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Sakaida Mai

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Was „Leichtes“?“, wiederholte Mai in Gedanken. Salat mit ein wenig Gemüse? Aber der arme, ausgehungerte Blauschopf hatte doch seit dem Frühstück nichts mehr bekommen! Eine große Schüssel Rahmen mit Extranudeln wäre ihr als Menü eher in den Sinn gekommen. Aber andererseits wollte sie unbedingt noch Zeit mit Itoe verbringen, sie war doch schließlich so was wie ihre neue, coole Freundin. Zumindest würde sie das bestimmt mal werden, wenn es weiterhin so gut lief. Rein Freundschaftlich, versteht sich natürlich! „Na gut! Mal sehen, was wir finden!“, freute sich Mai und dachte insgeheim schon darüber nach, welche leckeren Beilagen sie sich in das leichte Essen werfen könnte.

Während Mai bestens gelaunt und stolz wie Oskar neben Itoe hermarschierte – „Wie cool! Alle sehen mich jetzt mit ihr!“ – sah sie sich ihre wiedererlangte Heimat erneut genau an. Es war schön, wieder hier zu sein. Doch dann fing die Hyuuga erneut mit einem Thema an, woraufhin Mai aufgrund der Überrumpelung gerade noch so einem Laternenmast ausweichen konnte. Es tat ihr etwas weh, dass sie so von Ryo schwärmte. Mai wusste ja selbst, dass er toll war. Aber genauso gut wusste sie, dass andere Mütter auch schöne Söhne haben. Kurz schweiften ihre Gedanken zu einem guten Bekannten ab, ihn hatte sie auch lange Zeit nicht mehr gesehen. Wer weiß, was die Zukunft bringt?

Der Blauschopf war froh, als Itoe eine Überleitungzu einem anderen Thema gefunden hatte. Das Chuuninexamen. Es war wohl Mai’s bisher größte Herausforderung, abgesehen von der schrecklichen Riesenspinnenjagd im Wald. Allein der Gedanke daran verschaffte ihr eine Gänsehaut, aber im positiven Sinn. Das war ein richtiges Abenteuer gewesen! Itoe hatte wohl von einem anderen Examen geredet, denn bei ihrer „ersten Prüfung“ war Mai bestimmt noch nicht dabei gewesen. Auf ihre Frage hin lächelte Mai ein wenig verlegen zu Itoe hoch. Lustigerweise hatte es das quirlige Mädchen tatsächlich geschafft, dass Examen beim Erstversuch zu bestehen. Noch lustiger war, dass sie an der Entscheidung der Prüfer gezweifelt hatte. Sie war schließlich so.. Mai. „Irgendwie habe ich das Examen tatsächlich bestanden.“, lachte sie ein wenig verunsichert auf. Sie wusste ja selbst, dass sie nicht unbedingt das Bild des Chuunins verkörperte..

Und du? Du bist bestimmt auch Chuunin, mindestens!“, fragte die junge Dame ihre Begleiterin im Supermarkt, während sie ihren Einkaufskorb mehr und mehr füllte. Schließlich musste sie ein paar Sachen auf Vorrat besorgen. Natürlich vergaß Mai darüber hinaus nicht das leichte Mittagessen für Itoe, einen Salat mit gebratenem Irgendwas, damit man wenigstens halbwegs satt wurde. „Wenn ich über den Grund nachdenke, warum ich Ninja werden wollte, komme ich mir richtig albern vor. Heute ist das anders, es tut gut, gebraucht zu werden und seiner Heimat nützlich zu sein. Auch, wenn man sich selbst damit in Gefahr bringt, aber anderen zur Seite zu stehen gibt ein gutes Gefühl.“, sagte Mai, während sie gemeinsam durch die Regale streiften. Dass sie sich plötzlich so erwachsen angehört hatte, ließ sie kopfschüttelnd auflachen. Das machte ihr vorheriges Auftreten hoffentlich nicht allzu kaputt. „Itoe? Meine Wohnung ist absolut nicht vergleichbar mit deinem Haus. Ich hoffe, das ist kein Problem für dich. Sie hat nur ein Zimmer, aber naja..“, murmelte Mai kleinlaut, als sie vollbepackt aus dem Supermarkt gingen. Mehr war leider nicht drin, als diese kleine Wohnung, aber ein Zimmer machte wenigstens nicht so einsam.
 

Hyuuga Itoe

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Gurken, Tomaten, Salat, Paprika, Zwiebeln. Leicht grübelnd zog Itoe gemeinsam mit Mai durch die Regale. Madame musste zwar einen Großeinkauf hinlegen, aber so ein paar Sachen konnte Itoe ja dann auch direkt mitnehmen. Ein Netz Zitronen hier, ein Netz Limetten dort. Da würde sie gegen Abend dann Limonade draus pressen können – oder eben auch bei Mai, wenn das Mädchen Lust darauf hatte.
„Ja, Chuunin.“ Noch, zumindest. Itoe war der Ansicht, dass es bald mal an der Zeit wäre, den Rang eines Jounin anzustreben. Sie war nun schon 17 Jahre alt und wer Karriere machen wollte, der kam am Jounintitel eben nicht vorbei. Itoes Zukunft war allerdings eh so eine Sache, über die sie sich nicht sicher war. Manchmal war sie der Meinung, dass sie zu viel wollte. Sie trainierte täglich viele Stunden, widmete sich mit immer größerem Engagement ihrem Clan, wollte sich dort natürlich auch beteiligen und sich einen Namen machen – Freizeit, wie Itoe sie in diesem Moment genoss, war ein rares Gut geworden. Der Preis des Erwachsenwerdens, hm?
Mais Einstellung zu ihrem Leben als Kunoichi unterschied sich von der Itoes. Während der Blauschopf Menschen helfen und gebraucht werden wollte, war Itoe auf Erfolg aus. Sie war leistungsorientiert, ehrgeizig und verzieh sich selbst nur wenige Fehler.
„Ich habe schon seit Ewigkeiten nicht mehr das Gefühl gehabt, jemandem wirklich zu helfen.“, erzählte Itoe, während sie etwas Gemüse in den Einkaufswagen lud. „Auf meinen letzten Missionen wurde ich ausgenutzt, musste in Hinterhalten um mein Leben kämpfen, durfte mich durch irrsinnige Nekromanten prügeln, politische Int- Dinge tun, über die ich nicht weiter reden darf, merkwürdige Gerätschaften aus irgendwelchen Höhlen bergen und wochenlang dubiose Gestalten überwachen... nein, wirklich jemandem geholfen habe ich schon lange nicht mehr. Halt an dem Gefühl lieber so lange fest, wie du nur kannst. Es verfliegt leider sehr, sehr schnell.“ Itoe war aber auch eine Spaßbremse! Aber was sollte sie schon machen? Manchmal war das Leben einer Kunoichi düster, schwierig und nicht sehr fröhlich. Die Hyuuga befand sich in einer Phase, in der sich eine belastende Mission an die andere reihte und die Angst, irgend jemanden aus ihrem Team zu verlieren, wurde immer größer. Es war alles nicht so einfach.
Mit einem schweren Seufzen löste sich Itoe aber von diesen dunklen Gedanken und widmete sich wieder Mai und der Aufgabe, diese weiterhin ein wenig aufzuziehen. Sie konnte es dann eben doch nicht lassen.
„Das ist nicht so schlimm. Müssen wir eben ein wenig zusammen rücken.“, sagte Itoe und zwinkerte dazu.
*Hör auf jetzt! Noch ein bisschen? Nein!*
„Was wollen wir eigentlich zu Essen machen?“, fragte die Hyuuga, während sie sich eine Tüte gefüllter Peperoni in die Hand drücken ließ.
„Die Metzgerin der Fleischabteilung hat vor einigen Monaten gewechselt – das Hühnchen ist wirklich gut und frisch.“ Hühnchen fiel unter die Kategorie leicht. Nur um das mal klar zu stellen!
 

Sakaida Mai

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Itoe schien irgendwie nicht dieselbe Motivation zu haben wie Mai, was den Beruf des Ninjas anging. Ihre Worte klangen nach einer Menge negativer Erfahrungen und es war schade, dass sie nun so dachte. Natürlich hatte auch Mai schlimme Dinge auf Missionen erlebt und sie hatte viele Fehler gemacht, aber wahrscheinlich ging sie einfach anders damit um. Es war wie ein natürlicher Mechanismus, dass Mai alles Negative in etwas möglichst Positives umwandelte. Gruselig! Am liebsten hätte sie nun eine Art Personal Training gestartet für Itoe, damit sie vielleicht auch ein wenig optimistischer Denken würde.

Aber diese schien von dem Thema genug zu haben und konzentrierte sich wieder auf das eigentliche Gespräch. Die Mini-Wohnung! Es war Mai ja so was von unangenehm, dass sie Itoe nicht ein einen prunkvollen Palast – oder wenigstens ein eigenes Haus einladen konnte. Aber die Schwarzhaarige tat das wie gewohnt so unglaublich lässig und cool ab, dazu noch ein kokettes Zwinkern – perfekt! Mai kann ja noch so viel von ihr lernen! Auch wenn es nun auch nicht so eng sein würde, dass man zusammenrücken müsste. Für zwei Stühle an dem kleinen Tisch reichte es noch. Dass Itoe sie damit eigentlich wieder aus der Bahn werfen wollte, kapierte Mai natürlich nicht. Anspielungen, Ironie und Sarkasmus zu erkennen, war leider keine Stärke des quirligen Mädchens.

