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Job: Gebete an den falschen Erlöser

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Job: Gebete an den falschen Erlöser


Heimliche Treffen um Mitternacht auf dem Friedhof. Eine riesige Masse an Menschen, in dunkle Umhänge gehüllt und die Gesichter hinter Kapuzen versteckt. Eine hilflose Frau im Mittelpunkt, die an einen Pfahl gefesselt weint und um ihr Leben fürchtet. Ein Menschenopfer, um den dunklen Herrscher milde zu stimmen. War es das, was man von einer dunklen Macht erwartete, zu der sich ein paar Jugendliche hingezogen fühlten? Zumindest las man genau das in Büchern, wenn man nach einer spannenden Geschichte für die Abendstunden suchte. Oh, Chinatsu war ganz aufgeregt. Die Vorstellung, sich in der Nacht mit diesen dunklen Gestalten auf dem Friedhof zu treffen – das war doch total abgefahren. Die gelben Äuglein des Mädchens glitzerten bei dem Gedanken. So Etwas hatte sie noch nie erlebt, dazu war in Kumogakure nicht nur zu sehr tote Hose gewesen, das hätte ihre Mutter auch niemals erlaubt. Diese Langweilerin! Aber das hier klang doch gleich viel besser, die Hasekura hatte sogar eine richtige Begründung, warum sie sich auf diese dunkle Macht einließ. Warum? Na, sie war doch nun endlich eine richtige Kunoichi! Und als würde das nicht reichen, hatte ihr die Verwaltung gestern den ersten offiziellen Brief mit einem richtigen Auftrag darin zugeschickt! Es hatte sich eine neue Sekte gegründet – so etwas wie eine Glaubensgruppe, hatte Kenshin ihr auf Nachfrage hin erklärt – und der fühlten sich offensichtlich einige Jugendlichen des Dorfes äußerst zugetan. Wäre an sich kein Problem, wenn sie nicht ständig von der Polizei bei Mama und Papa abgesetzt werden würden – daher hatten die besorgten Eltern um Hilfe gebeten. Wenn die Kinder schon nicht auf die Erwachsenen hörten, dann vielleicht auf Gleichaltrige? Die Weißhaarige band ihr frisches Stirnband eifrig in ihre Haare – eine perfekte Lösung, um die langen Strähnen aus dem Gesicht zu halten. So musste sie nicht einmal einen Pferdeschwanz machen! Die 12-Jährige erinnerte sich daran, wie ihr älterer Bruder sie ausgelacht hatte, als sie ihm von ihren spannenden Vorstellungen erzählt hatte. Die Sache mit den schwarzen Kutten und den Menschenopfern auf dem Friedhof. Sie solle in ein paar verrückte Jugendliche nicht allzu viele Hoffnungen stecken, hatte er gesagt. Und die ganze Sache würde mit Sicherheit viel langweiliger enden, als sich Chinatsu momentan vorstellte. Da hatte sie ihm die Zunge herausgestreckt und danach empört die Wangen aufgepustet. Dass Kenshin auch immer versuchen musste, ihr die Vorfreude zu verderben. Nein, die Hasekura war überzeugt davon, dass sie ihrem Verlangen nach Abenteuer an diesem Tag nachkommen könnte. Und wer wusste es schon, vielleicht fand sie unter diesen Sektenanhängern ja auch ein paar Freunde? Außerdem war sie äußerst interessiert daran, was für eine dunkle Macht es war, die die Kinder da anbeteten. Was? Chinatsu war eingestellt worden, um diese Sekte aufzulösen, nicht um interessiert daran zu sein oder gar damit zu liebäugeln, selbst beizutreten? Ähm ja... natürlich.

Die 12-Jährige hatte sich wie in dem Brief vereinbart zur Mittagsstunde auf den Weg gemacht, Treffpunkt sollte das Eingangstor zu Shirogakure darstellen. Von dort aus konnte man dann weitersehen. Ihre weiße Haarpracht der Hasekura fiel offen über ihre die Schultern und schaukelte aufgeregt hoch und runter, während sie die letzten Meter im langsamen Laufschritt hinter sich brachte. Ihr blaues T-Shirt fiel passend zum Wetter sehr locker über den zierlichen Körper, darüber hatte sie noch einen weißen Poncho geworfen, der allerdings so kurz war, dass er gerade einmal knapp die Schultern bedeckte. Die Hose fiel genauso locker wie das Oberteil und ging bis zu den Knien. Oha, Chinatsu konnte es kaum abwarten, sie freute sich darauf, heute ihre erste richtige Aufgabe zu erledigen. Zwar hatte sie zuerst gehofft, in irgendein anderes Land geschickt zu werden, das sie noch nicht kannte – aber naja, für den Anfang war die Option mit der Sekte dann eine gute Ausweichmöglichkeit. An den Toren angekommen, sprang Chinatsu aufgeregt von einem Fuß auf den Anderen, sah sich mit den gelben Äuglein gespannt um. Voller Eifer hatte die 12-Jährige zuerst alleine durchstarten wollen, doch ihr Bruder Kenshin hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass man sich vorher immer mit den Teamkollegen traf, die in dem Brief der Verwaltung angegeben wurden. Da hatte die Hasekura noch einmal genauer geguckt und den Namen ihres Partners für diesen Auftrag gelesen... aber wie lautete der noch einmal? War ein Junge gewesen, ganz sicher! Nun.... würde sich schon ergeben. Chinatsu nahm sich vor, brav zu warten und zu sehen, ob jemand auf sie aufmerksam wurde. Zumindest eine Weile – solange dieser Teampartner nicht zu lange brauchte, um aufzutauchen. Die Weißhaarige war viel zu aufgeregt, um hier Ewigkeiten zu warten!
 
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Wenn man etwas Gutes über Hoko sagen wollte war es am einfachsten, eine seiner eher nervigen Eigenschaften zu nehmen und irgendwie positiv zu formulieren. Er war beispielsweise ausgesprochen begeisterungsfähig und auch an Selbstvertrauen mangelte es ihm nicht. Oder wie die meisten es formuliert hätten: Der junge Yontatami hatte die Aufmerksamkeitsspanne eines hyperaktiven Koffeinjunkies und war unglaublich selbstverliebt.
Eine weitere "positive" Eigenschaft, die ihn auszeichnete war, dass man zumindest wusste, wenn das Warten auf ihn bald vorbei war. Er hatte zwar keine Blaskapelle organisiert, die ihm vorausging und ihn ankündigte (das stand in seiner "Liste von Dingen die ich mache wenn ich endlich reich bin" auf Platz 7), aber seine eigene Stimme reichte dafür meistens schon aus. Das war tatsächlich etwas wirklich positives, was man über Hoko sagen konnte, wenn man wollte: Er war ein ausgesprochen guter und leidenschaftlicher Sänger mit einer Stimme, die erahnen ließ dass er später durchaus Karriere als Sänger machen könnte. Leider wusste der weißhaarige Shinobi das selber nur zu gut, weshalb man oft zögerte, diesen Vorzug zu erwähnen wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass er es hörte. Man musste seine Gesangsvorstellungen nicht wirklich auch noch provozieren.

"Oooooooo~ If I had a Million Ryo, if I haaaaaaaad a Million Ryo. If I had a Million Ryo I would buy me a house~" Schon von weitem konnte man den Gesang des jungen Shinobi hören, der auf dem Weg zu seinem neusten Job war. Passend zum Wetter trug Hoko nichts weiter als kurze Hosen, Sandalen und ein T-Shirt, letzteres war hellrot und von Hoko selbst bemalt, mit den Schriftzeichen "歌手" - Sänger. Man musste ja wissen, mit wem und vor allem WAS man es zu tun hatte. Munter trällerte The Singing Shinobi Wonder weiter, natürlich auch, um endlich seinen Namen in diesen Song einzubringen, der bisher nur drei Mal gefallen war. Viel zu wenig, um zu unterstreichen, um wen es hier wirklich ging. "And if I had a Million Ryo, I would buy a statue to commemorate Hoko, the single greatest singer in the wooooorld~" Zum Glück war der Takt dieses Liedes relativ flexibel, was es ihm erlaubte, die Strophen ein wenig zu dehnen. Mit einem eleganten Schwung warf Hoko das zusammengerollte Seil, welches er bisher um die Schulter getragen hatte hoch, fing es an einer Seite auf und machte ein paar peitschende Bewegungen damit, ehe er es wieder aufrollte. Dann blieb er kurz stehen und blickte sich um. Das Eingangstor zu Shirogakure war in Sichtreichweite und er vermutete, dass sein Jobpartner entweder schon da war oder aber nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Ersteres würde natürlich fetzen, dann ging es gleich los.

Hastig kramte Hoko den Brief mit der Jobbeschreibung hervor und überflog ihn noch einmal. Kinder schlossen sich irgendeiner Sekte an, jaja, Eltern in Sorge, Yadayadayada... Da war es! Yontatami Hoko (er hatte seinen eigenen Namen noch einmal mit einem Kringel umkreist und zwei Ausrufezeichen daneben gesetzt) und Hasekura Chinatsu. Kein Name, den er kannte, also niemand aus Sunagakure. Das war gut, dann kannte diese Person Aneko höchstwahrscheinlich nicht. Und Chinatsu war außerdem, wenn er es richtig einschätzte, ein Mädchenname. Ein potenzielles Fangirl also, astrein! Neugierig sah sich Hoko um, ob irgendjemand hier aussah wie eine junge, begeisterungsfähige Kunoichi, die er gerne als Fan hätte. Und tatsächlich, da war jemand! Weiße Haare wie er selber, klein und niedlich und, wie er beim Näherkommen erkannte, gesunde Hautfarbe. Perfekt~

"Yoooo! Chinatsu-Sis!" Formalitäten waren nicht gerade Hokos Sache. Schon garnicht mit gleichaltrigen. Und erst recht nicht bei potenziellen Fans. "Sorry dass du warten musstest. Ich bin Yontatami Hoko, dein Jobpartner, The Singing Shinobi Wondeeeeer~" Er warf sich in Pose, schnippte mit den Fingern und zwinkerte ihr zu, kombiniert mit einem breiten, verheißungsvollen Grinsen. "Was geht?"
 
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Die Weißhaarige sah sich gespannt um, konnte jedoch keine Person ausmachen, die auch nur annähernd Interesse an ihr zeigte. Hm – hatte sie vielleicht doch den falschen Treffpunkt aufgesucht? Dabei hatte sie sich nach Kenshins Hinweis doch extra Mühe gegeben, ganz genau zu lesen und sich alles zu merken, was in dem Brief der Verwaltung gestanden hatte! Gut, hatte sowieso nicht geklappt, schließlich war der 12-Jährigen entfallen, wie ihr heutiger Jobpartner hieß. Gerade hatte die Kleine die Mundwinkel verzogen, in den Himmel gestarrt und angefangen, über einen eventuellen Fehler ihres Gedächtnisses nachzudenken, da drehte sie sich – zusammen mit fast allen anderen Anwesenden – in eine Richtung, aus der lauter Gesang zu kommen schien. If Ai Häd Ä Mil... was? Chinatsu verstand nur Bahnhof, aber war ja auch egal. Der Takt hörte sich gut an, genauso die Stimme, die das Lied in aller Öffentlichkeit trällerte. Einen neuen Fan gefunden? Aber mit Sicherheit! Schon bald erschien ein Junge mit ebenfalls schneeweißen Haaren auf dem Platz, sang noch eine Weile vor sich hin, bevor er ein vorzeitiges Ende einläutete und sich interessiert umsah. Als hätte es nicht schon gereicht, dass die Hasekura ohnehin ganz begeistert von dieser Stimme gewesen war, wurde der Fremde auch noch auf sie aufmerksam und steuerte auf sie zu. Oh, war das aufregend! Ihre gelben Äuglein weiteten sich verwundert, als sie den Sänger auch noch ihren Namen aussprechen hörte. „Wow! Woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie sofort verwundert nach, blinzelte einmal ungläubig und man konnte ihr das riesige Fragezeichen über dem Kopf förmlich ansehen. Erst im nachfolgenden Satz ging der 12-Jährigen ein Lichtlein auf, das Fragezeichen verwandelte sich in ein Ausrufezeichen und ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht und ließ die weißen Zähnchen hervorblitzen. Yontatami Hoko! Genau, das war es gewesen! Da hatte Chinatsu doch glatt für einen Augenblick vergessen, warum sie überhaupt hierher gekommen war. Beim Klang des Namens – und der Erwähnung des Jobs – erinnerte sie sich wieder. Die Sekte – natürlich.

