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Job: Wir sind eure Zukunft!

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Als Kiyoshi den kleinen Gong in seinem Zimmer schlug, gab es ein angenehmes, hallendes Geräusch. Er hatte sich dieses gute Stück vor zwei Monaten gekauft, von seinem ersten Gehalt als Shinobi, und läutete damit seitdem immer die Teezeremonie ein, welche er jeden Tag um Punkt drei Uhr ab hielt. Heute hatte er einen Tee aus Jasminblüten zubereitet, exotisch, mit einem Duft von Neuanfang. Das schien ihm nur angemessen, bedachte man, mit welcher Aufgabe ihn die Dortverwaltung heute betraut hatte. Eine Gruppe Kinder einer nahegelegenen Schule waren zu betreuen, er sollte ihnen von seiner Arbeit als Shinobi erzählen und sie zu einem Museum für berühmte Ninjas geleiten, um ihren Geist zu erbauen, sich vielleicht selbst dieser hehren Kunst zu zu wenden. Während der junge Shintopriester gemächlich seinen Tee trank kam er nicht umhin, ein wenig zu schmunzeln. Er sah sich in erster Linie nicht einmal als Shinobi, sondern als Priester an und so würde es ihn nicht verwundern, wenn er diesen jungen Leuten viel eher den Weg des Priesters nahebrachte als den des Ninjas. Gebete statt Wurfsterne. "Es wird mir sicher Freude bereiten, diese jungen Geister zu formen. Ja, ganz gewiss."

Der nächste Morgen begann wie immer Punkt fünf. Kiyoshi stand auf, wusch sich, zog sich an und pflegte seinen Steingarten, bis es Zeit war, sich zu der angegebenen Adresse zu begeben. Dem Missionsbriefing nach sollte ihn ein Ninja namens Sakkaku Hebi unterstützen, der bereits ein wenig älter war. Zwei Blickwinkel auf das Leben eines Shinobi. Ihm war die Ausbildung noch im Blute, Hebi-san die Praxis, das war gewiss der Hintergedanke dieser Missionszuteilung gewesen. Man wollte diesen jungen Menschen beide Seiten des Shinobidaseins näherbringen, höchst löblich, wie Kiyoshi fand. So konnte man den Jungen und Mädchen zeigen, dass... "Trägst du da 'n Kleid?" Die gedehnte Stimme eines Jungen ließ Kiyoshis Gedankenstrom jäh abreißen und er blickte in ein breites Gesicht mit einer äußerst markanten Nase, aus derem rechten Nasenloch etwas Schnodder lief. Kiyoshi hob dezent eine Augenbraue, doch war er nicht wirklich verstimmt über diese Frage. Man musste der Jugend so einiges nachsehen heutzutage. "Nein, das ist ein Hakama. Ein traditionelles Gewand, das von Priestern getragen wird. Ich bin Altarjunge und gedenke, meine Priesterausbildung baldestmöglich zu beenden, daher kleide ich mich bereits entsprechend, mein Junge." Der breitgesichtige Junge musterte Kiyoshi mit betontem Desinteresse, er schien, wenn überhaupt, nur mit einem Ohr zugehört zu haben. "Aha." Dann ging er.

Kiyoshi sah dem Jungen etwas verwirrt nach, doch dann beschloss er, sich an diesem Stilbruch nicht weiter zu stören. Kinder waren nun einmal Kinder, mangelnde Reife war noch lange kein Grund, jemanden zu verurteilen. Sein Partner würde das mit Sicherheit genau so sehen.. wo war er eigentlich? Kiyoshi stand mittlerweile auf dem Schulhof, der aufgrund der bald anfangenden Klassen so gut wie leer war und blickte sich um, in der Hoffnung, seinen Missionspartner daran zu erkennen, dass er zu alt für diese Schule, aber zu jung für den Posten eines Lehrers war. Betont ruhig rückte er seine Brille zurecht als befürchtete er, ansonsten für ein verirrtes Kind gehalten zu werden, obwohl auch er eindeutig zu alt für diese Schule war. Zu alt und überdies nicht angemessen gekleidet. Seine hölzernen Gebetsperlen klickten leise, als er eine von ihnen weiterschob, einfach aus purer Gewohnheit.
 

Sakkaku Hebi

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Spät war Hebi am Tag zuvor ins Bett gegangen. Es war einer der wenigen freien Tage, also versuchte er, sie so gut es ging zu nutzen. Dementsprechend genervt war der Sakkaku dann auch, als er unsanft von den schrillen Tönen seines Weckers geweckt wurde. Wäre dieser nicht äußerst nützlich, könnte er sich sicher schon unlängst zerschrottet und an einer Wand lehnend wiederfinden. Da er aber leider dabei half, dem Jungen aus dem Bett zu helfen, konnte er ihn nicht einfach zerstören. Nicht schon wieder jedenfalls. Sein Verschleiß an diesen Teilen war ziemlich groß, weswegen er mittlerweile auch gar nicht mehr auf Qualität achtete, sondern nur noch die billigsten Modelle erstand. So tat es zumindest dem Portemonnaie nicht mehr weh, wenn er sich jede Woche einen Neuen kaufte.
Wenig begeistert wischte er sich die Überreste seines Schlafes aus den Augen und blickte sich mit verschwommener Sicht um. Es war früh um sechs, draußen war es bereits hell, dennoch hätte er sich am liebsten wieder hingelegt. Nach dem er sich in seinem Bett aufrichtete, strich er sich durchs Haar. Sollte er jetzt wirklich aufstehen oder sich einfach wieder hinlegen? Im Bett war es immerhin so schön warm. Da fiel ihm ein, dass er allein des Lohnes wegen aufstehen musste, weil er nur schwerlich seine Miete zahlen könnte, wenn er nicht zu den Jobs erschien, bei denen er sich zuvor anmeldete. Heute ging es darum, ein paar Schülern das Shinobileben näher zu bringen. Na, die würden sicher ihre helle Freude dabei haben, dem Genin beim Reden zuzuhören. Gleichgültig dem Thema gegenüber stand Hebi dann auch auf und schloss erst einmal das Fenster seines Schlafzimmers, eher er sich einen Bademantel überstreifte. Wenn man nur in Boxershorts schlief, konnte es schon ganz schön kalt werden, wenn man die heimischen Gefilde der Bettdecke verlassen hatte. Nachdem das getan war ging er ins Bad, wusch sich, putzte seine Zähne, richtete sich die Haare, ging der morgendlichen Routine nach. Bei der Kleidung entschied er sich heute für ein weißes Hemd, bei welchem er die obersten zwei bis drei Knöpfe offen ließ, während eine lässige, beigenfarbene Hose seinen Unterkörper zierte. An dieser war jeweils rechts und links an der Seite ein schwarzer Hosenträger befestigt, der hinten am Gesäß wieder sein Ende fand und somit wie ein ungespanntes Seil an den Beinen durchhing. So cool, wie er nun einmal ist, steckte er das Hemd nicht in besagte Hose hinein und zog dann auch direkt schon sein Schuhwerk an, das aus schwarzem Lack bestand. Ohne Frühstück oder etwas derartigem verließ er anschließend das Haus, nachdem er sein Katana an der rechten Seite befestigte und eine braune Jacke überstreifte. Der Unterricht begann circa gegen acht Uhr, also hatte er ungefähr eine halbe Stunde Zeit, sich in der Schule einzufinden. Gebraucht hatte er allerdings ganze 20 Minuten, da er sich unterwegs noch etwas zu Essen kaufte. So stampfte er mit einem Brötchen im Mund über den Schulhof und hielt nach seinem Kollegen Ausschau. „Kiyoshi oder so, richtig?“ Sein Blick schweifte umher, als auch er dann plötzlich von einem Kind angesprochen wurde. „Woah, ist das ein Schwert? Ist das echt?“, fragte ihn eine recht hohe Stimme, die beim Herunterschauen einem kleinen Mädchen zugeordnet werden konnte. „Verpiss dich, Balg oder ich werd' dir zeigen, ob's echt ist oder nur 'n Fake.“, sagte er daraufhin mit gleichgütligem Blick auf sie gerichtet und sah dabei zu, wie die Kleine heulend wegrannte. Gott, wie er Kinder hasste. Die mussten einen aber auch echt immer anlabern. Natürlich lief er dabei immer weiter, bis er abrupt stehen blieb. Das Rotauge meinte, seinen Kollegen erspäht zu haben, auch wenn er sich wünschte, dass der Junge es nicht wäre. Allerdings sah er etwas älter aus als die restlichen Kiddies und auch seine Kleidung war unüblich genug, um halbwegs als Shinobi zu gelten – die durften ja eh rumrennen, wie sie wollten, was man von Schulkindern eher weniger behaupten konnte. Hebi musterte den Grauhaarigen von oben bis unten, obwohl er vor ihm stand und notierte ein gedankliches „Freak.“ in seinem Hirn, ehe er ihn ansprach und mit gelangweiltem Ausdruck in die Augen seines Gegenübers blickte. „Yoshi?“ Auch in seiner Stimme schwang kein Gefühl mit, was das Ganze ungewollt etwas arrogant wirken ließ. Ebenso gab er ihm direkt einen Spitznamen, ungeachtet der Tatsache, dass diesem das eventuell missfallen könnte. Doch selbst wenn: Was kümmerte es Hebi? Entweder Kiyoshi käme damit klar, oder.. Naja, was sollte er dann machen? Nichtsdestotrotz ließ der Sakkaku sich nicht aufhalten und ignorierend, ob der Zwölfjährige nun Ja oder Nein sagte, ging er weiter Richtung Schulgebäude. Wenn es sich wirklich um seinen Kollegen handelt, hat dieser sicher anhand des Katanas mitbekommen, dass er heute zusammen mit Hebi hier Arbeit zu leisten hätte und wäre infolgedessen schon mitgegangen. Zumindest hoffte der Dunkelhaarige, dass sein gesunder Menschenverstand das bewerkstelligte.
 
