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Job: Ehre dem Alter

Inuzuka Ara

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Ein Job… Schon Ewigkeiten hatte die Yamamoto keinen Job mehr gemacht. Warum auch? So Kleinigkeiten brachten so gut wie gar kein Geld ein und waren langweilig. Auf Jobs machte man immer die Drecksarbeit, die für normale Menschen zu anstrengend, aber für höherrangige Shinobi zu einfach war… Das letzte Mal hatte Tora einen Sumpf von Möbeln und anderem Müll befreien müssen. Auf solchen kleinen Ausflügen gab es nicht einmal etwas zu kämpfen… Wieso musste Perfektionistin Tora sich so etwas antun? Wusste der Kage denn ihr Talent nicht zu schätzen? Naja, nun musste sie da wohl durch… Egal wie lächerlich der Job auch war und was er ihnen abverlangte. Nicht nur sie musste da durch, nein noch zwei andere Shinobi begleiteten sie. Eine davon war ihr mehr als bekannt, denn es handelte sich dabei um Ikari Yukiko, ihre beste Freundin. Dass die noch kein Chuunin war, grenzte an ein Wunder und sie sollte mit auf einen so lächerlichen Job? Das bedeutete immerhin das Tora nicht die einzige Anwesende war, die man offensichtlich unterschätzte. Aber als sie sich am Morgen darüber aufgeregt hatte, sagte ihr Bruder Izaya, dass man eben auch durch einigen Mist kriechen müsse, um seine höheren Ziele zu erreichen. Also mussten sie nun durch ihren Dreck kriechen… Rentnermist… Ernsthaft, was war das für ein Job für Shinobi? Die ehrenwerten Ältesten waren schon bewundernswert für ihre Taten, die sie in ihrer Vergangenheit vollbracht hatten, aber heute waren sie alte Säcke, die stets und ständig ihr Gebiss verloren, mit dem sie nicht einmal mehr ihr Fleisch kauen konnten oder die so senil waren, dass sie von einer Milliarde Ninjakriegen erzählten, die sich nur in ihrem kaugummiartigen Hirn abspielten… Tora hasste Kinder, aber noch mehr hasste sie alte Menschen… Das konnte ja was werden… Ob Yukiko ähnlich gut auf Rentner zu sprechen war? Vielleicht hatte ja der Dritte im Bunde immerhin das Glück die Alten nicht als ganz so abstoßend zu empfinden. Tora nahm sich vor das Ganze als einen Belastungstest zu nehmen. Wenn sie eine jammernde Yumi oder eine zickige Glashändlerin ertragen hatte, würde sie wohl ein paar Omis und Opis bespaßen können, oder? Und das ohne die Geduld zu verlieren, denn ihr Schauspielertalent war zwar super, aber hatte auch seine Grenzen, die sie hoffentlich am heutigen Tage nicht unbedingt ertragen müsste…
So lehnte die hübsche, große Kunoichi, mit dem langen lilafarbenen Haar und den großen roten Augen, gelangweilt gegen die Wand vor der Behausung der Ältesten, was man zwar nicht Seniorenheim nennen durfte, aber etwas anderes war es nicht. Immerhin gab es auch dort einige Leute, die immer mal einen Blick darüber warfen, dass die Alten nicht die Bude auf den Kopf stellten. Je oller desto doller, nicht wahr? Augenscheinlich war Tora die Erste vor dem Heim, wahrscheinlich eilte es bei keinem schnellstmöglich bei den Rentnern zu sein, außer eben bei denen, die hatten ja bekanntlich nicht mehr viel Zeit. Dass sie heute pünktlich war, naja überpünktlich wie immer, hatte auch nur etwas mit ihrem Perfektionismus zu tun… Ihr wäre es sogar ziemlich Recht, wenn es während der Wartezeit ein Opi oder eine Omi weniger wurde, dann hatte sie einen Klotz weniger am Bein… Wie dem auch sei, nun hieß es auf die anderen warten.
 

Fukazawa Akio

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Yukiko hatte aufgegeben, sich über jede Ungerechtigkeit uns alles, was nicht nach ihrer Nase lief, aufzuregen. Es machte ganz einfach keinen Sinn, denn wenn man ehrlich war, so konnte sie eh nix daran ändern. Sie hatte ihres Wissens nach noch nie so etwas niederes wie einen einfachen Job machen müssen, hatte sich immer nett darum herumschlängeln können, auch wenn das die falsche Formulierung war: Man hatte sie wohl bisher vergessen. Das war ihr auch recht gewesen, denn sie konnte sich wirklich viel spannenderes vorstellen, als so etwas albernes zu tun, wie zum Beispiel Senioren zu sitten. Sie war zwar Genin und das schon recht lange, aber hatte eigentlich bisher immer das Gefühl gehabt, dass sie zu höherem auserkoren war, als dazu, sich mit solchen Aufgaben abzumühen. Immerhin war sie nicht gerade schwach, hatte mehr Erfahrung als die meisten anderen Genin und hielt sich für keine Anfängerin mehr. Sie war zwar ziemlich einseitig, aber auch das ließ sich irgendwie ertragen, irgendwie wusste sich auch auf schweren Missionen immer zu helfen. Dieses Mal aber würde das wohl gar nicht nötig sein, oder? Immerhin war dies eine Aufgabe, wie sie auch ein Zivilist hätte machen können, sollten sie doch ganz einfach auf ein paar alte Menschen aufpassen, die mal wieder ihren Spaß haben wollten. Der einzige Lichtblick in diesem ganzen Schlamassel war da wohl das Mädchen, welches sie bereits am Seniorenheim antraf, als das kleine Mädchen dort eintraf. Auch wenn sie sie mit braunen Haaren in Erinnerung hatte, war Tora doch letzten Endes bereits am Gesichtsausdruck erkennbar, der so unverkennbar genervt war, dass es sie zum Schmunzeln gebracht hätte, wenn sie sich solche Gefühlsregungen nicht schon länger abgewöhnt hätte. Also ging sie nur mit neutraler Miene die Straße weiter herunter, bis sie sich neben Tora stellte. "Guten Morgen, Tora-san.", begrüßte sie die Ältere und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie mochte das andere Mädchen schon irgendwie, auch wenn es stimmte, dass sie sich nicht allzu viel von ihr abgucken sollte. Sie wurde sonnst deutlich zu zickig und zu gemein, das stand ihr eher im Weg, als dass es ihr half. Vielleicht sollte sie solche Dinge doch lieber strikt bei ihr behalten, anstatt sie auszuleben. "Das kann ja spaßig werden.", stellte sie ausdruckslos fest und verzog keine Miene, auch wenn sie am liebsten ein wenig angenervt geguckt hätte, wenn auch nicht so sehr wie Tora. Ja, auch Yukiko konnte alte Menschen nicht leiden, aus mehreren Gründen. Zum einen waren sie oftmals schon senil, glaubten aber, jungen Menschen aufgrund ihrer Erfahrung voraus zu sein, zum anderen hatten sie die nervige Angewohnheit, die Ikari niedlich zu finden und das wollte sie irgendwie nicht, das war deutlich zu entwürdigend. Immerhin könnte sie sie alle am ausgestreckten Arm (illusorisch) verhungern lassen, das war verdammt noch eins NICHT süß. Aber vielleicht hatte sich das ja nun endlich geändert, denn gewachsen war sie ja schon. Auch wenn man wohl immer noch denken könnte, sie sei ein frischer Genin, immerhin war sie auch erst dreizehn Jahre alt. Wer der letzte Genin im Bunde sein sollte, wusste sie nicht genau, denn der Name war ihr kein Begriff, dennoch war es fragwürdig, ob er die kombinierte Anwesenheit von Tora und Yukiko aushalten würde oder jämmerlich eingehen würde. Es war eben nicht immer leicht, wenn man sich die falschen Mitstreiter aussuchte – vor allem nicht, wenn beide latent angenervt waren.
 

Sumiya Saki

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Womit hatte Minashi das verdient? Er wollte arbeiten, ja, aber dass man ihm einen solchen Job aufdrückte, musste das sein? Alte Menschen bei einem Ausflug beaufsichtigen, das war doch keine Aufgabe für einen Ninja, das Leben als Shinobi hatte sich Minashi eindeutig schillernder vorgestellt. Er hatte zwar kein Problem mit alten Menschen, doch waren sie sicherlich nicht seine liebste Gesellschaft. Hoffentlich konnte er sich wenigstens mit den beiden anderen Genin unterhalten, die ebenfalls für diese Aufgabe abgestellt waren. Er kannte zwar keine von beiden Kunoichi, aber neue Bekanntschaften machten das Shinobileben zu einer Sache, die Minashi gegen nichts in der Welt eintauschen wollte. Doch nun war er erst auf dem Weg zu der Seniorenresidenz, in der die älteren Herrschaften lebten, die sie heute beaufsichtigen sollte. Wenigstens schien an diesem Tag die Sonne und ein laues Lüftchen wehte, der Tag war perfekt für einen kleinen Ausflug, auch wenn er selbst lieber auf dem großen Baum vor seinem Apartment liegen und vielleicht in einem Buch schmökern würde. Aber er hatte diese Aufgabe erhalten und musste dem Befehl des Kurokages gehorchen, ob er wollte oder nicht. Immerhin würden sie fast den ganzen Tag an der frischen Luft verbringen und es sollte auch nicht übermäßig viel Arbeit machen alte Menschen zu beaufsichtigen.


Vor dem großen Gebäude in dem die alten Herren und Damen lebten war ein großer Platz angelegt worden, auf dem die Besucher mit ihren lieben sitzen konnten, wenn sie es denn wollten, doch heute und um diese Zeit standen dort nur zwei Personen, die eindeutig zu jung waren hier zu wohnen. Das eine Mädchen hatte lange violette Haare, die aber nicht ganz so kräftig wie seine eigenen strahlten, während die andere, sie war ein wenig kleiner als das erste Mädchen, aber immer noch größer als Minashi, helle, weiße Haare hatte. Also war Minashi der letzte der drei Genin, denn für Enkelinnen eines der Bewohner hielt er die beiden nicht. Dann sollte er seine beiden Mitstreiterinnen, wenn man es denn so sagen konnte, auch begrüßen. Langsam näherte er sich den beiden über einen Kiesweg, der zu einem Park nahe des Gebäudes führte, ob sie die Damen und Herren dorthin begleiten sollten? Als er bei den beiden Mädchen angelangt war, verbeugte er sich locker, er ging nicht sehr tief hinunter, wie es üblich war, denn er war schon so kleiner als die beiden anderen. „Ohayo, ich bin Poukaze Minashi und ich denke, wir werden heute gemeinsam auf die alten Leutchen aufpassen.“ Nun hob Minashi seinen Kopf und beäugte die beiden jungen Mädchen genauer, nun ja das weißhaarige jedenfalls, denn die andere war ihm viel zu groß, er schätzte den Unterschied auf über zwanzig Zentimeter, mindestens. Doch wollte er sie nicht anstarren, weshalb er schnell seinen Blick abwandte.
 

Inuzuka Ara

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Grade strich Tora sich die langen, violetten Haare von der Schulter und zupfte ihren Schal zurecht, als sie die Schritte auf dem Kiesboden vor dem Haus erklingen hörte. Ein leichtes Schlürfen war zu vernehmen, als die kleine Ikari sich annäherte. Neugierig drehte Tora ihren Kopf etwas zur Seite und beäugte gespannt Yukiko, welche sich annäherte. Sie hatte sich nicht verändert, seit die Freundinnen sich das letzte Mal gesehen hatten. Noch immer kleiner als Tora, noch immer dasselbe lange weiße Haar und noch immer putzig genug, um sie in die Wange kneifen zu wollen, zumindest würden das alte Leute wollen, nicht wahr? Da hatte Tora einmal Glück, dass sie schon so groß und erwachsen wirkte, sonst würde sie wohl dasselbe Pech ereilen… Aber wer wusste schon, ob Tora nicht noch viel schlimmere Dinge erwarteten? Als Tora Yukiko genauer ins Gesicht sah, erkannte sie wieder das sympathischste an Yukiko: Das nichtssagende und emotionslose Gesicht. Auch Tora mochte Yukiko schon irgendwie und wusste einiges an ihr zu schätzen, aber Tora würde sich auch nicht viel von Yuki abgucken, einfach aus dem Gedanken heraus, dass sie sowieso immer ihren eigenen Kopf durchsetzte und das was sie selbst tat für richtig hielt. Aber es war wohl auch gut so, wenn sie so blieben, wie sie waren, immerhin verstanden sie sich ja auch sehr gut. Als das Mädchen zu sprechen begann, blickte Tora auf sie herab und erwiderte ihre Worte mit einem knappen: „Ohyo Yukiko-san.“ Dass sie beste Freundinnen waren, schien irgendwie abwegig. Sie fielen sich nicht etwa um den Hals, sondern sprachen miteinander fast schon so, als könnten sie einander nicht mal leiden. Aber sie hatten wohl beide ein wenig von dieser distanzierten Art… Die Worte der Ikari unterstrichen das genervte Gesicht der Yamamoto nur noch etwas. Sie nickte mit angespanntem Blick und streng gezogenen Augenbrauen. „Hoffentlich kriegen die Alten keine Höhenflüge, wenn sie mal einen Tag lang nicht mit Opium vollgedröhnt werden.“, während sie sprach verzog sie ihren Blick absolut gar nicht, sondern sah auf die Ikari mit einem ziemlich genervten Gesicht an, welches wohl klar machte, dass sie genauso wenig Lust auf dieses Event hier hatte… Konnten die alten nicht einfach in ihren Zellen bleiben und „Mensch ärgere dich nicht“ spielen, bis der Sensenmann vorbei kam? So viel ihrer kostbaren Zeit hatten sie ja nun nicht mehr, vielleicht verkürzten solche aufregenden Aktionen ihre Lebenszeit nur noch…
Ja, der dritte Genin würde es hier und heute definitiv nicht leicht haben. Weder mit Tora, noch mit Yukiko, noch mit beiden im Doppelpack, welche eindeutig die alten Leute lieber mit dem Rollstuhl bergab schubsen wollten, als einen Nachmittag mit ihnen zu verbringen… Und dass auch ihm eher die Nase nach einer ordentlichen Mission, als nach alten Leuten stand, machte es für ihn sicher nicht wirklich viel angenehmer. Und nun ertönten auch schon wieder die schlürfenden Geräusche im Kies, welche darauf aufmerksam machten, dass sich die nächste Person annäherte. Und Toras Blick wurde gleich noch etwas angefressener, als sie den kleinen Kerl erblickte. Nein, er war nicht etwa hässlich oder sie machte irgendetwas falsch… Sein Pech war, dass er für Perfektionistin Tora einfach verdammt nochmal viel zu klein war und sie nahm Männer die kleiner waren als sie nicht nur nicht ernst, sondern hatte auch meist direkt eine unterbewusste Abneigung gegen sie. Es dauerte nicht lang, da stand er vor ihnen und Tora blickte ziemlich angefressen auf ihn herunter. Das konnte er nun werten wie er wollte, entweder es lag an ihm oder an den rüstigen Rentnern, die ihnen bevor standen. Immerhin verbeugte er sich… „Morgen Minashi-san. Mein Name ist Yamamoto Tora.“, erklärte sie sehr knapp, während sie ihren Blick schon auf das Gebäude abwandte. „Dann beeilen wir uns mal, bevor einer schon vor der Party den Löffel abgibt…“, meinte sie locker. Schwarzer Humor oder ernst? Das galt es herauszufinden… Aber nun sollten sie losgehen und sich an die Arbeit machen. Die Omis und Opis waren sicher schon ganz aufgeregt!
 

