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Job: Begleitschutz der etwas anderen Art

Rutako Ingvi

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Es war helllichter Tag, und wieder einmal erstrahlten die Plattformen Soragakures im gleißenden Licht der Sonne, die von keinen Wolken geblockt zu werden vermochte, eben weil sie die Plattformen über diesen schwebten. Das Einkaufsviertel war nicht gerade leer, aber von Menschenmassen konnte man auch nicht reden – es waren eben einige Leute hier, durchschnittlich viele, wie an jedem anderen Tag auch. Nichts ließ darauf schließen, dass heute irgendetwas anders war als sonst, auch nicht der hoch gewachsene Junge mit der Weste und dem schwarzen Shirt darunter, beides ohne Ärmel. Zwar würde jeder sein Katana sehen können sowie das Stirnband an seiner rechten Schulter, doch wenn es irgendjemanden in Soragakure gab, der das noch nicht gesehen hatte, dann wäre das mit einem Wunder zu vergleichen, trug er es doch eigentlich ständig, nur zu gern in aller Öffentlichkeit. Neben ihm lehnte ein Schild an der Wand, so, dass man die beschriebene Seite nicht sehen konnte – keinesfalls wollte er mit diesem Müll gesehen werden, ehe es unbedingt nötig war, also erst, wenn seine Arbeitszeit offiziell begann. Dies war auch der Grund, aus dem er das Schaufenster gegenüber fixierte, das Fenster des Uhrenladens, in dem ein besonders großes Exemplar zu sehen war – noch zwanzig Minuten, ehe sein Dienst anfangen würde.
Man mag es sich vielleicht schon gedacht haben: Es handelte sich heute natürlich um keinen gewöhnlichen Tag. Zumindest nicht für Rutako Ingvi und die Person, die das unglaubliche Glück hatte, mit ihm arbeiten zu dürfen für irgendeinen halbwegs berühmten Schnösel, von dem das Schwarzhaar bisher nichts als den Namen gehört hatte. Auch wenn er, streng genommen, noch ein Teenager war, wusste Ingvi nichts anzufangen mit den allseits bekannten Teenie-Schwärmen, wusste also auch nicht, was genau dieser Hiaki Ken machte, für den er heute arbeiten würde; was interessierten ihn auch Popstars. Er war ein Mann mit viel Geld, der Shinobi zu sich bestellt hatte, und deswegen bekam er Shinobi, die dafür eine gute Bezahlung zu kassieren erwarteten. So einfach war die ganze Situation. Bodyguards wollte er, die seine Groupies von ihm fernhielten, als wäre er irgendetwas besonderes, den jeder kennen musste. Der Vorteil an der ganzen Sache war wohl, dass er sicher sein konnte, dass der Rutako nicht zu seinen Groupies gehörte und somit die Aufgabe wundervoll zu erfüllen wusste. Warum sie sich allerdings hier treffen sollten, inmitten des Einkaufsviertels, also einem der Orte auf den Plattformen, an den die meisten Leute kamen, wenn ihr Klient doch angeblich unentdeckt bleiben wollte, war dem Rutako so gar nicht klar – wahrscheinlich wollte er shoppen gehen, brauchte deswegen auch Bodyguards, aber trotzdem hätte ein klügerer Mensch den Treffpunkt außerhalb des Viertels, etwas abgelegener, angesetzt. Doch das war ja die Sache der Person, die das Geld einbrachte...
Gelangweilt zog Ingvi den Apfel aus seiner linken Jackentasche, ließ den in seiner rechten noch unangetastet, und biss herzhaft hinein. Wenigstens gab es in der Straße, in der der Treffpunkt angesiedelt war, keine allzu beliebten Geschäfte, nur ein paar kleinere Läden für Essen, den ein oder anderen Second Hand Shop, natürlich den großen Uhrenladen, dem Ingvi gegenüber stand, und noch ein paar kleinere Häuser, in denen Dinge verkauft wurden, für die sich wirklich kein Mensch interessierte. Selbst eine Wahrsagerin besaß hier ein kleines Zimmer, doch natürlich glaubte der Blauäugige nicht an solchen Humbug. Mit einem leisen Seufzen sah er sich wieder die große Uhr im Schaufenster an; eine Viertelstunde noch, dann musste er das Schild halten...
 

Nobuto Moe

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Hiaki Ken. Hiaki Ken? Angestrengt dachte Moe über den Namen nach. Allem Anschein nach war der Kerl ein aufgehender Stern am Pophimmel, Mädchenschwarm und außerdem ihr neuer Auftraggeber, trotzdem hörte sie seinen Namen jetzt zum ersten Mal. Der Rotschopf legte den Zettel zur Seite und begann die so typischen Ninjasandalen über die Füße zu ziehen. Wenn er doch aber so berühmt war, musste man den Jungen doch irgendwo schon mal gesehen oder gehört haben. Meistens wurde bei großen Veranstaltungen sowie Konzerten großflächig Werbung mit Plakaten gemacht, die ganze Straßenbezirke zuflasterten. Sie schüttelte kurz ihr langes, rotes Haar aus. Nichtsdestotrotz änderte dies nichts an der Tatsache, dass er ein Fremder für sie blieb. Möglicherweise lag es ja auch schlicht daran, dass sich die Nobuto nicht für diese Art von Kunst interessierte. Einem Jungen kreischend mit großen Augen hinterherzurennen und ihn anzuschmachten gehörte halt wirklich nicht in ihren Tagesablauf. Wenigstens machte dieser Fakt Moe aber zum perfekten, weiblichen Bodyguard für ihn. Sie sollte den Job jedoch nicht allein erledigen. Ein gewisser Rutako Ingvi wurde ihr zur Seite gestellt, damit sie gemeinsam auf ihn aufpassen konnten. Wahrscheinlich wieder so ein eingebildeter Schnösel, der sie aufgrund ihrer Körpergröße für das kleine, süße Mädchen halten würde, dass sie nicht unbedingt war. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen plötzlich auf beide Angehörige des männlichen Geschlechts aufpassen zu müssen. Vielleicht tat sie ihrem Partner aber auch Unrecht und er war ganz anders. Nunja, sie würde es in ein paar Minuten schon herausfinden.
Ehe Moe nun allerdings durch die Tür ging, drückte sie noch einmal kurz Mr. Wuschel, gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange und stellte ihn wieder auf seinen angestammten Platz zurück. Schließlich auf den Straßen, navigierte sich der Rotschopf zielsicher, wenn man das überhaupt so nennen konnte, zum Treffpunkt. Selbst nach der langen Zeit, die sie schon in diesem fliegenden Labyrinth zugebracht hatte, glich es eher einem Glücksspiel für sie die richtige Abzweigung zu nehmen. Dieses mal fand sie den Weg aber erstaunlicherweise recht schnell. Den Shinobi ausfindig zu machen, der mit ihr diesen Job zu Ende bringen wollte, war dann auch keine Kunst mehr. Der schwarzhaarige, große Junge stand nämlich allein an einer Straßenecke und stach deswegen geradewegs heraus. Außerdem besaß er ein Stirnband und ein gut sichtbares Katana an seiner Seite. Es war also auszuschließen, dass er nicht ihr Partner war. In der Folge bewegte sich die Kunoichi also mit großen Schritten auf ihn zu. Als Moe schon fast neben ihm stand, schnappte sie sich im Vorbeigehen mit einer fließenden Bewegungen unerwartet den Apfel aus seiner Hand, biss einmal kräftig in diesen hinein und lächelte ihn mit einem halbvollen Mund von unten an. "Hallo Vivi." Beschwichtigend hielt sie ihm das Obst wieder hin.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Es dauerte nicht mehr lang, bis seine Rothaarige Begleitung erschien, doch noch war Ingvi in seinen eigenen Gedanken versunken. Gedanken darüber, was Menschen berühmt machte und was sie an anderen so liebten: Er selbst wollte bekannt werden als brutaler, blutrünstiger und unantastbarer Shinobi, den man innerhalb der Shirofraktion fürchtete und in Sora achtete, anbetete wie einen dieser Stars, die im Prinzip nichts nützliches machten und trotzdem von allen geliebt wurden – so wie der heutige Klient. Dass ein fähiger Ninja unter einem gewöhnlichen Nichtsnutz stand, nur weil der ein bisschen sang, und für ihn sogar arbeiten musste... grauenvoller Gedanke. Wütend biss sich Ingvi in die linke Hand, dann nahm er einen noch kräftigeren Biss von seinem Apfel, den er daraufhin sinken ließ. Dass er dabei auch ein Stück des mittigen Teils erwischte kümmerte ihn nicht, er zermalmte ihn einfach zwischen den Zähnen und schluckte es runter – er war gerade nicht so gut drauf. Leise seufzte er, schloss die Augen, versuchte, die Wut, die immer noch in ihm brodelte, herunter zu kämpfen, und das mit Erfolg, die Ruhe kehrte erneut in dem hoch gewachsenen Körper ein... als das Gewicht in seiner rechten Hand plötzlich verschwand. Irritiert öffnete er die Augen wieder, blickte kurz zu beiden Seiten, dann nach unten; oh, da war ja jemand. Rote Haare, nicht besonders groß, aber für ein Mädchen mit so langen Haaren irgendwie... jungenhaft. Irgendwas war da, auch wenn Ingvi nicht mit dem Finger zeigen konnte auf das, was ihm diesen Eindruck vermittelte. Das Band um ihre Taille herum zeigte jedoch ziemlich deutlich, dass sie wie er Shinobi war, also würde sie trotz ihrer Größe wenigstens nicht nichts können... Und davon, dass sie seine Mitarbeiterin war, konnte er ebenfalls ausgehen. Kühl wie immer sah er sie an, wirkte weder freundlich, noch unfreundlich, während sie ihm seinen eigenen Apfel wieder zurückgeben wollte. Langsam bewegte sich seine Hand darauf zu, zwei seiner langen Finger zwängten das Obst zwischen sich und mit einer flüssigen Drehung seines Handgelenks wurde es in die Luft katapultiert, aus der er es problemlos wieder heraus fischen und an seinen Mund führen konnte. Einen weiteren Bissen nahm er, kaute, schluckte herunter, ehe er, zusammen mit einer kurzen Verbeugung, seine ersten Worte dem Mädchen gegenüber offenbarte: „Danke. Aber es heißt Ingvi, nicht Vivi, und eigentlich Rutako-san. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen...“ Weder aus dem Gesicht, noch aus der Betonung konnte man herauslesen, ob er sich wirklich darüber freute, dabei stimmte es sogar. Er freute sich immer über neue Bekanntschaften mit anderen Shinobi... Mit einem weiteren Blick hinüber zum Uhrenladen seufzte Ingvi – jetzt waren es nur noch fünf Minuten, bis die Arbeitszeit offiziell begann und er sich mit diesem dämlichen Schild zum Affen machen musste. Nachdem er den Job angenommen hatte, hatte sich ein Untergebener dieses Schnösels doch tatsächlich bei ihm gemeldet, um ihm diesen Mist zu bringen und ihn anzuweisen, es bei Beginn des Jobs offen sichtbar zu tragen, damit dieser Ken sie auch fand, ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen. Im Prinzip ein guter Vorschlag, aber der Rutako hätte für diesen Zweck eindeutig etwas anderes auf das Holz niedergeschrieben... doch Anweisungen waren Anweisungen, und er war niemand, der sich solchen widersetzte. Jetzt aber wieder zu dem Mädchen...[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wenn du Hunger hast, ich habe noch einen Apfel dabei, den du von mir aus haben kannst... Entschuldige, ich weiß deinen Namen gar nicht. Wie möchtest du genannt werden, hm?“, fragte er, und jetzt hörte man auch, dass er freundlich war. Man sah es nicht, aber man hörte es – eindeutig ein Fortschritt. Er wartete kurz, ließ sie antworten, und als dann ein paar Sekunden wieder Schweigen herrschte, folgte gleich seine nächste Frage: „Ich hoffe, du hast kein Problem damit, ein paar Groupies zu verletzen? Ich halte mich ehrlich gesagt nur ungern zurück, auch wenn ich vermutlich nicht auf meine Waffen zurückgreifen werde...“ Tick, tick, tick, und schon war Time up. Die Zeiger der Uhr standen nun auf zwölf und auf eins, die Schicht begann somit und Ingvi musste, wohl oder übel, das Schild aufheben. Er ergriff den Stiel, hob es von der Wand ab, hielt es in die Luft über seinem Kopf, wie er angewiesen worden war. Zum Glück befand sich kaum jemand hier, ansonsten wäre es ihm unendlich peinlich gewesen. Nun konnte man schön deutlich und in großen, fetten Druckbuchstaben lesen: NIEMAND BESONDERES. Ja, die Schriftsteller dieses Prachtstückes waren offenbar Meister ihres Faches gewesen, und das musste er nun ausbaden. Das letzte Stück Apfel biss er ab, dann sah er sich kurz um, erblickte auf der anderen Straßenseite den nächstbesten Mülleimer, zielte, warf... Und der Apfel traf! Zumindest den Rand, von dem er dann absprang und auf dem Boden landen konnte. Einige Zentimeter rollte er noch über das Pflaster, dann blieb er liegen – hoffentlich lag ihr Popstar nicht immer noch im Bett, sondern würde bald erscheinen.[/FONT]
 