Unbekümmert gab Mai eine Tüte voll Einkäufe an Itoe ab und lauschte begeistert auf, als diese von Hühnchen sprach. „Hühnchen? Wir werden Hühnchen essen? Oh, jaa!“ Das klang doch schon eher nach etwas, von dem man auch ordentlich satt wurde! Und dann auch noch hochwertiges Geflügel von einem guten Metzger. „Das klingt super lecker!“, stimmte der Blauschopf schließlich enthusiastisch zu. Am liebsten würde sie Hühnerstreifen in einer Honig-Sesam-Panade anbraten, vielleicht hätte Itoe ja auch Lust darauf? Man konnte ja so viel mit einem Huhn anstellen, da würde sich sicherlich etwas finden, worauf beide Lust haben.

Auf dem Weg zu Mai’s Wohnung verließen die beiden jungen Damen den Byakko-Bezirk und näherten sich wieder mehr dem belebten Dorfzentrum. Dort hatten sie bald darauf das gemütliche Heim der Kumo-Nin erreicht. Nervös drehte Mai den Schlüssel im Schloss und warf immer wieder einen prüfenden Blick zu Itoe. Es war reiner Zufall gewesen, dass die beiden sich heute kennengelernt hatten, aber irgendwie mochte Mai Itoe wirklich. Wie es wohl wäre, wenn sie mit ihr auf einer Mission wäre? Sie sind beide Chuunin, dementsprechend würde dies eine anspruchsvolle Mission sein, wenn es denn so weit käme. Aber egal wie heikel das Gänze sein würde, Mai und Itoe würden es mit Bravour schaffen, schließlich waren sie doch so was wie ein neues, ultimatives Dreamteam?

Hereinspaziert!“, trällerte sie fröhlich und stieß sich im selben Moment den Fuß an der kleinen Kommode. Selbstverständlich ließ sich Mai nichts anmerken, doch gegen das schmerzverzehrte Gesicht kämpfte sie doch an. „Setz dich ruhig, ich muss sowieso erst noch alles im Kühlschrank verstauen, bevor wir anfangen.“ Schließlich hatte sie ja einen Haufen eingekauft. Mai’s Wohnung glich zwar keinem Kinderzimmer, aber dennoch erkannte man an der etwas kitschigen und Mädchenhaften Einrichtung und Dekoration, dass sie darin hauste. Und immerhin fühlte sie sich hier wohl und das war die Hauptsache. „Ich bin soweit! Wäschst du schon mal den Salat? Dann kümmere ich mich um das Hühnchen?“, fragte sie nach kurzer Zeit gut gelaunt.
 

Hanabira Airika

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„Kyaa!!“ Mit der ganzen letzten Kraft, die sie noch übrig hatte, schlug Airika ihrem Lehrmeister dermaßen heftig auf das Samurai-Schwert, dass er kurz das Gleichgewicht verlor, nur um in einem blitzschnellen Manöver die junge Frau von den Beinen zu reißen, indem er sich bückte und sie mit einem kräftigen Tritt zu Boden zu reißen. Unsanft prallte sie zu Boden und musste die Niederlage akzeptieren. Menma hatte sie besiegt.
„Du machst das schon ganz gut, aber wie schon gesagt: Es kommt nicht auf die Kraft an, sondern auf das Geschick. Wenn du dieses Prinzip gelernt hast, dann kannst du mit Hilfe von List den stärksten Gegner überführen. Gehst du davon aus, dass sich alles mit kräftigen Schwerthieben lösen lässt, dürftest du eigentlich gar kein Shinobi sein, weil es so viele Menschen gibt, die körperlich stärker sind, als du.“ Der ältere Mann mit den langen schwarzen Haaren, die er wie immer zu einem hohen Zopf zurückgebunden hat, steckte sein Schwert zurück in die Scheide und streckte der Besiegten die Hand aus.
„Ja, Sensei. Ich weiß. Es kommt nicht allein auf die Stärke an, habs abgespeichert.“ Etwas enttäuscht über die Niederlage wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und atmete kurz tief ein und aus. „Du machst aber Fortschritte. Keine Bange. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Dein Vater wäre mit Sicherheit sehr stolz auf dich.“ Bei den Worten zuckte die Hanabira leicht zusammen. Sie mochte es nicht, über ihren verstorbenen alten Herren nachzudenken. Ein flaues Gefühl breitete sich im Magen aus und sie merkte, dass die Stimmung kippte. Wusste er denn nicht, dass sie, was ihrem Vater betrifft, sehr verletzlich war? Sie seufzte. „Sensei Menma, darf ich nach Hause gehen?“, fragte sie stattdessen. Der Mann blickte auf seine Uhr und merkte, dass sie die Trainingsstunde um eine viertel Stunde überschritten hatten. Er lachte. „Ach Kindchen, warum sagst du mir das nicht gleich? Mensch, los, geh dich duschen und mach Feierabend.“ Airika verbeugte sich vor ihrem geschätzten Sensei und verließ das Dojo.

Nachdem sie sich ausgiebig geduscht hatte, ihren moosgrünen Kimono sorgfältig in die Sporttasche legte, entschied sie sich dazu, nicht direkt nach Hause zu gehen. Der Tag war noch jung. Seit sie zum Genin ernannt wurde hatte sie viel mehr Zeit mit ihrem Sensei zu trainieren und das nutzte sie natürlich aus. Natürlich hoffte sie, an so vielen Missionen oder Arbeiten teilzunehmen, wie sie imstande ist, aber andererseits möchte sie auch gern das gezielte Training mit ihrem Katana nicht vernachlässigen. Deswegen ist ihr eine Mission-Job-Training-Balance sehr wichtig.
Airika hatte schrecklichen Hunger und weil sie keine Lust hatte, sich in ihrer Wohnung etwas zu Essen zu machen, entschied sie sich dazu, in das Byakko-Bezirk zu gehen. Dort gab es viele schöne Ecken um etwas zu Essen. Die siebzehnjährige wohnte früher zwar als kleines Mädchen im Seiryuu-Bezirk, aber auch hier flossen die Erinnerungen durch den Kopf, wenn sie durch die Straßen schlenderte. Hier haben sie, ihr kleiner Bruder und ihre Eltern damals eingekauft, wenn der Kühlschrank leer war. In ihrem Blickfeld erkannte sie einen Laden, der neu geöffnet war. Zuvor hatte sie ihn noch nie gesehen und weil sie den Ort hier mindestens genauso gut kannte, wie in ihrem Heimat-Bezirk, stach ihr das natürlich sofort ins Auge. Es war ein Laden, der sich auf Kost der unterschiedlichsten Reiche spezialisiert hat. Das konnte sie jedenfalls auf der zweiten Überschrift unter den großen Buchstaben des Ladens sehen: ICHIGOS MULTIREICHRESTAURANT. Die Lettern waren fett und knallrot, fielen daher sehr auf. Und der Name war schon echt kreativ, das musste sie sich eingestehen. Mal gucken, was sie so anboten.

Nicht darauf achtend, was um sie herum geschah, ging sie zielstrebig auf die im Rahmen und hinter einer Glasscheibe eingefasste, Speisekarte zu. Diese Unvorsichtigkeit sollte der jungen Frau jedoch zum Verhängnis werden, denn plötzlich spürte sie an der Seite einen unangenehmen heftigen Stoß. Vollkommen überrascht flog sie der länger nach auf die Nase und blieb für eine Sekunde des Schocks erst einmal liegen. Okay, was war da gerade passiert… Sie wusste, dass es jetzt extrem peinlich sein würde. Oder hat sie jemand einfach weggestoßen? Wenn ja, würde derjenige eine aufs Maul kriegen! Mit vor Scham hochrotem Kopf rappelte sie sich auf und blickte einem jungen mit kurzen, schwarzen Haaren ins Gesicht. Sofort verflüchtigte sich der Verdacht, dass sie jemand extra umgeworfen hatte. Denn auch er lag mit dem Po auf dem Boden. Perplex starrte sie den Fremden an.
„Oh Gott, e- es tut mir furchtbar leid!“, stotterte sie. Sie musste ganz schnell ihre Fassade zurückgewinnen. Wie ihre Mutter ihr schon früh beigebracht hatte, musste sie sich auf jeden Fall zusammenreißen und nicht in emotionalen Ausbrüchen verfallen. Das hatte sie bisher eigentlich ganz gut im Griff gehabt, aber diese ULTRA-MEGA-PEINLICHE Situation, wie sie es in Gedanken mehrmals schrie, brachte sie vollkommen aus dem Konzept.
Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Sie hatte den Typen doch schon einmal gesehen. Airika konnte sich Gesichter relativ gut merken. Ja, er war doch auf der Akademie, nur zwei Klassen höher als sie. Sie sind sich ab und zu begegnet, kannte seinen Namen und ungefähr, wie alt er war. Er musste jetzt siebzehn oder achtzehn Jahre alt sein und schon ein fähiger Genin sein. Oder war er schon Chuunin? Oder sogar Jounin!? Man wusste nie, zu was Leute fähig waren. Sie hatte mal gehört, dass es vor hunderten von Jahren einen Jungen gab, Kashika… Shikaka… Kakashi? Naja, jedenfalls war er schon mit sechs Jahren ein Chuunin und sehr talentiert. Ob es heute immernoch solche Shinobis gab, die ein solches Talent besaßen? Vielleicht war Yamato, sie ging davon aus, dass er es war, jetzt schon ein Jounin.