Fukazawa Akio

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Ja, Po(u)kaze Minashis Tag würde wohl ein wenig in die Hose gehen (Pun intended), wenn man es einmal nüchtern betrachtete. Man musste als kleines Kerlchen, welches sogar noch von der Ikari überragt wurde, wirklich außerordentliches Pech haben, um mit gerade dieser Kombination etwas erledigen zu müssen, was besagter Kombination keinesfalls mundete. Während Tora Menschen verbal zu Tode mobben konnte und es offenbar auch regelmäßig an anderen austestete, schien Yukiko doch im Allgemeinen noch recht sozial verträglich zu sein, da sie recht ruhig war und auch recht wenig zum besten gab, dennoch - hätte man die Gedanken hinter dem niedlichen Gesicht lesen können, so wäre man so manches Mal regelrecht geschockt. Nicht nur hatte sie gerne sadistische Tagträume von Menschen, die sie als nervig oder schlichtweg im Weg empfand, nein, die gedanklichen Kommentare waren auch immer wieder erster Güte. Meistens brachte sie das allerdings nie zur Sprache, sondern beschränkte sich auf seltene ausdruckslose Blicke und die gemeinste Waffe von allen: Nichtbeachtung. Es gab so viele vor allem junge Menschen, die nach Aufmerksamkeit, Akzeptanz oder Anerkennung suchten, Yukiko gab sie ihnen eher gar nicht, sodass man sich recht schnell ignoriert fühlen konnte. Und ignoriert zu werden war für viele viel schlimmer, als beleidigt zu werden. Zuerst aber nickte sie zustimmend, als Tora ihre doch eigentlich recht gemeine Aussage über die Alten machte, jedoch ging es der Ikari so gesehen nicht viel anders. Sie könnte sich deutlich schöneres vorstellen, als nun auf ein paar senile alte Omis und Opis aufzupassen, da würde sie sich lieber ganz mädchenhaft den ganzen Tag hinsetzen und mit ihren beiden Katzen kuscheln. Das tat sie gerne, wenn auch nicht so gerne, wie sie als Versuchsobjekte für neue Illusionen zu missbrauchen. Diese Tiere waren dennoch dumm genug, sie immer noch zu mögen, dafür hatte sie sie aber auch immer wieder mal gerne, fütterte sie und hielt ihnen lästiges anderes Getier vom Hals. Jedenfalls konnte man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass Minashi es nicht einfach haben würde, da sich die Mädchen nebenbei sicherlich auch noch daran erfreuen würden, wenn der Kleinere ein wenig litt. Eine sadistische Ader hatten beide wohl nicht gerade wenig ausgeprägt. "Schicke Haare.", meinte Yukiko, ehe der Dritte im Bunde eintraf, auch wenn sie sich nicht so ganz sicher war, ob sie drüber lachen oder es cool finden sollte. Ja, eigentlich waren die Haare der Kunoichi ja dunkelbraun und nicht dunkelviolett... aber wenn es ihr so gefiel, warum nicht.
Minashi war, als er dann mal ankam, tatsächlich vor allem klein. So auch für Yukiko, die das allerdings nicht ganz so wie Tora sah, sondern eher entspannt blieb. Sie fand es fast schon positiv, dass mal wer kleiner als sie war, auch wenn es so sicherlich schwerer war, ihn ernst zu nehmen. Was wiederum so gar nicht gut bei ihr ankam, war das offenbar wahnsinnig witzige Temperament des Kleinen, wie sie ihn geistig schon genannt hatte, denn während sie einfach wieder ins Bett wollte, schien er ja sogar motiviert zu sein. "Ikari Yukiko.", stellte sie sich knapp vor und blickte dann in Richtung Eingangstür. "Auf geht's?", kam im fragenden Tonfall über ihre Lippen, dennoch war es wohl schwer, nur aufgrund der Wort festzustellen, wie es ihr denn nun wirklich ging. Sie hatte sich da ihrem Spezialgebiet angepasst, denn welcher Ninja, der mit den Gefühlen und Ängsten seiner Opfer spielte, durfte sich schon die seinen von der Stirn ablesen lassen?
 

Sumiya Saki

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Schon bei seiner Begrüßung hatte der junge Shinobi das Gefühl, dass die erste, sie stellte sich mit Yamamoto Tora vor, ihn wegen irgendetwas nicht leiden konnte. Hielt sie ihn für zu klein? Nein, oder? Dafür konnte er doch nichts, aber solange er es nicht aus ihrem Mund hörte, würde es ja eh nur Spekulation bleiben. Solange es noch nicht ausgesprochen war, musste sich Minashi auch nicht darüber aufregen, doch sobald er als klein bezeichnet wurde, würde sich das ändern. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie diesen Schritt heute noch gehen würde, vielleicht lag es schon an ihrem ersten Blick, er wirkte zwar nicht angewidert, aber schon abgeneigt. Vielleicht sollte sich Minashi an die andere Genin halten, sie wirkte zumindest etwas angenehmer auf ihn. Dass sie eine sehr starke Genjutsuka war wusste er zum Glück nicht, sie wäre so gesehen seine größte Schwäche. Vielleicht sollte er sich wirklich ein paar Tage frei nehmen und nur ein Genjutsutraning absolvieren, vielleicht schaffte er es dann irgendwann überhaupt „Kai“ zu erlernen. Doch soweit war er noch lange nicht, nun stand erst dieser Job an. Als Yukiko fragte, ob sie rein gehen sollten, bewegte er sich schon auf die Eingangstür zu, immerhin waren sie alle pünktlich und wegen einer Vorstellung wollte er nicht zu spät kommen. Der Kies knirschte unter seinen Füßen, doch vor dem Eingang des Gebäudes war der Weg gepflastert, höchstwahrscheinlich nur für die Alten, damit sie aus dem Gebäude heraus kamen wenn es denn sein musste. „Ich denke wir sollten jetzt reingehen, ich möchte nicht zu spät kommen, auch wenn das hier nur ein Eintagesjob ist.“ Mit diesen Worten schritt er die ebenfalls gepflasterte Rampe vor dem Gebäude hoch, die eigentlich für die Rollstuhlfahrer und diejenigen mit Gehhilfe reserviert war.

Innen verstrahlte das Gebäude einen Krankenhauscharme, der Minashis Nackenhaare aufstellte. Der Geruch von Desinfektionsmitteln und diverser Salben strömte ihm schon beim Öffnen der Tür entgegen. Der Boden war mit einem abweisend neutralem Linoleum bedeckt und die Wände hatten ebenfalls nur ihre neutrale, weiße Farbe. Wenn ich mal in ein solches Heim muss, dann bitte eines, das wenigstens Wandfarbe hat, die nicht in dem Spektrum von weiß zu grau liegt. Doch bis dahin sollten es hoffentlich noch viele Jahre sein oder er starb einfach auf einer Mission, dann musste er nicht in einem solchen heim geparkt werden. Natürlich nannte niemand so etwas ein Heim, es war eine „Residenz für ältere Mitbürger“, allein der Name suggerierte doch schon, dass man versuchte etwas besser zu machen, als es war. Kein Wunder, dass sie die alten Leute mal raus führen sollten, die mussten hier ja schlimme Qualen ausstehen. Doch erst einmal mussten die Genin erfahren, welche älteren Mitbürger sie denn begleiten durften und wo sie sich befanden. Da war es doch passend, dass sich hinter einem Tresen eine Schwester saß, sich langweilte und an ihren Nägeln feilte. Minashi hielt genau auf sie zu, doch scheinbar kümmerte sie sich kein bisschen um den Genin, denn als er den Tresen erreichte blickte sie nicht einmal von ihrer Maniküre auf, eher vertiefte sie nun die Nagelpflege sogar noch. Erst nach mehrmaligem Räuspern und dem Betätigen der Klingel blickte die Schwester den Genin überhaupt an, doch ihr blickt wirkte kühl, bestenfalls genervt. „Wasn?“ Na das war doch eine Begrüßung, da war das, was sich eben draußen abgespielt hatte ja richtig herzlich gegen gewesen. „Wir sind hier um mit einigen der Bewohner einen Ausflug zu machen. Der Job wurde uns vom Kurokage gegeben.“ Gelangweilt blinzelte die Schwester einmal und schob sich unhöflicherweise einen rosafarbenen Kaugummi in den Mund. Dann eben nicht. Doch gerade als Minashi auf eigene Faust eine kompetentere Schwester finden wollte, hoffentlich gab es hier so was, kritzelte die schlecht gelaunte Frau auf ein Blatt Papier, dass die Herrschaften in dem Aufenthaltsraum am Ende des Ganges waren, zusammen mit einer Schwester, die ihnen alles sagen sollte. Leise bedankte sich Minashi und kehrte dem Tresen den Rücken zu, doch dieses mal durfte eines der Mädchen vorgehen, er wollte nicht noch so eine Schwester erleben.
 

