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Job: Ein Streich kommt selten alleine

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Größe
1,79m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro/Kumo
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Ein Streich kommt selten alleine
Immer, wenn Tochiba Mushiro und Rakugaki zusammen auf einen Job geschickt wurden mussten sie verübergehend irgendwelche dreisten Gören erziehen, so schien es jedenfalls. Natürlich erinnerte sich der dunkle Genin nicht mehr allzu gut an einen Job, der schon Ewigkeiten zurücklag und auf einem Friedhof gespielt hatte, doch der Name und der Grad der Nervigkeit der damit verbundenen Person hatten sich dafür umso tiefer in sein Gedächtnis gebrannt. Mushiro war ein verzogenes kleines Bürschchen mit viel Zaster und einer großen Klappe, der abgesehen davon auch noch ein dermaßen überhebliches Getue draufhatte, dass es Rakugaki alleine beim Zuhören schon schwindlig und schlecht wurde. Ein dummer kleiner Gartenzwerg von gnomischem Äußeren und einer giftzüngigen Gehässigkeit, die vergeblich ihresgleichen suchte. In seinen Augen gehörte so jemand ungespitzt in den Boden gerammt. Was hatte er doch wieder für ein unglaubliches Glück …

Nun, im Prinzip hatte er wohl tatsächlich ein klein wenig Dusel, da er nämlich nicht wusste, wer sein Teamkamerad war. Bei Jobs war es nicht unbedingt üblich ein umfangreiches Briefing zu erhalten, immerhin handelte es sich hauptsächlich um weniger wichtige Aufgaben, die auch von den unfähigeren Shinobi erledigt werden konnten. Ein kleiner Nebenverdienst eben. Heute würden sie sich damit beschäftigen, einer älteren Dame ein gemeines Kind vom Leib zu halten, welches sie mit immer fieseren Aktionen terrorisierte. Das war nicht unbedingt eine spannende und gefährliche Aufgabe, wurde jedoch gut bezahlt und half einer Unschuldigen – wenn das sich mal nicht positiv auf Rakugakis Karma auswirkte! Die Person an sich war ihm nicht wirklich wichtig und er tat das auch nicht aus der Güte seines Herzens heraus – deren Existenz ohnehin fraglich war – sondern, weil er die Knete haben wollte. Sein Mitbewohner war ein gefräßiges kleines Nervenbündel mit beeindruckender Zerstörungsmacht, da brauchte er jedes Einkommen, was er bekommen konnte, um die Schäden glattzubügeln. Dennoch hätte er wohl keine Sekunde lang gezögert, sich direkt umzudrehen und abzuhauen (oder gar nicht zu erscheinen) wenn er gewusst hätte, wer ihn heute „unterstützen“ würde. Rakugaki befand sich sowieso schon in einem dauerhaften Zustand des „100% done“-Seins mit all seinen Mitmenschen und seinem generellem Umfeld und Mushiro wäre nur der Funke im Pulverfass. So ein Pech, dass er davon nichts ahnte!

Es war ein sonniger und friedlicher Tag im Wohnbezirk von Jôsei. Vögelchen zwitscherten, Wölkchen zogen faul am Himmel vorbei und die Menschen trugen helle, fröhliche Kleider. Furchtbar. Der gut gepflegte, liebevoll angelegte Kiesweg zum Haus ihrer Auftraggeberin funkelte im Sonnenschein vor sich hin, doch einem aufmerksamen Beobachter fiel möglicherweise der 1,80m große Teenager auf, der nebenan an einer Hecke lehnte und das hübsche Häuschen mit ernstem Blick betrachtete. Die dunkle Aura, die ihm ausströmte war beinahe greifbar und man hatte das Gefühl, die Luft unmittelbar um seinen Körper wäre so dick, dass man sie im Winter als Pullover tragen konnte. Die grauen Augen waren stechend auf das Fenster fixiert und nur hin und wieder verzogen sich die Nasenlöcher leicht, denn es roch hier nach Blumen und frisch gebackenen Keksen, Ersteres lag sicher nicht an ihm und Zweiteres am offenem Küchenfenster der alten Dame. Man konnte sie leise eine Melodie summen hören, die Rakugaki nicht kannte. Ab und zu warf sie ihm einen Blick zu und sah aus, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie ihn als wütend oder als unter Verstopfung leidend verbuchen sollte. Dabei war der junge Sprayer eigentlich nicht einmal übermäßig schlecht gelaunt … So sah er halt einfach aus. Nicht auszudenken, was mit seinem frohen Gemüt passieren würde, wenn sich sein Jobpartner am Ort des Geschehens einfand …
 
