Aktuelles

Gebirge Haome

Yimi Cho

Member
Beiträge
120
Größe
1.40m
Steckbrief
Link
Cf: Hafen

Rikuren hatte inruhe gewartet, während Moe und Himeko zusammen knuddelten. Geduldig hatte er entspannt der Umgebung gelauscht. Sie hatten Zeit, warum also den Moment stören?
Dann ging es los, dem Gebirge entgegen, zum Treffpunkt mit dem Missionssteller. Die Richtung war von Moe bestätigt worden, was einen kleinen Stein von Rikurens Herz fallen lies. Da er die Karte für den Fall, dass er sich irrte, abgegeben hatte, wäre es kein Problem, aber trotzdem unangenehm und peinlich gewesen. Außerdem hätte es ihm mal wieder seine Vergesslichkeit und eine immer wieder auftretende Schwäche gezeigt. Rikuren versuchte ein wenig darauf zu achten, mit was für einem Tempo sich die zwei netten, süßen Mädchen bewegten und versuchte dann sich ihrem Lauftempo anzupassen. Nun, da er hoffentlich nichtmehr stören oder irgendtwelche Momente unterbrechen würde, sagte er mit freundlich Ton: "Mach dir keine Gedanken Himeko, du darfst bei uns gerne dem Mittelpunkt fern bleiben. Ich denke wir haben eine sehr gute Kombination erwischt. Feuer kann sicherlich nützlich sein im Gebirge und Taijutsu ist immer gut, wenn es ums klettern geht. Oder jemandem in den Hintern zu treten." Gespielt verzog er das Gesicht, während er zu ihnen gewand sprach und mit einem Lächeln endete.
Relativ langweilig zog die Landschaft sich an ihnen vorbei, bis sich schon ein großer Berg in der ferne zeigte. Sollten sie sich nicht verlaufen haben, musste das da ein Teil des Gebirges Haome sein und irgendwo direkt davor war ihr erstes Ziel. Das kleine Dorf war wirklich nicht zu verfehlen. Würde man ein Bild des momentanen Anblickes malen, würde man simpel eine grüne Fläche, eine blaue Fläche mit weißen Berg und einen braunen Fleck mitten drin haben. Dieser braune Fleck war ihr Ziel. Da er trotzdem noch ein paar Schritte weit weg war, bekam Rikuren davon noch nichts mit, bis Moe oder Himeko dazu etwas sagen würden. Und das würden sie vermutlich auch, denn Rikuren lief nicht direkt darauf zu und es würde einen umständlichen L-förmigen Weg geben, falls er so weiter lief. Der Yamada wandte sich an Moe und meinte:" Dreh die Karte mal um, ich habe auf die Rückseite schreiben lassen, wie Seto aussieht oder besser gesagt woran wir ihn erkennen und auch der Treffpunkt steht nocheimal drauf. Am Rand des Dorfes." Auf der Rückseite standen in fein säuberlicher Mädchenhandschrift und normalen Buchstaben die versprochenen Informationen. Er hatte auch gesagt bekommen, wie er Seto ungefähr erkennen könnte, aber das brachte Moe und Himeko vermutlich nicht soviel wie die Aussehensbeschreibung auf der Rückseite der Karte. Aber vermutlich würde die Bergsteigerausrüstung des Mannes schon Hinweis genug sein.
 

Isuzu Himeko

Member
Beiträge
188
Alter
14 Jahre
Größe
1,72 m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Glück, Unglück, wer wusste das schon? Auf jeden Fall war Himeko heilfroh, dass sie sich nicht mit der faltigen Orientierungshilfe herumschlagen musste und Moe keinerlei Probleme damit hatte, diese Bürde auf sich zu nehmen. Ein kurzes Kennenlernen, nachdem der Aufenthalt auf dem Kahn – so lang er auch war – ihnen dazu keine Gelegenheit geboten hatte. So musste sich Hime jetzt halt offen legen und gleich noch ein wunderbares Beispiel dafür abgeben, wie es aussah, wenn sie sich des Zentrums aller Aufmerksamkeit eben nicht entziehen konnte. Trotzdem konnte sie der Umarmung Moes einiges abgewinnen. Taten die beiden heute eigentlich noch irgendwas anderes, als sich ständig zu drücken und zu umklammern? Vermutlich nicht, aber ihre „Mission“ war ja auch keine Aufgabe, die von solcherlei gefährdet werden könnte. Ernsthaft, Moe hatte schon was wirklich knuffiges an sich, ob sie nun wollte, oder nicht. So ließ sich die Brünette, recht weiblich gewachsene Himeko zu einem Lächeln hinreißen, das auch noch eine kurze Weile hielt, nachdem sie sich längst wieder voneinander gelöst hatten. »V-vielen Dank, Nobuto-san.« murmelte das Mädchen noch leise, als es sich ans Ende der Gruppe setzte und mit seiner Position mehr als nur zufrieden war. Gelegentlich nickte sie verlegen lächelnd dem einen oder anderen Passanten zu, der der Gruppe hier und dort einmal entgegenkam – Höflichkeit musste sein, auch wenn man total unsicher war, viel zu knappe Klamotten trug und sie zu kleinen Bratspießchen umformen konnte, wenn man es nur wollte. Moe... na ja, sie ging halt mit der Karte voraus – ein Bildnis an Selbstvertrauen, von dem Himeko sich nur zu gerne ein oder auch zwei Scheibchen hätte abschneiden wollen. Die Verbindung zwischen dem Hafen und dem Örtchen, in dem sie ihren Auftraggeber finden würden wurde mit zunehmender Entfernung zum wohlgepflasterten Hafen schnell zu einem leicht anlegbaren und pflegbaren Erdweg, der unter ihren Schritten gelegentlich eine kleine Wolke produzierte. Einer von diesen sah Isuzu-chan gerade gedankenverloren hinterher, als Yamada-san ihre Vorstellung aufgriff und damit, vermutlich unbewusst, einen Augenblick der Verlegenheit produzierte, in dessen Folge das kurvige Ding hilflos mit ansehen musste, wie ihr Kopf die Farbe einer Kirsche annahm und sich ihr Blick in höchster Verlegenheit ihren offenen Schuhspitzen zuwandte – Ninjaschuhe halt – und sich nach einiger Zeit einige Laute auf ihren Lippen formten, die mit viel Fantasie ein „V-vielen Dank, Taichô“ bedeuten könnten. Es war wirklich ein schönes Gefühl, zu wissen, dass sie wegen ihrer Passivität hier nicht wieder fertig gemacht und gehänselt würde – davon hatte sie in ihrer Akademiezeit schon mehr als genug abgekommen. Himeko lächelte scheu nach ihrer nicht wirklich gesprochenen Antwort und deutete sogar eine dankbare Verbeugung an.
Wohin sie genau mussten, konnte im Augenblick nur Moe wirklich wissen, Yamada-san natürlich auch, aber er hatte das Ziel halt nicht vor Augen – schlechtes Wortspiel, aber immerhin, lauschte sie aufmerksam, als Nobuto-chan auf die Beschreibung auf der Rückseite der Karte aufmerksam gemacht wurde. Natürlich war Himeko neugierig und rückte eine Winzigkeit näher an die beiden heran – aber eben nicht nah genug, um den beiden klarzumachen, dass sie auch gerne wüsste, was denn mit dieser Beschreibung ihres Auftraggebers war. Durch einen ziemlich gewaltigen Zufall konnte sie einen kleinen Ausschnitt der Beschreibung aufschnappen – der Zufall war im übrigen Moes Körperhöhe: Bergsteigerausrüstung und den dazugehörigen Wanderhut. Fein... nicht unbedingt normal für das, was sie so kannte, aber sie waren hier schließlich nicht im schönen Soragakure, sondern irgendwo in der Wildnis, da war so was sicherlich auch von Nutzen und hatte nicht nur kosmetischen Effekt. ‘Ist es etwa... dort?‘ fragte sie sich, als sie in der Ferne einen Fleck ausmachte, der mit viel Fantasie als von Menschenhand erschaffen durchgehen konnte, für nähere Untersuchungen waren sie noch vieeeeeel zu weit weg und hoffentlich kam Nobuto nicht auf die Idee, das Tempo anzuziehen... Himekos rock war für höhere Geschwindigkeiten nicht gemacht und so... sicherlich hätte das Mädchen, das Nobuto-san übrigens total zum quietschen fand auch gerne gefragt ob sie mit ihrer Vermutung Recht behalten musste, ABER: Das war selbstverständlich nicht drin; Selbstvertrauen und Mittelpunkt und so, weshalb sie sich bemühte, irgendwo im toten Winkel in die Ferne zu blicken und zu hoffen, dass Moe laut vorlas, was sie da vor sich hatte und indes einfach daran zu glauben, dass sie nicht noch viel weiter von zuhause weg musste.
 

Nobuto Moe

Member
Beiträge
87
Alter
13 Jahre
Größe
1,40m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Na das lief doch deutlich besser ab als erwartet. Weder schien ihr blinder Teamleiter wegen ihres bissigen Kommentars eingeschnappt oder erbost zu sein, noch hatte sie die falsche Entscheidung bei der weinerlichen Himeko getroffen. Im Gegenteil, Moe hatte auf ganzer Linie gewonnen. Ihre Teamkollegin bedankte sich sogar noch für die tröstende Umarmung. Eine derartige Reaktion hatte sie nie erwartet, aber es stimmte ja. Sie selbst war auf diesem schwimmenden Sarg in einer ähnlichen Situation gewesen und hatte das Knuddeln mehr als nur beruhigend empfunden. Wieso sollte es also dann nicht auch andersrum funktionieren? Trotz dieser fehlenden Erkenntnis hatte sie allerdings glücklicherweise das richtige getan. Immerhin war sie noch nie so gut darin gewesen gefühlvoll auf andere Leute einzuwirken, besonders gleichaltrige. Wie dem auch sei. Mit der Karte in der Hand war die Rothaarige derzeit zur Gruppenanführerin mutiert, zumindest musste sie den anderen beiden den Weg weisen. Während sie also mutig und erhabenen Hauptes voranschritt, Rikuren direkt hinter ihr wissend und als Schlusslicht die größere, aber auch schüchterne Kunoichi, warf sie immer wieder kontrollierende Blicke auf das Stück Papier in ihren Händen. Diese waren zwar nicht wirklich nötig gewesen, der kleine Erdweg, dem sie die ganze Zeit schon folgten, führte ungefähr schon in die richtige Richtung, allerdings wäre ihr ohne diese Spielerei schnell langweilig geworden. Ein Wettrennen, um etwas frischen Wind in die Sache zu bringen, wäre natürlich auch eine Möglichkeit gewesen. Je länger sie aber die Isuzu ansah, desto sicherer wurde sie, dass es eine sehr schlechte Idee war, plötzlich loszusprinten und Fangen zu spielen. Demzufolge musste sich Moe also mit den kleinen Dingen des Lebens zufrieden geben. Abseits davon wollte sie aber auch gewissentlich ihre Aufgabe erledigen, die ihr zugetragen worden war.
Nachdem sie also den Yamada umständlich mit einem kräftigen Zug an seinem Arm in die richtige Richtung gelotst hatte, Worte waren schließlich etwas für Schwächlinge, meldete sich dieser auch sogleich und deutete auf eine wichtige Information hin, die sie noch brauchen würden. "Auf der Rückseite?" Noch immer gleichauf mit dem Jungen laufend, drehte die Kunoichi die Karte um und erspähte auch sogleich die Beschreibung ihres Arbeitgebers. "Stimmt!" Laut den sauber geschriebenen Buchstaben hier sollte er auf jedenfall 1,80 Meter groß sein, kurze, schwarze Haare haben und eher eine schmächtige Statur vorweisen. Weitergehend waren noch eine Bergsteigerausrüstung und der dazu passende Wanderhut als Erkennungsmerkmal zu nennen. Das klang doch nicht allzu schlecht. Wenn in diesem Dorf nicht gerade eine Bergsteigerversammlung abgehalten wurde, müssten sie auf jedenfall nicht lang nach ihm suchen. Als Treffpunkt wurde außerdem ein älterer Brunnen am Dorfrand genannt, was die ganze Sache nochmals vereinfachte. Wenn der Rest der Mission auch so einfach werden würde, dürfte es wohl eine kurze Beschäftigung werden. Eine gleichermaßen positive, als auch negative Annahme. Schließlich mussten sie auf dem Rückweg wieder über dieses dämliche Meer. Jede Minute mehr, die sie mit dem Auftrag also an Land verbrachte, war sowas wie ein Urlaub für Moe. Nichtsdestotrotz ließ sie sich davon nicht die Laune verderben. Bald hatten sie nämlich ihre nächste Station endlich erreicht. "Das müsste es sein." Die Nobuto deutete mit dem Finger auf einen undefinierbaren Fleck in der Ferne, der mit viel Fantasie als Dorf interpretiert werden konnte. Nun war ihr Tatendrang kaum mehr zu stoppen. Der Rotschopf stürmte mit seiner schnellen Geschwindigkeit ein Stück vor, sprang auf einen größeren Felsen, hob beide Hände über die Augen und spähte nochmals auf den weit entfernten Fleck. Zwar erkannte sie nicht viel mehr, allerdings nahm sie es trotzdem als Bestätigung für ihre Vermutung. "Los, beeilt euch doch! Wir sind gleich da." Fast schon empört warf sie einen Schulterblick zu ihren beiden langsameren Teamkollegen. Besonders Himeko schien nicht mit ihrer Schnelligkeit mithalten zu können. Da musste eindeutig nachgeholfen werden. Voller Energie sprang Moe also wieder vom Felsen runter, sprintete zu der Braunhaarigen und zog an ihren Armen. Am liebsten hätte die Iwa-nin sie wohl auf die Schultern genommen und wäre dann zusammen mit ihr zum Dorf gerannt, allerdings fehlte ihr dazu deutlich die Körpergröße und ebenso die Kraft.
 