Nobuto Moe

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"Ebenso erfreut mein Großer." Mit einem breiten Lächeln im Gesicht sah Moe noch immer zu ihm auf und schluckte die letzten Reste des Apfels hinunter. "Eure Hoheit wäre wohl angemessen.", gab sie schließlich scherzend zurück. "Andere nennen mich aber einfach Moe. Nobuto Moe. Ich hoffe doch, dass wir miteinander auskommen werden.. Vivi-san." Ihre Worte klangen trotz der offensichtlichen Provokation recht freundlich und genauso meinte sie es auch. Den Spitznamen hatte sie nicht wegen Bosheit verwendet. Es war mehr ein kleines Spiel, eine Herausforderungen an den Jungen neben ihr. Je nachdem wie seine Reaktion ausfallen würde, konnte sie bestimmte Dinge über ihn lernen. Schon jetzt gefiel der Kunoichi ihr neuer Partner aber ganz gut. Er hatte etwas Besonderes an sich. Ingvi beurteilte allem Anschein nach nicht die Leute nach ihrem äußeren Erscheinungsbild, sondern nach ihrem wahren Kern. Woher sie das vermutete? Nun, der Genin hatte noch keine Anstalten gemacht sie aufgrund ihrer Größe niedlich oder süß zu nennen. Das geschah durchaus öfters als man glauben mochte. Selbst jetzt noch als frischgebackende Kunoichi wurde sie an allen Ecken und Enden der fliegenden Stadt als hilfloses, kleines Mädchen behandelt. In Gegenwart von älteren Damen war diese Tatsache besonders frustrierend. Ihre Wangen taten dann immer vom andauernden Gekneife weh. Symbolisch strich sich Moe mit einer Hand durchs Gesicht. Sie konnte noch immer die zusammengekniffenen Finger auf ihrer Haut spüren. "Wenn du ihn mir anbietest, nehm ich ihn doch gerne.", meldete sich die Nobuto nach einer Pause wieder zu Wort. "Also den Apfel." Sie grinste verschlagen. "Und was die Groupies angeht. Wir müssen doch unseren Auftraggeber beschützen. Waffen wären in diesem Sinne wahrscheinlich wirklich zu viel des Guten, aber wir müssen doch auch sicher gehen, dass die Angreifer die Nachricht verstehen." Der Rotschopf gab Ingvi einen kleinen Stubs mit dem Arm. "Ein kleines bisschen Gewalt kann also wohl nicht schaden."
Nachdem also der Apfel schließlich seinen Besitzer gewechselt und schon viel seiner eigenen Haut eingebüßt hatte, hob Ingvi ein Schild hoch. Moe hatte das Stück Holz schon früher bemerkt, hatte aber nie gedacht, dass darauf etwas geschrieben stand, vor allem nicht solch verwirrende Worte. 'Niemand Besonderes' Was sollte das bedeuten? Und was bezweckte dieses peinliche Schild? Bevor sie ihren Partner jedoch danach fragen konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf eine zwielichtige Person gelenkt. Da trug doch tatsächlich Jemand einen dicken Wintermantel, eine Wollmütze mit Bommel und einen dazu passenden Schal, der ums Gesicht gewickelt war und nur einen Schlitz für die Augen freiließ. Die Kleidung allein schien ja noch annehmbar, falls man aber bedachte, dass es in keinster Weise kalt hier oben war, nahm die Verkleidung der Person groteske Züge an. Außerdem schien sie etwas zu suchen. Der rastlose Blick des Unbekannten irrte in der Gegend umher, bis er plötzlich in ihrer Richtung stoppte. Die blauen Augen zwischen dem Gewühl von Wolle starrten einige Momente lang einfach auf das Schild, ehe die Gestalt plötzlich auch zu ihnen schlurfte. Wahrscheinlich wieder so ein Perversling. Moe beachtete die auffällige Figur nicht weiter. Als diese jedoch vor ihr und Ingvi stehen blieb, kam das Mädchen nicht drum herum ihn wieder anzuschauen. "Ich habe euch gesucht.", begann der Mann in einer elendig quietschenden Stimme zu erzählen. Einige goldene Locken ragten unter der Bommelmütze hervor.
 

Rutako Ingvi

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[FONT=Verdana, sans-serif]Nobuto Moe... Verglichen mit einigen anderen Namen, die Ingvi so kannte, war dieser ziemlich durchschnittlich. Er war nicht unbedingt ausgefallen, aber auch nicht langweilig, schon gar nicht so langweilig wie Minashi, der bisher komplett unfähig gewesen war, sich in sein Gedächtnis zu brennen. Außerdem hatte er allgemein ein eher schlechtes Erinnerungsvermögen wenn es um die Namen anderer ging, da war so etwas Einfaches wie Moe für ihn sehr angenehm. Allerdings wollte sie wohl nicht so genannt werden... „In Ordnung, eure Hoheit, das merke ich mir“, antwortete er, während sein Blick durch die Straßen glitt. „Ich bevorzuge es allerdings wirklich, wenn man mich Rutako-san nennt... Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dich bitten, diesen Namen zu verwenden.“ Man könnte denken, er würde nur mit ihrem Hoheits-Scherz mitspielen, doch dann kannte man den Rutako nicht wirklich. Ingvi konnte sarkastisch sein, ironisch und manchmal auch gemein, und hin und wieder machte er mal einen kleinen Scherz, doch seine Art von Humor schloss meistens auch Sarkasmus, Ironie und Gemeinheit mit ein, und viele andere Arten verstand er nicht. Der Titel einer Person war etwas Wichtiges, darüber machte man keine Scherze, man sagte, was man wollte, und die Höflichkeit gebot es, dass man diesen Wunsch auch erfüllte. Natürlich zwang er niemanden, seine Wünsche zu berücksichtigen, doch er nahm es sehr ernst, dass wenn schon niemand sonst wenigstens er selbst sich höflich verhielt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Den zweiten Apfel überließ er seiner Begleiterin gern, und ihre Meinung bezüglich des Auftrages gefiel ihm. Sein rechter Mundwinkel zuckte nach oben, während er merkte, dass er hier keinesfalls irgendein kleines Mädel vor sich hatte, sondern ein schlagfertiger Mensch, der nicht davor zurückschreckte, alle nötigen Mittel zu ergreifen. Wahrscheinlich machte es ihr sogar Spaß, Groupies ein paar Dellen hinzuzufügen... Solche Mädchen konnte er gut leiden. Stark, selbstbewusst, unnachgiebig, eine wahre Kunoichi, auch wenn ihre Fähigkeiten wahrscheinlich noch nicht so ausgeprägt waren, wie sie sein könnten. Den Eindruck einer schwächlichen Genjutsuka machte sie nicht auf ihn, und wäre sie fixiert auf Taijutsu, würde sie ihre Haare wohl nicht so lang wachsen lassen. Bei ihrer Größe würde so eine Haarlänge im Nahkampf sicher Probleme machen, also war sie wahrscheinlich eine kräftige Ninjutsuka – so wie er auch. Auch, wenn ihre Haarfarbe ihm nicht gefiel, machte sie bisher einen guten Eindruck, und diese Frisur war schon ganz schick... Wenn er sich einmal vorstellte, dass das Haar ein rötliches braun besaß und eben kein deutlich erkennbares rot, dann war sie für ihr Alter wohl ein recht attraktives Mädchen... Nicht, dass das irgendetwas änderte, es fiel dem Rutako bloß auf.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe euch gesucht...“, erklang auf einmal eine mystische Stimme einer Person, die den beiden Shinobi bereits aufgefallen. Wie auch nicht, wenn sie nicht nur auf sie zukam, sondern noch dazu angezogen war, als würde sie sich auf einem Skitrip befinden und nicht auf einen Einkaufsbummel an einem warmen Tag in Soragakure. Irgendwie hatte das Schwarzhaar schon beim ersten Blick geahnt, dass er gerade seinen Klienten erblickt hatte, aufgrund schlechter Erfahrungen mit diversen Jobanbietern und dem Zusammenhang zwischen Aufmachung und Schild: Beides schien keine Aufmerksamkeit erregen zu wollen, obwohl es das sehr wohl tat. Ob dieser Hiaki Ken wohl mit Absicht alle Augen auf sich sehen wollte, oder hatte er einfach keine Ahnung vom richtigen Leben? Auf jeden Fall sahen jetzt schon die paar Passanten zu ihnen hinüber, die sich bereits auf den Straßen des Distriktes befanden... Der Mann zog sich seine lächerliche Mütze bis knapp über die Augen hinunter und begann dann wieder, zu sprechen. Obwohl sie durch den Schal gedämpft wurde, klang seine Stimme wirklich gut, sodass er wirklich ein Sänger sein konnte: „Ihr beiden seid von diesem Moment an mein persönliches Gefolge! Ihr begleitet mich, den großen Hiiiaki Ken, auf meinem Einkauf, denn ich brauche eligst neue Kleidung für meinen großen Gig morgen! Und nein, ich kann euch keine Gratistickets besorgen... obwohl, ihr seht so fähig aus, da mag ich bereit sein, euch welche zu geben, wenn ihr mich ganz lieb bittet!“ Laut sprach er zwar nicht, aber jeder einzelne seiner Sätze klang drängend und befehlend. Außerdem machte er während des Sprechens die ganze Zeit über ausladende Gesten, angefangen damit, dass er seinen rechten Arm durch die Luft wirbeln ließ und dann auf die beiden jüngeren deutete, bis hin zu einem theatralischen Schritt nach hinten beim letzten Satz, bei dem er sich mit zwei Fingern an die Stirn tippte. Dann wartete er, die blauen Augen starrten eindringlich auf die zwei Shinobi, bis er seufzte und weitersprach: „Natürlich ist dies ein absolut einmaliges Angebot! Ich kann verstehen, wenn ihr euch deswegen verschuldet fühlt! Aber das ist einfach meine unglaublich entzückende Art, euch beiden meinen Dank zu bezeugen, also machet euch darum keine Gedanken und sagt einfach schön Bitte!“ Erneutes Starren, während alle beteiligten schwiegen. Er hätte wohl zwei Shinobi bevorzugt, die sich für seine Musik interessierten. Eine kurze Weile später seufzte er erneut und drehte sich schwungvoll herum. „Nun gut, wenn ihr euch nicht traut, euer Interesse zu bekunden, dann lasset uns ziehen! Zuerst einmal brauche ich ein Stage-Cape, hat meine Managerin gesagt! Also lasset uns zu RoyalVision gehen und mir eines besorgen! Ihr dürft entscheiden, wer von euch vor- und wer hinter mir läuft, ich weiß leider nicht, wo in diesem Plebejerviertel die Geschäfte liegen!“ Damit tat er die ersten paar Schritte, verschränkte energisch die Arme, hob die Nase hoch in die Luft und wartete auf seine beiden Begleiter. Ingvi sah hinunter zu Moe: „RoyalVision gehört nicht unbedingt auf meine übliche Einkaufsroute... möchtest du vorgehen, eure Hoheit?[/FONT]
 

