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Job: Glück im Spiel

Sakkaku Asahina

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Job: Glück im Spiel

Wer Asahina ein wenig kannte, der wusste, dass sie nicht unbedingt der größte Fan von Jobs war. Generell war die Sakkaku zwar eine überzeugte Verfechterin von ihrer Arbeit als Shinobi und bestritt mit Vorliebe Missionen und andere fordernde Aufträge, doch hatte sie bisher lediglich negative Erfahrungen mit dieser kleineren Art von Beschäftigung gemacht, welche für sie im Grunde lediglich dem Vertreib von Zeit diente, an welcher es ihr momentan ohnehin mangelte. Auf ihrem letzten Job hatte sie zwar Akane kennen gelernt, was sicherlich seine Vorteile und seinen Spaß gehabt hatte, doch war sie auf der anderen Seite auch mit einer Meute von Hunden konfrontiert gewesen, dessen Begegnung die Genjutsuka aus ihrem Gehirn am liebste für immer verbannen und auslöschen wollte. Ganz zu schweigen von dem Job davor, auf welchem sie ihren Cousin Hebi kennen und hassen gelernt hatte und welchem sie es auf der anderen Seite auch noch zu verdanken hatte, dass sie fortan die Gesellschaft eines stinkenden Köters bei sich daheim ertragen durfte, welcher ihre ohnehin schon knapp bemessene Zeit nur noch weiter begrenzte. Vermutlich war es daher auch nur wenig verwunderlich, dass sich Asahina nur geringschätzig begeistert zeigte, als ihr Vater sie mit dem Jobbogen konfrontierte und ihr in aller Entschiedenheit und Ruhe erläuterte, dass es für sie mal wieder an der Zeit sei ihrer Tätigkeit als Shinobi nachzukommen und der Familie ein wenig Ehre zu verschaffen, immerhin hatte das die letzten Male ja auch schon so unwahrscheinlich gut funktioniert. Dennoch liebte Hina das Oberhaupt ihrer vierköpfigen Familie, weshalb sie sich mehr schlecht als recht erfreut ihrem Schicksal hingab und fast schon resigniert ihrer neusten Aufgabe Folge leistete, welche von ihr verlangte sich in Richtung Wasserreich zu begeben und dort schließlich wie offensichtlich abgesprochen auf den Rest ihres Teams zu treffen. Dieser war im Übrigen auch das Einzige, was die Sakkaku in irgendeiner Hinsicht an dieser Aufgabe interessierte, immerhin waren es ihre Begleitungen, auf die ihr Vater bei der Auswahl ihrer Aufträge meist achtete und die den eigentlichen Grund für Asahinas spontane Aktivität als Shinobi erklärte. Es war seine Art, Hina geschickt und unterschwellig Kontakte und damit an Macht und Stellung gewinnen zu lassen, immerhin versprach er sich viel von seiner einzigen nützlichen Tochter und sah sie in seiner erhofften Zukunft vermutlich ohnehin schon als nachfolgendes Clanoberhaupt, oder wenigstens in einer ähnlich mächtigen Position. Auf Hinas Schultern lag der Druck eines Herrscheridols und es wurde dafür gesorgt, dass diese sich des Leistungsdruckes aller Zeit bewusst war. Leider schien Subaru in seinen Rechnungen allerdings des Öfteren Asahinas absolute Unverträglichkeit und ihren meist schwierigen Charakter außer Acht zu lassen, weshalb die Brünette in der Regel nur wenig erfolgreich und gestärkt von ihren Aufträgen zurückkam und sich stattdessen die nächsten Tage in ihrem Tanzstudio verschanzte, um ihre Nerven wieder zu beruhigen und sich dann dem mäßig begeisterten Bildnis ihres Vaters zu stellen, welcher wieder einmal größere Hoffnungen in sie gesetzt hatte, als bei ihren Fähigkeiten und ihrer geistigen Stabilität angemessen war. Dabei war es nicht einmal so, als würde sich Asahina keine Mühe geben. Nein, tatsächlich setzte die Kunoichi alles daran, ihren Vater im Bereich ihrer Möglichkeiten zufrieden zu stellen und das heiß ersehnte Lob von ihm abzustauben, mit welchem er oft so geizig und sparsam umging. Und außerdem hatte sie es in ihrer Rolle noch immer bei weitem besser als ihre Zwillingsschwester Hiyori, welche in der Familie immerhin die Rolle des völlig nutzlosen Familienmitglieds eingenommen hatte. Nicht, dass Hina mit ihrer Schwester groß Mitleid hatte, immerhin konnte sie das nervigen Mädchen selber nicht sonderlich leiden und hielt allein ihre bloße Existenz für einen beschwerlichen Störfaktor.
Ein Seufzen verließ sie Lippen der Sakkaku, dann verschränkte sie die Arme und lehnte sich noch ein Stück weiter an das Gemäuer zu ihrem Rücken, die Augen weiterhin auf die Straße vor ihr gerichtet, mit dem Blick nach einem Stirnband und anderen Erkennungsmerkmalen eines Shinobi suchend. Selbstverständlich hatte sich das Mädchen zuvor nicht über ihre Kameraden informiert, so groß war ihr Interesse dann doch nicht gewesen, weshalb sie sich nun auf ihren Instinkt und reines Nachfragen verlassen musste, wenn es daran ging, ihre Begleitung für diesen Auftrag erkennen oder gar ansprechen zu können. Andererseits wäre es allerdings auch nicht ganz untypisch für die Dunkelhaarige, einfach noch eine Weile an Ort und Stelle zu verweilen und darauf zu warten, dass der Prophet zum Berg kam, immerhin war es in den seltensten Fällen jemals anders gewesen. Eigentlich sogar nie, falls die Genjutsuka das so richtig in Erinnerung hatte, was ihr direkt Mut machte, dass der Rest des Teams nicht mehr lange auf sich warten lassen und endlich hier aufkreuzen würde. „Lohnt es sich wohl noch etwas zu Essen zu kaufen?“, murmelte die Sakkaku dann, die Augen auf ein nahes Süßwarenlokal gerichtet, das allein durch seinen himmlischen Duft zu einem Besuch lockte. Nun, dies würde vorerst warten müssen, denn auch wenn Hina im Grunde absolut kein Interesse an ihrem aktuellen Auftrag hatte, so war sie dennoch nicht verrückt genug, sich einfach von dem besprochenen Zielort zu entfernen und so vermutlich ihre Kameraden zu verpassen. Immerhin glänzte auch Familie Sakkaku durch elitäre Erziehung, wenn sich auch gerade bei Asahina davon in den seltensten Fällen etwas bemerken ließ.
 

Yoshiro Akira

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Akira war so voller Tatendrang wie schon lange Zeit nicht mehr; es war sein erster Job seit er die Geninprüfung bestanden hatte und der junge Shinobi konnte es kaum erwarten, sich endlich seine Sporen zu verdienen und die Leistung zu zeigen, die er erbringen wollte. Der Genin gab sich keinen Illusionen darüber hin, dass es sich letztlich nur um eine kleine, fast unbedeutende Aufgabe handeln würde, aber nichtsdestoweniger musste auch so ein Job mit größter Sorgfalt erfüllt werden und da Akira ohnehin nicht viele andere Möglichkeiten besaß, hatte er sich den Aushang am schwarzen Brett begierig durchgelesen und die Mission ohne lange nachzudenken angenommen.
In seiner Sorgfalt hatte Akira einen Beutel voll mit den verschiedensten Utensilien zusammengestellt, die sie eventuell bei diesem Job gebrauchen konnten, denn zweifellos war Vorbereitung der Schlüssel dazu, dass eine Mission gelingen würde. Selbstverständlich hatte sich der Shinobi auch über seine beiden Mitstreiter, Sakkaku Asahin und Isuzu Himeko, informiert. Er würde versuchen unvoreingenommen zu bleiben, das hatte er sich vorgenommen, doch er glaubte von vornherein zu wissen, dass er mit Sakkaku Asahin nicht besonders gut auskommen würde, weil ihr ein arroganter Ruf vorauseilte und er nicht verstand, wieso sich jemand überlegen fühlte, nur weil er das Glück hatte, ein Kekkei Genkai zu besitzen, auch, wenn es ihn faszinierte und interessierte, diese Kraft in Aktion zu sehen. Von Isuzu Himeko hingegen hatte er sich noch kein Bild gemacht, denn er hatte kaum etwas über die junge Kunoichi in Erfahrung bringen können. Zweifellos hoffte der junge Mann darauf, zumindest professionell mit beiden zusammenarbeiten zu können und auf dieser Mission eine zentrale Rolle einzunehmen.
Eine Sache, die Akira außerdem an diesem Job gereizt hatte, die er aber nicht zugeben würde, war die Tatsache, dass er eine gewisse Schwäche für Schach und auch für Shogi hatte und sich deshalb die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte, Yuge Kisho, dem berühtem Shogimeister, einmal so nahe zu kommen. Abgesehen davon war es für den Genin eine willkommene Gelegenheit, wieder einmal zu reisen und der Tristesse der kleinen Wohnung seines Onkels in Soragakure zu entkommen.
Der Treffpunkt war nur noch wenige Meter entfernt, Akira nahm einige tiefe Atemzüge von der klaren, kalten Luft des Wasserreiches, ein Lächeln auf den Lippen, das von der Vorfreude auf die anstehenden Aufgaben zeugte. Wie immer trug er seinen schweren Mantel, sein Schal war locker um den Hals gebunden und das Stirnband, das ihn als Genin und Shinobi von Soragakure auswies, trug er - wie immer seit seiner erfolgreichen Prüfung - stramm und stolz um seinen Kopf gebunden. Zielstrebig und aufrecht schritt der Shinobi durch die Gassen, musterte die Geschäfte und nahm so viel von seiner Umgebung wie möglich in sich auf. Das Wasserreich gefiel ihm und es schien eine gute Gegend zu sein; vielleicht, so dachte Akira sich, würde er hier einmal Urlaub machen, wenn er sich als Genin bewährt und es sich verdient hatte. Er zwang sich, an das Hier und Jetzt zu denken, als seine Gedanken abschweiften, an die Zeit, als er mit seinem Onkel durch die Welt gereist ist, auch wenn er nur einmal für eine sehr kurze Zeit in den Randgebieten des Wasserreiches gewesen war.
Langsam neigte sich die Straße dem Ende zu, zwischen mehreren kleinen Lädchen, ein verführerischer Duft erfüllte die Luft, auch wenn er den Shinobi vollkommen kalt ließ. An einem gewaltigen, steinernen Gebäude konnte er die Silhouette einer Frau ausmachen, vermutlich einer jungen Frau; Akira brauchte einige Momente, bis er zu dem Schluss kam, dass es sich vermutlich um Asahina handelte. "Na toll...", murmelte der Jugendliche, denn er hätte sich mehr darüber gefreut, wenn auch Isuzu bereits am Treffpunkt eingetroffen wäre und er nicht allein mit Asahina sein müsste. Doch er wollte ein Profi sein und es gebot schon die Höflichkeit, einem Teammitglied seine Antipathie nicht zu zeigen, insbesondere dann, wenn sie lediglich auf dem basierte, was man durch andere gehört hatte. Also setzte Akira ein freundliches Lächeln auf und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Wenige Meter neben der jungen Kunoichi blieb Akira stehen, musterte sie unauffällig, sodass sie es hoffentlich nicht bemerken würde. Der Genin konnte den Eindruck nicht abschütteln, dass das Mädchen eine eigenartige Faszination auf ihn ausübte, mit ihrer arroganten, desinteressierten Art, auch, wenn er sich das nicht eingestehen würde. Höflich, doch gleichgültig, stellte er sich mit kräftiger vor: "Guten Tag, du musst Sakkaku Asahina sein. Mein Name ist Yoshiro Akira und wie es scheint, werden wir diesen Job wohl gemeinsam erledigen."
 

Isuzu Himeko

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Himeko hatte seinerzeit erwartet, dass der eifersüchtige Ehrgeiz bei ihrer Schwester geweckt worden war, als sie dieser von ihrer Begegnung mit Akane-chan erzählte. Aber Miyu-san wusste diese Emotion scheinbar ganz gut zu verbergen und baute diese grauenhaften "Lektionen" sogar noch weiter aus! Jetzt reichte es schon nicht mehr, sein Gegenüber gegebenenfalls einfach nieder zu starren und immer den Rücken schön gerade zu halten, nein! Jetzt hatte Miyu-nee ihrer Schwester sogar das Stottern verboten! War das zu fassen? Sicher, so was ließ sich nicht einfach mal eben so verbieten, aber eigens für diesen Zweck hatte Neesan einen Straffonds in Form eines alten Marmeladenglases eingerichtet: 10 Ryo waren jetzt für jedes Stottern fällig, und sei es auch noch so winzig! In den ersten Tagen hatte der Betrag in diesem Glas ausgereicht, um vier Mal die Woche auswärts Essen zu gehen, aber diese harte Maßnahme hatte über kurz oder lang wunder bewirkt. Wenn Himeko darauf achtete, rutschte ihr nur noch selten ein kleines Stottern heraus. So achtete sie auch diesen Morgen am Frühstückstisch auf ihre knuffigen, verbalausbrüche, als Tosan mal wieder hinter der Morgenzeitung verschwunden war und an seinem trockenen Brot mit Wurst nagte, das gelegentlich einfach von seinem Teller verschwand, ohne, dass er den riesengroßen Papierfetzen ablegte. Gleichzeitig erzählte Neesan äußerst lebhaft, wie immer, von ihrer letzten Mission: Auf dieser hatte sie im Halbdunkel auf einen Banditen warten müssen, sah nach vielen Stunden einen Schatten, war einfach so volle Kanone aus ihrem Versteck geschossen und hatte erst mitten im Flug mit lang ausgestrecktem Bein bemerkt, dass der Angesprungene mitnichten ein Bandit war, sondern ihr Teamkamerad. Dieser wollte ihr Berichten, dass ihr Zielobjekt gefasst worden war. Zwischen diesen beiden saß die, wie jeden Morgen, entnervte Okasan und versuchte das Knistern der Zeitung und das Gebabbel Miyu-chans irgendwie zu ertragen, während Himeko abwechselnd frühstückte und die letzten Vorbereitungen für ihre heutige Aufgabe traf.

Was das wohl für Vorbereitungen waren? Um Süßkram ging es sicher nicht, den den hatte sie bereits am Vorabend fertiggemacht. Dieses Mal wollte sie ihre tapferen Mitstreiter mit einem dreilagigen Haselnuss-Sahne-Traum von einer Torte verwöhnen, denn sie hatten schließlich auch eine schwere und wichtige Aufgabe vor sich, nicht? Wenn sie es richtig verstanden hatte, sollten sie in der Behausung einer anderen Person sauber machen, die irgendwie wichtig in manchen Kreisen war. Die Vorbereitungen waren ganz anderer Natur. Sechs Paar Gummihandschuhe, man konnte ja nie wissen, was einen so erwartete, waren bereitgelegt, Metallschwämme, verschiedene Reinigungsmittel und eigentlich jedes Werkzeug, das man eventuell gebrauchen könnte, hatte Hime sich zusammengesucht, um diese Aufgabe so gut wie möglich vorbereitet anzutreten. Als das üppige Familienfrühstück endete, kümmerte sich die Brünette, wie jeden Morgen, um den Abwasch und schlüpfte in die Kleider, die sie heute tragen würde: Sie hatte sich für die beinahe standardmäßige Matrosenuniform entschieden. Blauer, irrsinnig kurzer Rock mit weißem, unglaublich tief ausgeschnittenem Oberteil. Dazu weiße Kniestrümpfe und ihre normalen Diensthalbschuhe mit den offenen Zehen. Zusätzlich nahm sie noch den Rucksack mit den Kleinutensilien und dem Siegel mit den Großutensilien mit und trug die Torte blickdicht und so erschütterungssicher, wie es irgendwie ging, vor sich her. Derart ausstaffiert fand sich Hime auf den Straßen Soragakures wieder und war bald im Begriff auf die heutigen Teamkollegen zu stoßen. In der Ferne wurden die ersten Silhouetten erkennbar, also war es Zeit für Himeko, noch einmal die wichtigsten Details ihres neuen Auftretens durchzugehen. ›Rücken immer gerade halten! Nicht runterblicken! Blickkontakt, Blickkontakt, Blickkontakt! Bloß nicht stottern! Rücken immer schön gerade halten!‹, wiederholte sie mantraartig immer wieder in ihrer wohlgebräunten Rübe, bis sie auf etwa drei Meter herangekommen war.