Yimi Cho

Member
Beiträge
120
Größe
1.40m
Steckbrief
Link
Zielsicher ging die Gruppe dank der rothaarigen Kunoichi weiter und folgte einem kleinen Erdweg zu ihrem Ziel, dem Gebirge, dass in der Ferne in den Himmel stach. Seine Worte kamen bei Himeko an und entlockten ihr sogar eine Antwort, die man grob als Dank entziffern konnte. Wenn man genau hinhörte und die Laute selbst nicht zu sehr auf das Gehörte beschränkte. Rikuren freute sich und bekam leider nicht das komplette Ausmaß der Wirkung seiner Worte mit. Aber die angedeutete Verbeugung bekam er noch mit! Es war sehr süß wie schüchtern und scheu Himeko war, aber das sahen leider nicht alle so oder noch schlimmer, sie nutzen es aus. Darum hätte der Junge ihr auch ein oder zwei Scheiben von Moes Selbstvertrauen gegönnt. Rikurens Aufmerksamkeit wechselte immer zwischen den Mädchen hin und her. Der Yamada versuchte einzuschätzen, was ihm besser gefiel. Schüchtern, wie Himeko, oder selbstbewusst und stürmisch, wie Moe? Es war für ihn keine sonderlich einfache Frage und dir Antwort darauf behielt er still und heimlich in seinen eigenen Gedanken die durch seinen Kopf schwirrten. Lies er sich eigentlich gerade davon ablenken?! Ein wirklich guter Gruppenleiter war er, wenn er sich so ablenken lies! Man könnte für ihn argumentieren, dass sie gerade nur einem Erdpfad folgten, es für Rikuren nichts zu sehen gab und zwei Mädchen nunmal Gedanken auf sich zogen, aber das wäre vermutlich ziemlich langweilig. Aber nicht so langweilig wie ihre Umgebung. In den Geschichten klang es immer viel spannender! Hier, hier war nichts! Also es gab schon Sachen die der Junge wahrnehmen konnte, aber sie waren auf einem Erdpfad, umgeben von Gras und gelegentlich waren sogar Bäume da. Tiere gab es auch. Rikuren jedoch war eine Großstadt gewöhnt. Nein, er war DIE Großstadt überhaupt gewohnt. Da wurde man erschlagen von Eindrücken und hier... hier war ein bisschen Wind und vereinzelte Tiere. Nicht, dass Rikuren die Ruhe nicht mochte, aber direkt nach Soragakure und der Enge eines Schiffes so hier im Freien zu laufen... Sowas war einfach einschläfernd. Gelegentlich fragte sich auch Rikuren wie die Welt um ihn herum wohl aussah. Er musste zugeben, er war froh das Moe ihn nicht angesprochen hatte, sondern gleich auf die umständliche Variante bestanden hatte. So fand Rikuren wieder ein bisschen zurück und dachte nicht mehr so viel über ablenkende Dinge nach.
Rikuren hätte am liebsten ein Lied gesummt oder über irgendwas geredet, aber er traute sich nicht so recht die Atmosphäre damit zu füllen und so blieb es bei dem kurzen Hinweiß auf die Informationen auf der Rückseite der Karte. Die beiden Mädchen guckten sich die Informationen an und damit dürfte ihr Arbeitgeber leicht auffindbar sein. Das Himeko nur einen kleinen Teil der Informationen besaß, davon bekam Rikuren keinen Wind. Sollte aber nicht weiter schlimm sein, oder? Sie spielten ja kein Verstecken, also nein. Nachdem das geklärt war wollte Rikuren endlich was sagen! Moe und Himeko kamen ihm jedoch zuvor, da sich in der Ferne das Dorf zeigte. Leicht enttäuscht darüber, dass das Dorf genau jetzt auftauchte, gleichzeitig aber froh darüber, dass sie schon so nah waren, blieb Rikuren still und hörte den Mädchen zu. Viel gab es für den Yamada nicht zum Thema beizusteuern. Ausrufe wie "Ja, dass ist es." oder "Ich sehe es auch." wären vermutlich genau so glaubwürdig wie "Guckt mal, da ist ein Wildschwein und küsst einen Vogel.". Rikuren konnte eben nicht sehen, dass da wirklich ein Wildschwein einen Vogel küsste. Direkt vor ihnen! Zwar berührten sich ihre Lippen nicht, aber durch etwas Perspektive und ihre momentane Position hatten sie genau den richtigen Winkel, damit es so aussah. Zuvor fanden jedoch noch zwei weitere Dinge statt. Erst lief Moe wie von der Tarantel gestochen los und Rikuren bekam schon Panik, dass sie jetzt bis zum Dorf rennen würde und Himeko und er doof dastehen würden, oder noch schlimmer, nur er! Zum Glück sprang das Energiemädchen nur auf einen Stein und wollte schneller vorrankommen. Dann kam das kleine Mädchen wieder und schob (naja, zog) die Größere?! Leicht erstaunt wunderte sich Rikuren, ob das gerade wirklich passierte und hätte beinahe amüsiert losgelacht. Die schien im ersten Moment nicht sonderlich begeistert von dem Vorhaben. Rikuren ging einen Schritt schneller um sich Moes Gedränge anzupassen, passte aber auf dabei Himeko nicht zusätzlich zu hetzen. Moe war sicherlich genug. "Wir kommen, aber du bist schneller als wir." sagte der Junge scherzhaft und grinste. Sie hätten es eigentlich erwarten müssen. Ob der Wildschwein küsst Vogel Anblick sie wenigstens kurzzeitig vor Moe schützen würde?
Das Dorf ignorierte die Neuankömmlinge. Nur Seto interessierte sich für Neuankömlinge, doch der war noch nicht da. Also war dort nur ein ruhiges Dorf in dem jeder vollkommen unberührt seinen Taten nachging und die drei Ninja nicht beachtete.
 

Isuzu Himeko

Member
Beiträge
188
Alter
14 Jahre
Größe
1,72 m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Leider tat Moe ihr nicht den Gefallen, einen bis dato unbekannten Quell der Ruhe zu entdecken und stürmte regelrecht los, sobald sie das „Dorf“ entdeckt hatte. Wenigstens stürmte sie nicht weit weg, sondern versuchte sich nur auf einem ziemlich großen Stein einen besseren Überblick zu verschaffen. Unbewusst hatte Hime-chan nach ihrem Rockzipfel gegriffen, damit ihr dieser nicht davon wehte, wenn sie versuchen müsste, nicht von ihren Teamkollegen in der tiefsten Wildnis stehen gelassen zu werden – aber den ließ sie bald erleichtert wieder los. Ein Fehler! Denn kaum, dass sie ihre Krallen wieder geöffnet hatte, wollte Nobuto-chan auch schon wieder weiter, stürmte voran, hielt inne und kam zurück. ‘Was hat sie V-‘ Plötzlich entflog ihr ein spitzes »Kjah!« …noch nicht mal den Gedankengang hatte das Mädchen beenden können, bevor sie kurzerhand am Patschehändchen gepackt und förmlich mitgeschleift wurde. Mit hochgradig überraschtem Gesichtsausdruck und plötzlich versteifter Körpermuskulatur hätte sie sich ob des Ziehens beinahe längsseits auf das hübsche Näschen gelegt, konnte das aber so geraaaaade noch verhindern, indem sie ihrem, auch durch die Hausarbeit daheim nicht völlig abtrainierten, Gehinstinkt das Feld überließ. Er tat seinen Dienst – nicht perfekt, aber er funktionierte: Himeko fiel nicht, aber als Gehen oder Laufen konnte man ihre Bewegungen auch mit Fantasie nicht wirklich bezeichnen. ‘Oh, das ist viel zu schnell! Das ist doch gefährlich!‘ Jawohl, Moe gab ein gutes Tempo vor und Himeko empfand es als beängstigend. Als derart beängstigend, dass sie sogar mal versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. »D-du, ähm.. N-nobuto-chan? D-das ist mir... d-das ist... zu schnell... I-ich hab Angst, M-moe!« Sie ging dazu über, sich jetzt ihrerseits, an Moes Händchen festzukrallen, um nicht irgendwie aus der Bahn geworfen zu werden. Yamada-san bekam einen höchstverängstigten „Bitte hilf mir!“-Blick zugeworfen, den er vermutlich nicht mal bemerken würde. Aber Selbst wenn ihr ihn bemerkte, wäre die Zeit zum Reagieren denkbar knapp, denn der Weg wurde mit dieser Geschwindigkeit, mit der sie sich jetzt gezwungenermaßen fortbewegte, irgendwie ziemlich sehr viel kürzer als angenommen, sodass sie das Dorf, das vorhin noch ein winziger Punkt in der Ferne gewesen war, innerhalb nur weniger Minuten erreichten.
Das ungleiche Tierpärchen war bestenfalls verschwommen an ihr vorbeigezogen, zumal sie nicht wirklich mentale Kapazitäten dafür übrig hatte, nachdem sie bereits voll und ganz von der Herausforderung eingenommen war, nicht würdelos im Schmutz zu landen. Selbst um ihr wehendes Röckchen hatte sie sich nicht kümmern können, sodass sie nichts tun konnte, um zu verhindern, dass der erste Dörfler, den sie „passierten“ seinen Weg zufrieden lächelnd fortsetzte und Rikuren später ein freundliches »Bau-Weiß gestreift...« mit auf den weg gab, sobald dieser nachkam. Was Himeko anging; sobald sie irgendwo in diesem Dorf angekommen waren und Moe zwei-drei-vier Gänge zurückgeschaltet hatte, löste sie sich von iher Partnerin und krallte sie mit unkontrolliertem Atem am erstbesten, hoffentlich stationären, Objekt fest, das sie in die Finger bekam. Ihre Wahl fiel auf einen Laternenpfahl, in dem seit Jahren die Glühbirnen fehlten und dessen Holzmast sicher auch mal besser ausgesehen hatte. Hier sollten sie also einen Bergsteiger finden, der nach einer Blume suchte. Unwillkürlich fragte sie sich ‘Gibt es hier überhaupt Strom?‘ als sie den Mast entlang nach oben blickte und ihre Gedanken nach und nach an Klarheit gewannen. Ernsthaft, hier sah es verschlafen genug aus, dass man gewiss davon ausgehen konnte, dass die Entdeckung des Feuers noch nicht all zu lange zurückliegen mochte – aber das mochte sicher daran liegen, dass sie in Sora aufgewachsen war... Halbherzig sah sie sich einmal flüchtig in der Umgebung um. Etwas Abseits saß ein älteres Pärchen, das der sich sammelnden Gruppe gelegentlich einen abschätzigen Blick zuwarf, ohne die rhythmischen Bewegungen ihres Schaukelstuhls auch nur einen Sekundenbruchteil zu vernachlässigen. Irgendwo außer Sichtweite konnte man ein paar Kinder lautstark spielen hören und hie rund dort gingen ein paar Erwachsene durch die Gegend, aber auf ihre „Beschreibung“ passte irgendwie keiner so recht – obwohl ihre Informationsfülle ja nicht sehr groß war: Kletterausrüstung und Lederhut...
 