„Eh… eh… Hallo, Y-Yamato! Lange nicht gesehen…”, stammelte die Rothaarige, in der Hoffnung, das Schamgefühl in sich zu vertreiben. Auch wenn ihr Gegenüber nie an den Schikanen beteiligt war und sie nie aufgrund ihrer Körpergröße gehänselt hatte, fühlte sie sich sehr unwohl darüber, jemanden aus ihrer Akademie zu treffen. Das weckte unschöne Erinnerungen. Und mit diesen Erinnerungen und dieser äußerst prekären Situation, in der sie sich gerade befand, machte sich ein intensives unschönes Gefühl in sie breit, das sie anschreit, wegzulaufen, um der Pein zu entkommen.
 
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Erleichtert trat Yamato aus dem Juweliergeschäft und atmete tief durch. Der würzige Duft des Herbstes zog durch Jôseis Straßen und er meinte sogar, eine erste Ahnung baldiger Nachtfröste darunter zu spüren. Die nächste Ahnung war die guten Essens, denn durch die geöffneten Küchenfenster von Ichigos Multireichrestaurant wehten die feinsten Gerüche und kitzelten die Nasen hungriger Gäste. Abwesend strich sich der Tsukigata die Haare glatt (was für ungefähr drei Sekunden auch einen Effekt hatte) und sah zu den leuchtend roten Lettern des neu eröffneten Restaurants. Ein leises Grummeln machte sich in seiner Magengegend breit. Wann hatte er eigentlich zuletzt gegessen? Nach dem morgendlichen Training und einer schnellen Dusche daheim war er gleich weitergeeilt, denn er hatte doch noch so viel zu tun! Die Überraschung für Arata wollte schließlich gut vorbereitet sein. Und wenn man Tsukigata Yamato hieß, machte man sich damit allen möglichen Stress, bis alles perfekt war. Aber es war schöner Stress, schließlich schwang darin eine gute Portion Vorfreude mit. Die erste Station war das Higoi, der „Goldkarpfen“. Das traditionell anmutende Nobelrestaurant lag nicht weit entfernt in der Nähe eines hübschen Parks. Dort hatte Yamato einen Tisch für zwei nebst Spezialmenü reserviert und war dann schon weitergeeilt, um mit nicht viel Ahnung, aber viel gutem Willen beim Juwelier aufzuschlagen. Es war das erste Mal, dass er ein solches Geschäft betrat, aber ... außergewöhnliche Umstände verlangten außergewöhnliche Maßnahmen! Und Arata war in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Gute zwei Stunden hatte es gedauert, bis Yamato gemeinsam mit der Goldschmiedin das Richtige gefunden hatte. Es sollte nur eine kleine Aufmerksamkeit sein – nichts Bedeutungsschweres wie ein Ring (dafür war es dann doch noch zu früh) –, aber am Ende war doch etwas mit viel Bedeutung herausgekommen. Und nachdem die Anzahlung getätigt und ein Abholtermin vereinbart worden war, trat der junge Tsukigata nun wieder auf die lebendige Geschäftsmeile hinaus. Obwohl die Düfte aus dem Multireich ihn nicht wenig lockten, wandte er seine Schritte zunächst eine andere Richtung. Das Essen konnte warten, bis er seine Angelegenheiten erledigt hatte. Es war ein kleines Opfer, wenn Arata es dafür umso schöner hatte. ’Essen, check. Geschenk, check.‘, ging Yamato seine Liste in Gedanken durch. ’Jetzt noch Blumen bestellen und danach-‘.

Weiter kam er nicht, denn aus heiterem Himmel erwischte ihn irgendwas frontal und brachte ihn so sehr aus dem Gleichgewicht, dass er nach hinten stolperte und auf den Allerwertesten fiel. Weh tat er sich dabei nicht, aber er brauchte einen Moment, um die Überraschung abzuschütteln und sich zu orientieren. Moment mal ... war das nicht „A-Airika-san?“. Ja, doch. Das musste sie sein. Mehr noch als die beeindruckenden roten Haare war es die schiere Körpergröße der jungen Frau, die ihn auf die richtige Spur gebracht hatte. Selbst auf dem Boden liegend, war es kaum zu übersehen und er kannte sonst keine Kunoichi, die so hochgewachsen war. Und seit der Akademie, auf der sie deswegen ganz schön zu leiden gehabt hatte, waren wohl noch ein paar Zentimeter hinzugekommen. Aber bei allen Kami, er war so abgelenkt gewesen, dass er selbst das noch übersehen und das arme Mädchen umgestoßen hatte! Was für ein elender, gedankenloser, egoistischer Idiot er war ... und jetzt gerade war er auch noch drauf und dran, sich genüsslich in Selbstzerfleischung zu ergehen, statt sich um die Person zu kümmern, die er geschädigt hatte. Wie egoistisch war das denn?! „Oh Mann, tut mir echt leid...“, brachte er zerknirscht hervor und rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Hab ich dir wehgetan?!“. Ein wenig schwerfällig kam Yamato auf die Beine und hielt Airika die Hand hin. Zumindest aufhelfen konnte er ihr ja, nachdem sie sich an seinen harten Knochen ordentlich was eingehauen haben musste. „Ich ... ähm, hab‘ nicht aufgepasst. Sorry, wirklich.“. Nachdem sie beide sich wieder aufgerappelt hatten, standen sie sich für einen langen Moment reichlich sprachlos gegenüber. Es war ungewohnt für Yamato, zur Abwechslung einmal aufzuschauen, wenn er mit jemandem sprach. Aber er störte sich nicht daran. Warum auch? „Ist wirklich lange her ... Wie geht’s dir? Was machst du?“. Zugegeben, es war der typische Smalltalk, um peinliche Stille zu überbrücken. Aber das Interesse dahinter war echt.
 

Hanabira Airika

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Nachdem sich Yamato zähneknirschend und mehrmals bei Airika entschuldigt hatte, obwohl ja eigentlich die Rothaarige der Meinung war, dass SIE extrem unachtsam war, half ihr ehemaliger Schulkamerad sie wieder auf die Beine. Zunächst war sie etwas skeptisch. Zwar hatte er in ihrer Schulzeit nie ein böses Wort über sie verloren, aber man konnte ja nie wissen. Sie nahm zögerlich seine Hand und mit einem kräftigen Ruck zog er sie hoch. Nein, er hatte sie nicht mittendrin losgelassen, sodass sie hätte unsanft zurück auf dem Boden fallen können. Das war schon einmal erleichternd. Und auch sonst machte er keine Anstalten, sich irgendwie komisch ihr gegenüber zu verhalten – davon mal abgesehen, dass diese Situation äußerst peinlich war. Auch für ihn. Tsukigata Yamato war, soweit Airika es vom Hörensagen wusste, ein Junge aus reichem Hause. Angeblich war sein Vater ein ganz hohes Tier in der Verwaltung, aber auf Airika machte sein Sohnemann nicht den Eindruck, dass er aufgrund seiner wohlhabenden Herkunft irgendwie herablassend wirkte. Aber die junge Hanabira war ja selbst kein armes Lämmchen. Auch sie konnte sich nicht wenig leisten, aber sie war sich sicher, dass sich das eher nicht so rumgesprochen hatte. Jedenfalls machte der Schwarzhaarige einen recht offenen Eindruck und fragte sie, wie es ihr ging und was sie gerade machte.

„Wie es mir geht, fragst du?“, immer noch etwas überrumpelt von dieser heiklen Situation musste sich die Größere der Beiden erst einmal wieder sortieren, damit sie passenden Worte fand. „Also… eigentlich geht es mir ganz gut. Ich kann mich nicht beschweren. Danke der Nachfrage. Ich hoffe, dass bei dir auch soweit alles in Ordnung ist?“, wollte sie wissen. Sie schwieg eine Sekunde. „U-und was ich mache? Naja, das ist etwas kompliziert. Ich bin vor ein paar Wochen Genin geworden und bin derzeit hier und da am Arbeiten. Es ist…“ Sie brach ab. Sie wollte sagen, dass alles noch sehr neu für sie war und sie sich erst einmal einfinden musste. Sie mochte sich gar nicht an ihren Prüfungsjob erinnern. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Ehe sie sich in Gedanken verlor, fuhr sie rasch fort: „Egal. Nicht so wichtig. Was machst du denn? Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, bist du bereits zwei Jahre Genin? Wie ist es so? Du hast bestimmt schon viel gesehen und erlebt…“

Die Kunoichi merkte, dass der Duft, der gerade durch Ichigos Multireichrestaurant, so verlockend war, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Dieser herzhafte Duft, gepaart mit einer süßen Note war so schön, dass ihr Magen plötzlich laut anfing zu knurren. Stimmt, bevor sie mit Yamato zusammengestoßen ist, wollte sie doch eigentlich hier rein! Ehe sich die Rothaarige zurückhalten konnte, sagte sie: „Ich will nicht aufdringlich wirken, vielleicht hast du ja auch gar kein Hunger oder keine Lust, was ich verstehen kann, nachdem ich so in dich hineingelaufen bin oder sonst was…“ Sie holte tief Luft und hielt sie für eine Sekunde an, um ihren Redeschwall zu unterbrechen. Das war eine harte Probe für sie. „Aber hättest du vielleicht Lust eine Kleinigkeit zu essen? Ich war eben beim Training und da hab ich immer echt Kohldampf… Den Laden hier habe ich eben gerade erst das erste Mal gesehen.“