Angekommen schluckte sie erst einmal schwer und setzte ein freundliches Lächeln auf. Das hier war in der Tat der Treffpunkt und es war ziemlich genau pünktlich die abgesprochene Zeit, also mussten diese beiden Gestalten ihre heutigen Begleiter sein. Nach einem flüchtigen Blick stellte Himeko bereits fest, dass diese beiden insgesamt nicht besonders nett aussahen, obwohl ihr selbstredend auffiel, dass das andere Mädchen wirklich, wirklich, wirklich hübsch aussah. Allerdings war es keineswegs ein sympathisches Gutaussehen, sondern eher ein … Bedrohliches? Diese spezielle Art der Anziehungskraft, die Mafiabräute hatten, wenn sie kühl am Fensterbrett lehnten und mit ihren komischen, überlangen, metallenen Zigarettenstielen desinteressiert vor sich hin rauchten, während der Mafiaboss im Vordergrund gerade jemanden "kaltmachte". Das traf es für Hime eigentlich so ziemlich perfekt. Was den Jungen betraf; dazu konnte sie ihrer eigenen Präferenzen wegen irgendwie nicht viel sagen, aber vom äußeren Eindruck her, hielt sie ihn zunächst auch für ziemlich unnett. Aber man konnte sich ja im Aussehen täuschen, und genau darauf hoffte Himeko, die noch immer freundlich lächelte, als sie sich knapp verbeugte: »G-« Und sofort musste sie sich ermahnen, nicht zu stottern und kaschierte den Anfang mit einem Räuspern. Wobei sie die 10 Ryo, die jetzt anfielen, daheim selbstverständlich trotzdem zahlen wollte. »Guten Morgen. Mein Name ist, ähm, Isuzu Himeko. Und, ähm, wir … arbeiten heute zusammen bei Yuge-san?« Hoffentlich waren das auch die richtigen Leute. Es wäre schließlich doch ziemlich peinlich, jetzt doch an die Falschen geraten zu sein.
 

Sakkaku Asahina

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Irgendwie war es fast schon erstaunlich, wie schnell sich Asahinas liebreizender Charakter herum gesprochen hatte und wie sie dementsprechend offensichtlich fast schon einen gewissen Ruf besaß, denn hätte die Brünette selbst von den Gedanken ihres ersten eintreffenden Teamkameraden auch nur etwas geahnt, so hätte sie sich an ihrem Erfolg vermutlich gelabt wie ein Waschbär an einigen frischen Früchten. So jedoch musterte sie nur die näherkommende Silhouette des ersten eintreffenden Kollegen und ließ ihre roten Augen einmal von seinem Scheitels bis zu den Schuhsohlen wandern, ehe sich ein spitzbübisches Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete und sie seinen folgenden Worten lauschte. „Hallo Akira-chan…“, gurrte die Sakkaku zur Begrüßung und neigte leicht den Kopf zu einer Seite, ein unübersehbares Schmunzeln in den Mundwinkeln. Der Name Yoshiro sagte ihr spontan nichts, ließ auf keinerlei Bluterbe zurückführen und allein dieser Umstand machte den Dunkelhaarigen für sie in etwa so interessant, wie ihre eigene kleinere Schwester, die momentan vermutlich irgendwo daheim saß und den Umstand ihres Lebens beklagte. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass Akira wohl irgendwo noch einen Nutzen und damit eine Existenzberechtigung besaß, was man von Hiyori nun nicht unbedingt behaupten konnte. Asahinas Augen wanderten zu Akiras graublauen Seelenspiegeln und sie machte einen Schritt auf den dunkelhaarigen Shinobi zu, beugte sich schließlich vor, so dass ihre Gesichter nur noch einige Zentimeter auseinander lagen und sie ihn direkt mit ihrem bohrenden Blick konfrontieren konnte. „Sag doch mal, Akira-chan, was kannst du so?“ Ein mehr oder weniger dezenter Versuch herauszufinden, ob der Junge nicht doch über irgendein brauchbares Bluterbe verfügte und sich auf diese Art und Weise als interessant und wertvoll erweisen konnte.
Dann wanderte Asahinas Blick über Akiras Schulter hinweg zu dem zweiten Neuankömmling der Runde und ein Leuchten trat in die sonst so scharfen Augen der Sakkaku. Was für ein zuckersüßes Ding, Hina hatte fast für einen kurzen Augenblick das Bedürfnis sie zu schupsen, nur damit sie hinfiel und eventuell zu weinen begann. Ja, manchmal war die Genjutsuka wirklich ein wenig gemein und doch konnte sie gar nicht anders, wenn sie sich als eine dominante Person mit einem schwächeren Bindeglied konfrontiert sah und fast schon unbewusst an ihren Zwilling erinnert wurde. „Ganz richtig, Himeko-chan, wir sind der Rest deines Teams“, zwitscherte sie stattdessen und als Alternative, um dem größeren Mädchen nicht unbedingt wehtun zu müssen und damit die Gruppendynamik noch vor Beginn des eigentlichen Auftrags erheblich zu beeinträchtigen. „Ihr werdet mich kurz einweihen müssen, ich bin bisher nicht dazu gekommen die Jobbeschreibung sonderlich intensiv zu studieren und würde mich daher nicht als besonders informiert bezeichnen. Was genau müssen wir erledigen und wo müssen wir dafür hin?“ Ja, man musste ihr die überwältigende Motivation, welche gleich eines Wasserfalls aus jeder Pore ihres Seins zu sprießen schien, fast schon anmerken können und sah sich irgendwo in der Gefahr, von ihrer Leidenschaft und Lust an diesem Auftrag mitgerissen zu werden. Die roten Augen der Kunoichi wanderten noch einmal zu Himeko, dann grinste sie diese fröhlich an und strich sich mit der rechten Hand eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. „Du hast wirklich schöne Haare, Himeko-chan. Izusu…mhh? Kommst du aus einem Clan?“ Vermutlich nicht, aber wie bereits zuvor würde es auch hier nicht schaden wenigstens einmal zu fragen und so in Zukunft ansatzweise ein Bild des Fähigkeitenlevels ihrer zwei Teamkameraden zu haben. Irgendeinen tieferen Sinn musste es schließlich geben, der erklärte, warum ihr Vater sie heute auf diesen Auftrag geschickt hatte und welchen Nutzen er in diesem Job sah. Immerhin tat Sakkaku Subaru nichts, ohne das es einen bestimmten Grund dafür gab und irgendwie wollte Asahina nicht so ganz glauben, dass er sie lediglich auf diesen Auftrag geschickt hatte, um ihr mal wieder etwas Arbeit zu verschaffen. Diese Zeit hätte sie schließlich weitaus besser nutzen können…beispielsweise mit ein wenig Training oder einigen politischen Studien. Wobei, wenn sie da so an ihre letzten Genjutsutrainingsstunde zurückdachte, welche immerhin bei Hebi daheim stattgefunden hatte, so war sie fast schon dankbar, dass sie nun die nächsten Tage eine Auszeit von dem Köter und Rest ihrer nervigen Verwandtschaft hatte und sich stattdessen ein wenig anders zu beschäftigen. „Wer genau ist dieser Yuge-san eigentlich?“ Achja, mit Shogi kannte sich die Sakkaku auch nicht wirklich aus und so richtig interessiert war sie an dem Strategiespiel auch nicht. Da konnte man seine Freizeit doch durchaus praktischer und sinnvoller gestalten, als sich stundenlang hinter ein Holzbrett zu klemmen, in dem Versuch seinen Gegner mit taktischem Geschick zu überwinden und letztendlich doch nichts von einem lang erkämpften Sieg zu haben. Es war halt immer alles eine Frage von Zeit und Nutzen, zumindest wenn es nach Asahina ging.
 

Yoshiro Akira

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Sie war wirklich unglaublich frech, diese Asahina, aber vermutlich, so dachte sich Akira, gehörte es zu ihrer Strategie, auf diese unschuldige Art und Weise die Fähigkeiten ihrer Mitstreiter zu ergründen. Akiras Lächeln war noch immer höflich, nur, wer ihn gut kannte, hatte erkennen können, dass es ein kleines bisschen kälter als zuvor wirkte. Er sah in Asahinas Augen, als sie so nah an seinem Gesicht war, seine Stimme war kaum noch mehr als ein Hauchen: "Ich kann genug, um mich nicht auf das Blut meiner Ahnen verlassen zu müssen. Asahina-chan." Er betonte das "-chan" übermäßig stark und lächelte stumm in sich hinein: "Nur weil jemand ein Bluterbe besitzt, ist er noch lange kein besserer Shinobi. Du hast dich vorbereitet, du wirst der Welt zeigen, dass man auch ohne Clan zu einem guten Shinobi werden kann. Und heute fängst du damit an." Der Eindruck, den der Genin von Anfang an von seiner Mitstreiterin gehabt hatte, schien sich jedenfalls in kürzester Zeit zu bestätigen, auch wenn Akira nach wie vor auf merkwürdige Art und Weise von der hübschen Kunoichi fasziniert war und darauf brannte zu sehen, ob ihrer Arroganz taten folgen würden.
Als die zweite Kunoichi zu der Gruppe stieß, war Akira fast erleichtert, nun nicht mehr mit Asahina alleine zu sein, er drehte sich zu der Mitstreiterin in dem auffälligen Aufzug um. In dem Moment als sie zu sprechen begann fühlte Akira eine gewisse Sympathie für sie, denn sie wirkte ziemlich verunsichert; der Genin schob diesen Eindruck schnell damit beiseite, dass die Sympathie vermutlich darin begründet lag, dass er die junge Frau nicht als Konkurrentin wahrnahm, wenn sie so verunsichert war. Nichtsdestotrotz war sein höfliches Lächeln deutlich freundlicher, offener, geworden: "Guten Tag, Himeko. Ich bin Yoshiro Akira, erfreut, dich kennenzulernen." Da er über Himeko im Vorfeld so gut wie gar nichts in Erfahrung bringen konnte, war der Shinobi besonders daran interessiert zu sehen, wo ihre Stärken und Schwächen lagen und was für eine Art von Person sie wohl sein würde. Jedenfalls hatte er das Gefühl, dass es wesentlich leichter sein würde, auf einer Mission mit ihr zusammenzuarbeiten, als mit Asahina.
Akira seufzte leise, als er vernahm, dass Asahina weder wusste, was sie zu tun hatten, noch wer ihre Zielperson eigentlich war. Sie gab sich wirklich alle Mühe, seine Vorurteile mehr und mehr zu bedienen, indem sie sich offenbar so sehr auf ihre Stärke verließ, dass es ihr vollkommen egal war, worin genau die Aufgabe eigentlich bestand. Hinter dem höflichen Lächeln musterte Akira seine Mitstreiterin abschätzig, als er ihr erklärte, worum es überhaupt ging: "Yuge Kisho ist ein sehr bekannter Shogispieler und der Landesmeister im Wasserreich. Ein anderer angesehener Spiele aus dem Erdreich kommt her, um ihn zu einer Partie Shogi herauszufordern, worüber von der örtlichen Presse natürlich entsprechend berichtet werden wird. Offenbar scheint der Landesmeister daheim nicht besonders ordentlich zu sein, denn wir sind hier, um sein Haus auf Vordermann zu bringen, bevor heute Abend die Reporter und sein Herausforderer eintreffen. Laut der Jobbeschreibung ist sein Anwesen hier ganz in der Nähe." Der Genin deutete in Gedanken in die Richtung, in der ihr Ziel liegen sollte, nur wenige Minuten vom Treffpunkt entfernt. Akira konnte nicht an sich halten, seine Begeisterung für den Landesmeister und die Sportart offen zum Ausdruck zu bringen, auch wenn er so gut es ging versuchte, keine auffälligen Emotionen zu zeigen. Der junge Shinobi hatte zuerst Schach gelernt und irgendwann auch seine Liebe für Shogi entdeckt, das populärer war und zumindest ein ähnliches Regelwerk und eine ähnliche Grundlage besaß. Es war ihm immer eine Freude gewesen, die ein oder andere Partie mit seinem Vater, seinem Bruder oder Onkel zu spielen; Spiele, die Taktik und analytisches Denken erforderten, machten ihm Spaß. Für einen kurzen Augenblick gestattete er sich, sich in den Erinnerungen seiner ersten Schachspiele zu verlieren, in den Erinnerungen an seine Verwandten, an Vater, Mutter und Bruder, doch sogleich hörte er wieder damit auf. Auf einer Mission, für einen Shinobi, gehörte es sich eben nicht, seinen Erinnerungen nachzuhängen.
Seine Stimme hatte einen anderen, leicht unsicheren, weicheren Klang, als er sich seinen beiden Mitstreiterinnen zu wandte und vorschlug: "Wir sollten aufbrechen, vermutlich erwartet man uns bereits."
 