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"Yoshi?" Kiyoshi kannte seinen eigenen Namen gut genug um zu wissen, dass er wohl gerade verballhornt worden war. Mit einer missgelaunten Mine drehte er sich um, blickte zu dem Sprecher, der sich als bedeutend größer als Kiyoshi herausstellte. Als erstes fiel der Blick des jungen Priesters auf das Katana, welches der junge Mann an seiner Seite trug, dann auf das unordentliche Hemd und zuletzt auf dessen Gesicht mit ausgesprochen markanten Augen. Schlampig hätten ihn manche genannt, doch so ein abwertendes Wort fand seinen Weg selten in Kiyoshis Mund. Und ganz gewiss nicht, wenn man sich noch nicht einmal vorgestellt worden war. "Ich bevorzuge Kiyoshi", antwortete er, keine Spur von Verärgerung oder Missfallen war in seiner Stimme zu hören. Er hatte sich gut unter Kontrolle. "Und ich nehme an, du bist Sakkaku Hebi-san, mein Partner für diesen Beruf?" Er verbeugte sich leicht, den Höflichkeitsregeln vollständig entsprechend. Was Hebi-san tat, das war eine andere Frage. "Yoroshiku onegaishimasu. Wir sollten vielleicht die uns zugeteilte Klasse aufsuchen, ehe wir uns weiter bekannt machen. Was für ein Beispiel gäben wir ab, erschienen wir nicht pünktlich?" Seine ganze Sprechweise war so altmodisch, als spielte er einen uralten Mann in einem noch älteren Theaterstück. Viele der Ausdrücke die er gebrauchte waren kaum mehr in Umlauf und anstatt von sich selber mit "boku" oder wenigstens "watashi" zu sprechen, gebrauchte er "washi", eine Ich-Bezeichnung von Männern und Frauen weit über 60. Die Hände über dem Schoß gefaltet wie ein Shintopriester bei einer Zeremonie schritt er voran, sein Hakama wirbelte leicht in der kühlen Brise, die über den Schulhof fegte.

1-A... 1-B... Die Klassenzimmer waren nach Flügel und Raumnummer sortiert, doch um in Flügel 2 zu kommen, musste man den ersten durchqueren. Kiyoshi wurde aus dieser Architektur nicht ganz schlau, aber er nahm sie kommentarlos hin. 2-C war "ihr" Klassenzimmer, wo die jungen Leute ihrer mit Spannung harrten und wenn sie sich ein wenig beeilten, kamen sie sogar noch rechtzeitig. Demzufolge beschleunigte der kleine Priester seine Schritte noch ein wenig mehr, wobei seine Strohsandalen nahezu kein Geräusch auf dem gefliesten Boden verursachten. Sein Gesicht war scharf und ernst, wann immer etwas Sonnenlicht darauf fiel funkelten seine Brillengläser leicht auf. Er sah viel zu alt aus für so einen jungen Mann.
"2-C. Da wären wir." Es wäre töricht gewesen, anzunehmen dass Hebi-san ihm die Tür aufhalten würde. Und auch wenn er den jungen Mann nicht verurteilte, so war Kiyoshi doch realistisch genug, das zu begreifen. Also öffnete er die Tür selber und trat ein, wobei er sich mit einem gemurmelten "Shitsurei shimasu" leicht verbeugte, eine weitere Geste, die ihn viel älter erscheinen ließ, als er es tatsächlich war.

Klasse 2-C war ausgestattet wie jede andere Schulklasse auch. Eine Tafel, ein Lehrerpult, ein Klavier in der Ecke und etwa zwei Dutzend Pulte für die Schüler, die lärmend auf ihren Sitzen saßen. Eine etwas untersetzte Lehrerin blickte zur Tür und lächelte, als sie die hergebetenen Shinobi in ihren Gästen erkannte und klopfte mit ihrem Zeigestock auf ihr Pult. Sofort kehrte Stille ein, offensichtlich hatte sie ihre Rasselbande trotz ihres freundlichen Lächelns sehr gut im Griff. "Kinder! Das sind Sakkaku Hebi-san und Furumiya Kiyoshi-san. Sie sind Shinobi und möchten euch gern ein wenig von ihrem Alltag erzählen. Sagt Hallo." Halblaut gemurmelte Begrüßungen gingen durch die Klasse, doch die Lehrerin lächelte nachsichtig. Sie ging wohl davon aus, dass die Gegenwart echter Shinobi ihren Schützlingen die Sprache raubte. Kiyoshi blickte zu Hebi-san, dem er als Älteren nun das Wort überlassen wollte, immerhin war er der Erfahrenere von ihnen.
 

Sakkaku Hebi

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„Schön für dich.“ Mehr hatte Hebi nicht dazu zu sagen, dass Kiyoshi es bevorzugte, mit vollem Namen angesprochen zu werden. Hatte er irgendwie den Eindruck vermittelt, als würde es ihn interessieren, was andere lieber mochten und was nicht? Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern und ein kleiner Junge im Kleidchen sollte wohl nicht von ihm erwarten, dass der Sakkaku der indirekten Bitte auch nur in irgendeiner Weise ein wenig Wichtigkeit zusprach.
Auf die Frage hin, ob es sich bei ihm um den gesuchten Sakkaku Hebi handelte, antwortete dieser mit einem kurzen und knackigen „Jep.“, ehe er seine Aufmerksamkeit der Tür schenkte, die in das Innere des Gebäudes führte. Auch er war der Meinung, dass sie nicht zu spät kommen sollten, was bei Hebi allerdings aus anderen Gründen geschah, als bei seinem werten Kollegen. Er hatte keine Lust darauf, dass man ihm womöglich noch das Geld abziehen würde, welches er aufgrund der fehlenden Zeit sicher nicht mehr bekommen würde. Nicht, dass er darauf angewiesen wäre – man kommt schon über die Runden – etwas mehr auf der hohen Kante zu haben, konnte nur noch nie schaden, selbst wenn besagte hohe Kante bei ihm so langsam zu einem Berg mutierte, da er brav spart und nicht so teures Zeug kauft. „Tja, offensichtlich kein Gutes, Yoshi.“, antwortete er auf die Frage hin, welches Bild sie wohl mit dem Zuspätkommen abgeben würden und ließ es sich natürlich zeitgleich nicht nehmen, ein wenig mit der Kurzform von Kiysohis Namen zu sticheln - was übrigens die Hauptintention des Satzes darstellte. Hebi ging zwar nicht davon aus, dass es den Grauhaarigen großartig juckte, dennoch versuchte man immer wieder sein Bestes, nicht?

Gemächlich aß der Sakkaku sein belegtes Brötchen noch auf, während die beiden Genin durch die Gänge schlenderten. Dabei wurden sie von den Kindern dieser Schule angestarrt, als seien sie zwei Aliens, die gerade dabei waren, die Erde zu übernehmen und eben mit der Lehranstalt anfingen. Am liebsten hätte er diesen Wänstern sofort eine reingehauen, aber da es für heute sein Job war, angestarrt zu werden, konnte er das wohl schlecht machen. Dementsprechend gesenkt war auch seine Laune, als er den Klassenraum betrat, in dem er Unterricht machen müsste. Schon allein der Blick durch die Bankreihen ließ in ihm die Galle aufsteigen. Das dämliche Lächeln der Lehrerin tat natürlich sein Übriges. Und dann noch diese halbherzigen Begrüßungen der Schüler... Die waren seiner Person schon einmal gar nicht angemessen. Wussten sie etwa nicht, wie man mit seinem zukünftigen Herrscher umzugehen hatte? Naja, so viel dazu. Scheinbar erwartete man von ihm, dass er ein paar einführende Sätze von sich gab, wenn er Kiyoshis Blick jetzt nicht falsch interpretierte.
Statt dem nachzukommen, wandte er sich allerdings lieber erst einmal dem Fenster zu, um es zu öffnen. Hier stank es so nach Kind. Einem jungen Mann, der sich morgens mit Deodorant einsprühte und hin und wieder auch Parfum auftrug, fiel der unangenehme Geruch natürlich sofort auf, weswegen er nicht einfach in ihm drinnen ersticken konnte. Nach dieser guten Tat, nahm er das Katana von seinem Gürtel und lehnte es gegen die Wand, damit es ihn nicht weiter bei seinen Bewegungen behinderte.
Er seufzte laut und schaute in die Klasse. Er wusste gar nicht wie er anfangen sollte. „Gut, ich bin Hebi und zu meiner Linken befindet sich Kiyoshi. Ihr könnt ihn aber auch einfach nur Yoshi nennen – das ist ihm lieber.“ Wenn der Dunkelhaarige sticheln konnte, dann tat er das auch. Erst recht, wenn er andere noch mit hineinziehen konnte. Das gerade war ja wohl ein Geniestreich! Da die Kinder die Beiden schon zuvor begrüßten und Hebi das nur nochmal zum besseren Verständnis sagte, antworteten sie auch nichts darauf. Viel interessanter fanden sie das, was die Beiden ihnen über das Shinobileben mitzuteilen hätten. „Ich selbst gehe seit zwei Jahren auf die verschiedensten Missionen und befinde mich in einem Alter von 16 Jahren. Mein Hauptgebiet ist Genjutsu.“ Das war es zumindest vorläufig zu ihm. Jetzt wollte auch Hebi erst einmal wissen, mit wem er es hier zu tun hatte und sagte deswegen gar nichts mehr. Kiyoshi würde schon darauf kommen, dass es dazu diente, dass er sich vorstellte.
Bisher verhielten sich auch die Schüler recht ruhig. Ziemlich ungewöhnlich.

