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Klassenraum 42

K

Kana

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Der Klassenraum 42. Auch bekannt als Tod für alle Hundeallergiker. In ihm zirkuliert eine Mischung aus Hundehaaren, diversen Düften, mit denen sich die Lehrerin der dieser Klassenraum gehört verziert.Ein kleines Hundekörbchen liegt neben dem Pult der Lehrerin und daneben verstreut auch einige Hundespielsachen, die schon auf den tierischen Begleiter der Lehrerin schließen lassen. Eine große Fensterfron ziert die linke Seite des Klassenraumes und lässt die Schüler hinunter auf den Trainingsplatz blicken. Hinter dem Lehrerpult befindet sich eine große Tafel auf der meistens noch der Stoff der Vorstunde zu lesen ist und auf dem Pult selbst liegt ein Block und einige Bücher.
 

Sakkaku Amida

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"Lass uns in Ruhe, Masaru.", ertönte eine erboste Mädchenstimme vor dem Klassenzimmer. "Wann verstehst du endlich, dass aus dir und mir NIE etwas werden wird?"
"Aber Kamari-chan, was willst du mit diesem Strohko...?" Ein dumpfes Geräusch beendete den Satz und ein etwas aus dem Gleichgewicht geratener Masaru torkelte, sich den Kopf reibend ins Klassenzimmer. Scheinbar war dem 'Strohkopf' der Kragen geplatzt.
"Au, Verdammt! Shiro-baka, du assozialer Grobian, dir heiz ich ein!", brüllte Masaru durch die offene Tür hinter sich und begann erste Fingerzeichen zu formen.
'Warum immer ich?', dachte Tetsua, der bereits an seinem Platz gesessen hatte und sich jetzt durch die neugierige und sensationsgeile Schülerschaft drängte, die sich um Masaru und Shiro versammelt hatte. Wie er Masaru kannte, würde er bald wieder damit anfangen, mit Jutsus um sich zu werfen, was in den Klassenräumen ohne Aufforderung jedoch streng untersagt war. Das würde wieder deftige Konsequenzen nach sich ziehen und als Freund, konnte er den Rothaarigen einfach nicht in sein Verderben laufen lassen. Als er endlich an den letzten Gaffern vorbei war, braucht er nur noch einen Satz zu machen und kam gerade noch rechtzeitig, um Masaru an seinem letzten Fingerzeichen zu hindern. Schnell war Tetsua hinter seinen Freund gehuscht und hatte ihn in einem Würgegriff gepackt, der es ihm erlauben würde, seinem etwas stärkeren Kumpanen solange außer Gefecht zu setzen, bis dieser sich einigermaßen wieder abgekühlt hatte.
"Was? Wer...? Tetsua! Lass mich los! Ich verbrenn ihn diesmal bis auf die Knochen!", tobte der Wildfang.
"Beruhig dich... Masaru! Hör.. auf... dich zu... wehren.", ächzte der bleichere, schwächlichere Junge und hatte offensichtlich große Mühe, den Rotschopf im Zaum zu halten. "Wenn... du wieder Jutsus... verwendest... gibt es nur... wieder Schwierigkeiten für dich."
Langsam beruhigte sich Masaru etwas, das Blut, das ihm vor Wut in den Kopf geschossen war, machte jedoch keine Anstalten, wieder zur Ruhe zu kommen. Heiße Blicke bohrten sich in sein Gegenüber, welches gerade, siegessicher grinsend, das Klassenzimmer betrat. Shiro war ein Jahr älter als Masaru und kam sich trotz der Tatsache, dass er die Geninprüfung im vorangegangenen Jahr nicht bestanden hatte, seinen Klassenkameraden unglaublich überlegen vor. Dass er zudem auch noch der feste Freund von Kamari war, in die sich Masaru schon seit geraumer Zeit verschaut hatte, war dabei jedoch nicht nur der Tropfen auf dem heißen Stein.
"Ja, kleiner Kläffer, hör lieber auf dein Herrchen!", feixte der ältere Junge. "Sonst verpass ich dir einen Maulkorb."
"Oh, Maulkorb, da hast du aber ein schweres Wort gelernt, Totalversager! Mal sehen ob du damit die Lehrer bei der Prüfung dieses Jahr beeindrucken kannst.", kam es als Antwort wie aus der Pistole geschossen.
"Dir werd ich Manieren beibringen!", knurrte Shiro und begann sich die Ärmel seines Kimonos hochzukrempeln, während Masaru ihn provokant und mit Mordlust in den Augen angrinste. Einige Schüler wichen ein Stück zur Seite, denn Shiros Kampfstil war nicht gerade platzsparend und konnte einigen Kollateralschaden verursachen und da er als ausgezeichneter Taijutsuka galt, wollte außer Masaru niemand riskieren, von ihm getroffen zu werden. Bevor es jedoch dazu kam, hatte sich eine kleinere, brünette Gestalt an dem bulligen Blonden vorbeigezwängt.
"Lass dich doch nicht von dem kleinen Affen provozieren, mein Tiger.", hauchte Kamari ihrem Freund ins Ohr, aber laut genug, um Shiro die Schamesröte ins Gesicht zu treiben und ihm somit die Luft aus den Segeln zu nehmen. Masaru, der das mit anhören musste begann wieder sich stärker gegen Tetsuas Griff zu wehren. Während Kamari Shiro herumdrehte, um ihn an ihre gemeinsame Schulbank zu führen, streckte sie Masaru noch einmal die Zunge heraus und mit einem Mal entwich alle Kraft aus dem Wildfang.
"Hast du das gesehen, Tetsua?", jammerte er. "Sie hat mir die Zunge gezeigt."
Der andere Junge seufzte und ließ seinen Freund schließlich los. Er würde erst einmal keinen Ärger mehr machen, hoffte Tetsua zumindest. "Masaru-kun, du weißt ich bin dein Freund, aber manchmal machst du es einem auch echt nicht einfach. Kein Wunder, dass sie dir die Zunge zeigt, du hast dich wie ein Vollidiot aufgeführt."
"Aber er hat angefangen.", protestierte Masaru jammernd. "Er hat MEINE Kamari-chan in den Arm genommen!" Als Antwort erntete er nur ein Kopfschütteln und einen erneuten Seufzer. Schweigend ging Tetsua wieder an seinen Platz, dicht gefolgt von seinem sich immer noch beschwerenden Banknachbar.
"... und ich sag's dir. Heute nach der Schule werde ich ihm..."
"PSCHT!", zischte der Dunkelhaarig. "Die Lehrerin kommt, glaube ich." Langsam wurde es leiser im Klassenraum.
"Sag mal, was ist das denn überhaupt für eine Stunde? Was bringen sie uns heute bei?", fragte Masaru leise und betrachtete dabei interessiert ein Büschel Fell, welches er gerade aus seinem Bankfach gezogen hatte.
"Ich weiß es nicht genau. Irgendeine Vorbereitung für die Prüfung schätze ich. Lang ist es nicht mehr hin."
Masaru ließ das Haarbüschel neben sich auf den Boden fallen. Er hatte in der letzten Unterrichtseinheit geschlafen, als erklärt wurde, um was es in der folgenden Einheit gehen würde und Tetsua hatte auch nur wage Informationen, weil er in besagter Stunde krank gewesen war. Der Rotschopf wusste nicht einmal, wer sie heute unterrichten würde. 'Hoffentlich ist es Genma-Sensei.', dachte er bei sich. 'Ich würde noch gerne einige Katon-Jutsus lernen, bevor ich zur Prüfung antrete.' Ein heißer Blick bohrte sich in Shiros Rücken, der am gleichen Platz zwei Reihen vor Masaru saß. 'Außerdem könnte ich dann diesem aufgeblasenen Blödman besser die Hölle heiß machen.' Sein Blick wanderte weiter und blieb am Rücken seiner angebeteten Kamari hängen. 'Was will sie nur von dem Typen? Warum will sie nichts von mir wissen?'
Genau als Masaru das dachte, ging die Tür auf und alle Schüler erhoben sich, um den Lehrenden zu begrüßen. Mit etwas Verspätung tat es der Rotschopf seinen Klassenkameraden gleich. 'Na mal sehen, was das wird...'
 
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Nezumi Rikku

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[FONT=Verdana, sans-serif]Wenn man Rikku so ansah, könnte man sich schon deutlich fragen, warum sie sich überhaupt zur Schule schleppte, anstatt den Unterricht einfach sausen zu lassen. Diese Frage stelle sich das Mäuschen heute nicht schon zum ersten Mal und immer wieder kam sie für sich auf dasselbe Ergebnis - der Fernseher war kaputt. Wenn es doch nur eine andere Möglichkeit geben würde, würde das Mädchen wohl kaum in der schwülen Tageshitze das Haus verlassen und den beschwerlichen Weg zur staatlichen Anpassungsfabrik begehen. Dabei hatte sie sich letzte Woche doch extra vorgenommen heute den ganzen Tag lang nur faul herumzuliegen, dabei ein Manga zu lesen und alles mit Donuts und extra Zuckergussglasur zu versüßen - das wären eh die letzten essbaren Überreste gewesen, die noch verschwinden konnten, bevor sich das Mäuschen normalerweise erst wieder traute mit der Menschheit in Kontakt zu treten. Tja, da konnte man jetzt auch nichts mehr machen, und wenn Rikku schon die Wahl zwischen ihrem überhitzten Appartement und der gut klimatisierten Schule blieb, schlief sie logischerweise lieber auf kühlen Tisch als auf schwitzigen Laken. Dennoch nur Sekunden, nachdem sie das Schulgelände betrat, wünschte sie sich nur noch nach Hause, wo sie nicht von allen Seiten her angestarrt wurde. Als ob es wirklich so unnatürlich war, dass ein Mensch an einem heißen Tag mit dunkler Kapuzenjacke - in der Rikkus Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verkrochen war - zum Unterricht kommt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Lästige Menschenmassen. Rikkus missfallen war in wirklich jeden Seufzer zu spüren, denn sie auf den nervtötenden Gang in Richtung Klassenzimmer verlauten lies. Seit wann herrscht unter den Schülern bloß so ein starker Andrang am Unterricht? Die Pause ist doch erst in etwa zehn Minuten rum. Ob das vielleicht am Wetter liegt? Die Hitze macht die Leute einfach nur verrückt und geht mir tierisch auf die Nerven. *seufz* Doch als ob dieser Viehtrieb hier noch nicht genug gewesen wäre, hatte das gestresste und überhitzte Mädchen mit Menschenphobie auch noch Unterricht in Zimmer zweiundvierzig, nicht gerade die Antwort auf die Frage nach einem wirklich erholsamen Schultag. Na ja *seufz*, wenigstens konnte man - wenn sich Rikkus Gedächtnis nicht vollkommen irrte - Sensai Kana zugutehalten, dass sie tierlieb war, selbst wenn sich diese Tatsache nicht gerade förderlich auf das Klassenzimmer auswirkte. Aber egal, das Leben ist nun einmal kein Ponyhof, und auch wenn Rikku lieber in Keller, möglichst weit weg vom Trainingsgelände Unterricht gehabt hätte, war dieser Wunsch gerade ebenso unerreichbar wie ein neuer Fernseher. Doch auch wenn Rikku jetzt und hier die Chance hätte, möglichst unauffällig wieder aus der Schule zu verschwinden, würde ihr das dennoch ein schlechtes Gewissen einbringen und ihr die nächsten Nachmittage versauen. Man konnte dem Mädchen zwar viele schlechte Eigenschaften zugrunde legen, aber wenn sie einmal ernsthaft etwas anfangen wollte, würde sie es auch gerne zu Ende bringen, selbst wenn das bedeuten würde, äußerst nervenaufreibende und deshalb nur extrem selten vorkommende Schulbesuche zu absolvieren, bis sie eines Tages vielleicht ein richtiger Ninja werden könnte. Somit war der kaputte Fernseher, den Rikku für sich als Hauptgrund ihres Erscheinens festlegte, in Wahrheit eigentlich nur ein billiger Vorwand, um überhaupt zur Schule zu gehen, andernfalls wäre ihr bestimmt doch noch ein Grund eingefallen wiedereinmal nicht zu erscheinen. *seufz*[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Schlussendlich, allen Stress zum Trotz kam Rikku dennoch an ihren jetzigen Klassenraum zweiundvierzig an und war im ersten Moment einfach nur geplättet. Nicht dass sie etwas anderes erwartet hätte, aber in der Klasse herrschte ein solches Durcheinander aus Stimmen, dass sich das Mäuschen irgendwie verloren fühlte. Hilfe suchend sondierte sie den Raum nach einem möglichst ruhigen Platz weit weg vom Fenster, den es hier aber leider nicht gab. Somit blieb schließlich nur noch ein Platz auf der rechten Seite ganz außen in der dritten Reihe von oben übrig, der wenigstens nicht in der Sonne stand. Dort blödelten zwar schon einige Schüler herum, aber nichts war lästiger als ständiges Sonnenlicht, mulmiges Gefühl im Bauch hin oder her. Sodann schlich sich Rikku vorsichtig nach oben und setzte sich unfreundlich und ohne Begrüßung des Banknachbarn einfach auf den freien Stuhl. Hoffentlich spricht mich hier niemand an, ich kenne hier doch keinen.[/FONT]
 