Die Hanabira wusste gar nicht, warum sie dem Tsukigata-Jungen das überhaupt fragte. Sie befand sich gerade auf gefährlichen Terrain und vielleicht würde er sie ja auslachen? Innerlich stöhnte sie über sich selbst. Immer diese pessimistischen Gedanken. Damit stand sie sich einfach nur selbst im Weg und so würde sie niemals richtige Freunde finden, wenn sie nicht einfach mal einen Sprung ins kalte Wasser wagte! Mit diesem Gedankengang fühlte sie sich etwas besser. Denn das war tatsächlich ein Sprung ins kalte Wasser und sie war irgendwie froh, ihn gemacht zu haben. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Selbst wenn er ihr jetzt sagen würde, er hätte keine Lust, hätte sie es zumindest versucht und das war es allemal wert! Aber sie ging eher davon aus, dass der Shinobi ihr keine Abfuhr erteilte, denn bisher hat er sich ihr gegenüber sehr zuvorkommend und freundlich verhalten, was zwar etwas ungewohnt war, dennoch eine schöne und willkommene Abwechslung darstellte. Hoffentlich sagte er ja.
 
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So langsam schüttelten sie beide wohl den Schrecken ihres kleinen Zusammenstoßes ab. Zumindest hoffte Yamato, dass es auch für Airika keine größere Sache gewesen war. Aber noch zeichnete sich nicht ab, dass sie sich ernstlich wehgetan hatte. Im Gegenteil. Die hochgewachsene Rothaarige schien unversehrt (bestimmt war sie sowieso schon viel stärker als er!) und wirkte allenfalls noch etwas durch den Wind. Wer mochte es ihr auch verdenken? Insgesamt aber war der Tsukigata erleichtert. Nicht nur, weil Airika nicht verletzt worden war, sondern auch, weil sie ohne jeden Groll in die Konversation einstieg. Fast so, als wären sie sich ganz normal an der Akademie über den Weg gelaufen. Aber auch bei Airika hatte sich einiges verändert. Das Wichtigste war, dass es ihr gut zu gehen schien, und Yamato kommentierte die Gegenfrage mit einem freundlichen Nicken. Er war mehr als nur in Ordnung. Tatsächlich ging es ihm so gut wie lange nicht mehr. Vielleicht sogar so gut wie noch nie – und es kostete ihn einen kleinen Moment der Überwindung, nicht sofort mit alldem herauszuplatzen. Aber manchmal blieb eben doch eine der Lehren seines Vaters hängen. Zuhören – und mehr noch echtes Hinhören - war eine der wichtigsten Grundlagen für eine erfolgreiche Diplomatenkarriere. Die Meisterschaft eines Tsukigata Kazuo hatte Yamato dabei zwar noch lange nicht erreicht, aber es genügte, um zu verstehen, dass sich bei seiner ehemaligen Mitschülerin noch irgendetwas im Hintergrund verbarg, womit sie (noch?) nicht recht herausrücken wollte. Was auch vollkommen in Ordnung war. Schließlich waren sie gerade erst nach Jahren wieder zufällig ineinandergelaufen. Da packte man nicht gleich seine kleinen und großen Geheimnisse aus.

„Na, dann erstmal herzlichen Glückwunsch zur Beförderung!“, gratulierte er Airika und deutete eine kleine Verbeugung an. „Oh je, ist das bei mir echt schon zwei Jahre her?“. Irgendwie kam es ihm gar nicht so lang vor, aber es war auch jeden Tag etwas los gewesen und so war die Zeit wie im Fluge vergangen. „Ich bin von einer MIssion in die nächste gestolpert und eine war verrückter als die andere.“. Eventuell würde auch Airika die Geschichte vom Yagami und den Geisterfüchsen zu hören bekommen. Oder die von den sprechenden Riesenspinnen. Aber dafür bot sich eine andere Umgebung besser an. Und für den Tsukigata ein Glas Schnaps. „Und wenn ich hier bin, dürfen die Okamura mich täglich verprügeln.“. Yamato musste kurz auflachen. Was hatte er sich nicht alles schon von Ren und Konsorten für Schläge einfangen dürfen. Darunter allerdings auch nicht wenige Ratschläge, die ihm den Umgang mit seinem Bluterbe deutlich erleichtert hatten. „Im Großen und Ganzen hat sich alles gut entwickelt.“, schloss er daher zufrieden.

Über seine letzten Worte hatte sich jedoch abgezeichnet, dass Airikas Aufmerksamkeit einen kurzen Abstecher ins Restaurant gemacht hatte, und der Rest von ihr gern folgen wollte – was ihr Magen direkt mit einem vorfreudigen Knurren unterstrich. „Heh, ich war gerade drauf und dran, das Essen noch vor mir her zu schieben. Aber ...“. Ein weiteres, dezent empörtes Magengrummeln mischte sich in die Konversation. „... ich glaube, unsere Mägen haben sich schon entschieden. Vermutlich rettest du mir also gerade meinen Blutzucker.“. Und den Calciumbedarf seiner Knochen, die unter dem starrsinnigen Perfektionismus ihres Herrn heute schon genug zu leiden hatten (und bereits finstere, schmerzhafte Rachepläne schmiedeten). „Dann lass uns das Multireich mal erkunden. Meinst du, die haben da auch irgendwas aus Sora?“.

Ichigos Multireichrestaurant empfing die beiden Genin nicht nur mit einer besonders intensiven Prise an verlockenden Aromen, sondern auch mit behaglicher Wärme und dem freundlichen Lächeln einer Kellnerin, die sich sofort nach einem Tisch für zwei umsah. Der war auch schnell gefunden, obwohl zu dieser Stunde bereits einiges los war, und das Lokal vom Klang vielfacher Gespräche erfüllt wurde. Airika und Yamato landeten im ersten Obergeschoss an einem Tisch am Fenster, von wo aus sie einen netten Blick über das geschäftige Treiben auf der Straße hatten. Das Innere des Restaurants war allerdings viel interessanter und mit dezenter Neugier blickte sich der Tsukigata im Raum um. „Multireich“ war hier Programm. Die Dekoration, ja selbst die Möbel stammten aus aller Herren Länder, was zunächst nach einem furchtbaren Chaos klang. Aber ... irgendwie fügte es sich doch zu einem harmonischen Ganzen, das dem Auge angenehm war. Sollte er seinem Vater vielleicht mal erzählen ... „Nett hier.“, befand Yamato und setzte sich. Irgendein Halswirbel krachte ganz scheußlich, als er sich kurz streckte. „Pardon...“, murmelte er betreten. Das war zwar eine der harmloseren Arten, auf die der Knochenfluch sich äußerte, aber er verstand, dass es andere Leute verstören konnte. Seine eigene Mutter zuckte ja manchmal noch zusammen ... Schnell griff er sich die beiden Speisekarten und reichte eine davon zu Airika herüber. „Also, du hast eben von einem Training gesprochen.“, ergriff er das Wort, nachdem sie beide eine Weile lang das Menü studiert hatten. Lächelnd nickte er in Richtung des Katana. „Wie lange trainierst du schon?“.
 

Hanabira Airika

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Erleichtert über die Tatsache, dass Yamato ihrem Vorschlag zugestimmt hatte, betraten die Beiden das Restaurant. Die Eindrücke erschlugen Airika förmlich und sie musste für einen Moment stehen bleiben, um den Blick durch den Laden zu streifen. Da waren wirklich alle möglichen Möbel, Lampen, Dekorierungen und so weiter. Natürlich wurden die besten Sachen ausgewählt, Dinge die zueinander passten, obwohl sie aus den unterschiedlichsten Ländern kamen. Der Laden war überraschend groß und sehr voll. Viele Leute saßen an ihren Tischen, unterhielten sich angeregt und sahen im Großen und Ganzen sehr zufrieden aus. Dann musste das ja ein echter Kassenschlager sein!

Yamato hatte ihr eben erzählt, dass es bei ihm gut lief. So machte er auch den Anschein, denn der Junge sah wirklich durch und durch zufrieden aus. Auch wenn sich die beiden damals nicht so häufig über den Weg gelaufen hatte, war er ihr auch immer eher als höflicher und freundlicher Geselle in Erinnerung geblieben. Bloß hatte sie damals andere Dinge im Kopf, als dass ihr das groß aufgefallen war. Im Nachhinein wurde es ihr aber bewusst und sie fragte sich, ob sie, wäre sie heute in der Situation von damals, sich nicht ihn angeschlossen hätte, damit sie wenigstens jemanden hatte, mit dem sie quatschen wollte. Aber damals hätte das wahrscheinlich nicht gut gepasst, weil sie sehr aufbrausend war und schnell wütend wurde. Alles schon eine ganze Weile her. Aber sie wollte jetzt nicht weiter in ihrer Vergangenheit grübeln, sondern konzentrierte sich auf das Wesentliche.

Nachdem die beiden Genin durch die nette Kellnerin zu einem leeren Tisch gelangten, schauten sie sich die Speisekarten an. Da war wirklich alles dabei und die Frage von Yamato, ob es hier auch Essen aus Sora gab, wurde hiermit mit einem eindeutlichen Ja beantwortet.