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Das konnte doch wirklich nicht wahr sein. Dieser Junge, er hatte sie in ihrem eigenen Spiel geschlagen. Das hatte bis jetzt noch nie jemand geschafft. Möglicherweise hatte sie ihren Partner also doch etwas zu sehr unterschätzt. Der erste Eindruck hatte Moe zwar vermittelt, dass der Katanaträger durchaus nicht der 0815 Genin war, dass er sich aber so geschickt anstellte, hätte sie nie vermutet. Grummelnd kreuzte der Rotschopf die Arme vor der Brust und stieß einen Schwall Luft aus der Nase. Am liebsten hätte sie jetzt angefangen auf stur zu schalten, da sie beide allerdings einen Auftrag hatten, wäre das ihrer Aufgabe nicht zuträglich gewesen. Auch wenn keiner von ihnen den Klienten anscheinend wirklich mochte, sollte er trotzdem unbeschadet bleiben. Zähneknirschend wählte das Mädchen also in diesem Fall den für sie so unüblichen Weg des Waffenstillstands. Obwohl es ihr schwer viel, wollte sie ihm ein gutes Angebot machen. "Also gut.." Ihr Blick wanderte über die Seite hoch bis ins Gesicht des Jungen. "Hör auf mich so zu nennen." Sie holte kurz Luft. "Und ich.." Moe biss sich kurz auf die Unterlippe, zwang sich aber weiterzusprechen. "Ich werde ebenso deinem Wunsch nachkommen, Rutako-san." Die Worte fühlten sich fast wie eine Niederlage an, eine bittere dazu. Für den Moment schluckte die Nobuto aber den ekligen Nachgeschmack herunter und wartete geduldig auf die Antwort von Ingvi.
Derweil gab es ja ohnehin noch andere Dinge zu beachten. Ihr Auftraggeber hatte sich unter diesem unpassenden Berg von Klamotten endlich offenbart und wollte sich auch gleich schon auf dem Weg zu seinem Lieblingskleidungsgeschäft machen. Offensichtlich begriff er nicht, dass sein Aussehen mehr Aufmerksamkeit anzog als abhielt, aber sie war ja nicht dazu da, um dem Popstar Modetipps zu geben. Es ging Moe ja auch gar nichts an. Sie waren seine Leibwache. Sollten also wegen seiner Begriffstutzigkeit nachher mehr ungebetene Besucher auftauchen als gedacht, konnten sie eben umso mehr Spaß mit ihnen haben. Das war aber nicht alles. Anscheinend wollte der Sänger sie und Ingvi mit Gratistickets aus der Reserve locken. Keine schlechte Idee. Sicherlich konnte man mit dieser Verlockung andere Mädchen und Jungen stärker an sich binden, auf den Rotschopf und ihren Partner hatte dieses Angebot aber keinerlei Effekt. Ingvi verreit dies zwar nicht anhand einer Reaktion, der Rotschopf schätzte ihn dennoch so ein. Es wäre sehr verwunderlich gewesen, wenn er ein Fan dieser Modeschöpfung gewesen sein. "Du kannst dein Gratisticket behalten." Wie immer sagte Moe ihre Meinung frei heraus. "Ich brauch es nicht." Ken schien etwas gekränkt durch die Aussprache der Wahrheit. Um also ein Missverständnis zu vermeiden, setzte sie nochmals nach. "Unser Job ist es dich zu beschützen. Dafür brauchen wir keine weitere Anregung." Das hob wieder das Gemüt ihres Klienten. "Wie du meinst." Enttäuschung und etwas Verachtung war aus seinen Worten gleichermaßen herauszuhören. "Du weisst gar nicht was du verpasst, Kleine." Ihre linke Augenbraue zuckte bei diesem Kosenamen. "Nobuto Moe ist mein Name." Das Mädchen lächelte gezwungenermaßen. "Ganz wie du meinst, Süße. Jetzt führt mich endlich zum Geschäft." Er wurde zunehmend ungehaltener. Ein erneutes Zucken der Augenbraue. Offenbar hatte Moe ihn deutlich mehr in seinem Stolz verletzt als vermutet. Das mussten sie jetzt aber einfach durchstehen. "Ich geh ja schon vor." Sie knurrte fast schon in Richtung Ingvi und begann, ohne eine weitere Sekunde zu zögern, die kleine Gruppe durch die Straßen der Stadt zu führen. Warum verband man Mädchen immer nur mit Kleiderläden? Sie selbst hatte doch keine große Ahnung von Mode. Wie es der Zufall aber wollte, kannte sie ausgerechnet den Weg zu RoyalVision trotzdem. Den Laden selbst hatte sie aber nie betreten.
Es dauerte einige Minuten, schließlich standen die Drei aber endlich vor dem Geschäft. Die hübsch blinkenden Buchstaben mit der Krone über dem 'O' ließen auf nichts anderes schließen. Glücklicherweise waren sie, trotz der Aufmachung ihres Klienten, aber noch nicht groß seinen Verfolgern aufgefallen. Deswegen konnten sie nun in aller Ruhe das Geschäft betreten. Als sie schließlich im Inneren standen, erstreckten sich unendliche Reihen von Regalen vor ihnen. Auf der rechten Seite gab es alles für den Geschmack eines Mädchens, während auf der linken Seite allerlei Hosen und Oberteile für Jungen hangen. Natürlich steuerten sie auf die linke Hälfte zu. Ken lud allerlei blinkende und hübsch verzierte Sachen auf die Arme ihres Partners ab, was Moe durchaus Genugtuung verschaffte. Es durfte ja nicht sein, dass sie allein alles abbekam. Schlussendlich kamen sie vor einer Umkleide zum Stehen, wobei diese fast die Ausmaße eines kleinen Zimmers annahm. "Leg die Sachen dorthin." Der Sänger deutete mit einem Finger auf einen Tisch. Nachdem die Klamotten abgeladen wurden, wollten sich die beiden Genin aus dem Raum verabschieden, wurden aber von ihrem Auftraggeber aufgehalten. "Was macht ihr da? Ihr bleibt hier! Ich brauche doch Ankleider."
 

Rutako Ingvi

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In Ordnung, dann... gehe ich wohl besser auf Moe-san über. Besser so?“, beantwortete Ingvi die Bitte, nicht länger 'Eure Hoheit' als Bezeichnung zu verwenden. Er freute sich darüber, dass sie auch seinen Wunsch respektierte, und dachte nicht eine Sekunde lang, dass er sie in irgendetwas geschlagen oder gedemütigt hätte oder dass ihr das unangenehm sein könnte. Wieso auch? Sie waren ja nur zwei Shinobi, die aus Höflichkeit die andere Person so benannten, wie sie benannt werden wollte.
Auch bei anderen Themen waren sich die beiden ziemlich schnell einig, beispielsweise war beiden schnell klar, dass keiner von ihnen das Angebot ihres Auftraggebers annehmen wollte. Moe war eine gute Partnerin, offensichtlich. Mit ihr könnte man so viel unternehmen... Zum Beispiel könnten sie gemeinsam keine Popkonzerte besuchen, sie könnten zu zweit keine Blumen pressen und nicht irgendwelche Kitschromane lesen. Ja, all das waren Dinge, die beide gemeinsam nicht mochten, so schien es jedenfalls bisher... Desinteressenmäßig gab es also jede Menge Übereinstimmungen. Wenn es also auch noch das ein oder andere Interesse gäbe, dass sie teilten, könnte die gemeinsame Zeit interessanter werden als ein Shoppingtrip für einen verwöhnten Bühnenlangweiler. Bisher machte es ja nicht den Eindruck, als würden die beiden Shinobi allzu viel zu tun bekommen, also konnte man sich die Zeit, in der ihr Auftraggeber mit sich selbst beschäftigt war, ja gemeinsam vertreiben. Zum Beispiel während er sich bei RoyalVision seine Klamotten aussuchte... Soweit der Plan. Doch natürlich lief nicht alles so, wie Ingvi es sich erhoffte, auch wenn er es sich fast gedacht hätte: Obwohl er nur als Bodyguard angeheuert worden war, erwartete dieser, dass sie ihm wie Sklaven die Klamotten trugen und ihn auf Schritt und Tritt begleiteten. Nun gut, das Tragen musste eigentlich nur der größere der beiden Shinobi übernehmen, aber erniedrigend war es trotz allem. Als Ken sich dann auf den Weg zur Umkleide machen wollte, tippte der Rutako ihm auf die Schulter: „Das hier sind... fast nur Hemden und Hosen... Wollten sie nicht eigentlich ein Cape besorgen...?„Ah...“ Augenblicklich wirbelte der Star herum, drehte sich einmal um sich selbst, wobei sich sein dicker Mantel für einen Moment weit hob und seine edle Kleidung zum Vorschein kommen ließ. Die Pose, in der er sich am Ende befand, mutete auch seltsam an: Sein linkes Bein weit nach hinten gestreckt, er selbst weit vorgebeugt, auf seinem Gesicht ein extrem selbstbewusster Ausdruck, während zwei seiner Finger gegen seine Stirn tippten und er Ingvi anlächelte. „Du hast meinen Test bestanden, kleiner Plebejer! Hol mir ein Cape von dem Regal dort hinten!“ Überschwänglich deutete er in die Richtung eines Regals. „Ich habe schon dafür gesorgt, dass du das Richtige holst! Keine Sorge, du wirst einen kleinen Wink bemerken, der dich auf mystische Weise zu der einzig wahren Wahl zu führen hat!“ Dann wedelte er den Shinobi mit der rechten Hand weg, sodass der sich nun wirklich in Bewegung setzte. Bei den Umhängen angekommen hatte er gewisse Schwierigkeiten, etwas herauszusuchen; damit kannte er sich nicht aus. Er kaufte weiße Hemden mit kurzen und langen Ärmeln, dunkle Hosen und ab und an neue Sandalen, wenn es die alten nicht mehr taten. Er musste nie groß etwas Neues aussuchen, weil er zufrieden war mit seinem Kleidungsstil und selbst wenn, wäre so etwas wie ein Umhang bestimmt nicht dabei. Wollte dieser Typ etwa aussehen wie ein lächerlicher Superheld?
Gerade wollte Ingvi zugreifen und einfach irgendetwas nehmen, als eine blonde Frau in einem feinen Anzug neben ihm auftauchte. In ihrem Ohr befand sich ein Ohrhörer, von dem wohl ein kleines Mikrofon ausging, also eine Anlage zum Telefonieren, ohne die Hände zu nutzen. Gezielt schnappte sie sich etwas und drückte es dem Rutako in die Hand, dann gab sie ihm einen Stoß in Richtung seines Auftraggebers und verschwand schon wieder. Irritiert starrte der Rutako in die Luft, ohne jede Ahnung, was gerade passiert war, doch nah wenigen Momenten fing er sich wieder und kehrte zu den beiden anderen zurück. „Nun, endlich kehrst du zurück! Wie kann das so lange dauern! Nun kommet, ihr beiden!“
In der Umkleide dachte Ingvi schon, dass er jetzt ein wenig Freiraum bekommen würde, um sich mit seiner Begleiterin zu unterhalten, doch Pustekuchen. Sie sollten jetzt Ankleider spielen...? Zuerst einmal war nur der Rutako an der Reihe. Er sollte ihm den Mantel abnehmen, dann noch das weiße Oberteil, das aus irgendwelchen Gründen mit Pailletten beklebt war, und danach war es seine Aufgabe, ihm tatsächlich die Kleidung überzuziehen, die er auserwählt hatte. Ein Hemd nach dem Anderen, dann noch das Cape, und so bildeten sich auf die Dauer zwei Haufen: Einen großen, der aussortiert wurde, und einen, der aus zwei Oberteilen und einem Cape und einem dünnen Schal bestand, die in die engere Auswahl kamen. Alles, was noch nicht geprüft worden war, waren Hosen, und für die schien Ingvi nicht zuständig zu sein. „Ihr beiden! Bis jetzt lief all jenes sehr erquickend, doch wir können uns nicht ausruhen auf den Lorbeeren unter uns! Du!“, er deutete auf Ingvi. „Du wirst hier drinnen nicht länger gebraucht, du kannst vor der Kabine warten! Wir beiden kommen schon ganz allein klar!“ Sein Grinsen dabei war wirklich sehr seltsam, als er sich an Moe wandte: „Und nun, meine Süße, kümmern wir uns um die Hosen! Du bist von der Größe her am nächsten dran, deshalb ist das deine Aufgabe! Also, zuerst einmal musst du das Designerstück, welches ich trage, entfernen, und dann...“ Er sah noch einmal zu Ingvi, und sein Blick wurde etwas finsterer. „Was machst du eigentlich noch hier?“ Das Schwarzhaar gähnte kurz und lehnte sich an die Tür der großen Kabine. Er sah hinüber zu dem kleinen Rotschopf, blickte ihr kurz in die Augen. Warum sollte er die Gelegenheit verschmähen, etwas Zeit ohne den Sänger zu verbringen und ihn stattdessen verärgern, um beim Wechseln seiner Beinkleider zuzusehen? Nein, das wäre lächerlich, aber... sie waren ein Team, da konnte er Moe doch nicht einfach so zurücklassen. „Was sagst du, Moe-san...?“, fragte er mit schief gelegtem Kopf. „Soll ich gehen oder bleiben?
 

