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Hafenstadt Okushi

Michiyo Kumiko

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Cf: Anwesen der Nara

ie erwartet hatte ihre Partnerin sich der Erklärung der Blondine schmucklos und effektiv angeschlossen. 'Ninjutsu, medizinische Kenntnisse … Brauchbar. Definitiv brauchbar.' Eine gewagte Erkenntnis, zumindest in der Hinsicht, dass Kumiko sich einen Moment lang stumpf und einseitig fühlte. Dennoch nickte sie auf die Beschreibung hin. Dass Shika annahm, die Piraten hätten bereits irgendwelche Gebiete unter Kontrolle gebracht, korrigierte die Taijutsuka noch insofern, dass sie es nicht wisse und damit nur als absolute Ausnahme rechnete, zumal diese Piraten noch nicht einmal wissen konnten, dass es genau diese Beiden hier waren, die mit ihrer Beseitigung beauftragt waren. Auf dem Fußweg, den sie mit völlig normaler Geschwindigkeit zurücklegten, passierte absolut nichts ungewöhnliches; die ersten Stunden hatte die Blondine aber genutzt, um das eine oder andere Jutsu zu üben, ihr Chakra zu konzentrieren, oder ähnliches, bevor die restliche Reise nicht mehr ausreichen würde, ihren Chakravorrat wiederherzustellen.

Schätzungsweise war es kurz vor drei am Nachmittag, als der Ort in der Ferne in Sicht kam, den sie aufsuchen wollten, Okushi. Längst hatte die Luft eine frische Seenote angenommen, wie man es sich an der Küste vorstellte. Begleitet wurden die beiden Ninjas vom allgegenwärtigen Kreischen der Möwen hoch über ihnen, deren Population sich zu dem riesengroßen Blau, auf das sie zusteuerten, hin zunehmend verdichtete. Viel hatten die beiden Mädchen nicht miteinander gesprochen. Kumiko kam das zwar gelegen, aber irgendwie hatte sie Shika so nicht eingeschätzt. »Nach unserem Gespräch mit dem Klienten können wir einen Teestand ansteuern, um uns von der reise zu erholen«, meinte Kumiko zu Shika, ohne innezuhalten oder sich umzuwenden. Die Reise dürfte bei beiden ihre Spuren hinterlassen haben, obwohl sie nicht gerade mit beeindruckender Geschwindigkeit vorangekommen waren. 'Dass wir den Auftrag schon heute beenden ist Unwahrscheinlich, ich werde unseren Klienten zu Übernachtungsmöglichkeiten befragen müssen.' »Aber bevor wir Okushi erreichen, habe ich eine Bitte in persönlichem Interesse an dich.« Kumiko wollte es die gesamte Reise über schon angesprochen haben, hatte es aber ziemlich erfolgreich vor sich hergeschoben. Mit dem Zielort bereits in Sichtweite, lief ihr letzten Endes die Zeit davon. Das Mädchen blieb stehen und sah Shika direkt an. »Und zwar geh es um folgendes: Sollte dir irgendetwas an der Art, wie ich diese Mission anpacke, oder wie ich mit irgendwelchen Leuten, unserem Klienten – oder dir, umgehe, aufstoßen, dann will ich dich darum bitten, mir das möglichst schnell und direkt mitzuteilen.« Die Taijutsuka ließ absichtlich eine lange Pause, um der Anderen zu ermöglichen, sich dazu ein paar Gedanken zu machen, ehe sie fortfuhr: »Mir wurde in der Vergangenheit eröffnet, ich sei manchmal schwierig im Umgang. Dies passiert mitnichten absichtlich; es ist nur so, dass ich solche Dinge im Normalfall nur schwierig einschätzen kann.« Damit müsste doch alles geklärt sein, oder? Ein Detail fehlte noch, und das warf die Blondine sogleich hinterher, als sie ihren Weg fortsetzte: »Mein Auftrag beinhaltet nicht, dir irgendwelche Dinge anzutun, also kannst du unter allen Umständen bedingungslos ehrlich zu mir sein.« Kumi ließ es dabei bewenden und gab ihrer Partnerin mehr als genug Zeit, eventuelle Frustrationen abzuladen. Genauer gesagt, schwieg sie vor sich hin, bis sie Okushi erreichten.
 

Nara Shika

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Offenbar hatte Kumiko gefallen an ihren Worten gefunden. Shika vernahm nach der Missionsbesprechung nämlich keinen einzigen Mucks mehr von ihrer Partnerin. Da sie dies aber überhaupt nicht störte, vielmehr lag es ja durchaus in ihrem Interesse, verfiel sie ab diesem Zeitpunkt ebenso in einen Zustand der Stummheit. So konnte man sich auch viel besser darauf konzentrieren, den vor ihnen liegenden Weg zu bewältigen und gleichzeitig die Natur beobachten zu können. Es war so wunderbar friedlich und zufriedenstellend. Kumiko nutzte die Gelegenheit allerdings etwas anders. Shika konnte immer wieder mal beobachten, wie sie einige Jutsu und auch mal deren Fingerzeichenabfolge übte. Wenn man bedachte, dass sie wohl zu 99,99% auf jedenfall kämpfen würden, war das gar nicht mal eine verkehrte Entscheidung. Die Iryonin hatte sich trotzdem entschieden kein unnötiges Chakra zu verbrauchen. Sie war immerhin schon recht sicher in der Nutzung ihrer bisher erlernten Techniken. Außerdem wäre die Landschaft durch einen unmerksamen Fehler vielleicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Das gab es zu verhindern.

Nach dem stundenlangen, nicht sehr ermüdenden, aber doch andauernden Marsch über die Straßen des Landes, kam dann am Nachmittag endlich ihr Zielort in Sicht. Das war auch der Zeitpunkt, an dem die Blondine wieder anfing zu sprechen. Im Gegensatz zu den vorherigen Themen, überraschte sie Shika mit diesem aber so ziemlich. Tee..? Sie konnte kaum glauben, dass die Taijutsuka dies wirklich vorgeschlagen hatte. Einem geschenkten Gaul, schaute man allerdings nicht ins Maul. Sie nahm das Angebot sehr gerne an. "Das ist eine wunderbare Idee. Ich hätte jedoch nicht erwartet, dass du solche Dinge magst." Lächelnd sah sie ins Gesicht ihrer Partnerin. Das war aber noch nicht alles. Plötzlich hatte Kumiko noch eine persönliche Bitte an sie. Die Nara erwartete aus irgendeinem Grund eine eher unangenehme Sache und teilweise hatte sie damit sogar recht. Anscheinend wollte die Blondine gerne jedwede Kritik an ihrem Führungsstil hören, die im Laufe dieser Unternehmung anfallen sollte. Dumm nur, dass sie nicht wusste, dass Shika nicht unbedingt bekannt dafür war gnadenlose und ehrliche Kritik zu leisten. Es musste schon etwas deutlich aus der Bahn laufen, damit die Schwarzhaarige in dieser Richtung tätig wurde. "Ich.. ich verstehe." Verständnisvoll nickte sie Kumiko zu. "Ich werde mein Bestes geben, um dir bei dieser Sache behilflich zu sein. Oh, und bis jetzt hast du alles ganz prima gemacht. Ich habe keine Probleme feststellen können." Es war nur teilweise gelogen, aber tatsächlich hatte sie noch kein allzu grober Fehler eingeschlichen, obgleich sie natürlich erst am Anfang der Mission standen.
Mittlerweile waren die beiden Kunoichi dann auch am Ortseingang der Hafenstadt angekommen. Sie standen etwas erhöht auf einem kleinen Hügel, von wo sich aus der Großteil des Ortes überblicken ließ, weil einfach keine allzu großen Gebäude vorhanden waren. Am Wasser konnte man auf jedenfall den doch recht großen Hafen erkennen, in dem sogar einige Fischerboote und Handelsschiffe angelegt hatten. Direkt daran schlossen sich mehrere große Lagerhallen an, in denen vermutlich die ganzen Güter verstaut wurden, die per Schiff ankamen und von diesem Punkt aus breiteten sich Wohnhäuser und Geschäfte dann fächerförmig ins Landesinnere aus. Die Stadt hatte sich also langsam um den schon bereits früh gebauten Hafen entwickelt. Zudem war Okushi gar nicht so klein, wie Shika gedacht hatte. An den ersten Häusern angekommen, die übrigens zumeist eine weiße Fassade aufwiesen, stellte die Schwarzhaarige die obligatorische Frage. "Wo müssen wir nun hin?"
 

Michiyo Kumiko

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Es war also beschlossen: Sie würden sich, nachdem sie ihrem Klienten ihre Aufwartung gemacht hatten, eine Teestube oder sowas aufsuchen, um sich für ihren Auftrag zu sammeln und eventuell ihre Vorgehensweise zu besprechen. Shikas Einwurf, ob Kumikos Vorliebe für Tee, unpassend sei oder nicht, wurde mit einem Nicken quittiert – eventuell würde sie das später ausführen – und die Feststellung, dass ihr bisher noch keine groben Schnitzer unterlaufen waren, mit einem knappen und monotonen »schön«, bedacht. Bald hatten sie die Hafenstadt erreicht, deren Aufbau Kumiko herzlich wenig juckte. Ihrer Ansicht nach war alles, was an diesem Ort gerade beachtenswert war, die Tatsache, dass eine Hafenanlage vorhanden war, und an der Seite, die nicht gerade unter Wasser stand ein Haufen Häuser verteilt war. Dieser Haufen war zugegebenermaßen ein wenig größer, als die Blondine erwartet hatte, nachdem sie Okushi nicht als besonders große oder einflussreiche Handelsstadt angesehen hatte – aber dass sie sich irrte, zeigte nur, dass das Problem imminent war, um das sie sich zu kümmern hatten. An der Anzahl der Schiffe gemessen, die gerade vor Anker lagen, überschlug Kumiko, dass es hier um echte Geldmengen ging, die durch die Piraten verlorengingen; ein mehr als nur guter Grund, einige Ninjas anzuheuern, um die Bedrohung loszuwerden, denn das würde sich langfristig günstiger ausnehmen, wenn sie Erfolg hatten. Hätten sie den nicht, würden sie genau so arm wie Kirchenmäuse enden, wie auch, wenn sie von dem Auftrag an Shiro ganz abgesehen hätten. So gesehen gab es für ihre Klienten also langfristig nichts zu verlieren.
Bald stellte ihre Partnerin die Frage in den Raum, wo sie denn als nächstes hin mussten. Die Blondine nickte zur Antwort und setzte ihren Weg fort. Nach einigen Metern erklärte sie ruhig: »Igarashi-san wird, als einer der Namhafteren örtlichen Händer zu dieser Tageszeit schätzungsweise an einer seiner Lagerhallen, ich gehe einfach davon aus, dass es mehrere in seinem Besitz gibt, oder am Hafenkontor anzutreffen sein. Nachdem wir aber beide nicht wissen, wie er aussieht, wäre es unklug, sich für die Suche aufzuteilen. Auf jeden Fall rechne ich damit, dass wir ihn unten am Hafen antreffen können.« Sicher wäre Shika da auch von alleine drauf gekommen, aber der Vollständigkeit halber erwähnt Kumiko es dennoch. Wie geplant steuerte die Blondine also auf den Hafendistrikt zu. Vorbei an ungezählten Häusern und ihren schneeweißen Kalkwänden, noch viel ungezählteren Marktständen, an denen die örtlichen Kleinhändler ihren Ramsch loszuwerden versuchten und den obligatorischen Etablissements, die für das Wohl der Schiffsbesatzungen sorgten und die sozial vermutlich mehr geduldet, als willkommen waren. Die Damen, die sich vor diesen Etablissements herumtrieben scannten die beiden Ninjas selbstverständlich nach ihrem Kundenpotential, ehe sie das Interesse verloren – aber zumindest Kumiko interessierte das auch herzlich wenig. Dennoch war sie das eine oder andere Auge auf ihre Partner, die vor Selbstbewusstsein nicht gerade strotzte, wenn sie das von ihrer letzten gemeinsamen Aufgabe her noch richtig in Erinnerung hatte. »…«

