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Job: Expedition unter erschwerten Bedingungen

Hyuuga Mari

Chuunin
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Job: Expedition unter erschwerten Bedingungen


Ein neuer Tag, eine neue Aufgabe. Und eine solche konnte bereits aus kleinen Tätigkeiten bestehen, so zum Beispiel ein Einkauf für die Familie. Warum Mari dies nicht von irgendwelchen anderen Leuten erledigen lies? Weil Yue sie abgefangen, ihr einen Zettel mit gewünschten Besorgungen und eine Einkaufstüte in die Hände gedrückt und sie dann davon gescheucht hatte. Ehrlich, Widerstand war da völlig zwecklos. Daher hatte die 15-Jährige es gar nicht erst probiert, war brav wie es ein Töchterchen eben sein sollte in die Stadt aufgebrochen und hatte hier und dort mal angehalten, um mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und ruhigem Ton nach den jeweiligen Dingen zu fragen. Kleinigkeiten wie Kartoffeln, Äpfel, Trauben und auch Karotten wanderten daraufhin in die Tüte des Mädchens, die von jedem Verkäufer zuerst gemustert wurde – weiße Augen eben – dann aber durch die zuvorkommende Art mit der gleichen Sympathie beehrt wurde. Tja, solange Mari nur die Fassade zeigte, konnte ja niemand wissen, dass in ihr auch noch ein schadenfrohes, gemeines und manchmal auch hinterhältiges Etwas schlummerte. Nein, gerade wirkte sie wie die wohlerzogenste Dame ganz Jôseis. Schlussendlich musste sie noch bei einem kleinen Geschäft für Zeitschriften haltmachen. Natürlich ging es auch hier nicht darum, dass die Braunhaarige etwas brauchte, sondern eher um die neue Kochzeitschrift für Yue. Wie war die Beschreibung noch einmal gewesen? Große Bratpfanne auf der Titelseite.. kaum zu übersehen.. irgendwie ja schon. Sonst würde die Hyuuga nicht vor diesem Haufen an ihrer Meinung nach überflüssiger Lektüre stehen, wo sie von allen Seiten von Bildern irgendwelcher selbst ernannter Superköcher begafft wurde, allerdings keiner von ihnen seinen Platz auf der Titelseite für eine Bratpfanne hergab. Während sie nun mit dem Finger die einzelnen Zeitschriften entlangfuhr und dabei über ein Foto lachender Kinder in einer neuen Küche stolperte, musste sie an den vergangenen Job denken. Wie lange war der nun her? Drei Tage, wenn sie sich nicht irrte, der hatte ja neben ihren Nerven auch ihre Geldbörse ganz schön beansprucht. Unweigerlich fasste sich die Hyuuga an die Hüfttasche, so als könne sie dadurch das kleine Vermögen spüren, das sich in dessen Inneren befand. Zusammen mit der Wascheinlage, um diese unschöne blaue Farbe vom Körper zu bekommen, hatte Mari auch ihr Portemonnaie wieder aufgefüllt, denn wenn sie unterwegs war, wollte sie für den Notfall stets das nötige Kleingeld dabei haben. War ja nicht so, dass dies viel Aufwand mit sich gebracht hätte. Einmal an die Spardose im eigenen Zimmer gegangen, schon war die Kunoichi bestens ausgestattet gewesen. Nun, wo waren wir gewesen? Ach ja, das Mädchen suchte noch eine Weile weiter, fand dann endlich eine Zeitschrift, die auf die Beschreibung ihrer Mutter passte – große Bratpfanne, kaum zu übersehen – und schlenderte zusammen mit dieser zur Kasse. Nun, wenn der Einkauf alles gewesen wäre, was Mari zu erledigen hätte, dann hätte sie gleich Feierabend machen können. Obwohl es erst Mittags war. Aber nein, ganz so einfach war es dann doch nicht. Erneut hatte die Hyuuga Post erhalten, in der sie dazu aufgefordert worden war, einen neuen kleinen Auftrag zu erledigen, irgendeinen Keller aufräumen, wenn sie es richtig verstanden hatte. Nicht sonderlich spannend, nur anstrengend und leider äußerst langweilig. Mit einem höflichen Nicken nahm sie nach der Bezahlung die Zeitschrift entgegen, packte sie zu Obst und Gemüse in die Tüte und verließ danach den Laden, um zurück in den Genbu-Bezirk zu spazieren. Sie hatte noch Zeit, kein Grund also, sich besonders zu beeilen. Der Kollege bei den Aufräumarbeiten war mal wieder der bereits sehr gut bekannte schwarzhaarige Suna-Nin. Dabei fiel Mari ein, sie hatte noch immer eine Wette bei dem Tatsumaki einzulösen – wann es dazu wohl endlich kommen würde? Ganz sicher, dass ihre Eltern erst davon erfahren würden, wenn das Essen unweigerlich bevorstand. Zuhause angekommen legte das Mädchen die Einkäufe in der Küche ab, lies den Blick der weißen Seelenspiegel zur Uhr wandern. Wann hatten sie sich noch einmal treffen wollen? Zwei Uhr.. wenn sie sich nicht irrte. Beim Krankenhaus – hoffentlich konnte Hei das finden.

Den familiären Einkauf erledigt, machte sich Mari auf den Weg zu besagtem Gebäude. Die Haare waren in ihrem üblichen, schnell gebundenen Zopf vereint worden, die Klamotten bestanden – da es nicht ganz so warm wie beim letzten Auftrag war – aus einer schwarzen Dreiviertelhose und einem dünnen Kapuzenpullover, weiß, seitlich jedoch mit hellgrünen Streifen. Nicht gerade ein besonderes Outfit, jedoch ging es heute auch nicht darum, irgendeine Modeshow zu gewinnen, sondern einen dreckigen Keller aufzuräumen und da gab es doch keinen Grund für die junge Hyuuga, sich besonders fertig machen zu müssen, oder? Das Krankenhaus war wenig besucht, der Platz vor diesem fast völlig leer gefegt. Es gab keinen besonderen Grund dafür, eigentlich war auch die Uhrzeit völlig normal, um irgendwelche Angehörige zu besuchen – naja, vielleicht kam das ja noch. Da der Tatsumaki noch nicht da war, setzte sich das Weißauge auf eine naheliegende Bank, überkreuzte die Beine und lehnte sich entspannt zurück, schloss für den Moment die Augen. Diese Ruhe war wirklich herrlich und konnte in Jôsei nur selten genossen werden – ein Grund mehr, es jetzt zu tun.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Oh, der Schmerz. Hei saß an seinem Küchentisch und rieb sich die Schläfen, die schmerzten, als hätte man einen Amboss auf seinen Kopf herunterfallen lassen. Es war doch zum Verrücktwerden - der junge Mann saß im Grunde schon die ganze Nacht an dem kleinen Möbel in der Küche, rieb seine Schläfen und wusste gleichzeitig, dass er nicht einschlafen konnte - sein Kopf war von einem so durchdringenden Schmerz geplagt, dass er sich fragte, wie er jemals wieder in seinem Leben würde schlafen können. Diese Nacht hatte es jedenfalls nicht geklappt - und die davor nur mäßig. Vielleicht war es ja das Wetter, was ihn beeinflusst - allerdings bezweifelte Hei das. Wetter war für ihn noch nie das Problem gewesen, es musste etwas anderes sein, was ihn unterbewusst dermaßen beschäftigte, dass es seinen Kopf förmlich zu zerreißen schien. Aber was nur? Es gab doch eigentlich nichts, was ihn im Moment allzu sehr beschäftigen sollte: Seine 'Karriere' als Shinobi verlief bisher einigermaßen glatt, bisher hatte es noch keine allzu großen Rückschläge oder gar Verluste in seinem Umfeld gegeben; Geld war im Moment für ihn gut da. Er hatte seinem Vater sogar einen Brief schreiben können, indem er ihm mitteilte, dass es nicht mehr nötig wäre, den vollen Betrag, den sein Vater immer für seinen Unterhalt bezahlt hatte, aufzutreiben. Hei konnte - jedenfalls im Ansatz - bereits auf eigenen Beinen stehen. Es würde nicht mehr lange dauern, da würde er sich auch eine etwas größere Wohnung leisten und würde diesem Haus dann auch entkommen... hoffentlich. Also weiter im Text: Es gab eigentlich nicht wirklich etwas, was ihn so herunterziehen sollte, oder? Seufzend und mit langsamen, wenig zielstrebigen Bewegungen griff er nach der Tasse mit Tee, die vor ihm stand, und trank einen Schluck. Verdammt, schon wieder kalt, und wieder Stach ihm gefühlt eine Lanze durch den Schädel, und der Wüstensohn bog seinen Kopf mit geschlossenen Augen zurück, strich sich die Haare aus dem Gesicht, strich sich dann mit dem Daumen über die tiefen Augenringe, die sich in seine Gesichtszüge gefressen hatten und ihm ein sehr müdes Aussehen gaben. So schnell ging das? Zwei Nächte nicht, beziehungsweise nicht gut, schlafen, und schon gruben sich diese verräterischen Merkmale in das Gesicht, ohne, dass man etwas dagegen tun konnte. Hei lächelte leicht, allerdings hatte es etwas bitteres. Dabei war alles so schön gewesen - und auch heute stand wieder ein Job an. Und das bedeutete: Geld. Oh, und natürlich Mari wiedersehen, allerdings freute sich Hei in diesem Falle wirklich nur begrenzt darauf, denn er befürchtete, der Hyuuga in diesem Zustand nicht nützlich genug zu sein, und es war kein wirklich schöner Gedanke, sie zu enttäuschen. Irgendwie nicht. Aber... er konnte natürlich auch nicht einfach nur hier bleiben und das Mädchen sitzen lassen; Das wäre wirklich das unterste Ende der 'Nahrungs'kette gewesen, auf dieses Niveau wollte sich der junge Mann nicht herablassen. Also... hieß es, zu versuchen, ein wenig zu schauspielern. Mari war besser als er, aber heute musste sich der junge Mann ein wenig zusammenreißen und die Rolle eines Hei spielen, der nicht von Kopfschmerzen geplagt, total übernächtigt, müde und vor allen Dingen: Nicht ganz bei der Sache war. Die Rolle des normalen Hei: Etwas zurückhaltend vielleicht, aber lächelnd, immer für einen kleinen Spaß zu haben und, besonders wichtig: geistig soweit anwesend, dass er der Braunhaarigen unter die Arme greifen konnte. Oder wem auch immer. Ein weiterer Seufzer entfuhr dem jungen Mann, der sich jetzt aufraffte, den kalten Tee in die Spüle kippte - das war mindestens schon der fünfzehnte, den er über die Nacht verteilt halbwegs getrunken und dann weggeschüttet hatte - und still in das Bad schlurfte, um sich wenigstens ein wenig annehmbar zu machen, damit man nicht schon von Weitem sah, dass er geistig und körperlich total am Ende war. Wenigstens das war er Mari schuldig, nicht wahr? Immerhin war es schon der neunte Job, den sie zusammen erledigten. Das waren nicht wenige. Selbst einige der gestanderenen Shinobi als er oder die Hyuuga hatten noch nicht dieses Maß an Aufgaben bewältigt. Fleißig, Fleißig, nicht?

Eine halbe Stunde später - ungefähr, Hei hatte sein Zeitgefühl ein wenig über diese verdammten, bohrenden Schmerzen vergessen. Er war pünktlich losgegangen und würde den Weg zum Krankenhaus sicherlich gut finden - den war er ja mittlerweile oft gegangen, der war in seinem Kopf schon eingermaßen eingeprägt. Vor allen Dingen die Schadenfreude der Hyuuga nach dem letzten Job hatte ihn noch einmal davon überzeugt, dass er ein Zu-Spät-Kommen für sich selbst einfach nicht mehr tolerieren konnte. Selbst, wenn Mari nichts dagegen hatte... aber so korrekt, wie sich die Hyuuga gab - ja, gab, nicht war - gehörte das sicher zu dem Standard-Repertioure. Normalerweise ging Hei aufrecht, den Kopf nach oben und den Blick nach vorne gerichtet, dieses Mal schlich der junge Mann wie ein Schatten seiner Selbst durch die Straßen, sah auf den Boden und schien sich furchtbar auf irgendetwas zu konzentrieren - was er auch tat. Nämlich darauf, sich zu überlegen, wie genau er Mari begrüßen sollte und wie er am Besten die Frage nach seinem Wohlergehen umgehen konnte... Moment. Hatte Mari in den Jobs bisher überhaupt danach gefragt? Er erinnerte sich nicht genau... aber vermutlich nicht. Das war gut, so würde er nicht lügen müssen. Also konnte er einfach so tun wie immer - und alles würde gut werden. Als der Tatsumaki an dem Platz ankam, auf dem er sich mit seiner Kollegin schon öfters getroffen hatte, straffte er seine Schultern, drückte seinen Rücken durch, strich sich einmal durch die Haare, rieb sich kurz über die Augen, setzte ein Lächeln auf und schien - jedenfalls oberflächlich - ganz der 'Alte' zu sein. Zwar verrieten die Augenringe noch, dass er nicht unbedingt viel geschlafen hatte, aber irgendwie schaffte Hei es, den Schmerz ein wenig beiseite zu schieben. Ignorieren ging nicht, er bohrte, pochte und hämmerte in seinem Kopf, aber wenigstens ein Stückchen beiseite... um genug Kapazitäten frei zu haben, um mit dem Mädchen zu kommunizieren, mit dem er am meisten zu tun hatte. War doch nicht zuviel verlangt, oder? "Guten Tag, Mari.", begrüßte er die Kunoichi mit den weißen Augen, mit etwas leiserer, aber fester Stimme. "Wie...", fing er an, stockte dann aber. '...Geht es dir?' Dumme Idee, da musste etwas anderes her. "...sieht's aus? Gehen wir? Wäre vermutlich besser, wenn du vorgehst.", führte er seine Frage zu Ende und lächelte überzeugend - jedenfalls dachte er das -, aber der Blick seiner hellen Augen war lange nicht so stetig wie sonst, eher irrte er hin und her. Hoffentlich hielt seine Fassade.
 

Hyuuga Mari

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Hätte es nicht länger warm bleiben können? Vielleicht nicht unbedingt so warm, dass man einem Haufen Kinder ein Eis ausgeben musste, aber zumindest so, dass Frau in kurzer Hose und Top vor die Tür gehen konnte. Sicherlich hätte sich nicht nur die Angezogene darüber gefreut, sondern auch einige Vertreter der männlichen Sparte, die dadurch wieder mehr Haut auf den Straßen Jôseis hätten bewundern können. Gut, leider konnte man sich nicht wünschen, wie das Wetter mitspielte, sondern es nur so akzeptieren, wie es sich gab und sich darauf einstellen. Daher saß Mari nun in längeren Klamotten auf der Bank vor dem Krankenhaus, war froh, zumindest keine komplett lange Hose anhaben zu müssen. Klar, weniger Kleidung fühlte sich einfach gemütlicher an als drei Schichten davon im Winter. Wieder zog eine Wolke über den Himmel, verdeckte für einige Minuten die Sonne und tauchte das komplette Dorf in einen Schatten. Na wunderbar, die Hyuuga würde den restlichen Tag bereits in einem dunklen und stickigen Keller verbringen müssen, konnte sie dann nicht zumindest jetzt, solange sie noch draußen war, die nötige Sonnenenergie sammeln? Als hätte sie dem Wetter irgendetwas angetan! Innerlich seufzend hoben sich die Lider der 15-Jährigen, die sich daraufhin wieder etwas gerader hinsetzte, die Beine jedoch weiterhin überkreuzt lies. Wo war denn nun ihr Kollege? Die weißen Äuglein suchten das Gebiet ab, dachten gerade, ihn nicht mehr ausmachen zu können – da steuerte eine Gestalt auf Mari zu, die Hei zum Verwechseln ähnlich sah. Ach was, nicht nur das, es war ganz einfach der junge Mann. Nur die Augenringe passten nicht in das gewohnte Bild, ziemlich tiefe sogar. Wäre es ihr erster gemeinsamer Job gewesen, hätte das Mädchen dieser Sache keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt, aber nach dem neunten Auftrag konnte durchaus gesagt werden, dass sich die beiden Jugendlichen gegenseitig kannten. Und auch die Hyuuga achtete daher mehr auf ihren Teamkollegen, machte sich sogar Gedanken um ihn. „Hey.“ Kurz angebunden, den Kopf etwas schief gelegt. Kein 'Hime', keine weiteren geschwollenen Anreden? Nein, natürlich konnte sie auch sehr gut ohne diesen Kram, es war nicht so, dass sie als Prinzessin darauf bestehen würde, so angesprochen zu werden. Aber im Zusammenspiel mit den Augenringen weckte es dennoch ihre Skepsis. Sie erhob sich von ihrem Platz, verschränkte die Arme auf dem Rücken – Angewohnheit – und nickte. Die Stimme war heute so leise, ebenfalls ein Indiz darauf, dass der junge Suna-Nin am heutigen Morgen nicht auf der Höhe war. „Können wir. Es ist nicht weit“, lächelte sie, vollführte bereits den ersten Schritt, der sie vom Platz vor dem Krankenhaus führte. Ein Seitenblick, mehr brauchte Mari nicht, um ihren Kollegen noch ein wenig zu mustern. Probleme sich zu konzentrieren? Wirkte der Tatsumaki sonst ruhig, hetzten seine Augen nun durch die Gegend, ohne ein genaues Ziel auszumachen. Er war kein guter Schauspieler, wenn er sich nicht vollkommen mit einer Rolle identifizierte. Jeder Mensch, der Hei auch nur ein wenig kannte, hätte bemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte. So eben auch die Braunhaarige.

