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Job: Marktarbeit

Fukazawa Akio

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Ja, warum genau halste man einem Chuunin einen so unwichtigen Job auf? Ehrlich gesagt hatte Akio keine Ahnung. Er hatte sich auch keine Gedanken darüber gemacht, weil er ja eh viel zu spät gekommen war und dafür fast von seiner Großmutter exekutiert worden wäre. Nun, wo der Weißhaarige diese Frage stellte, war sie jedoch überraschend gerechtfertigt, wie kam es, dass er hier stehen musste und Obst an den Mann bringen sollte, obwohl er wirklich andere Dinge tun könnte? Zum Beispiel wäre es möglich, mit seiner Schwester zu spielen, an der einen oder anderen Marionette zu feilen oder sich in das neue Theaterstück seiner Gruppe einzulesen, alles Dinge, die er lieber tun würde, als hier zu stehen und womöglich madige Äpfel zu verkaufen. Allerdings hatte er ja immerhin jemanden zum reden, das machte die Angelegenheit schon deutlich aushaltbarer, zudem diese Person nicht gerade weniger interessant wurde. Sein Großvater hatte also eine Art Kuriositätenladen, dessen Angebot in Richtung Esoterik ging? Das war so ziemlich das Gegenteil von dem, was seine Eltern jeweils verkauften, auch wenn er nie so recht verstanden hatte, was nun "Mode" von normaler Kleidung unterschied, wenn man mal davon absah, dass sie einen hübschen Namenszug trug. Vielleicht war das Geschäft seiner Mutter dann doch ein wenig esoterischer, als er gedacht hatte... "Man weiß es nicht genau, Saizo-kun. Vielleicht habe ich was angestellt oder so?" Das wäre nicht nur möglich, sondern eignete sich recht gut als Antwort, immerhin ließ sie viel Spielraum zum Grübeln zu. Akio war nämlich zwar vom Rang her Chuunin, aber ansonsten eher nicht ganz das, was man an einem solchen Shinobi schätzte. Zusammengefasst müsste man wohl meinen, er habe einfach ein bisschen zu wenig Ehrgeiz oder es fehlte ihm zumindest an Ernsthaftigkeit, aber es lag eher an einer Prioritätenverschiebung, dass er bei manchen Missionen fast schon zum Störfaktor werden konnte. Die ganze Angelegenheit musste Spannung enthalten, den Zuschauer fesseln können und nicht einfach nur ablaufen. Wenn sie drohte, langweilig zu werden, dann übernahm Akio eben den Part des Unruhestifters... was vielleicht wirklich der Grund war, warum man ihn zu solcher Arbeit verdonnerte. "Zudem bin ich nicht so der Typ fürs Morden. Deine Worte klingen allerdings, als habest du selbst noch nicht allzu viele Missionen hinter dir - oder bist du vielleicht insgeheim schon Chuunin?" Der Blonde zwinkerte und drehte sich danach beflissentlich zu einem Pärchen um, das scheinbar Interesse an den Orangen gefunden hatte. Wenn sie ihn ansprechen oder ihn etwas fragen sollten, wo wäre nun die perfekte Gelegenheit dazu - auch wenn seine Aufmerksamkeit noch immer an Saizo klebte. Die Kunden dieses Geschäftes waren ihm immerhin aufgezwungen worden, während dieser junge Mann hier einigermaßen freiwillig zu sein schien. Zudem konnte Obst niemals die Faszination eines lebenden Wesens erreichen, das war schon allein im Ansatz nicht möglich.
 
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"Tja, wer weiß das schon so genau, hm?" Schwammige Formulierungen hatten heute scheinbar Hochkonjunktur. Doch die nebulöse Andeutung, dass es sich bei dem Tsuchinoko immerhin um einen Mittelninja handeln könnte, war ein leicht zu durchschauender Bluff, das musste man zugeben. Andererseits waren Dinge wie Rang und Namen in seinen Augen sowieso eher notwendige Übel. Nur eine Form der Klassifizierung, ein bürokratischer Akt der Regierung zur Ordnung der zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte, mehr nicht. Im allgemeinen nahm der Herr daher an, dass sich die Zuordnug zu einem gewissen Qualifizierungsgrad - bekannt unter dem Namen Chuunin-, bzw. Joninniveau - lediglich vage an dem tatsächlichen Potenzial eines Ninja festmachen ließ. Musste man wirklich nur ein bestimmtes Maß an Kampfkraft ansammeln, um alsdann als besserer Ninja zu gelten? Die eigentlichen Kernkompetenzen lagen doch wohl eher darin unbemerkt zu agieren, statt sich jeden Weg freikämpfen zu können, oder hatte Saizo da etwas missverstanden? Nun, wie dem auch sei. Allgemein erfreuten sich die Insignien der Macht aka Titel und deren Manifestierungen in besonderer Kleidung und so weiter großer beliebtheit. Auf der Akademie gab es praktisch Horden von begeisterten Adepten, deren Traum es war irgendwann zur Elite der Dörfer zu gehören. Ein gewisser Grundpegel Ehrgeiz sollte daher schon zu erkennen sein, Desinteresse fiel wahrscheinlich auf. Wobei der junge Mann neben Sai auch nicht gerade den Eindruck machte, außerordentlich engagiert zu sein, was das betraf. Was konnte man schon anstellen, um für einfache Dienste abgestellt zu werden? "Die Leichen waren ja auch eher methaphorisch zu verstehen. Zumal es doch so schöne Alternativen gibt, jemanden aus dem Verkehr zu ziehen. Ich habe mich bisher noch nicht dazu genötigt gesehen, weder das Eine noch das Andere anzuwenden. Mir fehlte es vor allem an Gelegenheiten, doch ich weiß dass sich das auch ändern kann..." Eine Bewegung in der nähe sorgte für Unterbrechung. Ein Pärchen hatte sich eingehender mit den Zitrusfrüchten vertraut gemacht und stand nun kurz davor, einige Exemplare für weiterführende Zwecke zu erwerben. Das tangierte den blonden Verkäufer - jetzt in den Mittelpunkt ihres geballten Interesses gerückt und höchstens noch wenige Augenblicke von einer Kontaktaufnahme entfernt - offensichtlich herzlich wenig.
"He, Sie da!" Der maskuline Teil der Verbindung zögerte etwas mit seiner Form der Anrede. Sai überlegte, ob der Mann sich womöglich noch nicht recht auf die ...Ausrichtung von Akios Person festgelegt haben könnte. 'Sie da' wirkte zumindest in dieser hinsicht unverfänglich. "Geben Sie uns doch bitte ein Pfund von den Orangen. Es wäre schön wenn Sie die einpacken... äh, oder nein anders: Könnten sie uns die nicht vielleicht gleich in einer kleinen Kiste verkaufen?" Freudestrahlend und mit großer Erleichterung, dass er seinen Vorschlag doch so scharfsinnig erdacht hatte, extra um die armen, geschundenen Geister der Verkäufer vor der schweren Last der Verpackungsfrage zu bewahren, harrte das Logistikgenie nun Arm in Arm mit Freundin der Dinge die nun kommen würden. Besagte Dame zeigte sich im Übrigen auch sehr zufrieden mit der brillianten Logik ihres Helden. Solch ein leuchtendes Beispiel gelungener Beziehungen auf der Grundlage von Vertrauen und gegenseitigem Respekt, so einen strahlenden Stern am Himmel friedvollen Zusammenlebens - musste man zwangsläufig etwas mehr Bodenkontakt verleihen. Den Auftakt übernahm der kleine weißhaarige und war sich dahingehend sicher, dass Akio die Kundenwünsche im Weiteren zur vollsten Zufredenheit und mit dem nötigen 'Charme' behandeln würde. Ein Mienenspiel unverhohlenen Desinteresses überflog die Existenz des Pärchens und reagierte mit der ernüchternden Feststellung, dass "Kundschaft." die wertvolle Zeit der Verkäufer in anspruch zu nehmen drohte.
 

Sakkaku Hebi

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Hebi hatte vorerst leider keine Zeit, sich weiterhin um Saizo zu kümmern, der irgendwie geradezu danach schrie, geschlagen zu werden. Hätte der Sakkaku gewusst, dass er es heute mit einem solchen Parasiten zu tun bekäme, wäre er wohl zu Hause geblieben und hätte sich um die angenehmeren Dinge des Lebens gekümmert – Schlafen zum Beispiel. Doch leider hatte er keine andere Wahl, als sich das einfältige Gelaber dieses kleinen Jungen zu Gemüt zu führen und war somit mehr oder weniger gezwungen, neben den nervigen Kunden auch noch ihn auszuhalten. Neben all dem Rumgenerve und der ganzen Provokationen beider Seiten, bekam Hebi nicht einmal mit, dass sie so unterschiedlich gar nicht waren. Sieht man einmal von den äußerlichen Merkmalen ab, so ähneln sie sich charakterlich so sehr, wie es nur in den seltensten Fällen gegeben war. Im Prinzip war einer so doof, wie der Andere aussah, weswegen wohl nur Gott wusste, was die Kunden drumherum über das Geplänkel dachten. Natürlich lockte sie der Streit zu Beginn noch an, aber gekauft haben die meisten ja wohl irgendwie eher nichts. Nicht zu verwundern: es waren lediglich kleine Jungs, die darum geiferten, den größten Bagger zu besitzen. Wirklich alt waren Hebi und Saizo schließlich noch nicht, weswegen der Großteil an Marktbesuchern wieder kehrt machte, als sich die kleine Auseinandersetzung als nicht weiter wert erwies, beim Obst zu verweilen und eventuell etwas zu kaufen. Zu verübeln war es ihnen allerdings nicht. Wer wollte schon etwas erstehen, bei dem sich nicht einmal die Verkäufer untereinander einig wurden? Aus diesem Grund beschloss Hebi, Saizos Kommentar bezüglich seiner Verspätung einfach zu ignorieren, zumal das Argument 'Hautpsache das Datum stimmt' für ihn teilweise so weit an den Haaren herbeigezogen war, dass selbst der Sakkaku nicht wusste, was er zu so viel Dummheit noch zu sagen haben sollte. So wandte er sich einfach von dem Weißhaar ab und ging seiner Arbeit nach. Diese war allerdings etwas anders, als die, der Saizo und Akio nachgingen. Während sie nämlich daran taten, die Lebensmittel an den Mann zu bringen, beschloss er, einfach mal vor den Karren zu watscheln und sich die ganze Sache von Außen anzusehen. Also aus der Sicht der Kunden. Und kein Wunder, dass das Geschäft verhältnismäßig schlecht lief: in den Erdbeeren lagen Pflaumen, in den Pflaumen vereinzelte Birnen, in den Birnen einige Äpfel... Es sah auf jeden Fall dezent liederlich aus, was ihm sich hier darbot. Wahrscheinlich sind dafür ein paar Leute verantwortlich, die sich unschlüssig waren, was sie kaufen wollten, alles angrabschten und dann irgendwo hinlegten, weil sie zu faul waren, es an die entsprechenden Plätze zu ordnen. Hebi kam sich gerade vor, als wäre er in einer Kaufhalle und fand es latent dreist von den Kunden, so mit den guten Lebensmitteln umzugehen! Ja, was soll denn das? Jetzt durfte er das alles wieder weg- und umräumen. Arbeit, die eigentlich nicht hätte sein müssen. Wenn er wüsste, wer die schuldigen Leute waren, würde er ja hinterher und ihnen das Obst da hinschieben, wo die Sonne nicht mehr schien, aber weder wusste er halt, um wen es sich handelte, noch konnte sich der Karren das am heutigen Tage leisten. Auch wenn seine zwei Kollegen gerade dabei waren, neben ihrem kleinen Plausch über mögliche Morde, einen Karton Orangen zu verkaufen. Da Hebi sich neben dem Paar befand, kam er auch nicht daran vorbei zu bemerken, dass der Typ sich für seinen Einfall glatt selbst … tätscheln könnte. Seine Alte schien nicht weniger von ihm begeistert. „Äh, scheiß Liebe.“ Ein Gedanke, der förmlich danach schrie, laut ausgesprochen zu werden, doch leider musste sich der Braunhaarige zusammenreißen, schließlich konnte er sie nicht einfach vergraulen. Er wollte nach Beendigung des Auftrags seine Kohle für die psychische Belastung haben, der er hier ausgesetzt wurde. So nahm er die Orangen, die außerhalb ihrer zugeordneten Stelle gelandet sind und packte sie in einen Karton, der ohne sie fast leer war, bevor er ihn aus dem 'Regal' herausnahm und dem Typen in die Hand drückte. „Hier.“, sagte er genauso unhöflich, wie der Mann mit seinem 'Sie da' und schaute sich das Pärchen noch einmal genauer an. Hoffentlich geht der Karton auf ihrem Heimweg kaputt und sie stehen da mit ihren Orangen, die überall auf der Straße umherrollen. Umsonst bezahlte Ware machte ihnen sicher nicht so schwer zu schaffen, wie das Erlernen eines gepflegten Umgangstones, wobei gerade Hebi sich da ja eigentlich nicht aufregen müsste. Nun lag es nur noch an Akio, das Geld einzustreichen, das das Paar den Shinobi nun schuldete. Oder wollten sie vielleicht noch was?
 

Fukazawa Akio

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Der Grundpegel Ehrgeiz war bei Akio tatsächlich vorhanden, aber leider zielte er in eine vollkommen falsche Richtung ab. Man erwartete von Genin, aber vor allem auch von Chuunin, dass sie eine Fortführung ihrer Karriere anstrebten, immer besser und stärker werden wollten, um ihrem Dorf Sicherheit, Ruhm und Ehre zu bringen, aber das war einfach nicht Akios Welt. Der blonde Chuunin war auf anderes, seiner Meinung nach höheres aus, als den schnöden Erfolg oder sinnloses Training, aber das verstanden die meisten nicht, weswegen er sich selten die Mühe machte, das zu erklären. Saizo war zwar interessant, aber bis er ihn in solche Dinge einweihte, würde noch etwas Zeit vergehen müssen, weil er sicherlich bei den meisten Leuten damit auf Unverstand stoßen würde. Leichen hatte Akio ebenso wenig im Keller, aber dafür einige halbfertige Puppen, die man auf den ersten Blick für solche halten könnte. Töten tat er allerdings wirklich eher selten, weil es ihm keinen Spaß machte. So sollte das seiner Meinung eigentlich auch sein, aber da viele Shinobi Professionalität mit Grausamkeit verwechselten, war es manchmal angesehen, so etwas zu tun, selbst wenn es nicht nötig war. Dennoch war der Marionettenspieler anderer Meinung... ebenso wie er fand, dass das Erreichen eines Missionsziels nur zweitrangig für das Gelingen einer solchen war. Für ihn persönlich war der Verlauf viel wichtiger, die sich daraus ergebenden Spannungen, all diese Dinge eben, die für andere gegenüber des Ziels verblassten.
Um es nicht zu glorifizieren, dieser Job war verdammt wenig aufregend und eigentlich hatte er keine Lust mehr. Deswegen empfand er es als störend, als neue Kundschaft sein Gespräch mit dem Weißhaarigen unterbrach, zwang sich allerdings ein Lächeln auf und nannte den beiden Orangenliebhabern den Preis, den sie auch sogleich bezahlten. Praktisch, denn er hätte wenig Lust gehabt, nun auch noch mit ihnen darüber zu feilschen. Vielleicht sollten sie Werbung machen, damit sie mehr und schneller verkauften, aber seine Bereitschaft, den Marktschreier zu geben, nahm gerade deutlich ab. Vielleicht sollten sie stattdessen das Image dieses Karrens ein wenig aufhübschen. Er hatte bemerkt, wie Hebi diesen angesehen hatte, also stellte er sich kurz neben diesen, nachdem das Paar wieder verschwunden war und stellte fest, dass er tatsächlich eher wie eine Grabbelkiste aussah, nicht aber wie ein seriöser Stand für Lebensmittel. Mit einem Seufzen machte er sich daran, die Waren zu sortieren und bemerkte dabei gar nicht, dass sich ein griesgrämig aussehender Koloss von einem Fettwanst anschickte, auf den Stand loszuwanken...
 
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Mit einem wie sie vielleicht dachten nachhaltigen Kommentar über die Unternehmenskultur dieser Obsthändler schleppten Mr. Right und seine treueste Anhängerin ihren heutigen Fang aus orangen Vitaminbomben gen Heimat. Ob seine oder ihre war ja wohl ziemlich leicht zu erraten, doch eben deshalb nicht Dreh und Angelpunkt von Saizos interesse. Weit mehr Neugier entfachten die beiden Herren dort vor dem Stand, die er als seine beiden Kompanions identifizierte und deren abschätzende Blicke er im ersten Moment noch nicht ganz zuordnen konnte. Aber wie es nuneinmal seine Art war, ließ sich der Tsuchinoko nichts davon anmerken und ließ stattdessen eine Folge von großspurigen Reaktionen vom Stapel. Zudem wollten sie ja einen Eindruck vom Aussehen des Standes gewinnen und was wäre dafür wohl besser geeignet als das komplette Bild sammt und sonders des zuvorkommenden und immer freundlichen Verkäufers? Eben. Pflichtbewusst brachte Sai Mundwinkel und linke Augenbraue ein Stück weiter nach oben. Doch konnte sich der Gedanke des eben beschriebenen Ideals nicht mit der miesepetrigen Charakterzeichnung Saizos in Einklang bringen lassen, weshalb das strahlende Lächeln sich nur auf seine Mundpartie bezog. Die Augen dagegen brachten eine interessante Komposition von Unantastbarkeit, Geringschätzung und Unverständnis zum Ausdruck, die sich mit einigen geflügelten Worten gut zum Ausdruck bringen ließen. ..tch please!
Sicher war es wohl irgendwie auch löblich dass Hebi und Akio sich so ins Zeug legten um das mit zukünftigem Biomüll beladene Holzkonstrukt anschaulicher zu gestalten. Sinn und vor allem Zweck der Werbung war ja nicht zu bestreiten. Doch gab es in der Werbebranche nicht auch noch die eine oder andere Sache zu beachten, wie zum Beispiel die Zweckmäßigkeit? Angemessenheit der Werbemaßnahmen? Auf ganz bestimmte Zielgruppen abgestimmte Konzepte? Ach kommt schon!
Heutzutage wollten die meisten Leute, die sich überhaupt noch bis auf den Marktplatz bemühten und nicht schon am ersten Laden hängen blieben, dass ihre Lebensmittel Qualität besaßen, frisch, saftig und gesund waren und vom heimischen Bauern kamen. Etwas schwierig in einem Land, das weltweit vor allem für seine weithin überfluteten Bereiche bekannt war, aber das war Zweitrangig. Es musste so aussehen als stamme es vom Apfelbaum zwei Kilometer weiter, denn fast Keiner würde später soweit gehen um nachzusehen. Wenn alles ein bisschen schlicht und unordentlich war, ließ sich das noch immer als 'direkt vom Biobauern' verkaufen. Man musste nur wissen wie und obendrein ein wenig Dreistigkeit besitzen. So war es eben auf der dunklen Seite der Marktwirtschaft. Apropos dunkle Seite...
Augenblicklich fiel ein Schatten über Saizo und den Stand, ausgehend von einem die Sonne verdeckenden Berg der sich hinter Akio und Hebi aufwarf. Obwohl seine Alarmsensoren anfingen auszuschlagen (ein Großteil von ihnen) rastete in Sais Kopf sofort die alte Routine aus Kindertagen ein, als er noch bei Opa im Laden aushalf: "Ah, ein typischer Veganer wie ich sehe! Sehr schön, wirklich, Sie sind ganz ohne Frage tip-top in Form." Stufe 1 - Bauchpinseln. Fairerweise müsste man dem Genin hierfür einen gehörigen Zuschlag berechnen. "Eine Ehre, dass Sie gerade unsere Waren ins Auge gefasst haben. Durchweg regionale Qualität und davon die Beste, die Sie finden werden." Stufe 2 - Alleinstellungsmerkmale hervorheben. Gut, das war schon einfacher (und dank Hebi und Akio auch ordentlicher). "Und nun verraten Sie mir bitte - womit dürfen wir ihrem gestählten Körper etwas Gutes tun?"
 

Sakkaku Hebi

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Akio und Hebi wussten wahrscheinlich nicht, wie ihnen geschehen würde, als sie beim Verrichten ihrer vorbildlich akkuraten Arbeit plötzlich kurz angerempelt wurden. Denn das war noch nicht genug und es dauerte keine weitere Sekunde und sie wurden mit einem weniger freundlichen „Aus dem Weg!“ ungefragt zur Seite gestoßen und dazu beordert, bloß nicht weiterhin das zu tun, was sie gerade taten, weil sie dort standen, wo er nun einmal unbedingt stehen wollte. Ganz davon ab, dass der Stand im Prinzip auf jeder Seite gleich aussah, schien dieser eine Platz wohl eine ganz besondere Aura zu versprühen. Etwas, was der Dicke wohl noch nie verspührt haben mag. „Geht's noch?!“, fragte Hebi und man konnte seiner Stimmlage deutlich entnehmen, dass er und der Mann sicherlich keine dicken Freunde mehr werden würden. Bevor dieser sein freundliches „Halt's Maul!“ zum besten geben konnte, bedachte der Sakkaku ihn mit einem Blick, der angewiderter nicht sein konnte. Zu seinem Leidwesen reichte ein Blick allerdings nicht aus, da das dicke Ding eine Fläche einnahm, von der Hebi nicht einmal wusste, dass sie existierte. Das Schlimmste an ihm war nicht einmal, dass er abnormal fett war. Das Schlimmste an ihm war, dass er nichts weiter als eine kurze Jeanshose, die ihm viel zu klein war und seinen Bauarbeiterausschnitt verdeutlichte, trug. Und ein gelbes Achselshirt, das sicher einst in einem hellen Weiß erstrahlte, durfte da auf jeden Fall ja auch nicht fehlen. Mancher einer sollte sich nun fragen, was er an einem Stand für Obst und Gemüse zu suchen hätte, ist es doch viel einfacher, zu hause zu bleiben und jemand anderen einkaufen gehen zu lassen. Naja, wenigstens stank er nicht und schien sich rasiert zu haben – sein Gesicht war auf jeden Fall nicht von Stoppeln durchsäht. Bei anderen Stellen wollte Hebi gar nicht erst wissen, was da los war. Auch seine Haare sahen recht gepflegt aus. Wahrscheinlich hatte er heute noch was vor.
Während der Braunhaarige dann wieder dem Sortieren nachging und keinen weiteren Gedanken an die fette Eins verschwendete, nahm Saizo sich des Mannes an und... wurde mit einem löblichen Nicken belohnt. „Endlich jemand, der meines gleichen zu achten weiß.“, sprach er und legte plötzlich einen Blick auf, wie man ihn wahrscheinlich nur von ziemlich hochrrangigen, schönen Menschen gewohnt war. Hatte Saizo das Biest gezähmt? Oder war er wie Miley Cyrus und konnte einfach nicht gebändigt werden? „Ich suche etwas, das meiner Anmut gleicht, meinen Charme symbolisiert, einfach an meine geballte Schönheit erinnert, wenn man es anblickt!“ „Dann hätte er sich wohl lieber ein vergammeltes Steak in der Kaufhalle holen sollen“, sprach Hebi leise zu Akio und kratzte sich daraufhin am Kopf. Man konnte diesen Mann leider nicht ignorieren. Dafür bot er viel zu viel Angriffsfläche. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Ich habe nachher noch einen wichtigen Termin und muss Aktstehen. Mein Körper braucht etwas, dass ihm schmeichelt und die meisten Leute wissen einfach nie, was das ist. Aber du, Kleiner, du scheinst dich auszukennen.“ Ehe Saizo sich versah, legte der Mann theatralisch eine Hand an seine Stirn, um zu verdeutlichen, wie schwer es heutzutage doch auf dieser Welt war.
Als Hebi die Sache mit dem Aktmodeln hörte, wollte er einfach nur noch weg. Weg von diesem Stand. Weg von dieser Hölle, die sich Getsurin schimpfte. Ihm wurde schlecht und es fiel ihm deutlich schwer, sich nicht zu übergeben. Auch andere Leute konnten wohl beobachten, wie er zunehmend blasser wurde. Kopfkino war scheinbar nicht immer so toll, wie man dachte.
 
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Fukazawa Akio

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Es gab eine zwar feine und filigrane, aber durchaus vorhandene Grenze in Akios Kopf. Die eine Seite davon war diejenige, die von seiner Großmutter geformt worden war und die Eigenschaften wie Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und die typische Shinobimoral (Der Zweck heiligt die Mittel) beherbergte. Ähnliche Strukturen fanden sich vor allem in den Köpfen führender Persönlichkeiten und solcher, die im Allgemeinen als besonders professionell gelobt wurden. Der perfekte Shinobi bestand aus dieser gradlinigen Denkweise, er war nicht kreativ, wenn er nicht musste, er folgte Befehlen ohne Widerrede und er verbog sich so weit, bis er das erreicht hatte, was man ihm vorschrieb. Mit Akios Worten: Der perfekte Shinobi war todlangweilig. Sterbensöde und alles in allem absolut ersetzbar. Das Leben war nicht nur ein grauer Zeitplan, es hatte viel mehr zu bieten und es lohnte sich nicht, so zu tun, als liefe alles strikt nach Plan… dementsprechend war die andere Hälfte seines Gehirns viel bunter, von Fantasie und Kreativität umrahmt, schöpferisch aktiv und mindestens zu einem Drittel noch ganz das kleine, mädchenhafte Kind, das er gewesen war. Dieser Teil von ihm wurde von seinem Freiheitsdrang, dem Wunsch nach Veränderung, Ehrlichkeit, Zusammensein und Bewegung bevölkert und war die Nemesis jedes rechtschaffenen, hartarbeitenden Shinobis, weil sie Dinge mit einem spielerischen Hauch zerstörte, für die die andere Hälfte lange Zeit hart gearbeitet hatte. Dennoch würde das Leben ohne diese Seite gar nicht möglich sein, denn sonst würden nicht Menschen, sondern fest programmierte Roboter die Welt bevölkern. Sie machte das Wesen einer Person aus, ihren Charakter… und stritt sich gerade aufs heftigste mit der Professionalität des Chuunin. Rang hin oder her, Schauspielerei hin oder her, aber Akio war eigentlich ein wahrheitsliebender Mensch. Sobald er eine Bühne betrat und seine Rolle spielte, konnte er schamlos den größten Quatsch erzählen und wenn wirklich etwas davon abhing, würde er das wohl auch tun... aber diese Situation hier nahm gerade die Maße einer Schmierenkomödie an, einer richtig schlechten noch dazu und brachte den sonst so gefassten jungen Mann dazu, die Stirn zu runzeln und den Übergewichtigen mit dem Blick eines pikierten Kunstkritikers anzusehen.
Wahrscheinlich würden sie diesem Kerl wohl nichts mehr verkaufen.
Akio blickte ihn ernst an, räusperte sich kurz und kratzte sich beinahe nachdenklich am Kopf, ehe er ihr Angebot ansah, wieder zu ihm zurück blickte und schließlich den Kopf schüttelte, wobei seine Haarpracht schwang. "Ich fürchte, dass wir nichts derartiges führen...", meinte er mit freundlicher Stimme und musterte die ekelerregende Gestalt, ehe er wieder zu den Obststücken und Früchten blickte, "Immerhin sollte Schmeicheln auf Gegenseitigkeit beruhen und wenn wir dem armen Obst nicht ein absolutes Understatement anlasten wollen, wird es da aus unserem Angebot nichts geben. Wir verkaufen frisches, Vitaminreiches – Fast Food gibt es ungefähr dreihundert Meter weiter links.“ Er gab sich wirklich Mühe, nicht allzu gemein zu klingen, während er das sagte, auch wenn es den Fettsack wahrscheinlich ärgern würde, aber das ging eben nicht anders. „Ansonsten wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.“ Damit war das Gespräch für ihn zu Ende, weil er nicht erwartete, dass noch irgendetwas aus dieser Sache herausspringen würde. Zudem sollte der Herr nun besser verschwinden, da Akio nicht einmal die Hälfte von dem ausgepackt hatte, was er so an Gemeinheiten auf Lager hatte. Wie er wohl darauf reagierte? Und was die beiden übercoolen Mitverkäufer nun davon denken würden? Ihm war das ja sowas von schnuppe… Hauptsache diese Witzfigur störte sie nicht länger.
 
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Saizo glaubte im ersten Moment, seinen Ohren nicht zu trauen. Er vertraute üblicherweise ja schon nie jemandem, doch nun sollte er sich nicht einmal mehr auf sich selbst verlassen können? Unwahrscheinlich, doch deuteten die Reaktionen der beiden anderen aller Hoffnung zum Trotz darauf hin, dass dem wohl doch nicht so war. Er musste also richtig gehört haben, auch wenn sich sein Verstand vorerst der Aufnahme einer derartigen Information in allen daraus resultierenden Zusammenhängen verwehrte. Dies hier raubte selbst dem sonst doch so beherrschten Kopfmenschen Saizo die Fassung. Er stand da, im Schatten des Kolosses, und sah zu ihm auf wie eine Schneeeule - große, leicht wirr und erschrocken dreinblickende Augen und vorsichtshalber eingezogener Kopf. "Nur damit ich das recht verstehe, sie wollen A-Akt..." Schon sprang Akio für ihn in die Bresche und fand, so könnte man sagen, die Art von Entgegnung, die wohl jedem hier wie Feuer auf der Zunge brannte. Vielleicht hätte es der Dunkelhaarige etwas brachialer zu Ausdruck gebracht, doch im Kern trafen sie mit ihren Meinungen überein. Die ungünstige Zukunft des jungen Genjutsuka begründete sich nun aber daraus, dass er sich zu Anfang noch mit der Hoffnung getragen hatte, dem Hünen einen Teil ihrer verbliebenen Warenpallette anzudrehen und nicht weniger große Mengen an harter Währung aus seinen Taschen herauszulocken. Durch ein wenig zu effektive Schmeicheleien war er wohl zu einem Stammkunden gekommen, dessen Anblick die meisten anderen Verkäufer schon aus weiter Entfernung zu Fluchtverhalten animierte. Erwartete dieser Brocken nun tatsächlich solche Wundertaten von ihm? Es war zweifelhaft, ob es überhaupt jemanden gäbe der dies vermochte.
Der Kunde ist König? Verflucht sei der Erfinder solcher Phrasen! Dieser Kunde hier fühlte sich auf jeden Fall in jenen Vergleichen noch bestätigt und regierte den Hofstaat seines Vertrauens mit der eisernen Hand eines Tyrannen! "Ich sagte DASS ICH MIT DEM HIER ETWAS ZU BESPRECHEN HABE!" Er ließ und ließ sich nicht davon abbringen, seine Phantasie - in der er sich ohne jeden Zweifel schon als eine neue Muse der kommenden Kunst-Ära sah - und deren Realisierung in den Brennpunkt seines Strebens zu setzen. Jene ernst gemeinte Warnung des Blondschopfes brandete daher am schwer gerüsteten Kleingeist ab. "Schieb ab, Blondie und nimm deinen Freund da mit, der ist mir zu negativ! So Kleiner, jetzt mach was für dein Geld! Du scheinst mir Bildung haben... ich dachte für meine Pose an etwas wie eine antike Statue..." Das war genug der netten Worte. Es reichte. Was hatte dieser Einfaltspinsel im Sinn? "Oh, ohne Zweifel bräuchte es viel Marmor um ihrem Format gerecht zu werden~" Was diesem Herrn noch helfen könnte wären mehrere Wochen Kur und ein ausreichend großer Spiegel. Mit Obst war die Sache hier dagegen auf keinen Fall getan. "Ich fürchte jedoch, ich muss meinen Kollegen hier beipflichten. Die hier angebotenen Früchte würden in ihrem Schatten doch ohnehin verblassen." Hach wie schön, die gute alte Zweideutigkeit. "Doch da auch Kundenbetreuung zu unserem Arbeitsumfang gehört, würde ich ihnen gern einen einmaligen Vorschlag unterbreiten. Schlagen Sie doch noch vor ihrem Termin den Weg zur schwebenden Stadt ein und sprechen Sie bei der dortigen Dorfverwaltung vor. Viele Künste der Ninja befassen sich mit Aussehensveränderungen..." Täuschungen und Illusionen von solchem Ausmaß mussten sicher Unmengen an Chakra verschlingen? "... ich bin mit Sicher dort wird man ihnen zur notwendigen Entfaltung verhelfen können." Und das Geld bleibt im Etat des Dorfes.
 

Sakkaku Hebi

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Irgendwie war es ja doch belustigend, dass es ein einzelner Mann schaffte, die drei Shinobi so dermaßen verrückt zu machen. Während Saizo und Akio allerdings ihr neues Aufgabenfeld darin fanden, sich diesem Koloss zu stellen, war Hebi eher derjenige, der diesmal im Hintergrund blieb und einfach nur zusah. Ein seltenes Schauspiel, sollte man man meinen, aber wer ihn halbwegs kannte, der wusste, dass der Sakkaku wohl Erbrochenes über das gewichtige Aktmodell gießen würde, sollte er ihm näher kommen, als es ihm lieb war. Leider erforderte auch ein Kontakt über Worte dementsprechende Nähe, wenn man nicht schreien wollte und gerade in seinem Zustand war das nichts, auf das es der Braunhaarige ankommen lassen wollen würde. Deswegen wandte er sich auch einfach ein paar anderen Kunden zu und setzte ein gequältes Lächeln auf, das mehr danach aussah als wolle er, dass sie ihn erlösen, als sie zum Kauf einer Ware zu motivieren. Einige bedachten den Stand auch mit hochgezogenen Brauen und schüttelten ebenfalls den Kopf. Solche Typen waren wirklich die unangenehmsten aller menschlichen Wesen, die sich fälschlicherweise zu dieser Rasse zählen durften. Gesagt hat allerdings keiner etwas. Wahrscheinlich hatte ihnen ein kleines Vögelchen gezwitschert, dass er bestimmt auch dazu bereit sei, Gewalt anzuwenden, wenn man ihn nur stark genug provoziere. Dass er Hebi und Akio zuvor einfach wegrempelte, ohne etwas zu sagen, sprach ja nur dafür. „Dass das hier so hart werden würde...“ Der dunkelhaarikge Shinobi war irgendwie gerade ganz froh darüber, nicht solch einem Job täglich nachgehen zu müssen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn er sich vorstellte, tagtäglich mit solchem Abschaum zu tun haben zu müssen, würde ihm wahrlich etwas fehlen. Bei Missionen konnte man sich sein Klientel und das Team zwar auch nicht aussuchen, aber in der Regel war keiner von ihnen dreist genug, die Axt im Walde zu spielen. Schließlich wollte der dicke Kunde eigentlich etwas von ihnen und nicht andersherum. Auf die zwei Ryo mehr oder weniger konnte der Karren wohl mit Verlaub verzichten. Umso amüsanter war es, dass besagter Mann ebenfalls eine Augenbraue nach oben zog, als Saizo ihm eine Aussehensveränderung anriet. Natürlich hat ein solcher Prachtkerl, wie er nun einmal einer war, schon öfter über eine solche Alternative nachgedacht, aber dass man ihn direkt so unverschämt darauf ansprach... war nicht nett. Dennoch blieb er ruhig. Saizo hatte anfangs einen so guten Eindruck gemacht, dass er ihm noch einmal eine Chance geben wollte. „Soetwas habe ich noch nicht nötig. Schau doch, welch galanten Körperbau ich besitze!“, sprach er ruhig und tat dann etwas... was Hebi in seinem ganzen Leben wohl nie wieder vergessen würde.
Vollgepumpt mit völliger Selbstsicherheit, packte er beide seiner Hände an den Hinterkopf und stieß sein Becken leicht nach vorn. Jetzt würde eine Showeinlage vollführt werden, von der sich so ein mancher eine Scheibe abschneiden könnte. Er ließ die Hüfte einmal Kreisen, hielt kurz inne und bewegte sie im selben Tempo wieder zurück, ehe der richtige Bauchtanz begann. Alles wackelte und wabbelte, der Typ fing leicht zu schwitzen an. Was haben sich die Götter nur bei der Erschaffung dieses Exemplars bloß gedacht? Hebi, der nun wieder neben Saizo stand und sich um einen Mann mittleren Alters kümmerte, konnte das Schauspiel natürlich nicht übersehen. Dafür war es einfach zu groß und zu überwältigend. Und vor allem war es überwältigend. Er kam nur schlecht mit den Wallungen des Körpers vom Dicken klar und ihm wurde so allmählich schwindelig. Kraftlos packte er Saizo an der Schulter und stützte sich ab, wenn dieser nicht mit in die Tiefe gerissen würde. War es das, was der offene Volksmund als Angst bezeichnete? Nein, es war schierer Ekel. So, wie andere Leute kein Blut sehen konnten, tat sich der Sakkaku damit schwer, hässliche Menschen sehen zu müssen. Besonders, wenn diese dann auch noch überschwänglich waren. „R-raffst du denn nicht, dass du hier nichts zu suchen hast, du fetter Penner?“, begann er seine nette Einleitung und musste kurz Luft holen, um wieder einigermaßen klar denken zu können. „Abgesehen davon, dass dein übergewichtiger Körper mir den Blick auf die Sonne versperrt, ist Fast Food ebenfalls etwas, dass für dich nicht zugänglich sein sollte. Wie wird man eigentlich so fett? Das ist doch nicht normal!“ Er runzelte die Stirn und schien wirklich kurz über die Ursache nachzudenken. „Naja, ist mir auch egal. Hier gibt’s jedenfalls nichts für so ein versüfftes Vieh, wie dich. Also verpiss' dich einfach und komm nie wieder, wenn du nicht willst, dass wir andere Schritte einleiten und jemand hier ganz starke Schmerzen bekommt.“ Und mit 'wir' meinte er selbstverständlich Saizo und Akio. Er selbst war vom Aussehen des Mannes so geschwächt, dass er nicht in der Lage war, irgendetwas zu machen, bis dieser nicht verschwunden wäre. Mr. Aktmodell hingegen schien immer wütender zu werden. Das erkannte man leicht daran, dass er rot anlief und eine Ader an seiner Schläfe pulsierte. Dann schaute er zu Akio. Nachdem dieser etwas gesagt hatte, fingen auch die anderen Beiden an, ihn für dumm verkaufen zu wollen. Er war also der Drahtzieher der ganzen Sache hier. „Wie... kannst du es wagen...?“ Zwar leise, aber dennoch mit einem Hauch von Wut bedacht, sprach er. Die Bombe platzte darauf. „WEGEN DIR WERDE ICH VERHUNGERN, DU BASTARD!“ Wütend stürzte er auf ihn zu. Na, wenn das mal eine gute Idee war.
 

Fukazawa Akio

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Größe
184 cm
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Sora
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Iwa
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Einige Dinge waren eben nicht drin. Akio war ein sehr toleranter Mensch, was damit zusammenhing, dass es wahrscheinlich einiges brauchte, um ihn auszuhalten, aber irgendwo hörte das eben auch auf. Nicht nur, dass dieser Mensch ein geradezu gruselig falsches Selbstbild hatte und es mit einer nervigen Vehemenz vertrat, nun kam er am Ende auch noch auf eine Idee, die dem Puppenspieler so gar nicht zusagte: Er griff Akio an. Nicht, dass er es nicht verstehen konnte, immerhin fühlte er sich in seinem maßlos aufgeblähten Ego sicherlich gekränkt, nachdem Hebi und er selbst ihm ins Gesicht gesagt hatten, dass er eher von scheußlicher Hässlichkeit, denn von umwerfender Schönheit war. Das einzige, was einen tatsächlich umwerfen konnte, war die schiere Masse des wabbelnden Fetts, die da auf ihn zu schwabbelte - und dennoch hätte er das vielleicht nicht tun sollen. Wusste er eigentlich, dass es sich bei ihnen drei um Shinobi handelte? Immerhin waren sie hier in einer Ninjametropole, was einen erstaunlich hohen Prozentsatz dieser speziell ausgebildeten Soldaten mit sich brachte und auch wenn das Urteilsvermögen eines solchen Mannes sicherlich stark eingeschränkt war, machte das die Entscheidung, einen solchen anzugreifen, nicht unbedingt intelligenter.
Denn auch wenn er einem fettigen Tsunami gleich, frisch aus der stinkenden Küche einer Frittenbude, angereichert mit der Wut eines Mannes, dessen Lieblingsrestaurant eine Stunde später aufmachte, auf Akio zu schwappte - was man wohl tatsächlich als Vergleich herbeiziehen konnte, weil seine Specklagen ein wellenförmiges Bewegungsmuster hinlegten, konnte dieser ihn nicht wirklich ernst nehmen. Sicherlich: Wenn er ihn treffen würde, war es aus mit ihm, weil sein schieres Gewicht wahrscheinlich reichte, um ihn mehrfach tot zu quetschen, aber dieses vierbuchstabige Wörtchen war eben auch noch da... ja, wenn... falls, besser gesagt. Um eine solche Masse in Bewegung zu versetzen, brauchte es ja bereits schon einiges an Kraft, da war an schnelle wohl kaum zu denken. Er kam Akio so unendlich langsam vor, dass die Bewegung, mit der er zur Seite auswich, während er ein Bein ganz lang machte, beinahe als schreiten bezeichnen würde. Die blonden Haare schienen der Bewegung hinterher zu sein, sodass sie einen Moment in Gefahr schwebten, von feisten Fingern gepackt zu werden, dann jedoch dem Rest des Körpers folgten. Der Fette wiederum bemerkte spätestens jetzt, dass Masse nicht nur den Vorteil einer größeren Kraft hatte, sondern auch den Nachteil einer gewissen Masse, denn auch wenn er das ausgestreckte Bein des Puppenspielers nahen sah, konnte er nicht mehr bremsen und stolperte, ehe er hochkant auf dem Boden landete, zum Glück nicht im Obststand, sondern einen halben Meter daneben. "Halten Sie es wirklich für klug, einen Shinobi anzugreifen?", fragte er, nachdem er besonders ausführlich den Zustand seiner Fingernägel geprüft hatte und die Hände danach in die Taschen gesteckt hatte. "Sie stehen jetzt auf und gehen. Wenn Sie noch einmal auf die Idee kommen, jemanden anzugreifen, werde ich mich gezwungen sehen, Gewalt anzuwenden, was mich wirklich ärgern würde, immerhin ließe es sich auch alles so einfach lösen." Als der Fettsack sich zwar aufrichtete, allerdings noch keine Anzeichen machte, zu gehen, trat Akio verbal mit einem recht scharfen "Jetzt." nach, das den Mann unter gemurmelten Verwünschungen und nicht ohne dem Karren eine Tritt zu verpassen, der seinem großen Zeh sicherlich nicht gefiel, abziehen ließ.
"Echt mal, so ein Quatsch." Er schüttelte den Kopf und blickte zu dem kleinen Publikum, das sich aufgrund der Eskapaden des Mannes gebildet hatte. Wie praktisch, dass der Fette doch noch etwas gebracht hatte: Potenzielle Kundschaft!
 
