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Job: You must be a hero!

Inuzuka Ara

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In der Regel zog der Yagami es vor seine geliebten Heimatländer nicht zu verlassen. Der Genin hielt sich am liebsten in Suna- oder Shirogakure auf, doch es gab ein weiteres Land der Fraktion, bei dem er es verkraften konnte, sich dort auf Zeit aufzuhalten. Konohagakure war mit Abstand das Dorf, bei dem man am wenigsten zu befürchten hatte. Abgesehen von vielen Mitgliedern bekannter Clans mit unfassbaren Fähigkeiten gab es nichts, was Konoha in irgendeiner Art und Weise besonders machte. Allein deswegen war es eine ziemlich coole Gegend für den Yagami, der es gern lässig und sorglos hatte…
Der zweite Grund dafür, dass er heute nicht einmal halb so angespannt war, wie normalerweise, wenn er seiner Tätigkeit als Genin nachging, war dass er nicht auf eine weitere, zum Scheitern verurteilte Mission gehen musste, sondern sich mit einem einfachen Job befassen konnte. Und bei diesem war wirklich davon auszugehen, dass man nicht irgendwie Angst davor haben musste, dass einem etwas Schlimmes passierte. Das würde quasi ein Kinderspiel werden, im wahrsten Sinne des Wortes. Yurei hatte vor wenigen Tagen Post bekommen, dass er sich im Herzen des grünsten Reiches dieser Welt um einen Kindergeburtstag zu kümmern hatte. Es war quasi eine Art Mottoparty, in der er mit einem anderen Shinobi zusammen Superheld spielen sollte. Das war an sich nicht schwierig, aber der Lockenkopf fühlte sich in seiner Position als Shinobi als alles andere als ein Superheld. Er war so ziemlich der unfähigste Genin, den man sich vorstellen konnte und abgesehen von den besonderen Fähigkeiten seines verlogenen und verräterischen Erbes, hatte Yurei nichts, womit er sich auszeichnen konnte. Aber hey, the show must go on. Und so musste der junge Mann mit den grasgrünen Augen einfach einsehen, dass er etwas zu schauspielern und möglicherweise auch zu lügen haben würde, um den Kindern das Feeling zu geben, was sie sich von dieser Geburtstagsfeier versprachen…
Aber es beruhigte den Yagami, dass er einen weiteren Shinobi an seiner Seite haben würde. Sein Name war offenbar Aburame Seichi und wenn er sich an diesen Clan erinnerte, dann hatte er kein festes Bild vor Gesicht. Das Einzige, was ihm einfiel, war dass die Shinobi und Kunoichi aus diesem Clan absolut nichts Persönliches preisgaben. Sie hatten etwas ganz besonders Geheimnisvolles an sich, was wohl mit dem clantypischen Vermummen zusammenhing. Aber der Yagami würde seinem Gegenüber ganz vorurteilsfrei gegenübertreten. Das war er eben… Die einzigen Menschen, über die er sich ein Urteil erlaubte, waren diejenigen, die er bereits zur Genüge kennengelernt hatte. Ob Seichi Kinder auch so sehr schätzte wie der junge Yurei? Nun, es war zweifelsohne so, dass die kleinen Rotznasen ihre Gefahren bargen, aber sie strahlten eine Art der Naivität aus, die der Genin sehr genoss. Auch dass sie die Welt mit so unschuldigen und glücklichen Augen sahen, verdeutlichte nur einmal mehr, wie großartig Kinder eigentlich waren. Aber er wusste durchaus, dass andere Menschen, das vielleicht nicht so sahen.
Der Treffpunkt für ihren Job war in einem kleinen Park, der unmittelbar in der Nähe des Hauses der feiernden Familie lag. Bevor es losgehen konnte, mussten die beiden sich sicherlich noch einmal etwas absprechen. Erst dann konnten sie den Eltern der Familie gegenübertreten. Yurei hatte sich das auffälligste Merkmal in diesem Park ausgesucht, um dort auf seinen Begleiter zu warten. Es war ein riesiger, alter Kirschbaum, der unzählige rosafarbene Blätter trug. Er überragte die anderen Bäume um einiges… Der Genin setzte sich auf eine der Wurzeln im Schneidersitz und wartete mit seinem typisch, charmanten Lächeln im Gesicht darauf, dass ihm jemand entgegentrat. Lang zu lächeln, war irgendwie immer noch ungewohnt, aber er kannte sein Gegenüber nicht, also musste er immer damit rechnen, dass er ihn sah. Deshalb war es angebracht ganz besonders freundlich zu wirken, nicht?
 
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Im Gegensatz zu Yurei war Seiichi in Konohagakure aufgewachsen, weshalb es eine fast schon freudige Überraschung gewesen war, als sein neuer Job ihn ausgerechnet in seine Heimatstadt entsandte und so erwartungsvolle Freude in dem Aburame erweckte. Normalerweise lag Seiichis Motivation immer recht weit zurück, wenn es darum ging sich für einige Stunden oder Tage von seinem geliebten Garten zu trennen und seiner recht erzwungenen Tätigkeit als Shinobi nachzukommen, doch diesmal konnte tatsächlich sogar von ein wenig Begeisterung die Rede sein, als der Dunkelhaarige mit einem Grinsen auf den Lippen vor den Toren seines Heimatdorfes stand und grübelte, wo genau er sich noch einmal mit seinem Kollegen treffen wollte. Nicht nur, dass er den Namen eben jener Person schon wieder vergessen hatte, auch sämtlich andere Informationen waren dem Aburame während seiner Reise nach Konoha langsam aber sicher wieder entflogen, immerhin gab es doch so viel Wichtigeres und Interessanteres zu sehen, entdecken und im Kopf behalten, dass für so nebensächliche Jobinformationen einfach kein Platz mehr in dem Speicher des Shinobi geblieben war und er nun eifrig damit beschäftigt war, in seinen Taschen den Zettel zu finden, auf dem er sich in knappen Stichpunkten das Wichtigste notiert hatte, in der leisen Befürchtung das es zu einer eben solchen Situation kommen würde.
Unter den amüsierten Blicken der Grenzwachen kramte der Dunkelhaarige eine Weile in seiner Tasche, ehe ihm schließlich ein triumphierender Laut entwich und er das zerknitterte Papier hervor zog, auf welches er kurz darauf einen prüfenden Blick warf. "Yagami Yurei, kleiner Park in Konoha, Kindergeburtstag" stand dort in hastiger und unordentlicher Handschrift geschrieben, die offensichtliche Eile des Autoren verratend. Nun, der kleine Zettel sagte Seiichi alles was er wissen musste und so machte er sich mit gemütlichen Schritten und unter den noch immer belustigend Blicken der Wachposten auf den Weg zu seinem Zielort. Hach, was war es schön mal wieder daheim zu sein.