[Out: Sorry! Ab jetzt geht's wieder zügiger!]
 
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"Ihr könnt ihn aber auch einfach nur Yoshi nennen - das ist ihm lieber." Solche Wörter wie "Arschloch" befanden sich normalerweise nicht in Kiyoshis Wortschatz, doch auf den arroganten jungen Mann neben ihm trafen sie durchaus zu. Er schien durchaus zu wissen, welche Wirkung er hatte und, schlimmer noch, sie sogar zu genießen.
Ein normaler Junge seines Alters hätte sicherlich auf die ein oder andere Art die Beherrschung verloren, doch der junge Shintopriester hatte sich nach einem kurzen Moment der Besinnung wieder voll unter Kontrolle. Einer von ihnen musste ja wohl mit gutem Beispiel voran gehen und sich wie ein Erwachsener benehmen.

"Nun, ich bin ein wenig jünger als Hebi-san hier. Zwölf Jahre um genau zu sein. Bis jetzt halten sich meine praktischen Erfahrungen in Grenzen, doch ich übe mich ebenfalls in der Kunst des Genjutsu. Dank meiner Dienste am Shintotempel in Kirigakure darf ich die dort verwahrten Genjutsu einsetzen, die seit vielen Generationen dort aufbewahrt werden." Einige Kinder sahen ihn staunend an, andere blickten demonstrativ desinteressiert aus dem Fenster. Da von Hebi-san gewiss nichts zu erwarten war, jedenfalls nichts das irgendein Erzieher gut geheißen hätte, entschloss Kiyoshi sich, sofort zum nächsten Schritt über zu gehen. "Habt ihr vielleicht irgendwelche Fragen?" Sofort schossen einige Hände nach oben, insbesondere bei denen, die sich gerade noch desinteressiert gegeben hatten. Ein paar schrien ihre Fragen auch einfach nur so in die Klasse, doch Kiyoshi brachte sie mit sacht erhobenen Händen, kombiniert mit seinem Blick, zum Schweigen. Obwohl er noch jung war hatte er bereits die Kunst vieler alter Leute gemeistert, junge Menschen mit einem einzigen Blick zum Verstummen zu bringen. "Bitte." Der Junge, auf den er gezeigt hatte, stand auf. "Habr ihr schon einmal jemanden getötet?" Die füllige Lehrerin blickte missbilligend zu dem Jungen, sagte aber nichts. Kiyoshi schüttelte indes nur sachte den Kopf. "Nein, mein Junge. Tödliche Gewalt sollte immer das letzte Mittel für einen Shinobi sein, wenn er sich oder seine Partner anders nicht mehr beschützen kann. Töten ist kein Sport und auch nicht.. cool, es ist manchmal nur eine Notwendigkeit, nicht mehr. Und das kommt sehr, sehr selten vor." Das Wort "cool" hatte er erst nach einigem Zögern ausgesprochen, als müsste er sich erst daran erinnern, wie man es richtig aussprach. Noch so ein Zeichen, dass er seinem Alter eindeutig weit voraus war. Nicht unbedingt im Positiven. "Und was meinst du dazu, Hebi-san?" Mochte der Shinobi neben ihm auch ein ausgesuchtes Ekel sein, er war nun einmal sein Partner und Kiyoshi würde ihm nicht die Genugtuung gönnen, sich von seiner widerlichen Art abstoßen zu lassen. Man zerstörte seine Feinde am besten, indem man sie zu seinen Freunden machte, so stand es jedenfalls in den Sutren.
 

Sakkaku Hebi

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Arschloch? Hebi war doch kein Arschloch. Dieser Ausdruck ist immerhin noch maßlos untertrieben. Der Sakkaku war wie die fette Krätze, wenn man mit ihm einen Job oder eine Mission machen musste und sich nicht in der Position einer friedlichen Koexistenz befand: So schnell würde man ihn und seine kranken Spielchen nicht mehr loswerden, was durch die biestige Art nur noch unangenehmer auf seine armen Kollegen wirkt. Es kam also immer wieder Freude auf, wenn man las, dass er derjenige war, der dein Team begleiten durfte. Noch schlimmer wird es, wenn er es leitet und du unter ihm stehst – dann kann man sich gewiss sein, für ihn jeden sinnlosen Mist erledigen zu müssen. Bestenfalls auch noch Dinge, die komplett irrelevant für die Mission wären, nur damit er sich darüber amüsieren kann, dass jemand nach seiner Pfeife tanzen musste. Gern auch unter dem Deckmantel, die Aufgabe so erklärt bekommen zu haben, dass sie einen Nutzen für den Auftrag hätte.
Hebi hörte aufmerksam zu, als Kiyoshi ein wenig über sich erzählte. Er war also zwölf Jahre alt und hatte noch keine praktischen Erfahrungen sammeln können? Uninteressant. Er übte sich im Genjutsu? Uninteressant, solange ihm besagte Erfahrungen fehlten. Dann stand er auch noch im Dienste irgendeines Shintotempels. "Himmel, der Junge ist ja noch langweiliger als das Mittagsprogram im Fernsehen." Dass dieser komische Tempel ein Hidden besaß, machte ihn auch nicht viel interessanter. Was sollte der Sakkaku also mit ihm anstellen, um ein wenig Unterhaltung geboten zu bekommen? Naja, er hatte ja noch ein wenig Bedenkzeit – der Job hatte eben erst angefangen.
Aber hohoho, wer hätte das gedacht: Die Kinder hatten eine gute Frage für den Furumiya parat, bei der auch Hebi auf die Antwort gespannt war. "Nein, mein Junge. Tödliche Gewalt sollte immer das letzte Mittel für einen Shinobi sein, wenn er sich oder seine Partner anders nicht mehr beschützen kann.“ Hebi schaute in Richtung Fenster, auf den Hof hinaus und war innerlich enttäuscht. Was hatte er aber eigentlich erwartet? Also sicher nicht, dass Kiyoshi sich als verkappter Massenmörder entpuppte, aber dass Töten das letzte Mittel sein sollte... von wem hatte er denn solchen Bullshit? Aber in einem Punkt hatte er Recht: Es war weder eine Sportart, noch war es cool. Da musste Hebi mit ihm übereinstimmen – wenn auch aus total irrationalen Gründen, die er jetzt, nachdem er nach seiner Meinung gefragt wurde, nennen würde: „Ich sehe das so, dass Töten in vielen Fällen unabdingbar ist, wenngleich ich zustimmen muss, dass es sich als recht uncool herausstellt, jemandem einfach so das Leben zu nehmen.“ Eine kurze Denkpause folgte. Er musste die folgenden Worte ja so verpacken, dass es die armen Kinderlein nicht verstörte.

Drauf geschissen.

Sie sprachen hier über die Welt der Ninja. Wenn sie welche werden wollten, musste sie auch jemand über die unangenehme Wahrheit aufklären. Wer konnte das besser als Hebi? „Folter hat viel mehr Charme, findet ihr nicht? Es ist viel einfacher an Informationen ranzukommen, wenn man jemanden über längeren Zeitraum quält, statt ihm mit einem kurzen Handschlag das Licht auszupusten. Vor allem, wenn die Opfer ihr eigenes Blut sehen, werden sie immer ganz schnell redselig. Gute Methoden sind zum Bei-“ „Äääh, was für Aufträge haben Sie beide denn bis jetzt erledigt? Also außer diesem hier?“, unterbrach die Lehrerin den Sakkaku kackendreist, damit er nicht noch begann, die Kinder zum Foltern zu motivieren. Hebi könnte aber schwören, dass diese fette Trulla förmlich danach schrie, dass man einige Methoden an ihr ausprobierte. Man fiel ihm nicht einfach ins Wort, ohne die Konsequenzen dafür zu tragen. „Einer meiner Jobs war es, schlafende Leute mit einer Eisenstange wach zu prügeln. War easy und einfach umzusetzen. Gerne wieder.“ Sprach er gerade indirekt eine Drohung aus? Ohja, das tat er! Zum Glück war sie zu blöd, um das zu raffen, sie schaute kurz darauf nämlich erwartungsvoll zu Kiyoshi herüber, damit dieser ein wenig erzählen konnte, wie seine Jobs bisher abliefen. Innerlich hoffte sie sehr, dass sie mit weniger Gewalt zu tun hatten. Die Kinder waren jedoch hellauf begeistert und lauschten interessiert Hebis Worten. Kein Wunder – in dem Alter prügelte man sich ja auch noch gern miteinander. „Der Junge im Kleid hat doch sicher eh keine Ahnung!“, kam es aus einer hinteren Ecke des Raumes. Das war doch der Junge von vorhin, der Kiyoshi schon auf dem Hof wegen seiner Kleidung ansprach und wenig beeindruckt weiterzog. „Halt die Klappe, Hitori! DU hast keine Ahnung!“, erwiderte ein Mädchen empört und schaute danach begeistert zu dem Grauhaarigen. Na, war da jemand verliebt~?
 