Nach einiger Zeit, in der Kumiko ein Argusauge darauf geworfen hatte, dass etwaige unmoralische Einflüsse von Shika, und ihr selber natürlich auch, fern blieben, erreichten sie das Hafenviertel, das zu dieser Zeit zwar noch geschäftig war, aber an der Arbeitsmoral der Hafenarbeiter deutlich erkennbar unaufhaltsam auf den ersehnten Feierabend zusteuerte. Zu ihrem Glück durfte die Taijutsuka feststellen, dass die Hallen und Kisten, die an diesem Ort zuhauf herumstanden mit Namen versehen waren, die ihnen die suche nach ihrem Klienten deutlich erleichterten. »Zumindest dieser Teil wird einfacher, als Gedacht.« Mit einer derartigen Hilfestellung dauerte es lediglich stolze zehn Minuten, bis sie den Bereich des Umschlagplatzes gefunden hatten, deren Kisten samt und Sonders mit einem geschwungenen „Igarashi“-Schriftzug versehen waren. Ohne irgendeine Form von Zurückhaltung trat die Blondine auf den erstbesten der dortigen Arbeiter zu und erkundigte sich: »Ich bin auf der suche nach Igarashi-san. Hält er sich hier auf?« die Frage wurde mit einem schweigenden Nicken und einem Daumenzeig ins Innere einer Lagerhalle beantwortet, in der sie zwar niemanden sah, aber mit ein wenig Anstrengung eine aufgeregte Stimme vor sich hin lamentieren hören konnte. Sie dankte dem Fremden mit einem ebenfalls schweigenden Nicken und machte sich daran, die Lagerhalle zu betreten. Erst, als die beiden das Ende des großen Hauptraums erreichten, kam ein rundlicher Mann in den Vierzigern in Sichtweite, der aufgeregt mit einem Anderen diskutierte. »Allein diese Woche habe ich drei Schiffe verloren! DREI! Habt ihr Leute eigentlich die geringste Ahnung, wie viel so ein Ding kostet?« Es folgte noch viel mehr von ihm – insgesamt ergoss sich ein wahrer Wortschwall, als Kumiko näher herantrat, eine Weile geduldig abwartet, ehe sie sich leise räusperte, um auf sich aufmerksam zu machen. Sofort hielt der Schwere, der vermutlich ihr Klient sein dürfte, inne. Die Blondine begegnete dem Blick des Alten unbeeindruckt und verneigte sich knapp und Kumiko-haft zackig: »Ich grüße Sie!« ein „Guten Tag“ erschien ihr ob der Diskussion, die soeben stattgefunden hatte, als unpassend. »Dies ist Nara Shika und meine Name ist Michiyo Kumiko. Wir wurden im Auftrag Shirogakures geschickt, um uns Ihres Anliegens anzunehmen.«
Die Blondine konnte förmlich spüren, wie Igarashi-san die beiden Mädchen sondierte, um ihm durch den bloßen Anblick irgendwas darüber zu verraten, ob die beiden Fähig waren. Er zeigt den beiden allerdings nicht, zu welchem Schluss er gekommen war und murmelte lediglich. »Na endlich mal was Gutes an diesem vermaledeiten Tag.« Er bedeutete seinem vorherigen Gesprächspartner mit einer Geste, sich zu entfernen, als er sich zu den beiden Ninjas umwandte, um sich ihnen zu nähern. »Ich hatte zwar mit jemandem gerechnet, der irgendwie erfahrener aussieht, als ihr beide, aber die Leute in Shirogakure dürften wissen, was sie tun. Mein Name ist in der Tat Igarashi Omura. Eigentlich hatte ich erst morgen früh mit euch beiden gerechnet, aber das macht nichts. Im Moment wartet das Abschlussgeschäft auf mich. Das kann ich leider nicht unbeaufsichtigt lassen. Ihr beide könntet vorausgehen, zu meinem bescheidenen Heim. Die Besprechung über die Situation können wir besser da führen, als hier.« Als sei das alles beschlossene Sache, gab er ihnen noch die nötige Adresse, eine äußerst kurz gefasste Wegbeschreibung und verabschiedete die Beiden dann. Kaum waren die beiden Mädels aus der Lagerhalle heraus, wandte sich Kumiko ihrer Partnerin zu: »Interessante Erfahrung, hm?« Ihr kam diese Begrüßung seltsam vor – und das sollte bei ihr schon was heißen.
 

Nara Shika

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Nach all der Zeit, die Shika nun schon mit Kumiko auf dieser Mission verbracht hatte, waren ihr mittlerweile mehrere Dinge aufgefallen. Erstens hatte sich die Blondine eindeutig verändert in ihrem Verhaltensmuster zu früher. Natürlich hatte sie jetzt die Last der Führung auf ihren Schultern zu tragen, allerdings erschien die Mission bis jetzt nicht gerade schwierig zu sein und zweitens war das keine Entschuldigung für die trockene und gefühllose Haltung, die sie gerade verkörperte. Fast noch schlimmer war nur noch die Tatsache, dass Kumiko ebenso still war wie sie selbst und sonst nur kurze Kommentare ablieferte. So konnte ein vernünftiges Gespräch zwischen den Beiden nie und nimmer entstehen, denn die Nara war einfach immer noch zu schüchtern, um selbst die Initiative zu übernehmen. Trotz der ganzen negativen Punkte musste man der Michiyo jedoch zu Gute halten, dass sie offen für jegliche Kritik war. Ja, sie hatte Shika sogar dazu aufgefordert diese zu äußern. Sowas erlebte man wirklich nicht sehr oft. Nichtsdestotrotz konnte die Ninjutsuka nicht so offen ihre Kritikpunkte rausposaunen. Dadurch fühlte sie sich teilweise selbst immer ganz schlecht. Also blieb erstmal weiterhin alles beim Alten.

Es war kein Wunder, dass der Klient sich irgendwo am Hafen aufhalten würde. Er hatte Probleme mit Piraten und war ein sehr einflussreicher Mann an diesem Ort. Er konnte nur dort gewesen sein. Trotzdem hatte Shika allein aus Höflichkeit nach der Richtung gefragt, auch wenn es vielleicht eine dumme Frage gewesen ist. Außerdem wusste selbst Kumiko nicht, wie der Mann, den sie suchten, gerade aussah. "Wir bleiben also zusammen und suchen ihn am Hafen, verstanden." Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen, bahnte sich die Nara mit ihrer Partnerin also kurze Zeit später einen Weg durch die Straßen der Stadt, um schlussendlich vor den riesigen Lagerhallen unten am Umschlagplatz zu stehen. Glücklicherweise waren für die beiden Mädchen überall auf den Hallen und Kisten Namensplaketten angebracht, so dass es ein Leichtes war zumindest das Eigentum von Igarashi zu finden. Nur zehn Minuten später war es dann schon soweit und sie konnten den geschwungenen Namenszug ihres Klienten überall auf einer kleinen Tafel erspähen. Nach einer kurzen Frage an einen Hafenarbeiter dort, fanden sie letztendlich auch ihren gesuchten Klienten. Er war ein eher rundlicher Mann in den Vierzigern, der offensichtlich keine Scheu hatte seinen Reichtum zu zeigen. Momentan war er aber sichtlich damit beschäftigt jemand anderen erbost anzuschreien. Es ging wohl um die Piratenplage. Anstatt ihn alsoi zu unterbrechen und so wahrscheinlich den Zorn auf sich zu ziehen, erwägten die beiden Kunoichi unterbewusst die Begrüßung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Wieder einmal übernahm dann Kumiko am entsprechenden Moment das Wort und stellte sie Igarashi vor. Shika verbeugte sich lediglich knapp und beobachtete die beiden Wortführer dann still und leise. Um das Gespräch aber kurz zusammenzufassen: Der Händler hatte sie erst morgen früh erwartet und war deswegen nicht auf sie vorbereitet. Aus diesem Grund wollte er, dass sie zu seinem Haus vorgehen und in diesem auf ihn warten. Naja, was hatten sie schon für eine andere Wahl? Bevor sie sich jedoch ebenso schnell verabschiedeten, gab ihnen Igarashi noch schnell eine wage Wegbeschreibung zu seinem Heim. Naja, wenn sie ihn ohne gefunden hatten, müsste das Haus auch kein Problem darstellen.
"Interessant.. ehm.. ja, kann man so sagen." Sie bewegten sich langsam von den Hallen weg auf die Hauptstrasse zu. "Igarashi-san schien mir sehr.. aufbrausend zu sein und ebenso kritisch." Shika musste sich an den abschätzenden Blick zurückerinnern. "A-Aber wir werden ihn schon nicht enttäuschen." Immerhin waren die beiden Mädchen auch nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren. Im Straßengewirr des Ortes ging es dann hin und her, doch nach ungefähr einer halben Stunde hatten sie endlich das gesuchte Haus gefunden. Es lag zentraler in der Nähe des Einkaufsviertels, war etwas größer als ein normales Wohnhaus, besaß aber die gleichen kalkweißen Wände wie jedes andere Gebäude hier. Das, was es jedoch hervorstechen ließ, war ein recht schöner Vorgarten mit einem kleinen Brunnen und ein holzerner Zaun außen drum. Außerdem gab es da noch den schönen Briefkasten mit dem Namen Igarashi drauf. "War doch gar nicht so schwer zu finden." Ohne Zeit zu verlieren durchschritten die zwei Kunoichi das Zauntor und betätigten auch gleich die Türklingel. Was sie wohl im Innern erwarten würde?
 

Michiyo Kumiko

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Vielleicht lag es nur an dem Stress, den ihr Klient wegen der Piratenübergriffe hatte, dass er sie so schnell abgefertigt hatte – oder es beschäftigte ihn wirklich ganz ungemein, dass sie früher als geplant eingetroffen waren. Möglicherweise beides. Kumiko nickte dennoch, als Shika ihre offensichtliche Schlussfolgerung kundtat. So offenbar es auch war, es war nicht falsch. Aber es war auf der anderen Seite auch nicht schwer, seine Laune nachzuvollziehen: »Wenn ich das richtig mitbekommen habe hat er alleine in dieser Woche drei Schiffe an die Piraten verloren, Nara-chan. Ganz genau kann ich es nicht sagen, aber ein vernünftiges Schiff soll, so habe ich mal gehört, genug kosten, um stattdessen ein Mehrfamilienhaus zu kaufen. Wenn ich diese Menge Geld und darüber hinaus noch die gesamte Ladung innerhalb derart kurzer Zeit verlieren würde, würde meine Reaktion sicher ganz anders ausfallen. Ich schätze, in Anbetracht seiner Situation war er noch überaus freundlich.« Selbstverständlich gab es in ihrem Tonfall keinerlei Anzeichen von Anklage oder Missbilligung, obwohl dieser gewohnt kühl und distanziert ausfiel. Ihren Klienten zu enttäuschen kann allerdings absolut nicht in Frage. Solange Kumiko diese Mission leitete, würde sie diese Aufgabe mit der allergrößten, ihr zur Verfügung stehenden Effektivität zu einem erfolgreichen Ende bringen – ganz gleich, was sie dafür opfern musste! 'Wir haben eine Aufgabe und werden sie erfüllen. Der Erfolg rechtfertigt alles.' Laut sprach sie diesen Gedanken allerdings nicht aus. Nicht, dass sie sich das nicht getraut hätte, aber es erschien ihr schlicht als derart selbstverständlich, dass sie erst schlicht davon ausging, dass es dazu keine andere Haltung geben konnte.