Das Wetter war gut und die Straßen dementsprechend gefüllt, weshalb der Aburame eine Weile brauchte, bis er schließlich am Zielort angekommen war und er seine grauen Augen über die vor ihm liegende Parkfläche wandern ließ, den Blick schließlich an einem großen Kirschblütenbaum verharrend, unter welchem er den Yagami vermutete. Zielstrebig setzte sich der Shinobi in Bewegung, ehe er dann vor dem riesigen Gewächs zum stehen kam und mit leicht schräg geneigtem Kopf den Jungen betrachtete, welcher im Schatten des Baumes Platz genommen hatte. Er wirkte freundlich, nett und offen und das machte ihn für Seiichi, der ohnehin so seine Schwierigkeiten hatte, wenn es darum ging soziale Kontakte zu knüpfen, direkt zu einem willkommenen und angenehmen Partner. "Guten Morgen, du musst Yurei-san sein, nicht wahr? Ich bin Seiichi." Womit man die Sache mit der Vorstellung auch abgearbeitet hatte und sich der Aburame nun zu einer genaueren Betrachtung seines neuen Kollegen hinreißen lassen konnte. Der Dunkelhaarige beugte sich noch ein Stück vor und musterte seinen Gegenüber dann von Kopf bis Fuß aus eindringlichen grauen Augen, ehe er fast schon zufrieden nickte, als wäre durch seine Beobachtung zu einem mehr als vielversprechendem Ergebnis gekommen. Nun, Seiichi war an Menschen und vor allem ihrer Kultur und ihren Körpern interessiert und auch wenn sein Gegenüber keine wirklich hervorstechenden Merkmale besaß, so reichte seine Gestalt dennoch, um die Aufmerksamkeit des Aburame für eine Weile in fast schon seltsam konzentrierter Manier zu fesseln, ehe dieser sich mit ähnlich akribischer Genauigkeit daran machte, sein Umfeld einer ähnlichen Musterung zu unterziehen. "Ich denke der Kindergeburtstag an sich wird hier nicht statt finden? Hast du eigentlich ein Kostüm mitgebracht?" Wie gesagt, Seiichi hatte die Jobbeschreibung zwar studiert, aber ohnehin etwa neunzig Prozent davon bereits wieder vergessen und auch seine Notizen waren seltsamerweise alles andere als detailliert und aufschlussreich gewesen...nun fiel es irgendwie dem Yagami in den Schoß, seinen neuen Partner ein wenig aufzuklären.
 

Inuzuka Ara

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Ein wenig angespannt drückte der Yagami seine Hände auf die Knie und legte den Kopf in den Nacken, um die Schönheit des Kirschbaumes genauer zu betrachten. Der Lockenkopf war ein Fan der Natur und daher recht empfindsam für solch einen außergewöhnlichen Anblick. Allerdings verweilte er in dieser Position nicht allzu lang. Kaum hörte er die ersten Geräusche um sich herum, senkte er den Kopf wieder und die grasgrünen Augen suchten das Gebiet um ihn herum geduldig ab. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter, als ihm ein junger, schwarzhaariger Mann näher kam. Er wirkte vom Äußeren her ziemlich unauffällig und simpel, aber er war so ziemlich genau so groß wie der Yagami. Als er ihm gegenüber stand, drückte der Genin selbst sich aus seinem Schneidersitz hoch und stellte sich neben die Wurzel, auf der er gerade gesessen hatte. Der junge Mann schien seinen Namen zu kennen und stellte sich als Seichi vor. Yurei war nicht dumm und erkannte das natürlich aus Aufforderung mit Vornamen angesprochen werden zu wollen. Für einen Menschen wie ihn, der besonderen Wert auf Höflichkeit legte, war das aber ein Tabu. Es störte ihn nun nicht sonderlich, denn es war ja nicht der Respekt oder Ähnliches, der ihn an Höflichkeitsfloskeln interessierte, sondern einfach der Abstand in jedem vorstellbaren Bereich, den er unsagbar genoss. Mit einem Nicken bejahte er also die Frage seines Gegenübers und verbeugte sich vor diesem. „Ja, ich bin Yurei. Freut mich, Aburame-san.“ Als Shinobi hatte man bei jeder Aufgabe irgendwie denselben Ablauf. Man stellte sich vor, sprach sich über die Fähigkeiten und Aufgaben ab, dann erledigte man den Job, so effizient wie möglich und am Ende kopfte man sich dafür gegenseitig noch etwas auf die Schulter, bevor man sich voneinander entfernte und nach Hause ging. Es war mehr oder weniger recht unpersönlich… Ein Umstand, der Yurei nicht unbedingt missfiel.
Die Frage nach dem Kindergeburtstag machte den Braunhaarigen kurz stutzig. War in dem Brief nicht ziemlich deutlich geworden wo und wie ihre Aufgabe sein würde? Aber Yurei beschloss nicht allzu großen Wert auf diese Frage zu legen und beantwortete sie daher erneut nur mit einem Nicken. Dass er nach einem Kostüm fragte, brachte Yurei ein wenig aus der Fassung. Glücklicherweise hatte der Yagami sich so weit im Griff, dass dies nach außen hin keinesfalls zu erkennen war. Er schmunzelte eher darüber und nickte einmal mehr, bevor er erklärte: „Ich habe mein Bestes getan die Superhelden der Kids diesen Alters zu studieren und habe auch etwas mitgenommen, mit dem man sich vielleicht in Szene setzen kann, aber ich hoffe, dass die Eltern des Kindes etwas Passenderes haben…“ Ein etwas verlegenes Lachen folgte diesen Worten. Zurecht, denn hatten sie nichts, würde Yurei heute eine Strumpfhose und darüber eine Unterhose tragen, was ihm wirklich widersprach… und das sogar mehr, als die Tatsache, dass er sich Klamotten von Fremden anziehen musste. Ein klein wenig Schamgefühl hatte er ja doch übrig, vor allem gerade so mitten in der Pubertät. Es war an der Zeit sich auf den Weg zu machen. Sicher konnten sie noch bei einigen Vorbereitungen helfen und Yurei war in der Regel gern so hilfreich wie möglich bei seinen Jobs. Deshalb streckte der Genin sich und machte mit den ersten Schritten in die richtige Richtung deutlich, dass sie sich auf den Weg machen sollten. Der Lockenkopf hatte ausgiebig studiert, wie man sich als Superheld verhielt, wurde aber irgendwie nicht schlau daraus… Ob Seichi mehr Ahnung hatte? „Sag mal… Kennst du dich mit Superhelden überhaupt aus?“, fragte er, wobei ziemlich klar sein durfte, dass er es selbst ganz bestimmt nicht tat.
