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Job: Der letzte Wunsch

Sano Kosuke

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Scheinbar hatte dieses Märchen doch ein Happyend. Die Shinobi ließen das Zimmer hinter sich, um wissen, dass dieser Patient doch noch nicht sterben musste. Hastig wurde nun alles für die anstehende Operation vorbereitet und Kosuke konnte die Jubelrufe des kleinen Mädchens hören. Leicht lächelte er in sich hinein, als plötzlich seine Kollegin ihn ansprach. Es ging um die Geschichte, die sie erzählt hatte, von den Geistern. Zu viel? Er schüttelte den Kopf: "Nein, sie war genau richtig. Denn nicht nur die Kranken haben Angst, sondern auch jene die sie Begleiten. Deine Geschichte hat ihr ihre Angst etwas genommen. Anderen ihre Ängste nehmen zu können ist eine sehr wichtige Gabe für einen Shinobi, besonders, wenn er selbst in einer führenden Position ist. Es ist mir noch nicht, aber manchmal muss man die Leute auch für den Tod begeistern können, damit etwas funktioniert. Ich finde das hast du sehr gut gemacht", erklärte er ihr und sah auf seinen Plan. Das letzte Zimmer, er hatte es unweigerlich selbst etwas aufgeschoben, denn da war etwas, ebenfalls eine Operation, die in Bälde durchgeführt werden würde, allerdings nicht ganz so gewinnbringend. Leicht seufzte er und steckte den Plan wieder weg. Er lehnte sich an die Wand und blickte seine Begleitung an und lächelte.
"Letzter Besuch heute, Zwillinge, die an der Hüfte zusammengewachsen sind. Man wird sie bald trennen und scheinbar sind die Chancen hoch, dass einer der Beiden stirbt. Die Namen sind", er sah noch einmal auf den Zettel, "Jiro und Yue", Bruder und Schwester also. Leicht seufzte er und setzte sich in Bewegung. Auf dem Gang kamen ihnen zwei Schwestern entgegen, so sehr in ein Gespräch vertieft, dass sie die Shinobi gar nicht bemerkten. "Ich habe schon mindestens zehn Mal probiert die Eltern zu erreichen", sorgenvoll warf sie einen Blick zurück. In dieser Richtung wollten sie doch. Nah herrlich so was. "Mir hat man gesagt sie arbeiten heute beide, dass sie sich an so einem Tag nicht freinehmen können, ist wirklich unerhört", gab die zweite Schwester ihren Senf dazu. Scheinbar waren die Eltern der Zwillinge verhindert. Keine wirklich schöne Sache, wo sie doch heute vielleicht einen von ihnen zum letzten Mal sehen könnten. Ein Lachen ließ Kosuke die Nackenhaare zu Berge stehen, doch war es wirklich da? Nein es war seine Einbildung. Vor ihm huschte ein Schatten über das Laminat des Flurs. Ein kalter Schauer schüttelte ihn. Er konnte keine Geister sehen, das wusste er, aber er hatte seine eigenen kleinen Einbildungen. Er beschleunigte seine Schritte auf die Tür zu.
Alles war ruhig weshalb er Klopfte. "Herein!", es waren zwei Stimmen, die aber fast so synchron waren, dass sie fast wie eine klangen. Er legte seine Hand auf den Griff und als er auf seine Finger sah, glaubte er plötzlich nur noch die Knochen zu sehen, die fleischlose Hand eines Skeletts. Schnell schüttelte er den Gedanken weg und öffnete die Tür und trat ins Zimmer ein. "Guten Tag!", sagte er freundlich, aber das erste was er sah, war ein Spiegel, obwohl dieser an der Seite hing, hatte er sofort den Blick des jungen Mannes Gefangen. Mit leeren Augen und den dem üblichen Totenschädel grinsen sah ihm das Abbild seiner eigenen Angst entgegen und es hatte schon wieder diese Karten in der Hand. "Zieh eine Karte Kosuke", lachte er ihm entgegen.
 

