Aktuelles

Hafenstadt Okushi

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Ein wenig überrascht war Kumiko dann doch, als ihre Teppoudama die Katze tatsächlich traf. Man sollte eigentlich meinen, dass ein von Natur aus hydrophobes Tier, wie eine Katze so einem Geschoss mit aller Kraft ausweichen würde, aber scheinbar hatte sich die Blondine geirrt. Hideki maunzte zwar mit einem Tonfall, den sie spontan als Unzufriedenheit interpretierte, aber scheinbar schien es ihm nicht wichtig genug gewesen zu sein, sich beim Ausweichen auch tatsächlich ein bisschen anzustrengen. Langsam aber sicher formte sich ihr zweiter Bunshin aus und war gerade rechtzeitig einsatzbereit, als sich hinter dem Original eine Waffe bildete, die bald darauf an dem echten Blondschopf vorbeisauste. Anstatt sich aber selber umzuwenden, ließ sie dies ihre neueste Kreation in Angriff nehmen, sodass Natsukos weitgehend emotionsloser Kontrahent sich weiter nur auf sie konzentrierte. Einen winzigen Moment dachte sie tatsächlich daran, hinterher zu springen und das Ding aufzufangen, aber wer sollte dieses Teil denn bitte geworfen haben? Klar, sie bekämen es hier mit Piraten zu tun, aber für zwei fremde Leute, die sich am Strand miteinander zofften, dürften die sich dann auch nicht so sehr interessieren, dass gleich die Äxte flogen. In wenigen Sekundenbruchteilen ging das Mädchen seine Optionen durch: 'Rauchwolke und ein Kage Shuriken aus der Axt machen?' Nein, das war nicht praktikabel. Fuma-Shuriken hatte sie schon eingesetzt und wollte es ungern noch mal tun. Bei einer Ablenkung durch eine Rauchwolke würde Natsukos Ausweichspielraum zu klein und hätte ein imminentes Verletzungsrisiko zur Folge; zumal ja auch ihr erster Bunshin diesmal nicht in Reichweite war. Sie könnte versuchen, statt einem Fuma-Shuriken ihren zweiten Bunshin zu verwandeln, um die Klingen, die so ein Teil normalerweise hatte, einfach wegzulassen, aber selbst dann wäre eine ziemlich widerwärtige Prellung die Folge. Außerdem musste Kumiko zugeben, dass ihr Chakravorrat nicht gerade der Größte war und sie sich deshalb mit ihren Techniken so langsam mal zurückhalten sollte, wenn sie morgen noch voll einsatzbereit sein wollte.
Es war eine Mischung aus Chakrasparplan und unterschwelligem Wohlwollen, die letztendlich dafür verantwortlich war, wie sie diesem dramatischen Plan der Anderen begegnen wollte: gar nicht. Kumi ließ die falsche Axt schlicht an sich vorbeisausen und Natsuko ihr Schauspiel abziehen, sich getroffen in ästhetischen Spiralen zu Boden werfen, und weiter auf das grünäugige Mädchen zuschlittern. Hideki reagierte natürlich postwendend und ließ von dem Kumi-Klon ab, mit dem er sich in der Zwischenzeit beschäftigt hatte, um seiner Kameradin zur Hilfe zu eilen. Frei von jeder Form des Mitleids setzte der Doppelgänger dem Kater nach, um ihn im Nacken zu fassen und mit den Worten: »Wende deinem Feind nie den Rücken zu, wenn es nicht Teil eines Plans ist«, gute zweieinhalb Meter hinter die Küstenlinie, also mitten ins salzige Nass zu befördern. Aber auch Natsu selber kam mit diesem „Plan“ nicht besonders gut weg. Nachdem ihr also jetzt die Kauleiste von ihrem doch ziemlich stylishen Weg durch den Kies ziemlich wehtun dürfte, blickte Kumiko, also die Echte, zu ihr hinab, holte einmal tief Luft und gab ihr schließlich zu verstehen: »Das war's. Die Übung ist zu Ende.« Klar, es war Unerfahrenheit, aber sie musste genau jetzt hart bleiben, um einen Lerneffekt zu erzielen. »In einem Ernstfall solltest du niemals davon ausgehen, dass sich dein Gegner um dein Wohlbefinden sorgt. Er ist ein Feind, er will dir das Leben nehmen, wenn du ihn nur lässt. Du solltest dafür sorgen, dass er es dabei möglichst schwer hat, anstatt ihn noch dazu einzuladen, indem du dich in eine Position bringst, in der er nur noch zulangen müsste.« Mit einer entschiedenen Bewegung vollführte das Blondchen einen Satz und zog Natsuko an der Kleidung zurück auf die Beine, ehe sie ihre beiden Doppelgänger auflöste, die postwendend zu zwei süßen, kleinen Pfützen zusammenfielen. »Ich hatte gehofft, es dir nicht sagen zu müssen, aber ich befürchte, ich komme nicht drum herum, obwohl ich glaube, dass es dir sogar schaden könnte: Auf dieser Mission wird es mit höchster Wahrscheinlichkeit zum Kampf kommen. Richte dich darauf ein, sterbende Menschen zu sehen, und vielleicht selber für einige Leben verantwortlich zu sein.« Fast schon, als hätte sie es geplant, hielt sie auf den Baum zu, an dem ihre Tasche hing und in dem auch Natsukos Kunai steckte, das sie vorher abgewehrt hatte: »Für dein Leben bin ich bei dieser Mission verantwortlich. Deshalb werde ich sämtliche Register ziehen, um dafür zu sorgen, dass du wieder nach Hause zurückkehrst. Trotzdem solltest du immer auf das Schlimmste vorbereitet sein, das ist unser Berufsrisiko. Willkommen in der Welt der Shinobi.«
Damit schulterte Kumiko ihre Tasche und sammelte auch gleich ihr Fuma wieder ein, um es darin zu bugsieren. Danach erst kümmerte sie sich um Natsukos Ausrüstung und Kunai, um es ihr entgegenzustrecken – war ja schließlich ihr Zeug, also sollte sie es besser selber vernünftig einpacken. »Wir werden unsere Kräfte und unser Chakra wiederherstellen und uns dann waschen.«. Das mit dem Wiederherstellen der Kräfte war relativ einfach, eine Mütze Schlaf würden sie sich über die Nacht sowieso gönnen, daher stellte die Blondine das einfach mal hinten an und suchte auf dem Rückweg, den sie sofort antrat nach einem Stand oder irgendwas, wo sich etwas Ess- und Trinkbares auftreiben ließ. Natsuko dürfte auch geistig gerade einiges zu knabbern haben, daher übernahm der Blondschopf schweigend die Rechnung und drückte ihrer Partnerin schlicht eines der Getränke und drei Dangos in die Hände, bevor sie ihren Weg in Richtung eines x-beliebigen Badehauses Fortsetzte.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
»Wende deinem Feind nie den Rücken zu, wenn es nicht Teil eines Plans ist« diese Worte waren durchaus logisch, aber schließlich war Kumiko kein Feind und dies nur Training der eigenen Fähigkeiten, dementsprechend hatte es sich auch angeboten die freundliche Beziehung zwischen den Beiden auszunutzen. Aber das Mädchen wollte auch nicht streiten, dazu taten ihr nun ihre Knochen doch zu weh, um sich auch noch mit der emotionslosen Blondine auf eine Diskussion zusätzlich einzulassen. Also stand sie erst einmal wieder vom Boden auf und begutachtete ihre Kleidung, sie war relativ glücklich dass diese trotz der Stürze keinen größeren Schaden genommen hatte, denn dies könnte sich später noch als Problem herausstellen. Frustriert von ihrer tapferen Anführerin lauschte sie den Worten nur beiläufig, wobei gewisse Teile des Sermons trotzdem seine Wirkung entfalteten. »Richte dich darauf ein, sterbende Menschen zu sehen, und vielleicht selber für einige Leben verantwortlich zu sein.« Eigentlich war dies die Lektion die man jedem Akademieschüler von Tag 1 an versucht beizubringen, allerdings wurde auch Natsuko es an der Stelle nochmal klar bewusst, dass sie bisher nie einen wirklich ernsten Kampf erlebt hatte. Selbst bei ihrer Geninprüfung hatte diese sich vor einer direkten Auseinandersetzung erfolgreich drücken können... aber dort war es auch ersichtlich dass ihr niemand wirklich schaden wollte. Aber auch umgekehrt war sie noch nie für jemand anderen verantwortlich, jeder Fehler den sie bisher machte hatte nur Auswirkungen auf sie selbst und im schlimmsten Fall auf ihre Benotung, nun zettelte sie einen Kleinkrieg mit den Piraten im Namen der Bewohner hier an und wenn die kleine Gruppe hier nicht erfolgreich war könnte das Blutvergießen noch größer werden.
»Für dein Leben bin ich bei dieser Mission verantwortlich. Deshalb werde ich sämtliche Register ziehen, um dafür zu sorgen, dass du wieder nach Hause zurückkehrst.« Alles also nur eine Mission... sollte Natsuko es nicht nach Hause schaffen, wäre sie also nur ein sekundäres Ziel dass auf der Mission nicht geschafft wurde. Mit einem nachdenklichen, aber auch leicht depressiven, Blick nahm Natsuko ihre Sachen entgegen die sie nebensächlich verstaute, während auch wieder Hideki um ihre Füße herumlief. »Wir werden unsere Kräfte und unser Chakra wiederherstellen und uns dann waschen.« Erneut eine recht trockene Umschreibung für den Plan der Blondine... als die beiden Mädchen sich auf dem Weg zu einem der Badehäuser des Ortes machten konnte aber Natsuko sich auch nicht mehr komplett zurückhalten und ein Teil ihrer Frustration mit diesem weiblichen Roboter platzte förmlich aus ihr heraus. "Wann hast du eigentlich das letzte Mal Spaß an irgendetwas gehabt dass du gemacht hast? Ich meine wir sind auf dem Weg zu einem Badehaus oder? Ja, wir sind auf einer Mission, dass bedeutet aber nicht, dass du keinen Spaß an den alltäglichen Sachen mehr haben darfst." War es wirklich das was sie selbst an der Blondine störte? In einem gewissen Sinne schon... "Meinetwegen bin ich nur ein Teil deiner Mission und es wäre schade, wenn ich verloren gehe... aber warum schottest du dich von der restlichen Welt ab?" Mittlerweile war es dem Katzenmädchen egal was Kumiko über sie dachte... vermutlich nicht viel außer dass sie ein Anhängsel ist, dass ihr die Mission erschwert. Auch bei den Dangos und dem Getränk konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass Kumiko ihr diese nur gab, damit sie sich sicher war, dass Natsuko nicht verhungerte. Den restlichen Weg aß sie die Klöße relativ ruhig, während sie erneut nachdachte was nun in dem Kopf ihrer unerschrockenen Anführerin vorgehen mochte.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Die Blondine sah großzügig davon ab, davon auszugehen, dass der Frischling sie absichtlich falsch verstand und schlicht alles, was sie tat, als feindselig interpretierte. Dennoch war sie sich sicher, dass ihre Antwort wohl überlegt sein wollte, damit auch ja keine Schlupflöcher übrig blieben, ihr daraus auch noch einen Strick zu drehen. Und genau das war der Grund, warum Kumiko auf diese eindeutigen Anklagen zunächst schwieg und ihr Mahl vertilgte. Natürlich war sie damit längst fertig, lange bevor sie beim Badehaus ankamen, denn so ein Dango hielt im Normalfall nur wenige Sekunden – vermutlich wurde Natsuko gerade wegen dem Schweigen, das sich wieder zwischen den Beiden ausbreitete, völlig wahnsinnig, aber damit würde sie leben müssen. Bei sozialen Dingen war Kumi schlicht ein bisschen langsam, weshalb sie eben einfach noch nicht wusste, wie sie den Aussagen der Anderen zu begegnen hatte, aber dass sie darauf etwas entgegnen musste, stand zweifelsfrei fest! »…« Langsam aber stetig konstruierte der Blondschopf an einer Antwort herum, die sämtliche erwähnten Missstände ansprechen sollte, ohne ihre Position all zu sehr zu schwächen, schließlich hatte sie eine gewisse Würde und einen gewissen Abstand als Missionsleiterin einzuhalten. Tatsächlich bastelte das Mädchen noch immer fleißig an einer Antwort, als sie das Badehaus erreichten, das im Gegensatz zu ihrer Unterkunft doch ziemlich neu und gepflegt aussah. Auch der Innenraum versprach ein von Ungeziefer ungestörtes Waschvergnügen, sogar verschiedene Bäder gab es. Relativ günstig gab es das öffentliche Bad mit Waschzeug gegen Aufpreis; aber Kumiko hatte schließlich noch eine Sache zu klären. Daher gab sie bereitwillig den weit höheren Preis aus, um einen der geschlossenen Baderäume anzumieten – hier waren wenigstens Temperaturkontrolle und Waschzeug inklusive.