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Folter. Und das, dem Tonfall des Jungen nach zu schließen, sogar noch als Kunstform. Barbarisch. Wäre Kiyoshi ein wenig dreister gewesen, hätte er jetzt wohl abfällig geschnaubt oder einen giftigen Kommentar abgelassen, doch dankenswerterweise schnitt die Lehrerin Hebi-san das Wort ab, noch bevor dieser seine verqueren Ansichten weiter verbreiten konnte. Nicht aus zu denken, wenn er die Gedanken einiger Kinder mit diesem Unsinn vergiften konnte. Glücklicherweise schienen die meisten dieser jungen Leute ohnehin nur mit einem Ohr zugehört zu haben, was auch Hebi-san offensichtlich nicht entgangen war. Die Bemerkung mit der Eisenstange war jedoch im Vergleich zu seiner sonstigen Rhetorik schon fast "elegant" zu nennen, sodass Kiyoshi milde über sie hinweg sah. Es würde sich ohnehin nicht lohnen, mit so einem jungen Hitzkopf einen Streit vom Zaun zu brechen.
Gerade als Kiyoshi zu einer Erklärung ansetzte, redete irgendein Junge dazwischen. Der junge Mönch musste sich kurz besinnen, ehe er den jungen Mann von vorhin wiedererkannte, der offenbar einfach nur darauf aus war, Ärger zu machen. Nun, Kiyoshi war niemand, der sich von so etwas provozieren ließ. Er hatte sich schon viel schlimmeres anhören müssen. Doch dass ein Mädchen sich für ihn einsetzte, überraschte ihn dann zugegebenermaßen doch. "Halt die Klappe, Hitori! DU hast keine Ahnung!" Der junge Furumiya nickte höflich. "Vielen Dank, junge Dame." Das Mädchen errötete leicht, doch sie hätte eben so gut ohnmächtig vom Stuhl fallen können, so wenig ehrliches Interesse zeigte Kiyoshi an ihrer Reaktion. Jugendliche Schwärmereien waren schnell vergangen, wie Blütenblätter im Wind.

"Also gut, Kinder! Wir wollten heute noch zum Museum!" Die Aussage der Lehrerin erinnerte Kiyoshi noch einmal an den zweiten Teil des heutigen Tagesplans. Nicht dass das notwendig gewesen wäre, er kannte ihn ohnehin auswendig. In etwa zwanzig Minuten waren sie für die Besichtigung eines kleinen Museums vorgeladen, welches Memorabilia bestimmter Shinobi ausstellte, die sich besonders um Soragakure verdient gemacht hatten. Kiyoshi hatte es bereits zwei Mal selber besucht, da dort der Shakujo eines kämpfenden Mönches ausgestellt war, dem er gerne seine Reverenz erwies. Dass es schon einmal einen Mönch gegeben hatte, der als Shinobi seine Bestimmung fand, spendete Kiyoshi Hoffnung. Es gab so viel Trost in vergangenen Dingen, man musste ihn nur zu finden wissen. Eine Kunst, die die jungen Leute leider nur noch selten beherrschten. Aber er bemühte sich, mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wer sonst wäre von diesem Sauhaufen dazu in der Lage gewesen? Hebi-san sicherlich nicht. Kiyoshi überlegte sogar schon, das "-san" zu streichen und Hebi-san einfach nur noch -kun zu nennen, so ziemlich die unhöflichste Geste, zu der er fähig war. Auch wenn selbst der junge Shintopriester einsah, dass Hebi-san das womöglich nicht einmal jucken würde. Er schien ebenso solipsistisch wie starrköpfig zu sein.

"Wie lange noch?" "Sind wir bald da?" "Ich hab' Hunger!" "Ich hab' Durst!" Schrecklich, die Ungeduld der Jugend. Sie waren noch nicht einmal zwei Minuten unterwegs und schon ging das Gemurmel und Geklage los. Immer wieder zupften einige Jungen Kiyoshi am Ärmel und fanden es offenbar höchst witzig, so zu tun als seien sie es nicht gewesen. Der junge Priester ignorierte sie einfach, mit der Absicht ihnen dieses Spiel durch seine konkrete Weigerung irgendeiner reaktion auszutreiben, doch zumindest im Moment schien es sie nur nocn an zu spornen. Eine Papierkugel flog haarscharf an seinem Ohr vorbei und nur mit Mühe konnte er sich beherrschen, sich nicht nach dem Übeltäter um zu drehen. Früher am Tempel war dieses SPiel genau so verlaufen, drehte man sich nicht um, hörten sie irgendwann auf. Tat man es doch, dann machten sie weiter und Kiyoshi hatte dieses Spiel nicht nur mit Papierkügelchen gespielt, sondern das ein oder andere Mal sogar mit Steinen. Insofern ließ er sich von ein wenig Papier garantiert nicht aus der Ruhe bringen.
"Ey, Yoshi! Was ist das denn jetzt für ein Kleid? Hat deine Mama das für dich gekauft?" Hitori suhlte sich regelrecht in dem Gelächter seiner Klassenkameraden, doch dieses Gelächter stoppte abrupt, als sich Kiyoshi tatsächlich nach ihnen umdrehte. Noch war seine Geduld nicht erschöpft, doch seine Eltern waren immer ein empfindliches Thema. "Meine Eltern, junger Mann, haben mich ausgesetzt, als ich noch ein Baby war. Ich weiß nicht, wo sie jetzt sind oder was sie tun, doch sie kaufen mir bestimmt keine Kleider. Sei ein wenig dankbarer, dass deine größte Sorge ist, deinen Kumpanen solche Unterhaltung zu bieten." Das saß. Das Gelächter erstarb und einige der Jungen sahen sogar ziemlich schuldbewusst drein, Hitori jedoch gehörte nicht dazu. Er schien viel zu überrascht, dass dieser blasse Junge ihm tatsächlich über den Mund gefahren war. Kopfschüttelnd schritt Kiyoshi weiter, wie angewiesen direkt neben Hebi-san her. "Kinder..."
 