Der Blick des Tsukigata glitt auf Airikas Katana, das immer noch an ihrem Gürtel in der Schwertscheide ruhte. Sie hatte es noch nicht nach Hause gebracht, wie auch? Sie hatte gar nicht mehr an ihr Schwert gedacht und als der Schwarzhaarige sie fragte, wie lange sie schon trainierte, fasste sie automatisch ihr Katana an und strich ehrfürchtig über den Griff. Das gehörte ihrem Vater und sie war mehr als stolz drauf. Natürlich würde sie das Schwert nicht einfach rausziehen. Doch sie beantwortete, nicht ohne Stolz, die Frage: „Ich trainiere seit drei Jahren. Es ist zwar nicht so lange, aber ich möchte irgendwann so stark sein, wie eine wichtige Person.“ Sie lächelte und löste ihre Hand vom Griff. „Hast du etwa auch ein Katana? Ich habe bisher niemanden getroffen, der Kenjutsu ebenfalls lernt.“, fragte sie mit einer leicht schüchternen Neugierde. Sie wollte nicht zu forsch sein. Erst mal musste sie ein wenig auftauen und das ging am besten mit Essen!

Die Kellnerin kam auch schon gleich und fragte, welche Getränke die beiden denn haben wollten. „Ich hätte gerne einen schwarzen Tee mit Milch und Zucker“, beantwortete sie die freundliche Frage der ziemlich kleinen Frau. Sie war diejenige, die die beiden zum Tisch gebracht hatte. Ihre Augen strahlten die beiden an und man hatte fast das Gefühl, von ihrer guten Laune angesteckt zu werden.

Die Hanabira richtete ihre Aufmerksamkeit, nachdem die beiden um jeweils ein Getränk reicher waren, wieder auf Kenjutsu. „Eine… sagen wir, mir wichtige Person, die leider nicht mehr sehen kann, konnte sehr gut mit der Waffe umgehen. Er hat mich und mein Brüderchen als kleines Kind mal vor einen Bären gerettet. Seitdem wollte ich so sein, wie er.“ Innerlich seufzte sie. Ach, Vater… was würdest du wohl jetzt von mir halten? Wärst du stolz? Würde ich deinen Ansprüchen gerecht werden? Es ist so viel passiert. Schnell versuchte die Rothaarige ihre Gedanken wieder in die Gegenwart zu lenken. Yamato schien sichtlich interessiert zu sein. Aber wahrscheinlich würde er sich nicht dazu hablassen, sie zu fragen, ob SIE, ein frischer Genin, IHM, ein bereits seit zwei Jahren tätiger Shinobi, etwas beibringen konnte. Das wäre eher unwahrscheinlich, immerhin hatte Yamato doch sicherlich auch seinen Stolz.

„Aber egal… machst du neben Ninjutsu auch noch etwas? Ich meine… Es gibt ja Tai- Gen- und Ninjutsu. Und, ähm-“ Es fiel ihr schwer die Konservation zu führen. Das war eher ungewohnt für die Kenjutsuanwenderin. Immerhin saß sie gerade mit einem gleichaltrigen Jungen zusammen in einem Restaurant. Klar, sie war in ihrem ehemaligen Sensei Akiyoshi verliebt, aber so viel mit Jungen hatte sie auch nicht zu tun gehabt. Yamato sah auch gar nicht übel aus, musste sie zugeben. Irgendwie kam sie gerade nicht wirklich klar und sie hoffte, dass die Kellnerin gleich zurückkam, um zu fragen, was die beiden denn zu essen haben wollte. Sie wusste auf jeden Fall, dass sie sich das Essen namens „Spinatpizza“ kaufen wollte. Sie hatte etwas dergleichen noch nie gegessen, geschweige denn davon gehört und sie war gespannt, wie es schmeckte! Ohja, Airika, denk jetzt schön an Essen und nicht an gutaussehende Jungs, ja? Sonst werde ich noch ganz rot im Gesicht, eek! Oh verdammt, zu spät. Ja, es war wirklich zu spät, denn sie spürte, wie die Hitze ihr Gesicht durchflutete. Schnell versuchte sie vom Thema abzulenken. „Also machst du noch was anderes, so wie ich?“
 
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Während unter ihnen das Leben auf der Straße weiter ging, richteten sich die beiden Genin am Tisch ein. Überrascht registrierte Yamato, dass er keine Probleme hatte, Airika zu verstehen, obwohl die Geräuschkulisse beim Eintreten doch sehr eindrücklich gewesen war. Ob es an der geschickten Anordnung der Tische lag, dass die Akustik so gut war? Wer auch immer Ichigo war, er und sein Team hatten in jedem Fall ganze Arbeit geleistet. Wenn jetzt auch noch das Essen passte, kam das Multireich definitiv in die engere Auswahl für das nächste Date. Also ... das nächste nach dem großen, das bis vor einer halben Stunde noch sein komplettes Denken vereinnahmt hatte. Und auch wenn Arata nie ganz aus seinen Gedanken verschwunden war, freute sich Yamato auch, Airika wiedergetroffen zu haben und jetzt hier mit ihr zu sitzen.

Drei Jahre schon ...“, staunte er, als Airika von ihrem Training berichtete. „In der Zeit hast du bestimmt schon ordentliche Fortschritte gemacht.“. Schwer vorstellbar, dass es sich irgendwie anders verhielt. Die Hanabira hatte deutlich gemacht, wie wichtig ihr die Schwertkunst war – und was war besser als Motivation, die aus einem selbst kam? Apropos ... ob er auch ein Katana hatte? „Sozusagen ... Ich kann mir eins wachsen lassen.“. Der Moment, in dem die entsetzliche Erkenntnis in Yamatos Hirn tropfte, zog sich schier endlos. Erst zeitversetzt gewann er seine Sprache wieder. „Das ... oh, Kami! Das klang sowas von falsch! Tut mir leid, so war’s nicht gemeint.“. So wie seine Wangen brannten, musste er gerade in lieblichem Himbeerrot erstrahlen. Yamato rieb sich die Nasenwurzel, in der Hoffnung, das Ganze noch irgendwie zu retten. Wenn schon nicht für sich, dann wenigstens für Airika. Oh Mann, kannst du nicht mal eine simple Frage beantworten, ohne dich gleich zum Obst zu machen?. Gut, hatten sie das geklärt. Aber wie weiter? Wusste Airika überhaupt von dem Knochenfluch? Sicher hatte sie am Rande mitbekommen, dass er oft im Unterricht gefehlt hat. Aber kannte sie auch den Grund? „Also ... ich hab‘ ein Bluterbe, mit dem ich meine Knochen verformen kann.“, erklärte er schnell. Die Formulierung war doch hoffentlich harmlos genug, auch wenn der Inhalt immer noch eklig war. „Und vor Kurzem hab ich gelernt, wie man daraus Waffen machen kann. Das ...“. Er räusperte sich verlegen. „Das hatte ich gemeint.“. Sein Vater würde sich kaputtlachen, wenn er von der Begebenheit erfuhr - und irgendwie tat er das immer ...

Die Ankunft der Kellnerin war eine kurze, aber hochwillkommene Ablenkung. „Eine heiße Schokolade mit extra Milch für mich, bitte!“, schloss Yamato sich der Bestellung an und spürte, wie er allmählich wieder Boden unter den Füßen gewann. Nicht nur, weil die gute Laune der Kellnerin über den Tisch geweht war und eine gute Portion Unsicherheit vertrieben hatte, sondern auch weil Airika es ihm nicht sonderlich schwer machte. Sie erzählte davon, wie sie zum Schwertkampf gekommen war und auch wenn die Geschichte kurz war, hörte Yamato mit Interesse zu. Das tat er ohnehin lieber und gern hätte er noch mehr erfahren, aber so wie das Mädchen sprach und auch der Umstand, dass sie die ‚wichtige Person‘ nicht näher benannte, ließen ahnen, dass hier noch etwas mehr dahinter stand. Etwas, worin er als Halbfremder nicht herumzustochern hatte.

Ninjutsu ist tatsächlich mein Steckenpferd, schon wegen dem Knochenfluch.“. Der verlangte ziemlich vehement nach guter Chakrakontrolle. Die hatte er zwar noch nicht erreicht, war aber schon ein gutes Stück vorangekommen und hatte die Schmerzen inzwischen die meiste Zeit über im Griff. „Der bringt aber auch mit sich, dass ich nicht so leicht kaputtgehe. Also trainiere ich Taijutsu bei Clan Okamura.“. Yamato musste schmunzeln. „Das heißt allerdings nur, dass sie mich windelweich prügeln.“. Er überlegte kurz, während Airikas inneres Dilemma gerade vollkommen an ihm vorbei ging. „Aber ... vielleicht wär’s mal an der Zeit, was zu lernen, womit ich auch austeilen kann. Meinst du, du kannst mir irgendwann mal eine kleine Einführung ins Kenjutsu geben? Nur, dass ich mal sehe, ob es was für mich ist.“. War die Frage vermessen? Vielleicht. Schließlich waren sie gerade erst ineinander hineingelaufen und kannten einander nur sehr oberflächlich. Erst jetzt fiel Yamato die leichte Röte auf, die sich über die Wangen der Hanabira gelegt hatte. Oh, bei allen Göttern, an die er noch nicht mal zur Hälfte glaubte! Hoffentlich hielt sie ihn nicht für einen Perversen ...