Nur Sekunden später standen die beiden Ninjas in dem kleinen Vorraum, der zum Umkleiden gedacht war, und bereiteten sich darauf vor ins warme und entspannende Nass zu steigen. Selbstverständlich legte also auch Kumiko ihre Kleider ab und entblößte einen nicht nur durchtrainierten, sondern auch leidgeprüften, von unzähligen Spuren alter Verletzungen gezeichneten Körper, als sie den Torso-Teil ihres Kampfdresses und auch die Bandagen darunter ablegte. Eigentlich gehörte es sich, sich mit einem großen Badetuch zu bedecken, aber dies tat sie in diesem Augenblick tatsächlich mit voller Absicht nicht, ehe sie begann, auch jene Bandagen zu entfernen, die ihre Unterarme und Hände bedeckten. Unter diesen bot sich ein ganz ähnliches Bild: Kumikos Hände waren praktisch durchsetzt mit blauen Flecken, Blutergüssen, nicht richtig verheilten Wunden und welchen, die noch im Begriff waren, sich zu schließen. Insgesamt sahen die Hände des grünäugigen Blondschopfes nicht gerade gepflegt, sondern bis zum bitteren Ende, bis zur völligen Erschöpfung abgearbeitet aus und machte noch immer keine Anstalten, sich irgendwie zu bedecken, als sie sich noch immer schweigend daran begab ins dampfende, schön heiße Wasser zu steigen. Wenn die Andere einen Blick auf die abgelegten Kleider riskierte, würde sie einen perfekt symmetrisch geordneten Stapel Kleider, geordnet nach der Schicht, in der sie getragen wurden, vorfinden – aber das passte der Neuen sicher in das Bild, das sie von der emotionslosen Taichô hatte.
Geduldig wartete Kumiko ab, bis auch Natsuko ins Wasser gestiegen war und auch gerne noch einige Sekunden länger, ehe sie endlich Luft holte, um ihr die ersehnten Antworten zu geben: »Mir ist nicht bekannt, ob dir dieser Umstand bewusst ist, aber jeder Mensch führt seinen eigenen Krieg, mit eigenen Zielen, Hindernissen und Feinden. Den persönlichen Krieg deines Gegenübers nicht zu kennen versetzt dich nicht in die Lage darüber zu urteilen, was aus dessen Sicht richtig oder falsch zu sein hat. Du weißt nicht, wie mein Leben aussieht, wo er mich entlang geführt hat oder wo er mich noch hinführen wird. Dennoch nimmst du dir heraus, die Lehren, die ich daraus gezogen habe zu attackieren. Vertrauen für ein Team ist wichtig, deshalb will ich keine Geheimnisse vor dir haben, damit du den nötigen Einblick kriegen kannst, den du scheinbar brauchst, um mir nicht bei allem, was ich mache, schädliche oder menschenfeindliche Absichten zu unterstellen.« Vermutlich würde ihr die andere jetzt versuchen aufs Dach zu springen, wenn sie jetzt eine zu lange Pause machte, also führte sie ihre Sicht der Dinge zügig fort. »In dieser Art, all meine Handlungen zu be- und verurteilen hast du mich bei einer grundsätzlichen Sache scheinbar nicht richtig verstanden. Ich sagte, dass ich sämtliche Register ziehen werde, damit du nach der Mission dein Zuhause möglichst lebend wieder siehst. Mir ist völlig schleierhaft, wie du auf die Idee gekommen bist, ich würde dich lediglich als teil der Mission betrachten, nachdem ich dir sehr deutlich mitgeteilt habe, dass ich bereit bin, notfalls mein Leben für dein Wohlbefinden zu geben. Solltest du mich allerdings nicht falsch verstanden haben und dir mein Leben als Einsatz für Deines nicht ausreichen, wärst du vermutlich der undankbarste Mensch, den ich bisher kennengelernt habe und empfehle dir in dem Fall bei unserer Rückkehr das Stirnband wieder abzugeben.« Selbstverständlich hörte sie sich auch hierbei an, wie ein Metronom kurz vor den letzten Schlägen, aber die Message sollte ankommen, nicht? »Falls es dir nicht klar sein sollte, teile ich dir hiermit mit, dass ich für meine Missionen und meine Aufgaben als Ninja lebe und deren Erfüllung mir schlicht alles bedeutet, ganz gleich, welchen Preis ich dafür auch zu zahlen habe. Ja, es gibt Dinge, die ich genieße. Unsere Trainingseinheit von vorhin gehörte dazu, aber ich werde nicht zulassen, dass ich während einer laufenden Mission auch nur die kleinste Disziplinlosigkeit zeige und so womöglich nicht mehr optimal vorbereitet bin. Was ich außerhalb von Missionen mache steht auf einem ganz anderen Blatt.« Sie musste ja jetzt nicht anschneiden, dass ihre Freizeit fast ausschließlich mit Training verbrachte, um sich auf de nächste, heilige Mission vorzubereiten, musste sie ja jetzt nicht erwähnen. »Und um auch deine letzte, beziehungsweise erste Frage zu beantworten«, begann sie, noch immer ohne irgendeine Emotion in der Stimme, »war ich bei meiner jüngsten Erinnerung an ausgelassenes Lebensgefühl etwa vier Jahre alt.« Vermutlich gäbe es Leute, die liebend gern dafür sterben würde, zu erfahren, was in Natsukos Kopf vor sich ging.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Natsu folgte Kumiko wortlos weiter in das Badehaus, als diese sich auszog konnte man nur schwer die Schäden übersehen die der Körper Kumikos davongetragen hatte im Laufe der Zeit. Auch Natsuko machte sich für das Bad bereit und tauschte nur einen gelegentlichen Blick mit der Blondine. Auch wenn die beiden einen eigenen Raum gebucht hatten blieb der Kater in der Umkleide zurück, er würde dort sicher auch nicht zu viel Unsinn anstellen. Als beide endlich im Wasser waren, war Natsuko überrascht dass sie das erste Mal tatsächlich etwas wie Emotionen aus ihrem Gegenüber hören konnte. Nicht wie sie es sagte, sondern was sie sagte trug die Emotionen mit sich. Auch wenn sich davon weiterhin nichts auf der äußeren Maske von ihr abbildete, konnte man erkennen dass sie sich tief angegriffen fühlte durch Natsukos Worte. Das Katzenmädchen selbst lauschte den Worten bis zum Ende annähernd regungslos, aber auch ohne einen Blick zu ihrem Gegenüber noch aufzubauen, denn dem Blick traute sie sich jetzt nicht mehr standzuhalten. Nachdem die Blondine zum Schluss kam, erhob sich nun das unerfahrene Mädchen aus dem Wasser und sagte nur mit einer leicht zitternden Stimme "Bitte versuch nicht mir zu folgen... ich brauche etwas Zeit..." Danach beschleunigte sich ihr Schritt wieder in Richtung des Umkleideraums in dem sie sich hastig wieder anzog, bis sie förmlich aus dem Badehaus rannte. Auch Hideki folgte dem Mädchen, konnte mit dem Tempo das dieses vorlegte aber auch nur gerade so mithalten.
Nachdem das Natsu einige Zeit gelaufen war, denn die Anwesenheit der Blondine konnte sie im Moment gar nicht gebrauchen, wurde sie langsamer und ging in Richtung des Piers. Dort setzte sie sich mit den Beinen zum Wasser herunterhängen auf einen der Holzstege... nun musste sie ihre Gedanken ordnen. Was war es eigentlich, dass sie so aufgebracht hatte? Es war eigentlich nicht dass die Blondine selbst eine harte Natur an den Tag legte, zumindestens nicht direkt. Später wollte sie selbst schließlich auch ihren Clan und ihre Eltern dadurch beeindrucken, dass sie zu einer vorbildlichen Kunoichi geworden war. Aber was war es dann? An jedem anderen Tag hätte sie sich gewünscht ein wenig mehr Kumiko zu entsprechen.... war dies das eigentliche Problem? Dass sie nun gesehen hatte wie die Realität ihres eigenen Wunsches aussah? Was waren ihre Worte? Das letzte Mal dass sie Spaß hatte war als sie 4 Jahre alt war? Sollte die Zukunft von Natsuko als Kunoichi wirklich ebenfalls so aussehen, dass sie alles kindliche ablegen musste um zu einem Werkzeug des Krieges für ihr Dorf zu werden? Das waren eine Menge Fragen, auf die Natsuko keine Antwort hatte... zumindestens jetzt noch nicht. Aber auch ihr selbst war klar, dass sie die Antworten auf diese Fragen finden musste. Wenn fremde Menschenleben davon abhingen vielleicht sogar schon im Laufe dieser Mission. Mit diesen Gedankengängen kämpfte das Mädchen noch einige Zeit ehe sie sich besann, dass vermutlich in dem Hotel bereits Kumiko wartete.... und ja von dem was sie zuvor erläutert hatte, war diese ehrlich besorgt um das Wohlbefinden der ihr anvertrauten Kunoichi.
Also ging das Katzenmädchen nun wieder zurück in Richtung des Hotels... sie war weiterhin in einer eher depressiven Stimmung, denn eine Antwort auf ihre Fragen hatte sie nicht gefunden. Als sie vor dem Zimmer ankam öffnete sie die Tür nicht direkt, sondern klopfte an und wartete. Es schien zwar unnötig zu sein, aber sie hoffte dass Kumiko ihr aufmachte damit sie noch einmal selbst ein Wort an diese richten konnte ehe sie alle zusammen mit Shika wieder auf einem Zimmer vereint waren. Als Kumiko die Tür öffnete, sagte Natsu noch kurz mit gesenktem Blick: "Es tut mir leid. Das ich einfach so weggerannt bin... und ich wollte dich nicht beleidigen... ich wollte dich nur besser verstehen." Danach wartete sie kurz ab ob die Blondine ihr antwortete, bevor sie sich ihren Weg zu der vorbereiteten Bettrolle am Fenster bahnte.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Trotz ihres mangelnden sozialen Verständnisses klebte Kumikos Blick förmlich am Gesicht der Anderen, um hoffentlich irgendwelche Regungen zu erkennen. Nachdem sie aber selbst zur Stille neigte, wenn sie nicht gerade jemandem die Grundzüge der Welt erklärt, in der sie lebte, konnte sie Natsukos schweigen und den fehlenden Blickkontakt nicht recht interpretieren. Entsprechend überrascht war sie also, als die Andere aufstand und mit denkbar seltsamem Tonfall beschied, dass sie etwas Zeit für sich benötigte. Der Gedanke, ihr trotz anderslautenden Bittens zu folgen verharrte einige Sekunden in der blonden Birne, ehe er als sinnlos zurück in den Hintergrund geprügelt wurde. Im Moment kam es noch nicht darauf an, dass Natsuko einfach funktionierte, also sollte sie diese Freiheit haben, solange sie ihren Job machte, wenn es drauf ankam. Die Blondine lehnte sich, jetzt ohne Gesellschaft in dem kleinen Becken zurück und fragte sich, ob sie nicht vielleicht ein kleines bisschen zu hart mit der Neuen umgesprungen war. 'Wäre vielleicht klüger gewesen, damit noch ein paar Missionen zu warten.' Aber bis dahin hätte sich vielleicht schon das Leben selber darum gekümmert, dass sie zu einer Entscheidung unter Druck gezwungen gewesen wäre – und das hätte ein ungleich böseres Ende nehmen können, wie es bei ihr selber beinahe der Fall gewesen wäre. Es hatte Kumiko über acht Jahre gekostet, ihren Durst nach Rache unter Kontrolle zu bringen. Inzwischen war diese kein Thema mehr, jedoch hatte das bloße Verlangen danach dafür gesorgt, dass ihr heute nichts mehr blieb, als ihre Missionen, deren Erfüllung und vielleicht ein ehrenhaftes Ende in einer Konfrontation. Sie hatte nicht nur gesagt, dass sie für ihre Missionen lebte, sie waren tatsächlich das Einzige, was ihr noch einen Lebenszweck geben konnte.
Bevor Sie jedoch gänzlich in Depression versinken konnte, zwang sich der Blondschopf dazu, sich aus dem Wasser zu stemmen und sich ordentlich abzuwaschen. Danach kleidete sie sich ohne jede Eile an und hielt inne, als sie bei den beiden Bändern angekommen war, die sie schon so lange mit sich herumtrug, wie sie zurückdenken konnte. Ehrfürchtig betrachtete sie das alte, speckige, rote Stoffbändchen, das beinahe schon von alleine zerbröselte und die letzten Jahre, wie durch ein Wunder noch durchgehalten hatte. 'Du würdest mir vermutlich die Standpauke meines Lebens halten, wenn du noch bei mir wärst, hm?' Kumiko erwartete nicht wirklich eine Antwort, sie war tot und würde ihr keine Antwort mehr geben können. Sie riss ihren Blick von diesem Ding los und band es eilig um ihren linken Oberschenkel, worauf ein weiteres azurblaues und sehr viel neueres Bändchen folgte, das direkt unter dem Ersten befestigt wurde. Als sie das Badehaus verließ, verabschiedete sich die Taijutsuka zwar nicht freundlich, aber immerhin höflich an der Rezeption, um sie beide abzumelden und ihnen mitzuteilen, dass sie Ihren Raum herrichten und jemand anderem zuteilen konnten. Ohne irgendwelche Schlenker und Umwege begab sich die Blondine zurück zum Hotel, um dort zuerst ihren Fuma-Shuriken zu reinigen und zu pflegen uns dann den morgigen Ablauf mit Shika zu besprechen, die schließlich auch noch da war. Die Beiden klärten einen ganzen Haufen Details und die Zeit verging beinahe wie im Fluge, ehe es an der Tür klopfte.