Sakkaku Hebi

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War ja richtig niedlich, wie sich Kiyoshi von einem kleinen Mädchen beschützen ließ. Dennoch war das für Hebi gerade uninteressant, da die Sache mit dem Museum nun im Vordergrund stand. Das hatte er ja total vergessen. Naja, machte seiner Laune jetzt aber eh keinen Abbruch, die war ja ohnehin etwas komisch, sodass nicht einmal er sie bei Nachfrage wiedergeben könnte. Sie schwankte irgendwie zwischen Langeweile, Enttäuschung und Wut. Gab es dafür einen Sammelbegriff? Aber halt! Wieso war er wütend? Es nervte ihn, mit diesen eindeutig verzogenen Wänstern durchs Schulhaus laufen zu müssen. Viel lieber wäre er jetzt zu Hause. Bestenfalls schlafend im warmen Bettchen. Aber nein, stattdessen musste er hier abkacken und sich die weniger intelligenten Ergüsse der Bälger zu Gemüte führen. Momentan lief er auch hinter den Schülern und beobachtete sie dabei, wie sie den kleinen Kiyoshi ärgerten. Irgendwie überkam ihm dabei die Nostalgie. Früher war er immerhin derjenige, der andere mit irgendwelchen Dingen bewarf, sie mobbte und gerne auch einmal verprügelte. Natürlich traf das auch noch auf seine heutigen Standards zu, jedoch legte er nun mehr Wert darauf, soetwas so subtil wie möglich zu gestalten. Ihn wunderte aber auch, dass der Furumiya dabei so ruhig bleiben konnte. Hebi hätte sonstwas mit den Kindern angestellt. Entweder war er solche Situationen gewöhnt oder hatte aber eine Geduld, die der Sakkaku noch nie gegenübergetreten ist - wobei das eine das andere ja nicht ausschloss, hm? Umso überraschter war er, als sich der grauhaarige Junge auf einmal umdrehte, als seine Eltern angesprochen wurden. Scheinbar hatte da jemand seine Achillesferse getroffen. Vor zwei Jahren hätte nun ein fettes Grinsen das Gesicht des Dunkelhaarigen verziert, jetzt jedoch war das nur innerlich der Fall.
Als Kiyoshi dann auch noch davon erzählte, dass er ausgesetzt wurde, als er ein Baby war, wurde die Freude seitens Hebi größer und größer. Mit diesen Informationen konnte er viel anstellen. Mehr als dem anderen Jungen mit Sicherheit lieb wäre, selbst wenn dieser die offensichtlichen Provokationen an sich abprallen lassen würde. Hebi glaubte nicht daran, dass auch sein Inneres dem so einfach keine Bedeutung zusprechen würde. Es war immer nur eine Frage der Zeit, bis jemand zusammenbrach oder durchdrehte – das wusste das Rotauge aus Erfahrung. Nicht aus eigener, aber aus der, die er mit anderen gemacht hat, war er schließlich oftmals der Auslöser derartiger Ausraster. Nichtsdestotrotz hatte er jetzt nicht vor, irgendwelche Pläne sofort in die Tat umzusetzen und auch noch damit zu beginnen, den Mönch zu trietzen. Stattdessen schloss er zu ihm nach vorne auf, um neben ihm zu laufen. „Mach dir nichts draus. Das sind Kinder, die haben alle einen an der Waffel.“, sagte er glaubwürdig und klopfte ihm tröstend auf die Schulter. Auch wenn man es ihm nicht ansah, schwang in seiner Stimme unglaublich fiel Mitgefühl mit, während das Schulterklopfen dieses noch einmal unterstrich und betonte. Sowas wie Mitgefühl kannte er aber nicht. Ernsthaft. Hebi war nur ein verdammt guter Schauspieler und beherrschte das Gebiet der Tricksereien vor allem als Genjutsuka auf geradezu meisterhaftem Niveau. Er würde also an ein Wunder grenzen, sollte Kiyoshi auffallen, dass er nur irgendwas versuchte. Der Sakkaku wollte auch gerade noch etwas sagen, da spürte er... wie eine Papierkugel seinen Kopf traf. SEINEN Kopf! Anders als Kiyoshi sah Hebi keinen Sinn darin, sich in Geduld zu üben. Diesen dreckigen Wänstern gehört Benehmen beigebracht! Er drehte sich um. „Wer war das?“ Sein kalter Blick erfasste die Gruppe an Schulkindern, während sich Hitori kichernd hinter eines der Mädchen schob. Bei diesem Balg halfen keine Worte. Das wusste Hebi von sich selbst. Das ging zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraus. Der brauchte eine Tracht Prügel, ganz eindeutig. Da er aber nicht einfach ein Kind zusammenschlagen konnte, entschied er sich für eine weitaus harmlosere Methode. So ging der Dunkelhaarige auf den Jungen zu, packte ihn mit zwei Händen am Pullover... und zog ihn nach oben in die Luft, wo er nun auf Augenhöhe mit dem Sakkaku war. Dieser hatte zwar nicht unbedingt viel Kraft, für ein kleines Kind reichte es allerdings vollkommen aus, solange er beide Hände benutzte. „Jetzt pass mal auf.“, begann er, ruhig und beherrscht zu sprechen, blickte in die erschrockenen, geschockten Augen des Unruhestifters. „Solltest du es noch einmal wagen, mich oder Yoshi mit irgendetwas zu bewerfen oder uns zu nerven, wird bald ein hübscher Fußabdruck dein hässliches Gesicht zieren. Haben wir uns verstanden?“ Er nahm sogar den Furumiya mit rein, oho. Hitori, starr vor Schock, konnte keinen Gedanken fassen, der eine adäquate Antwort liefern würde. Er hätte niemals damit gerechnet, dass einer der Beiden so weit gehen und ihn circa 70 Zentimeter über dem Boden schweben lassen würde. Die Lehrer machten soetwas doch auch nie, egal wie er sich benahm! Apropos Lehrer: Wo war die dicke Trulla eigentlich? Offensichtlich entfernte sie sich kurz von der Gruppe, um den Schlüssel für das Museum zu holen, als sie dann aber wieder ankam, bereute sie ihre Abwesenheit zutiefst. Sofort stürmte sie auf den Sakkaku zu und brüllte ihn an; er solle doch das Kind runterlassen. „Meine Güte, chill. Ihm geht’s doch gut.“ Doch ehe sie noch anfing ihn anzutatschen, damit Hitori wieder zurück auf den Boden der Tatsachen käme, ließ er ihn los. Plötzlich und ohne Vorwarnung. Unsanft landete der Junge auf seinem Hinterteil, tat sich aber nichts weh. Lediglich ein leichtes Stöhnen entwich ihm, als er auf der Erde aufkam. Daran sollten sich auch die restlichen Schüler besser ein Beispiel nehmen. Hebi drohte nur einmal und danach war die Kacke dann am Dampfen. Es ist fraglich, wie sie so diesen Job erfolgreich beendeten wollten. Allerdings schien die Handlung gefruchtet zu haben. Hitori stand wortlos auf und schaute beschämt gen Boden; und Hebi ging wieder zu Kiyoshi nach vorne, fast so als wäre nichts gewesen. „Hopp, hopp!“ Der Sakkaku klatschte zweimal in die Hände. „Wir haben nicht ewig Zeit fürs Museum.“, meinte er ausdruckslos zu den Kindern.
Dort angekommen wandte er sich noch einmal an Kyioshi. „Ich würde vorschlagen, dass du dich um die Geschichtsstunde kümmerst. Ich übernehm' dann das Praktische und zeig ein paar Jutsus.“ Gerechte Arbeitsteilung, nicht? Hebi hatte jedenfalls keine Ahnung von der Geschichte irgendwelcher Leute und dieses Fach war auch noch nie so wirklich sein Bier. Wusste doch jeder, dass er die einzig wichtige Person auf dieser Welt war, ist und immer bleiben wird.
 
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Viele andere wären auf Hebi-Sans Fassade wohl hereingefallen, doch Kiyoshi benahm sich nicht nur erwachsener als sein Alter suggerierte, er hatte auch mehr Lebenserfahrung als die meisten Zwölfjährigen. Gepaar mit der Tatsache, dass er selber auch ein Genjutsuka war und sich daher auf Schauspiel verstand, fiel er nicht eine Sekunde lang auf die Fassade des schwarzhaarigen Ninjas herein. Zwar kannte er Hebi-san noch nicht wirklich lange, aber bislang hatte dieser kein Anzeichen echter Empathie oder dergleichen gezeigt, da war der Zeitpunkt, zu dem er damit anfing, höchst verdächtig. "Ich hoffe doch du verübelst es mir nicht, dass ich dir diese Maskerade nicht abkaufe, Hebi-san", antwortete er ruhig. Nicht etwa kühl oder verstimmt, einfach nur vollkommen nebenher, als würde er ihm aus einem Zeitungsbericht vorlesen. "Ich mag ja jung sein, aber ein Narr bin ich nicht."
Ob seine Worte Wirkung zeigten oder nicht konnte Kiyoshi unterdessen nicht beurteilen, denn gerade als er anfangen wollte, Hebi-sans Antwort zu lauschen, traf diesen ein Papierkügelchen am Kopf und provozierte einen Wutausbruch mittlerer Güte bei dem Shinobi, der Kiyoshi dazu veranlasste, missbilligend mit den Augen zu rollen. Warum nur hatten sich junge Menschen nur so selten unter Kontrolle? Er schämte sich fast für sein Alter. Aber auch nur beinahe. Es hatte ja durchaus seine Vorzüge.

Gerade als Kiyoshi gedachte ein zu greifen kehrte jedoch die Lehrerin zurück und übernahm diese Rolle für ihn, wofür der junge Mönch dann doch ein wenig dankbar war. Hebi-san nämlich zeigte kein Stück Reue und so wie er es scheinbar darauf anlegte, Kiyoshi zu provozieren, hätte er bei ihm sicherlich noch weitaus weniger davon gezeigt, wenn er nicht sogar rundheraus weitergemacht und ihn ignoriert hätte. So wie Kiyoshi seinen Missionspartner einschätzte, war das ein durchaus realistisches Szenario. Natürlich ignorierte Hebi-san den missbilligenden Blick den Kiyoshi ihm zuwarf geflissentlich, aber das war keine große Überraschung. Alles andere hätte den jungen Mönch überrascht - ob positiv oder negativ, das hätte er nicht einmal sagen können. Kiyoshi verschwendete keine Zeit auf solche Gedankenkspielchen, wenn sie ihn nicht weiter brachten.

Das Museum war nicht besonders groß und auch nicht sehr beeindruckend - Eine kleine Hütte, die zu bestimmten Zeiten geöffnet war und ansonsten vom Pförtner zugänglich gemacht wurde und sich aus Steuergeldern finanzierte, damit jeder kostenlos Zugang dazu hatte. Dass sie dennoch nicht allzu häufig besucht wurde, außer eine Schulklasse war dort, missfiel Kiyoshi offen gestanden. Diese Relikte aus alter Zeit waren höchst interessant und so war es eine seiner ersten Handlungen in Soragakure gewesen, diesen Hort vergangener Großtaten aufzusuchen und sich die dort ausgestellten Relikte einzuprägen als ginge es um eine demnächst anstehende Prüfung. Insofern war er mit der von Hebi-san vorgeschlagenen Arbeitsteilung durchaus einverstanden, die da lautete: "Ich würde vorschlagen, dass du dich um die Geschichtsstunde kümmerst. Ich übernehm' dann das Praktische und zeig ein paar Jutsus." So weit so gut. Nur die Vorstellung, welche Jutsu dieser junge Mann den Kindern genau zeigen würde und vor allem an wem gefiel Kiyoshi weniger, aber er behielt das für sich. Manche Schlachten gewann man eben nur durch Rückzug.

"Das hier ist Zanmizuken, der Wasserspalter, die legendäre Klinge von Kaminari no I*, der mit ihrer Hilfe angeblich fünfhundert Suitonnutzer fällte..." Dafür dass es so aufregende Geschichten waren, die Kiyoshi hier vortrug, gab es überraschend wenig Resonanz. Ein paar Kinder heuchelten Interesse, der Rest sah irgendwo anders hin oder unterhielt sich tuschelnd. Kiyoshi nahm dies zur Kenntnis, aber wie viele alte Leute kommentierte er es nicht und machte stur weiter. "Hier befinden sich..." Das Rascheln von Papier unterbrach Kiyoshi in seinem Vortrag und er blickte auf die Quelle dieses störenden Geräusches. Zu seiner Überraschung hatte einer der Jungen ein Strongman-Comicheft hervorgezogen und las ungeniert darin. Kiyoshi erkannte natürlich sofort das Cover, es handelte sich um Ausgabe 17, und nur mit Mühe konnte er sich so weit zusammenreißen, dass er nicht wie ein völlig übergeschnapptes hyperaktives Kleinkind zu reden begann. "Ein sehr guter Strongman-Band, in der Tat", sagte er laut, woraufhin ihm zum ersten Mal sämtliche Kinder zuhörten. Dass dieser langeweilige Junge Strongman las, das war unterhört! "Wenn dir dieser Band gefallen hat, dann wird dir das hier sicherlich gefallen..." Jetzt hatte er sie. Parallelen zu Strongman, damit köderte man die Aufmerksamkeit von Kindern! Schon erstarb das Gemurmel und den großen Augen der Kinder nach zu urteilen hatten sie jetzt wirklich Interesse an dem, was Kiyoshi ihnen so erzählte. Also weiter im Text. "Diese Shuriken hier..."