„Keine Ahnung, was 'dä zinging shinobi wondaaaaaaa~' bedeutet, aber du kannst echt toll singen!“, lachte sie ausgelassen und sah den etwas größeren Jungen begeistert an. Dann legte sie einen Finger an ihr Kinn und dachte nach. Was bedeutete denn dieses 'Sis' schon wieder? Solche Anhängsel wie -san und -chan hatte sie mittlerweile kennengelernt, aber das war ihr neu. Wie so viele Dinge in diesem Dorf – irgendwie hatte sie da in Kumogakure einen besseren Überblick gehabt. Allerdings war es dort auch um einiges Langweiliger gewesen – na gut. Einfach mitmachen, würde schon stimmen. „Hoko-Sis!“, trällerte Chinatsu also gleich ihrem Kompliment das Singen betreffend hinterher, versuchte sich in eine ähnliche Pose wie der Suna-Nin zu stellen und war offensichtlich zufrieden mit sich, diese komplizierte Situation selbstständig gelöst zu haben. Okay, auf zum nächsten Schritt. Er fragte, was abging – eine coole Floskel, die sogar ein kleines Lichtlein wie die Hasekura sofort verstand. Naja, eigentlich war sie ja nicht dumm. Nur naiv und bisher unbefleckt – das war ein Unterschied! Sie ballte also ihre rechte Hand zur Faust und streckte diese weit in die Höhe. „Ich kann es kaum abwarten, meinen ersten Auftrag zu beginnen! Ich will diese Jugendlichen und ihre Sekte unbedingt kennenlernen. Und ich will einmal bei so einem geheimen Treffen dabei sein, Mitternachts auf dem Friedhof. Und ich will gucken, was sie da für Zeremonien abhalten. Und was sie da anbeten. Meinst du, da gibt es auch Menschenopfer?“ Die Äuglein des Mädchens begannen bei der Vorstellung wieder zu strahlen, während sie so alles, was in ihrem Köpflein vorging, mit der Außenwelt teilte. Ob der Yontatami sie für komisch hielt? Naja, so vollkommen normal war der Kerl ja auch nicht. Kurz träumte Chinatsu noch vor sich hin, dann kam sie zurück in das Hier und Jetzt und sah den größeren Kollegen noch einmal genauer an. Ihr fielen seine spitzen Zähne auf, die von seinem Lächeln nur betont wurden. Oha, das sah man auch nicht alle Tage. "Aber Hoko-Sis, was hast du so spitze Zähne?~" Nochmal musste das Mädchen fragend blinzeln. Damit ich dich besser fressen kann? Hoffentlich nicht.
 
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Beim Anblick seiner Missionspartnerin kam Hoko unfreiwillig ein Satz in den Sinn, den seine Großmutter oft im Bezug auf ihn gebraucht hatte. "Du strahlst ja schon wieder wie ein Honigkuchenpferd" hatte sie oft gesagt, wobei sie Hoko nicht selten in die Wange gekniffen und ebenso breit gelächelt hatte. Auch Chinatsu-Sis schien ungeheuer fröhlich zu sein und zu strahlen, als wäre ihr Traum soeben wahr geworden. Aber natürlich war er das gerade, immerhin hatte sie ihn kennengelernt, Yontatami Hoko! Wie konnte man da nicht glücklich sein? Dass die Kumo-nin überdies ebenso weiße Haare hatte wie Hoko selber fand er.. nunja, nicht ganz so schlimm. Er selber fiel dabei zwar weniger auf, aber das war wohl eher eine Prüfung seiner Fähigkeit, auch ohne seine besonderen körperlichen Merkmale zu glänzen. Zumal er seine Mähne sicherlich nicht so lang tragen würde wie das Mädchen, nur um sie auszustechen. Schon in ihrer jetztigen Länge machte seine Mähne Hoko mehr als genug Probleme, denn zum Friseur war er immer noch nicht gekommen.

Als Chinatsu-Sis ihn fröhlich lächelnd mit "Hoko-Sis" ansprach, sah The Singing Shinobi Wonder allerdings Grund, einzugreifen. Beim ersten Mal hatte er es noch als Scherz begriffen, doch als sie es mit fröhlicher Mine zum zweiten Mal tat entschloss sich Hoko, zunächst einmal eine kleine Lektion zum Thema "Coole Namenssufixe" zu geben, ehe sie weitermachten. "Warte mal, warte mal, warte mal, Sis. DU bist 'ne Sis. Sis kommt von Sister, verstehst du? Schwester. Ich bin 'n Junge, also wäre ich ein Bro. Hoko-bro. Von Brother, also Bruder. Alles klar?" Damit war "Coolness 101" abgeschlossen. Aber dass dieses Mädel kein Englisch konnte überraschte Hoko dann doch. Naja, was wollte man machen. Es konnte ja nicht jeder so talentiert sein wie er. Oder, um der Wahrheit Genüge zu tun, es konnte ja nicht jeder laufend englischsprachige Musiktexte hören und mitsingen. Hokos Konversationstalent auf Englisch hätte sich auch recht schnell erschöpft wenn es nicht gerade um Rap oder seine eigene Großartigkeit ging. Aber wann ging es denn mal nicht darum?

Dass die dunkelhäutige Kunoichi dermaßen enthusiastisch war gefiel Hoko schon mal. Keine elende Langweilerin oder Streberin wie andere Shinobi, klasse! Nur dass sie so dermaßen fröhlich über Menschenopfer sprach kam ihm ein klein wenig merkwürdig vor, doch für den Moment schob er diesen Gedanken dezent beiseite. Vermutlich malte sie sich einfach nur aus, wie sie an seiner Seite das Menschenopfer in letzter Sekunde verhinderte. Und DAS wiederrum wäre wirklich verdammt awesome. "Gehen wir und findens raus würd ich sagen. Die Eltern dieser Kids sollen sich ja nicht länger als nötig sorgen. Sorgen sind überhaupt nicht cool." Dieser Perle der Weisheit folgte ein improvisierter kleiner Shuffle. "Achja, und wegen den Zähnen." Hoko grinste erneut. "Dasch schiet nur scho ausch." Leute die beim Grinsen redeten kamen manchmal etwas unheimlich rüberu nd Hoko war mit seinen Haifischzähnen da sicher keine Ausnahme. "Naja, losloslos~ Und was hast du so für Hobbies, Chinatsu-Sis?" Während sie sich auf den Weg machten, wollte Hoko natürlich die Konversation am Laufen halten. Und ein wenig über dieses hübsche junge Ding herausfinden. Das half später, sein Autogrmam für sie individueller zu gestalten. "Und hast du irgendein Bluterbe oder sowas? Und worin bist du gut? Taijutsu, Ninjutsu, Genjutsu? Du siehst ein wenig aus wie 'ne Cousine zweiten Grades von mir aus Iwagakure, die hat ungefähr deine Hautfarbe.. naja, ein wenig dunkler vielleicht, aber die ist wirklich klasse im Taijutsu, bei unserer letzten Familienfeier..." Das Hoko mit seinen Eltern und seiner großen Schwester nicht unbedingt perfekt klar kam änderte immer noch nichts daran, dass er ein Yontatami war. Und diese redeten nun einmal viel, mit Vorliebe über ihre Familie. Und so quasselte Hoko munter weiter, während sie gingen, nur ab und zu pausierend, um Chinatsu-Sis antworten zu lassen.
 
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Moment, wie war das jetzt gewesen? Sis für Sista, also Schwester... Bro für Brouda, also Bruder. Hm.. es ratterte im kleinen Hirn der 12-Jährigen, wieder hielt sie eine Hand an ihr Kinn und runzelte bei all ihren schwierigen Überlegungen die Stirn. Sie war eine Schwester, deshalb gab es das Anhängsel -sis. Er war ein Bruder, weil männlich und so. Schon klar. Und deshalb bekam er nicht das Anhängsel -sis, sondern -bro. Im Prinzip also eine einfache Unterscheidung zwischen Geschlechtern, ob das nun besonders respektvoll war – wie -sama – oder eher weniger – wie -chama – lies man nun außen vor. Okay, verstanden! Die gerunzelte Stirn glättete sich, das kurzzeitig verzogene Gesicht strahlte wieder und sie nickte eifrig. „Okay, Hoko-bro!“ Wieder eine Lektion gelernt, die sie in diesem Dorf weiterbringen würde. Ab sofort konnte das Mädchen alle ihre neuen Teamkollegen mit -bro oder -sis ansprechen, so, wie es eben vom Geschlecht her passte. Schien ja zu stimmen, wenn der Yontatami sie auch damit begrüßt hatte. Vielleicht war das ja so ein Geheimnis unter Shinobi! Und jeder andere Ninja würde das auch sofort verstehen! Oh, Chinatsu fühlte sich gut, bereits jetzt in diesen noblen Kreis aufgenommen worden zu sein, nachdem Hoko ihr die Bedeutung der Anhängsel erklärt hatte. Ach und was die Sache mit dem Englisch anging – was wollte man erwarten? Die Kleine hatte in Kumogakure nicht wirklich viel mit den 'besseren Kreisen' zu tun gehabt und selbst die anderen Kinder in den Slums hatten nach und nach begonnen, die Weißhaarige als merkwürdig abzustempeln. Und was machten solch junge Wesen, wenn sie jemanden nicht normal fanden? Richtig, einen großen Bogen. Daher hatte Chinatsu nicht sonderlich viele Möglichkeiten gehabt, ihre Fähigkeiten dahingehend auszubauen. Natürlich, spätestens zur Akademie hätte man daran etwas ändern können, aber da es irgendwie nie so richtig aufgefallen war, war es unter den Tisch gekehrt worden. Zumindest musste die Hasekura die Songtexte des Suna-Nin nicht verstehen, um die Stimme gut zu finden und zu einem kleinen Fan zu mutieren.