Inuzuka Ara

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Während die Yamamoto sich dem krankenhausähnlichen Gebäude zuwandte, wickelte sie nachdenklich eine der lilafarbenen Haarsträhnen um ihren Zeigefinger. Schick? War das nun ihr ernst oder verarschte sie Yukiko grade? Nun ja, die beiden waren schon beste Freundinnen, auch wenn sie eher, grade durch ihren Umgang miteinander, wirkten, als würden sie sich hassen. Irgendwie war zwischen ihnen immer ein großer Abstand und Smalltalk wurde, wenn überhaupt, eher kurz gehalten. Eine Sache konnte man aber schon ziemlich sicher sagen, sie waren doch sehr ehrlich gegenüber einander. Da nahm keiner ein Blatt vor den Mund, also konnte man doch davon ausgehen, dass es tatsächlich ein Kompliment war… Warum hatte sich Tora eigentlich die Haare gefärbt? Irgendwie war das eine Art Geschmackssache konnte man sagen. Außerdem war sie genervt davon, dass man immer wieder behauptete, sie würde ihrer Mutter mit zunehmendem Alter immer ähnlicher werden. Lila war doch eigentlich eine schöne Farbe, nicht wahr? Es veränderte allerdings ausschlaggebend etwas an Toras Laune, denn sie erinnerte sich an eine Person, die ihr etwas Ähnliches, wenn auch anders, vermittelt hatte. Und immer wenn ihr diese Person in den Sinn schön wurde Tora der Tiger zu einem kleinen, plüschigen Miezekätzchen. Aber weder Yukiko noch Minashi hatten eine Ahnung davon, dass Tora einen „süßen Kern“ hatte, auch wenn er schwer heraus zu kitzeln war. Wenn es jemand wüsste, würde er es wohl ausnutzen, immerhin war das lilahaarige Mädchen wesentlich erträglicher, wenn sie ein paar Wolken weiter oben schwebte…
Dass Yukiko so charmant, oder eher eben abweisend, wie immer war, verwunderte Tora nicht im Geringsten. Wenn sie sich an die ersten beiden Treffen mit ihrer einzigen Freundin erinnerte, so artete sowohl die Erste als auch die Zweite Situation, fast in einem Kampf aus. Yukiko ließ sich wie immer gar nichts anmerken, doch das hielt Tora erstaunlicherweise irgendwie auf dem Boden, denn sie mochte es nicht besonders, wenn Menschen die Sonne aus dem Arsch schien. Die bissigen Kommentare, welche die beiden hin und wieder austauschten, trugen zur allgemeinen Erheiterung bei. Humor hatte Yukiko, ebenso bösartig und schwarz, wie der von der Yamamoto… Dass Minashi sich in seiner Position direkt nicht besonders wohl fühlte, konnte man ihm wohl kaum verübeln. Er war der Hahn im Korb und die kleinste, anwesende Person. Wen würde das nicht nerven? Vor allem wenn Drache Tora stinkig auf ihn herunterblickt, auch wenn sie sich doch etwas charmanter vorgestellt hatte als Yukiko. Schon nach dem Erstkontakt zwischen den drei Soranin herrschte erst einmal eine bedrückende Stille, oder sie war angenehm, je nachdem, wie man das so auffasste. Ohne weitere sinnlose Worte zu verschwenden, näherten sich die Genin mittels einer Rampe dem „ersehnten“ Gebäude…
Als sie durch die Tür schritten, suchten die roten Augen der Yamamoto nachdenklich die Gegend ab. Genau so hatte sie sich ein solches Heim vorgestellt. Trist, öde, kahl… Die Angestellten hier machten sich nicht einmal die Mühe diesen Ort erträglich zu machen. Von Dekoration konnte nicht die Rede sein und irgendwelche Dinge, die diesen Ort wohnlicher machen könnten, schienen hier ein Tabu zu sein. Es wirkte alles in allem wie ein Krankenhaus, obwohl man das hier ja eher Warten auf den Tod nennen konnte… Es war fast so, als würde man in diesen langen Fluren schon auf den Weg in den weißen Tunnel vorbereitet werden. Außerdem war es hier grade so still, dass man glauben könnte hier würde ohnehin keiner mehr leben… Tora würde sich lieber ehrenhaft selbst umbringen, als in einer solchen Einrichtung zu landen. Hier wird man vergessen, ist man allein, wird kaum besucht und vegetiert sinnlos vor sich hin. Diejenigen, die das Glück haben, noch als Paar an einen solchen Ort zu kommen, werden bald von ihrem Schicksal eingeholt, welches entweder bedeutet, dass man einen Lebensgefährten oder Freund jämmerlich dahinscheiden sieht, oder vor ihnen ins Gras beißt. Die Angst vor dem Alter war bei Tora ein tiefsitzendes Gefühl, weswegen sie sich den Alten auch eher ungern näherte…
Der Hahn im Korb übernahm also die Führung, was Tora eigentlich sehr recht war, denn sie hatte nicht Lust auch noch den Leiter zu spielen, wenn es darum ging Todeskandidaten zu bespaßen. Am Tresen angekommen, stemmte die Yamamoto schon nach wenigen Sekunden ungeduldig die Hände in die Hüfte. Während Minashi sich bemühte die schwer beschäftigte Frau auf sich aufmerksam zu machen, begann Tora streng mit dem Fuß auf den Boden zu tippen. Sie feilte sich gemütlich die Nägel und schob sich erstmal ein Kaugummi rein, anstatt mit Minashi zu sprechen. Nervig… Sie wollte ihm wirklich das Zepter zumindest für einen Moment in die Hand geben, doch dieses dämliche Weibsstück machte es ihnen allen sicher schwer. Dass er dabei so ruhig bleiben konnte, war sogar fast bewundernswert. Als sie dann aber nicht einmal mehr sprach, platzte der leicht reizbaren Yamamoto der Kragen. „Arigatou gozaimashita~ Dafür, dass sie ihre scheinbar begrenzte Zeit in ihrem Traumjob der aktiven Sterbehilfe dazu genutzt haben, ihr offensichtliches Minimum an Fachkompetenz mit uns zu teilen.“ Während der Dank fast noch mädchenhaft und zuckersüß klang, schwang die Stimme schlagartig in einen tödlich gereizten Ton um. Kopfschüttelnd drehte sie sich um, kein Wort sollte dieses blonde Flittchen noch von sich geben. Selbst wenn… Es war fraglich, ob sie überhaupt verstanden hatte was Toras Worte bedeuteten. Mit gereizter Miene fuhr Tora an ihren Teammitgliedern vorbei und lief nun voran durch den Gang. Ja, man sah Licht am Ende des Tunnels… Vor der besagten Türe blieb sie stehen und zischte: „Schiebt mich wieder aus dem Raum, wenn uns noch mal eine solch kompetente Intelligenzbestie empfängt.“ Danach setzte sie das süßeste Lächeln, dass sie sich grade aus dem Hut ziehen konnte, auf die Lippen und öffnete die Tür mittels der Klinke. Ja, das süßeste Lächeln von Tora bewies wieder ihre hervorragende Schauspielkunst: Es dauerte schon eine Weile, bis die Maskerade bröckelte, aber bis dahin war sie der Liebling aller Herzen!
Erneut betraten sie einen schlichten Raum, indem einige der Alten sich im Kreis versammelt hatten. Mehr als eine Hand voll davon nutzte irgendwelche Mittel um sich selbstständig bewegen zu können, beispielsweise Rollstühle und Rollatoren. In der Mitte des Raumes stand eine hübsche, niedliche Krankenschwester, in einem typischen Krankenschwesterdress, welche sich, mit einem ähnlich knuffigen Lächeln wie Tora, nach den Shinobi umdrehte. „Guten Tag! Ihr seid sicher dass Shinobi Team, dass uns heute auf den Ausflug begleiten soll. Ich habe grade von euch berichtet!“, erklärte sie begeistert und lächelte, dass einem der Hintern vor lauter Süßstoff glatt zukleben konnte. Die Rentner lösten bei Tora ein unangenehmes Gefühl aus, welches sie aber mit ihrem Lächeln überspielte. Körperkontrolle war da meist nicht mehr viel, Hygiene oft Mangelware und Pflege naja… Die meisten Herren hier hatten einen längeren Bart als Tora Haare auf dem Kopf hatte, die alten Damen mehr Bart als Toras großer Bruder und egal wie lang ihr Bart auch war, das Haupthaar war dünn… Die Klamotten die sie anhatten, schienen sie übrigens auch schon seit circa sechzig Jahren zu tragen… „Einen schönen guten Tag wünsche ich.“, sagte Tora freundlich und verbeugte sich, während sie drauf und dran war jetzt schon auf ihre Schuhe zu erbrechen. „Waaaaaaas hat sie gesagt?!“, brüllte einer der älteren Herren, während er sein Ohr in Toras Richtung streckte. Ihr Blick fuhr lächelnd zur Seite, als selbst ihre Maske für einen Moment lang stockte… Drehte sich da grade tatsächlich eine alte Frau mit ihrem Rollstuhl im Kreis? War das senil oder Spaß? Sie wirkte nicht besonders amüsiert… Tora blickte zu Yukiko… Das würde sie nicht ertragen, ohne die Alten mit Haut und Haar zu verschlingen.
 

Fukazawa Akio

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Eine kleine Stunde Yukikokunde für den geschätzten Leser, ehe man die Handlungen und Gefühle der Ikari besser nachvollziehen kann, vor allem in dieser speziellen Situation. Ikari Yukiko hasste alte Menschen wie die Pest. Es war schlecht zu begründen, aber sie hatten etwas an sich, was das junge Mädchen auf den Tod nicht ausstehen konnte. Wahrscheinlich lag es zu einem Teil daran, dass sie aufgrund von fortgeschrittener Alterung ihres Gehirn einfach richtiggehend senil wurden, manche mehr, manche weniger, aber wenn sie schon im Altersheim wohnen mussten, weil sie sich selbst nicht mehr versorgen konnten, dann war es ja schon recht eindeutig. Wenn sie mit Menschen reden musste, bei denen sie das Gefühl hatte, dass Intelligenz eher Mangelware war, überkam sie generell das kalte Grausen, wenn das dann aber auch noch erwachsene Menschen waren, von denen man sich eigentlich anderes erhofft hatte, war wirklich alles aus. Zudem hatten alte Menschen so die Angewohnheit, besonders vernarrt in junge Kinder zu sein, wahrscheinlich aufgrund des besonders großen Altersunterschiedes und weil es sie an alte Zeiten erinnerte. Yukiko wiederum war ein kleines Mädchen, aber das bedeutete nicht, dass sie es schätzte, von anderen ebenfalls wie eines behandelt zu werden, immerhin war sie schon lange Genin und auch nicht gerade zu unterschätzen. Sie fand es nun einmal nicht besonders wunderbar, wenn man ihr dann vorhielt, dass sie erst Dreizehn war, ob es nun der Wahrheit entsprach oder nicht - ihrem Alter war sie ja eh weit voraus. Dann war da noch ihr Geruch, der für sie so schwer definierbar und dennoch durchdringend genug war, um ihn nicht ignorieren zu können. Irgendwie fand sie, dass alte Menschen immer schon ein wenig nach Grab rochen, als würden sie sich olifaktisch schon einmal darauf vorbereiten, dass es sie bald nicht mehr geben könnte. Das war ein bisschen weniger schön als eine frische Brise oder normaler menschlicher Geruch und sie könnte liebend gerne darauf verzichten.
Sie konnte Tora also mehr als gut verstehen, denn auch wenn man vielleicht annehmen könnte, das sie beinahe fröhlich war und das irgendwie noch locker nahm, so war sich die Ikari sicher, dass sie das nicht tat. Immerhin war Tora, wenn sie gut drauf war, immer noch mittelmäßig ätzend, aus dem Blickwinkel einer anderen Person gesprochen, so freundlich-lieblich, wie sich gerade gab, war sie nur, wenn sie sich hart am Riemen riss und wahrscheinlich ihr Inneres auskotzend schauspielerte. Zwar hatte Yukiko sie so noch nie erlebt, aber aus den restlichen Begegnungen konnte man sich so viel erschließen, zudem sie wirklich ein wenig angepisst gewirkt hatte, als sie die drei Genin angemeldet hatte. Auch verständlich, denn die Dame am Empfang war ja nun auch keine Lobhymne auf den hohen evolutionären Status der Menschheit.
Minashi wiederum schien nicht direkt ärgerlich, sondern eher gelangweilt. Yukiko musste im anerkennen, dass er sich nicht sofort von Tora einschüchtern ließ, allerdings war Humor in einer solchen Situation mit den Partnern wie ein Funke in einem Pulverfass. Zum Glück übertrieb er es nicht, denn ansonsten hätte es mit Sicherheit zivile Opfer gegeben und das wollte doch niemand, nicht wahr?
Im Raum mit den Alten angekommen, überkam Yukiko der sehnliche Wunsch, das Fenster aufzureißen, sich weit hinaus zu lehnen und erst einmal die spärlichen Überreste ihres Frühstücks in hohem Bogen wieder von sich zu geben. Alles war so, wie sie es erwartet hatte: Semisenile Menschen, der ekelige Geruch und noch ein weiteres altersabhängiges Phänomen: Schwerhörigkeit. Dieses, gepaart mit schwindendem Urteilsvermögen, war nun wirklich der absolute Hammer. Yukiko zwang sich ein Lächeln auf - das für Kenner des Mädchens sicherlich gruseliger als jede Fratze war - und verbeugte sich ebenfalls. "Wunderschönen guten Morgen.", trällerte sie beinahe, auch wenn sie sich die ganze Zeit wie ein Mantra vorsagte, dass das nur einen Tag dauern würde und dass sie ja danach ein paar Babykaninchen rösten könne. Im übertragenen Sinne natürlich, sie hatte ja nur Katzen Zuhause. "Ach, seid ihr die Jungspunde, die mit uns baden gehen?", fragte ein alter Kerl, der tief in einem Sessel versunken war und Tora mit schwachen Augen angeblinzelt hatte. Wunderbar… man würde sie heute wohl ignorieren, zumindest hoffte sie das von ganzem Herzen.
 

Sumiya Saki

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Dieses Mal führte Tora sie in den Aufenthaltsraum am ende des Ganges. Trostlos wie der Eingangsbereich, nur voller mit alten Menschen. Da war es geradezu erfrischend, dass sich gleich eine fröhlich lächelnde Schwester an die Genin wandte und sie begrüßte. Sie hatte also schon auf sie gewartet. Irgendwie wirkte diese gute Laune an einem solchen Ort vollkommen fehl am Platz, es passte einfach nicht zu den alten Leuten, die hier scheinbar ohne den Willen irgendetwas zu tun herum saßen. Sie grinste die drei an und wandte sich danach wieder den Alten zu. Was hat sie eigentlich genommen, dass sie das aushält. Ein wenig zynisch, aber Minashi hatte seine gute Laune schon fast verloren, er musste sich das für den Rest dieser Aufgabe einteilen und wenn es ihn umbrachte. Näher an den Tod brachte es ihn sicherlich. Der Dunst des Todes waberte durch den gesamten Raum und erfüllte ihn. Nun war es wohl an der Zeit sich etwas umzusehen und ein Bild von den Alten zu verschaffen. Die meisten wirkten teilnahmslos, aber keiner reichte an die Frau am anderen Ende des Raumes heran. Sie saß im Rollstuhl und drehte sich um die eigene Achse, immer wieder und immer in der gleichen Geschwindigkeit. Ob das Spaß machte? Doch Minashi kam schon gar nicht dazu sich wirklich umzublicken, eine ältere Dame in einem grässlichen Kleid mit Blümchenmuster näherte sich ihm. Sie trug die Haare kurz zu einer Dauerwelle, die auch wieder erneuert werden könnte und stakste mit ihrer Gehhilfe schritt für Schritt näher heran. „Na wer ist denn das? Bist du das Yuuji? Du bist aber klein geworden.“ Hatte sie das wirklich gesagt? Einfach unvorstellbar, entweder Minashi stellte das richtig oder er fuhr die Frau an, aber das würde sicherlich nicht gut wirken. Also richtigstellen. „Entschuldigen Sie, aber ich bin nicht dieser Yuuji. Ich heiße Poukaze Minashi und werde Sie heute auf ihrem Ausflug begleiten.“ Hatte sie ihm zugehört und es verstanden, ihr Gesichtsausdruck ließ böses vermuten. „Was für ein Betrug? Was redest du da, warte ich hole meine Brille, dann kann ich dich begutachten Yuuji.“ Also hatte sie ihn nicht verstanden, na toll. Doch jetzt ging sie ihre Brille holen, die scheinbar auf dem Tisch am Sofa lag und eindeutig geputzt werden musste. Als die Dame sie erreicht hatte, es hatte seine Zeit gedauert, wischte sie einmal darüber und drehte sich wieder um. Das konnte dauern. Hoffentlich würde die Brille ihr Abhilfe verschaffen, Minashi wollte nicht brüllen, noch nicht und nicht wegen solch einer Kleinigkeit. Etwas unsicher schabte er mit dem Fuß auf dem Boden, während die Dame mit ihrer Brille wieder zurückkehrte, natürlich ganz langsam. Seufzend dreht sich Minashi zu den Mädchen um, Yukiko schien gerade von einem älteren Heeren angeredet zu werden. Irgendetwas übers Schwimmen, doch darum musste sich die Ikari kümmern. Außerdem erreichte ihn endlich die ältere Frau mit ihrer Brille. Einmal, zweimal, dreimal Blinzeln und dann schien sich etwas in ihrem Gesicht zu verändern, aber den Ausdruck mochte der junge Poukaze nicht, er hatte ihn ab und an schon einmal gesehen. Und wirklich, sie griff ohne Vorwarnung nach seiner Wange und quetschte sie regelrecht zusammen, während sie ihre Hand nach vorne und hinten bewegte. „Entschuldigung, ich dachte du wärst mein Enkel Yuuji. Aber du bist genau so niedlich wie er. Ach ja, ich heiße Sarumoto, Nanami Sarumoto.“ Hatte sie gerade wirklich niedlich gesagt? Niedlich. Das kam bei einem Jungen einer Beleidigung gleich, plus Minashi war Shinobi, die sollten vielleicht so etwas wie Gefahr, Autorität, Erfahrung oder auch Vertrauen, aber Niedlichkeit war keine Beschreibung, die Minashi mit Ninjas assoziierte. Außerdem tat seine Wange noch weh, wie konnten alte Menschen nur solche Kräfte aufbringen, wenn sie sonst wie schlappe Säcke herum saßen? „So, bitte macht euch fertig, diese netten Ninjas wollen mit euch raus an den See gehen, zieht eure Jacken an, es kann sehr kühl werden.“ Die Stimme der Schwester überraschte Minashi und wieso war sie noch immer so gut gelaunt? „Oh, geht ihr etwa schon?“ Okay, scheinbar hatte Nanami etwas nicht ganz verstanden. „Sarumoto-san, Sie liegen da etwas falsch, sie kommen auch mit, wir gehen an den See und erholen uns an der frischen Luft.“ Da war er wieder dieser Ausdruck fehlenden Verständnisses. „Was für ein Duft? Ich rieche nichts.“ Das konnte ja noch heiter werden. Während Minashi sich mit dieser Dame unterhalten hatte, hatte die Schwester scheinbar jeden Alten hier in eine Jacke gequetscht, solange er fähig war alleine zu gehen.
 