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Yimi Cho

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Ein weiterer Unterrichtstag stand bevor. Eine weitere Stunde vor dem großen Prüfungstag. Eine Zeit der Vorbereitung, die einen wichtigen Teil zu seinem Erfolg als Ninja beitragen würde. Eine Zeit, in der sich das Leben des Jungen entscheiden würde, die über die Zukunft der kleinen Kinder, welche ihren Weg als Shinobi gehen wollten, entscheiden würde. Manche würden diese Zeit sogar als wichtigste Zeit im Leben der kleinen, hier herumwuselnden Wesen betiteln. Man konnte aber auch realistisch bleiben und es einfach nur als normale Unterrichtstunde beschreiben. Ob sie wirklich normal bleiben würde, würde sich bei dem verrückten Haufen der heranwachsenden Shinobi und der Lehrerin, welche unverkennbar Hunde mochte, noch zeigen müssen, aber ein Weltereignis würde es vermutlich nicht werden.
Es war ein warmer und sonniger Tag. ...Warte war es? Rikuren bemerkte ziemlich spät was für ein herrlicher? Sonnenschein die Luft erfüllte und die Leute mehr oder weniger fröhlich durch die Straßen laufen lies. Natürlich galt dies nur für die Straßen außerhalb der Slums. Hier lag nämlich auch der Grund dafür, dass der Junge zuerst keine Ahnung von dem ach so tollen Wetter hatte. Es gab keines für seine Familie. Sie lebten in den Slums und die waren nun einmal unten. Sonnenstrahlen reichten nicht bis auf diese Plattformen, da die restlichen den Weg versperrten. Aber dies ist bei Weitem noch nicht alles, da dies durch die Höhe und den fehlenden nahen sonnenbeschienen Boden von Soragakure noch dazu bedeutete, dass es dort unten kalt war oder zumindest nicht warm. Für die meisten Menschen war dies natürlich die Hölle, denn wie bitte soll man ohne Hitze leben? Rikuren mag Sonnenschein gerne, solange es in Maßen war, aber er mochte es lieber angenehm als glühend heiß. Das Problem war eher, dass es verdammt kalt werden konnte dort unten. Aber zum Glück konnte man sich ja schützen vor der Kälte. Bei Wärme war das schon viel schwieriger. Aber er hatte ja sein schönes, gemütliches und langes Gewand, welches sich nicht nur gut anfühlte, sondern richtig genutzt sogar etwas vor Kälte schützen konnte. Natürlich ist seine Kleidung nicht sehr alltäglich, aber sie fühlt sich unglaublich gut an und außerdem war es die günstigste für Rikuren zu bekommende Kleidung, da Miu die Sachen ebenfalls mochte und das Mädchen wollte, dass er so etwas öfter trägt. Als er durch die warme Sonne gewandert war, hatte Rikuren an etwas kühlere Kleidung gedacht, die vor allem nicht SCHWARZ war. Was war Schwarz? Für den Jüngling war es nichts Visuelles, aber etwas Fühlbares, da die Farbe bekanntlich gerne wärmer wurde als andere. Da er aber nun in der kühleren Akademie war, musste er sich darüber keine Gedanken mehr machen. Das kleine bisschen Weg würde schon gehen. Irgendwo anders hatte während dieser Zeit außerdem jemand niesen müssen!
Rikuren war an diesem Tag ziemlich früh für seine Verhältnisse aufgestanden und so war er etwas munterer als sonst, während er auf dem Weg zu seinem Klassenraum durch die Akademie irrte. Zu welchem Raum er musste? Er hatte keine Ahnung. Was für eine Stunde er hatte? Auch das war ihm noch nicht bekannt. Aber er wusste, bei welchem Lehrer er hatte. In diesem Fall war es eine Lehrerin, welche den einfachen, kurzen Namen Kana trug und, wie Rikuren mittlerweile schon feststellen durfte, Hunde sehr gerne mochte. Da es nicht so viele Lehrerinnen gab, welche mit ihrem Hund in dem großen Gebäude unterwegs waren, war es aber zum Glück nicht zu schwer nach seiner Klasse zu suchen. Immerhin wusste er wenigstens grob, wo er zu suchen hatte, und einen Hund zusammen mit einer Lehrerin konnte man auch ohne zu wissen wie sie klang oder roch ziemlich leicht finden. Dabei stellte sich ihm gerade, wo er durch einen der Gänge ging, die Frage, ob es die Raumnummern auch in Blindenschrift gab, oder ob sie nur als Zahl auf einem Schild standen. Da es aber nicht viele blinde Akademieschüler gab, schätzte Rikuren diese Chance aber eher gering ein. Vielleicht sollte er bei Gelegenheit mal auf diese kleine große Kleinigkeit achten.
Rikuren fing plötzlich an zu schmunzeln, kurz bevor zwei Arme sich um ihn schlangen und er ein „Buuh!“ Vernehmen konnte. Der Junge blieb stehen und seine Laune steigerte sich, als er Mius Umarmung spürte und erkannte, dass Miu ihn wirklich wieder einmal erschrecken wollte. Das Mädchen lies ihn los und fragte gespannt: „Habe ich es dieses mal geschafft?“ Mit einem leicht verlegenen Lächeln antwortete ihr ihr Opfer: „Nein, leider nicht.“ Rikuren bemerkte, unter anderem an ihrer Haltung, dem verzogenen Mund, samt dazugehörigem Gesichtsausdruck, welcher sich vor ihm dank seiner Fledermausähnlichen Geräuschwahrnehmung abzeichnete, und einem betrübten „Mannooo...“, dass die Akimori ihn leicht schmollend anblicken musste. Nicht lange konnte er dieses Szenario ertragen und musste amüsiert lachen. Miu stimmte in das Lachen mit ein, und als sie sich wieder beruhigt hatte, folgte auch schon die Frage, was er denn nun für Unterricht hätte. Auch wenn sie unausgesprochen war, erkannte Rikuren die Hoffnung, dass beide zusammen Unterricht haben würden, hinter ihrer Frage. „Ich weiß es nicht.“ Konnte der Junge aber nur antworten und fügte sofort an:“ Aber ich weiß, dass ich bei Kana habe. Du auch?“ Das Mädchen schüttelte den Kopf und meinte:“ Schade. Aber vielleicht bist du dann endlich mal nicht so abgelenkt!“ Fies grinsend machte Miu sich daran weiter zu gehen und drehte sich nur noch einmal um für die Worte:“ Komm nicht zu spät!“ Dann war sie verschwunden und Riku konnte sich wieder auf das konzentrieren, was er kurz zuvor wahrgenommen hatte. Einen Hund, oder besser gesagt die Sachen eines Hundes. Irgendwie war er fast selber wie ein Hund, so wie der Junge hier seinem Geruchssinn und seinem Gehör folgend nach seinem Klassenraum suchte, aber immerhin: Es half! Der Spur gefolgt, dauerte es nicht lange bis zum Klassenraum.
Rikuren nahm einen Hundekorb direkt beim Lehrerpult wahr, weshalb er einfach vermutete, dass er richtig war. UND! Er war nicht zu spät! Das war doch schon einmal ein guter Anfang der Stunde. Seine Motivation war nicht ganz so gut, aber das konnte sich ja noch ändern. Erst einmal war ein Platz zu finden. Aber das würde nicht all zu schwer werden, da Rikuren keinen besonderen Platz im Sinn hatte. So horchte er einfach darauf, wo schon jemand war, oder etwas stand und entschied sich dann für einen der freien Plätze. Die anderen fingen an sich etwas zu zoffen, aber der Yamada kümmerte sich zuerst darum, dass er seine Sachen zu seinem Stuhl legte. Halbherzig hörte er dem Streit zu, was ihm ohne Probleme möglich war. Es war sogar schon etwas zu viel Geschrei. Konnten die sich nicht ruhig streiten?!
Erst überlegte Rikuren dem Tumult ebenfalls etwas mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, dann jedoch siegte doch das Buch und der Junge legte eines vor sich auf den Tisch. Einer seiner Klassenkameraden hatte ihn gerade freundlich begrüßt und das Buch entdeckt. Verwundert fragte er den Blinden: „Was ist den das?“ Dies entlockte dem Yamada ein Lachen, bevor er antwortete: „Guten Morgen Saburo. Das ist ein Buch. Nur ist dieses in einer anderen Schrift geschrieben.“ Erstaunt beobachtete Saburo die für ihn leeren Seiten. „Und das kann man wirklich lesen?“ Als Antwort bekam der Mitschüler ein Nicken. Zwar wusste der Junge, dass sein Gegenüber blind war, aber ein solches Schriftstück war ihm trotzdem noch nicht untergekommen. Rikuren legte das Buch erst einmal wieder zur Seite und fragte Saburo: „Was haben wir jetzt eigentlich?“ Dieser zuckte nur mit den Schultern und lächelte. „Typisch... Lassen wir uns überraschen. Wahrscheinlich wird es wieder irgendwelche Wiederholung sein.“ Auch der Blondschopf lächelte. Rikuren hörte einen Hund und sprach deswegen: „Die Lehrerin kommt.“ Saburo drehte sich kurz zur Tür um und setzte sich dann auf seinen eigenen Platz. Der junge Yamada nahm sich sein Stück Lektüre wieder zur Hand. Aber zuerst hörte er noch mal hin, wer alles bei ihm in der Nähe saß. Nun begannen ja alle sich hinzusetzen, denn langsam bemerkte auch der Letzte, dass die Lehrerin kam. Alle standen sie auf und auch Rikuren machte es ihnen nach. Nun würde sich zeigen, ob er sein Buch weiter lesen würde oder „richtig“ aufpasste. Vielleicht könnte er ja auch mit irgendwem plaudern. Freundlich begrüßte der Junge die Lehrerin mit den anderen zusammen und hoffte auf irgendwas Interessantes. Freundlich begrüßte der Junge die Lehrerin monoton mit den anderen zusammen, dem Fluss folgend, und hoffte auf irgendwas Interessantes.
Was Miu nun wohl hatte? Das Mädchen war wirklich verdammt frech! Dauernd lenkte sie ihn ab und wollte mit ihm reden und dann meint sie, er sei immer abgelenkt... Natürlich war er abgelenkt, wenn sie ihn dauernd dazu brachte, an etwas anderen als den Unterricht zu denken und auf ihn einredete! Naja, aber es war ja aber auch nicht so, dass er das Ganze nicht irgendwo auch begrüßte, immerhin machte es viel mehr Spaß mit Miu zu reden, als dem Unterricht zu folgen. Die Akimori war faszinierend, allein durch ihre leicht abnormale Art schon. Plötzlich unterbrach er seinen Gedanken an Miu aber, da eine Frage sich in seine Gedanken kristallisierte. Wusste Kana eigentlich von seiner Blindheit? Das wäre sicherlich sehr interessant, würde die Lehrerin daran nicht denken. Darauf wartend, dass Kana beginnen würde und etwas von Interesse kam, spielte Riku mit einem Stift herum und kritzelte auf einem Blatt, während er weiter über Mius gemeine Ablenkungen nachdachte... Immerhin war er nicht zu spät und hörte wenigstens zu, ob irgendwas Besonderes kam! Es bestand also noch irgendwo ein kleiner Funke Hoffnung! Rikuren war echt ein schlimmer, aber netter Schüler... und verdammt faul.
Nach der Begrüßung platzierte der Junge seinen Hintern wieder auf seinem Stuhl. Er musste ziemlich laut niesen, aber dann konnte er wieder, irgendwie leicht kindlich lächelnd, auf die Geschehnisse achten und sein Buch lesen.
 
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Kana

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Mit klimpernden Geräuschen fielen die Hundefutterbällchen in die Schüssel ihres Hundes. Momo starrte wie gebannt auch ihre nächste Mahlzeit, die Bällchen für Bällchen in der Metallschüssel zu verschwinden schien. "Du bekommst es erst, wenn wir in der Klasse sind, das weißt du doch." Fast als hätte sie die Gedanken ihrer Hündin erraten starrte diese sie mit einem bettelnden Blick an. Ein hoffnungsloser Versuch, denn Kana war schon dabei, ihre Unterlagen für diese Stunde zusammenzusuchen. Heute hatte sie wieder eine der anstrengenderen Klassen, in denen es öfter mal zu heftigen Streitereien zu kommen schien. Zumindest wenn sie den anderen Lehrern glauben schenken konnte, denn sie selbst hatte bis jetzt kaum etwas mit den Rabauken zu tun gehabt. Solange sie also nicht ihren Klassenraum zerlegen würden, bestand eigentlich nicht die Gefahr einer Bestrafung. Kratzend lies sich die Schiebetür des Lehrerzimmers aufschieben und Momo startete schon in Richtung der Klasse los, während Kana noch mit der Hundefutterschüssel, den Unterlagen und der Tür kämpfte, die sie wieder schließen wollte. Etwas taumelnd fand sie wieder halt, nachdem sie um ein Haar ihr Gleichgewicht verloren hätte, und machte sich nun auf den Weg zu ihren Schülern, die sicher schon mit Spannung auf sie warteten. Die Lehrerin konnte sich schon die Gesichter vorstellen wie sie, wie immer mit wissbegierigen Augen auf die Tafel starrten oder einfach nur schliefen. Als sie sich dem Klassenraum näherte, war schon Zoff zu hören. Vor der Tür stehen geblieben konnte sie das verbale Gefecht der beiden Streithähne eindeutig mitverfolgen und auch Momo schien zunehmen unruhiger zu werden. Der Streit war ihr vermutlich egal und sie wollte nur ihr Futter, aber der Konflikt hatte Kanas Interesse geweckt. Die beiden Hitzköpfe schienen also Shiro und Masaru zu heißen und zwischendurch drang immer wieder etwas gemäßigter die Stimme der Vernunft durch, die sich als Tetsua betiteln lies. Auch eine Mädchenstimme war kurz zu hören und dann flachte der ganze Streit wieder ab. Gott sei Dank war das vorbei. Kana war nicht die Lehrerin, die sich gerne in die Angelegenheiten ihrer Schüler einmischte. Bestand keine Gefahr, dass sie sich gegenseitig verletzten, so würde sie sich eher nicht einmischen. Ihre einzige freie Hand schob die Tür auf, während sie auf der anderen ihre gesamten Mitbringsel balancierte. Die Hündin schoss sofort an ihr vorbei und blieb mit wedelndem Schwanz neben dem Hundekörbchen stehen. Für die Klasse schien sie sich wenig zu interessieren, lediglich die Schüssel in Kanas Armen war von Bedeutung. Sie setzte den wackeligen Stapel auf ihrem Pult ab und gab ihrer tierischen Begleiterin endlich ihr wohlverdientes Fressen. Wie immer begrüßten sie die Schüler in ihrer eigenen monotonen Gesangsart, die man sicher zu einer eigenen Musikrichtung machen konnte. Immerhin kam sie nur in Schulen vor und nur von Schülern zu Lehrern. Danach wandte sie sich der Klasse zu. "Guten Morgen Schüler." Sie lies ihren Blick über die Klasse schweifen um vielleicht herauszufinden wer von ihnen Shiro oder Masaru sein konnte und bei Shiro wurde sie ziemlich schnell fündig. In ihre Mappe hatte sie sich extra die Bilder und die Namen ihrer Schüler eingeklebt. Immerhin konnte sie sich unmöglich jeden merken, den sie unterrichtete. Aber einige Sekunden später hatte sie auch Masaru gefunden und musterte den Unruhestifter noch einmal gründlich. Eigentlich hatte sie sich den Jungen offensichtlicher vorgestellt. Langsam folgte sie seinem Blick und konnte jetzt auch den Grund für den Streit erkennen. Ach ja, die junge Liebe. "Wie ihr alle sicher wisst, steht ihr kurz vor der Geninprüfung und heute werde ich mal kurz euren Wissensstand zum grundlegendsten Thema überhaupt prüfen. Keine Angst, ihr werdet nicht benotet, allerdings sollte euch diese Fragerunde etwas bei der Einschätzung eures Wissensstands helfen." Noch einmal schweifte ihr Blick die ganze Klasse ab und blieb kurz an dem einzigen Yamada in der Klasse hängen. "Eure Frage lautet, alles zum Thema Chakra? Damit solltet ihr genug material haben. Also keine falsche Scheu zeigt mir euer Wissen."
 

Sakkaku Amida

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Masaru musterte die blonde, junge Frau, die sie heute offensichtlich unterrichten sollte. Sie sah reichlich freundlich aus, aber der Junge wusste, dass man niemanden nach seinem Aussehen beurteilen sollte, schließlich hielten die meisten Leute auch Shiro für klug, weil er recht hübsch aussah und so überlegen tat, dabei war der Kerl der letzte Strohkopf. Sie waren alle Shinobi, mehr oder weniger, und da galt das noch einmal im Speziellen. Hier ging niemand wirklich mit all seinen Fähigkeiten hausieren. Eine geschickte Überaschung hatte schon so manchen Kampf entschieden.
Interessiert beobachtete der Rotschopf den Vierbeiner der Lehrerin, der wie sein Frauchen aufmerksam die Klasse betrachtete. Konnte es sein, dass sie diesem einen, verdammtwiehießernochgleich, Hundeclan aus Konohagakure angehörte? Wenn dem so war, würde der heutige Unterricht vielleicht spannender werden als erwartet. Von diesen Hundeleuten hatte Masaru bisher nur Dinge gehört, die ihm ausnahmslos gut gefielen: Sie waren wild, direkt und mehr an Praktik als an Theorie interessiert. Genau wie er.
Moment! Hatte ihn die Lehrerin gerade angeschaut? Hatte sie das vorhin mitbekommen? Hoffentlich nicht. Masaru wollte nicht, dass ihn eine weitere Lehrkraft auf den Kieker nahm.
Da Tetsua gerade beschäftigt in seiner Tasche kramte, wandte sich Masaru an die Person zu seiner anderen Seite. Verwundert stellte er fest, dass er die doch recht auffällige Gestalt, weil groß und dem sonnigen Wetter trotzend in eine recht verdeckende Kaputzenjacke verhüllt, bis jetzt noch gar nicht wirklich bemerkt hatte. Nur die beiden, aus der Kaputze hängenden, dunklen und mit kleinen Bändchen geschmückten Haarsträhnchen, enttarnten sie als Mädchen. Dass diese Person sich deshalb so angezogen haben könnte, damit sie nicht angesprochen wird, kam dem Jungen dabei nicht in den Sinn, wäre ihm aber selbst dann wahrscheinlich egal gewesen.
"Hey, ich heiße Masaru, Akagawa Masaru, aber du kannst mich ruhig Masaru-kun nennen.", flüsterte der Wildfang seiner düsteren Sitznachbarin zu und grinste sie dabei mit einem Zähneblecken von einem zum anderen Ohr an. "Sag mal, weißt du wie unsere Lehrerin heißt? Ich hab die noch nie gesehen."
Das entsprach der Wahrheit. Viele der Lehrer in diesem Jahr waren neu für die Schüler, die heuer die Geninprüfung absolvieren sollten. Abgesehen von Genma, der ja eigentlich nur soetwas wie eine Aushilfe war, begleiteten Masaru und Tetsua in diesem Schuljahr keiner ihrer bisherigen Lehrer. Letzterer vermutete, dass man sie nicht durch gewohnte Personen in Sicherheit wiegen wollte. Nichtsdestotrotz fand Masaru, dass die Lehrer alles in allem sehr freundliche und liebenswerte Personen waren, wenngleich sie das manchmal wohl umgekehrt nicht so empfinden mochten. Einzig Genma hatte ihm in seiner bisherigen Schulzeit WIRKLICH die Leviten gelesen, aber das abseits des Akademiegeländes. Der Rotschopf war sich nicht einmal sicher, ob ein echter Lehrer einen Schüler einfach übers Knie legen durfte, vor allem, weil er Genmas Hose doch nur ein bisschen angezündet hatte...
Aber nicht nur die Lehrer, sondern auch die Klasse hatte sich teilweise verändert. Nicht nur waren Verlierer wie Shiro, die die Prüfung im vorigen Jahr nicht geschafft hatten hinzugekommen, sie waren auch noch mit anderen Klassen vermischt worden. Masaru war froh, dass er und Tetsua nach wie vor zusammen unterrichtet wurden, sonst wäre der Wildfang wohl aufgeschmissen gewesen. Die Zusammenlegungen hatten aber auch ihre guten Seiten, schließlich war so auch Kamari zu ihnen gestoßen. Viele der neuen Leute aus den ehemals paralellen Klassen waren für Masaru nach wie vor ein unbeschriebenes Blatt, wie zum Beispiel das düstere Mädchen neben ihm oder der blonde Schönling mit den unheimlich starrenden, violetten Augen, dem gerade aufgrund dessen Nießens von seinem Sitznachbar Gesundheit gewunschen wurde.