Nobuto Moe

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"Ja, schon viel besser. Danke." Moe wagte einen verstohlenen Seitenblick auf ihren Partner. Dieses Tauschgeschäft war also verbracht. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass Ingvi sich an die Abmachung halten würde, denn auch sie würde seine Bitte beherzigen. In dieser Hinsicht waren sich die beiden ziemlich ähnlich. Generell hatten sie aber durchaus mehr gemeinsam, als die Nobuto je gedacht hätte. Möglicherweise würde er der erste männliche Genin seit der Akademie werden, den sie mochte. Oder tat sie das nicht schon längst? Es war schwer zu sagen. In all der kurzen Zeit, die sie jetzt miteinander verbracht hatten, hatte der Junge keinerlei Schwächen offenbart. Dennoch konnte der Rotschopf unmöglich annehmen, dass er diese nicht hatte. Jeder Mensch besaß schließlich irgendeinen Makel, weswegen sie sich wieder einmal wünschte, dass ihr Klient einfach verschwinden würde. Ohne seine Anwesenheit könnte sie ihren Partner viel besser kennenlernen. Außerdem behinderte er diese vollkommene Harmonie zwischen ihnen einfach zu sehr mit seinem angeberischen und nervenden Gehabe. Besonders eine Tatsache nervte sie ungemein. Ken nannte sie dauernd Süße oder Kleine, obwohl sie ihm extra ihren Namen gesagt hatte, um dies zu verhindern. Die Verschmähung seines Gratistickets schien wohl noch immer dunkle Fäden hinter sich herzuziehen. Wie konnte man sich nur so anstellen?
Moe seufzte und sah zu dem Berg Klamotten, die die kleine Gruppe auf dem Weg durch das Geschäft angehäuft hatte. Sie verstand es nicht. Wieso musste man immer solch eine Menge ansammeln, wenn man eh nur einen Bruchteil davon kaufen wollte? Anprobieren schön und gut, aber man erkannte doch schon vorher ob das Kleidungsstück einem gefällt oder passt. Nunja, der Popstar ließ sich von dieser Logik auf jedenfall nicht beeindrucken. Als sie ihn schließlich zur Umkleide begleitet hatten, blinzelte die Rothaarige ungläubig. Hatte er da wirklich gesagt, dass sie ihm beim Umziehen zusehen und ihm dabei sogar noch helfen sollten? Nein, was für ein.. arroganter Kerl. Sie beide waren seine Bodyguards, keine Diener, die ihm bei jedem Wink hinterherhechelten. Wie er wohl reagieren würde, wenn sie ihm diesen Befehl einfach verweigerten? Sie schaute zu Ingvi, um sich dessen Beistand zu vergewissern. Statt der erwarteten Reaktion, erfüllte der Rutako jedoch pflichtbewusst den eigenwilligen Wunsch ihres Klienten. Ohne groß zu murren zog er ihm die verschiedensten Oberteile über. Dieses Verhalten erstaunte sie doch, lagen sie bis jetzt immerhin auf der gleichen Wellenlänge. Wahrscheinlich hatte er aber recht. Wegen dieser kleinen Sache zu rebellieren, würde sie möglicherweise um den Verdienst bringen. Nur aus diesem Grund blieb Moe einigermaßen beisammen, als der vermeintliche Star sich schließlich nun auch an sie richtete. Am liebsten hätte sie ihm für seine Worte ja ein Knie in bestimmte Weichteile gerammt, aber sie musste dieses Verlangen unter allen Umständen unterdrücken, wenn sie ihren eigentlichen Auftrag nicht vergessen wollte. "J-Ja, gerne doch." Ihre Stimme klang heiser, fiel es ihr doch ziemlich schwer ihn noch höflich anzusprechen. Erst das Angebot ihres Partners entgegen der Empfehlung von Ken doch die Kabine zu verlassen, ließ ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht zurückkehren. "Natürlich sollst du bleiben, Rutako-san." Moe sah ihm dankend tief in die Augen. Sie mochte sich nicht vorstellen, was dieser perverse Kerl noch von ihr verlangt hätte. "Natürlich aber nicht um unseren lieben Klienten zu stören, sondern damit wir ihn beide besser beschützen können. Ein kleines, hilfloses Mädchen wie ich kann einen solch großen Jungen doch unmöglich alleine vor allen Gefahren schützen." Der Rotschopf machte eine Unschuldsmine, grinste dafür innerlich aber umso mehr. Lügen waren zwar nicht unbedingt das Mittel, dem sie sich gern bediente, in diesem Fall allerdings nötigte der Zweck die Mittel. Allein der dumme Gesichtsausdruck des Sängers war die Umstände wert gewesen. Anscheinend hatte er wirklich geglaubt allein mit ihr in diesem Raum bleiben zu dürfen, während sie an ihm.. unten rumfummelte. "Hmpf.. na gut, wie ihr wollt." Er hielt sich theatralisch die Hand an die Stirn. "Wenn ihr mir nicht helfen wollt, dann verlasst doch bitte die Kabine. Mein königlicher Anblick ist für die Augen eines Plebejers viel zu schade. Also.. kusch, kusch!" Ingvi und Moe kamen seiner Aufforderung ohne Zögern nach und postierten sich unweit der Umkleide. "Ob ihm das wohl noch mehr die Stimmung vermiest?" Es dauerte einige Zeit und stilles Fluchen, bis Ken wieder erhobenen Hauptes hinter dem Umhang auftauchte.
 

Rutako Ingvi

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Als hilfloses Mädchen sah Ingvi Moe nun wirklich nicht, eigentlich machte sie einen ganz anderen Eindruck, und vor allem waren die beiden in der Kabine, vor der Ingvi postiert wäre, sowieso nicht in Gefahr. Ganz davon abgesehen, würde der Rotschopf bestimmt auch ihre Schwäche nicht zugeben, wenn sie schwach wäre, dafür war sie einfach zu stolz, denn so viel konnte der Rutako schon nach dieser kurzen Zeit sagen. Das war ja nichts Schlechtes, im Gegenteil, Stolz war ein Zeichen für einen starken Geist, daher konnten stolze Menschen leichter ihren eigenen Idealen folgen, ohne sich vom Weg abbringen zu lassen – so wie er selbst auch. Es gab also nur eine logische Schlussfolgerung: Das Mädchen log. Da war es wohl die bessere Variante, dass der Klient sie beide aus seinem Umkleideraum schickte, und das war Ingvi tatsächlich ein ganzes Stück lieber, als zuzusehen, wie der Hiaki seine Beinkleider wechselte. Vor allem, da er nun die Gelegenheit hatte, die Nobuto wirklich ein wenig kennen zu lernen...
Ich hoffe doch nicht, dass wir ihm damit die Laune vermiest haben...“, antwortete er langsam auf die Frage des Mädchens und sah zu ihr hinunter, versuchte, ihr in die Augen zu blicken. „Ich mag ihn jetzt schon nicht, da will ich nicht erleben, wie er ist, wenn er etwas gegen uns hat... Abgesehen davon bezahlt er uns ja... Wenn man es genau nimmt, wäre es klüger gewesen, wenn ich einfach gegangen wäre wie er es gesagt hat.“ Emotionen kamen dabei natürlich wie so oft keine in seiner Stimme oder auf seinem Gesicht zum Vorschein. Wieso auch, er legt ja bloß Fakten dar. Es war ja nicht so, als spräche er über seine Gefühle oder sonst etwas, es ging einfach nur darum, was warum die vernünftigere Handlung gewesen wäre. Allerdings konnte es viel zu leicht falsch verstanden werden, wenn man das so stehen ließ, also musste er noch etwas hinzufügen: „Aber das ging nicht. Dafür bist du für mich einfach zu wichtig.“ Dass das nun ebenfalls falsch verstanden werden konnte, kam dem Schwarzhaar so gar nicht in den Sinn. Wichtigkeit stand für ihn grundsätzlich nur in zwei Formen in Verbindung mit Menschen: Man brauchte jemanden, um eine Aufgabe erfüllen zu können oder als Hilfe bei einem Projekt, oder man war verantwortlich dafür, jemandes Vertrauen nicht zu enttäuschen. Und gerade jetzt traf auf Moe beides zu. Einerseits arbeitete er mit ihr zusammen und es wäre dem Team sicher nicht zuträglich, wenn sie sauer auf ihn wäre, weil er sie allein in der Schusslinie gelassen hatte, andererseits erwartete sie sicherlich von ihm, dass er als ihr Partner sie nicht einfach im Stich ließ. Langsam ließ der Shinobi seinen Blick durch den Raum schweifen, betrachtete die Menschen. Die Leute hier hatten alle so eine Art, sich zu bewegen und so einen Ausdruck, so einen Blick, als hielt sich jeder einzelne hier für die Krone der Schöpfung, für das beste Meisterstück der menschlichen Rasse. Und doch wirkten sie alle einfach nur gleich, lächerlich, unbedeutend, als hätten sie nur Geld und nichts, das sich dahinter befände. Wenn es allein um materiellen Besitz ging, würde Ingvi als Rutako-Erbe mit Sicherheit dem größten Teil der Anwesenden das Wasser reichen können, aber er verwendete es ja nie. Von seinem Erbe hatte er noch keinen einzigen Ryo angerührt, die Reparaturen an seinem Heim führte er von Hand durch und sauber gehalten wurde es sowohl von ihm, als auch von seiner Mutter, nicht von jemandem, der bezahlt wurde. Alles, was er sich kaufte, waren Lebensmittel, Bücher und Kleidung, und davon immer nur gerade genug, sodass er nicht einmal die Hälfte von dem, was er in letzter Zeit verdient hatte, wieder ausgab. Dass ein reicher Mensch lebte wie ein armer Schlucker, abgesehen von dem großen Anwesen, da er gleich mit geerbt hatte, war sicherlich etwas Außergewöhnlich, aber vermutlich war es genau das, was ihn von diesen gesichtslosen Schönlingen unterschied. Er ruhte sich nicht auf seinem Besitz aus, um ein schönes, einfaches Leben zu leben, und er stellte sich selbst nicht über andere. Doch dann begegnete er einem Blick, der ebenfalls anders war, dem Blick einer arbeitenden Person, die entweder nicht reich war oder sich nicht so fühlte – aber was suchte so jemand in RoyalVision? Es dauerte einige Momente, bis er dieses Gesicht und diesen Anzug erkannte... oh, die hatte er ja schon mal gesehen. Ingvi tippte auf Moes Schulter und deutete in die Richtung der mittelalten Frau: „Moe-san, siehst du die Frau dort? Die in dem grauen Anzug, die die ganze Zeit zu uns rüber starrt? Sie hat vorhin das Cape ausgesucht... Eine Ahnung, warum die uns beobachtet?
Es dauerte jetzt nur noch einige Momente, ehe Ken wieder aus der Kabine kam, erneut in sein Winteroutfit gehüllt. „Lasset uns gehen, ihr Langweiler“, sagte er mit einer abfälligen Geste und machte sich gleich auf den Weg, verließ das Gebäude. Ingvi blickte kurz zur Kasse hinüber, doch es schien keinem etwas auszumachen, dass sie einfach gingen... War das so eine Art Promi-Bonus? Gesehen hatte einer der Verkäufer sie auf jeden Fall...
 