Eine ganze Weile reagierte Kumiko gar nicht, aber nach einiger Zeit stand sie letztendlich doch auf, um nachzusehen, wer sich da meldete, nachdem kein Stimmchen durch die Tür drang, um es ihr auf diesem Wege mitzuteilen. Zwangsläufig musste sie feststellen, dass es sich um die verlorene Natsuko handelte. Dieser Umstand sorgte dafür, dass Kumiko, anstatt die Andere gleich einzulassen erst einmal zu ihr hinaus trat, sie mit einem langen Blick anschwieg, um sich anzuhören, was sie ganz offensichtlich zu sagen hatte. »Ich verstehe.« Damit begann Kumiko ihre Antwort: »Ich hoffe, du konntest deine Angelegenheiten ordnen. Sollte das nicht der Fall sein, solltest du wissen, dass ich mir darüber im Klaren bin, dass es sich bei bestimmten Dingen in unserem Berufsfeld um langwierige und schwierige seelische Prozesse handelt, die viel Zeit benötigen. Sofern es mir möglich ist, werde ich dir jedwede Frage, die du dazu an mich stellen magst nach meinem Wissen ehrlich beantworten, damit du deine Antwort so reibungslos wie möglich finden kannst. Wie bereits angemerkt, plane ich nicht, irgendwelche Geheimnisse zu haben.« Damit wandte sie sich letzten Endes um und trat zurück zu ihrem Platz, um ihre Planung abzuschließen und sich dann schlafen zu legen. Schließlich musste sie für ihr eigenes, tägliches Frühtraining noch etwas früher aufstehen, als die anderen Beiden.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Immer wieder diese scheinbar trockenen Antworten aus dem Mund der Blondine. Aber bildete Natsu sich das nur ein, oder konnte man auch diesmal zumindest eine gewisse Anteilnahme aus den Worten heraushören. Leider war es aber auch nicht so einfach für Natsuko, denn die meisten Fragen waren an sie selbst gerichtet und selbst wenn sie eine Frage bereits jetzt an die Blondine gehabt hätte, war sie sich nicht sicher ob sie schon bereit für die Antwort war.
Noch während sie an Kumiko mit weiterhin gesenktem Blick vorbeiging, sagte sie halblaut, so dass diese es vermutlich noch gerade so eben hören konnte, noch immer mit einem depressiven Tonfall "Danke.". Im Moment war dem Mädchen nicht nach vielen Worten, aber mit Glück würde dieses eine bereits die restliche Botschaft tragen. Ehrliche Dankbarkeit für das gemachte Angebot und dafür dass sie ihr keinen Vorwurf für das Weglaufen gemacht hatte.
Nun legte sie ihre Ausrüstung in einer Ecke ab und richtete sie nochmal ihre Bettrolle her und schaute noch einen Augenblick zu, wie Hideki es sich auf der Fensterbank bequem machte. Auch das Mädchen selbst mochte es einen freien Blick zu den Sternen in der Nacht genießen zu können, der Anblick durch ein Fenster war natürlich nur die zweite Wahl, aber immerhin besser als nix. "Ist es für dich leicht so zu sein?" flüsterte sie noch eine letzte Frage in den Raum, ohne sich sicher zu sein, dass die Empfängerin es wirklich hörte. Es bestand auch die Chance, dass selbst wenn sie die Frage hörte sie nicht wusste was Natsu damit meinte. An der Stelle war es aber eigentlich nur einer von ihren Gedanken, der sich den Weg an die Freiheit hart erkämpft hatte. Ob sie eine Antwort bekam war auch nicht weiter wichtig, als sie sich bereit zum Schlafen machte. Am Ende würde ihr niemand die Antworten geben können die sie brauchte, außer ihr selbst. Als sie sich hinlegte, drehte sie sich zum Fenster und blickte noch einige Zeit weiter in die Nacht. Sie war sich nicht sicher ob die anderen beiden Mädchen bereits schliefen, aber bevor sie ihre eigenen Augen schloss flüsterte sie nochmal in Richtung ihres Katers. "Ich glaub du wusstest bereits damals genau mit wem du dich eingelassen hast, nicht wahr? Ich hoffe du hast dich nicht falsch entschieden." Im Augenblick wusste das Katzenmädchen nicht mehr wohin mit ihr selbst, allerdings war sie auch noch nicht dazu bereit die Entscheidungen, darüber wie sie ihr Leben führen würde, jemand anderem zu überlassen.
Nun hatte sie jemanden entdeckt, der das verkörperte was sie sich selbst zum Ziel gesetzt hatte und war sich nicht mehr sicher ob sie diesem Vorbild entsprechen wollte. War Kumiko immer so stumpf? Oder gab sie sich nur so auf Missionen? Waren ihre zahlreichen Verletzungen der Grund dass sie so geworden ist, oder zeichneten diese nur ihre Erfahrung als Ninja ab, während sie selbst schon immer so gewesen war? Und die wichtigste Frage: Entsprach Kumiko wirklich dem Bild, das man von einem Ninja erwartete, oder war dies bereits eine verzerrte, fast schon bösartige, Karikatur von diesen Erwartungen?
All diese offenen Fragen bescherten dem Katzenmädchen alles andere als eine ruhige Nacht, aber die Suche nach ihrem eigenen Weg war auch keine einfache.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Bekam sie diese wirklich leise Frage Natsukos noch mit? Ja, bekam sie. Verstand sie sie auch? Nein, tat sie nicht. Die postwendende Antwort, die sie allerdings nicht laut aussprach, lautete unweigerlich: 'Wie zu sein?' allerdings hielt sich der Blondschopf nicht lange damit auf, über des Rätsels Lösung nachzudenken und versuchte bald in den Schlaf der Gerechten einzutauchen. Tatsächlich hätte Kumiko auch eine halbe Stunde später ins Bett gehen können, aber sie rechnete fest damit, dass der tierische Begleiter ihrer neuen Partnerin des Nachts einige Kapriolen schlagen würde und sie deshalb mehrfach aufwachen könnte, und hatte sich deshalb ein kleines Zeitpolster verschafft. Es erwies sich zwar als unnötig, aber wenigstens konnte sie ihre Vorbereitung zum Frühtraining ein wenig langsamer angehen lassen, als sie leise aufstand, um die anderen nicht zu wecken – noch nicht. Genau genommen gab es auch nicht viel vorzubereiten: Sie stand auf, legte ihr Bettzeug ordentlich beisammen, schlüpfte in ihren Kampfdress und legte ein paar Trainingsgewichte an Hand- und Fußgelenken an. Was hatte sie vor? In Ermangelung an extra dafür ausgelegten Orten, die man außer in einem Ninjadorf eben nirgends fand, wollte sie als Ausgleich einige Runden über den Hafen drehen und schwang sich in den Handstand, kaum dass sie die Türschwelle des Hotels überschritten hatte. Normal zu gehen wäre schließlich langweilig und würde zudem ihre Arme untrainiert belassen. Deshalb legte sie den Weg zu ihrer erwählten Trainingsstätte auf diese Art und Weise zurück. Den Rückweg wollte se übrigens auch so zurücklegen, wenn ihre heutiges Frühtraining ihr zu leicht sein sollte. Am Hafen angekommen, tat Kumiko nichts anderes, als knapp hinter der Wasserlinie, also auf dem Wasser oben drauf, einige Bahnen zu sprinten und den ersten Schiffen auszuweichen, die hier bereits für den Tag fertig gemacht wurden. Gestern hatte sie noch darauf bestanden, dass sie es mit dem Training nicht übertrieben und auch heute hatte sie nicht vor, sich zu verausgaben, und so bei ihrer Aufgabe eventuell nicht mehr voll da sein zu können. Deshalb drehte sie lediglich ein paar Runden und machte sich dann gleich wieder auf den Rückweg.

Zurück im Hotelzimmer, nutzte das Mädchen zunächst da Bad ausgiebig und schlüpfte in saubere Kleider, denn das gehörte schließlich zum Profi-Image dazu, nicht war? Zumindest ihren Abgang dürfte Hideki als einziger mitbekommen haben, schließlich haben die meisten Tiere erfahrungsgemäß einen eher leichten Schlaf und schrecken schnell auf. Nach ihrer Katzenwäsche – nein, Hideko blieb unangetastet – maß Kumiko die Sekunden genau ab und wirklich exakt um Punkt sieben Uhr räusperte sie sich deutlich: »Guten Morgen ihr zwei. Es ist sieben Uhr. Zeit in den Tag zu starten, denn wir haben eine Mission zu erfüllen.« Japp, sie war heute Morgen schon wieder genau so nett und rücksichtsvoll, wie sie den gestrigen Tag beendet hatte und daran schien sich auch in den kommenden Minuten nichts zu ändern. Der Zeitplan der Blondine war durchgeplant, aber dennoch überraschend liberal gestaltet. Eine ganze Stunde, vom Aufstehen, bis sie losschlagen sollten. Mehr als genug Zeit also, sich zu waschen, ordentlich zu frühstücken und seine Ausrüstung noch mal zu überprüfen, falls eine der beiden Anderen das für nötig halten sollte. »Ich werde dann unten beim Frühstück auf euch warten.« Das war ihre gesamte Begrüßung in ihrer ganzen Freundlichkeit. Wenn die Zwei auch irgendwann mal nach dem Frühstück sähen, würden sie eine kleine Auswahl Getränke nebst Gebäcken und, wie es sich für eine Hafenstadt gehörte, einigen Fischspeisen vorfinden. Der Raum war mindestens eben so heruntergekommen, wie der Rest ihrer Unterkunft auch, aber die Stühle und Tische hier würden die drei Fliegengewichte sicher so gerade eben noch ertragen.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Als Kumiko die beiden anderen Mädchen weckte, begann Natsuko nur langsam ihre Augen zu öffnen und blickte sich vorsichtig um. Dies reichte geradeso um noch den Rücken von der wieder herausstürmenden Blondine zu erkennen, welche sich mit den Worten »Ich werde dann unten beim Frühstück auf euch warten.« wieder verabschiedete. Für einen Moment verharrte die Vorstellung in Natsukos Kopf, dass ein aufgezogenes Uhrwerk innerhalb der Blondine verhinderte dass diese zur Ruhe kommen konnte. Aber der Gedanke half dem Mädchen auch nicht weiter und sie bewegte sich ohne aufzustehen erstmal zu ihrer Tasche in der noch einige Anziehsachen waren um sich direkt nach dem Waschen anziehen zu können. Den Weg zum Bad selbst legte sie dann aber doch in einem aufrechten Gang, wenn auch mit einem noch verschlafenen Gesichtsausdruck zurück.<Sie wartet unten beim Frühstück auf uns?> Allmählich begann sie die einzelnen Tatsachen zu verarbeiten, die auf dem kurzen Durchmarsch der Blondine durch das Zimmer geschehen waren. Dies war auch der Grund dafür, dass Natsu nun ein wenig mehr begann sich beim Waschen und Umziehen zu beeilen, denn irgendwie konnte sie sich Kumiko noch immer nicht als geduldig wartend vorstellen... auch wenn diese bisher nie tatsächlich genervt oder angespannt gewirkt hatte, wenn andere nicht mit ihrem Tempo mithielten. Als das Katzenmädchen das Bad verließ, konnte sie sich nun auch ihrem Kater widmen, der noch immer von der Fensterbank aus das Geschehen hier im Raum überwachte. "Morgen." begrüßte sie ihn mit einem schon etwas glücklicher wirkenden Ton. "Hmm.... so wie das Hotel aussieht sollten sie hier nicht verärgert sein, wenn du mit in den Speisesaal kommst, oder? Ich meine es würde mich nicht wundern, wenn wir hier einer Ratte begegnen..." Auch wenn ein Katzengesicht nicht viel Spielraum für verschiedene Gesichtsausdrücke lässt, konnte man dennoch ein leichtes Grinsen erkennen.