Einmal mehr rettete die Kellnerin die beiden aus ihrer misslichen, aber auch unfreiwillig komischen Lage. „Na, wisst ihr schon, was ihr essen möchtet?“, fragte sie freundlich und schenkte den Genin ein weiteres herzliches Lächeln. Yamato ließ zuerst Airika ihre Bestellung aufgeben - klang ja abenteuerlich mit der Spinatpizza – und schloss sich dann mit „Brokkoli-Nudel-Gratin mit extra Käse, bitte!“ an. Keine Ahnung, was genau das war, aber Brokkoli und Käse waren gut und Nudeln sowieso lecker. Eine gute Aussicht also. Und dass Airika ihn bisher nicht in kleine Fetzen zerrissen und kurzerhand aus dem Fenster geschmissen hatte, stimmte ebenfalls zuversichtlich. "Also ... was machst du denn noch außer Kenjutsu?", versuchte er den Gesprächsfaden wieder aufzugreifen.
 

Hanabira Airika

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Er… kann sich eins wachsen lassen. Airika hob die Augenbrauen. Irgendwie klang das sehr, sehr seltsam und – sie wollte dieses Wort gar nicht in Gedanken aussprechen, aber sie konnte gar nicht anders – ziemlich zweideutig. Doch der schwarzhaarige Tsukigata entschuldigte sich sofort für diesen Satz. Irgendwie war er ja schon echt knuffig, das musste die Kenjutsuanwenderin zugeben. Ihr Gegenüber sah nun aus, als hätte er in der Sonne gelegen: Er war verlegen. Schnell erklärte er sich und erzählte, dass er ein Bluterbe hatte, mit dem er seine Knochen wachsen lassen konnte. Wow! Sie staunte nicht schlecht. Tat das nicht höllisch weh? Irgendwie fand es Airika schade, dass sie nicht so eine besondere Begabung hatte. Vor hunderten von Jahren gab es ein Clan, der Experte in Sachen Genjutsu waren. Die waren wirklich außerordentlich mächtig, aber mittlerweile gab es den nicht mehr. Es konnte aber auch aus einem Märchenbuch kommen, dass man ihr früher einmal vorgelesen hatte.

Jetzt konnte sich Airika auch erklären, warum Yamatos Knochen eben so geknackt haben. Das war wirklich ein lautes Geräusch gewesen und sie hatte gedacht, dass es das Knacken von der Sitzbank war. Aber eigentlich sah sie sehr neu und hochwertig aus. „Tut das nicht total weh? Ich meine… wenn deine Knochen wachsen, schneiden sie sich doch durch dein Fleisch. Bekommst du dadurch innere Blutungen…?“ Sie stoppte. Es war ein echt interessantes Thema, aber sie wollte mit ihrer Neugierde nicht allzu aufdringlich wirken. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er ein Bluterbe hatte. Aber so wie sie ihn bis jetzt kannte, ließ er solche Sachen wohl nicht so raushängen, wie Leute, die gern mit ihren tollen Dingen prahlten. „Entschuldige, ich will nicht aufdringlich sein.“, sagte sie zähneknirschend. „Trotzdem… es ist echt faszinierend. Du kannst dir also ein Katana wachsen lassen?“ Würde es dann aus Knochen sein? War es weiß? Oder war es voller Blut? Mit Fleischfetzen dran? Sie stellte sich vor, wie ihr armer Gegenüber durch sein Bluterbe auseinandergerissen wurde. Ein riesen Skelett wuchs in einer unheimlichen Größe und die die einzelnen Rippen kamen immer näher, und näher… Airika! Stopp! Deine Fantasie geht mit dir durch. So schlimm konnte das doch wohl nicht sein! Sie musste ganz schön verstört ausgesehen haben, denn sie merkte, dass sie den armen Jungen angestarrt hatte und räusperte sich etwas peinlich berührt. Sie entschuldigte sich ein weiteres Mal. Irgendwie war das eine seltsame Situation.

Gott sei Dank aber sprach er weiter und erzählte, dass er Ninjutsu gut beherrschte und er durch seinen Fluch, wie er sein Erbe nannte, quasi unzerstörbar war. „Aber Yamato… auch wenn du sozusagen unzerstörbar bist und sie sich windelweich hauen… tut das doch nicht weniger weh!“ Ein Schauer lief ihr über den Rücken, während sie sich vorstellte, wie sämtliche Knochen ihres Gegenübers gebrochen waren und sie nach und nach wieder zusammenwuchsen. Wie ein ausgerenktes Gelenk sprangen sie wieder in ihre alte Position zurück. Gruselig! Ein schlechtes Gewissen beschlich der Hanabira. Wahrscheinlich musste sie jetzt echt etwas taktlos gewesen sein. Dabei meinte sie das gar nicht so, aber ihre Fantasie ging dermaßen mit ihr durch, dass sie nur verstört dreinblicken konnte. Sie legte ihre Hände aufs Gesicht, atmete leise tief ein und aus und riss sich am Riemen. Ein Lächeln umspielte ihren Mund. „Ich habe noch nie jemanden gezeigt, wie man mit dem Katana umgeht. Aber ich kann es dir gern zeigen.“ Es hat sie ehrlich gesagt überrascht, dass Tsukigata sie danach gefragt hat. „Hast du heute noch irgendetwas wichtiges vor? Also… wenn es dir nichts ausmacht und es dir keine Umstände bereitet, dann kann ich dir nach dem Essen was zeigen.“ Irgendwie fand Airika es schön, wie sie merkte, dass sie auftaute und nicht mehr krampfhaft ihr Pokerface aufsetzen musste, weil sie Angst hatte, dass man ihre Unsicherheit merkte. Es war auch anstrengend, sehr sogar. Sie fand es jedenfalls schön, dass Yamato so ein Interesse zeigte und sie anscheinend für so kompetent hielt, dass sie in der Lage war, es ihm zu präsentieren. Sie lächelte erneut. Sie würde sich auf jeden Fall Mühe geben und ihn alles erklären.
Nachdem die Kellnerin gekommen war und die beiden etwas zu Essen bestellt hatten, fragte er, ob sie außer Kenjutsu noch etwas täte.
„Es geht so, also Kenjutsu ist schon meine Spezialität. Aber in Taijutsu bin ich auch ganz gut, denke ich. Hoffe ich.“ Sie räusperte sich erneut und nippte an ihre bauchige Teetasse. Der schwarze Tee schmeckte wirklich sehr lecker. „Ich spiele Klavier. Mein Leben besteht also nicht nur aus meinen Kunoichi-Dasein.“ Sie kicherte. Sie hat schon einige Tage nicht mehr gespielt. War mal wieder an der Zeit, dass sie in die Tasten schlug! Sie wollte sowieso bald mal ein neues Stück lernen, dass sie in einen der Notenbücher gefunden hatte, das ihr vor ein paar Jahren ihre Mutter geschenkt hatte.
„Mit Genjutsu braucht man mir ehrlich gesagt gar nicht ankommen. Das kann ich so gar nicht.“ Währenddessen schüttelte sie den Kopf. „Und du?“
Das Essen kam fünf Minuten später an und wurde serviert. Die Spinatpizza war riesig. Und das Brokkoli-Nudel-Gratin-mit-extra-Käse-Gericht sah auch sehr vielversprechend aus. Auch diese Portion war sehr großzügig. Fasziniert schaute das Mädchen auf die Pizza. Sie war in acht dreieckige, kleine Stücke geschnitten und duftete herrlich. Als sie ein Stück nahm, verbrannte sie sich allerdings leicht am Gaumen und sie versuchte irgendwie die Hitze wegzukriegen, indem sie mit ihrer Hand wedelte. Die Luft kam zwar gar nicht im Mund rein, aber es half trotzdem irgendwie. Nachdem sie den Bissen runtergeschluckt hatte und sich vom Schmerz erholte, sagte sie: „Schmeckt einfach nur toll. Guten Appetit!“
 