Nobuto Moe

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"Ich glaube du hast recht." Moe sah mit verschränkten Armen vor der Brust zu ihrem Partner auf. Möglicherweise wäre es schlauer gewesen, sich etwas mehr zurückzuhalten. Wie Ingvi nämlich schon richtig erläuterte, hing ihre Bezahlung ganz allein von diesem überheblichen Sternchen am Pophimmel ab. Demnach wäre es wohl besser gewesen, einfach seinen Wünschen nachzukommen. Was geschehen war, konnte man jedoch nicht mehr zurücknehmen. Die beiden Genin mussten nun also allein auf die Milde ihres Klienten hoffen. Was allerdings die Zukunft betraf, so würde sich die Rothaarige gezwungenermaßen am Riemen reißen, auch wenn es mehr als oft in ihren Fingern kribbeln würde. Ken war so gesehen ein zu perfektes Ziel für Sticheleien und kleine, gemeine Spiele, besonders weil er irgendwie auf sie herabsah. Dieser blöde Kerl hatte sie noch nie beim richtigen Namen genannt. Dauernd sprach er sie nur mit Süße und Kleine an. Zwei Spitznamen, die Moe nun wirklich nicht mochte. In diesem Sinne ging es dem Mädchen also um das Sprichwort: Auge für Auge, Zahn um Zahn. Am liebsten würde sie in die Kabine stürmen und.. Ihre aufsteigenden Rachegedanken wurden jäh von ihrem Partner unterbrochen. Was hatte er da gesagt? Rutako-san hatte gegen seine Belohnung gearbeitet, weil er sie 'wichtig' fand? Verdutzt starrte die Nobuto ihn mit großen Augen an. Soetwas hatte sie noch nie aus dem Mund eines Jungen gehört. Ging es doch meistens nur um das gegenseitige Ärgern. Völlig ihrer Natur entgegen umarmte sie Ingvi spontan für seine Worte und drückte ihn einmal kurz fest. "Ähm.. äh.. D-Danke." Peinlich berührt zog sich Moe mit einer gesunden Röte im Gesicht aber allzu schnell wieder vom Körper des Jungen weg und kratzte sich verlegen mit einem Finger an der Schläfe. Sie hatte keine Ahnung warum sie das gemacht hatte. Vielleicht hing es aber damit zusammen, dass sie, obwohl äußerlich mehr ein Junge, im Inneren doch noch ein kleines Mädchen war. Und süße, kleine Mädchen knuddelten mal gerne nette Personen.
Nach der Kurzschlussreaktion Moes, legte sich eine gewisse Stille über die beiden Shinobi. Wegen der allgemeinen Verwirrung, die aus der unerwarteten Reaktion entstanden war, wechselten sie einige Minuten kein weiteres Wort, bis wieder einmal ihr Partner den Anfang machte. Statt auf das Geschehene jedoch einzugehen, tippte er ihr auf die Schulter und zeigte auf eine verdächtige Frau im Laden. "Nein, keine Ahnung" Dem Aussehen nach zu urteilen, gehörte sie ebenso zu diesen höhergestellten Leuten. Solange sie jedoch nur zu ihnen herüberblickte und nicht irgendetwas dummes anstellte, konnte man sie getrost ignorieren. "Ich glaube nicht, dass sie Probleme machen wird. Sie sieht nicht nach einem verrückten Fan unserers Stars aus. Und selbst wenn.." Ihr Wort wurde durch den wiederauftauchenden Ken unterbrochen, der ohne Umwege an der Kasse vorbei direkt aus dem Laden stürmte. Offensichtlich störte sich niemand daran, dass er nicht bezahlt hatte und auch die Frau im Anzug starrte ihm nur hinterher ohne etwas zu unternehmen. Mit einem ratlosen Blick zu ihrem Partner und einem folgenden Schulterzucken, folgte erst Moe, dann auch Ignvi ihrem Klienten nach draußen. Es war alles ruhig. Noch immer stapfte ihr Klient sichtlich erbost über die vergangene Zuwiderhandlungvoran ohne sich um seine beiden Beschützer zu kümmern. Erst da fiel dem Mädchen auf, dass sich mit der Zeit hier draußen doch etwas geändert hatte. Es war nur ein Detail, allerdings klebten nun überall entlang der Straße auffällige Plakate von Hiaki Ken, die auf das kommende Event hienwiesen. Ein ungutes Gefühl machte sich in Moe breit. Wieso musste auf den verdammten Plakaten der Kerl nur so gut abgebildet sein? Mit ein wenig Gehirn konnte nun doch jeder Groupie die wahre Gestalt hinter dieser Vermummung erkennen. Und in der Tat, obwohl sie noch länger unbehelligt blieben, hörten die beiden Genin schon bald unerwünschte Geräusche hinter sich. "DA IST ER! Kyaaaaaahhhh!"
 

Rutako Ingvi

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Irritiert blickte Ingvi auf seine rothaarige Begleitung hinab, als diese ihre Arme um ihn schlang. Eine seiner Augenbrauen wanderte nach oben, doch er erwiderte die Geste natürlich nicht, hob nur etwas hilflos die Arme leicht an. Was war denn jetzt los? Bis eben hatte sie noch nicht so gewirkt, als würde sie plötzlich halbfremde Leute in die Arme schließen; offensichtlich stellte sie sich das Schicksal, mit ihrem Auftraggeber festzusitzen, wirklich brutal vor, wenn sie so überschwänglich für ihre Rettung dachte. Hoffentlich wurde das nicht zur Gewohnheit...
Aus der Fremden wurde keiner von beiden schlau, aber Moe hatte Recht, wenn sie sagte, dass die Dame nicht wie ein hysterischer Fan zu wirken vermochte. Dafür war sie einerseits zu seriös, zu gut gekleidet, und andererseits schien sie der zugehörigen Altersgruppe bereits leicht entwachsen zu sein. Wobei das nicht zwingend etwas aussagen musste... Ginge es nur um das Alter, wäre auch Moe längst durchgedreht. Trotzdem war anzunehmen, dass diese Businessfrau eine andere Form von Interesse an der kleinen Gruppe hatte, auch wenn der Rutako noch nicht zu sagen vermochte an wem genau und aus welchen Gründen. Vielleicht hatte die kleine Kunoichi ja eine Stalkerin? Wenn irgendjemand Ingvi verfolgen würde, dann hätte er das längst bemerkt, also war das durchaus eine Möglichkeit. Vielleicht weckte der Rotschopf ja so eine Art Mutterinstinkt mit ihrem kindlichen Körper? Aber nein, so jemand würde sich ja nicht um ein Stagecape für Hiaki Ken kümmern. Vermutlich gehörte sie irgendwie zu ihm, und so, wie er mit Ingvi geredet hatte, wusste der Popstar wahrscheinlich von ihr, also konnte es sein, dass sie Familie waren oder eher noch, dass sie für ihn arbeitete. Ja, das ergab Sinn... Mit einem Nicken schloss Ingvi seinen Gedankengang ab, während er dem Mädchen und dem Sänger aus dem Laden folgte. Sofort hatte er das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, doch er brauchte genau so lang wie seine Begleitung, um es zu erkennen. Irgendwer hatte in den letzten... Wie lange hatten sie in dem Laden gebraucht? Viel zu lange. Jedenfalls waren in der Zeit einige Plakate aufgehängt worden... die sich allesamt um ihren Klienten drehten! Das war eine unnötige Erschwerung ihrer Arbeit, ganz besonders, wenn jemand den Vermummten erkannte. Und wie nicht anders zu erwarten passierte genau das. Ingvi hatte es schon im Gefühl, noch ehe das Kreischen wirklich losging, und fühlte sich bestätigt, als die ersten paar jungen Frauen einstimmten. Stöhnend blickte er zu der johlenden Menge, die sich nicht gerade langsam auf die Shinobi zubewegte. Auch Ken bemerkte es, und er entschied sich dafür, eine Szene zu machen: „Beim Barte des... Wie konnten sie mich bemerken? Trotz meiner perfekten Verkleidung. Sie haben gemerkt, dass ich Hiaki Ken bin!“ Bei den letzten Worten wurde er lauter, machte einen weiten Ausfallschritt nach vorne, während er die Arme nach hinten warf und so, gewollt oder ungewollt, seinen Mantel von sich gleiten ließ. „Das ist alles eure Schuld, ihr Plebejer-Shinobi! Es ist eure Aufgabe, dafür zu sorgen, dass genau so etwas nicht passiert! Haltet sie zurück, sodass sie es nicht wagen, zu mir, Hiaki Ken, zu kommen!“ Damit machte er sich langsamen Schrittes auf den Weg durch die Straßen, offenbar zu seinem nächsten Laden. Und zwar wirklich langsam; entweder wollte er, dass seine Bodyguards ihm noch folgen konnten, oder er ließ sich gerne von seinen Fans begaffen. Ingvi hatte jetzt allerdings ein Problem: Er war viel zu kräftig, um Gewalt anzuwenden – er würde mit Sicherheit die Knochen dieser eigentlichen Zivilisten brechen, wenn er sich nicht stark zurückhielt. Andererseits hatte es aber auch einen Vorteil, dass das hier normale Menschen und keine Zivilisten waren: Seine für einen Ninja alles andere als beeindruckende Geschwindigkeit dürfte hier vollkommen ausreichen, um ein paar normale Leute zurück zu drängen. „Moe-san...“, murmelte er dem Mädchen zu. „Ich stehe zu deiner Verfügung... hast du einen Plan?“ Die Traube an Fans hatte die beiden fast schon erreicht... und blockierte dabei schön die anderen Passanten. Zum Glück waren das nicht viele... Etwa zwanzig Leute, schätzte der Rutako. Damit würden sie sicher fertig...
 

Nobuto Moe

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Moe hatte keine Ahnung von den seltsamen Vermutungen ihres Partners in Bezug auf ihr Verhalten und der Dame im Anzug vor ihnen. Wer machte sich auch schon solch diffuse Gedanken über diese Dinge? Das Mädchen hatte sie nämlich schon längst abgehakt und hinter sich gelassen. Sie wollte nicht noch mehr Zeit damit verschwenden. Glücklicherweise hielt Ingvi mögliche Bemerkungen bei sich. Diese hätten die Angelegenheit schließlich nur verkompliziert. Außerdem hatten die beiden nun wirklich wichtigeres zu tun. Das Kreischen einer Gruppe weiblicher Fans hinter ihnen kündigte ihren Einsatz als echte Bodyguards an. Endlich ein bisschen Action. Diese Abwechslung konnte die Nobuto gut gebrauchen. Einzig die geschauspielerte Theatralik ihres Klienten machte diesen Moment wieder zunichte. Möglicherweise wären sie ihren Verfolgern mit einem Ablenkungsmanöver noch davongekommen. Nach dem großen Auftritt ihres Superstars konnten sich die beiden Genin diese Option in die Haare schmieren. Um es aber noch schlimmer zu machen, schritt Ken zudem provokativ langsam zum nächsten Laden der Stadt. Moe schlug sich die rechte Hand ins Gesicht. Es war nicht auszuhalten. Musste dieser Kerl wirklich alles tun, damit ihre Arbeit erschwert würde? Am liebsten hätte sie ihn gefesselt und geknebelt und ihren Partner aufgefordert ihn unter den Arm zu klemmen, sodass sie spielend in eine ruhigere Gegend ausweichen konnten. Dieses Gedankenspiel würde jedoch ein Wunschtraum bleiben.
Derweil kam die kreischende Menge immer näher. Es waren ungefähr zwanzig Mädchen, die ihnen gegenüberstanden. Gekleidet waren sie hauptsächlich in knallbunte Farben und Röcke. Keine große Sache eigentlich. Zwei kräftige Beschützer könnten diese Menschentraube sicherlich noch kontrollieren. Das Problem war nur, dass der Rotschopf überhaupt nicht kräftig war. Ihre niedrige Körperhöhe tat ihr übriges. Selbst wenn sie wollte, konnte sie nicht mehrere Personen aufhalten. Bei ihrem Partner war das anders. Er erfüllte alle notwendigen Merkmale dafür. Aber auch er alleine würde die Menschentraube nicht ohne Gewalt aufhalten können. Was also tun? Sie brauchten einen Plan, um mit dieser Situation fertig zu werden. Statt jedoch einen eigenen vorzutragen, wendete sich Rutako-san ausgerechnet an sie. "Seh ich so aus, als ob ich einen hätte?", flüsterte sie verhalten zurück. Sie war noch nie fürs Ausdenken eines Plans zuständig gewesen. Das hatten bereitwillig immer andere übernommen. Sie hingegen hatte sich einfach auf ihre Flinkheit und Geschwindigkeit verlassen. Moment! Möglicherweise lag darin ja die Antwort. Moe blickte unverhohlen in die Ansammlung verschiedenster Mädchen vor sich. Noch konnte man sie mit ausgestreckten Armen von Hiaki Ken fernhalten, aber lange würden sie vor dem Wall nicht mehr halt machen. Es musste eindeutig etwas getan werden und die Kunoichi hatte auch schon eine eigenwillige Idee. Sie warf ihrem Partner einen vielsagenden Blick zu, ohne ihm jedoch von ihrem Vorhaben zu erzählen, verschwand ihr kleiner Körper im nächsten Augenblick in der Fanmenge. Es dauerte nur kurze Zeit, da tauchte Moe auf der anderen Seite der Mädchen wieder auf. Triumphierend hielt sie etwas in beiden Händen nach oben. Bei konzentrierterem Blick konnte man erkennen, dass es sich um diverse Pantsu handelte, die sie ihren Trägerinnen mit den flinken Fingerchen entwendet hatte. Erdbeeren, huh? Gleich darauf wurde das Gekreische auch wieder lauter. Dieses mal aber wohl nicht wegen Ken. Erboste Gesichter drehten sich in Richtung der Nobuto. Sie mussten wohl die kühle Brise bemerkt haben. Mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht rannte sie letztendlich davon und lockte so die lauten Probleme in die andere Richtung. Was wohl Ingvi von ihrem.. ungewöhnlichen Plan halten würde?
 