Als schließlich Natsuko und Hideki dann die Treppe herunter zu dem spärlichen Speiseraum gingen, konnte das Mädchen nicht davon ab zuerst die Speisen zu betrachten, bevor ihr Blick dann irgendwann auf Kumiko hängenblieb. "Achja... guten Morgen." erwiderte sie die Begrüßung der Blondine, die sie nur gerade soeben überhaupt beim Aufwachen wahrgenommen hatte. Wie viel Zeit war dazwischen vergangen? Bestimmt zwanzig Minuten... oder etwas mehr.... aber Kumikos Gemüt zu lesen war ohnehin eine Sache der Unmöglichkeit. Dementsprechend fasste Natsu nun auch den Beschluss es erst gar nicht mehr zu versuchen, solange diese sich nicht bei ihr selbst beschwerte. Nun widmete sie erstmal wieder ihre volle Aufmerksamkeit dem, wenn man es so nennen konnte, Frühstücksbuffet. <Klasse! Gebratener Fisch mit Reis!> Die anderen Gerichte wurden gar nicht mehr weiter beachtet nach dieser Entdeckung und das Katzenmädchen nahm sich dazu auch nur einen Becher den sie mit frischem Wasser auffüllen konnte. Danach setzte sie sich mit der Eroberung vom Buffet mit Kumiko an den Tisch und trennte den Kopf des Tieres bereits ab um diesen an Hideki weiterzugeben. Aber sie selbst wollte auch nicht komplett unhöflich sein ihrer Gesellschaft gegenüber und fing noch nicht selbst an zu Essen um noch auf Shika zu warten.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Ob man es erwartete, oder nicht: Tatsächlich saß Kumiko die gesamten gut zwanzig Minuten eisern und kerzengerade auf dem von ihr gewählten Stuhl im Speisesaal, um auf die anderen Beiden zu warten. Klar, in ihrem Kopf herrschte Hochbetrieb, aber davon sah man nicht all zu viel, wie sie da saß und kalt in der Gegend herumstarrte und vermutlich dem einen oder anderen Hotelangestellten unabsichtlich im Vorbeigehen einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. 'Was hat sie mit dieser Frage gemeint?' Nein, der Blondschopf hatte diesen halblauten Ausspruch kurz vorm Einschlafen nicht unter den Tisch fallen lassen. Allerdings hatte sie bis gerade eben andere Dinge zu tun, die zumindest kurzfristig Vorrang hatten. Jetzt aber saß sie lediglich in einem Raum herum und wartete, deshalb packte das Mädchen diesen Gedankengang wieder aus, um ihn im Licht des neuen Tages erneut einem Interpretationsversuch zu unterziehen. Dennoch entglitt ihr auch diesmal, was Natsuko mit ihren Worten gemeint haben könnte und musste sie zwangsläufig ruhen lassen, bis die Andere ankam und ihr vielleicht erklärte, was sie meinte. Als es dann endlich so weit war, krallte sich die Blondine einen Teller und antwortete auf den Gruß ihrer Partnerin lediglich mit einem Nicken. Langsam, gemessen und doch ziemlich bedacht schlenderte sie an dem Angebot vorbei, das ihr in dieser Kaschemme von einem Hotel geboten wurde, und war doch nicht schlecht über die Breite des Sortiments überrascht. »…«

Als sie sich nach einer knappen Minuten wieder auf ihren Platz zurückbegab hatte sich die Blondine mit Reis, Gemüse und einer kleinen Forelle eingedeckt. Dazu noch eine Tasse heißen, ungesüßten Grüntee und der Morgen war perfekt. Es stand ganz außer Frage, dass Kumiko der Anderen nicht ins Frühstück babbeln würde – sie babbelte insgesamt schon ziemlich wenig, aber bei solchen Gelegenheiten hielt sie sich noch etwas weiter zurück. Jedoch musste sie feststellen, dass Natsuko keine Anstalten machte, ihren Fang gleich an Ort und Stelle zu verspachteln, damit war eine Gesprächseröffnung doch wieder möglich. »…« Einen winzigen Moment dachte sie tatsächlich darüber nach, wie sie es idealerweise ansprechen sollte und ging die Sache dann im Kumiko-Style an »Was meintest du gestern Abend? Ob es für mich leicht sei, so zu sein? Wie zu sein? An mir geht leider völlig vorbei, was du meinst, so gerne ich dir auch eine vernünftige Antwort geben möchte.« Letzten Endes ging sie die Sache so direkt an, wie sie es am Besten konnte. Natsuko dürfte jetzt eine ziemlich klare Vorstellung davon haben, dass die Missionsleiterin es tatsächlich gut mit ihr meinte und es lediglich an den einzelnen Facetten der Kommunikation bei ihnen scheiterte. Ihre ausdruckslosen, grünen Glupschies hingen an den Gesichtszügen der anderen, um auch ja keine Emotionsregung zu verpassen, die irgendein unterschwelliges Detail offenlegte, ehe sie es ihr gleich tat und die für sie selber nicht brauchbaren Teile ihres fischigen Frühstücks unter den Tisch reichte.
Kumiko traute Katzen seit ihrer letzten Aufgabe nicht mehr so leicht, wie vorher, aber ein Grund, das Tier gleich hungern zu lassen, war das nicht – außerdem wäre es sowieso Verschwendung gewesen, die Rübe und Wirbelsäule des Wasserlebewesens einfach im nächstbesten Abfalleimer zu entsorgen. Shika würde sicherlich noch ihre Zeit brauchen, wenn sie beim Frühstück halbwegs vorzeigbar aussehen wollte. Bisher hatte sie einen ordentlichen, wenn auch übermäßig zurückhaltenden Eindruck hinterlasse. In Maßen war dieses Verhalten ja nicht verkehrt, aber ein bisschen mehr Selbstbewusstsein würde ihr ganz bestimmt nicht schaden. Darüber, wie sie damit umgehen sollte, würde sich der Blondschopf sicher auch noch so seine Gedanken machen, aber die Situation mit der Partnerin, die schon da war, erschien ihr zurzeit wichtiger. Würde sie sich erklären, oder nach Möglichkeiten suchen, Kumiko von der Fährte abzubringen?
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Ein wenig überrascht von der Frage der Blondine, überlegte Natsuko kurz ob sie sich nicht doch schnell den Mund vollstopfen sollte um ein wenig Zeit für eine Antwort zu gewinnen. Aber das war nur ein alberner Gedanke, der auch nur für den Bruchteil einer Sekunde in ihrem Kopf verharrte... "Genau genommen hast du mir gerade meine Frage beantwortet." antwortete sie scheinbar ein wenig enttäuscht. "Aber warte mal einen Moment... vielleicht kann ich dir zeigen was ich meine...." Mit diesen Worten verließ das Katzenmädchen den Tisch und steuerte ein weiteres Mal auf die Sachen zu die das Hotel zum Frühstück anbot. Als erstes schnappte sie sich einen kleinen Teller auf dem sie ein wenig Reis, gerade genug für 2-3 Happen, packte. Nun warf sie nochmal einen kurzen amüsierten Blick über die Schulter zu Kumiko, ob diese sich auf ihren Plan einlassen würde? <Hmm... irgendeine Reaktion werde ich schon bekommen... selbst wenn sie sich dagegen wehrt.> Nun ging Natsu rüber zu den Soßen und Gewürzen, zuerst schien sie scheinbar über ihre Optionen zu überlegen, bevor sie fast alles dem Reis untermischte, so dass es zu einer Masse wurde von der man unmöglich sagen konnte "was" wirklich alles an dieser Mahlzeit beteiligt war. Nachdem dieses Werk vollendet war, probierte sie selbst den ersten Happen woraufhin ihr die Gesichtsmuskeln förmlich entglitten. <Bah! Ekelhaft!> Aber noch bevor sie sich umdrehte, schluckte sie den Reis noch schnell runter und setzte ein fast schon übertrieben freundliches Lächeln auf. Vielleicht hatte das Mädchen aber auch ein wenig zu viel Spaß an ihrem Plan nach dem gestrigen Training.
Nachdem sie sich zurück an den Tisch mit Kumiko gesetzt hatte, schob sie den kleinen Teller rüber zu Kumiko. "Hier probier mal..." Natsu freute sich ein wenig über den Gedanken, dass Kumiko gleich wahrscheinlich das erste Mal seitdem sie unterwegs waren eine größere Gesichtsregung als eine gehobene Augenbraue zeigen würde. Obwohl der Plan etwas gemein war, machte sie aber auch keinen feindseligen Eindruck, schließlich versuchte sie damit Kumiko wirklich etwas zu verdeutlichen. Diesmal ruhten die Augen des jungen Katzenmädchen auf dem Gesicht der Anführerin um auch wirklich nichts zu verpassen, während sie nochmal überlegte ob in ihrer kurzen gemeinsamen Vergangenheit Kumiko schon mal so gewirkt hatte als ob sie sauer auf Natsu war. Eigentlich war der Plan ziemlich risikofrei, würde er fehlschlagen hätte sie nur eine verwirrte Blondine vor sich sitzen, was auch nichts Neues mehr war. Im schlimmsten Fall würde vielleicht noch eine Belehrung über die korrekte Komposition von Nahrungsmitteln folgen oder so etwas.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Dass Natsuko eine Schwäche für seltsame Spielchen hatte, hatte Kumiko bisher nicht geahnt, entsprechend ratlos stand sie auch der Antwort gegenüber. 'Ich hab … sie schon beantwortet?' Wa? Sie hatte doch schlicht gar nichts gemacht, und irgendwie war es ihr dabei scheinbar gelungen, der Anderen mitzuteilen, was diese hatte wissen wollen. Wenn sie sich dazu hätte hinreißen lassen, ausnahmsweise mal eine Reaktion zu zeigen, hätte sie innerhalb von Sekunden vermutlich keinen Platz mehr in ihrem Gesicht gehabt, all diese Fragezeichen unterzubringen, die ihre Verwirrung ausdrücken mochten. Der kühle, leere Blick folgte der Anderen dennoch, die irgendwelche Dinge auf ein Tellerchen füllte, und sie zwischenzeitlich irgendwie komisch ansah. Was hatte das Katzenmädchen vor? Die Blondine beobachtete sie weiter und bekam so zwangsläufig einen Ausläufer der Ekelreaktion mit, die sich in ihrem Rücken lediglich als ein plötzliches Zucken zeigte. Warum Natsuko zuckte, konnte sie natürlich aus ihrer Position nicht feststellen und musste sich einfach damit abfinden, dass sie eine solche Reaktion gezeigt hatte, ehe sie sich freundlichst lächelnd zu dem Blondschopf umdrehte, zum Tisch zurückkehrte und ihr einen Teller mit einer bräunlich-gelben Reis…masse vor die Nase stellte. Unfähig, dieses Lächeln der Anderen irgendwie einzuschätzen, beäugte sie den Teller mit „Nahrungsmitteln“ zunächst misstrauisch aus dem Augenwinkel und überlegte eine ganze Weile, worin der Sinn der Aufforderung lag, doch mal etwas davon zu probieren. Einen kurzen Augenblick dachte sie allerdings noch darüber nach, dass Shika noch immer nicht da war und es vielleicht doch höflicher wäre, damit auf sie zu warten. Aber, und das war hier die Hauptsache, es ging hier ganz offensichtlich nicht darum, früher mit dem Frühstück anzufangen, sondern darum, irgendwas zu demonstrieren (was auch immer das sein sollte). Genau das war es am Ende, was ihre Bedenken aus der Welt schaffte und Kumiko veranlasste, noch immer mit dem gelegentlichen, misstrauischen Blick in Richtung Natsuko nach ihren Stäbchen zu greifen, diese in diesem seltsamen Konglomerat mit Reis zu versenken und eine gute Löffelspitze von diesem Zeug herauszuheben.