 
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Aburame....-san? Verwirrt blinzelte Seiichi für einen Augenblick ins Nichts, nicht ganz sicher, was er von diesem förmlichen und distanzierten Titel halten sollte. Als Teil eines recht alten Clans war der Dunkelhaarige selbstverständlich schon früh gezwungen gewesen, sich mit gesellschaftlichen Konventionen auseinander zu setzen und dennoch hatte er Traditionen nie wirklich etwas abgewinnen können, weshalb es im Grunde nicht weiter verwunderlich sein sollte, dass sein Gesicht sich als Reaktion auf die förmliche Anrede zu einem säuerlichen Ausdruck verzog. Dennoch bemühte er sich, seine Abneigung nicht zu deutlich zu zeigen und wagte sich stattdessen an ein fast schon gequältes Grinsen, während er in seinem Kopf nach etwas suchte, um die ganze Athmosphäre ein wenig aufzulockern und Yurei nebenbei trotzdem aufmerksam zu lauschen. Der Versuch beides parallel zu bewerkstelligen gelang dem Aburame jedoch mehr schlecht als recht und als sein Partner dann auch noch eine Frage an ihn stellte, brauchte der Junge erst einen Augenblick, ehe er sich wieder soweit gefangen hatte, um eine angemessene und sinnvolle Antwort abgeben zu können. "Ähm ja....Superhelden...", ein kurzes Schweigen, ehe dem Dunkelhaarigen plötzlich ein kleines Lichtlein aufging. "Ich habe zwar keine Ahnung von der ganzen Thematik selbst, aber ich habe das hier!" Mit einem überraschend motivierten Grinsen auf den Lippen griff der Shinobi in seinen Rucksack und zauberte dann auch schon einen Comic hervor, welchen er seinem Gegenüber mit einer ausladenden Geste entgegen hielt.
"Eigentlich ist das Ganze nicht sonderlich kompliziert. Superhelden haben Superkräfte, bekämpfen das Böse und retten die Welt. Das da müsste ein Hawkeye Comic sein, wenn ich mich richtig erinnere." Zufrieden mit sich selbst und dieser Erklärung lief er weiter neben Yurei her, die Gedanken immer noch zwischem dem aktuellen Thema und dem Versuch der Situation die anspannende Förmlichkeit zu nehmen schwebend. "Hawkeye ist Bogenschütze, hat allerdings keine besonderen Superkräfte und ist damit vielleicht nicht das beste Beispiel für einen besonders eindrucksvollen Helden." Eventuell wäre da Captain America oder auch Hulk das bessere Exampel gewesen, aber Seiichi hatte weder sonderlich Lust gehabt, sich lange in dem Comicgeschäft aufzuhalten, noch Massen an Geld auszugeben, weshalb er das nächstbeste Heft gegriffen hatte, was ihm vor die Nase gekommen war und damit sein Heil in der Flucht gesucht hatte. Hoffentlich würde das an Vorbereitung reichen, um diesen Job zufriedenstellend abzuschließen, auch wenn Seiichi sich nicht sicher war, was genau ihm auf diesem Geburtstag erwarten würde. Er selbst hatte seinen Eigenen immerhin noch nie gefeiert und soweit der Aburame zurückdenken konnte, war er auch nie auf der Feier von einem anderen Kind eingeladen gewesen, weshalb er in diesem Bereich auf keinerlei Erfahrung zurückgreifen konnte. Nun, man würde sich überraschen lassen müssen und vielleicht machte er ja die plötzliche Erfahrung, dass ihm solche Festigkeiten doch ein wenig Freude bereiteten.
Und jetzt wo Seiichis Gedanken endlich nicht mehr vollständig darauf konzentriert waren, dem Yagami möglichst lange und aufmerksam zuzuhören, war er auch endlich auf eine Idee gekommen, wie man die noch immer leicht angespannte Athmosphäre ein wenig lockern könnte! "Yurei-san, du erinnerst mich an einen Käfer. Irgendwie wirkst du ein wenig verloren so ohne einen Schwarm und deine Augen ähneln ein bisschen frisch gemähtem Gras.", zwitscherte der Aburame da auch schon, offensichtlich mehr als zufrieden mit sich, dem Rest der Welt und dieser absolut genialen Idee. Komplimente, warum war er da nicht schon früher drauf gekommen? Womit lockte man Menschen am besten aus ihrem Schneckenhaus? Man schmeichelte ihnen und machte ihnen so gleichzeitig eine Freude. Brilliant, einfach brilliant! Vielleicht sollte er das ab jetzt immer so machen und fremden Menschen mit netten Gesten die Laune versüßen? Immerhin versuchte seine Mutter ihm immer einzubläuen, wie wichtig doch gute Manieren und angemessenes Benehmen seien...
 
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Inuzuka Ara

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Dem aufmerksamen Yagami entging nicht gänzlich das säuerliche Gesicht seines Kollegen, als er ihn höflich angesprochen hatte. Es war wohl verständlich, dass man sich nicht immer darüber freute, wenn einem eine solche Art von Höflichkeit entgegengebracht wurde, wenn man sich freundlich verhielt. Yurei schmunzelte darüber. Er bereute es nicht so zu handeln. Niemals, egal wem er damit zu nahe trat. Denn das gab ihm die Aussicht darauf, dass ihm niemand zu nahe trat. Und das war das mit Abstand wichtigste für den Keimphobiker. Allerdings bemerkte Yurei auch, dass der Genin schnell mit diesem Blick wieder aufgehört hatte. Vermutlich war es einfach ein natürlicher Ausbruch gewesen… Also konnte man es dabei belassen, nicht? Der Yagami war neugierig darauf zu sehen was der Genin ihm so zeigen würde. Obwohl er wirklich nicht seine blauen Augen dafür nutzen wollte. Immerhin war das immer wieder unfair, nicht?