Isuzu Himeko

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Das seltsame Gefühl von Anspannung angesichts dieser Gruppe wollte nicht weichen. Auch dann nicht, als die rauchende Diva ihr bestätigte, dass sie hier richtig war und sie ihrerseits mit einem Lächeln begrüßte. ›Irgendwas ist doch hier … schief?‹ Ja, schief, das traf es ihrer Ansicht nach ganz gut. Eine ungreifbare Spannung lag in der Gruppe, noch bevor sie auch nur einen Schritt in Richtung ihres Auftragsortes getan hatte - das war nicht gut. Trotzdem begegnete sie dem Gruß des Dritten im Bunde ebenfalls freundlich mit einem breiten Lächeln und einem höflichen Nicken anbei. »Es freut mich, ähm, ebenfalls. Dich … kennenzulernen, meine ich, Yoshiro-san.« Die Andere hatte sich glücklicherweise noch nicht vorgestellt, andererseits hätte sie sich ob ihres Bauchgefühls ihr gegenüber sicher nur bestätigt gesehen - obwohl es in dieser Familie ja durchaus Positivbeispiele gab, wie sie erst kürzlich bemerken durfte. In ihrer Rübe herrschte ein beständiges Hin und Her, was sie von dieser Familie wohl halten sollte, ehe der Auslöser dieser Unstetigkeit sich erkundigte, was sie hier eigentlich wollten - das zu wissen war schon irgendwie wichtig, wenn man seinen Job ordentlich machen wollte, daher hätte sicher eine Erklärung abgeben können. Aber sowohl ihre unglückliche Abneigung gegen zu viel Aufmerksamkeit, als auch der glückliche Umstand, dass Akira scheinbar bescheid wusste und anfing, zu erklären, hielten die Brünette von diesem Vorhaben ab.
Korrekterweise erklärte er, dass ihr Auftraggeber der amtierende Shougi-Meister war, der, aus welchem Grunde auch immer, seine Wohnung nicht richtig sauber hielt und für ein wichtiges Match am Abend ganz dringend Hilfe benötigte. Dieser sollte "laut ihren Informationen" ganz in der Nähe wohnen, das wusste die Isuzu noch ein wenig genauer: »Hn!«, stimmte sie zu, »Am Stadtrand Getsurins hat er sein Haus. Ich habe gehört, dass es, äh, ziemlich groß und auch ziemlich, ähm, luxuriös sein soll.« Damit müsste so ziemlich alles gesagt sein. Ihr Auftraggeber war ein Shougi-Profi, mochte Luxus, Ruhe und war ein kleiner Schmutzfink - für Isuzu-chan war damit eigentlich keine Frage offen, die sie interessiert hätte. Dennoch ging sie in Gedanken noch mal alles durch, denn schließlich konnte auch eine Himeko mal irgendein Detail vergessen. Unterdessen hatte die rauchende Diva, die sich noch immer nicht vorgestellt hatte, scheinbar Interesse an der Brünetten, denn ihr, trotz des Grinsens, durchaus recht unangenehm schneidender Blick ruhte auf ihr. Sie hatte alles Mögliche erwartet, aber sicher das nicht: Die Andere hatte ein Kompliment für Himekos Haar übrig, das, wenn auch klein und unscheinbar, ausreichte, die Rockträgerin zu einem verlegenen Lächeln hinzureißen. Danach folgte ein seidenweicher Themenwechsel auf ihre Clanzugehörigkeit - darum ging es also; nicht, dass Hime diese Absicht bemerkt hätte. Dazu müsste man schließlich in der Lage sein, anderen Menschen Hintergedanken zu unterstellen.
»Vielen Dank, ich … mag deine helle Haut sehr gerne.« Das stimmte wirklich. Wenn Himeko ein wenig darüber nachdenken würde, käme sie sicher zu dem Schluss, dass sie ein kleiiiines bisschen neidisch auf diesen Teint war, aber sie hatte schließlich noch eine andere Frage zu beantworten. Diese schob das Verlangen, ihren unterschwelligen Neid zu erkunden, gnadenlos beiseite: »Ähm, noch nicht. Oneesan redet ständig davon, einen, ähm, Clan zu gründen, aber solange muss unser, ähm, latentes Yôton ausreichen.« ›Latentes Yôton? Sagt man das so?‹ »Ich hätte ja lieber, ähm, Hyouton, oder Futton, oder irgendwas anderes mit, ähm, Wasser gehabt, aber man kann sich seine Abstammung ja nicht, ähm, aussuchen. Jetzt habe ich halt das und muss es auch, ähm, benutzen. Ich finde es sehr traurig, aber es seine Vorteile.« Ein kleines Lächeln zwang Isuzu-san sich auf, ehe sie fortfuhr: »Weißt du, es gibt, ähm, ganz viele schlechte Menschen auf dieser Welt und ich … will mich dafür einsetzen, sie alle zu bestrafen. Dafür ist das eigentlich ganz nützlich. Und … wenn das nicht ausreicht, habe ich ja immer noch …« schweigend nickte sie der Aufforderung Akiras zu, sich auf den Weg zu machen und setzte sich in Bewegung, während sie langsam über die zusammengerollte Peitsche an ihrer Hüfte strich. Es war nicht nur möglich, sondern eine offenkundige Tatsache, dass Hime abschweifte. Dass sie mal einfach so aus dem Nähkästchen plauderte, sah ihr eigentlich nicht ähnlich, aber sie hatte irgendwie das Bedürfnis dazu. »Gerade solche Menschen, die andere zu ihrem Vergnügen schlecht behandeln, sollten bestraft werden. Ich, ähm, finde, dass jeder verdient hat, dass man ihm mit Höflichkeit und Respekt begegnet, findest du nicht?«, Lächelte sie Asahina an. Jeder, dessen Birne einigermaßen ordentlich funktionierte, würde ihr mit Sicherheit zustimmen, aber das schien bei vielen Ninjas heutzutage irgendwie so eine Sache zu sein.
Um aber von diesem bitteren Thema abzulenken und den Weg zum Haus ihres Auftraggebers etwas freudiger zu gestalten, hielt sie beinahe feierlich ihren gut verpackten Kuchen hoch: »Ich war übrigens so frei und h-habe« - wieder 10 Ryo für das Marmeladenglas - »eine Torte für uns gebacken. Harte Arbeit braucht auch gutes Essen, ähm, findet ihr nicht?« Hoffentlich mochten die beiden Haselnuss-Sahne-Torte. Spätestens das könnte ihr fragile Gebilde aus nicht all zu zerbrechlichem Auftreten zusammenbrechen lassen, und das wollen wir doch nicht, oder?
 
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Sakkaku Asahina

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Oho, Akira-lein war ja mal ein richtig spaßiger Kamerad. Ungefähr genau so amüsant, dass Asahina für einen winzig kleinen Augenblick das Bedürfnis hatte, dem Dunkelhaarigen an den Hals zu springen, ihm mit ausgefahrenen Klauen das Gesicht zu zerkratzen und sich in seinem Genick festzubeißen. Nun, wie bereits erwähnt, gute Erziehung machte sich in der Regel selbst bei der Sakkaku irgendwo bemerkbar, weshalb sie von diesem kurzen Gedankenexperiment recht schnell absah und es stattdessen bei einem Kichern beließ, ehe sie die Arme hinter dem Rücken verschränkte und erneut das Wort ergriff. „Du hast ganz recht, Akira-chan, manche haben einfach nicht das Privileg in eine beschenkte Familie geboren zu werden. Aber daraus sollte man sich nicht allzu viel machen, ich habe gehört auch andere Leute können es zu etwas bringen.“ Das war nun dezent geringschätzig, aber gerade wenn es an ihren Blutstatus und ihren Titel als Sakkaku ging, kannte die hübsche Brünette keinen Spaß und war auf der anderen Seite auch deutlich zu intelligent, um Akiras geschickte Wortwahl nicht bemerkt zu haben. Der Yoshiro hatte sich da auf ein Spiel eingelassen, dass die Genjutsuka schon seit Jahren erfolgreich spielte und in welchem sie praktisch vor Ewigkeiten einen Meisterschaftstitel erworben hatte, weshalb es für ihn nun hieß entweder aufzugeben oder sein Niveau anzupassen, in der unterschwelligen Gewissheit, dass er so vermutlich das Interesse der Sakkaku wecken würde. Sie mochte es, wenn man ihr die Stirn bot und da Himeko gänzlich ungeeignet für diese Rolle schien, war der Auftrag dafür nun auf Akira gefallen. Apropos Himeko, der hatte sie sich immer noch nicht vorgestellt, das hatte sie zuvor schlichtweg als unwichtig erachtet. Nun, wo die hübsche Dame allerdings aus dem Nähkästchen plauderte und so ziemlich die Karten offendeckte, wenn es an ihre Fähigkeiten als Shinobi kam, konnte die Sakkaku in ihrer Freude sogar über die nervigen Wortfindungsstörungen der Kunoichi hinweg sehen und griff sich das Mädchen stattdessen spontan, um sie in einer beherzten Geste an ihre Brust zu ziehen. „Ach, was bist du nur für ein zuckersüßes Ding, meine liebe Himeko-chan. Ich bin übrigens Sakkaku Asahina, aber du darfst mich Hina nennen, wenn du magst.“ Ein wenig zu herzlich? Vielleicht, und wirklich lange konnte die Genjutsuka den Körperkontakt auch nicht aufrechterhalten, dafür verabscheute sie spontane Berührungen einfach zu sehr.
So löste sie sich bereits nach wenigen Sekunden wieder von der Größeren und lauschte kurz Akiras Ausführung bezüglich ihres Klienten, ehe sie fast schon gelangweilt mit den Schultern zuckte sich in einer Bewegung das Haar in den Nacken warf. Was interessierte es sie schon, welchen unbedeutenden Verdienst der und der Kerl getan hatte, sobald sie ihm die Bude aufräumen musste war er wie jeder andere Typ und offensichtlich nicht in der Lage für sich selbst zu sorgen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie nur wenig ekstatisch war, bei dem Gedanken einem anderen Kerl hinterher putzen zu dürfen. Aber so ging es ja immer, wenn man sich als Shinobi bereit erklärte, eine solch minderwertige Arbeit wie einen Job zu erledigen. Irgendeinem alten Kerl juckte der Hintern und Soras Elitesoldaten durften springen, um den Juckreiz so gut es denn eben ging zu lindern. Dabei sollte man meinen, gerade ein amtierender Shogi Weltmeister hätte genügend Geld, ganz einfach ein professionelles Putzteam zu engagieren. „Anders gesagt bedeutet das also, dass wir wieder einmal als Putzfrauen erhalten müssen?“, spezifizierte die Genjutsuka nur wenig angetan, und seufzte leise, ehe sie über Himekos letzte Frage genauer nachdenken musste. Gegen schlechte Menschen wollte das kleine Goldstück kämpfen, immer das Gute im Sinn und ihre Form der Moralität gleich einem Henker im Nacken sitzend? Eine leicht utopische Vorstellung, welche Hina in dieser Form vermutlich nicht einmal als Kind besessen hatte, immerhin hatte sie sich selbst zu dieser Zeit schon eine Freude daraus gemacht, die Personen zu quälen die schwächer als sie waren. Ja, an ihrer eigenen Zwillingsschwester konnte man wohl am besten belegen, dass Asahina schlichtweg nicht unbedingt zu den Gutmenschen dieses Landes zählte und die Tatsache, dass Himeko ausgerechnet bei ihr nach Bestätigung fragte, fast schon einen ironischen Charakter bekam. „Himeko-chan, manchen Menschen kann nicht geholfen werden. Ich möchte dir nicht deinen Traum nehmen, aber wir leben in einer Welt in welcher der Stärkere gewinnt und wo für die Schwächeren in der Regel kein Platz ist. Jeder Mensch hat seine Aufgabe und seine Bestimmung, wenn er dieser allerdings nicht gerecht werden kann und sein Leben verwirkt, so verdient er es nicht von anderen beschützt und unterstützt zu werden.“ Gesprochen, wie es von einem Menschen in ihrer Situation wohl nicht anders zu erwarten war, denn seit ihrer Jugend war Asahina mit dieser Philosophie schlichtweg aufgewachsen. Die Sakkaku hatte gesehen, was für eine Enttäuschung ihre eigene Schwester auf Grund ihrer Behinderung für ihre Eltern gewesen war, da hatte es recht nahe gelegen, ähnliche Umstände auf sich selbst zu projizieren und ein ähnliches Schicksal bei Versagen anzunehmen. Der stärkere gewann, das war schon immer so gewesen und würde sich in naher Zukunft vermutlich auch nicht ändern, weshalb es im Grunde überflüssig war, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Hiyori war als Tochter eines Clans geboren worden und hatte ihr Schicksal als eben jene nicht erfüllen können, damit hatte sie ihre Existenz praktisch verwirkt und war uninteressant und unwichtig geworden. Asahina allerdings würde das nicht passieren, dafür würde sie kämpfen und dessen war sie sich mehr als sicher.
Das hieß allerdings nicht, dass sie sich auf einem so unbedeutenden Auftrag wie dem aktuellen nicht einige Freiheiten erlauben konnte, was vermutlich auch ihre fast schon grenzenlose Freude erklärte, als Himeko die Torte erwähnte. Asahina liebte Süßkram und allein der Gedanke an eine solche Köstlichkeit schaffte es, dass erste richtige und aufrechte Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Du bist ein wirklicher Gutmensch, Himeko-chan, wie vorausschauend von dir. Was ist das denn für eine Torte?“ Denn ja, wenn es an zuckerlastiges Essen ging, war mit Hina praktisch immer zu rechnen und die Isuzu hatte sich durch ihre wundervolle Tat praktisch eine neue beste Freundin angeeignet. Nunja, wenigstens vorläufig konnte man von dieser plötzlichen Zuneigung sprechen, die Asahinas Herz gleich einer jungen Rose aufblühen ließ.
 
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Yoshiro Akira

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Akira zog es vor, alle Äußerungen von Asahina bezüglich ihrer Clanzugehörigkeit erst einmal zu ignorieren, denn er glaubte nicht, dass es irgendeinen Sinn hatte, mit ihr darüber zu diskutieren. Der einzige Weg, auf dem man eine Diskussion gegen einen Menschen wie sie gewinnen konnte, war der, dass man ihr zeigte, dass man ihr die Stirn bieten konnte und sie von ihren Fähigkeiten überzeugte und genau das wollte der frischgebackene Genin auch in Zukunft tun.
Auch die Tatsache, dass Asahina nicht besonders interessiert daran zu sein schien, worum es bei ihrem Job überhaupt ging, wollte der Shinobi übergehen, obwohl er inständig hoffte, dass sie der Arbeit zumindest gewissenhaft nachgehen würde, denn ansonsten würde es zweifellos zu einer Konfrontation mit ihr kommen. Wenigstens Himeko schien sich jedoch darüber informiert zu haben, worum es hier überhaupt ging. Egal, wie seine beiden Mitstreiterin auch dazu stehen würden, Akira wollte sein Bestes geben, denn jeder noch so kleine Job war ein Schritt hin zum Leben als erfolgreicher Shinobi.
Stattdessen begann er, aufmerksam den Ausführungen von Himeko zuzuhören, die er im Kopf durchging und versuchte, ihre Fähigkeiten in Relation zu seinen eigenen einzuordnen. Offenbar schien sich hinter Kunoichi doch eine ernstzunehmendere Mitstreitern zu verbergen, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Akira fand es irgendwie niedlich, wie sie darüber redete, dass sie über die schlechten Menschen in der Welt richten wollte, auf eine Art und Weise, die einen dazu verleitete, daran zu zweifeln, dass sie jemals dazu in der Lage wäre. Der junge Shinobi hatte eine Schwäche für eine so ausgeprägte Art von Moralvorstellungen, für dieses Ideal, an das er selbst zwar seit einigen Jahren nicht mehr glauben konnte, dass ihn aber nach wie vor mehr berührte, als es ihm lieb gewesen wäre. Der Junge hatte mehr und mehr das Gefühl, dass er Himeko auf Dauer gern haben würde, auch wenn er sich oberflächlich ein wenig über ihre Naivität aufregte, wenn auch nur aufgrund der Tatsache, dass er sauer war, dass er sich einer solch kindlichen Naivität nicht mehr hingeben konnte. Das war auch der Grund, aus dem er es vorzog, mit einem höflichen Lächeln darüber hinwegzugehen, anstatt etwas dazu zu sagen. Als die Kunoichi anfing, von dem Kuchen zu reden, den sie dabei hatte, war es Akira relativ egal, da er sich nicht viel aus Süßigkeiten machte, aber er fand trotzdem, dass es eine ausgesprochen freundliche Geste war, zumal er selbst es versäumt hatte, sich Proviant mitzunehmen: "Wie überaus freundlich, die wird uns nachher sicherlich gut schmecken."
Akira dachte darüber nach, dass es lange Zeit her war, dass er das letzte Mal einen selbst gebackenen Kuchen gegessen hatte, ungefähr so lange Zeit, wie seine Mutter inzwischen tot war. Seit er alleine in der Wohnung seines Onkels wohnte, hatte er, auch wenn es ihm nicht besonders gefiel, wenig Zeit gehabt zu kochen. Deswegen aß er die meiste Zeit über einfache, schnelle Gerichte oder kaufte sich unterwegs etwas, um seine Zeit für das Training oder seine Studien zu nutzen, die sicherlich wichtiger waren als zu kochen.
Erst die liebliche Stimme Asahinas riss ihn aus seinen Gedanken, als sie Himeko antwortete. Er hasste es. Die Art und Weise, auf die Asahina versuchte, Himeko zu belehren und sie von ihren eigenen moralischen Vorstellungen zu überzeugen, war dem Genin sehr zuwider. Selbst der Klang ihrer Stimme hatte etwas Arrogantes an sich, als hätte ihr Verhalten sich auf alle Bereiche ihres Wesens ausgeweitet und davon Besitz ergriffen. Akira wartete kaum darauf, dass sie ihren Satz beendet hatte, als er, an Himeko gewandt, obwohl dieser Seitenhieb deutlich an Asahina ging, zu widersprechen begann: "Lass dich nicht unterkriegen, Himeko. Ich glaube, dass du Recht damit hast, dass jede Person es verdient, dass man ihr mit Respekt und Höflichkeit begegnet. Man kann sich schließlich nicht aussuchen, auf welche Art und Weise und in welche Familie oder in welchen Ort, in welche Umstände, man hineingeboren wird. Deswegen ist es auch die Pflicht der Starken, auf die Schwachen aufzupassen und etwas dagegen zu tun, wenn sie von anderen unterdrückt werden."
Der junge Genin konnte es kaum erwarten, zu sehen, wie Himeko, aber besonders wie Asahina auf dieses Statement reagieren würde, dass Akira selbstverständlich mit dem gleichen höflichen Lächeln und dem gleichen höflichen Klang in der Stimme vorgetragen hatte wie immer. Wenn er es sich so recht überlegte, war es doch eine willkommene Abwechslung, mit anderen Shinobi bzw. Kunoichi zusammen zu sein, die er noch nicht kannte, deren Reaktionen für ihn noch nicht vollkommen vorhersehbar waren. Ja, vielleicht sollte er die Komplikationen zwischen den Gruppenmitgliedern einfach als eine Art von Experiment betrachten, dessen Ausgang noch voll und ganz ungewiss war. Über diesen Gedankengang sinnend wurde sein höfliches Lächeln ein wenig spitzer.
Bald hätte die Gruppe das Haus des Shogimeisters erreicht und es würde sich zeigen, wie sie zusammenarbeiten würden, wenn es erst an die tatsächliche Arbeit ging und man sich nicht mehr dem belanglosen Vorgeplänkel hingab. Es gab viele Geschichten darüber, dass eine Bedrohung von außen bzw. ein gemeinsamer Auftrag eine Gruppe mit inneren Spannungen dazu brachte, an einem Strang zu ziehen und zusammenzuarbeiten. Dass ein Putzjob dafür ausreichen würde, bezweifelte Akira im Moment aber noch.
 