Endlich begann die hundeliebe Vortragende mit ihrem Unterricht. Masaru verzog das Gesicht. Theorie, immer wieder trockene Theorie. Seine heimliche Leidenschaft. Lieber als die alte Theorie ein weiteres Mal durchzugehen, hätte er sich nur auf ein glühendes Nadelkissen gesetzt. Nackt.
Das einzig Positive an der Sache war, dass er dieses Thema sicher schon tausendmal mit Tetsua durchgegangen war und die einzelnen Passagen praktisch auswendig aus dem Lehrbuch herunterbeten konnte. Er würde die vermeindtlich skeptischen Gedanken der Lehrerin über ihn zerstreuen und beweisen, dass sie ihn nicht einfach so in eine Schublade stecken konnte. Außerdem redete er lieber selbst, als anderen zuzuhören. Während einige Hände seiner Mitschüler höflich zögernd in die Höhe wanderten, stand Masaru einfach auf und begann seinen Vortrag. Sie hatte doch gesagt, man solle keine Scheu haben.
"Also, Chakra, dass ist das, was herauskommt, wenn man geistige und körperliche Energien miteinander kombiniert. Wenn man keines mehr hat, stirbt man. Shinobi verwenden Chakra für fast alle ihre Techniken, also nicht nur für Nin- und Gen-, sondern auch für Taijutsus. Aber nur weil man mehr Chakra hat, heißt dass noch nicht, dass man ein besserer Shinobi ist als jemand, der weniger hat. Es kommt darauf an, wie effektiv man das Chakra beim Einsatz seiner Fähigkeiten verwendet. Bei Taijutsus ist das am einfachsten, weil man nicht groß überlegen muss und sein Chakra relativ roh in seine Techniken steckt, stimmt's Shiro?" Masaru erntete einen finsteren Blick, der ihm Prügel versprach, doch davor hatte der Rotschopf keine Angst.
"Bei Ninjutsus und Genjutsus ist es da schon schwieriger.", fuhr er fort. "Wie wir alle wissen, muss man bei fast allen Nicht-Taijutsu-Techniken mit den Händen spezielle Handzeichen formen. Das machen wir, um die richtige Mischung aus körperlicher und geistiger Energie in unsere Jutsus zu stecken und wird als Chakraaufbau bezeichnet. Je geschickter wir uns dabei anstellen und je besser unsere Kontrolle über unser verfügbares Chakra ist, desto stärker und genauer wird die Technik ausfallen, die wir durchführen wollen. Was vielen Leuten dabei passiert, ist vor allem, dass zuviel Chakra in ein Jutsu gepumpt wird. Das ist zwar nicht weiter schlimm für das Jutsu an sich, aber das dabei aufgebaute, überflüssige Chakra verpufft einfach und kann nicht mehr für etwas anderes genutzt werden. Dadurch kann man sich selbst ziehmlich ermüden, ohne dass man sich Vorteile erkauft hat. In einem echten Kampf kann somit der Grad der Chakrkontrolle der Kontrahenten darüber entscheiden, wer gewinnt und wer verliert, wenn die beiden sonst gleich stark sind. Sollte man aber zu wenig Chakra in ein Jutsu stecken, tritt die gewünschte Wirkung erst gar nicht ein, das verwendete Chakra geht einem aber trotzdem verloren."
Zufrieden setzte sich Masaru wieder hin. Nicht nur Tetsua, sondern auch viele andere bekannte Gesichter starrten Masaru verwundert an. Hatte der Knilch, der sonst immer nur Blödsinn machte, gerade einen konstruktiven Beitrag zum Unterricht geleistet und das zum größten Teil auch noch korrekt? Für die, die ihn kannten, war das in etwa so ungewöhnlich, wie ein Kage, der nicht wusste was ein Kunai war.
Mit einem Mal sprang der Wildfang wieder auf und deutete auf Shiro: "HA! Was sagst du jetzt? Beeindruckt? ICH werde bei der Geninprüfung bestimmt nicht versagen."
Siegessicher, seiner Angebeteten einen Luftkuss zuwerfend und seinem Rivalen noch einmal den Stinkefinger zeigend, setzte er sich wieder hin. Während Tetsua sein Gesicht in seinen Händen vergrub, atmete ein Großteil der Klasse erleichtert auf. Die Welt hatte wieder ihre Richtigkeit.
 
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Nezumi Rikku

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[FONT=Verdana, sans-serif]Seit Rikkus Ankunft in der Klasse waren leider nur einige Minuten vergangen, nicht gerade viel Zeit um innerlich so weit zur Ruhe zu kommen, um bei Sensai Kanas Erscheinen schon in Morpheus Armen zu liegen - verdammt. Also musste das Mädchen wohl oder übel die Zähne zusammenbeißen und ein auf treudummen Hund machen, der wie alle anderen Schüler in der Klasse nach der Pfeife des Lehrers tanzte *seufz*. Doch was sollte Rikku hier auch großartig anderes von ihren Mitschülern erwarten, sie waren eben nichts weiter als Marionetten, die alle samt wie gebannt an den Worten des Sensais hingen, ohne sich dabei Gedanken zu machen. Gut und schön, hier und da gab es auch einige Schüler, die den süßen Hund beobachteten, der bei Rikku zwar wenig Interesse weckte, denn nach ihrer Maus Nesrin zählte sich das Mädchen eher zu den Katzenmenschen, aber unbeachtet dessen, war ihr das Hündchen jetzt im Moment lieber als eine Katze, wenigstens solange Nesrin noch in ihrer Tasche herumwuselte. Doch gerade dann kurz von der mentalen Deadline, als Rikku auch noch den letzten Hoffnungsschimmer in den Jahrgang aufgeben wollte, viel ihr Blick zufälligerweise auf den einzigen Widersacher in der Klassenideologie und das auch noch unerwartet ganz in der Nähe. Ich frage mich, warum er mir erst jetzt aufgefallen war oder hatte ich ihn vielleicht doch schon mal gesehen und ihn nur nicht weiter beachtet? Oder schlich er sich kurz vor dem Unterricht auf seinen Platz? Möglich wäre es, denn feststeht nur, er ist eindeutig anders als all die Dummköpfe hier. Ich mein Ja nur, allein das Buch lässt ihn schon intelligenter wirken als diese seelenlose Zombies, die wie gebannt zu Tafel blicken. Und obwohl der Unterricht schon angefangen hat, liest er ungebrochen weiter. Abgesehen davon, fand Rikku diesen Jungen mit einem Schlag sogar noch interessanter, als es ihr heimlich gelang einen schüchternen Blick über seine Schulter zu riskieren, um erstaunt feststellen, dass es sich bei dem Buch um etwas ganz besonderes handelte. Denn man konnte nur ominöse Punktmuster erkennen, die ihr so wohl noch nie untergekommen waren, mal abgesehen von einer leisen Ahnung. Wenn sich Rikku noch recht entsann und das tat sie in diesen Bereich für gewöhnlich immer, erinnerten sie diese komischen Punkte an die Geheimschrift aus einem alten Ninjamon Videospiel, mit denen man eine Schatzkammer öffnen konnte, um mehr Ninjamon freizuschalten. Wenigstens war das der einzige Grund, warum sie den gesamten Geheimcode früher mal auswendig gelernt hatte und jetzt überraschenderweise feststellte, dass die gleichen Buchstabenanordnungen in diesem mysteriösen Buch vorhanden waren. Ob dieser Junge vielleicht blind ist? Ich wage mich zu entsinnen, dass der Geheimcode von der Blindenschrift inspiriert wurde. Aber auch wenn es tatsächlich Blindenschrift ist, muss das noch lange nicht heißen, dass der Junge dort wirklich nichts sehen kann. Ich will hier zwar keine bösen Gerüchte in die Welt setzen, aber da gab es doch mal ein Zitat. Wenn mich niemand kennt und ich niemanden kenne. Dann dachte ich mir aus, könnte ich mich ebenso gut taubstumm stellen. Auf diese Weise bräuchte ich keine verdammt blöden und unnützen Gespräche mit jemandem zu führen. Falls mir dennoch jemand etwas mitteilen wollte, müsste er es erst aufschreiben. Doch das würde den Leuten bald langweilig werden, so dachte ich und dann hätte ich für den Rest meines Lebens alle Gespräche hinter mir. Alle würden mich nur für einen armen taubstummen Hund halten und mich in Ruhe lassen. So oder so ähnlich ging das glaub ich. Rikkus Interesse an den merkwürdigen Schüler war nicht zu leugnen, doch wie sollte das Mäuschen denn nur die Wahrheit herausfinden? Sie konnte ihn doch nicht einfach ohne Weiteres darauf ansprechen oder? Und selbst wenn - so dachte Rikku - würde das dann nicht etwas unhöflich oder sogar seltsam rüber kommen? Fragen über Fragen und keine konnte das schüchterne Mädchen beantworten, ohne mit jemandem zu sprechen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Na ja, so schwierig Rikkus derzeitige Lage auch war, so einfach gelang es ihrem Banknachbarn aufzufallen. Abgesehen von der kleinen Kampfeinlage, die man sogar über den Schulflur hören konnte, fiel Rikku auch das ständige Rüberhaschen zu einer anderen Schülergruppe auf. Kurz um, sie war sich - leider erst nachdem sie schon hier saß - sicher, dieser Typ war ein Idiot oder viel mehr ein kompletter Vollidiot mit Auszeichnung. Hey, ich heiße Masaru, Akagawa Masaru, aber du kannst mich ruhig Masaru-kun nennen. Sag mal, weißt du wie unsere Lehrerin heißt? Ich hab die noch nie gesehen. Und hinzu kam dann noch - so als ob Rikkus derzeitige Persönlichkeitskrise nicht schon Folter genug war - die nervtötende Frage des Hitzkopfs. Warum merkte er aus ihrer anlehnenden Haltung den nicht einfach, dass sie nicht mit ihm zu tun haben wollte. Und selbst wenn das Mädchen ein Bedürfnis für anspruchslose Gespräche übrig hätte, war da immer noch das Hindernis ihrer Schüchternheit zu überwinden. Oder um es auf den Punkt zu bringen, dieser Masaru war ein übermütiger Störenfried mit eskalierenden Kampfallüren, der so ziemlich überall gegenteilige Eigenschaften von Rikkus kühler Zurückhaltung aufwies. Und nein, mit so einem Typen wollte sie definitiv nichts zu tun haben, selbst wenn sich Gegensätze angeblich anziehen sollen. Deshalb, um wenigstens irgendwie den endlosen Nervtiraden vorzubeugen, holte sie wenigstens ein kleines Stückchen Papier aus ihrem Ärmel und kritzelte in ihrer geübten Mädchenhandschrift "Kana Sensai" auf den Zettel - das sollte hoffentlich reichen. Wenigstens kam danach, aus Masarus Richtung vorerst kein Wort mehr und Rikku wollte sich schon einbilden, seiner belästigenden Stimme ein für alle Mal ein Ende gesetzt zu haben, bis sich dieser Vollpfosten erhob und dem Sensai eine lehrbuchreife Antwort auf die Chakrafrage präsentierte. Zugegeben, nachdem er diese grandiose Antwort hervorbrachte, resignierte Rikku ihre vorherige Ansicht über ihn. Denn selbst ein Pfosten wusste zwangsgedrungen, wo sein Platz war, dieser Typ hier anscheinend nicht. Oder aus welchen logischen Grund gab er sonst die typische nullachtfünfzehn Standardantwort eines jeden Schülers wieder und verhöhnte danach noch seine Mitschüler als Idioten, echt so was Überhebliches. Ausnahmslos jeder Schüler könnte so einen Text auswendig lernen, aber nicht jeder würde ihn auch inhaltlich verstehen. Na ja zugegeben, Rikkus Antwort klänge inhaltlich zwar nicht wirklich anders, aber immerhin verstand sie auch den Satz und hätte deshalb das Elementarchakra mit einbezogen und vielleicht sogar Sonderformen wie Kekkei Genkais angeschnitten. Aber dieses Wissen konnte man wohl kaum von einer Marionette des Lehrers erwarten, dazu fehlte dem Möchtegern Bubi wohl einfach die Gehirnkapazität. So in ablehnenden Gedanken vertieft, fiel dem Mädchen gar nicht auf, wie sich langsam aber sicher ihr Stift selbstständig machte und in einem trügerischen Sinn von Freiheit den Freitod über die Tischkante wählte. Doch selbst mit gebrochener Spitze rollte der entflohene Häftling noch einige Zentimeter weiter, bis er schließlich unter dem Stuhl der mysteriösen Leseratte zum Stehen kam. Doch merkte Rikku den Verlust leider erst, als eben jener Schüler sie aus heiterem Himmel damit konfrontierte. Ähm äh, danke ich, ich heiße Rikku und du, bist du blind? Noch bevor das Mädchen überhaupt realisierte, dass sie es überhaupt schaffte, mit jemandem zu sprechen, registrierte das Mäuschen, was sie dort für einen Schwachsinn geredet hatte. Gerade die dumme Frage, ob jemand blind sei, wollte sie doch vermeiden und nun rutschte ihr dieser Satz einfach raus. Hoffentlich hielt dieser Schüler sie jetzt nicht für eine Idiotin.[/FONT]
 
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Yimi Cho

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Es stimmte also, dass Kana immer mit einem Hund zusammen unterwegs war. Auch kein alltäglicher … alltägliches Verhalten. Sie wirkte recht freundlich. Keine besonders hervorstechende Frau, sah man von dem Hund ab. Anscheinend hatte Rikuren recht behalten und es war eine Wiederholungsstunde. Warum war er also hier? Er hätte irgendwas Spannenderes oder etwas Entspannendes machen können. Aber! Er durfte nicht bei der Geninprüfung durchfallen und er allein für seine zwei Schwestern und Miu musste er lernen! Auch wenn das nicht gerade immer die interessanteste Angelegenheit war. Auch wenn er gerade wirklich ein wenig las, hörte er der Lehrerin zu und vernahm, wie sie nach einer kurzen Pause das Thema verkündete. Warum hatte sie eigentlich eine Pause gemacht? Egal, ihr Thema hieß Chakra und ungewollt dachte er darüber nach, während er weiter das Buch las. Bei seinem Sitznachbarn hatte er sich zuvor noch bedankt. Irgendwie hatte das Niesen etwas Belustigendes gehabt. War das merkwürdig? Vermutlich ein bisschen. Aber es war, wie es war. In der Reihe hinter ihm saß ein gutes Beispiel dafür, dass er hier nicht alleine war, sollte er wirklich merkwürdig sein. Der Freund des Jungen versuchte anscheinend normal zu sein, aber das Mädchen direkt neben Masaru hingegen war wieder etwas anders. Zum einen war da bisher die Kapuze, in welcher sie sich verbarg. Das zum anderen dürfte bei ihr schon bald folgen, aber noch bemerkte Rikuren es nicht. Zumindest ordnete er es ihr nicht zu. Kurz... aber wirklich nur kurz blitze etwas anderes auf. Eine kleine Bewegung des Mädchens... aber nein, das reichte noch nicht um etwas zu vermuten oder darüber nachzudenken. Das Einzige, was sie bisher tat war... nichts. Zumindest äußerlich. Ob er ihr ein Schlaflied singen sollte? Sicherlich war die Frage nicht ganz erst gemeint, aber wieso eigentlich nicht? Für Miu würde er es vermutlich sogar wirklich tun. Man müsste nur nett genug sein. Ein amüsanter Gedanke. Und passend noch dazu, Rikku wirkte nämlich nicht so, als würde sie aufpassen wollen. Eigentlich würde er dem ganzen gar nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, würde er sich nicht so von ihr beobachtete fühlen. Könnte er Gedanken lesen, hätte er vermutlich erwidert, dass Blindheit aber nicht vor Gesprächen schützte. Nur vor aufgeregten Künstlern, die einem all ihre Kunst zeigen wollten. … Und zu einem großen Teil vor Arbeit. Nicht vor Hausarbeit, sondern vor Arbeit in Soragakure, denn, was Blinde anging, war fast die komplette Stadt ein totales Intelligenztief (und Hilfsbereitschaftstief). Vorurteil? Nein! Trauriger weise Clangeschichte... Es schützte also vor Arbeit, was irgendwo dann doch wieder zum faulen Rikuren passte. Ironie des Schicksals?
Natürlich war Rikurens Aufmerksamkeit aber bisher nicht nur bei Rikku und Masaru. Während die anderen ihren Blick durch die Klasse gingen ließen, hörte der Yamada einfach mal irgendwo hin. Zum Beispiel waren da in einer Ecke zwei Schüler, die lieber Karten spielten, anstatt dem Unterricht zu folgen. Zwei weiter vorne diskutierten über das Thema und berieten sich, was sie antworten sollten. Als Masaru unaufgefordert antwortete schimpften diese sofort: „Kannst du dich nicht melden?“ Eine der schimpfenden Personen fügte sogar an „...wie ein normaler Mensch.“ Bei dieser Aussage hätte Rikuren sogar beinahe gelacht. Leise und bissig kommentierte er es mit: „Dann brauche ich mich nicht zu melden?!“ Da das Mädchen den Jungen kannte, schwieg sie sofort und wandte sich stillschweigend wieder nach vorne. Von dem bekam aber sonst keiner etwas mit, da die Worte ruhig und nur für das Mädchen gedacht gesprochen waren. Normal? Denn Versuch so zu sein hatte Rikuren schon vor langer Zeit aufgegeben, falls dieser überhaupt existiert hatte. Musste er überhaupt normal sein? Leise summte Rikuren bei all diesen Gedanken eine kleine Melodie und sang sogar teilweise den dazugehörigen Text, aber selbstverständlich wirklich nur so leise, dass es der Lehrerin nicht auffallen würde. Aber dank dem glorreichen Beitrag von Masaru würde davon wahrscheinlich sowieso niemand etwas mitbekommen, bis der rothaarige verstummt. Rikuren klappte irgendwann sein Buch zu und war sehr nicht erfreut, als Masaru dann auch noch anfing immer lauter zu werden. Auch wenn die Frage nicht an ihn gerichtet war, antwortete der Yamada gedanklich: „Tai ist stumpfes Chakra und Kraft ausstoßen? Wieso gibt es dann Körperbeherrschung? Und Taijutsustile die auf Geschwindigkeit oder Geschick bauen. Oder noch nie gesehen... als angehender Ninja. Zum Chakra bleibt nur das medizinische Taijutsu aus Soragakure zu erwähnen. Elementarchakra. Und... den Rest habe ich vergessen. War da überhaupt noch etwas?“ Verwundert dachte Rikuren darüber nach, ob er wirklich irgendwas vergessen hatte und ihm zuvor noch auf der Zunge gelegen hatte. Eigentlich hatte er kein Problem mit dem, was der Mitschüler da vorgetragen hatte, aber wie er es vorgetragen hat, war ein wenig stürmisch und zudem... war der Junge relativ offensiv gegen Taijutsu gewesen und Miu gehörte nun einmal zu den Personen, die genau das benutzten. Und ein Lehrer, den er dank dem Mädchen kennengelernt hatte, war ebenfalls Taijutsuka gewesen. Und diese Person war beeindruckend gewesen. Jedes mal wenn Rikuren eine Schwachstelle bei ihm gefunden hatte, hatte dieser ihn einfach mit der Schwäche angegriffen … und besiegt. Am allerwichtigsten aber war, er hatte lustig unterrichtet! Zuletzt ist so eine Frage „Beeindruckt?“ auch sehr einladend dazu einfach mal das Gegenteil zu sagen. Bei Masaru wäre es ja nicht schlimm, dem mangelte es augenscheinlich nicht an Selbstvertrauen, auch wenn dies natürlich nur so aussehen konnte. Bisher wirkte es keinesfalls so, als wäre da was komplett anderes verborgen. Das er selber das alles wusste lag außerdem auch nur daran, dass er es momentan dauernd im Unterricht hatte und teilweise auch sehr interessierte. Wie schnell Rikuren all das wohl wieder vergessen würde nach der Akademie? Er konnte sich nicht so sehr verstellen, dass er das alles behalten würde. Wie viele der schon mit ihrer Geninprüfung fertigen Ninja all diese Sachen wohl noch wussten?
Rikuren spielte mit dem Gedanken, das Gedachte ebenfalls vorzutragen, aber etwas lenkte ihn ab, bevor er weiter deswegen überlegen konnte. Er hörte, wie etwas zu Boden fiel und auf diesem noch ein Stück weit auf ihn zurollte. Der Yamada hatte nicht ganz mitbekommen, wo der Stift stehen geblieben war, also nutze er einen einfachen, aber sehr effektiven Trick. Der Junge griff mit einer wischenden Bewegung nach dem Stift und hatte so deutlich mehr Spielraum, um daneben zu greifen und trotzdem das Gesuchte in die Hände zu kriegen. Rikuren hätte auch warten können, bis er hört, wo das Ding liegt, aber da es einige Dinge zwischen Ohr und Stift gab und er sofort reagiert hatte, war dies die schnellere Variante. Wie kam das Mädchen eigentlich dazu ihn Leseratte zu nennen? Immerhin war er blind und die Anzahl der Bücher in Blindenschrift hielt sich leider in Grenzen. Aber immerhin stimmte es so weit, dass, wenn er es konnte, er es gerne tat.
Lesen ist einfach schön und ruhig. Einfach mal ein wenig die Worte durch die Gedanken ziehen lassen, am besten, während man einfach irgendwo entspannt liegt. Aber zurück zu Rikuren, welcher gerade einen Stift aufgehoben hatte und diesen nun zuordnete. Dem Ort des Aufpralls nach... gehörte er dem braunhaarigen Mädchen in der Kapuzenjacke! Nun schien das Mädchen wieder in einen Zustand der teilweisen Abwesenheit verfallen zu sein. Dann staunte der Yamada aber nicht schlecht, als er merkte, dass diese Geräusche einer Maus nicht etwa irgendwo aus der Wand, einem anderen Raum oder irgendeiner Ecke des Klassenzimmers kam, sondern direkt von der Tasche Rikkus. Das Mädchen hatte also auch ein Tier bei sich. Wie kommt man wohl dazu eine Maus mit sich herumzutragen? Eine Frage, die ihn nun vermutlich erst einmal weiter verfolgen würde... Verfolgt von einer Frage wandte sich Rikuren also endlich komplett zu der Klassenkameradin um und gab ihr freundlich lächelnd den entflohenen Stift zurück. Er hatte einfach keine Chance. Es waren einfach zu viele Wächter hier. „Du hattest etwas verloren“, sagte Rikuren dazu. Er ist blind? Ja das hatte das freche Mädchen gut erkannt... Wie bitte kommt sie auf die schwachsinnige und zudem auch noch beleidigende Frage, ob er blind sei? Hatte sie keine eigenen Probleme? Machte es ihr Spaß so etwas hervorzuheben und drauf rumzutrampeln?! Was erwartete das Mädchen nun? Ja, gute Frage, was war zu erwarten? Dass er böse war? Sie für dumm halten würde? Plump reagierte und sich beleidigt fühlte? Wer das erwartete, darf jetzt ruhig den Klassenraum verlassen, denn Rikuren blieb ruhig und behielt das freundliche Lächeln bei. Warum sollte es auch anders sein? Weil sie nachfragte, ob er blind ist? Ernsthaft? Der Yamada fühlte sich weder beleidigt noch verletzt. Noch war die Frage für ihn relativ neutral. Ruhig und freundlich antwortete der Junge ihr: „Rikku? Ich heiße Rikuren.“ Eine lustige Namensähnlichkeit fand Rikuren. Einen kurzen Augenblick nur dachte er nach und sprach weiter: „Ja. Ich bin blind. Du scheinst sehr aufmerksam zu sein und hast ein sehr ungewöhnliches Haustier.“ Der Junge hatte sich komplett zu ihr umgedreht, um ihr den Stift zu geben und saß deswegen nun anders herum. Für ihn änderte das zwar nichts im Moment, aber die Lehrerin oder die Mitschüler könnten das eventuell etwas unhöflich finden. Also sollte sich Rikuren wohl besser wieder umdrehen. Er tat es aber nicht. Wahrscheinlich empfand Rikuren das als deutlich weniger unhöflich. Neugierig legte er seinen Kopf leicht schief und fragte: „Was hat dich darauf gebracht, dass ich blind bin?“ Immerhin blickte sie ihn noch nicht so lange an und es gab viele andere, die deutlich länger brauchten. Das Er gekränkt war wegen ihrer Frage konnte man ihm nicht ansehen, denn das war er auch nicht. Er war viel mehr neugierig und dachte über sein Gegenüber nach. Schleifen in den Haaren. Eine Maus in der Tasche. Irgendwas, was an der Bewegung ihrer Hände, ihres Körpers anders war, er aber noch nicht zuordnen konnte. Irgendwie erinnerte es ihn aber an sich selber. Was war es nur? Es verbarg sich vor ihm. Das sie seine Blindheit erkannt hat. Rikku war aufjedenfall interessant. Frage war nur, ob er mit der Schüchternheit und Zurückhaltung des Mädchens besser umgehen konnte und ob die Lehrerin irgendwas sagen würde, weil er „falsch herum“ saß.
 