„Aiko geht es zurzeit nicht gut“, begann sie völlig zusammenhanglos – allem Anschein nach – kurz, nachdem sie sich auf den Weg gemacht hatten. Hier und da kamen ihnen ein paar Menschen entgegen, doch allgemein gesprochen war es genauso wie vor dem Krankenhaus recht leer. Dabei regnete es nicht einmal, gab es vielleicht irgendwo eine Veranstaltung, die Mari vergessen hatte? Die weißen Seelenspiegel sahen direkt in die Blauen des Schwarzhaarigen, während das gespielte Lächeln ihr eine ruhige Ausstrahlung verpasste. Dass es nicht echt war, eher aus Erziehung auf ihre Lippen wanderte, wusste Hei mittlerweile, weshalb er es vermutlich kaum noch wahrnahm. „Sie klagt unter anderem über Schlafmangel. Husten, der sie nicht einschlafen lässt. Man sieht ihr die Spuren ziemlich deutlich an.“ Ein kurzer Blick nach vorne folgte, nicht, dass die Kunoichi gleich noch ausversehen gegen einen unschuldigen Passanten lief. Als diese Gefahr als nichtig eingestuft wurde, schenkte sie Hei wieder ihre Aufmerksamkeit, suchte erneut den direkten Blickkontakt. „Deine Augenringe erinnern mich stark an das, was ich bei ihr gesehen habe. Genauso wie der gehetzte Blick. Kann es sein, dass es dir nicht gut geht?“ War es wirklich solch eine Überraschung, dass sich die Hyuuga nach der Gesundheit des Shinobi erkundigte, mit dem sie über ein halbes Jahr durchgehend zu tun hatte? Suchte man sich eine Rechtfertigung, die nicht mit reiner Sorge zu tun hatte, dann konnte auch gesagt werden, dass sie so besser einschätzen konnte, wie gut der Tatsumaki beim folgenden Auftrag zu gebrauchen sei. Ob er mit anpacken konnte oder direkt beim ersten schwereren Karton eine Verschnaufpause brauchte. Viel um den heißen Brei herumreden, konnte der junge Mann nun wirklich nicht mehr. Oder war es ihm so wichtig, eine gute Ausrede zu finden?
Da es wirklich nur wenige Minuten waren, um in die gewünschte Straße zu gelangen, kramte die Hyuuga gedanklich schon sehr bald nach der Hausnummer, die in den Informationen gestanden hatte. Dreizehn?.. Ja, das müsste es gewesen sein. Schon witzig, für manche eine Unglückszahl, für andere ein reiner Glücksbringer. Ob das hier auch eine Bedeutung hatte? Mit einem unterdrückten Schmunzeln schüttelte die Ge'nin innerlich den Kopf, sah sich endlich genauer um. Irgendwie kam ihr diese Straße sehr bekannt vor, war sie schon einmal hier gewesen? Sonderlich verwunderlich wäre das nun auch wieder nicht, war sie doch als Kind in fast jeder Ecke des Dorfes herumgelaufen, besonders, nachdem sie aus Konoha frisch hierhergezogen waren. Da hatte das alles noch einer spannenden Erkundungstour geglichen, die es heute einfach nicht mehr war. Aber nein.. irgendetwas war anders. So lange war es nicht her, dass die Hyuuga hier gewesen war. Ihr Köpfchen ratterte gerade noch, da erspähten die weißen Äuglein plötzlich eine pinke, in schnörkelhafter Schrift geschriebene dreizehn, die groß neben der Eingangstür eines bereits bekannten Gebäudes prangte. Das war doch – nicht ernsthaft! Dies war das Haus, in dem ihre Kette an Aufträgen mit Hei begonnen hatte. Spätestens die beiden Hundefiguren im Vorgarten ließen jeden Zweifel daran, dass es nicht Yamada-sans Haushalt sein könnte, in Luft aufgehen. Diese Frau war doch wirklich verrückt!
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Gut, die erste Hürde war genommen - jedenfalls dachte Hei das. Mari hatte nichts erwähnt, hatte sich darauf eingelassen, so weit, so gut - jetzt machte sie den ersten Schritt, und Hei folgte brav, wollte ja keine Aufmerksamkeit erregend, sozusagen. Es war schon schwer genug, diese pochenden Kopfschmerzen auch nur im Ansatz im Zaum zu halten, da konnte er auch nicht noch gebrauchen, dass ihn irgendjemand groß ansprach - er bemerkte noch nicht einmal, dass Mari ihn ansah, sondern ließ seinen leicht verwirrten Blick immer wieder zu Boden gleiten, um von dem Licht nicht allzu sehr getroffen zu werden - es war eine verdammte Wohltat, als sich eine Wolke vor die Sonne schob. So war es ein wenig dunkler, und seine Augen konnten sich ein wenig beruhigen, aber es war immer noch ziemlich einfach ersichtlich, dass irgendwas nicht wirklich stimmte. Der junge Mann war ja sonst auch nicht unbedingt schweigsam - normalerweise versuchte er, irgendwie ein wenig Gespräch am Laufen zu halten, aber im Moment konnte er einfach nicht, alle seine Kapazitäten waren ausgelastet, um ein einigermaßen vernünftiges Bild abgeben zu können. Beinahe wäre er zusammengezuckt, als Mari plötzlich anfing zu sprechen - oh, bitte nicht. Aiko ging es nicht gut? Mit ausdruckslosem Gesicht sah der Tatsumaki auf, konnte allerdings nicht verhindern, dass sich auf seinen müden Zügen leichte Sorge abzeichnete. Er hatte das kleine Hyuugamädchen lieb gewonnen, irgendwie, aber noch seltsamer war, dass Mari so ein Gespräch anfing. Abgesehen davon, dass sie ja sonst nicht darauf aus war, nun mit jemandem zu reden, war es doch komisch, dass Aiko zum Gesprächsthema wurde, immerhin war die kleine Schwester der Braunhaarigen bisher ein rechtes Tabuthema gewesen, jedenfalls, wenn seine Erinnerungen ihn nicht trügten... vor allen Dingen, was ihren Gesundheitszustand anging. Das hatte aber vermutlich nichts zu sagen, es war ja vielleicht nur eine Erkältung, und außerdem war sein Kopf im Moment sowieso nicht in der Lage, sich groß Gedanken darüber zu machen, ob und warum es der kleinen Hyuuga schlecht ging. Aber sofort danach war klar, wieso die junge Frau angefangen hatte, über ihre kränkelnde Schwester zu sprechen - sie hatte also doch bemerkt, dass es ihm nicht unbedingt ideal ging. Aber sie sprach es sogar an? Heis linke Augenbraue zuckte leicht, ohne sein Zutun, und ärgerlich musste er sich einen Moment darauf konzentrieren, diese ungewollte Muskelbewegung unter Kontrolle zu bringen. Verdammt! Wenn er ehrlich war: Natürlich freute es ihn, dass Mari bemerkte, dass es ihm nicht gut ging - und, dass sie auch nachfragte... sogar sehr, bewies das doch irgendwie, dass er ihr nicht egal war - und das tat gut. Das Problem war eher, dass er ja versucht hatte, sie nichts mitbekommen zu lassen - und war gründlich gescheitert. Lügen wollte er nicht. Außerdem wäre es in dieser Situation vermutlich nicht wirklich schlau gewesen, mit tiefen Augenringen und diesem Blick zu behaupten, dass es ihm große Klasse ging. Ein leises Seuzen drang über die Lippen des Tatsumaki, dann biss er sich leicht in die Innenwange, als ein weiterer Schmerzstich durch seinen Kopf raste. Zuviel nachgedacht, vielleicht sollte er einfach die Wahrheit sagen, und zwar die Ganze. Aber... auch Hei hatte so seine Macken, das war ihm und auch Mari ja bereits klar - aber da war dann auch noch eine weitere. Er wollte nicht, dass sich die Hyuuga Sorgen machte... also würde er vermutlich ein wenig herunterspielen müssen. Unbehaglich wand der Wüstensohn einen Moment seinen Blick ab, war es doch nicht einfach, den Byakugan-Augen in seinem Zustand lange standzuhalten - er fühlte sich nicht fähig, eine wie sonst so einfach über seine Lippen kommende politisch korrekte Antwort zu geben, wenn sie ihn so ansah. Wieder ein Stich, und Heis Arm zuckte, als wolle er sich an den Kopf fassen - unterdrückte aber den Impuls und drängte ein Lächeln auf sein Gesicht. Es sah nicht wirklich überzeugend aus, aber der Versuch alleine war doch schon gut genug, oder? "... Das kann sein. Ich habe ein wenig Kopfschmerzen und konnte nicht gut schlafen.", antwortete er und versuchte sich wieder an einem Lächeln. Hoffentlich würde Mari jetzt nicht auch noch merken, dass er absolut untertrieb - Schlafmangel in diesem Ausmaß war nicht gesund. Und Kopfschmerzen sowieso nicht, vor allen Dingen, wenn es langsam so schlimm wurde, dass klar denken ohne Schmerzen schwer wurde. "Aber keine Sorge, ich kann die Aufgabe erledigen!", versicherte er, ein wenig lauter als vorher, um zu 'beweisen', dass er wie immer vorhatte, seinen Aufgaben nachzukommen. "Und richte Aiko-chan gute Besserung von mir aus. Ich hoffe, ihr geht es bald besser.", fuhr er fort. War es so klug, nicht einfach Klartext zu reden? Im Grunde hatte er ja die Wahrheit gesagt - nur eben ein wenig abgespeckt. Wenn Mari hören würde, dass er sich am liebsten nur hinlegen, zusammenrollen, seinen Kopf halten und schlafen würde, weil er die letzten zwei Nächte keine Ruhe gefunden hatte, würde sie ihn nachher noch für unnütz halten. Das musste er verhindern.

Glücklicherweise hatte die Hyuuga - erst einmal - nichts mehr gesagt, bis sie an dem Haus ankamen, in dem sie vermutlich den Auftrag erledigen mussten. Mal abgesehen davon, dass Hei im Moment absolut nicht in der Lage war, darüber nachzudenken, ob er hier schon einmal gewesen war, war es um seinen Orientierungssinn ja bekanntermaßen nicht besonders gut bestellt. Alleine diese kitschige Dreizehn machte ihn ein wenig skeptisch. Hundefiguren? Sehr seltsam, aber ungewöhnlich nicht, gab es doch etliche schrullige Leute in Jôsei. Die waren es ja, die Shiro finanzierten, also nichts schlimmes. Hei, der im Moment wirklich mit Scheuklappen durch die Gegend zu rennen schien, fokussierte sich einen Moment auf das Hinterteil der Hyuuga, die vor ihm her über den Weg zum Haus ging, um einen Fixpunkt zu haben, dem er hinterher gehen konnte. Und dafür war dieser Punkt perfekt: Nicht zu hoch, nicht zu tief, und außerdem konnte Mann sich selbst in so einer Situation darauf konzentrieren. Ideal also, und Hei schaffte es sogar, mit fast normalem Elan bis zu dem Haus zu gehen, an dem die Hyuuga nun anklopfte. Hei stellte sich neben seine Kameradin, strich sich über das Gesicht und durch die Haare, atmete ein und drückte den Rücken wieder ein wenig durch, die Haltung war ihm ein wenig abhanden gekommen. Und als sich die Tür öffnete und ihm das Lächeln unserer allseits beliebten Hausfrau Yamada entgegenstrahlte, zuckten Heis Mundwinkel leicht, und als sie ihn hineinzog, war sein Kopf irgendwie einen Moment leer. Hinter Mari schloss die Frau die Tür - und es kam dem Wüstensohn so vor, als würde man die Pforten der Hölle vor ihm schließen. Von innen. Nein. Nein. Nein. Wieso. Warum. Weshalb. Wer war so grausam? Womit hatte er das verdient? Was hatte er falsch gemacht? Das ausdruckslose Gesicht des Tatsumaki veränderte sich nicht, aber wieder fuhr ihm der Schmerz durch den Kopf, und dann fing Yamada-san an zu reden: Wie immer. Ohne Punkt, ohne Komma, nicht aufzuhalten wie eine Lawine, aber dieses Mal verstand Hei nicht einmal, was sie sagte. Er war simpel nicht fähig, all das aufzunehmen, und als die Minuten weiterhin mit Geplapper vertrödelt wurden, zeigte sich irgendwann tatsächlich das erste Mal seit langer Zeit ein wirklich, wirklich genervter Ausdruck auf dem Gesicht des Tatsumakis. "Weib, komm' zur Sache, verdammt. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.", knurrte er, und Yamada-san verstummte abrupt, schien den Tatsumaki das erste Mal richtig zu betrachten. "Meine Güte, Tatsumaki-kun, wie siehst du denn aus? Hast du nicht geschlafen?" Sogar die bemerkte es? Vielleicht sollte er doch nach Hause gehen... kurz schien die Hausfrau zu überlegen, sah dann zu Mari und zog vorwurfsvoll eine Augenbraue hoch. "Was hast du mit ihm gemacht?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Kein Job ohne VDJ. Aber wozu sollte man sich mit den unwichtigen Nebenfiguren abgeben, wenn man auch gleich bei einer Vorsitzenden persönlich eingeladen werden konnte? Gute Frage, gab es eigentlich noch höhere Tiere in diesem Verein als die skurrile Yamada-san? Sie hatte schließlich auch das Treffen der alten Weiber 'moderiert' und 'durch das Programm geführt'. Die Hyuuga jedenfalls identifizierte das vor ihr stehende Haus sofort als jenes der Hundedame, warf einen Blick über die Schulter, um die Reaktion des Tatsumaki ausmachen zu können. Wenn das Mädchen bereits schockiert war, dann würde er doch sicherlich durchdrehen. Komisch, dass nichts dergleichen zuzutreffen schien. Ach nein, normal. Dem Jungen ging es ja alles andere als gut und selbst, wenn er versucht hatte, die Geschichte herunterzuspielen, völlig blind war Mari nicht – auch ohne Byakugan. Ihr Kollege konzentrierte sich nicht, verlor regelmäßig die Haltung und sah kaum auf, von einem Blick in die Sonne wollten wir gar nicht erst anfangen. Vorerst wurde es nicht mehr angesprochen, denn Hei hatte anscheinend kein Verlangen danach, die volle Wahrheit von sich aus zu sagen und ein Mensch, der bei solch einer Angelegenheit nachbohrte, war die Braunhaarige wirklich nicht. War auch nicht nötig, denn alle relevanten Informationen konnte sie sich auch so aus dem Bild herausholen, welches der Schwarzhaarige ihr bot. Er tat so, als sei er zu großen Leistungen fähig, doch alleine dies auszusprechen, kostete ihn alles an Kraft. Ihm ging es wirklich schlecht. An der Tür angekommen hatte die Hyuuga noch überlegt, ob sie explizit erwähnen sollte, wo sie denn waren – allerdings riss da bereits die Tür auf und die allseits bekannte Yamada-san grinste die beiden Ge'nin an, packte Hei am Handgelenk und zog ihn zu sich hinein. Sehr gut! Sie hatte dazugelernt! Erst gucken, dann ziehen. Die Arme aus der Verschränkung gelöst trat Mari ebenfalls in den Schatten des Gebäudes ein, bemerkte, wie Yamada-san sogleich die Tür schloss und damit die letzte Fluchtmöglichkeit für unseren kranken Suna-Nin zerstörte. „Tatsumaki-kun, endlich bist du da und auch du, Hyuuga-san, das freut mich, habe ich doch betont, dass diese Aufgabe dringend und ohne große Verzögerung erledigt werden muss und ich dafür nur die besten Shinobi haben möchte, ja, also der Keller, ich dachte, ihr wärt dafür besonders geeignet, schließlich wart ihr schon einmal dort gewesen, haha, ja, also das mit Scrubbles damals und der Ratte, ihr wisst was ich meine, schlimmes Tier, ich hatte solch eine Angst, aber ihr habt das ja alles unter Kontrolle gebracht und dann konnte sogar ich mich wieder trauen mein eigenes Untergeschoss zu betreten [...]“ Viel Reden, eine Sache. Aber einen Wasserfall loslassen, wenn Hei sowieso krankheitsbedingt von schlechter Laune gezeichnet war, sehr gefährlich. Die Braunhaarige hatte ihre Hände in die Hosentaschen wandern lassen, wechselte mal von Yamada-san zu dem Suna-Nin. Spätestens jetzt wusste er, in welchem Haushalt sie gelandet waren. Schon wieder. Dieser Verein der Schreckschrauben hatte wirklich einen Narren an dem Wüstenjungen gefressen, das war unglaublich. Jedenfalls tat ihm dieses viele Sprechen mit der schrillen Stimme bei seinen 'wenigen Kopfschmerzen' nicht gut. Die alte Dame war gerade dabei zu erzählen, was mit ihrem Hund nach dem Rattenangriff noch so alles geschehen war, da unterbrach Hei sie barsch. Oho, ein ganz anderer Ton, den der junge Mann da anschlug. Die Hyuuga konnte verstehen, dass er diesen ewigen Angriff auf seinen Hörsinn nicht aushielt, aber wenn schlechte Laune in der Luft lag, machte dies eine gute Zusammenarbeit immer zunehmend schwerer. Und da rechnete Frau damit, dass die Auftraggeberin sich eventuell über diesen ungehobelten Ton beschweren würde, doch da lag sie völlig falsch. Nein, jetzt wurde auch noch bei der Kunoichi die Schuld für diese Stimmung gesucht! Und in welchem Zusammenhang, einfach absurd. Die Mundwinkel hoben sich, der Blick der weißen Augen legte sich auf die Dame, dabei löste sich eine Hand aus der Tasche. „Ich habe ihm sicherlich nicht den Schlaf geraubt, falls sie etwas in dieser Richtung andeuten wollten.“ Andere wären vor Scham rot angelaufen. Mari? Überhaupt nicht, weil es einfach völlig irrsinnig war. „Es geht ihm einfach nicht gut, doch wir sind nicht hier, um über den Gesundheitszustand Tatsumaki-kuns zu sprechen, sondern um uns um ihren Keller zu kümmern. Daher wäre ich dafür, dass sie uns dorthin gehen lassen.“ Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, verneigte sie sich ein Stückchen vor Yamada-san und ergänzte in dem freundlichsten Ton, den sie aufbringen konnte „Sie haben uns schließlich herbestellt, nur deshalb ist Tatsumaki-kun hier und nicht Zuhause, um sich auszukurieren. Doch wenn wir einfach unsere Arbeit erledigen können, kann er sich später erholen. Das ist doch auch in ihrem Sinne.“ Circa fünf Sekunden später hatte die Schachtel verarbeitet, was sie zu hören bekommen hatte, Gewissensbisse machten sich auf dem bereits leicht faltigen Gesicht erkennbar, als sie erneut zu dem Jungen mit den eisblauen Augen sah. Weil sie diesen Job in Auftrag gegeben hatte, konnte der Schwarzhaarige sich nicht auskurieren?! Nein, da musste sie gegensteuern. „Okay, ihr wisst ja, wo ihr hingehen müsst und ich werde dir einen Tee zubereiten, Tatsumaki-kun, ich habe ganz viele Sorten, der wird sicherlich helfen, der hilft immer.“ Und schon verschwand sie in irgendeinen anderen Raum, aus dem man wenig später Schränke auf- und zuschlagen hören konnte.

Erste Hürde gemeistert, daher atmete Mari tief durch, versteckte wieder beide Hände in den Taschen und ging durch den Flur weiter, der ihrer Erinnerung nach die Tür zum Keller beherbergte. Ob Hei besonders dankbar war oder nicht, bekam sie nicht mehr mit, aber sie achtete in dieser Hinsicht auch nicht weiter auf ihn. Damals war der Durchgang mit Brettern und anderen Möbelstücken versperrt worden, heute konnte die Hyuuga einfach die Türklinke in die Hand nehmen und die Treppe in den Keller offenbaren. Das war so wirklich unkomplizierter. Aber ganz so schnell kamen sie doch nicht aus der Gefahrenzone, denn plötzlich stürmte ein kleiner Köter den Flur entlang, kläffte laut und hell, was sich in dem Kopf des Tatsumaki sicherlich wie Hammerschläge anfühlte. Aber.. das war doch nicht Scrubbles. Viel zu jung, der Hund, der freudig vor den Jugendlichen stehen blieb, nach kurzer Geruchsprobe begann, an dem männlichen Kollegen heraufzuspringen, war vielleicht knapp aus dem Welpenalter heraus. Hatte Yamada-san schon wieder das Haustier gewechselt? „Scrubböööls, Tatsumaki-kun braucht Ruuuuuhe, kommst du wohl her und bist still!~“ Schöner Vorsatz, den die Hausfrau da hatte, nur sorgte ihr Geschrei nicht für die Ruhe, die sie anstrebte. Der Welpe spitzte die Ohren, wartete noch kurz und kam dann dem Befehl nach, huschte in Richtung Küche. Der hatte wieder den gleichen Namen? Innerlich fast ein wenig beunruhigt sah Mari zu Hei, dessen Schädel noch einmal einiges hatte aushalten müssen. „Im Keller gibt es sicherlich nicht solch ein Gebrüll“ Eine kleine Beruhigung, eventuell, wenn der Suna-Nin diese überhaupt noch wahrnahm. Dann machte sie sich auf den Weg in die ewige Dunkelheit – klar, der Lichtschalter funktionierte immer noch nicht.
 

