Aktuelles

Job: Sombreros Kinder

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Job: Sombreros Kinder


'Und ab heute erwartet uns endlich der lang ersehnte Sommer!' Wirklich? Erneut hatte ein Wetterumschwung stattgefunden, kein Regen, kein Wind, kein Gewitter mehr. An diese Stelle trat eine Hitzewelle, welche die Temperaturen innerhalb weniger Tage hatte in die Höhe schießen lassen und die Schweißporen eines jeden Bewohners Jôseis auf Hochtouren laufen lies. Ja, wir sprachen hier nicht von den schönen 25°C, in denen man ein leckeres Eis aß, vielleicht mit den Freunden auch noch Sport betrieb, um das angenehme Wetter zu genießen. Darüber waren die Temperaturanzeigen schon lange hinweg, weshalb die Leute sich höchstens auf die Straßen begaben, um ihren täglichen Geschäften, die eben gemacht werden mussten, nachzugehen oder auf die Probe zu stellen, wie lange sie es in der puren Sonne aushalten konnten – Vollidioten, die sich solchen Tests aussetzten. Woran erinnerte uns das nur? Natürlich, das Wetter besaß eine starke Ähnlichkeit mit jenem, welchem sich Mari während ihrer ersten Mission hatte aussetzen müssen. Und das war nicht die einzige Sache, die ein Déjà-vu hätte auslösen können. „Du musst schneller reagieren.“ Die Hand Shirous schoss nach vorne, die Braunhaarige vollführte einen ausweichenden Schritt zur Seite, musste sich bücken, um gleich dem nächsten Angriff auszuweichen. Sie zielte mit einem Tritt auf die Beine ihres Vaters, doch verschwand noch, bevor sie diese erreicht hatte von der Stelle, tauchte hinter ihm auf und holte mit einer durch Chakra gestärkten Hand endlich selbst zum Angriff aus – nur dumm, dass der ältere Hyuuga seiner Tochter immer noch Meilen voraus war. Er nahm sie früh genug wahr, duckte sich, packte die ins Leere gegangene Hand und warf die 15-Jährige unsanft über die Schulter, wodurch sie schlussendlich auf dem Boden lag und direkt vor ihren Augen die Fingerspitzen Shirous sah – der sie, wenn er gewollt hätte, nun mit einem einzigen Jyuuken hätte besiegen können. Stattdessen lies er von Mari ab, sah hinauf zum Himmelszelt und entschied sich recht schnell, den Garten zu verlassen, um ohne sich noch einmal umzuwenden in Richtung Anwesen zu gehen. „Du hast noch einen Auftrag zu erledigen. Wir machen ein andermal weiter.“ Auch das. Hätte die Ge'nin ein wenig darüber nachgedacht, wäre ihr aufgefallen, was für eine Ähnlichkeit die bisherigen Geschehnisse des Tages mit jenem hatten, als sie – frisch von der Akademie – zu ihrer ersten Mission hatte aufbrechen wollen. Aber nein, wir befanden uns bereits ein Jahr weiter, viel war geschehen, seit Mari ihr Abzeichen das erste Mal angelegt hatte. Heute würde sie nicht auf Itoe und Kumiko treffen und zusammen mit diesen, die ersten Schritte in die Ninjalaufbahn antreten, ein kleiner Job stand an, mit keiner weiblichen, sondern einer männlichen Person, die sie bereits sehr gut kannte. Die Braunhaarige blieb auf dem Boden liegen, legte den Arm über die weißen Seelenspiegel und erlaubte sich, unter dieser Hitze das erste Mal tief ein- und auszuatmen, das Training bei diesem Wetter war wirklich alles andere als ein Kinderspiel. Ob Hei noch weiter über das Gespräch mit Aiko nachgedacht hatte? Nur gut, dass Shirou nichts von diesen Dingen erfahren hatte, würde Hei weiter bei diesem Thema nachfragen, müsste Mari ihn wohl oder übel erneut abblitzen lassen. Nun, der junge Mann war jedoch sicherlich selbst schlau genug, um verstanden zu haben, dass dies Angelegenheiten waren, die nichts mit ihm zu tun hatten, daher ging die Kunoichi davon aus, dass er die Informationen zwar aufgenommen hatte, aber nicht weiter nachhaken würde.

Irgendwann gegen frühen Vormittag hatte die Hyuuga endlich das Anwesen verlassen, kurze Klamotten wie üblich tragend, die Haare in ihrem einfachen Zopf gebunden. Und nein, sie war innerhalb des letzten Jahres klüger geworden, denn sie würde sich zumindest heute nicht mit einem vollgepackten Rucksack auf dem Rücken blamieren, während der Job doch innerhalb Jôseis stattfinden sollte. Das Waisenhaus 'Kunterbunt' wollte also renovieren und brauchte ein paar Shinobi, die sich in der Zwischenzeit um die kleinen Bälger kümmern würden. Hörte sich doch spaßig an. Mit Waisenhäusern hatte Mari doch bisher auch nur blendende Erfahrungen gemacht – nicht. Eigentlich beschäftigte sie bis heute noch, was sie damals mit dem erfolgreichen Abschluss ihres Auftrages in Bewegung gesetzt hatte, allgemein, wie sie sich einfach abgeschottet hatte und bei einigen Dingen nur.. untätig zugesehen hatte. Egal, das Mädchen schüttelte den Kopf. Sie würde den Auftrag heute hinter sich bringen, der Rest lag in der Vergangenheit und nahm keinen Einfluss mehr auf die Gegenwart – dachte sie zumindest. Sie verstaute die Hände in den Hosentaschen, während ihre Schritte sie durch Jôsei führten, das Gesicht von keinem Lächeln, aber auch sonst keiner Gefühlsregung geziert. Sie wusste, dass sie auf ihrem Weg zu dem Waisenhaus im Seiryuu-Bezirk an der Wohnung des Tatsumaki vorbeikam, daher hatte sie sich dazu entschieden, ihn abzuholen. Ja, tatsächlich, ein Mädchen wie Mari begab sich freiwillig in diese Wohngegend, vielleicht auch, da sie so sichergehen konnte, dass der Suna-Nin sich nicht wieder verlief. Zwar war er bei den letzten Treffen stets pünktlich – eigentlich sogar überpünktlich – gewesen, aber man konnte ja auf Nummer sichergehen. Zum Schluss stand sie vor dem Gebäude, in welchem auch die Wohnung des Wüstenjungen stecken musste, stemmte eine Hand in die Hüfte und musterte es. Sie war zu früh, ein ganzes Stück sogar, denn sie hatte sichergehen wollen, Hei auch nicht zu verpassen, jetzt allerdings fand sie sich vor dem nächsten Problem wieder: wo genau da drin wohnte ihr Kollege eigentlich? Namensschilder hingen leider nicht am Eingang, somit fiel die Option, dadurch eine Antwort zu finden, schon einmal flach. War das, was Mari stattdessen machen wollte, eigentlich strafbar? Ach, das würde sowieso niemand bemerken! Argwöhnisch sah sie zu allen Seiten der Straße, doch sie war gerade das einzige menschliche Lebewesen hier und diese beiden Katzen, die in einiger Entfernung neben den Mülltonnen schliefen, würden sie sicherlich nicht verpfeifen. Gut, dann mal los. Die unästhetischen Adern traten um die weißen Augen hervor, dann sah die Hyuuga auf das Gebäude, durch Wände hindurch, als seien sie Fenster. Zuerst landete sie in einer Wohnung mit einer alten Frau mit mindestens zehn Katzen – falsch. Danach war dort ein Mann, der ihr sehr bekannt vorkam. Klar, diese Wampe, die unter dem viel zu engen Shirt hervorschoss, konnte sie nicht vergessen. Auch nicht der Richtige. In der nächsten Wohnung bemerkte die Kunoichi nur einen Knoten aus mehreren Armen und Beinen, der sich auf dem großen Holzbett rekelte – nein, darunter befand sich Hei bestimmt auch nicht. Das musste und wollte sie gar nicht weiter untersuchen. Weiter flogen die Augen, sahen im nächsten Zimmer einen Mann im mittleren Alter, der noch immer trotz des Vormittages schlief, allerdings auf keinem Bett, sondern auf seinem Sofa, einen Haufen leere Bierdosen auf dem Tisch vor sich habend. Nein, auch kein Tatsumaki. Bisher bestätigten all diese Eindrücke jedoch nur zu gut, was Mari von diesem Viertel hielt. Sie zog schon in Erwägung, sich vielleicht doch mit dem Gebäude geirrt zu haben, doch da erspähte ihr Byakugan doch tatsächlich das Objekt der Begierde – übertragener Sinn, bitte. Der Suna-Nin war wach, ein Pluspunkt. Allerdings war er noch nicht wirklich fertig, er stolzierte sogar noch halb nackt durch die Wohnung und seine Haare hatten auch schon besser ausgesehen. Aha, heute also kein früher Vogel, was? Die Adern verschwanden und zielsicher betrat die Braunhaarige das Haus, ging einige Treppen hinauf, bis sie sich im zweiten Stock wiederfand. Danach steuerte sie die Tür an, hinter der sie Hei gesehen hatte, überlegte kurz, was sie sagen sollte, klopfte dann an. „Ohayo. Ich bin's.“ Er würde doch die Stimme Maris erkennen können, oder? Zuerst hatte sie sagen wollen 'Zieh dir ruhig noch etwas über', aber dann wäre der Trick mit dem Byakugan etwas zu schnell aufgeflogen und das wollten wir ja nicht.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Ein ziemlich großer Gähner entfloh dem jungen Mann, der nur in Unterhose durch seine Wohnung streunte, als er gerade aufgestanden war. Was war das nur für ein Wetter! Darauf hatte er so lange gewartet, dass er überhaupt nicht mehr wusste, wie lange eigentlich genau. Seit der Reise in die Wüste war es ihm in Jôsei wieder so kühl vorgekommen, dass er permanent am frösteln gewesen war, aber heute... nein, heute war wunderbar! Naja, man könnte sagen, es war annehmbar. Die dreißig oder fünfunddreißig Grad waren für den Tatsumaki zwar noch keine wirkliche Hitze, aber es war angenehm, als er die Vorhänge zurückschlug und eines der Fenster weit aufriss. Im Schlafzimmer? Mitnichten, dort war es immer dunkel, allerdings hatte sich der Tatsumaki in letzter Zeit ab und zu dabei erwischt, darüber nachzudenken, wie er das sicherlich unordentlichste Zimmer der gesamten Stadt auf Vordermann bringen konnte. Dabei wollte da doch sowieso keiner rein... außer ihm, natürlich. Seufzend stand er einen Moment lang in der Sonne, die direkt durch das Fenster auf ihn schien und freute sich, dass der Job heute nicht in einem Weltuntergangssturm stattfinden würde, sondern in dem Wetter, in dem Hei sich wirklich wohl fühlte. Ob es Mari - die, oh Wunder, seine Partnerin bei dem heutigen Auftrag war - auch so ging? Oder würde sie eher unter der Last der Sonne ächzen, wie in der Wüste? Nein, natürlich hatte sie es nicht wirklich gezeigt, aber der Wüstensohn wusste um die Reaktion von Städtern, wenn sie das erste Mal in seine Heimat kamen. Ja, vielleicht konnten sie sich in den verwinkelten Städten zurechtfinden, aber sobald es ein wenig außerhalb des Norms ging... schmunzelnd tapste Hei in die Küche, riss den Kühlschrank auf, der erregt brummte, weil ihn die Wärme ein wenig mehr förderte als sonst - "Nicht aufgeben, alter Junge!", brummte Hei kichernd und holte sich eine Packung Milch heraus, die noch von gestern oder vorgestern war. Ja... vielleicht ernährte er sich jetzt regelmäßiger und besser, aber deshalb von seiner Milch abkommen? Keine Chance, das war ein eingefahrenes Muster, davon würde er so schnell nicht wegkommen. Einen Moment lang fühlte er sich irgendwie... seltsam. Beobachtet. Der junge Mann sah sich ein wenig verwundert um, wusste er doch, dass hier niemand in seiner Wohnung sein könnte - das hätte er jawohl gewusst. Und von draußen konnte ihn hier in seiner - wirklich schön aufgeräumten - Küche niemand sehen. Seltsam. Kopfschüttelnd stellte er die Milch zurück dorthin, wo sie hergekommen war, streckte sich und gähnte noch einmal - aber in dem Moment klopfte es, und das Gähnen blieb ihm im Hals stecken. Was? Wie jetzt 'Ich bins', hä?
Verwundert kratzte sich Hei am Kopf, hatte Mari nicht erkannt. Durch eine Tür und eine Wand klangen Stimmen eben doch immer anders als man es denken würde. Überhaupt nicht daran denkend, dass er ja etwas anziehen hätte können, bewegte sich der Tatsumaki zu der Tür, öffnete sie - und hob eine Augenbraue. "Ma... hime?", fragte er verwundert, kratzte sich am Kopf. Es war offensichtlich, dass es ihn überhaupt keine Bohne kümmerte, dass ihn das Mädchen nur in Unterwäsche sah. Wieso auch, er hatte ja nichts, wofür er sich hätte schämen müssen. Außerdem war das, was die junge Hyuuga anhatte, eigentlich auch nicht so~ viel mehr als Unterwäsche, nur um einiges dicker. Wirklich mehr bedeckte es aber wohl auch nicht... nicht, das Hei etwas dagegen hatte - allerdings gab es ja unglücklicherweise (?) nichts mehr, was er von ihr noch nicht gesehen hätte. Nachdenklich legte er den Kopf schief, grinste dann. "Einen schönen guten Tag dir auch.", meinte er dann, winkte sie herein und führte sie ins Wohnzimmer. Hell und nur sehr, sehr puristisch ausgestattet präsentierte sich das, mit einem kleinen Tisch in der Mitte, um welchen ein paar Sitzkissen lagen, offensichtlich nicht besonders benutzt. Alles sah eher so aus, als wäre es nur da, falls eben mal jemand wie Mari kommen würde und etwas warten musste. "Setz' dich. Ich bin noch nicht ganz fertig, ich brauch' noch 'n paar Minuten.", erklärte er und gähnte leise, als er sich ins Bad begab, aus dem man einen Moment später laufendes Wasser hören konnte. Haare waschen war angesagt, und das konnte immer ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. "Tolles Wetter, nicht? So schön lauwarm. Was verschafft mir die Ehre, dass du mich abholen kommst?", tönte es aus dem Bad, während er seine Haare penibel ausspülte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Und dann stand Mari vor der Tür, lies ihre Hände nach dem Klopfen direkt wieder in die Hosentaschen wandern und sah kurz die Treppe hinunter. Hei konnte wirklich froh sein, dass er nicht wusste, was seine Nachbarn so trieben – dass er das alles hören konnte, davon ging die Hyuuga in diesem Moment ja nicht aus. Das Bild des Knotens auf dem Bett rückte in den Vordergrund ihres Gedächtnisses, ein unwillkürliches Schaudern, bevor sie die Erinnerungen wieder verdrängte. Das Byakugan konnte wirklich weit – sehr weit – in die Privatsphäre der Leute eingreifen. Hm, wann war das eigentlich passiert? Dass die Ge'nin keine Probleme mehr damit hatte, sich solche Einblicke zu holen, nur um ans Ziel zu kommen? Früher war es jedenfalls nicht so einfach gewesen, die Nase in andere Leute Angelegenheiten zu stecken. Aber hey, da öffnete ja doch jemand die Tür, wie erwartet sogar der Suna-Nin. Hätte ja auch nicht anders sein können. Mari lächelte leicht, als sie sich zu ihm wandte und die deutliche Verwunderung wahrnahm. Warum denn, war es so ungewöhnlich, dass die Teamkameradin einen für den kommenden Auftrag abholte? Ja, vermutlich schon, zumindest wenn es sich dabei um die Hyuuga handelte, die an sich noch nie hier gewesen war, vor allem nicht vor der Haustür des jungen Mannes. Falls es wen interessierte, die Kunoichi warf kein einziges Mal einen überraschten Blick nach unten, als Hei halb nackt vor ihr auftauchte. Der Grund war auch ganz einfach – sie hatte ja genau dieses Bild gerade eben schon gesehen, nur körperlich aus weiterer Entfernung. Auf die Einladung hin folgte ein kurzes Nicken, bevor sie dem Tatsumaki folgte, skeptisch die Umgebung musterte, in die sie sich gerade begab. Es war wirklich deutlich kleiner angelegt als das Anwesen, in dem Mari wohnte, sie hätte sich aufgrund der Gewohnheit wohl in diesen vier Wänden eingeengt gefühlt. Wie konnte man hier mehr Zeit als nötig verbringen? „Damit habe ich bereits gerechnet“, legte sie sogleich offen, nachdem sie auf dem erstbesten Kissen Platz genommen hatte, die Hände auf den Knien ablegte. Natürlich hinderte sie dies nicht daran, weiterhin den Blick umherschweifen zu lassen. Gut, dass sie ihr Byakugan nicht benutzte, um in das Schlafzimmer zu sehen – da wäre wahrscheinlich sogar ihr ein geschockter Kommentar entkommen. „Deine Wohnung lag auf dem Weg zu dem Waisenhaus. Ich dachte mir, dass es nicht schadet, wenn ich hier vorbeikomme. Somit kann zumindest vorgebeugt werden, dass du dich nicht wieder verläufst – auch wenn das Waisenhaus nur zwei Straßen weiter liegt.“ Er konnte das Grinsen vom Bad aus nicht sehen, aber sicherlich hatte der Schwarzhaarige keine Probleme, es sich anhand dieser Worte vorzustellen. Er fand das Wetter also lauwarm, hätte man ja so erwarten können. Ob er etwas Bestimmtes damit bezwecken wollte, indem er die hohen Temperaturen so betitelte? Vielleicht wollte er sich ja bewusst lustig machen, denn auch Hei wusste, dass Jôsei nicht täglich von einer solchen Hitze erfasst wurde, die Bewohner sie also niemals auch nur als 'warm' eher als 'heiß' bezeichnet hätten. „In der Wüste war es wärmer, doch für die Verhältnisse des Feuerreiches würde ich es bereits brennend nennen. Ich habe vorhin mit meinem Vater trainiert, die Temperaturen haben es ziemlich anstrengend gestaltet, weshalb ich früh aufhören musste.“ Neben dem Wärmezustand war auch noch der Freiflug zu Boden schuld gewesen, aber das musste sie dem Suna-Nin so ja nicht sagen. Hoffentlich war er bald fertig mit seiner Haarpflege, wenn er sie jetzt wusch, wie lange es dauern würde, sie zu trocknen.. konnten sie am Ende noch pünktlich sein? Mari wusste ja nicht, wie der junge Mann dies handhabte, bei diesen Haaren ins Unendliche. „Ich habe übrigens keinerlei Erfahrung im Babysitten, also kein Vorwissen für den kommenden Job.“ Sie zuckte mit den Schultern, für sich selbst. Hei konnte doch immer gut mit kleinen Kindern umgehen, oder? Dann konnte er ja den Hauptpart übernehmen und die Hyuuga stellte sich daneben und lächelte, bis alles vorbei war. Guter Plan, nicht? „Ein anonymer Spender, der die heimatlosen Racker Jôseis unterstützen will, davon hört man nicht oft. Das Waisenheim hing laut meinem Vater schon eine Weile in den Seilen, das schien sie wirkliche gerettet zu haben. Warum sich der Spender wohl nicht zu erkennen geben möchte?“ Um sich so etwas leisten zu können, musste es eine wirklich reiche Person gewesen zu sein – oder jemand, der seinen Reichtum in der Öffentlichkeit nicht unbedingt zeigen wollte. Andere Gründe fielen der 15-Jährigen dafür nicht ein.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Echt? Seine Wohnung lag in der Nähe des Waisenhauses? Das hatte Hei nicht gewusst; Aber Mari hatte vermutlich gewusst, dass er es nicht gewusst hatte... also glich sich das wieder aus, sozusagen. Immerhin etwas, war doch gut, wenn die Hyuuga mitdachte - jedenfalls für Hei, dem ein wenig Frust am Morgen erspart blieb. "Ach, echt? Na, danke.", erwiderte Hei schmunzelnd und wrang die langen Haare aus, strich das Wasser heraus und griff dann nach einem Handtuch, um dann systematisch die langen Strähnen zu rubbeln. "Ich gebe zu, dass ist ein Vorteil. Mal abgesehen davon, dass ich doppelt hätte laufen müssen. Sehr zuvorkommend.", lobte er grinsend, führte seine Arbeit fort, band die Haarmähne schließlich zu einem langen Zopf zusammen, allerdings dieses Mal wieder lockerer. So konnten sie wunderbar draußen trocknen und er musste nicht mehr machen - das ging einfach schneller. Schnell wusch er sich noch den Rest - seine Haare beanspruchten immer den größten Teil der Arbeit - trocknete sich ab und tapste dann, jetzt immerhin eine Hose tragend, in den Wohnraum, ließ sich seitlich von Mari in den Schneidersitz fallen. "Brennend? Also bitte...", meinte er und lachte. "So schlimm? Ich finde, es wirkt gerade erst belebend. Aber gut, da gibt es dann wohl auch irgendwie Unterschiede. Du hast heute Morgen trainiert?" Oh. Hei fühlte sich irgendwie so faul, dass er bis eben geschlafen hatte... aber er war ja auch nur ein Tatsumaki, kein Hyuuga. War doch manchmal auch gut, wenn man sich nicht diesem Clansystem und den damit verbundenen Anforderungen beugen musste, oder? "Aber normalerweise sollten Temperaturen doch nicht das Training beeinflussen, oder?", meinte er und grinste leicht, legte dann den Kopf schief, schien ein wenig nachzudenken. "Hast du nie auf deine kleine Schwester aufgepasst?", fragte er schmunzelnd nach, nickte dann aber. Er hatte nichts gegen diesen Job, allerdings kam es ihm auch ein wenig seltsam vor - wer spendete schon anonym so viel, dass eine Komplettrenovierung möglich wäre? Das war doch sehr prestigeträchtig, konnte man sicher ausgezeichnet benutzen um das eigene Ansehen zu steigern. "Dann wird es ja aber mal Zeit, dass du ein wenig Erfahrung in diesem Bereich sammelst, nicht? Wer weiß, vielleicht wirst du ja irgendwann selbst mal auf welche aufpassen müssen.", meinte er, und jetzt breitete sich auf seinem Gesicht tatsächlich ein etwas gemeines Grinsen aus... nein, er war irgendwie nicht der Meinung, dass das zu Mari passte. Die Vorstellung, wie sie als brave Mutter da saß und auf ihren Nachwuchs Acht gab... er wusste nicht warum, aber es passte nicht wirklich in das Bild, was er von dem Mädchen hatte. "Man kann davon ausgehen, dass er andere nicht wissen lassen will, wer er ist, wenn er anonym spendet. Vielleicht hat er irgendeine Schuld gut zu machen. Oder hat ein schlechtes Gewissen. Oder er will nicht, dass die Leute merken, dass er doch ein guter Kerl ist." Nachdenklich kratzte er sich am Kinn, sah zu der schlichten Uhr, die an einer Wand hing. "Du weißt wo wir hinmüssen. Also haben wir noch ein wenig Zeit.", stellte er fest. "Und bei dieser... brennenden Hitze... müssen wir ja nicht länger als nötig draußen sein, richtig?"