(Anmerkung: Hier haben wir eine kleine Anspielung auf Final Fantasy. Zantetsuken ist in dieser Serie oft die legendäre Waffe von Odin, dessen alternativer Name "Wotan" im Japanischen auch "Fleisch des Wildschweins" bedeuten kann, weshalb der Träger dieser recht ähnlich heißenden Klinge auf den Namen "Wildschwein des Gewitters" hört.)
 

Sakkaku Hebi

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„Hooo~, hier macht wohl jemand auf Menschenkenner, was?“, stellte Hebi belustigt fest, als der Junge neben ihm meinte, er wäre nicht blöd genug, um auf ihn hereinzufallen. Der Kleine hatte ja keine Ahnung, wie schnell sowas manchmal ging. Gerade die, die oft der Meinung waren, sie wären zu schlau, um in ein solches Netz der Intrigen zu geraten, waren am Ende diejenigen, die nicht mehr wussten, wie sie da wieder herauskämen. Doch hier hatte der Sakkaku auch irgendwie keine Lust, Kiyoshi hinters Licht zu führen. Er war nur ein noobiger Anfänger, hatte nicht einmal eine Mission hinter sich gebracht und war dazu immer noch äußerst langweilig. Im Prinzip bestätigte er sämtliche Klischees, wenn man einmal in Betracht zog, dass er einem Tempel wohnhaft war. Dass die dort Heimischen arrogante Klugscheißer waren, ist ja wohl jedem klar. Vor allem gab es bei ihnen null Abwechslung, was das Verhalten anging. Immer dieselbe Retourkutsche, die sie irgendwelches spirituelles Geschwafel von sich geben ließ, sobald sie der Meinung sind, sie dürfen ihren Mund aufmachen. Der Sakkaku konnte sie partout nicht ausstehen, was wohl auch dem Umstand zu verdanken war, dass der kein Freund von Stagnation ist. Selbst jemand wie er entwickelte sich immer wieder weiter, nicht nur äußerlich. Er legte auch großen Wert darauf, sich im Umgang mit anderen zu schulen, was denen jedoch alles andere als zugute kam. Dennoch: Er stagniert nicht. Bleibt nicht kleben, bewegt sich immer weiter – bis er eines Tages Weltherrscher wäre und all diesen anödenden Idioten zeigte, wie eine Welt voller Bewegung auszusehen hätte. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde es sich um eine Schreckensherrschaft handeln, eine Tyrannis (nur noch schlimmer), aber solange er der Tyrann war und mit anderen machen konnte, wie er wollte, war ihm das vollkommen recht. Es würde auch keine Rolle spielen, wenn sie ihm nur aus schiere Angst sagten, wie toll sie ihn fänden, solange er somit das Gefühl bekäme, sie wie Hunde dressiert und kontrolliert zu haben. Vielleicht hatte der ein oder andere ja sogar Glück und bekäme ein Leckerli, das ihn eventuell in eine höhere Position hob? Allerdings blieb die Frage offen, wie die Herrschaft des Sakkaku tatsächlich aussähe. Dass moralische Werte keine Bedeutung mehr hätten und jeder wie Dreck behandelt wird, steht wohl außer Frage, aber wie ist es um Mutter Natur bestellt? Verdorrte Äste und kein tierisches Leben weit und breit? Das konnte man schon einmal ausschließen. Hebi liebte Tiere und würde ihnen niemals ihren Lebensraum wegnehmen – dafür aber umso mehr den der Menschen. Und Kiyoshi.. Ja, der würde wahrscheinlich in irgendeinem Verlies verrotten, wenn er ihn nicht sogar öffentlich hinrichten ließe. Nichtsdestotrotz bedarf dessen Menschenkennerei weiterer Ausführungen, die keineswegs ernst zu deuten waren. Das war klar. „Vielleicht bin ich heut' morgen auch einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden und war deswegen etwas ruppiger? Kann doch mal vorkommen.“ Oh, welch Ironie in seiner Stimme mitschwang. Wahrheit und nichts als die pure Wahrheit war hier zu vernehmen. Ist er nicht ein wunderbarer Mensch? Weil er so wunderbar war, und das auch wusste, dachte er kurz darüber nach, ob der falsche Fuß in Kiyoshis Gesicht landen sollte. Er beschloss dann jedoch, sich das für später aufzuheben. Bestenfalls für eine Mission, wo es womöglich nicht bei einem einfachen Tritt bleiben würde. Jetzt mussten sie sich allerdings erst einmal um ein wenig gute Geschichte kümmern. Besser gesagt, Kiyoshi musste das. Das Rotauge lehnte indes an einer Wand und schaute sich die Ausstellungsstücke an. Wie viel die wohl wert wären? Ordentlich Kohle könnte man damit sicher machen. Das Strongmangedöns bekam er in all seinen Überlegungen gar nicht mit.

Es müsste wohl jedem aufgefallen sein, dass der Furumiya erstaunlich viel über die Geschehnisse damals wusste. Auch einem Sakkaku Hebi entging das nicht. Der hatte mit dieser Erkenntnis aber andere Pläne geschaffen, als ihn dafür zu lobpreisen, ein bisschen gelernt zu haben. Für ihn deutete das nur darauf hin, dass das Grauhaar ein Streber wäre, den niemand mochte. Das war oft so, was Hebi innerhalb seiner eigenen Akademiezeit oft bemerkte. Es würde also an ein echtes Wunder grenzen, sollte der Kleine nicht gemobbt worden sein. Der Dunkelhaarige sollte ihn mal darauf ansprechen. Doch erst nach der Sache mit dem Museum, welche dann in einer Stunde auch endlich beendet war. Allerdings lag eine kleine Planänderung vor, was Hebis Getritze betraf:
Sie verließen wieder den Raum – Hebi und Kiyoshi auch hier vorneweg, um die Kinder auf den Hof zu geleiten, damit sie dort Jutsus zeigen könnten. „Weißt du, das hat mich echt verletzt, dass du so über mich denkst. Mein Herz schmerzt noch immer wie Hölle. Was deine Eltern wohl dazu sagen würden, dass du so mit deinen Mitmenschen umgehst? Die wären mit Sicherheit enttäuscht gewesen.“ Wie immer ließ es sich der Sakkaku nicht nehmen, da anzusetzen, wo es anderen wehtat. Jedoch blieb abzuwarten, ob der Furumiya darauf reagierte. Ein wenig seltsam wäre es schon, sollte er es einfach ignorieren, schließlich war ihm das bei etwas so Harmlosen wie vorhin nicht möglich. Hier sprach der Sakkaku jedoch etwas an, das eindeutig unter die Gürtellinie gehen müsste. Niemand mochte es zu hören, eine Enttäuschung zu sein. Schon gar nicht, wenn man davon ausging, dass die eigenen Eltern so denken könnten. Denn die, die haben einen immerhin geschaffen.
 
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Die Geschichten der nächsten paar Artefakte riss die Kinder sichtlich mehr mit, wohl weil sie sich nun Strongman oder sonst irgendeinen Helden mit diesen Waffen vorstellten. Das war zumindest etwas, was Kiyoshi ihnen nachfühlen konnte, wie oft hatte er sich das selber vorgestellt? Wie oft hatte er insgeheim kleine Geschichten geschrieben, in denen sein Held legendäre Taten vollbrachte, zusammen mit Göttern des Shinto oder mit Helden aus längst vergangener Zeit? Er hätte es selber nicht mehr sagen können, aber dass er hier etwas mit anderen Kindern gemein hatte, schien ihn überhaupt nicht zu stören. Und das war ungewöhnlich, war seine Meinung von jungen Menschen doch sonst nicht unbedingt die Beste. Aber so manches Mal war es eben doch gut, sich selbst Kind sein zu lassen. Vielleicht.

"Weißt du, das hat mich echt verletzt, dass du so über mich denkst. Mein Herz schmerzt noch immer wie Hölle. Was deine Eltern wohl dazu sagen würden, dass du so mit deinen Mitmenschen umgehst? Die wären mit Sicherheit enttäuscht gewesen." Hebi sprach Kiyoshi auf diese kurze Kopfwäsche genau dann an, als sie das Museum verließen, um (endlich, wie Kiyoshi vermutete) einige Jutsu vorführen zu können. Natürlich hatte er den ersten Seitenhieb über eine womögliche Verstimmung Hebi-sans unkommentiert gelassen, doch nun ging der junge Mann eindeutig zu weit. Kiyoshi blickte ihn ruhig an, mit einem für sein zartes Gesicht fast schon beängstigend harten Blick. "Hebi-san", hob er sehr leise an, sodass die munter lärmenden Kinder und die Lehrerin, die sie beaufsichtigte, ihn nicht hören konnten. "Wenn du mich nicht leiden kannst, steht es dir frei, deinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Doch wenn du meinst, mich deswegen veralbern oder herunter machen zu müssen, dann tust du mir aufrichtig leid. Hast du so wenig Selbstvertrauen, dass du dich nur gut fühlst, wenn du anderen Menschen Leid zufügst?" Die Stimme des kleinen Mönches war ruhig, klar und fest, kein Zittern und keine Unsicherheit war darin zu spüren. Er sagte ganz einfach nur das, was er dachte. "Wenn deine einzige Sorge ist, Menschen die du nicht magst zuzusetzen, dann wird dein Leben nie ein sehr erfülltes sein. Das kann ich dir jetzt schon sagen." Damit sah er ungerührt zu Hebi-san hoch, auch wenn es in seinem Inneren kochte. Der Punkt mit seinen Eltern hatte ihn stark getroffen, doch auch hier hatte er sich schon bedeutend schlimmeres anhören müssen. Noch hatte er sich unter Kontrolle.
 