Zurück zum Thema Superhelden. Yurei hatte ja deutlich gemacht, dass er selbst davon nicht allzu viel wusste. Er hatte sich wirklich bemüht sich darüber zu informieren, aber es war ziemlich uninteressant für einen Shinobi wie ihn. Er machte sich nicht viel aus Superkräften oder dem Vergleich von Stärke… Viel lieber sorgte er dafür, dass er selbst bessere Fähigkeiten bekam, um besser zu arbeiten. Bisher hatte er nämlich nur für viel Versagen gesorgt. Also war zumindest dieser kleine Job ja eine erste Chance etwas richtig zu machen, oder? Wirklich motiviert holte der Aburame etwas aus seinem Rucksack und rieb es Yurei begeistert unter die Nase. Mehrere Male blinzelnd las er den Namen in der bunten und viel zu fetten Schriftart auf dem Cover und überlegte einige Male, wie man ihn richtig aussprach. Immerhin nahm Seiichi ihm das rasch ab, indem er ihn darüber aufklärte. Hawkeye… Das Böse bekämpfen… Wie irrational musste man denken, um immer von einer guten und einer bösen Seite auszugehen? Es gab sicher auch eine Perspektive in dem dieser… diese... Was auch immer. Das Hawkeye war jedenfalls sicher auch für irgendwen der Bösewicht! Einen Bogenschützen hatte Yurei auch schon getroffen, weshalb Seiichi wohl Recht damit hatte, dass dieser Held alles andere als eindrucksvoll war. Allerdings machte es die Sache nicht uninteressanter für den Yagami. Yurei nahm das Comicheft des Jungen entgegen, blätterte über einige Seiten und versuchte das Ganze zu verstehen. Laute wie „Bäm!“, „Swoosh!“, „Wow!“ und „Kapow!“ machten es dem Yagami aber nicht leicht. Er konnte sich deren Bedeutung nicht herleiten, obwohl deutlich wurde, dass es eine Art Blickfang und Stimmungsverstärker war. Dennoch… eine gute Szenerie hätte wohl gereicht, um einen perfekten Eindruck für alle Sinne zu schaffen. Stattdessen war das Ganze mehr… plump und der Fokus lag auf den Charakteren, was die Geschichte für Yurei nur wenig dynamisch machte. Er war ein leidenschaftlicher Leser, der großen Wert auf detaillierte Beschreibungen hielt und dass man das hier in einen Einband gedruckt hatte, tat ihm fast weh. Dennoch schmunzelte er darüber. Für Kinder war es sicherlich ansprechend. Bunt, aussagekräftig… Wie ein Schlag ins Gesicht…
Noch während er blätterte, hörte er, wie Seiichi zu ihm sprach. Etwas zusammenshangslos ließen die Worte des Jungen den Aburame vom bunten Papier aufblicken, während er einige Male blinzelte. Er? Ein Käfer? Er wirkte verloren, ohne einen Schwarm… und das mit den Augen musste wohl auch stimmen. „Verstehe…“, murmelte er nachdenklich und kratzte sich am Kinn. „Wenn ich dich beschreiben müsste, wärst du vermutlich wie der Mond. Auffällig, aufmerksamkeitserregend, aber irgendwie undurchschaubar…“ Er schmunzelte erneut. „Wie kommst du auf sowas?“
 
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In Seiichis Augen konnte man beinahe Sternchen glänzen sehen, als Yurei sich plötzlich die Mühe machte und das Kompliment erwiderte. Das war neu, das war ungewohnt und vor allem war es unerwartet. Vermutlich verharrte er gerade deshalb auch mitten in seiner Bewegung und starrte seinen Partner aus großen grauen Augen an, während er spüren konnte, wie eine unerwartete und ungewohnte Hitze seinen Nacken hinaufwanderte und sich in seinen Wangen sammelte. Seiichi war eigentlich kein sonderlich emotionaler Mensch, begegnete der den meisten Situationen doch auf einer rein sachlichen Ebene und mit einem distanzierten Blick auf das Geschehen und dennoch konnte er nicht verhindern, dass die Worte des Yagami ihn mit einer gewissen Überraschung trafen und ihn auf dem falschen Fuß verhinderten. Das änderte jedoch ebenfalls nichts an der Tatsache, dass sie genau den gewünschten Effekt erreichten, den er eigentlich versucht hatte bei Yurei zu erzielen. "Das...ich glaube, so etwas nettes hat noch nie jemand zu mir gesagt...", meinte er verblüfft, ehe er sich eilig wieder in Bewegung setzte und dabei fast über seine eigenen Füße gestolpert wäre. Auch die Kikaichu in seinem Inneren vibrierten mit fast schon eifriger Stärke, offensichtlich die plötzliche Unsicherheit und Nervosität ihres Wirtes wiederspiegelnd und verwirrt, was genau wohl vorgefallen war, um einen ähnlichen Gemütswechsel in dem Aburame ausgelöst zu haben. Nun, die Frage nach seiner Aussage stand immer noch aus, weshalb Seiichi sich eilig räusperte und versuchte seine Gedanken wieder in eine klare Ordnung zu bringen. "Meine Mutter sagte mir einmal, dass Menschen Komplimente gut heißen und sich freuen, sie zu bekommen. Ich dachte, dass würde die angespannte und distnzierte Atmosphäre zwischen uns ein wenig auflockern." Das stimmte, schließlich lag dem Aburame schon etwas daran, dass sich seine Teamkameraden in seiner Nähe wohl fühlten und gerne Zeit mit ihm verbrachten. Das stellte sich auf Grund seiner Käfer manches mal als etwas schwierig heraus, weshalb er vermutlich gerade deshalb versuchte auf menschlicher Ebene irgendwie zu überzeugen und Sympathisanten zu sammeln. Wie oft dieses Konzept wirklich funktionierte war eine Sache, aber wenigstens der Gedanke zählte und musste ihm doch irgendwie gut gerechnet werden.