Inuzuka Ara

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Purer Hass. Das war eigentlich alles, was man zur momentanen Situation der Yamamoto sagen konnte. Während sie lächelte, als würde ihr die Sonne aus dem Arsch strahlen, kam ihr innerlich die Galle immer höher. All ihre Sinne wurden in diesem Raum vergewaltigt. Es roch nach Tod, ja man konnte es sogar auf der Zunge schmecken, wenn man den Mund öffnete, zu sehen war nur alte runzlige Haut, hören war auch schlecht, vor allem bei den Alten und anfassen… Tora wollte nicht einmal in die Bedrängnis kommen irgendjemanden dieser Menschen anfassen zu müssen. Erneut fragte sie sich ernsthaft wieso solche Dinge grade sie trafen. Lieber würde sie noch drei Jahre Modell auf dieser bescheuerten Mädchenmission spielen oder die ätzende Glashändlerin in den Urlaub begleiten, als das hier durchzumachen. Tora ging es da ähnlich wie Yukiko, auch wenn man die Alten ihrer Meinung nach noch viel weiter nach unten schieben sollte. Solche Heime waren wirklich aktive Sterbehilfe. Man würde viel Geld sparen, wenn man sie sofort eingraben würde… Aber das lag nicht in ihrer Macht. Sie selbst würde sich lieber mit einem Löffel eingraben, als ihre Zeit hier zu verbringen. Ja, da war es doch angenehm, dass man noch so jung und knackig war, nicht? Tora und Yukiko waren sich auch in dem Punkt sehr ähnlich, dass sie beide ein Lächeln aufsetzen konnten, das im Auge eines bekannten Betrachters wirklich mehr als Angst auslösen würde. Warum? Tora und Yukiko lächelten grundsätzlich meist nur, wenn irgendjemand litt oder wenn sie sich auf andere Art und Weise mit ihrem fiesen Humor begnügten. Ein so herzhaftes Lächeln gab es nicht, aber für Fremde wirkte das natürlich herzallerliebst. Tora kannte das ja bereits. Sie hatte einer Genin fast eine ganze Mission über ein falsches Gesicht vorgespielt und dieser am Ende sogar das Herz gebrochen, weil diese sie am liebsten geheiratet hätte. Und ihr würde mindestens eine Person einfallen, die Panikzustände bekäme, wenn sie sich so vor ihm benehmen würde. Ja doch, er würde denken, dass er seinem Tod nahe wäre. Vielleicht sollte sie ihn damit mal ärgern?
Nachdem Yukiko die Alten also auf die süßeste Art und Weise begrüßt hatte, die sie sich in diesem Moment aus dem Ärmel ziehen konnte, geschah etwas Unerwartetes. Tora hatte erwartet, dass die rüstigen Rentner die süße kleine Ikari sofort anspringen und ihre Wangen so lang kneifen würden, bis sie kein Gefühl mehr darin hätte. Naja, anspringen, wohl eher in Zeitlupe auf sie zu staksen. Stattdessen starrte ein alter Sack Tora an, was ihr so unangenehm war, dass ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Sie nickte ihm dennoch lächelnd zu. Ihre Selbstbeherrschung war wie aus dem Bilderbuch. Minashi hingegen war, wie sie auch erwartet hatte, der Liebling einer alten Omi geworden. Naja, er war ja auch klein und putzig, da konnte das schon passieren, dass die älteren Damen ihr Großmutterherz wiederfanden. Dass sie ihn verwechselte, empfand Tora als witzig, weswegen sie den Moment kurz beobachtete. Zunächst war er noch ziemlich bedacht und versuchte die Dame zurechtzuweisen, doch nein, sie sah natürlich nicht nur schlecht sondern hörte auch nur Bruchteile von dem was man sagte. Als sie sagte sie ginge ihre Brille hören, war Tora kurz dazu geneigt ihr zu sagen, dass sie vielleicht auch ein Hörgerät bräuchte, doch wer wusste schon was sie dann verstehen würde? Während Yukiko und Minashi mit den Begebenheiten zu kämpfen hatten, wurde Tora nun sehr… überfallen. Eine alte, faltige Hand packte sie am Handgelenk und zog daran. „Entschuldigen Sie junge Dame.“, begann eine winzig kleine Großmutter, während Tora dazu geneigt war ihr den Arm auszureißen. Stattdessen lächelte sie und sagte: „Hm?“ Die Oma lächelte ebenso und fragte etwas nachdenklich. „Sind Sie eine Schwester? Ich müsste mal auf die Toilette…“ Und in dem Moment riss Tora die Augen auf und starrte die alte Dame irritiert an. Sie sollte was? Und sie fasste sie mit diesen Händen an? Und überhaupt?! Plötzlich kam die zuckersüße Schwester an, nachdem sie erklärt hatte, dass die Alten sich anziehen sollten und legte der Oma die Hand auf die Schulter. „Nein, nein. Das ist eine Kunoichi, so wie du es früher warst! Ich gehe mit dir auf die Toilette.“ Die Alte nickte und fragte entsetzt: „Sind wir im Krieg?! Oder was machen die hier?! Alle in den Keller! Die Shironin kommen!“, begann sie herumzubrüllen, doch die Schwester begann herzhaft zu lachen und winkte ab. Die Alten waren eh so schwerhörig oder senil, dass sie ihre Drohung nicht für voll nahmen. „Nein, nein. Kein Krieg, wir machen einen Ausflug.“, erklärte sie während sie die Dame aus dem Raum führte. „Mein Kunai nehme ich trotzdem mit. Man weiß ja nie.“ Entsetzt blickte Tora den beiden nach und zog eine Augenbraue hoch. Das sollte ihr niemals passieren… Wirklich nie!!!
Die ganzen Omis und Opis machten sich nun schlagartig auf den Weg, fast so als würde das Büffet eröffnet. Tora sah amüsiert dabei zu wie sich zwei ältere Herren mit ihren Rollatoren ein Rennen über den Flur lieferten. Irgendwie war es traurig und ekelhaft, aber wenn sie nicht lachen würde, würde sie wohl irre werden. Dafür dass sie alle senil und gebrechlich waren, rannten sie nun plötzlich los wie die Wilden. Die drei Genin standen plötzlich allein im Haus und Tora brachte nur knapp und entsetzt hervor: „Erschießt mich, wenn es mal so weit ist.“ Grade als sie das ausgesprochen hatte, kam die Schwester wieder um die Ecke und winkte die Ninja zu sich heran. „Bis hier hin kommen sie allein zurecht. Am besten ihr wartet draußen vor der Tür bis sie sich alle dort versammelt haben. Ich gucke schon danach, ob sie alle kommen. Habt ihr noch irgendwelche fragen?“, sagte sie niedlich wie immer. Tora fragte sich langsam, ob sie vielleicht einen an der Waffel hatte… Halt, eine Frage hatte sie! „Sind einige der alten Damen und Herren hier mal Ninja gewesen?“, hinterfragte sie knapp und die Schwester sah sie an, als hätte Tora grade gefragt warum die Sonne am Himmel steht. „Natürlich, sie alle. Das ist ein Heim voller ehemaliger Shinobi und Kunoichi.“ Danach wandte sie sich ab und Tora stand da als hätte man grade ihr Weltbild zerstört… Die Zeit musste schnell rumgehen, so schnell wie möglich!
 

Fukazawa Akio

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Ikari Yukiko brauchte ein paar Fingerzeichen und so gut wie jeder Mensch musste nach ihrer Pfeife tanzen. Sie konnte sie sich ausziehen lassen, jemanden angreifen oder im Kreis herumrennen lassen, solange es das Leben der Gefangenen nicht gefährdete, waren ihr keine Grenzen gesetzt, höchstens die ihrer eigenen Sprache. Yukiko brauchte ein paar Töne, um eine ganze Halle vor Schmerzen schreien zu lassen, aber trotzdem sahen solche Leute in ihr vor allem das süße, putzige Mädchen, also echt... musste sie sich eigentlich auf die Stirn schreiben, dass sie nicht süß war? Wahrscheinlich würden sie sie dann trotzdem für putzig halten, das wäre sicherlich eine Sisyphusarbeit. Och man, wie konnte das nur sein? Als eine der älteren Damen auf Yukiko zu humpelte, packte die Ikari die jähe Vorstellung, das wäre ein Zombieangriff und sie müsste sich schleunigst in Sicherheit bringen, zumindest die Haltung der Frau hatte gewisse Ähnlichkeiten mit so einem Untoten... und ihr Antrieb, sich von der da begrapschen zu lassen, war auch in etwa identisch. Zwar würde sie sie wohl kaum mit dem Virus der Demenz und des Alterns anstecken, aber besonders schön fühlten sich alte, schrumplige Hände mit ihrer dünnen Haut auch nicht gerade an… eher wie Pergament, welches man aus einer alten Grabstätte ans Licht geholt hatte, um noch einmal die abgebildeten Herrlichkeiten bestaunen zu dürfen, ehe sie zu Staub zerfielen. Sie wollte nicht… es fehlte eigentlich nur noch, dass Yukiko zurückwich, eine Katzenbuckel machte und fauchte, nach den Händen ausschlug und biss… aber erstens war sie ein Mensch und zweitens sie selbst, die ihre Emotionen doch meist so gut im Griff hatte! Sie riss sich mit einem schier gewaltigen Ruck zusammen und blieb lächelnd genau da stehen, wo sie gestanden hatte, bereit die Puppe für ein paar Omis zu spielen. Wobei, sie könnte… aber es war schon zu spät darüber nachzudenken, ob sie sie nicht alle unter ein Genjutsu stellen sollte, welches ihre Emotionen kontrollierte, da die Alte sie erreicht hatte und mit in Runzeln und Falten versunkenem Lächeln die Hand zittrig erhob und langsam in Richtung ihres Gesichtes bewegte. Am liebsten hätte sie nun mit einem panischen Schrei, die Hände in die Luft gestreckt, die Flucht ergriffen und sich hier nie wieder blicken gelassen, aber mehr als ein resignierter Seufzer, ehe die alten Finger leicht in ihre Wange kniffen, war nicht drin. Sie war doch schließlich Profi, als ob sie sich von so etwas einschüchtern lassen würde! Das wäre ja… undenkbar!
„Ohayo, Obaa-san~“, hörte sie sich selbst quetschen, so weit das eben möglich war, wenn man nur eine Wange richtig bewegen konnte, und allein das schon hatte in ihren Augen etwas heldenhaftes. Hatte was von, wie sich von Löwen auffressen zu lassen und dabei die Löwen auch noch zu loben… nur vielleicht nicht ganz so suizidal. „Geht es Ihnen gut?“ Die Omi lächelte nur und schien die Frage nicht einmal gehört zu haben. „Na, meine Kleine, wie heißt du denn?“, fragte sie nuschelnd, da ihr schon einige Zähne fehlten und die Dritten offenbar ein wenig locker saßen, „Du erinnerst mich irgendwie an mein Enkelchen, aber das kommt mich leider nicht mehr besuchen, seit es Genin geworden ist…“ Das konnte die Ikari dem Mädchen schwerlich verübeln, hätte sie so eine Großmutter, dann würde sie auch schleunigst das Weite suchen. Sie hatte aber nicht einmal eine, da die Eltern ihrer Eltern schon länger verstorben waren. Ihre Familie bestand sie eingeschlossen aus drei Personen und es waren auch selten mehr gewesen. „Das ist aber schade…“, heuchelte sie tonlos und wand sich dann mit sanfter Gewalt aus dem Griff der alten Dame, denn noch länger und sie würde wohl entdecken, dass jeder Mensch klaustrophobe Tendenzen hatte. „Ja, das stimmt! Dabei wollte ich doch so gerne sehen, ob meine Enkelin ihrer Oma als Kunoichi gerecht werden kann… sie wird wahrscheinlich auch eine tolle Taijutsuka!“ Moment… das hier war mal ein Ninja gewesen? Panik! Das bedeutete ja, dass Yukiko so auch mal enden könnte, eine geradezu ekelige und abstruse Vorstellung… „Machst du auch Taijutsu, meine Kleine?“ Yukiko blickte sie mit kaum merklich zuckender Augenbraue an, aber das Lächeln war immer noch da. „Nein, ich bin Genjutsuka.“, meinte sie mit zuckersüßem Unterton, „außerdem ist mein Name Yukiko.“ und nicht Kleine… Wenn das so weiter gehen würde, würde sie den Verstand verlieren, da war sie sich ganz sicher.
Auf Toras Aufforderung, sie zu erschießen, sollte sie mal so enden, nickte Yukiko und meinte: „Dein Wunsch wird mir Befehl sein~“, in einem singenden Ton, der ihr irgendwie half, das ganze mehr als ein Theaterstück oder so etwas zu sehen, denn als Realität. Als Komödie wär es politisch inkorrekt, aber irgendwie witzig, in der Realität war es einfach… gruselig.
Schließlich hatten sich alle Ex-Shinobi und ehemaligen Kunoichi vor der Tür des Altersheimes versammelt und die Schwester, die offenbar als Unterstützung ebenfalls mitkommen würde, hatte sich zu ihnen gesellt. Yukiko hing immer noch halb in den Armen der Alten, die ihr inzwischen vorklagte, dass ihr Mann gestorben sei, bevor ihre Enkelin – Name Mai übrigens – in die Akademie gekommen war und dass er ebenfalls Genjutsuka gewesen sei… Yukiko hörte nicht zu, machte manchmal ein aufforderndes „Mhh?“ in den Sprechpausen oder sagte „Ja“, aber mehr kam von ihr nicht. „Gut, wenn wir alle zusammen haben, dann sollten wir losgehen. Ihr passt bitte darauf auf, dass keiner zurückbleibt.“, wies sie die Genin an. Ich werde es versuchen… wenn die Alte mal die Sabbel halten könnte…
 