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Alter
14 Jahre
Größe
1,56 m
Fraktion
Shiro
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Das Schicksal konnte hin und wieder wirklich ungerecht sein. Da hatte sich Mushiro die ganze Mühe gemacht, Shinobi zu werden, und wie wurde es ihm entlohnt? Mit noch mehr Mühe! Grundsätzlich hatte er sich ja damit arrangiert, dass er etwas mehr Arbeit zu verrichten hatte, als ihm angenehm war, da er dafür ja immerhin einen Dienst an Shirogakure verrichtete und dieses Dorf für ihn so unbezahlbar war wie die Liebe seiner Angebeteten. Jeder Einzelnen von ihnen.
Hin und wieder musste er sich aber doch fragen, ob eine Aufgabe wirklich für das Dorf, das er liebte, war und nicht viel eher sinnlos und eine Verschwendung seiner wertvollen Zeit und Energie. Wenn es darum ging, die Lebensqualität einer alten Frau zu erhöhen, dann sah er dahinter wirklich nicht das große Ganze stehen, für das er sich eigentlich einsetzen wollte. Wieso genau wurden Shinobi dafür missbraucht, solche kleinen Arbeiten zu erledigen? Vor allem großartige und vielversprechende Ninja, wie er selbst einer war. Sollte er nicht eher teilnehmen an einer großen Mission mit dem Ziel, Soragakure aus dem Himmel zu holen? Das klang viel mehr nach etwas, bei dem er gut aufgehoben war... Aber gut, der Hikarikage wollte offenbar, dass die einmaligen Fähigkeiten des Rotschopfes der Allgemeinheit halfen, also würde er mit seinen einmaligen Fähigkeiten der Allgemeinheit helfen. In diesem Fall wurde besagte Allgemeinheit eben repräsentiert durch eine alte Frau. Und die großen Probleme, die diese Welt plagten, wurden symbolisiert durch einen kleinen Jungen, der ein paar Streiche spielte. Der Tochiba seufzte auf. Ernsthaft... langsam mussten die Leute lernen, sich selbst um kleine Probleme zu kümmern. Es war nur ein Kind, so schwer konnte es doch nicht sein, das in die Schranken zu weisen!

Man konnte wohl davon ausgehen, dass Tochiba Mushiro nicht allzu erfreut in diesen Job einstieg und seine Stimmung sich entsprechend gesenkt hatte. Wenn Ryakuga also geplant hatte, das Monopol auf schlechte Laune für sich einzunehmen, dann musste er jetzt damit leben, dass Mushiro ihm selbst diese kleine Freude nicht gewähren würde. Natürlich ahnte der Junge nichts davon, während er auf das leichte Wippen seiner rötlichen Haarsträhnen achtete, das sie immer wieder leicht in sein Blickfeld rückte. Es wurde wohl langsam mal wieder Zeit, zum Friseur zu gehen... Aber darum konnte er sich ja nach der Beendigung dieser Aufgabe noch kümmern. Jetzt musste er einfach nur ein Kind einfangen und erschrecken, was geschätzt fünf Minuten dauern sollte, wenn er sich dazwischen noch eine Tasse Tee genehmigte, und dann ließ er sich einfach einen Termin einschieben zwischen Kunden, die weniger zu zahlen bereit waren. Ein perfekter Plan. Also... auf zur Beendigung dieses Jobs!
Auf dem Weg zum Haus des Großmütterchens stöhnte Mushiro über die unmelodisch zwitschernden Vögel, die viel zu lethargischen Wolken und die unangemessen heiteren Farben, die die Kleidung der ganzen Leute zierte. Warum tat alles so, als wäre heute ein schöner und angenehmer Tag? Das konnte einen wirklich verärgern. Aber immerhin kam er endlich da an, wo er hin wollte... das hier musste die richtige Adresse sein. Und während der Tochiba näher trat, fiel ihm auf, dass da an der Hecke noch jemand stand... jemand, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Nun war er jemand, der nicht versuchte, sich die Gesichter von Jungen zu merken; eher jemand, der versuchte, sie zu vergessen. Sein Gedächtnis arbeitete in diesem Punkt allerdings ein Stück weit gegen ihn, indem es nicht zuließ, dass irgendeine seiner Erinnerungen verloren ging, daher verspürte er nun dieses ziehende Gefühl, diesen Kerl irgendwoher zu kennen, und das war nicht gerade angenehm. Er sah nicht wirklich aus wie jemand, mit dem Mushiro sich freiwillig abgeben würde, aber er musste zumindest versuchen, sich zu erinnern, wer das da war... Und es klappte nicht. Hm... Wer auch immer der Kerl war, es musste eine Weile her sein, dass sie sich begegnet waren, und Mushiro wollte sich nicht unbedingt so sehr anstrengen, nur um sich Erinnerungen an so einen Kerl wieder ins Gedächtnis zu rufen. Dass sie irgendwo in seinem Hirn abgelegt waren, war ihm sehr bewusst, aber die Mühe wollte er sich hier einfach nicht machen. Dass sein Gegenüber es nicht wert war, war ihm schon jetzt bewusst. Dass es vermutlich ein Shinobi war übrigens auch. Woher sonst sollte Mushiro den Jungen kennen? Vermutlich hatten sie sich schon zuvor auf einer Mission oder einem Job getroffen. „Hey, Heckenstütze“, rief er dem großen Jungen also zu und verschränkte die Arme. „Bist du hier, um der alten Lady zu helfen? Oder gehörst du nur zur Dekoration?“
Hach ja, das würde eine wundervolle Teamarbeit werden...
 
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