Als der Kollege seinen Mund weit öffnete und seine spitzen Zähne offen zeigte, öffneten sich auch die Lippen Chinatsus vor Erstaunen ein Stück. Als er dann auch noch begann mit offenem Mund zu reden, musste die 12-Jährige lachen. „Hoko-bro, du siehst aus wie ein Hai!“ War sicherlich nicht das erste Mal, dass er so etwas zu hören bekam. Jedenfalls ließ sich die kleine Kunoichi von dem gruseligen Aussehen nicht abschrecken, viel eher fand sie es amüsant, wie der Yontatami seinen Mundraum zur Schau stellte. Dann wollte der Suna-Nin sich allerdings auf den Weg machen, um den besorgten Eltern schnellstmöglich ihrer Sorgen zu berauben. Natürlich hatte Chinatsu da keinerlei Einwände, nicht unbedingt, wegen den Eltern, sondern weil sie es kaum abwarten konnte, diese Jugendlichen kennenzulernen. Ihre Haare wippten im Gang munter vor sich hin, so wie sie es immer taten, wenn sie so offen getragen wurden. Dass sich ihr Kamerad Gedanken darum machte, dass die Kleine ihm dadurch die Aufmerksamkeit stehlen könnte, wusste sie nicht. Hatte sie auch gar nicht vor. „Meine Hobbys? Backen!“, grinste Chinatsu, als sie die Frage von Hoko verstanden hatte. „Am liebsten ganz viele Muffins mit einer dicken Schokoschicht oder einer Glasur Zuckerguss. Und dann noch Streusel! Mhhhhhm~“ Alleine bei dem Gedanken musste sich die Hasekura das Bäuchlein streicheln und genießerisch die Äuglein schließen. Zucker war schon die beste Erfindung auf der Welt. Wer auch immer sich das ausgedacht hatte, verdiente unzählige Preise – oder so etwas in der Art. Jedenfalls liebte die 12-Jährige süße Verführungen. „Und ich bastele gerne“, ergänzte sie dann noch lächelnd, als sie sich aus ihren Zucker-Träumen zurück in die Realität begeben hatte. Sie kramte einen Augenblick in ihrer Tasche herum und holte ein kleines Blatt Papier hervor. Dann konzentrierte sich die Hasekura einen Augenblick, hielt das Blatt in der Rechten, während die linke Handfläche sich darüber bewegte. Plötzlich faltete sich das Papier von alleine in die Form einer Rose, ganz im Origami-Stil. Glücklich grinste Chinatsu, hielt ihre Kreation Hoko als Geschenk entgegen. „So etwas zum Beispiel. Ich bin eine Origami-Künstlerin, das konnte meine Mutter auch.“ Es hatte sich angeboten, ihm das zu zeigen. Es war nicht nur eine gute Möglichkeit, sich für seine kleine 'Coolness-Erklärung' zuvor zu bedanken, sondern auch ein Übergang von ihren Hobbys auf ihr Bluterbe. Wenn der Kollege so direkt fragte, konnte man ihm ja auch eine ordentliche Antwort geben, oder? Bei ihren Fähigkeiten musste sie allerdings fragend mit den Schultern zucken. „Keine Ahnung. Die Lehrer meinten immer, Ninjutsu würde mir ganz gut liegen. Taijutsu nicht unbedingt.“ Sie musste sich am Hinterkopf kratzen. „Aber so richtig viel kann ich noch nicht. Ich habe doch gerade erst die Prüfung bestanden. Aber das wird sich in nächster Zeit mit Sicherheit ändern! Bald kann ich gaaaaaaanz viel, versprochen!“ Chinatsu nickte eifrig, fast um sich selbst von ihren Worten zu überzeugen. Kenshin hatte erzählt, dass es bei ihm auch ganz schnell gegangen war, nachdem er als richtiger Shinobi tätig gewesen war. Mit dem Mokuton und so. Die Hasekura war überzeugt davon, dass es sich bei ihr ähnlich verhalten würde. Ach und nebenbei angemerkt – es störte die 12-Jähriger in keinster Weise, dass Hoko allem Anschein nach gerne die eigene Stimme hörte. Sie genoss es sogar ein wenig, so eine tiefgründige Konversation zu führen. Man erfuhr so viele interessante Dinge über den Yontatami und konnte gleichzeitig ein paar Dinge von sich selbst preisgeben. „Und wie ist das bei dir? Du singst mir Sicherheit sehr gerne! Und sonst? Und was kannst du so? Hast du auch ein Bluterbe?“ Ein Haufen Fragen, die direkt zurückgeschossen wurden. Nachdem sie so viel von sich preisgegeben hatte, wollte sie im Umkehrschluss natürlich auch etwas erfahren. Dass die Yontatami ein Clan aus Sunagakure waren, wusste die Hasekura natürlich nicht. So, wie sie scheinbar allgemein sehr wenig wusste. Bei der Sache mit der Cousine aus Iwagakure wurden die Äuglein aber noch einmal runder und es wurde eine weitere Frage ergänzt. „Vielleicht ist die ja mit meinem Papa verwandt. Der kommt auch von da und hat auch so eine Hautfarbe. Kennst du Tamotsu?“ Warum posaunte Chinatsu das denn jetzt so heraus? Naja, weil sie keine Geheimnisse hatte. Und gerne etwas von sich erzählte, wenn sie so auch eine Antwort auf ihre eigenen Fragen bekam. Während dieser kleine Smalltalk vonstatten ging, näherten sich die Genin ihrer ersten Anlaufstelle. Ein Mehrfamilienhaus, in dem laut den Informationen der Verwaltung alle Kinder von besagter Sekte angesteckt worden waren. Suchten die Shinobi also ein paar besorgte Eltern, die sie nach ersten Informationen fragen konnten, dann waren sie hier genau richtig. Damit konnte der Auftrag doch beginnen!
 
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Backen also. Awesome! Hoko konnte zwar mittlerweile einigermaßen passabel kochen (was hieß dass er seine eigenen Kreationen für essbar hielt auch wenn andere diese Meinung nicht unbedingt teilen mussten), aber ans Backen hatte er sich bisher nicht gewagt. Auch weil in die meisten Zutaten so viel Salz hinein gehörte und der Yontatami dieses Gewürz absolut nicht ausstehen konnte. Mehr als ein Teelöffel davon auf einmal und ihm wurde schlecht. Aber die Muffins klangen gut. Sehr gut sogar. Hoko spürte, wie sein Magen anfing zu grummeln. Naja, kein Wunder, er hatte beim Frühstück ja auch ein wenig gespart. Das würde er aufholen müssen. Aber im Moment noch nicht, seine Bento-Box würde er sich für später aufsparen.
"Woooooooot! Das ist ja mal awesome, Sister!", kommentierte Hoko den Trick mit der Origami-Rose und applaudierte sogar kurz. Sowas sah man echt nicht alle Tage. Holy Hoko, das war wirklich VERDAMMT cool! Doch noch cooler war natürlich, dass Chinatsu-Sis Hoko Fragen stellte, die es ihm ermöglichten, noch mehr über sich selbst zu reden.

"Ich? Ich sing' gerne, klar, aber ich spiel' auch gerne Shogi! Oder Go! Und ich mach' bei vielen Karaokewettbewerben mit, im Moment hab' ich... Moment... Vierunddreißig Preise!" Eigentlich waren es sogar fünfundvierzig, die Hoko gewonnen hatte, aber natürlich zählte er nur die ersten Plätze. Alles andere war seiner eindeutig nicht würdig und musste daher auch nicht erwähnt werden. Bescheidenheit war nicht seine Stärke. "Ein Bluterbe hab' ich zwar nicht, aber dafür kann ich das hier..." Hoko hielt sein Seil hoch und machte flink und geschickt einen Knoten hinein, den er mit einem Zug wieder löste. Danach verknotete er beide Enden des Seils und zwar so fest, dass der daraus entstehende Knoten fast schon als Waffe benutzt werden konnte. Doch auch diesen Knoten löste Hoko danach wieder mit ein paar schnellen Handgriffen und schlang sich das Seil wieder um die Schulter. "Hojojutsu, manchmal auch Shibari genannt. Die Kunst des Fesselns. Oh yeah." Frauen kicherten manchmal, wenn Hoko seine Spezialität so vorstellte, aber warum, das hatte er nie ganz verstanden.

Als er das Wohnhaus sah, fiel sofort jede vorgetäuschte Ruhe von ihm ab. Sofort stürmte er darauf zu, ohne nach links und rechts zu blicken, und hämmerte wahllos an irgendeine Tür. "Shinobi! Shinobiiiii~" Dieser "Weckruf" schien Wirkung zu zeigen, denn schon nach kurzer Zeit öffnete eine müde, abgekämpft aussehende Frau die Schiebetür und sah Hoko mit einer Mischung aus Hoffnung und Verwirrung an. Sie trug einen altmodischen Kimono, obwohl sie noch keine vierzig sein konnte, und blinzelte etwas verschreckt. "Ähm... Ja, bitte?"
 
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Da Hoko ihr keine Antwort auf ihre Frage mit Tamotsu gab, ging sie davon aus, dass er ihn nicht kannte. Schade eigentlich, aber konnte man Nichts dran ändern. Dafür musste Chinatsu sofort wieder breit grinsen, als sie das Kompliment des Yontatami vernahm. Sie konnte zwar aufgrund ihrer mangelnden Englisch- und Coolness-Kenntnisse das 'awesome' nicht wörtlich übersetzen, doch der Ton zeigte eindeutig, dass er von der Origami-Rose begeistert war. Und nicht mehr lange, dann könnte sie noch viel mehr als nur das! Wenn es soweit war, wollte sie das Hoko zeigen – das hatte die Weißhaarige in diesem Moment für sich entschlossen. Dann ging ihr heutiger Kollege allerdings auf seine eigenen Hobbys ein, was Chinatsu neugierig mit anhörte. Er hatte... vierunddreißig Preise?! Die Kleine nahm einen Augenblick ihre Hände zur Hilfe, zählte einen Finger nach dem anderen ab, doch das reichte noch lange nicht, um die Menge an Ehrungen aufzuzählen, die der Suna-Nin sein Eigen nennen konnte. Unglaublich! Da konnte die Hasekura wirklich nicht mithalten, sie konnte sich wirklich glücklich schätzen, dass sie so eine tolle Person wie Hoko als ihren ersten Jobpartner zugeteilt bekommen hatte. Von dem könnte sie noch eine Menge lernen! „Das ist ja unglaublich!“, kommentierte sie also direkt, sah den 12-Jährigen durchgehend begeistert an. Was die Sache mit dem Shogi und Go anging, so konnte Chinatsu nicht allzu viel mitreden – sie hatte keine Ahnung, wie diese Spiele funktionierten. Aber zumindest kannte sie deren Namen und wenn sie sich nicht irrte, musste man viel nachdenken, wenn man so etwas spielen und gewinnen wollte. Strategie? Nicht unbedingt eine Vorliebe der jungen Kunoichi, die viel lieber Action mochte und bei Brettspielen dann eher die einfacheren Varianten wie 'Shinobi ärger dich nicht' bevorzugte. Das hatte mehr mit Glück zu tun, weniger mit Hirnschmalz und die einzelnen Züge konnten schneller über die Bühne gebracht werden. Vielleicht würde die Hasekura ja Gefallen an Shogi und Go finden, wenn Hoko es ihr erklären würde? Während des bisher relativ kurzen Tages hatte der Suna-Nin im Prinzip mit allem, was er gesagt hatte, Begeisterung in Chinatsu geweckt. Gut möglich, dass er es sogar in Hinsicht auf Shogi und Go schaffen würde. Fast so, als sollte diese Aussage untermauert werden, faszinierte der Yontatami die Hasekura einen Moment später mit seinen Fessel-Fähigkeiten und den tollen Knoten, die er einfach so in seine Seile brachte und wie ein Magier eine Sekunde später wieder löste. Dass man damit auch kämpfen konnte, war in diesem Augenblick für Chinatsu nebensächlich, viel mehr sah sie in seinen Aktionen magische Kunststücke, die sie so noch nicht hatte bestaunen dürfen. Sie fand das noch viel cooler als die Origami-Rose!

Dann kamen die Wohnhäuser in Sicht und obwohl die 12-Jährige viel lieber noch mehr Kunststücke mit dem Seil gesehen hätte, rannte Hoko plötzlich vor und hämmerte wie ein wildes Tier auf die nächstbeste Haustür ein. Kurz blieb Chinatsu verwundert stehen, hörte, wie der Yontatami irgendetwas von Shinobi brüllte und erinnerte sich unweigerlich daran, was ihre Mutter ihr früher beigebracht hatte. Wenn irgendetwas Schlimmes passiert, soll man nicht 'Hilfe!' rufen, sondern 'Feuer! Feuer!'. Irgendwie erinnerte das Verhalten Hokos sie daran und natürlich zeigte es auch den gewünschten Effekt. Eine müde aussehende Frau öffnete die Tür und sah auf den Suna-Nin hinab. Hah! Natürlich musste das funktionieren, die Hasekura hatte niemals daran gezweifelt, dass dieser überaus talentierte Ninja, der gut singen konnte, mit dem Seil zauberte und sie in die tiefen Begrüßungs-Geheimnisse der Shinobi eingeweiht hatte, irgendeinen Fehler machen könnte. Der Yontatami wusste einfach, wie es ging! Die Hasekura sprang also lächelnd und im Hopserlauf ihrem männlichen Partner hinterher, während dieser bereits direkt vor der älteren Dame stand – die offensichtlich auf eine Antwort wartete. „Wie kann ich dir helfen?“, wiederholte sie ihre Frage und strich sich geistesgegenwärtig über die lockigen, braunen Haare, die bis knapp zu den Schultern fielen. Erst beim Näherkommen erkannte Chinatsu die dicken Augenringe der Fremden, genauso die tiefen Falten in ihrem Gesicht. War sie wirklich so alt oder sah sie nur so aus? Tja – keine Ahnung. „Wir wollen zu der Sekte!“, posaunte die kleine Kunoichi los, als sie endlich hinter Hoko angekommen war und durch einen aufgeregten Sprung auf sich aufmerksam machte. Die Frau zuckte bei dem Wort 'Sekte' ordentlich zusammen, ihre Augen weiteten sich und sie schien einen Moment in einer Art eigenen Welt zu sein. Dann schüttelte sie sichtbar den Kopf und sah erschrocken zu den beiden 12-Jährigen. „Wollt ihr jetzt auch noch mit diesem Blödsinn anfangen?! Ich werde sicherlich nicht zulassen, dass mein Sohn noch mehr Kinder in diesen Kram mit hineinzieht!“ Und kaum hatte die Dame die Genin angeschrien, schlug sie mit einem lauten Knall die Tür vor deren Nase zu. Hm, das war ja nicht so gut gelaufen. Chinatsu kratzte sich an der Wange, fragte sich, was sie falsch gemacht hatte – vielleicht dumm ausgedrückt? Sie legte ihre Hände um den Mund, holte tief Luft, noch tiefer, dann brüllte sie los. „Aber wir sind doch bestellte Ninjaaaaaa!!“ Interessant, dass so ein kleines Ding wie die Hasekura ein solches Stimmorgan besitzen konnte. Hoffentlich hatte Hoko sich die Ohren zugehalten, man wollte ja nicht, dass er plötzlich schwerhörig wurde. Nun, nachdem die Haustür geschlossen worden war, hatte die Origami-Userin eben gedacht, das wäre die einzige Möglichkeit, damit die Erwachsene in dem Haus sie noch hörte. Selbstverständlich hatte dies nicht nur die Auftraggeberin gehört, sondern auch jeder andere Anwohner in dieser Straße. Es dauerte einige Sekunden, doch dann öffnete sich die Tür noch einmal einen Spalt. „D-die Ninja?“, flüsterte die Fremde, die vorhin noch voller Inbrunst geschimpft hatte. Offensichtlich sagte ihr dies etwas – die Ninja, die sie zusammen mit den anderen Eltern zu Hilfe geholt hatte. Chinatsu nickte eifrig, grinste, woraufhin die Braunhaarige sich dazu entschied, die Haustür vollends zu öffnen und zur Seite zu treten. „In Ordnung, kommt herein. Mein Sohn ist in seinem Zimmer, er scheint eine führende Rolle in dieser 'Gruppierung' zu haben. Ich hoffe, dass ihr ihn zur Vernunft bringen könnt.“ Na, das war doch ein erster Erfolg! Chinatsu war zufrieden und gespannt darauf, was sich hinter diesem führenden Sektenmitglied verbergen würde.
 