»…« Noch immer hatte sie keine Ahnung, was sie erwartete, aber wirklich herausfinden würde sie es sicher nicht, solange sie nicht wirklich probierte, also tat die Blondine, was sie tun musste: Langsam öffnete sich ihre Futterluke zuerst einen Spalt weit, aber mit der Zeit genug, diesen Klops so gerade eben in ihren Mundinnenraum einzulassen. Kaum hatte der Klumpen ihre Lippen passiert, breitete sich der Geschmack schon flächendeckend aus und wartete darauf, von ihren Rezeptoren verarbeitet zu werden. Sauer, scharf, süß und noch viel mehr Eindrücke zugleich stürmten auf das matschige, sowieso schon überforderte Gehirn der Blondine ein und versuchten sich gegenseitig an Intensität zu überbieten. In der Folge fand im Mund des Mädchens postwendend eine wahre Geschmacksdetonation ihren fulminanten Höhepunkt, dessen Ergebnis es tatsächlich schaffte, Kumiko vergessen zu lassen, ihre Stäbchen wieder aus dem Mund heraus zu ziehen. Ohne sich nennenswert zu bewegen, wanderten ihre Pupillen zunächst hinab auf ihre Stäbchen, deren Spitzen noch immer zwischen Kumikos Kauwerkzeugen hingen, hinüber zu Natsuko, die dieses Schauspiel vermutlich genauestens beobachtete und dem Teller, dem sie diese Ausgeburt eines Nahrungsmittels hatte entringen können. 'Was will sie damit erreichen?' Bis auf diese Blicke gab es von der Taijutsuka trotz dieser äußerst widrigen Umstände keinerlei Reaktion. Diese ertrug diesen Fremdkörper in ihrem Mund so gut es ging, während ihr aufging, dass es sich um irgendeine Form der Bestrafung handeln musste. 'Was auch immer ich falsch gemacht habe. Ich werde die Verantwortung dafür übernehmen!' Eisern schluckte sie diesen undefinierbaren Kloß hinunter, warf einen langen Blick auf den Rest des Tellers beziehungsweise dessen Inhalt und warf sich gleich den nächsten Happen in den Mund. Die schiere Größe und fülle dieses ekligen Dings trieb ihr beinahe die Ekeltränen in die Augen; dennoch strengte sie sich wirklich an, ihre Gesichtszüge unter der gewohnten, perfekten Kontrolle zu halten, nicht wirklich genießend, aber determiniert die Aufgabe zu meistern, dieses Tellerchen zu leeren! Sie brauchte gute drei Bissen, um dieses Ungetüm zu verspeisen – drei Bissen, die sich ob des echt widerwärtigen Geschmacks als echte Herausforderung darstellten und die nahelegten, dass Natsuko offenbar versuchte, ihre Teamleiterin umzubringen. Aber zum Glück war es irgendwann ausgestanden und Kumiko reagierte darauf, indem sie ihre Stäbchen demonstrativ an die Kante des Tellerchens lehnte, ihren eisigen Blick auf Natsuko richtet, ihren Kopf ein wenig zur Seite neigte und ihr mitteilte: »Mir ist nicht klar, was du mit dieser Personifizierung der Widerwärtigkeit zu erreichen plantest. Ferner steht deine Erklärung noch immer aus.« Den Versuch, die Blondine zu vergiften unterschlug sie dabei großzügig.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Als die Essstäbchen einige Zeit im Mund der Blondine verharrten, hatte Natsuko schon ein kleines Gefühl des Erfolgs verspürt, welches sich aber prompt wieder legte als diese danach das zusammengeworfene "Gericht" komplett aufaß. <Was machst du da?> dachte sich Natsu nur kurz, ehe ihre Missionsleiterin erfolgreich die Stäbchen auf dem geleerten Teller platzierte. Nachdem diese dann auch noch erklärte dass es sich wohl um das widerlichste Gericht handelte, was sie jemals bekommen hatte, konnte das Katzenmädchen nicht mehr anders als die Kumikos Frage zu übergehen um ihre eigenen Gedanken schnellstmöglich loszuwerden. Sie warf nochmal einen leicht entsetzen Blick auf den leeren Teller bevor sie die Blondine entgeistert betrachtete. "Warum hast du das gemacht? Für einen Moment habe ich geglaubt du hast keine Geschmacksknospen im Mund.... aber du selbst sagst doch auch, dass es absolut widerwärtig war..." Nach einer kurzen Atempause ergänzte das Mädchen noch: "Das hatte niemand von dir verlangt... ich habe gesagt "Probier mal". Welchen Grund hast du gehabt das komplett aufzuessen, wenn du dich damit offensichtlich selber quälst?" Noch bevor Kumiko zu einer Antwort ansetzen konnte, erinnerte sie sich dass sie der Blondine noch eine Erklärung schuldete... "Aber das war eigentlich auch der Punkt auf den ich hinauswollte. Es fällt dir ja offensichtlich nicht schwer deine Meinung über das Essen zu sagen... wieso zeigst du es dann nicht auch? Es ist ja nicht so, dass du daraus ein Geheimnis machen wolltest... war es nicht für dich schwierig all das zu unterdrücken? Willst du mir wirklich sagen, dass dir das alles leicht fällt?" Auch wenn Natsuko damit eigentlich schon mit ihren eigenen Fragen durch war, wollte sie dem Ganzen doch noch ein paar weitere Worte anhängen. "Mir ist klar dass es gemein war zu versuchen von dir eine Reaktion auf diese Art hervorzulocken.... wenn es auch offensichtlich gescheitert ist. Ich will ja auch nicht sagen, dass dein Weg falsch ist und es anders richtig wäre... ich frage mich nur ehrlich: Fällt es dir so leicht das alles abzuschalten? Ist es für dich so normal, dass du nicht mal in die Verlegenheit kommst dir eine "Pause" davon zu gönnen? Ich meine jetzt gerade hast du doch gar nix dadurch gewonnen, dass niemand einen deiner Gesichtsausdrücke hätte lesen können..." Das Mädchen wirkte ehrlich irritiert und überrascht durch die nicht vorhandene Reaktion Kumikos und starrte förmlich auf ihre Stirn, als ob sie liebend gerne in das Gehirn von dieser blicken würde um mehr über sie zu lernen.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Irgendwie schien das auch nicht ganz richtig gewesen zu sein, denn Natsuko gefiel es ganz offensichtlich gar nicht, dass die Blondine ihre Bestrafung einfach so angenommen hatte. Vielleicht hatte sie sich in dem Sinn und Zweck dieser Geschmacksverirrung getäuscht, vielleicht war der Grund dafür, dass ihr dieses Teil vor die Nase gesetzt worden war, ein ganz Anderer? Eigenfolter war jedenfalls nicht in Ihrem Sinne und das musste einfach klargestellt werden: »… A-« Kumiko hielt inne, die Andere hatte offensichtlich noch mehr zu erzählen. Jetzt erst wurde ihr also eröffnet, worauf diese Geißel der Geschmacksnerven hinauslaufen sollte – darauf, dass sie eben einfach ein Profi war. Super. Ihrer Partnerin das zu erklären, dürfte eine ganze Menge Atem erfordern, den Kumiko sich deshalb an dieser Stelle zu sparen gedachte. Stattdessen sollte sich Natsuko erst mal austoben, alles sagen, was sie dazu zu sagen plante, damit sie hoffentlich zumindest ein bisschen redemüde war, wenn Kumiko am Zug war … denn das würde, wenn es nicht schon eine wahre Textwand würde, zumindest ein Drops sein, der sich als schwer zu schlucken erweisen mochte. Der Blondschopf hatte das Gefühl, dass die „Tirade“ sich ihrem Ende näherte, als die andere vom Abschalten der emotionalen Reaktionen begann, und holte vorsorglich schon mal tief Luft. Jetzt würde es schwierig, denn kaum, dass das Katzenmädchen geendet hatte, sprang die Taijutsuka beinahe nahtlos ein, ehe sich eine seltsame Stille hatte herausbilden können. Das bedeutete, sie musste über das zuletzt Gesagte nachdenken und gleichzeitig schon ihre Antwort ausformulieren – na wenn das mal gut ging:

»Zuerst sehe ich mich dazu gezwungen, dass es völlig selbstverständlich ist, dass ich über Geschmacksknospen verfüge, wie jeder Andere auch. Deren Vorhandensein hat dazu beigetragen, unserer Spezies seit ihrer Existenz mit ihrer unscheinbaren, aber wichtigen Funktion das Überleben zu sichern. Die Frage, ob ich über solche Knospen besitze, ist also selbstredend völliger Blödsinn, obgleich ich zugeben muss, dass ich mir das Fehlen derselben in der Tat für einen kurzen Augenblick herbeigesehnt habe.« So kalt sie sich auch geben mochte: Hinter dieser Stirn passierte eine ganze Menge und das umfasste auch solche komischen Dinge, wie Emotionen. Dass diese ihren Weg in die Mimik des Mädchens nicht fanden, war eine komplett andere Geschichte. Und zwar eine, die vermutlich selber einer ausgedehnten Erklärung bedurfte, aber trotzdem wollte die Blondine zuvor noch eine andere Sache klargestellt wissen: »Der Grund, aus dem ich den Teller leerte, ist jener, dass ich die Tatsache, dass du mir etwas derart Ekelerregendes vorgesetzt hast, als Bestrafung empfunden habe. ‚Als eine Bestrafung für irgendein Fehlerverhalten; sei es dafür, dass ich nicht grinsend über die erstbeste Blumenwiese mit dir tänzele, oder dafür, dass ich dich gestern Abend am Strand wirklich gefordert habe, um deine Fähigkeiten kennenzulernen. Vielleicht auch dafür, dass ich dir gegenüber bisher beinahe ausschließlich Missfallen geäußert habe. Es war mir ein Anliegen, dir zu zeigen, dass ich deinen Unmut über diese Situationen annehme und in Zukunft bedachter handeln werde. Da das aber nicht der Kasus Knacktus war, wie du mir soeben eröffnet hast, war es in der Tat völlig unnötig, den Teller vollständig zu leeren.« Das war der einfache Teil. Ab hier waren alle Reaktionen Natsukos drin. Sei es wütendes Geschrei, peinliche Stille oder sämtliche Facetten dazwischen.

Kumikos Blick suchte ohne Umschweife den der Anderen, einfach um zu verdeutlichen, dass sie hier ganz besonders aufpassen sollte und sich besser bemühte, das Folgende nicht komplett falsch zu verstehen: »Ob mein Weg der Richtige für dich ist, wage ich zu bezweifeln. Tatsächlich habe ich noch nicht einmal Gewissheit darüber, ober das Richtige für mich ist. Ich bin in der Lage, mich mit meinem Weg zu arrangieren – die Gründe dazu werde ich dir später eröffnen. Es ist allerdings ein Fakt, dass dein Leben ganz anders aussieht, als meines und dort liegt das Problem. Wenn du nach dieser Mission nach Hause zurückkehrst, kannst du möglicherweise deinen Eltern, Geschwistern, Onkeln, Tanten oder einem ganzen Haufen Katzen erzählen, was für einen seltsamen Teamleiter du hattest, wie er dich willkürlich abends am Strand an der Nase herumgeführt hat, dich nicht bei jeder Gelegenheit angegrinst hat, oder tatsächlich von dir wollte, dass du dich anstrengst. Bei mir ist das nicht der Fall. Wenn ich die Tür zu meinem zuhause öffne, begrüßt mich eine Menge abgestandener, trockener Luft, vielleicht ein Glas, das ich vor meinem Aufbruch nicht mehr gespült habe und das war es dann.« Der grünäugige Blondschopf hielt einige Sekunden inne, um Natsuko zu ermöglichen, das Gesagte auch ganz wirklich zu begreifen. Trotzdem wollte sie zügig fortfahren, damit ihre Partnerin nicht auf die Idee kam, so was wie Mitleid zu entwickeln: »Was ich damit sagen will, ist Folgendes: Für dich ist es selbstverständlich, dich dafür einzusetzen, dass diejenigen, die dir nahestehen, am Leben bleiben, oder stolz auf dich sind, oder vermutlich sogar beides. Vielleicht ist dein gesamtes Leben darauf ausgerichtet, so zu werden, wie sie es sind, sie vielleicht damit zu beeindrucken, was für ein Toller Shinobi aus dir wird – missversteh mich an dieser Stelle nicht: Das ist ein gutes Ziel!« Ihre kalten, grünen Augen wandten sich von der Anderen ab, deren Kopf man vermutlich bereits qualmen sah, um nach ihrem Grüntee zu suchen. Bedächtig nahm sie einen großen Schluck aus dieser warmen Tasse, ehe sie ihre Ansicht weiter darlegte: »Wenn du stark werden willst, um deine Lieben zu beeindrucken, dann ist das dein Weg. Wenn du nur Erfahrung als Ninja sammeln willst, um später meinetwegen eine ausgezeichnete Katzenzüchterin zu werden, dann ist das dein Weg. Mein Weg allerdings würde dir nicht guttun. Er würde dafür sorgen, dass du dich selbst all der Dinge beraubst, die dir im Augenblick das Wichtigste sind. Vielleicht musst du verstehen, wieso ich diesen Weg gewählt habe, um zu begreifen, dass er dir wirklich nicht guttut. Allerdings gehe ich davon aus, dass das im Augenblick nicht förderlich wäre und wir das besser zu einem späteren Zeitpunkt klären, wenn wir uns nicht gerade auf eine Mission konzentrieren müssen.«