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Die Mischung aus Sorge und Neugier, mit der Airika der Offenbarung seines Bluterbes begegnete, brachte Yamato zum Schmunzeln. Sie war so ehrlich und unverstellt – beides Eigenschaften, die der Tsukigata sehr schätzte. Aber nicht nur deswegen winkte er freundlich ab, als die Hanabira sich entschuldigte. „Frag ruhig. Ist ja auch ziemlich schräg, das Ganze.“. Das ging ihm selbst mit manch einem fremdartigen Bluterbe nicht viel anders. Seit er in Ais Körper gesteckt hatte und ihm einige Samen aus der Hose gekullert waren (das klang schon wieder so grundfalsch, dass Yamato es in tausend Jahren nicht laut ausgesprochen hätte), hatte er auch so einige Fragen, was die Fähigkeiten der Haemasu anging. Vielleicht würde er sie eines Tages stellen. Wenn er alt genug war, um mit dem Leben abgeschlossen zu haben und Arata als Alleinerben in seinem Testament eingesetzt hatte. Denn er rechnete stark damit, dass Ai ihn fachgerecht zerlegen würde. Einfach so. „Wie das alles genau funktioniert weiß ich gar nicht, aber entweder die Knochen suchen sich ihren Weg so, dass sie die Organe nicht verletzen, oder die Organe haben sich damit arrangiert. Sofern das möglich ist.“. Rein vom Gefühl konnte er dazu wenig sagen. Es fühlte sich immer ungut an, wenn seine Knochen sich ihren Weg durch den Körper bahnen. „Aber es funktioniert eben auch nur mit den eigenen Knochen.“. Wie er jüngst durch einen Bratspieß am eigenen Leib erfahren hatte. „Und das mit dem Katana ... ja, das geht wirklich.“. Er hob seinen linken Arm und zeichnete den Verlauf der Elle nach. „Im Unterarm sind ja zwei Knochen und einen kann ich rausziehen und dabei in Form bringen.“. Wie er das so sagte, klang es schon reichlich schräg. Auf die Demonstration verzichtete er wohlweislich. Sie waren schließlich hier, um zu essen und Yamato wollte weder riskieren, Airika den Appetit zu verderben, noch anderen Gästen ein Ärgernis zu sein. Er erinnerte sich noch zu gut an die Reaktion seiner armen Mutter, als ihm beim Abendessen versehentlich ein Mittelhandknochen mit feuchtem Knirschen aus der Haut gefahren war. „Es ist schon unangenehm, aber man lernt, damit umzugehen.“. Zwangsweise. „Und von ‚unzerstörbar‘ bin ich auch weit entfernt. Meine Knochen sind zwar nicht so leicht kaputt zu kriegen und ich kann komische Sachen damit anstellen. Aber wenn du mit deinem Katana einen gut gezielten Schlag oder Stich landest, hab ich keine Chance.“. Auch der Weg zu seinem Herzen führte letztlich durch einen Intercostalraum. Da unterschied sich Yamato nicht von anderen.

Und so wie es aussah, sollte Airika ebenfalls die Chance bekommen, den Tsukigata zu vermöbeln. Dem war das nur recht, wenngleich er freilich hoffte, dass sie die Sache mit dem Intercostalraum nicht direkt ausprobierte. Yamato überlegte kurz – eigentlich hatte er ja heute noch einiges vorgehabt, aber vielleicht war es auch ganz gut, ein bisschen Abstand zu gewinnen und morgen mit neuem Blick an die weitere Organisation seines bisher wichtigsten Dates zu gehen. Und genug Zeit war auch noch, also nickte er schließlich. „Klar, gern nach dem Essen. Würde mich total freuen!“. Ein bisschen Bewegung tat seinen alten Knochen heute sicher noch gut – im wahrsten Sinn des Wortes – und wenn er dabei noch etwas Neues lernte, umso besser. Und Airika vielleicht auch? Nachdem, was sie erzählte, klang es, als würde sie sich ebenfalls im waffenlosen Kampf weiterbilden. „Falls du mal nen lebendigen Sandsack brauchst...“, scherzte er und breitete die Arme aus. „Was Genjutsu angeht, schließe ich mich an. Ziemlich faszinierend, aber dafür kann ich einfach nicht genug um die Ecke denken.“. Faszinierend war aber noch etwas anderes, das er von seiner ehemaligen Mitschülerin auf den ersten Gedanken nicht erwartet hätte. Wie schnell sich doch unbewusste Urteile bildeten, obwohl man sein Gegenüber gar nicht richtig kannte... Yamato machte sich die gedankliche Notiz, künftig mehr darauf zu achten. „Klavier, wow ... dafür wäre ich nun viel zu grobmotorisch.“. Und unmusikalisch und sowieso und überhaupt. „Gibst du auch Konzerte?“. Tja ... und er selbst? „So viel mach ich sonst gar nicht.“. Das Training nahm den meisten Raum in seinem Leben ein und die Verpflichtungen gegenüber seinen Eltern waren wohl ebenfalls nichts Ungewöhnliches. Und doch gab es etwas Besonderes in Yamatos Leben. Etwas sehr Besonderes. „Aber ... seit Kurzem bin ich in einer Beziehung und die beschäftigt mich im bestmöglichen Sinn.“. Ein liebevolles Lächeln huschte über das Gesicht des dunkelhaarigen Genin. Vermutlich machte er sich auch hier wieder mal viel zu viele Gedanken, wie so oft.

Nur wenige Minuten später füllte der Duft nach herrlichem Essen den Raum zwischen ihnen. Sowohl die Pizza als auch das Gratin sahen unheimlich gut aus. Wie gut, dass sie übereinandergestolpert waren und jetzt so ein gutes Essen genießen konnten! „Guten Appetit!“, wünschte auch Yamato, sah aber doch etwas besorgt zu der rothaarigen Kunoichi. Hatte sie sich gerade die Zunge verbrannt? Er verkniff sich einen wohlmeinenden Kommentar, denn Airika ließ sich davon nicht die Freude am Essen verderben. Und er ebenso wenig, also mümmelte er still und leise vor sich hin und war sehr zufrieden mit den bisherigen Entwicklungen des Tages. „Sag mal, kann ich dich nach deiner Meinung fragen, wenn’s nicht zu blöd ist?“, fragte Yamato etwas später, als er Kakao und Gratin schon deutlich dezimiert hatte. „Ich hab‘ für meinen Freund ein Armband in Auftrag gegeben. Und es sollte was Persönliches sein, also ... Ach, schau am besten selbst und sag mir, ob es zu kitschig ist.“. Er legte die Gabel zur Seite, um auf einer sauberen Stelle des Tischs ein Stück dünnen Papiers auszubreiten. Es war die Blaupause einer Zeichnung, die von feiner Hand (also definitiv nicht Yamatos) angefertigt worden war. Zu sehen war ein Ornament: eine stilisierte Flamme und eine Rosenblüte vor einem Ginkgo-Blatt, das beides umschloss. Das sollte wohl das zentrale Element des Armbands sein. An das Papier angeheftet war ein kurzes Band aus geflochtener tiefgrüner Seide. Ja, Yamato hatte sich definitiv Gedanken gemacht – alles an dem kleinen Schmuckstück trug eine Symbolik –, aber hatte er auch die richtige Wahl getroffen? Er wirkte beinahe nervös, während er Airikas Urteil abwartete.
 

Hanabira Airika

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Airika hatte Yamato interessiert zugehört. Sonderbar und faszinierend zugleich empfand die junge Kunoichi seine Fähigkeiten. Was das Katana betraf… „Also wenn du dann das Katana erschaffst, kannst du es dann von deinem Körper entfernen oder bleibt es festgewachsen, bis es irgendwie abbricht? Und kannst du deine Knochen wieder schrumpfen lassen oder musst du deine erschaffenen Waffen von deinem Körper abbrechen?“ Herrschaftszeiten, übernahm sie sich mit Fragen? „Wenn ich dir zu viel frage, sag einfach Bescheid. Finde deine Fähigkeit einfach nur mega interessant und man hat halt nicht jeden Tag die Möglichkeit über sowas Wissen anzueignen“, rechtfertigte sich die Hanabira und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Jain“, antwortete Airika auf die Frage ihres Gegenübers, ob sie Konzerte gab. „Ich könnte. Aber ich habe dafür keine Zeit. Ab und zu stellen ja Veranstalter von Musikgeschäften ein Klavier oder ein Flügel auf die Straße, sodass jeder drauf spielen kann. Naja und wenn nicht so viel los ist und ich zufällig dran vorbeilaufe, setz ich mich ein paar Minuten hin und klimper ein bisschen.“ Klimpern war schon etwas untertrieben. Sie konnte gut spielen, sehr gut sogar. Sie hätte das Zeug für eine Konzertpianistin und durch das Spielen an der Straße standen manchmal bis zu zehn oder fünfzehn Leute und lauschten der schönen Musik. Aber das hätte Airika niemals ausgesprochen, denn die Angst, irgendwie arrogant und überheblich herüberzukommen, stellte ein großes Hindernis dar, einfach mal für sich selbst zu stehen. Ein fröhliches Lächeln umspielte ihre Lippen.

Er hatte also einen Freund, interessant. Aber das war auch gut so: So konnte sie nicht auf falsche Gedanken kommen. Außerdem liebte sie ja schon jemanden und sie wusste, dass sie sobald es geht klar Tisch machen musste. Als sie Asami kennengelernt hatte und sie mit ihr zusammen einen tollen und aufregenden Mädelsabend verbracht hatte, hatte die Inuzuka ihr weise Worte gegen den Kopf geworfen. Weise, ihr-in-den-Arsch-treten-Worte. Wenn sie Zeit fand, würde sie definitiv ihre Liebe gestehen. Ins kalte Wasser springen. Sie blinzelte zweimal kräftig um wieder in die Realität zurückzukehren. Yamato betraute sie mit einer Zeichnung eines Schmuckstücks, das er seinem Freund schenken wollte. Als Airika die vielen, liebevollen Details sah und diese pure Romantik du Ästhetik, die es ausstrahlte wahrnahm, fasste sie sich gerührt ans Herz.
„Aber Yamato das ist… das ist…“ Ihr fehlten die Worte. „Das ist ja wunderschön!“ Ihr gefielen vor allen die Rosenblüte und diese flammenartige Form. Es sah so leidenschaftlich aus und drückten dennoch die zarten Gefühle der Liebe aus. Heilige…! Airika trug ab und zu wirklich gern Schmuck, vor allen in ihrer Freizeit. Wenn ihr (vielleicht) zukünftiger Partner soetwas tolles schenken würde, dann wäre es… so schön, dass es beinahe unangenehm war. Ja, sie kannte sich selbst nur zu gut. Bei solchen tollen Geschenken würde sie sich zwar tierisch freien, aber dennoch wären ihre Gefühle gemischt. Gedanken wie „womit habe ich soetwas tolles verdient?“ würde ihr rund um die Uhr durch den Kopf gehen. Und… was, wenn sie es verlor? Was, wenn sie es aus Versehen zerstörte? Beinahe vergas sie, dass es das Geschenk für Yamatos Partner war, und nicht für sie.