Tatsumaki Hei

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Dankbar schaute Hei zu Mari hinüber, bemerkte dabei zwar nicht, dass sein Blick eher etwas tödliches als nettes hatte - unabsichtlich, aber trotzdem... er war dem Mädchen dankbar, dass sie die Dinge klar stellte. Wer wusste schon, was Yamada-san gedacht hatte? Mal abgesehen davon war es wirklich lächerlich, zu behaupten, Mari hätte Hei um seine Nachtruhe gebracht... wie hätte sie das denn anstellen sollen? Hei versuchte einen Moment sich vorzustellen, wie ihn jemand absichtlich von seinem Schlaf abhalten wollte, aber abgesehen von dem neuerlichen Stechen in seinem Kopf und einem etwas unverständnisvollen Kopfschütteln kam nichts dabei raus. Hei legte einen Finger an seine Schläfe, massierte sie etwas und nickte dann. "Danke, Yamada-san.", murmelte er, folgte Mari durch den Flur, der zu dem Keller führte, den er und sie damals von der 'Ratte' bereinigt hatten. Ha, zurück zu den Wurzeln, oder wie? Der Wüstensohn hatte nichts weiter als ein kleines, müdes Lächeln davon übrig, zu mehr war er nicht wirklich fähig - auch trotz der seltsamen Ironie, die sich ja irgendwie ergab. Glücklicherweise verlangte die Hyuuga nicht auch noch von ihm, vorzugehen - allerdings bahnte sich erst einmal ein weiteres Unheil an. Ein kleiner Hund, eigentlich ziemlich niedlich, jedenfalls objektiv betrachtet, flitzte schwanzwedeln heran und begann zu bellen. In Heis Augen sah das Ganze ein wenig anders aus: Da rauschte eine böse, gemeine Töhle heran, die Augen glühend vor Boshaftigkeit - und dann folgte das Bellen, welches ihn jetzt wirklich zusammenzucken ließ. Jeder einzelne der Geräusche verpasste ihm eine Ohrfeige und einen Fausthieb gleichzeitig, einmal links, einmal rechts, und schnell steckte Hei sich die Finger in die Ohren - mit einem stoischen Gesichtsausdruck. Das sah vielleicht ein wenig albern aus, aber diese Schmerzen musste ja auch niemand sonst ertragen - deshalb zog er es vor, sich ein wenig zu schützen. Das kleine Tier, welches vermutlich überhaupt nichts böses mit seiner kleinen Attacke gemeint hatte, sprang an Hei hoch, wedelte mit dem kleinen Schweif und hechelte fröhlich - gut, er war niedlich. Und jetzt hörte er auch auf zu bellen, was den Wüstensohn dazu veranlasste, dem Hund ein wenig über den Kopf zu kraulen. Hoffentlich behandelte Yamada-san diesen kleinen Racker besser als Scrubbles... moment, was schrie die Hausfrau da durchs Haus? Der Hund hieß auch Scrubbles? "Du hast es nicht gut getroffen, kleiner Freund.", murmelte der Tatsumaki und sah dem Tier hinterher, während er sich wieder ein wenig über die Schläfe rieb. Das Geschrei war auch nicht besser gewesen... leise seufzend wand er sich jetzt wieder Mari zu und lächelte entschuldigend. "Verzeih', dass ich solche Probleme mache.", meinte er leise und nickte, offensichtlich einigermaßen dankbar, dass Mari seine Situation nicht ausnutzte. Wäre ja einfach gewesen, nicht? "Und gut isoliert ist er ja auch. Da kann sie hier so viel herumbrüllen wie sie möchte." Still folgte er dem Mädchen in den dunklen Keller, aber selbst die geöffnete spendete nicht genug Licht und nach einigen Metern waren Mari und er in komplette Dunkelheit gehüllt, die wie ein Mantel über allen Dingen lag. Was für eine... Wohltat. Es war stockfinster und komplett still hier unten - es roch zwar ein wenig muffig, aber das gehörte eben zu diesem Keller dazu - was für den geplagten Kopf des Tatsumaki nur gut sein konnte. Allerdings... wenn er stolperte, dann würde es ihm auch nicht wirklich besser ergehen. Wie gut, dass er sich für etwas wie das Flammenjutsu nicht einmal mehr wirklich konzentrieren musste - einen Moment später flackerte eine kleine Flamme auf seiner Handfläche auf.

Und in dem sanften, leicht flackernden Schein der Flamme - die, offen gestanden, vielleicht nicht ganz so stetig und kräftig war wie sonst, aber auf jeden Fall halten würde - wurde offensichtlich, was für eine gewaltige Aufgabe vor ihnen lag. Mal abgesehen davon, dass Hei in dem Licht noch fertiger aussah als im Tageslicht, weil die Flamme ihr Licht eher von unten auf den Tatsumaki warf - unglücklicher Winkel - hatte Yamada-san offensichtlich den ganzen Kram, den sie letztes Mal zum verrammeln des Kellers benutzt hatte, hier heruntergeworfen, und ein Berg von Möbelstücken und Brettern und alles mögliche lag jetzt schon direkt vor den beiden Genin. Und... sie beide wussten, dass das noch lange nicht alles war. Natürlich sollten sie, jedenfalls vermutete Hei das, nicht den ganzen Keller ausräumen, sondern nur eben den Boden freimachen, ein wenig aufräumen, Unnützes herausschaffen und das war ja auch schon Aufgabe genug. Alles anderes wäre eine C-Rang-Mission gewesen, denn dieser Keller wirkte noch immer - besonders im Schein der Flamme - wie der Vorort zur Hölle oder zumindest wie das Tor zur Unterwelt. Kaum zu glauben, dass Yamada-san hier unten gewesen war, ohne gleich schreiend vor Angst wieder heraufzukommen - aber vielleicht lag der Kram deshalb hier vorne, und nicht irgendwo in dem hinteren Teil des Kellers. "Hm.", machte Hei, und glücklicherweise klang seine immer noch leise Stimme in dieser absoluten Stille schon wieder laut genug. Fast wie immer. "Vielleicht sollten wir uns erst einmal einen Überblick darüber verschaffen, was hier überhaupt alles zu tun ist?", schlug er vor, ignorierte für einen Moment seinen pochenden Schädel. War das so, wenn man sich betrunken hatte? Wenn ja, würde er es nie probieren... nie!
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Es war schon gemein, was man Mari so alles zutraute, oder? Als wäre es ihr völlig egal, dass der Tatsumaki eindeutig von heftigen Schmerzen geplagt wurde, eine Person, die sie – indirekt – seit ihrer Kindheit kannte. Nach außen hin den Eindruck eines stets freundlichen Eisklotzes zu machen, brachte eben auch ein paar Nachteile mit sich, was? Wären es nur ein paar leichte Kopfschmerzen, so wie es Hei betitelt hatte, dann wäre es möglich gewesen, dass die Hyuuga sich dazu entschieden hätte, es auszunutzen. Nur ein wenig, um die eigene Schadenfreude zu nähren. Dies hätte sich vermutlich nicht einmal darauf bezogen, dass sie selbst laute Töne von sich gegeben hätte, sondern eher ein belustigtes Grinsen auf beispielsweise den hinterhältigen Angriff des kleinen Köters. Aber es ging ihm alles andere als gut, mittlerweile machte er sich nicht einmal mehr eine allzu große Mühe, das zu verbergen, sondern entschuldigte sich offen für die Umstände, die er bereitete. Bisher gab es dazu noch keinen Grund, außer vielleicht der barsche Ton auf Yamadas Redeangriff hin vielleicht. Mari tat es daher mit einem Nicken ab, bevor sie sich zusammen mit dem jungen Mann die Treppenstufen hinunter begab – es war stockdüster. Nun gab es zwei Optionen für die Kunoichi mit den weißen Augen. Die Erste war im Prinzip bereits genannt worden, einmal Chakra konzentrieren und das Byakugan aktivieren. Nachteil daran? Es kostete einiges an Kraft und ermöglichte auch nur ihr selbst den Blick durch die Dunkelheit. Daher war die zweite Lösung sicherlich die bessere, vor allem im Hinblick auf Teamwork – ein Begriff, der sogar bei einem so simplen Job angewandt werden konnte. Dieser besagte Plan B machte sich das Katon Chakra zunutze, welches seit der Geburt durch die Chakrabahnen der Braunhaarigen floss. Sie nutzte keine Ninjutsu, zumindest kaum, hatte sich immer mehr für Taijutsu und den direkten Nahkampf interessiert. Aber auch sie war fähig dazu, im Notfall eine Flamme heraufzubeschwören, um wortwörtlich Licht ins Dunkel zu bringen. Der einzige Grund, warum sie bereits jetzt darüber nachdachte, es selbst zu übernehmen und nicht dem Suna-Nin wie immer zu überlassen: der Gesundheitszustand Heis. Er wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte? Naja.. machte sie sich die? Sie wollte einfach, dass der Schwarzhaarige sich ein wenig ausruhen konnte, bevor sein Zustand noch schlechter wurde. Man konnte nicht sagen, dass Mari ihn wirklich als 'Last' während des Auftrages betrachtete.. jedoch glaubte sie nicht, dass er so vollkommen einsatzfähig war. Daher blinzelte sie auch einmal verwundert, als nicht sie, sondern der Tatsumaki sein Chakra dazu benutzte, eine helle Flamme in der Handfläche entstehen zu lassen. Die weißen Äuglein inspizierten kurz das Gesicht des Schwarzhaarigen, jedoch schien die angewandte Technik ihn keinerlei zu beeinflussen. Gut.. dann würde die Hyuuga die von ihm gespendete Helligkeit eben mit benutzen. Was sie somit am Ende der Treppenstufen erkannte, war ein Haufen aus Möbelstücken und Brettern, die lieblos nach unten geworfen worden waren. Moment.. die kamen der Ge'nin doch verdächtig bekannt vor – der Schrank! Er sah immer noch recht schick aus, musste sie gedanklich zugeben, das war doch eindeutig der, der bei ihrem ersten Job die Tür verbarrikadiert hatte. Oh Yamada-san.. musstest du auch noch zusätzliche Arbeit herstellen, indem du die Dinge nach hier unten geworfen hattest? Geräumt konnte man nicht sagen, so durcheinander, wie sie in diesem Durchgang lagen. Genauso wie der ganze restliche verstaubte Schrott...

„Einiges.“ Lautete die Antwort Maris auf den Vorschlag des Tatsumaki hin. Übersicht verschaffen, schön und gut. Aber wahrscheinlich würde das nur dafür sorgen, dass das Mädchen am liebsten die direkte Flucht ergreifen wollen würde. Aber es war auch unfair. Klar, sie hatte damit gerechnet, einen Keller aufräumen zu müssen – aber dann den Yamada-sans? Das unordentlichste, verstaubteste und gefühlt weiträumigste Untergeschoss, in dem sie je gewesen war?! Das konnten die beiden Jugendlichen doch nie im Leben an einem einzigen Tag erledigen, völlig unmöglich. Sowieso, wie konnte eine einzelne Dame so viel Unrat ansammeln? Hatten sie es hier doch hoffentlich mit keinem Messie zu tun... „Ich meine, das wäre vermutlich der beste Plan“, korrigierte die Kunoichi daraufhin ihren etwas zu schnell entkommenen Kommentar, deutete dem Kollegen an, mit der Flamme zu folgen – er war die Lichtquelle – und kletterte mit zwei großen Schritten über die Möbel und Bretter hinweg, um somit weiter ins Innere dieses Kellergewölbes zu kommen. Es hatte sich nichts geändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen waren. Immer noch türmten zu beiden Seiten unzählige Bücherregale, die von Spinnenweben behangen und vom Staub angefressen worden waren. Bücher stapelten sich unordentlich darin, Schriftrollen – sogar die Hausfrau besaß so etwas – und viele, wirklich sehr viele Dekorationsartikel. Schneekugeln, dessen Inneres man durch die dicke Staubschicht gar nicht mehr erkennen konnte, wären da nur ein Beispiel. Auch Spiele, wie Puzzle oder Ninja ärger dich nicht, fanden sich in den Regalen wider. Beinahe wäre Mari bei dem Anblick dieser vielen Dinge über das Bobbycar gefallen, welches einfach Mal quer im Durchgang stand – es war dasselbe wie damals, keinen Zentimeter von der Stelle gerührt – bemerkte es jedoch im letzten Moment und sprang schon fast darüber. Eine andere Ausweichmöglichkeit vor einem Fall hatte es nicht mehr gegeben. „Es ist wirklich viel. Am besten wir erkundigen uns gleich bei Yamada-san, ob sie ein paar Kartons hat. Dort können wir die Bücher, Schriftrollen und den anderen Kram erst einmal reinlegen, um die Regale freizubekommen. Gegen die Staubschichten sollen wir schließlich sicherlich auch zumindest ein bisschen etwas unternehmen.“ Mit dem Finger deutete die Hyuuga jeweils auf das gerade gesehene Bobbycar, zwei große Blumentöpfe und ein großes Gemälde – nur als Repräsentanten für all die anderen Dinge, die hier noch quer im Gang herumflogen. „Das sammeln wir am Besten zuerst in einer Ecke, damit wir nicht mehr Gefahr laufen, darüber zu stolpern. Dann können wir es dort ebenfalls vom Staub befreien und danach ordentlicher neben den Regalen anordnen. Einen Besen sollten wir uns auch noch geben lassen, genauso wie ein Mülleimer, in den der übrig gebliebene Unrat entsorgt werden kann.“ Plötzlich blieb die Braunhaarige stehen, zuckte ein wenig, stemmte dann eine Hand in die Hüfte. „Nicht wirklich..“ Direkt vor ihr lag ein Haufen von verstaubten Schnipseln, quer auf dem Boden verteilt. Ein Blick nach oben offenbarte den umgefallenen Karton, der so nun schon über ein halbes Jahr auf dem Regal lag. Hier hatte sie sich damals vor dem Tatsumaki blamiert, zu einem Zeitpunkt, als sie ihn gerade erst kennengelernt hatte. Dummes Ding. Warum hatte es auch umfallen müssen, nachdem Scrubbles das Regal angestoßen hatte? „Ich hatte nicht gehofft, diesen Kram noch einmal wiederzusehen..“, murmelte sie, hob eine Augenbraue an und schob mit der Fußspitze ein paar der Schnipsel auf dem Boden zur Seite. Man konnte sogar noch den leeren Fleck in der Mitte erkennen, an dem Mari damals gestanden hatte. Es war wirklich rein gar nichts seitdem verändert worden.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Hah! Mari konnte ja tatsächlich manchmal Humor beweisen, der so furztrocken war wie der Keller. Hei schmunzelte leicht - das konnte er gerade so entbehren, ohne, dass sein Kopf rebellierte und meinte, explodieren zu müssen. Es war immer noch so wunderbar still hier unten, jeder Schritt wirbelte ein wenig Staub auf, und der junge Mann musste trotz seiner Eingeschränktheit leise lachen, als die Hyuuga sich korrigierte.. es war doch schön, dass ihr so etwas nun manchmal auch rausrutschte, ohne, dass jede ihrer Aussagen vorher klinisch rein und aussprechbar gemacht wurden. Vorsichtig kletterte der junge Mann der Braunhaarigen hinterher, seufzte leise, als er wirklich jeden der Möbel und Bretter wiedererkannte, den er und seine Kollegin letztes Mal zur Seite räumen mussten, um überhaupt in diesen Keller kommen zu können. Und wieder einmal war der Wüstensohn erstaunt über diese Räumlichkeiten, die so wenig gepflegt wurden wie... ihm fiel leider kein Vergleich ein, aber es war schon einigermaßen krass: Dieser Keller war wie eine Zeitkapsel. Nichts veränderte sich hier, nur der Staub wuchs immer Stückchen um Stückchen höher, und einige Spinnen hatten es sich natürlich auch gemütlich gemacht, weil es hier unten vermutlich keinerlei Gefahr gab. Niemand suchte sie hier unten, also fand sie auch niemand. Gute Strategie der Krabbler, nicht? Beinahe fasziniert von diesem bizzarem Anblick bemerkte Hei plötzlich, dass Mari einen kleinen Hüpfer machte und über ein Bobbycar sprang, welches da mitten im Gang stand - oh, das kannte er ja auch noch. Interessant. Es gab hier eigentlich... alles, wenn man es so betrachtete. Wenn man einen kleinen Flohmarkt veranstalten würde und die Dinge, die man hier finden konnte, veräußern würde - vorrausgesetzt, man putzte ein wenig - würde man ein Vermögen anhäufen können! Als Mari wieder zu sprechen anfing, sah er zu ihr hinüber, legte den Kopf leicht schief, während sie sprach - korrigierte das aber sofort, es versetzte ihm einen Stich. Nein, nicht im Herzen; Im Kopf. "In Ordnung.", antwortete er leise, nickte und lächelte leicht. "Das hört sich gut an." Sie lief ein Stück weiter, und Hei folgte, wie ein braver Gefolgsmann eben. Wie einer, der die Kerze halten musste, damit die Prinzessin den idealen Lichtschein zum lesen hatte. Ein leichtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Tatsumaki, als er bemerkte, wo sie standen, als Mari ihre typische Pose einnahm. Er hatte das Bedürfnis, ihre Hand ein wenig anzustoßen, damit sie ein wenig überrascht wurde.. diese Pose war aber auch zu lustig. Ein leises Kichern entfuhr ihm, und es tat... gar nicht mehr so weh. Das war doch gut - aber im nächsten Moment machte sich sein Kopf wieder bemerkbar und jagte ihm einen rostigen Nagel durch sein Denkorgan. Hei stöhnte leise, rieb sich über die Schläfe, sah wieder zu dem Mädchen. "Ich finde immer noch, dass das keine schlechte Sache war.", befand er und lächelte müde. "Allerdings sahst du danach ein wenig gräulicher aus, das stimmt schon. War allerdings die erste Aktion, die dich in einem etwas anderen Licht erscheinen ließ", gab er zu, schmunzelte leicht und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Langsam wurde es schwer, nicht einzuschlafen, aber das gute war ja, dass sein Kopf ihn eh daran hinderte. Vielleicht war das ja ein Idealzustand... vielleicht würde die Müdigkeit irgendwann vergehen und nur noch die Kopfschmerzen würden bleiben, dann würde er nicht einmal mehr schlafen müssen.

"Hm, gut." Hei sah sich noch einmal um, ging noch ein paar Schritte weiter, dorthin, wo vorher die 'Ratte' ihr Unwesen getrieben hatte. Hier lagen weniger Gegenstände herum, es war nur staubig wie nichts gutes und roch auch nicht besonders gut - hoffentlich lag hier nicht irgendwo noch ein Geschäft von dem alten Scrubbles, den er aus Panik gemacht hatte oder so. Das wär weniger schön... kopfschüttelnd schob er ein paar Dinge in den Regalen zur Seite, sah ein wenig hilflos aus irgendwie - aber er hatte Glück und sogar mehr davon, als er erwartet hätte - da standen zwei alte Öllampen, die, als er sie schüttelte, offensichtlich noch zum Teil gefüllt waren. Schnell entzündete der Suna-nin die beiden Lampen, die vielleicht mal für's Campen oder etwas in der Art gedacht waren, und als sie ihren flackernden Schein endlich verbreiteten, konnte er sein Jutsu auflösen. Eine der Lampen stellte er auf das Regal, vor dem er gerade stand, so dass die Umgebung ein wenig ausgeleuchtet wurde, und tatsächlich wurden wegen der erhöhten Position gleich einige neue Details zu erkennen. Staub, staub, und noch mehr Staub. Müll und Dreck, die Shinobi fahren alles weg, oder wie? Außer an einer Stelle, da schien tatsächlich mal etwas passiert zu sein... seltsam. Aber egal. Hei sah sich mit Mari zusammen einer Aufgabe gegenüber gestellt, die er selbst in seinem besten Zustand als anstrengend empfunden hätte - geschweige denn mit den Kopfschmerzen und der Müdigkeit. Da musste Hei aber durch, das wusste er; Das war er dem Mädchen an seiner Seite schuldig. Seufzend sah er sich noch einmal um, strich sich durch die pechschwarzen Haare. "Ich werde kurz nach oben gehen und Yamada-san bitten, uns die Dinge zu geben.", bot er an, huschte dann, natürlich nach wie vor von Kopfschmerzen geplagt, aber ein wenig abgelenkt, nach oben. Es war nicht schlecht, etwas zu tun zu haben, so konnte er sich auf etwas anderes konzentrieren als diesen zerreißenden Schmerz.
Überspringen wir den Teil mit Yamada-san: Es sei nur gesagt, dass es für Hei eine schmerzhafte und lange Prozedur war - "Oh, Tatsumaki-san, da bist du ja, seid ihr etwa schon fertig, nein, das kann ja nicht sein, hier ich habe dir einen Tee gemacht, vielleicht geht es dir dann ja ein wenig besser, wo ist Hyuuga-san, ich denke, sie sollte auch eine Pause machen..." und so weiter - bis er endlich mit einem Handfeger, einem Staubsauger, einem Mülleimer und einem etwas verzerrten Gesichtsausdruck wiederkam, sie abstellte, einen weiteren Gang machte und mit einigen Kartons und einer weiteren Lampe zurückkam. "Das war alles, was sie entbehren konnte.", fasste Hei den vermutlich stattgefundenen Redeschwall zusammen und lächelte ergeben. "Gut, dann wollen wir mal.", fuhr er fort, mit allem Elan, den er aufbringen konnte, und machte sich auf der Suche nach einer Steckdose, die er schließlich auch fand - irgendwo an der Wand, unter einer zentimeterdicken Schicht aus Staub vergraben. Seufzend verband er das Gerät mit dem Stromnetz, schaltete es ein - und sofort wieder aus, als sein Kopf rebellierte. Als wäre es eine eklige, fette, große und giftige Spinne, sah er den Sauger an, seufzte dann leise. "Also, womit fangen wir an?"
 