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Kana

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Nach ihrer Aufforderung an die Klasse lies sie sich nach hinten in ihren Lehrerstuhl fallen, während von rechts immer noch das schlabbernde Geräusch ihres Hundes kam, der sich an seinem Fressen labte. Anscheinend war es wohl sehr schmackhaft, denn normalerweise haute er nicht so rein. Vermutlich würde sie danach noch aufwischen müssen, aber das war der Preis den man als Hundebesitzer zu zahlen hatte. Mit beiden Augen fixierte sie den verliebten Vogel und wartete drauf, dass hier jemand endlich jemand bewies, dass er für die Geninprüfung gewappnet war. Zumindest für den theoretischen Teil sollten die Kinder hier bereit sein. Und da ging es auch schon los, interessanterweise sogar mit dem rothaarigen Hitzkopf. Seine Antwort war nicht schlecht, auch wenn es ihm stark an Eloquenz und Ausdrucksvermögen fehlte, so hatte er zumindest das Konzept von Chakra verstanden. So eine Antwort hatte sich Kana nun nicht wirklich von dem Rotschopf erwartet, eher von seinem Freund Tetsua der Laut ihren Unterlagen, ein ganzes Stück besser war, was Theorie anging. Mit einem Nicken nahm sie also die Antwort entgegen und lies ihren Blick dann in die Runde wandern. Als Masaru dann noch seinen Rivalen seinen Triumph unter die Nase rieb erntete er für den Moment lediglich einen scharfen Blick. Natürlich hatte er das Recht stolz auf sein Wissen zu sein, aber deswegen musste er nicht für sein Ego den Unterricht stören. Ihre Augen blieben dann an einem besonderen Schüler hängen. Yamada Rikuren. Blind aber trotzdem in der Lage zu sehen, allerdings nicht ganz so schlau, wie er wohl dachte. Denn selbst wenn er sein Lied so leise Summte wie er wollte, so konnte sie zumindest die Bewegung seiner Lippen sehen, wenn er Teile, des Textes seines Liedes zitierte. Und Kana konnte Lippenlesen, was des noch unterhaltsamer machte. Sie erhoffte sich von ihm eigentlich auch eine Antwort, aber die blieb zu ihrere Enttäuschung leider aus. Erstaunlicherweise hatte sich aber nach Masaru keiner mehr in der Klasse gemeldet. Und diese Tatsache gefiel der Hundeliebhaberin überhaupt nicht. Schüler antworteten nur dann nicht, wenn sie entweder keine Ahnung hatten, worum es ging oder mit der Antwort zufrieden wahren. Und eigentlich war sich Kana sicher, dass es in der Klasse zumindest eine Person gab, die noch etwas hinzuzufügen hatte. "Seid ihr also schon alle zufrieden mit dieser Antwort? Also ich bin es ja nicht. Sie würde ausreichen, um positiv zu sein, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr alle nur positiv sein wollt." Der Hund hatte inzwischen fertig gefressen und hatte die Unzufriedenheit seines Frauchens mitbekommen. "Wenn ihr euch alle mehr mit dem Unterricht beschäftigen würdet und nicht schwätzen würdet, könntet ihr tatsächlich vielleicht noch was lernen. Also, wenn ihr dann mal aufhört, Stifte aufzuheben, Zettel zu schreiben und euer Ego in den Vordergrund zu stellen, können wir tatsächlich noch etwas Sinnvolles aus dieser Stunde herausholen und was Praktisches machen. Wenn euch der Unterricht allerdings nicht interessiert, dann ist hier die Tür." Während sie dies sagte, ging sie zur Tür und zog diese schwungvoll auf. Mit strengem Blick starrte sie die Klasse an, vor allem Tetsua, Masaru, Rikku Rikuren und natürlich Shiro. Sie konnte es nicht haben, dass in ihrem Unterricht jemand Unruhe stiftete und wenn sie nichts lernen, wollte so würde sie alle wie sie dort saßen aus der Klasse werfen.

OOC: Rikuren bitte achte das nächste Mal darauf, was du wissen darfst und was nicht. Die Künste der Hyuuga, inklusiver ihres Taijutsutils sind für dich absolut tabu. Achte vor allem in der Prüfung dann darauf, denn dass ist ein Grund durchzufallen.
 
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Sakkaku Amida

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Masaru hatte sich gerade wieder hingesetzt, als er das kleine Stückchen Papier bemerkte, welches direkt vor ihm auf seinem Pult lag. Das musste von seiner eingemummten Sitznachbarin kommen. Neugierig öffnete er das säuberlich gefaltete Zettelchen und brauchte einen Moment, um die in Masarus Augen typisch schnörkelige und kryptische Mädchenhandschrift zu entziffern. Kana also. Der Rotschopf blickte von der Nachricht auf und musterte die Lehrerin erneut. Kana... Kana... Den Namen hatte er doch schon irgendwo einmal gehört. Hatte ihm Tetsua von ihr erzählt? Nein, das konnte nicht sein, schließlich besuchte sein Kumpane die gleiche Klasse wie er selbst und auch wenn Masaru im Untericht ungestüm und leicht abzulenken war, ein Schulschwänzer war er keineswegs. Die Theorie war zwar mühsam, aber es gab ja auch genügend Praxiseinheiten und diese mochte er sogar ziehmlich gern.
HA! Jetzt war es ihm wieder eingefallen. Kana, ja natürlich. Das war doch die Schnalle von der Genma-Sensei ihm erzählt hatte. Eisprinzessin mit Köter oder so. So hart sah sie aber gar nicht aus, wie sie von seinem Nachhilfelehrer in Katonjutsus beschrieben wurde. Sie hatte sogar einen Hund. Masaru mochte sowohl Tiere als auch die meisten tierlieben Menschen, waren diese, zumeist jedenfalls, von Grund auf von ehrlicher, freundlicher Natur.
Er grübelte noch darüber nach, wie er seine Lehrerin nun einschätzen sollte, da sie ja noch nicht wirklich viel gesagt hatte, wurde dann jedoch vom Geräusch eines auf dem Boden landenden Bleistiftes abgelenkt. Die Geräuschquelle suchend, blickte er zu dem komischen, verhüllten Mädchen und folgte aufmerksam den Geschehnissen, wurde jedoch nicht wirklich schlau aus den paar gewechselten Sätze der beiden. Na gut, er hatte mitgekriegt, dass der Blonde mit den violetten Augen Rikuren hieß und die Verhüllte Rikku und das der Junge scheinbar blind war, auch wenn er nicht verstand wie ein Blinder überhaupt Shinobi werden konnte. Was es allerdings mit dem Haustier auf sich hatte, von dem dieser Rikuren sprach, war ihm nicht klar. Das Mädchen hatte doch gar kein Haustier bei sich oder etwa doch? Masaru wusste, dass manche Menschen einen sehr engen Kontakt zu ihren animalischen Gefährten hatten. Es gab ja schließlich auch Shinobi, die sich auf den Kampf mit ihren Tieren spezialisierten, wie dieser Hundeclan, dessen Name dem Wildfang immer noch nicht einfallen wollte. Was war dieser Rikuren für ein Typ? Hatte er etwas bemerkt, was Masaru entfallen war? So besonders sah er gar nicht aus, wenn man von seinen doch sehr speziellen Augen absah. Wenigstens wusste er jetzt, wieso ihm der Blick des Kerls so suspekt vorgekommen war. Sein Kleidungsstil war ebenfalls etwas speziell, aber wenn man bedachte, dass Rikuren blind war, waren seine Klamotten nur halb so sonderbar wie die von Masarus Sitznachbarin. Aber was war hier schon sonderbar? In der Akademie wollte sich eigentlich fast jeder vom anderen durch seine Kleidung abheben. Das war jedoch eigentlich nebensächlich, denn der Rotschopf wollte im Moment nur wissen, was der Blonde mit 'Haustier' gemeint hatte. Gerade als er den Jungen, der sich inzwischen vollkommen zu ihnen herumgedreht hatte, danach fragen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit von Kana wieder zurück zum Untericht geholt.
"Seid ihr also schon alle zufrieden mit dieser Antwort? Also ich bin es ja nicht. Sie würde ausreichen, um positiv zu sein, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr alle nur positiv sein wollt.", richtete sich diese etwas genervt an die Klasse. Der nichts Gutes verheißende Unterton war zwar noch nicht ganz offensichtlich, aber Masaru kannte sich mit solchen Dingen aus: Jetzt gab es gleich ein Donnerwetter. Damit hatte er genügend Erfahrung. Seiner Ansicht nach konnte ihm das egal sein, sicherheitshalber machte er sich aber trotzdem ein bisschen kleiner, wenngleich er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. Die Hundefrau hatte gesagt, seine Antwort wäre für eine positive Benotung ausreichend gewesen.
POSITIV!!! Wie selten hatte Masaru diesen Ausdruck in Kombination mit seinen theoretischen Kenntnissen hören dürfen. Die ganze öde Lernerei mit Tetsua, die Nachhilfe mit Genma-Sensei, die durchgepaukten Nächte... Er würde den gefürchteten, theoretischen Teil der Prüfung doch schaffen und ein meisterlicher Shinobi werden. Zugegebenermaßen hatten andere großen Anteil daran gehabt, dass er wirklich an seinen Aufgaben und Unterlagen dran geblieben war, war er selbst doch bisher nur ein Meister darin gewesen, sich von seinen Pflichten abzulenken, wenn ihm diese keine Freude bereitet hatten.
'HA! Friss das Idioten-Shiro!', dachte er bei sich und hätte es beinahe wieder laut herausgebrüllt, aber diesmal konnte er sich beherrschen. Jetzt galt es keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Da er den Umstand seines Mitschülers schon wieder vergessen hatte, deutete er dem immer noch verkehrt herum sitzenden Rikuren schnell, sich wieder umzudrehen, als Kana plötzlich zur Tür ging und diese öffnete. "Wenn ihr euch alle mehr mit dem Unterricht beschäftigen würdet und nicht schwätzen würdet, könntet ihr tatsächlich vielleicht noch was lernen. Also, wenn ihr dann mal aufhört, Stifte aufzuheben, Zettel zu schreiben und euer Ego in den Vordergrund zu stellen, können wir tatsächlich noch etwas Sinnvolles aus dieser Stunde herausholen und was Praktisches machen. Wenn euch der Unterricht allerdings nicht interessiert, dann ist hier die Tür." Etwas Praktisches? Mit einem Mal war Masaru ganz Feuer und Flamme für die weiteren Ausführungen von Kana. Theorie war langweilig, endlich ging's ans Eingemachte. Es juckte ihm förmlich in den Fingern.
"Verzeihung, Kana-Sensei, aber was genau ist der praktische Teil dieser Stunde?", fragte der um seinen höflichsten Ton bemühte, aber schon zappelnde Wildfang, nachdem er sogar aufgezeigt und gewartet hatte, bis man ihm zu sprechen gestattete, um die Hundefrau nicht weiter zu reizen. Vielleicht hatte Genma-Sensei doch keinen Blödsinn gefaselt, als er sie als hart bezeichnet hatte.
 