Rutako Ingvi

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Moe hatte keinen Plan. Ob er jetzt überrascht sein oder eher 'natürlich nicht' denken sollte, wusste Ingvi gerade nicht mit Sicherheit, vermutlich war es eher Letzteres, doch das half jetzt auch nicht. Wären das alles irgendwelche Männer gewesen, dann wäre es sicher nicht allzu kompliziert, die Menschentraube zurück zu treiben, allerdings waren das hier junge Frauen. Die konnte man nicht einfach zurückstoßen, wegziehen oder ihnen im Notfall einen Schlag verpassen, und für eine ruhige, sachliche Diskussion standen sie gerade ebenfalls nicht zur Verfügung – was für irrationale und weinerliche Wesen. Er konnte nichts weiter tun, als sie mit ausgebreiteten Armen zurückzudrängen, in der Hoffnung, dass Moe, die ja selbst diesem Geschlecht angehörte, eine Idee hatte, wie sie das Blatt doch noch wenden konnten, denn sie ohne physische Verletzungen auf einer breiten Straße zurück zu halten schien unmöglich zu sein. Naja, zumindest konnte der Rutako problemlos stehen bleiben, selbst wenn sie ihn wegdrücken wollten oder sich gegen ihn warfen, dennoch wäre das keine dauerhafte Lösung. Auf einen Shinobi kamen zehn Gegner, gegen die sie nicht kämpfen durften... keine Chance. Doch glücklicherweise schien sich der energetische Rotschopf doch noch etwas überlegt zu haben! Zumindest ließ ihr Blick darauf schließen. Und im nächsten Moment... verschwand sie in der Menge.
Erst war Ingvi nicht ganz klar, was sie da machte. Genauer gesagt hatte er nicht die geringste Ahnung, was sie da machte. Aus der Affäre ziehen wollte sie sich sicher nicht, dafür lief sie in die falsche Richtung, dennoch ließ sie ihn gerade hier ziemlich allein zurück. Eine der Frauen schaffte es sogar, an dem Jungen vorbei zu gelangen, und nur mit zwei schnellen Schritten zurück konnte er sie wieder zurückdrängen, verlor dabei allerdings seinen Platz und einiges an Raum, was seine Gegnerinnen gleich ausnutzen wollten; sie stießen ihn, nahmen ihm das Gleichgewicht, und nutzten die gewonnenen Sekunden, damit sich ein paar an ihm vorbei schleusen konnten. Es sah aus, als wäre alles verloren, als plötzlich... einige der Frauen irritiert stehen blieben. Sie blickten sich um und wirkten schockiert, und daraufhin liefen sie... in Richtung Moes. Das kleine Energiebündel war schon wieder aufgetaucht und hielt irgendetwas in die Luft, das das Schwarzhaar erst nach einigen Momenten als Frauenunterwäsche identifizierte. Eine sehr interessante Methode, um ihre geringe Größe auszunutzen, und abgesehen davon ziemlich unkonventionell, aber die Wirkung war fantastisch: Der größte Teil der Traube wechselte die Richtung, ein paar schafften es, eine Verfolgungsjagd mit Moe zu beginnen, doch der Rest behinderte nur die anderen Jägerinnen, deren Ziel es noch immer war, Ken zu erwischen. Große Zahlen und Unantastbarkeit funktionierten nun einmal nur, solange man zusammen hielt, sobald sich das Ziel änderte, kamen sie sich nur noch in die Quere. Ingvi wäre zwar nicht auf so eine Idee gekommen, aber... „Der Erfolg gibt ihr Recht“, murmelte er und stob den beiden Personen hinterher, die es tatsächlich geschafft hatten, sich vom Rest abzulösen, sodass er ziemlich bald wieder vor ihnen stand. Jetzt brauchte er aber nicht länger die Arme ausstrecken und hoffen, dass sie nicht vorbei kämen, jetzt waren es nur zwei Personen. Er schenkte ihnen seinen blutrünstigsten Blick, legte die rechte Hand an das Saya seines Katanas und die linke an den Griff, ließ es kurz aufblitzen. „Wer jetzt noch meinen Klienten verfolgt, bei dem halte ich mich nicht mehr zurück...“, hauchte er mit der kratzigsten und furchteinflößendsten Stimme, die er hinbekam, und fletschte die Zähne zu einem bedrohlichen Grinsen. Die Nobuto hatte ihre Methoden, er hatte seine – das Problem daran war, dass er es wirklich durchziehen musste, wenn jemand sich davon nicht einschüchtern ließ, deswegen war es bei größeren Ansammlungen wie eben sehr riskant. Bei nur zwei jungen Damen allerdings wirkte seine Methodik Wunder – quietschend und kreischend änderten auch sie nun die Richtung, eine schien sogar in Tränen ausgebrochen zu sein. Zufrieden lächelnd leckte er sich über die Lippen und ließ das Katana wieder los, es sah nicht so aus, als würde irgendjemand noch jagen... Also hieß es nun, zurück zum Auftraggeber. Der gelockte Star wartete inzwischen ungeduldig vor dem nächsten Geschäft und tippte mit einem Fuß auf dem Boden auf, während er seine Skimütze wohl über die Augen gezogen hatte... als Maske? Als Ingvi auftauchte, schien er jedenfalls sofort bemerkt zu werden... „Du! Plebejer! Wo ist meine Süße hin, hm?“, konfrontierte Ken den Rutako aufgebracht, der nur mit den Schultern zuckte. „Erfüllt ihren Job“, antwortete er knapp und blickte in die Richtung, aus der er kam. „Sie sollte bald wieder hier sein.“ Nach kurzem Überlegen schnalzte der Hiaki mit der Zunge und schien sich damit zufrieden zu geben. „Nun gut! Ich bin genötigt, jene schillernden Beinkleider eilig zu besorgen, daher werde ich mich zuerst hinein begeben! Du wartest draußen hier, sodass du meine Verehrer hier draußen zu behalten vermagst! Wenn mein kleines Mädel uns erneut mit ihrer Gesellschaft beglücken sollte, so schicke sie bitte wieder herein, ja?“ Nickend verabschiedete sich der Rutako und sprang, kaum war sein Arbeitgeber verschwunden, auf das große R in SMILEKURIER, was der Name des Geschäftes zu sein schien. Dort sitzend hatte er praktisch alle umgebenden Straßen im Blich, und sogar die Dächer... er würde Moe sicher bald bemerken.
 

Nobuto Moe

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Hastig sprintete Moe um die nächste Häuserecke. Ein kurzer Blick über die Schulter bestätigte nochmals, dass ihre fragwürdige Idee Früchte getragen hatte - wortwörtlich. In Händen hielt sie nämlich noch immer die Unterschwäsche der Fangruppe in Händen, welche allerlei Muster von bekannten Obstsorten aufwies. Die neueste Mode? Die Nobuto kannte sich bei solchen Themen nicht wirklich aus. Es kam ihr mehr auf das große Ganze an. Genauso war es bei ihrem Coup gewesen. Sie hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass die anderen Mädchen möglicherweise entblöst werden könnten. Der Rotschopf wollte einzig und allein die Ablenkung spielen und auf diese Weise war es halt am einfachsten von statten gegangen. Außerdem glaubte sie selbst nicht so recht daran, dass ihre Opfer ohne Unterbekleidung rumlaufen musste. Soweit sie sich nämlich noch erinnern konnte, trugen die meisten verrückten Fangirls zumindest zwei Paar dieses speziellen Stück Stoffes, damit sie dieses später dem erwählten Angebeteten entgegenwerfen konnten. Welcher Zweck dahinter steckte hatte sie nie ganz begriffen und auch heute noch war ihr dieser vollkommen egal. Sie hatte nicht vor sich diesen hirnlosen Zombies irgendwann einmal anzuschließen. Es müsste schließlich schon die Welt untergehen, falls sie sich mit Kerlen wie Hiaki Ken einlassen sollte. Ein nicht sehr realistisches Szenario, aber genug davon. Momentan sollte sich ihre Aufmerksamkeit eigentlich auf die Straße konzentrieren, merkwürdigerweise schaffte sie es aber auch so auf die Umgebung zu reagieren. Moe wich auf ihrer Flucht allen möglichen Hindernissen wie natürlich aus. Verschiedene Stände von Händlern, ein Kinderwagen mit seinem schreienden Insassen oder sogar einem Marktschreier. Sie hatte ihre Verfolgerinnen jederzeit im Griff. Schon bald hatte sie einen angenehmen Abstand zu ihnen, der erlaubte den nächsten Schritt ihres Planes auszuführen: die Beute zurückzugeben. Die Kunoichi war nämlich nicht grausam oder pervers genug, um die Unterwäsche zu behalten. Alles sollte wieder an seinen angestammten Platz zurückkehren. Wie? Nun, in einer mehr oder weniger verlassenen Seitengasse legte die Rothaarige eine Fährte aus der heißen Ware, die das Grüppchen hinter ihr hoffentlich lang genug beschäftigen würde.
Nach der Ausführung dieses weiteren Ablenkungsmanövers, machte sich die Nobuto nämlich auf die Suche nach ihrem Partner und Klienten. Das Problem war nur, dass sie sich immer noch nicht besonders gut hier auskannte und außerdem gar nicht den Namen des angesteuerten Geschäftes kannte. So verfolgte der Rotschopf zunächst so gut es ging ihren Weg zurück, um von ihrem Ausgangspunkt dann in den Straßen herumzuirren. Es dauerte seine Zeit, aber schlussendlich schaffte sie es doch noch ein vertrautes Gesicht zu entdecken. Ingvi! Er hielt anscheinend Wache vor dem SMILEKURIER, dem nächsten, mit riesengroßen Smilies verzierten Aufenthaltsort ihres geliebten Ken. "Rutako-san!" Moe winkte ihm euphorisch entgegen. "Na, alles in Ordnung?" Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ließ ihren Blick herumschweifen. Eigentlich war die Antwort schon klar. Weit und breit gab es keine kreischende Fanmenge zu sehen. Ein Augenschmaus. "Ich nehme an, dass unser Prinz dort drinnen ist?" Die Nobuto deutete auf die Doppeltür. Die Antwort ihres Partners viel wie erwartet aus. Sehr schön, so konnte sie sich hier draußen mit ihm etwas von der Gegenwart dieses Schnösels erholen. Jäh wurde dem Mädchen die Stimmung aber wieder vermiest. Sie sollte waaas? Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Was wollte er bloß immer? Es dauerte nicht lang bis zur Trotzreaktion. Ihre Lippen formten nur allzu schnell einen Schmollmund. "Ich möchte aber lieber mir dir hierbleiben." Ihre Stimme klang beleidigt, während sie die Arme hinter dem Kopf legte. "Wir können ihm ja sagen, dass ich gerade erst gekommen bin."
 