Sakkaku Hebi

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Ganz offensichtlich hatte hier ein gewisser Furumiya ein vollkommen verqueres Bild von Hebi. Dieser freute sich natürlich, endlich mal eine Reaktion von seinem Gegenüber zu bekommen, dennoch missfiel ihm ein wenig, was er von dem Jüngling vernehmen durfte. So hatte er sich das eigentlich vorgestellt. Dementsprechend musste er das also nun auch richtig stellen. „Halt, halt – offenbar liegt hier ein riesengroßes Missverständnis vor.“, begann er mit ein paar einleitenden Worten und wuschelte dem kleinen Brillenträger einmal gekonnt durch die Haare, wenn er seine Hand nicht wegschlug. „Es ist nicht so, dass ich dich nicht leiden könnte. Ich besitze nicht einmal den geringsten Hauch von Antipathie dir gegenüber, also schlag dir das bitte gleich mal aus dem Kopf.“ Klang das jetzt aber mehr oder weniger beruhigend, wusste man jedoch sofort, dass darauf noch etwas folgen würde, was im kompletten Gegenteil zu einem friedlichen Zusammenleben stand. „Es ist aber auch nicht so, dass ich dich mag. Du bist mir einfach nur egal. Ob du nun lebst oder eines qualvollen Todes verreckst, interessiert mich nicht. Du siehst: Du bist es nicht wert, derartige Emotionen in mir hervorzurufen. Überspiel deine Rolle mal nicht.“ Ob es ein vergleichbar großes Arschloch gab, das Hebi auch nur ansatzweise das Wasser reichen könnte? Wenn man von den bisher gesagten Worten ausging, gab es da bestimmt die ein oder andere Person, die dahingehend mit ihm in Konkurrenz treten konnte. Da der Sakkaku sich allerdings gerne reden hörte und anderen mit Vorliebe mitteilte, welch kranke Gedanken gerade durch sein Gehirn gehen, wurde es schwer, ihn in Puncto Asozialität zu überbieten. „Und auch deine Vermutung mit dem geringen Selbstbewusstsein muss ich leider widerlegen. Ihr Mönche solltet doch eigentlich weitsichtig genug sein, um nicht in derartigen Klischees zu denken, richtig?“ Er schüttelte in vorgespielter Enttäuschung mit dem Kopf und zuckte mit den Schultern. „Hach, selbst die müssen von dir enttäuscht sein.“ Die Frage danach, ob Kiyoshi überhaupt bereits ein richtiger Mönch sei, konnte sich das Rotauge nicht beantworten und es lag ihm auch fern, aber diese Art der psychischen Belastung für andere machte einfach unheimlich viel Spaß. Ein Glück konnte er hier mit offenen Karten spielen. Für das Verstellen seiner eigenen Person hatte er nämlich gerade irgendwie keine Lust, war es doch viel interessanter zu beobachten, wie jemand recht Ruhiges mit einem dermaßen vulgären und unverfrorenen Verhalten umging. Nicht, dass Hebi das alles so plante, schließlich war er wirklich ein solch herzloser Mensch, der für sein eigenes Vergnügen über Leichen ging. "Ich stimme mit dir überein, wenn es darum geht, dass Menschen, die nichts von sich halten, das mit dem Mobben anderer kompensieren, bei mir ist das aber nicht so. Ich mache das, um Unterhaltung geboten zu bekommen. Wie ein König mit seinen Hofnarren!" Hu, in seiner Stimme schwang deutliche Begeisterung mit, was war denn jetzt los? "Ihr Maden seid nichts weiter als Spielzeuge - geschaffen, damit ich mich nicht langweile, damit ihr mich aufmuntert, Glückseligkeit spendet. Da ihr Idioten aber keine Ahnung habt, wir ihr euren König zu bespaßen habt, muss dieser eben nachhelfen. Sieh es also eher als Hilfestellung an, wenn ich dich herunter mache, auch wenn ich sagen muss, dass ich dich so langsam wirklich witzig finde. Wirklich, wirklich witzig." Er klatschte ein paar mal in die Hände, um dem Furumiya auch sein verdientes Lob zu zeigen. Wenn jemand etwas gut machte, musste man ihn doch hin und wieder dafür preisen.
Die Kinder beschäftigten sich indes mit der Lehrerin und die Lehrerin mit ihnen. Sie erzählte ihnen noch einmal, wie der genaue Ablauf des heutigen Tages aussah und dass die lustigen Shinobi schon wieder weg seien, sobald sie anschließend ihre Jutsus zum besten gegeben hätten. Im Normalfall würde sie sich eigentlich während des Ganges nicht so innig mit ihnen unterhalten, da sie allerdings das Gespräch zwischen den Genin mitbekam, empfand sie es für das beste, wenn die Kleinen so wenig wie möglich davon hörten. Irgendetwas sagte ihr, dass es nicht gut sei, sich mit einem Ninja anzulegen, sei es nun der kleine Grauhaarige oder das hochgewachsene Rotauge - als Normalo konnte man schlecht was gegen diese ausgebildeten Soldaten machen. Vielleicht überschätzte sie sie auch nur, aber besser war es wohl, einfach die Füße still zu halten, auch wenn ihr der Zwölfjährige irgendwie leid tat. Wer allerdings kein Mitleid kannte, wissen wir ja bereits seit geraumer Zeit: Hebi. Der war immer noch nicht fertig mit seiner packenden Rede und wollte dem Furumiya noch ein wenig mehr zusetzen. Ein Kampf war doch am perfektesten, wenn man Jutsus zeigen wollte, oder nicht? "Aber um noch einmal auf deine Eltern zurückzukommen... Waren die auch solche Witzfiguren wie du? Ich meine, wenn sie dich lustigen Haufen Scheiße zeugen konnten, müssten sie doch eigentlich viel größere Haufen sein, nicht wahr? Schön dreckig stinkend und so. Aber vielleicht..." Nachdenklich legte er dann den Zeigefinger ans Kinn und lief in den Himmel schauend die Treppe zum Hof hinunter, von welcher sie vorhin das Schulhaus erst betraten. "...bist und warst du auch nur ein Unfall! Deine Mutter eine Bordsteinschwalbe, der Vater irgendein dahergelaufener Penner ohne Geld. Ob sie wohl billig war? Vermutlich. Sonst gäbe es dich jetzt sicher nicht. Kondome sind teuer, du weißt...? Was tut man nicht alles für ein bisschen Geld. Aber wenigstens hast du jetzt Gewissheit. Also wieso man dich weggeben hat." Bei seinem letzten Satz waren sie ungefähr in der Mitte des Hofes angekommen.
Mit einem beherzten Schwung drehte er sich dann zu den Kindern und ihrer Lehrerin um. Erste wussten gar nicht, was er die ganze Zeit über geredet hatte und stellten natürlich dann dementsprechende Fragen. "Ach, ich und mein kleiner Freund hier", er deutete auf Kiyoshi, "schwelgen nur in unserer Kindheit. Wir haben festgestellt, dass wir oft Schwalben auf den Bordsteinen unserer Straßen gesehen haben. Nichts weiter." "Hm, achso, wie langweilig. Zeigen Sie uns jetzt Techniken mit ganz viel Bumm und Krach!?" Zufrieden dachte er über seinen nächsten Schritt nach. Das dauerte natürlich nicht lange, hatte er sowas schon tausende Male gemacht. "Ich weiß nicht. Tun wir...", ein funkelnder Blick zu dem Grauhaar herüber, die Stimme leicht bekehrend und dann mit einem Mal kalt und gleichgültig werdend erhoben, "... Kiyoshi?"
 
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Es hatte in Kiyoshis Leben wenige Moment gegeben, in denen er rot gesehen hatte. Eigentlich nur zwei. Und bei beiden war er noch unter 10 Jahren alt gewesen, leicht formbar und daher von verschiedenen Einflüssen geformt, als er diese Wutausbrüche gehabt hatte. Es hatte nicht gerade für seine Reife gesprochen, sich so zu benehmen, das wusste er jetzt, und daher hielt er sich an die Worte, die sein Ziehvater ihm nach seinem zweiten Wutausbruch, der mehrere alte Vasen beschädigt hatte, mitgegeben hatte: "Kiyoshi, mein Junge, hör' zu. Es ist nicht so, dass ich deinen Frust nicht verstehen könnte. Ich kann dir nachfühlen, besser als du womöglich glaubst. Aber ich möchte dir eine Frage stellen: Glaubst du, du bewirkst irgendetwas, wenn du Dinge zerstörst oder Gemeinheit mit Gemeinheit vergeltest? Ist es nicht eher so, dass du damit diejenigen, die dich triezen, gewinnen lässt? Viele Menschen werden dich Zeit deines Lebens aufregen und wenn du deine Zeit damit vergeudest, dich über sie aufzuregen, dann gewinnen sie über dich. Du darfst ihnen diesen Triumph niemals gönnen, dann wirst du derjenige sein, der am Ende siegreich hervorgeht. Verstehst du, was ich dir sagen will?" Kiyoshi hatte damals genickt, halb verwirrt, halb ahnend, was sein Ziehvater gemeint haben mochte und er hatte es seitdem sehr wohl verstanden. Menschen versuchten immer, einen aus der Reserve zu locken und gerade solche wie Hebi-san empfanden ein fast perverses Vergnügen daran, diesen Punkt bei anderen Menschen zu erreichen. Eine leere, sinnlose Existenz zweifelsohne und daher eine, die er nicht zu nähren hatte. Er reichte Hebi-san daher nicht die Genugtuung, weiter auf dessen Worte einzugehen und tat so, als würde er ihn nicht hören, obwohl er innerlich kochte. Doch schlechte Gefühle und Rache waren der Ursprung zahlloser Tragödien und er hatte nicht vor, eine solche zu beginnen. Nicht heute und nicht hier.