Schmunzelnd stand er auf, streckte sich leicht und verschwand einen Moment in seinem Schlafzimmer, aus dem einen Moment später grässliche Geräusche drangen, kaum einem Schrank oder einer Kommode zuzuordnen, dann herrschte einen Moment Stille - dann trat Hei wieder heraus, hatte sich jetzt tatsächlich auch ein Oberteil gegönnt - sogar weiß. Total gegen seine sonstige Gewohnheit, es müsste das einzige weiße Teil sein, was er hatte. Ärmellos, mit weitem Ausschnitt, ergo sehr viel heller als der Teint von Hei. Er schmunzelte leicht, drückte die Schiebetür zu seinem 'Allerheiligsten' zu, schlenderte dann in die Küche. "Übrigens habe ich mir mal den Missionsbericht von deinen Missionen geben lassen.", tönte es aus dem Raum, in dem sich der Tatsumaki gerade ein kleines Frühstück zubereitete - was er sich mittlerweile zum Glück ja leisten konnte. Und es war sogar... ziemlich frisch alles, ganz entgegen seiner Gewohnheit. Allerdings brauchte er morgens, wenn schon, auch eine richtige Mahlzeit, weshalb er ein Stück Schnitzel von gestern zwischen zwei Brötchenhälften klatschte, mit ein wenig Salat und anderem Gemüse zusammen, kam dann wieder zurück in den Wohnraum getapst, setzte sich wieder. Ein Blick zur Uhr - vielleicht eine Viertelstunde Zeit hatten sie noch - dann biss er genüsslich in sein Frühstück, schien das auch ziemlich zu würdigen und sah dann auf, schluckte seinen ersten Bissen herunter. "Hyuuga Itoe - stimmt das? - hat die Mission geleitet, stimmt das? Irgendetwas von einem Waisenhaus stand da auch." Kurz schwieg er, biss erneut von seinem Brötchen ab. "Wie war das?"
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Der Herr hatte eine Hose gefunden? Wie zuvorkommend, hatte die Ge'nin ihm doch kurzzeitig zugetraut, dass er noch eine Weile in Unterhose durch die Wohnung laufen wollte. Nicht, dass ihm das nicht erlaubt war – es war schließlich sein Zuhause. Doch die meisten Jungen hatten dann doch ein wenig mehr 'Diskretion', wenn sie weiblichen Besuch hatten. Oder sollten sie haben, traf es vielleicht eher. „Ja, ich habe heute trainiert, wenn mein Vater zu Hause ist, wird die Zeit meist dafür genutzt. Und.. die Temperaturen haben dazu beigesteuert, dass wir eher aufhörten.“ Sie lächelte sanft und hatte endlich aufgehört, sich die Einrichtung des Schwarzhaarigen anzusehen. War nun nicht so, dass es überaus viel zu sehen gab, es war eher auf das, was man brauchte, beschränkt – unnötige Dekorationen fehl am Platz. „Nein, Aiko wurde meist von meiner Mutter gehütet. Und wenn diese einmal keine Zeit hatte, musste nicht ich aufpassen, sondern ein Kindermädchen.“ Dass sie sich so etwas mit Leichtigkeit leisten konnten, war alleine durch den Nachnamen Hyuuga leicht verständlich. Damals wurde viel wert darauf gelegt, dass Mari sich auf die Akademie und die Clantechniken konzentrierte, da hätte Aiko nur gestört. Kein Wunder, dass die Braunhaarige erst kurz vor ihrem Aufstieg zur Kunoichi wirklich damit begonnen hatte, sich mit ihrer jüngeren Schwester auseinanderzusetzen. Und wie war das bitte? Der Körper drehte sich noch ein Stückchen weiter zu dem Tatsumaki, die Augenbraue hob sich ungläubig an. Hatte sie das gerade richtig gehört? „Ich glaube kaum.“ Es war wirklich kein Geheimnis, dass die Hyuuga nicht sonderlich gut mit Kindern auskommen konnte und sich auch nicht mehr als nötig mit ihnen beschäftigte. Das Verlangen, irgendwann auch noch selbst solche kleinen Bälger um die eigenen Beine herumwuseln zu haben, war daher schwindend gering. Sie gehörte vielleicht dem Haupthaus eines mächtigen Clans an, aber sie wusste, dass – zu ihrem Glück – keine Regelungen in solchen Richtungen existierten. Sie musste der Familie zu mehr Ansehen, aber nicht bei der Aufrechterhaltung helfen. Punkt. Das würde auch so bleiben. Mit einem kaum merkbaren Nicken stimmte sie nach einem Blick auf die Wanduhr zu, dass sie noch Zeit hatten, sah dann Hei hinterher, nachdem er aufgestanden war, blieb selbst allerdings sitzen, so wie es sich als höflicher Gast eben gehörte. Da watschelte man nicht im Kükenstil dem führenden Tier hinterher. Wahrscheinlich wollte er sich nun vollends umziehen, denn in dies- was zum Henker?! Was waren das für Geräusche gewesen? Mari war kurz ein kleines Stückchen aufgeschreckt, spähte angestrengt in die Richtung, aus der der Lärm gekommen war, und befürchtete fast, ihr Kollege sei gerade von einer Lawine – welcher Art auch immer – verschluckt worden. Wollte sie mit ihrem Byakugan sehen, ob sie ihm helfen konnte? Diese Geräusche hatten sie eher verschreckt, als die Lust zu wecken, einen Blick dorthin zu werfen. Ach, gar nicht nötig. Da gab es doch gleich wieder ein Lebenszeichen des jungen Mannes, allerdings sorgte es kaum dafür, dass die Hyuuga aus der Verwunderung herausgelassen wurde. „Was?“, fragte sie also schneller, als ihr Hirn es hatte verarbeiten können – bei Hei war ihre Zunge dann mittlerweile doch ein Stückchen loser geworden. Warum lies sich der Suna-Nin ihre Missionsberichte geben und viel wichtiger, warum bekam er diese so leicht? Die Braunhaarige hatte keine Ahnung, dass man so leicht an Informationen von anderen Ninja kommen konnte, sollte da nicht ein wenig mehr Geheimniskrämerei herrschen? Waren schließlich Dokumente, die nicht jeder unter die Nase gelegt bekommen sollte. Bis der Schwarzhaarige wieder auftauchte, hatte sich die Ge'nin wieder gefasst, rein äußerlich, betrachtete etwas verwundert das weiße Oberteil, sah dann auf das Brötchen in seinen Händen – ordentlich, wirklich – und dann wieder in die Augen des Tatsumaki. Plötzlich zog sich wieder dieses Lächeln über die Lippen der Hyuuga, welches so freundlich, aber eben kaum aussagend war. „Stimmt. Meine erste Mission fand unter Itoe-senpai statt, zusammen mit einer anderen Kunoichi, Michiyo Kumiko. Eine junge Frau hatte ihre Entführung vorgetäuscht, um ein Waisenhaus mit dem Lösegeld zu unterstützen. Das haben wir aufgeklärt. Es gab einiges hin und her, bis wir zu einem Ergebnis gekommen waren.“ Die unschönen Details, sowohl was während als auch nach dem Auftrag passierte, lies die 15-Jährige dabei aus, sie glaubte schließlich nicht, dass es irgendetwas zur Sache tat. Das lag alles schon ein Jahr zurück, verwunderlich, dass sie überhaupt noch einmal von Hei damit konfrontiert wurde. Damals hatte sie alles dafür gegeben, eine positive Bemerkung von Omura-dono zu bekommen, damit sie sich für Nichts in der Zukunft rechtfertigen musste. Hatte nicht so ganz geklappt, trotz der guten Bewertung, zumindest sich selbst gegenüber musste Mari sich immer wieder rechtfertigen. Wieder huschten die weißen Augen zu der Uhr, dann stand sie auf – fünf Minuten wären eigentlich noch übrig gewesen – und sah dann hinab zu dem Suna-Nin. „Können wir dann gehen? Lieber zu früh, als zu spät – man weiß ja nicht, was dazwischen kommen und Zeit vergeuden könnte.“ Klar, zwei Straßen weiter, da konnte auch so viel auf dem Weg passieren. Ein Angriff feindlicher Ninja, eine schwer verwundete Person ins Krankenhaus bringen, vielleicht sogar eine Frau, der mitten auf der Straße die Fruchtblase geplatzt war? Ich denke, genug Spinnerei, um zu zeigen, dass Mari einfach nur das Thema hatte wechseln wollen. Wie immer, sie ging bereits zur Tür, sah sich nicht noch einmal in der Wohnung um und wartete schließlich, draußen im Flur stehend, darauf, dass der Kollege mitkam.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Wie, was? So ungewöhnlich war es nun auch nicht. Nur, weil zwei Hyuuga beteiligt gewesen waren, war es keine Top-Secret-Mission gewesen, nicht einmal Secret oder etwas in der Art. Eine normale Mission, die man, wenn man die richtigen Argumente und vor allen Dingen den richtigen Rang hatte, auch einsehen konnte. Genin waren vielleicht nicht die Ninja mit dem meiste Ansehen und auch vom Rang her weit unten, allerdings waren sie nun einmal immerhin Ninja - und wenn man wollte, konnte man dann doch schon einiges an Information anfordern. Die Verwaltung war da ziemlich kulant, wenn man wusste, welche Knöpfe man drücken musste, und da Hei sich gut damit auskannte, Argumente zu bringen wo keine waren, war das nun nicht das Problem gewesen. Nachdenklich runzelte er die Stirn, wiegte den Kopf leicht. "Hm, kenne ich beide nicht.", murmelte er leise, während er weiter an seinem Frühstück knabberte. Hyuuga Itoe sollte ein Chuunin sein, würde folglich wohl schon um einiges stärker als er und Mari sein, und diese Michiyo Kumiko kannte er entsprechend auch nur auf dem Papier. Ob sie fähig war? Vermutlich, wenn sie mit zwei Hyuuga zusammenarbeiten hatte können. Waren ja nicht die anspruchslosesten Zeitgenossen... moment, damit hatte das ja wenig zu tun. Wie sonst hätte man erklären können, dass die Braunhaarige hier immer wieder mit ihm zusammenarbeiten musste? Richtig. Sie musste. Seufzend prüfte Hei noch einmal den Sitz seiner Haare, fuhr mit der Hand hindurch und nickte zufrieden - sie würden gut trocknen so, vor allen Dingen bei dieser Wärme. Wärme, wohlgemerkt, nicht Hitze. Etwas verwundert sah der Wüstensohn zu Mari nach oben, schmunzelte leicht. "Ja, wer weiß, was alles dazwischenkommen könnte. Vielleicht laufen uns dehydrierende Rentner über den Weg, die wir dann versorgen müssen." Hei kicherte leise, stand auf, streckte sich leicht. In letzter Zeit hatte er tatsächlich noch ein paar Zentimeter an Höhe hinzugewonnen, weshalb er noch ein wenig tiefer sehen musste, um Mari überhaupt ins Gesicht sehen zu können. "Na, dann wollen wir mal Kinder hüten gehen." Dass die Hyuuga offensichtlich das Thema hatte wechseln wollen, hatte er schon bemerkt, aber Hei war wirklich nicht der Mensch, der bei solchen Dingen nachhakte. Jedenfalls nicht, wenn es ihn nicht betraf oder er nicht fand, dass die besprochene Information wirklich wichtig war, in irgendeinem Zusammenhang. Hier allerdings hatte es weder Relevanz noch betraf es ihn, also... bohrte Hei nicht weiter nach. Es war ja nur persönliches Interesse gewesen. "Einen Moment noch.", meinte er, lächelte leicht, verschwand noch einmal in seinem Zimmer und kam - dieses Mal ohne diese unheimlichen Geräusche zu verursachen - mit seinem Beutel um seine Brust gehangen wieder hinaus. "Nun bin ich fertig.", erklärte er zufrieden, deutete zur Tür, wartete, bis Mari sich nach draußen begeben hatte, schlüpfte dann in seine Schuhe - selbst er würde nicht in der Stadt barfuß laufen, es war viel zu dreckig und die Steine erhitzten sich auf ein unerträgliches Level - und folgte dem Mädchen nach draußen, schloss die Tür und atmete tief ein, verzog leicht das Gesicht. Das Dorf stank bei diesen Temperaturen, es war wirklich nicht schön. Nachdenklich kräuselte der junge Mann die Nase, folgte dann der Hyuuga, die bereits ein Stück vorgegangen war, nach unten, während er versuchte, sich an den Gestank zu gewöhnen. Mal abgesehen von dem Anblick von Mari war hier im Moment wirklich nichts wirklich schön; Die Straßen kochten förmlich, die Pflanzen beugten sich untere der Hitze der Sonne, die Menschen blieben gleich in ihren Häusern. Auf dem Weg, den sie nun einschlugen, war wirklich und wahrhaftig einfach niemand zu sehen. Eine Hausfrau, die einen riesigen Einkaufsbeutel und einen noch gewaltigeren Sonnenhut trug, verschwand gerade in ihrer Wohnung, ein junger Kerl, der offensichtlich trainierte - Idiot, mitten in der Mittagshitze - und schwitzte, dass ihm das T-Shirt eigentlich nur noch als Staudamm diente, joggte an ihm und Mari vorbei. Aus einem Fenster lehnte sich eine junge Frau, die generell nichts anderes anhatte als ein Bikinioberteil. Sie streckte sich und ihre ziemlich prall gefüllten... Melonen wackelten und glänzten im Sonnenlicht. Hei runzelte die Stirn. Das war aber eine Ablenkung der besseren Art, gab es ja auch nicht so oft, nicht? Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des jungen Mannes, dann streckte er sich leicht, verschränkte entspannt die Arme hinter dem Kopf und schlenderte hinter Mari hinterher. Nein, außnahmsweise hatte Hei mal nichts zu sagen; Keine Frage, keine Anmerkung. Das Dorf war total still, es war kaum etwas zu hören, außer die Zikaden, die ihr lautes Lied in die Umgebung zirpten, ab und zu hörte man das Miauen einer Katze oder einen Ruf, aber sonst versuchte eben jeder, in dieser - für ihn wunderschön angenehmen - Affenhitze seine Energie und sein Wasser bei sich zu behalten. Und Hei genoss diese Stille. Ausnahmsweise mal.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Das nannte Hei Gestank? Er konnte froh sein, dass sie nicht mehr über den Dorfplatz gehen mussten, denn dort waren stets einige Menschen anzutreffen, die bei diesem Wetter nur so um die Wette schwitzten und einen Geruch hinter sich herzogen, der sich mit Stinktieren messen konnte. Mari nahm die für sie eher milde Duftnote – die sie eben auch gewohnt war – nicht wirklich wahr, kümmerte sich auch nicht darum, wie die Pflanzen der Umwelt mit der Hitze zu kämpfen hatten, sondern sah nach vorne, lies die Hände wieder in den Taschen verschwinden und brutzelte sich wortwörtlich in der Sonne. Nach der Mission in der Wüste hatte ihre Bräune wieder abgenommen, lag sie schließlich schon eine Weile zurück, doch wenn der Sommer auch weiterhin in dieser Art und Weise Jôsei besuchen wollte, würde es nicht lange dauern, bis die Hyuuga wieder einen dunkleren Teint annahm. Nicht so wie Hei – keine Frage – der goldene Ton kam da nicht unbedingt vor. Genauso wie der Suna-Nin nichts sagte, hatte auch die Braunhaarige keine Lust Small Talk zu betreiben, folgte also nur dem Weg, den sie im Kopf hatte, kam dann am Krankenhaus vorbei, um nur unweit von diesem entfernt vor einem hellbraunen Gebäude zum Stehen zu kommen, auf welchem in verschiedenen Farben 'Kunterbunt' stand. Der Außenputz sah von den Jahren mitgenommen aus, aber verglich sie diesen mit jenem, den sie während ihrer ersten Mission gesehen hatte, sah dieses Waisenhaus wie frisch erbaut aus. Der umliegende Garten war gespickt von einigen Spielzeugen, kleine Autos, Puppen, Kuscheltiere, die in der Eile in der Wiese liegen gelassen wurden, vielleicht um schnell zum Essen zu kommen. Ansonsten stand in einer Ecke noch ein größerer Sandkasten, drei Schaukeln, eine Rutsche – alles für den Spielspaß draußen. Die Ge'nin beendete ihre Beobachtungen, öffnete das kleine Tor, um den gepflasterten Weg zur Eingangstür beschreiten zu können, klopfte dort angekommen an und wartete zusammen mit dem Tatsumaki darauf, dass ihr jemand öffnen würde. Sie waren etwas zu früh, aber das sollte doch nicht weiter schlimm sein, oder? KRACH. „Hm?“ Das hatte sich so angehört, als wäre drinnen irgendetwas Großes zu Boden gefallen, vielleicht ein Schrank? Dann konnte man noch das Lachen von ein paar Kindern hören, das Gezeter eines Erwachsenen und dann wurde es wieder still. „Keiji, bleib da sitzen! Und Kuro, lass die Puppe von Yoshiko in Ruhe!“ Eine ältere Frau öffnete die Tür, hatte zuerst ein paar Befehle in den hinteren Bereich des Gebäudes gebrüllt, sah sich dann um, um den Besuch zu begrüßen. Die bereits grauen Haare waren zu einem Knoten zusammengebunden worden, an ihrem Körper trug sie ein dunkelblaues Kleid, wenig Muster, kaum Ausschnitt – vermutlich in dem Alter auch angemessener. „Ah, die Shinobi. Sogar zu früh, so lob' ich mir das! Dann können wir auch schon eher anfangen und.. KEIJI! WAS HABE ICH GESAGT?!“ Wieder brüllte sie nach hinten, anscheinend hatte der kleine Junge geglaubt, jetzt, wo die Aufpasserin abgelenkt sei, könnte er sich von seinem Platz bewegen. Pech nur, dass diese alte Frau etliche Jahre Erfahrung und dadurch einen äußerst gut ausgebildeten Hörsinn besaß. „Masanori Ayumi mein Name. Kommt doch herein, dann erkläre ich euch alles Weitere.“ Sie öffnete die Tür vollends, trat einen Schritt zur Seite, um mit einem Schwung der Hand die Ge'nin dazu zu veranlassen, in das Waisenheim einzutreten. Erster Punkt, der Mari hier auffiel: Es war verdammt leer. Einige aufgestapelte Kartons standen an den Wänden, vermutlich war für die bevorstehende Renovierung bereits alles verpackt worden. Außerdem lag dort ein umgefallenes Regal – hatte das den Lärm verursacht? Die ursprünglich gelbe Tapete war mit Farbe vollgeschmiert worden und schrie danach, endlich durch Neue ersetzt zu werden – dann liefen auch schon die ersten kleinen Kinder vor die Füße Maris und sie musste stoppen, um sie nicht über einen Haufen zu rennen. Konnten die nicht still irgendwo sitzen? Das würde einiges vereinfachen. „Hyuuga Mari und Tatsumaki Hei. Wir wurden geschickt, um einen Tag auf die Kinder aufzupassen.“ Ayumi deutete auf drei mitten im Raum stehende Stühle, wer weiß, vielleicht Überbleibsel von 'Reise nach Jerusalem' – oder was auch immer man als Synonym für Jerusalem nehmen konnte. Nachdem sie sich gesetzt hatten, lächelte die alte Dame freundlich und nickte. Für den, den es interessierte: Sie trug kein VDJ um den Hals, somit keine Gefahr für unseren schwarzhaarigen Weiberheld. „Ja, genau das. Wir haben eine Spende erhalten und möchten nun renovieren, dabei stehen die Kinder allerdings im Weg, und damit alles schneller geschehen kann und die Kleinen in ihr neues und wunderschönes Heim einziehen können, sollen sie den Tag über in einer anderen Unterkunft untergebracht werden. Wir haben eine Halle mit umliegendem Garten, weiter in Richtung Dorfmitte, gemietet, einige Mitarbeiter haben auch schon Spielsachen dorthin gebracht. Da es etwas zu viel verlangt wäre, euch mit den vielen Kindern vollends alleine zu lassen, werdet ihr noch zwei Personen zur Unterstützung bekommen. Der Rest wird allerdings hier benötigt. Hier.“ Ayumi kramte in einer der kleinen Taschen, die in ihr Kleid eingenäht waren, holte einen Zettel hervor und drückte ihn dem Tatsumaki in die Hände. „Da steht die Adresse drauf.“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Noch war es ja still; Und Hei genoss es eben, auch einmal ruhig zu sein. Das von Mari nichts kommen würde - ganz von selbst, also bitte - war ja sowieso klar. Einer der Vorteile, jedenfalls im Moment noch, wenn man mit dem Mädchen unterwegs war. Allerdings fragte sich der Tatsumaki, ob sie, wenn man keine Anstöße gab, überhaupt selbst freiwillig den Mund aufmachte oder ob sie auch ab und zu mal von selbst ein Gespräch anfing? Hm. Soweit er sich erinnern konnte, hatte es auf der Mission schon einige Anfänge gegeben, Versuche, die eigentlich nicht schlecht gewesen waren. Nun, man konnte von dem doch immer noch verschlossenen Mädchen ja nicht verlangen, plötzlich zu einer Plappertasche zu werden. Ah, hier.. hier war das Krankenhaus, das kannte er, den Weg hätte er sogar gefunden, nahm er an. Dann aber ging es eine Straße weiter und - gut, wenn jemand vorging schien es immer so einfach zu sein. Aber wenn sich der Wüstensohn alleine durch die Straßenzüge kämpfte, war es einfach noch einmal etwas ganz anderes; Die Wege schienen um einiges verschachtelter zu sein. Mari ging mit einer Sicherheit durch die Straßen, die Hei wohl nie erreichen würde. Und das, obwohl er hier schon so lange lebte... nun, immerhin hatte er in letzter Zeit eine komplett neue Möglichkeit ergriffen. Sand als Tragfläche zum - ziemlich schnellen sogar - Fliegen zu benutzen war vielleicht keine neue Idee, alle vorigen Nutzer hatten das auch gekonnt, aber es war unheimlich nützlich und vor allen Dingen fühlte es sich verdammt gut an. Ein leichtes, verträumtes Lächeln trat auf die Gesichtszüge des Tatsumaki, als er sich vorstellte, wie einfach es wäre, die ganze Zeit fliegen zu können. Allerdings gab es da zwei Dinge, die ihm einen Strich durch die Rechnung machten; erst einmal der Chakraverbrauch. Der war nicht ohne, selbst für den jungen Mann, der ja bereits einen moderaten Vorrat sein Eigen nennen konnte. Nachdenklich blieb er stehen, als auch die Hyuuga stehen blieb, sah sich das Gebäude an, auf das das Mädchen guckte und legte den Kopf ein wenig schief. Besonders frisch sah es ja beileibe nicht aus... nun, vielleicht hatte sich ja deshalb jemand gedacht: Hey, ich habe sowieso zu viel Geld, stecken wir es doch in die Renovierung eines Waisenhauses!? Wer konnte das schon wissen... sie würden es vermutlich nie erfahren. Aber das war auch nicht ihre Aufgabe als Shinobi, sondern jetzt sollten erst einmal Kinder gehütet werden. Ein lautes Geräusch ließ ihn aufhorchen - ah, das war wohl der Anfang des Jobs, was? Kinderlachen und Erwachsenengekeife. Ah... und dort war dann auch die Auftraggeberin? Eine ältere Frau, mit einem strengen Knoten im Haar, blaues Kleid, wenig Verzierung und - wohlgemerkt - kein Anzeichen auf eine VDJ-Mitgliedschaft. Eine Wohltat! Es gab also doch noch richtige, vernünftige und unkomplizierte alte, sympathische Menschen, die nicht diesem Irrenverein angehörten. Nachdenklich trat er hinter Mari in das Haus, sah sich um. Ja, ziemlich leer. Vermutlich würden die Arbeiter bald anrücken und dann würde es hier sozusagen um die Wurst gehen. Immerhin hatten sie nicht viel Zeit, um wenigstens die gröbsten Dinge zu erledigen, bis die Kinder wieder in ihre Behausung zurückkehren sollten. Oh - erstaunlich. Bevor sie sich auf einen der drei Stühle - die wohl noch irgendwie übrig geblieben waren - setzten, ergriff Mari das Wort und stellte sich und ihn kurz vor - gut, irgendwie machte sie das meistens. Irgendwo war in den Genen der Hyuuga wohl doch dieser Führungsgedanke verankert, die Familie war es gewohnt, die stärksten, besten und anerkanntesten zu sein. Entsprechend geprägt war Mari, auch, wenn sich ihr Verhalten schon ein wenig geändert hatte. Wann war das überhaupt das erste mal so zu merken gewesen? Allerdings musste Hei sich eingestehen, dass er das Mädchen generell mit komplett anderen Augen sah, seit dieser Geschichte mit der Illusion in Konoha... irgendwie hatte sich einiges verändert seitdem. Allerdings weniger, als zuvor gedacht. Ob das etwas Gutes war oder nicht würde sich wohl noch zeigen. Viele Gedanken, wenig Gerede, jedenfalls von Heis Seite aus. Der Tatsumaki war generell ziemlich still, woran das lag, wusste er selbst nicht so genau; Irgendwie fand er keinen Ansatz, den er hätte nutzen können; Erst, als ihm die alte Frau einen Zettel in die Hand drückte, runzelte er nachdenklich die Stirn. Adresse - an ihn, super Plan. Da würden die Kinder vermutlich erst ankommen, wenn sie eigentlich wieder da sein sollten - solche Risiken ging man ein, wenn man dem jungen Mann, der Mari unauffällig den Zettel zuschob und leise seufzte, ansetzte, etwas zu sagen, und merkte, dass seine Stimme ein wenig Anlauf brauchte. Ein leises Räuspern, dann: "Zwei Personen zur Unterstützung?", fragte er nach, und Masanori-san kratzte sich am Kopf, deutete auf eine Tür, hinter der die meisten Kinder vor sich hin zu dröhnen schienen. Aber auch jetzt schon wuselten eine der kleinen Würmer hin und her, starrten Mari und Hei neugierig an, fragen sich wohl, was jetzt kommen würde.