Sie hatte keinen Augenblick zu früh geendet, denn genau jetzt erschien Shika auf der Bildfläche. Vielleicht noch ein wenig verschlafen näherte sie sich den Beiden an, die selbstverständlich begrüßt wurde. Nur wenige Sekunden später war zumindest die Blondine in ihr ausgewogenes Frühstück vertieft.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Was konnte Natsuko groß machen außer still dazusitzen? In dem Moment war es eigentlich bereits ein Wunder, dass ihr Mund nicht offenblieb nach diesem nahtlosen Übergang und der nachfolgenden Informationsflut. Die Belehrung darüber dass auch Blondie Geschmacksknospen im Mund hatte war natürlich vollkommen unnötig und selbst dafür viel zu detailliert und lang. Warum sie den Teller geleert hatte? Ein Missverständnis? Wenn Natsu überlegte, lag Kumiko damit dass es eine kleine Strafe oder eher ein Streich sein sollte nicht falsch, aber ohne einen anderen guten Grund hätte das Katzenmädchen sich auch dazu zumindestens noch nicht verleiten lassen. Und selbst wenn... sie hatte niemals damit gerechnet, dass ihre Anführerin demonstrativ den Teller leerte. Aber wollte sie nun weiterhin "bedachter handeln"? Oder hat sich der Punkt nun ins Nichts aufgelöst, wo es doch keine Bestrafung war? Eigentlich war es auch nicht so wichtig, Natsuko hatte ein paar Schrammen abbekommen und beim sogenannten Training nichts beigebracht bekommen, aber naja das war auch kein Drama. Vielleicht sollte die einzige Lektion tatsächlich sein, dass sie noch sehr unerfahren ist und im Ernstfall auf sich aufpassen sollte. Sie war nie wirklich böse auf ihre Teamleiterin gewesen, wenn es auch zwischendurch für sie frustrierend gewesen ist. Nachdem dieser Teil des Gesprächs abgehakt war, wirkte Natsuko eigentlich schon fast wieder desinteressiert an dem was die Blondine ihr erzählte und begann mit ihren Stäbchen im eigenen Reis ziellos rumzustochern, das war nicht wirklich eine Antwort die Natsu hören oder wissen wollte.
Als Kumiko plötzlich aber Natsuko fokussierte, hatte diese wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Wollte diese die Unaufmerksamkeit des Katzenmädchens mit dem Blick bereits anmahnen? Vielleicht, aber nun bekam das Mädchen das erste Mal die Antwort die sie suchte, oder einen Teil davon, oder zumindestens Kumikos persönliche Meinung... aber egal was es war, es brachte Natsu einen, wenn nicht mehrere Schritte weiter in ihren eigenen Überlegungen. Nach dieser Erklärung war es fast schon in Natsukos Kopf wieder untergegangen, dass die Blondine ihr gerade erklärt hatte, dass diese niemanden mehr hat der auf sie warten würde. Um daran zu denken hatte das Mädchen zu viele Sachen bekommen über die sie selbst weiter nachdenken musste. Aber im Wesentlichen ließ es sich für den Augenblick darauf zusammenfassen: Kumikos Weg war ihr eigener Weg und Natsuko müsste ihren eigenen finden.
Was aber noch interessanter war, waren die Worte »Mein Weg allerdings würde dir nicht guttun. Er würde dafür sorgen, dass du dich selbst all der Dinge beraubst, die dir im Augenblick das Wichtigste sind.« Bisher war sich Natsu der Meinung, dass ein gut funktionierender Ninja so emotionslos wie Kumiko werden müsste. Aber diese hatte ihr gerade erklärt, dass dies unmöglich der Weg von Natsuko sein könnte. Aber was war ihr selbst das Wichtigste? Wie kam es dass ihr roboterhaftes Gegenüber es erkannte und sie selbst nicht? War das Katzenmädchen in ihren Augen bereits eine Verfechterin der Emotionen geworden? Stimmte das? Ganz abstreiten konnte sie es natürlich nicht, da sie Kumiko bisher immer wieder anfeindete, gerade weil diese gefühlslos gehandelt hatte. Zum Abschluss der Rede bedankte sich Natsu mit einem kurzen Lächeln, bevor sie es der Blondine gleichtat und kurz Shika begrüßte, bevor sie sich selbst, noch immer nachdenklich, in ihr Frühstück vertiefte. Als Shika sich dann auch zum Buffet aufmachte, ergänzte Natsuko ohne vom Teller aufzuschauen noch kurz in einem tiefen zufrieden Ton: "Danke."
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Schön. Es schien, als wäre Kumikos Standpunkt ausnahmsweise mal so angekommen, wie sie es tatsächlich auch vorgehabt hatte. Zumindest hoffte die Blondine, dass es das war, denn ihre Partnerin schwieg bedächtig vor sich hin. Das tat sie zwar irgendwie öfters, aber immerhin stand Natsuko nicht wieder auf, um mit dem dramatischen Appell, ihr nicht zu folgen, irgendwohin zu verschwinden. Tatsächlich schien ihr das, was die Taijutsuka ihr da in die Rübe gehämmert hatte, auch irgendwas zu bringen, denn sie … bedankte sich tatsächlich? Die Augenlider der Missionsleiterin klimperten auf die Worte des Dankes hin einen kurzen Augenblick lang verwirrt, kehrten jedoch bald in ihre gewohnte, neutrale Position zurück: »…« Vielleicht wäre es jetzt klug, irgendwas Nettes zu sagen, aber spätestens nach ihrem letzten Wortschwall dürfte das Katzenmädchen keine besonders emotionalen Reaktionen mehr von dem Blondschopf erwarten, wenn es auch nur halb zugehört hatte. Trotzdem musste Kumi irgendwas sagen und ihre Rübe rauchte förmlich, was auf diese einfache Geste denn am besten zu entgegnen sei. Der kalte Blick der tiefen, grünen Augen saugte sich förmlich an dem Rand ihres fertig eingedeckten Tellers fest, ehe ihr tatsächlich die perfekte Antwort einfiel: »Gern.« Es stand völlig außer Frage, dass sich dieses Wort, von ihr geäußert, nicht nur ein kleines bisschen seltsam anhörte, sondern vermutlich auch noch ganz und gar unerwartet kam. Zwar ließe sich hier argumentieren, dass sie das Überraschungsmoment ausspielte, das mit eine der effektivsten Waffen eines Ninja darstellen sollte, aber letztendlich wäre das totaler Schwachsinn – Kumiko antwortete schlicht, weil sie die Notwendigkeit sah, dies zu tun.
Nicht ganz eine Minute, nachdem Shika zum Frühstücksbuffet aufgebrochen war, kehrte diese auch mit einem Tee, Reis und selbstverständlich auch irgendeinem Fisch an den Tisch zurück. Nachdem diese letzte Barriere der Höflichkeit endlich auch wegfiel, konnten die Drei doch jetzt tatsächlich endlich mit dem Frühstück beginnen. Wie ihr Frühstück letzten Endes schmeckte, war Kumiko sch- piepegal, es reichte, um sie satt zu machen und mit einer guten Portion der Nährstoffe zu versorgen, die sie über den Tag bräuchte. Reis, Fisch, Gemüse und Tee zum Runterspülen – mehr brauchte das Mädchen nicht, um mit ihrer Nahrung zufrieden zu sein, aber es bot sich hier an, wo sie gerade zusammensaßen, die Tagesplanung verkürzt noch mal zu wiederholen: »Shika-chan. Dein Ziel wird Igarashi-san sein. Versuche, noch ein paar mehr Informationen aus unserem Klienten herauszuholen. Sollte das nicht möglich sein, bietet sich sicher auch der ältere Herr an, der mit ihm im Haus zu leben scheint.« Das war so ziemlich alles, was Kumiko der anderen mitzuteilen hatte. So unsicher dieses Ding auch war, sie hätte sicher bessere Karten, hier irgendwelche Infos für sie herauszukitzeln, als die anderen Beiden. »In der Zwischenzeit werden Natsuko und ich die anderen Händler am Hafen befragen und vielleicht später noch den Markt ins Visier nehmen. Je nachdem, was sich ergibt.« Noch immer kam es dem Blondschopf reichlich spanisch vor, dass das Treiben in dieser Stadt derart geschäftig war, wo ihnen doch die Gefahr von Piratenübergriffen als erdrückend groß dargestellt wurde. 'Irgendwas stinkt doch ganz gewaltig an dieser Geschichte hier. Da hängt noch was dran. Aber was?'
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Natsu war bereits mit ihrem eigenen Essen beschäftigt und bekam gar nicht die Reaktion der Blondine mit, welche für ihre Verhältnisse von dem einfachen Dank überwältigt war und nach der korrekten Antwort in jeder Ecke ihres Hirns suchte. Dadurch blickte das Katzenmädchen auch kurz mit leicht verwundertem Blick auf, als ein wenig verzögert die Antwort »Gern.« zurückkam. Was ihr nur nebenher auffiel, war dass Kumiko auch nach der widerlichen Portion Reis vorher, ihrem aktuellen Gericht nur wenig Zuneigung schenkte und auch dort kein großes Vergnügen dran fand oder wenigstens ein Ausdruck von Erleichterung in ihr Gesicht geschrieben stand. Eigentlich war es ja auch egal, denn die Blondine hatte ja eigentlich Recht... Natsuko musste ihren eigenen Weg finden und da half es nicht sich weiter über das sonderliche Verhalten von Kumiko zu wundern.
Als ihre Missionsleiterin nun wieder ihren Mund anderen Aufgaben widmen konnte, begann diese noch einmal den beiden anderen Mädchen ihre Aufgaben zuzuteilen. Der Plan sah es eigentlich nur vor die anderen Händler der Umgebung auszufragen... aber warum das eigentlich? Die Schiffsroute auf denen man den Piraten begegnen konnte sollte ja eigentlich bereits ihr Auftraggeber zur Verfügung gestellt haben und wenn es sich nicht auf eine Route beschränkt würde es ja bereits ausreichen, wenn die drei Ninjas eines seiner Schiffe begleiten, da sie ja mittlerweile ohne Ausnahme attackiert werden. Warum also noch weiter im Trüben rumstochern? Natsu war ein wenig irritiert, wusste aber genau dass die Blondine nichts grundlos tun würde. Sie blickte sich nochmal um... ziemlich leerer Speisesaal, nicht zu viel neugierige Ohren um sie herum... "Warum befragen wir die andern Händler? Sollte es nicht bereits offensichtlich sein, wie wir die Piraten finden können?" Bevor Kumiko abermals zu einer Antwort ansetzen konnte, ergänzte das Katzenmädchen nochmal etwas leiser, denn irgendwo würde sich immer ein etwas zu neugieriger Zuhörer finden... "Vermutest du, dass nur speziell nur dieser Händler von den Piraten angegriffen wird?"
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Alles klar, die Aufgaben waren verteilt und es konnte weitergehen. Kumiko schob den leeren Teller ein wenig von sich und wartete geduldig darauf, dass die beiden Anderen ihr Frühstück beendeten. Der Einwurf des Neulings war berechtigt, aber die Blondine wollte diese Angelegenheit dennoch lieber erst draußen klären. Deshalb schwieg sie gemessen vor sich hin und wartete lieber. Vermutlich wollte sie sich allerdings einfach etwas Zeit verschaffen, Natsukos Gedankengängen zu folgen, die sich relativ schnell zusammen gepuzzelt hatte, dass da etwas nicht stimmte, obwohl sie von den Beobachtungen des Vortags nicht viel mitbekommen haben dürfte. Sie hielt ihre Tasse ruhig mit beiden Händen fest und nippte gelegentlich an ihrem Tee, zeigte ansonsten nicht viele Regungen, die irgendeinen Rückschluss darauf zuließen, was hinter dieser Stirn gerade vor sich ging. Das Hafengelände machte ihr allerdings einige logistische Sorgen: 'Welche Route sollten wir am besten gehen, um zumindest die Laufwege kurz zu halten.' Ein Luxusproblem, aber eines, an dem die Teamleiterin angestrengt hing. Perfektion war schließlich alles! Letzten Endes musste sie sich damit abfinden, die Wege dynamisch wachsen zu lassen, denn ihr war weder spontan der komplette Gassenplan der Hafenanlage eingefallen, noch hatte sie auch nur damit angefangen, so etwas, wie eine Route zu planen.