Sumiya Saki

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Die Schwester war so etwas wie die Rettung in der Not, die alte Dame wollte nämlich gerade nochmals in seine Wange kneifen und Minashi wohl weiterhin mit ihrem Enkel verwechseln. Es war auch eine Erleichterung, dass sie nun draußen warten sollten, denn lange hätte Minashi diesen hauch des Todes, der dem heim anhaftete nicht mehr ausgehalten. Daran änderte auch nicht die Tatsache etwas, dass dieses Heim für Shinobi im Ruhestand zur Verfügung stand. Irgendwie hatte er Angst später dort abgestellt zu werden und vor sich hin zu vegetieren. Am Schlimmsten auch mit einer Familie, die einen nie besuchte, wie schrecklich. Über seinen Rücken liefen Schauer, er hätte nie herkommen sollen, über so etwas wollte er nicht nachdenken, immerhin war er erst 13 Jahre alt und da war der Ruhestand noch einige Jahrzehnte entfernt oder er starb auf einer Mission. Beim Anblick dieses Heims vielleicht nicht die schlechteste Möglichkeit, immerhin wäre dies ein ehrenvoller Tod in Ausübung der Aufgabe, die man selbst gewählt hatte.
Während er noch in diesen halb romantischen und halb angstvollen Träumereien steckte, folgte er den beiden Mädchen nach draußen, der Sonnenschein, der Soragakure sehr oft verwöhnte, erwartete sie bereits. Nun waren sie eigentlich wieder am Anfang angelangt, zu dritt standen sie draußen vor dem Gebäude und warteten. Gelangweilt ließ sich Minashi auf dem breiten Geländer der Treppe niedersinken. Er genoss lieber den Sonnenschein, als sich um die Alten zu kümmern, doch er hatte diese Aufgabe bekommen und konnte sich schlecht vor seiner Pflicht drücken. Ein leises Seufzen entfuhr dem Poukaze, so hatte er sich seine Aufgabe nicht vorgestellt, er hätte lieber eine richtige Mission, irgendetwas mit mehr Action und sogar einem Kampf. Er wollte nicht unbedingt kämpfen, aber fast alles war besser, als das hier. Scheinbar hatte einer der Älteren seine Jacke schon vorher angezogen oder er war einfach nur schnell, denn kurz nachdem sich Minashi hingesetzt hatte, verließ er das Gebäude und er hielt schon auf den Genin zu. „Ihr Jungspunde wisst gar nicht mehr, was es heißt ein Shinobi zu sein. Wir hatten noch etwas drauf und konnten unsere Gegner besiegen und ihr müsst Babysitter für diese alten Säcke spielen.“ Scheinbar hatte er nicht mitbekommen, dass er selbst auch einer dieser alten Säcke war, sollte Minashi ihm den Spaß gönnen? Schaden konnte es nicht oder etwa doch? „Sie haben sicherlich recht, Ojii-san. Aber dies hier ist nur ein einfacher Job, wir machen auch richtige Missionen.“ Ein Geräusch, das verdächtig nach einem verächtlichen „Tsk“ geklungen hatte, entfuhr dem älteren Herren. „Jetzt erzähl ich dir mal etwas über Missionen. Warst du schon mal im Feindesland?“ Minashi schüttelte den Kopf. „Dachte ich mir, wenn du mal eine solche Mission hattest und sie überlebt hast, dann darfst du von richtigen Missionen sprechen.“ Sein Kopf drehte sich zu den beiden Mädchen. „Hat eine von euch mal eine Mission im Feindesland gehabt oder seid ihr auch nur Anfänger.“ Höflich, höflich, der Mann. Minashi stand mit offenem Mund neben dem Älteren, während er sich noch weiter dazu äußerte, wie wenig er doch wusste und was er angeblich alles schon falsch gemacht hatte. Dieser Ausflug konnte nur grausam werden. Langsam trudelten aber auch die anderen Alten ein, mindestens zehn waren es sicherlich. Und auch die Schwester trat an die Tür. „Passt mir ja gut auf die lieben Herrschaften auf, sie müssen um 14 Uhr zum Mittagessen wieder da sein.“ Und damit verschwand die Frau auch schon wieder im Gebäude, aber nicht ohne ein dickes, fettes Lächeln zu zeigen, das fast noch in der Luft stehen blieb. Irgendwie gruselig. „So wollen wir dann mal los?“ „Was für ein Floß?“ „Kloß?“ Also noch mehr Schwerhörige, wie passend. Minashis Blick schweifte ein letztes mal über die Gruppe, auch die alte Dame von drinnen befand sich logischerweise unter ihnen, sie hatte ihre Brille dieses Mal auf und anders, als die beiden Schwerhörigen,die sich eben gemeldet hatten, trug sie auch ein Hörgerät.
 

Inuzuka Ara

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Endlich, frische Luft. Tora hatte sich schon fast an den Geruch des Todes gewöhnt… In dieser Hütte hatte man wirklich immer zu das Gefühl, dass zum Mittag der Sensenmann höchstpersönlich vorbeikommt und nach einer Runde Bingo die Verlierer mit nimmt. Immerhin waren sich die drei, doch schon sehr unterschiedlichen, Genin da einmal einig. Sie alle drei würden lieber viel zu jung auf einer Mission sterben, als ihren traurigen Lebensabend vor sich hin faulend hier zu verbringen. Tora wusste noch immer nicht, ob sie für diese Gestalten, grade weil sie ja einst Shinobi und Kunoichi waren, Hass oder Mitgefühl empfinden sollte. Aber sie musste sich schon eingestehen, dass die Tatsache, dass es sich hierbei nur um ehemalige Ninja ihres Heimatlandes handelte, sie zwangsweise in Gedanken an ihre eigene Zukunft drängte. Momentan fühlte sich die Yamamoto in ihrer besten Lebensphase. Der steile Aufstieg einer Kunoichi, von der Akademie bis zum Jounin, doch was war dann? Einen Partner hatte sie ja schon, obwohl der Gedanke ihn eines Tages zu heiraten doch noch irgendwie unfassbar war und ohnehin in unerreichbarer Ferne lag, auch wenn sie in der Nähe von Teysarus Mutter schon das Gefühl hatte, dass diese sie am liebsten mit einer Waffe im Rücken vor den Altar zwingen würde. Dennoch war der Gedanke daran so schnell erwachsen zu werden und ein normales Leben zu führen komisch. Irgendwann war man nicht mehr fit genug, um eine Kunoichi zu sein, und dann? Wurde man in das typische Muster eine Gebärmaschine und Hausfrau gedrängt und war dazu gezwungen das Leben langsam ausklingen zu lassen… Zumindest als Frau. Wie viele Damen gab es wohl, die nach einer, oder laut den Träumen von Yotuishe Ai nach circa zwei Millionen, Geburten noch topfit waren? Und wenn man erstmal Kinder hatte, dann wurde man nur noch älter. Trotzdem man sagte, dass man irgendwann nicht mehr älter, sondern nur noch besser wurde, machte Tora dieser Gedanke wirklich Sorgen. Sie war jung, wollte erstmal Karriere machen, ihre Ziele erreichen und ihr Leben absolut frei gestalten! Doch wenn sie diese alten, faltigen Fleischsäcke hier sah, wurde ihr bewusst, dass sie früher oder später in ihr Muster gezwängt und so hier enden würde… Sie hatte ihre Eltern immer verabscheut für ihre Art zu leben, jeden Tag immer und immer wieder dasselbe durchkauen, nichts Neues erleben und nur noch darauf zu warten, dass es eines Tages ein Ende für all dies geben würde… Irgendwie, wenn sie so darüber nachdachte, war es doch komisch, dass Perfektionistin Tora keinen Plan fürs Leben hatte, sondern eigentlich nach dem Abenteuer suchte… Wieso genau machte sie sich nun eigentlich so viele Gedanken über ihre Zukunft? Nur weil sie ein bisschen ranzig duftende, faltige Haut sah? Sie sollte lieber wieder daran denken, dass sie diese alten Schnarchsäcke die nächsten Stunden ertragen musste…
Während sie nun also da draußen stand, ihr die Sonne entgegen strahlte und das lange, lilafarbene Haar im Wind wehte, wunderte sie sich für einen Moment, warum es denn so ruhig um sie geworden war. Minashis Worte erst machten sie auf ihn aufmerksam und fast musste sie etwas schmunzeln, als sie die Reaktionen der Schwerhörigen hörte. Das war wohl der Kreislauf des Lebens, wie eine Blume. Erst beginnt alles mit der Knospe, also der Kindheit. Die Blume beginnt sich zu öffnen und am Tag steht die Pflanze in voller Blüte, wie in der Jugend eines Menschen und dann bei Nacht schließt sie sich, doch anders als bei Blumen, geschieht dies bei Menschen nicht jeden Tag aufs Neue, bis die Pflanze verblüht ist. Bei einem Menschen gibt es diesen Ablauf nur ein einziges Mal und dann ist die Zeit der Blüte, oder auch ihr Leben vorüber. Da wäre das Leben einer Pflanze doch angenehmer, mit mehr Hoch- und Tiefzeiten, oder? Obwohl die meist nicht so langlebig wie ein Mensch waren… Philosophierte sie grade ernsthaft über Blumen?! Dieser Tag war wahrhaft frustrierend für Tora, an einem solchen Tiefpunkt war sie lang nicht angelangt…
Plötzlich zupfte etwas hinten an Toras Jacke. „Hm?“, gab sie leise von sich und drehte sich um. Eine kleine, recht fein gekleidete, alte Dame, ja hier konnte man kaum von einer Oma sprechen, stand hinter ihr. Sie hatte graue, fast weiße Augen, was der Yamamoto sofort ins Auge fiel. Außerdem wirkte sie etwas niedergeschlagen, als sie zittrig mit ihrer knochigen Hand einen Stock geräuschvoll über den Boden führte. „Verzeihen Sie, junge Dame. Ich müsste Sie darum bitten, mich etwas an die Hand zu nehmen, da ich erst vor kurzem mein Augenlicht verloren habe und mich daher nicht besonders gut orientieren kann.“ Und in diesem Augenblick wurde Tora klar, egal wie nervig und was für eine Belastung diese alten Menschen für sie und wahrscheinlich auch den Rest der Gesellschaft waren, sie hatten keinen Hass, sondern eher Mitleid verdient. Früher oder später würden sie alle sich in dieser Lage wiederfinden und dann noch in den Hintern getreten zu werden, war wohl schmerzhaft. Wahrscheinlich würde diese Erkenntnis nur so lang halten, bis sie wieder jemand nervte, doch bis dahin musste sie eine Sache tun: Sich nicht anmerken lassen, dass sie das berührte. Ohne zu zögern, griff sie vorsichtig nach der zierlichen, ja fast schon zerbrechlichen, Hand der edlen Dame und sagte leise: „Aber natürlich, das ist doch unser Job.“ Ja, richtig. Und dass sie dabei kein Gesicht verzog oder sich diesmal nicht darüber aufregte, würde sie, wenn man sie danach fragte, einfach damit begründen, dass Arbeit eben Arbeit ist. „Ich denke wir sollten uns in der Gruppe ein wenig aufteilen.“, rief Tora ihren beiden Teammitgliedern zu. „Während wir zum Wasser gehen, würde ich vorschlagen, dass Minashi, als Hahn im Korb, die Führung übernimmt. Yukiko du solltest am besten in die Mitte gehen.“ So blieben Yukiko vielleicht die ätzenden Fragen ganz vorn wie: Sind wir bald daaaaaaa? erspart. Da hatte sie wahrscheinlich immer noch die quatschende Omi an der Backe, aber die hatte sie ja bisher auch ganz gut ignoriert. Und Minashi schien ein dickes Fell zu haben, was das Gemecker und die Verwirrung der Alten anging. Mit einem Nicken zur Seite, was darauf bedeutet war, dass sie nun ohnehin schon eine eher langsame alte Omi an der Hand hatte, erklärte sie weiterhin: „Ich nehme die Position Schlusslichts ein, so haben wir alle im Auge, denke ich.“ Da rief ihr plötzlich der alte Mann zu, der Minashi vorhin schon als Dilettanten beschimpft hatte. „Früher hätte es sowas nicht gegeben! Dass Frauen heutzutage meinen, dass sie was zu sagen hätten, ist ja unerhört! Klar dass nur ein Anfänger sich so etwas gefallen lässt! Ihr habt noch nicht mal den Feind gesehen, meint aber, dass ihr etwas zu melden habt!“ Und da kehrte Toras Hass auf die Alten wieder los. Es gab verschiedene alte Menschen, genauso wie es verschiedene junge Menschen gab und der da ging ihr grad gehörig auf den Sack. „Falls es Ihnen nicht aufgefallen ist, mein Herr, bin ich schon etwas älter als mein männlicher Kollege. Ich würde vorschlagen, dass Sie uns überlassen, wie wir unser Team organisieren. Immerhin sind Sie zur Ruhe gesetzt und sollen sich entspannen. Wie sagt man so schön? Die Zukunft liegt in den Händen der Jugend, also überlassen Sie uns das ruhig. Sie müssen sich keine Sorgen machen, ich bin ebenfalls sehr gut ausgebildet, habe einiges an Erfahrung und erledige sowohl meine Missionen, als auch Jobs immer sorgfältig und gewissenhaft, auch wenn ich Brüste habe.“ Den letzten Teil des Satzes hatte sie sich nicht verkneifen können, auch wenn sie in einer deutlich überzogenen höflichen Art und Weise sprach. Der Alte zischte wieder nur abfällig und reihte sich ordentlich ein. Ja, es gab zwei Arten von Alten und für alle empfand Tora unterschiedliche Gefühle. Einmal diejenigen, die entweder körperlich oder geistig krank waren, obwohl Letzteres sie auch leicht in Rage versetzt, und diejenigen, die einfach schlicht und ergreifend Arschlöcher waren. Sie schnappte sich die blinde, alte Dame an der Hand, welche nun wieder etwas zu einem Lächeln aufgelegt war, und machte sich bereit loszugehen, als die Alte jedoch amüsiert verkündete: „Etwas in der Art ihm auch gesagt. Von wegen, auch zu unserer Zeit hatten Frauen was zu melden. Der hat doch nur die Hosen voll, weil er wahrscheinlich von einem Mädchen verhauen wurde!“ Ja doch, manche von ihnen waren schon ganz in Ordnung, oder?
 