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Auch wenn Chinatsu-Sis sich vollkommen undimplomatisch benahm - Hoko wäre nicht viel taktvoller vorgegangen, um ehrlich zu sein. Und sie kriegte ja letzten Endes doch noch die Kurve, sodass die beiden Shinobi schließlich doch noch eingelassen wurde. Und verdammt noch mal, das Mädel konnte BRÜLLEN! Wie ein Tiger! Oder ein Löwe! Awesome!
"Verdammt gute Stimme, Chinatsu-Sis. Hast du schonmal überlegt, mit dem Singen anzufangen? Ist eigentlich ganz einfach, wir könnten ein Duo formen. Hoko und Chinatsu.. naw, warte mal..." Im Kopf ging Hoko mehrere Namensmöglichkeiten durch*, während er weiterplapperte, wobei er ihr erzählte, dass laut schreien und singen garnicht so unähnlich waren - Man musste nur den Dreh herausbekommen.

"Er ist hier drin. Kommt schon seit Tagen nicht mehr raus. Ich bringe ihm ab und zu Essen, aber..." Die besorgte Mutter sprach nicht weiter, sondern bedeutete Hoko und Chinatsu einfach, einzutreten. Eine Einladung, die der junge Shinobi nur zu gerne annahm. Schwungvoll griff er den Rand der Schiebetür und trat ein, natürlich nicht leise oder irgendwie von dem doch recht düsteren Ruf dieser Sekte und ihrer Mitglieder eingeschüchtert, sondern mit Schwung und... whoah!
Das erste Wort, mit dem Hoko dieses Zimmer beschrieben hätte, wäre "schwarz" gewesen. Das Zweite wäre ebenfalls "schwarz" gewesen und auch Platz drei und vier hätten diesem Wort gehört. An fünfter und sechster Stelle wäre "unordentlich" gekommen und an siebter Stelle "creepy", aber alles außer dem ersten Platz interessierte Hoko nun einmal nicht. Die Tapete an den Wänden, die Bettwäsche, die Kleidung des Jungen, der im Schneidersitz auf dem ungemachten Haufen Bettwäsche hockte, die Möblierung, die Poster an den Wänden, der Fußboden, sogar die Lamellen des dicht geschlossenen Rollos vor dem einzigen Fenster im Raum waren kohlrabenschwarz, ebenso wie die langen, filzigen Haare des Jungens, der Hoko und Chinatsu, deren helle Farben so überhaupt nicht in dieses Zimmer passen wollten, mit einem abschätzigen Blick ansah, die Zähne fletschend wie ein in die Ecke getriebenes Tier.

"Yo, Bruder! Was geht!?" Jetzt war es an Hoko, sein mangelndes diplomatisches Feingefühl zu demonstrieren, ebenso wie die Tatsache, dass er sich von Äußerlichkeiten nicht einschüchtern ließ. Dann war dieser Junge halt ein wenig creepy - na und? Manche Leute waren eben etwas seltsam, man musste sie nur genauer kennenlernen, darunter waren sie dann oft ziemlich cool. Wenn er da nur an Mushiro-bro dachte...
"Geht. Lasst mich allein, Ungläubige!" Der Junge spuckte den beiden Shinobi das letzte Wort regelrecht ins Gesicht, Abscheu und Verachtung standen ihm ins Gesicht geschrieben. "Ich weiß, warum ihr hier seid, aber ich werde nicht reden! Eher sterbe ich, als meine Brüder und Schwestern zu verraten. Und ich werde kein Wort über uns verlieren, das habe ich bei meinem Blute geschworen! Geht. JETZT!" Das letzte Wort schrie er fast, es klang wie ein heiseres Bellen.
Dummerweise hatte er sich in Hoko genau die falsche Person für solche Drohungen ausgesucht, denn der Shinobi lächelte nur. "Cooler Auftritt, Bro. Aber ein Tipp: Pack' dir noch Kajal um die Augen oder so, dann siehts cooler aus. Und jetzt mal im Ernst, was hast du mit dieser Sekte zu schaffen?" Neugierig sah Hoko zu Chinatsu-Sis, ob sie auch irgendwelche Fragen hatte. Kein Sherlock Holmes ohne Watson.

(*Tatsächlich habe ich 20 Minuten versucht, Wortspiele auf mögliche Namenskanji der Beiden zu finden - Es ist mir nicht gelungen.)
 
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Es ging los, es ging los, es ging los! Die aufgeregte 12-Jährige hüpfte nicht nur ihrem Kollegen, sondern auch der Mutter freudig hinterher, bekam zwar am Rande noch den Kommentar der besorgten Frau mit, doch in Wirklichkeit hörte Chinatsu kaum noch hin. Das war also die Schiebetür, welche die hiesige Welt von der Sekte trennte? Hoko fackelte nicht lange, packte sie und schob sie mit einem Schwung auf, als hätte er das Wort 'dezent' noch nie im Leben gehört. Na – die Hasekura hätte sowieso nicht wirklich gewusst, was 'dezent' bedeutet, daher passte das so schon. Neugierig spähten die gelben Seelenspiegel an dem Rücken des größeren Suna-Nin vorbei, erpicht darauf, das sagenumwobene Zimmer ansehen zu können. Aber... hier gab es ja kaum was zu sehen! Viel zu dunkel! Der Rollo verhinderte, das irgendeine Art von Lichtquelle die Räumlichkeiten erhellte, weshalb Chinatsu die Augen ordentlich zusammenpressen musste, um überhaupt irgendetwas erkennen zu können. War das hier echt alles so schwarz? Und oh, bewegte sich da etwas? Ein Lebewesen! Die Weißhaarige war ganz fasziniert, als sie in all dieser Dunkelheit einen Menschen wahrnahm, der so aussah, als hätte er seine Position seit Tagen nicht verlassen. Wie gemein! Der Kerl saß da auf einem Haufen Wäsche und niemand tadelte ihn dafür! Kenshin würde seine kleine Schwester köpfen, wenn sie ihre Kleidung so lange horten würde, mal ganz von dem Gestank abgesehen, der davon ausgehen konnte. So eine lockere Mutter, wie der Junge hatte, hätte die Hasekura auch gerne gehabt. Die kleine Kunoichi sinnierte noch eine Weile darüber, wie es wäre, sich hier adoptieren zu lassen, um ebenfalls keine dreckige Wäsche mehr zur Waschmaschine bringen zu müssen, bis das aufgeregte Bellen dieses... 'Kindes' sie aus ihren Gedanken riss. Oh, der schien aber keine gute Laune zu haben. Aber warum das denn? Hm... bestimmt lag es an dieser bedrückenden Dunkelheit! Die Weißhaarige bekam eine grandiose Idee, die sicherlich allen Beteiligten gleich weiterhelfen würde! Sie sah sich erneut mit ihren angestrengten Augen um, fand direkt neben der Tür das, was sie gesucht hatte und steuerte darauf zu, während Hoko sich erneut an das Sekten-Mitglied wandte und ihm ein paar Tipps zum besseren Auftritt vermittelte. Kaum hatte er fertig gesprochen... erhellte gleißendes Licht das dunkle Zimmer!

Der Junge auf dem Wäschehaufen gab einen fauchenden Ton von sich und kugelte sich ein, so als würde ihn das Licht der Zimmerlampe verbrennen. „So ist das doch gleich viel schöner, oder?“, lachte Chinatsu, die den Lichtschalter gesucht und gefunden hatte. „Das macht doch viel bessere Laune“, ergänzte sie ihre Aussage noch, überzeugt davon, eine gute Tat vollbracht zu haben. Dann sah sie allerdings, dass sich der dunkel gekleidete Junge zusammenkauerte und fauchte. Sie hielt sich fragend den Finger ans Kinn. „Oh. Reicht das noch nicht? Na gut!“ Das Lächeln auf den Zügen der 12-Jährigen verfestigte sich, als sie zum Fenster des Raumes trat und einmal herzhaft an dem Rollo zog, der sich sogleich nach oben bewegte. Das Sonnenlicht strömte geradezu hinein und vertrieb jede Dunkelheit. Leider schien es dem Jungen immer noch nicht besser zu gehen, er hielt sich den Kopf, schüttelte den Körper, fauchte noch mehr. Was war denn nun los? Das hatte immer noch Nichts geholfen? Chinatsu dachte angestrengt darüber nach, wie sie noch mehr Helligkeit in das dunkle Leben des Sekten-Mitgliedes bringen konnte – um damit seine Laune zu heben, versteht sich – doch wurde sie jäh von einem schmerzerfüllten Schrei unterbrochen. „Du...! DU! Wie kannst du es wagen?!“ Die gelben Äuglein sahen zum Jungen, danach flog der fragende Blick zu dem Yontatami. So, als wolle sie von ihm wissen, was sie falsch gemacht hatte. „Ihr wollt mich also solchen Qualen aussetzen?! HAH! Ich habe euch doch gesagt, dass ich bei meinem Blute geschworen habe, kein Wort über unsere Sekte zu verlieren!!“ Der benahm sich wie ein Vampir, der allergisch auf das Sonnenlicht reagierte. Schon wieder legte die Hasekura überlegend ihren Finger ans Kinn. Er hatte also auf sein Blut geschworen, kein Wort über seine Sekte zu verlieren? Na, zumindest da konnte die Kleine ihm doch helfen! Sie ging ohne irgendwelche Zurückhaltung auf das Sekten-Mitglied zu, das sich auf dem Kleiderhaufen sitzend etwa auf Augenhöhe mit Chinatsu befand. Plötzlich zückte die 12-Jährige ein Kunai aus ihrer Tasche, lächelte freundlich. „Na, wenn du auf dein Blut geschworen hast, dann können wir auch dafür sorgen, dass du blutest! Dann geht es dir vielleicht besser und du kannst gleichzeitig mit uns reden!“ What the-? In etwa das stand in dem Gesicht des Jungen geschrieben, der fassungslos auf das Kunai in den Händen der Weißhaarigen blickte. Hatte die ihm gerade damit gedroht, ihn aufzuschlitzen? Er hatte vielleicht viel herumgebrüllt, aber die krasse Reaktion hatte er dann doch nicht erwartet. „Hm?“ Chinatsu legte den Kopf schief, wartend auf eine Antwort. Sie wollte doch nur sein Bestes! Sie hob das Kunai noch ein Stückchen mehr an, doch dann wurde es dem kleinen Sekten-Mitglied doch zu viel. „WARTE!“ Die Hasekura blinzelte. Jetzt doch nicht? „I-ich... was für ein Freak bist du eigentlich?!“, brüllte er dann plötzlich los, woraufhin die kleine Genin empört die Wangen aufblies, das Kunai wieder in der Tasche verstaute und auf den Boden stampfte. „Wer ist hier ein Freak?! Ich wollte dir nur helfen!“ So wurde es ihr also gedankt, dass sie das Leben dieses Menschen ein wenig glücklicher hatte gestalten wollen. Der Junge stieß die Luft zwischen seinen zusammengepressten Zähnen heraus, wandte sich dann an den Yontatami. „Ich rede, aber halt die da von mir fern.“ Nun war aber einmal gut! Weiterhin grimmig streckte Chinatsu dem schwarzhaarigen Jungen die Zunge heraus, verschränkte ihre Arme und sah zur Seite weg.
 