Rutako Ingvi

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Mal abgesehen davon, wie hoch sein Sitzplatz lag, deutete gerade eigentlich nichts darauf hin, dass Ingvi eine Ausbildung und zwei Jahre als Ninja hinter sich hatte. Von dort unten konnte man seine Schulter unmöglich sehen, das schloss sein Zeichen mit ein, und er saß auf diesem Buchstaben nahezu ohne jede Körperspannung, Arme und Beine hingen einfach schlaff nach unten, er hatte sich leicht zurück gelehnt und sein Kopf saß eher schief auf seinem Hals. So saß er, wenn er sich langweilte, wenn es für ihn so gar nichts zu tun gab. Jetzt war er gerade dabei, seinen Job zu erledigen, und hatte doch nichts besseres zu tun, als auf einem überdimensionierten R zu sitzen und durch die Gegend zu gucken. Er würde sich ja auf die Suche nach seiner Partnerin machen, aber sein Klient hatte ihn ziemlich klar dazu angewiesen, vor dem Geschäft auf sie zu warten, weggehen durfte er also nicht einfach so. Dabei wusste sie doch nicht einmal, wo sie hin musste...
Da! Da hatte sich doch etwas bewegt, oder? Bildete er sich das nur ein, oder flitzte dort ein roter Haarschopf durch die Straßen...? Plötzlich schien das Blut in den Bahnen des Jungen wieder Fahrt aufzunehmen, seine Hände legten sich auf den Rand des Buchstaben und er lehnte sich vor, fixierte sein Ziel mit den Augen... Oh ja, das war sie ganz sicher! Endlich eine Aussicht darauf, dieses Nichtstun zu beenden. Langsam hob er seine Hand weit über den Kopf, kombiniert mit einem kontrollierten Ausruf: „Moeee-san!“ Er zeigte sich bei Weitem nicht so euphorisch wie sein Teammitglied, doch immerhin konnte man heraushören, dass er erfreut war. Auf ihre Frage hin fiel ihm allerdings wieder ein, was er eigentlich mit dem Mädchen machen sollte... richtig, er würde keine Zeit mit ihr verbringen können. Zu schade. „Genau da ist er“, antwortete er zuerst einmal, dann legte er eine Pause ein, wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. „Du sollst zu ihm, sobald du hier ankommst, also jetzt. Husch, rein mit dir...“ Aber nein, dieses Kind war nicht wie er. Sie hatte ihren eigenen Kopf, ohne nur daran zu denken, was man von ihr wollte, und das selbst gegenüber Personen, die sie bezahlten... Schon zum zweiten Mal zeigte sie das, und der Rutako war sich noch immer nicht sicher, ob er das gut fand oder eher dagegen war. Im Prinzip war es ihm vermutlich egal, aber in diesem Fall freute er sich einfach darüber, etwas mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Oder vielleicht sollte er sie doch lieber hinein schicken...
Langsam schob sich Ingvi von seinem provisorischen Stuhl herunter, um nach kurzem Abstoßen von der Kante wenige Meter vor Moe zu landen, zu der er dann den Abstand verkürzte, mit dem gleichen, unberührten Gesichtsausdruck wie immer. Als er direkt vor ihr stand ging er in die Hocke, um ihr in die Augen zu sehen, wirkte dabei sowohl ernst als auch unbeteiligt, und ließ so ein paar Sekunden verstreichen, ehe er den Mund aufmachte: „Wenn du bei mir bleiben willst...“ Plötzlich legte er den Arm um sie, drückte das kleine Mädchen an seine Brust und streckte seine Beine schnell, oder besser gesagt, er sprang, katapultierte sich gleich wieder zurück auf einen Buchstaben, dieses mal allerdings das U. „... dann solltest du keine Höhenangst haben, Moe-san“, schloss er ab und ließ sich in den Schneidersitz fallen, wobei sie auf seinem Schoss sitzen durfte, immer noch mit seinem Arm um ihre Hüfte; vielleicht konnte sie an Wänden laufen, vielleicht nicht, auf jeden Fall konnte er sie nicht einfach in Gefahr bringen, also musste er sie hier oben festhalten. Sein Blick glitt wieder über die Dächer dieses Stadtteils, das war eigentlich eine ganz nette Aussicht. „Ich kann dir nicht verübeln, dass du keine Zeit mit ihm verbringen willst...“, sagte Ingvi, um ein Gespräch zu beginnen. „Du bist Ninjutsuka, nicht wahr? Dann kannst du vermutlich den Wandlauf bereits... Soll ich loslassen?
 
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Skeptisch schaute Moe in die höherliegenden Augen ihres Partners. Wsa er wohl von ihrem Vorschlag halten würde? In Geschäft Nummer eins hatte er sich mehr als einsichtig gezeigt und war trotz seiner Bedenken ihre Seite unterstützt. Doch war war jetzt? Ganz richtig hatte er erwähnt, dass ihre Bezahlung von der Laune dieses verwöhnten Popstars abhing. Würde er sie also nochmal riskieren indem er ihr half sich vor den seltsamen Anwandlungen ihres Klienten zu stellen? Anscheinend ja. Anstatt nämlich brav zu seinem Herren zu gehen und ihre Ankunft anzupreisen, macht er etwas völlig anderes, was selbst das so ungewöhnliche Mädchen überraschte. Ohne jede Vorwarnung schlang der Rutako nämlich den Arm um ihren Körper und katapultierte sie beide aus dem Stand auf die großen Buchstaben des Geschäftes. Nun saßen sie also gemeinsam auf dem großen, unförmigen U. Ihr Begleiter hatte sich in den Schneidersitz niedergelassen und hatte sie kurzerhand auf seinen Schoß gesetzt. Manch einem Mädchen wäre diese Geste wohl anstößig vorgekommen, es wäre errötet und hätte am liebsten wieder nach unten gewollt. Moe war aber nicht irgendeins dieser zerbrechlichen und scheuen Geschöpfe. Sie mochte es hier oben. Auch wenn sie es selbst befremdlich fand, dass sie nun unbedingt in dieser Pose wie eine kleine Schwester von einem möglichen Bruder behandelt wurde, störte sie sich nicht öffentlich daran. Der Rotschopf wusste nämlich nur zu gut, dass das Handeln von Ingvi nicht auf Arglist basierte. Selbst in dieser kurzen Zeit mit ihm war ihr das klar geworden. Außerdem war sie hier oben sicher vor den Blicken ihres Verehrers. Statt sich also über ihn zu beschweren oder gar wegen dieser Aktion zu erröten, wandt sie den Kopf nach oben und grinste ihren Retter zufrieden an. "Das bisschen Höhe macht mir doch keine Angst. Da musst du dich schon mehr anstrengen." Die Worte der Nabuto hatten absichtlich einen spielerischen Unterton. Vielleicht konnten sie ihre freie Zeit ja nutzen, um noch höher hinaus zu kommen. Alle Verfolger ihres Klienten waren für den Moment schließlich abgewimmelt worden. In dieser Hinsicht mussten sie sich also keine Sorgen machen.
Die Vorstellungen des Mädchens wurden aber vorerst enttäuscht. Offensichtlich wollte ihr Partner nämlich mehr über sie herausfinden, weswegen er ein Gespräch anfing. Zwar saß sie deswegen noch immer auf seinem Schoß, ein Arm von ihm um ihren Körper gelegt, damit sie besseren Halt hatte, allerdings war dieser lebendige Stuhl ungewohnt gemütlich. Moe versuchte sich davon nicht irritieren zu lassen, sondern ging auf die Frage des Rutako ein. "Ninjutsuka.. Wandlauf.. loslassen..?" Sie legte unschuldig einen Finger an ihre Lippen und sah ihn fröhlich an. "Ja, das wäre.. lustig." Natürlich hätte sie ihm schlicht die Wahrheit sagen können, dass sie nichts mit dergleichen anfangen konnte. Vielmehr interessierte sie aber, was der Junge von ihr dachte. Sah sie wirklich so sehr nach schwächlichem Mädchen aus? Es war ein ziemliches Klischee, dass man das weibliche Geschlecht meist in diese Sparte als Genin einordnete. Warum erlebte sie das nur immer wieder? Hätte er zudem aber nicht merken müssen, dass sie ganz gut zu Fuß war bei ihrem Ablenkungsmaneuver vorhin? Eine Ninjutsuka hätte dies doch kaum geschafft. Nunja, egal. Kurz bevor er bereit war sie loszulassen erwähnte sie nämlich noch eine Kleinigkeit. "Ich bin Taijutsuka."
 

Rutako Ingvi

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Eine sehr gute Beschreibung für Moe, zumindest Ingvis Meinung zufolge, wäre 'handlich'. Das Mädchen hatte nämlich wenig Gewicht und wenig Größe, sodass man sie relativ problemlos tragen und festhalten konnte; zumindest galt das für ihn, mit seiner Zentimeterzahl und seiner Körperkraft. Andererseits wären seine Beine sicher auch stark genug, um ihn mit einer Pferdekutsche auf dem Rücken auf ein Dach zu transportieren, also war sie für den Durchschnittseinwohner von Soragakure vermutlich nicht ganz so handlich gestaltet. Vermutlich passte kompakt besser. Dass dieses kompakte Design allerdings nicht zu bedeuten hatte, dass sie ein schwaches Mädchen war, war dem Rutako wohl bewusst. Dennoch, es war ein wenig überraschend, dass sie sich als Taijutsuka vorstellte... „Interessant“, antwortete der Junge kühl, während er ein wenig darüber nachdachte. „Ich hätte dich als kräftigen Ninjutsuka eingeschätzt... Ist diese Frisur für einen Taijutsuka nicht ineffizient? Ich meine, deine Haare sind ziemlich lang...“ Während er das sagte blickte er hinab in das Gesicht des Mädchens. Wenn sie nicht an Wänden laufen konnte, konnte er sie nicht loslassen, wer wusste denn, was sonst mit ihr passieren würde? Vielleicht hätte er früher darüber nachdenken sollen, denn eigentlich war ihm diese körperliche Nähe nicht unbedingt angenehm, obwohl er sich zweifellos selbst dafür entschieden hatte... Solche überstürzten Handlungen wollte er doch eigentlich vermeiden. Andererseits bot dieses Mädchen glücklicherweise nicht allzu viel Kontaktfläche, sie zappelte auch nicht herum und sie sprach nicht allzu laut, sie auf dem Schoß zu haben war also nicht so schlimm wie bei manch anderem. Als angenehm würde er es zwar nicht bezeichnen, aber es war durchaus etwas, das man öfter machen konnte, wenn es nötig war. Und egal, wie man es drehte und wendete, sie war irgendwie niedlich...
Dann ließ er seinen Blick tiefer wandern. Vom oberen Teil des Rs aus war der Winkel zu spitz, doch von hier konnte man relativ deutlich das Schaufenster erkennen, das dem SMILEKURIER gegenüber lag. Es wurde schön sauber gehalten, sodass es eine schöne Spiegelung gab, und wenn der Rutako die Augen zusammen kniff, konnte er in den Laden hinein sehen, auf dem er gerade saß. Ken hörte gerade damit auf, einen Mitarbeiter anzuschreien, und verglich die beiden Hosen, die er in den Händen hielt, nur unterbrochen durch einen kurzen, argwöhnischen Blick aus den Glastüren heraus. Vermutlich auf der Suche nach einem Anzeichen seiner kleinen Süßen. Irgendwie störte es Ingvi, wie seine Kollegin behandelt wurde, vielleicht war das der Grund, warum er sich gerade schon zum zweiten Mal an diesem Tag seinen Befehlen widersetzte... Jedenfalls machte es nicht den Eindruck, als wäre er allzu bald fertig, daher hatten die beiden Shinobi wohl noch etwas mehr gemeinsame Zeit.
Das Schwarzhaar richtete seinen Blick wieder auf seine Begleiterin. Musterte eindringlich ihr Gesicht, die feinen Züge, die Strähnen, die ihr über die Stirn hingen, die großen, roten Augen, die dünnen Lippen und die Beschaffenheit ihrer Haut. Vermutlich wirkte es etwas einschüchternd, wie er starrte, aber jetzt prägte er sich erst einmal ihr Antlitz ein und sammelte dabei wortlos etwas mehr Informationen über sie. An der Haut konnte man ungefähr erahnen, wie wichtig sie ihr Nahkampftraining nahm, und an ihrer Reaktion auf den strengen, grimmigen Blick konnte er zumindest ein paar Informationen über ihre Persönlichkeit ablesen, vielleicht ja etwas, das er noch nicht wusste. Es war immer wichtig, die Gesichter seiner Bekannten gut zu kennen. Plötzlich blitzte dieses Bild wieder auf, dieses Bild von dem unschuldigen, rothaarigen Mädchen von vorhin, wie es zu ihm aufblickte und sich einen Finger an die Lippen legte... Seine Wangen röteten sich leicht. „Sag mal... so etwas wie das vorhin... du weißt schon, mit deinem Finger...“, begann er ruhig, während sich sein Blick zur Seite wandte. Das hatte wirklich niedlich ausgesehen... und so etwas war ihm immer unangenehm. „So etwas machst du mit Absicht, nicht wahr? Um andere in Verlegenheit zu bringen?“ Bei ihm wirkte es eindeutig...
 