Fukazawa Akio

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Ob eine der beiden Kunoichi schon einmal im Feindesland gewesen waren? Inwiefern das auf Tora zutraf, konnte Yukiko nicht einschätzen, aber was sie anging, war diese Frage recht einfach zu beantworten: Ja. Die Ikari, auch wenn sie die Jüngste der Anwesenden war, hatte bereits einmal das Vergnügen gehabt, sich auf Feindesland - nein, sogar im Herzen von Konohagakure - zu bewegen, auch wenn die Ironie nur so aus ihren Worten tropfte. Ein schönes Erlebnis war es nämlich nicht gewesen. "Vertrauen Sie mir, dass das hier nicht unsere normale Arbeit ist und sie sich glücklich schätzen dürfen, dass wir sie nicht einfach verweigern. Tatsächlich war ich - wie sie es so schön sagten - bereits im Feindesland und schiebe hier trotzdem meinen Dienst. Wenn Sie nun also so freundlich wären und sich jemand anderes zum abreagieren suchen würden~", meinte sie mit einem unverbindlichen Lächeln zu dem aufmüpfigen alten Mann und drehte sich schließlich um, um sich in die Mitte der Schlange einzureihen. Das war ihr ziemlich lieb, da sie ansonsten entweder die Nachzügler oder die viel zu aufgeregten Damen und Herren abbekommen hätte – so aber blieb die nervigste Position für Minashi übrig. Sie musste also nur weiterhin die Ohren auf Durchzug stellen und all das Schnattern ertragen. Wenn das mal nicht einfach war… im Grund genommen brauchte man nur etwas, womit man seine Gedanken beschäftigen konnte, während man nett lächelte und ab und zu unsinnige Silben hineinwarf. Aber was konnte das schon sein? In letzter Zeit hatte Yukiko immer mehr Probleme damit, sich etwas schönes auzumalen, wenn sie denn mal ins grübeln geriet. Es hatte sich zu viel negative Emotion in ihr aufgestaut, als dass es für einen schönen Tagtraum gereicht hätte, also artete es meist in Mordgelüsten aus, Folterträumen und anderen nicht ihrem Alter entsprechenden Dingen. Besonders oft kamen darin einige ihr bekannte Shinobi vor, vor allen Dingen natürlich ein gewisses fetthaariges Fahlgesicht, der meistens in einer blutigen Masse aus Knochen und Organen endete. Ja, in ihrer Vorstellung konnten jene, die es ihrer Meinung nach verdient hatten, nicht mit einer erhabenen Behandlung rechnen. Von außen aber konnte man ihr den Inhalt ihrer Hirngespinste meist nicht ansehen, lächelte sie doch sogar ab und zu gekünstelt die Frau an ihrer Seite an, die gar nicht müde wurde, ihr von ihrer Enkelin zu berichten. Es interressierte sie irgendwie gar nicht,mit wie vielen Jahren diese laufen gelernt hatte und ob ihre Schnuller rosa oder orange gewesen waren... wirklich nicht. Aber das konnte sie ihr nun einmal nicht sagen, wenn sie nicht vollkommen unhöflich werden wollte. Dann eben Klappe zu und ab gings.
Nach einiger Zeit, in der die seltsam anmutende Karawane mit einem Altersdurchschnitt bei ungefähr 60 Jahren (immerhin zogen die drei Genin diesen nach unten...) durch die Straßen Soras zog, kamen sie endlich bei ihrem eigentlichen Ziel an, dem grünen Gürtel der Stadt. Wenn man hier saß, vergaß man schnell, dass Soragakure im Grunde genommen eine künstliche Stadt war und es prinzipiell keine Bäume geben dürfte, weil der Boden auch nicht echt war. Aber nun gut, es gab sie, ebenso wie den Baggersee, den man beim Bau der Stadt installiert hatte. Allein bei dem Gedanken, die alten Herrschaften in Badebekleidung zu sehen, gefiel Yukiko gar nicht, die doch ein wenig Wert auf Ästhetik legte und die ganz bestimmt keine Vorliebe für faltige, dickliche... wuah. Vielleicht könnte die dann auf die Alten aufpassen, die sich nur in die Sonne fläzen würden, Minashi hatte doch sicherlich Spaß daran, alten Frauen beim schwimmen zu assistierten und Tora machte sich in einem Bikini oder so eh besser. Oder aber sie benutzten Wasserlauf, das war eh viel besser! "Alle da?", rief die Schwester, die mitgekommen war, "Dann wünsche ich euch viel Spaß, ihr", sie wandte sich an die drei Genin, "passt auf, dass sie sich nichts tun."
 

Sumiya Saki

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Nachdem die Gruppeneinteilung vollzogen war, fand sich Minashi am vorderen Ende der Gruppe ein und ging voraus. Natürlich begleiteten ihn auch einige der Älteren, besonders jene, die es kaum erwarten konnten endlich an den See im Wald zu kommen, es schien für sie wirklich eine seltene Gelegenheit zu sein. 'So einen Lebensabend kann ich mir richtig gut vorstellen und diese Vorstellung macht mir Angst.' Die Gruppe walzte so einige zeit durch die Straßen Soragakures und neben dem einen oder anderen Gespräch, welches er am liebsten vermieden hätte, ereignete sich nicht viel. Nur eine der aufgeregten Damen hatte ihn beeindrucken wollen, denn sie behauptete von sich, dass sie eine großartige Genjutsuka war und eigentlich habe sie es nie verlernt. Vielleicht wäre dies ein Thema für Yukiko gewesen, auch wenn Minashi noch rein gar nichts über ihre Fähigkeiten als Genjutsuka wusste. Doch das Jutsu, welches sie nutzte, um etwas anzugeben, konnte selbst Minashi, die Genjutsunull, nicht überzeugen. Eine einfache Projektion des Altenheimes, war nun wirklich nichts wirklich Besonderes. Soweit Minashi wusste, wurde dieses Jutsu sogar auf dem D-Rang geführt, selbst er hätte es mit etwas Training beherrschen können, besonders, weil es große Ähnlichkeit mit einem Ninjutsu hatte. Dennoch blieb er höflich, lächelte und suchte sich unauffällig eine andere Position an der Spitze der Gruppe. Solche Gespräche fanden sich aber leider zuhauf in der Gruppe, die Älteren wollten sich alle gegenseitig ausstechen.
Immer wieder leise seufzend führte er die Gruppe bis an den See, wo ihnen die aufpassende Schwester so gesehen die Aufsicht übergab. Die ersten Alten suchten sich schon eine der herumstehenden Bänke aus und setzten sich dort hin, eigentlich machten sie nichts anderes, als im Heim, nur draußen. Doch zwei der Älteren schienen sich lautstark über irgendetwas zu streiten, zum Einen die „Weltklasse Genjutsuka“ und zum Anderen ein großer, nun gebückt gehender Mann. Da musste Minashi wohl oder übel dazwischen gehen, war doch auch seine Aufgabe. „Was ist denn hier los?“ Die Streithähne drehten sich zu dem jungen Genin um und starrten ihn böse an. Erschrocken machte er einen Schritt nach hinten und war drauf und dran seine Arme zu Schutz zu heben, doch bevor er dies tun konnte, begannen sie zu sprechen. „Der alte Kerl meint, dass Taijutsu viel besser sei, als Genjutsu und dass ich eigentlich nichts schaffen könnte ohne einen Taijutsuka an meiner Seite.“ „Gar nicht wahr, ich meinte, dass Genjutsus zu nichts zu gebrauchen seien und nur von Feiglingen genutzt wurden, was meinst du Kleiner?“ Nicht schon wieder diese Bezeichnung, Minashi musste echt an sich halten, um den älteren Mann nicht anzumachen. Stattdessen versuchte er es eben auf die diplomatische Weise. „Ich denke nicht, dass eines besser als das andere ist, ich bin zum Beispiel Ninjutsuka, aber ich respektiere Genjutsuka und Taijutsuka dennoch, denn es sind ihre Fähigkeiten und manchmal besitzt man eben auch von Geburt an eine Affinität zu einem dieser drei Kampftypen.“ Hoffentlich würde das reichen, um die Streithähne zu beruhigen. Leider schien dies nicht zuzutreffen. „Das lasse ich nicht gelten, er hat mich beleidigt.“ Wo waren sie, im Kindergarten? „Was soll ich denn machen? Sie sind beide erwachsen und sollten reifer miteinander umgehen, ich bin hier der Dreizehnjährige.“ Eine Ansage und obwohl weder Ton noch Wortwahl besonders schroff waren, gaben sie nun Ruhe, fürs Erste, denn scheinbar wollten sie ihren Streit zu Yukiko verlagern, ob sie Partei für Genjutsus ergreifen würde? Oder sogar eines Wirken? Minashi hingegen schlenderte zu Tora herüber, einfach um sie besser kennen zu lernen, denn immerhin waren sie zusammen hier auf diesem Job, so gesehen aneinander gebunden. „Tora-san, wie denkst du über diese Aufgabe?“ Eine einfache Frage, die Hass wie auch Freundschaft entstehen lassen konnte, je nach der Reaktion der Kunoichi.
 

Inuzuka Ara

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Der Rest ihres Weges zum bekannten Badeort war erstaunlich angenehm und relativ beruhigend für Tora. Am Ende der Gruppe waren nur halb so viele Nörgler, wie die Yamamoto erwartet hatte. Einmal war neben ihr die witzige ältere Dame, welche trotz ihrer Blindheit noch ziemlich fit und bissig war. Charaktereigenschaften die Tora nicht missfielen. Im Gegensatz zu den meisten Alten sprach sie auch nicht über ihre Enkel oder ihre Wehwehchen, sondern war eher interessiert an Tora, was diese sehr erstaunte. Da sie ehemals selbst eine Kunoichi gewesen war, war sie interessiert an den Talenten der Sora Kunoichi. Tora erklärte ihr, dass sie eine Fuuton Ninjutsuka war, woraufhin die Frau ihre Begeisterung für dieses Element ausdrückte, dabei wirkte sie noch so frisch und man konnte eindeutig erkennen, dass dieser Job ihre Passion gewesen war. Irgendwie war sie erstaunlich niedlich dafür, dass sie ein altes Ömchen war. Sie brachte Tora sogar so zum schmunzeln, dass diese hinterfragte, was denn die alte Dame für ein Talent gehabt hatte. Doch sie erklärte recht knapp, dass sie nur mit einem elementaren Bluterbe gearbeitet hatte, welches sich wenig später als Eis herausstellte. Kein Wunder also, dass sie Wind so mochte… Die Frau brachte Tora zum ersten Mal auf den Gedanken, dass nicht alle alten senil und nervig sind, sondern dass auch ganz normale Menschen unter ihnen waren, doch auch diese Frau hatte eben ihr leiden, dass sie abhängig von anderen machte und dieser Gedanke war es wohl auch, vor dem die Yamamoto sich am meisten fürchtete. Des Weiteren waren am Ende noch einige Leute, die nicht so gut laufen konnten oder im Rollstuhl unterwegs waren. Sie schienen jedoch alle recht friedfertig, sodass sie Tora zwar hin und wieder bequatschten, doch auf eine Art und Weise die sie nicht etwa aufregte, sondern nur minimal störte. Zum Beispiel fragte eine der Damen, ob sie denn schon einen Mann hatte und einmal Kinder wollte, oder man sagte ihr, sie würde die Frauen an ihre Enkellinnen erinnern… Hier hinten zankte sich niemand und Tora half den älteren Herrschaften, die nicht mehr ganz so gut zurecht kamen, voran zu kommen. Es war wohl gut so, dass sie einen Moment etwas Entspannung bekam, denn sie würde sich sicher bald schon wieder über irgendetwas aufregen können…
Als sie ankamen, erklärte die Schwester, dass sie sehr genau darauf achten sollten, dass die Alten sich nichts taten. In dem Moment fragte Tora sich, ob sie damit meinte, dass sie schauen sollten, dass sie sich gegenseitig nichts taten, oder dass sie sich nicht verletzten. Während die Alten sich in den unterschiedlichsten Richtungen verteilten, überblickte Tora erst einmal die Situation. Einigen ließen sich auf Bänken nieder, andere auf Decken und ein paar von ihnen machten sich bereit um schwimmen zu gehen. Verdammt, das hatte sie nicht so genau bedacht. Da musste sie sich irgendwie rausreden… Auch überblickte sie einmal was die anderen machten. Dabei blieb ihr Blick an dem kleinen Kerl in ihrer Gruppe kleben, der versuchte einen Streit zwischen zwei alten Leutchen zu schlichten. Eigentlich empfand sie für männliche Wesen die kleiner waren als sie eher als nervig, doch er schien ja doch ganz in Ordnung zu sein. Zumindest sein Umgang war bisher ganz erträglich gewesen. Vielleicht sollte sie ihre Vorurteile doch manchmal überdenken… Aber Tora wäre nicht Tora, wenn sie nicht perfektionistisch wäre und das eben nicht nur gegenüber sich selbst. Nach einer Weile kam der Junge sogar auf sie zu und sprach sie erstaunlicherweise ganz spontan an. Im Gegensatz zu den meisten schien er weder zickig oder aggressiv auf ihr abwertendes Verhalten zu reagieren und ängstlich wirkte er auch nicht unbedingt. Seine Frage ließ sie nachdenklich werden. Bevor sie das Heim verlassen hatten, hätte sie wohl nur böse Wörter verloren, doch irgendwie musste sie das nun überdenken. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und blickte auf ihn herunter. „Ich würde lieber eine richtige Mission machen, so geht’s uns ja sicher allen. Alte Leute zu betreuen, ist nicht unbedingt Shinobisache… Die meisten von ihnen sind dazu auch noch anstrengend oder nervig, aber einige sind irgendwie schon ganz in Ordnung. Mein Ding ist es trotzdem nicht. Ich würde es auch niemals freiwillig machen und ich glaube nach dem Tag habe ich die Schnauze gestrichen voll. Was denkst du?“, sagte sie relativ ausdruckslos und grade erstaunlich gelassen im Gegensatz zu vorher. Jedoch kam etwas dazwischen, sicher noch bevor Minashi hatte anfangen können. Die Schwester kam noch einmal auf sie zu und deutete mit dem Finger auf die Alten, die baden gehen wollten. „Einer von euch sollte mit ihnen gehen, um aufzupassen, dass im Wasser nichts passiert.“ Toras Blick sagte ungefähr so viel wie: Was?! Mit baden?! Und die Frau schien das als völlig normal anzusehen. Um ehrlich zu sein… Tora hätte kein Problem damit gehabt hier im Bikini rumzulaufen und neben den Alten rumzuschwimmen… Die Sache, die sie wirklich störte, war dass sie dabei ihren Schal hätte ablegen müssen und das ging gar nicht. So warf sie einen Blick zu Minashi, welcher ausdrückte, dass sie ziemlich ernst wurde. „Sorry, aber das kann ich nicht übernehmen. Ich kann nicht in das Wasser gehen. Mach das bitte mit Yukiko aus.“ Warum musste er ja nicht wissen… Wenn er fragte, würde sie sicher etwas sagen wie, dass es ihn nichts anging… Oder würde sie vielleicht lügen? Jedenfalls würde sie die Wahrheit ganz sicher nicht sagen.
 