Nobuto Moe

Member
Beiträge
87
Alter
13 Jahre
Größe
1,40m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Moe war sich nicht wirklich bewusst, dass ihre Freude und auch positive Energie so negativ aufgenommen werden könnte. Sie hatte immerhin bewusst darauf verzichtet ein Wettrennen zur Stadt zu machen, da sie wusste, dass ihre beiden Teammitglieder nicht mithalten würden und sie deswegen schon als Gewinnerin feststand. Deswegen hatte sie sich auch dafür entschieden Rikuren und ganz besonders Himiko so anzutreiben. Woher sollte sie schon wissen, dass ihre neue Freundin selbst vor solch einem einfachen Lauf mehrere Bedenken hatte? Gut, die Isuzu hatte offen ausgesprochen, dass es ihr zu schnell war und sie davor Angst hatte, aber das war doch wirklich lächerlich. Ihre braunhaarige Kameradin brauchte deutlich mehr Selbstvertrauen. Wie sollte sie nur zu einer echten Kunoichi werden, wenn sie sich vor jeder kleinsten Sache fürchtete? Das schrei doch schon fast danach, dass sie Hilfe brauchte, Hilfe von Nobuto Moe. Der Rotschopf war sich mittlerweile nicht mehr zu Schade anderen zu helfen, auch wenn es auf ihre ganz spezielle eigene Art und Weise geschah. So reduzierte sie zwar ihr Tempo und zog auch nicht mehr so kräftig an den Armen ihrer Partnerin, behielt aber ansonsten ein bestimmtes Tempo bei, trotz der Klagen. Wenigstens nahm der eigentliche Teamleiter der Gruppe die Sache sportlich. Nach einem kurzen Kommentar, dass sie sich ja viel schneller bewegen konnte, schloss er zu den beiden Mädchen auf und hielt auch die Geschwindigkeit. Zumindest aus dem Mund des Yamada hörte sie also keine weiteren Beschwerden.
Nachdem die Gruppe in dieser Form einige Minuten über das Feld gelaufen war, erreichte sie endlich ihren Zielort. Ein kleines verschlafenes Dörfchen, welches die drei Shinobi offenbar gar nicht richtig wahrnahm. Bei ihrer Ankunft schien jeder weiter seinem Tagesgeschäft nachzugehen. Nur eine Ausnahme ließ sich kurze Zeit durch die Unterwäsche eines gewissen Mädchens ablenken. Wie auch immer. Sie hatten hier ja eigentlich nichts weiter vor als sich mit ihrem Klienten zu treffen. Insofern brauchten sie sich auch nicht mit der Bevölkerung abgeben. Lustigerweise war genau jene Person an ihrem vereinbarten Treffpunkt nicht auffindbar. Hatte er sich verspätet? War er schon allein aufgebrochen? Aß er vielleicht nur irgendwo einen kleinen Snack? Wer konnte das schon einschätzen? Es hätte jeder dieser Fälle sein können oder auch etwas ganz anderes. Wichtig war jetzt allein, was sie tun sollten. Da dies aber ganz in der Entscheidungsgewalt eines blinden Jungen lag, zermartete Moe sich nicht den Kopf darüber. Stattdessen widmete sie ihre Aufmerksamkeit lieber weiterhin der gut gebauten Brünetten, welche sich so schnell von ihr gelöst hatte beim Erreichen des Dorfes. Anscheinend musste sie ihren Erfolg erstmal verdauen. Das war verständlich. Nichtsdestotrotz wollte es sich die Nobuto nicht nehmen lassen dazu noch einige Worte zu sagen. "Das war doch gar nicht so schlimm, oder?" Langsam näherte sie sich Himiko und legte ihr als gut gemeinte Geste die Hand auf die Schulter, auch wenn es letztendlich etwas lächerlich aussah. Moe störte sich nicht daran. "Du darfst doch nicht vor so einfachen Sachen Angst haben. Du bist eine Kunoichi! Du bist stärker als sie!"
 

Yimi Cho

Member
Beiträge
120
Größe
1.40m
Steckbrief
Link
So ein bisschen tat Himeko ihm ja leid, auch wenn sie bisher eine sehr gute Behandlung bekommen hatte, was kein Grund dafür wäre, ihr böses zu wünschen, außer man war deswegen neidisch. War Rikuren neidisch bisher? Der Junge versuchte mit den beiden Mädchen mitzurennen und fragte sich in Gedanken, ob alle Taijutsuka zu einem Teil Sadisten waren? Also bisher würde er diese Frage heftig nickend mit einem JA! beantworten. Eindeutig waren sie ein Volk der Sadisten! Wesen die es sich zum Ziel gesetzt hatten Leute zu quälen mit ihren Techniken und Übungen! Wenigstens kamen sie durch die kleine Übungsstunde schnell bei dem Dorf an. Die Farbinformation war für Rikuren mehr verwirrend als informativ, und das nicht nur, weil er die Farben nicht sehen konnte. Nein, er war kein Unschuldsengel, da braucht er sich nicht als Mauerblümchen darstellen. In diesem Fall war er einfach nicht nur beim Laufen etwas langsam. Aufjedenfall kamen sie heile an und konnten anfangen! Oder auch nicht, denn ihr Auftraggeber war noch nicht da. Rikuren hörte sich an, was in ihrer Umgebung so zu finden war. Irgendwie vermutete von der Reaktion der Kunoichi aus, dass ihr Auftraggeber noch nicht da war und/oder sie sich zuerst um eine Rückblickende Zusammenfassung ihres kleinen Laufes kümmerten. Der Junge gab dem Ganzen ein E wie ekelig erschöpfend. So eine kleine Memme! Aber wenigstens war er nicht alleine. Rikuren hatte deswegen nichts gegen Moe, nur weil sie etwas ... aktiver war, aber gegen die zusätzliche Bewegung. Schließlich wäre es viel schöner gemütlich zum Dorf zu gehen und sie brauchten noch Ausdauer für den Berg. Rikuren hörte den zwei Mädchen zu und stellte sich selbst die Frage, ob Moe wirklich dachte, dass Himeko stärker als sie sei. Natürlich wusste er, hoffte er, dass es nicht so gemeint war, aber es war lustiger, also dachte er es. Ihr Missionsgeber zeigte sich derweil und trat zu ihnen. Schon fertig blickte er die Truppe an und Rikuren wandte sich ihm zu. Der junge Mann offenbarte sich auch gleich als die gesuchte Person und fragte:" Seid ihr die Shinobi?" Rikuren nickte und antwortete. Der Mann sagte:" Gut. Seid ihr bereit loszuziehen?" Beide blickten zu Moe und Himeko und der Junge gab die Frage an sie weiter. Als sie eine kurze Vorstellungsrunde, die der Mann mit einem:" Ich bin Seto. In diesem verschlafenen Dorf gibt es nicht viel und ich hab schon alle meine Sachen dabei." begonnen hatte, hinter sich gebracht hatten, wollte Seto auch schon gleich los und machte sich auf den Weg. Hatte es da wer eilig? Nun, wenigstens war es eine rücksichtsvolle Eile, denn der Mann hatte darauf geachtet, dass Himeko zu Atem kommen konnte. Nur das Gespräch der beiden Mädchen hatte er nicht weiter beachtet und gekonnt ignoriert, ob er es unterbrach oder nicht. Der Mann wirkte sonst aber eher freundlich, weswegen Rikuren vermutete, der Gedanke an seine Freundin trieb ihn unbewusst zur Eile an.
 

Isuzu Himeko

Member
Beiträge
188
Alter
14 Jahre
Größe
1,72 m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
So unendlich dankbar das Mädchen auch dafür war, dass dieses grauenhafte Wettrennen endlich zuende war, so musste sie einsehen, dass auch ihre Erholungszeit von dem – ähm – Erfolg begrenzt und damit bald zuende war. Natürlich ging das viel zu schnell vonstatten, denn irgendwie schien Yamada-san doch recht gut zu Fuß zu sein, wenn man sein Manko in Betracht zog. Moe bekam auf ihren Zuspruch hin nur ein leises »I-ich versuche es, N-nobuto-chan...« mit Blick auf den noch immer umarmten Laternenpfahl. In ihr keimte die Hoffnung, dass diese Aufgabe möglichst rasch zuende ging; nicht, weil sie ihre Teamkameraden nicht mochte, sondern schlicht, weil sie keine Lust hatte, nach dem schnöden Pflücken einer Blume aus dem letzten Loch zu pfeifen, sollten sich noch mehr „Chancen“ auf ein Wettrennen ergeben. Sie hätte es ja ansprechen können, aber damit hätte sie für ihren Geschmack zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Außerdem hätte Moe bestimmt einfach irgendwas gesagt, um ihre Bedenken einfach vom Tisch zu wischen – so schätzt Himeko ihr Gegenüber inzwischen einfach ein – und hätte dann trotzdem einfach so weiter gemacht, wie bisher; Widerstand zwecklos! So erging Himeko sich in schweigen, dankbar dafür, dass der Laternenpfahl keine Anstalten machte, gleich das nächste Wettrennen vom Zaun zu brechen, als ihr Klient langsam aber sicher mal eintrudelte.
Er stellte durch die völlig fehlende Begrüßung auch gleich mal klar, was er von Begrüßungen so hielt – scheinbar gar nichts – und ging gleich dazu über, die letzten Vorbereitungen der beiden Damen anzusprechen, die zumindest Hime nicht mehr treffen musste, denn solcherlei erledigte sie ganz gerne Zuhause in aller Ruhe. So nickte sie auf die weitergegebene Frage peinlich berührt ihren über alles geliebten Laternenpfahl an und löste sich bald aus seiner staksigen Umarmung und zupfte sich endlich das Röckchen zurecht, dem ihr Auftraggeber nicht mal das kleinste Bisschen Aufmerksamkeit schenkte. Dieser Typ musste hoffnungslos verknallt sein, wenn er es schaffte diesen Anblick zu ignorieren, aber sei es drum. Die Brünette kam nicht umhin, dass der werte Herr Seto ein wenig enttäuschend auf sie wirkte: Verliebte waren eigentlich immer nett und freundlich – in den Büchern und Filmen waren sie das immer, aber er schien es kaum erwarten zu können, diesen Berg hoch zu kommen und das Blümchen zu pflücken; aber an dem fehlenden Gruß konnte sie sich schwerlich aufhängen, denn die schob er nach der Frage des „Bereit-seins“ gleich hinterher. Ersteindruck also bereinigt: wie so oft hatte dieser getäuscht, er war also doch nett... irgendwie. In Ermangelung der Vorstellungen der anderen in der Gruppe, sah sich das unsichere Ding genötigt, den Anfang zu machen, sosehr es ihr widerstrebte: »Mein, a-also ich, ähm, m-mein Name« stammelte sie leise, noch immer eine Hand an den schützenden Laternenpfahl gelegt: »i-ich bin, ähm, a-also ich – I-isuzu Himeko.« kurz und bündig! Mit ihrem direkten, furchtlosen Tonfall ging auch eine schamhafte Verbeugung einher, die ihrem Klienten unbewusst und sicherlich nicht beabsichtigt einen ausgezeichneten Einblick in ihr Oberteil bot. »A-auf gute Zusammenarbeit...« Wenn sie sich den Berg so ansah, der es laut ihrer Missionsbeschreibung hätte sein sollen, zweifelte das Mädchen ernstlich daran, eine gute Wahl für diese Aufgabe darzustellen. Kochen und Putzen waren Dinge, in denen man ihr schwerlich etwas vormachen konnte, aber das? Gegen diesen Unmut gab es nur ein Mittel, das ihr helfen konnte, sich dennoch weiter auf ihr Ziel zu konzentrieren. ‘Ich muss ihm helfen, weil er sie doch ganz fürchterlich liebt!‘
 