„Also ich finde, dass es einfach nur traumhaft schön aussieht. Bei so einem Geschenk hätte ich persönlich, wenn du mich nach meiner Meinung fragst, Angst, es zu verlieren. Aber“, setzte sie mit erhobenen Zeigefinger an. „Dein Freund bin nicht ich und ich bin nicht dein Freund. Ich bin mir sicher, dass er sich darüber freuen wird. Du hast einen echt tollen Geschmack.“ Hoffentlich hatte Yamatos Freund nicht solche bescheuerten Komplexe, wie sie es hatte. Sie war sich derer bewusst und gerade in den letzten Wochen sind sie ihr zunehmend klargeworden. Aber – das war jetzt ein anderes Thema.
„Du solltest es deinem Partner schenken. Man sieht, dass du dir Gedanken gemacht hast.“ Sie grinste ihrem Gegenüber wie das Strahlen der Sonne an. Irgendwie freute sie sich für ihn, andererseits spürte sie ein Stich der Eifersucht. Er hatte die Hürde des Liebesgeständnis schon hinter sich und sie…? Verflucht.
Nachdem die beiden ihr delikates Essen verspeist haben, blieben sie noch eine Weile sitzen und unterhielten sich. Yamato hatte dem Vorhaben, ihm Kenjutsu zu zeigen, zugesagt. Warum nicht direkt danach an ein ruhiges Plätzchen gehen und trainiere? „Dann kann ich ja dann deine Fähigkeiten bestaunen. Bin echt neugierig, wie das in Echt aussieht.“

Nachdem sie die Rechnung bezahlten und sich langsam aus dem Restaurant machten, verabschiedeten sie sich noch höflich vom Ladenpersonal. „Ihr Essen ist richtig gut. Danke für die tolle Bedienung“, kommentierte sie zum Abschluss und die beiden verließen das Lokal. Es war schon nachmittags und die Sonne hatte ihren Höhepunkt längst hinter sich. Es war hell, ja, aber man sah, dass sich das Licht vom gleißendem Weiß langsam ins goldene veränderte. Das Treiben der Geschäftsmeile war immer noch groß und die beiden Teenager mussten sich fast schon einen Weg durch die Menge bahnen. „Yamato, wenn es dir keine Umstände bereitet, würde ich vorschlagen, dass wir zum Kyoki-Park gehen. Da ist meistens wenig los und das Getrubel hier ist eher…, salopp gesagt, suboptimal fürs Training.“ Airika kicherte. Suboptimal… das Wort war ihr einfach in den Sinn gekommen aber es passte einfach punktgenau zu dem, was sie sagen wollte. „Wenn dir das nicht recht ist, dann kannst du selbstverständlich auch etwas anderes vorschlagen.“ Die Rothaarige faltete ihre Hände und ließ diese mit lockeren Armen hinter ihrem Rücken verschwinden. Hoffentlich war sie jetzt nicht zu forsch oder so…! Könnte ja sein, dass sie übergriffig war und er sich durch sie jetzt gestört fühlte...?
 
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„Nein, das ist vollkommen okay. Frag ruhig.“. Airika interessierte sich ja wirklich brennend für den Knochenfluch! Es war ungewöhnlich, dass jemand mehr wissen wollte - die absolute Minimalversion war üblicherweise schon mehr als genug und die Reaktionen gingen eher in Richtung schockierter, unterschwellig angewiderter Blicke. Gut, Makoto, der Rotzlöffel von neulich, war da eine Ausnahme gewesen. Aber der hatte sich schon wieder ein bisschen zu sehr dafür begeistert, dass er sich blutige Knochen aus der Haut ziehen konnte. Mit der Hanabira darüber zu reden war da erfrischend ungezwungen. „Hm ...“, überlegte er auf die Frage nach dem Katana. „Sowohl als auch, denk ich. Wenn ich den Knochen nicht komplett rauswachsen lasse, bleibt er dran. Aber es würde die Bewegungsfreiheit im Handgelenk einschränken und die wäre wichtig, oder?“. So gut kannte er sich mit Kenjutsu nun nicht aus, aber die Kampfkunst war definitiv von Leuten mit Handgelenken für Leute mit Handgelenken entwickelt worden. Für das Training nahm Yamato sich jedenfalls vor, es bei ihrem späteren Training „richtig“ zu machen. Auch wenn es in manch einer Situation gewiss Vorteile hatte, die Waffe nicht verlieren zu können. „Wieder reinziehen kann ich die Knochen aber nicht. Nur abstoßen. Was raus ist, ist raus.“. Er zuckte lächelnd mit den Schultern. „Zumindest dauert es nicht lange bis es nachgewachsen ist.“.

Dann war es an ihm zuzuhören, denn er wollte doch wissen, ob die Hanabira nicht eine heimliche Konzertpianistin war. Wie sich herausstellte, hatte sie wohl wirkliches Potential - zumindest las Yamato das aus ihren Worten -, nur fehlte die Zeit. Verständlich, bei einem Beruf, der einen oft in der ganzen Weltgeschichte herumschickte. Und das nicht selten in lebensgefährlicher Mission. Was wiederum die Frage aufwarf, warum Airika genau diesen Weg gewählt hatte. „Na, dann hoffe ich, dass ich irgendwann mal auf so eine Konstellation treffe.“. Yamato nickte freundlich. „Oder du kommst mal bei uns vorbei, wenn du Lust und Zeit hast. Wir haben nen Flügel in der Lounge, der kaum benutzt wird.“. ‚Kaum‘ hieß in diesem Fall, dass er immer nur dann zum Einsatz kam, wenn seine Eltern irgendeinen Empfang veranstalteten und ein bisschen musikalische Untermalung dazu passend fanden. Sonst spielte niemand in seiner Familie ernsthaft ein Instrument und schon gar nicht Tsukigata Junior, Meister der Grobmotorik. Er traute sich ja noch nicht einmal, sich auf diesen Klavierschemel zu setzen. Unter seinem Gewicht würde das arme Möbel vermutlich sang- und klanglos zusammenkrachen. “Jedenfalls würd‘ ich’s gern mal hören.“. Ob es unangemessen war, Airika einzuladen? Na, jetzt war es so oder so zu spät und wenn Yamato ehrlich zu sich war, bereute er es auch nicht. ’Jetzt entspann dich mal ...‘, hielt er stille Zwiesprache mit sich selbst. ’Airika ist total nett und wird dir schon nicht den Kopf abreißen.‘. Würde sowieso schwer werden, bei seinen Halswirbeln.

Dennoch drehte Yamatos innere Anspannung noch einige Ehrenrunden durch seine Gedanken- und Gefühlswelt. Gut, das war er gewohnt, aber in diesem Fall ging es um das Geschenk für Arata und das bedeutete eine ganze Schippe an Extra-Unsicherheit obendrauf, denn es sollte ja unbedingt gut werden! Umso größer aber war die Erleichterung, als Airika das Schmuckstück mit einem positiven Urteil bedachte. Nun, eigentlich mehr das das, aber Yamato stapelte von Haus aus eher tief – vor allem wenn es um Lob ging, das ihn betraf. Dennoch fiel dem jungen Tsukigata ein halbes Gebirge vom Herzen und das war ihm auch anzusehen. „Echt? Puh ... ich dachte schon, ich hätte übertrieben.“. Er seufzte erleichtert und ließ ein zutiefst ehrliches „Danke.“ folgen. Während des restlichen Essens waren dann keine emotionalen Untiefen mehr zu umschiffen und das Gespräch floss relativ entspannt vor sich hin. Als es an der Zeit war aufzubrechen, schloss Yamato sich dem Lob des Lokals an. „Ist wirklich große Klasse hier und auf jeden Fall eine Empfehlung wert.“. Na, und mindestens eine Wiederkehr ebenso. Die Speisekarte war noch lang und sie hatten das Multireich noch nicht einmal ansatzweise erkundet.

Draußen vor der Tür blinzelte Yamato gegen das helle Licht des Tages und registrierte erst nach einigen Moment, dass der Tag ja so hell gar nicht mehr war. Glücklicherweise war er mit dem Blinzeln fertig, bevor der nächste Zusammenstoß drohte. „Oh klar, der Kyoki-Park klingt super.“, antwortete er, noch während er sich halb zur Seite fallen ließ, um einem Geschäftsmann auszuweichen, der geschäftig durch die Geschäftsmeile geschäftete eilte. „Ich wohn‘ da auch gleich um die Ecke. Kann mich also nach Hause schleppen, wenn du mich grün und blau gehauen hast.“. Er lachte leise, was vor der Geräuschkulisse der belebten Straße eher zu sehen als zu hören war. Schlimmer als Ren und Konsorten würde Airika ja hoffentlich nicht zuhauen. Nein, im Ernst, er freute sich auf das Training und seine Knochen verlangten ohnehin schmerzhaft nach mehr Bewegung. „Auf geht’s!“.

tbc: Kyoki-Park
 
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