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In einem Buch namens "Indianer John und die goldene Verschwörung" (eigentlich war es ein Comic gewesen, aber Hoko fand dass "Buch" viel intelligenter und besser klang) war mehrfach der Begriff "Folter" gefallen. Sowohl körperliche als auch seelische Folter. Und auch wenn Hoko trotz seiner Karriere als Shinobi noch nicht besonders viel Lebenserfahrung gesammelt hatte, dass das was Chinatsu-Sis vorhatte dieser ominösen Folter ziemlich nahe kam. Für einen Moment überlegte Hoko, ob er sie stoppen sollte, doch dann quiekte der vorhin noch so unnahbar und verschlossen wirkende Junge plötzlich "Ich rede, aber halt die da von mir fern." DAS hatte Chinatsu-Sis also vorgehabt! Psychische Folter. Die Androhung von Gewalt, selbst wenn sie nicht wirklich geplant war, machte das Opfer nervös und lockerte seine Zunge. Chinatsu-Sis hatte anscheinend auch Indianer John gelesen. Womöglich mehr als einmal! Hoko musste sich später unbedingt mit ihr über diese Comics unterhalten, eventuell besaß sie sogar Ausgabe 14, die ihm immer noch fehlte, aber das war jetzt erst einmal unwichtig. Kurz musste Hoko überlegen, was genau sie jetzt noch einmal wissen wollten, doch dann fiel es ihm wieder ein. Und natürlich würde er jetzt die Rolle des "guten Cops" übernehmen, noch so eine Geschichte, von der er mal gelesen hatte. Und da sage noch einmal jemand dass Comics überhaupt nichts brächten! Pah!

"Also gut, bro, also gut. Aber sag' mir besser was ich wissen will. Ich hab' echt keine Ahnung, ob ich meine Partnerin hier lange zurück halten kann." Hoko sagte das so ernst er konnte und deutete, um seine Drohung zu unterstreichen, noch einmal auf Chinatsu-Sis, die immer noch mit Schmollmund da hockte und nicht so wirklich bedrohlich aussah. Aber dennoch schienen Hokos Worte Wirkung zu zeigen, denn der junge Mann blickte nur nervös zu ihr und ganz besonders zu der Hand, in der sie das Kunai gehalten hatte. Und Hoko gab ihm keine Chance, es sich noch einmal zu überlegen. Im Alle-anderen-über-den-Haufen-reden waren Yontatami schon seit Jahrhunderten die Größten! "Dann lass mal hören, Bro. Wo trefft ihr euch, wann ist das nächste Treffen und wen aus deiner Sekte kennst du alles beim Namen?" "A-also, wir treffen uns an jedem Neumond, nachts natürlich, auf dem alten Friedhof. Wir tragen Masken und reden uns nur mit falschen Namen an, also weiß ich nicht, wer außer mir alles dazu gehört.. ehrlich! Aber heute ist Neumond, sie werden also ganz sicher da sein und ich werd' ihnen auch nicht sagen dass ihr kommt!" Während dieser Erklärung hatte der Junge immer wieder angsterfüllt zu Chinatsu gesehen, wohl weil er befürchtete, dass sie seine Verschwiegenheit "bis aufs Blut" erneut austesten wollte. Hoko allerdings schien ihm zu glauben und hielt Chiantsu-Sis gespielt zurück, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. "Ich glaub dir, Bro, keine Sorge. Eins noch: Wie heißt du in dieser Sekte? Ich will nur wissen, mit was für Namen wir es hier zu tun haben." Kurz schien der Junge zu überlegen, ob er diese Information wirklich teilen sollte, doch ein weiterer Blick zu Chinatsu brachte ihn schnell zum Reden. "Black Despair! So nennen mich da alle! Ihr könnt auch gerne meine Maske haben! Hier!" Hastig schaufelte er einige seiner Kleidungsstücke bei Seite, auf denen er bis eben noch gesessen hatte, und forderte eine fratzenartige, ziemlich hässliche Maske zu Tage. "Nehmt sie einfach!"

Hoko schnappte sich die Maske und besah sie von allen Seiten. Black Despair also. Dieser Name... war doch einfach... Obercool!
"Danke, Bro, hast uns sehr geholfen! Wir sind dann auch mal wieder. Achja und noch n Tipp: Deine Mutter macht sich echt Sorgen um dich, hörst du? Also lass diesen ganzen Gothicmist und werd' mal wieder n wenig gechillter. Ich bin sicher dann freut sie sich auch. Nur n guter Rat." Und mit elegantem Schwung erhob sich der Shinobi wieder und ging fröhlich pfeifend, die Maske in einer Hand, zur Zimmertür. "Chinatsu-Sis, kommst du? Wir haben was vorzubereiten! Heute wird gesektet~" War das überhaupt ein Wort? Egal!
 
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Chinatsu sollte den bösen Cop spielen? Und anscheinend war sie in dieser Rolle sogar verdammt überzeugend... dass es dazu noch einmal kommen würde! Sonst war die Hasekura eher für die gute Laune und den Sonnenschein zuständig – zumindest, wenn man sie selbst fragen würde. Ihren Schmollmund beibehalten blickte sie zum Yontatami, der das Gespräch an sich riss und begann, die Befragung durchzuführen. Die Weißhaarige hatte keine Ahnung, dass sie gerade irgendeine 'böse Rolle' spielte, musste sie aber auch nicht, um die entsprechende Wirkung auf den schwarzhaarigen Jungen zu haben. Er sang wie ein Vögelchen! Und wenn er einmal zweifelte, so deutete Hoko einmal auf seine kleinere Partnerin und schon lockerte sich die Zunge des Sektenmitgliedes noch mehr. Dann verschwand die Bockigkeit jedoch schlagartig aus den Zügen Chinatsus – Moment, hatte sie das richtig verstanden? Die Sekte traf sich zu Neumond auf dem alten Friedhof? Nachts? Mit Masken und falschen Namen? Und heute war Neumond?! Ohhh, die 12-Jährige konnte es kaum erwarten, ihrem Bruder davon zu erzählen. Und sich über ihn lustig zu machen – er war derjenige gewesen, der gesagt hatte, dass diese Sekte sicherlich viel unspektakulärer war, als Chinatsu sich erhoffte. Dass es langweilig werden würde. HAH! Das hier war ja wohl total spektakulär, spektakulärer ging es kaum. Das Gesicht Chinatsus erhellte sich, was ihrem Image als 'böser Cop' nicht unbedingt zuträglich war – nicht schlimm. Der schwarzhaarige Junge – der sich als Black Despair herausstellte – bekam das gar nicht mehr mit. Er kam sämtlichen Wünschen des Suna-Nin entgegen, schenkte ihm sogar seine Maske und versprach, kein Wort an seine Kollegen in der Sekte zu verlieren. Chinatsu musste die Lippen zusammenkneifen, um nicht einen Freudenschrei zum Besten zu geben.

Brav war sie ihrem Kollegen nach draußen gefolgt. Zwischenzeitlich waren die beiden Genin zwar noch einmal von der Mutter des Jungen aufgehalten worden, doch als sie hörte, dass die 12-Jährigen die nötigen Informationen bekommen hatten, um der Sekte weiter auf den Grund zu gehen, schien die braunhaarige Frau ernsthafte Hoffnung in die Ninja zu setzen. Ihr machte die gesamte Geschichte wirklich zu schaffen... egal! Viel wichtiger war, dass die Hasekura kurz davor stand, die Nacht ihres Lebens zu haben! Und sie würde erst ganz spät nach Hause kommen, wie ein richtig großes Mädchen! „Heute wird gesektet, heute wird gesektet, heute wird geseeeheeekteeeet~“ Freudig sang Chinatsu vor sich hin, schaffte es dabei allerdings nicht einmal bei ihrer ausgedachten Melodie die Töne zu treffen. Hörte sich zumindest ein wenig schief an. Während die Ninja nun die Straße vor dem Mehrfamilienhaus entlang gingen, sprang die Hasekura vor ihren Kollegen, hielt ihn damit auf und betrachtete mit ihren großen Äuglein noch einmal die Maske, die Hoko von dem Jungen erhalten hatte, schnappte sie sich. „Wie sehe ich aus, Hoko-bro?“, lachte sie ausgelassen und hielt sich die hässliche Fratze vor das Gesicht. Machte das kleine Mädchen bestimmt nur noch hübscher, als sie ohnehin schon war, nicht? Dann entfernte die Kunoichi die Maske wieder, sah sie sich noch einmal selbst von Nahem an. „Das ist echt total aufregend! Eine echte Maske für ein echtes Sektentreffen auf einem echten Friedhof. Wir gehen da doch hin, oder, Hoko-bro? Oder? Und wir machen da so richtig mit!“ Sie wiegte den Kopf hin und her, dachte nach. Der Junge hatte auch etwas von ausgedachten Namen gesagt – Becktasta oder so. Hatte die 12-Jährige vergessen. „Dann müssen wir uns auch solche Spitznamen ausdenken, oder? Ich bin... weiße Blume! Das ist perfekt.“ Sie hielt sich erneut die Maske vor das Gesicht, tänzelte durch die Gegend und lachte. „Weiße Blume wird dieses Treffen ordentlich aufmischen!“ Sie war noch eine Weile damit beschäftigt, sich vorzustellen, wie es heute Nacht werden würde. Zwar hatte der Junge die Menschenopfer nicht erwähnt, aber vielleicht hatte er die auch nur vergessen. Der Friedhof stimmte schließlich schon einmal, zum Menschenopfer fehlte da doch nicht mehr viel. Die Maske immer noch tragend, hüpfte Chinatsu zurück zu dem Suna-Nin, blieb wieder vor ihm stehen und verlagerte aufgeregt ihr Gewicht von einem Bein zum Anderen und wieder zurück. „Aber was machen wir denn jetzt bis heute Nacht, Hoko-bro? Das ist doch noch viel zu laaaaaange hin.“ Sie wollte ja auch wissen, was ihr Kollege so vorhatte. Der hatte doch bestimmt schon einen ganz genauen Plan für das weitere Vorgehen. Ganz sicher, da vertraute sie vollkommen in die Fähigkeiten des viiiiiel erfahreneren Shinobi.
 
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Der Elan von Chinatsu-Sis hätte auf andere sicher ansteckend gewirkt, doch bei Hoko war das schwer möglich. Er war selber schon so voll davon, dass noch mehr Elan ihn mit ziemlicher Sicherheit zum Platzen gebracht hätte. Den Gesang der Kunoichi kommentierte er dabei einmal nicht, es gab im Moment Wichtigeres als ihr mitzuteilen, dass auf ein As nie ein Cis folgte. Und dass das anatomisch gesehen schon eine sehr schlechte Idee war.* "Ooookay, mal sehen. Dann bin ich... Schwarzer Pfeil! Yeah!" Weiße Blume und schwarzer Pfeil, das klang doch mal awesome! Und eine Maske zu machen, das würde überhaupt kein Problem werden. Hoko hatte immerhin schon seine eigene Kollektion geschneidert, da würde es auch kein Problem werden, mit einem Kunai irgendeine improvisierte Holzmaske zusammen zu zimmern und sie sich vors Gesicht zu halten. So wie er diese Sekte einschätzte war sie ohnehin nicht so gut organisiert, dass ein oder zwei neue "Gesichter" groß auffielen. Wenn überhaupt.

"Iiiich... würde sagen wir gehen da einfach mal hin und gucken uns das an. Wir können sie sicher aufmischen, wenn sie Mist bauen, ansonsten spionieren wir sie halt eben aus und finden raus, wer sie hinter den Masken so sind. Dann reden wir ihrem Anführer ins Gewissen und lösen die Sekte auf, dann gibt's ne fette Party und wir sind ruckzuck wieder zu Hause. Was meinst du, Sis? Klingt das awesome?" Natürlich tat es das. Dass Pläne aber meist nicht so glatt abliefen wie man sich das vorstelle, nun, das würde Hoko wohl noch lernen müssen. Und das würde keine einfache Lektion werden.