Den Rest des Weges brachte die Blondine ebenfalls schweigend hinter sich, denn es gab ihrer Ansicht nach noch nichts zu besprechen. Das Haus, das sie als das ihres Klienten identifizierte, war deutlich schlichter als sie es erwartet hatte, weshalb sie es erst bemerkte, als Shika direkt davor stehen blieb. Das Haus war im Vergleich zu den anderen ein wenig extravaganter und unterschied sich von den anderen nicht nur in der Größe, sondern auch durch den Garten, der es umrahmte. »Allerdings hatte ich es mir noch größer vorgestellt.« Ließ die Blondine fallen, ehe sie den Zaun hinter sie ließ, auf die dunkelbraune, vermutlich ziemlich massive Haustür zuschritt und den Eingangsbereich nach irgendwas abscannte, das entfernt nach einer Klingel aussah – wenn sie schon hergeschickt würden, durfte sie davon ausgehen, dass sich hier auch noch jemand aufhielt, nicht? Eine Klingel fand sie nicht, aber einen Klopfring, von dem das Mädchen selbstverständlich sofort gebrauch machte. Kumiko klopfte mithilfe des schweren Metallrings drei Mal laut und deutlich an die Tür, um ihre Anwesenheit anzukündigen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich in diesem Haus irgendwas tat. Schwere, schlurfende Schritte waren mit viel Konzentration gerade eben zu hören, bevor sich diese schwere Tür quälend langsam nach innen öffnete und sich mindestens ebenso langsam ein beinahe völlig kahler Kopf in das Sichtfeld der beiden schob. Diese Pläte gehörte zu einem alten Herrn, der schätzungsweise Mitte sechzig sein dürfte und der die beiden Mädchen jetzt freundlich anlächelte. »Guten Tag, ihr zwei. Kann ich euch helfen?«
Jawohl, er wusste offenbar nicht, dass sie die Ninjas waren, die Igarashi-san wegen des Piratenproblems angeheuert hatte, deshalb verbeugte sich Kumiko nochmals zackig und startete einen Versuch, den Alten aufzuklären: »Hai! Ich grüße sie. Dies neben mir ist Nara Shika, mein Name ist Michiyo Kumiko. Wir wurden von Igarashi-san angeheuert und von ihm hergeschickt, um auf ihn zu warten, bis sein Tagesabschluss erledigt ist.« Der Alte reagierte nicht. Ob er überhaupt atmete, war in den Sekunden, in denen er die beiden einfach nur ansah und selig vor sich hin lächelte, nicht zu sagen. Doch plötzlich kam wieder Leben in diese gekrümmte Gestalt, deren Lächeln sich verbreiterte. »Oh? Oh! Dann seid ihr… Oh! Wir hatten euch eigentlich erst Morgen erwartet. Dann freut sich Omura-kun sicher.« Kumiko schlussfolgerte, dass der bemitleidenswerte Alte die Zeit, die er in diesem Haus, höchstwahrscheinlich als Angestellter, verbracht hatte, inzwischen in Jahrzehnten zählte. Dieser Alte gab in der Zwischenzeit den weg ins Innere des Hauses frei und wandte sich zum Gehen. »Bitte folgt mir doch ins Wohnzimmer. Dort könnt ihr es euch gemütlich machen. Wollt ihr was zu trinken? Eure Anreise war doch sicher anstrengend, oder? Ah!« Der Alte wandte sich wieder zu den beiden um: »Ich bin Yamaguchi Hiro … hätte ich doch beinahe vergessen, mich vorzustellen.« Und so schlich er weiter vor den beiden Ninja her, um ihnen bald Plätze um einen traditionellen, niedrigen Tisch anzubieten. Nochmals verbeugte sich die Blondine dankbar, ehe sie an dem Tisch Platz nahm und das Angebot von vorhin wahrnehmen wollte. »Vielen Dank, Yamaguchi-Ojîsan. Wenn es Ihnen keine Umstände macht, hätte ich gerne einen Kräutertee?« Ihr stechender Blick wanderte zu Shika hinüber. Kumiko wartete ab, bis diese gesagt hatte, was es zu sagen gab, ehe der Alte noch immer lächelnd verschwand und sie schließlich das Wort ergriff. »Hast du irgendwelche Gedankengänge, Feststellungen oder Erkenntnisse, die bis hier wichtig sein könnten?«
 

Nara Shika

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Natürlich war es für jeden Geschäftsmann grausam seine Besitztümer durch irgendwelche Piraten, Diebe oder Betrüger zu verlieren. Diesen Umstand verstand Shika durchaus. In ihrer kleinen, fluffigen und vielleicht auch etwas zu rosigen Welt war es jedoch trotzdem kein Grund so ausfallend zu werden. Die Leute, mit denen Igarashi so hart umging, hatten ja schließlich selbst unter den Angriffen zu leiden. Es lag ja nicht in ihrem Interesse die Arbeitsstelle oder sogar, als Besatzung der verlorengegangenen Schiffe, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Demnach konnte man doch etwas mehr Freundlichkeit erwarten. Dies war aber auch nur die wirklich persönliche Meinung der Nara. Sie hatte schon längst kennengelernt, dass die Welt deutlich grausamer war als ihr Idealbild. Da sie zusammen mit Kumiko allerdings das Piratenproblem recht schnell lösen würde, damit war sie sich eigentlich ziemlich sicher, brachte es jetzt eh nichts groß weiter darüber nachzudenken. Stattdessen machte sie noch einen kurzen, bestätigenden Kommentar zu ihrer Partnerin und ging dann mit dieser ins Straßengewirr des Ortes.
Am Haus ihres Klienten angekommen, überließ Shika wieder einmal die Initiative jemand anderem, in diesem Fall war halt wieder nur Kumiko übrig. Ohne groß Zeit zu verlieren, klopfte die Blondine also mithilfe des großen Metallrings, der dort angebracht war, an dieselbige Tür. Danach geschah merkwürdigerweise ersteinmal gar nichts mehr. War niemand zu Hause? Nein, das war nicht ganz der Fall. Es dauerte noch einige Momente allerdings öffnete sich dann schließlich doch noch die Tür. Dahinter kam ein alter, kahler Mann zum Vorschein, der offensichtlich schon Probleme mit dem Gehen hatte. Ein Angestellter des Hauses oder doch nur der Vater von Igarashi-san? Es war schwer zu erraten, aber auch nicht unbedingt von Wichtigkeit. So blieb erstmal die Identität des Mannes bis auf seinen Namen, den er ihnen einen kurzen Moment später verriet, verschleiert. "Freut mich euch kennenzulernen." Im Gegensatz zu vorher, hatte es Shika in diesem Fall jedoch für wichtig erachtet sich selbst zu Wort zu melden. Das gebührte schließlich der Höflichkeit. Unabhängig davon ließ sie der Alte, der sich im Anschluss daran als Yamaguchi Hiro vorstellte, ins Haus und führte sie ins Wohnzimmer. Dort nahm die Nara den Platz zur Rechten ihrer Partnerin an einem kleinen, traditionellem Tisch ein. "Vielen Dank." Durch den stechenden Blick von der besagten Person neben sich, fühlte sich die Schwarzhaarige dann mehr oder weniger genötigt auch etwas zu Trinken zu bestellen, obgleich sie das ohnehin vorgehabt hatte. Immerhin war die Reise bis hierhin wirklich nicht ganz ohne Spur an ihr vorübergegangen. "Ich.. ehm.." Shika überlegte nochmal kurz. "Ich nehme gerne einen Kukicha." Diese grüne Teesorte war dafür bekannt wenig Koffein zu haben und deswegen gut für den abendlichen Genuss zu sein. Es wäre schließlich recht peinlich die bevorstehende Aufgabe am morgigen Tag zu verschlafen. "Ich bin gleich wieder zurück" Und so verschwand Yamaguchi allmählich mit seinem schlurfigen Gang hinter einer Wandecke und ließ die beiden Mädchen wieder allein. In diesem Augenblick sprach Kumiko sie erneut an. Sie wollte etwaige enstandene Gedanken, Feststellungen oder Erkenntnisse der Nara wissen. War es dafür aber nicht schon etwas zu früh? Sie hatten ja immer noch nicht wirklich mit ihren Klienten über die Piraten geredet. Trotzdem ließ sich die angehende Iryonin etwas für ihre Antwort einfallen. "Nun.." Sie kratzte sich kurz an der Wange. "Wir wissen leider noch keine Details zu diesem Fall, allerdings schließe ich aus der wütenden Rede Igarashi-sans im Lagerhaus heraus, dass die Piraten nicht nur die wertvolle Ladung selbst stehlen, sondern auch die Schiffe. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass entweder die Mannschaft dieser Handelsschiffe gefangen genommen oder allein auf dem Meer zurückgelassen wird." Von der gezielten Tötung der Männer oder sogar Hinrichtung wollte Shika an diesem Punkt noch nichts wissen. "Es könnte also sein, dass es sogar eine Rettungsmission werden wird. Ansonsten wird der eingeschränkte Handlungsspielraum auf dem Meer den Kampf gegen mehrere Gegner schwierig gestalten. Das.. eh.. war eigentlich alles."
 

Michiyo Kumiko

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Eine interessante Wahl hatte die Andere da getroffen. Das Getränk, für das sie sich entschieden hatte, senkte das Risiko von Schlafstörungen und erhöhte ihre morgige Kampfbereitschaft, wenn sie zum Schlafengehen jetzt noch ein gutes Timing bewies. Jetzt aber war es noch Nachmittag, also viel zu früh, um über derartiges nachzudenken. Die Blondine hörte sich schweigend an, was Shika-chan zu sagen hatte – und das schon ziemlich bemerkenswert, wenn man bedachte, dass sie eigentlich noch rein gar nichts zur Aufklärung des Falles getan hatten … Dennoch fehlte ein winziges Detail, von dem Kumiko eigentlich gedacht hatte, dass es der Anderen sprichwörtlich im Vorbeigehen aufgefallen wäre. Wäre Shika mit der Leitung der Gruppe betraut worden, hätte die Taijutsuka jetzt einfach ohne Umschweife losmonologisiert, was ihrer Ansicht nach nicht in das Bild hier hineinpasste, aber diejenige mit der Verantwortung war sie selber. Es oblag ihr, die Gruppe, so klein sie diesmal auch sein mochte, einträchtig und möglichst harmonisch zu halten – und die Ninjutsuka schätzte sie als den Typ ein, der solche Dinge häppchenweise mit ganz viel Watte serviert bekommen müsste. 'Oh verdammt, wie stell ich das bloß an?' Fingerspitzengefühl war weiß Gott nicht ihre Stärke und deshalb kostete es die Blondine jetzt eine ganze Menge Hirnschmalz, um auch nur ansatzweise eine Möglichkeit zu finden, der Anderen beizubringen, dass es da ein- nein, zwei Details gab, die sie übersehen hatte. »…« Äußerlich strahlte Kumiko die selbe Ruhe aus, die ihr auch sonst so gut wie immer zu Eigen war; lediglich ihre über die Kante des niedrigen Tisches fahrenden Fingerspitzen deuteten darauf hin, dass sich in dieser runden Birne auch nur einen Deut mehr abspielte, als das bloße Auge sah. Das gesamte Ausmaß ihrer sozialen Überforderung mündete schließlich in einem leisen »Ähm«, das letztendlich den Auftakt bildete. »Deine Gedankengänge gehen in die richtige Richtung. Allerdings weiß ich nicht, ob wir es mit Leuten zu tun bekommen, die Kenntnisse über Chakra haben. Sofern das nicht der Fall ist, ist unser Spielraum deutlich größer als ihrer – ich gehe davon aus, dass Suimen Hokou no Gyou für dich kein Fremdwort ist?« Das wäre allerdings hochnotpeinlich. Ihre Partnerin war schließlich Ninjutsuka und trotz andersdeutigen Auftretens kein unbeschriebenes Blatt mehr – der Wasserlauf dürfte also mit ziemlicher Sicherheit auch mit im Repertoire sein. »Außerdem … Ist mein Ninjutsu-Element Suiton. Das bedeutete, dass meine bescheidenen Ninjutsukenntnisse in solch einer Umgebung einen bedeutenden Schub erhalten. Allerdings habe ich keine Kenntnisse darüber, wie sich eine nasse Umgebung auf deine Techniken auswirkt, das muss ich einräumen.« Kumiko hatte wirklich lange darüber nachgedacht, wie sie diese Sache anpacken sollte, aber sogar ihr fiel auf, dass sie eigentlich beinahe wie immer vorging und die Sache einfach direkt ansprach. Scheinbar war sie in dieser Hinsicht offenbar nicht anpassungsfähig genug. 'Daran muss ich arbeiten.' »Ist dir draußen am Pier nichts aufgefallen?« Da war doch noch etwas, das nicht in die spärlichen Informationen passte, die sie bereits hatten. »So wie sich mir die Situation darstellt, sollen diese Piraten eine echte Pest sein und eine Bedrohung für die gesamte Region darstellen. Um sich einen solchen Ruf aufzubauen müssen sie in dieser Gegend schon eine ganze Weile aktiv sein und viele der örtlichen Händler – gerade die kleineren – in den Ruin getrieben haben. Aber ich habe keinen einzigen Hafenabschnitt gesehen, an dem nicht fleißig gearbeitet wurde, Shika. Du?« Shikas Antwort interessierte die Blondine tatsächlich. Beinahe so sehr, wie die Antwort auf die unausgesprochene Frage, ob sie ihren Standpunkt sanft genug dargelegt hatte.

Natürlich hörte sich die Blondine an, was Shika dazu zu sagen hätte, aber besonders viel gab es danach nicht mehr zu klären. Nach einigen Minuten kam Yamaguchi-Ojîsan langsam, zittrig mit einem Tablett zurück, auf dem sich sowohl zwei Tassen als auch zwei kleine Kännchen fanden. Kumiko verzichtete darauf, dem Alten zu helfen, nicht dass er das Tablett nachher noch fallen ließ und seine Arbeit am Ende umsonst wäre. Stattdessen wartete sie geduldig, bis er das Ding abgestellt hatte, ehe sie ihm zackig zunickte und sich nochmals an Shika wandte: »Sollte sich in der Besprechung mit unserem Klienten nicht herausstellen, dass sein Leib und Leben in Gefahr sind, werde ich den Rest des Tages mit Training verbringen und danach in ein Badehaus einkehren, um mich zu waschen. Nachdem Igarashi-san uns allerdings bereits jetzt vorausgeschickt hat, denke ich, dass für ihn keine unmittelbare Gefahr besteht … Du bist dann übrigens herzlich eingeladen, mir während des Trainings Gesellschaft zu leisten. In dem Fall könnten wir unsere Kooperation für den Fall des Falles schulen und unser Zusammenspiel verbessern.« Kumiko hatte mal gelesen, dass es ein Zeichen emotionaler Empathie war, den Kopf ein wenig nach links zu neigen, wenn man seinen Kopf ein wenig nach links neigte, wenn man jemanden ansah. Das Mädchen beschloss, dieses theoretische Wissen in die Tat umzusetzen, indem sie genau das tat. Und vielleicht sollte sie gleich nochmal fragen, ob es denn jetzt irgendwas auszusetzen gab, aber das hatte noch ein wenig Zeit.
 