Als dann auch wirklich alle Drei mit ihrem Frühstück abgeschlossen hatten, brachte Kumiko ihr Tablett an die dafür vorgesehene Stelle und strebte dem Ausgang entgegen. Shika hatte ihre Aufgabe und Natsuko wurde auch bescheid gegeben, dass sie zusammen mit dem Blondschopf die Händler unter die Lupe nehmen sollten. Die Dritte im Bunde machte sich sofort auf, Igarashi-san in die Mangel zu nehmen, sodass das Katzenmädchen und sie selber übrig blieben und den Weg zum Hafen anzutreten hatten. Die Taijutsuka trat ihren Weg nahtlos und vor allem zunächst schweigend an, in der Annahme, die Andere würde ihr schon folgen. Geduldig und doch ein wenig langsam folgte sie den verwinkelten, engen Gassen, die das Markenzeichen einer alten, gewachsenen Hafenstadt waren, beobachtete unterwegs das Treiben der Arbeiter, die langsam aber sicher auch in Richtung der Lebensader dieses Ortes aufbrachen, um ihr Tagewerk zu verrichten und wandte sich schließlich im Gehen um. Ihr stechender Blick fand Natsuko, maß sie einen kurzen Moment ab, ehe sich ihre schmalen Lippen teilten: »Du hast nicht unrecht. Ich schätze, dass wir früher oder später darauf zurückgreifen werden, sie zu uns kommen zu lassen.« Während sie sprach, hielt Kumiko nicht an, verlangsamte aber ihr Tempo ein wenig, um sowohl sich selber, als auch der Anderen etwas Raum zum Antworten zu geben: »Mich interessiert allerdings, wie du darauf kommst, dass dieses Piratenproblem nur diesen einen Händler betrifft. Es ist nicht widerlegt, aber bestätigt ist es auch nicht.«
Es interessierte die Blondine wirklich, was ihre Partnerin dazu zum Besten geben würde. Beinahe so sehr, wie die Antwort auf die Frage, welchen Händlertypen sie heute Morgen wohl über den Weg laufen würden. Vermutlich würde sie es mit hochnäsigen Alteingesessenen zu tun bekommen. Mit ambitionierten Neulingen, mit kalten Mathematikern. Aber eine Garantie gab es nicht. Völlig zufällig, ohne dass es dafür einen Auslöser gab, fiel Kumiko gleich noch eine Sache ein, die bisher noch völlig ungeklärt war: 'Was kann eigentlich Hideki?' Laut Natsukos Angaben, waren die beiden Partner, aber von einer mehr oder weniger ungeplanten Kratzattacke hatte die Blondine bisher noch nicht viel von dem Tier gesehen … Da würden sie vermutlich demnächst auch noch ein Gespräch drüber führen müssen.
 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Nachdem sich Natsu und auch Hideki über das Essen hergemacht hatten, beäugte diese noch einmal ob Reste beim Kater übergeblieben waren und platzierte diese ebenfalls auf ihrem Tablett, bevor sie der Blondine folgte, die Reste entsorgte und das Tablett an der entsprechenden Stelle ablegte. Kumiko ging, zur Überraschung Natsukos, nicht erst mal wieder zurück an den Sitzplatz, sondern bewegte sich direkt zielstrebig zum Ausgang des Hotels. Etwas überrollt von der Tatsache, dass ihre Anführerin gerade scheinbar aufbrechen wollte, ging Natsuko im Kopf nochmal schnell durch was sie eigentlich gerade bei sich hatte. Eigentlich nur ein paar Kunais, aber man wollte ja auch nur mit den Händlern reden, oder? Also wäre es nicht so wichtig, dass die meisten Sachen von ihr selbst noch im Zimmer lagen.... schließlich wollte sie ja nicht schwerbewaffnet beim Frühstück auftauchen. Nachdem sie diesen kurzen Check gedanklich vollzogen hatte, hatte die Blondine bereits ihren Sichtbereich und das Gebäude verlassen. Als das Katzenmädchen ihr nun mit ein wenig mehr Eile hinterherlief, bemerkte sie aber auch dass Kumiko es gar nicht so eilig hatte und einen relativ gemütlichen Schritt auf ihrem Weg zum Hafen an den Tag legte. Entgegen ihrer eigenen Erwartungen, wurde diese Zeit aber dazu genutzt um sie wieder mit Fragen zu konfrontieren.... war Kumiko in den letzten Tagen gesprächiger geworden? Mittlerweile überlegte Natsuko sich ob sie sich vielleicht den vorigen Zustand, der sich auf vorwurfsvolle Blicke reduzierte, zurückwünschte. »Mich interessiert allerdings, wie du darauf kommst, dass dieses Piratenproblem nur diesen einen Händler betrifft. Es ist nicht widerlegt, aber bestätigt ist es auch nicht.« War das eine Feststellung oder eine Frage? Die darauf folgende eintretende Stille wäre im Fall von Kumiko eigentlich noch kein Beweis dafür, dass sie eine Antwort erwartete, dennoch entschied sich Natsu nun die Stille zu unterbrechen. "Ähm das war eigentlich nur der Rückschluss daraus, dass du es für nötig hälst nochmal die anderen Händler zu befragen. Weil wenn jedes einzelne Schiff von unserem Auftraggeber angegriffen wird, müssen wir ja eigentlich nur mit einem seiner Schiffe mitfahren oder nicht? Ist es so abwegig zu vermuten, dass du etwas Abweichendes von der Beschreibung unseres Auftraggebers erfahren willst?"
Die beiden Mädchen legten noch zusammen einige Schritte zurück, ehe sie beim Hafen endlich ankamen. Wenig überraschend fand man hier vorwiegend erst einmal die lokalen Fischer, welche ihren frische Fang den Einwohnern, Restaurants und auch anderen Händlern, die den Fisch in einer anderen Stadt verkaufen würden, anboten. Da Kumiko stehenblieb und einen erwartungsvollen Blick auf Natsu warf, sollte diese wohl entscheiden, wo sie anfangen würden. Also ging sie zielstrebig in eine Richtung los. Zielstrebig? Eigentlich nicht wirklich, entschlossen wäre der richtige Ausdruck, denn sie hatte bisher noch kein Ziel sondern wollte sich erst einmal umschauen, welcher Händler sie spontan ansprach. Die lokalen Fischer würden ihr nicht viel erzählen können, denn diese wollten ihre Ware nicht selber verschiffen, sondern hier direkt vor Ort loswerden.... und gegessen hatte sie und Hideki auch erst gerade. Allerdings hatte sie dafür die volle Aufmerksamkeit der Fischer, welche den Kater misstrauisch im Blick behielten, welcher aber zu ihrer Überraschung keine Anstalten machte sich dem Fisch zu nähern, sondern dicht bei den beiden Mädchen blieb, denn auch er war gerade auf einer Mission und hatte keine Zeit für Späße. Nun fiel der Blick von Natsu auf einen Händler der verschiedene Tuche und Kleidungsstücke anbot, dieser war sicher nicht von hier, sonst würde er vermutlich in seinem Schneiderladen sitzen. Man könnte nun fast streiten, ob die Sinne eines Händlers sogar besser sind als die eines Ninjas, unabhängig davon schien dieser aber auch seine Gelegenheit sehr früh erkannt zu haben und versuchte den Mädchen schon auf einige Distanz seine Waren aufzuschwatzen. Natürlich fielen zwei Mädchen genau in seine Zielgruppe, auch wenn er für den Bruchteil einer Sekunde seine Augenbraue hochzog als er die Protektoren mit dem Symbol Shirogakures ausmachte, so waren es dennoch zwei Mädchen und diesen würde man doch bestimmt etwas Hübsches verkaufen können, oder? "Oh zwei hübsche junge Mädchen mit ihrem Haustier... auch wenn es fast ein Stück der Unmöglichkeit sein sollte, so bin ich mir doch sicher, dass ich euch beide noch ein wenig hübscher machen kann! Kommt doch näher und schaut euch ein wenig um..." Der Händler selbst sah war ein dicklicher, aber gut gepflegter Mann, welcher sich scheinbar selbst in den edelsten seiner Klamotten eingehüllt hatte. Natürlich machte das auch Sinn, das beste Aushängeschild für seine Waren ist man schließlich selbst. Insgesamt machte er aber auch einen sehr sympathischen und freundlichen Eindruck, ein gutes Zeichen dafür, dass dieser Händler besonders gefährlich war.
Das Katzenmädchen schien den Händler fast schon zu ignorieren und ging auf seinen kleinen Verkaufstisch zu. Zuerst hob sie einen der Kimonos hoch und fuhr mit ihrer zweiten Hand an dem Stoff entlang um den Stoff zu spüren. <Gar nicht mal schlechte Qualität... ich glaube was Ähnliches hat mir Fuyu auch letztes Jahr geschenkt.> Der Kimono selbst war in einem Rotton, welcher in mehrere Schattierungen verlief und der Stoff selbst glitt förmlich ohne Widerstand über die Hand des Katzenmädchens. Auch wenn sie selbst nur ungerne so festliche Sachen trug, merkte man nun dass sie sich durchaus mit diesen Kleidungsstücken ein wenig auskannte. Da der Händler glaubte bereits seinen ersten Fang zu haben, holte er noch einmal zum Angriff gegenüber dem zweiten Mädchen aus. "Und für dich auch einen passenden Kimono zu deiner Freundin? Oder kann ich dich für etwas anderes begeistern? Vielleicht einen hübschen Yukata? Eignet sich auch gut um darin zu schlafen..." Wie lange würde er wohl dem Todesblick von Kumiko standhalten können und seine Waren weiterhin begeistert dieser anbieten? Auch wenn ihm erste Schweißperlen der Nervosität bereits über das Gesicht liefen, ließ er sich nicht von seinem sehr einseitigen Verkaufsgespräch abbringen, daran erkannte man einen erfahrenen Händler. Dieser machte eigentlich auch keinen sonderlich besorgten Eindruck, aber natürlich sagte sein Verhalten gegenüber einem potenziellen Kunden nicht wirklich was aus, galt es doch diesen in einen Bann zu ziehen und dafür zu sorgen dass der Kunde sich wohl fühlt, selbst wenn er mitten auf der Straße stand.
Um nicht die Geduld von Kumiko überzustrapazieren, begann nun Natsuko das Gespräch mit einer eher unschuldig wirkenden Frage. "Von woher kommen denn die Sachen? Ist so eine Schiffsreise denn nicht irgendwie auch gefährlich?" Nach ihrem vorigen Patzer musste sie ja nicht gleich wieder mit der Tür ins Haus fallen und so war ja schon einmal zumindest der Einstieg in das Gespräch gefunden. Es war sicherlich auch keine dumme Entscheidung sich noch einen kurzen Moment das Wohlwollen des Händlers zu sichern, indem sie ein wenig das naive Mädchen spielte, dem er ohne Probleme seine Ware unterjubeln konnte.
 