"Hast du dir eigentlich schon überlegt, was für einen Superheld du spielen möchtest?" Seiichi selbst war ja irgendwie der Überzeugung, dass Yurei ein ziemlich guter Spiderman wäre, mit seiner augenscheinlich recht höflich freundlichen und distanzierten Art, hinter welcher der Aburame mehr vermutete, als es momentan den Anschein machte. Auf der anderen Seite kannte er sich mit Menschen allerdings trotz seiner maßlosen Faszination ihnen gegenüber immer noch nicht so gut aus, als das er diesen Umstand wirklich einschätzen konnte, weshalb er sich mit derlei Vermutungen lieber zurückhielt. Nun, sagen konnte man es dem werten Partner trotzdem, oder? "Ich denke du wärst ein wirklich guter Spiderman. Wäre das nicht faszinierend, sich mit Spinnenweben von Baum zu Baum hangeln zu können?" Seiichi jedenfalls hätte zu einer ähnlichen Fähigkeit sicher nicht nein gesagt, schließlich wäre er so viel näher mit der Natur verbunden, die er so sehr liebte und schätzte. Ein Spiderman sein wollte er deshalb trotzdem nicht, viel lieber wäre er ein Superheld, der die Gefühle und Gedanken anderer Leute erkennen und so ihr Sozialverhalten entschlüsseln könnte. Das würde ihm das Leben um so vielerlei Dinge vereinfachen und wäre zudem so unwahrscheinlich interessant! Der Genin konnte ja immerhin nicht ahnen, dass sein Kamerad ein nicht ganz unähnliches Kunststück mit seinen eigenen Augen vollbringen konnte, wusste Seiichi schließlich kaum über die Fähigkeiten anderer Clans bescheid und war auch sonst wenig an vergleichbarer Materie interessiert. Wenn es nach ihm allein ginge wäre er schließlich nicht einmal Shinobi, warum sich also mit dieser Thematik sonderlich auseinandersetzen? Erst, wenn es ihm auf seinem geplanten Weg als Medicnin dienen würde, würde er die Motivation besitzen sich irgendwie um eine Erweiterug seines Wissensstandes zu bemühen. Vielleicht hatte er bis dahin weiterhin das Glück, die meisten Informationen durch Zufall zu erhalten oder sie aber gar nicht erst zu benötigen, schließlich war er bisher so immer ganz gut und sicher gefahren. "Sag mal, ist das Haus dort hinten unser Zielort?" Das Zögern in Seiichis Stimme hatte weniger mit seiner Unlust gegenüber dem rapiden Näherrücken dieser Aufgabe an sich zu tun, als mit der Imposantheit, die eben jenes Gebäude vor ihnen liegend ausstrahlte und die in dem Aburame das Verlangen weckte, auf dem Absatz kehrt zu machen und ganz einfach sein Heil in der Flucht zu suchen.
 
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Dass Yurei mit einem so einfachen Kompliment, das ihn einfach so situativ überkommen war, jemanden so ansprechen konnte, verwunderte den Genin ein wenig. Nachdenklich wandte der Lockenkopf sich nach seinem Begleiter um, als dieser kurz stockte, nachdem der Junge seinen Satz gesagt hatte. Der Dunkelhaarige schien ein wenig irritiert zu sein, erklärte aber recht schnell seine Reaktion. Yurei hätte darin viel lesen können, aber dass sein Gegenüber offenbar kein Problem hatte darüber zu sprechen, vereinfachte die Situation schon sehr deutlich. Es war eine wirklich interessante Eigenschaft. Zu sagen, dass noch niemand ihm gegenüber so feinfühlig reagiert hatte, war eine Aussage, die den meisten Menschen schwerfallen und sie in Verlegenheit bringen sollte. Aber Seiichi wirkte eher ein wenig überrascht, als wirklich verlegen. Darüber konnte Yurei ein heftiges Lächeln nicht verbergen. Eine solche Art der Ehrlichkeit war für den Yagami doch ebenso überraschend, wie die Worte, die den Aburame getroffen hatten. Der Junge holte wieder auf und erklärte seine Aussage, was die Situation sehr stimmig machte. Offenbar hatte er sich gar nicht so viele Gedanken darüber gemacht was er sagte, weil er das Ziel verfolgte eine harmonische Situation zu schaffen, welche die Distanz zwischen ihnen verringerte. Es war tatsächlich einen Lacher wert gewesen, wenn auch auf eine sehr unkonventionelle Art. Trotzdem kam der Lockenkopf nicht drum herum begeistert über die Art und Weise des Genin zu sein. Er wirkte ziemlich organisiert und überlegt in seinem Handeln, mit seinem Ziel fest vor Augen. Bedachte er daher vielleicht nicht die Reaktion seines Gegenübers und war so überrascht? Ein interessanter Zeitgenosse. Yurei wahrte zwar dennoch seine körperliche Distanz ihm gegenüber, begann aber zu verstehen, dass diese Situation wohl seinem eigenen Verhalten zu verschulden war. „Ich verstehe…“, stellte er lächelnd fest. „Was du als angespannt und distanziert wahrnimmst, ist es für mich gar nicht.“ Kein Grund nicht genauso ehrlich zu sein, wenn man ihm so gegenübertritt, nicht? „Du bist wirklich ehrlich. Das ist faszinierend.“, erklärte er eher etwas nebensächlich. „Ich lege großen Wert auf körperliche Distanz, aber das heißt nicht, dass ich nicht offen bin.“ Ob er das verständlich ausgedrückt hatte? Es sollte jedenfalls bedeuten, dass er seinen Begleiter nicht als störend empfand oder Abstand von ihm nehmen wollte. Um genau zu sein, war es einfach die Höflichkeit, die ihm eine hohe Wahrscheinlichkeit für körperliche Distanz verschaffte und das sicherte ihn wie ein Rettungsseil. Reden konnte er über alles und jeden, völlig unverblümt…
Aber zurück zum Superheldenthema, welches Seiichi auch unverzüglich ansprach. Yurei legte den Kopf etwas schief und hörte den Aburame zu Ende an. Lag das nur in seinem Ermessen oder hatte er die Beschreibung dieser clantypischen Charaktereigenschaften falsch in Erinnerung? Die geschichtlich geprägten Familien aus Konohagakure waren ziemlich bekannt und man hatte ein gewisses Bild von ihnen vor Augen, wenn man über sie sprach. So wie man an hyperaktive und flinke Inuzuka dachte, waren auch die Aburame eine Klasse für sich. Tatsächlich erschien Seiichi dafür aber wirklich offen und aktiv. Es war erstaunlich, wie er mit seinen Gedankengängen herausplatzte, als wäre absolut nichts dabei. Das hatte etwas von einer Art kindlicher Naivität, die der Yagami lange nicht gesehen hatte… Spiderman? Der Junge strengte sein Köpfchen an, um sich an diesen Helden zu erinnern. Dieser Typ in den blau-roten Ganzkörperkondom, mit einer Gesichtsmaske, der sich der Schwerkraft entgegenstellte und an Gebäuden herumhangelte. Na super. Yurei bekam doch schon Höhenangst, wenn er aus dem Fenster des zweiten Stockwerkes blickte. „Faszinierend wäre das schon…“, sagte er ein wenig nachdenklich. „Aber ich glaube nicht, dass das etwas für mich ist. Ich komme aus einer Familie voller Illusionisten und würde sagen, dass das meine Superkraft ist.