Isuzu Himeko

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Diese Gruppe war schon etwas, dass Eltern gerne mit "Special" bezeichnet hätten, um keine unschöneren Wörter nutzen zu müssen. Zwei, die sich mit einem dicken Grinsen in einen blutigen Machtkampf stürzten und ein Dritter, der das alles nicht mitbekam. Falls es niemandem aufgefallen war: Bei Teilnehmer Nummer drei handelte es sich in der Tat um Isuzu Himeko, bei der sich das Gefühl innerhalb dieser Gruppe auf das Bauchgefühl einer unangenehmen Mahnung zur Vorsicht beschränkte. An ihr ging schlicht vorbei, wie die anderen Beiden sich mit ihren Weltanschauungen bekriegten, obwohl sie selber komischerweise mittendrin zu steckte. Hätte sie gewusst, was da im Hintergrund passierte, hätte sie es vermutlich ebenso schlicht ignoriert, sodass es zumindest nach außen hin keinen Unterschied gemacht - lediglich das Ansehen der Beiden bei ihr hätte recht fundamental gelitten; und spätestens das hätten sie dann gemerkt, wenn sie Hime das nächste Mal angesprochen hätten. So aber blieb im flachen Bauch Isuzu-chans lediglich ein seltsames Gefühl, dass sie irgendwas verpasste und deshalb vorsichtig sein sollte. Selbst, als sie unvermittelt und für Himeko recht zusammenhanglos an Asa … also eigentlich drückte sich Asahina in Himekos Brust, denn sie selber hatte ja eigentlich fast keine. Hime mochte Umarmungen wirklich sehr, sehr, sehr, sehr, sehr gerne, weshalb sie diese trotz ihres inneren Daueralarms freundlich lächelnd erwiderte. Zwei-drei Male auf den Rücken geklopft und gut war. Für ihre Ansprüche war diese Umarmung viel zu kurz, aber man konnte nicht alles haben, nicht? Früher oder Später wich die Planstadt Soragakure den gewachsenen Gebäuden Getsurins. Gerade erst hatten sie den Aufzug hinter sich gelassen, der die beiden Orte voneinander trennte, als Himeko ob ihrer Eröffnung, eine Torte gebacken zu haben, beinahe wieder damit rechnen musste, von Hina umarmt zu werden.
Vielleicht hatte sie ein wenig zu offen geplaudert? Das fragte sich Hime sogar selber, als sie die ersten Schritte aus dem großen Fahrstuhl tat, der Hunderte Menschen zugleich zwischen Sora und Getsurin hin- und her transportieren konnte, aber gesagt war eben gesagt und es ließ sich nicht rückgängig machen. Warum sie sich das fragte, war allerdings ausnahmsweise Mal nicht, weil sie glaubte, einen Fehler begangen zu haben, sondern, weil ich Asahinas Antwort nicht gefiel. Zugegeben, die Andere hatte glorreich um das Thema herumgeredet und mit keinem Deut erwähnt, was jetzt richtig oder falsch daran war, Leuten aus Spaß irgendwelche Dinge anzutun, aber die Einstellung ließ sich aus der tatsächlichen Antwort leider ganz hervorragend ableiten … Sie war genauso verdorben und krank und widerlich wie … er. Es wäre beinahe passiert: Himeko hätte ein einziges Mal sehr deutliche Worte gefunden, nachdem sich ihre Miene bereits durchaus nicht unbeträchtlich verdunkelte, aber Yoshiro-kun kam ihr zuvor. So hatte die Brünette noch ein paar Sekunden Zeit, sich ihre Antwort noch ein wenig besser zu überlegen und diese Übelkeit niederzukämpfen, die von ihr Besitz zu ergreifen drohte. Sie entschied sich für Schema-F, das bisher noch immer super funktioniert hatte; sogar ihr Brudercousinbekannterenkelneffe, der so ähnlich war, wie sie, hatte darauf ganz empfindlich reagiert: So sehr Asahinas Herz aufgegangen und sie zum neuen Sonnenscheinchen der Gruppe geworden war, als sie "Torte" gehört hatte, so eisig würde sich Himeko ihr Gegenüber in Zukunft verhalten. Mit absoluter Nichtachtung gestraft, antwortete sie nicht Asahina, sondern Akira unumwunden: »Hn! Das, ähm, finde ich auch. Man kann ja, ähm, nie wissen, was in der Zukunft aus einem Menschen werden kann, dem es vielleicht jetzt gerade schlecht geht. Selbst wenn er es nicht alleine aus seinem Elend schafft, habe ich die Welt dann bestimmt ein kleines bisschen besser gemacht. Dafür … würde ich meine Kraft wirklich gerne einsetzen. Und, ähm, es ist mir eigentlich …«, das war jetzt, auch ohne Blickkontakt unschwer erkennbar an "Hina-chan" gerichtet, »… auch egal, wem ich, ähm, dafür die Stirn bieten muss.«
Eigentlich hatte Himeko den Eindruck, die Zeit verginge zäh wie … irgendwas verdammt Zähes halt, aber ehe sie sich versah, kam ein einsames Haus in Sicht. Im traditionellen Stil gehalten und von einem wohlgepflegten Garten umgeben, stach es zweifelsfrei aus der Menge heraus. Umgeben von einer knarzenden, hölzernen Veranda entsprach es ganz den Ansprüchen an eine traditionelle Behausung. Sogar der alte Mann, der ein wenig Abseits des Hauseingangs auf eben diesen Holzdielen hockte und einen kleinen Tisch anstarrte, passte genau ins Bild. Mit einem grauen Yukata bekleidet, hätte die Brünette schwören können, dass er sich bis zu ihrer Ankunft kein einziges Mal auch nur einen winzigen Millimeter bewegt hatte. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie sogar die Frage verneint, ob dieser alte Mann überhaupt atmete. Erst, als die Gruppe den ersten Fuß auf den weißen Kiesboden setzte, blickte er ob des charakteristischen Geräusches langsam auf. Mit sanften Augen tastete er seine Umgebung ab und fixierte bald das ungleiche Trio. Obwohl seine Gestalt nicht übermäßig besonders war, troff eines beinahe körperlich tastbar aus seinem Blick heraus: Dieser Kerl hatte mehr im Kopf, als man bei diesem Anblick ahnen mochte - viel mehr!
 

Sakkaku Asahina

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Die Eigenschaft, die man bei Asahina wohl als mit Abstand am interessantesten betrachten konnte, war eindeutig ihre Freude darüber, wenn andere Personen sie nicht leiden konnten. Das mochte auf den ersten Blick durchaus ungewöhnlich erscheinen, sollte allerdings relativ leicht zu erklären sein, wenn man bedachte das die Sakkaku durchaus gerne im Mittelpunkt stand und noch lieber der Fokus von Ärgernis war. Es gefiel ihr, wenn sie einen solch starken Eindruck hinterließ, dass andere Personen sich die Zeit und Energie nahmen, sich über sie aufzuregen und überhaupt gab es grundsätzlich nur eine einzige Person, auf dessen Anerkennung die Genjutsuka angewiesen war und das war letztendlich immer noch ausschließlich ihr eigener Vater, dessen Wertschätzung sie immerin über alles andere in ihrem Leben stellte. Dementsprechend uninteressiert lauschte die Brünette daher auch dem weiteren Verlauf des Gespräches, durchaus registrierend, dass sie bei ihren Kameraden soeben einige Sympathiepunkte verloren hatte. Nicht, dass das irgendwie von Belang war, im Grunde erheiterte es die Genjutsuka schon fast und ließ ein Grinsen an ihren Mundwinkeln zupfen, ehe sie erneut das Wort ergriff und ihre Meinung zu dem Thema abgab. „Reizend, wirklich reizend. Ich bin überaus gespannt, wann euch das echte Leben einholt und ihr bemerkt, dass in eurer kleinen, utopischen Vorstellung ein paar Fehlerchen liegen, die sich nicht ganz so leicht überwinden lassen, wie ihr es euch jetzt gerade noch ausmalt. Jeder Mensch wird geboren wie er ist, dass ist unbestreitbar, heißt aber auf der anderen Seite noch lange nicht, dass er automatisch auch für unsere Welt geeignet ist. Nicht alle Menschen sind dazu geboren Gutes zu tun, nicht alle Menschen sind dafür geeignet zu kämpfen und durchzuhalten. Familie ist ein Privileg und mit diesem Vorzug kommen Ansprüche, denen man gerecht werden muss. Wenn man das nicht kann, dann hat man keinen Platz in dieser Gesellschaft.“ Hier pausierte die Kunoichi für einen Augenblick, in welcher man ihre Maske mit einem Mal wanken und Zorn in ihren hübschen Augen aufblitzen sehen konnte. „Aber als clanlose Shinobi könnt ihr diesen Gedankengang nicht verstehen, wem erzähle ich also davon. In jedem Fall viel Glück dabei, diese Welt zu einem besseren und heileren Ort zu machen, ihr werdet es brauchen.“ Huch, war Madame Sakkaku etwa doch nicht so unbeeindruckt von der ganzen Situation, wie sie gerade vorgab zu sein? Tatsächlich konnte man da fast schon einen gelben Schimmer und damit eine Andeutung ihres Doujutsus in den blutroten Augen des Mädchens aufblitzen sehen, ehe sie erneut fast schon theatralisch ihr Haar zurückwarf und an Tempo zulegte, in dem offensichtlichen Wunsch diesem Gespräch und vielleicht auch ihren Teamkameraden für einige Meter zu entkommen und das Bild der Prinzessin wiederzuerlangen, welches sie so fahrlässig fallen gelassen hatte. Sturm Sakkaku hatte getobt, war aber letztendlich ohne große Folgen vorbeigezogen, wie eigentlich immer wenn die wechselhafte Laune der Kunoichi ihr einen Strich durch das fein kalkulierte Verhaltensmuster zog. Fast schon wünschte sie sich Yumi oder Akane-chan zurück, denn die beiden waren durchaus pflegeleichtere Gesprächspatner gewesen und nicht von einem derartigen Wohlfahrtsgedanken besessen, dass einem allein vom Zuhören schon schlecht wurde und man Karies bekam. Ja, selbst Hebi hätte in diesem Augenblick eine angenehmere Gesellschaft dargestellt, immerhin besaß der wenigstens eine halbwegs realistische Weltsicht und hatte es nicht nötig, sich hinter Idealen und anderen Gepflogenheiten zu verstecken, welche Absicht auch immer dahinter stecken möge.
Ein Seufzen verließ die Lippen der Brünette, dann erfasste ihr Blick das Gebäude in der Ferne, welchem sich die Gruppe beständig näherte und schließlich die Sicht auf das gesuchte Haus freigab. Aus der Entfernung und objektiv betrachtet fand Asahina allerdings, dass man da spontan gar nichts Ungewöhnliches erkennen konnte und es sich bei dem Gebäude um ein fast schon langweiliges Standarthaus handelte. Lediglich der Mann, welcher sich vor dem Gemäuer platziert hatte und bei dem Eintreffen der Shinobi aufblickte, bot etwas Abwechslung und so ließ es sich Hina-lein direkt nicht nehmen, dass Wort an ihn zu richten. „Guten Morgen, wir sind die Shinobi aus Soragakure und heute da um ihnen beim Aufräumen zu helfen. Wo sollen wir anfangen?“ Alles recht nüchtern und uninteressiert vorgetragen und doch konnte die Sakkaku eine gewisse Unruhe in sich aufsteigen spüren, als sie sich plötzlich direkt mit dem Blick ihres Gegenübers konfrontiert sah. „Du siehst nicht so aus, als wärst du wirklich freiwillig hier…“, begann der Shogimeister fast schon prüfend, ehe sich seine eine Augenbraue skeptisch hob und er schließlich in einer bedachten Geste die Arme vor der Brust verschränkte, ohne sich aus seiner Position zu lösen. Asahinas Antwort wartete er nicht mehr ab, stattdessen musterte er prüfend den Rest des Teams, als suche er nach etwas bestimmten und würde sich nicht lediglich mit einer belanglosen Formalität konfrontiert sehen. „Wie sind eure Namen und aus welchen Dörfern kommt ihr genau?“ So richtig konnte sich die Sakakku nicht vorstellen, warum diese Informationen denn nun von Belang waren, aber sympathisch war ihr der Kerl ohnehin nicht und lediglich der Gedanke an ihren Vater und die damit verbundene Verantwortung zwang sie in eine angedeutete Verbeugung und das gewohnte Lächeln zurück auf ihre Lippen. „Sakkaku Asahina, ich komme ursprünglich aus Amegakure.“ Sollten sich die anderen ruhig selber vorstellen, dass würde sie ihnen sicher nicht abnehmen. Stattdessen versuchte sie lieber unauffällig einen Blick ins Innere des Hauses zu werfen, was sich bei dem traditionell japanischen Anwesen als relativ schwierig herausstellte, wenn man bedachte das es da keine Fenster gab durch die man einen Blick hinein werfen konnte. „Die Stadt des Regens, wunderbar. Was ist mit euch beiden, wo kommt ihr her und seit wenigstens ihr freiwillig da?“ Ach, war das etwa ein Seitenhieb gewesen? Nun, wen kümmerte es, Hauptsache sie konnten diese Scharade so schnell wie möglich hinter sich bringen und endlich mit der richtigen Arbeit anfangen. Je schneller man hier geputzt hatte, desto eher war man zurück in Soragakure und konnte sich wieder auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. „Ihr werdet übrigens einen anderen Eingang benutzen müssen, der hier ist von der Innenseite ein wenig blockiert…“ Hatte sie schnell gesagt? Bei den Worten des Shogimeisters erschlich Hina plötzlich die unbequeme Vorahnung, dass das mit dem Putzen vielleicht doch länger dauern würde, als sie sich zunächst erhofft hatte…
 