Nobuto Moe

Member
Beiträge
87
Alter
13 Jahre
Größe
1,40m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Taijutsuka waren Sadisten und liebten es Leute mit ihren Techniken und Übungen zu quälen? Wie kam man nur auf solch absurde Gedanken? Hätte Moe diese Gedanken vernommen, hätte sie nur den Kopf darüber schütteln können. Diese Worte konnten doch nur von Ignoranten stammen, die nicht über ihren Tellerrand blicken wollten. Auch als Taijutsuka hatte man nämlich Schwächen, obgleich diese wahrscheinlich nicht im physischen Bereich lagen, da man diesen ja durchgehend trainierte. Nein, die Nobuto gab es zwar nicht gerne zu, aber sie war ganz schwach im Bereich der Nin- und Genjutsu. Bei den Ninja, die sich auf diese Sparte konzentrierten, war es halt genau andersrum. Deswegen musste man doch jetzt keine falschen Anschuldigungen machen. Wenn man in einem Bereich gut sein wollte, musste man halt einen anderen vernachlässigen. Aber genug davon. Auf jedenfall war der Versuch von Moe ihre Partnerin gleichzeitig aufzumuntern und ihre Moral zu stärken nicht gerade von Erfolg gekrönt worden. Die Worte der Isuzu wollten zwar etwas anderes aussagen, allerdings hörte sie schon allein am Klang der Stimme heraus, dass es nicht ganz ernst gemeint war. Seufzend entfernte sich die Rothaarige etwas von der Isuzu. Jedweder Versuch von ihr sie irgendwie aufzuheitern war bisher grandios fehlgeschlagen. Moe bekam fast schon das Gefühl, dass sie, seitdem sie das Schiff verlassen hatten, nur wieder Probleme erzeugte, obwohl sie das doch eigentlich gar nicht wollte. Besonders nicht für ihre so nette Partnerin, die sich so liebevoll um sie gekümmert hatte. Irgendwas musste es doch geben, damit sie ihr eine Freude machen konnte. Nur was?
Während Moe über dieses Thema nachdachte, tauchte plötzlich, wie aus dem Nichts, endlich ihr Auftraggeber auf. Wo hatte der Kerl nur gesteckt? Er hatte doch den Ort als Treffpunkt ausgegeben, also hätte er sich doch darum kümmern müssen hier pünklich zu erscheinen. Naja, egal. Er war ja nun da und es konnte endlich richtig losgehen. Ab auf den Berg! Was war aber mit der Begrüßung? Selbst für den Geschmack der Rothaarigen fiel diese viel zu kurz und emotionslos aus. Wollte der Kerl nicht eine Blume von diesem Berg pfücken, damit er sie seiner Freundin schenken konnte? Warum war er dann jedoch so steif? Sollte er nicht lieber liebestrunken irgendwelche dämlichen Worte dahinseuseln? Obwohl.. Moe war es so eigentlich deutlich lieber. So musste man schließlich keine unnötige Zeit verlieren und letztendlich war es auch ganz egal, welchen Charakter ihr Klient hatte. Die Aufgabe mussten sie so oder so erledigen, damit sie die Belohnung bekamen. "Ich heiße Nobuto Moe." Sie schlug sich kurz auf die flache Brust. "Ebenso nett dich kennezulernen Seto." Möglicherweise hatte sie den Satz nicht ganz ernst gemeint, allerdings war es dann doch besser ersteinmal höflich zu bleiben, ganz besonders weil es ja ihr Auftraggeber war, selbst wenn man den Menschen nicht wirklich sympathisch fand. Soviel Hirnschmalz besaß sie dann auch schon. Für einen Moment wanderte der Blick der Nobuto zum Berg über ihnen. Der Aufstieg dürfte wohl einiges an Kraft kosten, aber sie war bereit sich dieser Herausforderung zu stellen. Da zudem offenbar schon alles gesagt wurde, konnten sie ja auch direkt loslegen. "Dann beginnt wohl jetzt das Bergsteigen, eh?" Moe sah sich in der kleinen Gruppe um. "Lasst uns anfangen."
 

Yimi Cho

Member
Beiträge
120
Größe
1.40m
Steckbrief
Link
Und das niedliche Mädchen würde auf ihr Kopfschütteln nur ein weiteres bekommen, weil sie etwas von Tellerrändern meinte, aber selbst keinen Blick riskierte. Man konnte natürlich nicht von dem Mädchen verlangen, dass sie den scherzhaften Unterton verstand und Übertreibungen, und das war keine Ironie. So verständlich war es vermutlich wirklich nicht gewesen, falls man den Jungen nicht kannte oder seine Freundin. Aber man könnte darüber nachdenken, ob Rikuren wirklich einfach so ernstgemeint einen ganzen Schlag Ninja als Sadisten hinstellen wollte und die anderen für lammfrom hielt. Er selbst hatte Miu oft genug gequält. Aber bei ihm hatte sie sich nur selten beschwert, wenn er sie mal wieder mit langem Chakratraining oder Konzentrationsübungen zum Verzweifeln gebracht hat. Wie sie sich wohl so schlug? Sicherlich kam sie gut zurecht und falls sie soviel Glück hatte wie er, dann hatte sie ebenfalls eine nette Gruppe. Aber das Mädchen war gerade nicht da und stand etwas hinten an, denn sie waren auf einer Mission und zumindest er sprach gerade mit dem Auftraggeber. Während Moe und Himeko mit der Begrüßung des jungen Mannes mehr als unzufrieden waren, hatte Rikuren nicht bemerkt, dass Seto vielleicht hätte freundlicher sein können. Er hatte ihnen seinen Namen genannt und sich sogar noch danach erkundigt, ob sie bereit waren. Er hatte das freundliche Hallo vergessen, aber das konnte Rikuren ihm ohne schlechtes Gewissen verzeihen. Himeko nannte als erstes ebenfalls ihren Namen und Moe schloss sich kurz und bündig an. Himeko verbeugte sich sogar. Alle waren sie bereit und es konnte direkt los gehen, in das Herz der Berge. Auf. So schnell wie er gekommen war, war der Besuch im Dorf auch schon wieder zuende. Diesmal aber mit einem gemächlicherem Tempo, denn Seto zeigte der Gruppe den Weg und ging vor.
Dieses Gebirge hatte nicht den Ruf schwer erklimmbar zu sein, aber das hatte nicht viel zu bedeuten, immerhin konnte sie die Suche nach der Liebesblume weit vom normalen Pfad abbringen. Seto schien aus der Gegend zu kommen und deshalb wollte Rikuren von ihm auch eine Einschätzung. "Wie würdest du den Berg beurteilen? Was ist das große Problem dabei an diese Blume zu kommen?" fragte er einfach den Mann. Irgendeinen Grund musste es ja dafür geben, dass sie hier waren. Es gab bestimmt einen Haken bei der Sache. Ob er ihn duzen durfte wusste er nicht, aber nach der Niedlichkeit seiner zwei Missionspartner dachte er nicht einmal unbemerkt an solche Dinge. Der junge Mann schien sich daran jedoch nicht zu stören und antwortete:" Anfangs können wir dem Pfad folgen, dieser Teil der Strecke wird vergleichsweise einfach, danach müssen wir aber in Gebiete abseits des Weges. Dort beginnt dann die Herausforderung. Ich denke mal ihr könnt klettern? Dann werden die Schwierigkeit der Aufgabe darin liegen, die Blume überhaupt zu finden, denn sie wächst jedes Jahr an einem anderen Ort. Sie blüht kurz, ihre Samen werden vom Wind in andere Ecken der Berge getragen und dann verwelkt sie, und die Ziegen zu überstehen." Der Mann blickte Rikuren kurz an und fragte:" Wart ihr schonmal in diesem Gebirge?" Der Junge schüttelte den Kopf und das reichte Seto schon um anzufangen:" Vor den Ziegen müsst ihr aufpassen! Das ist sehr wichtig! Die Ziegen sind nämlich sehr aggressiv hier oben und gefährlich. Denkt nicht, dass sie euch nichts tun oder ein Angriff nicht schlimm ist. Wenn sie euch angreifen nutzt eure Ninjakampfkünste um wegzukommen oder sie zu töten. Unterschätzt sie nicht. Das haben schon viele vor euch getan, aber immer nur ein mal. Verstanden?" Er blieb stehen und blickte sie an. Er wartete streng, bis alle genickt und ja gesagt hatten. Anscheinend war es ihm sehr wichtig. Das konnte ja was werden. Rikuren hatte eigentlich nicht gedacht, dass es auf dieser Mission zu einem Kampf kommen könnte, auch wenn er "nur" gegen Tiere war. Vielleicht hatten sie ja Glück und begegneten keiner Ziege. Mittlerweile waren sie übrigens schon auf besagtem Pfad und sahen Steine und Steinwände vor sowie neben sich. Noch war der Pfad ein gut sichtbarer und leicht begehbarer Weg.
 

Nobuto Moe

Member
Beiträge
87
Alter
13 Jahre
Größe
1,40m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Mögen? Nicht mögen? War das letztendlich nicht egal? Ja, es stimmte, dass Moe, wie auch Himeko, die Begrüßung ihres Klienten nicht gerade freundlich empfanden, allerdings war das wiederum auch kein Grund auf die Barrikaden zu gehen, zumindest nicht für den Rotschopf. Denn auch wenn man einen Auftraggeber nicht mochte, so zählte für sie immer nur die Mission. Dieses Richtbild hatte sie auf der Akademie gelernt und bis jetzt auch beibehalten. Es war also egal, ob ein zuckersüßes Mädchen einem den Honig um den Mund schmierte oder ein alter Knacker einem miese Wörter an den Kopf warf, die Nobuto würde sich auf die grundlegenden Dinge konzentrieren. Als besonderes Beispiel dazu konnte man ja auch durchaus die Begegnung mit einem gewissen Ken zählen. Sie war nicht gerade gut auf den Kerl zu sprechen, hat es aber durchgehalten und hat letztendlich den Job beendet und die Belohnung eingestrichen.. sogar mit einem unabhängigen Bonus. Ob diese Sichtweise auch auf die Isuzu zutraf, war wohl eher zu bezweifeln. Das schüchterne Mädchen verlor zwar kein Wort über das Verhalten des jungen Mannes, aber wer konnte schon ahnen, was sie vielleicht dachte. Sie war ja eh grundsätzlich ein Kuriosum. Wie konnte sie mit dieser ganzen.. Masse.. nur so zurückhaltend sein. Falls man sich die Körper der beiden Mädchen ansah, müsste man eigentlich meinen, dass die Seelen jeweils im falschen steckten.
Aber wie auch immer. Alles was zählte war nur, dass sie endlich zum spannenden Teil der Mission kamen. Dementsprechend gut gelaunt war auch Moe. Während die kleine Gruppe nämlich allmählich das kleine Dorf hinter sich verließ und sich immer mehr dem Gebirge vor ihnen näherten, pfiff sie leise ein Liedchen und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Im Gegensatz dazu war Himeko immer noch nahezu peinlich bemüht ihren Rock nicht hochflattern zu lassen oder anderswo eine Öffnung zu zeigen. Sie hatte wirklich kein Selbstvertrauen. Kurz vor dem eigentlichen Aufstieg, wurde aber doch nochmal auf andere Art und Weise interessant. Rikuren fragte ihren Auftraggeber tatsächlich nach dem Hintergrund ihrer Anstellung. Der Berg an sich war ja nicht unbedingt schwer zu besteigen. Die Vermutung der Rothaarigen war natürlich erstmal, dass die Blume an unwegsamen Gelände wuchs. Und in der Tat, sie hatte zum Teil sogar ganz recht. Nach den Ausführungen von Seto pfand man sie immer an einem anderen Ort. Sie war sozusagen unberechenbar. Die andere Begründung, die er anführte, ließ das Mädchen fast laut auflachen. Bergziegen? Gefährliche Bergziegen? Das durfte doch nicht wahr sein. Warum sollte man vor diesen Dingern nur Angst haben. Sie war ganz eindeutig schneller, geschickter und.. naja, vielleicht mit der Stärke auf einem Level. Sollen sie also nur kommen. Moe freute sich schon darauf ein paar davon die Leviten zu lesen. Obgleich sie diese Gefahr nicht ernst nahm, stimmte sie ihrem Bergsteigerfreund trotzdem zu. Sie wollte nicht irgendeine Diskussion vom Zaun brechen. "Ziegen sind gefährlich, okay." Hinter vorgehaltener Hand kicherte sie leicht.
 