Hyuuga Mari

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Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Im Prinzip konnte man auf die Situation bezogen Hei einsetzen, nur, dass er nicht sprach und auch nicht unbedingt zu erkennen gab, dass weiterführend das, was er mit dem Licht an die Bildoberfläche befördert hatte, wirklich in die Rubrik 'gut' eingeordnet werden konnte. Seine gefundenen Öllampen – was Mari übrigens mit unterdrückter Neugier beobachtet hatte – erleuchteten schon bald ein angemessenes Stück des Kellers und gaben eigentlich nur eins zu erkennen: weitere Staubschichten, die sich wie eine kaum zu meisternde Aufgabe vor den Ge'nin türmten. Wirklich, hätte man für diesen Kram nicht irgendwelche Putzfrauen engagieren können? So böse das auch klang, die Hyuuga hatte einfach wenig Lust, sich den kommenden Nachmittag mit dieser verhassten Unordnung herumschlagen zu müssen, war sie doch erstens aus ganz anderen Gründen eine Kunoichi geworden und zweitens es auch spezielle Personen gab, die gerade mit solchen Aufgaben ihr Geld verdienten. Yamada-san hatte bisher immer gut bezahlt, gab doch genügend, die da voller Freude dieses Kellergewölbe von jedwedem Müll und Dreck befreit hätten. Menschen, die nicht bereits mit diesem Haus vorbelastet waren. Aber nein, ganz vergessen, das war ja nicht möglich, denn hier ging es weniger darum, dass der Job perfekt erledigt wurde, sondern vermutlich um das Gefühl der Hausfrau, den Tatsumaki im Hause zu haben. Wollte sie ihn sehen, musste sie nur ein paar Treppenstufen hinabsteigen, mehr war nicht nötig, um ihren 'Gelüsten' nachzukommen. Die weißen Äuglein der Braunhaarigen wirkten in der Dunkelheit kurzzeitig etwas abwesend, erst die Stimme ihres Kollegen beförderte sie wieder in das Hier und Jetzt, weshalb sie einmal blinzelte, dann wieder sanft lächelte und nickte. Erst im Nachhinein, als Hei bereits fast die Treppe erreicht hatte, kamen ihr ein paar kritische Gedanken. War es so klug gewesen, dass ausgerechnet der Suna-Nin sich dafür angeboten hatte, bei der Anführerin von VDJ nach den Sachen zu fragen? Er hatte Kopfschmerzen, Schlafmangel, unterdrückte schlechte Laune und war ein Opfer von Yamada-sans Begeisterung. Bereits als sie das Haus betreten hatten, war der Schwarzhaarigen durch seine schroffe Art aufgefallen, was Mari nicht unbedingt befürwortet hatte. Nicht, dass er gleich erneut von der Blonden beschlagnahmt wurde und nachher wieder in die unfreundliche Bahn abrutschte. Die Ge'nin glaubte zwar nicht, dass es weiter als das gehen würde, dennoch musste man es doch nicht darauf ankommen lassen, oder? Lautstark stieß die Hyuuga den Atem aus, schloss die Lider einen Moment, sie war ohnehin alleine. Jetzt war es sowieso zu spät, der Junge war bereits nach oben verschwunden und die Kunoichi befürchtete fast, nun mindestens zwei Stunden auf ihn warten zu müssen. Sie nutzte die Zeit, um sich ein paar der Bücher näher anzusehen, wirbelte gleich beim ersten Ergriffenen eine Staubwolke auf, die ihr einen kurzen Hustenanfall aus der Kehle holte. Mit der Hand strich Mari den Titel frei und musste mittlerweile schon amüsiert grinsen. Hunde. Warum hatte sie damit nicht sowieso schon gerechnet?

Eine geraume Zeit später tauchte der Teamkollege tatsächlich wieder auf, er sah etwas zerknirscht aus, doch ansonsten noch alles an einem Stück. Das war doch schon einmal ein gutes Zeichen. Der Mülleimer würde sicherlich einige Male entleert werden müssen, der fasste nie im Leben genug für den Schund, der hier herumflog. Handfeger, okay, damit konnte man die Ecken besser erreichen. Recht zufrieden stimmte die 15-Jährige der Anblick des Staubsaugers. Sobald der Boden freigeräumt war, würde dieses Wunderwerk der Technik einen Haufen an Arbeit abnehmen. Der Fortschritt macht's möglich. Der Tatsumaki lies es sich nicht lange nehmen, den Staubschlucker auf Funktion zu testen, suchte nach der erstbesten Steckdose, verband es mit dem Stromnetz – und bereute seinen Entschluss offensichtlich kaum eine Sekunde später. Staubsauger? Gut. Staubsauger plus Kopfschmerzen? Weniger gut. „Die Regale leer räumen. Alles, was noch brauchbar ist, in die Kartons und danach räumen wir den Boden ebenfalls frei. Dann überall den Staub und Dreck entfernen, bevor die Regale wieder aufgefüllt werden.“ Und gedanklich ergänzte sie Das dauert mindestens zwanzig Stunden. Der Staubsauger wurde fürs Erste also links liegen gelassen, die ersten Kartons aufgebaut und mit verschiedensten Dingen vollgestopft. Wie bereits aufgezählt, Spiele, Puzzle, Bücher, Schneekugeln, eigentlich noch brauchbare Girlanden... unnötig, alles Weitere einzeln aufzuzählen. Bereits das nahm einen gute Menge Zeit in Anspruch, denn wenn es bereits zu Beginn nach viel ausgesehen hatte, so merkten die Hyuuga erst jetzt, wie viel Kram in Wirklichkeit noch so in die hinteren Reihen der Regale gestopft worden war. Wäre es nur nach ihr gegangen, hätte hier gerade eine radikale Säuberung stattfinden können: Alles wegwerfen, ohne Wenn und Aber. Nur leider wohnte nicht sie hier (oder glücklicherweise), sondern Yamada-san, die die Dinge in ihrem Keller zwar seit Jahrzehnten nicht mehr angeblickt hatte, doch die Braunhaarige hätte sonst etwas verwettet, dass sie dennoch am Boden zerstört wäre, wenn irgendetwas ihrer Meinung nach noch 'eventuell zu gebrauchendes' einfach in den Müll entsorgt werden würde. Also hieß es, gegen die Prinzipien der Hyuuga einfach aussortieren, was auch noch die nächsten zwanzig Jahre hier unten aufs Neue verstauben durfte und was nicht. Als diese erste Hürde genommen worden war, stand neben der Treppe zum Obergeschoss ein Stapel an gefüllten Kartons, die nachher alle wieder ausgepackt werden durften. Freude! … nicht wirklich.

„Also...“ Mari entsorgte beiläufig ein bisschen Staub aus den Haaren, die aus ihrem Zopf heraussahen, strich sich besagte Strähne dann hinters Ohr und wandte sich an Hei. „Ich werde hier sicherlich nicht mit einem nassen Tuch die Regale abwischen. Reicht, wenn wir mit dem Handfeger ein wenig darüber putzen. Das, was dabei zu Boden fällt, kann danach der Staubsauger erledigen. Da hältst du dir dann besser die Ohren zu.“ Sie lächelte sanft, zeigte gerade wirklich nicht den Hauch von Schadenfreude. War also ausnahmsweise ein ernst gemeinter Tipp gewesen, den der Suna-Nin besser befolgen sollte. Sie schnappte sich den Handfeger und begann mit ihrer Arbeit, bemerkte dann, dass mit nur einem Handfeger der Kollege nichts zu tun hatte. Da er nicht auf der Höhe war, vielleicht besser, doch bevor er etwas sagte – keine Ahnung, ob der Tatsumaki glücklich oder unglücklich darüber gewesen wäre, nur an der Seite stehen zu müssen – winkte sie noch kurz in die Richtung der Kartons. „Du kannst schon einmal anfangen, den Kleinkram vom Staub zu befreien. Dann haben wir das auch erledigt.“ Dann machte sie sich endgültig an dem ersten Regal zu schaffen. Die nächste halbe Stunde verging auf diese Art und Weise, fast bei jedem Fach musste die Hyuuga erneut zum Mülleimer laufen, denn es war einfach zu viel Staub auf einmal. Schnell machte sie es sich einfacher und nahm das Entsorgungsmittel einfach direkt mit zu ihrem Arbeitsplatz. Diese Arbeit war wirklich nicht das, wofür die 15-Jährige geschaffen war, ihre Laune sank allmählich und sie kam sich vor wie eine dahergelaufene Putze. Nicht einmal Zuhause hatte sie jemals auf diese Art und Weise aufräumen müssen – das grenzte schon fast an Ekel. Aber huch? Das eine Regal hatte aber vergleichsweise wirklich erstaunlich wenig Staub angesammelt. Verwundert stoppte Mari in ihrer Tätigkeit, runzelte ein wenig die Stirn, als auch die restlichen Fächer fast keinen Staub aufwiesen. Aber wenn sie darüber nachdachte.. hier hatte auch als Einziges kein Kleinvieh gelegen, das in die Kartons hatte geräumt werden müssen. Das Regal war einfach nur leer gewesen... hm.. Die weißen Äuglein huschten zur Seite des Regals und nahmen ein kleines Stückchen Holz wahr, das sich von der sonst steinernen Wand abhob. Das sah doch aus wie der Rahmen einer Tür.. aber hinter einem Regal? „Tatsumaki-kun. Ist der Keller etwa noch größer?“, teilte sie Hei ihre Erkenntnis indirekt mit. Wenn er kam, würde er schon sehen, von was sie sprach.
 

Tatsumaki Hei

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Sisyphosarbeit. Das war vermutlich der beste Ausdruck für das, was sie hier veranstalten sollten; Es war wirklich wie einen Stein einen Berg heraufrollen, der aber, kurz bevor sie an der Spitze waren, wieder herunterrollte. Genau an diesem Zeitpunkt müssten er und Mari wieder herunterrennen und den Stein noch einmal nach oben schieben... so jedenfalls fühlte es sich für Hei an, der die verdammten Kopfschmerzen einfach nicht unter Kontrolle bekam, langsam aber wenigstens seinen Schlafmangel vergaß. Irgendwie war er nicht mehr müde, sein Kopf fühlte sich - abgesehen von der Schmerzen - ganz leicht an und so, als könnte er auch noch die folgende Nacht einfach durchmachen. War anscheinend doch nicht so wichtig wie immer gedacht, oder wie? Schlafen, völlig überbewertet. Der junge Mann fragte sich während der glücklicherweise intellektuell nicht wirklich anspruchsvollen Arbeit, wieso wohl zwei Ninja für so eine Aufgabe herangezogen wurden. Gut, selbst professionelle Putzkräfte würden vermutlich das Grauen bekommen, wenn sie diesen Keller auch nur ansahen, aber Shinobi waren doch eigentlich nicht unbedingt dafür bekannt, die besten Putzkräfte zu sein... oder? Naja, den Dreck räumten sie ja - im übertragenden Sinne - immer weg. Außerdem schien Yamada-san diese Ausgabe ja nicht einmal im Geringsten zu stören - woher bekam sie bloß dieses ganze Geld? Und auch die VDJ... da ging doch irgendwas nicht mit rechten Dingen zu. So eine Art Alte-Leute-Mafia? Der Schwarzhaarige erwischte sich schon wieder bei völlig unnötigen Gedankengängen, die ihn nur noch mehr Schmerzen zufügten - sich der Arbeit hinzugeben wäre hier vermutlich sehr viel einfacher, also stellte Hei auf Autopilot. Er sagte kein Wort und machte einfach seine Arbeit; dachte möglichst wenig nach und räumte nur, schob, hievte und verpackte, wie es sich eben gehörte, wenn man einen Saustall - pardon, Keller - aufräumen musste. Irgendwie war es schon eine dumme Arbeit, nicht? Und er konnte Mari nicht einmal ein wenig unterhalten. Nun, das Mädchen war vermutlich glücklich, dass er mal den Mund hielt. In einem unachtsamen Moment entschlüpfte dem jungen Mann doch ein Gähnen, aber es war nur klein und kaum zu beachten, vor allen Dingen, weil er sich ja mit einem Mal nicht einmal mehr so müde fühlte... trotz der seltsamen Atmosphäre hier unten, die wegen dem Licht durch das Feuer und wegen dem Staub, Gerümpel und Dreck zwischen gemütlich und absolut zum Wegrennen schwankte. Schließlich hatten sie tatsächlich sowas wie den ersten Arbeitsschritt geschafft, was Hei beinahe wunderte, als er den gedanklichen Autopiloten abschaltete und zum Stillstand kam, als es einen Moment daran ging, den gewaltigen Stapel Kartons anzusehen, der den Tatsumaki locker überragte. Als die Hyuuga mit einem Mal wieder das Wort erhob, sah Hei ein wenig verwundert - wieso eigentlich? - zu ihr hinüber, schwieg aber noch, schmunzelte allerdings leicht darüber, dass das Mädchen sich erst einmal wieder ein wenig hübsch machte... war doch vermutlich sowieso für die Katz', sozusagen. Hier gab es mehr Staub, als in ganz Jôsei zusammen, darauf hätte Hei wahrscheinlich sogar Wetten abgeschlossen. Auch die weißen Augen der Genin blitzten nicht wirklich vor Begeisterung, sie sah eher ein wenig... nun, um es einfach zu sagen: wenig begeistert aus. "Hm.", machte Hei, nickte, hätte ich innerlich beinahe vorgenommen, sich nicht gegen den Lärm des Gerätes zu schützen. Wie hätte das bitte ausgesehen? Ein Mädchen saugte, während ein Kerl daneben stand und sich die Ohren zuhielt. Allerdings erkannte Hei, dass Mari vermutlich Recht hatte - seine Kopfschmerzen würden sich nicht freiwillig verabschieden, nur, weil er es nicht besonders männlich fand, sich so aus dem Tun herauszuhalten. Noch dazu überzeugte ihn - sozusagen - auch die Ernsthaftigkeit des Mädchens. Keine Schadenfreude? Hm, dann machte sie sich vielleicht wirklich so etwas wie Sorgen. Gut, dann würde er seine Ohren eben schützen... Hei nickte. "Gut, in Ordnung.", antwortete er auf die Aufgabenteilung und vegab sich zu den Kartons - in denen sich so viele Bücher, Krimskrams, Spielsachen und einfach nur... Dinge und Kram befand, wie er beinahe noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Eine Frau der Superlative, diese Yamada-san... im absolut negativstem Sinne.

Eine halbe Stunde vorgespult: Hei hatte wieder, wie zuvor, die Methode vorgezogen, bei der er einfach nicht dachte, sondern nur tat. Es wäre vielleicht wirklich gut gewesen, Handschuhe anzuziehen... Ihm war allerdings nicht so unwohl bei der Sache, wie Mari. Natürlich, es war keine schöne Aufgabe. Aber hier ging es simpel darum, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und deshalb beschwerte sich Hei nicht - das einzige, was ihn störte, war Yamada-san. Wieso kam es ihm vor, als seien... recht viele der bisherigen Aufgaben zwischen den Missionen von dieser Frau angezettelt worden? Hatte sie sich irgendwie in die Dorfleitung eingekauft? Viele Fragen, keine Antworten. Nicht denken!, ermahnte sich der junge Mann zum hundertsten Mal, wurde dann allerdings in seinem Mantra unterbrochen und blickte verwundert zu Mari. Hatte sie etwas gesagt? Jetzt musste er sein Hirn doch noch einmal anstrengend... und sofort durchzuckte seine Hirnwindungen dieser nervige Schmerz, allerdings fiel ihm wieder an, was das Mädchen gesagt hatte. "Was?", murmelte er unmotiviert, erhob sich von dem einen Karton, auf dem er Platz genommen hatte, nachdem er ihn fertig gehabt hatte - es fehlte ja nicht mehr viel, da hatte er im Sitzen besser arbeiten können. Warum stehen, wenn man auch sitzen konnte? Als er zu der Hyuuga trat und sie einen Moment musterte, schien sich wenigstens sein Blick wieder normalisiert zu haben - ohne die ganzen Eindrücke von draußen war dieser gehetzte Ausdruck nicht mehr da. "Woher soll ich...", fing er an, sah dann zu der Stelle, die das Mädchen einen Moment vorher betrachtet hatte. "Was zur... davon war aber nicht die Rede.", murmelte er wieder leise, drückte von der Seite gegen das Regal - aber es rührte sich nichts. Jetzt drückte Hei noch einmal fester - und plötzlich kam Bewegung in die Sache. Das Regal glitt wie von selbst ein Stück zur Seite und gab tatsächlich eine hölzerne Tür frei, die nach innen aufschwang. Schien alles ein Mechanismus zu sein... sehr merkwürdig. Nachdenklich sah Hei Mari einen Moment lang in die Augen, fragte sich, ob sie der Meinung war, dass sie das hier ignorieren sollten oder nicht. Nachgucken - ja, nein? Jedenfalls schien sie nicht unbedingt dagegen zu sein. "Nun..." Heis leise Stimme schein leicht amüsiert zu sein. "Sie wird mir vermutlich nicht böse sein." Mit diesen Worten holte er sich die eine Lampe vom Regal und ging in den Raum, der deutlich kleiner war, als der Keller - aber umso sauberer. Damit konnte man nicht aufgeräumt sagen, nein - aber sauber war er seltsamerweise. Alles voller Akten und Blätter, zusammengetackerte Papiere und Ordnern und einem Regal, in der sich kleine Schächtelchen türmten - mit dem goldenen Schriftzug 'VDJ' darauf. Das absolute Highlight des beinahe hermetisch abgeriegelten Zimmers aber war eine große Pinnwand, auf der sich FOtos befanden. Jede Menge Fotos. Dort sah man... viele junger Männer, von denen Hei die meisten nicht kannte. Zwei allerdings konnte er erkennen: Einmal Sato Yuuta, mit dem sie letztens einen Job gemacht hatten - und sich selbst. Von dem Tatsumaki waren deutlich mehr Bilder an der Pinnwand zu sehen, und eines davon sogar aus dem Kellnern-Job... ohne Hemd. Hei runzelte die Stirn, stellte die Lampe auf dem Schreibtisch ab - und betrachtete die Bilder. Er... wusste nicht wirklich, was er denken sollte - war das... Wut? Fassungslosigkeit? Belustigung, weil es so herrlich absurd war, dass er beinahe Lust bekam, dieses ganze Haus niederzubrennen? Eine Augenbraue des jungen Mannes zuckte, aber noch hielt er sich zurück - ohne etwas zu sagen nahm er einen Ordner, der mit 'Bilder VDJ-Versammlungen' beschriftet war, und öffnete ihn. Und... wie er befürchtet hatte, keine Bilder von alten Frauen oder fröhlichen Tante. Er, die Kellner, die Kellnerinnen - oh, und einmal Mari, natürlich war es die Szene, in der ihr Rock hochgerutscht war. Der Wüstensohn legte sich eine Hand an die Stirn, als seine Kopfschmerzenmit aller Macht zurückkamen und stöhnte leise, ließ den Ordner ohne Acht auf den Schreibtisch fallen. Irgendwie... brannte bei ihm gerade eine Sicherung durch, und das ganze wurde nicht besser, als er auf dem Tisch Formulare sah, die für die Anfrage für Jobs bei der Dorfverwaltung nötig waren. Alle schon ausgefüllt. Immer mit der Bitte, ihn bitte zu schicken. Und, wenn es nicht anders möglich wäre, auch Mari. Wie viele Jobs hatten diese verrückten Weibsstücke eigentlich noch 'geplant'? Das war doch... Hei richtete sich auf, und formte einige Handzeichen, und als er mit dem Katon-Zeichen abschloss, schien er ziemlich kurz davor, das alles hier einfach abzufackeln.
 