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Als Natsuko den Händler vom Umschlagplatz aus zu sich nach Hause begleitete, ließ sie den Tag nochmal Revue passieren. Bereits kurz nachdem heute morgen ein Team auf eine Mission losgeschickt wurde, gab es wohl neue Erkenntnisse innerhalb der Dorfverwaltung, so dass diese es für notwendig hielt einen weiteren Genin der Mission zuzuweisen. In diesem Fall sollte dies wohl eine Feuertaufe für die junge Nekoyami werden, welche erst gerade ihr Stirnband in der Geninprüfung verdient hatte. Detaillierte Anweisungen für die Leiterin der Mission, eine Taijutsuka namens Michiyo Kumiko, wurden dem Mädchen in einer versiegelten Schriftrolle mitgegeben. Aber auch sie selbst erhielt von der Dorfleitung einige grobe Details zu den anstehenden Aufgaben, die notwendig waren um sich auf die Mission vorzubereiten: Sie würde es in der Nähe einer Hafenstadt mit Piraten zu tun bekommen und die Aufgabe des Teams bestand darin das Piratenproblem dort zu lösen. Es blieb für Natsu nur noch zu hoffen, dass sie die Zeit, die ihr neu zugewiesenes Team an Vorsprung hatte, schnell aufholen könnte, da es ansonsten problematisch werden könnte diese mitten in der Mission noch aufzuspüren. Aufgrund dieser Informationen, in Verbindung mit dem Zeitdruck, wusste die Nekoyami dass sie zum einen leichtes Gepäck brauchen würde um ihr Team rechtzeitig erreichen zu können, aber sich auch auf einen Kampf mit den Piraten einstellen musste. Also nahm sie feste Kleidung mit die zumindest ein wenig Schutz sowohl vor Angriffen als auch dem Wetter in Küstennähe bieten würde, zusätzlich packte sie genügend Kunais und Wurfsterne ein. Aus irgendeinem Grund vermied das Mädchen, solange es keine praktischen Gründe, wie Platzmangel oder zu hohes Gewicht gab, ihre Ausrüstung in Schriftrollen zu versiegeln. Als sie sich schlussendlich auf die Reise zur Hafenstadt machte, hatte Hideki einen Großteil der Reise seinen gemütlichen Platz in Natsukos Kapuze gefunden, während er kleinere Stücke des Weges sie aber auch auf seinen eigenen Tatzen begleitete. Als das Mädchen später am Tag bei dem Händler ankam war sie annähernd vollständig erschöpft, da sie sich unterwegs kaum eine Pause erlaubt hatte, dafür hatte sie nun aber auch den Erfolg, dass der Händler die anderen beiden Genin wohl noch nicht in ihre Mission eingewiesen hatte und sie diese nicht mehr suchen musste, sondern im Gegenteil der Händler das Mädchen selbst zu ihnen führte.

Nun näherten sich Igarashi und Natsuko seinem Haus, wohin er bereits zuvor die anderen beiden Genin geschickt hatte. Selbst jetzt war es auch keine Kunst zu erkennen, wie sich Natsuko auf der Reise verausgabt hatte, um nicht den Anschluss an ihr Team zu verlieren, obwohl sie dies versuchte herunterzuspielen. Lachend sagte nun ihr Auftraggeber "Ich hab zwar keine Ahnung, warum du erst jetzt kommst, aber ich werde mein Glück auch nicht hinterfragen, dass mir noch ein weiterer Ninja geschickt wurde. Wir sind übrigens jetzt da." Mit diesen Worten öffnete der Händler die Tür und führte sie durch sein Haus bis beide in einen Raum mit einem niedrigen Tisch kamen, an dem ihr zwei unbekannte Mädchen saßen, welche aber beide auch das Stirnband Shirogakures trugen. Natsu selbst trug ihr Stirnband nicht als Protektor, wie es eigentlich gedacht war, sondern hatte es lediglich um den Hals gebunden. "Ich lasse euch nochmal einen Moment alleine." ergänzte der Händler ungefragt, da er bereits spürte, dass die Gruppe nun zuerst etwas unter sich selbst klären müsste.
Nun war das Katzenmädchen wieder in einer ihr etwas unangenehmen Situation, da sich nun die Augenpaare von Shika und Kumiko erwartungsvoll auf diese richteten. "Ähhmm...." begann das Mädchen, während sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Nach einer Sekunde griff sie dann hastig zu ihrer Messenger-Bag und kramte aus dieser eine versiegelte Schriftrolle heraus und hielt diese den beiden Kunoichi am Tisch entgegen, als ob dies bereits alles sagen müsste. Nach einer weiteren Sekunde der Stille hatte Natsu sich aber wieder etwas mehr im Griff und fing an zu erzählen: "...also ich glaube ich fange doch einmal am Anfang an: Ich bin Nekoyami Natsuko, ich wurde von der Dorfverwaltung geschickt um euch weitere Anweisungen zu überbringen, die hier in der Schriftrolle stehen. Außerdem soll ich euch auch danach noch weiter im Verlauf der Mission unterstützen." Nun musterte sie die beiden Mädchen kurz unsicher. "Wer von euch beiden ist Michiyo Kumiko? Die Rolle ist für sie bestimmt." Es wirkte fast beleidigt als Hideki aus der Kapuze der Nekoyami heraussprang und einen kleinen Streifzug durch den Raum antrat. "Achja! Natürlich! Das ist mein Partner Hideki, wir arbeiten nur zusammen."
 

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Vermutlich puzzelte Shika bereits an einer Antwort, ob sie vielleicht vorher noch an ihrem Zusammenspiel arbeiten sollten, oder nicht, als endlich ihr Klient eintraf. Auf den ersten Blick konnte sogar Kumiko nicht anders, als festzustellen, dass sich seine Laune deutlich gehoben hatte. Als die Blondine zusammen mit ihrer bisherigen Partnerin ihre Aufwartung gemacht hatte, war Igarashi-san noch damit beschäftigt, seinen persönlichen Frust an einem der Hafenarbeiter auszulassen. Aber scheinbar zog der Klient es erst einmal vor, die Begleitung, die er im Schlepptau hatte, bei den beiden Ninjas abzuladen. Ohne es wirklich zu zeigen, blickte Kumiko auf und müsste auf Nachfrage sogar zugeben, überrascht zu sein. Erst, als ihr Klient im Nebenraum begann, sich leise mit dem Alten zu unterhalten, der ihnen den Ree gebracht hatte, taxierte sie den Neuankömmling genauestens. Weißes Haar, Stupsnäschen, vielleicht ein bisschen klein geraten und – und das war das Wichtigste – ein Ninja Stirnband am Hals. Diese dort stammte eindeutig aus Shirogakure und musste irgendwas mit den beiden zu schaffen haben. Dass sie erst kürzlich eine längere Reise hinter sich hatte zeigte sich an dem unverhältnismäßig schweren Gepäck, das unversiegelt, also offen durch die Gegend getragen wurde, und das ganz sicher seinen Tribut an Stamina gefordert haben dürfte. Nach dieser Untersuchung ihres Gegenübers, ruhte der eisige, starrende, leere Blick Kumikos ruhig auf der Anderen, die ihr den Gefallen tat und sich vorstellte. Schweigend speicherte die Blondine die Informationen ab, die das neue Stimmchen ihr zutrug. Nekoyami Natsuko, check! Schriftrolle, check! Im Verlauf der Mission unterstützen, check! Irgendwas an diesem Auftritt störte das Mädchen, war es diese mehr als nur knappe Info zur Vorstellung? Nein, es war das Fehlen von Routine. Natsuko wirkte zumindest auf Kumiko, als wüsste sie nicht, wie sie mit der Blondine und auch mit Shika umgehen musste, versprühte eine gewisse Unbeholfenheit und war ganz offensichtlich ein wenig planlos, denn mit ein wenig Verzug stellte das Mädchen sogar eine Katze vor, die aus der Kleidung der Neuen erschienen war und sich sofort an die heilige Aufgabe machte, diesen Raum zu erkunden. Anstatt aber darauf hinzuweisen, dass sie selber diese Michiyo Kumiko war, starrte sie Natsuko lediglich weiter an, verzog nicht die kleinste Miene und griff in aller Seelenruhe nach der Schriftrolle, um sie langsam an sich zu nehmen. »…« Noch immer eisern schweigend suchte ihre Hand nach dem offenen Ende der Schriftrolle, um diese schwungvoll zu öffnen. Jetzt erst senkte sich ihr schneidender Blick von dem anderen Mädchen auf den Inhalt der Rolle, um diesen zu studieren.

Letzten Endes stand in diesem Schriftstück nicht besonders viel, das Kumiko nicht irgendwie bereits wusste, oder sich einfach hätte zusammenreimen konnte; das Piratenproblem beschränkte sich lediglich auf die Region rund um Okushi, beziehungsweise auf die angrenzende Küstenlinie, sodass es nicht nötig sein würde, die weitere Umgebung zu untersuchen. Außerdem bekam das Mädchen noch einmal schriftlich bestätigt, dass Nekoyami Natsuko offiziell der Gruppe hinzugefügt wurde. Endlich reagierte Kumiko, indem sie mehr als nur Knapp nickte, das Ding zusammenrollte und Shika in die Hand drückte, damit diese die Informationen auch gleich aus erster Hand hatte. Wieder richtete sie ihren kalten Blick auf den Neuankömmling, um das Grußwort an diesen zu richten. Mit einem Tonfall, der wirklich jede Spur von Emotionen vermissen ließ, begann sie: »Willkommen an Bord. Mein Name ist Michiyo Kumiko, das dort ist Nara Shika.« Ein Teammitglied mehr zu haben, gab der Gruppe ein gutes Stück mehr Flexibilität – und das war positiv! Die Katze, die noch immer durch den Raum strolchte, wurde von der Blondine kunstvoll ignoriert – seit ihrer letzten Aufgabe, die mit dieser Spezies zu tun hatte, nahm sie von Katzen einen gewissen Abstand. »Dann werde ich dich jetzt über den bisherigen Missionsverlauf aufklären. Wir haben Kontakt mit dem Klienten aufgenommen und planten gerade, ein leichtes Training heute Abend durchzuführen, um unsere Kooperation zu verbessern. Das Missionsbriefing durch Igarashi-san hat noch nicht stattgefunden, wird es aber vermutlich in den nächsten Minuten.« Es gab bis dahin allerdings noch eine Sache zu klären, die in dieser Mission über Leben und Tod entscheiden konnte: »Wir müssen allerdings noch klären, wie deine Fähigkeiten gelagert sind und wie groß dein Erfahrungsschatz ist.« Kumiko schwieg wieder eine Weile, ehe ihr einfiel, dass es oft passierte, dass Leute bei solchen Gelegenheiten nicht wussten, was sie erzählen sollten. Innerlich seufzend entschied sie sich, den Anfang zu machen, um der Nekoyami ein Muster zu geben, an dem sie sich entlang hangeln konnte. »Den Anfang werde ich machen: Wie ich schon gesagt habe, ist mein Name Michiyo Kumiko und ich bin spezialisiert auf Hochgeschwindigkeits-Taijutsu. Mein Stil ist Garuda, dessen Techniken ich hauptsächlich nutze. Ninja Waffen setze ich normalerweise nur zur Unterstützung ein. Mein Ninjutsuelement ist Suiton und ich nutze Ninjutsu komplementär zwischen meinen Taijutsuangriffen. Ich bin kein Genjutsutyp, beherrsche aber das Kai, sowie Wand- und Wasserlauf. Meine Karriere als Ninja dauert inzwischen über zwei Jahre an und in dieser Zeit habe ich Missionen der Ränge D bis einschließlich A absolviert. S-Rang Missionen habe ich noch keine bekommen. Du bist dran.« Selbstverständlich klang die Blondine dabei wie ein Metronom und zeigte nicht das kleinste bisschen Emotion, während sie sprach. War sie nicht freundlich, diese Kumiko?
 