Yuudari Umiko

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Noch immer war die Yuudari ziemlich nachdenklich, wegen dem was sie gesagt hatte. Es war vielleicht doch nicht allzu schlau gewesen so etwas zu erzählen und dabei so dick aufzutragen, hm? Zugegeben, sie wusste genau was sie dort erzählte, denn es war nicht gelogen. Dennoch wusste sie genauso gut wie erlogen solche Geschichten für andere klingen konnten… Vermutlich war ihr deshalb die Meinung ihres Kollegen so wichtig gewesen. Als er den Kopf schüttelte, traf das Mädchen eine Welle der Erleichterung. Umiko selbst hatte es noch nie mit Menschen zu tun, die krank waren oder bald sterben mussten. Sie lernte dieses Wesen meist erst kennen, wenn es bereits zu spät war. Aber instinktiv schien sie, zumindest laut Kosuke, genau richtig gehandelt zu haben. Es war noch gar nicht so bewusst gewesen, dass ein wenig Lob so gut tun konnte. Irgendwie war es angenehm, dass er das gesagt hatte. Fast so, als hätte er ihr einen Gefallen damit getan. Sie blickte zu ihm auf, ein leichtes Lächeln trat auf ihre Lippen und sie sagte ruhig: „Danke Kosuke.“ Wofür? Naja, halt dafür, dass er ihr den Rücken gestärkt hatte, denn dies schien für Menschen doch sehr wichtig zu sein, wie sie gerade merkte… So oft hatte sie bisher keine Zustimmung gefunden, da war es doch sehr schön, wenn es mal so war…
Aufmerksam hörte das Mädchen zu, als der große Junge erklärte, was sie nun vor sich hatten. Ihr nächster Besuch führte sie zu zwei Kindern, Zwillingen, welche offenbar zusammengewachsen waren. Umiko hatte davon mal etwas gehört, konnte sich das jedoch nicht so richtig vorstellen. An der Hüfte zusammengewachsen zu sein, war sicher unangenehm, denn sie konnten sich mit Sicherheit kaum bewegen. Dass sie dabei sterben könnten, war dann natürlich umso unschöner. Umiko empfand nicht oft Mitleid mit jemandem, aber für immer, dauerhaft an jemanden gebunden zu sein, war sicher nicht besonders schön. Jiro und Yue hießen sie also… Auch noch unterschiedliches Geschlecht… Je älter sie wurden, desto unangenehmer war es sicher. Umiko blickte einen Moment lang zu Kosuke, welcher sich ein wenig anders verhielt als zuvor. Vorhin war er doch noch deutlich beflügelter in die Räume gegangen, oder bildete sie sich dies ein? Bevor sie weit kamen, hörten sie zwei Krankenschwestern plaudern, die sich darüber ausließen, dass die Eltern der Zwillinge nicht viel von sich hören ließen. Ach was, wer brauchte schon Eltern? Ohne die war man meistens besser dran… Die Vorstellung dass ihr Vater sie jedoch nicht besuchen würde, wenn sie möglicherweise sterben würde, war dann doch ein wenig komisch… An der Tür angekommen, klopfte Kosuke an und Umiko richtete ihre Kleidung ein wenig, denn man wollte ja nicht komisch aussehen, wenn man das Zimmer betrat. Die Geschwister sprachen zeitgleich, was irgendwie das Bild von Zwillingen perfekt machte, oder nicht? Die Yuudari wartete darauf, dass er die Tür öffnete, aber irgendwie dauerte es einen Moment… Warum zögerte er? Weil die Kinder so krank waren? Zuvor hatte sie ihn irgendwie sicherer erlebt, oder? War ihr etwas entgangen? Im Gegensatz zu zuvor betrat er nur den Raum und begrüßte die Kinder, aber das war es dann auch. Nur eine typische Grußformel, dann verstummte er wieder und fixierte eine Ecke des Raumes. Wo war die Erklärung, welche er sonst von sich gegeben hatte? Dann musste Umiko wohl übernehmen… Sie trat aus dem Schatten des großen Jungen und verbeugte sich leicht. Im Bett lagen die beiden Kinder unter einer Decke. Es sah fast ganz normal aus, nur eben dass sie in einem Bett lagen. Das Mädchen hielt eine Zeitschrift in ihren Händen, während der Junge bis eben gespannt in Richtung einer Fernsehsendung geblickt hatte. „Guten Tag Jiro und Yue. Ich bin Yuudari Umiko und das ist mein Kollege Sano Kosuke. Wir sind Shinobi und wurden beauftragt euch einen Besuch abzustatten. Können wir etwas für euch tun?“ Das Mädchen blickte ein wenig schüchtern an ihrer Zeitung vorbei. Sie hatte sehr kurze Haare für ein Mädchen, sogar kürzer als die von Umiko selbst und sie versteckte sich ein wenig hinter ihrem Bruder. Dieser hielt die Fernbedienung in Richtung des Geräts und blickte von Umiko weg zurück dorthin, wo er hin und her schaltete. Wenn man es genau betrachtete, sah er eher aus wie ein Mädchen, denn er hatte lange Haare. Auch blond… Er sah ein bisschen aus wie ein Bekannter von Umiko. Merkwürdig war auch, dass die Kinder ungefähr so alt waren wie die Yuudari selbst, weshalb man das Mädchen an anderen Merkmalen recht gut erkannte… Jiro strich sich das Haar aus dem Gesicht und sah zum Fernsehgerät. „Ich weiß nicht so recht… Setzt euch am Besten erstmal. Meine Schwester fürchtet sich vor Fremden. Entschuldigt das bitte. Wenn ihr eine Weile da seid, wird sie bestimmt auftauen…“ Kurz machte er eine Pause und ein leichtes Lächeln trat in sein Gesicht. „Schön, dass ihr gekommen seid.“ Tatsächlich schienen die beiden sich über ihre Anwesenheit zu freuen und waren lang nicht so aufdringlich wie die anderen Kinder. Das schien doch ganz angenehm zu werden. Als sie zu den Stühlen hinwollte, sah sie, dass Kosuke immer noch da stand. Sie tippte ihn kurz an, sah ihm ins Gesicht und ging dann voran um sich zu setzen. Warum war er nur so abwesend? Die Yuudari setzte sich an das Bett der beiden doch ziemlich hübschen Kinder. Wenn man sie so sah, wirkte es als könnten sie nicht ohne einander. Er beschützte seine Schwester und war ein gutmütiger Junge, der sich um sie kümmerte und sie schüchtern und verließ sich völlig auf ihn… Es wäre ziemlich traurig, wenn einer von ihnen sterben würde… Aber so hatten sie auch nicht wirklich ein Leben, oder?
 

Sano Kosuke

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Langsam streckte Kosuke seine Hand nach dem Spiegel aus und seine gespiegelte Hand griff nach einer Karte. Schallendes Lachen hallte in seinen Ohren wieder und als er versuchte einen Blick auf die Karte zu werfen sah er etwas, was aussah wie eine blonde Frau, doch dann kehrte er in seine Realität zurück. Hatte er etwas verpasst? Seine Begleitung sah ihn an und ging dann zielstrebig zu den Stühlen, scheinbar hatte er die Vorstellung verpasst. Auch gut, sie schien diese ebenso gut drauf zu haben wie er selbst, also setzte er sich und warf einen Blick auf die Kinder. Verdammt nun hatte er schon einen Hinweis bekommen, eine Frau, aber das Mädchen hier sah mehr aus wie ein Junge und andersherum. Wies es nun also auf das Mädchen hin, weil es eben weiblich war oder auf den Jungen und was war die Bedeutung, hatte er nun einen von ihnen verdammt oder gerettet? Während er noch darüber nachgrübelte, ob er wirklich mächtig genug war, um das Schicksal zu beeinflussen, schien Yue sich etwas an ihre Anwesenheit zu gewöhnen, zumindest legte sie die Zeitung nieder. "Wisst ihr, wieso wir hier sind?", erkundigte sie sich. Verwirrt hob er den Blick, interessant, es schien ihnen wirklich keiner den Grund ihres Aufenthaltes gesagt zu haben, wie rücksichtslos.
"Man wird eure Körper voneinander trennen", erklärte Kosuke ruhig, das war das, was er wusste. Allerdings schien das nicht die Frage geklärt zu haben, die den Zwillingen auf der Zunge brannte, denn nun setzte ihr Bruder an, um die Frage etwas deutlicher zu erklären: "Wieso sind wir auf einer Station, wo sterbende Kinder hinkommen, wir sind an keiner Stelle verbunden, wo es besonders gefährlich ist, wie am Kopf oder so, wir haben darüber nachgelesen." Nachgelesen, wo nur, kurz glitten, seine Augen zu dem Kurzbericht, der am Bett der Kinder für einen Notfall hing, wie bei jedem Patienten und scheinbar, als wollte sie seine Gedanken bestätigen, nickte Yue: "Genau da, aber wir verstehen nichts. Das ist alles irgendwelches Fachchinesisch." Fachchinesisch? Das war doch genau sein Spezialgebiet oder nicht? "Ich werf da mal einen Blick drauf, ich studiere gerade Fachchinesisch", murmelte er und überflog mit seinen Augen das Geschriebene. Während seine Augenbrauen Wellen schlugen, versuchte er sich zusammenzureimen, was nun nicht stimmte. Hatten eigentlich alle Doktoren so eine Sauklaue und wer zum Himmel sollte das in einem Notfall lesen können? Schrecklich, aber langsam näherte er sich dem Grund der Sache. Scheinbar besaßen die Kinder momentan nicht nur das Problem des Zusammenwuchses äußerlich, sonder ihre Blutkreisläufe waren miteinander verwoben.
Was auch immer Mutter Natur damit hatte zeigen wollen, sie hatte scheinbar aus diesen zwei Menschen anderthalb gemacht. Yue fehlte ein Lungenflügel, etwas was man inzwischen ersetzen konnte, zumindest wenn man gut war. Momentan atmete Jiro also für zwei. Dafür hatte man ihm etwas wichtigeres Vorenthalten. Sein eigenes Herz war nur halb so groß, wie es eigentlich sein durfte. Wahrscheinlich war es bisher nicht schwer ins Gewicht gefallen, aber nach dem letzten Wachstumsschub, machte es ihn mehr zu einem Parasiten, als zum Bruder. Wenn man sie also zusammenließ, würden beide früher oder Später riesen Probleme mit der Durchblutung bekommen. Wenn man sie trennte, dann machte es nur Jiro lebensunfähig. Hatte nicht eben ein kleiner Herzkranker sein neues Herz erhalten und nur ein paar Meter weiter starb einer genau daran? "Um es ehrlich zu sagen, wenn sie euch trennten, wird Jiro sterben, und wenn sie euch nicht trennen, werdet ihr beide sterben. Es dauert vielleicht ein wenig länger, aber es wird passieren." Der Junge senkte den Blick aufs Bett und seine Schwester kuschelte sich so gut es ging an ihn. Natürlich hatten sie es geahnt. Zwillinge hatte eine Art magische Verbindung zueinander.
 

Yuudari Umiko

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Die wenigsten Menschen betrachteten den Tod so nüchtern wie Umiko. Wenn überhaupt dann nur die Personen aus ihrem Clan oder die Menschen, die ihr eigenes Leben bereits aufgegeben hatten und auf der Schwelle zu ihrem eigenen Untergang standen. Die Yuudari begab sich zu den Stühlen vor dem Bett und setzte sich schweigend neben die Kinder. Das Mädchen schien tatsächlich sehr verschüchtert zu sein, während der Bruder er ratlos wirkte, was man sagen sollte. Wenigstens schien Kosuke nun langsam wieder zu sich zu kommen und folgte ihr. Als sie da so saßen, herrschte einige Zeit lang betretendes Schweigen. Sogar Umiko konnte den Gesichtern der Kinder ablesen, dass sie sich hie alles andere als wohl fühlten. Da hatte sie schon ein wenig Mitgefühl, denn wenn nicht mal ihre Eltern sich hier blicken ließen, waren sie sicher sehr einsam. Dann war es jedoch das Mädchen, welches vorsichtig aus ihrem metaphorischen Schneckenhäuschen traute, die Zeitung niederlegte und die beiden Genin ansah. Die Frage, welche sie kurz darauf stellte, war aber nicht wirklich die richtige, um in ein Gespräch zu kommen. Es war also wirklich sogar so, dass die beiden Kinder keinen Schimmer hatten, aus welchem Grund sie hier waren. Ein wenig makaber, wenn man bedachte, dass Umiko und Kosuke mehr über ihr Schicksal wussten, als sie selbst. Bevor die Yuudari ihre vermutlich viel zu nüchterne Antwort hervorbrachte, begann Kosuke es sogar nahezu mit ihren Worten zu sagen. Was dann folgte, war jedoch noch ein wenig drückender für die Stimmung und dieses Mal wusste auch die Kunoichi keine Antwort auf die Frage. Ja, wenn es um eine Trennung ging, warum waren sie dann hier und nicht auf der normalen Kinderstation? Obwohl, wenn man es genau nahm, dann hatte sie eine Antwort… Das mit den Chancen hatte sie natürlich nicht vergessen. Doch das wollte sie nicht sagen, denn sie hatte zuvor erlebt, dass andere Menschen das Thema Tod nicht so betrachteten, wie sie selbst. Umiko beobachtete stumm, wie Kosuke das Zepter an sich nahm, den Kurzbericht studierte und erklärte, dass er von so etwas Ahnung hatte. Woher konnte man denn sowas? Neugierig schielte die Yuudari mit dem roten Auge auf das Blatt Papier, wobei sie sich fragte, ob es wirklich an der Formulierung oder an der Schrift lag, dass die Kinder hier nichts verstanden hatten. So sehr sie sich auch anstrengte, daraus wurde sie nicht schlau. Nicht nur, weil sie es nicht lesen konnte, sondern weil ihre Geduld in dem Fall kaum reichte, denn es war anstrengend Hieroglyphen mit einem Auge zu lesen! Sie würde einfasch warten bis ihr Teamkollege erklärte war Sache war, das vereinfachte das alles maßlos. Es dauerte eine ganze Weile, in der die Stimmung zum Zerreißen gespannt war, die Kosuke brauchte, um all das zu entziffern und zu verstehen. Umiko erkannte an dem Ausdruck in seinem Gesicht, dass es nicht die Lektüre war, die er gern vor einem Schläfchen lesen würde, denn es schien ihm nicht besonders angenehm zu sein. Als er dann seine Worte herausbrachte, empfand sogar Umiko sie als ziemlich harsch. Naja, vermutlich hätte sie es auch nicht besonders gut durch die Blume formulieren können, aber entweder Tod oder Tod waren keine besonders schönen Aussichten. Zumindest nicht für Menschen die nicht den Yuudari angehörten… Man konnte beobachten, wie nahe den Kindern seine Worte gingen und wie sie sich aneinander drückten, als wollten sie den anderen nicht mehr loslassen. Da fehlten der Kunoichi tatsächlich komplett die Worte. Im Gegensatz zu vorhin musste sie nun direkt die Menschen ansprechen, die es unwahrscheinlich schwer hatten in ihrer Situation. Also was nun? Wies konnte man den Kindern irgendetwas Aufmunterndes mitgeben, wenn sie nicht einmal selbst etwas daran finden konnte? „Wisst ihr was Shinigami sind?“, fragte sie absolut aus dem Bauch heraus und sah die Kinder an. Natürlich wusste man das, immerhin war das ein weitverbreiteter Glaube, dass die Todesgötter oder eher Todesgeister über Leben und Tod entscheiden. Sie nickten, schienen aber ein wenig erschrocken über die Frage. „Ich glaube nicht an die Dinge, die Menschen vorhersagen, denn Zukunft und Schicksal sind selbst mit einem Doktortitel unberechenbar. Im Endeffekt sind sie genau dieselben ahnungslosen Menschen wie wir alle. Ihr solltet eure Hoffnung nicht aufgeben, sondern daran glauben, dass ihr nach einer Operation beide gesund und glücklich miteinander spielen und toben könnt. Ganz andere Wesen, die wir nicht sehen können, entscheiden darüber wie unser Leben verläuft. Ihr dürft nur den Glauben daran nicht verlieren, dass ihr etwas Bestimmtes wollt.“ Sie machte eine kleine Pause und unterstrich mit einem ernsteren Gesicht, dass sie ihre Worte wirklich so meinte. „Wenn ihr sagen könnt, dass ihr euch im Leben nichts zu Schulden kommen lassen habt, dann wird euch auch nichts Schlimmes zustoßen. Ich bin mir sicher, dass jeder weiß, dass ihr beide zusammen gehört.“ Und da war es egal, ob sie jetzt oder später in welcher Welt auch immer zusammengeführt wurden. Nun hieß es erst einmal schweigen und abwarten. Wie Kinder auf solche Worte reagieren konnten, hatte sie ja schon einmal gesehen. Trotzdem hatte sie sich diesmal bemüht das Ganze ein wenig positiver auszudrücken, damit die Kinder die Hoffnung zurückgewannen, dass sie ihr Leben selbst in der Hand hatten. Sie wusste nicht wie genau es um ihre Gesundheit stand, aber es wurden schon viele Menschen für tot erklärt, die sich erst daraufhin richtig erhoben…
 

Sano Kosuke

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Ruhig saß er daneben als Umiko den Kindern etwas davon erzählte, dass sie nichts trennen könnte, wenn sie nur daran glaubten. Doch die Daten sprachen eine andere Sprache. Jiro war so gut wie tot und da konnte man nichts gegen tun. Das Einzige was man machen konnte war, seine Schwester retten. Er wusste nicht, ob er es gutheißen konnte, dass seine Kollegin ihnen Mut machte. Während das Mädchen aufmerksam lauschte und dem anderen Mädchen immer mal wieder zunickte, sah Jiro ihn an. Wollte scheinbar eine Bestätigung dieser Dinge von ihm. Leicht zuckte der Junge mit den Schultern, möglich war angeblich alles, aber daran zu glauben, war ihm zu unlogisch. Wobei er fast nicht von Logik reden durfte. Hatte er nicht eben noch einen imaginären Handel mit dem Sensenmann getrieben? So schnell konnte es gehen und ein ganz normaler Mensch wird zum Irren oder umgekehrt. Der Leiter dieses Unterfangens erhob sich wieder auf die Beine und wanderte zum Fenster, um hinauszusehen. "Gibt es die Shinigami wirklich?", da es keinen Zweifel daran gab, dass das Mädchen daran glaubte, musste die Frage ihm gegolten haben, weshalb er sich umdrehte und in die fragenden Augen der Kinder blickte. "Ich kann nicht vollkommen ausschließen, dass sie existieren, doch selbst wenn es sie gibt, machen sie keine Geschenke, ihr werdet euch bald voneinander verabschieden müssen."
Das Gesicht von Yue verzog sich und sie schleuderte ihm ihr Kissen entgegen: "Du lügst doch!" Der Wurf war so kraftlos, dass es gerade zu seinen Füßen rutschte. Leich bedauernd sah er sie an und schüttelte den Kopf: "Welchen Nutzen hätte es für mich zu lügen. Richtig überhaupt keinen. Ich weiß, dass es doof ist, wenn man jemanden verliert, der das ganze Leben lang an seiner Seite war, aber..." "Da sterbe ich lieber mit ihm!", sie hatte ihn nicht einmal ausreden lassen. Dieses Kind, was sollte man damit machen, verstand es nicht, dass sie eine Chance bekam ihr Leben richtig auf die Reihe zu bringen, ein wirklich gutes Leben zu haben. Wo waren eigentlich diese bescheuerten Eltern? Gerade wollte er etwas sagen, als eine Schwester hereinkam mit einer Spitze auf ihrem Tablett. "Es wird Zeit für die Narkose." Fast sofort legte sich erneut ein Schalter bei dem Mädchen um. Laut schrie sie und strampelte mit Armen und Beinen um sich. Ihre Schreie knackten Höhen in die Kosuke nur kam, wenn er seine Stimme strapazieren wollte und die Schwester stand einfach nur da, scheinbar geschockt von der Reaktion. "Ihr tötet meinen Bruder nicht!"
Der Medicnin nahm der Schwester das Tablett aus der Hand und zeigte ihr seinen Ausweis. In diesem war seine Befähigung festgehalten und damit konnte er ihr dann auch vermitteln, dass er das übernehmen würde. Sie schien recht froh darüber, dass sie das nicht übernehmen musste. Als sie raus war, sah Yue auf: "Ich werde meinen Bruder beschützen!" Urplötzlich war das kleine schüchterne Mädchen zu einer Löwin mutiert, die niemanden an sich oder ihren Bruder heranlassen wollte. Wie sollte man ihr dennoch die Narkose verpassen? Man musste sie ablenken, aber wie stellte er das am besten an? Dann kam ihm eine Idee. Etwas was er in so einem Rahmen eigentlich ungern tat, aber diese Kinder hatten es mehr als verdient, auch wenn man natürlich sagen könnte, dass es etwas arrogant war, in dieser Weise zu denken. Also begann Kosuke zu singen, ohne Vorwarnung und so gut er konnte. Etwas verwirrt blickten ihn die Kinder im Bett an, scheinbar hatte er Yue von ihrem Zorn abgelenkt. Sah es nicht so aus, als würde sie ihre Augen langsam zu schließen. Darauf hatte er gewartet und schnell griff er ihren Arm und schon verschwand die Flüssigkeit in der dafür vorgesehenen Kanüle und er hörte auf zu singen. "Ich hasse dich!", grummelte Yue als sie merkte, was er getan hatte.
 

Yuudari Umiko

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Die Yuudari war noch nie ein besonders empathischer, emotionaler oder umgänglicher Mensch gewesen. Für sie war es ein großer Fortschritt sich einigermaßen in diese Kinder einfühlen zu können, weswegen sie so viel daran gesetzt hatte sie aufzuheitern. Der Tod und alles drum herum waren die einzigen Themen, von denen das Mädchen ansatzweise eine Ahnung hatte. Die Yuudari waren sehr abergläubisch, doch gerade dadurch, dass sie Geister sehen konnte, wusste sie, dass all diese Geschichten nicht gelogen sein konnten. Als der Junge also erwartungsvoll in Richtung Kosuke blickte und fragte ob es die Shinigami wirklich gibt, war ihr einziger Gedanke: Warum hatte er nicht sie gefragt? Wenn sie so darüber nachdachte, dann waren die Shinigami nicht so ganz das was die Menschen glaubten. Man ging davon aus, dass die Shinigami selbst Geister der Totenwelt waren, welche die Seelen, die in der Welt verweilen, weil sie ihre Ruhe nicht finden können, an den richtigen Ort und zu ihrer Erfüllung führen. Umiko hatte noch nie so einen Totengeist gesehen, aber sie wusste, dass die Yuudari oft nichts anderes taten. Wenn man von der Schwarzmagie und all dem, was sie mit einigen Geistern machten mal absah, dann gingen sie doch als Einzige auf die verlorenen Seelen zu. Die Yuudari hatte schon so oft mit solchen Geistern kommuniziert und ihnen geholfen. Danach kehrten sie nie mehr zu ihr zurück. Waren sie dann also frei? Die Yuudari selbst wusste nicht, ob sie ihre eigenen Worte glauben sollte. Sie glaubte zwar an das Schicksal und daran, dass es sich jederzeit in jede Richtung wenden konnte, aber sie wusste nicht, ob Menschen die lange zusammen waren dazu bestimmt waren einander stets zu begleiten. Eigentlich hasste sie Naivität… Wenn Menschen partout ohne Geist und Verstand daran glaubten, dass sich alles zum Guten wenden würde, konnte sie bisher immer nur den Kopf schütteln. Doch nun wo sie das erste Mal Mitgefühl für jemanden empfand, was ihr das erste Mal bei diesen sterbenden Kindern untergekommen war, erwischte sie sich selbst dabei, wie sie nicht nur den Kindern, sondern auch sich selbst einredete, dass sich am Ende alles zum Guten wandte. Vermutlich machte sie dies menschlicher, aber war das so gut?
Während dieser Junge also hoffnungsvoll seine Frage an Kosuke gewandt hatte, setzte der Yuudari bei der Antwort des jungen Mannes für einen Moment das Herz aus. Was? Wie konnte er das sagen? Nachdem sie doch ohnehin nach seinen Worten kaum noch Hoffnung gehabt hatten… Entriss er ihnen noch das letzte Bisschen, was sie noch gehabt hatten. Wieso tat man das? Normalerweise war die Yuudari immer ein Vertreter der Ehrlichkeit gewesen, doch in diesem Fall hätte sie es für vernünftiger gehalten den Kindern ins Gesicht zu lügen. Sie hätten eine viel entspanntere Zeit bis zu der Operation verbringen können und egal was passierte, man hätte sich auch noch danach mit den Folgen befassen können. Wieso arbeitete er also so gegen sie? Völlig sprachlos und mit weit aufgerissenen Augen, von denen man ja nur eines sah, starrte die Yuudari die Kinder an. Sie sagte keinen Ton mehr und beobachtete einfach das Szenario. Yues Wutausbruch, die Resignation des Jungen… All das war für Umiko sonst schon zu viel um es überhaupt verstehen zu können. Und gerade jetzt bereute sie, dass sie genau das so genau nachvollziehen konnte. Das war zu viel… Nein, noch nicht einmal. Kurz darauf öffnete sich die Tür, eine Schwester kam herein, um die gemeinsame Zeit, die wohlmöglich die Letzte der beiden Geschwister war, einfach mit einer Spritze auf einem Tablett und einer monotonen Aussage zu beenden. Das musste doch ein schlechter Traum sein… Das war doch nicht normal, wenn gerade Umiko selbst die Einzige in diesem Raum war, die das Leid dieser Kinder anerkannte. Sie beobachtete immer noch stumm, wie das Mädchen sich mit Händen und Füßen gegen eine Injektion von Kosuke währte, nachdem die Schwester ja schon gegangen war. Der Junge hingegen schien absolut wehrlos damit abgeschlossen zu haben. Das sollten seine letzten Momente sein? Kosuke begann zu singen, um Yue abzulenken, was auch funktionierte. In der Yuudari staute sich so viel Zorn gegenüber dem Shinobi an. Wie konnte er nur so sein? Bis eben war er doch immer so gut zu den Kindern gewesen und hatte ihnen Mut gemacht und jetzt? Gerade diese beiden, die auch sonst niemanden mehr hatten, nahm er jegliche Hoffnung auf ein glückliches Ende? Als er die Injektion verabreicht hatte und Yue noch immer fluchte, stand die Yuudari endlich auf und lief zu den beiden Kindern. Sie packte die Hände der beiden und sagte: „Ist mir egal was er sagt: Ich glaube an euch. Und falls euch doch irgendetwas passiert, denkt an mich. Ich werde euch erhören, okay? Habt keine Angst…“ Es dauerte nicht lang, da wurden die Kinder sehr träge und schon bald schliefen sie ein. Umiko hatte ihre Hände nicht losgelassen und mit ihnen darauf gewartet. Sie war sich nicht einmal sicher, ob die beiden überhaupt gehört hatten was sie gesagt hatten. Sollte wirklich eines oder sogar beide Kinder sterben, würde Umiko dafür sorgen, dass sie so oder so ihr glückliches Ende fanden… Als sie schliefen, legte sie die Hände der beiden auf das Bett und schritt bei Seite, als die Schwestern das Bett für die OP holten. Erst als alle draußen waren, richtete sich Umiko wieder ihrem Kollegen entgegen. „Ich weiß nicht warum du das getan hast und ich will es auch nicht wissen. Du musst dich ohnehin nur selbst im Spiegel ansehen können. Ich hoffe du vergisst nie, wie die letzten Minuten dieser Kinder aussahen, wenn ihnen etwas zustößt. Unser Job war es nicht ihnen die Wahrheit zu sagen und ihnen jegliche Hoffnungen zu nehmen, sondern ihre vermutlich letzte Zeit schön zu gestalten. War das schön in deinen Augen?“ Sie stockte, denn ihr sonst so monotoner Tonfall artete in zorniger Rage aus. „Ich denke wir sind fertig mit unserer Aufgabe, oder?“, versuchte sie wieder ihre normale Ausdruckslosigkeit zu kommen. Sie wollte nicht wissen was in diesem jungen Mann vor sich ging… Zumindest jetzt nicht. Umiko war selten wirklich richtig wütend auf andere Menschen gewesen. Selbst betrunkener Pöbel, der sie angegriffen hatte, hatte sie nicht so wütend gemacht wie das hier gerade. Hatte er sie nicht am Anfang gefragt, ob sie genug Geduld und Laune dafür mitgebracht hatte? Ein wenig ironisch, dass gerade ihm beides abhanden gekommen war. Sie wollte einfach nicht mehr dieselbe Luft atmen wie Kosuke…
 