Yoshiro Akira

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Akira nickte anerkennend, nachdem er Himeko zugehört hatte, ja, er konnte sich durchaus mit ein paar von den Dingen, die sie sagte, identifizieren. Als Asahina plötzlich ihre Fassung verlor, war das für den jungen Genin zwar durchaus im Bereich des Erwartbaren, kam aber trotzdem überraschen. In seinem Inneren freute er sich diebisch darüber, dass es die Kunoichi nicht schaffte, ihr Temperament zu zügeln und ihr sorgfältig einstudiertes Verhaltensmuster für einige Momente verließ. Er selbst würde sich besser zusammennehmen können, er würde sich nicht auf dieses Niveau herab begeben und ihr einen Grund liefern. Er würde einfach schweigen, denn dann hätte der Shinobi dieses Wortgefecht gewonnen, als derjenige, der die Kunoichi auflaufen ließ. Davon abgesehen würde er sich nur verwundbar machen, wenn er seinen Schmerz darüber zeigte, wie zerrüttet seine eigene Familie war und vor dieser Person wollte er ganz gewiss nicht verletzlich erscheinen. Mit einem Mal fühlte er sich noch tatkräftiger, als ohnehin schon.
Nicht, dass Akira vorgehabt hätte, es herauszufordern, schon gar nicht auf einer Mission, zumal auch Asahina letztlich eine Verbündete war, die man zu respektieren hatte, aber er fragte sich insgeheim, wer von den beiden wohl gewinnen würde, wenn es zu einem echten Kampf käme. Er konnte sich noch kein Bild davon machen, was die wahren Fähigkeiten der Kunoichi anging und Akira war sich darüber im Klaren, dass seine eigenen Jutsus noch nicht besonders stark entwickelt waren, aber wenn sie in einer echten Konfliktsituation auch so leicht die Nerven verlieren würde, dann könnte ein intelligenter Gegner das sicherlich zu seinem Vorteil ausnutzen. Möglicherweise würde Akira das Mädchen nach diesem Job einmal zu einem Trainingskampf herausfordern und sehen, wie das ganze ablief.
Irgendwann kamen sie dann endlich zum Anwesen des Shogimeisters; es war ähnlich, wie Akira es sich vorgestellt hatte, wenn auch wesentlich größer und traditioneller. Ein solches Haus könnte auch Akira eines Tages gefallen, obwohl es bei einem Leben als Shinobi wohl eine Verschwendung gewesen wäre, ohne die Zeit, richtig darin zu wohnen. Es erinnerte ihn auf merkwürdige Art und Weise an das Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hatte, damals bei seiner Familie. Es wäre schön, mal wieder das alte Haus zu sehen, auch wenn der junge Genin dann auf seinen Vater getroffen wäre, den er sicherlich nicht treffen wollte. Nein, es war ein Gedankengang, den er jetzt nicht zu Ende denken sollte, nicht, wenn der Beginn der Mission so kurz bevorstand und der Shogi Landesmeister des Wasserreiches direkt vor ihm stand.
Der Landesmeister schien wirklich eine sehr direkte Persönlichkeit zu sein, das gefiel Akira, nicht nur, weil er seine Mitstreiterin erneut bloßstellte, wenigstens in den Augen des Shinobis. Er hörte kaum zu, was Asahina sagte, auch wenn es ihn ein wenig interessierte, dass auch die arrogante und überhebliche Kunoichi aus seinem Heimatdorf, Amegakure, dem Dorf des Regens, stammte. Stattdessen blickte er zu Yuge-san, in diese weisen, intelligenten Augen, die viel mehr zu beherbergen schienen, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Der Mann dort vor der kleinen Gruppe musste ein wirklich kluger Kopf sein und als kluger Mensch war es wenig verwunderlich, dass er keine Ordnung in seinem Haus schaffen konnte. Denn es war doch meistens so, dass wahrem Genie immer auch ein gewisser Wahn, eine gewisse Entfremdung gegenüber der Gesellschaft, folgte. Dann stellte er sich neben Asahina, lächelte dem Shogimeister zu und begann zu sprechen, ein weniger schneller als normalerweise, irgendwie freudig erregt: "Guten Tag, Yuge-san. Mein Name ist Yoshiro Akira und ich komme ebenfalls aus Amegakure. Es ist mir eine wirkliche Ehre, Sie kennenzulernen und ja, ich für meinen Teil bin freiwillig hier, denn es ist die Pflicht eines Shinobi, jeden Job, der angenommen wird, zur Zufriendenheit des Auftraggebers auszuführen."
Der Shogimeister nickte mit einem milden Lächeln, als er Akira ansah: "Ahh, ebenfalls aus dem Dorf des Regens, interessant. Freut mich, dich kennenzulernen, schön zu sehen, dass ihr nicht alle nur erzwungenermaßen hier seid." Obwohl er es verdrängen wollte, weil er der Meinung war, dass es einem Shinobi nicht gut zu Gesicht stand, konnte er nicht umhin, einen gewissen Stolz zu empfinden, wenn er von einer Person wie Yuge-san kam. Der Stolz verflog mit einem Mal, als der ältere Mann davon sprach, dass man einen anderen Eingang benutzen müsse, weil er Haupteingang blockiert wäre. "Scheint, als ob es mehr werden würde, als ein wenig saubermachen... aber egal, Auftrag ist Auftrag... mal sehen, wie sich die anderen beiden dabei anstellen werden... ich glaube nicht, dass unsere Mrs. Clanzugehörigkeit sich die Hände schmutzig machen wird.", sinnierte der Shinobi für einen kurzen Moment. Akira wollte endlich anfangen, denn je schneller sie diesen Job absolvieren würden, desto eher könnte er den nächsten Auftrag annehmen und desto schneller würde er zu der Art von Shinobi werden, die er in Zukunft sein wollte. Davon abgesehen würde es vielleicht eine lästige, kräftezehrende Aufgabe werden, aber doch keine, bei der man sich in ernste Gefahr begeben müsste, sodass auch eine Gruppe, die... zweifellos etwas besonderes war, in der Lage sein sollte, den Job zu erledigen. Trotzdem fielen ihm auf Anhieb einige Akademieschüler ein, mit denen er gemeinsam trainiert hatte, mit denen er ein besseres Team bilden würde.
 

Isuzu Himeko

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So, wie sie es zuvor entschieden hatte, ignorierte Himeko auch den Großteil des Gefühlsausbruches ihrer seidigen Mitstreiterin, bekam ihre lustige Äugleinspielerei jedoch zwangsläufig deshalb mit, weil diese sich eben einfach abhob … leuchten und so. Hätte sie das nicht vorher schon so gehandhabt, wäre spätestens diese unterschwellige, unausgesprochene Drohung der letzte Anstoß zum Ignore-Faktor gewesen. Ob sie dem Yume der Anderen standhalten konnte, wusste sie nicht wirklich, aber es gab da eine Sache, die sie ganz sicher noch in Erfahrung bringen musste: Beherrschte Akira-kun Kai? Eigentlich hatte sie das bereits auf dem Weg erfragen wollen, aber ihre Ankunft am Einsatzort hatte dies zwangsweise nach hinten verschoben.
So stand die ungleiche Gruppe bald aufgereiht vor dem alten Klienten, der binnen Augenblicken feststellte, dass zumindest ein Teil der Gruppe gerade lieber irgendwo anders wäre. Hätte er sich auf dem Weg auch mit Asahina unterhalten können, wäre das sicher nicht schwer zu erraten gewesen, aber nach einem kurzen Blick, einfach so? Dieser alte Mann musste einen äußerst scharfen Verstand haben, aber den brauchte man auch für dieses Shougi-Dings, nicht? Himeko hatte schon oft gehört, dass Profis in diesem Spiel alle total klug waren, aber dass sie wirklich so schlau waren, war für die Brünette wirklich beeindruckend! Trotzdem musste sie sich natürlich auch vorstellen, alles andere war schließlich nicht nett: »O-ohaiyo«, und wieder 10 Ryo für die Strafkasse, »mein Name ist Isuzu Himeko, ich stamme direkt aus Soragakure und, ähm, ich habe mich eigentlich sehr auf diese Aufgabe gefreut.« Das war sogar tatsächlich so. Es hätte schlimmer kommen können, zum Beispiel hätten sie kämpfen müssen, oder so was, da war ihr aktueller Auftrag doch im Vergleich ein Topf voller Gold gegen.
»So, so, direkt aus dem Dorf im Himmel also.« Sein Blick wanderte in die Höhe und es brauchte nicht viel Verstand, um zu wissen, dass er die fliegende Stadt über sich ansah: »Jedem das Seine. Ich würde mich da ganz sicher nicht wohlfühlen.« Einerseits war es ihre Heimat, also müsste sie sich eigentlich irgendwie gekränkt fühlen, aber leugnen, dass Yuge-san recht hatte, konnte sie auch nicht. Heimat oder nicht: Soragakure war ein potthässliches Fleckchen Erde. Dem Hinweis auf die zwangsweise Nutzung eines alternativen Eingangs konnte Hime entnehmen, dass es um mehr ging, als nur ein bisschen schnödes Aufräumen. Hatten sie es mit einem Messie, nicht dem Sportler, zu tun? Das würden sie in Kürze sicher wissen, denn nach einem kurzen Moment, in dem die Brünette sich noch schnell den Rock zurechtzupfte und eine Strähne aus dem Gesicht streifte, verbeugte sie sich auch schon wieder vor ihrem Klienten: »Ähm, wir werden dann beginnen.« Das war das, was wohl am Deutlichsten an ein Startsignal herankommen würde und sofort stapfte das Mäuschen mit den grauen Äuglein los, um das Haus zu umrunden. Neben und hinter dem Haus bot sich das gleiche, gepflegte Bild, das sie schon an der Hausfront begrüßt hatte, also gab es zumindest hier keinen Handlungsbedarf. Insgeheim ging Hime davon aus, dass Yuge-san einen Gärtner bezahlte, der zumindest von außen alles ordentlich hielt.

Kaum waren sie das zweite Mal um die nächste erreichbare Hausecke geeilt, sprang ihnen auch schon ein kleiner Spalt in der Wand ins Auge: ›Das muss der andere Eingang sein, den Yuge-san meinte!‹ Welch überragende Feststellung in diesem wohlgebräunten Köpfchen! Nichts ahnend schritt Himeko auf diesen dunklen Riss in der Wand zu, legte ihre Hand sanft auf die Türkante und wollte dieses Ding aufschieben … aber es tat sich nichts. »Nanu?« Sie zog ein wenig fester, aber es tat sich nichts. Rüttelte, nichts. Riss, nichts. Diese Tür mochte sie entweder nicht, oder irgendwas blockierte auch hier, wie am Fronteingang, das Öffnen. Es gab nur zwei Möglichkeiten, irgendwie in dieses Haus zu kommen: Entweder sie zerlegten die Tür gleich ganz, oder sie stemmten sie auf. Zuerst wollte Hime es mit Möglichkeit Nummer zwei versuchen, um nicht unnötig Schäden zu verursachen. Also schob sie sich so weit es eben ging in den kleinen, offenen Spalt, legt ihre Hände an den Türrahmen und stemmte was ihre gut gebräunten Ärmchen hergaben. Zuerst tat sich nichts, aber nach kurzer Zeit zerriss ein metallisches Kreischen die idyllische Stille des Hauses, als die Schiebetür Zentimeter um Zentimeter den Blick auf das Innenleben des Raumes freigab und zumindest die Brünette sprachlos zurückließ. Die rostige Türschiene, die dieses Geräusch verursacht hatte, war erst der Anfang. Der Raum war gestapelt mit Büchern, Schriftrollen, Urkunden, Schuhen und allerlei Kleinkram. An den Wänden lehnten alte Möbel, halb aufgebaute Stehregale und direkt neben der Tür gammelte ein alter Schuhschrank vor sich hin, den seit bestimmt zwanzig Jahren keiner mehr repariert hatte … und das war erst der Eingangsraum. Wie sollte der Rest des Hauses dann erst aussehen? Himeko ahnte Schreckliches: ›Oh Gott, die Küche? Das Bad?‹
 

Sakkaku Asahina

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Im Grunde hatte Akira mit seinen Gedanken den Sachverhalt praktisch auf den Punkt gebracht, denn Asahina widerstrebte es durchaus, auch nur an einen Besen und einen Putzlappen zu denken. Die Sakkaku war Shinobi geworden, um ihren Clan und vor allem ihren Vater stolz zu machen, da hatte sie es ganz sicher nicht nötig, hier jetzt die bessere Putzfrau zu spielen und im Hause des Shogiprofis herumzustolzieren, um seinen Dreck zu beseitigen. Man sollte doch meinen, dass ein Mann seines Alters und seiner Intelligenz in der Lage wäre, selbst für sich und seine Lebensumstände zu sorgen. Aber nein, hier stand sie nun, die Augen auf das Schlamassel gerichtet, dass sich bei Himekos Betätigen der Tür in ihr Gesichtsfeld geschoben hatte und den Blick auf ein Schlachtfeld sondergleichen freilegte. Hina mochte Ordnung, sie konnte es gut leiden, wenn sich Dinge schnell und einfach finden ließen und bevorzugte es, wenn ihre Umgebung steril und klinisch rein war. Yuga-sans Haus dagegen glich einem Container, in den jemand eine Briefbombe hatte fallen und das Ganze dann einfach liegen gelassen. „Oh Gott…“, entwich es der Brünetten schauderlich, ehe sie sich schließlich bewegte und ihren ersten Fuß fast schon vorsichtig und bedacht in das Innere des Hauses setzte. Hier machten sich ihre Tanzstunden bezahlt, denn ein wenig Grazilität war bei dem vorliegenden Bild durchaus angebracht. „Was zur Hölle ist das hier alles? Da draußen sitzt ein offensichtlich halbwegs intelligenter Mann vor seinem beschissenen Shogibrett und hier drinnen sieht es aus, als hätte ein Sturm gewütet. Wie zum Teufel kann man hier leben?“, zischelte die Genjutsuka und zierte sich insgeheim ein wenig, den angrenzenden Raum zu betreten, welcher offensichtlich in Richtung Küche führte. Stattdessen huschten die roten Iriden des Mädchens noch einen Augenblick über den Boden zu ihren Füßen, ehe sie zwei naheliegende Schriftrollen schlecht gelaunt aus dem Weg trat und dann mit Fingerspitzen die Tür zum Kochbereich aufstieß.
Was Asahina im angrenzenden Raum erblickte, war etwas, dass sie nach Möglichkeit so schnell wie möglich wieder aus ihrem Gedächtnis streichen wollte, denn kaum hatte sie ihre Augen auf die Küchenzeile gerichtet, erspähte sie auch schon das Ungeheuer, welches in einigen Zentimetern Entfernungauf der Arbeitsfläche an einem Stück Brot nagte und beim Geräusch der Tür aufblickte, um die Sakkaku aus seinen schwarzen Knopfaugen überrascht anzublinzeln. Es dauerte noch einige wenige Sekunden der Realisation, ehe Hina dann auch schon den erwarteten Schrei ausstieß und die winzige Entfernung aus der Küche zurück ins Wohnzimmer stolperte. „WIDERLICH, einfach widerlich!“, fauchte das Mädchen und stampfte zur Betonung ihrer Aussage noch einmal mit dem Fuß auf, ehe sie mit Tränen in den Augen und Panik in den Gliedern versuchte, das Gefühl der Übelkeit abzuwenden, dass sich in ihren Eingeweiden und ihrer Kehle breit machte. Es war nicht einmal ein generelles Problem mit Mäusen, dass die Sakkaku zu einem solchen Gefühlsausbruch verleitet hatte, sondern viel mehr mit der Tatsache verbunden, dass sie sich vor allen Tieren ekelte und allein der Gedanke daran, dass sich der Shogimeister sein Heim mit solchen Wesen teilte, ließ eine Welle des Unwohlseins über ihr hereinbrechen. „I-ich gehe da nicht rein. In die Küche, meine ich!“, versuchte sie ihren Teamkameraden mit zittriger Stimme klarzumachen und dabei die Tränen niederzukämpfen, welche in ihren Augenwinkeln schwammen. Toni/Chip konnte sie noch akzeptieren, so gerade und das auch nur, weil der Hund alle paar Tage gebadet und intensiv gereinigt wurde und selbst das Tier berührte Asahina nicht und ließ auch sonst nur im äußersten Notfall in ihre Nähe. Die Viecher die hier durch das Haus streunten waren aber keine domestizierten Haustiere und praktisch Ungeziefer (wobei sich die Sakkaku nicht ausmalen wollte, was genau an Insekten in diesem Anwesen noch auf die Gruppe warten würde), was das Ganze noch einmal eine Spur ekelhafter machte. „Jemand sollte das Vieh aufspießen…mit einem Kunai…oder einer Lanze.“ Oder man suchte sich einfach einen Großes Gefährt und ließ das ganze Haus abreißen, das klang in jedem Fall eine Ecke hygienischer als all das, was die Gruppe in den nächsten Stunden vermutlich erreichen würde. Denn wenn sich Hina in diesem Haus so umsah, dann wagte sie es stark zu bezweifeln, dass es überhaupt möglich sein würde, hier noch einmal wirklich Ordnung und Sauberkeit herein zu bringen. "Entschuldigung, gibt es ein Problem?" Es dauerte einige Sekunden, ehe sich die Prinzessin wieder gesammelt und ihren Atem beruhigt hatte, welche sie benutzt, um ihre Gedanken ein wenig zu sammeln und schließlich dem Laut zu folgen, welchen sie vernommen hatte. In der kurz zuvor geöffneten Tür stand eine junge, braunhaarige Frau und blinzelte die Gruppe Genin mit einem halb freundlichen und halb verlegenen Lächeln an, ehe sie sich eine Strähne ihres Haares hinter das Ohr schob und die Shinobi mit einem schiefen Grinsen traxierte. "Hat einer von euch geschrien? Ich kann mir vorstellen, dass der Anblick hier ganz schön erschreckend sein muss. Ich bin übrigens Nana, die Tochter von Yuga und ich stehe euch natürlich für jegliche Fragen zur Verfügung!" Oh, tat sie das? Nun, dass würde die reizende Hina sich natürlich direkt mal zu nutzen machen und die allgemeine Kernfrage auf den Punkt bringen. "Ich habe eine Frage. Wie kann es sein, dass ein halbwegs intelligenter Mann in einem solchen Sauhaufen verkommt? Wie kann man hier überhaupt leben? Hier sieht es aus, als hätte jemand hier absichtlich randaliert und es dann zum Spaß so gelassen." Wieder dieser verlegene Blick von Nana, ehe diese ein fast schon zu hohes Husten ausstieß und ihren Blick zur Seite lenkte. "Mein Vater ist ohne Zweifel ein Genie, aber Ordnung hat wohl noch nie zu seinen stärken gehört..." Nah wenn das nicht einfach alles erklärte.
 