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Im Schatten des Kolosses erstarrte der weißhaarige Junge. Die Ehrfurcht vor dem tollkühnen Recken welcher ihn zu Fall gebracht hatte, ließ selbst seine Stimme keine Worte bilden. Abgesehen davon hatten die beiden verdammtes Glück gehabt, dass dem Stand bei all dem rumgepoltere nichts passiert war. Nicht dass es Saizo großartig gekümmert hätte ob der ohnehin schon wacklige Karren zu Bruch ging oder nicht, aber die Reparatur und Ersatz für die unbrauchbaren Waren würde einen nicht unerheblichen Teil des Umsatzes auffressen und demnach ihren Gewinn schmälern. Das wiederum würde sicher eine Beschwerde nach sich ziehen, ob sie nun ernst genommen wurde oder nicht war nebensächlich. Aber was war das? Nachdem der unwirsche Koloss nun endlich kleinbei zu geben gedachte, ließ er seinen Frust über Akios Abfuhr doch noch am Stand aus? "Nun, man kann dem Herrn Model wohl immerhin einen gewissen Sinn für das Dramatische nicht absprechen. Und sein Abmarsch hat etwas wirklich ungeheuer erfreuliches an sich, findet ihr nicht?" Die Augen von der scheidenden Walküre abwendend, streifte sein Blick die neugierigen Gesichter der Leute die das Geschehen aus sicherer Entfernung mitansehen mussten. Nun mussten die drei Aushilfsobstler schnell handeln. "Oh, verzeihen sie diesen ganzen Radau, es ist heutzutage wirklich so schwer die Leute von einem verlockenden Warenangebot wieder abzubringen. Aber manch einer bleibt halt hängen und verliert über dem Anblick dieser Köstlichkeiten schonmal seine Zurückhaltung. Es tut einem immer von Herzen weh, aber ohne unser Eingreifen wäre womöglich nichts mehr von diesen paradiesischen Früchten für sie übrig geblieben."

"Sagen sie, warum kommen sie nicht kurz zu uns an den Stand und wir geben ihnen eine kleine Kostprobe unserer Ware, als Entschädigung für die kleine Unterbrechung ihres Markttages?" Ein kleiner Obstteller aus dem verbleibenden Sortiment (einen Teil davon würden sowieso nichtmehr los kriegen) könnte ja zudem noch den ein oder anderen auf den Geschmack bringen und Mehreinnahmen generieren. Dann hätte der unliebsame Zwischenfall sich schlussendlich doch noch für etwas gelohnt. Abgesehn von der kleinen Demonstration von Akios Fähigkeiten, die Saizo so schnell nicht wieder vergessen würde. Eigentlich hatte er den dritten im Bunde eher für diese Art von Reaktion eingeschätzt, doch für seine Befürchtung eines möglicherweise noch viel chaotischeren Ausbruchs seitens dieses Sakkaku hielt dieser die Füße erstaunlich still. Von Akios Professionalität konnte der Tsuchinoko mittlerweile überzeugt sein. Nach den Erkenntnissen aus ihrem Gespräch und der Art wie er sich verhielt schloss Sai eine nicht unerhebliche Menge von Erfahrung oder wenigstens Gleichgültigkeit gegenüber diversen Überraschungen, wie der eben erlebten. Der dunkelhaarige dagegen wirkte auf ihn vielmehr wie jemand der... nun, es war schwer zu beschreiben. Kontrolliert? Etwas verbergend? Auf alle Fälle traute er diesem Jungen mehr zu als nur andere Leute anzugiften und sarkastische Kommentare zum Besten zu geben. Auf was man doch selbst bei einem so simplen Auftrag für merkwürdige Leute traf. Interessant...
 

Sakkaku Hebi

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Schon immer erwies es sich als besonderes Amüsement, andere Personen beim Herumkeilen zu beobachten. Umso erfreuter war der Sakkaku dann, als das dicke Ding auch noch begann, handgreiflich werden zu wollen. Man mochte es kaum glauben, aber Hebi wurde schlagartig wieder besser, als er sah, wie der Koloss seinen Weg auf den Boden fand. Man sollte meinen, dass es ihm erneut einen Anflug von plötzlicher Übelkeit bescheren würde, wenn er mit ansehen müsste, wie das Fett auf der Erde immer noch weiter wabbelte und seine Runden zog, allerdings war dieses Spektakel - jemanden, der sich für toller hielt, mit Leichtigkeit abgefertigt zu sehen - etwas, das der Braunhaarige in die Kategorie 'grandiose Obszönitäten' einordnen würde. Schade, dass er keinen Fotoapparat oder Ähnliches dabei gehabt hatte. Dann hätte er dieses wunderbare Schauspiel für die Ewigkeit festhalten können. Vielleicht sollte er sich sogar ein Fotoalbum anlegen, in dem er nur solche Situationen einklebte? Nah, das wäre schon wieder mit Arbeit verbunden. Da war es weniger anstrengend, in Gedanken an vergangene Zeiten zu schwelgen und eventuell noch ein paar Unwahrheiten mit hereinzupacken.
„Ach, ich weiß nicht. Er war zwar eine Zumutung für meine göttlichen Augen, aber dennoch schien seine Person recht interessant zu sein. Schade, dass er gegangen ist – Wäre es nicht viel schöner gewesen, sich noch weiter mit ihm zu beschäftigen?“, antwortete Hebi einem seiner temporären Kollegen auf die Frage hin, ob es ihn erheiterte, dass das cholerische Schwabbelmonster nun weg sei. Natürlich wäre die Gefahr, beim weiteren Verbleib dieses Monstrums, nach wie vor gegeben, dass das Braunhaar vor lauter Hässlichkeit und nicht vorhandener Ästhetik in Ohnmacht fiel, dennoch besaß auch er die Fähigkeit, sich so allmählich an derartige Umstände zu gewöhnen, weswegen es wohl auch nicht lange gedauert hätte und er sich mehr mit den Füllungen dieses Körpers auseinandergesetzt hätte. Doch so viel dazu. Dicky war nun weg und der Tag auch so gut wie gelaufen. Seit heute Morgen befanden sie sich am Stand – wenn auch einige mit deutlicher Verspätung. Es war wohl so langsam an der Zeit, in den Endspurt überzugehen und dem Karren ein würdiges Schließen beizusteuern, schon allein, weil sich der Abendhimmel bereits offenbarte. Der weitere Verkauf der Ware gestaltete sich auch nicht als allzu schwer. Wahrscheinlich waren die drei Shinobi nun mehr oder weniger abgehärtet, da das Schlimmste schon passiert ist, was hätten passieren können. Zumindest ging es Hebi so, der sich nach getaner Arbeit noch einmal kurz die Hände wusch und abtrocknete. Kurz ließ er auch noch seinen Blick zu den anderen beiden schweifen. „Gut, dann wäre es das wohl gewesen.“ Zufrieden mit sich selbst und der baldigen Belohnung hierfür, drehte er sich dann weg und ging los, während er eine Hand zur Verabschiedung nach oben hielt und „Haut rein.“ sagte. Glücklicherweise sah man sich bekanntlich eh immer zweimal im Leben, weswegen eine riesige Verabschiedung nicht vonnöten war.
 
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