“ Genjutsu waren immerhin schon eine Art Superkraft, wenn man es mit den Fähigkeiten normaler Bürger verglich. „Allerdings glaube ich eher, dass Illusionen dunkel wirken und mehr in Richtung Antagonisten gehen, oder?“ Er lächelte… Immerhin hatte er keinen Röntgenblick… Zumindest nicht physischer Natur. Er konnte sehr wohl wesentlich mehr sehen als die meisten Menschen, aber das war etwas, was er auch kleinen Kindern nicht unter die Nase reiben konnte. Für Seiichi war seine Superkraft wohl auch ziemlich offensichtlich, oder? „Ich wette ein Käferheer anzuführen, könnte man auch als Superkraft bezeichnen, nicht?“ So richtig wusste er nicht was die Aburame machten, aber er stellte sich das mit den Insekten immer ein bisschen wie ein Strategiespiel vor, in der man eine kleine Armee mit unterschiedlichen Rollen befehligte… Obwohl da vielleicht tatsächlich eher ein Insekt wie das andere war, oder? Und was konnten die überhaupt? Wahrscheinlich war das Gefühl von vielen Käfern auf der Haut unheimlich kitzelig… Aber er konnte sich irgendwie nicht vorstellen, dass Aburame ihre Gegner totkitzelten… Fleischfressend waren sie wohl auch nicht… Das wäre doch etwas zu weit hergeholt, nicht? Ob das da vorn ihr Zielort war? Tatsächlich und sie steuerten direkt darauf zu. Der Genin vergrub seine Hände in den Taschen. Irgendwie freute er sich ja auf die Kids…
 
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Seiichi stellte für die meisten Menschen eine eher unwillkommene Gesellschaft dar, was vor allem mit der für ihn recht einfachen Tatsache zusammenhing, dass er seinen eigenen Emotionen und Interessen sehr offen und simpel gegenüber stand. Seiichi wollte etwas haben, dann nahm er es sich. Er fand etwas interessant? Dann zögerte er nicht, die Begeisterung in Worte zu verfassen. Er wollte etwas wissen? Nun, man konnte fast sicher sein dass er auch dann nicht lange überlegte und ganz einfach nachfragte. Der Aburame war simpel in seinen Gedankengängen und emotionalen Verläufen und gerade diese Tatsache, gepaart mit seiner Ehrlichkeit machte ihn für die meisten Menschen zu einem wenig angenehmen Gesprächspartner. Nun, das und seine vollkommene Unfähigkeit, sich auf Dinge die ihn nicht wirklich interessierten lange zu konzentrieren und mit den Gedanken bei der Sache zu bleiben. Die meisten Leute wussten nicht, wie sie mit dem Shinobi umgehen sollte, wenn er wieder einmal eine wenig angebrachte Frage stellte oder an einem Wortwechsel das Interesse verlor und ganz einfach in Gedanken vertieft davon lief, ohne zu bemerken dass er seine Gesprächspartner mit diesem Verhalten nicht nur verunsicherte, sondern sie unter Umständen auch kränkte. Nun, Yurei hatte in diesem Fall offensichtlich Glück, denn er war in der Lage die Aufmerksamkeit des Aburames lange und intensiv genug zu fesseln, als das dieser sich wirklich auf den Wortaustausch konzentrieren konnte. Wobei die Interessen des Jungen hierbei eher auf der Persönlichkeit seines Gegenübers selbst lagen, als bei dem Inhalt seiner tatsächlichen Worte. Dennoch bemühte er sich, diesen zu folgen und anschließend angemessen und sinnvoll auf sie zu reagieren, was sich als immer schwieriger herausstellte, je weiter sie sich ihrem Zielort näherten. "Es gibt einen Yagami Clan? Auf Genjutsu spezialisiert? Von wo kommst du denn?", fragte er weder besonders interessiert, noch wirklich fasziniert. Für andere Menschen mochte das Innenleben und die Fähigkeiten anderer Familien interessant sein, doch Seiichi selbst hatte sich niemals für solche Dinge interessieren können. Er hatte ja nicht einmal den Weg des Shinobi einschlagen wollen, warum sollten ihn da Familien begeistern, die vollständig auf diesen Lebensweg konzentriert und ausgerichtet waren? Auf andere mochte diese Einstellung vielleicht seltsam wirken, immerhin handelte es sich ja auch bei ihm selbst um ein Mitglied eines Clans und dennoch konnte man ohne zu Lügen behaupten, dass Seiichi schon das Interesse an seiner eigenen Familie und deren Fähigkeiten fehlte und es daher wenig Sinn machte, sich über die anderer Gemeinschaften Gedanken zu machen. Menschen waren interessant, ja, aber ihre Fähigkeiten als Shinobi relativ unwichtig und daher weit unten auf der Prioritäten- und Interessenliste des Aburames.
Gerade wollte er seinem Gesprächspartner auf die Frage bezüglich seiner Käfer eine Antwort geben, da wurde mit einem mal mit einem lauten Krachen die Tür des vor ihnen liegenden imposanten Gebäudes aufgestoßen und ein kleiner Junge stand schwer atmend im Eingang des Hauses. "Ihr!", rief er aus und riss dabei den Arm in einer fast schon heroischen Geste nach oben, während Seiichi mit schiefem Blick den Topf auf seinem Kopf und den Holzlöffel in seiner anderen Hand betrachtete. "Ihr seid die Shinobi und meine Helden! Wer seid ihr, sprecht, bevor ich euch den Kopf abschlagen lasse!", verlangte der kleine Blondschopf, ehe er aus seinen grünen Augen versuchte unter dem Rand des Topfes hervorzulugen und diesen dabei nicht zu verlieren. Seiichi versuchte unterdessen herauszufinden, wie viel Wahrheit wohl hinter seinen Worten steckte und ob es ratsam wäre, nach einem Kunai zu greifen. Manchmal war die Humorresistenz des Aburames fast schon liebenswert. "Falls er angreift, sollten wir ihn dann wohl außer Gefecht setzen?", fragte er vorsichtig und leise in Richtung Yurei, während er versuchte die aufgeregt brummenden Kikaichu unter seiner Haut zu beruhigen und die Situation möglichst analytisch abzuschätzen. Objektiv betrachtet ging wenig Gefahr von dem Jungen aus und dennoch konnte Seiichi nicht anders, als leicht beunruhigt zu sein. Kinder waren aber auch etwas seltsames...