Yoshiro Akira

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Endlich waren Sie dazu übergangen in das Haus zu treten und auch Akira hätte sich nicht träumen lassen, dass der Shogimeister ein derart verdrecktes Haus sein eigen nenne würde. Für einen Moment musste der Genin schlucken, als er all den Unrat und die Unordnung sah, die scheinbar vollkommen ohne System vor sich hinrottete. Immer wieder glaubte der junge Shinobi unter den Kisten, dem Müll und den Haufen von Büchern Bewegungen auszumachen, die von irgendwelchem Ungeziefer herrührten. Akira hatte kein besonders großes Problem mit Tieren, egal welcher Art, doch der Gedanke, dass jemand so sein Leben verbringen wollte, schockiert ihn. In ihm keimte der Wunsch, dem Shogispieler beizubringen, wie er sein Leben verbessern könnte, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass jemandem ein solches Leben gefiel.
Himeko schien genauso wenig begeistert von der Kulisse zu sein, wie Akira es war, aber auch sie hatte wohl die nötige Professionalität, um das nicht laut auszusprechen. Der Genin ging langsam durch den Flur und nahm Notiz von all den kleineren und größeren Missständen in dem Anwesen: verfärbte Tapeten, voll von Flecken, alle verrotteten Möbel und all die Haufen von Müll mit einer feinen Staubschicht überzogen, die auf merkwürdige Art und Weise etwas schönes hatte, unter den Decken ein gewaltiges Netz von Spinnenweben, die sich durch alle Räume zu ziehen schien. Wenn man daran dachte, dass sich die gesamte Größe des Hauses bislang nur erahnen ließ, dämmerte es dem jungen Mann, wie schwierig dieser Job in Wirklichkeit werden konnte. Vielleicht, so dachte er, hatte er sich das Leben als Shinobi anders vorgestellt und vielleicht war es auch nicht das, was ein Shinobi machen sollte, aber nach wie vor hatte er den Willen, den Auftrag mit ganzer Kraft und zu voller Zufriedenheit aller auszuführen.
Irgendwann löste er sich von seiner Inspektion und seinen Gedanken über den Verschmutzungsgrad des Hauses, um zu sehen, was seine Mitstreiterinnen taten. Befriedigt, mit einem breiten Grinsen, nahm er zur Kenntnis, wie sehr sich Asahina schon jetzt zu zieren schien; es würde wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder einmal überreagieren und daraufhin ungehalten vor sich hin schimpfen würde. Es war ein erhebendes Gefühl für den Shinobi, zu wissen, dass er sich weit besser im Griff hatte. Ihr Gekreische riss Akira abermals aus seinen Gedanken, gerade, als Asahina die Küche betreten hatte; für einen kurzen Moment sorgte sich der Genin, wollte hinterhereilen, doch dann war ihm klar, dass es lediglich um eine niedliche, kleine Maus ging. Der Shinobi musste ein Lachen unterdrücken: "Das da ist doch nur eine Maus... kein Grund, sie zu bewachen oder sonst irgendetwas zu unternehmen. Ich bin mir sicher... sie hat mehr Angst vor dir, als du vor ihr." Mit einem Kichern, das nicht so recht zu ihm passte, schritt der Jugendliche auf die Maus zu, streckte seine Hand aus, um sie schnüffeln zu lassen und daraufhin zu streicheln, doch ehe es dazukam sauste die Maus schnell davon, ihr Brot in der kleinen Schnauze, unter irgendeinem Stapel von Kleidung verschwindend.
Gerade, als er eine andere Bemerkung in Richtung der Kunoichi loslassen wollte, hörte er eine andere Stimme, eine neue Stimme, die er noch nie gehört hatte. Man konnte dem Mädchen ansehen, wie sehr sie sich für ihren Vater und die Zustände hier schämte. Es war etwas, das Akira wegen seines eigenen Vaters nur zu gut nachvollziehen konnte, etwas, das ihm das Mädchen auf der Stelle sympathisch machte. Mit einem freundlichen Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung stellte er sich vor: "Guten Tag, Nana, sehr erfreut, dich kennenzulernen. Mein Name ist Akira und mach dir keine Sorgen, wir sind für alle Arten von Aufträgen ausgebildet. So schlimm ist es hier doch gar nicht..."
Seine Mine erstarrte zu einer eisigen Maske, als er hören konnte, wie offen und unverschämt Asahina die Tochter ihres Auftraggebers ansprach und beide dabei so beleidigte. Hatte sie denn wirklich kein Interesse an einem erfolgreichen Job ? Sie waren in diesem Moment doch auch Repräsentatoren für Soragakure und zumindest als solche durften sie ihre guten Manieren nicht vergessen. Mit einem vollkommen kalten Blick und böse funkelnden Augen sah Akira hinüber zu seiner Begleiterin und sprach mit gedämpfter Stimme: "Wie kannst du sowas sagen... Yuge-san ist unser Auftraggeber und wir haben nicht das Recht, hierüber zu richten." Ein wenig freundlicher und ein wenig beschämt über das Verhalten der Kunoichi wandte er sich wieder an Nana, die versuchte, das Verhalten ihres Vaters zu rechtfertigen: "Bitte, bitte, das ist doch gar kein Problem, wir werden hier Ordnung schaffen und hoffen, dass du und dein Vater mit unserer Arbeit am Ende zufrieden sein werden." Nana lächelte schüchtern und Akira wollte sie nicht in die Verlegenheit bringen, sich weiter rechtfertigen zu müssen oder dieses unangenehme Gespräch noch weiter in die Länge zu ziehen. Der Shinobi fragte die Tochter, ob es einen Grundriss gäbe oder sie die ungleiche Gruppe durch die einzelnen Räume führen könnte, damit sie sich ein Bild machen konnte. "Es wird wohl am besten sein, wenn wir uns aufteilen.", überlegte der Genin.
 

Isuzu Himeko

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Es dauerte seine Zeit, bis Himeko sich von den Horrorvorstellungen bezüglich des Zustandes der Küche lösen konnte. Irgendwo zwischen "halb so wild" und eigenem Ökosystem hatte sich das Ganze eingependelt, als Asahina auf die rettende Idee kam: Nachsehen. Einen kurzen Moment verschwand die Andere außerhalb der Sichtweite Himekos, man hörte ein kurzes Rumpeln und prompt kehrte Miss Clanangehörigkeit angeekelt fluchend in das Sichtfeld des unschuldigen Hime-chans zurück. Scheinbar hatte sich doch eher ein eigenes Ökosystem gebildet, aber das wollte die Brünette dann doch lieber ein bisschen genauer wissen. Kurzerhand balancierte sie selber hinter Akira her, der sich vor ihr auf den Weg gemacht hatte, und fand neben der gerade im Verschwinden begriffenen Maus auch eine Küchenanrichte voller Geschirr, das sicher schon ein paar Monate vor sich hin schimmelte und eine Raumecke, die mit allen möglichen Gefäßen und Möbelrest gespickt war. Die Schränke sahen auch aus, als hätten sie schon bessere Zeiten gesehen und auch die Spüle selbst war längst vollgestapelt und beinhaltete allerlei undefinierbares Zeug. ›Das sieht tatsächlich nicht gut aus.‹ Ganz vorsichtig hob das unschuldige, junge Ding einen der schmutzigen Teller mit dem Zeigefinger an und konnte noch ein halbes Dutzend Kakerlaken flüchten sehen, als hinter ihr eine unbekannte Stimme ertönte. Nana nannte sich die junge Dame, die da zu ihnen gestoßen war und der sich Himeko natürlich sofort lächelnd zuwandte, um sich zu verbeugen: »Ähm, Hallo. Ich bin Isuzu Himeko.« Natürlich nutzte die Andere gleich die Gelegenheit, sich ausreichend unbeliebt zu machen; Asahina hatte schließlich einen Ruf zu verlieren, indem sie eine aus Himekos sicht Dreistigkeit von einer Frage stellte. Im Gegensatz zu Akira zog sie selber es aber vor, die Sache auf sich bewenden zu lassen. Hauptsächlich deshalb, weil die angesprochene Nana-san sich daran nicht zu stören schien - und auch, weil es ihr nicht entsprach, einfach so völlig direkt Leute mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren. zu guter Letzt hatte Himeko ja die Ignorier-Keule ausgepackt, bis diese sich hoffentlich dafür entschied, sich wie ein vernünftiger Mensch zu benehmen, da konnte sie nicht einfach so eine Ausnahme von machen.
Akira schien das anders zu sehen und maßregelte Hina postwendend. Ob das vor dem Klienten so gut war, war fraglich, aber es ließ sich nicht mehr ändern. Erst danach versuchte er, die Tochter des alten Mannes zu beschwichtigen und erkundigte sich nach einer Art Lageplan oder etwas Ähnlichem: »Einen Grundriss?« wiederholte sie nachdenklich, »Sowas haben wir nicht, tut mir wirklich leid. Aber herumführen könnte ich euch kurz, das ist kein Problem.« - vorausgesetzt, sie konnten den Trümmern ausweichen, die dieses Haus spickten. Damit wandte sich die Kliententochter auch schon um, um mit dem Rundgang zu beginnen. Wie man von einem traditionellen Wohnhaus erwarten konnte, gab es nur ein Stockwerk, das Erdgeschoss nämlich, auf dem sich alles abspielte. Nacheinander zeigte Nana ihnen nochmals die Küche, das angrenzende Esszimmer, das nur unbedeutend besser aussah, ein von Büchern und Schriftrollen nur so strotzendes Arbeitszimmer und einen allgemeinen Aufenthaltsraum, ehe Himeko die Führung kurz mit einer eigenen Frage unterbrach: »Ähm, gibt es draußen vielleicht auch so etwas wie eine, ähm, Feuerstelle oder einen Lagerschuppen? Ich, ähm, befürchte nämlich, dass wir einige der Möbel eventuell entsorgen müssten.« »Das ist kein Problem, wir haben ein kleines Gartenhäuschen hinterm Haus, dort könnt ihr die kaputten Möbel reinwerfen. In ein paar Tagen werden wir alles darin entsorgen lassen.« Irgendwie zweifelte Hime an der Aussage mit der entsorgung, aber wer war sie schon, um an dem Wort ihrer Klienten zu zweifeln? Stattdessen nickte die Brünette freundlich und entgegnete: »Hn! Vielen Dank«, ehe Nana sich wieder der Führung zuwandte. Es standen noch zwei Schlafzimmer, drei Gästezimmer, ein Nähraum, ein Teezimmer und zwei Bäder auf dem Plan, ehe sie sich wieder im Eingangsraum einfanden. Die Größe dieses Raumes war Beeindruckender, das Ausmaß des Chaos darin allerdings leider noch viel beeindruckender. Jedes einzelne Zimmer sah aus, als wäre darin eine Bombe aus Holz, Papier und allem möglichen anderen Kram explodiert.
»Ich denke, wir sollten mit den Außenräumen anfangen, dann Bäder und Küche machen und zuletzt den Flur reinigen. Dann können wir den Boden feucht durchwischen und uns um die Türen kümmern, bevor wir gehen.« Ein Glück hatten traditionelle Häuser wenigstens keine Glasfenster, die sie noch hätten putzen müssen.

Zuerst aber mussten sie ihre Ausrüstung vorbereiten. Noch immer mit dem Kuchen in den Händen balancierte Himeko zurück nach draußen, um ihre Last - gegen Ameisen luftdicht verschlossen - auf der umgebenden Wiese abzulegen, zu der natürlich auch der Rucksack mit Siegeln und Kleinzeug zählte, den sie mit sich getragen hatte. Sorgsam reihte sie Gummihandschuhe, Lappen, Schwämmchen, Topfreiniger für Härtefälle und ein gutes Dutzend verschiedener Reiniger für die verschiedensten Verschmutzungen und Oberflächen auf, ehe sie sich an die Siegel begab um aus diesen vier weiche Besen, zwei Wischmopps, drei Eimer, etwa drei Dutzend stabile Müllsäcke und sogar einen speziellen Fugenbesen zu ziehen und ebenfalls ordentlich aufzureihen. Mit dem charakteristischen Flitschen stülpte Hime sich sogleich von Arbeitseifer gepackt ihr paar Handschuhe über, krallte sich drei Müllsäcke, und einen von jeder Wischwerkzeugart, ehe sie etwas Allesreiniger in den Eimer gab und sich aufmachte, Wasser aus der Küche dazu zu holen. Im Gehen fragte sie den Jungen der Gruppe: »Oh, Akira-kun? Beherrscht du eigentlich das, ähm, Kai? Wenn nicht, würde ich dich darum bitten, möglichst immer, ähm, in meiner Nähe zu bleiben, ja?« Dieses Jutsu eignete sich ganz hervorragend gegen überbordenden Clanstolz, wie sie nach ihren Erfahrungen mit dem liebenswerten Cousin Hina-chans sehr genau wusste. Während sie, des Füllstands der Spüle wegen recht umständlich, Wasser in ihren Eimer füllte, wartete sie geduldig auf die Antwort ihres Mitstreiters und machte sich auf, um das entfernteste und abgeschiedenste Zimmer des Hauses mit ihrer Anwesenheit zu beehren: Das Teezimmer. Was sie dort wohl erwartete?
 