Was kam, war alles andere als das, was er erhofft - ja, irgendwie hatte er sich etwas bestimmtes vorgestellt - beziehungsweise hätte er schon gerne eine kleine Gruppe Kinder gehabt, die ein wenig leichter zu bändigen war als das, was dort jetzt aus dem Nebenzimmer strömte, als sich die Tür öffnete. Eine kleine Welle von kleinen, etwas größeren Kindern, männlich, weiblich, klein, größer, dicker, dünner, schlank, grün, gelb und blau - Fingerfarben? - also kurz zusammengefasst: Vermutlich Maris Alptraum war es, der da über sie hinwegschwappte. Zwei bisher zwar nicht komplett überforderte, aber durchaus in Atem gehaltene Hilfkräfte - ein junger Mann und eine junge Frau kamen mit hinaus, und das Mädchen sah kurz zu Hei - runzelte leicht die Stirn - und dann zu Mari, lächelte erleichtert. "Ich bin so froh, dass ihr endlich da seid! Wir müssen diese Rasselbande vernünftig dort unterbringen, bevor hier die Arbeiten anfangen, und das wird nicht einfach. Wir können ein wenig Unterstützung gut gebrauchen." Sie schnappte sich ein kleines Kind, welches gerade an ihr hatte vorbeihuschen wollte, pfiff laut durch die Zähne, und sofort wurde es still. Bevor die Kinder aber das Interesse verloren, deutete jetzt die Alte wieder auf die beiden Shinobi und stellte sie den Kindern kurz vor; Immerhin sollten die Kinder auch wissen, mit wem sie es hier zu tun hatten, nicht? Der junge, platinblonde Kerl war währenddessen vollauf damit beschäftigt, die hinteren Reihen der Kinder ruhig zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Eindeutig die klügere Entscheidung, der Hyuuga die Adresse zu übergeben. Mit einem Schmunzeln nahm sie wahr, wie der Suna-Nin ihr den Zettel eher übergab, als dass er auch nur einen Blick darauf hatte werfen können. Was hätte das auch gebracht? Er konnte sowieso nicht sonderlich viel damit anfangen, nahm man Rücksicht auf seinen nicht vorhandenen Orientierungssinn in Jôsei. Mari blinzelte einmal, sah dann zu der Tür, aus der sogleich nicht nur die beiden Aufpasser auftauchten – sogar ein Mann war darunter – sondern auch ein Haufen kleiner Quälgeister. Große wie Kleine, allerdings kein Einziges so alt wie die Ge'nin, denn in diesem Alter machten es die meisten wie der Tatsumaki, suchten sich einen Job und leisteten sich mithilfe von diesem eine Wohnung, selbst wenn es nicht die luxuriöseste von allen war. Gekonnt schafften es die Erzieher durch einen Pfiff die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, die Aushilfskräfte vorzustellen – aber das war es dann auch schon wieder damit. Sogleich sprangen die Kinder wieder durcheinander, wurden nur mit größter Mühe beieinander gehalten, und als dann auch noch das Wort 'Ausflug' erklang, war es komplett um sie geschehen. Sie hibbelten aufgeregt auf der Stelle, suchten sich schnell einen Partner, um sich ordentlich Händchen haltend in einer Zweierreihe aufzustellen. „Guck mal, die da! Ist die bliiind?“ Ach, Mari hatte die Kleinen schon jetzt ins Herz geschlossen, sah auf den Zettel mit der Adresse, um einschätzen zu können, wie lange sie mit den Bälgern durch Jôsei spazieren mussten. Das würde eindeutig einem Höllenritt gleichkommen. Aber hey, das lag doch gar nicht mal so~ weit weg. Sie hatten die Halle am anderen Ende des Seiryuu-Bezirks gemietet, stimmt, dahinter gab es auch einen großen Garten, wenn die Erinnerung der Braunhaarigen sie nicht betrog. Das Gebäude hatte sie schließlich auch nie wirklich, sondern immer nur im Vorbeigehen, wenn überhaupt, wahrgenommen. Dass dort allgemein irgendetwas vermietet wurde, hätte sie nicht gedacht. Ein kurzer Blickwechsel mit der weiblichen Aufpasserin, die weiter vorne stand, dann nickte die Hyuuga zustimmend, drehte sich um und verließ das Waisenheim zusammen mit Hei an Spitze der Gruppe, um den Weg vorzugeben, aber auch darauf achtzugeben, dass die vordersten Kiddies nicht aus der Reihe tanzten. Konnte der Tatsumaki übernehmen, oder?