Yimi Cho

Member
Beiträge
120
Größe
1.40m
Steckbrief
Link
Der spannende Teil der Mission. Er began mit einem Lied. Still war der Junge Publikum von Moe und versuchte zu erraten, um welches Liedchen es sich handelte, bei ihrem fröhlichen Pfeifen. Der Junge erkannte vertreute Teile, konnte aber nicht sagen was es war. Er war neugerig. Zu neugierig! "Was für ein Lied war das?" Fragte er darum leise, an Moe gerichtet.
Himeko war derweil anders beschäftigt und Rikuren fragte sich amüsiert, warum sie sich solche Mühe gab auf ihren Rock aufzupassen. Warum sie so einen Rock anhatte konnte man sicherlich irgendwie erklären, aber sie waren hier zu Viert irgendwo im Gebirge. Wer hier bergstieg tat dies bestimmt nicht, wegen der Aussicht. Also der Aussicht auf Mädchen, wegen der landschaftlichen Aussicht natürlich schon. Tat sie es wegen Moe? Die hatte doch sowieso selbst schon geguckt und sich direkt an sie geknuddelt. Wegen Rikuren? Der ist Blind und so wie Himeko da rumwuschelte, half ihre Bemühung sicherlich nichts gegen ihn, falls er der Grund sein sollte. Wegen dem Auftraggeber? Der hatte mehr als nur offensichtlich nur eine weibliche Person in seinen Gedanken. Aber sowas war einem vermutlich recht egal, wenn man schüchtern und zurückhaltend war. So reimte sich Rikuren das zumindest zusammen.
Als nächstes kamen die Ziegen. Die, die eines der Gruppenmitglieder nicht ernst nahm. Rikuren konnte sich auch stärkere Gegner vorstellen, aber für eine Anfangsmission schien sowas passender. Rikuren konnte für den Anfang sehr gerne auf einen Kampf verzichten. Erstmal musste er stärker werden... Aber die Ziegen waren sicherlich gut schaffbar, da musste man Moe irgendwie schon recht geben. Eine wichtige Sache blieb jedoch unbeachtet. Moe kam gut mit Ziegen klar, vermutlich, ihr Auftraggeber jedoch war nicht nur langsamer, sondern auch schwächer und ungeschickter als Moe. Neugierig wandte sich Rikuren an den Auftraggeber und stellte eine weitere Frage:" Woher kennst du und deine Freundin die Blume?" Der junge Mann blickte ihn an und nach einem kurzen, gedanklichen Rattern kam die Antwort:" Sie ist sehr selten, darum wird sie gerne in Legenden benutzt. Die Leute mögen einfach die Sagen um die geheimnisvolle, schwer zu findende Blume, deswegen weis eigentlich jeder in der Nähe dieses Gebirges das es das Blümchen hier gibt." Oh, dann jagten sie hoffentlich keiner leeren Legende hinterher. Fiep, Kreisch, Schrei. Rikuren zuckte zusammen. "Au." Was war passiert? Rikuren war etwas vom lauten Aufschrei überrascht worden, deswegen merkte er erst nach Moe und Seto, dass Himeko umgeknickt war. Rikuren wandte sich zu ihr um und Seto war auch besorgt und hatte kurz mal seine Freundin vergessen. Da Himeko ziemlich unglücklich umgefallen war mit ihrem Fuß meinte der junge Mann:" Halt dein Bein ruhig und lass uns dir helfen. Die meisten bewegen ihr Bein zu ruckartig oder zu wenig, ich kenne mich als Bergsteiger ein wenig damit aus. Setzt dich hin und zwing dich nicht dazu weiterzugehen, da vorne kommt die erste Felswand. Du kümmerst dich um deinen Fuß und wir holen schonmal unsere Kletterausrüstung hervor." Wow, was war das? Plötzlich war da jemand da und total in seinem Element. Seto schien wirklich kein Anfänger im Bergsteigen zu sein und war schon wieder bei seiner Freundin, während er seinen Rucksack absetzte und alles nötige zum klettern raussuchte. Auch Rikuren machte sich daran, seine Sachen hervorzuholen und fühlte sich erneut etwas in den Hintergrund gedrängt. Er war ein schlechter Missionsleiter, so wie er sich dauernd in den Hintergrund treiben lies...
 

Isuzu Himeko

Member
Beiträge
188
Alter
14 Jahre
Größe
1,72 m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Wenigstens verloren sie keine wertvolle Zeit, in der Himeko sich sonst welchen Horrorvorstellungen hätte hingeben können, um mutlos auf dem Absatz kehrt zu machen. Das Tempo ging auch in Ordnung, sodass die ganze Sache für die Brünette ohne jede Gewohnheit an lange Wegstrecken nicht zu einer Ausdauerprobe würde – zumindest nicht sofort. Selbstverständlich setzte sie sich ans Ende des Trosses, um nach Möglichkeit nicht aufzufallen – wenn man bedachte, dass sie später auf einem Berg herumkraxelten und außer ihnen weit und breit keiner mehr in Sicht wäre war das eigentlich eine völlig sinnlose Maßnahme; aber was tat man nicht alles an seltsamen Dingen aus bloßer Gewohnheit, hm? Sie waren noch keine drei Minuten unterwegs, als Hime-chan sich unweigerlich fragte, welche Wirkung ihre Kleiderwahl, soweit sie denn eine Wahl gewesen ist, auf ihren Klienten haben mochte. Selbstverständlich erschrak das Mädchen fürchterlich, bei der Vorstellung, sie könnte der Angebeteten, für die diese Blume sein sollte, am Ende die Show stehlen – und das Männlein auch noch? ‘Oh… Nein… Ohnein ohneinohnein! Sie lieben sich! Ich darf mich nicht einmischen! Und eigentlich find ich ihn sowieso nicht so toll und das alles… äh, gut, ich muss- ich muss verhindern, dass er… Na ja… mich „wahrnimmt“ eben. Ich hätte Hosen anziehen sollen! Ah… Ich habe doch gar keine Hosen daheim im Schrank… vielleicht hätte ich von Miyu eine leihen sollen?‘ Gänzlich mit sich selbst beschäftigt, wanderten ihre grauen Äugelein auf den Grund, während ihre Hände beinahe ganz von allein damit begannen, ihr Röckchen weitest möglich in die Länge zu ziehen. Dass es eigentlich völlig gleichgültig war, wie hoch sie ihren Rock trug, da sie eh ganz hinten ging, passte gerade nicht mehr in die beschämte Rübe Himekos hinein, sodass sie noch ein wenig weiter zusammensank und versuchte, noch weniger aufzufallen, als ohnehin schon. Dass ihr Klient sich indes der Kampfbereitschaft Bergziegen gegenüber versichert hatte, war an Hime-chan völlig vorbeigegangen. Dem Zufall war es geschuldet, dass sie just in dem Augenblick, in dem ihre Zustimmung gefragt war, abwesend zu ihrem inneren Monolog nickte und sanft lächelnd die Hände vor dem Schoß faltete.
Sie gingen noch eine ganze Weile so weiter, von der das Mädchen bestenfalls die Hälfte mitbekam, bis die Frage, woher das Wissen um die spezielle Blume, nach der sie suchten, überhaupt kommen sollte, wo sie doch so selten war. Sie blickte ruckartig auf und verlor prompt die Körperspannung als sie mit dem linken Fuß auftreten wollte. Dieser hielt der ungewohnt verteilten Masse nicht stand und bog sich unappetitlich und überaus schmerzhaft nach außen, sodass der Rest ihres Körpers nachzog und sich unaufhaltsam in Richtung Fußboden bewegte. Dem ungewohnten Reiz folgend, entfuhr ihr ein schrilles, wie auch ungewohnt lautes »Kjaaahhrg!« das man mit etwas Pech auch noch in Shiro hören konnte, gerade als sie ihren Fall mit den Händen abfangen konnte. Lustiger weise war der erste, der Bei ihr war, und ihr wortlos den Schuh vom Fuß streifte, um sich den Zustand ihres Knöchels besser ansehen zu können, kein geringerer als Seto, der so zwangsläufig einen Jahrhundertausblick auf ihren Rock hatte – womöglich auch darunter. Man mochte es kaum glauben, aber Himekos Gedanken hatten sich mitsamt dem schmerzreiß ihres Fußes gänzlich auf diesen gerichtet, sodass sie nicht wirklich einen Moment auf die Blickrichtung ihres Auftraggebers verschwendete. Mit einem fachmännischen Blick sah er sich ihr Bein an und riet ihr, sich darum zu kümmern, während sie ihre Ausrüstung klarmachten. Welche Ausrüstung? Keine Ahnung, Yamada-san war sicher vorbereitet, aber Nobuto hatte ihre doch vergessen – und damit erinnerte sich Himeko schmerzlich daran, dass sie doch besser gleich drei Ausrüstungen zum Klettern hätte einpacken sollen. »Hai…« flüsterte sie leise; nicht, dass es irgendwer hören konnte, so peinlich berührt und leise, sie antwortete. ‘Jetzt bin ich nur noch eine Belastung für die anderen. Ich hätte zuhause bleiben sollen und dann hätten sie mir die Lizenz entzogen, weil ich zu schlecht bin, eine Blume zu pflücken und dann hätten sie jemanden schicken können, der das kann und jetzt hassen sie mich bestimmt, und verabscheuen mich und wollen nichts mehr mit mir zu tun haben, wenn ich nicht weiter machen kann. Und dann erzählen sie allen, die sie kennen, dass ich nur eine Last bin, und dann wollen die auch nichts mehr mit mir zu tun haben…‘ Diese Gedanken, neben noch vielen anderen, ähnlich erfreulichen Vorstellungen plagten das Mädchen, während sie zu ihrem kleinen Notpäckchen griff, um einen wirklich straffen Verband anzulegen, der zwar nicht vor Infektionen schützen – wohl aber das Gelenk stabilisieren sollte.
Himeko war nie gut darin, ihre Emotionen zu verstecken, sodass sich ihre Verzweiflung, möglicherweise auch eine gute Portion Angst dafür, verstoßen zu werden in ihrem Gesicht ablesen ließen, während sie unter unterdrücktem Schluchzen ihren Verband anlegte… Für die Liebe!
 

Nobuto Moe

Member
Beiträge
87
Alter
13 Jahre
Größe
1,40m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Hachja, Jungs konnten ja so nervig sein. Diese Tatsache wurde wieder einmal durch Rikuren bestätigt. Natürlich hatte Moe nichts gegen ihren Anführer, er hatte sich den Großteil der bisherigen Reise mehr oder weniger gut angestellt. Seine jetzige Frage war allerdings doch schon störend, besonders weil gerade eine so schöne Athmosphäre geherrscht hatte. Naja, wie auch immer. Antworten musste sie so oder so. "Weiss nicht." Die Nobuto sah kurz zum blinden Yamada und zuckte mit den Schultern. "Ist mir einfach so in den Sinn gekommen." Der Tonfall fiel etwas genervt aus, jedoch hatte sie trotzdem wahrheitsgetreu geantwortet. Sie wollte halt durch solch eine Sache nicht unbedingt Ärger stiften. Es gab ja immerhin mehrere Dinge, auf die sie sich freuen konnte. Zuallererst wären da die Ziegen zu nennen. Ihr Klient hatte so eindringlich vor ihnen gewarnt, dass es ihr eine Freude war, diese harmlosen Tiere in den Abgrund stürzen zu lassen. Als der Moment jedoch gekommen war, erwiesen sich die so gefährlichen Könige des Berges leider als viel zu ungefährlich. Selbst wenn die Nobuto es mit Zweien gleichzeitig aufnahm, konnte sie diese mit Leichtigkeit austänzeln und ihnen einen Schubs nach unten verpassen. Gefährlich.. pff.. Sie waren eher enttäuschend gewesen. Vielleicht hatte sie durch dieses ganze Gerede auch einfach zu viel erhofft. Wenn man ehrlich sein wollte, welches normale Tier konnte schon mit einem Genin mithalten? Dafür brauchte es schon Kuchiyose.
Wie auch immer. Der Weg durch das Vorgebirge lief mehr als glatt ab, sah man einmal von den Bemühungen einer gewissen Teamkameradin ab, ihr viel zu kurzes Röckchen stets unten zu behalten. Diese Thematik hatte Moe aber schon abgeschlossen. Sie hatte Himeko so oft auf dieses Manko hingewiesen und doch hatte sich nichts daran geändert. Okay, es war vielleicht nicht einfach auf einer Mission neue Kleidung zu beschaffen, aber es gab ja noch andere Mittel und Wege. Außerdem schien dieser Kleidungstyp der Isuzu generell zu gefallen.. nur die Nachteile nicht. Was allerdings darauf passierte, damit war nicht zu spaßen. Himeko knickte unglücklich mit dem Fuß um, während Seto noch erklärte, warum sie überhaupt auf dieser Mission waren. Konnte sie damit überhaupt noch den Berg hinauflettern? Der erste Eindruck schien das zu verneinen. Doch die plötzliche Wandlung ihrer schwarzhaarigen Teamkollegin sprach dagegen. Anscheind wollte sie unbedingt dabei sein, wenn die Blume gefunden wurde. anders konnte sich der Rotschopf diese Willensstärke unter all der Weinerlichkeit nämlich nicht erklären. Möglicherweise steckte in ihr doch mehr Mut als die Nobuto dachte. Zeit darüber weiter nachzudenken, hatte sie allerdings nicht. Es war soweit die Ausrüstung, welche Moe in weiser Vorausssicht nicht eingepackt hatte, herauszuholen. Normalerweise würde man jetzt diesen Fehler eingestehen und auf Hilfe der anderen bestehen, allerdings nicht so die selbstbewusste Nobuto. Lässig zog sich diese ein Paar stachelbehafteter Handschuhe an, überprüfte nochmal ob diese auch richtig saßen und wandte sich dann dem Berg zu. "Ich wäre bereit."
 