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Nezumi Rikku

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[FONT=Verdana, sans-serif]Aha, also war der Name des Jungen Rikuren und er schien - wie Rikku im Vorfeld schon richtig vermutet hatte - tatsächlich blind zu sein, wenigstens wurde die Annahme des Mädchens bestätigt. Doch wie sollte das Mäuschen jetzt nur mit ihm umgehen? Rikku zählte sich zwar nicht zu den Menschen die sich weigerten mit körperlich beeinträchtigten Leuten zu interagieren, doch sprach sie von vornherein auch kaum mit ihren Mitmenschen. Aber immerhin war ihre bis dato beste und einzige Freundin - mal abgesehen von Nesrin - Sorano querschnittsgelähmt. Somit hatte Rikku also alles andere als Berührungsängste gegenüber diesem besonderen Schüler, viel mehr herrschte in ihr ein starkes Interesse an seiner Blindheit. Denn obwohl sie schon allerhand Fakten und Gerüchte über solche Menschen gelesen hatte, war das hier ihr erster richtiger Kontakt mit einem Blinden - was sollte das Mädchen jetzt nur sagen? Arigato? Es kam wirklich nicht oft vor, dass sich das Mädchen mit jemand anderen außer Nesrin unterhielt und das eine Mal gerade eben, war nur eine absolute Ausnahme aus einer vollkommenen Überraschung heraus. Als ob ihr das jetzt auf Anhieb noch einmal gelingen könnte, nur weil sie Rikuren freundlich anlächelte und den kleinen Patzer zu beginn scheinbar ignorierte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Nesrin ...[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Flüsterte Rikku mehr im Geist zu sich selbst als wirklich hörbar. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]S... Sie heißt Nesrin - [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]wilde Rose[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Na ja, die letzten beiden Worte waren vielleicht in Rikkus metaphorischen Bart untergegangen, den Namen der Maus sollte Rikuren aber dennoch mitbekommen haben - schätzungsweise. Deshalb war das Mädchen gerade auch - leider - etwas froh darüber, dass ihr Gegenüber nichts sehen konnte, denn andernfalls wäre ihm sofort aufgefallen, dass sich der Kopf der zukünftigen Kunoichi langsam ins Rot verfärbte. Wenigstens spürte Rikku überaus deutlich, wie sich die Symptome einer starken Temperaturschwankung in ihr ausbreiteten und da sie nicht wirklich annahm spontan krank zu werden, gab es für die schwitzigen Hände nur den Grund der Aufregung - sie konnte sich wirklich mit jemand anderen unterhalten. Was Masaru gerade machte, interessierte das schüchterne Mädchen gerade herzlich wenig, selbst wenn er nackt auf den Tisch tanzen würde, nur weil Kana es verlangte, hätte sie dann erst recht noch weniger Lust darauf hinzusehen. Sie selbst hatte gerade eindeutig genug Probleme mit ihrer eigenen Situation und da konnte ihr so ein nervtötender Hitzkopf gerne mal die Kurve kratzen. Faktum ist, das Mäuschen war gerade ziemlich froh über ihre dicke Kapuze, andernfalls wäre ihr der rote Kopf noch viel peinlicher gewesen. Aber die eigentliche Hauptfrage, die hier immer noch im Raum stand und noch immer nicht beantwortet wurde, war der Grund für Rikkus Annahme, Rikuren sei blind, was er dann auch tatsächlich war. Wie sollte das Mädchen jetzt nur antworten? Gut und schön, sie schaffte es gerade mal irgendwie ein paar sinnvoll zusammenhängende Wörter zu präsentieren, aber wie lange konnte ihr Gemüt diese Folter noch ertragen, ohne daran zu zerbrechen? Und dann, als es dem Mädchen scheinbar nicht schlimmer gehen konnte, nur für einen Moment dachte sich das Mäuschen, dass normalerweise nie ein Wort mit jemand anderen zu wechseln schien, ach was soll's. Sie war jetzt schon fast am Ende ihrer mentalen Kräfte, und selbst wenn plötzlich durch einen dummen Zufall, die gesamte Aufmerksamkeit der Klasse auf ihr lasten sollte, konnte es wohl kaum schlimmer sein oder? [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Ähm .. äh, das ... [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Seid ihr also schon alle zufrieden mit dieser Antwort? Also ich bin es ja nicht. Sie würde ausreichen, um positiv zu sein, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr alle nur positiv sein wollt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Man kam es Rikku gerade nur so vor oder war Sensai Kana etwas angepisst? Wenigstens war das Timing ziemlich perfekt, nahezu tödlich. Doch konnte Kana jetzt noch so sehr betteln und flehen, wie sie wollte, aus Rikku bekäme sie mit so einer Masche nichts raus. Davon müsste man dem Mäuschen schon eine Gabel ins Bein rammen oder sonst wie dafür sorgen, dass ihre Angst vor dem öffentlichen Sprechen hinten angestellt wurde. Und solange sich das Mädchen nicht sonderlich auffällig verhalten würde, käme Kana sicherlich auch nicht auf die glorreiche Idee, sie aus irgendeiner idiotischen Planung heraus aus der ganzen Klasse zu erküren, um die überflüssige Aufgabe zu lösen. Kurz um, Rikku fühlte sich die ganze Zeit über vollkommen gegen diese Frage abgesichert, auch wenn sie wusste, wie die richtige Antwort lauten würde. Tja, der Seansai könnte von Mäuschen eben nicht alles haben, entweder oder, aber immer noch besser als die Nervensäge von Banknachbar, dessen Ego sich - dank des Lobs - noch mehr aufplusterte als zuvor schon. Aber so was überraschte Rikku nicht sonderlich, viel eher hatte sie so eine mittelmäßige Gutheißung einer standardisierten Antwort erwartet. Dennoch war Kana Sensais verhalten danach ziemlich überraschend bis übertrieben oder viel mehr hätte das Mädchen nie damit gerechnet, dass ihre Lehrerin so aufgebracht sein könnte, dass sie extremes Interesse an Masaru, Rikku und Rikuren zeigte. Wenigstens hatte das schüchterne Mädchen bis lang geglaubt, dass sie sich unauffällig verhalten hätte, sie war doch normalerweise immer so vorsichtig. Wenigstens erhielt Rikku jetzt ungewollt - dank der Ansprache des Sansais - mehr Aufmerksamkeit, als sie wollte. Denn entgegen Rikkus vorheriger Vermutung blieb das Zettelschreiben nicht ganz zu unbemerkt, wie es sich das Mäuschen gedacht hat. Und in Windeseile herrschte in der ganzen Klasse ein merklicher Augenkontakt zum Dreiergespann. Sehr zum Leidwesen der schüchternen Rikku, denn sonst hätte sie die Möglichkeit zu gehen wirklich ernsthaft in Betracht gezogen, aber nicht wenn sie von der gesamten Schülerschar angestarrt wurde. Dabei müsste sie doch eigentlich nur Aufstehen und raus gehen, doch egal wie sehr Rikku es auch wollte, ihre Beine bewegten sich kein Stück. Nur Nesrin wuselte weiter in ihrer Tasche herum, während dem Mädchen, das zu einer leblosen Salzsäule erstarrt war, Schweißperlen übers Gesicht rannen.[/FONT]
 
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Yimi Cho

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Irgendwie fühlte er sich diese Stunde beobachtet. Was war nur los, dass er die ganze Zeit von irgendwem angeguckt zu werden schien? Hatten seine Schwestern wieder einmal seine Kleidung falsch gewaschen? Aber das hätte Miu ihm dann vermutlich doch gesagt. Und Miu? Nein die war auch mal still geblieben. Was also war los? Seine Haare waren auch noch gleich und eine andere Hautfarbe wäre deutlich früher auffällig geworden. Hatte er etwas Falsches gesagt? Vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Am besten einfach weiter auf den Unterricht konzentrieren.
Lippenlesen? Daran dachte Rikuren kein Stück und es würde ihn auch so vermutlich nicht sonderlich stören. Um jemanden zu stören, war er viel zu leise und außerdem hätten ihm seine Sitzpartner schon längst etwas gesagt und von jemandem der in eine Psychiatrie kam, weil er ein Lied sang, hatte er noch nicht gehört. Zumindest nicht unter solchen Umständen. Wäre ja auch irgendwie etwas sehr merkwürdig, gestört und vollkommen schwachsinnig. Kana blieb ruhig, deswegen wurde der Junge nicht darauf aufmerksam, dass sie „mitgehört“ hatte. Ob wirklich Intelligenz dazugehörte zu denken, niemand würde das Lied hören, wenn er es leise vor sich hinsummt, während er dem Unterricht folgte? Viel mehr war es aus solch einer Sicht Dummheit gewesen, denn er hatte sich nichts dabei gedacht. Musste man sich überhaupt etwas dabei denken? Aber das war ja alles egal, da die Hauptsache war, dass Rikuren weiter aufpasste.
Zumindest bis plötzlich ein Stift ihn ablenkte. Wie viel Wirkung doch etwas so banal Einfaches wie ein fallender Stift haben konnte. Anscheinend hatte Rikuren recht gehabt mit seiner Vermutung, dass sie ziemlich schüchtern oder zurückhaltend ist, denn ihre Stimme war so leise und zart, das Selbst er teilweise Probleme hatte sie zu hören. Sprach sie überhaupt noch? Aber solange sie nicht komplett in Gedanken sprach, konnte er es dank seinem Gehör noch verstehen. Warum sprach sie so leise? Lag es wirklich an Schüchternheit? Zumindest war das momentan die einzige Erklärung, die der Junge dafür finden konnte. Bisher war sie aber nett gewesen und ihre Art machte ihn ein wenig neugierig. Und natürlich auch der Fakt, dass sie eine Maus in ihrer Tasche hatte. Nesrin... Eine wilde Rose, was für ein passender Name. Ja, er mochte den Namen für so eine kleine Maus und sagte deshalb relativ leise: „Einen schönen und passenden Namen hast du dir für sie überlegt.“ Also war es wirklich ein Haustier. Auf seine Frage hin kehrte großes Schweigen in das Gespräch ein.
Die meisten wären nun vermutlich genervt gewesen oder hätten sich übel aufgeregt. Vielleicht sogar Rikku jetzt als unfreundlich betrachtet und einfach nicht weiter beachtet. Rikuren hatte aber schon mit solchen Personen zu tun gehabt und kam damit klar, im Vergleich zu fast der gefühlten kompletten restlichen Menschheit. Gerade fing Rikku mit ihrer Antwort an und der Junge hörte gespannt hin, da unterbrach Kana das Mädchen... Der Yamada schenkte ihr ein freundliches Lächeln und sagte: „Ich denke wir sollten später weiter reden. Wenn du magst?“ Dann drehte er sich, wie es auch Masaru ihm empfohlen hatte?, um und „blickte“ wieder nach vorne. Naja zumindest glaubte er, dass der Fingerzeig des anderen Jungen ihm bedeuten sollte, er solle sich umdrehen.
Kana ihrerseits war gerade dabei, anscheinend schlecht gelaunt, nach weiteren Antworten zu bohren. Wollten sie alle nur positiv sein? Also Rikuren war es relativ egal wie er war, für ihn waren nur zwei Dinge wichtig. Zum einen eine bestandene Prüfung und zum anderen alles, was er für später brauchte. Wie ihn die Lehrer beurteilten, war ihm eigentlich vollkommen egal, solange er Ninja wurde. Was brachte es ihm schon, wenn die Lehrer ihn gut sahen? Er musste auf seinen Missionen Stärke beweisen und sich als würdig für schwerere und härtere Aufgaben zeigen. Er musste weiterkommen und besser werden, damit er frei leben konnte, seiner Familie helfen konnte und gut zurecht kommen würde. Aber jetzt sich mit irgendwelchen anderen Schülern darum streiten, wer der Beste sei? Es war ihm vollkommen egal ob er so super duper toll ist und allen die Weisheit ins Gesicht pfeffert. Also besser werden wollte er, ja, aber irgendwelche Mitschüler übertrumpfen, das war für ihn unwichtig. Naja und dann war da noch der vollkommen unwichtige und nicht zu beachtende Grund, nicht durchzufallen bei der Geninprüfung, dass Miu sehr... unangenehm werden würde. Und nicht die Art von unangenehm, wenn man in einen Splitter tritt, sondern die Art von unangenehm, wenn ein Holzbalken deinen Fuß tritt! Aber das war ja nicht das Thema gerade. Eigentlich schon, aber irgendwie doch nicht. Rikuren hätte vielleicht sogar etwas gesagt, nachdem so lange keiner geantwortet hat, aber er wurde abgelenkt und Mann wollte freundlich sein und dem Mädchen netterweise ihren Stift wiedergeben. Erstaunt war er, als Kana dann auchnoch zur Tür ging und diese mit der Frage, ob jemand gehen wolle, öffnete. Und, wie alleine Rikku schon bewies, lag die Lehrerin mit ihren Gedanken falsch. Es gab nicht nur zwei Gründe dafür, dass die Schüler nicht antworten.
Warum blickte sie eigentlich so viel in die Richtung seiner Ecke? Rikku schien die ganze Aufmerksamkeit überhaupt nicht gut zu tun. Sie hatte ja schon Probleme gehabt ihm zu antworten... Masaru schien sich mehr für den praktischen Teil und seine gute Antwort zu interessieren. Rikurens Sitznachbar guckte aus dem Fenster. Hatte Kana wirklich eine Antwort von dem Yamada erwartet? „Ihr hättet eben ruhig sein sollen einfach.“ Sprach Saburo, ohne irgendwie jemanden direkt anzusprechen. Rikuren wusste, dass er damit einen Großteil der Klasse meinte und antwortete: „Ach, lass dich einfach nicht stören. Bisher konntest du ja alles mitbekommen.“ Dabei meldete sich der Yamada und Saburo tat es ihm nach, während er sagte: „Du hast recht. Ich sollte es lockerer nehmen. Kekis. Du?“ Bei so viel Aufmerksamkeit musste er ja eigentlich schon sicher dran genommen werden, wenn er sich nun meldete. Dann könnte er sagen: „Man kann das Chakra noch den fünf Grundelementen nach zuordnen. Also Katon, Raiton, Fuuton, Suiton und Doton. Im Normalfall hat jeder eine starke Grundneigung zu einem dieser Elemente.“ Den Teil mit den Bluterben lies er absichtlich weg, den diesen wollte Saburo ja nehmen. Außerdem kannte sich dieser, zumindest was die Elementaren anging, besser aus. Sein eigenes Erbe war ja kein mit einem Element verbundenes. Zumindest wüsste er nichts davon. Hatte er nicht noch etwas sagen wollen? Seine gedankliche Antwort von zuvor hatte der Yamada schon längst wieder vergessen. Ach genau, er wollte etwas zu nicht elementaren Bluterben und Taijutsu sagen! Also meldete sich Rikuren noch einmal erneut, nachdem er eigentlich gerade erst geantwortet hatte.
 
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K

Kana

Guest
Zunehmend ungehaltener stand Kana an der Tür und erwartete sich jetzt das wenigstens ein paar Schüler den Raum verließen, nachdem sie ja alle die Weisheit mit dem Löffel gefressen hatten und den Unterricht nicht im geringsten notwendig zu haben schienen. Mit einem leicht zornigen Blick musterte sie die Klasse und konzentrierte sich dabei hauptsächlich auf die Unruhestifter in selbiger. Nachdem aber anscheinend keinem danach war, das Angebot, die Klasse jetzt verlassen zu dürfen in Anspruch zu nehmen, lies die Lehrerin die Tür wieder zufallen und ging wieder zurück zu ihrem Lehrerpult. Vor diesem wartete schon ganz gespannt ihr Hund, der anscheinend schon zu merken schien, dass die Laune der Lehrerin nicht sonderlich gut war. Mit einem fröhlichen Schwanzwedeln versuchte er sie aufzuheitern, ein vergeblicher Versuch, wenn auch ein gut gemeinter. Kurz fuhr sie dem Fellknäuel durch die Haare und meinte zu diesem. "Ich weiß, ich weiß, es ist jedes Mal dasselbe." Dann wandte sie sich wieder an die Klasse, die selbst ihre Aufmerksamkeit auf die vier Personen, die sie angesprochen hatte, konzentrierte. "Gut wie es aussieht seid ihr wieder etwas zur Ruhe gekommen." Die Frage von Masaru hatte sie dabei bewusst einfach übergangen. Sie würde keinen der Schüler darauf vorbereiten, was jetzt kam, das geschah im tatsächlichen Leben auch nicht, und wenn jeder von ihnen meinte, ein so guter Ninja zu sein, so wollte sie diese Einschätzung doch einmal einer Zerreißprobe unterziehen. Aber vorher gab es noch etwas zu klären. "Könntet ihr zwei eure Gespräche bitte vor der Tür fortsetzten, wenn ihr nicht am Unterricht teilnehmen wollt, oder muss ich mich noch einmal wiederholen, bis ihr es verstanden habt?" Irgendwie legten es diese Nervensägen darauf an, aber was wollte man machen. Sie sah noch einmal die Runde, um sicher zu sein, dass alle Schüler endlich aufmerksam waren. "Raus mit dir Zuka." Die Hündin gehorchte sofort und stahl sich aus der Klasse. Daraufhin zog Kana eine kleine Panflöte aus ihrer Tasche und begann auf dieser zu spielen, während sie schon in die ersten Töne ein Genjutsu wob.

ooc: Also Schülerlein, hier dürft ihr ein wenig eurer Kreativität zeigen. Ihr dürft euch für euren Charakter ein schreckliches Erlebnis ausdenken, das er erlebt, allerdings seid ihr in einem Area Genjutsu, was bedeutet, dass ihr die Erlebnisse gemeinsam macht.
 

Sakkaku Amida

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Nachdem sich wie vermutet niemand bereit gezeigt hatte, das Angebot Kanas anzunehmen, schloss diese nach einigen Sekunden wieder die Tür und trat abermals an ihren Tisch. Nach einer Rüge an die zwei Keppelnden, murmelte sie etwas ihrem Hund zu, scheinbar einen Befehl, denn dieser ging schnurstraks zur Tür, öffnete sie und schloss sie, als er hindurchgetreten war, von der anderen Seite. Masaru merkte erst dass Kana eine Flöte an ihre Lippen gesetzt hatte, als die ersten Töne erklangen, da er interessiert dem scheinbar recht schlauen Tier zugesehen hatte. Schon nach nur fünf Sekunden wurde Masaru klar, dass etwas nicht stimmte.