Sakkaku Asahina

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Während Akira offensichtlich der Auffassung unterlag, Asahina durch seine Resistenz gegenüber Dreck und Schmutz überlegen zu sein, so hatte sich bei der Sakkaku mittlerweile das Bild verfestigt, dass der Junge nichts weiter als ein bemitleidenswerter Taugenichts war. Nicht nur, dass der elende Kerl sich über ihre Angst vor Mäusen lustig macht, er hatte auch noch die bodenlose Frechheit sie in ihrem Verhalten und ihrer Art zurecht zu weisen. Wie gesagt, im Grunde war es der Genjutsuka völlig gleich, was andere Leute von ihr hielten und in wie weit sie die Teamdynamik durch ihre egozentrische Art störte, doch gerade jetzt sah sie sich absolut im Recht und konnte über die Empörtheit ihres Teamkameraden lediglich lachen. „Nur weil der werte Herr Yuga-san unser Auftraggeber ist, macht uns das noch lange nicht zu seinen Leibeigenen. Ich habe ein Recht auf meine Meinung, danke sehr“, zwitscherte die Brünette daher mit einem süßlichen Lächeln zurück und griff dann nach einem Haargummi, um sich die langen Haare zu einem hohen Zopf zurück zu binden und sie so wenigstens ansatzweise außerhalb der Gefahrenzone zu bringen. Soweit kam es noch, dass sie sich von einem clanlosen Genin den Mund verbieten und zurechtweisen ließ. Leider war der andere weibliche Teil des Teams nur unwesentlich produktiver oder angenehmer, denn wenn sie nicht gerade begleitet von Artikulationsschwierigkeiten versuchte Fragen zu stellen, hielt sie ganz einfach den Mund, was die Sakkaku als noch anstrengender empfand, als Akiras beständiger Wunsch ihr seinen Gut-Menschen-Willen aufzuzwängen. Die Situation nervte Hina und kombiniert mit dem Zwang hier nun auch noch einer anderen Person hinterher zu putzen, sah sie sich mit einer fast schon ungehörigen Portion an Stress konfrontiert, welcher sie viel lieber aus dem Weg gehen würde. Schade nur, dass sie sich den Sachverhalt in diesem Augenblick nicht aussuchen konnte und demnach gezwungen war, an Ort und Stelle zu verweilen, bis der Auftrag erfolgreich beendet war. Sonst hätte sie wohl schon die Beine in die Hand genommen und wäre zurück auf dem Weg nach Soragakure, um ihre Zeit sinnvoller und vor allem produktiver zu verbringen.
Nun, Himeko hatte wenigstens einen relativ handfesten Plan und eine Idee, wie man das Chaos im Haus angehen konnte, was in gewisser Hinsicht einen Lichtblick am Himmel Asahina andeutete und sie zu einem Nicken hinreißen ließ, während sie dem Vorschlag der Isuzu lauschte. „Klingt nach einer sinnvollen Idee, so sollten wir möglichst schnell und ergebnisorientiert vorwärts kommen.“ Dann beobachtete sie das Arsenal an Putzzeug, welches ihre Teamkameradin kurz darauf auf der Wiese ausbreitete und das Hinas Augenbrauen mit jedem weiteren Utensil ein Stück weiter in Richtung Haaransatz wandern ließ, ehe die Sakkaku fast schon bedrückt schlucken musste, nicht wirklich begeistert von der Vorstellung, dass diese Gerätschaften vermutlich wirklich alle ihre Einsatz finden würden. Einen Augenblick verharrte die Genjutsuka noch an Ort und Stelle, dann folgte sie ihren beiden Kameraden ins Haus, wo sie gerade noch die Worte von Himeko hören konnte und ein Kichern ausstieß, als sie im Türrahmen der Küche zum Stehen kam und sich dort mit verschränkten Armen gegen das abgenutzte Holz lehnte. Es brauchte kein Genie um zu verstehen, worauf die Isuzu mit ihrer Frage abgezielt hatte und allein diese Tatsache machte der Brünetten derart gute Laune, dass selbst die Aussicht nun putzen zu müssen nicht mehr ganz so erschreckend und entsetzlich wirkte. Dennoch hielt Hina ihre Stimme in Zaum, wartete stattdessen Akiras Antwort ab und musterte den Schwarzhaarigen dann aus ihren stechenden, roten Augen, während sie insgeheim darüber nachdachte, ob der Yoshiro wohl stark genug wäre, um sich aus einem ihrer Genjutsu zu lösen und wie wohl ein Gefecht zwischen den beiden Genin aussehen würde. Himekos Frage ließ darauf schließen, dass sie selbst nicht in der Lage war Kai zu wirken, was sie nicht wirklich als eine potentielle Gegnerin in Frage kommen ließ, immerhin wäre der Kampf wohl spätestens dann zu einseitig, wenn die Brünette in einem Genjutsu der Sakkaku festhing und sich aus diesem nicht mehr zu befreien wusste. Dann war es immerhin ein leichtes, sie mit einem gezielten Schlag außer Gefecht zu setzen. Wenn Akira allerdings in der Lage war, Kai zu wirken, dann machte ihn diese Tatsache allein wenigstens zu einem ansatzweise interessanten potentiellen Gegner, welchen sich die Sakkaku für die Zukunft eventuell vormerken würde, um später darauf zurück zu kommen. In der Regel fehlte ihr zwar die Zeit für diverse Übungskämpfe, aber eventuell konnte man in diesem Fall ja eine Ausnahme machen.
Schließlich wurde das Warten der Genjutsuka dann aber doch zu langweilig, weshalb sie das entstandene Gespräch mit einem Räuspern unterbrach und ihre beiden Teamkameraden mit einem Lächeln taxierte, ehe sie das Wort ergriff. „Die Idee sich aufzuteilen war im Grunde nicht schlecht, macht es euch etwas aus, wenn ich mit dem Nähzimmer beginne?“ Wie höflich Hina doch sein konnte, wenn sie einmal gute Laune hatte und praktisch der Sonnenschein höchstpersönlich war. Ein letztes diabolisches Grinsen noch, dann griff sie sich den Besen, welchen sie zuvor von der Wiese mitgenommen hatte und machte sich auf den Weg in Richtung zuvor genanntem Zimmer, um sich dort dem Übel der Welt zu stellen und eventuell ihr Ende umgeben von Barren von Stoff zu finde. Was für ein heroischer Tod…nicht.

Asahinas Vermutung sollte sich bestätigen, denn wie zuvor bei der Führung erkennbar handelte es sich bei dem Nähzimmer um einen Schlachtraum sondergleichen, von seinem Schrecken her mit den anderen Räumen des Hauses durchaus vergleichbar. Es war kein sonderlich großes Zimmer und die hohen Regale an den Seiten des Raumes erhöhten den bedrückenden Eindruck des Raumes nur noch, ebenso wie die dutzenden Meter Stoff, welche überall im Raum verteilt lagen und von den Decken wie lange Schleier hingen, mit der offensichtlichen Absicht jeden Eindringling zu umfangen und nie wieder gehen zu lassen. Die Sakkaku stieß einen pikierten und recht unfeinen Fluch aus, ehe sie die Stirn runzelte und die Arme verschränkte, offensichtlich nicht ganz sicher wo man denn nun am besten damit begann, dieses Schlamassel zu beseitigen. Am intelligentesten war es wohl, erst einmal die Stoffbarren aus den Regalen zu ziehen, um dann an Ort und Stelle zu putzen und sie zurück in die vorgesehenen Fächer einzuordnen. Asahina nickte, fast so als wollte sie ihre eigenen Gedanken bestätigen, ehe sie ihre rechte Hand ausstreckte und mit einem Ruck eines der großen weißen Tücher von den Regalen zog. Der Stoff gehorchte und gab nach, glitt mit einem Ruck von dem Regal und ließ neben einer gehörigen Portion Stoff auch noch etwas ganz anderes Richtung Erdboden rieseln. Für einen Augenblick konnte Hina nur starr in ihrer Position verharren, dann stieß sie einen derart undamenhaften und lauten Fluch aus, dass man ihn mit Sicherheit im ganzen Anwesen und auch noch bis auf die Veranda gehört haben musste. Sollte der werte und geehrte Herr Yuga-san ruhig wissen, was passierte wenn man fremde Leute in ein total verdrecktes Haus ließ und dann erwartete, dass diese den Scheiß aufräumten.
 

Yoshiro Akira

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"Vielen Dank, Nana, das wäre uns eine große Hilfe." Akira versuchte sehr aufmerksam sich die Umgebung und die einzelnen Brennpunkte einzuprägen, als Nana die Shinobi herumführte. Äußerlich wirkte er ausgesprochen gefasst, doch innerlich bekam auch er bei jedem weiteren, vollgestopften und verdreckten Raum einen mittelschweren Schock; die ganze anstehende Putzerei sorgte bei ihm jedoch nach wie vor nicht dafür, dass er den Mut verlor, sondern stärkte auf eigenartige Art und Weise seine Entschlossenheit. Es war wohl wirklich ein großes Anwesen, dass sie zu putzen hatten, doch zumindest die Aussicht darauf, einige der Möbel ungeputzt entsorgen zu können, bot Aussicht auf einiges an Arbeitserleichterung. Himeko schien deutlich mehr auf dem Kasten zu haben, als es am Anfang den Anschein hatte oder als die Kunoichi selbst von sich dachte; zumindest hatte sie bis jetzt gute Vorschläge vorgebracht, anders, als es bei Asahina der Fall war.
Was die freche junge Frau anging, so wollte Akira erneut eine gewisse Überlegenheit wahren und sich nicht darauf einlassen, ihr Gezische weiter zu kommentieren. Sie sollte natürliche ihre eigene Meinung haben, aber es stand ihnen nicht zu, den Auftraggeber zu brüskieren; kein Shinobi sollte durch einen Auftrag zuwider seiner Ideale oder Weltvorstellungen handeln, aber in diesem Fall ging es bei Asahina wohl auch nicht darum, sondern lediglich um verletzten Stolz. "Nur weil jemand aus einem Clan ist, sollte er sich doch nicht einbilden müssen, dass er etwas besseres war... nun, jedenfalls schien es bei den Jobs, die Shinobi zu machen hatten, keine Bevorzugung danach zu geben, woher eine Person stammte. Schon bald werde ich auch Menschen wie ihr zeigen, dass es wichtigere Dinge als die Herkunft gab..."
Akira hörte aufmerksam zu, was Himeko zu sagen hatte, denn er hatte sich vorgenommen, genau auf das zu achten, was sie sagte und es nicht leichtfertig abzutun, weil sie vermeintlich das schwächste Glied der Gruppe war. Die Taktik, sich aufzuteilen und von außen nach innen zu arbeiten war vermutlich tatsächlich am erfolgsversprechendsten, auch dann, wenn es nach wie vor eine ganze Menge zu tun gab und das ganze wirklich verworren wirkte. Der Genin wollte seine Mitstreiterin bestärken, denn sie hätte sich eigentlich ein viel größeres Selbstbewusstsein leisten können, sie würde es vermutlich irgendwann entwickeln müssen, wenn sie als Kunoichi weiterhin erfolg haben wollte: "Ja, das klingt nach einer guten Idee, Himeko, so sollten wir es wohl machen, wenn wir heute noch fertig werden wollen..." Er folgte ihr nach draußen und versuchte sich im Kopf bereit ein Bild davon zu machen, was von seiner Ausrüstung er brauchen konnte und was nicht; vermutlich hätte er ohnehin nicht alle Sachen, denn mit so viel Unordnung hatte auch er nicht gerechnet. Tja, da hieß es wohl improvisieren.
Er staunte nicht schlecht, als Himeko eine unglaubliche Auswahl an Putzzeug auf dem Boden vor dem Haus ausbreitete, mit all den Sachen, die man eventuell gebrauchen könnte. Es war wirklich vorbildlich, an was sie alles gedacht hatte, ein Grund mehr, dass sie in diesem Moment als Mitstreiterin sehr viel interessanter war, als Asahina. Mit einem höflichen Lächeln fragte er Himeko: "Macht es dir etwas aus, wenn ich mir ein paar Sachen von dir borge ? An so viele Dinge wie du habe ich dann doch nicht gedacht." Dann suchte er sich aus seinen eigenen Mitbringseln einen Eimer, etwas Putzmittel, ein paar Lappen, eine Rolle mit Müllbeuteln und einen Besen zusammen, ehe er sich von Asahina Handschuhe und einen besonderen Reiniger borgte, den er sicherlich brauchen konnte, um besonders hartnäckigen Flecken den Garaus zu machen.
Als sie hereingegangen waren und sich Akira etwas umsah, vernahm er mit einigem Staunen Himekos Frage nach seinen Fähigkeiten. Er beherrschte das Kai, für einen Genin vermutlich sogar relativ gut, aber er war sich nicht sicher, ob es verraten sollte, wenn Himeko solchen Wert darauf legte; es hatte wohl etwas mit Asahina zu tun, denn an diesem Ort und bei ihrem Auftragsgeber hatten sie ansonsten doch keine Genjutsus zu befürchten. Er war in kurzer Zeit seine Möglichkeiten durchgegangen und wenn Asahina von seiner Fähigkeit wusste, so hoffte er, würde sie eher davon absehen, einen Streit zu provozieren und sich nicht noch herausgefordert sehen. Beruhigend legte er Himeko seine Hand auf die Schulter und lächelte sie an, wohlwissend, wie Asahina in diesem Moment wohl darüber denken würde: "Ja, tatsächlich beherrsche ich Kai und wenn du möchtest, bleibe ich gerne in deiner Nähe. Immerhin sollten wir als Team sowieso zusammen arbeiten."
Nachdem auch er seinen Eimer gefüllt hatte, machten sie sich auf den Weg. Es irritierte ihn zu hören, wie freundlich Asahina auf einmal sein konnte, doch er wollte das jetzt nicht wieder scharf kommentieren, sondern lieber zu dem Vorteil der Gruppe nutzen: "Aber natürlich nicht, Asahina, fang an, wo auch immer du willst." Hoffentlich hatte das nicht ironisch geklungen, denn eigentlich war dem Shinobi doch daran gelegen, dass die Mission erfolgreich absolviert wurde. Für einen Trainingskampf hatten sie auch nach ihrer Rückkehr nach Soragakure noch genug Zeit, falls die Kunoichi denn überhaupt Interesse daran hatte. Andererseits war ein Training vielleicht doch keine gute Idee, denn dann wüsste sie sicher um seine Fähigkeiten und war Überraschung nicht ein wichtiger Trumpf, wenn es um die Arbeit als Shinobi ging ?
Er begleitete Himeko bis kurz vor das Teezimmer; er wollte sich das kleine Badezimmer direkt nebenan vornehmen, denn einerseits hatte er das Versprechen zu halten und andererseits wollten sie sich nach wie vor aufteilen. Er bedachte Himeko mit einem durchdringen Blick: "Ich bin direkt nebenan, wenn du mich brauchst. Wenn irgendetwas ist, ruf einfach." Dann schritt er in das Bad, das nur aus einem Waschbecken und einer Toilette bestand, es war wohl für Gäste gedacht; im Hintergrund konnte er Asahina fluchen hören. Es war faszinierend und abstoßend zugleich für den Genin, wie schnell die manchmal so zuckersüße und damenhafte Kunoichi mit einem Mal zu einer Gift speienden Furie werden konnte.
Akira seufzte leise, als er das Chaos in dem Gästebad ansah: der Spiegel war mit einer dichten Staubschicht überzogen, der Boden unter den Flecken kaum auszumachen, das Waschbecken voll von Haaren und Flecken, die Toilette verstopft und seit Ewigkeiten nicht geputzt und die Handtücher, die zu einem Knäuel auf dem Boden verworren waren, schienen bereits Schimmel angesetzt zu haben. "Gehen wir's an.", hauchte der Junge und begann mit der Arbeit.
 

Isuzu Himeko

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Selbstredend beschwerte sich Himeko nicht darüber, dass die anderen die von ihr mitgebrachten Dinge nutzten - nicht umsonst hatte sie alles in mindestens dreifacher Ausführung mit sich herumgeschleppt und hatte Akira deshalb lächelnd zugenickt, als er freundlicherweise wenigstens fragte, ob es in Ordnung ginge. Zusammen gingen sie bis zu dem Bad, das sich der Junge zuerst ausgeguckt hatte - ihrer Ansicht nach einer der schlimmsten Räume, den sie nach ihrem Teeraum gerne auch übernommen hätte. Dass die beiden Mitstreiter der Brünetten ihre Frage danach, ob Akira das Kai beherrschte, kapital falsch verstanden hatten, dämmerte ihr erst, als der andere ihr beteuerte, immer noch in der Nähe zu sein, und dass sie einfach rufen müsse, wenn irgendwas sei. »Hä?« Zunächst blinzelte sie ihn verwirrt an, ehe sich Erkenntnis in ihren Gesichtszügen breitmachte und Hime freundlich lächelnd den Kopf neigte: »Oh, ich fürchte, du hast mich falsch verstanden, Akira-kun. Ähm, mit meiner Frage wollte ich wirklich nur wissen, ob du, ähm, dich gegen Genjutsu verteidigen kannst, wenn es wirklich zum Streit kommt.« Dann legte sie ihre Hände vor dem Schoß zusammen und verbeugte sich ein klein wenig, was Akira unverschuldet einen ausgezeichneten Ausblick auf die von ihren Armen zusammengepresste Oberweite des Mädchens bescherte: »Ich denke, mein eigenes Kai ist recht passabel, Akira-kun. Meine, ähm, Auswahl an Jutsu, hat ein paar gute Genjutsu, also musst du dir keine Sorgen um mich machen.« Ob Asahina-chan das wohl gehört hatte? Nachdem Himeko auf diese seltsamen Machtspielchen sowieso nichts gab, war ihr das ebenfalls völlig gleichgültig. Der Blick der Isuzu fixierte das Chaos hinter dem jungen Akira, woraufhin sich ja schon ein ganz kleines bisschen Mitleid für dessen Raumwahl in ihr ausbreitete. Aber er hatte sich wissentlich dafür entschieden, also versuchte sie erst gar nicht, ihm seine Wahl auszureden. Stattdessen gewährte sie ihm - natürlich wieder völlig unabsichtlich - einen weiteren Blick in den Himmel mit den Worten: »Viel Glück, Akira-kun« und wandte sich um, um die Teestube ins Visier zu nehmen.