„Du, Sora. Das Mädchen...“ Die Gruppe machte sich auf den Weg, doch springen wir ein bisschen weiter in die Mitte der Schlange. Dort stand ein kleines Mädchen, vielleicht sieben Jahre alt, in einem Arm einen Kuschelhasen haltend, mit der anderen Hand jene eines Jungen umklammernd. Ihre blonden Locken umrahmten das leicht pausbackige Gesicht, die grünen Augen strahlten die pure Neugier aus. Ihr Partner, vielleicht ein Jahr älter, männlich, besaß rote Haare, aber genau die gleichen Augen wie das Mädchen. Vielleicht Verwandte? „Das ist sie. Die Augen vergesse ich nicht, sie hat Shia verpetzt..“ Erschrocken zog die Blonde die Luft ein, blinzelte dann einmal und sah nach vorne, selbst wenn sie damit nur den Rücken der Hyuuga sehen konnte. Das war die Kunoichi von damals, wirklich. Der Junge drehte sich derweil um und erzählte genau dies den beiden anderen Jungen hinter sich und sogleich verfielen sie in einem leisen Geflüster, als wollten sie eine Verschwörung planen. Als die Aufpasserin sich näherte, verstummten sie, wechselten noch einen letzten Blick und sahen dann wieder nach vorne. Aber was war denn das? Kannten die die Hyuuga etwa? Aber wenn ja.. woher?

„Wow.“ Eine kleine Kinderhand zog an den schwarzen Haaren Heis. Wirklich, es war nur ein kurzes Ziehen gewesen, eine Prüfung, wie wenn man dem Weihnachtsmann an den Bart fasste – testen, ob es echt war oder nicht. Es war ein kleiner Knabe gewesen, der dann aber sofort brav losließ und einen leisen Pfiff ertönen lies. „So etwas will ich auch haben! Wie lange hat das gedauert?“ Die Mädchen in der Reihe hinter ihm kicherten aufgrund dieser Aussage, doch der kleine Junge – vielleicht sieben Jahre alt – verzog die Mundwinkel. „Was? Nicht nur ihr dummen Mädchen dürft so was haben!“ Und dafür kassierte er sofort eine herausgestreckte Zunge, die er mit der gleichen erwiderte, danach wieder nach vorne sah und die Weibchen ignorierte. Das war doch mal ein Kerl, durch und durch. Wenn die Frauen nicht so wollten wie er, wurden sie eben ignoriert. Mari bekam dies alles zur Hälfte mit, schenkte ihrem schwarzhaarigen Kollegen ein leicht amüsiertes Lächeln. Er hatte tatsächlich einen Fan seiner langen Haare gefunden, der nicht weiblich war und keinem Verein von irren Tanten angehörte. Kam verdammt selten vor, den sollte der Tatsumaki sich lieber warmhalten.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Ein Gewusel der Extraklasse. Hei hatte nichts gegen Kinder; Im Grunde fand er sogar, dass die Kleinen oft diejenigen waren, die die Welt ohne Scheuklappen vor den Augen wahrnahmen, nicht wie viele Erwachsene sofort urteilten. Keine Vorurteile. Das war etwas schönes an Kindern - unschön war, dass die Würmer oft genug so laut waren, dass sich in Heis Ohren dieses nervige Fiepen einfand, was ihn so störte und ihm beinahe augenblicklich Kopfschmerzen verpasste. Im Moment ging es allerdings noch - ein Glück, auch wenn die Meute sich jetzt erst einmal so durcheinanderwirbelte, dass Hei nachher erstaunt feststellte, dass tatsächlich so etwas wie eine Ordnung entstanden war - Zweierreihen, und sie hielten sich sogar an den Händen, sahen die Shinobi neugierig an. Niedlich, irgendwie, auch wenn die ersten jetzt anfingen, sich über Mari und ihn zu unterhalten. Der Ausruf, ob Mari wohl blind wäre, quittierte Hei nur mit einem kleinen Grinsen - man konnte es durchaus glauben, hatten die weißen Augen ja durchaus etwas von Blindheit - blöd nur, dass der Gegenteil der Fall war und das Mädchen durch alles hindurch sehen konnte, wenn sie denn wollte. Tatsache war jedenfalls, dass sich Mari nicht einmal dazu hinreißen ließ, zu sagen, wie lange sie denn ungefähr brauchen würde, sondern ihn einfach mit dem sogenannten Gummiband-Effekt mitzog, indem sie sich einfach umdrehte und losging; der Tatsumaki blinzelte einmal, trabte dann wieder an die Seite der Hyuuga und verschränkte - wie so oft - die Hände hinter dem Kopf. Im Moment war es jedenfalls noch ruhig; Ein Glück. Die Kinder schnatterten zwar jede Menge, waren aber glücklicherweise noch soweit mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich nicht irgendetwas anderes suchen würden, womit sie sich die Zeit vertreiben konnten. Schmunzelnd sah sich der junge Mann um, lachte leise, als er die ziemlich lange Schlange an herumtapsenden kleinen Kindern sah, die Mari und er hinter sich herzogen. Einige hielten sich ganz fest an den Händen, als wenn sie Gefahr liefen, sich zu verlieren, andere fanden das offensichtlich weniger problematisch und fassten sich erst, als der Tatsumaki hinsah, ganz schnell wieder an den Patschehändchen, damit es nicht so aussah, als wollten sie aus der Reihe tanzen und starrten unschuldig zurück zu dem Wüstensohn, der nur leicht lächelte und wieder nach vorne blickte. Woher sollte er aber auch wissen, dass sich in der Mitte der Schlange eine kleine Verschwörung gegen seiner Kollegin anbahnte? Nun, es war ja auch nichts gegen ihn, also meldete sich auch dieses berühmte, unangenehme Gefühl nicht in ihm, was ihm bedeutete, dass irgendwas ihn betreffend vorging. Gut für ihn, schlecht für Mari, vermutlich - allerdings wurde der junge Mann jetzt doch abgelenkt, als einer der Kinder, die hinter ihm herwatschelten - Mari und er hielten zwar kein Händchen, wirkten aber trotzdem wie eine Art Vorbild für die Kinder, die sich so arrangierten, dass die rechte Reihe genau hinter Hei ging und die anderen genau hinter Mari - ihm in die Haare griff und daran zog. Immerhin ließ es gleich los, und Hei drehte sich ein wenig verwundert um - das war doch keine Stimme von einem Mädchen gewesen, oder? Nein, tatsächlich: ein kleiner Junge, dem die Haare offensichtlich gefielen. Hei lachte auf, als er merkte, wie der Kleine seine Meinung auch gegenüber den Mädchen verteidigte, die ihn deshalb ein wenig ankicherten. So war es richtig! "Das hat...", fing Hei an, überlegte einen Moment. "Sechs, sieben... ungefähr acht Jahre gedauert. Oder sogar ein wenig länger, das weiß ich nicht mehr genau. Allerdings habe ich Glück gehabt, dass sich meine Haare recht pflegeleicht geben.", meinte er schmunzelnd, bemerkte dann, dass der Junge nachdenklich an seinen Haaren zog, die noch ziemlich borstig waren. "Allerdings habe ich das nicht aus Spaß gemacht, Kleiner.", meinte Hei und grinste leicht, bewegte den Kopf ruckartig zur Seite, was den Zopf hochfliegen ließ. Elegant fing der Wüstensohn das Ende seiner Haarpracht auf und wedelte damit. "Das hat einen Grund. Aber den verrate ich nicht." Zwinkend ließ er den Zopf wieder fallen, und der Kleine grabschte fasziniert danach - was eigentlich garnicht so schlecht war, denn so latschte er immer genau hinter dem Tatsumaki und die Reihe hielt sich schnurgerade hinter dem jungen Mann. Tja, wofür solche Haare nicht alles gut waren, nicht wahr? Zum kämpfen geeignet, zum Ablenken... alles mögliche konnte man sie benutzen! Tatsumaki Heis Haare für alle Lebenslagen, ab morgen im freien Handel erhältlich.

Während die Gruppe jetzt also durch Jôsei lief, wie ein sehr langer Regenwurm, lang und dünn, wurden die Kinder langsam ein wenig unruhig, natürlich. Manche - die in der Mitte - unterhielten sich immer noch angeregt über irgendetwas, die vorne wurden von Hei ein wenig beruhigt und die anderen von den Helfern hinten; Aber es war heiß, und die Kinder wollten etwas zu trinken oder noch viel besser: Ein Eis! Die Kinder fingen an, zu quengeln und zu betteln, einige hüpften sogar - trotz der Hitze - hin und her, weil sie unbedingt etwas von der kalten Süßigkeit haben wollten. Nachdenklich sah Hei zu Mari, legte den Kopf schief. "Ich nehme an, wir können ihnen nicht einfach ein Eis spendieren, oder? Dafür kommt das Waisenhaus sicher nicht auf..." Nachdenklich sah er zurück, und noch waren die Bälger einigermaßen ruhig. Einigermaßen. Aber die meisten der kleinen Menschen hier schwitzten vor sich hin, weil die Sonne unerbärmlich auf die Gruppe knallte - und soweit Hei wusste, war das besonders für Kinder ziemlich gefährlich. "Hm. Wie lange brauchen wir noch?", fragte er die Braunhaarige und runzelte die Stirn. "Wir müssen die Kinder irgendwie abkühlen. Ob die in dieser... Notunterkunft wohl ein Planschbecken oder so haben?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Diese Hitze machte einem wirklich zu schaffen, zumindest solange man nicht wie manch andere Person in viel extremeren Verhältnissen aufgewachsen war. Nein, wir spielen hier gar nicht auf einen bestimmten schwarzhaarigen Suna-Nin an. Mit einem Ohr hörte die Hyuuga seinem Gespräch mit dem kleinen Zwerg zu, der doch tatsächlich solch lange Haare wie jene des Tatsumaki wünschte. Und das als Junge, normalerweise waren es doch kleine Mädchen und Frauen, die unbedingt Tipps bekommen wollte, wie man die eigenen Zotteln auf solch eine Länge bringen konnte. Mari überlegte kurz, kam aber zu dem Schluss, dass sie mit ihren braunen Haaren mehr als zufrieden war, würden diese genauso wie bei ihrem Kollegen bis zu dem Boden reichen, würde es sie nur stören. Doch so, mittig zum Rücken, waren sie perfekt, um sie schnell zusammenzubinden und dennoch das gewisse Maß an Weiblichkeit auszustrahlen. Aber Moment! Warum machte sie sich denn während eines Auftrages über solch unnötige Dinge Gedanken? Ein kurzes Kopfschütteln, da musste doch für wichtigeres Platz sein. Zum Beispiel die immer mehr erschöpften und lauter quengelnden Kinder, die zwar bisher noch in ihren Reihen stehen blieben, aber lautstark verkündeten, dass sie eine Abkühlung haben wollten. Normalerweise konnte man davon ausgehen, dass sie es einfach nur zum Spaß, dem Geschmack wegen, haben wollten, doch bei den Temperaturen, die heute im Feuerreich herrschten, konnte man es den Bälgern nicht einmal verübeln, dass sie sich abkühlen wollten. Und sollte man wirklich die ganze Hoffnung darauf setzen, ein Planschbecken bei dieser Ausweichunterkunft vorzufinden? Oh.. musste sie ihr Geld wirklich dafür ausgeben? „Wir haben vielleicht die Hälfte der Strecke hinter uns, der Seiryuu-Bezirk ist recht groß, hier wohnen schließlich die meisten Bewohner und wir müssen zum anderen Ende.“ Mari unterbrach sich, hielt eine Hand an die Stirn – auch ihr machte die Hitze zu schaffen – drehte sich dann um. „Pass kurz hier vorne auf. Einfach weiter geradeaus gehen.“ Sie verließ ihren Kollegen, um sich weiter in den hinteren Bereich der Schlange zu begeben und dort mit der weiblichen Aufpasserin zu sprechen. Man konnte ein paar wenige Gestiken ausmachen, der Rest ging in dem Gequassel der Kinder unter. Danach löste sich die Hyuuga von der Frau, um noch ein Stückchen weiter hinten mit dem Mann zu sprechen, auch hier das gleiche Schauspiel wie vorher. Irgendwann war auch dort alles fertig ausgehandelt, die Ge'nin machte sich wieder einen Schritt schneller auf den Weg zur Spitze der Schlange, kam dabei natürlich auch an dem mittleren Teil vorbei, bemerkte mit ihren unsichtbaren Scheuklappen vor den Augen jedoch nicht die kleinen Gestalten, die dort zusammenstanden, die Braunhaarige stumm musterten und sie versuchten mit kindlich bösen oder auch unsicheren Blicken zu strafen. Tja, Mari musste man eben ansprechen, ansonsten nahm sie gar keine Notiz von der Anwesenheit irgendwelcher Personen, vor allem nicht, wenn sie diese nur einmal in ihrem Leben gesehen hatte und das auch nur kurz – da sie sie schnell wieder losgeworden war.

„Wir machen einen kurzen Halt. Die Aufpasserin meinte, dass gleich die Eisdiele 'Kunieda' auftauchen müsste.“ Wenn die 15-Jährige sich einmal ein Eis gegönnt hatte, dann nie im Seiryuu-Bezirk, gab es hier eher Wohnungen als Lokale und das dann auch noch von anderen Schichten als jener, in der das Weißauge normalerweise unterwegs war. Sie hatte sich gerade wieder neben Hei begeben, schwieg kurz, lächelte dann sanft. „Wie du vermutet hast, kann das Waisenheim dafür kein weiteres Geld ausgeben. Nun, deshalb werde ich es bezahlen.“ Die weißen Augen fixierten sich plötzlich auf den jungen Mann und bevor er auch nur ein Wort hatte von sich geben können, ergänzte sie „Sag' nichts, ich will nicht, dass uns unsere Schützlinge bereits auf dem Weg umkippen.“ Nicht ein wenig albern? Es stimmte schon, dass die Braunhaarige nicht wollte, dass sie Probleme bekamen, weil sie angeblich nicht gut genug auf die Kinder aufgepasst hatten, andererseits – auch wenn sie das so offen nicht sagen wollte – besaß sie auch einfach nur ein gutes Herz und konnte um einiges netter sein, als sie sich gerne gab. Hei wusste das natürlich am besten von allen Anwesenden, in dieser Hinsicht hatte Shirous Erziehung nicht ganz so durchgeschlagen, wie es eigentlich hatte sein sollen. Oder war sie durchgebrochen, aber dann im Laufe ihrer Zeit als Ge'nin wieder in den Hintergrund gerückt? So genau konnte das gar nicht mehr gesagt werden, schließlich hatte Mari einen ziemlichen Wandel im letzten Jahr durchlebt. Die Gruppe ging weiter, die weißen Augen suchten die Seiten nach einem Gebäude ab, das zumindest annähernd wie eine Eisdiele aussah, bis sie endlich auf einem Schild das Wort 'Kunieda' las, mit einer Eiswaffel symbolisch für das 'i'. Wenn sie hier nicht richtig waren, wo dann? Vor dem Lokal waren einige Tische aufgestellt, geschützt von Sonnenschirmen, zwar waren ein paar von diesen durch andere Gäste besetzt, doch noch immer gab es genügend Platz für die Kinder aus dem Waisenheim. Dann konnte man sich auch nach draußen setzen, anstatt sich bei diesem Wetter in irgendeinen Raum zu quetschen – hey, es war immer noch Sommer. „Wir können uns nach draußen setzen.“ Danach fischte die Hyuuga ihren Geldbeutel aus der kleinen Tasche, öffnete ihn und zählte das Geld durch, welches sie bei sich trug. Es war nicht unbedingt so, dass sie stets ihr ganzes Vermögen bei sich hatte, daher musste sie überlegen, wie viel sie überhaupt möglich war zu spendieren. Was machte man nicht für ein glückliches Kinderlachen – und eine dementsprechend vielleicht bessere Bewertung, im Sinne der sozialen Ader. Der Blick flog zurück, die weißen Augen zählten grob die zu versorgenden Mäuler ab, danach atmete sie aus. „Zwei Kugeln für jeden sollten auf jeden Fall machbar sein.“ Sie lächelte plötzlich, sah zu ihrem schwarzhaarigen Kollegen „Dein Eis muss ich aber nicht bezahlen, oder?“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die Hälfte der Strecke erst? Oh... das war also noch 'nen ganzes Stück hin, bis sie überhaupt in Reichweite des vorläufigen Aufenthaltsortes kamen, in dem die Kinder untergebracht werden sollten. Ein leises Seufzen entwich dem jungen Mann: Immerhin hatte er keine Probleme mit dieser doch recht angenehmen Wärme. Allerdings wusste er auch genauso gut, dass er eben kein Maßstab war, was das anging, und die anderen vermutlich in dieser Hitze langsam, aber sicher, eingehen würden, wenn sie nichts dagegen unternahmen. "Ja, kein Problem.", murmelte er und sah dem Mädchen hinterher, wand seinen Blick dann aber vorsichtshalber wieder nach vorne - nicht, dass er noch irgendwo gegen lief. Bei seinem Orientierungssinn konnte man ja nicht wissen, auf welcher Ebene genau dieser schon einsetzte - oder eben nicht, das war ja das Problem. Nachdenklich ging Hei vorneher, während hinter ihm die Gruppe herwatschelte, noch allerdings brav. Als Mari schließlich zurückgekommen war, drehte Hei leicht den Kopf und sah die Hyuuga fragend an - Eisdiele hin oder her, da war doch immer noch das Problem mit dem Geld, richtig? Dann allerdings lächelte die Braunhaarige sanft und erklärte sich selbst zum Gönner dieses kleinen Ausflugs. War Hei überrascht? - Schon, irgendwie, war Mari doch nicht unbedingt diejenige gewesen, der er so etwas zugetraut hatte... aber bei genauerem Überlegen wurde ihm klar, dass die junge Frau im Grunde ja nicht wirklich böse und/oder gemein, sondern einfach nur ein wenig schadenfroh war. Hei grinste leicht, schüttelte den Kopf und deutete eine Verbeugung mit dem Kopf an. "Ich hatte gar nichts sagen wollen. Ich finde, das ist eine hervorragende Idee.", behauptete er und schmunzelte leicht. "Allerdings hatte ich das so nicht erwartet. Aber es wäre eine Lüge zu sagen, es würde mich nicht freuen, Hime.", fuhr er fort und nickte zufrieden. Mari konnte ja ab und zu richtig nett sein! - Gut, auch das hatte er gewusst. Aber man verdrängte so etwas eben gerne mal, wenn man sich das nicht immer wieder vor Augen führte - normalerweise zeigte die Hyuuga ja generell nicht viel von irgendeiner Seite von sich - wenn überhaupt, dann die ausdruckslose (leicht lächelnde) Maske oder eben die Schadenfrohe. Hei lächelte zufrieden und folgte jetzt wieder der Führung der Braunhaarigen, bis sie zu einem Haus kamen, welches entsprechend gekennzeichnet war - 'Kunieda' mit der obligatorischen Eiswaffel - und dort erst einmal die Kinder unter den Sonnenschirmen platzierten. Es war glücklicherweise genu Platz vorhanden, wie Hei sah, und die Kleinen waren mit einem mal sehr brav, gleichzeitig hatten sie dieses begierige Glitzern in den Augen, als wenn sie sich so sehr freuen würden, dass sie gleich platzten. "Ja, das ist besser. Zwei Kugeln? Das ist ja keine schlechte Ausbeute dafür, dass das alles auf dich geht... in Ordnung. Ich werde sie dann mal ein wenig einweisen...", meinte er, sah das Mädchen verwundert an. Sie hatte wirklich viel Geld dabei... jedenfalls mehr, als er je bei sich herumtragen (können) würde - und dann überraschte sie den jungen Mann mit einem für ihre Verhätlnisse ziemlich breitem Lächeln, was ihm ein Lachen entlockte. "Nicht? Schade, und da dachte ich, mir auch ein kleines Stück vom Kuchen abschneiden zu können. Nein, keine Sorge. Aber danke für das 'Angebot'.", endete er und kicherte leise, schob die junge Frau dann in den Laden und räusperte sich dann. "Jeder, der ein Eis möchte, hergehört!", meinte er und wartete, bis alle Augen der Kleinen auf ihm lagen - begierig. Sie wollten das Eis, und sie würden dafür alles tun, das sah man. Hei lachte. "Also, ihr werdet jetzt immer in Fünfer-Gruppen da reingehen und sagen, was für ein Eis ihr haben möchtet. Zwei Kugeln für jeden, nicht mehr. Wer nichts möchte, muss natürlich nichts haben." Sofort begannen die Diskussionen unter den Kindern; Einige wollten nur eine Kugel, dafür wollte ein anderer Drei; Ein kleines Mädchen, welches wohl kein Eis mochte, wurde von einer Gruppe Kinder belagert, die alle wollten, dass sie ihre Kugeln 'abtrat'. Und kurz nachdem klar wurde, dass das Mädchen zwar schüchtern, aber nicht doof war, fingen die Kinder an, Geschäfte zu machen. "Du bekommst meinen Teddybären...", und unmoralische Angebote dieser Art eben. Der Wüstensohn räusperte sich kurz, brauchte noch einmal die Aufmerksamkeit. "Ihr fünf..." Er deutete auf ein paar der Kinder. "...geht jetzt zuerst. Hopp, hopp!", machte er, schmunzelte, und blieb dann am Eingang stehen, um mithilfe der beiden anderen Aufpasser die aufgeregte Kindermenge einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Nach und nach schickte er, sobald die eine Gruppe herauskam, die nächte herein - in diesem Rhythmus eben.