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Hyuuga Mari

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Das war alles äußerst suspekt. Nachdenklich musterte Mari noch ein Weilchen dieses Stückchen Türrahmen, genauer gesagt bis zu dem Zeitpunkt, als der verehrte Teamkollege sich von seinem Karton erhoben und zu ihr bewegt hatte. Seine Kopfschmerzen störten ihn mit Sicherheit immer noch, weshalb die Aussicht auf zusätzliche Arbeit nicht gut bei ihm aufstieß. Noch mehr Keller von Müll und Staub zu befreien? Eigentlich hatten die Ge'nin mit den bisher gesehenen Räumlichkeiten alle Hände voll zu tun, das würde sich noch gen Abend ziehen. Sollte hinter dieser versteckten – warum eigentlich? – Tür ein weiterer Raum derselben Größe zu finden sein, dann war eins klar: Die Ninja durften gleich morgen früh erneut bei Yamada-san aufschlagen, denn dann war das hier gar nicht an einem Nachmittag zu schaffen. Ach was, am besten gerade durcharbeiten – bei Hei machte das sowieso keinen allzu großen Unterschied mehr. Was diesen anging: Der inspizierte ebenfalls kurzzeitig die Wand – oder eher die hölzerne Unterbrechung – und begann nach einem wenig erfreuten Kommentar von der Seite gegen das Regal zu drücken. Naja, der Suna-Nin war nicht der Stärkste, daher bewegte sich das Möbelstück zuerst keinen Zentimeter. Wie schwach war er, dass er es nicht einmal bewerkstelligte, ein leeres Regal zu verschieben? Mari sollte ihm vielleicht helfen. Sie machte bereits einen Schritt auf ihn zu, doch – oh Überraschung – es bewegte sich tatsächlich endlich. Wie von Zauberei, ohne dass der Schwarzhaarige weiter etwas machen musste, rutschte das hölzerne Stück zur Seite, es klackte verdächtig und die dahinter freigelegte Tür schwang auf, es fehlten nur noch die Worte 'Willkommen, bitte treten sie doch ein'. Eine viel größere Einladung, dieser äußerst mysteriösen Sache auf den Grund zu gehen, würden sie sicherlich nicht mehr bekommen. Die Augenbraue der Hyuuga zuckte, dann fing sie den fragenden Blick Heis auf, war jedoch genauso ratlos wie er. Rein prinzipiell hätten sie Yamada-san fragen müssen, bevor sie einfach so andere Räume betraten. Ob es eben zur Aufgabe gehörte oder nicht. Aber da war auch diese verdammte Neugier, warum eine zumindest danach scheinende Geheimtür in dem Keller einer einfachen Hausfrau zu finden war. Mari wiegte also den Kopf ein Stückchen zur Seite, zuckte mit den Schultern. Das reichte dem Tatsumaki, eine kleine Erkundungstour zu starten, derer sich die Kunoichi nach einem letzten Blick in den bekannten Teil des Kellers anschloss. Irgendwo war sie eben nicht nur ein Ninja, sondern auch ein neugieriger Teenager. Eine nicht zu ändernde Tatsache.

Drinnen angekommen weiteten sich die weißen Äuglein über das normale Maß hinweg. Die sonst auch einmal leicht geschlossenen Lider wurden bis zum Anschlag hochgezogen – zumindest im ersten Moment – als Mari sich umringt von einem Haufen Akten, Ordnern, Schachteln und Bildern wiederfand. Die Aufschrift 'VDJ' offenbarte, dass die Ge'nin hier mitten in einem.. ja, was eigentlich? Versammlungsraum? Quartier? des Vereins der alten Schachteln gelandet waren. Das Einzige, was gerade fehlte, war die versteckte Kamera und der Ausruf 'Reingelegt!' bevor sie und ihr Kollege nächste Woche in irgendeiner Fernsehsendung auftauchen würden, damit sich ein jeder Bewohner und Besitzer eines TV-Gerätes über ihre fassungslosen Gesichter belustigen konnte. Die Braunhaarige war von diesen Dingen hier nicht so direkt betroffen wie Hei, das war ihr auch klar, dennoch war sie einfach nur fassungslos, was sie hier allem Anschein nach vorgefunden hatten. Ihre Füße trugen sie fast automatisch zu der Pinnwand, von der sie schroff ein Bild des Suna-Nin herunterriss und darauf starrte. Das stammte vom Schafsjob, als sie die Tiere gerade auf die Weide geführt hatten. Waren die alten Damen bereits auf den Tatsumaki aufmerksam geworden, bevor sie ihm ihre Identität offenbart hatten? Dieser Fund sprach eindeutig dafür. Auch Yuuta war auf der Pinnwand vorzufinden und war das.. Moment, da hing doch das Bild eines Cousins von ihr! Einer von den vielen, die sie zumindest vom Sehen her kannte, sogar irgendwann einmal ein paar Worte mit ihm ausgetauscht hatte. Nicht einmal der ruhmreiche Clan der Hyuuga war von VDJ verschont geblieben, das ging doch immer mehr ins Abstoßende. Die weißen Äuglein musterten mit einem Seitenblick den Wüstenjungen, der mittlerweile einen Ordner in Händen hielt, von dem Mari den genauen Inhalt nicht wusste, nur erahnen konnte. Besser so, das Bild von ihrem hochgezogenen Rock hätte ihr sicherlich nicht gefallen. Hei hatte nichts gesagt, seit sie diesen Raum gefunden hatten, dabei musste in ihm doch das reinste Chaos an Gefühlen herrschen. Als wäre man in jeder Lebenslage, egal welcher, verfolgt und abgelichtet worden. Das Mädchen fühlte sich wirklich sprachlos, weshalb sie zuerst weiterhin kommentarlos ein Formular begutachtete, auf dem ein neuer zu erledigender Job stand. Einen Garten von Unkraut befreien, mit der Bitte, dass der Suna-Nin dies wegen seiner bisher exzellenten Leistungen machen könnte. Und da gab es noch eine Unzahl mehr von diesen Aufträgen. Die Hyuuga holte Luft, wollte die Stille endlich unterbrechen und wandte sich Hei zu, doch als ihre Lider sich wieder hoben, sah sie nur noch eines – das Fingerzeichen für Katon. Das kannte sie nur zu gut von sich selbst, der Schwarzhaarige hatte doch nicht tatsächlich vor, das hier in Brand zu setzen! Der hatte doch.. - keine Zeit zum Nachdenken, zuerst musste die Taijutsuka diesen Vollidioten aufhalten. Sie schoss das Stückchen zu ihm nach vorne, tauchte vor ihm auf, schlug mit der linken Hand seine Finger auseinander und holte direkt danach – es war einfach eine eingeschulte Schlagabfolge – mit der flachen rechten Hand Richtung Brustkorb aus. Dadurch versetzte sie dem Tatsumaki einen ordentlichen Stoß, der ihn gegen das hinter ihm liegende Regal donnern lies. Zu kräftig? Ja, allerdings hatte die Braunhaarige einfach keine Zeit mehr gehabt, um groß darüber nachzudenken, wie sie den jungen Mann vor einem großen Fehler bewahren hatte können. Zumindest war noch so viel Verstand dabei gewesen, dass sie kein Chakra in ihren Stoß gesteckt hatte. Einige Schachteln fielen daraufhin gen Boden, öffneten sich und verteilten neben Bildern weiterer Männer auch neue des Suna-Nin. Mari fasste sich wieder. „Hast du sie noch alle?! Du kannst kein Haus in Brand setzen, damit bringst du nicht nur unsere Akte, sondern viel wichtiger unschuldige Leute in Gefahr!“ Dabei sprach sie nicht von sich selbst oder dem Jungen. Vielleicht nicht einmal von Yamada-san. Doch ihr Haus stand mitten im Wohngebiet, wenn das erst einmal Feuer fing, konnte dieses jederzeit auf unschuldige Nachbargebäude überlaufen. Kopfschmerzen hin oder her, so gut musste sich Hei als Ninja einfach unter Kontrolle haben. Gerade er sollte es am besten wissen – erinnerte man sich an seine Vergangenheit. „Versuch das nicht noch einmal.“ Die weißen Seelenspiegel suchten den direkten Blick mit jenen des Tatsumaki, das war eine wirklich offensichtliche Standpauke gewesen. Kein Lächeln, kein ruhiger Tonfall, eher ein Schock, dass ausgerechnet der Schwarzhaarige so hirnlos handeln konnte. Dabei hatte sie immer gedacht, er wäre eher ein Mensch des Kopfes.. so konnte man sich irren. Doch plötzlich erinnerte sie sich daran, was mit ihr passiert war, während der Mission in Sunagakure. Mit den Cowboys. Jetzt verstand sie, wie Shika und Hei sich gefühlt haben mussten, als ihre Teamleiterin einfach einen kompletten Aussetzer gehabt hatte. Wenn ungünstige Momente aufeinanderprallten, dann kam so etwas einfach.. und dann war man darauf angewiesen, dass die Kollegen einen vor größeren Fehlern bewahrten. Sie sollte ihm also keinen weiteren Vorwurf als ohnehin schon machen. Sie drehte ihm den Rücken zu, widmete sich selbst dem Album, welches gerade beinahe das erste Brandopfer geworden wäre. Nach einer Weile des blättern, zog sie zwischen Zeige- und Mittelfinger eines der Bilder des Schwarzhaarigen hervor, hielt es auf Höhe ihres Kopfes, während sie sich – so, als wäre nichts weiter gewesen – wieder dem Suna-Nin zuwendete. „Wir sagen Yamada-san besser nicht, dass wir das hier gefunden haben. Sollte sie nicht durch den Krach sowieso auf uns aufmerksam geworden sein und gleich in der Tür stehen.“ Kurze Überlegung. Sollte sie das aussprechen, was sowieso schon jeder Anwesende wusste? „Das hier scheint das Herz von VDJ zu sein. Ob es von diesen Plätzen noch mehr in Jôsei gibt? Ich kann mir langsam wirklich nicht mehr vorstellen, dass die Junggebliebenen im legalen Bereich agieren.“ Diese geheim geschossenen Fotos waren sicher Grund genug, gegen die alten Tanten vorzugehen.
 

Tatsumaki Hei

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Oh ja, er war ganz, ganz kurz davor, den ganzen Raum in Flammen aufgehen zu lassen. Und da war es auch egal, dass er darin war, das war eh müßig - vielleicht würden dann wenigstens diese verdammten Kopfschmerzen endlich verschwinden. Die Kopfschmerzen, zu denen sich jetzt nicht nur die Müdigkeit, sondern auch noch schlechte Laune und Wut gesellten, eine wirklich explosive Mischung - die Mari aber offensichtlich schneller als eine solche erkannte, als das letzte Zeichen, das Katon-Zeichen, von dem Tatsumaki geformt wurde. Hei konnte überhaupt nicht so schnell gucken wie das Mädchen zuschlug - erst wurde sein Zeichen auseinander gerissen, dann spürte er einen festen Schlag gegen seine Brust, der ihn zurückschleuderte und gegen ein Regal krachen ließ - eine schmerzhafte Angelegenheit. Der junge Mann konnte sich nicht auf den Beinen halten, wurde von einigen Ordnern am Kopf getroffen, als er jetzt auf dem Boden saß, gegen das Regal gelehnt, Schmerzen im Rücken, im Kopf und in der Brust - das war doch nicht fair. Allerdings verstand Hei sofort, was er beinahe für einen Fehler begangen hätte - und bereute. Allerdings... machte es die Situation nicht besser, und trotz seiner Reue, was die beinahe durchgeführte Extremlösung anging, änderte sich nicht die Wut und Fassungslosigkeit, die sich immer noch in seinem Kopf einen möglichst eloquenten Weg suchten, um sich Luft zu machen. Er sah auf seinen Schoß, weg von Mari, zu den Bildern, die auf dem Boden lagen. Die Situation war außer Kontrolle geraten, ja, aber inwieweit Stalking auf diesem Level strafbar war, wusste Hei nicht - sonst hätte er Yamada-san einfach abgeführt. Das ging ihm zu weit. Er wollte gefälligst noch sein eigenes verdammtes Leben führen und nicht jeden Schritt von der VDJ dokumentiert und jeden Job von eben jenen aufgetragen wissen. Das war krank. Während er versuchte, seine Kopfschmerzen, die langsam den Schmerz eines realen Brandes locker wettmachen könnten, unter Kontrolle zu bekommen, hielt ihm die Hyuuga eine Standpauke, die sich - jedenfalls für ihre Verhältnisse - wirklich gewaschen hatte. Zwar hatte der Tatsumaki schon deutlich eindrucksvolleres erlebt, allerdings war es von dem Mädchen doch irgendwie etwas besonderes - und natürlich hatte sie recht. Aber er wich dem Blick des Mädchens weiter aus, um sie nicht sehen zu lassen, dass sich in seinen blauen Augen nicht nur Erkenntnis, sondern immer noch jede Menge Wut befand. Nein... das konnte er so nicht tolerieren - gut, er würde es nicht abfackeln, das verdammte Haus in dem seine Zukunft halbwegs geplant wurde. "Hm.", brummte er, griff nach hinten, hievte sich an dem Regal wieder nach oben und schielte kurz zu der Weißäugigen, sah ihr allerdings noch immer nicht in ihre Seelenspiegel - gerade, weil sie eben das waren. Und im Moment spiegelten sie bei dem sonst doch recht gefassten Tatsumaki ziemlich deutlich wieder, was er dachte - und wozu er vielleicht noch in der Lage wäre in seinem Zustand. Er atmete einmal tief ein, rieb sich über die Brust, runzelte die Stirn. Natürlich würden sie Yamada-san nichts davon sagen, dass sie den Raum hier gefunden hatten - obwohl das eigentlich überhaupt keine schlechte Option war. Allerdings war Hei im Moment sowas von überhaupt nicht in der Lage, das für und wieder zu analysieren, sondern nur, seinen Schmerz unter Kontrolle zu halten, der noch um einiges schlimmer geworden war - und wenn man genau hinsah oder hörte, konnte man bemerken, dass sein Atem nicht wie sonst absolut unhörbar und kontrolliert war, sondern ein wenig aus dem Rhythmus geraten war. Der junge Mann fühlte sich auch zunehmend schlechter - aber das sagte er natürlich nicht. Wieso auch. Er machte schon so genug Probleme. Da musste nicht auch noch sein Gesundheitszustand in den Weg kommen.

"Ich hoffe nicht.", murmelte er leise, um die immer noch vorhandene Fassungslosigkeit in seiner Stimme komplett verschleiern zu können - was ihm tatsächlich noch gelang. Hei schloss einen Moment die Augen, und sah dann wieder auf - schien wieder gefasst. Ja, das erste Mal trug er eine wirkliche 'Maske' auf seinem Gesicht, die wirklich alles verschleierte, was er in dem Moment dachte. Es war nicht das Lächeln, es war einfach nur eine emotionslose Maske, die Augen schienen irgendwie ins Nichts zu sehen, der Mund bewegte sich nur zum Sprechen, die Mundwinkel generell in keine Richtung - weder oben noch unten. Nur so konnte Hei gewährleisten, dass er nicht wieder so einen seltsamen.. Ausraster hatte, was ja irgendwie sowieso nicht zu ihm passte. Aber langsam wurde es ihm einfach zu viel - das konnte Mari doch bestimmt verstehen, oder? Ausdruckslos ging er einen Schritt, wieder zu dem Tisch. "Sonst werde ich mir diese Organisation wirklich vornehmen.", knurrte er, knirschte leicht mit den Zähnen. Oh, ein Königreich für eine Schmerztablette. Oder zwei, drei oder am besten gleich vier. "Das ist nicht mehr vertretbar. Und kein Hobby. Diese Weiber sind besser als einige Shinobi die ich kenne." Der Genin stützte sich einen Moment tatenlos auf den Schreibtisch, begann dann, wieder ein wenig Ordnung in die Blätter zu bringen - und sah noch einmal durch die Dinge durch, strengte sich an, einen klaren Gedanken zu fassen. Gut, sie hatten jede Menge Fotos gemacht und jede Menge Papierkram hier liegen... Hei hustete einmal leise, ordnete die auf den Boden gefallenen Ordner wieder in das Regal an - sie waren mit entsprechenden Jahreszahlen beschriftet - und sammelte die Bilder wieder ein. Es war einfach nur pervers, was diese alten Schachteln veranstalteten... Seufzend wand er sich kurz Mari zu, ein Mundwinkel zuckte leicht, aber er konnte sich nicht dazu durchringen, irgendeine Regung zu zeigen, versetzte alles erst einmal in den Zustand, in dem es gewesen war, bevor er und Mari hier hineingekommen wäre. "Ich glaube, es wäre legal, wenigstens das Zeug abzufackeln, was mit mir zu tun hat, oder?", brummte er leise, während er arbeitete. "Ich glaube, es gibt sowas wie das Recht auf Privatsphäre. Übrigens..." Er griff nach dem Album, welches die Hyuuga gerade in der Hand gehabt hatte, zog ihr Bild heraus und betrachtete es einen Moment um es dann hochzuhalten. "Ich glaube, dass gefällt dir sicherlich auch nicht, oder?" Nein, tatsächlich brauchte er einen Kommentar wie 'schöne Unterwäsche' oder 'Es strahlt förmlich' nicht einmal zu unterdrücken - es kam ihm einfach nicht in den Sinn. "Stell' dir vor, 'ne Riege alter Säcke würde sabbernd über Bildern von dir hocken, im Dunkeln und in solchen Räumen, während sie planen, wie sie dich als nächstes 'drankriegen', dann weißt du, wie ich mich fühle.", seufzte er, strich sich durch die pechschwarzen Haare, atmete tief durch, merkte dabei, dass seine Stirn ungewöhnlich warm war. Hm. Egal, war vermutlich nur die Aufregung. Ohne wirklich darauf zu achten, ließ er das Bild, welches zur Hälfte Maris Hintern zeigte, in Flammen aufgehen - eine Schande eigentlich, aber besser vernichtet als in Yamada-sans Händen - und ließ die Asche in einen nahen Papierkorb fallen. "Das vermissen sie vermutlich nicht." Kurz sah er zu Mari hinüber, und die tiefen Augenringe waren wieder einmal sehr deutlich zu sehen. "...Entschuldige bitte.", murmelte der Wüstensohn noch einmal. Es war wirklich nicht zum Aushalten. "Ich mache dir zu viele Umstände.", stellte er fest, seufzte leise. "Was machen wir?"
 