Der Rotschopf schreckte hoch. War er eingeschlafen? Wo war er? Hektisch blickte er sich um und fand sich zwischen seinen Mitschülern wieder. Das war doch einer der Prüfungsräume oder nicht? Komisch.
"Und, wie war die Prüfung bei dir?", schnappte er einen Fetzen einer Unterhaltung zweier Mitakademisten auf. Prüfung, wie, wo, was?
"Wird schon.", hörte er den Gefragten antworten. "Ich hoffe nur, dass sie nicht zu lange für die Auswertung brauchen. Wenigstens war ich der Letzte und muss nicht so lange wie du darauf warten." Wie bitte? Der Letzte? War das hier etwa...
"Entschuldigung.", wandte sich Masaru an das Mädchen neben sich. "Wo sind wir hier gerade?" Das Mädchen sah ihn verwundert an.
"Geht's dir gut? Das hier ist die Geninprüfung. Ich fands gleich arg, dass die so viele Leute bei der Hitze in so einen kleinen Raum sperren und einfach Ewigkeiten warten lassen. Hast du vielleicht einen Hitzeschlag oder so? Soll ich jemanden holen?" Masaru winkte ab und rang sich ein entschuldigendes Lächeln ab: "Nein, nein. Danke. Muss wohl die Aufregung sein." Innerlich brodelte es in ihm, als das Mädchen sich wieder von ihm abwandte. Warum zum Teufel war er plötzlich bei der Geninprüfung? Mehr noch, er hatte sie scheinbar der Aussage des einen Jungen sogar schon abgelegt. Aber wie war er hierher gekommen? Und warum konnte er sich nicht an die Prüfung an sich erinnern? Plötzlich öffnete sich eine Tür und drei Personen traten herein. Zwei davon waren Genma und Kana Sensei, die Letzte, eine Frau mit rosa Haaren, kannte er nicht.
"Herzlichen Glückwunsch.", verkündete Genma feierlich, als einigermaße Ruhe eingekehrt war. "Ihr habt alle bestanden." Die Menge brach in Jubel aus und auch Masaru fiel ein Stein vom Herzen. Doch dann deutete Genma ihnen wieder leise zu sein: "Alle... bis auf drei von euch. Kana-chan, darf ich bitten?"
Das '-chan' mit einem giftigen Blick quittierend trat Kana-Sensei vor und zückte eine Liste: "Ich werde nun die Namen aller vorlesen, die die Prüfung geschafft haben. Versucht gar nicht erst eine Reihenfolge der Aufgerufenen herauszufinden: Es gibt keine. Wir wollen das ein bisschen spannend machen. Also: Kaganachi Rui...." Und so begann sie nach und nach die Namen der Leute aufzuzählen, die die Prüfung bestanden hatten. Masaru fühlte sich, als hätte man ihn auf eine Streckbank gekettet und man begann gerade damit ihn auseinander zu reißen. Nervös trippelte er von einem Fuß auf den anderen und mit jedem genannten Namen, sank ihm sein Herz ein Stückchen tiefer in die Hose. Wie konnte es sein, dass er sich nicht einmal an seine Prüfung erinnern? War er schlecht gewesen? War er einer der drei Versager? Schon bald erwies sich seine Vermutung als richtig. Alle Augen richteten sich auf ihn und die anderen beiden, die die Prüfung versaut hatten.
"Akagawa Masaru, Yamada Rikuren und Yamashi Rikku. Tretet vor!" WAS? Das konnte doch gar nicht sein! Er konnte keiner von denen sein, die die Prüfung vermasselt hatten. Das musste ein Fehler sein. Betäubt von der keimenden Realisation dieses Alptraums, tat der Wildfang, wie ihm geheißen worden war. Er musste schwer schlucken und sein Kopf war hochrot vor Scham. Er wagte es nicht einmal aufzusehen, doch er hörte, dass die beiden anderen Aufgerufenen neben ihn getreten waren.
"Ihr drei habt leider nicht bestanden... mehr noch: Ihr seid nun alle drei bereits zum dritten Mal durch die Prüfung gefallen. Ihr wisst sicher, was das für euch bedeutet, oder?" Masaru wurde es kalt und heiß zugleich und bemerkte nicht einmal das gelegentliche Kichern der Leute, die bestanden hatten. Zum dritten Mal? Das musste alles ein schlechter Scherz sein. Ein Fehler. Eine Verschwörung! Er konnte nie ein Genin werden? Niemals? Seine Karriere als Shinobi hatte geendet, bevor sie noch richtig begonnen hatte? Das konnte nicht sein.
"Aber..." In Masaru keimte Hoffnung, als Genma-Sensei erneut zu sprechen begann. "...ihr habt jeweils nur um einen Punkt versagt. Deswegen geben wir einem von euch noch eine Chance: Jedes Leben von euch drei Versagern wurde von uns mit einem halben Punkt bemessen. Nehmt euch den letzten Punkt, den ihr zum Bestehen benötigt. Wenn einer von euch den Raum verlässt, wird das aktuelle Ergebnis beibehalten... Für alle drei von euch."
Masaru war immer bleicher geworden, als er der Ausführung seines Mentors gelauscht hatte. Jedes ihrer Leben war einen halben Punkt wert und jeder von ihnen brauchte noch einen Punkt zum Bestehen oder sie würden niemals den Rang eines Genins bekleiden dürfen. Langsam bildeten die Schüler, die bestanden hatten, einen weitläufigen Kreis um das Trio. Es war also tatsächlich wahr. Man solle sich den Punkt zum bestehen NEHMEN und jedes ihrer Leben zählte einen Halben.
"Ihr seid doch wahnsinnig!", brüllte Masaru verzweifelt. "Das ist doch grausam!"
"Grausam findest du das?", antwortete ihm Kana und begann zu lachen. "Freundchen, wenn du das grausam findest, hättest du deine Berufswahl vielleicht noch einmal überdenken sollen. Außerdem ist das noch gnädig, denn auch wenn der oder die eine, der von euch besteht, wahrscheinlich nie über den Rang eines Genin hinauskommen wird, so müssen die anderen beiden wenigstens nicht mit der Schande des Versagens weiterleben."
Was sollte er nur tun? Entsetzt blickte er sich um. Alle begafften sie entweder schadenfroh oder bemittleidend. Er wusste, egal ob er diesen Kampf gewinnen würde oder nicht, er würde als Witzfigur gebranntmarkt sein. Ein kleiner Funken Kraft wuchs mit einem Mal in ihm. Zuerst war sie nur ein kleiner Funke, doch schnell brannte die Wut im Rotschopf lichterloh.
"Verdammt! Unsere Leben sind mehr wert als drei Punkte!", knurrte er.
Wenn er schon untergehen sollte, dann würden sich wenigstens alle an ihn erinnern. Sie sollten ihn fürchten oder seinen Namen aus den Geschichtsbüchern schreiben, aber er würde sich nicht als Witzfigur abstempeln lassen. Aber erst braucht er eine Ablenkung. Als er begann sein Chakra zu sammeln und die Fingerzeichen zu vollführen, wusste er bereits, dass er selbst von dem Jutsu getroffen werden würde, aber das machte nichts. Es würde ohnehin niemanden ernsthaft damit verletzen, aber hoffentlich für genug Chaos sorgen. Er atmete noch einmal tief ein, konzentrierte das gesammelte Chakra in seiner Lunge und atmete dann so fest er konnte aus: Katon: Haisekishō ! Wie ein kleiner, qualmender Vulkan begann der Rotschopf eine Unzahl kleiner Aschepartikel in die Luft zu spucken. Es war nur heiße Asche und außer ein paar schmerzhaften Erinnerungen würden keine wirklichen Schäden zurückbleiben, aber er war sich sicher, dass der Großteil seiner Mitschüler das nicht wusste. Wie vermutet begannen diese schnell damit, sich außer Reichweite des Jutsus bringen zu wollen, was aber nur damit zu vollbringen war, sich ganz an den Rand des kleinen Raumes zu drängen und für so viele Leute war da mit Sicherheit nicht genug Platz. Während schon das erste Gerangel losging, zückte der Rotschopf ein Kunai und stürmte durch seine eigene Aschewolke auf Kana-Sensei zu. Er hoffte sie überraschen zu können, denn als Witzfigur wollte er nicht enden. Wenn er schon untergehen musste, dann wenigstens als der Junge, der es als Akademist geschafft hatte, einen der Senseis zur Strecke zu bringen. Doch es sollte anders kommen. Als die ersten Ascheflocken auf seiner Haut verglühten und der Schmerz ihn durchzuckte, verschwammen die drei Senseis vor ihm für einen Augenblick und er meinte leise Flötenmusik gehört zu haben. Was hatte das zu bedeuten? Da Kana-Sensei plötzlich ebenfalls ein Kunai in der Hand hielt und ihn herausfordernd ansah, wusste er, dass sein ursprünglicher Plan ohnehin gescheitert war. Aber was hatte das Flötenspiel zu bedeuten gehabt? Er hatte eine Vermutung, konnte diese aber noch nicht bestätigen, aber er würde herausfinden, ob er recht hatte. Kana nicht aus den Augen lassend, trat er zurück in die heiße Aschewolke, bereit dem Schmerz ins Gesicht zu lachen.
 

Nezumi Rikku

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[FONT=Verdana, sans-serif]Und mit einem Male roch es seltsamerweise nach Käse. Was war geschehen? Wo war Rikku? Und weshalb fühlte sich ihre Brust so schwer an? Nur langsam bekamen die wellenförmigen Farbmuster vor ihren Augen wieder eine feste Kontur und das Mädchen erkannte Strukturen mit Form und geraden Linien. Sie befand sich auf den Rücken liegend vor einem riesigen Tor, während sich neben ihr ein unnatürlich lebensgroßes Stück Käse befand. Wo bin ich hier? Das Letzte, woran ich mich noch erinnern kann, waren diese Augen, die mich von überall her angestarrten. Unter ziemlich ungewöhnlichen körperlichen Beschwerden hob Rikku vorsichtig ihre Arme an, sie waren irgendwie schwerer als gewohnt, so als ob jemand Bleigewichte daran befestigt hätte. Doch siegte die Neugierde schlussendlich dann doch, über sämtliche Trägheit hinweg und das Mäuschen konnte mit vorsichtiger Behutsamkeit ihren an komischen Stellen aufgedunsenen Körper abtasten - was war mit ihr nur geschehen. C, sie sein eindeutig mindestens C und schon voll ausgeprägt, doch wieso. Und vor allen, was kann das ... arg ..., was ist das ... mein Kopf, dieser Schmerz. Plötzlich wurde dem Mädchen kurz schwarz vor Augen und ein nervtötender Tinnitus setzte ein. Das Mäuschen - vollkommen überrascht - merkte somit überhaupt erst, dass ihre Ohren bis vor wenigen Sekunden eigentlich noch nichts hören konnte und selbst jetzt, mit dieser andauernden Geräuschkulisse war das Tonspektrum hier mehr als nur ungewohnt. Aber es wurde noch skurriler, vor den Augen der gewachsenen Kunoichi, erschien plötzlich eine gigantische Hand. Sie erstreckte sich aus einer noch größeren schwarzen Bergskette hinter dem Mädchen. Der vergleichsweise puppengleiche Körper wurde von diesen Reisen gepackt und in einer liebevoll umschlingenden Faust noch oben gehoben. Was vermochte dieses monströse Wesen nur zu sein? Höher und höher hob dieses unbekannte Ding den zerbrechlichen Körper an, bis Rikku schließlich eine düster Höhle am oberen Ende ausmachen konnte. Daraus strömte ein infernaler Gestank nach Käse, um ein Vielfaches stärker als der am Boden und im hintersten Teil dieser Respekt einflößenden Schattengrotte, funkelten zwei schreckliche aussehende braumrote Knopfaugen auf das eingefangen Opfer hernieder. Als Rikku endlich erkennen konnte, was sie dort gefangen hatte, blieb dem Mäuschen nichts weiter übrig, als zu schreien. Denn vermutet aber dennoch vollkommen unerwartet schälte sich das gigantische Gesicht ihrer selbst als der Kapuze und das Mädchen blickte in ihr eignendes Antlitz, als sie den Namen dieses Monster benannte. NESRIN!?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Eigentlich erriet Rikku eher nur, dass es sich bei diesem monströsen [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Selbstbild um ihre tierische Freundin Nesrin handelte, aber die mausähnlichen Ohren waren schon ein deutlicher Hinweis. Rikku, die sich mittlerweile in den gigantischen Augen spiegeln konnte, stelle höchstens fest, was der Grund für ihren plötzliches extra Fleisch war. Denn wenn sie es nicht besser wüsste, könnte Rikku schwören, sie sehe nun aus wie ihre Freundin Sorano. Aber das erklärte nicht das Warum, oder weshalb Nesrin so groß wurde. Wo war Rikku hier nur hineingeraten? Wenn doch nur Kopfschmerzen nicht wären und der Tinnitus, dann würde ihr vielleicht eine Erklärung einfallen. Aber zu allem Überfluss pfiff Nesrin - in ihren Körper - jetzt auch noch ein merkwürdiges Lied. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Wo... wo bi... bin ich hier? Was ... was soll das alles nur? [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Rikku hielt sich den Kopf, der sich mittlerweile so anfühlte als würde er jeden Moment wie ein rohes Ei zerplatzen. Sie hatte Mühe und Not die Augen noch offen zuhalten, doch dem unaufhaltsamen Schicksal konnte sie nicht entkommen. Durch das ständige Flackern konnte es das Mädchen zwar nur langsam feststellen, aber Nesrin leckte sich die Zähne, während der Käsegeruch immer mehr zunahm. Zwanghaft redete sich Rikku ein die Augen zu öffnen, nur für einen kurzen Moment, das würde schon reichen. Doch dann war es auch schon zu spät, ohne Vorwarnung wurde es plötzlich Nacht, schwarz, dunkel und vor allen feucht. Nesrin schluckte nur einmal und Rikku fiel einfach hinunter, Gott weiß wohin und erst der abkühlende Wind, der ihr entgegenschlug, machte dem Mädchen was klar - das war nicht Normal. Denn Rikku merkte nur, wie ihr langsam die Glieder gefroren, während sie immer weiter fiel und ihr Gesicht fast taub wurde, als sich der regloser Körper im freien Fall auf einen Tunnel zubewegte. Immer weiter fallen, nahm ein starkes Gelächter an Leuten zu, die überall an den Wänden ständen und das hilflose Mädchen dabei beobachteten. Die gesichtslosen Fratzen hatten weder Mund noch Nase, nur Augen, die alle auf Rikku hinunter sahen. Und je tiefer das Mäuschen kaum, des so mehr tanzen diese Masken um das ängstliche Mädchen herum, während sie über diese Hilflosigkeit lachten.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und dann so plötzlich, wie Rikku hier in dieser Welt gelandet war, war es auch wieder zu Ende. Alles war weiß und noch nicht einmal ein Ton war zu hören, - woher das Mädchen das wusste? - selbst ihr Tinnitus wirkte wie weggeblasen. Alles war verschwunden und das unschuldige Mäuschen lag im Nichts, dem ewigen Weiß ihrer reinen Hoffnung. Kein Maske, keine Menschen, keine Gefühle. Nur Erinnerungen an vergangen Zeiten, an ihre Freunde und ihre Mutter. Doch dann drängte sich auch ein Dorn durch die Leinwand. Er riss ein tiefes Loch hinein und zwei Augen blickten auf das Mädchen herab - ihr Vater. Ein Monster von Mann, das Rikku eigentlich nie wieder sehen wollte. Ängstlich wich das Mäuschen vor dieser grausamen Fratze weiter und weiter zurück, während sich die muskulösen Arme immer größer auftürmten. Das Mädchen wollte ihn nicht sehen, sie wollte hier nur raus. Aber es war unmöglich, die grässlichen Pranken umschlangen bereits das zusammengekauerte Mädchen und zerquetschten alles, was von Rikku übrig war, bis das ganze Weiß einem schmutzigen Grau wich.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Wasser tropfte auf Rikkus Stirn, sie war also noch am Leben. Doch langsam dämmerte dem Mäuschen, dass das alles eigentlich nur ein schrecklicher Traum war und sie jetzt, wie die ganze Zeit zuvor sicherlich auch, in Wahrheit auf dem Waldboden lag. Es regnete, sodass das Mädchen irgendwie verwundert darüber war, weshalb wohl alle ihre Mitschüler auf so unbequemen Naturmatratzen schlafen konnten. Und mehr noch, jetzt da sie sich vergewissern konnte, dass ihr Körper wieder normal war, stelle sie außerdem auch fest, dass Nesrin seltsamerweise fehlte. Dabei war die kleine Maus doch so gut abgerichtet, dass sie sich eigentlich nie mehr als einige Meter von ihrer Herrin trennen würde. Wenigstens was das Mädchen nie wirklich von Nesrin getrennt gewesen oder um genau zu sein, war Nesrin ihr ganzes Leben lang niemals wirklich von Rikkus Seite gewichen. Aber diesmal war irgendwas anders. Was sollte das Mäuschen jetzt nur machen? Wie sollte sie sich nur benehmen? Nesrin musste zurück, komme was wolle sonst wäre Rikku wieder hilflos und allein.[/FONT]


OOC: Sorry, dass es so lange gedauert hat, ich hatte nur seit Donnerstag Dauerparty.
 
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Yimi Cho

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Kana machte die Tür zu und setzte trotzdem alles gleich wieder fort, nachdem sie sich wieder gesetzt hatte. Wo war er hier nur gelandet? Noch merkte er zwar nicht, was nun kam, aber er hatte eine leise Vorahnung, als Kana anfing auf ihrer Flöte zu spielen.
Er stand auf einer weiten Wiese. Rikuren entdeckte Miu. Diese kam auf ihn zu und wirkte sehr schlecht gelaunt. „DU DOOFER IDIOT! Du solltest dich nicht mehr blicken lassen...!“ Was war los? Doch so schnell wie es kam war es auch wieder weg. Als nächstes fand er sich … auf dem Meer wieder. BAAM. Etwas schlug neben ihm auf dem Tisch auf und lies ihn hochfahren. „Rikuren, schläfst du etwa schon wieder in meinem Unterricht?!“ Verwundert blickte er Kana an. War er etwa eingeschlafen?! Plötzlich erwachte er erschrocken und atmete schnell. Ein Zimmer? Er lag in einem Bett. Es war nicht seines. Ein Arm umschlang ihn sanft und eine Stimme sprach beruhigend zu ihm: „Ruhig, es war nur ein Traum.“ Es war Miu, die da auf ihre bezaubernde Art zu ihm sprach und ihn so sanft festhielt, dass sie denken musste, er könnte jeden Moment in ihrer Umarmung zerbrechen. War er im Himmel? Nein, er war nur aus einem schlimmen Albtraum erwacht. Nun war er endlich wieder bei seiner geliebten Freundin und lehnte geborgen an ihr. Liebevoll küsste sie ihn und er kuschelte sich, den Kuss erwidernd, an Miu, während sie wieder zurück ins Bett sanken. Umschlangen verschwand Rikuren wieder im Reich der Träume, kam aber nie bei seinen Träumen an. Oder doch? Wenn ja, dann war dies eindeutig ein schöner Traum. Der Junge saß auf einer weichen Decke, umgeben von Gras. Bei ihm waren seine beiden Schwestern, welche gerade das einfache, aber leckere Essen ihres Picknicks verdrückten. „Nii-chan, willst du nicht auch etwas von unserem Essen probieren? Wir haben uns viel Mühe gegeben! Schlafen kannst du auch nach dem Essen!“ Kazumi und Kasumi kicherten gut gelaunt und machten sich weiter über das Futter her, von dem bald kein Rest mehr überbleiben würde, sollte das kleine Brüderlein sich nicht beeilen. War er etwa gerade eingenickt? Musste er ja, und dann hatte er geträumt. Schade irgendwie... Miu war wundervoll. Schnell schnappte sich der Junge etwas von der kleinen Mahlzeit und biss begierig hinein. Es schmeckte wirklich köstlich. „Es schmeckt ausnahmsweise wirklich gut!“ Riku bekam einen Klaps auf den Kopf und die verärgert gesprochenen Worte: „Sei nicht so frech Riku-chan! Immerhin sind wir noch immer deine älteren Schwestern!“ „Entschuldige bitte Nee-san.“ Betrübt guckte der Junge zu Boden und machte sich danach fröhlich lächelnd wieder über das Essen her! Neckisch meinte Kazumi: „Also Kasumi war nie so anstrengend!“ Grinsend erwiderte Rikuren: „Also ich fand euch Zwei schon immer anstrengend!“ „Na warte!“ sagten seine Geschwister synchron und verfolgten ihren Bruder, welcher mittlerweile sicheren Abstand suchte. Dabei passte er aber natürlich auf, es seinen Peinigerinnen nicht zu schwer zu machen. Immerhin waren die deutlich im Nachteil. Schmerz zuckte mit einem Mal durch seinen Körper. Sein Körper wollte hinfallen... aber er saß irgendwo. Was war das nur für ein Schmerz? „Er stirbt wenn das so weiter geht! Er verliert zuviel Blut! Schnell!“ Was? Um sich herum nahm er benebelt Leute wahr. Ein... ein Krankenzimmer? Ein Arzt verband gerade seinen Arm, deswegen konzentrierte sich Rikuren einfach auf ihn. Was war nur passiert? Hatte er nicht vor ein paar Sekunden noch mit seinen Schwestern gegessen? Doch genaueren Gedanken wurde keine Chance gelassen! Der Verband um seinen Arm wurde plötzlich zu herabfließender Flüssigkeit. Blut vermutete der Junge. „Nein, es ist Wasser.“ Der Junge horchte verwundert auf. Es stimmte, dass Zeug fühlte sich nicht wie Blut an. Und roch auch nicht so. Außerdem waren all die Leute weg. „Schönes Genjutsu, oder?“ Verwundert horchte er sich um. Mittlerweile befand er sich in einem Wald. „Riku-chan!“ Miu tauchte vor ihm auf und knuddelte ihn. „Ist das nicht ein schöner Akademieausflug, endlich etwas Aktion? Ich bin froh, dass wir zusammen losgehen durften. Wir müssen aufstehen! Hop hop hop!“ Rikuren sprang auf und versuchte schnell wach zu werden. Doch nun merkte er, dass da nicht Miu vor ihm stand, sondern Masaru. Doch die Gestalt des Jungen änderte sich und plötzlich... Stand er selbst vor sich?! „Hast du mittlerweile gemerkt, dass du in einem Genjutsu bist?“ „Nö.“„Dann weist du es jetzt.“ „Warum sagst du mir das?“ „Weil es lustig ist. Kana war aber ziemlich faul.“ „Kana? Achso. Also ist das hier immernoch Unterricht und Kana lässt uns gerade ein Genjutsu durchleben?“ „Jein. Sie hat ein Genjutsu gewirkt, ja. Aber natürlich ist die Erscheinung des Genjutsu von dir selbst. Du denkst doch nicht wirklich, solch ein Genjutsu kommt von ihr. Oder etwa doch?“ … Rikuren machte den Fehler genau über diese Frage nachzudenken und bekam eine Gänsehaut. Kalte Schauer durchliefen ihn und er ertappte sich dabei, wie er hoffte, dass die Kopie vor ihm verdammt noch einmal Recht hatte! Aber das wiederrum … wäre irgendwie ja ein Punkt für das Genjutsu. „Willst du ehrlich bei solch einer Akademie bleiben?!“„Ich muss...“ Antwortete Riku. „Du musst?! Hahahaha. Belüg dich nicht selber. Ich bin DU. Du kannst mich nicht belügen. Vielleicht fängst du einfach mit Miu an. Oder unseren Schwestern? Ich habs! Wir lügen Mama ins Gesicht! Komm. Du musst wirklich wenig Liebe für dich selbst über haben... Mir ... DIR lügst du so ins Gesicht. Tag für Tag kannst du dir ohne einen Gedanken so ins Gesicht lügen. Aber anderen Gegenüber? Personen die du magst gegenüber? Heißt das du magst dich wirklich so wenig? Kannst du deine eigene Wahrheit etwa nicht ertragen? Kannst du DICH nicht ertragen? Wozu lebst du, wenn du nicht DU bist? Wenn du DICH nicht auch liebst? Dich achtest? Lebst du etwa nur das Leben der anderen?! Sieh es ein! Dein Schicksal ist sinnlos und du bist sowieso nichts besonderes. Du wirst niemals mehr als ein starker Ninja werden! Bluterbe... PAH! Es bringt dir keine Kampfstärke, aber genau die brauchst du! Technik... schonmal was von gehört? Könnte dich stärker machen. Was ist nur mit deinem Leben? Wozu lebst du es? Kana ist doof, weil sie nicht genug nachdenkt oder so wütend wird? DU bist bescheuert, weil DU hier in einem Genjutsu sitzt. DU kannst nichts ausrichten. DU hast keinen Schimmer was UM DICH HERUM passiert. DU hast noch nie die Welt gesehen. DU bist wahrlich blind. Sie mag doof sein, aber sie hat es geschafft stark zu werden. Und erfolgreich. Mehr oder weniger... Miu hat schon mehr erreicht als du. SIE ist stark und klug. Rikku hat dich in einem einzigen Augenblick besiegt. Du bist blind. Wie willst du dich in der Welt der Sehenden zurechtfinden? Jederzeit musst du alles ertragen können!“ Die Gestalt verschwand und mit ihr die Umgebung. Der Junge schreckte aus dem Schlaf. Da war etwas! Schnell weckte er Miu, Rikku und Masaru auf. Doch schon war der Feind da. Wieso gab es auf einer so niederrangigen Mission schon Feindkontakt? Rikuren hörte, wie sie von den Räubern umkreist wurden. Plötzlich zeigte eine kleine Klingenspitze aus Mius Körper uns sie sank leblos zu Boden. Noch mit Grauen von diesem Anblick erfüllt erwachte er aus seinem Albtraum. Miu stand gesund vor ihm. Und er saß in ihrem Zimmer und guckte ihr entspannt beim Malen zu. Anscheinend etwas zu entspannt, denn er schien eingeschlafen zu sein. Da hatte er aber Glück gehabt, das Miu bisher davon nichts mitbekommen hatte. Er schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Eine Bedienstete betrat den „Raum“ und sagte: „Ihr Bad ist fertig.“ Das Mädchen bedankte sich und meinte zu Rikuren: „Willst du auch ein Bad nehmen? Im Nebenbad ist sicherlich noch keiner.“ Der Junge nickte eifrig und folgte der Freundin. Und tatsächlich, das Nebenbad war frei. Sobald er alleine war zog er sich aus und machte es sich im Wasser gemütlich, während er mitbekam, wie Miu mit einer Bediensteten redete. Doch nach kurzer Zeit schon ging die Angestellte wieder und es wurde stiller. Plötzlich hörte er etwas Aufschlagen und horchte überrascht auf. Er stieg aus dem Wasser und ging mit einem Handtuch umgebunden zur Tür des Hauptbades. „Alles okay Miu?“ Keine Antwort. Vorsichtig öffnete der Junge die Tür und bemerkte Blutgeruch in der Luft. Schnell rannte er zu dem Mädchen und zog sie aus dem Wasser, da sie falsch herum lag und sich nicht rührte. Jetzt bemerkte er, dass sie eine kleine Verletzung am Kopf hatte und nicht bei Bewusstsein war. Das tollpatschige Mädchen war ausgerutscht und beinahe ertrunken, hätte er nicht dank seinem Bluterbe den Aufprall gehört. Schnell begann es an ihm zu nagen, wie schnell, einfach und simpel, durch einen kleinen Unfall jemand ihm wichtiges sterben konnte... Wie wäre es dann wohl, wenn man den Auftrag bekam eine wichtige Person zu töten?! Was passiert, wenn Freunde plötzlich zu Feinden werden?! Wie er nun ruhig an einem kleinen See saß und seine Beine im Wasser baumeln lies, bekam er schon fast nicht mehr mit. Langsam verschwand aber auch das Bild wieder, bevor die Erinnerung an das Vorherige kommen konnte.
Vollkommen normal wachte Rikuren auf und fand sich in der Natur wieder. Himmlisch wie der Regen auf ihm landete. Was für ein wunderschöner neuer Morgen. War es überhaupt ein Morgen? Langsam kamen Erinnerungen an seinen Traum diese Nacht zurück. Schwammig und vereinzelt. Was hatte er da nur wieder geträumt? Doch ein sich bewegendes Wesen in seiner Nähe brachte ihn auf andere Gedanken. Rikku war ebenfalls wach. Der Junge musste schmunzeln und fragte sich, was das Mädchen wohl von der Natur hielt. Die zugegebenermaßen irgendwie merkwürdig war am heutigen Tag. Irgendwas stimmte nicht... Sie fühlte sich... fremd an. Generell schwebten merkwürdige Gedankenpuzzle durch seinen Kopf. War er nicht eigentlich bei Miu? Nein, er war in der Klasse? Gähnend stand der Yamada auf und sagte zu Rikku: „Guten Morgen.“ Der Rest schlief noch. Ungewöhnlicher weise. Egal, es war ein wunderschöner regnerischer Tag und vielleicht konnte er ja sogar noch ein wenig mit Rikku reden. Falls diese nicht zufällig ein Morgenmuffel ist. Er lächelte freundlich und fragte nett: „Willst du auch etwas morgendlichen Tee oder etwas anderes zu Trinken?“ Alle anderen lagen ruhig da. Rikus Sachen lagen noch bei seiner Matratze und ein wenig Durst hatte er schon. In den Bäumen zwitscherten die Vögel, am Boden zirpten oder wasauchimmerten die Käfer und in der Ferne sangen ein paar Katzen ihr Katzengejammer. … Rikuren hielt inne. Ein paar Katzen. Er konzentrierte sich auf die Geräusche und tatsächlich, da waren Katzen unterwegs. Eigentlich schon im Begriff etwas zum Trinken zu holen, drehte er sich wieder zu dem Mädchen um und sagte: „Pass auf deine kleine Begleiterin auf. Da hinten laufen ein paar Katzen rum.“ Noch während er diese Worte sprach fiel ihm etwas auf... Nesrin fehlte! Das konnte ordentliche Probleme geben. Böses ahnend fragte Rikuren: „Sie ist nicht da?“ Wo war die Maus eigentlich? War Rikku etwa schon länger wach und hatte die kleine Maus etwas herumlaufen lassen? Oder war das kleine Tier geflohen? Dann hatte es sich einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht!

(Ehm... Ja. Keine Ahnung XD)
 
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Sakkaku Amida

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Ächzend wälzte sich Masaru von einer Seite auf die Andere. "Nein... noch ein bisschen, Tetsua...", murmelte er im Halbschlaf, sich noch nicht ganz bewusst darüber, dass er am Waldboden lag und ein leichter Regen auf ihn herabnieselte. Tatsächlich handelte es sich um ein derbes Gewitter, aber die großen Blätter der alten Bäume, unter denen er lag, sammelten den Großteil des Wassers und ließen nur einen Bruchteil hindurch. Plötzlich ertönte jedoch ein Knacken und nachdem scheinbar eines der Blätter unter der Last des Wassers abgeknickt worden war, ergoss sich dieses wie ein kleiner Sturzbach über den noch fast Schlafenden. "WAS ZUM HENK...?", kreischte der nun klatschnasse Rotschopf und war mit einem Satz auf den Beinen, musste dann aber heftig husten, da er während seines Aufschreis einen Teil seiner unfreiwilligen Dusche direkt in die Luftröhre bekommen hatte. Was für eine bescheidene Art aufzuwachen.
Nachdem er sich wieder gefangen hatte sah er sich skeptisch um. Überall lagen seine Klassenkameraden, die nun teilweise aufgrund seines Reaktionsgebrülls erwachten, nur zwei schienen schon vorher wach gewesen zu sein und schienen sich zu unterhalten: Rikku und Rikuren. Aber was sollte das alles? Hatte er nur von seiner Geninprüfung geträumt? Oder war diese Szene wirklich ein Genjutsu gewesen, so wie er vermutet hatte? Aber warum lag er dann am Waldboden? Verdammt, diese Gedanken-manipulier-Psychospielchen waren der reinste Horror. War er noch in einem Genjutsu? War er ÜBERHAUPT je in einem Genjutsu gewesen? Vielleicht hatte Kana sie ja mit der Flöte nur in einen tiefen Schlaf versetzt und irgendwohin gebracht. Aber wieso sollte sie das denn tun? Wenn dies ein Genjutsu war, dann würde Masaru das herausfinden. Entschlossen entfernte er sich von dem Baum, an dem er eben noch gelehnt und friedlich geschlummert hatte, nahm ein bisschen Anlauf, senkte wie ein brünftiger Widder das Haupt und lief mit voller Kraft dagegen. Zuerst war da nur der dumpfe Aufprall und er wurde von dessen Wucht zurückgeworfen, doch kaum saß der klatschnasse Wildfang am Boden, setzte der Schmerz ein. Als hätte man einen Gasherd in seiner Birne in die Luft gejagt. "AAARRRGHHH!", hörte man ihn aufheulen und als könnte er den Schmerz zurückhalten, warf er sich die Hände an den Kopf, was die Sache natürlich nicht verbesserte.
Er konnte schon spüren, wie sich eine Beule unter seinen Fingern zu bilden begann. Ärgerlich war nur, dass das Ganze nichts an seiner Situation geändert hatte. Naja, 'nichts' war nicht unbedingt richtig, denn wieder einmal hatte er durch eine seiner Aktionen nahezu die gesamte Aufmerksamkeit seiner Umgebung auf sich gezogen. Das Genjutsu jedoch, wenn er denn überhaupt in einem war, so sicher war er sich da gar nicht mehr, zeigte sich unverändert.
'Was? Wieso das denn? Genma-Sensei hat mir doch gesagt, dass Genjutsus durch Schmerz zu brechen wären. Das muss bedeuten, dass Kana uns wirklich woanders hingeschafft hat, während wir geschlafen haben. Eine andere Erklärung kann es nicht geben. Verdammt, tut das weh.' Während er noch darüber nachdachte und seine Klassenkameraden sich größtenteils wieder von ihm abwandten, um sich für sich oder in kleineren Grüppchen Sorgen um ihre Situation zu machen, vernahm Masaru plötzlich ein Miauen. "Nyan?", ertönte es direkt neben ihm. Seine Schmerzen kurz vergessend, blickte er sich überrascht um und erblickte eine noch recht junge, weiß-rot getiegerte Katze, die ihn ebenfalls neugierig betrachtete, bevor sie sich die Pfote leckte und scheinbar irgendetwas suchend wieder im Unterholz verschwand. Das war doch eine Hauskatze gewesen. Hieß das, dass sie sich in dr Nähe eines Dorfes oder einer Stadt befanden? Naja, Kana konnte sie ja nicht so weit weg gebracht haben. Vielleicht kannte sich ja jemand der Anwesenden hier in der Gegend aus. Leider konnte Masaru weder Tetsua, noch Kamari, ja nicht einmal den doofen Shiro irgendwo sehen. Die einzigen beiden, die er wenigstens vom Namen her kannte, waren der Blinde und die Vermummte. Er schüttelte sich noch einmal kurz, ein kläglicher Versuch etwas an Trockenheit zu gewinnen, und schlenderte dann gemächlich zu den beiden hinüber. Auf seinem Weg fiehl ihm auf, dass noch einige weitere Katzen, welche überall um die Lichtung verstreut waren, teilweise sogar über ihnen im Blätterdach, etwas zu suchen schienen. Soviele Katzen kamen dem kleinen Wildfang zwar schon seltsam vor, aber er hatte im Moment andere Probleme.
"Hey, ihr beiden!", begrüßte er Rikku und Rikuren mit einem breiten Lächeln. "Ich hab mich dir noch nicht vorgestellt, mein Name ist Masaru. Du bist Rikuren, oder?" Er streckte dem Jungen die Hand hin. "Und du heißt Rikku, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?" Auch sie bekam seine Hand hingestreckt. "Gut, ich muss zugeben, ich bin etwas verwirrt. Wisst ihr beiden zufällig wo wir sind und was hier los ist? Zuerst habe ich gedacht, das Ganze hier wäre ein Genjutsu, aber inzwischen glaube ich, dass Kana uns mit ihrer Flöte nur in Tiefschlaf versetzt hat und hierher gebracht hat, wo hier auch immer sein mag." Ein verlegenes Grinsen huschte über sein Gesicht. "Sonst hätte mich der Aufprall bei dem Baum dort sicher aus dem Jutsu geweckt, oder? Muss ziehmlich bescheuert ausgesehen haben..." Er musste lachen. "Wie dem auch sei, habt ihr euch schon überlegt was wir jetzt machen sollen? Ihr beide seid schon am längsten wach, also habe ich mir gedacht, vielleicht habt ihr schon etwas herausgefunden oder zumindest einen Plan gemacht." Plötzlich spürte Masaru etwas Weiches am Bein. Die rot-weiße Katze von vorhin war wieder da und schmiegte sich an ihn. "Und woher kommen überhaupt diese vielen Katzen?", fragte er sich laut, während er versuchte, das Tier mit vorsichtigen Trittbewegungen loszuwerden. Plötzlich richteten sich die Ohren der Katze jedoch auf und sie verschwand abermals im Dickicht und sie war nicht die Einzige.
Wie auf ein für Masaru unhörbares Kommando, begannen sich plötzlich alle Katzen in die selbe Richtung wie der rot-weiße Stubentieger zu bewegen. Überall begann es zwischen den Büschen zu rascheln und von überall konnte man wütende Katzengeräusche hören. Auf den Rotschopf wirkte die Situation durchaus bedrohlich. "Was soll das jetzt wieder?", fragte er nervös und nahm eine defensive Haltung an, bereit einer drohenden Gefahr entgegenzutreten.
 