Im Gegensatz zu der Tür des Hintereinganges ließ sich diese hier problemlos aufschieben und gab bald den Blick auf das Innere des Raumes frei gleich links neben der Tür stand eine niedrige Kommode vor sich hin und die Abdrücke in der Staubschicht sagten der Brünetten nicht nur, dass Yuge-san sich gerne darauf abstützte, sondern auch, dass darauf im gepflegten Zustand für gewöhnlich Zierporzellan stehen sollte, das aber fehlte. Dies fand sie kurze Zeit später unter dem niedrigen Teetisch in der Mitte des Raumes in benutztem Zustand vor; sowohl der reich bemalte Teller als auch die nicht weniger aufwendig verzierten Tassen wiesen deutliche Gebrauchsspuren in form von Restinhalt auf, über den sich inzwischen längst eine dicke Schicht blauschwarzen Pelzes mit grünen Sprenklern gelegt hatte. Gemeinsam mit diesen besonderen Stücken fand sich unter dem Tisch, auf dem Tisch und auch in einer Sphäre von einem guten Meter darum herum noch jede Menge anderen Geschirrs zwischen jeder Menge Wollmäuse, Haare und Papierschnipseln. Der Plan, der sich in diesem brünetten Köpfchen entwickelte, war folgender: Zuerst musste sie alles Porzellan in die Küche schaffen, damit sie es am Ende spülen konnte. Dann musste sie die Schränke entstauben, auswaschen, mit Holzpflegemittel behandeln und zumindest das Entstauben und Entfernen der größten Verschmutzungen auch bei den Holzdielen des Zimmers erledigen, ehe sie am Ende den Boden des kompletten Hauses durchwischten, damit sie nicht alle zwei Quadratmeter das Wasser austauschen mussten. Gesagt, getan … dank ihrer Gummihandschuhe relativ ekelfrei packte sich die Brünette in mehreren Anläufen so viel dreckiges Geschirr, wie sie konnte, um es in die Küche zum späteren Spülen zu bugsieren. Dabei ließ sich dort auch gleich das Wasser ein, um die schlimmsten verdreckten Teile auch gleich schon mal aufzuweichen. Danach wischte die Brünette feucht über jedes einzelne Möbelstück, die Wände und auch die Deckenlampe, um sie von dem Staub gefühlter Jahrzehnte zu befreien. Erst jetzt flog das Regal, bei dem sämtliche Sprossen fehlten raus und dann griff Hime im Anschluss daran nach einem der weichen Besen, die sie draußen abgelegt hatte, um sich um die Wollmäuse auf dem Boden zu kümmern. Das war noch einer der leichtesten Räume, da hatte Akira-kun es mit dem Bad sicher schwerer, aber sie selber wollte sich jetzt dem ersten Schlafzimmer widmen und betete inständig, dass Yuge-san zumindest ab und zu mal seine Wäsche wusch - und wurde selbstverständlich bitter enttäuscht, als sie die Tür öffnete.
 

Sakkaku Asahina

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Tja, da hatte die liebenswerte Asahina den kurzen Wortwechsel zwischen Akira und Himeko wohl ein wenig falsch verstanden und unterlag nun der fälschlichen Auffassung, dass die Isuzu mit Genjutsu nichts am Hut hatte und ihr dementsprechend allein von den Fähigkeiten her absolut unterlegen war. Schade nur, dass dem offensichtlich nicht so war und die Sakkaku sich damit eine absolute Misskalkulation erlaubt hatte, die ihr in Zukunft eventuell bitter böse zu stehen kommen würde. Aber Asahina wäre nicht Asahina, wenn ihr Selbstbewusstsein nicht ausreichen würde, dieses Risiko einzugehen und sie sich stattdessen weiterhin nicht davon abbringen ließ, ihre gute Laune nach allen Regeln der Kunst zu genießen, während dieser mitreißende Sonnenschein lediglich von dem Staub- und Spinnenregen getrübt wurde, welcher ihr in einem Schwall beim herunterziehen des Stoffstückes entgegen rieselte. In einer kunstvollen Bewegung tänzelte die Sakkaku in ihrem Entsetzen einige Schritte zurück, die roten Augen voller Horror und Schock auf die vielen kleinen Tiere zu ihren Füßen gerichtet, dann tat sie das Einzige, was ihr in diesem Moment als tatsächlich logisch und sinnvoll erschien. In einem Augenblick der Geistesgegenwärtigkeit riss die Genjutsuka die kurz zuvor geöffnete Tür wieder zu, verharrte einige Augenblicke schreckenserfasst und von Horror gelähmt an Ort und Stelle, ehe sie absolut Zorn und Hass erfüllt auf dem Absatz kehrt machte und in die Richtung stolzierte, in welcher sie zuvor noch mit Nana in Kontakt gekommen war.
Die Blonde stand mittlerweile draußen auf der Veranda, wo sie in einem Gespräch mit ihrem Vater vertieft war und das näher kommen der Kunoichi erst bemerkte, als diese gleich einer göttlich zornigen Erscheinung vor dem ungleichen Vater-Tochter Gespann zum Stehen kam und versuchte durch zusammengebissene Zähne einen halbwegs sinnvollen und verständlichen Satz von sich zu geben. „Insektenspray…ich brauche etwas, dass Insekten tötet. Viele von ihnen und das möglichst schnell.“ Nana hatte wenigstens den Anstand, auf Hinas Wut ansatzweise bestürzt und betroffen zu wirken, der Shogimeister selbst dagegen schien maximal belustigt vom Ausbruch der Sakkaku und blinzelte diese fast schon schelmisch an, ehe er sich schließlich die Mühe machte, das Wort zu ergreifen. „Man kann dir so einiges nachsagen, Sakkaku Asahina, aber wenigstens deine Gefühle trägst du offen auf der Zunge.“ Er schien zufrieden und gerade das machte die Genjutsuka noch eine Spur wütender. Sie sammelte hier den Dreck von diesem unverschämten Kerl auf und alles was er zu diesem Thema beizutragen hatte, waren billige Weisheiten und oberflächlich schlaue Worte? Hätte Nana sich nicht in diesem Augenblick hilfsbereit eingeschaltet, so hätte Hina diesem unverschämten Kerl vermutlich gezeigt, was genau sie sonst noch ausmachte, so ganz abgesehen von ihrer Gefühlsoffenheit. „Natürlich haben wir so etwas, warte ich werde dir schnell zeigen wo wir unsere Reinigungsmittel aufbewahren.“ Gesagt getan und kurz darauf befand sich Asahina zurück bei dem ihr zugeteilten Zimmer, diesmal mit zwei Flaschen chemischem Insektenspray bewaffnet und praktisch zu allen Opfern und Taten bereit. Noch einmal atmete die Brünette tief durch, dann festigte sie den Griff um ihre Flasche und stieß die Tür mit einem schnellen Ruck auf. Ohne noch eine weitere Sekunde zu verschwenden und so wohlmöglich in Kontakt mit der Spinnenkolonie zu kommen, betätigte die Kunoichi den Hebel der Flasche und sprühte dann, ohne groß und weiter darüber nachzudenken, eine ordentliche Portion des giftigen Nebels auf das Ungeziefer, welches der geballten Ladung chemischer Reaktion nicht lange standhalten und kurz darauf im wahrsten Sinne des Wortes den Geist aufgab. Ein zufriedenes, ja fast schon hoheitsvolles Lächeln breitete sich auf Asahinas Lippen aus, als sie mit einem dumpfen Knallen die beiden Flaschen auf den Boden zu ihren Füßen fallen ließ und fast schon von sich selbst beeindruckt ihr kunstvoll geschaffenes Werk bestaunte. „Tja, niemand legt sich mit einer Sakkaku an und kommt ungeschoren davon“, flötete die Genjutsuka nicht ganz unverliebt und griff dann nach dem zuvor mitgebrachten Besen, um die toten Kleintiere zusammen zu fegen und sich dann dem Rest des Raumes zuzuwenden. Es stellte sich als relativ unproblematisch heraus, die verbleibenden Stoffbarren zusammen zu sammeln und farblich geordnet in dem Regal unterzubringen, genauso wie es keinerlei Problem war die zwei Nähmaschinen im Raum zu entstauben und vereinzelt die restlichen toten Spinnen zu entsorgen, welche der giftige Nebel hier und da noch erwischt hatte und die durch ihre versteckte Position der Gewalt des Besens entkommen waren. Erst im Nachhinein, als sie den Raum fertig gereinigt hatte und er wieder wirklich bewohnbar war, kam Asahina die spontane Idee, dass es vielleicht besser gewesen wäre, bei chemischer Entgiftung einen Mundschutz zu tragen und als sie dann von einer Welle der Übelkeit überrollt wurde, welcher nicht nur einen Schwindelanfall bei ihr auslöste, sondern sie auch noch spontan torkelnd den Weg in das naheliegenste Badezimmer (das selbstverständlich noch nicht gereinigt worden war) finden ließ, um ihren Mageninhalt dann relativ geräuschvoll über der nicht ganz sauberen Toilette zu entleeren, kam Hina die spontane Idee, man könnte nun einfach mit dem zweiten Badezimmer weiter machen, wo man doch schon einmal hier war und gerade ohnehin nichts Besseres zu tun hatte. Ja, gelegentlich hasste Asahina ihr leben und noch schlimmer war es eigentlich nur, wenn gerade niemand anderes zur Stelle war, den man für sein Unglück verantwortlich machen konnte.
 

Yoshiro Akira

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Akira wirkte einen kurzen Moment irritiert, als Himeko antwortete, bis es ihm schließlich dämmerte, dass er sich massiv geirrt hatte. Er wirkte fast ein kleines bisschen verlegen, antwortete aber nach wie vor höflich lächelnd: "Ohh, entschuldige bitte, da habe ich wohl etwas falsch verstanden. Mhh... deine Fähigkeiten klingen wirklich interessant, ich freue mich darauf, sie auf einer anderen Mission mal in Aktion zu sehen." Als Himeko sich vor dem Jungen leicht nach vorne beugte, konnte auch Akira seine Männlichkeit nicht unterdrücken und seine Augen wanderten kurz über ihren gewaltigen Vorbau. Der junge Genin hoffte, dass seine Mitstreiterin nichts gemerkt hatte, denn es lag ihm fern, sie auf irgendetwas zu reduzieren oder ihr ein falsches Bild von sich zu geben. Aber falls sie etwas gemerkt hatte, ließ sie es sich zumindest nicht anmerken: "Danke, Himeko-chan, das wünsche ich dir auch." Es war schon eine interessante Sache, dass auch seine beiden Mitstreiterinnen sich auf Genjutsus zu verlassen scheinen und beide die Möglichkeit beherrschten, sie dementsprechend auch zu lösen, nun ja, da er das bei Asahina nicht mit Sicherheit wusste, nahm er es zumindest an. Der Shinobi dachte für einige Zeit darüber nach, ob es bei einem Einsatz, bei dem sie auf Gegner treffen würden, wohl ein Nachteil sein würde und ob dann eine ausgewogenere Gruppe nicht die bessere Wahl war. Aber erstens war dieser Job ohnehin etwas anders und zweitens sah sich Akira auch nicht in der Rolle, hier bessere Entscheidungen zu treffen, als die Verantwortlichen.
Zum Glück gab es in dem kleinen Gästebad keine Insekten oder andere Lebewesen, die den jungen Mann überrascht hätten. Er entscheid, dass es vermutlich das Beste war, zuerst die schimmelnden Handtücher zu entsorgen und sich danach um die Toiletten zu kümmern, denn bei dem Versuch die Verstopfung zu beheben, würde es sicherlich erneut dreckig werden. Akira versuchte den Ekel zu unterdrücken, den der Geruch nach Schimmel und Nässe in ihm auslöste, als er den Berg von Handtüchern so schnell es ging in den Schuppen im Garten warf. Auf seinem Weg hörte er im Hintergrund immer wieder die anderen, wie auch sie arbeiteten. "Na immerhin scheint es jetzt bei uns allen voran zu gehen", überlegte der Genin, als er die Tücher zufrieden in das noch beinahe leere Häuschen warf und hoffte, die Tochter des Auftraggebers würde ihr Versprechen wahr machen, den Müll irgendwann zu entsorgen, bevor man hier den nächsten Hort an Unordnung und Keimen heranzüchtete. Mit einem halb zufriedenen, halb angeekelten Seufzer kehrte der Genin in das Badezimmer zurück. Insgesamt hatte er sich vermutlich einen der Räume ausgesucht, in dem es am wenigsten zu tun gab, lediglich die verstopfte Toilette schien ein gewisses Risiko zu bergen.
Der junge Genin versuchte zu spülen, doch es tat sich wie zu erwarten nichts, außer das ein wenig Wasser auf den Fliesenboden plätscherte, das einen fürchterlichen Gestank brachte, wegen all der Dinge, die in der Toilette seit Ewigkeiten fest saßen und über die sich Akira lieber keine Gedanken machte. Der Junge war schon kurz davor, mit seiner Hand zuzupacken, als er sich einer eleganteren Möglichkeit gewahr wurde. Er konzentrierte sein Chakra, gab genau acht darauf, nicht zu viel einzusetzen und führte die nötigen Fingerzeichen aus, sein Gesicht auf die Kloschüssel gerichtet: Suiton: Teppoudama. Ein kleines Wassergeschoss knallte mit einiger Wucht in die Toilette, Wasser und Dreck spritzten, doch der Stau im Rohr schien sich gelöst zu haben, denn das Wasser konnte endlich wieder abfließen und Akira war froh, zumindest ein Jutsu auf dieser Mission einsetzen zu können; das erste Mal in einer sinnvollen Anwendung außerhalb des Trainings. Der Rest war eigentlich ein Kinderspiel: der Shinobi benutzte sein Reinigungsmittel und die Lappen, um den Boden, das Waschbecken und die Fliesen an den Wänden in kürzester Zeit zu putzen, bis sie so gut aussahen, wie es eben nach so langer Zeit des Drecks noch möglich war. Die dicke, verkrustete Staubschicht auf dem Spiegel hingegen bedurfte dem Spezialreiniger, den sich Akira von seiner Teamkameradin geliehen hatte und der auch den hartnäckigen Schmutz ohne größere Schwierigkeiten entfernen konnte. Lediglich die kleine Deckenlampe bereitete dem Shinobi einige Probleme, denn er konnte sie im Stand nicht erreichen und während er auf der Toilettenbrille stand, um sie doch irgendwie vom Staub zu befreien, verlor er mehr als einmal fast die Balance und wäre beinahe hinuntergestürzt. Leise fluchte er vor sich hin, bis die Lampe endlich wieder so aussah, dass ihr Licht auch wahrnehmbar war und nicht hinter der Dreckschicht verschwand.
Akira entschied sich, zu sehen, wie es bei Himeko voranging, ehe er sich für den nächsten Raum entschied. Ein wenig langsamer als sonst, benebelt von den starken Reinigern, suchte der junge Mann nach seiner Mitstreiterin, die mit ihrem ersten Raum ebenfalls fertig zu sein schien. Akira musste schrecklich riechen, nach einer Mischung aus Dreck, Feuchtigkeit und Putzmitteln; der Geruch stand in krassem Gegensatz zu seinem wie immer höflichen Auftreten: "Na, wie kommst du voran, Himeko-chan ? Ich denke ich mache mal mit dem nächsten Gästezimmer weiter."
Die schnelle Reinigung des Bads hatte dem Genin neue Kraft gegeben, doch er war nach wie vor darauf gefasst, dass jeder Raum eine unliebsame Überraschung bereithalten konnte, die die Grenze des Erträglichen aufs Neue ausreizte.
 
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