Nobuto Moe

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Ineffizient, ineffizient, ineffizient. Beleidigt starrte Moe mit aufgeblähten Backen den Jungen, auf dem sie immer noch saß, von ihrer Position so gut sie konnte an. Was hatten alle immer nur mit ihren Haaren? Schon viel zu oft hatte sie einen ähnlichen Kommentar über ihre rote Mähne gehört. Mussten denn wirklich alle Taijutsuka kurzgeschoren herumlaufen? Was machte das schon für einen Unterschied? Es ging einfach nicht in ihren Dickschädel rein. Ihr Haarschopf war doch ein Körperteil wie jedes andere auch. Mit ein wenig Kreativität konnte man damit erstaunliche Dinge vollführen. Wahrscheinlich waren die anderen Genin schlicht zu stumpfsinnig, um dies zu erkennen. Und nun fing auch noch ausgerechnet Ingvi damit an. Sie hatte ihren neuen Partner eigentlich lieb gewonnen. Vielleicht sollte sie ihre voreilige Meinung also lieber nochmal überdenken. "Meine Haare sind gut so, wie sie sind." Der Trotz in der Stimme des Mädchens war kaum zu überhören. Sie wurde halt leicht patzig, wenn man auf diesen Teil ihres Körpers herumritt. "I-Ich sage dir doch auch nicht, dass deine Frisur doof aussieht!" Mit unveränderter Laune drehte sie ihren Kopf weg und starrte die Straße hinunter. Zu gern wäre Moe wohl aufgestanden und wütend davongestapft, aber die derzeitige Situation ließ diese Option leider nicht für sie frei. Von hier oben wäre es etwas kniffliger geworden, ohne diesen Wandlauf wieder unversehrt auf dem Boden anzukommen. Da ihr also nichts anderes übrig blieb, saß sie weiterhin ganz diszipliniert und ruhig auf dem Schoß des Rutako, nur mit dem Unterschied, dass sie ihn für den Moment ignorierte. Er hatte diese Strafe wirklich verdient. Zu blöd, dass diese wohl nicht danach aussah, denn auch ihr Partner legte von selbst eine Gesprächspause ein.
So verflog die Zeit. Das Gemüt des kleinen Rotschopfes hatte sich mittlerweile wieder abgekühlt, dennoch wagte sie nicht als Erste das Wort zu ergreifen. Moe wusste schließlich nicht, wie Ingvi ihre kleine Wutrede aufgefasst hatte. Gesprochen hatte er seitdem ja nicht mehr und von ihrem derzeitigen Standpunkt konnte sie ihm schlecht ins Gesicht schauen, ohne irgendwie auffällig zu wirken. Keine Schwäche zeigen! Sie wiederholte diese Worte ein paar mal in ihren Gedanken, ehe sie die Spannung nicht mehr aushielt und ihren Kopf in Richtung ihrer lebendigen Rückenlehne drehte. Ein Paar grimmiger Augen starrte sie an. Fast wäre die Nobuto durch den erhaltenen Schrecken zurückgezuckt. Glücklicherweise hatte sie sich jedoch beherrschen können, obgleich sie sich trotzdem fragte, was nun mit Ingvi los war. Hatten ihre Worte ihn wirklich so sehr zugesetzt? Das konnte sie sich eigentlich kaum vorstellen. Bis jetzt hatte er doch so gut wie nie irgendwelche Emotionen gezeigt. Erst jetzt viel ihr dabei auf, dass er sie nicht nur unvermittelt anstarrte. Sein Blick huschte nämlich, sofern sie es richtig erkannte, mehrmals über ihren Körper. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte man meinen können, dass er ein gewisses Interesse für sie entwickelt hatte. Das anzunehmen war aber ziemlich dämlich. Erstens hatte ihr Partner nie einen solchen Eindruck gemacht und zweitens war sie eh nicht das hübsche Mädchen von Nebenan. Allein ihr Starrsinn schreckte wohl die meisten Verehrer ab. Wäre es doch nur auch so bei ihrem Klienten gewesen, aber leider hatte er irgendeinen Gefallen an ihr gefunden. Nunja, solange sie ihm aus dem Weg gehen konnte, war diese Tatsache erträglich. Was nun den Rutako betraf, war ihr keine passende Idee gekommen. Aus Ratlosigkeit starrte Moe ihn einfach ebenso grimmig an und hoffte, dass es dem Zweck dienlich war. Sie konnte nicht sagen, wie lange sie so verharrten. Letztendlich endete das gegenseitige Anstarren mit einer weiteren Frage des Schwarzhaarigen. Sie war irgendwie völlig aus der Luft gegriffen, dennoch beantwortete Moe ihm diese. "Absichtlich..?" Sie machte noch einmal genau die gleiche Geste, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, das mache ich nicht, um andere in Verlegenheit zu bringen. Das musste du mir glauben Rutako-san." Leuchtende, große Augen sahen ihn an. War da etwa Jemand wegen dieser Kleinigkeit unsicher geworden? Sie hätte es nicht für möglich gehalten, aber anscheinend passte auf ihren neuen Freund wirklich ein altes Sprichwort: Harte Schale, weicher Kern. Es war einen Versuch wert das herauszufinden. Sie wusste auch schon, wie sie es machen würde. Ohne groß Zeit zu verlieren, schlang der Rotschopf also beide Arme energisch um den Oberkörper des Jungen und drückte sich fest an ihn. Dann blickte sie mit süßen Augen nach oben zu ihm auf und öffnete den Mund. "O-Onii-chan.."
 

Rutako Ingvi

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Nur beiläufig bemerkte Ingvi die Einwände des Mädchens bezüglich ihrer Haare, war er doch gerade etwas zu sehr auf ihren Auftraggeber fixiert; es war wichtig zu wissen, wie viel Zeit ihnen noch blieb. Der Hiaki durfte sie nicht bei der Missachtung seiner Befehle erwischen, denn wenn er die beiden entdeckte, konnte sich höchstens Moe herausreden indem sie behauptete, dass Ingvi sie nicht informiert hatte, was für ihn natürlich umso schlimmere Konsequenzen mit sich ziehen würde. Da war es kein Wunder, dass sie so viel entspannter war als er...
Die Reaktion auf sein Starren war aber schon recht amüsant. Zuerst einmal wirkte sie ziemlich irritiert, was man ihr nun wirklich nicht verübeln konnte. Danach allerdings schickte sie ihm einen künstlich grimmigen Blick entgegen, offenbar um seinen zu kontern. Das Mädchen hatte Mumm, nicht nur körperlich war sie kräftig, sondern im Geiste offenbar auch. Jemand, der nicht nachgab und der wusste, wie man Kontra gab... Solche Leute gefielen dem Schwarzhaar eindeutig, sein bester und einziger Freund war ja auch ähnlich gepolt. Schwäche im körperlichen Sinne war für angehende Shinobi kein Problem, es war gewöhnlich, wenn man anfing, er war genauso gewesen, doch für diesen Beruf benötigte man zumindest einen starken Geist... Eigentlich für alles, was im Leben wichtig war. Leute, die aufgaben oder es gar nicht erst versuchten, waren unausstehlich... Leute wie Moe dagegen gehörten zu den besseren Menschen dieser Welt. Und ihren Worten zufolge war das mit dem Finger auch keine Masche, sondern wirklich eine natürliche Marotte von ihr. Unterstützt wurde ihre Aussage dadurch, dass sie ganz beiläufig das Gleiche wiederholte, also war es ihr wohl wirklich schon in Fleisch und Blut übergegangen. Zumindest glaubte der Rutako das für ein paar kurze Momente, ehe sie plötzlich etwas völlig Unnatürliches tat; sie schlang ihre Arme um ihn und nannte ihn Onii-chan! Ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, röteten sich seine Wangen noch stärker und sein Blick huschte in den Himmel über ihnen, während sich seine Zähne fest aufeinander drückten. Also versuchte sie doch, ihn verlegen zu machen! Wieso musste das nur so verdammt gut funktionieren...? Eigentlich war er ja nun wirklich nicht der emotionale Typ, doch so etwas war wirklich zu viel für ihn... Etwas niedlich zu finden hinderte jemanden daran, dagegen vorzugehen, also war es eine Schwäche, und solche Schwächen konnte man natürlich nicht zulassen, schon gar nicht der letzte große Rutako. Darauf war auch seine starke Reaktion zurückzuführen: Wenn er etwas niedlich fand, dann fand er es einerseits natürlich niedlich, andererseits musste er aber seine schwache Seite unterdrücken, und das Ergebnis war immer ziemlich genau das, was man jetzt bestaunen konnte. Moe war in diesem Punkt fast so schlimm wie eine Katze, und traf somit zielgenau seinen größten Schwachpunkt...
Also... was deine Haare angeht...“, klammerte sich das Schwarzhaar verzweifelt an seinen letzten Strohhalm. „Ich habe nie behauptet, dass sie nicht gut aussehen, im Gegenteil... die Frisur steht dir.“ Er starrte immer noch angestrengt irgendeine Wolke an, verhinderte jeglichen Augenkontakt mit dem Mädchen, das er so deutlich an seiner Brust spürte. Aus Ermangelung irgendeiner anderen Reaktion drückte der Arm, den er noch immer um sie gelegt hatte, sie noch etwas fester an sich, während er fortfuhr: „Du siehst sehr hübsch aus mit langen Haaren, ich glaube nur, dass es im Nahkampf nicht allzu nützlich ist. Immerhin schränkt es deine Bewegungsfreiheit leicht ein, erhöht deinen Luftwiderstand und dann ist da natürlich noch die Tatsache, dass man dich an deinen Haaren packen und ziehen kann... Aber ich habe ja nur gefragt.“ Seine Schultern zuckten hoch und sein Blick senkte sich, doch gleichzeitig wandte er sich zur Seite, sodass er sie immer noch nicht ansah. Dafür konnte sie jetzt wohl sehen, dass er immer noch einen rötlichen Schimmer über dem Gesicht liegen hatte...
 

Nobuto Moe

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Noch immer sicher in seinem Arm liegend, der sie sogar jetzt noch fester an ihn drückte, schaute das Mädchen mit einem breiten Lächeln nach oben. Offenbar hatte ihre kleine Schauspieleinlage nämlich besser funktioniert als erwartet. Sie hatte nie geahnt, dass ihr Partner in solcherlei Verlegenheit geraten würde. Er versuchte es zwar zu verstecken, starrte sogar unentwegt die Wolken an, damit er sie nicht ansehen musste, aber Moe wusste es einfach besser. Was ihn verriet war jedoch nicht sein jetziges Verhalten, welches durchaus schon Auffälligkeiten besaß, sondern eher das, was er nicht tat. Die Nobuto kannte noch genau seine Reaktion auf ihren ersten Spitznamen. Er war nicht gerade erfreut darüber gewesen und hatte diese Sache schnell aus der Welt geschafft. Warum sollte er nun also einen Unterschied bei 'Onii-chan' machen, wenn er nicht durch seine Gefühle abgelenkt war? Es machte keinen Sinn. Möglicherweise gefiel es ihm ja auch so genannt zu werden. Das konnte Moe nicht genau erkennen, war allerdings auch nicht erforderlich für ihre folgenden Reaktionen. Anstatt Ingvi nämlich weiter in eine unendliche Spirale der Scham und Verlegenheit zu drängen, entschied sie sich dafür das Gegenteil zu tun. Das Gesprächsthema über ihre Haare war dazu auch bestens geeignet; abgesehen davon, dass seine Argumentation für die Kunoichi eh unverständlich war. Vielleicht brachte längeres Haar ja kleinere Nachteile mit sich, aber das bedeutete ja nicht, dass es nicht ebenso Vorteile geben konnte. Das verstand anscheinend aber niemand außer sie selbst. Es war müßig immer dasselbe Gespräch zu führen. In diesem Fall sparte sie sich es deswegen auch. Ob der schwarzhaarige Shinobi wirklich daran interessiert war, war eh zu bezweifeln.
Was folgte also? Moe löste kurzerhand die umklammernden Arme vom Oberkörper ihres vermeintlich großen Bruders. Sie konnte zwar nichts gegen seinen eigenen Arm an ihrem Rücken unternehmen, aber sie hoffte, dass diese Geste trotzdem etwas den Druck von ihm nahm. Dann begann sie fröhlich auf ihn einzureden, damit er wirklich auf andere Gedanken kam. Das hatte er ja sicherlich auch selbst so geplant. "Meinst du wirklich?" Die Nobuto schaute in das zur Seite weggedrehte Gesicht ihres Partners. "Danke. Sie sind halt gut so, wie sie sind, ein Teil von mir. Deswegen werde ich auch meine Frisur nicht ändern, auch wenn du meinst, dass ich dadurch Nachteile habe. Es soll sich ruhig jemand trauen an meinen zu ziehen. Er wird die passende Antwort darauf bekommen." Moe schnaubte kurz. Sie hatte sich durchs Thema wieder viel zu sehr beeinflussen lassen, obwohl sie dies gar nicht vorgehabt hatte. Um also nochmal den Bogen zu bekommen, musste sie etwas weiter ausholen. "Öhm.. d-deine Frisur ist übrigens doch nicht doof. Das war nur ein Scherz. Sie passt ganz gut zu dir." Ihre Worte klangen leicht verunsichert, aber sie hielt an ihrem Entschluss fest. "Nur Ken mag ich nicht. Ihn und seine Haare."
 
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