Isuzu Himeko

Member
Beiträge
188
Alter
14 Jahre
Größe
1,72 m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Wider Erwarten fand sich Himeko-chan nicht allein am Fuße des Steilhangs wieder, nachdem sie ihren kleinen Druckverband angelegt und auf Festigkeit überprüft hatte; Seto nahm sich wirklich Unmengen Zeit, jede einzelne Ausrüstung ordentlich nachzuprüfen und jeden einzelnen Handgriff noch einmal zu kontrollieren. Ob das Absicht war oder nicht, konnte sie sicherlich nicht mit Sicherheit sagen, jedoch hielt es Hime-chan nicht davon ab, sich weiterhin Kaskadenweise Selbstvorwürfe zu machen. Mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck stemmte sich das Mädchen auf die Beine, sicherlich eher zeitlupenmäßig denn agil, ehe sie sich zu ihrer Kletterausrüstung aufmachte, die Seto freundlicherweise auch gleich vorbereitet hatte. Dessen Blick im Übrigen wanderte an Nobuto-chan hinab, bevor er eine fragende Miene zur Schau stellte und leise seufzte: »Ich würde dir lieber meine Gürtung überlassen, aber so, wie ich dich bis jetzt einschätze, lehnst du vermutlich sowieso ab.« Seto wandte sich der Wand zu, die zu beklettern sie im Begriff waren. »Eigentlich wollte ich die Andere wegen der Verletzung an die letzte Position lassen, aber ich kann das Risiko nicht eingehen, dass du uns mitreißt, wenn du abrutscht.« Selbstverständlich sprach er von Moe.
Unterdessen zückte Seto ein relativ langes, raues Seil, das er an seinem Rucksack festgebunden hatte. Dieses fädelte er schnell und äußerst fachmännisch in seine angelegte Kletterausrüstung ein und setzte seine Fädili-Tour auch gleich bei Isuzu-chan fort, gerade als diese noch ganz vorsichtig die letzte Schnalle ihrer Ausrüstung festzurrte. Nebenher kontrollierte er noch ein weiteres Mal den Sitz ihrer Sicherung und machte sich dann auf zu Yamada-san, bei dem er das gleiche tat. Unterdessen versuchte Himeko ihren Fuß langsam ein wenig zu belasten und zuckte dabei ganz fürchterlich zusammen – das war selbstverständlich zu erwarten, aber unangenehm blieb es trotzdem. Dennoch – man kennt es ja, konnte Himeko es nicht lassen, es weiter zu probieren. Sie musste beinahe im Zehn-Sekunden-Takt feststellen, dass ihr Gelenk zwar dank des Verbands ein wenig steifer war, als gewöhnlich, aber auch, dass ihr das bei der bevorstehenden Klettertour denkbar wenig half. Mit leibhaftigem Grauen in den Augen ob der bevorstehenden Tortur heftete sich ihr Blick an die Steilwand, die sie zu erklimmen suchten. 'Das schaff ich nicht! Nein, das schaff ich nicht!' Plötzlich kamen ihr diese guten vierzig Meter, die es hier aufwärts ging mindestens dreimal so lang vor.
Hime-chan schluckte schwer und schaffte es nicht, ihre Hand davon abzuhalten, zur Brust zu wandern – nach irgendeiner Möglichkeit suchend, diesen namenlosen Schrecken irgendwie zu überwinden. Ihr Blick indes suchte den Boden vor sich, ehe sie in erstaunlich klaren Gedanken feststellte, dass offene Zehenspitzen an ihrem Schuhwerk eher weniger für Kletterpartien geeignet waren. Unterdessen hatte ihr Klingt auch Yamada-san verarztet und hielt den Rest des Seils Nobuto-chan entgegen. »Binde dir das hier besser um. Seilabdrücke an der Hüfte sind sicher besser, als unkontrolliert hier hinab zu stürzen… Auch wenn du deinen Fähigkeiten genug Vertrauen entgegen bringst, möchte ich kein Risiko eingehen.« So viel bekam sogar Himeko noch mit, aber viel mehr hatte gerade keinen Platz in ihrem verängstigten, zusammensinkenden Leib, der versuchte, sich auf das Kommende vorzubereiten. Noch nicht mal die Reaktion ihrer lebhaften Teamkollegin bekam die Ninjutsuka wirklich mit. Erst, als Seto in die Hände klatschte und ihren Aufbruch ankündigte kehrte das Mädchen in das Hier und Jetzt zurück – und wurde prompt mehr oder weniger hilflos mit an die Steilwand geschleift, die es zu erklimmen galt. So ein Seil eignete sich ganz hervorragend dazu, unwillige Klettermuffel dazu zu bringen, doch irgendwie nach oben zu kommen. Der Reiseführer der Gruppe sondierte fachmännisch die die Felswand nach einer geeigneten Kletterstelle ab und verlor keine weitere wertvolle Sekunde, als er sie gefunden hatte. Himeko musste, als zweite in der Reihe, folgen. Ganz vorsichtig setzte sie ihren Fuß in die kleine Mulde, die auch Seto benutzt hatte, spannte an, und wollte sich abstoßen. Sofort wies ihr angeschlagenes Fußgelenk sie in die Schranken, was sich in einem unterdrückten, aber langanhaltenden Wimmern äußerte. Trotzdem, und das wunderte sogar sie selber, schleppte sie sich nach oben, indem sie eben hauptsächlich Hände und ihren unverletzten fuß belastete. Es geht voran – nur noch neununddreißig ein halb Meter! Für die Liebe!
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
D-Rang: Die Liebesblume [pt.II]
Feat. Furasaki Oita (L), Hinketsu Aryane


Fortsetzung von -> Vorplatz des Turms

„…bis mein Urgroßvater zweiten Grades mütterlicherseits dann einen dritten Stand in Kirigakure eröffnete. Ab diesem Zeitpunkt war das Garnelengeschäft allerdings längst nicht mehr so profitabel wie noch zu Zeiten von Ur-Urgroßvater Noriro, weshalb…“
Die Stirn an die kalte Scheibe gelehnt starrten Oitas tote Augen aus der Kutsche hinaus auf die gleichfalls tote Landschaft des Erdreichs.
*Nrrfff… Hört dieser Typ denn echt nie auf zu quatschen?!*
Es war mittlerweile gute vierundzwanzig Stunden her, seit Aryane, Oita und ihr Auftraggeber Getsurin verlassen hatten. In dieser Zeit hatte Baika, mit Ausnahme der acht Stunden Nachtruhe in einer windschiefen Herberge des Erdreichs, fast pausenlos durchgeplappert. Ohne einmal merklich Luft zu holen hatte er den beiden Shinobi zunächst noch mehr über die Blume erzählt, dann über seine Angebetete, über ihr erstes Treffen, dann das zweite, bishin zum sechsunddreißigsten, bevor er schließlich heute morgen zu einem umfassenden Bericht seiner Familie angehoben hatte. Seitdem die drei also die Kutsche betreten hatten, die sie zum Gebirge Haome bringen sollte, seitdem redete Baika ununterbrochen.
*Und das wäre ja auch net so schlimm, wenn er wenigstens irgendwas Interessantes von sich geben würde! Aber Mensch, ein Kerl kann sich nur eine gewisse Zeit lang anhören, wie ein anderer von seiner großen Liebe schwärmt! Ganz zu schweigen von diesen langweiligen Familiengeschichten! Meine Güte, was juckt es mich, was dein Opa gemacht hat!*
Bei Oita hatte sein Job als Anführer längst allen Glanz verloren. Aryane, so sie denn wollte, hatte wenigstens den Luxus, gedanklich ausschalten oder einfach weggehen zu können, wenn ihr die Geschichten mal zuviel wurden. An Board von Baikas altem Schiff war dafür zwar wenig Platz gewesen, und außerdem hatten die beiden ja bei ihm in Grundzügen lernen müssen, wie man überhaupt zur See fuhr… Aber spätestens nach ihrer Ankunft am Festland hatte das Mädchen sich ausklinken können, während Oita es noch immer irgendwie als seine Pflicht betrachtete, zumindest ein bisschen höflich zu tun, alle zwei bis drei Minuten zu nicken und irgendetwas zu schnaufen wie „Wow, cool“ oder…
„Ach, echt?“
„Ja! Aber das ist noch nicht alles! Als nämlich mein Großvetter dritten, nein, vierten Grades damit anfing, nicht in den östlichen, sondern ost-nordöstlichen Fischgründen zu suchen, da…“
Unvermittelt kam die Kutsche mit einem heftigen Ruck zum Stehen, und ein winziger Funken Hoffnung keimte in Oita auf. Als sich der Kutscher gleich darauf zu Wort meldete und verkündete, sie hätten ihr Ziel erreicht, explodierte jener Funken Hoffnung zu einem Großbrand, katapultierte Oita aus der Kutsche und ließ ihn gierig die frische Luft seiner Heimat einsaugen.
*Endlich, endlich, endlich, endlich…!*
Auf Aryane und Baika mochte die Umgebung nicht sonderlich spannend wirken: Eine felsige Landschaft, die in Richtung Berge rasch anstieg und extrem uneben wurde. Etwas abseits war zwar eine Art Trampelpfad ausgeschildert, doch selbst der wirkte nicht sonderlich wegsam. Oita allerdings war das egal: Je anstrengender der Weg war, desto weniger Luft hätte Baika, um ihnen noch mehr über seine langweilige Familie zu erzählen.
Das war das eine. Das andere war, dass es Oita in diesem Moment einfach genoss, wieder zuhause zu sein. Also nicht wirklich zuhause, und streng genommen hatten sie ja sogar schon im Erdreich übernachtet, zumindest an der Grenze, aber dort war es viel zu grün gewesen.
*Das hier… diese langweiligen Berge, das karge Unkraut, die Kleintiere, die überall herumflitzen… das ist Tsuchi wie es leibt und lebt. Endlich!*
Während Baika und Aryane die Kutsche verließen und Ersterer sich sogleich anschickte, die Berge von Haome zu bestaunen, nahm Oita seine Kameradin kurz beiseite und meinte knapp: „Hey, hey! Ich brauch mal kurz ein paar Minuten, ok? Kümmer dich solange um diesen… diesen… Argh, du weißt, was ich meine.“
Mehr Erklärung bekam Aryane nicht, doch als Oita daraufhin wie ein Wiesel davonflitzte war klar, dass sich der Knabe einfach mal richtig austoben musste, um den merkwürdigen Stress des letzten Tages zu verarbeiten. Dazu gehörte auch ein heftiger Schrei ins Nichts, dem Baika keine weitere Beachtung schenkte. Stattdessen suchte er Aryanes Aufmerksamkeit, winkte sie zu sich und zeigte auf die langweiligen, einfarbigen Berge.
„Faszinierend, nicht wahr?“

@Hinketsu Aryane
 
Beiträge
91
Alter
18
Größe
1,67 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Der Typ redete viel. Wirklich viel. Sehr viel. Man könnte meinen, dass er eigentlich keine Luft mehr bekommen sollte, denn ein leises Atmen war gar nicht zu vernehmen. Die Legende um die Liebesblume, warum er diese so gerne haben wollte und wie es zu dieser Mission kam… das war minder interessant. Nun, es wäre womöglich interessant gewesen, wenn Baika nicht so weit ausgeholt hätte und nicht seinen ganzen Lebenslauf runtergefaselt hätte. Die 18-Jährige stieg zwischendrin immer wieder aus und betrachtete ihre Umgebung. Dass sie zeitweise nicht mehr den Ausführungen ihres Auftraggebers lauschte, fiel dem Burschen gar nicht auf, denn der war viel zu sehr damit beschäftigt, die botanische Beschaffenheit der Liebesblume zu erklären. Ehrlich gesagt, interessierte das die Hinketsu überhaupt nicht. Ein freundliches Lächeln und Nicken ihrerseits, sollte ein vages Interesse an Baikas Drang, sein Wissen weiterzugeben, darstellen. Offensichtlich scherte sich dieser aber nicht so wirklich darum, ob ihm jemand zuhörte oder nicht, denn er war so dermaßen in seinem Redefluss drinnen, dass ihm seine Umgebung gar nicht mehr auffiel; es passierte oft genug, dass Baika beinahe über einen größeren Stein stolperte. Ein anderer hätte sich davon wieder in die Realität ziehen lassen, aber Baika ließ sich davon nicht beirren: Er redete einfach weiter. Davon war nicht nur die Hinketsu genervt, sondern auch ihr Begleiter, den sie teilweise dabei erwischte, wie er heimlich die Augen verdrehte. Dem entgegnete sie mit einem verstehenden Lächeln, da sie genau wusste, durch welchen Pfad des Schmerzes Oita gerade wandelte.