Fukazawa Akio

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Was konnte man schon groß von einer Genjutsuka erwarten, wenn es um die Frage ging, wie man zu Genjutsus stand? Sicherlich keine große Ablehnungshaltung, nicht wahr? Immerhin hatte sie seit dem Absolvieren der Geninprüfung wenig anderes geübt, als das Täuschen von Menschen, das Hervorbringen von Illusionen, sodass man sicherlich behaupten konnte, dass sie diese Kunst annähernd perfektioniert hatte. Es wäre für sie ein leichtes, die beiden sich zankenden Rentner noch mehr gegeneinander aufzubringen, bis sie sich gegenseitig an die Kehle gingen. Sie hätte dazu entweder die eine Position beziehen und so eisern darauf beharren müssen, dass der eine sich missverstanden und der andere sich dermaßen bestätigt sah, dass er gehässige Kommentare fallen ließ. Wahrscheinlich wäre dann ein Streit vom Zaun gebrochen, der unter Umständen recht unterhaltsam werden könnte, je nachdem natürlich, ob sie einschreiten musste. Alternativ hätte es zwei kleine Illusionen gebraucht und die Gefühl der Alten wären beinahe übergeschäumt, grantiger Zorn und Ärger, das war alles kein größeres Problem. Aber war es auch das, was man sinnvollerweise tun sollte, um diesen Job einigermaßen gut über die Bühne zu bringen? Nein, natürlich war es das nicht und Yukiko war sich dessen durchaus bewusst. So sehr sie Spaß daran gehabt hätte, es wäre unverantwortlich und weit entfernt von der Professionalität, die sie gerne an den Tag legen würde. Das schlimme daran war, dass sie das Gefühl nicht loswurde, dass sie früher schon einmal professioneller und ernster an die ganze Sache dran gegangen war. Es ärgerte sie natürlich maßlos, dass sie sich zurückentwickelte, wo sie sich eigentlich weiterentwickeln sollte. Das einzige, wo sich tatsächlich Fortschritte verzeichnen ließen, waren ihre kämpferischen Fähigkeiten, aber musste eine solche Entwicklung denn zwangsweise bedeuten, dass man dümmer wurde? Oder zumindest unkonzentrierter, emotionaler... oder war das einfach der Hormonhaushalt in ihrem kleinen Körper über die Strenge schlug, weil sie sich auf eine Phase zubewegte (oder sich bereits in dieser befand, wer wusste das schon?), die man im allgemeinen Sprachgebrauch als Pubertät bezeichnete? Das war eine gute Frage... vielleicht war es also doch kein Rück-, sondern ein Fortschritt, immerhin war es doch auch notwendig, die Gefühle der Menschen zu verstehen, wenn man diese verwirren wollte. "Ich war bisher immer der Meinung, dass Genjutsukas nicht auf Taijutsukas angewiesen sind, sondern letztere sich eher vor ersteren hüten sollten. Allerdings ist das beste sowieso eine Kombination aus beidem." Das war wohl wahr und Yukiko hätte sich wohl auch mit Taijutsu etwas besser auseinander gesetzt, wenn sie denn nicht so komplett unbegabt darin war. Zuerst musste sie lernen, wie man seinen Körper schnell und geschickt bewegte, erst danach würde sie sich mit so etwas utopischem wie Taijutsu auseinander setzen. Das war ihr schon jetzt klar und sie bezweifelte stark, dass es vor dem nächsten Chuuninexamen noch etwas werden würde. Dieses wiederum wollte sie dieses Mal ein wenig ruhmreicher bestreiten als das Letzte... welches sie zwar hatte abschließen können, aber sich dabei im Gegenzug auch immer ziemlich fehl am Platz gefühlt hatte. "Pff... Genjutsu ist vollkommen nutzlos! Ich habe in meinem Leben nur wenige ernsthafte Shinobi getroffen, die sich auf diese Kunst konzentriert haben und die, dies getan haben, hatten es auch nicht drauf!" "Du hast doch keine Ahnung, du Zweiteklasseshinobi... mit wie viel Jahren hast du deine Chuuninprüfung bestanden? Sechzig?" "Jaja, bla bla.. und du meinst, eine blöde Projektion ist irgendein Beweis für irgendetwas?" "Na klar, mach du das mal!" Und Yukiko stand mittendrin und blickte von einem zum anderen Streitpartner, als würde sie einem besonders langweiligen Tischtennismatch zusehen und sich fragen, warum genau sie sich das ganze überhaupt antat. Denn im Grunde genommen hatten beide Parteien unrecht: "Würden Sie Ihren Streit bitte unterbinden? Sie haben doch beide nicht Recht.", meinte sie deswegen mit ihrer zarten Stimme, die aber vollkommen ernst blieb, "Zum Einen sind Genjutsus meines Erachtens sogar die effektivste Waffe überhaupt, zudem sie subtil und intelligenter sind, als viele andere Künste. Zum Anderen ist eine einfache Projektion tatsächlich nicht gerade fortgeschritten und eignet sich deswegen nicht als Beweis, eine gute Genjutska zu sein." Sonst noch Fragen? Sie hatte eigentlich keine große Lust, nun ihren Schwanz raushängen zu lassen und für ein paar alte Säcke eine ihrer gefährlichsten Künste rauszukramen. Zudem weder Minashi noch Tora, beste Freundin hin oder her, noch mehr von ihren Künsten wissen musste, als sie das schon taten. Nicht, dass hier jemand krankhaft paranoide war, aber es gab Dinge, die man einfach für sich behalten sollte. Wobei Tora... wahrscheinlich ihr ganzes Repertoire kannte. Nun ja, Schicksal.
Dass die Schwester etwas von baden sagte, bekam sie zwar nur mit einem Ohr mit, aber ihre Entscheidung war sofort gefallen. "Poukaze-san wird mit den Herrschaften ins Wasser gehen und aufpassen, dass ihnen nichts passiert.", meinte sie mit zuckersüßem Lächeln zu der bemühten Dame und drehte sich dann zu dem Jungen um, dem die Entscheidung gerade abgenommen worden war. "Ich wäre dann also dafür, dass du dich fertig machst, Poukaze-san."
 

Sumiya Saki

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Alles lief vollkommen demokratisch ab, denn Tora und Yukiko hatten einstimmig beschlossen, dass Minashi mit den alten Leuten in den See steigen durfte. Seine Stimme zählte natürlich nicht, doch was sollte er auch sagen, er wurde über stimmt. Mit einem unkontrollierten Seufzen fügte er sich in sein Schicksal und begleitete eine kleine Gruppe der älteren Herrschaften, es waren nur sechs oder sieben, zu einer Gruppe Büsche an den See. Wollten sie sich etwa hier umziehen? Scheinar ja, obwohl von der Dorfverwaltung, weil dieser See gerne fürs Baden besucht wurde, sogar eine Umkleidekabine am künstlichen Strand gebaut worden war. Minashi war es eigentlich recht egal, wer sich wo umzog, solange er nicht auch dabei ein Auge auf die Alten werfen musste. Das überstieg nämlich das, was er an einem Tag aushalten konnte an alten Menschen. Er selbst zog sich nicht um, zum Einen, weil er nicht vorhatte zu schwimmen und zu anderen machte es eh nichts aus, wenn seine Kleidung nass wurde.
Die Zeit verging und keiner der Älteren kam aus den Büschen hervor, wo waren sie abgeblieben? Langsam, mit einer Hand vor den Augen, näherte er sich den Büschen und lugte vorsichtig in das Gestrüpp. Niemand zu sehen. Wo waren sie? „Hallo, wo sind Sie?“ Keine Antwort. Panisch rieb sich Minashi mit der Hand durch die Haare. 'Ich kann doch nicht sieben der Älteren einfach verloren haben, das geht nicht.' Es half nichts, er musste sie suchen. Gerade wollte er auf einen Baum springen, als er das Plätschern von Wasser hörte. Sie waren einfach ins Wasser gegangen ohne auf ihn zu warten, schnell sprang der Genin auf den Baum, rannte den Ast entlang und ließ sich auf die Wasseroberfläche hinter der Buschgruppe fallen. Das Wasser schlug kleine Wellen, als der Genin auf ihm landete, doch waren sie nicht groß genug um ihn durch die Oberfläche hindurch zu lassen. Soweit hatte er sein Chakra schon lange im Griff. Von seiner Position auf dem Wasser konnte er nun auch die Alten sehen, sie standen an einem Flachufer und wagten sich nur zentimeterweise in das kühle Nass. Probeweise hielt Minashi seine Hand in das Wasser und fühlte, ob es wirklich so kalt war. Eigentlich war es recht angenehm und wenn er wirklich gewollt hätte, wäre er sofort rein gesprungen, er hätte einfach aufhören müssen sein Chakra in die Wasseroberfläche zu pumpen, doch heute hatte er eine Aufgabe und keine Zeit für solche Vergnügungen. Daher lief er auf der Oberfläche zu den älteren Herrschaften in den Badeanzügen, die vor vielleicht fünfzig Jahren mal modern gewesen sind. Ihre faltige haut schrumpelte schon so, als wären sie stundenlang im Wasser gewesen, dabei waren nicht einmal die Mutigsten unter ihnen bis zu den Knien im feuchten Nass gewesen. 'Widerlich.' Wieso musste er nochmal auf diese alten Säcke aufpassen? Ach ja, das Büro des Kurokagen hatte ihm diesen Job zugeteilt, auch wenn er wirklich nicht wusste, was die Behörde dazu bewogen hatte ausgerechnet ihn und die beiden Mädchen mit dieser Aufgabe zu betrauen, sicherlich waren viele andere wesentlich geeigneter für diese Aufgabe. Endlich erreichte Minashi die alten Leutchen und da er sich nun recht nahe am Ufer befand ließ er auch den Chakrastrom versiegen. Er sank nur einige Zentimeter tiefer und machte einen letzten Schritt auf das Ufer zu. „Sie hätten eigentlich auf mich warten sollen und dort hinten …“ sein Finger deutete in Richtung des Strandes, der von der Dorfverwaltung aufgeschüttet worden war. „ … ins Wasser gehen sollen. Dort ist es sicherer und auch einfacher. Es liegt sogar in der Sonne und ist daher wärmer.“ Irgendwie hatte Minashi das Gefühl, dass er ignoriert wurde. Er wusste auch nicht wie es kam, vielleicht lag es daran, dass die älteren Mitmenschen einfach an ihm vorbei gingen und endlich auch den Oberkörper ins Wasser tauchten. Mit offenem Mund stand er nun allein am Ufer, während es hinter ihm platschte. Strahlte er so wenig Autorität aus?
Nach einigen Sekunden erholte er sich aus seiner Starre und eilte den Omas und Opas auf dem Wasser hinterher, immerhin sollte er aufpassen, dass nichts passierte. Doch bisher sah es nach einem normale Tag am See aus, keine Vorkommnisse und keine Probleme, naja bis auf die Dinge, die ihn schon seit Beginn nervten. Es schien wohl so, als wären die beiden Streithähne an Land nicht die einzigen Älteren, die sich gerne in die Wolle kriegten, denn auch hier im Wasser begann ein Streitgespräch mit ähnlichem Inhalt. Dieses mal hieß es nur Ninjutsu gegen Taijutsu, hatten die Alten nichts anderes zu tun. „Im Wasser sind deine kleinen Tritte nutzlos, du alter Dummkopf.“ „Und dein Fingergefuchtel nicht?“ „Natürlich nicht, du Volltrottel, ich beherrsche das Wasserelement. Soll ich dir mal zeigen, wie nützlich das ist?“ Minashi beobachtete den Streit noch leicht belustigt, bis er Unterwasser eine merkwürdige Bewegung wahrnahm. Formte die Frau, die ihre Meinung zum Ninjutsu vertrat wirklich Fingerzeichen? Wollte sie den Mann etwa verletzen? Nun musste der Genin eingreifen und wie tat er das am besten, natürlich mit dem, was er am besten konnte, Ninjutsu. Suiton: Mizu no Muchi Aus dem Seewasser formte sich ein Strang, der sich langsam in Minashis Hand legte, seine Technik war eindeutig schneller als die der Dame. Sie formte aber exakt die selbe Anzahl an Fingerzeichen, wollte sie das selbe Jutsu einsetzen? Alles wies darauf hin, denn eine Strang aus Wasser brach aus dem See aus und schnellte in Richtung des alten Mannes. Das sollte doch eigentlich nur ein normaler Tag am See werden, warum waren die Alten so kompliziert. Die Hand von Minashi zuckte nur kurz, doch es reichte um die Peitsche nach vorne schnellen zu lassen und die andere Peitsche zu blockieren. „Sind Sie verrückt geworden, wir sind hier nicht zum Kämpfen, sondern um den sonnigen Vormittag zu genießen, können sie sich nicht benehmen?“ Während er dies sagte erhöhte er mit seinem Chakra den druck, den seine Peitsche ausübte, bis die Peitsche der Dame, scheinbar hatte sie lange nicht trainiert, einfach platzte und sich im See auflöste. „Wir brechen das hier erst einmal ab, wenn Sie sich nicht wie erwachsene Menschen verhalten können hat das hier keinen Sinn. Wir gehen zurück. Ziehen Sie sich wieder an.“ Es beunruhigte Minashi schon, dass er scheinbar der vernünftigste hier war, obwohl er nicht einmal annähernd erwachsen war.
Wieder am Ufer ging er mit den Senioren zu der Schwester, die sie begleitet hatte und erklärte ihr, was geschehen war. Es war ihre Sache, was sie mit den Leuten machen würde oder auch nicht machen würde, er hatte nun aber keine Aufgabe mehr. Was machten eigentlich Yukiko und Tora. Hatten sie ebensolche Probleme oder war wenigstens bei ihnen alles glatt gelaufen. Wie spät war es eigentlich, die Alten mussten ja auch bald wieder zurück.
 