"Na, komm' schon. Ein wenig höher.. jetzt nach links... Verdammt, ist das Blut?" Maskenschnitzen war Schwerstarbeit und erst nach drei fruchtlosen Versuchen hatte Hoko den Dreh rausgehabt. Jetzt war er gerade dabei, seiner selbstgebauten Maske den letzten Schliff zu verleihen, auch wenn das nicht viel heißen mochte. Es war kaum mehr als ein grob geschnitztes, kaum als Fratze erkennbares Stück Holz, keine Verzierungen, keine Bemalungen. Doch für solche Feinheiten war keine Zeit mehr, denn schon klopfte Chinatsu-Sis an Hokos Tür und gemahnte ihn, dass es Zeit war, zu gehen. "Komme schooooon~", trällerte Hoko munter und rappelte sich auf, um seine Maske stolz unter den Arm zu klemmen und mit Seil, Kunais und Shuriken bewaffnet vor die Tür zu treten. "Auf gehts, Sis! Lass uns sekten!" Mit stolzem Grinsen hielt er sich den grob bearbeiten Holzklotz vors Gesicht, der nur mit viel Mühe als so etwas wie eine Maske zu erkennen war. "Wie seh' ich aus?"

(*I have no idea what I'm doing.)
 
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Genialer Plan von einem genialen Ninja! Chinatsu nickte, als Hoko kurz erklärte, wie sie vorgehen wollten. In die Sekte mischen, herausfinden, wer hinter welcher Maske steckte und den Anführer ausmachen. Dann mit diesem reden, zur Vernunft bringen und das beste - eine fette Party! Nicht, dass die Hasekura bisher auf vielen Partys gewesen wäre, vor allen auf keinen, die ’fett’ waren - aber irgendwo konnte man damit ja anfangen. Und wenn sie ihrem Bruder Kenshin glauben durfte, dann machten solche Feiern eine Menge Spaß. Vor allen Dingen, wenn man sie mit den richtigen Leuten verbrachte und vielleicht sogar ein paar nette Personen kennenlernte. Das Lächeln, das dabei auf den Lippen des 18-Jährigen gelegen hatte, hatte Chinatsu zwar nie so richtig deuten können - aber das musste sie auch nicht. Der Ältere hatte immer gut verdeutlicht, dass es Spaß machte und der Bruder hatte auch schon einmal eine Freundin mitgebracht, die spontan bei ihnen übernachtet hatte! Oh, die war so nett gewesen. So eine spontane Übernachtungsparty nach einer Party stellte sich die 12-Jährige auch lustig vor. Vielleicht hatte ja nachher jemand Lust, auch mit ihr eine Übernachtungsparty im Anschluss zu schmeißen?

Schlussendlich trennten sich die Wege der beiden Genin vorerst, denn beide wollten sich entsprechend für den kommenden Abend vorbereiten. An sich hätte die Hasekura auch keine Probleme damit gehabt, zusammen mit dem Yontatami die Vorbereitungen zu treffen - aber der wollte das wohl lieber alleine erledigen. Na schön! Auch ’Weiße Blume’ hatte sich ihre Gedanken gemacht, wie sie sich eine Maske für den heutigen Abend bauen sollte. Holz? Sie dachte gar nicht darüber nach, dass es aus einem solchen Material bestehen müsste. Viel lieber arbeitete die 12-Jährige mit Papier und da sie schon immer gerne gebastelt hatte und kreativ tätig war, brauchte sie auch nicht lange, bis sie sich ein entsprechendes Bild vor Augen geführt hatte. Ein Glück, dass die Weißhaarige ein Bluterbe besaß, dass es ihr um einiges leichter machte, als Hoko, der mit Kraftaufwand arbeitete. Entsprechendes Papier war schnell gefunden worden und ein bisschen Chakra-Einsatz später faltete es sich von alleine in die Grundform der Maske. Perfekt! Jetzt fehlte nur noch ein bisschen Farbe. Hier wurde die Maske schwarz, da weiß, oh die Ohren und Haare nicht vergessen! Am Ende betrachtete Chinatsu noch einmal ihr Werk und grinste zufrieden. Das war DIE Maske für den Abend, mit Sicherheit! Das passte wirklich perfekt zu ihr, oder nicht? Und es sah so hübsch aus.

Gut, weiter im Text. Nachdem die 12-Jährige Zuhause noch genügend Zeit gehabt hatte, um beispielsweise ein ausgewogenes Abendessen zu sich zu nehmen, machte sich sich irgendwann auf den Weg zum Yontatami. Er hatte ihr eine gute Erklärung gegeben, daher brauchte sie nicht lange, bis sie dessen Zuhause gefunden hatte. Sie klopfte eifrig, sogar mehrfach, da sie es gar nicht abwarten konnte, endlich durchzustarten. Die Maske hatte Chinatsu selbstverständlich bereits vor ihrem Gesicht hängen. „Hoko-brooo!“, rief sie, doch da riss jener Shinobi bereits die Tür auf und präsentierte nicht nur stolz, wie gut er ausgerüstet war, sondern zeigte auch sofort das von ihm misshandelte Stück Holz. Das konnte man kaum als irgendeine Art Gesicht erkennen. Qualität war eindeutig etwas Anderes. Aber.. es wäre nicht die Hasekura gewesen, wenn sie das Ding nicht trotzdem grandios gefunden hätte, oder? Stammte schließlich von Hoko-bro, was von ihm kam, war immer perfekt! „Whoaaa, die sieht super aus!“, sie riss ihre Arme in der Begeisterung nach oben. Durch die eigene Maske konnte man ihr Lächeln wohl nicht sehen, allerdings war es wie immer nicht schwer, es aus der Stimme zu erkennen. „Da kann meine Maske ja gar nicht mithalten. Hoko-bro, du bist echt genial!“ Komplimente über Komplimente. Da musste sich der Yontatami doch verdammt gut fühlen, nicht? „Damit bist du bestimmt sofort der König in der gesamten Sekte.“ Chinatsu nickte, packte den Kollegen dann an der Hand und zog ihn lachend hinter sich her. „Und jetzt gehen wir diiiirekt dahin!“ Es ging los, endlich! Menschenopfer? Das würde sich gleich offenbaren.

Trotz der Sommerzeit war es mittlerweile ziemlich dunkel geworden. Kein Wunder, das Treffen sollte um Mitternacht auf dem Friedhof stattfinden und circa eine Stunde vorher hatte sich die 12-Jährige mit dem Suna-Nin bei dessen Zuhause getroffen. Ob sie müde war? Keineswegs! Dafür waren die Geschehnisse viel zu spannend und die neue Bekanntschaft mit Hoko-bro zu lustig. So näher die Genin dem Friedhof kamen, desto weniger Leute waren auf den Straßen unterwegs. Kein Wunder, wer hielt sich auch gerne freiwillig um so eine Uhrzeit an solchen Orten auf? Aber oha. Was war denn das? Hoko und Chinatsu bogen um eine Ecke und kaum hatten sie das gemacht, konnten sie eine Gruppe von … ja, Gestalten ausmachen, die in einem Zug die letzten Meter zum Friedhof vollführten. Dabei konnte man ein unverständliches Genuschel hören, eine Art Sprechchor. Hm. Beteten die etwa jetzt schon? „Hoko-bro, Masken!“ Natürlich fiel der Hasekura sofort dieses Detail an den Leuten auf. War schwer zu übersehen. „Äh, Schwarzer Pfeil, nicht Hoko-bro!“, korrigierte sie sich, packte die Hand des Suna-Nin fester und zog ihn auch die letzten Meter begeistert mit sich, um sich der Gruppe anzuschließen. Jetzt kam es darauf an - fielen sie auf oder nicht?
 
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Als Chinatsu-Sis Hoko ihre Maske zeigte, war er ziemlich beeindruckt. Eine Maske aus Papier, wie awesome war das denn bitte!? Natürlich, Chinatsu-Sis war ja auch eine Origamikünstlerin, aber darauf wäre Hoko trotzdem nicht gekommen. "Danke, Sis! Aber deine Maske ist auch verdammt cool! Fast so cool wie meine, yeah!" Das Wort "besser" kannte Hoko im Bezug auf seine Arbeit nicht. Höchstens wenn es darum ging, sie als "besser als deine" zu bezeichnen. Insofern war "Fast so gut wie meine Arbeit" ein riesiges Kompliment von Hoko, eigentlich sogar das Beste, das er geben konnte. „Und jetzt gehen wir diiiirekt dahin!“ Schön zu sehen, dass es Chinatsu-Sis nicht an Enthusiasmus mangelte! Da musste Hoko zumindest nicht die ganze Zeit den Motivator spielen. Nicht dass er damit ein Problem gehabt hätte, aber trotzdem, so ging doch alles viel schneller. "ALRIGHT!", sang Hoko in seiner besten "Jetzt geht's los" Stimme daher.*

Es war doch eine ziemlich düstere Angelegenheit, nachts auf einen Friedhof zu gehen. Hoko hatte sicher nicht mit Luftschlangen und Konfetti gerechnet, aber das alles hier war doch schon ziemlicher Gothic-Stuff. Aber Hoko blieb ruhig und ließ sich nicht einmal von den drei unheimlichen Käuzchenrufen von einem verkrüppelten Baum einschüchtern. Und auch nicht von den maskierten Gestalten, auf die Chinatsu-Sis ihn überflüssigerweise hinwies. Doch noch ehe er sich überlegen konnte, wie er sich ihnen am ehesten nähern sollte, hatte Chinatsu-Sis ihn bereits an der Hand gepackt und mitgezogen. Trotz der Situation und der Überraschung merkte Hoko, dass es ihm garnicht so sehr missfiel. Es war irgendwie.. nett. Noch war Hoko zu jung um das ganz zu verstehen, aber womöglich würde er in einigen Jahren oder sogar Monaten schon ganz anders über diesen kurzen Moment denken.
Im Moment war dafür jedenfalls keine Zeit. Mit aufgesetzten Masken standen die beiden weißhaarigen Ninjas mit einem Mal vor den ebenfalls maskierten jungen Menschen, die sie misstrauisch anblickten, zumindest soweit sich das bei maskierten Gesichtern sagen ließ. Schließlich ergriff einer von ihnen, er trug eine Maske die aussah wie ein Tengu**, das Wort: "Wer seid ihr?" Zu Hokos Glück war er mit solchen Situationen quasi groß geworden: Sich aus brenzligen Situationen herauszureden, in die er irgendwie geschlittert war. Meist sogar völlig ohne eigenes Zutun. "Ähm, wir sind... Weiße Blume und Schwarzer Pfeil. Kumpels von Black Despair. Wir wollten uns das hier mal ansehen, weil er davon so angetan war... Er ist heute krank und kann nicht kommen." Die anderen Sektenmitglieder tuschelten, doch mit einer Handbewegung brachte Tengumaske sie zum Schweigen. Er schien eine ziemlich große Nummer zu sein. "Na gut, wenn das so ist, könnt ihr uns auch sicher eine Frage beantworten. Wie viele Kinder hatte Lillith?" Unter seiner Maske blinzelte Hoko verdutzt. "Ähm... Was jetzt?"


(*Man stelle sich dies in etwa vor wie hier.
**Japanische Windgeister, werden meist mit riesigen Nasen dagestellt und sind als Masken extrem beliebt)
 
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Hoko ließ sich locker von der Hasekura mitziehen, weshalb die Genin sogleich bei der Gruppe aus Maskenträgern ankamen. Wie gut, dass Chinatsu ihre Maske trug, denn das Grinsen, das durchgehend in ihrem Gesicht lag, hätte bei dieser allgemein eher gruseligen Stimmung wenig authentisch gewirkt. Damit wären die Ninja durchschaut worden, bevor sie auch nur ein Wort verloren hätten. Trotz der Tatsache, dass hier alle Leute ihre Maskierung trugen, fielen der Yontatami und die Kunoichi aus Kumo als Neulinge auf. Einige misstrauische Blicke lagen auf ihnen, doch bevor es zu weiteren Aktionen kommen konnte, übernahm ein Junge - scheinbar - das Wort. Die Maske auf seinem Gesicht sah echt faszinierend aus. Gruselig? Nee, das kannte Chinatsu nicht. Auf die erste Frage hin übernahm Hoko das Wort und stellte die Genin als Freunde von Black Despair vor. Der Suna-Nin hatte einfach den Dreh raus! Die Weißhaarige an seiner Seite nickte eifrig, doch als die Frage mit Lilith kam, wurde der Yontatami aus dem Konzept gerissen.