Dieser sollte nicht am Hafen von Getsurin enden, denn dort begann erst so richtig der Spaß. Zunächst wurden die beiden Shinobi darin enttäuscht, dass Baika der Besitzer eines kleinen Ruderboots war – er nannte es liebevoll Wellenmaid – und sie beide somit selbst Hand anlegen mussten, um vom Hafen abzulegen. Das führte dazu, dass die drei abermals aufgehalten wurden, da Baika ihnen erstmal die Grundlagen des Seefahrerhandwerks beibringen musste, damit sie die Überfahrt überhaupt erst antreten konnten. Zusammengepfercht auf so engem Raum – die darauffolgende Fahrt mit der Kutsche begünstigte das nur – drohte der Kopf der 18-Jährigen zu platzen, da sie den Erzählungen ihres Auftraggebers einfach nicht mehr zuhören konnte. Die kleine Auszeit in der Herberge begrüßte sie vollkommen, denn nur so war es ihr möglich gewesen, den nächsten Tag nicht gleich mit einem Streit zu beginnen. Und so ging die Reise weiter, wie sie begonnen hatte: Mit vielen unnötigen Geschichten und Erzählungen. Als die drei schließlich ihre letzte Kutschenfahrt angingen, war Aryane heilfroh, dass bald der schwierige Teil der Mission beginnen würde. Sie hoffte inständig, dass Baika beim Aufstieg endlich mal die Klappe halten würde, denn viel länger hielt sie diese Tortur nicht mehr aus. Als die Kutsche schließlich vor dem Haome-Gebirge stehenblieb und die Truppe ausstieg, nahm Oita sie kurz beiseite. Sie sollte doch kurz um die Aufmerksamkeit von Baika buhlen, damit ihr Teamleiter sich kurz verziehen konnte. Mit einem knappen „Hmm, okay.“ sah sie zu, wie Oita schnurstracks von ihr wegflitzte. „Tja, ich möchte auch nochmal so jung sein…“, dachte sie sich, ehe sie auf dem Absatz kehrtmachte und sich wieder Baika zuwandte, der gerade dabei war, die Flora und Fauna des Gebirges genauestens zu analysieren. Um ihrer Genervtheit etwas Wind zu machen, zückte sie kurzerhand ihre Zigaretten. Nachdem die sich selbst eine in den Mund gesteckt hatte, bot sie auch Baika eine an, der aber dankend ablehnte. „War ja zu erwarten.“, murmelte sie, wovon Baika allerdings nichts mitbekam. Der kratzende Rauch der Zigarette, der soeben ihre Lunge füllte, ließ sie wieder ein wenig runterkommen. Das war auch der Grund, warum sie sich dazu überwinden konnte, eine Konversation mit dem analysierenden Baika zu starten: „Und? Schon bereit für den Aufstieg? Hoffentlich hast du gutes Schuhwerk mitgebracht, denn der Aufstieg wird sicher nicht einfach und kurz werden.“
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
„Bereit?“
Während Oita weiter wie ein wildgewordener Keiler durch die Gegend flitzte, schaute Baika grinsend zu Aryane. „Mehr als bereit, junge Dame!“
Tatsächlich nahm Baika die Frage der Kunoichi als Grund, zu einer weiteren Abhandlung über die Liebesblume anzuheben. Glücklicherweise fasste der redselige Kerl die wichtigsten Punkte seiner Tirade an deren Ende kurz und knapp zusammen:
„Jedenfalls ist der Plan klar: Wir folgen dem Weg dahinten. Der bringt uns in etwa einem halben Tagesmarsch tief genug in die Berge, dass wir mit ein wenig Suchen ein Exemplar der Blüte finden sollten. Anschließend kehren wir um, sind bei Einbruch der Nacht wieder hier, übernachten in der Kutsche, die uns derweil zurück zur Küste bringt, und morgen früh können wir schon wieder Kurs auf Getsurin setzen!“
Der Plan schien einfach genug... Zu einfach. Selbst Oita, der gerade eben erst zurückkehrte, wusste, dass etwas damit nicht stimmte. Die ganzen Jahre, die er in Iwa verbracht hatte, drängten ihm nämlich eine Frage ganz besonders auf:
„Das klingt ja alles richtig toll, aber, äh… Ich mach mir ein bisschen Sorgen ums Wetter.“
Mit ausgestrecktem Zeigefinger wies der Junge den Pfad hoch, der sich rasch im Gebirge verlor. Folgte man seiner Linie jedoch weiter bis hoch zum Horizont, sah man zwischen zwei Bergspitzen, wie der ansonsten blaue Himmel eine dunkelgraue Färbung annahm.
„Grade in den Bergen kann’s ganz schnell richtig ungemütlich werden. Vielleicht sollten wir vorher…“
„Nonsens!“, winkte Baika fröhlich ab. „Gerade eben erklärte ich bereits Hinketsu-san, dass ich mich aufs Beste auf diese Reise vorbereitet habe! Sämtlichen meteorologischen Aufzeichnungen zufolge, die mir über die letzten zwei Dutzend Jahre vorliegen, bestätigen, dass Haome heute ein wolkenloser Tag von etwa dreiundzwanzig komma vier Grad Celsius bevorsteht.“
Oita warf einen genervten Blick zu Aryane, bevor er noch etwas deutlicher in Richtung der Berge zeigte. „Da drüben IST aber eine Wolke.“
„Ach, das ist sicher bloß der Schatten der Berge.“
„Schatten der Berge…?“ *Was zum Geier?*
„Wie auch immer, los jetzt!“, verkündete Baika da und zeigte nun wie Oita in Richtung des Pfads, wobei er jedoch gleich darauf los lief und die beiden Ninja etwas sprachlos zurückließ.
Begleitet von einem weiteren genervten Blick in Richtung seiner Partnerin stöhnte Oita: „Du hast den Kerl gehört. Los geht's… ugh.“

Der Aufstieg ins Gebirge Haome hatte einen großen, nein, gewaltigen Vorteil: Die vielen Sinneseindrücke – die karge Pflanzenwelt, die braunroten Berge, die unbeeindruckende Fauna und der zunehmend bleierne Himmel – lenkten Baika trotz allem genug ab, dass der Kerl gar nicht merkte, wie weder Oita, noch Aryane seinen langgezogenen Ausführungen zuhörten. Stattdessen setzte sich Oita etwas nach hinten ab, wodurch er gleichzeitig Baika im Blick behalten und sich leise mit Aryane unterhalten konnte, ohne dass der Kerl das mitbekam.
„Nun mal ganz, ganz ehrlich“, fragte der Knabe seine Partnerin. „Ist das immer so? Sind Auftraggeber immer, immer… Mist? Bei meiner Prüfung musste ich einem super unsympathischen Ehepaar helfen, und wie schlecht der Vorarbeiter auf meinem ersten richtigen Job drauf war muss ich dir ja nicht erklären. Diese Type setzt aber beiden irgendwie noch die Krone auf. Sag mir bitte, dass du schonmal jemandem helfen durftest, der das auch wirklich verdient und wertgeschätzt hat!“
Während Oita der Antwort seiner Partnerin lauschte, hielt er seinen Blick fest auf Baika fixiert. Der Kerl nutzte wirklich die ganze Breite des Trampelpfads aus, schnellte von links nach rechts und wieder zurück, nur um ja kein bescheuertes Kraut am Wegesrand zu übersehen. Ab und an übertrat er dabei auch den ausgeschilderten Weg, was vor allem tiefer im Gebirge bedeutete, dass der Kerl gefährlich nah an einen Abhang herantrat. Das ganze ging so weit, dass Oita den Auftraggeber irgendwann anhielt und meinte:
„Baika-san, bitte seid etwas vorsichtiger, ja? Wenn ihr herunterstürzt…“
„Dann fangt ihr mich einfach auf!“, lächelte der Kerl. Oitas Grinsen hingegen bekam einen überdeutlichen Riss.
„So einfach ist das nicht. Ich meine, was wenn…“
„Ninja können doch Wände hoch und runter laufen, oder?“
Die Frage traf Oita reichlich unvorbereitet, weshalb er merklich zusammenzuckte und etwas Zeit brauchte, um zu antworten: „Schon, aber…“
„Na dann ist doch alles klar! Wenn ich stürze, dann stürmt ihr einfach den Berg herunter und fangt mich! Das wäre eine großartige Geschichte für meine Angetraute, wisst ihr? Und sowieso, ich vertraue auf euch, Furasaki-kun! Hinketsu-san und ihr, ihr scheint mir wie zwei sehr fähige Ninja!“
Daraufhin lachte Baika und setzte sich wieder etwas ab, während Oita an Aryanes Seite zurückkehrte und grummelte: „H-hey, äh… kannst du eigentlich dieses Kino-dingens? Den Wandlauf? Ich frag bloß so! Für einen Freund! Oder so ähnlich!“
Auch diese Antwort erwartete Oita gespannt, wobei sie ihm vermutlich nicht gefallen würde.
*Dabei sollte ich mich echt nicht beschweren. Wenn Aryane mehr drauf hat als ich… das ist doch gut!*
Und doch dauerte es eine Weile, bis Oita wieder die Kraft hatte, das Thema erneut zu wechseln. Mit unzufriedenem Blick auf den Rücken ihres aberwitzigen Arbeitgebers fragte der Junge seine Partnerin: „Sag mal… Warum bist du nochmal Ninja geworden? Ich für meinen Teil dachte, ich würde einfach ein paar Leuten helfen und etwas Geld dabei verdienen… Aber mit diesem Kerl vor der Nase frag ich mich echt, ob das den Aufwand wert ist.“
 
Beiträge
91
Alter
18
Größe
1,67 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Aryane warf ihren Zigarettenstummel zu Boden und drückte diesen aus. Um nicht schlecht vor den anderen dazustehen, nahm sie ihn auf und steckte ihn in eine ihrer Taschen. Den weiteren Ausführungen, wie sehr sich Baika doch auf diese Reise vorbereitet hatte, lauschte sie nur bedingt; sie hatte schon genug davon gehört. Viel mehr interessierte sie die Umgebung und die Landschaft, damit sie sich schon mal auf den Aufstieg vorbereiten konnte. Schließlich ging nichts über eine gute Vorbereitung, die einem vielleicht den Tag retten konnte! Allerdings fiel ihr nichts Besonderes auf, das irgendwie markant oder ausschlaggebend für einen sicheren Aufstieg war. Ja, der Berg war überaus steil und es gab auch keine Möglichkeiten, sich festzuhalten. Ein schmaler Trampelpfad stellte den Weg dar, den wahrscheinlich schon viele andere vor ihnen gewagt hatten – mehr oder weniger erfolgreich. Als sie den Berg betrachtete, kam sie nicht umher auch die aufziehende Gewitterwolke zu bemerken, die Oita ansprach, als er gerade zurückkam. Hierbei stand sie vollends auf der Seite des Jungen, der hier die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Deshalb verwunderte es die Hinketsu nicht, als sie ihre Augenbrauen hob und somit ein fragwürdiger Gesichtsausdruck entstand. „Hat der wirklich alle Aufzeichnungen studiert?“, fragte sie sich selbst. An die Diskussion der beiden wollte sie noch ihre Zweifel anhängen, aber Baika stürmte sogleich voller Tatendrang los. Genervt verdrehte die 18-Jährige ihre Augen und folgte, Oita dicht an ihrer Seite, dem Auftraggeber der beiden Ninja.