Erst als Hebi-san ihn vor den Kindern direkt ansprach, auf die Frage hin, ob nun Jutsu an der Reihe wären, hörte Kiyoshi ihn anscheinend wieder. Das hier war immer noch ein Auftrag und Aufträge bedurften professionellen Verhaltens. Kein kindisches Kompetenzgerangel. "Ja, ich denke, das wäre eine gute Idee. Vorrangig sollten wir wohl nur einfache Techniken verwenden, um sie nicht zu frustrieren.. sehen wir mal..." Kiyoshi blickte Hebi-san abwartend an, doch dieser hatte anscheinend besseres zu tun, als den ersten Schritt in dieser Vorführung zu wagen. Mit einem leichten Zucken auf seinem Gesicht wandte sich Kiyoshi den Kindern zu. "Jutsus sind mitnichten einfach nur Knalleffekte, sondern sie bedurfen eines starken Willens, unbändiger Kraft und einer Menge Konzentration und Beherrschung. Das Chakra des Körpers muss genau richtig gelenkt werden, um einen gewünschten Effekt zu erzielen, und das ist nicht immer einfach. Auch stören Jutsu den Fluss der umliegenden Geister sehr stark, weshalb ich anraten würde, sie stark dosiert einzusetzen. Jutsu sind Hilfsmittel wie ein Hammer für einen Zimmermann oder ein Pinsel für einen Maler, doch sich nur auf sie zu verlassen wäre töricht." Einige der Kinder gähnten vernehmlich, während andere zumindest mit geheucheltem Interesse zuhörten. Kiyoshi wandte sich wieder zu Hebi-san und nickte leicht. "Nun, Hebi-san, das wäre jetzt wohl dein Moment, nehme ich an. Bitte." Damit trat er zur Seite, als überließe er dem arroganten jungen Shinobi eine Bühne, immer noch ließ er sich nicht im geringsten anmerken, wie sehr er diesen Mann verabscheute. Für solche Gefühle war im Auftrag keine Zeit. Und in seinem Privatleben auch nicht. Hebi-san war für ihn gestorben, so melodramatisch das auch klingen mochte. Und auf Tote verwendete man keine Bedenkzeit. Das war verschwendete Zeit und das Leben war zu kurz und zu kostbar, um den Stoff, aus dem es gewebt war, so leichtfertig zu vergeuden.
 

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Schade, es würde also doch nicht zu einem Kampf kommen. Doch das machte nichts. Hebi wusste mittlerweile, was er wissen wollte und hätte eine entsprechende Rolle für den Furumiya parat, wenn sie sich irgendwann noch einmal sehen würden. Er selbst fand es so gut wie ausgeschlossen, dass dies ihre letzte Begegnung gewesen wäre, da Kiyoshi sich erst am Anfang seiner Ninjakarriere befand und somit ohnehin einen noch ziemlich langen Weg vor sich hatte, der ihn mit Sicherheit ein weiteres Mal zu Hebi führen würde. Der Sakkaku war sich also zu hundert Prozent der Tatsache gewahr, dass die Verwaltung schon irgendeinen Grund, irgendeine Mission, fände, die nur die Beiden erledigen könnten. Die Erfahrung hatte ihn oft gelehrt, dass man eine Person mehr als zweimal sah, wenn man den Weg des Shinobis einschlug. Mittlerweile störte ihn das auch nicht mehr, war er doch der Meinung, dass man jedem Spielzeug ein wenig Sinn einhauchen könnte, auch wenn es sich im ersten Moment als kaputt herausstellte - und wer war da fähiger als das Rotauge? Bei Kiyoshi musste er jedoch nichts reparieren. Der gliederte sich auch so bestens in das perverse Gefüge ein, welches Hebi für jeden Menschen individuell plante oder anpasste.
Zufrieden mit sich selbst, hörte er also dem stupiden Geplapper zu, welches der Grauhaarige schon wieder von sich gab. Sonst wurde Hebi immer als verrückt bezeichnet, aber bei dem Kleinen taten sich ja ganz neue Welten auf, wenn man den Dunkelhaarigen fragte. Seit wann hatten Ninjutsu irgendwas mit bescheuerten Geistern zu tun? Oh, das müssen wahrscheinlich die Lehren seines Tempels sein, welche von geistig umnachteten Mönchen an den Zwölfjährigen weitergereicht wurden. Kein wunder, dass der solch komisches Zeug laberte, welches nicht einmal die Kinder interessierte. Hebis Meinung nach stimmte nicht einmal, dass es einer unbändigen Kraft und Kontrolle bedarf, ein Jutsu zu formen und zu wirken. Auf welche Akademie ging der kleine Junge denn bitte? Sicherlich nicht auf die von Soragakure - Hebi wusste genau, dass so ein Stuss dort nicht gelehrt wurde. Doch egal, der Job war so gut wie vorbei. Jetzt musste er nur noch besagte Jutsu zeigen und konnte abzischen, um sich wenig später das Geld abzuholen, das ihm für das Erledigen dieses Auftrages zustand. Wieso hinterlegten das viele Auftraggeber eigentlich bei der Dorfverwaltung? War es nicht einfacher, es den fleißigen Helfern direkt in die Hand zu drücken?
Zurück zu den Jutsu. Welches sollte er ihnen zeigen? Sie in eine claneigene Technik zu schicken war irgendwie sinnfrei, da es dort nichts Spezielles zu sehen gab - ist ja nur die Beeinflussung diverser Sinne. Vielleicht ein normales Genjutsu? Bis auf die Nebeldiener fiel ihm da nichts besonder Spektakuläres ein. Allerdings... Es musste den Wänstern ja nicht gefallen, schließlich sollte er nur was Vorzeigbares präsentieren, nichts weiter. Also formte er ein paar Fingerzeichen und siehe da: Das Gelände der Schule erschien in Form einer 3D-Karte über seiner Hand. Natürlich könnte er jetzt noch einen draufsetzen und daraus ein Theaterstück machen, das ein vergangenes Ereignis zeigte, doch das war jetzt nicht verlangt - er würde es eh nur nutzen, um Kiyoshi in die Tonne zu kloppen und das hatte eh noch genug Zeit. Viel eher zeigte er da noch die einfachen Doppelgänger oder das übliche Henge no Jutsu, um sich in ihre fette Lehrerin zu verwandeln und komische Bewegungen zu machen, die sie provozieren sollte. Nach getaner Arbeit verabschiedete sich besagte Lehrerin dann auch mit einem wütendes Gesichtsausdruck von den beiden Genin und führte die Kinder wieder ins Schulhaus hinein. Einige von ihnen blieben noch kurz stehen und blickten zu den Jungs hinauf. Jedes dieser Kinder hatte seinen eigenen Favoriten von den Beiden. Während die einen Hebi für seine Handlungen unheimlich klasse fanden, da er auch mal durchgriff, Jutsus zeigte und solche Späße, fanden andere Kiyoshi total toll, was zum größten Teil an der Sache mit dem Strongman-Comic lag. Dennoch teilten sie alle die selbe Meinung: "Wenn ich mal groß bin, will ich genauso cool sein, wie du!"
Der Sakkaku sagte nichts weiter dazu. Es reichte, einfach eine Augenbraue nach oben schweben zu lassen und dabei zuzusehen, wie nun auch die restlichen Bälger abzogen und die Genin mit sich alleine ließen. "Nun denn, Yoshi-chan~. Es war mir ein Vergnügen~", wandte sich Hebi süffisant an den Furumiya und ging Richtung Ausgang, ihn nicht anblickend. "Es ist schön, dass ich für dich endlich einen Platz in diesem Spiel gefunden habe, also", er hob die rechte Hand zum Abschied und lief dann um die Ecke, "bis zum nächsten Mal! Ich freu' mich!" Und da verschwand er auch schon hinter der steinernen Mauer des Geländes. Auch der Furumiya würde sich alsbald auf den Weg nach Hause begeben, doch mit welchen Gedanken? Hebi war sich auf jeden Fall sicher, dass es welche über ihn sein würden. Denn man kann sagen, was man will: Der Dunkelhaarige hinterließ immer einen Eindruck. Ob nun gut oder schlecht, war dahingestellt. Es ging ihm lediglich darum, dass man ihn nicht so einfach wieder vergessen würde, das man darauf vorbereitet wäre, ihn später als den König zu sehen. Es spielte keine Rolle, ob er dabei geliebt oder gehasst wurde. Das war nicht Teil des Plans, geschweigedenn des Spiels.

Job-Ende
 
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