Einige Zeit später - die gut vierzig Kinder hatten sich schließlich alle wieder unter die Sonnenschirme verzogen, alle glücklich an einem Eis schleckend - bis auf das eine Mädchen, welche tatsächlich einen neuen Teddybären in ihren Händen hielt und ziemlich stolz schien - während Hei darauf wartete, dass die nun sicherlich nicht mehr so vermögende Mari wieder aus dem Geschäft kam. Als sie schließlich herausschlich, musste Hei leicht kichern, als er bemerkte, dass die 'Prinzessin' jetzt nicht mehr so frei lächelte wie vorher. Was, hatte diese kleine Investition ihr etwa doch ein bisschen weh getan? Der junge Mann lachte leise, deutete auf eine steinernde Bank, die im Schatten von einem Baum lag - in der Mitte der ganzen Tische, die die Kinder besetzt hatten - ließ sich darauf nieder und wartete, bis sich auch das Mädchen gesetzt hatte. Kein Eis für Hei? Nein, der junge Mann hatte kein Geld dabei. Wieso auch, im Grunde war er für einen Job losgegangen, und Mari hatte ihn sogar abgeholt... da hatte er wirklich nicht daran gedacht, noch seinen Geldbeutel mitzunehmen. Den bewahrte er gesondert von seinem Umhängebeutel auf... die Kinder schwatzten und Hei beobachtete. Schließlich schielte er doch noch einmal zu seiner Kollegin und schmunzelte. "Ich hoffe, das hat dein Vermögen nicht zu sehr belastet. Vielen Dank, ich denke, dass wird die Bande hier erst einmal ein wenig ruhig stellen... du hast uns sozusagen über die erste Runde gerettet.", merkte er lächelnd an und lehnte sich zurück, schwieg dann, während er hörte, dass an einem Tisch ein Junge aufgeregt erzählte, dass Hei Mari eben 'Prinzessin' genannt hatte und - was für eine Fantasie hatte der Kleine bitte - tischte sogar eine handfeste Story auf, wie die Hyuuga aus einem fernen Königreich hierher gekommen war und wie Hei ihr schon lange dienen würde, und eigentlich wären sie überhaupt keine Shinobis - oder so. Man verstand nicht alles, immerhin hatte der Kleine den Mund voller Eis...
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Worauf hatte sich die junge Hyuuga da nur eingelassen. Sie nahm gerade noch die Worte ihres Teamkollegen wahr, da schob er sie auch schon in den Laden, den das Mädchen zuerst etwas stockend – sie musste ihren eigenen Schritt wiederfinden – dann aber wie immer recht fließend betrat. Ein Blick nach rechts, einer nach links, da machte sie schon einen älteren Herrn ausfindig, der vor einer breiten Palette an Eissorten stand und freundlich lächelnd, aber eben auch erwartend, zu der Ge'nin blickte. Klar, sie hatte Geld. Er hatte Eis. Sie wollte Eis. Er wollte Geld – einfacher Tauschhandel, würde man meinen. Als Mari vor ihm zum Stehen kam, erklärte sie dem Verkäufer kurzerhand, was ihr Anliegen sei, dass dort draußen circa vierzig hungrige Mäuler standen, die kurz vor einem Hitzschlag standen und sie, als zugeteilte Aufsichtsperson, sich dazu bereit erklärt hatte, jedem ein wenig Abkühlung zu spendieren. Während sie die Worte aussprach, dachte sie bereits darüber nach, ob das so eine kluge Idee gewesen war, doch da kamen schon die ersten fünf kleinen Zwerge in das Lokal gerannt, pressten die kleinen Händchen an das Glas und überlegten lautstark, was sie denn für ein Eis aussuchen sollten. Natürlich, in dem Waisenheim gab es bestimmt nicht oft die Möglichkeit, sich einen solchen Luxus zu gönnen, dort musste nach Möglichkeit gespart werden, um das zur Verfügung stehende Geld für die wichtigsten Dinge aufbringen zu können. Auch die nun erhaltende Spende ging fast komplett in die Renovierung des Zuhauses, da musste der Spaßfaktor manchmal zurückgesteckt werden. Gut, jetzt waren hier schon die ersten aufgeregten Kinder, nun gab es kein zurück mehr. Abseitsstehend verschränkte die Braunhaarige die Arme vor der Brust, betrachtete eine Gruppe nach der anderen, doch irgendwann wurde ihr auch dies zu langweilig, weshalb sie sich einfach den Bildern von verschiedensten Eisbechern widmete, die zur Dekoration an die Wände gehangen worden waren. Just in dem Moment, als sie bei dem letzten Bild angekommen war, horchte sie auf, drehte sich wieder in Richtung des Verkäufers, der gerade eine Fünfergruppe nach ihren Wünschen fragte. Dort waren zwei Mädchen und drei Jungen, allerdings sahen diese gerade nicht zu den Eissorten, sondern zu der Hyuuga, als würden sie irgendetwas erwarten. Aber was nur? „Ihr könnt euch was aussuchen.“ Die Ge'nin hob die Mundwinkel an, löste dann die Hände aus der Verschränkung vor der Brust. „Beeilt euch nur etwas, ansonsten haben wir hier gleich einen Aufstand der nächsten Gruppe.“ Der rothaarige Bengel trat einen Schritt nach vorne, hatte die Lippen krampfhaft aufeinander gepresst, wollte gerade etwas loswerden, da packte das blonde Mädchen ihn an der Hand. „Sora..“ Hm? Was hatten diese Kinder denn? Mari hob eine Augenbraue an, musterte zuerst den vordersten Jungen – der immer noch mit etwas zu kämpfen schien – danach das kleinere weibliche Geschöpf, das ihn anscheinend vor irgendetwas zurückgehalten hatte. Dieses merkwürdige Gefühl, kannte die Braunhaarige diese Zwerge irgendwoher? Sie wollte sich gerade genauer dem Gesicht von diesem 'Sora' widmen, doch da drehte er sich um und – na, es ging ja doch – widmete sich zusammen mit den anderen der Eisauswahl. Da mussten eben Prioritäten gesetzt werden, man würde schließlich nicht so schnell wieder die Chance auf ein leckeres Eis bekommen, sogar zwei ganze Kugeln davon. Die weißen Augen legten sich mit einer Mischung aus Neugier und Verwunderung auf die Kindergruppe. Als schließlich alle eine Waffel in Händen hielten, marschierten sie an der spendierenden Kunoichi vorbei, ohne sie auch nur einmal ansehen zu können. Fast, denn kurz vor dem Ausgang blieb wieder der rothaarige Bengel stehen, drehte sich um und bekam endlich seinen Mund geöffnet. „Du kannst freundlich tun, aber wir wissen, dass du in Wirklichkeit egoistisch und böse bist! Das macht deinen Verrat an Shia nicht wieder gut!“ Und dann rannte er schnell aus dem Lokal, als hätte er Angst, die Braunhaarige würde ihm gleich eine Ohrfeige oder gar etwas Schlimmeres verpassen. Jetzt war die Neugier endgültig der Verwunderung gewichen. Shia? Die Hyuuga kannte nur eine Person mit diesem Namen, die Tochter ihres ersten Auftraggebers, Omura-dono. Und diese.. da fiel der Groschen. Das waren die Zwerge von dem Foto in Shias Zimmer gewesen! Und nicht nur die, auch jene, die sie vor dem Waisenhaus zusammen mit Kumiko getroffen hatte, auch wenn sie mithilfe ihres Tricks schnell wieder verduftet waren. Oh, verdammter Dreck. Warum war ihr das nicht früher aufgefallen?

Noch einige Kindergruppen später durfte/musste/sollte Mari endlich bezahlen und wie erwartet war es doch eine nicht zu unterschätzende Summe, denn auch wenn das Eis hier nicht das teuerste war, einen gewissen Preis kostete solch eine Kugel immer noch. Und dann auch noch jeweils zwei davon für vierzig Kinder – der Geldbeutel der Kunoichi machte heute wahrscheinlich seine erste Diät seit dem Tag auf dem Stadtfest mit Hei und selbst damals war noch mehr ihres Vermögens übrig geblieben. Gut nur, dass es sich hierbei nur um die Ryô handelte, die die Hyuuga bei sich gehabt hatte, in ihrem Zimmer gab es natürlich noch genügend Reserven – keine Einladung für Diebe, nein. Sie ging den Kassenzettel in Händen haltend aus der Eisdiele, sah dann in ihren geleerten Geldbeutel und verstaute das Stück Papier mit einem innerlichen Seufzer darin. Aber zumindest hatte sie es sich nicht nehmen lassen, sich selbst zumindest eine Kugel Eis zu gönnen – Waldmeister, wen es interessierte. Zusammen mit diesem in der Hand gesellte sie sich zu dem Tatsumaki unter den Baum, bemerkte, dass er sich keine Abkühlung gegönnt hatte, doch ganz abgesehen davon, dass er diese vermutlich von allen Leuten am wenigsten nötig hatte, musste auch die Braunhaarige einräumen, dass sie nicht mehr genügend Geld bei sich hatte, um ihm auch noch etwas zu spendieren – falls sie es denn vorgehabt hätte. Ihre Augen schweiften über die vielen Kinder, dann machte sie ein Stückchen entfernt den Tisch aus, an welchem die fünf Knirpse von eben saßen, ihr Eis im Gegensatz zu den Anderen nur zögerlich schleckten und immer wieder einen Blick über die Schulter zu der Hyuuga warfen. Als sie merkten, dass in diesem Moment auch die Ge'nin selbst zu ihnen sah, wandten sie den Blick schnell ab, um Löcher in die Luft zu starren. „Was?“ Mari riss ihren Blick los, sah zur Seite und brauchte ein paar Sekunden, um zu verarbeiten, was Hei gerade zu ihr gesagt hatte. Sie war nicht aufmerksam gewesen? Während eines Jobs und beim Eisessen? Das war nun wirklich keine Normalität. „Ähm.“ Sie lächelte leicht, hatte sich wieder gefunden. „Das Vermögen, welches ich bei mir getragen habe, ist nun aufgebraucht. Aber es ist verkraftbar, keine Sorge.“ Sie sah noch einmal über die Kinder, nickte dann leicht. „Dann können wir sie in Ruhe fertig essen lassen und danach auf direktem Weg ohne weitere Zwischenfälle zu der Unterkunft gehen. Und dann sehen wir dort weiter, was es so zu erledigen gibt, um die Kleinen zu beschäftigen.“ Das Mädchen bemerkte, wir ihr Eis zu schmelzen begann, schmunzelte und begann nun selbst sich diesem zu widmen, das brachte sie auch gleich auf andere Gedanken. Zusammen mit dieser wirklich witzigen Geschichte von Hei als Diener von Prinzessin Mari. Diese kindliche Fantasie gefiel der Braunhaarigen sogar einmal, weshalb sie dem Schwarzhaarigen ein amüsiertes Grinsen schenkte.

„Mari-san, Hei-kun. Die Kinder sind soweit fertig mit ihrem Eis und die wenigen, die etwas länger brauchen, können ihres auch auf dem Weg essen.“ Nun war es der männliche Aufpasser, der eine Runde durch die Tische gegangen war und schließlich zu den beiden Shinobi hinüberrief. Dabei hatte die 15-Jährige gerade so schön entspannt auf der Bank gesessen, einfach nur ihren Gedanken nachgehangen, nachdem sie ihr Eis vertilgt hatte, bevor es weiter hatte schmelzen können. Na, dann hieß es wohl, sich aus dem schönen Schatten bewegen und wieder arbeiten und den Job erledigen. Viel mussten die beiden Ge'nin gar nicht machen, die beiden Aufpasser lenkten die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich und arrangierten sie erneut in Zweierreihen, die sich auch sofort brav vor der Eisdiele aufstellten. Da schrie ein Mädchen 'Ihhh, deine Hand ist ganz klebrig', was alle anderen noch einmal zum Lachen brachte, doch ansonsten gab es keine größeren Widerworte, als es darum ging, endlich weiter in Richtung Ausweichunterkunft zu gehen. Sie hatten ihr Eis gehabt, jetzt waren die Knirpse wieder brav und horchten aufs Wort – so ein bisschen. „Wir wären dann so weit!“ Das konnte doch als Startsignal angesehen werden. Mari positionierte sich zusammen mit Hei an der Spitze der Gruppe und ging los, genauso wie vorher bereits. „Tatsumaki-kun.“ Sie sah zu ihm hinauf, dachte nach, schüttelte dann den Kopf. „Ach, vergiss es. Nicht so wichtig.“ Und wieder lächelte sie, wandte sich dann wieder der Straße vor ihnen zu. Diese Kinder würden schon keinen weiteren Ärger machen, es wäre völlig sinnlos, ihren Kollegen mit der Geschichte zu belästigen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Hallo, jemand Zuhause? Der junge Mann sah Mari mit schiefgelegtem Kopf an, als sie ihren Blick über die Kinder schweifen ließ und sich erst einmal auf eine kleine Gruppe zu konzentrieren schien - die allerdings sahen sofort weg, als die Hyuuga ihren Blick auf sie richtete. Hm, seltsam. Hei behielt das Lächeln auf den Lippen, fragte sich allerdings, wann Mari das letzte Mal so.. abgelenkt von etwas gewesen war. Eigentlich noch nie, oder? Immer fokussiert, darauf bedacht, den Job zu erledigen. Eine Mari-guck-in-die-Luft, sozusagen, hatte er bisher noch nicht bewundern dürfen, woher kam dann also dieser seltsame Wandel? Nachdenklich verfolgte der Wüstensohn die Antworten seiner Kollegin, machte sich innerlich allerdings mehr Gedanken darüber, was sie so abgelenkt haben könnte - Hei war nicht dumm und beobachten konnte er auch. Hatte es irgendetwas mit diesen Kindern zu tun? Nein... das konnte doch eigentlich nicht sein, immerhin hatte Mari ihnen gerade ein Eis spendiert, die Würmer hätten alle so dankbar sein müssen, dass sie dem Mädchen zu Füßen liegen sollten. "Ja...", bestätigte Hei, sah sie allerdings noch einen Moment länger an, auch, nachdem sie sich ihrem Eis gewidmet hatte und begann, daran herumzuschlecken. Hm. Wirklich nicht normal. "Da wird sicher sicherlich etwas finden. Mit ein wenig Glück gibt es dort irgendetwas, womit wir alle beschäftigen könnten. Und wir haben ja noch die beiden Anderen als Unterstützung... ich nehme an, es wird kein gewaltiger Akt." Daraufhin wandte er sich wieder ab, hörte der Kinderfantasie über ihn und Mari zu - Prinzessin Mari? Das war ja absurd... obwohl, nein. War es nicht, und vielleicht war das ja auch das Problem an der Sache; Im Grunde stimmte das Drumherum der Geschichte nicht, aber der Kern irgendwo schon. Aber warum nannte Hei die junge Frau auch sonst 'Hime', wenn nicht weil sie eben irgendwas von einer Prinzessin hatte? Nachdenklich saß er noch eine Weile auf der Bank, strengte seinen Sinn für das Verknüpfen von Informationen an, aber nichts fiel ihm ein, was erklären würde, warum Mari so unaufmerksam gewesen war... vielleicht war sie ja auch einfach nur mal ausnahmsweise abgelenkt gewesen? Vielleicht war es nur eine Abnormalität gewesen. Zufall. Keine Geschichte steckte dahinter, oder so - Hei dachte vermutlich wieder mal zuviel über Dinge nach, die ihn entweder nichts angingn oder über die man sich überhaupt keine Gedanken machen musste. Schließlich tauchte der zweite Aufpasser auf - besser, der männliche, das Weibchen wurde von den Kindern belagert, über irgendwelche Dinge ausgefragt und so weiter - und war offensichtlich der Meinung, dass sie nun weitergehen konnten. Hei hatte nicht vor, zu diskutieren; Er hatte sowieso schon zuviel Zeit damit verbracht, hier über Mari, die Kinder und deren Verbindungen nachzudenken - da gab es einfach keinen möglichen Link, keine Verstrickung. Die einzige irgendwie an den herbeigezogene Möglichkeit wäre eine Verbindung dazu gewesen, dass Mari ja auf ihrer ersten Mission mit ihrem Senpai etwas mit einem Waisenhaus zu tun gehabt hatte. Aber das war sogar für Hei ein wenig zu weit hergeholt.