„Oh, woher kennt ihr Lilith?“ Schade, dass man das fragende Blinzeln der Hasekura gerade nicht erkennen konnte. Ein Getuschel ging durch die Runde, doch mit einer einzelnen Handbewegung ließ der Junge mit der Tengu-Maske alle verstummen. „Natürlich kennen wir Lilith! Jeder, der sie nicht kennt, ist ein Narr!“ Krass. Der Mund der 12-Jährigen öffnete sich ein Stück und hätte sie es gekonnt, hätte sie jetzt wohl einen erstaunten Pfiff zum Besten gegeben. Dann lachte die Kleine ausgelassen. „Ich wusste gar nicht, dass Lilith so eine große Nummer ist! Meine Mama hat immer viel über sie erzählt!“ Dann legte das Mädchen ihren Kopf schief, sodass die Haare seitlich fielen. „Aber woher wisst ihr, wie viele Kinder sie hatte?“ Die Maskierte hob ihre Hände an, zählte einen Finger nach dem anderen ab, schüttelte den Kopf und fing von vorne an. Das wiederholte sich ein paar Mal, doch dann gab Chinatsu auf. „Ich weiß nicht genau, das waren echt zu viele. Nicht einmal meine Ka-san wusste das.“ Das war also die endgültige Antwort der Genin? Wieder fing Getuschel unter den Sekten-Mitgliedern an, am Ende nickte allerdings der scheinbare Anführer. „Deine Ka-san war eine weise Frau, wenn sie dir über Lilith erzählt hat, anstatt sie zu vertuschen. In Ordnung, wir erkennen euch als unseren Bruder und Schwester an!“ Er drehte sich auf dem Absatz um, mit der Absicht, jetzt auch die letzten Meter zum Friedhof zurückzulegen. Die anderen Mitglieder der Sekte gaben sich mit dem Urteil des Jungen zufrieden und taten es ihm gleich. Keine großen Vorstellungen? Na, das käme vielleicht noch. „Wie toll, Ho-.. Schwarzer Pfeil! Ich hätte ja nicht gedacht, dass Lilith hier so bekannt ist.“ Die Weißhaarige kicherte und da die Anderen sich schon wieder auf den Weg gemacht hatten und ihren Sprechgesang einstimmten, konnte Chinatsu mit dem Yontatami reden, ohne dass eine andere Person groß mithörte. „Weißt du, die wohnte in Kumo bei uns um die Ecke, war schon richtig alt und faltig. Meine Ka-san meinte, dass sie eine ’Proste..’ ’Postu…’“ Der Kleinen wollte der Begriff nicht einfallen, deshalb schüttelte sie flink den Kopf. „Na, jedenfalls hat sie wohl ganz viele Freunde gehabt, die immer wieder bei ihr zu Besuch kamen. Und ganz ganz viele Kinder, die aber teilweise schon gar keine Kinder mehr sind, sondern richtige Erwachsene.“ Sie riss ihre Arme freudig hoch. Woher hätte Chinatsu auch wissen sollen, dass diese Sekte gar nicht von ihrer alten Bekannten aus Kumogakure gesprochen hatte, sondern von einer Figur aus der Mythologie? Tja, Hauptsache die Antwort der Hasekura war angenommen worden. Hatte sich auf das eigentliche Thema scheinbar übertragen lassen. Nachdem die Kunoichi geendet hatte, drehte auch sie sich um, schloss sich der Sekten-Truppe im Hosperlauf an und betrat den Friedhof.
 
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Ein Glück, dass Hoko Chinatsu-Sis dabei hatte! Anscheinend hatte sie Erfahrung mit diesem ganzen Gothic-Zeug von Dämonen und so weiter, auch wenn es ihn ein wenig wunderte, dass ihre Mutter diese Lillith zu kennen schien. Das klang dann doch eher nach einer Hexe oder einer Onmyouji* als einer Frau, die ein Mädchen wie Chinatsu großziehen würde. Da konnte man mal sehen, wie unterschiedlich Eltern und ihre Kinder sein mochten. An seiner eigenen Familie konnte man das auch ganz gut sehen, fand Hoko, immerhin waren seine beiden Eltern so sehr von Aneko überzeugt und.. nein, besser nicht daran denken. Am Ende zählte doch nur, dass er aus dieser Hölle entkommen war. Jetzt war er hier und awesome, darauf kam es an!

Die Erklärung von Chinatsu-Sis brachte ein wenig Licht in Hokos Welt, doch so ganz verstand er auch nicht, was diese ominöse Lillith denn jetzt genau sein sollte. Anscheinend hatte er sich jedenfalls im Bezug auf sie geirrt, denn sie schien eher eine gute Bekannte der Kumo-nin zu sein als die ominöse mythologische Gestalt, von der er gehört hatte. Naja, womöglich gab es jemand anderen, der genau so hieß, aber halt ein wenig anders war, mit weniger Freunden. Denkbar war es, er hatte auch schon Leute kennengelernt, die seinen Vornamen teilten, wenngleich auch natürlich nicht seine Awesomeness. Es war also vermutlich ein Missverständnis, aber eines das er nicht korrigieren würde. Immerhin hatten sie dank dieses kleinen Ausrutschers genau das erreicht, was sie wollten. Was, wie Hoko schnell feststellte, ziemlich merkwürdig war.

Mit gemessenen Schritten betraten die Gläubigen einen abgelegenen Bereich des Friedhofes. HIer waren nur wenige Gräber zu sehen und die meisten von ihnen wirkten so alt und verrottet, dass der Schluss nahelag dass hier schon seit Längerem niemand mehr bestattet worden war und selbst tagsüber kaum ein Besucher hierher kommen würde. Und nachts natürlich erst recht nicht. Vor einem besonders großen und kunstvoll gestalteten Grab, dessen Zeichen Hoko nicht lesen konnte** stellten die Sektenmitglieder mehrere kleine Lichter auf und entzündeten diese, woraufhin ihr Anführer mit der Tengumaske sich vor das Grab stellte und zwei Mal tief verbeugte. "Bruder und Schwestern! Heute ist ein besonderer Tag. Heute wird unser Ritual zum Abschluss gebracht werden und die Macht der Geister uns erfüllen. Die Ungläubigen werden gestraft werden, die Gläubigen aber belohnt. So hoffe ich denn, dass euer Glaube fest und eure Treue unverbrüchlich ist." Ein beifälliges Raunen ging durch die Menge, doch keiner sagte etwas laut. Tengumaske verbeugte sich erneut vor dem Grab und zog dann einen alt aussehenden, rostfleckigen Dolch aus seiner Kutte mit dem er sich ohne zu zögern in die Hand schnitt. Frisches Blut tropfte auf das Grab und Hoko verzog unter seiner Maske das Gesicht. Mann, das sah schmerzhaft aus. "Brüder und Schwestern, stimmt mit mir den heiligen Choral an und lasst das Opferritual beginnen." Diesmal war das Raunen lauter, noch positiver und die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Unter einem rituellen Singsang, der Hoko irgendwie vertraut vorkam, traten die anderen Sektenmitglieder vor und der weißhaarige Shinobi tat es ihnen gleich. Dann streckte Tengumaske seinen Dolch aus und hielt ihn dem ersten Sektenmitglied hin, das sich daraufhin ebenso zögerlos in die Hand schnitt und die Waffe weitergab. Anscheinend sollten sie alle ein wenig von ihrem Blut opfern, für was für einen Zweck auch immer.

(*Praktizierende des Onmyodo, einer japanischen Mischung aus Esoterik, Spiritismus und Religion.
**Nicht weil sie so verwittert oder Hoko ein Analphabet wäre, sondern weil sie so alt und heute ungebräuchlich sind, dass er sie nicht in der Schule hatte, vergleichbar mit altgermanischen Runen.)
 
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Jedes normale Mädchen im Alter der Hasekura hätte diesen Friedhof gruselig gefunden und auf schnellstem Wege die Flucht ergriffen. Wie gut, dass Chinatsu nicht unbedingt das war, was man als ’normal’ einstufte. Die gelben Äuglein sahen sich hinter der Maske neugierig um, die Gräber, zu denen sie hier kamen, sahen wirklich alt und ungepflegt aus. Fühlte sich denn niemand mehr für diese Verstorbenen verantwortlich? Irgendwann blieb die Gruppe stehen, was die Weißhaarige einen Moment zu spät mitbekam. Sie ging einige Schritte weiter, blinzelte ungläubig, als sie die fehlenden Kollegen bemerkte und drehte sich auf dem Absatz um - dort standen die! Schnell reihte sich die Kunoichi wieder ein, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie der scheinbare Anführer zu seiner Ansprache ansetzte. Das Ritual sollte am heutigen Tage zu seinem Ende gebracht werden? Die Ungläubigen bestraft werden? Die Hasekura legte das Köpfchen schief, sie verstand nicht so ganz, worum es hier ging. Hach, das würde sich schon noch früh genug zeigen! Eigentlich hörte sich diese ganze Geschichte echt spannend an, weshalb Chinatsu nur neugieriger wurde. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen und strecken, um überhaupt über die Köpfe der anderen Teenager hinwegsehen zu können - das war doch unfair! Sie wollte auch sehen, was passierte! Alle sangen, sahen in eine Richtung.

Gerade hatte die 12-Jährige sich so positioniert, dass sie etwas hätte sehen können, da wurde sie bereits von unbekannten Händen nach vorne geschubst. Sie brauchte einen Augenblick, um sich zu sammeln, sah nach oben und direkt vor ihr stand nicht nur ein anderes Sektenmitglied - mit einem blutigen Dolch in der Hand - sondern auch Tengumaske. Häh? Die Kunoichi blinzelte und hatte keine Ahnung, was die von ihr wollten. Nun wurde das Raunen in der Menge größer, denn allem Anschein nach verzögerte dieses kleine Gör da vorne das gesamte Ritual. „Schwester, teile dein Blut mit uns“, erklärte der Anführer mit monotoner Stimme, doch immer noch verstand die Hasekura nicht, was das bedeuten sollte. „Mein Blut mit euch teilen?“ Man konnte das Fragezeichen über Chinatsus Köpfchen regelrecht sehen, ganz gleich, ob die Maske ihre Mimik im Gesicht verdeckte. Das Sektenmitglied, das sich zuletzt in die Hand geschnitten hatte, sah fragend zu Tengumaske. Dieser riss urplötzlich den Dolch an sich, packte Chinatsu grob am Arm zog sie zu sich. „Als Teil von uns wirst du auch an unseren Ritualen teilnehmen!“, befahl er, riss die rechte Handfläche der Kunoichi nach vorne, setzte den Dolch an und ritzte einen beachtlichen Schnitt hinein, sodass abrupt das Blut aus der Wunde quoll. Mit einigen Sekunden Verspätung realisierte die 12-Jährige erst die Schmerzen und auch, wenn man es nicht sehen konnte, so standen ihr Tränen in den Augenwinkeln. „AHH!“, brüllte die Kleine, riss sich los und ging einen Schritt zurück, sah schockiert auf ihre blutende Hand. „Jetzt kannst auch du sie spüren, die Macht der Geister!“ Die Menge raunte und das nächste Sektenmitglied wollte nach vorne treten, um den Dolch anzunehmen. Ehe das geschah, zog allerdings Chinatsu ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit auf sich. „Was soll das?! Das hat weh getan!“, motzte sie, stampfte wütend auf den Boden. Das sonst so fröhliche Gesicht war verschwunden, die Stimme zornig. Tengumaske wandte sich erneut an die 12-Jährige, öffnete den Mund zu einer Erwiderung, schloss ihn aber schnell wieder, als er sah, wie sich Teile des Körpers der Weißhaarigen in Papierblätter auflösten und wie von Geisterhand durch die Luft wirbelten. Ob die Kleine es in diesem Augenblick bewusst machte, sei dahingestellt, doch es zeigte Wirkung. Keiner der Teenager hatte es jemals gesehen, dass ein anderer Mensch einfach so Papier von seinem Körper ablöste und dieses danach bedrohlich um sich herumwirbeln ließ. Dass Chinatsu bisher nicht fähig war, diese Blätter auch für einen Angriff zu nutzen, konnten sie nicht wissen. „W-was bist du für ein Dämon?!“, stotterte der Anführer, der einige Schritte nach hinten vollführte - und auch die anderen Sektenmitglieder versuchten, einen gewissen Abstand aufzubauen. Das hier waren eben doch nur normale Kinder. Der Yontatami war die einzige Person, die von Chinatsus Bluterbe wusste und auch nur er wusste, dass die Hasekura eine Kunoichi war. Für ihn sollte das alles nicht als das Spektakel eines Dämons aussehen - war das vielleicht die richtige Gelegenheit? Man konnte die Verwunderung und die Angst dieser Teenager eventuell benutzen, um sie von ihrem irrsinnigen Glauben abzubringen. Ob auch Hoko so weit dachte?
 