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Als die Blondine der Nekoyami die Schriftrolle abnahm ohne die Frage zu beantworten, blickte Natsu diese leicht irritiert an, sagte allerdings nichts. Das war dann wohl Kumiko, oder? Auf jeden Fall zeigte sich diese vollkommen unbeeindruckt von Natsu und der Schriftrolle. Nachdem sie die Schriftrolle durchgelesen hatte, stellte sie sich und Shika dann doch noch vor, aber auch dies wirkte irgendwie merkwürdig, als ob es bloß ein auswendig gelernter Text gewesen wäre. Irgendwie machte sich das Gefühl in dem Katzenmädchen breit, dass sie hier gar nicht willkommen war, schlimmer noch dass sie vielleicht nur eine Bürde für die bereits erfahrene Teamleiterin sein würde. Aber zumindestens das Angebot heute abend gemeinsam zu trainieren hörte sich eigentlich nett an. Angebot? Nein, es war eigentlich nur eine Feststellung, dass die beiden Genin dies ohnehin geplant hatten und Natsuko sich dem wohl anschliessen sollte.
Als Kumiko dann fragte was für einen Erfahrungsschatz Natsu hätte, ging der Weißhaarigen ein Licht auf... die Blondine hatte noch gar keine Einschätzung mit wem sie es hier zu tun hatte und nun war es die Aufgabe von dem neuen Genin zu erklären, was für ein Problem sie sich nun tatsächlich aufgeladen hatte. Unweigerlich wanderte der Blick beschämt auf die eigenen Füße bevor sie antwortete. "Ich weiss nicht wie ich es dir sagen soll..." begann sie in einem entschuldigenden Tonfall. "...aber das ist meine erste Mission." In dem Moment hielt das Mädchen ihr Stirnband in der Hand fest. "Ich habe erst vor Kurzem meine Geninprüfung bestanden. Aber was deine anderen Fragen angeht: Man hat mir gesagt, dass mein Ninjutsuelement Raiton ist, allerdings beherrsche ich noch keine entsprechende Technik. Ich konzentriere mich eher auf Genjutsu und habe dort bereits ein paar einfache gelernt. Allerdings gibt es ein paar Besonderheiten meines Clans, über die du vielleicht bescheid wissen solltest." Jetzt überlegte Natsuko... hatte Kumiko überhaupt Hideki irgendeine Beachtung geschenkt? "Wie ich vorhin bereits erwähnt habe, arbeite ich immer mit meinem Partner Hideki zusammen, dass ist der Kater der aus meiner Kapuze gesprungen war. Dies liegt nicht nur daran, dass mein Clan sich mit Katzen verständigen kann, sondern daran dass wir diese sogar als unser Ninja-Tier... nein, als unsere gleichwertigen Partner ausbilden." Als sie die Besonderheiten ihres Clans erläuterte, wirkte sie nicht mehr beschämt, sondern blickte wieder die Blondine stolz an. In diesen Worten klang eine Ernsthaftigkeit mit, welche bisher durch Natsuko nicht zum Ausdruck gekommen war. Danach deutete sie mit einem Finger auf ihr eigenes Auge. "Außerdem kann ich durch das Neko-me, das Katzenauge, besser im Dunkeln sehen als andere. Ich habe zwar bereits begonnen in dem eigenen Taijutsu-Stil meines Clans zu trainieren, allerdings kenne ich auch hier noch keine speziellen Techniken."
 

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Irgendwo tief in ihrem Innern fand Kumiko diesen Blick zu Boden ja irgendwie süß, aber anmerken ließ sie es sich nicht – wir waren schließlich alle Profis, nicht? Wie auch die spärlichen Informationen, die sie inzwischen bereits ausgetauscht hatten, wollte Kumiko auch diesmal sämtliche Informationen in sich aufnehmen und starrte Natsuko deshalb schweigend an, als diese ihre Eigenschaften aufzählte. Raiton war zumindest Potenziell da, aber noch nicht einsatzbereit; ein Umstand, an dem Kumiko während dieser Mission nichts ändern konnte und der folglich leider unbeachtet bleiben musste. Vermutlich glaubte es ihr niemand, wenn sie das irgendwem erzählen würde, aber: Raiton war ihr Lieblingselement… na ja fast. Eigentlich war es Ranton aber das, was Natsuko da abbekommen hatte, war zumindest von der Art und Weise irgendwie nah dran. Was war da noch? Genjutsu, die Katze, die die Blondine bisher ganz hervorragend hatte ignorieren können, ein claneigener Taijutsustil und irgendeine Augentechnik. 'Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Doujutsu in letzter Zeit auf Bäumen wachsen. Vielleicht sollte ich mit meinen Vorfahren ein ernsteres Wörtchen reden.' Das größte Problem hierbei wäre vermutlich, ihre Vorfahren erst einmal ausfindig zu machen, da sie sie ja nicht kannte, aber die Absicht war klar und stand fest! Dennoch schloss die Taijutsuka Natsus Aufzählung mit einem Nicken und den Worten »Ich möchte mir Später ein Bild von deinem Kampfstil machen« ab. Das Größte und eigentlich einzige Problem, dass Kumiko mit der Neuen hatte, war eben einfach, dass sie noch absolut keine Missionserfahrung hatte und gleich eine Mission zugeteilt bekam, in der es definitiv Feindkontakt geben würde… Achja, und wegen dem Katzenvieh musste sie auch gleich noch etwas in Erfahrung bringen: »Sofern die Katze, Hideki, keine Affinität zum Drogenkonsum aufweist, irgendwelche Leute in Genjutsu einsperrt, in denen mit Brennenden Katzenbabies geworfen wird, oder sich vor der Verantwortung zu drücken versucht, sich um ihren eigenen Nachwuchs zu kümmern, werde ich mit deinem Partner sicher auskommen.« Ein gebranntes Kind scheut eben das Feuer, nicht wahr?

Viel Zeit, dass sich nach ihrer Feststellung eine seltsame Stille herausbilden konnte, gab es glücklicherweise nicht, denn nur wenige Sekunden, nachdem Kumiko geendet hatte, öffnete sich die Tür zu ihrem gemütlichen, kleinen Aufenthaltsraum erneut und der gebeugte Alte trat auf den Plan. Das Tablett, das er trug hielt zwei Becher mit dampfendem Tee davon ab, Bekanntschaft mit dem Tatamiboden zu machen, während er zuerst auf Natsuko zusteuerte und ihr quälend langsam, tattrig einen Becher Tee vor die Nase stellte und ihr noch freundlich zulächelte. »Wir wollen ja nicht, dass du leer ausgehen musst, hm?« den anderen Becher stellte er auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches ab und verzog sich wieder in den Raum, aus dem er gekommen war. Für Kumi bedeutete das, dass ihr Klient jede Sekunde seine Aufwartung machen würde, wenn Natsuko sich also über ihre ungehobelte Art beschweren wollte, müsste sie es jetzt tun, oder aber nach der Besprechung. Bis der Klient am Ende auf der Bildfläche erschien, verging noch eine weitere gute Minute, als es aber dann endlich so weit war, setzte sich dieser gemächlich an den Platz, an dem ein einsamer Becher Tee bereits auf ihn wartete und sah jeder der Anwesenden genau in die Augen. »Na dann. Eigentlich hatte ich euch alle schon einmal begrüßt, aber nachdem ihr jetzt alle zusammen seid: Mein Name ist Igarashi Omura und ich bin derjenige, der euch angeheuert hat, um der örtlichen Piratenplage Herr zu werden.« Kurz und bündig, Kumiko mochte diesen Klienten sogar ein bisschen – vor allen Dingen, schien es der Erste seit Langem zu sein, der irgendwie normal im Kopf war. »Sicherlich wollt ihr genauere Informationen zu eurem Auftrag haben. Das Problem ist, dass ich euch dazu nicht viel sagen kann. Die Angriffe dieser Gruppe, Bande, wie ihr es nennen wollt, begannen vor ein paar Monaten aus dem Nichts heraus. Anfangs war es noch einfach, ihnen auszuweichen, aber ich fand es ziemlich beängstigend, wie schnell sie ihre Vorgehensweise an unsere Maßnahmen anpassen konnten. Daher schätze ich mal, dass das keine Anfänger sind. Inzwischen ist es ein Glücksfall, wenn ihnen mal ein Schiff entgeht.« Das sah ja mal gar nicht gut aus. Bisher war die Blondine von einem versprengten Haufen Freibeuter ausgegangen. Dass unter ihnen ein hohes Maß an Koordination herrschte, war eine neue Information und dazu noch eine ziemlich unschöne. Und ob es ein zeitliches Muster bei den Angriffen gab, war damit vermutlich auch hinfällig. »Haben sie eventuell irgendwelche hinweise darüber, ob die Piraten es lediglich auf bestimmte Waren, wie beispielsweise Wertsachen abgesehen haben, oder wie ihre Vorgehensweise genau ist?« diese Informationen konnten mit etwas Glück ein wenig Licht in die Motive der Plage bringen, aber auch hier erwartete sie eine Enttäuschung. »So wie ich das in meinen Büchern gesehen habe, scheinen sie sich nicht darum zu scheren, was die Schiffe geladen haben. Und wie diese Leute das Anstellen ist mir ein völliges Rätsel: am Anfang sind noch vereinzelt Seeleute zurückgekehrt, die über die Piratenangriffe berichtet haben, aber inzwischen verschwinden die Schiffe mitsamt der Besatzungen einfach spurlos – ich rechne also mit dem schlimmsten.« Die Taijutsuka hatte nicht das Gefühl, dass aus diesem Klienten noch mehr herauszuholen war, also wandte sie sich anderen Dingen zu. »Verstehe. Gibt es Maßnahmen, die unsere Unterkunft betreffen?« Igarashi-san antwortete mit einem Nicken: »Natürlich, war ich so frei und habe vorgesorgt. Im Stadtzentrum liegt das Hotel in dem ich eine Reservierung hinterlegt habe. Gebt an der Rezeption einfach bescheid, dass ich euch geschickt habe.« Dieser Klient war nicht nur halbwegs normal in der Birne, sondern dachte auch noch mit. Anderenfalls wäre er sicher nicht zu dem Einfluss gelangt, den er heute innehatte, aber sei es drum. Kumiko, die im Augenblick keinen weiteren klärungsbedarf mehr sah, wandte sich an die anderen Beiden in ihrem Team: »Wenn ihr beide noch Klärungsbedarf habt: Der Zeitpunkt dafür ist jetzt.« Mal sehen, was diese Beiden noch wissen wollten. Insbesondere auf das, was Natsuko aus dieser Gelegenheit machen würde, wartete die Blondine gespannt.
 
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Drogenkonsum und brennende Katzenbabies? Unter was für Wahnvorstellungen litt die Blondine und in welchem Zusammenhang sollte das mit Hideki stehen? Bei diesen Worten stand Natsuko förmlich das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, da die diese Bilder sich direkt in ihren Kopf eingeschlichen hatten. Aber dank Yamaguchi musste sie nicht lange darüber nachdenken, da dieser ihr gerade eine Tasse Tee hinstellte. "Danke..." antwortete sie und überlegte dass sie gar nicht den Namen des Alten kannte, "ähm... Oji-sama." beendete sie den Satz, Respekt vor den Älteren war schließlich wichtig, besonders wenn für diesen offensichtlich bereits der Weg von der Küche bis hierhin eine endlose Qual zu sein schien. Dennoch hatte der Alte auch in dem Moment noch immer ein freundliches Lächeln für das Katzenmädchen über und freute sich scheinbar darüber seine Gäste bewirten zu können. Während Natsu noch einen Moment wartete dass der Tee abkühlen würde, betrat auch bereits ihr gemeinsamer Auftraggeber wieder den Raum und setzte sich an den vorbereiteten Platz. Sie folgte dem Worten des Händlers aufmerksam, während sie gelegentlich an dem noch zu heißen Tee kurz nippte, mit größer werdenden Schlucken als dieser ein wenig abkühlte. <Warum sollte die Besatzung überhaupt nicht mehr zurückkommen? Bis aufs eigene Leben werden sie wohl die fremde Ladung nicht verteidigen... und die Piraten haben auch keinen Grund für sinnloses Blutvergießen.> überlegte sie während der Händler berichtete. <Gibt es vielleicht einen Grund dass die Piraten es sich nicht mehr erlauben können, dass jemand zurückkommt und Bericht erstattet?>
Unterbrochen wurde der Gedankengang von Kumiko, welche sich an Shika und Natsu wandte ob diese eventuell eigene Fragen an Igarashi hätten. Das Mädchen traute sich jetzt mit ihrer Frage gar nicht erst Blickkontakt zu dem Händler aufzubauen, da ihre Frage schon etwas unverschämt wirken musste. "Von dem was in den Büchern steht..." wiederholte sie langsam, was Igarashi zuvor gesagt hatte und blickte nur kurz auf um sich zu vergewissern, dass sie auch die Aufmerksamkeit von Igarashi hatte. "...gibt es vielleicht auch Sachen die nicht in ihren Büchern stehen?" Das Mädchen erschrak sich kurz vor ihren eigenen Worten und korrigierte schnell "...äh... ich meine das gar nicht so... sie heuern ja wohl aktuell viele neue Leute für die Besatzung an, wenn sie ihre Mannschaft verlieren. Haben sie das Gefühl, dass diese versuchen könnten verbotene Ware auf das Schiff zu schmuggeln? Schließlich sind dabei ja nun sehr viele unbekannte Gesichter..." Hoffentlich fühlte der Händler sich nicht in seiner Ehre beleidigt... aber irgendeinen Grund musste es ja dafür geben, dass die Piraten regelmäßig die ganze Mannschaft töteten. Eine Möglichkeit wäre es, dass sie sich die Nachricht über einen Verräter auf dem Schiff nicht leisten konnten. Die andere Möglichkeit war es, dass sie eine sehr simple Technik entwickelt hatten die Seefahrer zu überraschen, welche aber nur funktionierte solange eben niemand davon wusste.... und über die zweite Möglichkeit konnte sie den Händler schließlich nicht ausfragen.
 

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Also, die Blondine erinnerte sich noch verdammt gut an diesen einen Augenblick, in dem sie volle Kanone in das erstbeste Fettnäpfchen getreten war, das sich ihr auf der allerersten Mission angeboten hatte. Damals hatte sie der verzweifelten Tochter ihres Kunden mal eben völlig nebenher mitgeteilt, dass sie plante, ihr die Beine zu brechen, um sie nach Hause zu schleifen. Ganz von diesem Kaliber war Natsukos Frage ja dann doch nicht, aber sie überschritt damit trotzdem eine Grenze, die man seinem Klienten gegenüber besser in Frieden ließ. Trotzdem wäre die Antwort interessant, und genau das war es, was Kumiko davon abhielt, irgendetwas anderes zu tun, als ihre Augenbraue in die Höhe wandern zu lassen. Hatte die Blondine nicht kürzlich noch festgestellt, dass sich Igarashi-sans Laune gebessert haben müsste? Tja, spätestens jetzt war jeder Hauch von Entspannung schlagartig wieder aus dem Gesicht des Händlers gewichen, der seinen Tee abstellte und Natsuko mit bewölkter Miene fixierte. »Das ist denkbar, aber kein vernünftiger Grund. Die Piraten können davon wenn dann keine Kenntnis haben, wenn du mir schon diese Art von Unaufmerksamkeit unterstellst.« Für die Taijutsuka hörten sich beide Standpunkte schlüssig an, aber Omura-kun hatte, und das war für das Missionsklima noch viel Wichtiger, doch ein Recht, pikiert zu reagieren und würde davon in nächster Zeit nicht mehr absehen. Besonders ergiebig dürfte dieses Gespräch also ohnehin nicht mehr werden, sodass die Blondine mit unscheinbarer Geste eine wilde Strähne aus dem Gesicht strich, als sie sich dafür entschied, das Briefing zu beenden, das in der Tat verdammt kurz ausgefallen war. »Vielen Dank, Igarashi-san. Ich denke, das wäre vorerst alles Wichtige. Wir werden dann umgehend morgen früh mit unseren Untersuchungen beginnen.« Heute Abend würde das sicher nichts mehr bringen, sämtliche wichtigen Leute waren längst daheim und genossen ihren Feierabend – und sie würden vermutlich einen verdammten Teufel tun, ein paar Bälgern ihre Piratenprobleme am gemütlichen Kaminfeuer offenzulegen.

Der Höflichkeit halber beendete Kumiko ihren Tee – man wollte ja trotzdem noch ein bisschen höflich sein, nicht? »Schön, ich hoffe, ihr erzielt schnell Ergebnisse. Sowohl in meinem Interesse als auch in dem der restlichen Stadt.« Natürlich konnte Kumiko dazu keine Versprechungen machen und hielt tunlichst die Klappe, aus bloßer Höflichkeit nickte sie dennoch, als sie Aufstand und ihre beiden Begleiter aufrief, dasselbe zu tun. Nach einer fixen Verbeugung verließ die Blondine das große Herrenhaus mit den Beiden anderen im Schlepptau und – wo lag ihre Unterkunft noch? Richtig, im Stadtzentrum; und genau darauf trabten die drei Hübschen + Katzentier postwendend zu. Auf dem Weg musste allerdings noch eine Klitzekleinigkeit geklärt werden. Ohne innezuhalten, rastete der Blick der Blondine also auf Natsuko ein, um diese aus dem Augenwinkel mit ihren kalten, toten, grünen Glupschern anzustarren. »Ich fand deinen Ansatz interessant«, begann sie doch ein wenig ratlos, wie sie das jetzt bloß anstellen sollte: »Aber vergiss niemals, dass wir von der Kooperation unserer jeweiligen Klienten abhängig sind. Das heißt, ihnen Unfähigkeit zu unterstellen, was ihre Angelegenheiten betrifft, ist kontraproduktiv. Unsere Chancen, eventuelle Informationsschnippsel zu ergattern, die sich als wertvoll erweisen, ist beträchtlich gesunken. Ich werde Shika morgen die Aufgabe anvertrauen, vielleicht doch noch ein paar Details aus unserem Klienten und dessen unmittelbarer Umgebung zu ziehen, während wir zwei uns um den Rest der Stadt kümmern.« Dass dieser Typ sich eventuell Ärger mit krummen Geschäften eingehandelt hatte, hielt sie für wahrscheinlich, aber nicht gesichert und mit etwas Glück würden sich die anderen Händler als gute Informationsquellen entpuppen – ein Hoch auf den Konkurrenzkampf!
Das „Hotel“, in dem die dreieinhalb Ninjas untergebracht werden sollten, war zwar nicht gleich abstoßend, aber es stand doch fest, dass dieses Haus keine zehn Jahre mehr halten würde, wenn sich hier nichts täte. Das Haus im modernen Stil verzichtete völlig auf Verzierungen und Muster an den Hauswänden, die komplett aus rotem Ziegel bestanden und die relativ dringend mal wieder abgewaschen werden sollte. Unterbrochen wurden die Wände von undichten, alten Fenstern, durch die gut hörbar jedes Lüftchen pfiff und einer Tür, die bei der kleinsten Bewegung durchdringend und einem Hilferuf gleich vor sich hin quietschte. Der Innenraum sah unbedeutend besser aus, denn hier war es zumindest dunkel genug, nicht das gesamte Elend sehen zu müssen, obwohl sich die Mitte Vierzigjährige mit viel zu viel Schminke im Gesicht trotzdem schlecht ignorieren ließ. Wenigstens das Check-in selbst verlief ohne Schwierigkeiten und es war vorgesorgt, wie ihr Klient es ihnen mitgeteilt hatte. Das Zimmer, das die drei Ninjas + Katze beziehen sollten, bestand aus ein paar Möbeln an den Wänden und drei Bettrollen, von denen die Blondine nach dem Zufallsprinzip die Erstbeste in Beschlag nahm, ausrollte und ihre Habe perfekt gerade uns symmetrisch anordnete, um schnell einsatzbereit zu sein. Noch fix ihre Ausrüstungstasche kontrolliert und dann war sie bereit für das angedrohte, gemeinsame Training. Ging das hier eigentlich irgendwem zu schnell?
 
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Die Antwort des Händlers war zwar keine zufriedenstellende, allerdings war dem Mädchen auch bewusst, dass sie den Bogen deutlich überspannt hatte. Für die übrigen paar Minuten im Haus des Händlers kümmerte sich Natsu nur noch um den Tee vor ihr selbst damit nicht doch noch einmal versehentlich etwas Dummes aus ihrem Mund kam.
Als das Dreiergespann dann endlich gemeinsam in der Stadt unterwegs war, drehte Kumiko sich zu Natsuko um und ihr starrer gefühlloser Blick verharrte einige Sekunden bevor diese zu sprechen begann. Aber um was genau handelte es sich wirklich was die Blondine da sagte... ein Lob? ein Rüffel? oder eine einfache Feststellung? Es musste sich wohl um einen kleinen Rüffel für das Katzenmädchen handeln, denn scheinbar wollte Kumiko das Katzenmädchen nicht mehr in der Nähe des Klienten haben und am nächsten Tag auch auf sie aufpassen und Shika sollte sich an der Stelle der Beiden als diplomatisch bei dem Händler zeigen. Abschließend nickte sie nur kurz Kumiko zu um das Gesagte zu bestätigen, während sie scheinbar noch in Gedanken vertieft der Blondine weiter bis zu dem Hotel folgte. Es fiel dem Katzenmädchen schwer die Anführerin ihrer Gruppe irgendwie zu platzieren, hatte sie doch bisher kein Lächeln auf ihren Lippen gesehen, aber gleichermaßen hatte diese auch nie einen wirklich verärgerten oder enttäuschten Eindruck gemacht. Nun starrte sie fast auf den Hinterkopf des mysteriösen Mädchens, was ging wohl in dem Kopf vor? "Brennende Katzenbabies" murmelte sie leise vor sich hin. Es war ihr noch immer vollkommen unbegreiflich wie jemand überhaupt auf so ein Bild kommen konnte.
Das Hotel bei dem sie ankamen, hatte sicherlich schon bessere Zeiten gesehen. Allerdings wollte sich das Katzenmädchen auch nicht auf ihrer Mission als großartig wählerisch zeigen, schließlich hatte sie auch bereits einige Nächte unter freiem Sternenhimmel verbracht. Kumiko verschwendete auf dem Zimmer angekommen keine Sekunde um direkt eine Bettrolle zu zücken, während Natsuko erst einmal zum Fenster ging und den Ausblick auf das Meer genoss... oder aber auf die Fischer die grade ihren Tagesfang an Land brachten. Trotz der berühmten Affinität zu Katzen war das auch für die junge Nekoyami ein unausstehlicher Geruch von den großen Massen an Fisch und sie schloss das Fenster direkt wieder. Danach platzierte sie ihre Bettrolle nah am Fenster, da sie annahm dass Hideki auf der Fensterbank Platz nehmen würde. Den Großteil ihrer Ausrüstung verstaute das Mädchen in einer Ecke, schließlich würde sie ja nicht alles für das Training brauchen. Bei den Kunais und Wurfsternen überlegte sie kurz und nahm ein paar an sich, vielleicht hatte die Blondine ja auch Zielübungen geplant, man kann ja nie wissen. Die Gruppe von Mädchen wollte sich schließlich nicht wirklich gegenseitig an den Hals gehen.... oder? Natsu blickte nochmal die emotionslose Blondine an, die mittlerweile bereits einige Minuten zu warten schien. Vielleicht es doch besser, wenn sie sicherheitshalber doch ein paar zusätzliche Kunais einpackte, dachte sie sich während sie diese in einem kleinen am Gürtel befestigten Beutel verstaute.
 

Michiyo Kumiko

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Als die personifizierte Geduld, die Kumiko nun einfach war, wartete sie geduldig und beinahe steinern darauf, dass der Neuankömmling seine sieben Sachen gepackt hatte und bereit war, das geplante, leichte Training mit ihr in Angriff zu nehmen. Relativ überraschend für die Blondine, meldete sich Shika ab – nachdem sie sich über das gemeinsame Training eigentlich einig gewesen waren, aber sei es drum. Jetzt nur noch zu zweit – so ließ es sich sowieso viel besser üben – ließen sie bald das Hotel hinter sich, das diesen Namen absolut gar nicht verdiente. Wie gesagt, ließen sie das Drecksloch hinter sich und doch ein winzig kleines bisschen absichtlich führte Kumiko ihre Partnerin entlang der Hafen- und Küstenlinie aus der Stadt, um ihr Training nah am Wasser abhalten zu können. Vielleicht gab es auf dem Weg noch immer die eine oder andere Sache zu klären, das bemerkte sogar die Blondine – und das sollte was heißen. Irgendwann, nachdem Kumiko lang genug mit sich gehadert hatte, man ahnte es bereits, richtete sie ihren eisigen Todesblick wieder auf Natsuko: »Du wirkst … unschlüssig? Verstört? Unzufrieden? Ist irgendwas?« Langsam aber sicher schoben sich die Beiden aus dem Stadtgebiet hinaus, sodass die dichte Besiedlung bald vereinzelten, einfachen Gebäuden weichen musste und schließlich an einem hinreichend langen Strand ihren Abschluss finden musste, nachdem noch weiter hinten nur ein ganzer Haufen Wasser auf sie wartete. Der Grund, warum die Taijutsuka diesen Ort ausgesucht hatte, war relativ einfach erklärt: Sie würden es mit Piraten zu tun bekommen und die taten einem ganz sicher nicht einfach so den Gefallen, mal eben an Land zu kommen, um sich ein bisschen leichter vermöbeln zu lassen, oder? Und … na ja, die Überwindung des einen oder anderen Katzenklischees spielte in der runden Matschbirne Kumiko-chans vielleicht auch eine ganz kleine Rolle; genauso wie, ähem, Suiton.

Am Strand angekommen, musste der Blondschopf feststellen, dass sie es mitnichten mit einem süßen, kleinen Sandstrand, sondern mit dem Sadistischen großen Bruder, dem Kiesstrand zu tun hatten. Das Verletzungsrisiko war nur unwesentlich höher, aber auf die Steine hier zu fallen tat zumindest kurzfristig deutlich mehr weh, als eine weiche, warme, Sandmatratze. Das Täschlein, mit dem ganzen gefährlichen Ninjakram wurde geschwind auf dem nächstbesten Baum bugsiert, ehe sie letztendlich gute zwanzig Schritte Abstand zu Natsuko nahm, sich einen kleinen Blick über das glitzernde Meer erlaubte, ehe sie ihrer Partnerin in die wenigen Regeln einwies, die sie als notwendig erachtete: »Wir müssen darauf achten«, rief sie hinüber und schaffte es dabei sogar irgendwie, sich so gleichgültig anzuhören, wie immer, »dass wir uns wegen der laufenden Mission nicht zu sehr verausgaben und uns nicht all zu sehr verletzen. Davon abgesehen sehe ich keinen Grund für Einschränkungen. Ich sehe die Übung als beendet an, wenn es eine Verletzung gibt, die einen von uns davon abhält weiter zu machen, wenn wir uns einigen, das hier zu beenden, oder wenn du es schaffst, mich mit deiner Hand zu berühren.« Klar so weit? »Um die naheliegendste Frage gleich vorwegzunehmen. Es ist mir egal, ob du Gen, Nin, Taijutsu oder Waffen einsetzt, solange es die Regeln nicht verletzt.« Dem geneigten Zuschauer mochte diese Aufgabe unfair erscheinen und Kumiko sah es ganz genau so. Deshalb – nicht etwa, weil sie in Wirklichkeit ein kleines Faultierchen wäre, sondern um die Chancen zumindest ein bisschen anzugleichen, formte das Mädchen flink eine Reihe Fingerzeichen und erschuf so eine Kopie von sich selbst, die sich mit demselben gleichgültigen Gesichtsausdruck aus dem Wasser erhob, wie man es von der goldigen Blondine schon kannte. Selbstverständlich tropfnass schritt der Mizu-Bunshin aus dem Wasser, setzte sich genau zwischen das Original und Natsuko und nahm die Garuda-Kampfhaltung ein. »Ich bin dann bereit. Schlage los, wenn du willst.« Der Klon war bedeutend langsamer, als die echte Kumiko, und es fehlte auch um einiges an Körperkraft, sodass ein Sieg für Natsuko zumindest in den Bereich des Möglichen rückte, denn die echte Taijutsuka würde sich keinen Millimeter bewegen, bis diese Übung abgeschlossen war.
 
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Als die beiden Mädchen nun wieder unterwegs waren, wurde Natsuko plötzlich und fast aus dem Nichts von Kumiko konfrontiert. »Du wirkst … unschlüssig? Verstört? Unzufrieden? Ist irgendwas?« Dies kam für das Katzenmädchen so überraschend, dass sie instinktiv für einen Augenblick in eine Abwehrhaltung ging. Aber was sollte das? Die Worte waren zwar die Richtigen, aber es wirkte.... falsch. Es hätte sie auch nicht weiter gewundert, wenn die Blondine in ihrer Aufzählung über mögliche Gefühlszustände "Hungrig?" ergänzt hätte. So wie Natsu reagiert hatte, konnte sie aber die aufgebrachten Punkte kaum abstreiten. Also blickte sie unsicher in die toten Augen ihres Gegenübers "Naja... irgendwie ist genau das der Punkt." begann sie vorsichtig. "Ich hab nicht das Gefühl, dass es dich wirklich interessiert. Zumindestens erweckst du nicht den Eindruck." Nun überlegte sie ob sie wirklich fortfahren sollte... aber falls sie in ein Fettnäpfchen dadurch treten würde, wäre es ohnehin bereits zu spät um noch einen Rückzieher zu machen. "Aber das betrifft nicht mich speziell... es wirkt immer so, als ob..." Ja, wie denn eigentlich? "...als ob du die Welt um dich herum nicht wahrnimmst, als ob du deinen Weg finden würdest ohne dich mit deiner Umgebung auseinandersetzen zu müssen." Für Natsuko war es fraglich, ob die Blondine wusste was sie ihr sagen wollte.... und falls dem so war, ob diese überhaupt dass Interesse hatte irgendetwas von dem Gesagten anzunehmen.

Am Kiesstrand angekommen verschwendete die Blondine keinerlei Zeit, entsorgte ihre Tasche mit den Ninjawerkzeugen und Waffen an einem nahegelegenen Baum und erklärte kurz und bündig die Aufgabe für das Katzenmädchen. Umgekehrt nahm sich Natsuko jedoch etwas mehr Zeit, um sowohl die Aufgabe zu verstehen, als auch ihre Umgebung erst einmal in sich aufzunehmen. Dazu ging sie mit einem Fuß durch den Kies, was recht laut war.... ein Überraschungsmanöver war wohl keine wirkliche Option. Es war zwar bereits abends, aber auch nicht dunkel genug, dass die Nekoyami durch ihre Augen irgendeinen Vorteil haben würde. Nun setzte sie auch Hideki ab... ob er ihr helfen konnte wusste sie noch nicht, aber falls sich eine Gelegenheit bietet, würde dieser sie auch erkennen. Aber viel helfen konnte er nicht, schließlich musste Natsuko die Blondine berühren und nicht der Kater.
Aus dem Wasser hatte Kumiko einen Klon von sich beschworen, was dieser konnte musste das weißhaarige Mädchen auch zuerst einmal erfahren, bevor sie überhaupt daran denken konnte ihre Aufgabe erfolgreich zu bestehen. Der Klon hatte ihr fast schon einen Gefallen damit getan sich genau zwischen Kumiko und Natsu zu stellen. Da Kumiko wesentlich erfahrener war, durfte Natsuko nun erst gar nicht daran denken fair zu spielen. Sie zückte zwei Kunais, von denen sie einen mit einem einfachen Stück Papier umwickelte... den Unterschied dürfte eh keiner auf die Distanz und bei den Lichtverhältnissen erkennen. Nun war die Zeit für Experimente gekommen. Den ersten Kunai warf sie relativ lustlos in Richtung des Körperzentrums des Klons, wenn dieser ausweicht würde der Kunai weiter zu der Blondine fliegen. Allerdings rechnete Natsu nicht damit, dass dieser Versuch ihr irgendeinen Erfolg bescheren würde, also startete sie ohne Verzögerung auch gleich ihr zweites Experiment: Den mit Papier umwickelten Kunai lobbte sie, so dass dieser in einer hohen Flugbahn über die Köpfe des Klons und des Originals fliegen würde und kurz hinter der Blondine landen würde. Nun sprintete das Mädchen los und formte ein Fingerzeichen in dem Moment in dem sie das "Kling" des auf den Kieselsteinen aufprallenden Kunais hörte. Bakuhatsu Henshu. Jetzt sollte die Blondine durch eine Explosion hinter sich kurz abgelenkt sein.... und mit Glück auch vielleicht auch keine Kontrolle auf den Klon ausüben können. Wenn dem so war, hatte das Mädchen vielleicht eine Chance direkt im ersten Versuch die Blondine zu berühren. Mit Pech würde sie sich allerdings nur einen schmerzhaften Schlag von dem Klon einfangen, der sie lange bevor sie ihr Ziel erreichte stoppte.
 
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Michiyo Kumiko

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Glücklicherweise handelte ihr Bunshin einigermaßen eigenständig, sodass Kumiko den Kampfablauf relativ entspannt verfolgen konnte und sich vielleicht auch Gedanken über Natsukos seltsame und übermäßig kryptische Antwort machen konnte, wenn sich die Chance ergab. Aber das musste vermutlich warten, denn die Neue legte los, indem sie den Klon mit einem Ninjamesser bedachte, der sich nicht damit aufhielt, dieses Teil zu parieren – wozu auch? Stattdessen tauchte er unter dem Messer hindurch und überließ der echten Blondine die Begegnung mit dieser Standardwaffe. 'Oh? Ein Versuch, den toten Winkel zwischen mir und meinem Bunshin auszunutzen?' Natürlich merkte man es der Taijutsuka nicht an, aber diese Vorgehensweise beeindruckte sie tatsächlich ein bisschen, während sie dieses Kunai mit einer Handbewegung an die Rinde des Baumes beförderte, an dem sie auch ihre Tasche bugsiert hatte. Der Bewegungsablauf, mit dem sie dies tat, war schnell genug, um vom ungeschulten Auge als nichtexistent betrachtete zu werden. In diesem Fall dürfte es vermutlich so aussehen, als hätte die klingenlastige Waffe schlicht ihre Richtung gewechselt, um an diesem Bäumchen ihre Spuren zu hinterlassen. Dass da noch eine zweite Waffe war, die mit irgendwas präpariert war, entging der Blondine nicht, wurde aber gekonnt ignoriert. Dass hinter ihr gleich irgendwas passieren würde, war völlig klar, aber was würde es sein? Eine Explosion? Rauch? Eine komische Version des Körpertausches? Sie würde sich überraschen lassen. Fest stand, dass dieses Teil nicht dazu gedacht war, sie direkt zu treffen, also hing da irgendein Plan dran. Was für einer das war, bemerkte Kumiko-chan genau in dem Moment, als sich das Kunai hinter ihr in den Kies bohrte und das Geräusch einer ohrenbetäubenden Explosion.
'Das Spiel mit dem toten Winkel kann man zu zweit Spielen.' Sowohl, um Natsuko den Eindruck zu vermitteln, ihre List habe funktioniert, als auch um ihren Gegenangriff vorzubereiten, wandte sie sich mit dem gesamten Körper zu der vermeintlichen Explosion um, während sie in ihren Rucksack griff. Anstatt aber innezuhalten und die nicht existierende Explosion in ihrer ganzen Pracht zu bewundern, drehte sich Kumiko einfach weiter und zog aus der Drehbewegung heraus einen Fuma-Shuriken hervor. Dieser wurde sogleich auf den Frischling geschleudert, der gerade versuchte, sich seinen Weg an ihrem Doppelgänger vorbei zu bahnen – Kumi würde sich nicht vom Fleck bewegen, aber davon, nicht selber anzugreifen, hatte sie kein Sterbenswörtchen verloren. Sicher ging die Blondine ein ganz immenses Risiko ein, einem Frischling gleich ein halbmeter großes Shuriken zwischen die Kiemen zu schmeißen, aber das war ja auch nicht der Plan. Kumiko wollte mit dieser Aktion herausfinden, wie Natsuko unter Druck reagierte – würde sie an Ort und Stelle stehen bleiben, wie eine Salzsäule, oder würde sie handlungsfähig bleiben? Es war klar wie Kloßbrühe, dass der grünäugige Blondschopf das Risiko nicht eingehen konnte, es auf die harte Tour herauszufinden, nachdem sie noch eine Aufgabe zu erfüllen hatten und diese vorzugsweise lebend in Angriff nehmen sollten. Aus genau diesem Grund sprintete jetzt auch ihr Klon los, hielt direkt auf das Katzenmädchen zu, um sie mit einem Nijû no Tsutsuku aus der Flugbahn ihrer Wurfwaffe zu befördern. Damit Natsuko aber auch davon keine Verletzungen davontrug, zielten die Tritte der unechten Kumiko lediglich auf Oberarm und Schulterblatt. Spätestens, wenn sich Natsu außerhalb der Flugbahn des Fuma-Shuriken befand, sollte ihr hoffentlich aufgehen, dass diese Waffe gar nicht für sie gedacht war; dieses Teil zielte nämlich auf ihren Partner Hideki. Auch ihn wollte das Mädchen nicht wirklich verletzen und hatte deshalb eine Flugbahn gewählt, die diese monströse Scheibe wenige Zentimeter vor Hidekis flauschigen Pfötchen in den Kies beförderte. Wenn dieses Tier jetzt also nichts unglaublich dummes tat, wäre die schlimmste Folge dieses Angriffs ein von ein paar aufstiebenden Kieseln zerzauseltes Gesichtsfell – aber das mussten die beiden ja nicht wissen. Die gesamte Aufmerksamkeit des Blondschopfes ruhte jetzt auf Natsukos Gesichtszügen, um auch ja nicht die kleinste Emotionsregung zu verpassen. Was würde sie zu sehen bekommen?
 