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Nezumi Rikku

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[FONT=Verdana, sans-serif]Wo war Nesrin nur? Diese Frage stellte sich Rikku heute nicht zum Ersten und sicherlich auch nicht zum letzten Mal. Dieses Thema beschäftigte das Mädchen einfach nur so extrem, dass es wohl niemanden verwundern konnte, dass sich das Mäuschen mit der schier endlos verstreichenden Zeit immer mehr Sorgen machte. Ihre Maus konnte doch nicht - so viel stand hundertprozentig fest - weg sein, das war vollkommen unmöglich, ganz bestimmt - sicherlich. Wenn Rikku nur angestrengt lange suchen würde, läge ihre Freundin hier bestimmt auch irgendwo auf dem Waldboden, wahrscheinlich ebenso sanft und friedlich schlafend wie alle anderen Mitschüler auch. [FONT=Verdana, sans-serif]Jedoch - so viel musste man sagen - würden dem hilflosen Mädchen jetzt nur ungern schreckliche Gedanken in den Sinn kommen, ihrer Nesrin durfte einfach nichts passiert sein. [/FONT]Wenigstens suchte sie hauptsächlich darum schon minutenlang das gesamte Unterholz der Umgebung ab, im ständigen Wechsel zwischen bangen und hoffen gefangen, unter dem nächsten Dickicht ein nur all zu vertrautes Gesicht zu erkennen. Aber selbst als von ihren Fingerkuppen schon dicke Blutstropfen rannen, die über das Gehölz liefen und sich mit dem angesammelten Regenwasser vermengten, war Nesrin immer noch unauffindbar - eine herbe Enttäuschung. Fast keimte in Rikku sogar schon der traurige Verdacht auf, sie wäre genau wie das kleine Mädchen aus der Geschichte mit dem geheimen Goldfisch. Denn keiner außer der Kunoichi selbst sah Nesrin jemals wirklich und das war ihr normalerweise eigentlich auch recht so, doch wenn dem Mädchen niemand bestätigen konnte, dass es wirklich dieses angebliche Maus namens Nesrin gab, wäre dieses Tier dann vielleicht nicht schon vor langer Zeit gestorben? Das Tierchen wirkte immer so echt und lebensfroh, dass Rikku theoretisch glücklich darüber war, jemanden zu haben, mit dem sie reden konnte. Deshalb erzählte sie auch jeden, der es hören wollte - es gab davon leider nicht sehr viele - wie einzigartig ihre Maus doch war. Dennoch hinterfragte das Mäuschen dabei auch nie die Hintergedanken der Anderen, die sich vielleicht manchmal darum sorgten, ob es wirklich dieses angebliche Nagetier auch gab. Vielleicht machten sich sogar alle insgeheim Gedanken um das hoffnungslose Mädchen, das einst eine Maus unter einem Rosenstrauch fand und nun nur noch mit einer Erinnerung spielte, die bloß nicht verblassen durfte. Genau wie bei dem kleinen Mädchen, das sich einen Goldfisch von seinem Taschengeld kaufte und ihn plötzlich niemanden mehr zeigte, da der Fisch schon gestorben war. Aber wer könnte bei den Beiden auch über die Existenz von gelebten Dingen abstreiten, sein oder nicht sein.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als Rikku nun zwangsläufig eine kleine Pause einlegen musste, damit sie sich um den Blutfluss ihrer Finger kümmern konnte - immerhin kannte sie sich etwas mit den medizinischen Jutsus aus, also nutzte sie einfach das Igakugenron dazu - wachte Rikuren auf. Das besorgte Mäuschen bemerkte ihn zwar anfangs noch nicht, doch nachdem ihr Klassenkamerad etwas vom Tee faselte, erinnerte sich das Mädchen an ihr letztes Frühstück mit Nesrin und wie sie da auch Tee getrunken hatte. Eigentlich war das nur eine ganz gewöhnliche Alltagsaktivität, wie jeden Tag eben, aber dennoch rannen Rikku allein bei den Gedanken daran schon die Tränen übers Gesicht. Deshalb konnte das Mäuschen dem freundlichen Jungen auch nicht antworten, sie wollte lieber als eventuell unfreundlich gelten, als diese Schwäche zu offenbaren. [FONT=Verdana, sans-serif]Aber auch so wäre Rikku eher das, was man allgemein als eine Spätaufsteherin bezeichnen würde, also hätte das Mädchen selbst dann, wenn Nesrin jetzt nicht verschwunden wäre, wohl kaum Lust darauf zu antworten beziehungsweise hin zu hören. [/FONT]Deshalb war das Mäuschen irgendwie selbst von sich überrascht, wie sie auf Rikurens plötzliche Aussage reagierte. So was lies die schlimmsten Befürchtungen wahr werden, die es für eine Maus geben konnte - Katzen. Aber im Umkehrschluss war das nicht nur eine vollständig schlechte Nachricht für die verlorene Kunoichi, sondern hieß das doch auch, dass Nesrin nicht nur Rikkus Einbildung entsprang - sie konnte gerettet werden. Darum müsste das Mädchen nur noch losziehen und ihre Maus vor den Katzen retten, um wieder vervollständigt zu sein, oder? Aber wie sollte sich so ein Unterfangen schnell und effektiv bewerkstelligen lassen? Dem Mädchen war sofort klar, dass sie das bestimmt nicht allein schaffen konnte, aber erstens wusste sie nicht genau, wo die Stubentiger ihr Unwesen trieben und zweitens wäre Nesrin selbst dann noch recht schwer zu entdecken gewesen. Bei so einer Problematik wäre es doch einfach nur hoffnungslos gewesen, wie eine Nadel in Heuhaufen zu suchen. Es sei denn, man hätte ein überdurchschnittlich gutes Ortungssystem, wie es ..., ja wie es Rikuren zum Beispiel besaß. Also nahm das schüchterne Mädchen all ihren Mut zusammen, wischte sich noch schnell die letzten Tränen aus dem Gesicht und sprach den lebensrettenden Jungen mit der kräftigsten Stimme an, die das Mäuschen in dieser Situation hervorbringen konnte. Ich, ich brauche deine Hilfe, mein, meine kleine Nesrin ist verschwunden. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Unterdessen, während sich Rikku vollständig auf Rikuren fixieren musste - ihre Hände waren mittlerweile wieder geheilt gewesen - wachte auch noch das dritte Mitglied des Klassenaufmerksamkeitszerstörungsdreiecks auf. Es war - wie sollte es auch anders sein - Masaru. Sie mochte diesen komischen Vogel zwar eh nicht so besonders, aber als die Nervensäge dann schon allen erstens auf sie zukam, packt das schüchterne Ding die günstige Gelegenheit am Schopf, vielleicht wäre eine weitere Hilfskraft doch besser als gar nicht. Auch wenn das Mädchen eigentlich lieber jemand anderen um Hilfe gefragt hätte, wäre ihr nun jede Unterstützung recht gewesen, die zur Verfügung stand und wenn sich dieser dumme Jungspund schon günstig anbot, hatte Rikku wenigstens irgendwie die Chance darauf einen ausnutzbaren unterbezahlten Lohnsklaven ohne Rechte anzuheuern. Also raffte das Mäuschen abermals all ihren Mut zusammen - das endlose Verlangen nach Nesrin gab ihr dabei die Kraft - und unterbreitete dem rothaarigen diese doch sehr komische Bitte zum Selbstwohl. Schlimmer als ablehnend konnten ihre Mitschüler ja nicht auf diese recht seltsame Aufgabe reagieren. Doch wenn es so weit kommen sollte, dass Rikku am Ende niemand helfen würde, wäre das Mädchen problemlos bereit dazu den ganzen Wald kurz und klein zu schlagen, um wenigstens Nesrin noch einmal wiederzusehen.[/FONT]
 

Yimi Cho

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Neugierig achtete Rikuren auf seine Klassenkameradin und merkte, dass diese nicht sehr fröhlich war. Naja vielleicht war sie nur ein Morgenmuffel, aber es gab eine Sache, die dem widersprach. Erst nahm er es überhaupt nicht richtig wahr, aber dann war er sich doch sicher. Rikku weinte. Das dazu passende imaginäre Fragezeichen über seinem Kopf war riesig! Wieso weinte sie? Vor allem, wieso nachdem er ihr einen Tee angeboten hatte? Der Junge war gerade ziemlich durcheinander noch und fragte sich, ob er wohl irgendwas gerade vergessen hatte. Wäre ja nicht das erste mal... Aber angefangen hatte sie... Genau! Als er den Tee erwähnt hatte. Also verband das Mädchen vielleicht eine traurige Vergangenheit mit dem Getränk? Eine Person, mit der sie öfters welchen getrunken hatte oder so. Normal hätte Rikuren die Tränen vermutlich nie bemerkt, aber so waren sie einfach viel zu auffällig. Er mochte Wassertropfen und diese verrieten sich durch Rikkus Körper, ihren Klang, das Gefühl und den Geruch. Aber es war noch ein vollkommen andere auffälliger Duft in der Luft. Dieser fiel dem Jungen erst jetzt auf. Es war ein unscheinbarer, metallischer Geruch nach Blut, der in der Luft lag. Was hatte er eigentlich alles verpasst? Verwirrt hielt Rikuren inne und vergaß fürs Erste den Tee und all die anderen Sachen, die ihm durch den Kopf gegangen waren. Der Junge entschied sich erst einmal bei dem Mädchen zu bleiben und herauszufinden, was passiert war. Eigentlich war der kleine Yamada auch ein Langschläfer, aber, da das sowieso nicht interessiert, hat sich Rikuren mittlerweile daran gewöhnt auch früh aufzustehen. Bestens ist seine Laune zwar nicht, aber immerhin besser als früher. Während er seinen Entschluss lieber hier zu bleiben gefasst hatte, schien Rikku auch eine Entscheidung getroffen zu haben, denn das Mädchen nahm ihm die Arbeit, herauszufinden was los war, fast vollständig ab. Die Szene war einfach unglaublich niedlich! Er hörte ihrer Bitte zu und antwortete ihr: „Schlechter Zeitpunkt für deine liebe Maus die weite Welt zu erkunden. Ich helf dir gerne deine kleine Nesrin zu finden.“ Riku schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und bekam dabei das sehr unauffällige Aufwachen ihres Klassenkameraden mit, welches er aber größtenteils ignorierte. Kurz ging ein Gedanke durch Rikurens Kopf: HAT DER GERADE SEINEN KOPF GEGEN EINEN BAUM GEHAUEN?! Aber auch diese Frage wich schnell wieder dem momentanen Problem von Rikku. Das andere Leute ihre Köpfe gegen Baumstämme schlugen war jetzt deren Sache, auch wenn das sehr viel Aufmerksamkeit erregte. Er schien aber nicht sehr fest gegen das Holz gekommen zu sein, wenn er nun schon wieder so breit lächeln konnte. Den Yamada durchzog bei dem Gedanken an den Zusammenprall zwar immernoch ein unangenehmes Gefühl, aber Masaru schien alles ohne Probleme weggesteckt zu haben. Das war auch eine Leistung. Er drehte sich zu dem Dritten im Bunde um und begrüßte ihn: „Hey!“ Auf die Hand reagierte er erst ziemlich spät und dazu mit deutlich zu wenig Druck. Wo hatte Rikuren sonst auch Kontakt zum Hände schütteln? Bei Miu? Niemals. Die nahm gleich den ganzen Riku und schüttelte den fröhlich, während sie ihn mal wieder halb erdrückte. Oder niederwarf. Oder mit hyperaktiven Fernangriffen begrüßte. Oder anderes... Jedenfalls antwortete der Junge weiter: „Ja. Ich bin Rikuren.“ Bevor er auf die nächste Frage antwortete, warf der Yamada erst noch einmal einen seiner nicht vorhandenen Blicke auf die Landschaft, um dann letztendlich festzustellen: „Ich habe keine Ahnung wo wir sind. Hmm... Gut möglich Beides. Bei dem Genjutsu und dem Baum bin ich mir gerade nicht ganz sicher, aber vielleicht muss man den Schmerz außerhalb des Jutsus erleben. Oder das Ding ist einfach zu stark.“ Auch Rikuren grinste und hörte weiter zu. „Es hat sich bescheuert angehört!“ stellte er fest. Das sie vorhatten die kleine Maus der großen Maus zu finden verkündete die Maus selber, deshalb sagte der Blondling nur: „Ich weiß es nicht. Die ganzen Katzen waren schon da, als ich aufwachte. Wir sollten vorsichtig sein. Ich glaube die Masse an Katzen kann auch uns sehr gefährlich werden.“ Dann wandte Rikuren sich ab von den Zweien und meinte: „Seid bitte kurz leise.“ Aufmerksam hörte er hin, ob eine Maus in der Nähe war, aber ebenso konzentriert nutze er auch seine Nase. Und tatsächlich war da eine Maus! Doch schon während er seinen nächsten Satz aussprach bemerkte er etwas Schlechtes: „Da hinten gehen die Katzen hin. Und dort ist auch eine kleine Maus.“ Er zeigte in die Richtung und machte schon einen Schritt, während er abwartete, ob die Rikku und Masaru ihm folgten. Leider mussten sie erst einmal näher kommen. Die Masse an Tieren machte es schwer eine kleine Maus zu finden, aber zum Glück konnte Rikuren dem Geruch von Rikku folgen, welcher noch an der Maus hing. Vermutlich wäre das deutlich einfacher gewesen, hätte das Mädchen nicht vorher überall nach Nesrin gesucht.

(Etwas knapper und so ^^ aber ich wollt euch nicht so lange warten lassen und würd die nächsten Tage vermutlich nicht mehr dazu kommen sonst.)
 
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K

Kana

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Langsam lies Kana die Flöte von ihren Lippen sinken und stieß kurz darauf noch einen Pfiff aus, worauf Ihr Hund langsam hereingestapft kam und sich wieder in sein Körbchen setzte. Sie lies sich auf ihren Lehrerstuhl fallen und gab ihren Schülern, die nun langsam wieder zu sich kamen, ein wenig Zeit um sich von dem Genjutsu zu erholen. Kein Wunder, immerhin hatten sie ja sage und schreibe eine halbe Stunde apathisch in ihrem Gefängnis verbracht. Und hoffentlich hatten die baldigen Genin dabei auch etwas für ihre Zukunft mitgenommen. Zugegebenermaßen war dies eine etwas unorthodoxe Unterrichtsmethode, aber sie hatte auch ihre Vorteile, denn ein Genjutsu einmal am eigenen Leib zu spüren war ein großer Unterschied zu den Beschreibungen eines Lehrbuches oder eines anderen Ninja. Während ihr Hund die Schüler etwas verwirrt anstarrte und ihr momentanes Verhalten nicht wirklich verstehen konnte, erhob sich Kana und ging kurz durch die Bänke um sich zu versichern, dass bei den Schülern alles in Ordnung war. Wie es aussah, hatte sich jeder halbwegs von der Technik erholt. "Meine Schüler, was ihr grade erleben durftet, ist ein Genjutsu, eine unangenehme und manchmal auch sehr traumatisierende Angelegenheit. Ich g1ehe einmal davon aus, dass jeder von euch weiß, wie diese Techniken laut Lehrbuch funktionieren, allerdings bezweifle ich, dass einer von euch diese Technik hatte durchschauen können. Techniken die auf Gehör basieren sind die unangenehmste Art von Genjutsu, denn wie ihr seht, war es für mich nicht wirklich aufwendig euch alle zur gleichen Zeit in dasselbe Jutsu zu stecken. Wie ihr vielleicht wisst, gibt es noch die Techniken, die auf Blickkontakt basieren und Techniken die auf traditionellen Fingerzeichen aufgebaut sind." Kurz überflog ihr Blick wieder die Klasse. "Hoffentlich habt ihr aus dieser Stunde mitgenommen, dass euch das Lehrbuch nicht immer weiterhilft und vor allem nicht vor Dingen schützen kann, die ihr noch nicht wirklich kennt oder versteht. Es ist hilfreich über Dinge Bescheidzuwissen, aber man kann sie erst wirklich einschätzen, wenn man sie einmal erlebt hat. Aus diesem Grund würde ich euch immer einen guten Umgang mit euren Kameraden empfehlen." Bei diesen Worten fixierte sie besonders Masaru und Shiro die beide noch etwas betreten waren. "Vielleicht ist der Ninja neben euch einmal eure einzige Hoffnung. Damit sind wir für heute fertig, ich wünsche euch einen schönen Nachmittag."
 
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