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Panik brach aus, als Chinatsu-Sis ihr Jutsu anwendete. Die maskierten Jugendlichen hielten sie natürlich für einen Dämon, aber Hoko zumindest wusste es besser. Das war halt einfach ihr Kekkei Genkai, ihr Bluterbe, eine spezielle Fähigkeit mancher Shinobi, die sie wie der Name schon andeutete im Blut hatten. Mit so einer Fähigkeit konnte Hoko zwar nicht punkten, aber auch er hatte seine Vorzüge und Stärken - und jetzt schien ihm ein geeigneter Augenblick zu sein, mit diesen heraus zu rücken. Mit einer schnellen, geübten Bewegung wickelte der junge Yontatami das Seil ab, welches er bis dahin unter seiner Kutte als eine Art improvisierten Gürtel getragen hatte, und formte einige Fingerzeichen. "Hiden: Enshokuru no Jutsu!" Mit einem Geräusch wie plötzlich zerreißender Stoff schien das Seil des Shinobi zum Leben zu erwachen, denn plötzlich verlängerte es sich um gute drei Meter, was von den wenigen Sektenmitgliedern die es mitbekamen mit weiteren Schreckensschreien quittiert wurde.
Was danach geschah, bekamen die Meisten von ihnen nicht einmal mit, denn auch wenn Hoko noch kein all zu erfahrener Shinobi war, er hatte immer noch die Ausbildung bestanden und das Stirnband seines Dorfes erhalten und war damit körperlich weit über dem Niveau der meisten Menschen. Und ganz besonders in Sachen Geschwindigkeit. Mit einem fröhlichen "Lets goooo~", das so garnicht zu dieser ernsten Situation passen wollte, stürmte er los, mitten zwischen die immer noch perplexe Masse, und begann mit seiner Arbeit.

Diese bestand vor allem darin, die Wortführer dieser Bande zu fesseln. Als Lehrling der legendären Hojojutsu-Künste des Yontatamiclans war es Hoko ein leichtes, Tengumaske und seine drei nahestehenden Kumpels wie ein Weihnachtspaket zu verschnüren, sodass sie keinen Finger mehr rühren konnten ohne überhaupt genau zu merken, wie das geschehen war. Mit dem Rest des Seils, immerhin noch ein guter Meter, trat Hoko an ein weiteres Mitglied dieses maskierten Zirkels heran und formte so schnell er konnte einige weitere Fingerzeichen. "Shibari: Nama kessetsu!" Dann legte er das Ende des Seils um das Handgelenk seines fünften Opfers und ließ los, sodass das Seil sich von selbst zu einem einfachen Knoten um dessen Handgelenk band. Eigentlich nicht schwer auf zu lösen, man nannte diese Technik nicht umsonst den "Idiotenknoten", aber Hoko spekulierte darauf, dass der Schock und die Angst bei dem jungen Mann viel zu tief saßen, um an so etwas wie seine eigene Befreiung überhaupt zu denken. "Wir haben eure Cheffes, Jungs, also denkt besser an nichts dummes! Kommt einfach her und bleibt cool, dann muss keinem hier was passieren." Mit elegantem Schwung entledigte Hoko sich seiner Maske und warf dann Chinatsu-Sis sein berühmt-berüchtigstes Haifischgrinsen zu, kombiniert mit einem emporgereckten Daumen als Zeichen des Hoko-approvals. "Saubere Leistung, Sis!"
 
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Wie gemein das war! Chinatsu spürte die Schmerzen, die von ihrer Hand ausgingen, sah das Blut, das aus der Wunde floss und wusste nicht so recht, was sie damit anfangen sollte - die Tränen in ihren Augenwinkeln wurden auch nicht besser. Die wenigen Papierblätter, die das Mädchen mit ihren bisherigen Fähigkeiten von ihrem Körper lösen konnte, wirbelten schwerelos um sie und verschreckten die Sekten-Mitglieder, die einige Schritte zurückwichen. Ein Dämon? Die Hasekura war kein Dämon! Ihre Mundwinkel verzogen sich weit nach unten, doch noch bevor sie zu einer empörten Erwiderung ausholen konnte, setzte Hoko ein. Er packte sein Seil, verlängerte es innerhalb weniger Sekunden, stürmte heran und sorgte dafür, dass die Anführer dieser Gruppierung gefangen wurden, bevor sie auch nur annähernd hätten ausweichen können. Vier wurden förmlich geknebelt, das fünfte Sektenmitglied wurde noch am Handgelenk festgebunden. Eine Starre, als der Yontatami zum Abschluss eine Drohung aussprach, seine Maske abwarf und dem angeblichen Papier-Dämon noch ein breites Grinsen zuwarf. Wie sollte man damit jetzt umgehen?

Auch die 12-Jährige wusste im ersten Moment nicht so recht, was sie sagen oder machen sollte. Saubere Leistung? Wofür genau wurde sie denn nun von dem Suna-Nin gelobt? Noch immer wirbelten die einzelnen Papierfetzen durch die Luft, die Kleine nickte und zog ihrerseits die Maske ab. Was zum Vorschein kam war nicht nur ein rundes, kleines Gesicht, umgeben von der welligen Haarpracht und einer Stupsnase, das so wirklich nicht um diese Uhrzeit auf einen gruseligen Friedhof passte, sondern auch eine kleine Träne, die sich aufgrund der Schmerzen und der Verletzung ihren Weg auf die Wange der Hasekura gesucht hatte. Nein, sonderlich widerstandsfähig war Chinatsu noch nie gewesen und Schmerzen mochte sie ohnehin nicht. Dass Tengumaske ihr den rostigen Dolch in die Hand gehauen hatte, war also wirklich überhaupt nicht gut gewesen. „W-was soll das?“ Wie passend, dass genau jener Anführer das Wort mit zitternder Stimme ergriff, nachdem auch die Kunoichi ihre Maske entfernt hatte. „Das war überhaupt nicht nett!“ Die Weißhaarige kümmerte sich nicht darum, dass diese Jungs und Mädels hier gerade eindeutig Angst hatten und wirklich keine einzige Bewegung vollführten. Wahrscheinlich hätte es schon geholfen, wenn die Papierblätter nicht mehr um Chinatsu gewirbelt hätten. Wütend stapfte das Mädchen nach vorne, an dem Yontatami vorbei und blieb direkt vor Tengumaske stehen. Ein paar Sekunden der Stille verginge… dann riss die Kleine dem Anführer die Maske vom Gesicht, holte mit der rechten - unverletzten - Hand aus und verpasste dem Sektenführer eine schallende Ohrfeige. Das Raunen in der Menge war wieder hörbar, doch das interessierte Chinatsu nicht. Stattdessen hielt sie Tengumaske ihre verletzte Hand direkt vor die Augen. „Das hat weh getan! Das macht man nicht!“ Lustig, das ein Mädchen, das selbst kein Mitleid empfinden konnte, einer anderen Person klarmachen wollte, was man machen durfte und was nicht. Tja - wie gut, dass davon keiner der Anwesenden eine Ahnung hatte. Mit dem Handrücken strich sich die Hasekura die Tränen aus dem Gesicht, atmete einmal tief durch und drehte sich dann - mit ihrem üblichen Grinsen - zu Hoko um. „Deine Aktion mit dem Seil war aber auch echt toll, Hoko-bro. Das würde ich auch gerne können!“ Und um zu symbolisieren, dass sie sich wieder gesammelt hatte, wanderten die vorher noch losen Papierblätter zurück an die Arme Chinatsus und verbanden sich mit ihrem Körper. Nun sah sie wieder aus, wie ein stinknormales Mädchen, das scheinbar keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Als auch das beendet war, wandte sich die Hasekura an die restlichen Sektenmitglieder, die noch immer starr standen, teilweise aber bereits ihre Masken abgenommen hatten, da sie ihren Augen nicht so recht trauten. „Ihr seid doch alle doof!“ War das nicht ein wunderschöner Anfang für eine Rede? „Schnippelt euch in die Hand mit diesem alten Dolch und habt Schmerzen. Ich dachte, das hier wäre voll spannend, mit Menschenopfern und so. Aber eigentlich war dieses ganze Treffen sau doof.“ Sie tippte sich an die Stirn und verdrehte die Augen. „Es gibt keine Geister, das wissen doch sogar Baaaaabys. Sucht euch ein Hobby, das euch Spaß macht und tut euch nicht weh. Süßigkeiten zum Beispiel. Oder backen!“ Chinatsu grinste breit, während sie das so aussprach - aber es hörte sich schon merkwürdig an. Die einzelnen Sektenmitglieder sahen sich unschlüssig an - könnte der Yontatami vielleicht den letzten Input geben, um diese Sekte endgültig aufzulösen?
 
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Auf Chinatsu-Sis Anmerkung mit dem Seil zuckte Hoko bedauernd mit den Schultern. "Sorry, Sis. Clansgeheimnis." Das war es sogar wirklich, auch wenn Hoko solche Worte auch gerne einmal benutzte, um sich etwas aufzuplustern. Die Kunst des Hojojutsu aber war wirklich eine seit Jahrhunderten gehütete Eigenschaft des Clans der Yontatami und nichts in der Welt könnte ihn dazu bringen, die wenigen Techniken die er davon beherrschte weiter zu geben. So viel Familienstolz hatte er dann doch noch!

Interessierte lauschte der weißhaarige Yontatami der Standpauke der ebenso weißhaarigen Kumo-Nin, wobei er ab und zu wichtigtuerisch nickte. Wenn er schon nichts sagen konnte, dann wollte er doch zumindest gestisch unterstützen, dass er eine äußerst wichtige Person war und man ihm besser Beachtung schenkte, verdammt noch mal! Doch zu Hokos Glück verfehlte Chinatsu-Sis' Predigt ihre Wirkung auf die jungen Sektenmitglieder zwar nicht, was ihr aber fehlte, war ein definitiver Abschluss, eine Moral, irgendetwas, was so richtig.. naja... WHAM hatte. Und dafür hatte sie zum Glück genau den richtigen Partner dabei. "Ihr habt gehört, was Chinatsu-Sis gesagt hat, Jungs! Euer Hobby ist, da bin ich ehrlich, totaler Quatsch, und gefährlich obendrein. Eure Eltern machen sich auch Sorgen um Euch, klar? Ich meine, ich kann total verstehen warum ihr die mal ein wenig schocken wollt, aber wenn ihr euch dafür nachts mit so nem Mist abgeben müsst kann ich echt nicht mehr kapieren. Macht doch was cooles, Musik oder so, so wie ich!" Normalerweise hätte Hoko an dieser Stelle irgendetwas in der Richtung hinzugefügt dass sie seine Großartigkeit in dieser Disziplin ohnehin nicht erreichen würden, aber das erschien ihm im Moment unklug. Hier ging es darum, verirrte Seelen auf den richtigen Pfad zurück zu bringen. "Ich sag' euch was, wenn ihr wirklich Interesse an sowas habt, können wir sogar mal jammen oder so. Wie hört sich das an?" Die jungen Sektenmitglieder schienen von Hokos Angebot nicht gerade aus den Socken gehauen, doch die Angst und der Respekt vor diesen beiden komischen Gestalten saß im Moment wohl einfach zu tief, um irgendeine Form von Widerrede zu zu lassen. Und Hoko sah das als Bestätigung, dass sein Angebot angenommen worden war, also reckte er den Daumen hoch und grinste. "Super!"

"Weißt du", begann Hoko, als er neben Chinatsu-Sis zurück zu ihrer Unterkunft schlenderte, die Hände wieder einmal lässig hinter dem Kopf verschränkt, "Ich glaube eigentlich waren diese Typen garnicht mal so übel. Ich meine, klar, da war dieses ganze düstere Emo-Zeug und so weiter, aber wenn man halt mal richtig mies drauf ist... Ich glaube, was wir ihnen gesagt haben, hat schon gereicht, sie wieder auf den richtigen Pfad zu bringen. So richtige Sektenspinner waren das denke ich nicht. Einfach nur n wenig crazy drauf, das ist alles." Sicher, "crazy drauf", und natürlich in der Phase, in der man einfach gegen seine Eltern rebellieren wollte, egal, wofür diese standen. Niemand verstand das besser als Hoko. Auch er rebellierte ja, gewissermaßen, mit jeder Faser seines Seins, aber eben auf eine andere Weise. Mit mehr Freude und weniger Blut. Und das war wohl besser so. "Naja, jedenfalls, saubere Arbeit, Sis." Grinsend blieb er stehen udn bot seiner Missionspartnerin eine Fistbump an. "Gehn' wir zur Feier des Tages noch was essen?"
 
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