"Atobe-chan, nun lass die armen Shinobi doch erst einmal ins Haus kommen!", ertönte dann auch schon wie gerufen eine hohe Stimme und hinter dem kleinen Jungen tauchte eine Frau auf, die offensichtlich die Mutter des Kindes war. Das stellte der Aburame in seiner Beobachtung zumindest fest, als er mit fast schon akribischer Genauigkeit die Gesichtszüge und andere äußerliche Merkmale der beiden Personen verglich. "Ihr seid doch die Shinobi aus Shirogakure, nicht wahr? Wollt ihr nicht hereinkommen?" Eigentlich wollte Seiichi mit einem mal so absolut gar nichts mehr, außer in seinem Gemüsegarten in Shiro zu sitzen und eventuell in Frieden und Stille ein gutes Buch zu lesen.
 

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Irgendwie hatte Yurei sich einen Aburame anders vorgestellt. Immerhin war er noch nie einem begegnet und kannte deren Fähigkeiten nur sehr grob aus dem Unterricht an der Akademie. Die meisten Mädchen in seiner Klasse hatten oft angewidert auf die Ausführungen der Clanfähigkeiten reagiert, da sie nicht viel für Insekten übrig hatten, aber für Yurei war es eher deren Art, die interessant war. Aburame galten als mysteriös, verschlossen und meist sah man sie vermummt. Daher war Seiichi wohl kaum ein Musterbeispiel. Er wirkte nicht nur von seinem Stil und Geschmack her sehr offen und natürlich, sondern schien auch die Art Mensch zu sein, die sich kaum die Mühe machte zu verbergen, was in ihm vorging. Das war etwas, was Yurei zu schätzen musste. Man kam sich immer vor wie ein Verräter, wenn man die Gefühle anderer heimlich las, als würde man sich nachts mit einem Buch unter der Bettdecke verstecken… Aber nicht nur das, hinzu kam ja auch, dass das äußerst persönliche Gefühle waren, in die er eindrang und die er einfach für sich nutzte. Etwas, was er wirklich ungern machte und nur dann, wenn es wirklich nötig war. Aber Seiichi machte ihm das um einiges einfacher, indem er offenbar stets zeigte, was sich gerade in seinem Kopf abspielte. Es war nichts, was man heimlich beobachten musste, sondern wirklich einfach wahrnehmen konnte… und das jeder Mensch und nicht nur die verräterischen blauen Augen der Yagami…
Seiichi fragte nach dem Clan des Jungen, wobei er nicht allzu interessiert wirkte. Auch das war etwas, was der Yagami begrüßte. Es war sicher für einige Menschen kränkend, wenn man sich nicht für das interessierte, was sie ausmachte, aber Yurei wäre es wohl auch lieber eine andere Fähigkeit zu haben… Sie im Griff zu haben, war lange etwas, wofür der Yagami ausschließlich trainiert hatte, weil er seine Fähigkeiten in der eigenen Hand behalten wollte. „Ja, den gibt es. Ich komme aus Sunagakure und es gibt nicht allzu viele von uns. Kein Vergleich zu einem bekannten Clan wie deinem.“, antwortete er daher lächelnd. Nun, ob die Aburame es mochten, dass jeder ihren Namen kannte, wusste Yurei nicht. Allerdings machte es schon großen Eindruck, wenn man stets davon hörte, wie die alten Familien aus Konohagakure mit ihren besonderen Fähigkeiten in jedem Krieg herausstachen. Wenn er sich selbst und Seiichi so ansah, wurde klar, dass sie beide definitiv nicht für einen Krieg gemacht waren. Vermutlich würden sie sich viel zu leicht von Nichtigkeiten ablenken lassen…
Vor der Tür des Gebäudes, welches ihr Ziel gewesen war, wurden sie schlagartig mit einem Knall begrüßt. Ein kleiner Knirps stand vor ihnen mit hochgerissenen Armen und witzigem Aufzug. Durch den Zug des Windes, der seinen Weg in die Wohnung fand, konnte man fast glauben, dass sein Handtuchumhang heroisch in der Luft wirbelte. Auf Yureis Lippen zeichnete sich ein amüsiertes Schmunzeln ab. Doch als Seiichi ihm eine Frage stellte, konnte er nicht anders, als diesen einen Moment lang irritiert anzusehen. Außer… Gefecht? Oh… Seiichi schien nicht nur eine ehrliche Haut zu sein, sondern konnte wohl nicht allzu gut mit der kindlichen Natur umgehen, hm? Der Yagami flüsterte ihm zu: „Spiel einfach mit, machs mir nach.“ Er zog den Jungen am Ärmel und ging selbst in die Knie, in eine Pose, wie man einem König huldigte. Doch bevor er weiter mitspielen konnte, trat die Mutter des Kindes auf und erklärte dem kleinen, nun etwas trotzigen Kerl, dass er die Shinobi doch erst einmal hereinlassen solle. „Vielen Dank für die Einladung. Wir kommen gleich.“, erklärte er höflich der Frau und verbeugte sich, bevor er sich noch einmal dem Jungen zuwandte. „Wir, mein junger Herr, sind die beiden Shinobi Yurei und Seiichi und sind gekommen, um Euch einen SUPERtag zu bescheren.“, sagte er etwas dramatisierend und zwinkerte dem Jungen zu, welcher begeistert zu strahlen begann. „Allerdings brauchen wir dafür unsere Köpfe, wenn Ihr erlaubt…“ Der kleine Kerl grinste und sagte: „Nun denn, folgt mir. Ich zeige euch mein Reich.“, erklärte der Knirps etwas hochnäsig und winkte die beiden Genin hinter sich her. Er stürmte voran, während Yurei und Seiichi noch dabei waren ihre Schuhe auszuziehen. „Lasst euch nicht so gehen! Meine Zeit ist kostbar!“, rief er noch ungeduldig, bevor er eine Treppe hinaufstürmte. Yurei wandte sich an Seiichi: „Falls du nicht weißt, was du tun musst, halt dich an mich. Das scheint ein sehr aufgewecktes Kind zu sein.“ Der Yagami lächelte nur über das amüsante Verhalten des Jungen, der sie nun in sein Zimmer bestellte, um ihnen all seine Superheldensachen zu zeigen… Seine Mutter schien in der Küche noch ein paar Vorbereitungen zu treffen und bat die beiden beim Eintreten darum, einfach herunter zu kommen, wenn ihr Junge damit war, sie herumzuführen… Kiiro, war übrigens sein Name… Gelb… Vermutlich für den grellen, blonden Schopf, hm?