Endlich hatten sich die Knirpse in ihre Zweierreihen aufgestellt - all das hatten die beiden anderen Aufpasser komplett alleine hinbekommen, Respekt - und die beiden Shinobi übernahmen wieder die Führung. Genauer gesagt: Mari übernahm die Führung, denn so etwas wie 'leiten', wenn es um einen Weg innerhalb der Stadt ging... gab es bei Hei einfach nicht. Die Kleinen wackelten hinter ihnen her, fröhlich und zufrieden, dafür alle mit verschmiertem Mund; Egal, es war nicht die Sache von der Hyuuga und ihm, sich um die Zahnpflege der Kinder zu kümmern. Fast ein wenig neugierig sah sich Hei um - es war ja nicht so, als würde er all diese Straßenzüge kennen; Jôsei war groß und wirklich alles hatte er noch nicht besucht. Auch einfach der Angst wegen, verloren zu gehen. Plötzlich wurde er aus seiner Anschauungsarbeit gewissen; Mari sprach ihn an. Von sich aus. Schon wieder so etwas, das hatte Seltenheitswert, wirklich. "Hm?", machte Hei, lächelte leicht, als er zu ihr sah. Die weißen Augen der Hyuuga strahlten irgendwie etwas... Zurückhaltendes aus. Wenn sie ihn ansprach, dann konnte sie doch auch bitte sagen, was sie sagen wollte; Es kam sowieso schon so wenig vor! Hei hatte schon gehofft, dass die junge Frau noch ein Stückchen mehr aus sich herauskommen würde, zog dann eine Augenbraue hoch, als sie ihm allen Ernstes sagte, er solle es doch vergessen. Und es sei nicht wichtig. Das meinte die Braunhaarige doch nicht wirklich ernst, oder? Das sollte er glauben? Fassen wir zusammen: Sie war unachtsam gewesen, hatte sich seltsam oft umgesehen, und sprach ihn dann noch einmal auf irgendetwas an - um ihm dann zu sagen, es wäre 'nicht so wichtig'. Einmal ist keinmal - in Ordnung. Zweimal ist Zufall - auch in Ordnung. Aber das war jetzt das dritte Mal gewesen, was es zur Verschwörung machte - bis auf die gehobene Augenbraue konnte man dem Tatsumaki allerdings nicht ansehen, wie er dachte. Höchstens die Tatsache, dass er nicht sofort antwortete deutete darauf hin, dass es in seinem Kopf ratterte, und da ihn die junge Frau ja mittlerweile einigermaßen gut kannte, würde sie das wohl auch bemerken. Nachdenklich leckte er sich einmal über die Lippen, schien etwas sagen zu wollen, zuckte dann mit den Schultern und nickte. "Gut.", meinte er, wandte sich wieder nach vorne, wie auch die Hyuuga. Das letzte Wort war in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen, davon konnte die Prinzessin aber sowas von ausgehen - aber jetzt war es erst einmal wichtig, die Kinder und alles, was an ihnen dran war, in die Übergangsbehausung zu bringen. Der Wüstensohn machte sich keinerlei Vorstellungen; Er hatte keine Ahnung, worin sie die Kinder 'aufbewahren' sollten. Vielleicht eine Art kleines Häuschen? Wenn die Leiter des Waisenhauses einigermaßen gut überlegt hatten, würde es dort ja ein Planschbecken oder einen Pool oder etwas in der Art geben - einfach, um die Kinder nicht nur bei Laune, sondern auch einigermaßen kühl zu halten. Noch ein Stück weiter kamen sie schließlich an das Gelände heran; Jedenfalls vermutete der Tatsumaki das, als Mari stehenblieb und sich einem Grundstück zu wandte, auf dem eine - wie bereits angekündigt - große Halle stand, mit einem Garten drum herum, der größtenteils mit Rasen bewachsen war. Also... im Grunde war alles mit Rasen bewachsen; Nur die Außengrenzen waren mit Hecken bewachsen, die so hoch und stabil waren, dass kein Kind da hindurchpassen würde - immerhin etwas. "Ich nehme an, dass es das ist?", fragte Hei sicherheitshalber noch einmal nach.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Sie hätte gar nichts sagen sollen, denn nun war Hei auch noch weiter aufmerksam auf diese dumme Geschichte mit den Zwergen geworden. Zuerst antwortete er nicht, sah sie nur an und hatte seine Augenbraue auch noch skeptisch in die Höhe gezogen. Warum hatte Mari auch überhaupt nur eine Sekunde daran gedacht, ihn darüber aufzuklären, dass sie einen Teil der Knirpse bereits kannte und das nicht unbedingt positiv. Die Kunoichi war unter anderem daran schuld gewesen, dass sie ihr Dach über dem Kopf verloren hatten und sicherlich eine Zeit auf der Straße gelandet waren, bevor irgendein gutes Herz die Kleinen mitgenommen und im Waisenheim Kunterbunt abgesetzt hatte. Aus einer neu gefundenen Familie herausgerissen und gleich wieder in die Nächste gesteckt zu werden war sicherlich keine schöne Erfahrung – irgendwie konnte die Braunhaarige also verstehen, dass man sie als 'böse', 'egoistisch' oder 'hinterhältig' bezeichnen würde. Sie hatte auch damals ein freundliches Lächeln auf den Lippen getragen und dann ohne zu zögern ihren Auftrag ausgeführt, was bei den Kleinen keinen guten Eindruck hinterlassen hatte. Hm.. was sie wohl alles von damals wussten? Wirklich alle Details? Das würde das ungemein komplizierter gestalten. Irgendwann beendete sie die Grübelei, denn die gesuchte Halle baute sich vor den Ge'nin auf, sie wirkte zwar äußerlich nicht sonderlich bunt oder auf Kinder zugeschnitten, aber der viele Rasen und die Hecke, welche die Umgebung zierten, ließen das alles doch gleich ein wenig freundlicher aussehen. Man konnte den hinteren Teil des 'Gartens' – nennen wir es einmal so – von hier aus nicht erkennen, doch nach einem letzten Blick auf den Zettel mit der Adresse und einer Überprüfung der Hausnummer, nickte die Hyuuga zustimmend, steckte das Papier endgültig weg. „Sind wir. Wenn das da drinnen so kahl aussieht, wie es der erste Eindruck vermittelt, haben wir ein Problem.“ Die Kunoichi ging zum Eingang, umfasste die Türklinke, zog und drückte einmal daran, doch nichts rührte sich. Abgeschlossen, hätte man sich ja denken können. Die Braunhaarige drehte sich um, da bemerkte die weibliche Aufpasserin ihren Fehler, wedelte hektisch mit den Händen. „Oh, der Schlüssel! Den hatte Ayumi mir doch gegeben.. wo war er nur..“ Die junge Dame klopfte sich auf die Hosentaschen, suchte danach in den Taschen ihres Oberteils, abschließend auch noch in ihrer Umhängetasche – und beförderte dabei einen Spiegel, Kajal, Eyeliner, eine zusammenklappbare Bürste, Puder, ein kleines Kuscheltier, einen Schlüsselanhänger.. und eine Menge anderen solchen Krimskrams an die Bildoberfläche. Irgendwann hatte sie einen fetten und ziemlich schwer aussehenden Schlüsselbund in der Hand und zählte einen nach dem anderen ab, für den Briefkasten, die Haustür, das Bad, das Schlafzimmer, das Waisenheim (also das richtige, nun zu renovierende), die dortige Gymnastikhalle... Die Hyuuga verschränkte bereits die Arme vor der Brust, hob eine Augenbraue an, als sie nach fünf Minuten immer noch nicht in den rettenden Schatten gehen konnten. Doch dann.. „Hier! Ich wusste doch, dass ich ihn habe!“ Die Aufpasserin kam nach vorne, steckte einen der vielen kleinen Schlüssel ihres Bundes in das Schlüsselloch – es passte. Wurde auch wirklich langsam Zeit, das fanden auch die Kinder, die bereits begannen, sich zu beschweren und verstummten, als sie das rettende Klicken der öffnenden Tür vernahmen.

Drinnen erwartete die Gruppe zuerst eines: rettende Kühle. Ob hier eine Klimaanlage auf Hochtouren arbeitete, um diese angenehme Temperatur in der Halle herstellen zu können? Im Eingangsbereich erkannte Mari zuerst eine Menge Kleiderhaken, an welche jeder Besucher seine Jacken aufhängen konnte – doch bei diesem Wetter war das nicht nötig, denn keines der Kinder hatte freiwillig mehr als nötig angezogen. Also ging es weiter hinein und hier zeigte sich auch das wahre Bild einer Halle, nicht mehrere, sondern ein einziger riesiger Raum erwartete die Kinderchen, vollgestopft mit Spielzeug. Da hatten die fleißigen Mitarbeiter in einer Ecke ein Prinzessinnenschloss aufgebaut, in einer anderen standen Bobbycars, es gab große Gymnastikbälle, Truhen mit allerlei kleinem Spielkram, Puppen und Bausteine – waren da sogar Ninjafiguren zu finden? Der Boden war provisorisch mit einigen großen Teppichen ausgelegt worden, wie es der Name 'Kunterbunt' vorschrieb in den verschiedensten Farben, ob diese nun zusammenpassten oder nicht. Hier sollten die Kleinen es doch einen Tag aushalten können, oder? Als hätten sie ein Startsignal vernommen, rannten die Zwerge sofort aus ihren Zweierreihen an den Shinobi vorbei und schwärmten wie ein paar Ameisen aus, um jede Ecke auskundschaften und das beste Spielzeug zu ergattern, bevor es jemand anderes in die langen Finger bekam. „Dahinten scheint es zum Garten zu gehen.“ Mit dem Kinn deutete die 15-Jährige zu einer hinteren Tür, ging dann dorthin, um auch diese zu öffnen – hier war nicht einmal ein Schlüssel nötig. Zusammen mit dem Kollegen stand sie nun auf einer mit Sonnenschirmen ausgestatteten Veranda, der große Garten hinter dem Haus bot neben einigen Schaukeln, Rutschen und einem weitläufigen Sandkasten (oh, da freute sich doch sicherlich auch das große Kind neben der Hyuuga) auch ein kleines Bächlein, welches künstlich von einem zum anderen Ende angelegt worden war. Zuletzt einige kleine Bäume, die zusammen mit dem Gebüsch weiteren Schatten spendeten, ein kleines Stückchen mehr oder weniger Natur inmitten des Seiryuu-Bezirks. Auch ausnahmsweise ein recht schöner Anblick. Da die Braunhaarige mit ihrem Kollegen vorgegangen war, ließen es sich einige Kinder nicht nehmen, nun auch den Garten in Beschlag zu nehmen, weshalb sie nun nicht nur in der Halle, sondern auch außerhalb verteilt waren. Nun mussten die Augen wirklich überall sein, man wollte ja nicht, dass irgendwelche Zwerge sich stritten oder gar verletzten.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Na, immerhin hatte er sich hierbei nicht geirrt - das war doch schon einmal etwas. "Wird schon nicht so schlimm sein.", brummte der junge Mann, folgte seiner Kollegin dann zum Eingang - die natürlich wider aller Erwarte nicht aufging. Natürlich, es war abgeschlossen; Und einen Moment fürchtete der Suna-nin, dass einer von ihnen - sicherlich nicht er - wieder zurücklaufen musste und sich den Schlüssel von der strengen Alten abholen musste. Aber glücklicherweise meldete sich in diesem Moment die Aufpasserin. Ai - die weibliche Aufpasserin, das sei mal zum Protokoll gegeben, Namenslos waren die Beiden natürlich auch nicht - kramte in ihrer Hose, versuchte es dann sogar an und in ihrem Oberteil, fing dann an, sich an ihrer Umhängetasche zu schaffen zu machen, was Hei mit einer Mischung aus Faszination, Verwunderung und Grauen beobachtete. Taschen von Frauen waren etwas gruseliges: Es passte ungefähr fünzig mal so viel hinein, wie es von außen aussehen mochte; Und das aber auch nur, wenn eine Frau es einräumte. Wenn er sich mit seiner Tasche ausstattete, passte dort gerade einmal das Nötigste hinein - diese Frau hatte ihren kompletten Kosmetikschrank dabei, ein Kuscheltier, etwas, was wie ein... was war das? Irgendetwas seltsam geformtes in einer kleinen, viereckigen Verpackung; Verwundert beobachtete Hei die junge Frau weiter, und es war simpel faszinierend, was dort alles noch an die Oberfläche befördert wurde, bis dann endlich... einen gewaltigen Schlüsselbund herauszerrte. Wie... wie, warum. Welche physikalischen Gesetze konnten Frauen bitte noch alle außer Kraft setzen? Das war doch nicht fair - mal abgesehen davon dass sie über die meisten Männer eine Kraft zu besitzen schienen die Hei überhaupt nicht wirklich verstehen konnte - und außerdem war dieser Schlüsselhaufen noch einmal ein Rätsel für sich selbst. Hei kam gut mit seinem Einen aus, mit Zweien wäre er sicherlich noch zufrieden gewesen und Drei hätten das Ganze ein wenig kompliziert, aber immer noch nicht schlimm gemacht. Aber... das da waren mindestens zwanzig Schlüssel oder mehr! Hei schnalzte leise mit der Zunge, nur ein wenig beeindruckt, als die junge Frau auch noch auf Anhieb - gut, nach einiger Überlegung - den richtigen Schlüssel heraussuchte. Immerhin etwas; Die Kinder hatten schon angefangen zu murren. Einige hatten schon beinahe ausbrechen wollen, aber der männliche Aufpasser - dessen Name Ryuji lautete - verhinderte das mit viel Elan und Erfahrung. Wirklich eine gute Hilfe.
In der Halle selbst war Hei beinahe davor, zu frösteln. Meine Güte, musste man denn gleich einen Kühlschrank aus dem ganzen Gebiet machen? Wollte man sie alle tiefgefroren irgendwohin ausliefern, oder wie? Wie Fischstäbchen... brr! Als der Wüstensohn allerdings zu seiner Kollegin hinübersah, merkte er, dass auf ihrem Gesicht - jedenfalls für ihn - deutliche Erleichterung zu sehen war. Gut... er vergaß ab und zu, dass er hier derjenige war, der nicht normal war; Nicht die anderen. Also sagte er lieber nichts, folgte der jungen Frau - Mari - in die Halle, die sich wie eine Sporthalle präsentierte; Alles war in einen Raum zusammengefasst, und alle Ecken und Enden waren mit Spielzeugen und Dingen vollgestellt, die die Kinder dazu benutzen konnten, um sich die Zeit zu vertreiben. Ein buntes Chaos; Und es wurde nur noch schlimmer, als die Kleinen plötzlich ihre ganze Disziplin verloren und losstoben wie ein Schwarm Bienen, die zum Honig wollten. Das ihn die Hyuuga darauf aufmerksam machte, dass es an der Seite eine Tür gab, die zum Garten führte freute ihn; Dort würde es wieder wärmer werden. Folgsam ging der junge Mann Mari hinterher, streckte sich genüsslich, als sie wieder nach draußen in die Wärme traten - gut, hier unter den Schirmen war es weitaus weniger heiß, aber immer noch wirklich angenehm. Aufmerksam sah sich der Genin um, entdeckte einige Dinge, die für die Kinder sicherlich auch gefallen würde - alles mögliche, sogar ein kleiner Bach. "Hm. Ein schönes Plätzchen, eigentlich...", fing Hei an, wurde dann unterbrochen, als mindestens die Hälfte der Kinder an ihnen vorbeiflitzte und sich über den kleinen 'Spielplatz' hermachte.