Sano Kosuke

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Er beobachtete wie Umiko ihre letzten Worte an die Kinder weiter gab. Wieso hatte sie damit nicht vorher angefangen. Hier die Geschichte von wandernden Geistern zu erzählen, die zu ihr kommen konnten, wenn ihnen etwas auf der toten Seele lag. Dann wurden die Kinder hinausgebracht und sofort entlud sich alle Wut der Yuudari gegen ihn. Was darin endete, dass sie fragte, ob sie nun fertig waren. Ruhig hatte er gewartet, dass ihre Hasstriade gegen ihn endete. Mit ruhiger Stimme wandte er sich nun an sie: "Wenn ich einen Bruder hätte, den man von mir abschneiden möchte, dann würde ich schon gerne wissen, ob ich ihn danach wieder sehe oder nicht. Vielleicht hättest du hier die Story von deinen Geisterfreunden erzählen sollen wie drüben? Denn diese Kinder werden sich erst wiedersehen, wenn beide tot sind. Das ist sicher wie, dass Morgen die Sonne wieder aufgeht. Ich denke es wäre schlimmer gewesen, wenn sie nach der Narkose wach wird und plötzlich ganz alleine ist. Angefüllt von so viel Hoffnung, dass alles gut gehen würde, aber in der Tat darfst du jetzt gehen, ich danke für deine Hilfe heute. Guten Tag Yuudari-san", es war wahrscheinlich vermessen sie jetzt noch bei ihrem Vornamen zu nennen und Verniedlichungen würden sie wahrscheinlich nur weiter beleidigen. Manchmal musste man eben ein Arschloch sein, um seine Meinung zu vertreten. Er selbst würde bleiben.
Immerhin war es wirklich nicht gut, wenn sie wach wurde und immer noch ganz allein war. Auch wenn er wahrscheinlich der Letzte war, den sie sehen wollte. Aber vielleicht konnte er ihr von den Fähigkeiten seiner Kollegin erzählen. Das würde sie sicher beruhigen, wahrscheinlich würde sie ihn danach immer noch hassen, aber er konnte doch nichts dafür, dass sie so geboren worden waren und dass man ihnen vor diesem Tag nichts gesagt hatte, aber es war eben so. Mit einem einfachen Handzeichen machte er sich auf den Weg und nahm vor der Tür zum Operationssaal, wo er sich auf einen der Stühle setzte und wartete. Mit einem Buch in der Hand blieb er die Zeit dort sitzen und setzte danach seinen Plan in die Tat um. Wahrscheinlich würde dieses Kind nach seiner Entlassung bald an Yuudaritüren klopfen.


JOB ENDE
 
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