Michiyo Kumiko

Active Member
Beiträge
552
Alter
15 Jahre
Größe
1,60m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Wie gesagt, der Ansatz der anderen war im Grunde nicht verkehrt, aber es galt noch einige Details auszugraben, die sich vielleicht verwerten ließen, ehe sie sich auf die hohe See begaben, um Piraten zu klatschen. In Anbetracht der Umgebung, die sie erwarten würde, müsste sie auch auf das Thema Wasserlauf zu sprechen kommen – möglichst, bevor sie das Meer zu ihrem Schlachtfeld machen sollten. Mit etwas Glück würde Igarashi das nächste Schiff erst in einigen Tagen losschicken, und dieses Zeitfenster musste Kumiko einfach nutzen, um ihre Gruppe vorzubereiten! Langsam aber sicher wurde das Geräusch der Seemöwen lauter, das die Hafenanlage neben den unzähligen Rufen der Arbeiter, Händler und des Verladepersonals beherrschte und letzten Endes fanden sie sich an der frühmorgendlich schon beachtlich überfüllten Piers wieder. Die Blondine hatte mit einigen der größeren Händler gerechnet, die jetzt gerade damit begannen, ihre Schiffe zu beladen, oder so was. Nicht dass es ein großes Problem dargestellt hätte, sich darin zurechtzufinden – die Taijutsuka war allerdings nicht wenig von diesem Anblick überrascht – entschied sie sich dennoch dafür, Natsuko vorausgehen zu lassen. Es war tatsächlich auch ein bisschen Interesse dabei, wie die Andere versuchen würde, an etwaige Zusatzinformationen zu gelangen. Zielsicher ließ dieses die Fischer außer Acht, die sich vermutlich bestenfalls im relativ sicheren Küstenbereich aufhielten und deshalb ziemlich wenig beizutragen haben dürften. Eine logische Entscheidung, die sie selber auf ihrer ersten Mission sicher nicht getroffen hätte. Wenn man es ganz genau nahm, steuerte nicht Natsuko ihr Ziel an, sondern das Ziel die beiden Ninjas. Dieses machte schon von Weitem auf sich aufmerksam und schien die beiden irrigerweise für Kunden zu halten.
Rein äußerlich wusste dieser Kerl, was er da tat, wenn er nichts ahnenden Passanten die Knete aus der Tasche zog- ähm, seine kostbaren Stoffe verkaufte. Sein Kleidungsstil war ein Aushängeschild seines Standes. In vielfarbiges Tuch gekleidet, war er vermutlich derjenige, der in dieser tristen, lauten, nach Fisch riechenden Hafenanlage durch sein bloßes Aussehen em ehesten auffiel. Es stand außer Frage, dass er ihnen auch seine Waren schmackhaft machen wollte – und wie es der Zufall wollte: Ihr Kampfdress zwickte bereits seit einiger Zier hier und dort. Dieses Teil hatte sie seit ihrem Akademieabschluss begleitet und würde bald endgültig zu klein sein. Im Moment ließen sich Bewegungen noch halbwegs ungehindert ausführen, wenn man auffällige, rote Striemen an Armen und Beinen in Kauf nahm, aber das war sicher kein Dauerzustand mehr. Das bedeutete, dass das Interesse des Blondschopfes selbstverständlich in erster Linie beruflicher Natur war, aber sie den Vorschlägen des Händlers nicht gleich mit der Kumiko-Keule begegnen würde. Einige Sekunden lang starrte Kumiko einfach in die hoffenden und bereits wenige Sekundenbruchteile später verzweifelten Augen des Stoffhändlers. Beinahe schien ihr Gegenüber einzubrechen, aber sein kaufmännisches Lächeln brach nicht ab – dieser Kerl war ziemlich diszipliniert. »Ich habe keinen Bedarf an Jimbei. Meine Schlafkleidung ist völlig ausreichend.« Natürlich fand sich in ihrer Antwort nicht die kleinste Spur einer Emotion, von Interesse, oder auch Ablehnung. Und möglicherweise hätte dieser Typ auch sofort wieder Natsuko ins Visier genommen, um ihr bei der Auswahl des teuersten, äh, am besten zu ihr passenden Kleidungsstücks zu helfen. Aber Kumiko hatte, wie gesagt, ein Interesse daran, sich tatsächlich neue Kleider zuzulegen, daher fuhr sie mindestens ebenso monoton fort: »Tatsächlich hätte ich aber Bedarf an einem Tsukesage und einem Yukata. Wenn möglich mit Beinfalten, da ich beruflich auf meine Bewegungsfähigkeit angewiesen bin. Weite Ärmel sind dazu auch ideal…« Um seine Ansprüche zu begründen, hob das Mädchen kurz den linken Arm. Tiefenentspannt zog sie ihr Armteil zurück, um den Blick auf die Siegel freizulegen, die ihren Unterarm zierten und in denen ungezählte tödliche Ninjawaffen auf ihren schnellen Einsatz warteten. Wenn dieser Kerl wirklich hatte, was Kumiko brauchte, um trotz dieser Menge Stoff noch weiter als Taijutsuka zu funktionieren, würde sie hier vermutlich ziemlich arm werden.
Es sah allerdings danach aus, als hätte dieser hier nicht, was sie brauchte, um weiter ohne Einschränkung zu funktionieren, denn sein Gesicht zeigte einen kurzen, aber erkennbaren Anflug von Ratlosigkeit, ehe sich sein Geschäftslächeln wieder durchsetzte: »Oh, ich bin sicher, dass ich etwas Passendes für dich finde!« Ohne abzuwarten, flog dieser rundliche Kerl zu seinen Waren und begann, sorgsam zu suchen. 'Ich glaub‘s nicht. Ich kauf mir echt nen Kimono … Nur ein Yukata würde vielleicht auch reichen.' Die unfehlbare, fantastische, perfekte, beispielhafte Itoe-Senpai schwor ja auf Kimonos – und das als Taijutsuka. Irgendwas musste da ja dran sein, obwohl sich die Blondine noch immer fragte, wie sie das mit der ausladenden Beinarbeit in so einem beengten Model ohne Beinfalten hinbekam. Die Antwort würde sie auch jetzt an diesem Marktstand nicht finden, denn der Lösungsfindungsprozess wurde jäh von dem verzückten Jauchzen ihres Gegenübers unterbrochen. »Wenn ich ganz ehrlich sein darf: Ich hatte nicht damit gerechnet, deinen Ansprüchen gerecht zu warden. Aber … es scheint, das Schicksal meint es gut mit uns!« Stolz präsentierte der Alte seinen Fund. Zwei weite Stoffgebilde hielt er der Blondine entgegen, eines Azurblau mit weißem Wolkenmuster ab de Taille abwärts und ein weiteres grünes Gebilde mit schlichtem, rotem Streifenmuster. Ohne zu zögern, betastete die Taijutsuka den blauen Tsukesage. Genau überprüfte sie die wenigen Nähte, die dieser Schnitt noch hatte, und kontrollierte insbesondere die Ärmel auf Weite und die geforderten Beinfalten auf Anwesenheit. Die Überprüfung dauerte eventuell fünfzehn Sekunden, ehe Kumiko schließlich nickte. »Der ist gekauft … Ich benötige auch die Unterkleider – kann ich die ebenfalls bei Ihnen erwerben?« Das Nicken des Händlers beantwortete sie selber ebenfalls mit einem solchen, ehe sie entschied, dass sie den Yukata eventuell doch später einkaufen sollte. Sie hatten schließlich eine Mission zu erfüllen!
Völlig unscheinbar wechselte das Geld für das komplizierte Kleidungsstück inklusive Unterkleidern den Besitzer. So ein Kimono war ziemlich teuer, sodass das Mädchen in einem kurzen Augenblick gleich drei ganze Monatsverdienste hinlegen musste. 'Ich hoffe inständig, dass Itoe-Senpai recht behält.' Hier war sein Werk getan und eine andere potenzielle Kundin wartete noch auf seine fachgerechte Kaufberatung, die sogleich einen Small Talk in Gang setzen wollte. Auf dem Weg zu Natsuko griff er wie einstudiert nach einem roten Yukata, der komplementär sicher zu ihrer Augenfarbe passen mochte, um ihr diesen anbietend entgegenzustrecken: »Meine Stoffe kommen aus jedem Winkel dieses Kontinents! Sicherlich sind Schiffsreisen ein gefährliches Unterfangen: Stürme, streikende Besatzungen gelegentlich, aber nichts, womit sich meine geschätzte Kundschaft auseinandersetzen müsste. Die Hauptsache ist doch, dass wir hoffentlich was Feines für dich finden, oder?« Es folgte ein lockeres Lachen. Die Antwort dürfte ihr nur dann weiter helfen, wenn sie meisterhaft zwischen den Zeilen lesen konnte. Vielleicht konnte sie es, aber wenn sie ganz sicher sein wollte, würde sie doch ein wenig weiter bohren müssen. Kumiko hielt sich bei der eigentlichen Befragung geflissentlich heraus, solange nichts aus dem Ruder lief – das Katzenmädchen durfte ruhig seine Erfahrungen machen. »Wie wäre es zum Beispiel mit diesem wundervollen Yukata? Das kräftige Rot bildet einen wunderbaren Kontrast mit deinen Augen!« Er zwinkerte verschmitzt: »Damit werden sie richtig in Szene gesetzt und du kannst den Jungs mit nur einem einzigen Blick den Kopf verdrehen. Ist das nichts?« Das war eine glatte Übertreibung. Diese Art von Sex-Appeal existierte tatsächlich, allerdings waren dazu nur die schönsten und besten Geishas der Geschichte nachweislich imstande gewesen. Aber was tat man nicht alles, um seine Klamotten unters Volk zu bringen, hm?


 
Beiträge
103
Alter
14 Jahre
Größe
1,45m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Zu Natsukos Verwunderung erlag Kumiko für ihre Verhältnisse nun fast schon einem Kaufrausch, wobei sie trotzdem noch ihre persönlichen Eigenheiten an den Tag legte. Nach einiger Zeit kam aber der Händler auch wieder zu Natsu zurück, sein Gesicht von einem Lächeln geprägt, dass den Verkaufserfolg bei der Blondine verkündete und präsentierte, nach seiner unzufrieden stellenden Antwort im Bezug auf die gefährlichen Schiffsreisen, stolz einen roten Yukata. "Damit werden sie richtig in Szene gesetzt und du kannst den Jungs mit nur einem einzigen Blick den Kopf verdrehen. Ist das nichts?" Ohne darüber nachzudenken, legte das Katzenmädchen nun den ersten Kimono zur Seite und nahm den Yukata entgegen. Ein Sommer-Kimono, ein Natsu-no-Kimono, auch wenn sie selbst eher einen westlichen Kleidungsstil pflegte, so war dass doch eine schöne Alternative. Ein leichtes, komplett informelles Kleidungsstück, welches noch immer im Stil eines Kimonos gehalten war. Nun interessierte sich das Mädchen noch nicht selbst für das andere Geschlecht, wunderte sich nach den Worten des Händlers aber dennoch ein wenig wie es sich anfühlte, wenn Jungs sich nach ihr umdrehen würden. Unterlag sie hier einem Genjutsu des Händlers, dass dieser vorsichtig, fast unmerklich, um sie gesponnen hatte?
Nun konzentrierte sich Natsuko doch erst einmal wieder auf ihre Aufgabe und entschloss sich nicht aus der Rolle des naiven Mädchens zu fallen. Mit einem etwas enttäuschten Blick wand sie sich wieder an den Händler "Hmmm..... aber... sind da draußen nicht auch Seeungeheuer... ~uuunnd~..... Piraten!" Mit einem unsichtbaren Säbel in ihrer freien Hand durchschnitt das Mädchen die Luft. "Mein Vater reist ja auch viel, aber nur innerhalb des Festlandes... ich stell mir das aber ~toootal~ spannend auf dem Meer vor" Hatte sie übertrieben? War es wirklich wichtig ob sie übertrieb? Das größte Risiko war nun, dass der Händler ein wenig Seemannsgarn spann um seine Kundschaft zu unterhalten, aber würde er dann nicht auch eher zu den Seeungeheuer-Geschichten tendieren anstatt zu den Piraten? Solange Kumiko sich nicht in das Gespräch einmischte, konnte Natsu ja auch gar nicht so falsch liegen, mit dem was sie machte...
Während der Antwort des Händlers fiel aber auch der Blick des Katzenmädchens wieder zurück auf den Yukata. Wie zu erwarten bei einem Yukata für das weibliche Geschlecht hatte dieser auch ein florales Muster, allerdings im Gegensatz zu den meisten relativ dezent gehalten indem man an verschiedenen Stellen ein vereinzeltes Blümchen entdecken konnte. Nun kramte Natsu auch in ihrer eigenen Tasche, hatte ihre Mutter ihr doch für genau solche Fälle wirklich Geld mitgegeben. Schließlich war es eine Seltenheit, dass sie etwas trug was auch nur den Hauch von Tradition in sich hatte. Da musste ihre Mutter auch die Gelegenheit nutzen ihr etwas Geld mitzugeben für den unwahrscheinlichen Fall, dass Natsu etwas fand, was sie selbst auch freiwillig tragen würde. Aber bevor sich das Mädchen tatsächlich für den Kauf entschied, legte sie den Yukata nah am Körper an und ging zu einem nahestehenden Spiegel den der Händler scheinbar bewusst dort platziert hatte. "Ein wunderbarer Anblick.... ich würde fast dafür zahlen, damit du hierbleibst und mir weitere Kunden anlockst." ergänzte der Händler wohlwissend, dass es nie dazu kommen würde. "...und falls du es benötigst habe ich auch für dich noch die passende Unterkleidung und ein paar Sandalen... denn es wäre schade wenn du das Bild durch deine Turnschuhe zerstören würdest." Man bemerkte förmlich, wie der Händler schnell durchrechnete mit welchen Accessoires er noch an dem Mädchen verdienen könnte. "...dazu passt dann natürlich auch noch ein einfacher Tsuke Obi, um einen farblichen Kontrast zu bieten hätte ich diesen weißen Obi, mit einem leicht rosanen Stich, hier." Das war der Moment in dem Natsu auch wieder bemerkte, warum sie eigentlich von Anfang an einen Bogen um die traditionellere, östliche Kleidung gemacht hatte... es war zu kompliziert! Zahllose Variationen von Kimonos und Obis, welche alle nur zu bestimmten Anlässen getragen wurden... wer sollte sich so einen Unsinn merken? Aber immerhin hatte ihr der Händler die unverfänglichste Variante angeboten und es war ja eigentlich auch nicht ihr eigenes Geld. Also wechselte wieder ein größerer Betrag für die Sachen seinen Besitzer, ehe der Händler die Sachen nochmal in ein ordentliches Bündel verwandelte, so dass es sie nicht zu sehr beim weiteren Shopping.... oder den weiteren Nachforschungen aufhalten würde.
 
Oben