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Der Versuch die Blondine zu attackieren verlief wesentlich erfolgreicher als es Natsuko im ersten Moment gedacht hatte. Der Klon ließ den Kunai sogar passieren, wenn auch das Original den Kunai annähernd ohne eine Regung abwehrte. Was allerdings das unerfahrene Mädchen eiskalt erwischte war der Fuma-Shuriken, den Kumiko ihr entgegenschleuderte. Da Natsu in dem Augenblick bereits zu viel Vorwärtsmomentum aufgebaut hatte um diesem noch zu einer ihrer Seiten auszuweichen, entschied sie sich kurzerhand rückwärts fallenzulassen damit der Shuriken über ihr wegfliegen konnte. In derselben Sekunde erreichte sie aber auch der Wasserklon, welcher das Mädchen auch durch eine Kombination aus Schlägen zur Seite beförderte, wo sie dann eine Bruchlandung im Kies genießen durfte. Aber was war mit dem Shuriken selbst? Dieser flog weiter in Richtung von Hideki und bohrte sich kurz vor seine Position in den Boden, wo dieser allerdings auch einen Moment zuvor zur Seite weggesprungen war. Eine schmerzhafte Lektion, aber keine verschwendete... zumindestens solange sie nicht direkt aufgab. Der Wasserklon selbst ließ nun erst einmal wieder von Natsuko ab und stellte sich wieder zwischen Kumiko und das Katzenmädchen.

Sowohl die Schläge des Klons waren schmerzhaft als auch die Landung auf dem rauen Kiesboden, Natsuko brauchte einen Moment um den Schmerz abzuschütteln bevor sie sich dazu bewegen konnte wieder aufzustehen. Sollte sie bereits nach dem ersten Versuch aufgeben? Selbst wenn ihre Gegnerin ihr haushoch überlegen war, wollte das Mädchen noch nicht aufgeben.Aus den beiden Experimenten hatte sie bereits einiges über ihre Gegnerin gelernt. Leider hauptsächlich was alles nicht funktionierte, aber auch ein wenig womit sie zu rechnen hatte. Das Katzenmädchen blickte ihren Partner und den großen Fuma-Shuriken, der sich in der Nähe eingegraben hatte an und dachte sich: <Ok du willst also mit uns beiden spielen... dann gehen wir mal ganz anders an die Sache heran.> Ihr alter Plan war es ihre Gegnerin zu überraschen, was keinen Erfolg in irgendeiner Weise zeigte, also war es sinnlos dasselbe Spiel erneut zu probieren. Das Mädchen ging zurück zu ihrem Kater, positionierte sich hinter diesem bevor sie sich kurz bückte und diesem ihren neuen Schlachtplan leise mitteilte. <Nun gut, einer gegen zwei war auch unfair... aber wenn sie mit mir ein Zahlenspiel spielen will, kann ich auch mitmachen...> Nun konzentrierte sich das Mädchen erneut und sammelte ihr Chakra. Bunshin no Jutsu. Diesmal ging es nicht darum ihre Aktionen zu verschleiern, sondern einfach darum genügend Ziele anzubieten, so dass sich weder der Klon noch Kumiko mit allen beschäftigen konnten. Zwei Natsuko-Klone die zwar annähernd identisch handelten, aber auch einen kleinen Spielraum in ihren Aktionen hatten, mussten für den Plan ausreichen.
Nun gab nicht das Mädchen selbst den Moment des Losschlagens vor, sondern Hideki war der erste der sich in einem geraden Sprint auf den Klon zubewegte. Das Dreiergespann an Natsukos folgte diesem aber fast ohne Verzögerung.... als dann aber der Kater zu einem Sprung auf die wässrige Kumiko ansetzte um dieser einige Kratzer zu verpassen, teilten die drei Katzenmädchen sich nur geringfügig auf um erneut zu versuchen den Klon zu umlaufen und Kumiko am Ende zu erreichen. Sicherlich würden nicht alle drei den Klon passieren können, aber vielleicht hatte das Mädchen ja doch Glück und wenigstens sie selbst kam diesmal ein Stück näher an die Blondine heran. Sollte sie sich tatsächlich selbst mit der Blondine konfrontiert sehen, hatte sie noch eine Idee wie sie weitermachen konnte.
 

Michiyo Kumiko

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Eigentlich war es ja Glück im Unglück, dass ihr Bunshin Natsuko erwischt hatte – anderenfalls hätte sie vermutlich zwei halbe Katzenkunoichi nach Hause schicken dürfen, und das wäre dann doch ein wenig schwer zu erklären. Vor allem, weil sie sich ja nur in einer Trainingssituation befanden. Das war dann im Übrigen auch der Grund, warum Kumiko ihr im Anschluss die Zeit zugestand, mit ihrem Katzenpartner einen gemeinen Plan auszuhecken. Klar, im Ernstfall hätte sie dazu nicht die Zeit gehabt, aber das hier war eben keiner – es war eine verdammte Trockenübung, also warum nicht auch mal ein wenig großzügig in der Zeitplanung sein, hm? Allein, dass Natsu ihrem Kater irgendwas mitteilte, sagte der Blondine, dass sie wohl ab jetzt zu zweit Angreifen würden, oder dass das Fellknäuel eine Ablenkung inszenieren könnte. Die Katze war für die Aufgabe nicht entscheidend, also würde Kumiko sie wohl weiterhin ignorieren. Außer natürlich sie drohte, Kumikos Haut irgendwie zu verletzen, dann bräuchte sie vermutlich bald ein ziemlich kleines Gebiss – na ja, eigentlich nicht, denn es ging ja schließlich noch immer um Training. Aber aufhalten würde sie sie dann. Bis dahin war Natsuko selber allerdings das Prioritätsziel! Und daran änderte sich auch nichts, als ihre Unterredung mit ihrem tierischen Freund scheinbar beendet war und das Fellknäuel mit ausgefahrenem Krallenwerk auf ihren kostbaren Klon zuhielt – nebst ein paar fix erschaffenen Bunshins. Ihr eigener Doppelgänger sollte Hideki ignorieren und vollführte eine runde Bewegung um die gefährlichen Krallen herum, um sich einer der drei Natsukos anzunehmen, die gerade auf das Original zuhielten.
Apropos Original, was antwortete die echte Kumiko eigentlich auf diesen Versuch? Die formte geschwind ein paar Zeichen und ballerte dem springenden Tier gleich mal eine kleine Teppoudama entgegen, um es sowohl aus der Bahn zu werfen, als auch einmal gehörig nass zu machen. Katzen und Wasserallergie eben. Die Natsuko, der sich ihr Doppelgänger mit einem kräftigen, aber auf keinen Fall brutalen Tritt in die Magengrube annahm, erwies sich als Illusion und leider fehlte der falschen Blondine die Zeit, den anderen Beiden nachzusetzen, sodass sich wohl oder Übel das Original um diese zu kümmern hatte. Mizu-Bunshin waren eben leider nicht ganz so stark, wie ihr Erschaffer, es fehlte ihnen ganz bedeutend an Kraft und Geschwindigkeit. Auf diese Weise eigneten sie sich nicht gegen etwa gleich starke Gegner, sondern höchstens als Köder oder in Übungssituationen, wie diesen. Gleich nach der Teppoudama wurschtelte die Blondine gleich noch einmal mit ihren blassen Fingerchen in der Gegend herum und machte sich bereit, den Angriff Natsukos, der Nachbildung und ihrem Hideki abzuwehren, bis der zweite Mizu-Bunshin so weit war, denn leider brauchte dieses Jutsu ein paar wenige Sekunden, die das Mädchen gerade nicht mehr übrig hatte. Mit einem winzigen Griff unter ihre weiten Armteile verschaffte sie sich zudem ein klein wenig Sicherheit, indem sie aus dem dort angebrachten, kleinen Siegel ein Kunai zog und damit ausgestattet sogleich wieder ihre Garuda-Haltung einnahm – mal sehen, was jetzt kam.
 
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Nachdem Hideki von dem Wassergeschoss getroffen wurde, flog dieser ein kurzes Stück zurück und wirkte deutlich verärgert. Dennoch kannte dieser noch immer seine Aufgabe und lief wieder weiter auf den Klon zu um diesen auf irgendeine Weise weiter zu beschäftigen können. Die aber eigentlich entscheidende Frage war, was machte Natsuko? Nachdem die Blondine sich auf die Abwehr des Katzenmädchens vorbereitete, überlegte die Nekoyami ob es nicht doch geschickter wäre ihre Pläne nochmal komplett umzuwerfen. Schließlich war sie selbst nie eine Nahkämpferin gewesen und würde so kaum eine Chance besitzen eine ausgebildete Taijutsuka auf dem besten Weg zum Chuunin damit auch nur annähernd in Verlegenheit zu bringen. Als angehende Genjutsuka war ihr eigenes Fachgebiet die Täuschung... allerdings boten sich dafür nicht wirklich gute Optionen im offenen Kampf. Aber es war einen Versuch wert zu gucken, wie selbstsicher Kumiko sich gerade war und ob man dies nicht ein wenig ändern könnte.
Also ein neuer Plan! Der Plan erforderte aber ebenfalls erneut ein wenig Konzentration, hoffentlich ging alles schnell genug damit die Blondine vielleicht überwältigt von der Situation war, anstatt alles genau analysieren zu können. Die Umsetzung ihres Plans würde auch weniger als eine Sekunde dauern, von daher durfte das Mädchen auch ein wenig auf Glück hoffen. Als erstes formte das Mädchen ein paar weitere Fingersiegel, Surō Henshu, dies war der Dreh- und Angelpunkt des Plans... hinter Kumiko außerhalb ihres Sichtbereichs sollte eine Wurfwaffe entstehen. Nicht irgendeine Wurfwaffe, ein Kunai würde dem Plan nicht unbedingt helfen, also warum nicht dem Piratenthema ihrer Mission folgen? An der Blondine würde eine Wurfaxt vorbeifliegen, die allerdings nie auf diese selbst gezielt hatte. Dies alleine wäre sicherlich noch kein Grund zur Beunruhigung für diese, da sie sicherlich mit einer weiteren Täuschung rechnete. Allerdings wollte Natsuko sich selbst von dieser illusionären Wurfaxt treffen lassen. Nun wurde der Plan schmerzhaft... denn nach dem Treffer würde sie erneut in ihrem Sprint nach vorne hinfallen und bevor die Wurfaxt sich komplett auflöste noch im Flug mit ihrem Rücken zu Kumiko drehen, so dass die Wurfaxt ohnehin aus deren direkten Blickfeld verschwunden war. Im Augenblick des Treffers würde sie auch den verbleibenden Bunshin auflösen, war es denn so nicht überzeugender, dass sie ihr Jutsu nicht mehr aufrechterhalten konnte? Danach folgte Schmerz, die Kraft die sie vorher in den Sprint investiert hatte, würde das Katzenmädchen noch ein gutes Stück zuerst fliegen lassen und am Ende durch den Kies rutschen lassen.... und hoffentlich würde sie nur wenige Schritte entfernt von Kumiko liegenbleiben. Ein Stöhnen aufgrund von Schmerz... dies war keine schauspielerische Leistung, denn die erneute Bruchlandung tat ihr Bestes. Da Hideki in die neue Variante ihres Plans ebenfalls nicht eingeweiht war, würde dieser nun von allem anderen ablassen und ebenfalls in Richtung von Natsuko und Kumiko laufen. Jetzt war Kumiko gefragt, denn sowohl wenn sie sich wegdrehen würde um nach einem potenziellen Angreifer hier am Strand zu suchen, als auch wenn sie überprüfen wollte ob Natsuko verwundet war, in beiden Fällen würde die junge Nekoyami noch einmal ein letztes bisschen Kraft auf einmal gebündelt loslassen um ihr Ziel zu erreichen und Kumiko mit ihrer Hand zu berühren.
Sicherlich war der Plan nicht der cleverste, insbesondere da er entweder darauf setzte dass Kumiko Mitgefühl mit dem Katzenmädchen zeigte, oder aber sich hier von einem Angriff eines einzelnen Piraten überzeugen ließ. Aber Natsuko hatte im Moment nicht viel mit dem sie arbeiten konnte und war sich bewusst dass sie im direkten Kampf gegen Kumiko nicht bestehen würde.
 
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