Der Aufstieg war alles andere als einfach. Alles Wissen, dass sich Aryane vorhin gedacht hatte erworben zu haben, wurde soeben zunichtegemacht, als das Gefälle des Berges immer weiter zunahm und die Hinketsu so langsam ins Schwitzen kam. Wieso schickte man auch eine Raucherin auf eine solche Mission?! Schön langsam begann sie damit, die Dorfverwaltung und deren Fähigkeit, die Ninja ihres Dorfes zuzuteilen, zu hinterfragen. Als Oita sie ansprach, ertappte sie sich dabei, wie sie vor Erschöpfung keuchte. In der Hoffnung, dass der 14-Jährige das nicht bemerkt hatte, versuchte sie das Keuchen weitestgehend zu unterdrücken. Kurz überlegte sie, was sie ihm antworten sollte, um ihm nicht seiner letzten Hoffnung zu berauben. Allerdings war sie der Meinung, dass man immer die Wahrheit aussprechen sollte. „Nun, ich denke nicht, dass es besser wird. Ganz ehrlich? Bis jetzt hatte ich immer mindestens ein Arschloch auf meinen Missionen oder Jobs getroffen, sei es ein Vorarbeiter oder einer meiner Kameraden. Ich habe da auch schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht, glaub mir.“ Dabei erinnerte sie sich an Saki zurück, mit der sie nie wieder zu tun haben möchte. Ihre letzte Mission mit ihr war genug Zeit gewesen, die sie miteinander verbringen mussten. Und da kam ihr wieder die Unfähigkeit der Dorfverwaltung in den Kopf… ein unendlicher Kreislauf. Ihr kam es nur gut, dass Baika gerade dabei war, die Abgründe zur Hölle zu erkunden. Vielleicht hätte man ihn runterstürzen sollen, damit er die beiden nicht mehr mit seinen Erklärungen nerven konnte? „Oh Gott, jetzt reicht’s aber.“, murmelte sie. Die Ermahnung von Oita hatte wohl keine Früchte getragen, denn dieser kam mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck wieder zu ihr zurück. Kurz fragte sie sich, was denn los war, aber ohne großartig nachhaken zu müssen, schüttete Oita sein Herz aus und machte seinen Bedenken freie Bahn… wenn auch ein wenig verlegen. Aryane kicherte und zögerte nicht mit ihrer Antwort: „Ja, den habe ich drauf. Keine Sorge, wenn der mal abstürzen sollte, dann bin ich schon zur Stelle.“ Da wollte die Konversation der beiden aber nicht enden, denn Oita fragte sie, warum genau sie ein Ninja geworden war. Es war gut, dass die beiden miteinander redeten. So verging die Zeit wenigstens schneller. „Genau das, was du sagst. Leuten helfen und so. Aber ich denke, dass es mir schon vorausbestimmt war, denn meine Mutter ist ebenfalls eine Kunoichi. Eine echt gute noch dazu. Aber ja, du hast Recht. Mit so einem Kerl will niemand arbeiten, zumal er ja eigentlich ganz nett ist. Er ist bloß… ein wenig nervig, aber was soll’s. Wir können es eh nicht ändern. Hey, warte mal… wo ist er hin?“ Plötzlich stieg eine große Angst in ihr auf, als sie bemerkte, dass Baika verschwunden war, obwohl er gerade noch vor den beiden gegangen ist. Da war bloß eine Kurve und plötzlich… einfach weg. Mit Panik in der Stimme fragte sie ihren Teamleiter: „Was machen wir jetzt? Der kann doch nicht einfach so weg sein!“
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
„Hmm, jaja…“
Aryanes Hinweis bezüglich ihrer Mutter bestätigte Oita mit einem weisen Nicken. Schon auf der letzten Mission der beiden, als Aryane gemeint hatte, ihr Clan hätte sich diese Blutspuckerei ausgedacht, hätte sich Oita eigentlich denken können, dass Aryanes Beweggründe bestimmt mit ihrer Familie zu tun hatten. Es direkt von ihr zu hören war aber nochmal was anderes.
*Bin ich zumindest nicht der einzige Dödel, der mehr oder weniger blind den Fußstapfen seiner Familie folgt. Hätte ich mir früher auch nicht träumen lassen…*
Missmutig dachte Oita an den eigentlichen Grund für sein Studium des Ninjahandwerks, und vergaß dabei zugegebenermaßen kurz, ihren Auftraggeber im Blick zu behalten.
*Dabei wollte ich doch einfach nur lernen, wie man unsichtbar wird. Und, wie sieht’s an der Front aus? Auf Job und Mission trifft man keinen, der sich gut mit Genjutsus auskennt, und daheim quält mich Nee-san mit ihrem bescheuerten Feuer-Training. Ich komm zu nichts, eh! Aber eines Tages, verdammt, eines Tages, da…*
„Huh, war was?“
Hatte Aryane gerade etwas davon gesagt, dass der Typ weg war? Für einen Moment schaute Oita einfach nur blöde aus der Wäsche, bevor sein Gehirn die Worte seiner Partnerin und deren Tragweite begriff und von 0 auf 100 beschleunigte, um sogleich die nächste und auch die übernächste Kurve des sich windenden Bergpfads zu nehmen, denn vielleicht war Baika ja einfach nur ganz schnell den Weg voran gelaufen… Oder?
*Na ganz offensichtlich isser das nicht! Der Kerl ist echt nirgendwo zu sehen! Das heißt…*
„Verdammter…!“
Oitas Blick raste erst nach oben, wo Baika vielleicht gerade irgendwo einen besonders steilen Hang hinauf kraxelte. Doch natürlich war da nichts.
*So schnell wäre der Kerl auch nicht!*
„Mist, Mist, Mist!“
Blieb noch eine Richtung: Unten. Wagemutig lehnte sich Oita nach links, wo der Pfad relativ steil abfiel, schaute und spähte und hoffte, und…
*Oh verdammt, nein!*
…sah auch dort nichts. Längst stand Oita der Schweiß auf der Stirn und eine entsprechende Panik ins Gesicht geschrieben.
*Verdammter Mist! Wo ist der Kerl nur… Vielleicht ist er ganz runtergefallen? Aber da hätte er doch was geschrieen, oder? Nicht, wenn er sich beim Sturz den Kopf angeschlagen hat oder so. Schei-*
Oita zuckte hin und her, raufte sich die Haare, und platzte schier vor Angst um seinen Job, Wut auf seinen Arbeitgeber, und Ärger über sich selbst, dass er nicht vorsichtiger gewesen war. In seiner Hilflosigkeit glitt Oitas Blick rüber zu Aryane, doch in der letzten Sekunde zerrte er ihn doch zurück und sah beschämt überall hin, nur nicht in Richtung seiner Partnerin.
*Kann doch nicht angehen, dass ich mich bei der ersten Mission schon auf jemand anderen verlasse! Komm schon… Irgendwo muss der Kerl doch sein!*
Als sich Oita nun heftig auf die Unterlippe biss, verzweifelt auf der Suche nach einem Ort, an dem der Kerl sein könnte, nach irgendeiner Idee, die ihm helfen würde, da fiel ihm schlagartig ein, dass er das einfachste noch nicht probiert hatte. Kurzerhand atmete Oita tief ein, spannte sein gesamtes Zwerchfell bis zum Bersten an, und schrie schließlich aus vollem Hals:
„BAIKAAA?!“
„Ja?“
„Arghlwiflstahdks!!“
Oita hatte nicht einmal den ersten Buchstaben von Baikas Nachnamen anklingen lassen, da brach der Kerl schon aus einem dornigen Busch ein paar Meter weiter und schaute seine Begleiter verdutzt an. Oita wiederum, den das plötzliche Auftauchen des Mannes bis ins Mark erschütterte, zuckte erschrocken zurück und, da er sich nach seinem Blick die Klippe hinunter noch immer dicht am Abgrund befand, wäre dabei fast den Abhang hinunter gesegelt. Eifriges mit-den-Armen-Rudern, verdammtes Glück, und vermutlich auch eine hilfreiche Hand seiner Partnerin verhinderten jedoch Oitas Absturz.
Der Knabe war darüber allerdings nicht unbedingt dankbar, oder, naja, nur ganz kurz. Immerhin war da ja auch noch Baika, der wie die fleischgewordene Unschuld zu Aryane und Oita hinübersah. In der Hand hielt er dabei einen Zweig des Gestrüpps, aus dem er eben aufgetaucht war.
„B-baika-san…“
Oita fiel es sichtlich schwer, sich zurückzuhalten. Sein Lächeln war so schief, dass es fast mehr horizontal als vertikal anmutete, seine Augen waren zornig zugekniffen, und mitten auf der Stirn pulsierte deutlich eine Ader im aufgeregten Herzschlag des Jungen.
„Bitte… Bitte…! Sagt mir nicht, dass ihr… wegen diesem, diesem… Ast… Einfach so den Weg verlassen habt.“
„Den Weg verlassen?“ Baika sah noch ein Quäntchen unschuldiger drein, als er zurück auf den Busch schaute, in dem er immernoch halb hockte. Dann schien es ihm zu dämmern, und ein breites Lächeln hatte den Nerv, sich auf seinen Lippen breitzumachen.
„Oh, naja, das ist doch noch der Weg, oder? Der Wegesrand eben, aber das ist doch nun wirklich Haarspalterei! Abgesehen davon war mein kleiner Ausflug es wert! Seht ihr das hier?“ Ganz stolz hob er seinen Ast in die Höhe. „Das ist ein…“
„Ist das diese Liebesprimel?“
Baika sah ganz verdutzt drein, als Oita ihm ins Wort fiel.
„Nein… das ist… und, äh, es ist keine Primel… Vorhin, ich sagte doch schon…“
„Gut. Dann gehen wir jetzt weiter. Oh-halt-Moment-ganz-vergessen!“
Und in einer Geschwindigkeit, die besonders Baika überraschen dürfte, schnappte sich Oita sein Kletterseil, band das eine Ende zu einem Lasso, warf es über Baika, zog die Schlinge fest, und wickelte sich das andere Ende des Seils um die eigene Hüfte.
„Dass ich das vergessen konnte, Baika-san, es tut mir so Leid! Aber, das wisst ihr sicherlich, beim Bergsteigen ist es sehr hilfreich, wenn man sich gegenseitig absichert. Ich meine, ja, es gibt den Wandlauf, aber ihr sagtet doch selbst, dass ihr eurer Geliebten nicht nur eine Blume, sondern auch eine Geschichte mit nach Hause bringen möchtet, oder? Und wenn wir schon bergsteigen, dann doch richtig, oder?“
Baika, der sich nur kurz wie ein gefangenes Kalb gegen die Schlinge wehrte, schaute zwar reichlich verdutzt drein, wagte aber keinerlei Widerworte. Stattdessen guckte er ein bisschen blöde, bevor er sich umdrehte, leise „Natürlich, natürlich“ murmelte und einfach den Bergpfad weiter entlang zu laufen begann.
Oita, der nun ganz konkret mit dem Sorgenbündel verbunden war, folgte, soweit es das Seil zwischen ihm und Baika nötig machte, suchte dabei aber auch gleichzeitig Aryanes Aufmerksamkeit.
„Hey, äh… dieses Blutding. Dass du Leute aufspüren kannst. Kannst du ihm das irgendwie unauffällig drauf machen? Falls nicht lass ich mir ne Ausrede einfallen, kein Ding. Nochmal passiert mir dieser Mist nämlich nicht.“
Und, etwas kleinlauter: „War ich, äh… denkst du, das ist übertrieben?“
Doch kaum hatte Oita seine Partnerin genau das gefragt, erschütterte ein lautes Donnergrollen das Gebirge Haome, und mit ihm die drei verlorenen Wanderer. Ob Aryane überhaupt noch Zeit hatte, zu antworten, geschweige denn ihre Kunst zu benutzen, bevor das unvermeidliche Unwetter über sie hereinbrach?
 
Oben