 
Beiträge
41
Alter
15 Jahre
Größe
171 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
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Jeder andere Mensch hätte auf das unterschwellige Lob in Richtung des eigenen Clans wohl mit geschwellter Brust oder wenigstens einem kleinen Anzeichen von Kenntnisnahme reagiert, doch Seiichi hatte seine Aufmerksamkeit von dem Gespräch zwischen ihm und Yurei schon wieder auf sein Umfeld gerichtet und vernahm die fast schon freundlichen Worte daher nur am Rande, wo sie in das eine Ohr rein und aus dem anderen wieder heraus spazierten, ohne dabei eine Spur von Eindruck zu hinterlassen. Wobei selbst seine volle Aufmerksamkeit bei dem aktuellen Thema an dieser Reaktion wohl nur herzlich wenig geändert hätte, immerhin war der Aburame nicht unbedingt als ein Enthusiast bekannt, wenn es um seinen eigenen Clan ging. Dabei hatte er nicht einmal ein Problem mit der strengen Struktur oder aber den seltsamen Eigenheiten der Familie an sich, die Thematik selbst war für ihn nur so schrecklich uninteressant, dass sich nicht einmal die Gelegenheit bot, tiefer in die Materie einzutauchen. Vermutlich summte er auf die Worte des Yagamis daher nur zustimmend und konzentrierte sich stattdessen lieber auf den kleinen Jungen vor sich, von dem Auftritt des Kindes noch immer mehr als verwirrt. Auf Yureis plötzlichen Tipp konnte der Aburame daher auch nur schleppend reagieren und als dieser sich dann auch noch auf den Boden fallen ließ, musste man das große gelbe Fragezeichen vermutlich deutlich im Gesicht des Jungen erkennen können. „Hast du etwas verloren?“, fragte er vollkommen verblüfft und musterte den Shinobi aus großen grauen Augen, ehe er in tiefster Bewunderung und ebenso großer Verwirrung die weitere Interaktion des Braunhaarigen mit dem kleinen Jungen betrachtete. Noch nie hatte Seiichi jemanden gesehen, der es wusste, so gut auf kleine Kinder zu reagieren! Immerhin vermied er selbst die Kleinsten der Gesellschaft am liebsten und konzentrierte sich bei seinen Beobachtungen und Studien eher auf Gleichaltrige und Erwachsene. Warum? Nun, vermutlich weil er mit diesen Menschen am meisten zu tun hatte und daher am ehesten auf die Ergebnisse seiner Analyse angewiesen war, mal ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er Kinder ohnehin als die unberechenbarsten aller Wesen ansah. Selbst Tiere konnte man in ihrem Verhaltensmuster eher ergründen als kleine Kinder, die offensichtlich in völlig fremden Denkmustern und mit absolut verstörender Prioritätengewichtung dachten. Da half auch Yureis recht fragwürdiger Ratschlag wenig, weshalb sich der Aburame im Augenblick mit einer Situation konfrontiert war, die weder genügend Zeit für eine ausgiebige Analyse erlaubte, noch die Möglichkeit eines Rückzuges. „Yurei-san, ich bin verwirrt. Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist, sein kleines Spiel mitzuspielen? Er scheint sehr…enthusiastisch zu sein und ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, ihn in diesem Glauben zu bestärken.“ „Was bist du denn für ein komischer Typ?“ Seiichi zuckte aus seinen Überlegungen abrupt zurück in die Gegenwart und sah sich plötzlich mit der Gestalt eines kleinen Mädchens konfrontiert, welches nicht nur über und über mit Schlamm (oder Schokoladensoße, so ganz sicher war sich der Aburame da nicht) bekleckert war, sondern auch ein kleines Krönchen auf dem Kopf trug und ihn aus ihren hellblauen Augen fast schon skeptisch anstarrte. Der Shinobi schluckte und hatte für einen Augenblick das unbändige Verlangen, auf dem Absatz kehrt zu machen und die kurz zuvor erklommene Treppe ganz einfach wieder hinunter zu laufen, um dann wenig heroisch aus der Tür in Richtung Heimat zu fliehen. Tatsächlich schien seine Sorge jedoch unbegründet, denn die Kleine war an Yurei offensichtlich mehr interessiert als an ihm und wandte sich daher auch lieber zu dem Yagami um, in dem Verlangen ihm ihre Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. „Du gefällst mir viel besser als der andere, möchtest du nicht mein Prinz sein?“, zwitscherte sie fröhlich und hatte dann auch schon nach einem Ärmel des Shinobi gegriffen, um mit ihren dreckigen kleinen Fingerchen halt zu finden und nicht mit ihren Socken auf dem glatten Fußboden auszurutschen. Und als wäre das noch nicht genug, kam da auch schon der selbsternannte König um die Ecke, die Hände voller Spielsachen und noch immer den Topf auf dem Kopf, die Augen von Enthusiasmus und Freude durchkreuzt. „Ignoriert Chiha einfach, sie ist heute nicht wichtig. Das hier ist mein Geburtstag und ich will euch jetzt meine Spielsachen zeigen!“, kommandierte der werte Herr da auch schon und griff dann nach einer Ritterfigur, um diese schließlich in einer gezielten Bewegung ganz einfach in Richtung des Kopfes seiner kleineren Schwester zu werfen.
Leider waren Seiichis Reflexe weder zielsicher, noch schnell genug, um das Flugobjekt aus der Luft zu fischen, weshalb er recht hilflos und völlig überfordert mit ansehen musste, wie Ritter Eisenherz das Fliegen für sich entdeckte und dann auch schon in beängstigender Präzision mit der Stirn des kleinen Mädchen kollidierte. Schade drum, wenn einer von beiden Shinobi das Ding gefangen hätte, so wäre die Kleine vielleicht nicht in sturzbachartige Tränen ausgebrochen… “Sind deine Freunde eigentlich schon da?“, fragte Seiichi nach einer kleinen Pause über das Getöse hinweg, in der Hoffnung die Frage alleine würde ausreichen um elegant das Thema zu wechseln. Was für ein gelungener Start in den Job, jetzt konnte es ja praktisch nur noch bergauf gehen, oder?
 
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