Inuzuka Ara

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Ja… Was taten denn Yukiko und Tora grade so? Also von Tora kann man das sehr genau sagen… Im Moment als Minashi darüber nachdachte, war Tora angespannt, wie selten zuvor. Sie hatte die Arme steif und zitternd an ihren Körper gepresst, die Hände hatten sich zu Fäusten geballt und auf ihrer Stirn war eine Ader hervorgetreten und pochte bedrohlich mit jedem ihrer Herzschläge deutlich auf. „Du darfst keine alten Menschen schlagen. Du darfst keine alten Menschen schlagen. Du darfst keine alten…“ Was war geschehen? Warum war Tora nur plötzlich so stinksauer geworden? Gehen wir ein paar Minuten zurück…
Kurz nachdem Minashi und Tora ein bisschen Smalltalk gehalten hatten, hatte ja die Schwester erklärt, dass einer von ihnen mit den Alten ins Wasser gehen sollte. Die Yamamoto selbst hatte sofort deutlich gemacht, dass sie nicht diejenige sein würde, die die Baderentner begleitet. Sie hatte nicht erklärt warum und grade dachte sie darüber nach, ob sie das nicht vielleicht tun sollte. Doch dann sprach plötzlich Yukiko laut aus, dass Minashi mit den Alten baden würde. Er war also überstimmt, armer Kerl. Ob er nun beleidigt war? Da dachte Tora für eine Sekunde darüber nach, ob sie ihren Standpunkt vielleicht erklären sollte, damit er nicht wütend auf sie war. Selbst wenn sie log, kam sie besser davon, als einfach über seinen Kopf hinweg zu entscheiden. Doch dann merkte sie, wie weich es war. Warum sollte sie sich dafür rechtfertigen? War doch sein Pech, wenn er nicht die Eier in der Hose hatte, um sich gegen zwei Mädchen zu wehren… Wann war sie so weich geworden? Das war sicher Teysarus Schuld … Egal. Darüber sollte sie nun wirklich nicht nachdenken. Und Minashi machte sich wortlos auf den Weg zu den rüstigen Rentnern. Yukiko selbst war scheinbar auch beschäftigt… Tora jedoch wurde von der Schwester angesprochen. „Ist es nicht schön, wie sie sich amüsieren?“ Ein falsches Lächeln, süß wie eh und je, zeigte sich auf den Lippen von Tora, während sie sich fragte, ob diese Frau geistig minderbemittelt war. Selbst wenn sie sich amüsierten, fände Tora nichts Schönes an diesen Faltensäcken… Mal davon abgesehen… Sie amüsierten sich nicht. Die meisten gifteten einander an, zischten wie Schlangen und hatten eine Laune jenseits von Gut und Böse. Tora wusste nicht wirklich, wo man hier von Amüsement sprechen konnte… Dennoch schluckte sie ihre bissigen Worte runter und nickte lächelnd. „Es ist sicher schön für sie mal aus ihrem Alltag zu entkommen oder?“ Die Frau nickte und klopfte Tora lachend auf die Schulter. „Du scheinst das ja doch besser zu verstehen, als ich von euch erwartet hatte.“ Sie hatte nur Glück damit, dass Tora ihre bissigen Worte einfach inne behielt… Dennoch konnte sie vielleicht einen Vorteil aus dieser Unterhaltung ziehen. Jede Sekunde, in der sie sich mit anderen beschäftigte, musste sie nicht mit den Alten verbringen. Leider schien die Kuh ihre Gedanken, zumindest teilweise, lesen zu können… „Du solltest nun lieber wieder nach ihnen sehen. Es sind zu viele, um sie von hier aus im Auge zu behalten.“, erklärte sie und entfernte sich einige Meter von der Yamamoto. Verflucht sei sie…
Tora also machte sich auf den Weg zu den Alten. Einige saßen auf Decken am Wasser, aßen und tratschten. Friedliche, alte Omis. Immerhin ein paar von ihnen waren erträglich. Dennoch hatte Tora keine Lust auf diesen Altweibertratsch. Deswegen sah sie sich weiter um, wo einige der Rentner auf den Bänken saßen. Viele saßen dort in Gesellschaft, unterhielten oder stritten sich. Einer jedoch saß da völlig allein und wirkte etwas… nunja, nicht so begeistert von seinem Aufenthalt hier. Ob er vielleicht auch so wenig Lust auf diesen Mist hatte wie Tora? Sie war neugierig. Es blieb also noch Hoffnung! Langsam lief sie auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. „Entschuldigen Sie, wollen Sie sich nicht auch ein wenig amüsieren?“, fragte sie in üblicher Manier, um ihn auszutesten. „Amüsieren? Mit den alten Säcken hier?“ Tora hob eine Augenbraue. Er war auch alt… Wusste er das nicht? „Sieh dir das doch an! Entweder sie sitzen rum, so wie sie es zu Hause auch tun, zicken rum, wie immer oder ziehen ihre labbrige Haut durchs Wasser… Will nicht wissen wie viele von den inkontinenten Scharchsäcken da ins Wasser machen.“ Brrr… Daran wollte Tora nicht einmal denken! Wieso musste er sie darauf aufmerksam machen?! Doch ganz gut, dass sie da nicht mitgegangen war… „Warum suchen Sie sich dann nicht anderweitig Spaß? Gibt doch sicher noch genug zu entdecken hier.“ Er schüttelte mit dem Kopf. „Pff, nur alte Weiber… Außer euch kleinen Mädchen.“ Was sollte dass denn jetzt heißen? Dachte er etwa an…? Jetzt wollte Tora ihn vermöbeln. Perverser alter Sack. Gut dass er sich bisher ihr noch nicht einmal wirklich zugewandt hatte. Doch kaum hatte sie sich darüber gefreut, hob er den Kopf an und musterte Tora einmal von oben bis unten. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken… Ekelhaft. „Oho, so schlecht siehst du gar nicht aus!“ Bitte was? Toras Körper begann sich unwillkürlich anzuspannen. Sie war angepisst. „Als ich in deinem Alter war, lagen mir Mädchen wie du zu Füßen!“ Die Ader auf ihrer Stirn begann zu pochen, als sie bemerkte, wie er auf ihre Oberweite stierte. Seniler, alter, geiler Bock! Innerlich fluchte Tora noch viel schlimmer, während eine Stimme in ihrem Hinterkopf ihr immer wieder erklärte, dass man alte Menschen nicht schlagen dürfe. „Dann ist es wohl gut so, dass Sie nicht mehr in meinem Alter sind.“, zischte sie und wandte sich ab. Der Mann lachte laut. „Prüde Zicke!“, rief er ihr noch und starrte auf ihren Hintern, während sie ging. Sie musste sich abreagieren… Irgendwo!
 

Fukazawa Akio

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Irgendwie hatte diese ganze Veranstaltung etwas von einer schlechten Comedyshow, man stelle sich einen Badesee voller alter Menschen vor, deren Haut Segeln ähnlich durch das Wasser hinter ihnen glitt und deren dünnes Haar durch die Feuchtigkeit wirklich sämtlich noch vorhandenes Volumen abgab, davor eine Wiese, auf der ebenso einige Alte saßen oder standen (auf Bänken natürlich, denn alles andere hätten die Gelenke nicht mitgemacht) und mittendrin stand ein kleines, weißhaariges Mädchen mit gelblich braunen Augen und blickte so todernst, als sei sie bei einer Beerdigung - leider kam das mit der Geräuschkulisse von sich zankenden, aber auch johlenden und sich amüsierenden Alten nicht besonders gut. Sie hatte ja durchaus eine Abneigung gegen alte Menschen, die vielleicht ein wenig erklärte, warum sie das mit so wenig Humor aufnahm, ebenso war diese Aversion sogar begründet. Es war einfach das Verhalten alter Frauen, die offenbar alles kindliche sofort mit "Süß" abstempelten und die sich herausnahmen auch mal gerne an Kindern herum zu zuppeln, als seien sie uralte Teddybären, die zum Knuddeln gemacht worden waren. Körperlich war Yukiko nun einmal dreizehn Jahre alt, das war nicht genug, als dass sie irgendein erwachsenes Flair gehabt hätte, sodass sie natürlich ein Kind war - zumindest von Außen. Auch ihre Gefühlswelt war, ganz zu ihrem Missfallen, musste man deutlich sagen, in eine Phase abgeglitten, die wohl jeder Heranwachsende durchmachte. Vor allem war das natürlich für Personen, die ansonsten eher dazu neigten, ihre Emotionen hinten anzustellen, die sich darum bemühten, rational zu sein, hinderlich, denn sie lernten mit einem Mal damit umgehen zu müssen, dass sie sich schneller aufregten, schneller weinen wollten, schneller lachten. Yukiko war eine dieser Personen, viele, die sie kennen gelernt hatten, würden wohl vor allem ihre Emotionslosigkeit in Erinnerung behalten, wie sie im letzten Chuuninexamen beispielsweise drei Genin aus Shiro vermint hatte, damit diese es nicht wagten, sie zu attackieren, wie sie dem einen die Explosionstags sogar in die - rote - Unterwäsche gestopft hatte. Nur wenige wussten, dass sie tatsächlich auch noch Gefühle hatte, aber diese nervten sie richtiggehend, da sie auf einmal da waren, wo sie eigentlich nicht hingehörten. Sie war ein Ninja, so jemand musste gefühlslos agieren können, er musste morden, foltern, verstümmeln können ohne mit der Wimper zu zucken, aber langsam machte ihr ihr natürlicher Reifungsprozess damit wohl oder übel Schluss. Und das ärgerte sie. Von ihrem Aussehen und ihrer Gefühlswelt abgesehen, blieb da aber immer noch ihre Art zu denken, sich logisch zu artikulieren und Pläne zu schmieden - und diese war eindeutig nicht ihrem Alter angemessen. Sie konnte es nicht leiden, wenn man sie auf ein kleines, süßes ind mit langen Haaren und braunen Augen herunterbrach und vollkommen ignorierte, dass sie skrupellos war. Sie würde jedem dieser Menschen eine Hand abschneiden, wenn sie müsste, wenn es einen Vorteil bringen würde, sie dachte nicht wie ein Kind an Zuckerwatte, Süßes oder Schmetterlinge, sie dachte an Qual, Dunkelheit und folterte in den Eingeweiden ihres Geistes fetthaarige Blutsäcke. Das war nicht kindlich und vor allem war es nicht einmal ansatzweise niedlich, nicht Wert, von dünnen, schlabbrigen Fingern in die Wange gekniffen zu werden - und doch ließ sie das ohne sich zu beschweren über sich ergehen. Wie es dazu gekommen war... nun ja, es war ein Gespräch über die Kindheit der Alten gewesen, denn alte Menschen hatten ja oft ein miserables Kurzzeitgedächtnis, während ihr Langzeitgedächtnis erste Sahne war. Deswegen hatten sie in ihren alten Tagen geschwärmt und davon erzählt, was sie alles tolles in der Akademie getan hatten, nur um dann die Geschichten der jeweils anderen als Lügenmärchen zu enttarnen und sich über den Wahrheitsgehalt zu streiten. Yukiko hatte das ganze von unten wie ein Pingpongspiel verfolgt, ohne einen Ton zu sagen, aber den Debattanten hatte das wohl gereicht, um irgendwann das Thema auf sie zu lenken und sie auszufragen,was sie denn in der Akademie alles angestellt hätte. Dass sie langweilig immer den Regeln gefolgt war, wollten sie nicht hören, stattdessen dachten sie sich für sie Geschichten aus, auch welche, die behaupteten, sie hätte einen Lehrer verprügelt. In Anbetracht ihrer dünnen Ärmchen und Beinchen sollte das wohl ein Witz sein, hoffte sie, denn ehe sie jemanden verprügelte, fiel wohl Soragakure vom Himmel und zufällig direkt auf Shiro drauf, sodass ein Machtvakuum entstehen würde, das von kleinen Dörfern wie Kusa ausgefüllt werden würde... und das war mehr als unwahrscheinlich. Da kam auf einmal Tora in Sicht - ihre Rettung?! - und se machte sich entschuldigend von den Alten los, um zu der Yamamoto hinüber zu laufen und neben ihr herzugehen. "Alles in Ordnung oder regen die werten Herrschaften dich auch so auf?", fragte sie in neutralem Ton, denn Tora sah irgendwie aus, als würde sie am liebsten ein paar süße Babykaninchen um die Ecke bringen.
 
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