Seufzend hatte sich Hei also auf einem der Stühle gesetzt, die sich unter dem Sonnenschirm befanden und streckte die Beine ein wenig aus. Solange die Kinder nur brav spielten, war es ja kein Problem - solange er reagieren konnte, wenn es gebraucht wurde. Ryuji guckte durch die Tür, nickte dann und lächelte. "Wir passen drin auf, ihr hier draußen, in Ordnung? Das sollte ungefähr hinkommen, von der Kinderzahl her.", erklärte er und verschwand dann wieder in der Halle, während Hei sich noch ein wenig mehr entspannte. Ein paar der Kinder tollten in der Nähe des Baches, spritzten sich gegenseitig ein wenig nass, andere wiederum schaukelten fröhlich und so weiter; Nichts störte das Idyll im Moment. Nicht einmal Streitigkeiten über die Spielzeuge, weil es oft ein und dasselbe zweimal gab, um eben solche Kabbeleien zu vermeiden. Interessante Strategie, fand Hei, und schielte zu Mari - bemerkte, dass sich dort ein kleines Unheil zusammenbraute. Konnte man das so sagen? Ein kleines Mädchen mit einem Teddybären in dem Arm stand auf dem Rasen, ein Stück von der Terasse weg, auf der er und Mari saßen, und deutete auf die Hyuuga. "D-d-du! Du b-böser T-teufel!", piepste sie wütend, sah dabei aber auch so aus, als hätte sie furchtbare Angst. Was? Hei blinzelte fragend, merkte allerdings nicht, dass sich die anderen Mitverschwörer an dem Gartenschlauch vergriffen hatten, ihn jetzt voll aufdrehten und den Strahl auf Mari richteten - was war das Problem dabei? Hei wurde auch nass. Die Winzlinge hatten sich da wirklich ein gutes Ablenkungsmanöver ausgedacht. "Hey, ich habe damit nichts zu tun!", protestierte der junge Mann und schützte sich mit den Händen - wie gut, dass Mari das Meiste abbekam, nicht wahr? Abgesehen davon war so ein wenig Abkühlung nicht einmal schlecht... Ohne Erbarmen hielten die Kinder weiter drauf, spritzten Mari komplett nass und ließen dann den Schlauch fallen und flitzten weg, in den Garten, hinter irgendwelche Büsche und Hecken und versuchten, sich zu verstecken; Vielleicht hatten sie ja Angst, dass die Hyuuga ihnen hinterherkam. Nur doof, dass diese ein Byakugan für alle Notfälle hatte, nicht? Hei seufzte leise, sprang auf, um den wild hin- und herzappelnden Schlauch aufzufangen, so dass er nicht noch nasser wurde - und sah, dass die Kinder sich offensichtlich freuten, ein wenig des kühlen Nass abzubekommen - also klemmte der Tatsumaki den Schlauch zwischen zwei Steine in der Mitte des Rasens, um dann zu der tropfenden Mari zurückzukehren, während er sein eigenes Shirt auszog, um es seufzend auszuwringen. Das war doch wieder mal typisch. Weißes Shirt, und es wurde auch noch nass... oh, Mari hatte ja auch weiß an. Nachdenklich aktivierte Hei sein Chakra, um die selbe Technik wie letztens in dieser regnerischen Nacht anzuwenden, ließ sich währenddessen aber den Blick nicht nehmen. "Hime, du bist ein wenig nass.", merkte er mit einem doch leicht schadenfrohen Grinsen an. "Jetzt kommst du um eine Erklärung nicht mehr herum."
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Dafür, dass dieser Garten mitten in der Stadt, in dem am dichtesten besiedelten Bezirk stand, durfte man wirklich sagen, dass es unter die Rubrik 'schönes Plätzchen' eingeordnet werden konnte. Mari hatte nichts dagegen, auf die Kinder hier draußen aufzupassen, sie gesellte sich stattdessen zu dem schwarzhaarigen Suna-Nin, setzte sich ebenfalls auf einen Platz und widmete ihre Aufmerksamkeit den vielen herumlaufenden Knirpsen, die mal hier, mal da spielten, entweder mit Wasser, Sand oder gar trockener Erde. Manche wählten auch gar nichts dergleichen aus, sondern nutzten Schaukel und Rutsche, in der puren Sonne, als würde ihnen das nichts ausmachen. Kinder konnten schon eine ziemliche Abwehr gegen diese Dinge entwickeln, oder? Wahrscheinlich mussten sie nicht einmal einen Sonnenbrand fürchten und selbst wenn sie einen bekamen, gingen sie damit männlicher um, als viele Erwachsenen, die schmerzhaft quiekten, wenn man die verbrannte Stelle auch nur anhauchte. Jaja, bei der jungen Generation war das noch etwas anderes, man lebte einfach locker in den Tag hinein und machte sich über keine Konsequenzen Gedanken – und wenn, dann machte man eben das Beste daraus. Was war denn das? Die weißen Augen sahen auf, nur um auf das blond gelockte Mädchen zu sehen, welches zusammen mit diesem Sora in der Eisdiele gestanden hatte und ziemlich zögerlich den Rotschopf zurückgehalten hatte.. ja, irgendetwas zu tun. Was auch immer. Die Ge'nin legte ihr Lächeln auf, hob eine Augenbraue an und hörte dem Gestotter zu, welches eindeutig ihr galt, bis das Wort 'Teufel' fiel. Die gehobenen Mundwinkel brachen ein, man konnte aber auch zu weit gehen! Ihr das an den Kopf zu werfen und dann auch noch mit dieser Furcht, als würde die Hyuuga gleich zu einem Schlag ausholen, um ihr eine Lektion zu erteilen. Nicht, dass sie dazu keine Lust hätte – Diskretion musste jeder lernen – aber doch nicht so. Sie vergriff sich nicht an kleinen Kindern, vor allen Dingen nicht, wenn Mari wusste, dass sie ihnen einiges angetan hatte und nur dadurch diese Antipathie entstanden war. Die 15-Jährige sah gerade noch, wie die Blonde mit ihrem Teddybären kehrt machen wollte, da zielten die restlichen kleinen Bälger mit dem Wasserschlauch auf sie – und anstatt zu versuchen, aus diesem Überraschungsangriff zu entkommen, war die Ge'nin doch glatt so überrumpelt, dass sie ebenfalls nur den Arm vor das Gesicht riss und es über sich ergehen lies. Dass der Tatsumaki ebenfalls nicht ungeschoren davon kam, da er zu nah an der Hyuuga gestanden hatte, interessierte sie dabei gerade herzlich wenig, viel mehr grübelte der nun nasse Kopf darüber nach, wie sie mit den Zwergen umgehen sollte. Sie war davon ausgegangen, dass das hier trotz der Vergangenheit reibungslos über die Bühne gehen würde aber wie es sich gerade gezeigt hatte, damit lag Mari wohl falsch. Während die Gruppe von Kindern verschwand und Schutz hinter irgendwelchen Gebüschen und Sträuchern suchte, kümmerte sich Hei um den nun herrenlosen Schlauch, der weiterhin über den Rasen schlängelte. Was sollte sie nun sagen? Als der Suna-Nin zurückkam, traf er den Nagel auf den Kopf. Sowohl was die nassen Klamotten anging, als auch die Sache mit der Erklärung.

„Ja.“ Sie sah an sich hinab, verzog die Mundwinkel ein Stückchen nach unten, stellte sich dann aber einfach in die Sonne, anstatt weiter unter den Schirmen zu stehen. Brachte jetzt nichts, sich wegen den Klamotten Gedanken zu machen, denn es gab erstens Wichtigeres und zweitens hatte Hei sowieso schon viel mehr von ihr gesehen – ja, gerade gestand die Ge'nin sich dies ein. Das machte es einfacher, das weiße und durchnässte Oberteil zusammen mit dem schadenfrohen Grinsen zu ignorieren, langsam wurde das wirklich zu einer Normalität während Aufträgen, es verlor den Pfeffer. „Und die Erklärung.. nun..“ Die weißen Äuglein wandten sich ab, die Mundwinkel hoben sich wieder auf eine neutrale Ebene. Erst hatte sie gesagt, es sei nicht so wichtig und nun erzählte sie dem Wüstenjungen doch von der ersten Mission, schon interessant, wie Dinge ihren Lauf nehmen konnten. Egal, nicht mehr zu ändern, deshalb zuckte sie mit den Schultern und betrachtete danach wieder den Suna-Nin. „Ich kenne diese Kinder und sie mich, wenn man denn von 'kennen' sprechen kann, an sich haben sie mich nur einmal gesehen und ich sie zweimal.“ Einmal nicht lebendig, auf einem alten Foto in einem fremden Zimmer und kurze Zeit später live, während der Verfolgung des einen damals mutmaßlichen Entführers. Die Arme verschränkten sich vor der Brust, danach sprach die Braunhaarige endlich alles aus. „Du hast vorhin meine erste Mission angesprochen, als wir noch bei dir waren. Damit hat's zu tun. Weißt du, die Tochter meines damaligen Auftraggebers hieß Omura Shia und hatte, wie bereits erwähnt, ihre Entführung vorgetäuscht, um mit dem Lösegeld ein Kinderheim zu unterstützen, in dem anscheinend unter anderem diese fünf Knirpse untergebracht waren. Omura-dono, ihr Vater, hat uns beauftragt, das Geld zurückzuholen und auch wenn es nicht in den Informationen zur Mission stand, so sollte natürlich auch Shia sicher zurückgebracht werden. Es war alles eine recht große Intrige in die sowohl die Tochter des Auftraggebers als auch die Besitzer des Waisenheims und der Assistent der Omura involviert waren. Wir schafften es, Shia zu überführen und das Geld zurückzuerlangen, jedoch besiedelten wir damit das aus des Waisenheims. Unser Auftraggeber war ein geiziger Mann gewesen, es war nicht so, dass ihm das beinahe verlorene Geld ein Bein gebrochen hätte. Tja, das Ende der Geschichte war, dass Michiyo-san, Itoe-senpai und ich dennoch die Mission zu einem erfolgreichen Ende gebracht haben, die Tochter Omura-donos an ihn auslieferten, das Geld zurück in seine Hände legten und das Waisenheim geschlossen werden musste, weshalb all die Kinder auf der Straße gelandet waren.“ Mari sah zu dem Gebüschen, hinter denen sie immer noch die fünf Knirpse von eben vermutete, atmete dann aus. „Ich hatte nicht damit gerechnet, noch einmal auf irgendeinen von ihnen zu treffen, damals habe ich sie schließlich nur kurz gesehen, kaum wahrgenommen. Umgekehrt war das wohl etwas anders, sie wissen wer ich bin – zumindest ein bisschen – und wissen, was ich getan habe. Deshalb sind sie so schlecht auf mich zu sprechen. Die Hitze tat bereits ihren Zweck. Während die Braunhaarige lang und breit erklärt hatte, was es mit ihrer Verbindung zu den Kindern auf sich hatte, begannen ihre Kleider bereit wieder zu trocknen. Zwar besaß auch sie das Katon als Element, doch sie benutzte es zu selten, als dass sie sich zugetraut hätte, so etwas wie der Schwarzhaarige zu probieren. Und sie konnte sich ihr Oberteil nicht einfach so ausziehen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Ach komm schon. Hei konnte nicht anders, als zu lachen, als Mari einfach aufstand, zwar nicht besonders begeistert, aber nicht wirklich irgendeine andere Gefühlsregung zeigte. Also so normal war das dann doch nicht, und Hei ließ es sich auch einfach nicht nehmen, noch einmal den Blick abzuspeichern, widmete sich dann aber doch lieber seinem Oberteil, welches leicht dampfte und - wie eben schon letztens - langsam trocknete. Schließlich war es wieder ganz wasserfrei, noch bevor Maris Klamotten überhaupt richtig angefangen hatten, anzutrocknen, und seufzend zog sich der Tatsumaki das Teil wieder über, strich sich über die Haare, die in dieser Sonne schnell trocknen würden - da hätte er sich ja fast die Wäsche heute morgen sparen können. Nachdenklich stellte er sich neben Mari, behielt aber die Kinder im Blick, war die Erklärung doch jetzt um einiges interessanter. Die Kinder spielten währenddessen weiter im Garten, wälzten sich dort, wo das Wasser den Rasen nässte und damit kühler werden ließ und schienen sich an ihrem Leben wirklich zu freuen. Das war doch ein schöner Anblick, auch wenn man wissen musste, dass diese Kinder eben keine Eltern hatten und generell keine Mittel hatten, sich irgendetwas zu leisten oder eine Freude zu haben - schön, dass die Kinder sich noch an einfachen Dingen erfreuen konnten. In dem Sandkasten versuchte eine Gruppe, eine große Sandburg zu bauen, in dem sie erst einmal den gesamten Sand auf einen Haufen schaufelte und somit auch immer tiefer standen - irgendwann ragten nur noch die Köpfe aus dem Boden heraus. Also zur Erklärung: Als die junge Frau ihn ansah, legte er den Kopf ein wenig schief und guckte zurück; Still. Er würde nicht extra noch einmal einen Anschub geben - wenn Mari erzählen wollte, würde sie es wohl auch tun, nur war es vermutlich nicht das einfachste für die Hyuuga, die doch sonst nur den Mund aufmachte, wenn es wirklich dringend war. Oder, naja, wenn sie, wie nach der Illusion in Konoha, nicht ganz bei sich war... wie Hei eben auch. Aha, also kannte Mari die Kinder. Nein, echt? Ein leichtes Schmunzeln huschte über sein Gesicht, doch dann entschied er sich, erst einmal zuzuhören und abzuwarten, was die Braunhaarige ihm jetzt für eine Geschichte auftischen wurde. Schließlich verschränkte sie sogar die Arme - war das eine Abwehrhaltung? - und fing an, wirklich loszulegen.
Und es war nicht ohne, was ihm die junge Frau dort erzählte. Ein Mädchen, eine Tochter eines offensichtlich reichen Mannes, täuschte eine Entführung vor, um ein Waisenhaus vor dem Verfall beziehungsweise vor dem Aus zu retten; Ein paar Shinobi wurden angeheuert, um das Geld wieder zurückzuholen. Und auch Shia, obwohl das angeblich nicht einmal wirklich explizit verlangt worden war. Lange Rede, kurzer Sinn: Mari, Itoe-senpai und Michiyo-san hatten das Waisenhaus in den Ruin getrieben, wenn man es auf den Punkt brachte. Das erklärte auch, wieso die Kinder so absolut keine Symphatie für die junge Hyuuga hegten und versuchten, sie ein wenig zu sabotieren. Knirpse in dem Alter waren vielleicht noch nicht so schlimm, wie es Erwachsene gewesen wären, und dachten nicht darüber nach, schlimmere Dinge anzustellen als ein Wasser-Attentat - jedenfalls hoffte Hei das - aber trotzdem war das doch keine Entwicklung, die man als 'glücklich' hätte bezeichnen können. Es war die Frage, wo man aufhörte, ein Söldner zu sein, sondern anfing, wie ein Shinobi zu handeln. Wie hätte er sich verhalten? Hätte er einfach nur den Auftrag erledigt? Oder hätte der Wüstensohn versucht, die Lösung zu bevorzugen, die für alle am Besten war? Allerdings... was für eine Lösung gab es dort? Er nahm an, dass auch Mari und ihre Kollegen damals darüber nachgedacht haben mussten, ob sie nun eher für den Auftraggeber handelten, dem es nur um sein Geld ging, oder eben im Sinne der Waisenkinder. Wenn sie zu dem Schluss gekommen waren, dass es besser gewesen war, das Waisenhaus dem Aus preiszugeben, würde es dafür einen Grund gegeben haben. Hei selbst fragte sich aber wirklich, wo die Grenze zwischen 'Ich mache alles, um den Auftrag zu erledigen' und 'Ich bin immer noch ein Mensch und Unmenschlichkeit toleriere ich nicht' oder auch 'Ist Verrat ein legitimes Mittel?' war und wann man entsprechende Maßnahmen ergreifen konnte, durfte - und wann es für sich selbst einfach zu rechtfertigen war. Nichts von diesen Gedanken sprach Hei aus, wollte er doch nicht, dass Mari dachte, er würde nicht richtig finden, wie und was sie getan hatte, aber er... dachte über solche Dinge eben nach. Was, wie; und warum. Plötzlich schüttelte er leicht den Kopf, lächelte dann. "Ah... in Ordnung. Ja, das erklärt, wieso die Knirpse nicht... wirklich nett zu dir sind. Irgendwie kann man das ja auch verstehen; Immerhin hast du ihnen in ihren Augen die Lebensgrundlage genommen und alles, was sie vielleicht wieder gemocht haben, nachdem sie Waisen geworden waren. Und da eben gerade du hier bist, und nicht Itoe-san oder Kumiko-san, bist du eben das ideale Ventil für den Frust. Vielleicht werden sie versuchen, noch mehr Streiche zu spielen, aber eventuell... gibt es ihnen auch irgendwie die Befriedigung, die sie brauchen, um sich wieder wichtigeren Dingen als 'Rache' zuzuwenden." Weil Rache eben nie ein wirklich guter Grund war, richtig? Rache, Wut, Hass, diese Dinge verschleierten den Blick für das Wesentliche. Nämlich, dass Mari vermutlich nicht wirklich stolz darauf war, das Waisenhaus 'zerstört' zu haben, sondern, dass sie auch nur ein Mittel zum Zweck war, die durch jeden anderen Shinobi hätte ersetzt werden können. Unschöner Gedanke, aber so war es.