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Hyuuga Mari

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Irgendwo bereute auch Mari, nicht, dass sie den Kollegen aufgehalten hatte. Sie war sich sicher, dass er ihr dafür – wann auch immer – dankbar sein würde. Denn sobald die Kopfschmerzen und die Fassungslosigkeit verschwunden waren, hätte auch er die Tragweite seines Handelns erkannt. Nein, das Mädchen war unzufrieden mit sich selbst, ihm gleich zusätzliche Schmerzen durch den Stoß verpasst zu haben, trotz des Wissens, dass er ohnehin schon mit seiner Gesundheit zu kämpfen hatte. Bereits zu Beginn des Auftrages hatte sich ein klein wenig Sorge in die Gedankenwelt der Hyuuga geschmuggelt und was machte sie? Weiteres Leiden zu dem sowieso schon vorhandenen hinzufügen. Die weißen Äuglein suchten den Blickkontakt mit jenen des Tatsumaki, um besser einschätzen zu können, wie es diesem ging – doch er wich aus. Gekonnt. Jedem einzelnen Versuch der Braunhaarigen. Das sagte vielleicht nicht aus, was genau Hei fühlte, aber es gab zu erkennen, dass er versuchte, etwas zu vertuschen. Kein gutes Zeichen, daher wurden die Augen ein wenig kleiner, während sie versuchte, den Jungen auf sonstige Anzeichen zu mustern, während er sich langsam das Regal hochhievte. Leider sprach er auch nicht viel, daher fiel die Option, über seine Stimme etwas zu erkennen, ebenfalls flach. Die Kunoichi wäre wahrscheinlich die Letzte gewesen, die sich in der Vergangenheit zugetraut hätte, sich ernsthafte Gedanken um eine andere Person zu machen. Genau das löste der Suna-Nin jedoch gerade in ihr aus. Die Hand mit dem Foto senkte sich wieder, bis sie einfach nur noch flach den Körper herunterhing, was war das? War es der Schock über den gerade gefundenen Raum, weshalb Hei unregelmäßig atmete? Oder hing dies viel eher mit etwas anderem zusammen? Besäße Mari einen anderen Charakter, wäre ihr spätestens nun die Frage nach dem Wohlbefinden des Schwarzhaarigen über die Lippen gekommen, aber wie der werte Leser bereits wusste, gehörte dies einfach nicht in das übliche Repertoire des Mädchens, sie schwieg eher, als Probleme direkt anzusprechen. Und dachte sich ihren Teil, lies nicht andere Leute daran teilhaben. Hei schloss in der Zwischenzeit kurzzeitig die Augen – wahrscheinlich zum Sammeln – und als er wieder aufblickte, begegnete Mari einer ausdruckslosen Miene, die sie niemals hätte übertrumpfen können. Kein Ausdruck, keine Gefühlsregung, keine Anzeichen auf irgendwelche Gedanken. Oh, das machte die Situation für die Braunhaarige nicht wirklich einfacher. Sie konnte sich so schrecklich schlecht in Menschen hineinversetzen, wenn sie es ihr dadurch noch schwieriger gestalteten, war das Spiel fast verloren. Nur wollte die Hyuuga nicht aufgeben und der ganzen Geschichte einfach keine weitere Aufmerksamkeit schenken – das hätte auch nichts verbessert. Schweigend beobachtete sie, wie die ersten Mappen und Bilder wieder in die vorige Ordnung gebracht wurden, machte sich dann – zweifelnd – selbst daran, den gerade nicht wirklich bei sich seienden Teamkollegen unter die Arme zu greifen. Sie ging in genau die entgegengesetzte Ecke und schob dort wieder alles so zurecht, wie es gewesen war, sammelte die Fotos vom Boden auf, die sich nach dem ungemütlichen Fall gegen das Regal verteilt hatten. Auch dort war wieder ein Bild des Tatsumaki dabei... sie sollten es wirklich melden. Bisher war die Braunhaarige davon ausgegangen, dass es sich bei dem Verein einfach um eine Gruppe von pädophilen Frauen handelte, was auf keinen Fall gut war, aber solange sie nur sabberten, nichts wirklich taten, war es nicht verboten. Aber dass dies alles kaum mehr zu überschauende Ausmaße angenommen hatte, wurde der Ge'nin erst jetzt bewusst. „Hm..“ Sie wandte sich an den Jungen, als er anmerkte, zumindest das verbrennen zu wollen, was mit ihm zu tun hatte. Okay, das reichte jetzt wirklich langsam. Es musste wieder in ein zu kontrollierendes Maß gebracht werden. „Wenn du es verbrennst, werden sie nur neue Bilder machen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust, dachte kurz nach, wollte etwas ergänzen, doch da erspähte sie bereits das Bild von ihr, während dem Kellnerjob und stutzte, hob eine Augenbraue.. doch sie senkte sie sofort wieder. Denn sie wusste, dass dieses eine Foto nichts im Vergleich zu den unzähligen des Suna-Nin war. Sie musste zugeben, Sprachlosigkeit machte sich breit. Gerade hielt sie sich nicht zurück – so wie sonst – weil sie es wollte. Sondern weil sie einfach nicht wusste, was die Situation gerade besser machen konnte. Ein kleines Flämmchen entstand, als die Aufnahme der Kunoichi verbrannt wurde. Schweigend musterte sie die tiefen Augenringe des Jungen, verzog dann endgültig die Mundwinkel. Er entschuldigte sich auch noch? Mari zerbrach sich ihr Köpfchen bei dem Versuch, sich irgendwie in den Jungen hineinzuversetzen – auch nach seinem Beispiel war es für sie einfach verdammt schwer – und auch wenn sie das niemals so gesagt oder gezeigt hätte, sie machte sich Sorgen um ihn. Und dann kam der auch noch so? Sie nahm die Worte nicht an, sondern schritt an Hei vorbei, zu dem Regal und packte gezielt eine der Schachteln, überprüfte den Inhalt und stellte klaglos fest, dass dort ein weiterer Haufen von Fotos des Kollegen zu finden war. Ohne große Überlegung steckte sie es ein, nicht die verantwortungsbewusste Kunoichi, die sich niemals an dem Eigentum anderer Leute vergreifen würde. „Was wir machen? Das weiterleiten. Verbrennst du deine Bilder, zerstörst du nur Beweismaterial. Ich bin mir sicher, dass dies hier nicht mit rechten Dingen zugeht, deshalb können wir uns ja schnell bei der entsprechenden Abteilung erkundigen. Ohne uns selbst durch ein ausgelöstes Feuer strafbar zu machen.“ Es war ohnehin kompliziert genug, denn ein Shinobi musste sich einfach so viel von Zivilisten gefallen lassen, ohne selbst einzugreifen, dass die Grenze schnell überschritten wurde. Aber so konnten sie doch nichts falsch machen, oder? „Und damit Yamada-san das hier nicht kurzfristig verschwinden lässt, sagen wir bei ihr nichts.“ Wäre das soweit geklärt? Ja. Dann konnte ja jetzt auf etwas viel Wichtigeres übergegangen werden. Die Hyuuga senkte den Kopf ein Stückchen, versuchte weiterhin den Blickkontakt aufzubauen, auch wenn das so leicht nicht möglich war. „Ja, deine Situation ist so absurd, dass man es kaum nachempfinden kann. Selbst mit deinem Beispiel.. ist es mir einfach nicht möglich. Aber versuch dich bitte zusammenzureißen, wenn wir Yamada-san begegnen, so schwer das auch sein sollte und..“ Nun war sie es, die zur Seite sehen musste. „.. ruh' dich ein wenig aus. Du siehst nicht gut aus, wirklich nicht.“ Selbst mit der Maske konnten nicht alle Spuren getilgt werden. Die Augenringe waren da, genauso wie die Erinnerung an die unregelmäßige Atmung von zuvor. Der Ausraster, das Wissen, dass er zuvor schon Kopfschmerzen gehabt hatte und der Schlafmangel taten ihr übriges. Nun, dass es jedoch mittlerweile noch ein bisschen weiter ging, das wusste die Hyuuga bei ihren Worten nicht. Plötzlich wurde sie wieder zu ihrem Altem selbst, stemmte eine Hand in die Hüfte und hob die Nase an „Damit machst du mir weniger 'Umstände', wie du es nennst. Und jetzt lass uns von hier verschwinden, ich kann das nicht mehr sehen.“ Sich so direkt Sorge anmerken zu lassen, das konnte die Kunoichi einfach nicht. Dieser kurze Augenblick hatte schon genügt, dass sich etwas in ihrem Innersten widersetzt hatte und deshalb diese fast schon hochnäsigen letzten Worte hervorgebracht worden waren.

Im ursprünglichen Teil des Kellers angekommen, wartete das Mädchen auf Hei, übernahm dann wie selbstverständlich den Part, das Regal zurück vor die Tür zu schieben. Sie stemmte sich dagegen, drückte eine Weile, bis es endlich nachgab und wie zuvor wie automatisch auf die alte Position rutschte. Es veränderte nichts daran, dass die Ge'nin gesehen hatten, was sich dahinter befand, doch zumindest lag es nicht mehr direkt vor ihrer Nase. Die mitgenommene Schachtel befand sich weiterhin sicher in der Hüfttasche der 15-Jährigen, die gerade den Handfeger schnappte, der noch auf dem Regal lag – einfach, damit nichts mehr den Anschein gab, sie wären wirklich dem Raum dahinter auf die Schliche gekommen. Just in diesem Moment riss irgendjemand von oben die Tür zum Keller auf, ein Lichtschein fiel hinein und wenige Sekunden später stand die Hausfrau des Grauens auf den Treppenstufen, direkt hinter ihr sprang der kleine Welpe hinterher – und bellte natürlich. „Oh, oh, ist irgendetwas passiert, ich war mir nicht sicher, oben hörte es sich an, als sei etwas umgefallen und.. ah..“ Sie sah zur Seite und nahm Notiz von dem Stapel Kartons, der größte Teil an Inhalt bereits entstaubt. Auch der Rest des Kellers wirkte ungewöhnlich leer und – abgesehen vom Boden – bereits relativ sauber. „Tatsumaki-kun, Hyuuga-san, da habt ihr bereits großartige Arbeit geleistet, es war mir so wichtig, dass dieser Keller endlich wieder ein wenig freigeräumt wird, es war mir klar, dass ihr das perfekt lösen würdet und hier, Tatsumaki-kun, ich habe dir noch einen Tee zubereitet, falls es dir nicht bereits von dem Letzten besser geht, hier, hier.“ Die Blonde tänzelte zusammen mit dem bellenden Welpen zu dem Shinobi, drückte ihm eine heiße Tasse mit Unterteller in die Hand und grinste beglückt. „Ich bin wirklich froh darüber, dich hier zu haben.“
 

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Ja, Hei war nicht nur ein wenig verwirrt, sondern vermutlich auch ein bisschen verzweifelt, auch, wenn er es nie zugeben würde. Sein Drang, alles dafür zu tun, diesen Auftrag einfach fertig zu machen und so zu tun, als sei nichts gewesen, war ebenso groß, wie das Verlangen, alles hier abzufackeln. Andererseits wollte er aber auch nicht Mari in eine Situation bringen, in der ihr in irgendeiner Form geschadet wurde - ruftechnisch, körperlich, wie auch immer - und deshalb fiel das wirklich ins Wasser. Was er allerdings auch nicht wollte war, dass sie sich Sorgen um ihn machte - das hatte er einfach nicht verdient. Deshalb die Maske. Um seine schwerere Atmung zu verschleiern und auch die anderen 'kleinen' Schwächeleien, die sein Körper gerade meinte auf sich nehmen zu müssen. Genau dann, wenn's wirklich ungünstig war, nicht? Nachdenklich sah Hei zu Mari, runzelte etwas verwundert die Stirn, als sie eine der Schachteln einsteckte, und als sie wieder einfing zu sprechen, verstand Hei langsam - und irgendwie war er dem Mädchen wirklich dankbar. Nicht die normale Dankbarkeit, die er empfand, wenn jemand irgendetwas für ihn erledigte - das war schon ein etwas stärkeres Gefühl. Je länger die Hyuuga sprach, desto mehr bröckelte seine Maske, und schließlich sah man auf seinem Gesicht tatsächlich so etwas wie ein... Lächeln. Ein ernsthaftes, nicht gezwungenes, zwar ein wenig gequältes - seine Schmerzen verschwanden ja nicht einfach so von jetzt auf gleich - aber es war immerhin ein leichtes Lächeln, welches ausdrückte, dass er verstand, was sie ihm sagen wollte. Und dass er dafür ziemlich dankbar war, und vergessen würde er es ihr auch nicht. "Danke.", meinte er leise und lächelte ihr zu, atmete noch einmal tief durch und strich sich über die Augen, fühlte sich tatsächlich etwas besser. Die Tatsache, Mari auf 'seiner Seite' zu wissen, war nun einmal kein unerheblicher Faktor, und dass sie sich gewissermaßen SOrgen machte beziehungsweise einfach darüber nachdachte, wie man diesen alten Frauen das Handwerk legen konnte, stimmte Hei glücklicher, als er eigentlich sein sollte. Immerhin hatte er eigentlich vorgehabt, so zu tun, als würde nichts sein. War wohl ziemlich in die Hose gegangen... seufzend ergab er sich der Tatsache, dass die Prinzessin ihn trotz ihrer einigermaßen ausgeprägten Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, durchschaut hatte. Vielleicht hatte sie ja doch eine Ader, was das anging. Sein leichtes Lächeln blieb auch noch bestehen, als sie ihre typische Diva-Pose einnahm - es wirkte auf ihn fast schon wie eine Karikatur, weshalb es ihm sogar ein ganz leises Kichern entlockte - und wieder zu 'sich' zurückzukehren schien, nachdem sie ja doch relativ offen anmerken hatte lassen, dass sie sich sorgte. "In Ordnung. Und du hast natürlich Recht.", gab er zu, sprach immer noch leise, schien allerdings auch selbst wieder einigermaßen gefasst zu sein - nicht mehr kurz davor, alles in die Luft zu jagen - und folgte dem Mädchen aus dem Raum. "Ich werde dir natürlich noch helfen, aber ich verspreche, es ein wenig entspannter anzugehen.", meinte der Wüstensohn und hatte gerade noch etwas sagen wollen - mittlerweile hatte sich das Regal geschlossen - da veränderte sich wieder etwas... nun, beziehungsweise jemand stürmte die Szenerie, namentlich Yamada-san und ihr Hund. Der bellte, während Yamada-san schnatterte. Zwei Tiere, eine gemeinsame Wirkung: Heis Nerven wurden wieder zu Schrott verarbeitet, aber er erinnerte sich daran, dass er hier jetzt nicht verlieren durfte. Alleine schon Mari wegen.
Also riss er sich zusammen. Mit aller Macht, die er noch finden konnte, irgendwo in seinem Körper, drückte den Rücken wieder ein wenig durch und lächelte sogar leicht, auch, wenn sein Kopf wieder einmal hämmerte. So ein Mist. "Keine Sorge, Yamada-san. Es ist nichts geschehen." Als sie ihm die Tasse in die Hand drückte, runzelte der Tatsumaki leicht die Stirn und fragte sich, wie er darauf jetzt wohl reagieren sollte. Abgesehen davon, dass er der Alten ja mittlerweile einiges zutraute und sich nicht mehr wirklich in der Lage sah, ihr so gegenüberzutreten wie vorher, wusste er doch, dass es keinen Sinn machte, sich bei ihr unbeliebt zu machen. Immerhin brachte sie das Geld in die Kasse von ihm, Mari und der Stadt. Hm, also was tun? "Danke, Yamada-san, sehr freundlich von ihnen. Es ist gut zu wissen, dass sie mit der Arbeit von Hyuuga-san und mir zufrieden sind." Gott, das klang, als ob es aus einem Buch stammte, welches den Titel 'Phrasen für junge Shinobi' trug. Hei seufzte leise, lächelte - falsch, wie Mari sicherlich bemerken würde. "Aber ich muss sie bitten, Scrubbles erst einmal aus dem Weg zu schaffen, damit wir auch unserer Aufgabe bis zum Schluss nachgehenkönnen.", bat er und offensichtlich wirkte sein Lächeln - trotz aller Umstände - immer noch ein wenig. Yamada-san nickte, und Hei befürchtete, dass sie wieder anfangen würde, wie ein Wasserfall zu schnattern, aber... es kam nichts. Sie hob das Hündchen hoch und zog sich zurück - und man konnte auf dem Gesicht des Tatsumaki wirklich Erleichterung sehen.

"Hm.", machte er leise und schenkte - nun, wenn man das so sagen konnte - Mari ein leichtes Lächeln. "Dann beeilen wir uns mal, damit wir hier herauskommen." War da sogar ein leichtes Schmunzeln zu sehen? Was folgte war allerdings ein leises Husten, welches Hei allerdings gekonnt unterdrückte. Seine Kopfschmerzen waren jedenfalls für den Moment zu einem dumpfen, sehr widersprenstigen, aber doch fast schon erträglichen dumpfen Pochen geworden, während er jetzt ein wenig zielstrebiger als vorher in Richtung des Staubsaugers ging und mit einer kurzen Konzentrationsphase ein wenig Chakra an seinen Ohren konzentrierte - allerdings mit dem Vorhaben, sie zu 'verstopfen'. Das klappte außergewöhnlich gut - das musste man(n) sich merken - und so konnte er den Staubsauger anschmeißen, ohne, dass er davon gleich den Gnadenstoß verpasst bekam. Zwar hörte er unterschwellig noch dieses typische 'Wuuuuuuh~' des Staubsaugers, aber sonst war es recht angenehm, jedenfalls für die geschundenen Hirnwindungen des Tatsumaki, der sich allerdings wirklich deutlich zielstrebiger bewegte als vorher. Wie viel doch das Bewusstsein ausmachen konnte, dass jemand sich darum kümmerte, wie es einem ging. So fing Hei also an, jede Ecke akribisch auszusaugen, die Staubmassen - ja, so konnte man es nennen - von dem Staubsauger in sich aufnehmen zu lassen und zum Teil auch noch einmal über die unteren Regalbords zu fahren. Es ging mit dem Gerät relativ schnell - aber immer noch zu langsam, jedenfalls für den Geschmack des Wüstensohns. Immerhin hatte Mari, wie er merkte, schon ziemlich viel vorgearbeitet - sehr viel mehr, als er geschafft hatte. Nach der Hälfte trat er auf den Schalter, der den Staubsauger an- und ausschaltete, atmete ein und sah zu Mari, die schon angefangen hatte, den Kram aus den Kartons wieder in die bereits gereinigten Regale zu räumen. "Tauschen wir?", fragte er, legte den Kopf leicht schief. "Immer das gleiche zu tun, ermüdet... noch mehr."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Da war die Maske endgültig gefallen. Die größte Hürde, die Mari gesehen hatte, um irgendetwas für ihren Kollegen und seine Verfassung zu tun. Sie war allgemein eine Niete, wenn es darum ging, irgendwelche Leute zu verstehen und somit passend zu handeln. Dass Hei versucht hatte, seine eigenen Gefühlsregungen und Gedanken zusätzlich zu verstecken, hatte die Befürchtung hervorgebracht, dass die Hyuuga nun völlig an diesem Vorhaben scheitern würde. Aber sie hatte Glück – oder unbemerktes Talent – dass sie genau das richtige sagte und tat, damit der Tatsumaki sich nicht weiter widerstrebte, die Dinge langsamer anzugehen. Somit genau handelte, wie es sich die Kunoichi gewünscht hatte. Sehr schön. Zufrieden mit dem Schwarzhaarigen, sich selbst und … (gut, die Situation hätte besser sein können), kam sie im ursprünglichen Teil des Kellers an, doch da bahnte sich das nächste Unheil an, in Form von Yamada-san und ihrem dämlichen Köter. Konnte sie das Vieh nicht irgendwo einsperren? Unauffällig schenkte die Braunhaarige dem jungen Mann einen Seitenblick, der neben den beiden lauten Lebewesen von einer Tasse Tee förmlich überrannt wurde. Oh, musste diese Frau ausgerechnet jetzt auftauchen? Wirklich sehr ungünstiger Moment. Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen Maris, als sie bemerkte, dass sich der Suna-Nin wirklich zusammenfasste und neben dem falschen Lächeln keinen Wutausbruch oder gar Schlimmeres bekam, sondern korrekt dankte und danach dezent darauf hinwies, dass Yamada-san die Arbeit behinderte und deshalb verschwinden sollte. Konnte man doch so übersetzen. Diese fügte sich der Anordnung überraschend schnell, nickte zustimmend, schnappte sich ihren Verschnitt von zu groß geratener Ratte und eilte die Treppenstufen hinauf, zurück ins Licht und weg von dem Staub, der durchgehend durch die Luft schwirrte und neben dem unangenehmen Gefühl in den Augen auch einen Hustenreiz drohte auszulösen. „Ja, besser. Ich bin froh, sobald wir diesen Ort verlassen können. Er ist mir nun noch unangenehmer als ohnehin schon.“ Sie erwiderte das Lächeln wie selbstverständlich und es hatte durchaus normale Züge, zwar noch immer bewusst hervorgerufen, doch es war dennoch ehrlich. Vor allem für Maris Verhältnisse. Skeptisch verfolgte sie, wie der Kollege die Richtung zum Staubsauger einschlug. Hatte er nicht Kopfschmerzen? Und es ging ihm ohnehin nicht gut? Da war es nicht die beste Idee, ein solch lautes Gerät in die Hände zu nehmen. Doch noch bevor sie etwas sagen musste, begann der Tatsumaki bereits mit seiner Arbeit und der Lärm löste keine weiteren.. ja, was eigentlich, Verkrampfungen (?) aus. Er musste wieder einen Trick angewandt haben, aber da die Hyuuga gerade kein Byakugan nutzte und auch nicht vorhatte, es so schnell zu aktivieren, sah sie das angestaute Chakra in den Ohren des jungen Mannes nicht. Doch der Weg war auch egal, solange das Resultat entsprechend war. Demnach ging Mari kommentarlos an die andere Hälfte der Arbeit, packte die Kartons aus und räumte die vielen Kleinigkeiten dorthin zurück, wo sie gewesen waren – oder an leicht veränderte Orte, damit es besser passte und nicht wieder gestapelt werden musste. Dieser Tätigkeit ging sie eine ganze Weile nach, dann meldete sich der Feind aller Amöben zu Wort. Er wollte wechseln? Na, wieso denn nicht. Mari stimmte zu, wechselte Plätze mit ihm. Die Räumlichkeiten waren für vielleicht eine Minute von dem Lärm des Staubsaugers erlöst worden, da schaltete die Kunoichi das Gerät wieder ein und machte dort mit der Arbeit weiter, wo ihr Kollege aufgehört hatte. Es war schon ein kleines Wunder, dass bisher der Beutel in dem Staubsauger nicht hatte gewechselt werden müssen. Unendlich viel Platz? Vielleicht ein schwarzes Loch. Egal, jedenfalls konzentrierte sich Mari vollkommen ihrer Aufgabe, nahm beiläufig wahr, wie sie an den Ort kam, wo sie damals, vor über einem halben Jahr, Scrubbles entdeckt hatte. Zusammengekauert und vor Angst förmlich zitternd. Das fette Vieh hatte im Nachhinein noch die Flucht ergriffen und Hei war hinterher gesprintet.. das war noch einmal recht amüsant gewesen. Da das hier eine nervige Arbeit war, lies die Hyuuga keine besondere Vorsicht walten, während sie mit dem Staubsauger den Boden abging, stieß dabei auch an einer Stelle gegen die Wand – die wackelte. Moment. Sie tat.. nein, das konnte nicht sein. Die weißen Äuglein musterten das Stück Steinwand, dann fasste sie vorsichtig mit den Fingerspitzen dagegen – schaltete dabei das Gerät aus, weshalb der Lärm unterbrochen wurde. Das fühlte sich aber nicht wie Stein an, eher wie.. Pappmasche? Oder etwas ähnlich dünnes. Wieder drückte das Mädchen gegen das Hindernis, welches nachlies und nach hinten umfiel – damit wurde ein weiterer Teil des Kellers offenbart. Jedoch keiner, den Mari unbedingt so erwartet oder sich gewünscht hätte. Sie starrte einfach nur wortlos in den neuen Raumteil und was sah sie? Ordentlich aufgereihte Tiere. Hunde. Viele Hunde, von keinem Staubkorn gezeichnet. Das Problem an der Sache: Das waren keine Stofftiere, sondern die Augen, die der Hyuuga entgegensahen, waren zu echt. Warum hatte diese Hausfrau einen Haufen ausgestopfte Köter im Keller?
 

Tatsumaki Hei

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Monoton, das war vermutlich das richtige Wort. Es kam Hei immer noch alles ein wenig unwirklich vor: Er saß hier unten in dem Keller 'fest', jedenfalls bis sie den Auftrag erledigt hatten, obwohl er zugegebenermaßen sogar gerade lieber mit Maris altem Mann einen Trainingskampf ausgetragen hätte als hier zu sein - hier, wo sozusagen die 'Wurzel allen Übels' war. Trotz der Tatsache, dass die braunhaarige Hyuuga ihn ein wenig beruhigt hatte - gut, sein Rücken schmerzte immer noch ein wenig, und sein Kopf machte es ihm natürlich auch nicht einfacher - war sein Kopf immer noch damit beschäftigt, die Vorgänge beziehungsweise Vorfälle hier zu verarbeiten... oder anders gesagt die Erkenntnis, dass er im Grunde seit dem Anfang seiner Shinobi-Laufbahn beobachtet wurde. Jeder seiner Jobs mit Mari war anscheinend von diesen Frauen dokumentiert worden, sorgsam mit Bildern und ähnlichem ausgestattet und angelegt wie eine Verwaltung in einer Behörde es vielleicht tun würde. Unheimlich. Abgesehen davon hatten die alten Schachteln schon weitere Jobs geplant - aber nein, das würde er nicht mit sich machen lassen. Im letzten Jahr hatte Hei wirklich schon viel gemacht und geschafft: Aber noch viel mehr würde er sich nicht aufhalsen lassen, was das anging. Vielleicht sollte er der Verwaltung sagen, dass er keine Jobs mehr haben wollte...? Nein, das konnte er sich nicht leisten. Der junge Mann mit der golden anmutenden Haut schielte einen Moment zu Mari hinüber, während er immer weiter die absurd unnützen Dinge in die Regale räumte, ordentlich hin und her schob. Eigentlich wäre es schade, nicht mehr so viel mit dem Mädchen machen zu können. Abgesehen davon, dass er sich in ihrer Anwesenheit wohl fühlte - trotz dem Eisprinzessinen-Image, welches er ja aber langsam schon durchbrach/durchschaute, war es einfach angenehm, mit ihr zu arbeiten. Zwar waren ihrer beider Ansichten, wie genau ein Auftrag auszuführen war, meist etwas unterschiedlich, was aber noch nie ein Hindernis gewesen war - bisher hatten sie die Aufgaben ja mit Bravour erledigt. Und da sie auch gute Bewertungen erhielten, schien es offensichtlich, dass die Verwaltung sie weiterhin zusammenstecken würde, wenn es nicht größere Aufträge waren die mehr Menschen beinhalteten; logisch und nachvollziehbar und für Hei äußerst angenehm. Er wollte es nicht missen, wenn er ehrlich zu sich selbst war... Mari selbst hätte es, wenn er ihr das gesagt hätte, vermutlich verschreckt. Aber sie musste es ja nicht wissen... Hei seufzte leise, rieb sich über die Stirn, hinter der das dumpfe Pochen langsam wieder seine Klingen zu schärfen schien. Es war doch wie verhext: Immer, wenn er dachte, es würde besser werden, wurde es stattdessen schlimmer. War das Prinzip von 'Yin und Yang' denn schon so veraltet? Was hatte Hei bitte so Gutes erhalten oder erlebt, dass es so einen Schmerz rechtfertigte? Oder kam das 'Gute' noch? Sonst wäre es wirklich nicht nett von seinem Leben - und seinem Körper - ihn vor solche Herausforderungen zu stellen. Immerhin half ihm die Chakraansammlung um seine Ohren dabei, sich ein wenig von dem Lärm abzugrenzen. Und hier war es immer noch dunkel...

Aber Moment. Mari schaltete das Gerät ab - war sie etwa schon fertig? Verdammt, und er hatte gerade mal.. naja, vielleicht die Hälfte geschafft. Hei verzog die Miene ein wenig, entschied sich aber den Ärger einfach zu unterdrücken, weil er vermutete, dass Mari das nicht wirklich gut gefunden hätte - hatte sie ihn doch immerhin dazu gebracht, das Ganze ein wenig... nun, entspannter anzugehen. Mit einer nur absolut winzigen Konzentrationszeit löste er das Chakra auf, ließ es verfliegen und sah sich um - wohin war die Hyuuga verschwunden? Nachdenklich ging er durch den Gang, kam zu der Stelle, an der sie damals Scrubbles gestellt hatten - die Erinnerung war tatsächlich weniger frisch als gedacht. Obwohl nun nicht unglaublich viel in der zwischenzeit geschehen war, kam es Hei trotzdem so vor als sei dieser erste Auftrag mit Mari zusammen schon... echt lange her. Seltsam. Woran er allerdings überhaupt keine Erinnerung hatte: Erstens die sprachlose Mari. Natürlich war sie meisten still, aber von sich aus. Nicht, weil sie etwas in irgendeiner Weise so überraschte oder beeinträchtigte. Und dann dieser Raum voller... Hunde? Ausgestopfte Hunde? Was zur... Der Wüstensohn zog eine Augenbraue hoch, sehr hoch, trat direkt hinter Mari - leicht versetzt - und betrachtete den unheimlichen Raum ein wenig genauer. Ja, unheimlich. Hei hatte schon vieles gesehen; Er war sogar in uralten Gräbern herumgekrabbelt, früher. Aber das hier... in irgendeiner Form hatte ja nicht nur das Haus, sondern auch Yamada-san bereits eine unheimlich Wirkung, aber das hier machte der Sache letztendlich Nägel mit Köpfen: Die Frau war total durchgeknallt. Komplett. Klarer Fall für die Anstalt. Die Geschlossene. Ganz, ganz fest Geschlossene. Hei schnaubte leise, was ihm leider eine Schmerzenswelle durch den Schädel jagte, aber das war es doch verdammt noch einmal wert. Das war einfach... nicht zu fassen. Gut, jedem das Seine, aber... hinter einer falschen Wand im Keller? Und die Regale waren alle aus Metall, nicht sonst wie alles hier aus Holz... mit sauber vor jedem Hund eine Plakette mit dem jeweiligen Namen eingestanzt. Nur blöd, das fast jedes einzelne Tier hier Scrubbles hier. Oder Scrubbleton. Scrubbloese. Scrubbline. Scrubblesse. Scrubblympia. Scrubblenator. Oder so ähnlich. Hei schlug die Hand vors Gesicht - keine gute Idee, vermittelte ihm sein Hirn mit dem scharfen Hinweis, das nicht wieder zu versuchen - und stöhnte. "Das kann doch alles nicht wahr sein.", murmelte er leise, sah kurz in die weißen Augen der Hyuuga neben sich und signalisierte mit einem Lächeln - konnte ja sein, dass sie sich Sorgen machte, er würde wieder die Fassung verlieren - dass er nicht vorhatte, hier irgendetwas zu tun. Das hier hatte ja weniger mit ihm etwas zu tun als mit Yamada-sans unglaublicher Krankheit. Irgendwas stimmte da einfach nicht. Noch einmal wagte der junge Mann einen Blick - offensichtlich waren noch einige Plätze frei, was? Oh... und da war der Scrubbles, den Mari und er vor einem halben Jahr 'gerettet' hatten. Irgendwie machte Hei das fast ein wenig traurig... das arme Tier hatte gewusst, womit es zu tun hatte und hatte fliehen wollen, jedenfalls nahm der Wüstensohn das mittlerweile an. "Fällt das eigentlich langsam unter 'Wir sollten sie sofort abführen'?" Irgendwie war es gruselig, wie die Hunde ihn und Mari anzustarren schienen. Und wie sollten sie sich jetzt aus der Nummer wegen der Wand herausreden? - Das konnten sie nicht so einfach vertuschen. Und Yamada-sans Fledermausohren waren sicherlich schon wieder gespitzt gewesen.
 

Hyuuga Mari

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So viele Tiere. Kleine und .. noch Kleinere. Gut, was die Größenunterschiede anging, so war klar erkennbar, dass Yamada-san eine Vorliebe für winzige Kläffer entwickelt hatte, die man mit allem möglichen Fraß vollstopfen und notfalls in der Handtasche verstauen konnte. War Mari ohnehin nicht das, was man als ambitionierten Tierfreund bezeichnen konnte, waren diese kleinen Nervensägen noch unbeliebter bei ihr als die größeren Verwandten. Doch dass sie nun von unzähligen Hündchen angeblickt wurde, die ausgestopft teilweise schon Jahre in dieser Dunkelheit hatten verbringen müssen.. war schon gruselig. Sehr sogar, der erste Schock aufgrund dieses Anblicks hatte der Kunoichi einen kalten Schauer über den Rücken gejagt, und wie sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte – auch in ihren Träumen hätte sie hiermit noch etwas zu verarbeiten. Schon merkwürdig, dass sie mit verblutenden Menschen weniger Probleme hatte als einem Haufen ausgestopfter Viecher. Konnte das überhaupt miteinander verglichen werden? Irrelevant. Hei – der sich unbemerkt angenähert hatte und schlussendlich hinter Mari Position bezogen hatte – sprach das aus, was auch sie im Stillen gedacht hatte. Das konnte einfach nicht mehr wahr sein! Dieses Hauptquartier von VDJ war bereits abgehoben und kaum zu glauben gewesen. Aber nun waren die Ge'nin auch noch unfreiwillig über eine Art letzte Ruhestätte für Yamada-sans Tiere gestolpert, die nicht wie Lebewesen, sondern Sammlerstücke aufgereiht worden waren. Und das war alles bereits vor einem halben Jahr hier unten zu finden gewesen? Damals hatte die Braunhaarige ihre Auftraggeberin für eine leicht panische, aber ansonsten normale Frau gehalten. Klar, schon damals zu viel gesprochen, aber im auszuhaltenden Bereich. Aber dieses Bild war – wenn nicht sowieso schon – spätestens jetzt komplett zertrümmert worden. Die war irre. Der war nicht mehr zu helfen. Problem nur... war das überhaupt illegal? Wirklich interessiert hatte sich das reiche Töchterchen nie für die Gesetzte bezüglich der Erhaltung ehemaliger Haustiere. Doch wenn sich ihre Erinnerung nicht trog, war das alles im gebilligten Bereich, solange die Hausfrau für jedes einzelne Tier gezahlt hatte. Und da sie keine Geldprobleme zu haben schien, zweifelte Mari daran nicht im geringsten. Sie verschränkte die Arme vor der Brust, brachte die Stimme wieder unter ihre Kontrolle und fasste sich. Zumindest fürs Erste gelang der Versuch. „Im Hirn dieser Frau ist eindeutig mehr als nur eine Schraube zu viel locker.“ Ein kurzer Versuch folgte, die Hunde zu zählen, doch gedanklich bereits bei der Zahl zehn angekommen, unterbrach sich die Hyuuga, schüttelte leicht den Kopf. Warum hatte dieser gesamte Tag nicht einfach und langweilig werden können? „Leider glaube ich kaum, dass wir sie deswegen abführen können. Das ist legal, auch ohne Obergrenze, wenn ich mich nicht irre.“ Und da Shinobi keine Mitarbeiter der Irrenanstalt waren, hatten sie auch nicht die Befugnisse, irgendeinen Zivilisten als verrückt zu betiteln und abzuführen – so offensichtlich dies auch zu sein schien.

Frage, wie kam man aus dieser Misere wieder heraus? Die falsche Wand, welche als Raumteiler fungiert hatte, war umgefallen und an einer Stelle auch auseinandergebrochen. Selbst wenn die Ge'nin nun also versuchten, sie wieder in ihre ursprüngliche Position zu bringen, die blonde Auftraggeberin war nicht so dämlich, dass ihr die Veränderung nicht auffallen würde. Spätestens bei der letzten Kontrolle, ob die Arbeit auch zufriedenstellend erledigt worden war – bevor Hei und Mari in den Feierabend gehen konnten – würde sie die Kollegen darauf ansprechen, was es mit der eingebrochenen Wand auf sich hatte. Und dann würde die Wahrheit ans Licht kommen. „Oh, meine Lieblinge braucht ihr aber nicht zu säubern, die sind doch gestern erst von mir gebürstet worden, das ist wirklich nicht nötig.~“ Was zum - ?! Die Stimme der verrückten Frau vernehmend, drehte sich die Hyuuga auf dem Absatz um, wurde dann jedoch an der Schulter gepackt und zur Seite gedrückt – genauso wie der Suna-Nin – damit Yamada-san durch die Mitte der beiden hindurchgleiten konnte. Sie steuerte den ausgestopften Scrubbles an, den Mari zuletzt vor einem halben Jahr gesehen hatte. Eines musste man der Auftraggeberin wirklich lassen, ihre Ohren waren besser als die der meisten geschulten Shinobi. Und wenn sie tatsächlich wollte, konnte sie sich auch einer Meisterin gleich heranschleichen. Etwas abwesend strich sie über das Fell des bewegungslosen Tieres, schloss die Augen, lächelte sanft. Nur gut, dass ihr kleiner Welpe gerade nicht mit nach unten gekommen war, der hätte – wenn er denn so weit denken konnte – einen Schrecken für sein Leben bekommen. Denn irgendwann würde auch er hier landen, zusammen mit seinen Brüdern und Schwestern, ziemlich sicher. „Sie sind wunderschön, nicht, eine tolle Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit, was mir dabei auffällt, ihr habt bisher gute Arbeit geleistet, bald seid ihr ja bereits fertig, schön schön, das freut mich~“ So wie die Hausfrau sprach, sah sie all diese Dinge, ihr 'Hobby', als völlig normal an. Hätte die 15-Jährige nun offen gesagt, wie seltsam die Szenerie auf sie wirkte, hätte die alte Dame ihr wahrscheinlich nicht folgen können. Sie war nicht wütend, nicht traurig oder empört, dass die Ge'nin ihr Versteck gefunden hatten. Nur verträumt, während sie wiederholt über das Fell ihres letzten Scrubbles strich. Ein paar Minuten vergingen, bis sie es schaffte, sich von dem leblosen Tier zu lösen, dann gab sie mit einer Handbewegung zu verstehen, dass die Ninja wieder an die Arbeit gehen könnten. Kein angebotener Tee für den Schwarzhaarigen mehr, vielleicht war die Blonde vom Anblick ihrer einstigen Weggefährten beeinflusst worden? Sie tänzelte leichtfüßig wieder aus der Ecke des Kellers heraus – die braunhaarige Kunoichi folgte dankbar – und nahm die leere Tasse des jungen Mannes mit, als sie die Treppen hinauf verschwand. Die Wand war zwar nun eingerissen, aber da die Ecke bereits gesäubert worden war, musste Mari sich nicht mehr den seelenlosen Augen aussetzen, sondern packte den Staubsauger und marschierte in den letzten unbehandelten Abschnitt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht alleine bin, wenn ich sage, dass ich diesen Job so schnell wie möglich hinter mich bringen will“, sprach sie zum kranken Hei, der sich nun hoffentlich wieder pflichtbewusst seiner Tätigkeit zuwenden würde. Nur so konnten sie aus dieser Hölle schließlich entkommen.
 

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Ja, da fragte man sich doch was aus der einfachen, ein wenig verwirrten, zwar unsympathisch, aber nicht wirklich verrückt wirkenden Hausfrau geworden war. Dieses Bild war bei Hei - und vermutlich auch bei Mari - spätestens jetzt soweit zerstört, dass nichts, absolut nichts dieses Bild einer einfachen Hausfrau wieder herstellen konnte. Nicht einmal Superkleber, oder irgendetwas anderes - es war zu krass, was heute alles zum Vorschein gekommen war hier. Vermutlich hatte Yamada-san auf dem Weg in ihre zwei 'Geheimbasen' hier immer gedacht, dass auch dieser Weg weniger beschwerlich und anstrengend sein konnet, und hatte deshalb zwei arme Shinobi beordert. Der Wüstensohn nickte auf den Einwurf von Mari, dass 'mehr als eine Schraube zuviel locker' war, bezogen auf die blonde Auftragsgeberin - und stieß leise ein wenig Luft aus der Lunge aus, war für einen Moment so abgelenkt, dass er selbst seine Schmerzen und die dumpfe Müdigkeit vergaß, die in seinem Kopf vorherrschte. Absurd, es war einfach nur absurd - und es würde noch viel absurder werden, aber das wusste Hei ja noch nicht einmal. In diesem Moment tat es ihm irgendwie Leid, dass er die Braunhaarige da mit reingezogen hatte... andererseits war er irgendwie froh, zu wissen, dass sie auch hier war. Jetzt hier unten alleine zu sein wäre vermutlich das Schlimmste Schicksal für jeden gewesen, der sich in diese Situation wiederfand... es war schon verdammt unheimlich, wie die toten, glänzenden Augen alle dorthin starrten, wo er und seine Kameradin standen. Seelenlos, leblos, aber doch noch fast so, als würde dort noch ein Funken Leben sein. Hei nickte noch einmal. "Das ist legal, aber es ist trotzdem krank.", murmelte er leise, strich sich über die Augen und seufzte ein weiteres Mal. Es wäre doch zu einfach gewesen, wenn sie hier einfach nur hergekommen wären, einen Keller gesäubert und dann wieder abgezogen wären, oder? Es wäre zu einfach gewesen; Für ihn, für Mari, für seinen Kopf und die Müdigkeit, die ihn langsam zu verschlingen drohte. Und dann war da noch das Gefühl, dass ihm immer heißer wurde... Hei glühte langsam förmlich, ließ sich aber nichts anmerken. Nur ein leises Husten, welches ihm jetzt entschlüpfte, deutete darauf hin, dass es sich sicherlich nicht nur um simple Kopfschmerzen handelte. Doch bevor irgendeiner von ihnen noch etwas sagen konnte, erklang eine Stimme hinter ihm und dem Mädchen - und Hei blieb ungelogen beinahe das Herz stehen. Nach einem kurzen Schockmoment drehte sich Hei, genau wie Mari, auf dem Absatz um und spürte nur, wie die Arme des Hausfrau ihn zur Seite drückten. Gute Güte, die Frau war noch viel unheimlicher als ihr verdammtes Gruselkabinett. Das war doch... gut, Normalität im weitesten Sinne noch überhaupt anzubringen war hier schon lange nicht mehr angebracht. Aber... sie hatte es echt gehört. Und sie hatte sich anschleichen können, obwohl zwei Shinobi hier waren; Er und sogar eine Hyuuga. Gut, sie waren abgelenkt gewesen, aber... irgendwas stimmte mit dieser Frau nicht, abgesehen davon, dass sie total verrückt war. Na, immerhin schien sie der Meinung zu sein, dass Mari und der seitlich von ihr stehende Hei nicht auch noch die ausgestopften Tiere putzen mussten. Der Genin war sich in diesem Moment auch ziemlich sicher, dass er das dann doch nicht gemacht hätte - einfach, weil das des Guten noch einmal deutlich zu viel gewesen wäre. Es war beinahe schon seltsam, dass es Yamada-san überhaupt nichts auszumachen schien, dass die beiden Ninja ihren geheimen Raum entdeckt hatten. Nein, Weib, sie sind unheimlich und das Ganze hier ist eine Farce, du gehörst in die Klapse! - Das hätte Hei ihr gerne zugerufen, aber dafür war er dann doch noch zu kontrolliert genug. Wer weiß, vielleicht hätte er es getan, wenn er selbst hier gewesen wäre... aber er wollte Mari nicht gefährden, in keinster Weise. Deshalb ließ er es, blieb einfach nur ruhig und sah der tänzelnden Yamada-san hinterher, die nach oben verschwand. "Ich frage mich, ob sie noch einen Mann hat oder ob der sich schon lange erhängt hat.", warf er unzusammenhängend in den Raum, kratzte sich am Kopf und folgte dem Mädchen, stützte sich an einem Regal ab, als ihn die Müdigkeit wieder zu übermannen drohte und sein allgemeiner Gesundheitszustand weiterhin in Richtung Absturz raste. Lange konnte das nicht mehr dauern, aber Hei ignorierte die Symptome und kniff sich unauffällig in den Unterarm, nickte und lächelte leicht... gequält. "Nein, ich steh' da voll hinter dir.", bestätigte er. Er würde fast alles tun, um hier wieder herauszukommen... möglichst, ohne dem Weib noch einmal zu oft in die Arme zu rennen.

Also krüppelte Hei jetzt wieder zurück zu seinem Arbeitsplatz, war deutlich weniger koordiniert noch als vorher. Er hätte vermutlich in seinem Zustand nie zu einem Job aufbrechen dürfen; Das wurde ihm nun klar. Aber er konnte sich nicht einfach entschuldigen; Erstens brauchte er das Geld, zweitens war es wichtig, dass er das Mädchen hier nicht alleine ließ. Allerdings... da stellte man sich doch die Frage, inwiefern das überhaupt hilfreich war, wenn ein offensichtlich kranker junger Mann hier unten aufräumte und dabei seine Gesundheit entgültig aufs Spiel setzte. Wenn er so weitermachte, würde er wahrscheinlich umfallen. Kein schöner Gedanke. Also versuchte Hei noch einmal, seine Arbeit zu beschleunigen - keine gute Idee, aber wenn man nicht wusste, dass Hei bisher eigentlich nie wirklich krank gewesen war und deshalb auch nicht wirklich wusste, was er davon halten sollte oder wie er darauf reagieren sollet, konnte man vielleicht verstehen, wieso er einfach entschied, dass das mit genug Willen schon zu machen war. Nur doof, wenn der Körper selbst anderer Meinung war, nicht? Und so kam es, wie es kommen musste: Hei war schon beinahe fertig. Ein, zwei Kartons waren da vielleicht noch, aber die nächste Ladung Bücher kam ihm einfach wieder entgegen, als er sie in die oberste Regalreihe einordnen wollte, und fielen ihm auf den Kopf - eines nach dem anderen, wie in einem dummen Scherz. Das Problem? - seine Kopfschmerzen waren kein Witz, und die meldeten sich jetzt wieder mit aller Macht zurück, während er unsanft auf dem Hosenboden fiel und sich den Kopf rieb. Irgendwas stimmte mit ihm wirklich nicht. Hei hustete leise, klaubte schnell, bevor Mari etwas mitbekam - so hoffte er - die Schriften wieder zusammen und rappelte sich schnell wieder auf. Einordnen, weitermachen.
 
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Zu Beginn hatte Mari nicht damit gerechnet, irgendwann das Ende dieser unendlich erscheinenden Arbeit sehen zu können. Doch nachdem Yamada-san erneut in das obere Stockwerk verschwunden war und die Eindrücke der ausgestopften Tiere zumindest vorerst in den Hintergrund der Erinnerung verschoben worden waren, ging es eindeutig besser voran, nicht zuletzt deswegen, weil man sichtliche Fortschritte erkennen konnte. Nicht nur gut für die Hyuuga, sondern vor allen Dingen auch den kränkenden Suna-Nin. Wo wir schon bei dem waren: Konnte der nicht irgendwann auf das hören, was die Braunhaarige sagte und die Sache langsamer angehen? Oder sich verdammt noch mal zumindest ausruhen? Nee, war klar. Warum hatte das Mädchen nicht sowieso damit gerechnet? Ganz einfach, sie vertraute in dieser Hinsicht auf den Verstand des jungen Mannes, der zudem gesagt hatte, er würde alles langsamer angehen. Mit einem Alter von fünfzehn Jahren sollte es jedem Menschen mit gesundem Verstand möglich sein zu erkennen, wenn etwas nicht mehr ging. Da Mari selbst in diesem Moment damit beschäftigt war, in einer anderen Ecke des Kellers den letzten Dreck und Staub vom Boden zu entfernen, bekam sie auch die weiteren Schwindelanfälle Heis nicht mit. Sie hatte auch nicht damit gerechnet, auf ihn aufpassen zu müssen. Großer Fehler, den die Kunoichi leider gerade nicht als solchen wahrnahm, sondern sowohl für sich selbst als auch den Kollegen all diese Arbeit einfach nur noch beenden wollte. Dann könnte der Schwarzhaarige in sein Bett verschwinden und sich auskurieren – wie weit die Krankheit wirklich ging, ahnte sie noch nicht. Gut, wo waren wir gewesen? Ach, genau. Die letzten übrig gebliebenen Reste des Bodens wurden mithilfe des Staubsaugers bearbeitet – er platzte tatsächlich noch nicht aus allen Nähten – und dann, die Hyuuga konnte es selbst kaum glauben, bückte sie sich hinunter, um den Lärm des Gerätes auszuschalten und damit anzukündigen, dass der Müll bis auf die letzten Amöben entfernt worden war. Bedingt durch den Lärm hatte sie nicht gehört, wie der Tatsumaki von einer ihm entgegenkommenden Welle von Büchern überrannt worden war, jedoch erblickte sie, direkt, nachdem sie sich in seine Richtung hatte drehen wollen, wie er sich gerade vom Boden aufrappelte und fast schon hektisch einige Bücher zusammensuchte, um diese in einem der Regale zu verstauen. Hm. Da lief etwas wirklich gar nicht so, wie es laufen sollte, unwahrscheinlich, dass der junge Shinobi sich einfach so zwischendurch mitten in dem Keller auf den Boden gesetzt hatte. Gleichgewichtsprobleme? Das gefiel der 15-Jährigen gar nicht, doch da sie sich nie wirklich mit Medizin auseinandergesetzt hatte, allgemein wohl zu der Art Ninja eingeordnet werden konnte, die eher zuschlug, anstatt defensiv zu agieren, fehlte ihr das Wissen, um eine ganz genaue Diagnose aufzustellen. Das Einzige was sie klar erkannte: Ihrem Kollegen ging es nicht gut, überhaupt nicht. Und er brauchte eine Pause, es war ohnehin völlig irrsinnig von ihm gewesen, in dieser Verfassung einen Job anzunehmen. Auch Ninja waren nur Menschen, die von einer Krankheit ausgeschaltet werden konnten. Dann hätte sich die Braunhaarige diesem Ungetüm von Hausfrau eben alleine stellen müssen.. kein schöner Gedanke, aber besser, als einen halb tot erscheinenden Tatsumaki hier herumtorkeln zu haben. Wer weiß, mit etwas Glück hätte sich auch kurzfristig ein Ersatz gefunden gehabt. Bevor er sich noch mehr übernahm, entschied Mari, den Staubsauger schnell neben der Treppe zu verstauen und gerade, als sich Hei der letzten Kiste nähern wollte, kam ihm das Mädchen zuvor, griff zielsicher hinein und balancierte schon bald auf ihren Armen den letzten Haufen an Büchern – Hundetipps, war klar – und wanderte an dem Jungen vorbei, als sei es nichts Besonderes „Ich war sowieso schon mit dem Staubsaugen fertig“, kommentierte sie kurz angebunden, steuerte das letzte Regal an und stellte akkurat eine Lektüre nach der anderen hinein, nickte innerlich, als sie wieder komplett freie Arme besaß, und strich sich über die Ärmel ihres Oberteils, da sie noch immer das Gefühl hatte, an den Sachen klebe Staub. Natürlich war das nicht mehr der Fall, aber wenn man gesehen hatte, in welchem Zustand diese Gegenstände bis vor wenigen Stunden gewesen waren, konnte man doch verstehen, dass das Hirn da leicht geschädigt war, nicht?

Unauffällig warf Mari ihrem Kollegen einen Seitenblick zu, wollte ihn mustern, doch es ergab sich genau das gleiche Bild wie vorher auch. Er sah nicht aus, als sei er auf der Höhe, die Augenringe zierten weiterhin sein Gesicht und auch das leise Husten hatte die Hyuuga mitbekommen. Doch sonstige Anzeichen verdeckte der Schwarzhaarige und an die Stirn fassen, um zu fühlen, dass er eindeutig zu warm war, machte sie natürlich nicht. „Wir sind dann fertig. Noch genauer werde ich hier sicherlich nicht putzen, dafür reicht die Bezahlung nicht.“ Um zu überprüfen, ob die kleine Schachtel noch immer in ihrer Tasche war, umfasste sie diese kurz, lächelte leicht. Alles noch dort, wo es hingehörte. Wahrscheinlich würde sie sich darum kümmern, sobald sie sich von dem Tatsumaki getrennt hatte, damit dieser sich in seinem Bett ausruhte. Wenn es dort war, wo sie sonst auch getrennte Wege einschlugen, war die Strecke, die sie bis zur polizeilichen Abteilung zurücklegen musste, nicht einmal mehr weit. Sie winkte den Suna-Nin hinter sich her, trat bereits auf die erste Treppenstufe, stoppte jedoch noch einmal. „Okay. Ich weiß, wie du dich im Windreich gefühlt haben musst, als ich trotz deiner.. 'Ansage'.. ich solle mich ausruhen, weiterhin nach der Kette gesucht habe. Das nächste Mal könntest du auf mich hören, sei froh, dass dein Körper noch nicht schlappgemacht hat.“ Und damit huschte sie die Stufen hinauf, öffnete die Tür in den Flur Yamada-sans und wurde – hätte man es sich nicht denken können – sofort wieder vom dem Scrubbles-Nachwuchs überrannt. Musste dieser Köter so eifrig bellen? Da sich die Kunoichi nicht regte, während das kleine Tierchen nur spielen wollte, löste es sich schon bald den Kopf schief legend von dem Mädchen, die mit einem energischen Zucken des Hauptes und einem leisen „Verschwinde“ andeutete, dass sie weder Lust noch Nerven für den Quälgeist hatte. Er hatte wohl genug Grips, dass er verstand, dass dieser Aufforderung besser nachgekommen wurde. Demnach sprintete der Welpe wieder davon und Mari steuerte nun ihrerseits das Wohnzimmer an und wurde gleich an der Schwelle von der aufgeregt aus dem Sessel springenden Yamada-san empfangen. Wir haben die Aufgabe so weit erledigt, Yamada-san“, verkündete die 15-Jährige wie angelernt freundlich und ruhig. „Fertig, ihr seid wirklich fertig, das ging aber schnell, schneller als erwartet, dabei hätte ich Tatsumaki-kun doch gleich einen neuen Tee gebracht, damit er sich auch auskurieren kann~“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
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So... fast geschafft. Und das ganz alleine. Ha, Hei konnte wirklich stolz auf sich sein, dass er - trotz seiner Verfassung - so ein Stück Arbeit hatte schaffen können, ohne sich dabei auf Mari auszuruhen... denkste. Da hatte eine gewisse braunhaarige Hyuuga eine ganz andere Meinung zu, die sie ihm auch ziemlich unmissverständlich klar machte - jedenfalls, wenn man die Tatsache, dass sie ihm im Grunde einfach sein letztes Stück Arbeit abnahm, als Hinweis verstehen konnte, dass er sich gefälligst zurückzuhalten hatte. Gut... der junge Mann hatte sich vielleicht nicht genauso verhalten, wie es Mari gerne gehabt hätte, aber... er hatte ihr doch einfach nur nicht zur Last werden wollen. War das zuviel verlangt? Hei seufzte leise, nickte aber kleinlaut - er hatte nicht vor, etwas dagegen zu sagen, dass sie ihm half. Wieso auch? - Erstens war sie, im Gegensatz zu ihm, fit. Zweitens hatte er ihr zugesichert, es ruhiger angehen zu lassen und... nun, das hatte er im Grunde nicht getan - zwar schämte er sich nicht oder etwas in der Art; Aber irgendwie war der Gedanke, dass das Mädchen ihn so sah, generell unangenehm. Hei seufzte leise, klappte wenigstens die nun benutzten Kartons wieder zusammen und stapelte sie vernünftig übereinander; Auch die Pappdinger fanden ihren Weg in eine Ecke, wo sie nicht störten, aber im Notfall schnell zu erreichen waren. Ja, also... Im Grunde war das Ganze eine sehr erfolgreiche Sache gewesen, musste Hei zugeben. Abgesehen davon, dass er fast die ganze Bude abgefackelt hatte, wenn Mari nicht dagewesen wäre. Oder auch abgesehen davon, dass Mari und er von einer Armee toter Hunde in Grund und Boden gestarrt worden waren. Ja, abgesehen von diesen Dingern hatten sie den Vorort zur Hölle in einen... Keller verwandelt, und das war ja nun wirklich keine Kleinigkeit gewesen. Auch, wenn Hei immer noch das Gefühl hatte, dass er Mari mit und bei der ganzen Angelegenheit nicht wirklich geholfen hatte... damit musste er wohl leben. Seufzend strich sich der Tatsumaki noch einmal über die glühende Stirn, hustete einmal leise, einfach, um einen schlimmeren Hustenanfall unterdrücken zu können und schniefte leise. Oh, Gott. Nicht auch noch das. Das war doch lächerlich. Unglücklich rieb Hei die Handflächen aneinander und seufzte. Das war einfach nicht fair. Auf die Aussage von Mari, sie wären hier fertig, nickte Hei und sah tatsächlich ein kleines bisschen zufrieden aus - wenn man durch den erschöpften und allgemein sehr geschwächt wirkende Gesichtsausdruck hindurch sehen hätte können, was sich vermutlich als ziemlich schwer gestaltete. Allerdings wusste Hei nicht einmal wirklich, was er mit diesen Symptomen anfangen sollte; Er musste sich wohl mal im Krankenhaus erkundigen, was man bei einer solchen Krankheit tun konnte... und bei der Gelegenheit könnte er sich vielleicht noch eine ganze Reihe Bücher ausleihen, um sich mehr auf solche Dinge konzentrieren zu können. Er hatte nicht vor, ein Medic zu werden, aber... es war ja nicht falsch, sich solche Dinge bis zu einem gewissen Grad anzueignen, und wenn es nur dafür war, auf einer Mission mal erste Hilfe leisten zu können. "Ja, du hast Recht. Wir sind für's Aufräumen, nichts fürs Blitze-Blank-Putzen bestell worden.", stimmte der junge Mann seiner Kollegin zu, schielte zu der Stelle, an der sich die junge Frau anfasste - ja, dort sollte noch die Schachtel mit den Beweisstücken liegen, nicht? Er hoffte, dass sie sich der Sache annahm - und war recht dankbar dafür, dass er sich nicht mit der Verwaltung herumschlagen musste; Jedenfalls, wenn Mari das übernahm. Er würde sich noch einmal gesondert bedanken müssen... später, wenn die Sache ausgestanden war, würde er ihr vielleicht irgendetwas gutes tun. Die Frage war... was konnte er ihr schon geben, was sie nicht schon hatte? ... Gut, ein Danke würde es auch tun. Hei nickte, mit seinem genialen Gedankengang zufrieden und schmunzelte - das rächte sich zwar, aber egal!

Als Mari aber auf den Stufen noch einmal anhielt und ihm sozusagen sanft eine weitere Standpauke hielt, verzog Hei ein wenig die Miene. "Hm.", murmelte er, seufzte leise und nickte. "Entschuldige bitte.", fuhr er ebenso leise fort, aber das Mädchen war schon weiter die Treppen hinauf - gut, dass sie nicht wusste, dass Hei nicht nur kurz vor einem Zusammenbruch stand, sondern ja auch schon einmal ein wenig die Kontrolle verloren hatte. Ganz davon abgesehen schien sein Kreislauf ihm langsam eindeutig klarzumachen, dass er sich hinzulegen hatte - und Schlaf wäre auch nicht schlecht gewesen, vermutlich. Aber erst einmal musste die letzte Hürde an diesem Tag genommen werden, namentlich Yamada-san - und Scrubbles. Der natürlich wieder bellte... verdammter kleiner Hund. Wenn Hei gesund gewesen wäre, hätte er ihn vielleicht sogar ganz niedlich gefunden, das winzige, schweifwedelnde Biest, welches sich glücklicherweise nach einem leises Zischen von Mari davonmachte und Hei mit neu angefachten Kopfschmerzen zurückließ. "Uff...", knurrte der Tatsumaki und massierte sich die Schläfen, folgte wieder - wie am Anfang des Tages - seinem Fixpunkt bis ins Wohnzimmer, wo Yamada-san sich gleich wieder unbeliebt machte. Er war doch kein Enkelsohn, um den man sich kümmern musste... ein leises Seufzen entfloh dem Wüstensohn, als er sich ein letztes Mal - hoffentlich - zusammenriss und neben die Hyuuga trat, die Hitze in seinem Hirn einen Moment zurückdrängte. Dadurch wurde sein Blick zwar wieder unstetig, aber... das war erstmal nicht so wichtig. "Keine Sorge, Yamada-san, es geht mir gut... den Umständen entsprechend." Klang total überzeugend von einem Kerl, der aussah, als müsste er gleich von seiner Begleiterin nach Hause getragen werden musste - egal, die Hausfrau würde das in ihrem Fanatismus eh nie bemerken. Der junge Mann trat wieder einen Schritt zurück, und die Auftraggeberin nickte eifrig. "In Ordnung, dann seid ihr entschuldigt, ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder, und ich habe sicherlich auch noch etwas, was ihr erledigen könnt, ich meine, das Dort braucht ja auch Aufträge für junge Shinobi wie ihr es seid, nicht wahr? Es wäre ja auch eine Schande wenn ihr komplett unerfahren dort hinausgeht und dann nachher noch verletzt werdet, nein, das kann ich ja nicht zulassen, also vielen Dank für die gute Arbeit heute, ihr Beiden, besonders natürlich du, Tatsumaki-san.", flötete die Frau. Hei lächelte müde. "Wir finden hinaus." Schnell, fast übereilt, packte er Mari kurz am Handgelenk, zog sie in Richtung Haustür, und als er merkte, dass sie freiwillig mitkam, ließ er los - und verdammt, er hatte vergessen, dass seine Hand vermutlich ähnlich heiß war wie sein Kopf. Na, egal. Schweigend rauschte er vor, und als sie schließlich draußen waren, atmete der junge Mann tief ein. "Ich musste da raus...", murmelte er, und seufzte. "Entschuldige?", fragte Hei mit einem Anflug von Galgenhumor und grinste, was bei ihm im Moment eher aussah, als würde er gefoltert werden. "Kannst du vermutlich überhaupt nicht mehr hören. Dann eher... danke. Die Frau hat es nicht bemerkt, aber du hast den Hauptteil der Arbeit gemacht."
 
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