- und Gelb-Töne. Auch die Geräuschkulisse vor dem Fenster schwoll merklich an, nicht nur die Singvögel, die mit ihrem fröhlichen Geträller den Tag begrüßten, sondern auch oder eher das Krächzen ließ die Schlafende murren. Unverständliche Wörter wurden in die Richtung des Fensters gerichtet, ja, dieses mal wurde Suzu nicht mit dem Wecker verwechselt, und sogleich folgen den Worten, wenn man es überhaupt so nennen konnte, das Kissen. Jeden Morgen das gleiche Schauspiel, aber hat man jemals einen Morgenmuffel freiwillig aufstehen sehen? Nein, ich auch nicht, in dem Sinne wollen wir uns jetzt nicht mehr dem täglichen “jetzt steh doch endlich auf” - Ritual widmen, sondern etwas weiter springen, als Saya mal wieder als letztes das Speisezimmer, oder wie Itoe es gerne nennt, den Speisesaal betrat. Das Frühstück folgte seinen gewohnten Bahnen, leise Gespräche, das flirten zwischen Kyo und Takeo, die Blickwechsel zwischen Itoe und Saya, die gerade Bücher schrieben und einem ehrenvollen Mann, an dem anscheinen alles abglitt wie an Seife. Nicht lange danach, warf Saya noch einen Blick in das Zimmer des verwundeten um sich zu vergewissern, dass es ihm auch an nichts fehlte. Aber als sie Sachiko an seiner Seite sah, wie aufopfernd sie sich schon um ihn kümmerte, waren ihre Sorgen anscheinend alle wie weg geblasen. Misaki überreichte der Gruppe ein Lunch-Paket, von dem sie nicht nur an diesem Tag hätten ernähren können, sondern auch noch an den zwei folgenden, und Shin wünschte ihnen eine gute Reise. Nachdem er sie bis zum Rand seines Grundstückes begleitet hatte, das sich als der Ort herausstellte, an dem sie ihn vor zwei Tagen zum ersten Mal begegnet waren.

Wie es sich die Jounin gedacht hatte, verlief ihre Reise ruhig, beinahe zu ruhig, wonach sich mal wieder die Langeweile in ihr ausbreitete und sie den Drang einer kleinen Belustigung der Zuschauer nur schwer unterdrücken konnte. In ihrem Kopf ratterte es schon wieder, und es erschien als aller erstes ihre berühmte Saya-Fressende-Pflanze mit denen schon ihr früheres Team konfrontiert wurde. Aber wenn sie sich die Gruppe so ansah, waren Genjutsu wohl nicht gerade das, was das Team hier schocken konnte, da Itoe es viel zu schnell durchschauen würde. Aber da gab es ja noch die Möglichkeit der Kage Bunshin, mit denen man auch viel anstellen konnte. Gut, letzten Endes bleib es bei dem Gedanken daran, denn irgendwie war es der Frau nicht danach, immer noch hing über ihr eine schwarze Wolke, die sie anscheinen immer verfolgen würde. Gab es nicht einmal eine einzige Mission, selbst die leichteste hier, die reibungslos verlaufen konnte? Lag es an ihr, dass ständig ein Genin entweder ums Leben kam, sich verletzte, oder keine Lust mehr hatte, den Weg eines Shinobi zu gehen? Oder lag es an den Genin selbst, die einfach nicht mehr das waren, was sie früher einmal waren. Wie auch immer, nach einem langen Marsch, in dem sich wieder die Natur als ein Wunder für sich selbst herausgestellt hatte, und einem Mittagessen, von dem andere nur Träumen konnten, kamen die Tore Konohas in Sichtweite, die im Abendlicht sich mit verschiedenen Farben schmückten. Zu hause, ja, das war sie nun wirklich wieder, aber was würde sie dort erwarten? Eins war sicher, Buyo würde sie samt Suzu freudig erwarten. Warum ein Kater eine Krähe freudig erwartete? Das ist eine andere Geschichte, die man zu gegebener Zeit zu seinem besten geben sollte, da sie sonst nicht ihre gesamte Wirkung entfalten kann.

[tbc: Konoha … Wo ihr wollt]
 
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