"Nun, vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit, das irgendwie aus der Welt zu schaffen. Allerdings fand' ich den Blick, den die Kleine dir zugeworfen hat, ein wenig beunruhigend. Als ob sie Angst hätte, geschlagen zu werden." Nachdenklich tippte er sich an das Kinn, seufzte dann leise. "Aber danke, dass du mir die 'Geschichte' erzählt hast.", meinte er schmunzelnd, bemerkte dann ein kleines Mädchen, welches zu ihm rannte und seine Hand packte. "Heiiiii, die Sandburg geht immer 'putt! Helf uns!", fiepte sie und zerrte mit aller Kraft an dem jungen Mann, der noch schnell einen amüsierten Blick zu Mari warf, sich dann allerdings mitziehen ließ und die Sandburg betrachtete, die die Kinder schon gemacht hatten. Wirklich ein Stück arbeit, aber der Sand war leider viel zu trocken, um dann auch noch ein wenig höher bauen zu können. Hei lächelte leicht, ließ den Sand durch seine Finger rinnen und grinste leicht. "Was wollt ihr denn hier haben? Einen Turm?" Schmunzelnd moddelierte er aus dem total trockenen Sand einen hohen Turm, mitten in der Mitte der Sandburg, zwinkerte, als ihn die Kinder aus riesigen Augen anstarrten. Nur ein ganz bisschen Chakra reichte bei ihm dafür. "Das sollte jetzt halten. Baut um den Turm, dann wird die Burg nicht zusammenfallen." "Dankee~", antworteten die Kinder artig und bewaffneten sich wieder mit Schaufeln und Förmchen, um sich wieder an die Arbeit zu machen, während der Sandmann aus dem Sandkasten, der schon mindestens einen Meter tief war mittlerweile, heraushopste und einen Blick hinter den Busch warf, wo immer noch die Verschwörer saßen und leise miteinander sprachen, ihn aber nicht bemerkten. Seltsame Kinder... Also machte er sich wieder auf dem Weg zurück zu der Hyuuga, die Hände hinter seinem Kopf verschränkt. "Naja, immerhin machen sie keinen Ärger, solange sie hinter den Büschen sitzen.", merkte er an und lachte leise. "Bist du getrocknet?"
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Die Vergangenheit holte einen eben oft genug ein, meist unerwartet und in den ungünstigsten Momenten. Wäre sie diesen Kindern in ihrer Freizeit begegnet, auf irgendeiner Straße des Dorfes, vielleicht beim Einkaufen – das wäre alles halb so schlimm gewesen. Entweder, die Zwerge hätten sich gar nicht getraut, sie anzusprechen, wodurch Mari niemals von ihrer Anwesenheit erfahren hätte oder aber sie hätten das Mädchen angesprochen, beschimpft, mit den kleinen Fäustchen durch die Luft geschwenkt. Dann wären sie mit einem milden Lächeln abserviert worden, die Hyuuga hätte das Weite gesucht und die Dinge wieder tief in ihr begraben, davon ausgehend, dass es nicht nur nicht mehr geändert werden konnte, sondern es auch keinen Sinn machte, sich in der Gegenwart davon beeinflussen zu lassen. Aber nein, irgendeine übernatürliche Kraft hatte das natürlich zu verhindern gewusst und mit einem Wink der überirdischen Hand dafür gesorgt, dass die Ge'nin einen Job zu erledigen hatte, während dem sie auf die Zwerge auch noch achtgeben musste, Flucht somit nicht gestattet war. Sie musste sich diesen Beschimpfungen und den Vorwürfen stellen. Aber das war doch wirklich nicht fair! Kumiko und Itoe waren genauso schuld an den Geschehnissen, warum musste Mari das hier nun alleine aushalten? Naja, falls sich ihre Kollegin im Gegensatz zu ihr Selber in dem vergangenen Jahr nicht geändert hatte, dann interessierte es sie einen feuchten Dreck, was Sora und seine Kumpane durch die erfolgreich abgeschlossene Mission hatten durchmachen müssen. Sie war bereits damals lauter gegenüber Shia geworden, als sie ihre Existenz als Ninja infrage gestellt hatte. Und die ältere Hyuuga? Die besaß bereits so viel Erfahrung, für sie waren die Geschehnisse ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen, vermutete die Braunhaarige. Sie konnte sich gar nicht mit ihr vergleichen. Der Kopf wiegte nachdenklich zu einer Seite, während sie in die blauen Seelenspiegel des Tatsumaki blickte, monoton antwortete „Wenn, dann werde ich das über mich ergehen lassen müssen, zumindest, falls das Attentat aus dem Hinterhalt geschieht, denn ich bin engagiert worden, auf sie aufzupassen. Sieht man das Gute daran, dann kann ich sie damit zumindest stets im Auge behalten, schließlich schwirren sie durchgehend um mich herum.“ Sie löste die Verschränkung, seufzte hörbar, wandte die weißen Augen jedoch nicht von jenen des Suna-Nin ab. Da war noch etwas, was sie ergänzen musste. „Weißt du, ich wollte mich unbedingt an gewisse Regeln halten, die uns auf der Akademie vermittelt worden waren. 'Das sollte der Weg der geringsten Probleme sein', dachte ich mir.“ Dann sprach ihr Kollege die Angst an, welche das kleine Mädchen ausgestrahlt hatte, während sie der Hyuuga eine Beleidigung an den Kopf geworfen hatte. Es war wie bei Sora gewesen, in der Eisdiele, sie hatten solch einen unglaublichen auf Furcht beruhenden Respekt vor Mari, dass sie sich kaum trauten, ihr offen gegenüberzutreten und so ihre Meinung kundzutun. Kein Wunder, sie hielten die Kunoichi für einen Teufel, hinterhältig und gemein, egoistisch und radikal, wenn es darum ging, die eigenen Interessen zu verfolgen – sie glaubten, dass die Braunhaarige auch nicht davor zurückschreckte, sie zu bestrafen, wenn sie sie in die Finger bekommen würde. Wie hatte man nur ein solches Bild von ihr bekommen können? War sie bei ihrer ersten Mission wirklich so.. schlimm gewesen?

Während der ernannte Teufel noch über pro und kontra ihrer damaligen Entscheidung nachdachte, wurde ihr Kollege von ein paar anderen Kindern in Beschlag genommen. Sie waren freundlich, lustig, richtig froh und das Tollste an ihnen, sie kannten Mari nicht. Unser allseits beliebter Schwarzhaarige lies es sich nicht nehmen, zur Rettung zu eilen, wenn er schon danach gefragt wurde, er stieg in den Sandkasten, hörte sich das Problemchen an – und löste es auf Anhieb. All diese kleinen Kinderhändchen waren daran gescheitert, doch Hei schaffte es, aus dem trockenen Sand einen Turm in die Höhe schießen zu lassen, der den perfekten Mittelpunkt einer jeden Burg darstellte. Irgendwie waren diese kleinen Menschen schon dämlich, hier gab es einen Bach und einen herrenlosen Wasserschlauch, da hätte man den Sand auch einfach anfeuchten lassen können, damit sich besser damit bauen lies. Wie faszinierend, dass der Tatsumaki es auch ohne diesen Trick schaffte, den Wunsch der Zwerge zu erfüllen. Früher viel Zeit im Sandkasten verbracht oder wie kam das? Vielleicht machten die größeren Hände einen Unterschied? Oder.. es war etwas völlig anderes. „Trocken?“, wiederholte sie die Frage, als er zu ihr zurückgekehrt war, sah an sich hinab, packte dann zur Probe ein Stückchen ihres Oberteils in die Hand. „Fast. Es geht wirklich schnell bei dieser Hitze.“ Wäre wohl mit der Sandburg genauso gewesen. Das Weißauge drehte sich zu den Gebüschen, wollte herausfinden, ob ihre Vergangenheit immer noch dort hockte und Pläne austüftelte, wie sie es der Hyuuga heimzahlen konnte. Das saßen sie zusam- nein! Der Platz hinter den Sträuchern war leer. Wo waren sie? Hektisch (ja, wirklich) sah sich Mari um, bis ihre Augen Sora ausmachten, den rothaarigen Bengel, der sich völlig alleine auf die beiden Ge'nin zubewegte, in Sicherheitsentfernung stehen blieb und auf Hei zeigte. „Tust du auch nur so, als wärst du nett?! Und entreißt uns dann unsere Heimat, ist das so bei euch Shinobi?!“ Er biss sich auf die Unterlippe, deutete dann mit dem Zeigefinger auf die braunhaarige Kunoichi, schrie nun „Siehst du auch einfach zu, wie Unschuldige verprügelt werden?!“ Sprach er die Geschehnisse vom Dorfplatz an? Woher wusste dieser Bengel bitte davon, das war passiert, bevor sie ihn getroffen hatte! Mari stockte der Atem, die Augenbraue zuckte verräterisch. Sie lies sich nicht auf die gleiche Lautstärke ein, sondern erwiderte in ruhigem, aber emotionslosem Ton „Woher weißt du davon?“ Sora stoppte in seinem Geschrei, verfiel dann in ein bitteres Grinsen, welches vermutlich durch die Mischung von Abscheu, Angst und Belustigung entstanden war. „Renji hat uns so einiges erzählt, bevor er uns wegen dir alleine lassen musste! Er meinte, dass du einfach zugesehen hast, wie ein hilfloser Junge von drei stärkeren Jugendlichen geschlagen und getreten wurde, blutig, selbst als er schon am Boden lag, nur um dich weiter um deine eigenen Angelegenheiten kümmern zu können.“ Er stockte, anscheinend war der Rotschopf selbst entsetzt, wie grausam man sein konnte. „Ohne mit der Wimper zu zucken. Du.. du..“ Mari machte einen Schritt nach vorne, was Sora allem Anschein nach als Gefahr deutete, bevor er seine Beleidigung hatte aussprechen können, rannte er zurück in die Halle, in den Schatten und verschwand für den Moment von der Bildoberfläche. Diese Kinder wussten also wirklich alles. Ohne Ausnahme, genau das, was die Braunhaarige gehofft hatte, nicht einzutreten. Wie hatte sie damals gedacht? .. 'Solange eine Mission anstand, so war diese im absoluten Vordergrund und äußere Faktoren durften sich da nicht einmischen. Natürlich, auch Mari hasste es, wenn man in der Überzahl eine völlig hilflose Person dachte, aufmischen zu müssen und wäre gerade keine Mission am Laufen, so wäre sie wahrscheinlich auch dazwischen gegangen, aber so? Gedanklich wog sie diesen Nerd mit ihrem Vater ab und es war klar, dass das schlechte Gewissen ihrem Vater gegenüber größer wäre, wenn sie die Mission in Gefahr bringen würde, nur um dieser 'fremden Person' zu helfen.' Sie war wirklich anders gewesen, könnte sie das heute immer noch so mit einer Situation handhaben? So vollkommen distanziert, kühl, abweisend. Die 15-Jährige hielt sich erneut eine Hand an die Stirn, schloss die Augen und senkte den Kopf ein Stückchen, um sich zu sammeln. „Er hat nicht unrecht, aber auch nicht Recht. Ich habe einen halbherzigen Versuch getätigt, dem Jungen zu helfen, selbst wenn es Nichts gebracht hat“, sprach sie, die Lider wieder hebend, an Hei. Was er davon hielt? Vielleicht hatte er der Kunoichi so ein Verhalten sowieso zugetraut, gut möglich.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die Offenheit der Hyuuga war mit einem Male beinahe beängstigend. Hei hatte zwar nichts dagegen, von ihr ins... Vertrauen - er war sich nicht sicher - gezogen zu werden, aber es war doch sonst nicht so wirklich ihre Art, richtig? Deshalb kam es dem jungen Mann beinahe ein wenig seltsam vor, als er sich wieder zu der jungen Frau gesellte und noch einmal über ihre Worte nachdachte, die sie eben noch nachgeschoben hatte, bevor er sich den Kindern hatte widmen müssen; weniger natürlich das mit den Kindern. Das war klar - und auch nicht das, worüber sich der Tatsumaki Gedanken machte, sehr viel interessanter war die Aussage, sie hatte sich an gewisse Regeln halten wollen. Regeln, die ihnen auf der Akademie beigebracht worden waren... vielleicht war es Heis 'Schuld', dass er das überhaupt nicht so mitbekommen hatte - immerhin hatte er schon damals einen gewissen Sinn für Freiheit entwickelt gehabt und war deshalb schon ab und zu mal nicht im Unterricht anwesend gewesen - aber an eine solche Lektion konnte er sich nicht erinnern, oder? Gehorsam, natürlich. Aber doch nicht blinder Gehorsam. Ein Shinobi sollte abwägen können, wenn der Wüstensohn sich richtig erinnerte; Er war nicht nur dafür da, Aufträge zu erfüllen, sondern auch, um die Menschen im Land zu schützen. Jedenfalls war es ihm so beigebracht gewesen... wieder kam er auf den Zweig, dass er vermutete, Mari hätte wahrscheinlich noch eine ganz andere Ausbildung genossen als er. Härter, Schärfer... wie sonst war dieser extreme Wandel zwischen der jungen Frau neben ihm und dem kleinen Mädchen auf dem Stadtfest damals zu erklären? Von ziemlich extrovertiert und das auch auslebend zu einer introvertieren, ziemlich kühlen Hyuuga - gut, was in letzter Zeit ein wenig Risse bekam, diese Fassade. Trotzdem. Der Vater? Vielleicht. Ziemlich wahrscheinlich, sogar. Alleine die eine Begegnung hatte Hei gereicht, um sich einiges über den alten Mann der Hyuuga an seiner Seite zu denken. Abgesehen von seinen durchdringenden Augen war da auch eine kühle Aura gewesen, die im Ansatz auch bei Mari vorhanden war - gewesen war? Für ihn hatte die junge Frau mittlerweile schon einiges dieser unterkühlten Art verloren, irgendwie - aber das war vermutlich auch nicht immer so. "Ja, trocken.", grinste er leicht. "Es geht wirklich ziemlich schnell. Aber in der Wüste geht es noch schneller...", fuhr er fort, lächelte - und dann machte sein Gesicht gleich wieder einen Wandel durch, jetzt zu einem etwas verwunderten Ausdruck. Wieso war sie jetzt auch noch hektisch... anscheinend setzte ihr diese ganze 'Vergangenheits'-Sache doch ein wenig mehr zu, als sie selbst zugeben wollte. Vielleicht bereute sie sogar in einem gewissen Maß? Doch bevor sich der junge Mann weiterhin als Psychologe betätigte, störte ihn jemand; Niemand geringeres als der kleine Bengel, der sie eben schon nassgespritzt hatte. Nun, er war offensichtlich der Mutigste und schreckte nicht einmal zurück, seine kleine Freundin als 'Köder' zu benutzen... aus ihm würde vermutlich mal ein ausgezeichneter Feigling werden. Oder Verräter. Oder Anführer. All das lag ziemlich nah beieinander. Und... wie bitte? Was hatte der Tatsumaki denn jetzt damit zu tun? "Ich?", fragte Hei verblüfft und kratzte sich am Kopf. Schwere Anschuldigung, die der Kleine da erhob. Allerdings... wieso auch. Nein, Hei würde vermutlich nicht zusehen. Auch wenn er der Meinung war, dass ein jeder sich selbst verteidigen musste, würde er doch nicht zusehen, wie jemand übervorteilt würde und verprügelt wurde. Wieso auch? Dafür war er doch Shinobi geworden, oder? Dafür, dass eben jene in seinem Umfeld nicht mehr leiden mussten. Dazu gehörten auch die Leute in seinem direktem Blickfeld. Ohne selbst wirklich eine Antwort zu geben ging die Szene auch ohne den jungen Mann weiter - mit Mari wieder einmal als Hauptfigur. Und das, was dort jetzt ans 'Tageslicht' befördert wurde, war wirklich keine schöne Geschichte - noch dazu war sie offensichtlich keine Lüge, denn die Reaktion der jungen Hyuuga bewies wenn schon sonst nichts, dann wenigstens, dass das hier im Grunde die Wahrheit war. Mari hatte einfach so zugesehen? Irgendwie konnte Hei das überhaupt nicht wirklich glauben. Es schien... unwirklich, irgendwie. Ja, sie war kühl. Ja, sie war zu passiv - irgendwie - was Konfliktlösungen anging, jedenfalls hatte er das auf der Mission so wahrgenommen. Aber... das war ja noch einmal ein etwas anderes Kaliber. Schon flitzte der Junge davon - und ließ eine offensichtlich ein wenig... ja, was eigentlich? Bedrückt? Verärgert? Melancholisch? Nein, all das waren wohl keine wirklich passenden Wörter, aber Hei fiel in diesem Moment auch kein wirklich guter Ausdruck ein für den Anblick von Mari.

Als sie ihm schließlich wieder einen Blick schenkte, konnte der junge Mann nicht umher, leicht zu schmunzeln. Wirklich, es schien sie zu beschäftigen... Hei sah sie einen Moment nur nachdenklich an, fragte sich, was er sagen durfte, was nicht; Was würde sie vielleicht wütend machen oder sie beruhigen - was würde konnte er gefahrlos sagen, ohne sich zu tief zu begeben? Er wusste ja gut, dass das Mädchen gerne abblockte - und der Wüstensohn wollte vieles, aber es sich mit Mari verscherzen... das stand jedenfalls vorerst wirklich nicht auf seiner Liste. Der Blick der hellblauen Augen schien sich einen Moment förmlich in die weißen Pupillen der Braunhaarigen zu fressen, dann sah er weg. "Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Ich vertraue dir und damit auch deinem Urteil.", meinte er und kratzte sich am Kinn. "Allerdings ist das wirklich eine böse Anschuldigung, jedenfalls würde ich das so verstehen." Wieder ein nachdenklicher Blick zu der Hyuuga, dann schmunzelte er leicht. "So etwas hätte ich nicht von dir erwartet, wenn ich ganz ehrlich bin. Die Hyuuga Mari, die ich bei dem Rattenjob kennen gelernt habe, hat sich für mich todesmutig einem herabstürzenden Karton gestellt und mich damit vor einem Staubwasserfall gerettet." Ja, natürlich erinnerte er sich daran noch. Und er würde sonst etwas darauf verwetten, dass die Hyuuga das auch tat... immerhin schuldete er ihr sozusagen noch etwas. "Weißt du noch, wie ich Yamada-san damals davon überzeugt habe, die Ratte hätte Scrubbles gefressen und wir hätten ihn aus dem Bauch des Viehs gerettet? Das war für mich der 'Weg der geringsten Probleme'. Und du hast ihn nicht gut geheißen. Überhaupt nicht." Er lachte leise. "Ich verurteile dich nicht für dein damaliges Verhalten... aber - verzeih' mir, wenn ich mich irre - ich glaube beinahe, du würdest heute ein wenig anders auf so eine Situation reagieren, oder?" Immerhin hatte er die Genin in dem letzten halben Jahr doch ganz gut kennen gelernt, und hatte genauso mitbekommen, dass sie sich verändert hatte. Das wusste sie genauso gut wie er, auch... wenn das Mädchen das vielleicht nicht immer ganz zugeben wollte. Und der junge Mann war sich bewusst, dass sie ihn nicht wirklich nach seiner Meinung gefragt hatte, aber irgendwie hatte Hei angenommen, es würde sie vielleicht ein klitzekleines bisschen interessieren. War das nur Hoffnung? "Und ich fürchte, du hast dir mit dem Kleinen einen Feind gemacht, den du nicht so schnell loswirst.", ergänzte er und seufzte leise. "Aber du hast schon Recht. Er wird dich förmlich belagern, also nicht weglaufen..." Ergo: Der Job würde wohl relativ stressfrei verlaufen. Die einzige 'Gefahr' war, dass einer der Kleinen ausriss... und wieso sollte das einer der Winzlinge tun? Hier hatten sie alles, was sie brauchten und wollten. Essen, Trinken, Wasser zum drin spielen, Spielzeug ohne Ende... das Paradies auf Erden - sozusagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben