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Mission: "Die diebische Hexe" - Teil I (Reise in das Reich der Blitze)

Hyuuga Ryu

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„Kaoru-san! Ich bin … Ich habe nur ein paar Kratzer. Ich bin hier unten!“
Au, au au … Wie hatte das nur passieren können? Ryu war ein geschickter Shinobi. Er war erfahren. Jemand wie er stürzte nicht einfach so von einem Baum. Selbst wenn er das Gleichgewicht verloren hätte, wäre sein Baumlauf eine Art automatische Absicherung gewesen, die ihn dann eben am Ast festsaugte. Das klappte ausgezeichnet – außer natürlich, wenn es nichts gab, woran sich das Chakra an seinen Füßen festhalten konnte. Das würde bedeuten, dass der Baum, den er betreten hatte, gar nicht existiert hatte. Jemand hatte eine Täuschung aufgestellt, die er nicht durchschauen konnte. Und das hieß, dass irgendjemand ein verdammt guter Genjutsuka war. Wahrscheinlich die Hexe. Sie waren so dermaßen im … angeschmiert. Der einzige Lichtblick in der Sache war wohl, dass er nicht schwer verletzt war. Sein Knöchel fühlte sich an, als hätte sich ein Bär draufgesetzt und seine Rippen wirkten irgendwie verschoben, aber er spuckte kein Blut, war nicht mit dem Kopf gegen etwas gekracht und blutete nur aus ein paar winzigen Wunden. Nachdem der größte Schreck abgeklungen war, konnte er sich sogar aufsetzen und die Haare aus seinem Gesicht streichen, die plötzlich überall zu sein schienen und sich verklebt vom Erdboden tentakelähnlich um seinen Hals und seine Augen schlangen. Mit einem leisen Stöhnen manövrierte sich der Genin auf alle Viere und betrachtete den plattgewalzten Boden, der glücklicherweise hauptsächlich mit Laub bedeckt war. Das hatte ihn gerettet. Gepriesen sei die Natur. Es stank abgestanden hier unten, aber nicht nach Tier. Eigenartig. Ryu drückte die Arme durch, stemmte sich nach oben, bis er in die Hocke gehen konnte und sich letztendlich sogar aufrichtete, obwohl er sich noch an der Wand des Tunnels stützen musste. Genau: Das hier war kein Bau. Es war ein Tunnel. Mit Streben und Halterungen und einem Eingang, den er gerade im Schnelldurchlauf passiert hatte. Natürlich hatte er das Glück von einem Baum zu fallen und dabei zufälligerweise direkt den Eingang eines geheimen unterirdischen Tunnels zu treffen, wieso auch nicht. Ein paar Erdbröckchen lösten sich von der Decke und purzelten gegen seine Wangen, während er nach oben blickte und Kaorus Gesicht sah, das sich schwach vom Sonnenlicht abhob. Vielleicht lag das aber auch schlicht daran, dass es hier so abartig dunkel war. Ohne viel darüber nachzudenken, was er dagegen tun sollte, friemelte er eine Schriftrolle aus seiner Manteltasche und erhielt nach einem Fingerzeichen und etwas Rauchpuffen eine Taschenlampe, die er einmal schüttelte und dann anknippste. Der Lichtkegel reichte nicht weit in der absoluten Dunkelheit, aber er war aussagekräftig genug, um seine Theorie zu bestätigen. Das hier war tatsächlich ein Tunnel. Alle paar Meter gab es einen Stützpfeiler, und es gab eine beeinduckend rechtwinklige Ecke in einigen Schritten Entfernung, die seine Sicht auf das übrige der mysteriösen Höhle versperrte. Versperrt hätte, weil er Hyuuga war, aber egal. Im Moment hatte er keine Lust seine magischen Augen zu bemühen, denn er war verwirrt und auch ein wenig einsam hier unten. „Ich habe eine Art geheimen Tunnel gefunden … Wir sollten uns das hier unbedingt ansehen. Es kommt mir komisch vor, dass sich soetwas in einer so abgeschiedenen Gegend befindet. Kaoru-san? Möchtest du mitkommen? Ririchiyo soll Wache halten“, damit sie in Sicherheit ist, falls ich da unten gefressen werde, dachte Ryu, sagte es aber nicht, „Wenn ich Recht habe, könnte unsere Mission sich um ein Vielfaches verkürzen, wenn wir das Ende des Tunnels erreichen ...“ Und sie kamen vielleicht zum Hexenhaus, das sich überirdisch ihrem Blick zu entziehen schien. "Es ist nicht tief, ich kann dich auffangen."
 

Kazegawa Toru

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Und da war die Antwort auch schon: Man buddelte den Hyuuga nicht aus, man sprang ihm einfach hinterher! Ab durch das Kaninchenloch. Tröstlich war, dass dem Verunfallten tatsächlich nichts weiter zu fehlen schien oder zumindest nichts, was man nicht mit ein paar Pflastern wieder herrichten könnte. Aber fast schon hatte wieder Kaoru daran gezweifelt, ob er die Selbstdiagnose Ryus wirklich ernstnehmen durfte, als der mit einem mal von geheimen Tunneln anfing und ihn aufforderte, sich das Plätzchen dort unten gemeinsam näher zu betrachten. "Ok, gut. Ich komm gleich und seh' mir das an." Vorerst jedoch galt sein Blick der näheren Umgebung auf der Suche nach etwas geeignetem, um sich später auch wieder aus dem Erdreich herausziehen zu können. Nur für den Fall. Und überhaupt. Es fühlte sich einfach besser an, ein Hintertürchen offenstehend zu wissen. "Warte mal 'ne Sekunde, ich habe eine Idee", schrie er in die Tiefe hinab, wo sich irgendo ein Hyuuga befinden sollte. Kaoru holte ein schmales Seil aus seiner Tasche und verschnürte ein Ende mit mehreren festen Knoten mit seinem Schwert (inzwischen grenzte sein Misstrauen diesem Wald gegenüber schon leicht an Paranoia, daher kamen Äste für ihn momentan nicht in Frage. Sie würden unter Garantie brechen!), das andere Ende band er sich um die Taille. Die Waffe zurückzulassen schien im ersten Moment etwas unvorsichtig zu sein, aber vielleicht führte die Höhlenforschung nicht zum erhofften Ergebnis und außerdem hatte es eine beruhigende Wirkung auf das Gewissen des Jungen, die Aburame mit etwas zurücklassen zu müssen, mit dem sie sich wehren könnte. Wie gesagt, nur für den Fall. Aber ehrlich mal, Ririchiyo oben allein zurücklassen? Sicher, von hier konnte sie alles im Auge behalten und wäre, wenn denn Not am Mann/Ninja ist, nicht zusammen mit ihnen beiden unter Tage verhindert. Aber ersteinmal wäre sie (wenn man mal von ihrem familiären Geleit absah) ganz allein. Er dachte dabei vor allem an die ominöse Hexe und dann an die unfreiwillige Begegnung vorhin am Brunnen. Hatte sich Ryu das wirklich genau überlegt? Mit sich hadernd suchte Kaoru die Bäume nach dem rosaroten Schopf der Aburame ab. Dann fiel ihm ein, dass er nachdem er vom Baum geklettert war ja noch ein ganzes Stück umhergeirrt war, bis er das richtige Erdloch wiedergefunden hatte. Ririchiyo hatte sich auf Beobachterposten sicher noch irgendwohin zurückgezogen, von wo sie einen besseren Ausblick hatte, also teilte er seine Worte der Umgebung auf Verdacht mit, so dass sie ihn mit Sicherheit hören würde: "Ririchiyo? Alles in Ordnung, Ryu geht's gut. Ich geh zu ihm runter, er hat da was entdeckt. Bleib hier und halte die Stellung." Das hörte sich selbst jetzt noch in seinen Ohren ziemlich... nunja, er hatte einfach kein gutes Gefühl dabei, Ririchiyo jetzt hier einfach sitzen zu lassen. Selbst wenn sie sich wohl wehren konnte und über der Erde wohl viel sicherer wäre als in einem dunklen, unübersichtlichen Gang, sechs Fuß unter ihr. Ein letztes mal wollte er sich zumindest noch damit an Ryu wenden. "Bist du dir sicher, dass Ririchiyo nicht auch mitkommen soll? Naja, ich komme jetzt erstmal runter." Um irgendetwas zu tun, krizelte er noch schnell ein paar Worte auf ein Stück Papier (war doch zu etwas gut, immer mal alte Einkaufszettel in den Hosentaschen zu vergessen) und knüllte es um das Heft des Schwertes, bevor er selbiges am Rand des Loches bereitlegte, das Seil um seinen Körper straff zog und sich - mit den Beinen voran und die Ellbögen gegen die Wände abgestützt - langsam hinabgleiten zu lassen. So jedenfalls sah sein Plan aus. Aber in der Realität sind die Wände eines Loches im Boden eben nicht so eben und stabil wie man sich das wünscht. Wenige Zentimeter unter der Grasnarbe erinnerte sich die Schwerkraft an einen gewissen Yuzuki, der Waldboden unter seinen Ellenbögen gab knirschelnd nach, er kam ins rutschen und erlebte auf dem Wag nach unten ähnlich surreale Bildfolgen wie zuvor schon Ryu. Und im nächsten Augenblick wurde ihm schwarz vor Augen. "Ryu? Wow, wie zum Teufel konntest du bei der Dunkelheit einen Tunnel erkennen... oder überhaupt nur irgendetwas?" Langsam gewöhnte er sich an die Schwärze. Mit ihr kam die Erkenntnis über den Unsinn, den er da gerade von sich gegeben hatte. Ryu. Hyuuga. Die Augen seines Kollegen waren einer der Gründe, der seine Familie zu einer der berühmtesten in Konoha machte. Zudem fiel sein Blick auf die Taschenlampe in Ryus Händen. Und Kaoru wunderte sich, wie er etwas erkennen konnte... "Nun ja, ähem, ich äh... meinte..." Ein wenig verlegen lockerte er das Seil (es war ihm bei seinem Abgang hoch bis unter die Achseln gerutscht) und ließ das nun wieder freie Ende wage in der Luft baumeln. Das von oben herunterreichende Tageslicht verlieh der Leine eine seltsam zwielichtige Aura. Aber solange es hielt und ihnen den Rückweg sicherte war das egal. Den Dreck von seinen Sachen klopfend spähte Kaoru im Licht der Taschenlampe zu Ryu und versuchte sich einen schnellen Überblick über dessen Verfassung zu verschaffen, mit dem vorausgesehenen Ergebnis. Ein bisschen mitgenommen, hier und da ein wenig schlammig aber alles in allem gut in Schuss... "Ich habe Ririchiyo Informiert und außerdem noch eine kurze Nachricht zurückgelassen, was wir hier unten ungefähr vorhaben." Ungefähr bezog sich auf die Formulierung. Einerseits gesetz dem Fall, jemand außer der Aburame würde den Zettel finden und andererseits einfach daher, weil er selbst noch nicht ganz wusste, was als nächstes geschah. "Also.. du denkst, dass uns der Tunnel zum Haus der He... der Zielperson bringen könnte? Komisch dass so ein schmales Erdloch als Zugang existiert, obwohl... Vielleicht hängt er auch mit dem Brunnen zusammen, den ich gesehen habe." Ebensogut konnte er sich irren, aber wenn der 'Schacht' durch den sie hierher gekommen waren vielleicht auch vor langer Zeit mal ein Brunnen war...
 
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Hoffentlich hatte Shika ihn gehört! Wenn ihr etwas zustoßen würde, während er ausgesperrt war und keine Möglichkeit hatte, das Haus zu betreten, dann könnte er als Tochiba sich das sein Leben lang nicht verzeihen. Auch wenn er klein und schmächtig war, so war er immer noch ein Junge, und als solcher war es seine Pflicht, die Mädchen, die sich auf ihn verließen, zu beschützen. Selbst wenn das bedeutete, dass er durch einen dreckigen, alten, staubigen Kamin klettern musste, aus dem zurzeit sogar Rauch aufstieg...
Dank dem Kinobori war es relativ einfach, die Wand zu erklimmen und zu seinem alternativen Eingang zu gelangen, jetzt wurde es allerdings kompliziert. Der Schornstein war viel zu eng, um darin zu laufen, wenn sein Augenmaß stimmte würde Mushiro es gerade so schaffen, sich hinein zu zwängen. Behaglich war dieser Gedanke zwar nicht, aber er musste einfach zu der Nara hinunter, die womöglich Höllenqualen durchlitt, und außerdem war es ohnehin Teil seiner Mission, sich mit dieser Hexe anzulegen. Obwohl, inzwischen war ja ohnehin bewiesen, dass sie Genjutsu beherrschte und somit nicht etwa ein Fabelwesen, sondern nur eine Kunoichi sein konnte. Eine alte, erfahrene, kräftige Kunoichi, deren Genjutsu sehr effektiv war, mehrere Illusionen auf einmal erzeugte, Gedanken sowie Gefühle beeinflussen konnte und die noch dazu abtrünnig zu sein schien, was bedeutete, dass sie dem Rang Nukenin am nächsten kam... Viele andere Shinobi, besonders in Mushiros Alter, hätten jetzt wahrscheinlich geschluckt, würden zittern vor Angst in Anbetracht dieses weit überlegenen Gegners. Aber die hatten ja auch nicht im Kampf gegen seinen übermächtigen Großvater trainieren müssen, sie kannten nicht die eiskalten und hinterlistigen psychologischen Tricks seines Vaters und auch nicht die unterschwellige Bedrohung, die von seiner stets bewaffneten Mutter ausging. Wer acht Jahre mit diesen drei Personen unter einem Dach überlebte, der überlebte alles. Das war der letzte Gedanke des Rotschopfes, ehe er mit den Füßen voran in die viereckige Öffnung glitt und mit seinen Füßen nach Halt suchte.
Zu Anfang lief es sehr gut, der erste Tritt saß sehr fest, der zweite ebenfalls und an den ungleichmäßig eingebauten Ziegeln fanden seine Hände auch immer einen guten Platz, um ihn abzusichern. Der heiße Dampf, der von unten aufstieg, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn, aber das war noch erträglich, obwohl er die Wände etwas glitschig machte. Da war es gut, dass er von allen vier Seiten kräftig zusammengedrückt wurde, so wies er mehr Reibung auf und konnte dem Fall länger widerstehen. Nur leider nicht ewig; plötzlich verbreiterte sich der Schornstein ein wenig, der Rücken des Jungen hing in der Luft, seine Finder glitten ab und wie nicht anders zu erwarten stieß er mit dem Kopf gegen die steinerne Wand hinter ihm. Das nahm ihm nun den letzten Rest an Halt, den er ohnehin nicht hätte aufrecht erhalten können, und so platschte es einmal laut, ein Kessel kippte um und zusammen mit jeder Menge unangenehm warmen Wassers kullerte ein rothaariger Tochiba heraus. Er beeilte sich, wieder auf die Beine zu kommen, und fixierte die alte Frau so schnell er konnte mit seinem Blick: „Das war es, Hexe!“ Sein Ruf war wütend, obwohl man vermutlich die Besorgnis heraushören konnte. „Lass gefälligst Shika-dono frei! Ich bin nicht hier, um dir weh zu tun, aber...“ Weiter kam er nicht. Plötzlich bemerkte er nämlich eine Figur neben sich, blickte sie an und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Gerade wollte er etwas zu ihr sagen, als sie plötzlich ohne jede Vorwarnung an seinen Wangen zu ziehen begann. Und um das ganze abzurunden, verpasste sie ihm auch noch einen kräftigen Schlag auf die Wange mit ihrer flachen Hand. Vollends verwirrt fiel Mushiro auf ein Knie herab und starrte seine Partnerin entgeistert an. Hatte diese Kunoichi etwa seine wundervolle Shika-dono unter ihre Kontrolle gebracht mit ihrem verdammten Genjutsu? „Na, na. Es ist alles gut, kein Grund für einen Streit unter Liebenden.“ Leise kicherte die ominöse Kunoichi, dann ging sie hinüber zur Tür und zog den Riegel hervor. Diesen kleinen, eisernen Riegel, der es dem Rotschopf so schwer gemacht hatte, hier herein zu gelangen. „Ich sehe schon, ich kann euch beiden vertrauen, nicht nur dir, Mädchen. Tut mir leid, dass ich euch getestet habe... Das war einfach notwendig. Macht es euch doch auf dem Sofa gemütlich.“ Mit diesen Worten verschwand sie in der Küche, wobei zumindest eine der Personen, die sie zurückließ, reichlich verwirrt war. Und seine Wange tat weh...


„Ich entschuldige mich noch einmal für das Genjutsu vorhin“, begann die Fremde, während sie noch mehr Tee und Kekse auf den Tisch stellte, zusammen mit einer dritten Tasse. „Aber in letzter Zeit ist es hier ziemlich gefährlich geworden für mich. Ständig kommen Leute, um mich zu jagen... Es ist furchtbar. Ich hatte Angst, dass ihr auch deswegen hier seid, immerhin seid ihr Shinobi aus Konoha und ich weiß nicht, was euer Auftrag ist...“ „Shiro!“, berichtigte Mushiro instinktiv, ehe er einen Keks nahm und ihn gründlich mit den Augen untersuchte, dann einen kleinen Bissen nahm, um ihn zu testen. Seine Augen weiteten sich. „Oh, die sind wirklich gut, Shika-dono! Und sie schmecken sehr ungiftig... Naja, jedenfalls sind wir hier wegen einem gewissen Schmuckstück, dass sie entwendet haben sollen“, wandte er sich nach seinem kurzen Ausfall wieder an die Hexe. Diese seufzte leise: „Das hatte ich befürchtet... Sato-san schickt euch, nicht wahr?“ Mehr als ein Nicken bekam sie nicht als Antwort, während der Junge auf dem nächsten Keks herumkaute. „Nun, ich muss leider zugeben, dass das stimmt... Allerdings ist es nicht seine Halskette. Sie gehört meiner Tochter! Lasst mich erklären...
Es war vor ein paar Monaten, als die Heirat meiner Miliana mit Sato-san festgelegt wurde. Diese Kette, das Corpus Delicti, wenn man so will, war die Mitgift für meine Tochter, und sehr teuer. Nun ist Miliana allerdings nicht perfekt, sie kann unglücklicherweise...“ Die Hexe stockte, schluckte kurz, ehe sie den Kopf senkte und fortfuhr: „Sie kann nicht sprechen. Miliana ist stumm. Als Sato-san das mitbekam, hat er die Hochzeit abgesagt... Und dann hat er die Kette behalten. Er wollte sie verkaufen, dieser... Ihr müsst das doch verstehen! Ihr müsst doch verstehen, wie ich mich fühle... und wie meine Tochter sich fühlt! Das ist nicht seine Halskette, also konnte ich sie ihm auch nicht stehlen! Ich habe sie bloß zurückgeholt!“ Sie klang verzweifelt, schluchzte leise, doch plötzlich verstummte sie, als lautes Knacken aus der Richtung des Sofas ertönte. Sie blickte hinüber zu den beiden Shinobi, doch etwas war ganz anders. Der Kopf des Tochiba war leicht gesenkt, seine Haare warfen einen bedrohlichen Schatten über seine Augen, seine Mundwinkel hingen weit unten. Seine linke Hand war zur Faust geballt, und das Geräusch eines kräftig zerdrückten Kekses drang immer wieder heraus. Als er sprach, konnte man abgrundtiefen Zorn aus seiner Stimme hören: „Er hat sie weshalb fallen lassen?“
 
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Die kleine, zierliche Aburame wusste nicht wirklich wo ihr der Kopf stand. Was sollte sie machen? Wie konnte sie helfen? Hier oben war sie völlig machtlos und je tiefer Kaoru in dem Loch verschwand, desto unwahrscheinlicher wurde es, dass sie ihm die Käfer nachjagen konnte. Diese konnten sich nur auf eine gewisse Reichweite bewegen und danach war sie machtlos… Zu was war sie überhaupt noch in der Lage? Sie fühlte sich, als hätte sie jemand ausgesetzt, weil sie so unsagbar nutzlos war. Ririchiyo konnte nicht einfach so in ein Erdloch steigen und einen wesentlich kräftigeren und reiferen Hyuuga aus seinem schmutzigen Grab herausziehen. Sie war nicht mal als Begleitung geeignet, da sie im besten Fall fiel, stolperte oder sich verletzte… Dazu war sie viel zu tollpatschig und stände ihren Kollegen nur im Weg. Dennoch wollte sie zu gern helfen und nun hockte sie ganz allein in einem Baum, in einem Wald, in dem wohlmöglich tatsächlich eine alte Hexe spukte. Wie es aber typisch für Ririchiyo war, machte sie sich absolut keine Gedanken um sich selbst und was ihr hier oben passieren konnte, sondern war in ihrem Kopf absolut bei ihren Teammitgliedern, die nun mittlerweile alle so weit entfernt von ihr waren… Von Shika und Mushiro hatte sie eine halbe Ewigkeit nichts gehört und nun war Ryu noch gestürzt, dem Kaoru natürlich nacheilte. Und Ririchiyo war völlig machtlos…
Und ja, eigentlich hatte Kaoru zu ihr gesagt, dass sie sicher auf dem Baum bleiben und beobachten sollte, aber in der Aufregung, in der sie war, vergaß sie das komplett. Jetzt waren schon einige Minuten vergangen und seine Stimme wurde dort unten immer leiser. Nein, das hielt sie ganz sicher nicht mehr aus. Vorsichtig kletterte sie von ihrem Wachposten herunter und lief langsam zu dem Loch, in dem die beiden Jungen verschwunden waren. Etwas ängstlich blickte sie sich um in dem Wald. Es war komisch… Jedes Mal wenn sie sich hier umsah, war es als würde es hier komplett anders aussehen. Normalerweise hatte sie eine gute Orientierung in bewaldetem Gebiet, doch sie konnte an diesem Punkt absolut nicht mehr sagen woher sie gekommen waren. Skeptisch wanderte ihr Blick hin und her und dann zurück in das Loch, wo sie nichts als eine tiefe Schwärze sah, die sie nicht weiterbrachte. Weder Kaoru noch Ryu waren zu erkennen… Wie tief sie wohl waren? Einige Minuten hockte sie davor, dann erkannte sie etwas leicht Glitzerndes, was die Sonne reflektierte. Ob sie dort waren? Plötzlich fuhr ihr ein Schrecken durch den Körper, als sie seit langer Zeit mal wieder deutlich eine Stimme hörte. Es war ihr Name der fiel und ein wenig Erleichterung folgte diesen Klängen. Dem Hyuuga war also nichts passiert und die beiden Jungen wollten dort unten etwas auskundschaften. Das klang allerdings nicht wirklich nach Ririchiyos Geschmack. Sie wollten einfach weiter dort runter gehen? Wussten sie denn nicht, wie gefährlich es dort sein konnte? Was wenn dort ein Tier oder Sonstiges lauerte? Aber was blieb ihr anderes übrig als die beiden gehen zu lassen. Sie seufzte leise und rief ihm besorgt nach: »Bitte passt auf euch auf!« Mehr konnte sie ihnen kaum mitgeben… Und so setzte sie sich im Schneidersitz vor das Loch und blickte hinunter. Immer mal wieder hörte sie ein wenig Erde rutschen und sie bildete sich ein ganz dumpf die Stimmen der Jungen zu hören… Aber mit mehr konnte sie kaum dienen…
Es verging ein wenig Zeit, nicht viel und Riri hockte immer noch starrend vor dem Loch. Vor lauter Sorge hatte sie das Gefühl, dass sich die wenigen Minuten die verstrichen, sich wie eine Unendlichkeit anfühlten. Wer weiß wie lang es dauern würde, bis die Käfer umkehrten, weil der Abstand zwischen ihr und den Jungen zu groß wurde… Während sie erneut darüber nachdachte und hoffte, dass es allen gut ging, wurde es um sie herum ganz leise. Zuvor war es ihr gar nicht so aufgefallen, aber in diesem mysteriösen Wald waren die Tiere so unheimlich still. Man hörte nicht einen Vogel zwitschern und Insekten sah sie auch nur sehr selten. Es war wie verhext! Wobei ihr allein bei dem Gedanken ein Schauer über den Rücken lief. Nein, eigentlich glaubte sie an so etwas nicht… Doch wenn man so ganz allein in einer solch merkwürdigen Gegend saß und keiner da war, der einem im Fall der Fälle helfen konnte, dann wurde man schon ein wenig paranoid.
Genau deswegen fiel ihr ein ganz leises Geräusch hinter ihr so deutlich auf, als hätte jemand mit einer Kanone auf sie gefeuert. Das Knacken eines Astes löste eine so starke Gänsehaut bei dem Mädchen auf, dass sich sämtliche kleine Nackenhärchen aufstellten. Sie schluckte und traute sich kaum sich einfach herumzudrehen. Doch als sie den Kopf mit dem rosafarbenen Haar nach hinten, weg von dem Loch, drehte, sah sie etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Diese langen, schwarzen Locken waren es, die ihren Blick sofort fingen, doch allgemein war die Frau, mit der sie es zu tun hatte, eines der schönsten Wesen, die ihr je begegnet waren. Sie starrte einen Moment, als die Frau die Hände hob und ein ganzes Stück zurückwich. Wenn man sie genauer betrachtete, konnte man fast traurig werden, so schrecklich sahen die Lumpen aus, die sie trug. Sie schien recht arm zu sein und ebenso ängstlich wirkte sie. Ob sie sich hier verlaufen hatte? Vor lauter Aufregung vergaß sie alles was Kaoru über seine mysteriöse Begegnung erzählt hatte und saß vor einer fremden, ängstlichen Dame, bei dessen Anblick sich Ririchiyos freundliches Herz sofort erwärmte. »W-Warten Sie bitte!«, rief sie ein wenig stockend zu der Frau, die immer weiter zurückwich. Sie hob ebenfalls die Hände, um ihr zu signalisieren, dass sie ihr nichts tun würde. Keinen Moment dachte sie daran, dass diese Frau ihr etwas tun könnte, dazu war Ririchiyo viel zu gutgläubig. Es schien aber zu funktionieren und die wunderschöne Dame kam ein Stück auf die zierliche Kunoichi zu. »Was machen Sie hier? Haben Sie sich verlaufen? Ich würde Ihnen ja anbieten Ihnen hier herauszuhelfen, aber…« Sie hatte keine Ahnung wo sie war und sie konnte hier nicht weg. Das wollte sie ihr nicht sagen, also zuckte sie nur mit den Achseln und zog ein freundliches Lächeln auf. Doch die Dame antwortete nicht… Sie schüttelte nur den Kopf. Stattdessen schaute sie erschrocken hinter Ririchiyo und rannte hastig auf sie zu. Nun weckte diese unerwartete Situation in Riri aber auch die Panik. Was wenn sie ihr etwas tun würde? Wenn sie die Aburame in das Loch stoßen wollte? Ihr Blick war so merkwürdig… Riri konnte es gar nicht einordnen! Sie wühlte in ihrer Tasche und rannte auf Ririchiyo zu. Und was tat diese? Im Fall der Fälle, dass ihr tatsächlich mal etwas zustieß, war sie absolut unvorbereitet. Es waren nur Sekunden und wahrscheinlich hatte sie sogar ein wenig gekreischt vor Schreck, nicht dass es wichtig wäre, wahrscheinlich hörte es sowieso niemand. Sie riss die Arme hoch, versteckte sich dahinter und kniff die Augen zu. Was für eine heroische Kunoichi, die im Ernstfall dasaß und so viel Angst hatte, dass es sie völlig lähmte… Doch als sie die Augen wieder öffnete, sah sie vor diesen etwas, womit sie wirklich so gar nicht gerechnet hatte. Ihr Atem stockte, so erschrak sie… Doch was war es?
 

Nara Shika

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Voller Verlegenheit sah Shika mit einem erröteten Gesicht zu ihrem Partner, der zeitweise durch ihren Schlag auf ein Knie gefallen war. Die Entscheidung den Rotschopf mit Hilfe eines gezielten Schlages durch den Schmerz aus dem Genjutsu zu befreien war anscheinend falsch gewesen. Ihre Gastgeberin hatte letztendlich doch keine bösen Absichten verborgen und sie beide ohne weiteres Bitten von den Illusionen erlöst. Hinzu kam noch die peinliche Situation, die durch ihr fehlerhaftes Verhalten enstanden war. Zumindest eine kleine Entschuldigung in Richtung des Jungen war deswegen wohl angebracht, vor allem weil sie auch noch fälschlicherweise als Liebespaar dargestellt wurden. Was konnte es bitte peinlicheres geben? Nach einem kurzen Räusper drehte sich die Nara also in Richtung des Toshiba, verbeugte sich knapp und richtete sich ebenso schnell wieder auf. "G-Gomen.. Ich wollte dir nicht weh tun.. n-nur das Genjutsu unterbrechen." Ihre Worte waren halb genuschelt, während sie vor Scham den Blick gesenkt hatte. Eigentlich würde man jetzt denken, dass wieder alles in Ordnung war, allerdings war dieses Opfer der Kunoichi noch nicht genug. Obwohl sie sich wegen ihrer Fehlentscheidung kaum dazu traute, strich sie mit einer Hand zusätzlich sanft über die rote Backe von Mushiro, wodurch die deutliche Färbung innerhalb von Sekunden verschwand. Möglicherweise eine etwas übertriebene Aktion für solch einen kleinen Fehler, nichtsdestotrotz hatte die Schwarzhaarige nun wieder ein vollkommen reines Gewissen. Das war es wert gewesen.
Glücklicherweise schien dies ebenso auf Mushiro zuzutreffen. Da der Junge keinerlei Andeutungen in diese Richtung machte, sondern deutlich lieber sich auf das Problem mit der alten Kunoichi konzentrierte, war das Thema auch für Shika abgehakt. Sie setzte sich also wieder auf den ihr angebotenen Platz, genoss einen Schluck von dem Tee und knabberte an einem der Kekse herum. Den bissigen Kommentar vom Toshiba ignorierte sie, während sie der Geschichte der vermeintlichen Hexe lauschte. Hätte ihr Gegenüber sie wirklich vergiften wollen, hätte sie das schon längst getan. Zumindest bei ihr selbst hatte sie genug Chancen gehabt. Vielmehr beschäftigten die Nara jetzt aber all diese neuen Informationen. Zuersteinmal schienen die anfänglichen Informationen der Missionsbeschreibung mehr oder weniger zu stimmen. Tatsächlich hatte die Frau vor ihnen ein Schmuckstück entwendet oder einfach wieder mitgenommen, nun kam aber das große aber. Eigentlich gehörte das besagte Gut nämlich nicht einmal dem besagten Auftraggeber. Es war ein Hochzeitsgeschenk. Da dieser heilige Pakt aber aus völlig banalen Gründen nie vollzogen wurde, stand diesem Mann folglich auch nicht diese Kette zu. Doch was sollten sie nun tun? Die Gefühle von Shika rieten ihr eindeutig der Person vor ihr zu helfen und das Leben von ihr und ihrer Tochter zu schützen, besonders weil besagter Sato-san es schlicht verdient hatte. Nur Menschen, die sich grundlos für etwas besseres halten, benehmen sich so abscheulich. Doch so einfach war die Sache nicht. Trotz seines offensichtlichen Fehlverhaltens, waren sie in seinem Auftrag unterwegs. Aufgrund dieser Kontroversen, wusste Shika nicht mehr was sie tun sollte. Pflichtbewusstsein und Mitgefühl kollidierten direkt miteinander. Zu gern hätte sie gegen diesen Sato-san gearbeitet, jedoch würde sie das wohl zu Verrätern machen. Vielleicht hätte Ryu-san bei dieser Entscheidungsfindung behilflich sein können, leider war sein Aufenthaltsort derzeit ein Mysterium. Wobei.. hätte die andere Hälfte der Gruppe nicht schon längst hier eintreffen sollen? Was war hier nur los? Seufzend raufte sich die Kunoichi die Haare. Ein Blick auf den Jungen neben und der Frau vor ihr, verriet ihr nur umso mehr, dass sie als einzige gerade noch klar denken konnte. "B-Beruhigen sie sich doch.." Sachte legte Shika eine Hand auf ihre Schulter. "Wir werden sicherlich eine Lösung für dieses Problem finden. Das werden wir.."
 

Hyuuga Ryu

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"Das hier ist kein natürliches Erdloch, Kaoru-san." Ryu hielt inne und leuchtete einmal über den Körper des Schwarzhaarigen, um zu überprüfen, dass der sich bei seinem Abstieg nicht unnötig verletzt hatte und auch sonst psychisch mit dem Absturz des Hyuuga fertig geworden war. Für einen Moment starrte er ihm recht entschlossen aus weißen Iriden in die Augen, die leider keine wirklichen Emotionen übermitteln konnten, dann regneten wieder ein paar Steinbröckchen zwischen ihnen auf den schmutzigen Erdboden und lenkten ihn ab. Sein Arm bewegte sich in die Richtung der Biegung und er zeigte, dass der Lichtstrahl nach hinten breiter wurde, also, dass es dort eine Kurve gab, die zumindest seiner Meinung nach zu rechtwinklig war, um von Niederschlägen oder Tieren zu stammen. Ein paar Schritte in den Gang hinein, leuchtete er außerdem auf einen der Stützpfeiler, die zwar sehr alt aussahen, aber definitiv metallisch waren. "Siehst du das? Irgendjemand hat das hier gebaut. Und ich denke nicht, dass das ein Wasserschacht sein soll." Ryu blickte vielsagend zurück und wartete darauf, dass Kaoru ihm folgen würde. Die Sache mit Ririchiyo hatte er absichtlich ignoriert. Zum Einen war es nun einmal seine Anweisung gewesen und somit nicht in Frage zu stellen und andererseits wusste er einfach nicht, wie er die Entscheidung begründen sollte, ohne, dass es allzu seltsam klang. Er wollte nicht, dass sie ihnen in das Erdloch folgte, weil es hier unten gefährlich war und er sie lieber ganz alleine hier oben als gefährdet hier unten hatte? Wie klang das denn? Auf jeden Fall nicht wie die sachliche Argumentation, die er liefern hätte müssen, also schwieg er darüber und hoffte, dass der Yuzuki daraus nicht die tausend Worte las, die man einer solchen Reaktion ja sonst zuschrieb. Er wollte sich im Moment nicht erklären müssen, sondern einfach den Pfad entlangleuchten, emotionslos mit dem Kopf rucken und vorausgehen, als gäbe es nichts Wichtigeres als das Erkunden dieses Tunnels. Vielleicht war das ja auch wahr. Sie mochten ihre Mission viel eher beenden, wenn sie es durch diese Höhle schafften ... Irgendetwas war hier nämlich definitiv faul. Es wurde beispielsweise immer dunkler und kühler, je weiter sie sich näherten, außerdem fühlte sich der Boden plötzlich glatter an als zuvor und knackte hin und wieder merkwürdig. Nach einem lauten Rascheln hinter ihm blieb Ryu letztendlich stehen. So konnte das nicht weitergehen, er musste wissen, was da in ihrer Umgebung solche Geräusche machte. Hastig formte er die nötigen Zeichen für das Byakugan und stolperte dann fast in Kaoru hinein, weil ihn das Sichtbare so sehr schockte. Direkt vor ihnen befand sich eine Fallgrube, die man mit extrem dünnen Brettern belegt hatte, die sich kaum vom Untergrund abhoben und vermutlich dermaßen instabil waren, dass man sie knacken hörte, wenn man den Boden erschütterte. "Irgendjemand hat hier Fallen aufgestellt ... Vor uns befindet sich eine Fallgrube, pass auf, ich zeig's dir." Die Adern zogen sich zurück, stattdessen kam ein weiteres Fingerzeichen dran: Renkugan. Und mit einem Krachen durchbrach sein Windgeschoss die kleinen Bretter vor ihm, die in ein scheinbar ziemlich tiefes Loch stürzten, bis man es irgendwann unangenehm krachen und poltern hören konnte. "Das ist definitiv faul. Baumlauf rüber und dann geht es weiter, achte auf weitere Fallen."


//off: Erstmal sorry für die lange Wartezeit und dann Kaoru, denk dir ruhig im nächsten Post eine Falle aus, die du für cool befindest. Von mir aus können wir auch etwas brauchen, um die zu überqueren, wir verbringen erstmal eine kuschelige Zeit hier unten. :3
 

Kazegawa Toru

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Perfekt! Also handelte es sich entgegen seinen Befürchtungen wohl doch nicht um einen verschütteten unterirdischen Brunnenschacht und Kaorus schleichendes Unbehagen, hier unten womöglich noch vom plötzlich ansteigenden Grundwasserpegel ersäuft zu werden konnte sich in Luft auflösen. Warum nur tat es das dann nicht? Tatsache blieb, dass Ryu hier auf einen Tunnel gestoßen war, den irgendwer künstlich erweitert oder gar von Grund auf neu angelegt hatte. Und wer bitte baute versteckte Tunnel im Wald? Die naheliegendste Antwort wäre gewesen, wiedermal alles auf die Hexe zu schieben - aber seit wann gruben Hexen Tunnel? Wozu?
Vielleicht lag das mulmige Gefühl auch einfach nur an den Gedanken, die sich noch immer ein wenig um die zurückgelassene Aburame drehten. Ryu hatte seine Bedenken scheinbar nicht geteilt, zumindest aber wollte er sich nicht weiter dazu äußern... der war er einfach nur so konzentriert darauf, was sie in der Dunkelheit erwartete? Der sagenumwobene Schneemensch vielleicht? Dieser würde sich in solchen Gewölben bestimmt wohl fühlen, denn je weiter die beiden Genin in den Tunnel vordrangen, desto weiter nahmen Temperatur und - auch wenn das in einem Tunnel seltsam klang - Helligkeit ab. Der Lichtkegel der Taschenlampe beschränkte sich auf einen kleinen Bereich direkt vor ihnen, woraufhin die Dunkelheit drumherum jedoch nur noch intensiver zu werden schien. Sie bekam schon fast ewas substanzielles, wie ein eigenes Bewusstsein, dass die Ninja am vorankommen hindern wollte. Finsternis und Kälte. Aber was hatte das zu bedeuten? Gingen sie unbewusst bergab, immer tiefer in die Erde hinein? Und was war mit dem Boden los? Knirschte da nicht etwas unter den Sohlen? Doch was konnte- "Wow, Ryu. Was ist denn los?" Unbemerkt war der Hyuuga vor ihm stehen geblieben und schreckte zurück. Das veranlasste wiederum Kaoru dazu verdutzt zurückzutaumeln, um nicht in seinen Kollegen hineinzulaufen. Wo hatte er nur seinen Kopf, dass es ihm nichtmal auffiel wenn jemand still vor ihm stand? Ganz zu schweigen von dem, was die betreffende Person ihm mit seinem Luftgeschoss präsentierte? Einundzwanzig... Zweiundzwanzig... Dreiundzwanzig... Obwohl er es erwartet hatte, fuhr Kaoru beim Aufprall der Bretter irgendwo dort unten in der Tiefe zusammen. Bloß gut dass es hier so dunkel war, denn so wie sich der Yuzuki gerade fühlte, musste sein Gesicht kreideweiss sein. Nur nichts anmerken lassen. "Jaaa genau, echt schlampig gemacht. Als ob das geknarre jemand überhören würde, ha.ha..." Okay, abhaken und schnell vergessen. Die nächste Falle, in die die beiden laufen würden -egal wo, egal wann- würde, nein musste Kaoru zuerst entlarven! Das war eine Frage des Stolzes!
Alle Sinne auf gefühlte zweihundert Prozent hochgefahren, überquerte er zeitgleich mit Ryu die Grube und sprang schon nach der halben Strecke ab, um gekonnt auf der anderen Seite zu landen und sich elegent abzurollen. So entging man einer tödlichen Falle mit Stil. Vorausgesetzt, der Erbauer der ersten hatte nicht noch eine zweite Fallgrube direkt daneben gesetzt... aber das macht doch keiner? Tatsächlich war seine selbst gestellte Aufgabe gar nicht so einfach. Verdammt schwer traf es sogar noch besser! Die maroden Bretter der Grube hatte Kaoru zwar auch bemerkt, doch sie wirklich 'gesehen' wie der Hyuuga...? Das war schon ein ziemliches Handicap, wenn man sich beim aufspüren von verborgenen Auslösern in (imaginärer) Konkurrenz zum Byakugan befand. Zunächst wäre eine optimale Ausgangsbasis, schonmal nicht selbst eine Falle auszulösen. Sowas wäre natürlich zu blöd. Also weiter im Geschäft:
Er stand von dem kühlen, harten Untergrund auf und klopfte sich den Staub von den Schultern, natürlich nur auf Verdacht hin da er nicht wirklich etwas sehen konnte. "Jedenfalls hat er die mangelnde Qualität seiner Falle nicht durch höhere Quantität ausgleichen wollen. Ist doch schonmal was." Gut, das klang irgendwie professionell. Fast so, als wisse Kaoru was er da tat... was natürlich auch den Tatsachen entsprach. Jedenfalls weitestgehend. Er sah sich nach Ryu um und tat wie ihm geheißen, indem sein Blick dem Licht der Lampe folgend nach Unebenheiten in den Wänden und etwa versteckten Bodenplatten suchte. Es sagte ja nun niemand, dass solche Hinweise zwanghaft auf Fallen schließen lassen mussten, doch andererseits wären solche Zusammenhänge irgendwie klassisch. Das würde wiederum zu der 'Standard'-Fallgrube passen. Wer die vorbereitet hatte, musste entweder ein Faible für solche Sachen haben oder sein Handwerk schon vor sehr, sehr langer Zeit gelernt haben als derartige Tricks in Mode waren und als unglaublich hinterlistig galten. Genau genommen waren sie das ja auch noch immer. "Hm, ich kann hier nichts ungewöhnliches entdecken. Vielleicht liegen mehrere Gruben oder andere Vorrichtungn in größeren Abständen über die Strecke verteilt. Wer einer Falle entgeht, so wie wir, wird erstmal vorsichtiger weitergehen aber nach einigen Metern ohne Auffälligkeiten irgendwann wieder nachlässiger werden. Und dann läuft man in den nächsten Hinterhalt. Oder der Fallensteller hat nicht damit gerechnet, dass man seine erste Grube überlebt und diese war die Einzige." Er zuckte mit den Schultern, was in der Dunkelheit wiederum etwas an Sinn einbüßte, und wartete auf eine Reaktion des Hyuuga, dessen Gestalt vom nahen Streulicht schwach beleuchtet wurde. Plötzlich klopfte es ein Stück hinter ihnen dumpf. Kaoru stellten sich die Nackenhaare auf. Dunkelheit und die schon verdrängt geglaubten Gedanken an Hexerei und andere Schrecken die sich im Dunkeln wohl fühlten und dort auf unvorsichtige Wanderer lauerten, stimulierten die Fantasie und erzeugten Bilder von langen Klauen und Mäulern voller messerscharfer Zähne! Adrenalin floss in Strömen durch die Venen, Muskeln spannten sich an, die Pupillen weiteten sich in der Hoffnung irgendeinen Schemen zu erkennen... aber alles blieb still. Kein Geräusch folgte dem ersten (dass jetzt wie ein Kanonenschuss in der Erinnerung wiederhallte), der Rückweg war wieder nur eine massive, schwarze Wand. Paranoia? Nein, ihnen konnte niemand gefolgt sein. Wer hätte es noch über die Grube geschafft, ganz ohne Licht oder Geräusche zu machen? "V-Vielleicht nur... Ratten? Oder eines der Bretter, das nachgerutscht ist, nicht wahr?" Kaoru gab sich alle Mühe, nicht allzu unsicher zu wirken. Ist doch Unsinn, schließlich sind hier noch immer zwei Ninja! Es gibt nichts gefährlicheres in diesem Tunnel als uns beide! Was soll schon passieren? Und viel Schlimmeres als diese blöde Fallgrube kann nicht passieren. Klonk! Da war es wieder! Jetzt kam das Geräusch aus der Richtung, in der sie unterwegs waren. Und jetzt hörte es nicht mehr auf... "Ich glaube, ich hab' mich vorhin geirrt." Das Geräusch begann erst gedämpft und weit voraus, doch mit jeder Sekunde wurde es lauter und lauter. So viel man sich auch umsehen wollte, es gab kein Zeichen von einstürzenden Wänden oder vorschnellenden Holzpfählen oder ähnlichen Grausamkeiten. Aber was lief hier ab? "Ryu? Was ist das?" Seine letzte Hoffnung (so man es denn 'Hoffnung' nennen konnte, die Außmaße eines allem Anschein nach richtig großen Problems zu finden) lag darin, dass der Hyuuga mit seinem Byakugan erneut die Situation regeln konnte. Aber... aber er hatte sich doch was vorgenommen! Genau! Wenn ersteinmal klar sein würde worum es sich handelte, musste Kaoru bereit sein. Er würde sich schon darum kümmern! Sah er etwa aus als hätte er Angst? Natürlich, verdammt nochmal, wer bitteschön hätte das nicht? Sein Kopf hatte vielleicht vorgehabt zu kämpfen, aber seine Beine wollten momentan nichts wie weg von diesem Ort! Klonk! Nur wenige Meter voraus. Klonk! Da, genau dort! Klonk! Gleich geschieht es wieder, direkt vor unserer Nase! Klonk! Rechts und links von ihnen schossen jeweils zwei dicke hölzerne Pfeiler waagerecht aus den Wänden, trafen in der Mitte Klonk! passgenau aufeinander und bildeten feste Schranken. Augenblicke später näherte sich die zweite Welle, diesmal vertikal aus dem Boden emporschießend zur Decke. Klonk! Schon standen die Genin vor einem Labyrinth aus Pfeilern, mit Zwischenräumen die gerade groß genug waren, dass eine Person sich vielleicht hindurchzwängen konnte. Nach den Geräuschen zu urteilen musste es sich über einige Meter hin durch den Tunnel ziehen. Und im Gegenteil zum ersten Hindernis sah das hier sehr robust aus. Der Fallensteller wurde deutlich engagierter. "Was hat das denn augelöst?" Just in dem Moment erklang ein leises Quieken am Boden zwischen den Pfeilern, putzte sich und rannte zwischen den beiden Jungen hindurch davon. Kaoru starrte dem beschleunigenden Rascheln des Tierchens nach und stieß einen resignierten Seufzer aus. "Das... darf doch alles nicht wahr sein."
 
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Ungeheuerlich! Grauenvoll! Haaresträubend! Himmelschreiend! Empörend! Wie konnte es dieser Sato nur wagen, eine hübsche junge Frau abzuweisen, die darauf wartete, mit ihm ihr großes Glück zu finden, und das nur, weil sie ihm keine Antworten würde geben können, und sich dann auch noch die unmögliche Frechheit erlauben, sich an ihr zu bereichern? Es gab wenig, mit dem man Mushiro auf die Palme bringen konnte... nun gut, es gab tausende, wenn nicht über eine Milliarde Dinge, über die er sich bei Männern aufzuregen bereit war. Aber nichts davon, nicht einmal das beabsichtigte Zerstören hübscher Landstriche, war auch nur annähernd so schlimm wie das Verletzen einer hübschen Dame. Innerlich tobte der Tochiba, während er es nach außen hin immerhin schaffte, ruhig auf der Couch sitzen zu bleiben, wenn auch mit einem sehr unmutigen Gesichtsausdruck. „Intolerabel...“, murmelte er wütend und blitzte die Hexe an. „Dieser Sato... wie kann man so dreist sein...“ Dann starrte er zur Decke hinauf und verzog die Mundwinkel. „Aber ich bin auf Mission... ich arbeite für ihn... ich darf nicht gegen ihn arbeiten...“ Das war jetzt eine schwierige Situation. Sollte er seinem Gefühl oder seiner Aufgabe Folge leisten? Einerseits war er Shinobi, er konnte nichts tun, was seine Mission gefährden konnte, aber andererseits war er ein stolzer Tochiba, und kein Tochiba ließ sich sagen, was er zu tun hatte, im Gegenteil, sie folgten immer ihren Überzeugungen! „Stolz... Meine Familie ist Stolz... ich muss das Richtige tun... Aber... wenn ich die Mission versiebe, wirft das ein schlechtes Licht auf die Tochiba... Vater, Großvater... der Ruhm meines Großvaters könnte darunter leiden...“ Inzwischen war die gesamte Wut aus der Stimme des Jungen gewichen. Auch in seinem Gesicht sah man nichts mehr davon. Er war nun verzweifelt, einfach nur verzweifelt, schwankte in diesem unheimlichen Konflikt. Das war die erste Mission, an der der Rotschopf teilnahm, und schon jetzt musste er eine Entscheidung treffen, die ihn so oder so sein ganzes Leben verfolgen würde... und eine, die ihm sagen würde, was für ein Shinobi er war. Ging er den Weg des Shinobi, der gewissenlos seinen Verpflichtungen zu folgen bereit war, oder gehörte er zu denen, die gegen ihren Kodex und ihr Land arbeiteten, wenn ihre Überzeugungen es verlangten? Dafür war er noch viel zu jung...
„... Ganz egal, was passiert... Ich kann das nicht zulassen!“ Endlich kehrte wieder ein Hauch von Sicherheit in die Stimme Mushiros ein. „Sato habe ich schon damals nicht gemocht. Ich kann Leute wie ihn nicht einfach das tun lassen, was sie wollen. Auch wenn das bedeutet, dass ich gegen meine Mission handeln muss... gegen meinen Auftraggeber... gegen den Hikarikagen... gegen mein... geliebtes... Shirogakure...“ Er wurde bleich; daran hatte er ja noch gar nicht gedacht. Sie standen hier als Stellvertreter des ganzen Dorfes, der ganzen Allianz... Wenn sie sich jetzt gegen ihren Klienten stellten, würde das ein schlechtes Licht auf alle Shinobi Shiros werfen. Seine Hände fuhren durch seine rote Mähne, sein Kopf senkten sich, seine grünen Augen weiteten sich, während sie mit Furcht der Zukunft entgegen blickten. „Das kann ich nicht... Ich kann nicht gegen Shirogakure arbeiten... Was ist mit Ririchiyo-dono und den anderen? Die Entscheidung wird auch sie beeinflussen... Aber... kann ich Sato-sans Taten ignorieren...?“ Und da war es, der Zirkel hatte den Anfang wieder erreicht, Zorn entflammte in den Augen des Tochiba: „Unmöglich... unmöglich! Man kann keine Frau wegen eines kleinen Defizits abweisen! Als wäre sie nichts als Stimme! Grr...“ Jetzt war seine Stimme erstmals etwas lauter geworden, doch dann kam ihm der nächste Gedanke: Was war, wenn diese Frau log? Wenn diese angebliche Hochzeit mit der unbekannten Tochter nur eine Geschichte war, um die Shinobi auf ihre Seite zu ziehen, sie auszutricksen wie mit dem Genjutsu? Vielleicht benutzte sie ja schon wieder so ein Jutsu, um ihre Gefühle zu beeinflussen! „Was, wenn es nicht stimmt...? Wenn sie lügt...?“, flüsterte er in den Raum hinein und blickte zu Shika... und plötzlich war alles weg. Alle Wut, alle Verzweiflung, alle Nachdenklichkeit – sie wichen und machten einer klaren Erkenntnis Platz. Was war sein Weg des Shinobi? Das wusste er doch längst! Stolz, Ehre, Gefügsamkeit, Unterstützung, Selbstjustiz... all das hatte keine Bedeutung. Es gab nur eine Sache, der Tochiba Mushiro folgte, und das war die Liebe! Solange es eine süße, hübsche, liebenswerte Kunoichi gab, der er folgen konnte, würde er das tun! Er musste sich nicht fragen, ob er irgendwelche Prinzipien oder sein Land unterstützte... er musste einfach nur die Entscheidung, die die Nara traf, unterstützen. Ein triumphales Lächeln zog sich auf sein Gesicht, ohne irgendwelche Zweifel schwang er sich von dem Sitzmöbel und zeigte der schwarzhaarigen Kunoichi seine Zuversicht. „In Ordnung, Shika-dono, ich bin wieder in Ordnung... musste nur ein wenig nachdenken. Aber ich weiß jetzt, was ich tun muss.“ Seine Entscheidung legte er mit Absicht nicht offen; wenn sie wüsste, dass er ihr einfach folgen würde, dann hätte sie noch viel mehr Druck auf sich lasten. „Hast du dich schon entschieden...? Keine Sorge, ich werde deine Entscheidung respektieren“, endete er nickend und lächelte ihr zu, um sie zu ermutigen. Ja, Shika wusste bestimmt, was zu tun war...
 
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Panisch zitternd und verkrampft hockte die Aburame vor dem scheinbar bodenlosen Loch. Die Arme hatte sie schützend vor ihr Gesicht gehalten und sie hatte sich auf alles gefasst gemacht. Egal ob man sie nun abstach oder in das düstere Loch stoßen wollte, Riri hatte mit allem abgeschlossen, doch was dann folgte, war wirklich alles andere als erwartet. Denn erst nach wenigen Sekunden traute sich das Mädchen wieder zwischen ihrer Barrikade hervor zu blicken und die leuchtend blauen Augen wurden von schmalen, ängstlichen Schlitzen wieder zu großen Kulleraugen. Ein wenig verdattert blinzelte sie einige Male, dann erst wagte sie es die Arme langsam zu senken und blickte die Frau vor sich direkt an. Vom Nahen sah sie noch ein wenig trauriger aus. Zwar war sie wunderschön, doch trug sie schrecklich kaputte Lumpen und wirkte sehr durcheinander oder panisch? So richtig konnte sie ihre Mimik nicht deuten. Auf jeden Fall schien sie nicht so, als wolle sie der zierlichen Kunoichi etwas antun. Ririchiyo erblickte erst nach einigen Sekunden warum die Frau so rasch an sie herangetreten war und brauchte einige Zeit, um das alles zu realisieren. Ein kleiner Notizblock wurde unter ihre Nase gehalten und diesen zierten ein wenig unsauber gekritzelt die Worte: »Hör mich an, bitte! Du musst mir helfen!« Mit der freien Hand deutete sie auf ihren Hals und es brauchte keine weiteren Worte, um die Situation zu erklären. Diese wunderschöne Frau konnte nicht sprechen… Und sie hatte Ririchiyo nicht attackieren, sondern mit ihr kommunizieren wollen. Hoffentlich erzählte sie niemandem wie feige die Aburame gewesen war… Das Mädchen, welches noch immer ziemlich verwirrt vor dem Erdloch hockte, nickte also verständnisvoll und die Frau zeigte ein dankbares Lächeln auf ihren Lippen. Darum hatte sie auch auf ihre Rufe nicht antworten können. Was hatte Ririchiyo sich dabei nur gedacht gleich vom Schlimmsten auszugehen? Sie war nicht unbedingt die Vorzeigekunoichi… »Wie kann ich Ihnen denn helfen?« Nun galt es die vermasselte Situation irgendwie zu retten und wenn Riri in etwas gut war, dann darin anderen Menschen zu helfen. Schnell hatte sie sich wieder beruhigt und ihr Herzschlag war wieder so normal, dass man ihre Aufregung beim Sprechen nicht mehr hören konnte. Die junge Frau nahm den Block wieder an sich und schrieb erneut etwas auf, was sie der Aburame dann wieder entgegen hielt. »Sato-san schickt euch, nicht wahr?« Ririchiyo nickte und erklärte der Frau, dass sie geschickt wurden, um eine Halskette zu holen, die ihm von einer Frau gestohlen wurde, die hier leben sollte. Doch nun schüttelte die Dame energisch mit dem Kopf und schrieb hastig einen etwas längeren Text auf. »Das ist nicht wahr! Sie gehört ihm nicht! Das ist ein großes Missverständnis, denn sie gehört meiner Mutter.« Ihre Mutter? Das musste dann wohl besagte Hexe sein, gut dass sie das Wort nicht erwähnt hatte. »Warum will er diese Kette unbedingt haben? Was hat er mit Ihnen und Ihrer Mutter zu tun?« Auf diese Fragen hin schrieb die Dame ihre traurige Geschichte auf. Ririchiyo konnte kaum glauben was sie dort lesen musste, denn so etwas zu fassen, war unglaublich schwer. Dass es solch bösartige Menschen gab, hatte sie sich nie erträumen lassen… Sie schrieb auf, dass sie dem Händler versprochen war und ihre Mutter ihr als Mitgift die Kette mit zu ihm gab, doch als er merkte, dass sie nicht sprechen konnte, schickte er sie fort. Allerdings gab er ihr die Kette nicht wieder mit, sondern wollte sie behalten. Daraufhin ging ihre Mutter zu ihm und holte sich ihr Erbstück zurück. Darum war die Kette also nicht gestohlen, sondern nur wieder an ihren rechtmäßigen Platz zurückgekehrt. Daraufhin schickte er den armen Frauen, die schon genug Leid erlitten hatten, auch noch Shinobi auf den Hals, die sie berauben sollten. Was für ein gemeiner, rachsüchtiger Fiesling! »Und ist die Kette nun in Sicherheit bei Ihrer Mutter?« Plötzlich machte die Frau ein sehr bedrücktes Gesicht und schüttelte den Kopf. »Sie hat sie versteckt, dort unten in diesem Tunnel.« Das dort unten war also wirklich kein Loch, welches von Tieren gemacht wurde. Aber warum versteckte es die Frau dort? Moment… Wenn sie von dem Tunnel und seinem Inhalt Bescheid wusste, konnte sie ihr sicher sagen, was die beiden Jungen dort erwartete, oder? »Darf ich fragen was in diesem Tunnel ist? Einer meiner Teamkollegen ist dort hinein gestürzt und nun sind sie zu zweit dort unten und erkunden alles…« Schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck der jungen Frau in eine sehr erschrockene und besorgte Miene. Sofort wusste die Aburame, dass das nichts Gutes heißen konnte. »Oh nein! Dort unten ist es unglaublich gefährlich! Meine Mutter hat den ganzen Tunnel mit vielen gefährlichen Fallen gespickt, damit Sato-san die Kette nicht zurückholen kann. Wir müssen sie unbedingt da raus holen!« Die Frau stellte sich hin und machte Fingerzeichen. Nun war Ririchiyo etwas von der Rolle… Was tat sie da? Als sie sah was sie tat, wusste sie aber was das für eine Technik war. Sie löste gerade ein Genjutsu und nun war der eben noch so unüberblickbare Wald sehr viel kleiner und kaum weit weg von ihnen zeigte sich eine kleine Hütte, die tatsächlich bei genauerem Betrachten etwas von einem Hexenhäuschen hatte… Darum waren sie hier nicht vorangekommen… Aus einer Tasche kramte die Frau ein langes Seil hervor und hielt es Ririchiyo entgegen. Offenbar hatte ihre Mutter dort unten aus Angst, dass man ihr die Kette klauen könnte, wirklich gefährliche Fallen ausgelegt. Zumindest konnte sich Ririchiyo nicht vorstellen, dass die schöne Frau ohne Grund sofort damit einverstanden war dem Team aus dem Tunnel herauszuhelfen. Immerhin waren sie ja eigentlich Shinobi und sollten das selbst hinkriegen… Nein, sie sollte sich das bloß nicht vorstellen! Doch gerade als sie das Seil entgegen nahm, fiel Ririchiyo etwas auf, was sie nicht so stehen lassen konnte. »Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit… Ich bin Aburame Ririchiyo und Sie sind?« Einen Moment blickte die Frau sie ein wenig verwundert an. Offenbar hatte sie damit gerade nicht gerechnet und schrieb ihr schnell etwas auf. »Ich heiße Miliana.« Kaum war das geklärt, lief Ririchiyo mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen zu einem nahegelegenen Baum und befestigte dort das Seil, damit sie halt hatten, wenn sie hinab stiegen. »Bitte geben Sie gut auf sich Acht, ja?«, sagte die Aburame noch freundlich zu der Frau, bevor der Abstieg begann. Sie mussten sich beeilen… Wenn hier unten wirklich solch gefährliche oder gar tödliche Fallen lauerten, dann wollte Riri sich gar nicht vorstellen, was den Jungs in der Zeit schon alles hätte passieren können!
 

Nara Shika

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Entscheidung. Eine Entscheidung. Sie musste eine Entscheidung treffen, sie ganz allein. Eine völlig neue Erfahrung für Shika, der sie jetzt Herr werden musste. Sicher, Mushiro hatte dies nur dezent angedeutet, schließlich hatte er selbst ja auch eine Meinung. Allerdings war es allzu offensichtlich, dass er erstens seine Wahl schon getroffen hatte und zweitens ihrem Urteil vertrauen oder zumindest es anerkennen würde. Insofern war es also nichts anderes, als ob er ganz allein auf sie vertraute. Eigentlich kein großes Problem. Als Mitglied des Nara Clans müsste ihr das taktische Gespür bei der Frage, wie die Mission nun weiterverlaufen sollte, ziemlich helfen. Das tat es aber nicht. Im Gegenteil, der Schwarzhaarigen fiel die Antwort regelrecht schwer. Sollten sie hierbleiben? Sollten sie nach der anderen Hälfte des Teams suchen? Geplant war ja, dass sie sich bei der Hütte der Hexe wieder treffen würden. Bislang waren aber weder Ryu, Kaoru, noch Ririchyo eingetroffen. Ein schlechtes Zeichen. Sie hätten schon längst hier eintreffen müssen, wenn alles nach Plan verlaufen wäre. Etwas muss sie aufgehalten haben. Da ein Hyuuga der Teamleiter war, konnte es auch keine kleine Sache sein. Shika hatte vollstes Vertrauen in Ryu. Möglicherweise gab es ja noch weitere Genjutsu in der Gegend. Das wäre auf jedenfall eine mögliche Antwort auf die Verzögerung. Andererseits hätten sie auch Sato oder eine andere Person treffen können. Vielleicht hatte der verschlagene Mann ja noch andere Gruppen angeheuert, damit sie ihm die Kette besorgen. Er schien ja nicht unbedingt Geld zu sparen in dieser Sache. Falls sie und Mushiro nun aber in den Wald aufbrächen und währenddessen die verlorenen Schäfchen hier eintreffen würden, könnte es wiederum zu einem weiteren Zwischenfall mit ihrer Gastegeberin kommen. Es war nämlich zu bezweifeln, dass sie die Wahrheit hinter dieser ganzen Angelegenheit schon kannten. Sie brauchten dringend die neuesten Informationen. Shika brauchte wiederum dringend den Rat ihres Anführers. Sie war doch nur ein einfaches Mitglied. Wieso musste es dann so kompliziert werden?

Auf der Unterlippe kauend starrte die Schwarzhaarige Luftlöcher in die Gegend. Es gab keine andere Lösung. Sie musste es tun, sonst würden sie noch Ewigkeiten in dieser kleinen Hütte sitzen, Tee schlürfen und Kekse essen. Hörte sich besser an als es eigentlich war. Okay.. beruhigen.. beruhigen.. Mit ein paar tiefen Atemzügen versuchte sich das Mädchen zu beruhigen, bevor sie sich schließlich erklären würde. Erstaunlicherweise gelang ihr das sogar besser als gedacht. "Momentan können wir wohl leider nicht viel an der derzeitigen Situation verändern. Wir sind durch einen Vertrag an diesen Sato gebunden und können ihn nicht einfach hintergehen, auch wenn diese Option allzu verlockend klingt. Es hätte einfach einen zu großen negativen Einfluss, ganz wie du schon meintest, Mushiro." Leicht nervös strich sich Shika durch das lange, schwarze Haar. "Das bedeutet allerdings nicht, dass wir keinen Spielraum haben. Soweit ich mich erinnern kann, ist unser Ziel allein die Sicherstellung der Kette und die Übergabe jener an unseren Auftraggeber. Es wurde zwar eine gewisse Hexe erwähnt, allerdings gab es keine weiteren Anweisungen dieser oder auch anderer Personen betreffend." Sie nickte kurz und zwang sich ihrem weiblichen Gegenüber zuzulächeln. "Da uns zudem keine spezifische Zeit genannt wurde, bis der wir unseren Auftrag erfüllt haben sollen, ist es wohl einfach das Beste mehr Zeit herauszuschinden." Die Nara ließ ihren Blick durch den Raum gleiten. "Ich sehe auf jedenfall keine Kette hier." Das wäre schonmal geklärt. Die Regeln wurden nicht gebrochen, sondern schlicht bis zu ihren Grenzen ausgenutzt. Jetzt kam der schwierige Teil. "Was nun unser weiteres Vorgehen betrifft, kann ich leider keine Versprechungen machen. Eigentlich müssten wir die neue Situation zügig mit unserem Teamleiter besprechen, um eine geeignete Lösung zu finden. Zum momentanen Zeitpunkt ist dieser jedoch unauffindbar irgendwo in den Wäldern hier." Die Kunoichi seufzte enttäuscht. "Außerdem würde ich, wenn es möglich ist, gerne mit ihrer Tochter sprechen. Sie wissen nicht zufällig, wo ich eine der Personen antreffen könnte?" Ja, das war ihre größte Chance. Diese völlig fremde Gegend nach gut Glück abzusuchen, würde höchstwahrscheinlich in reiner Zeitverschwendung enden. Wieso also nicht jemanden fragen, der sich hier besser auskannte? Shika war gerade seltsam zufrieden mit sich selbst.
 

Hyuuga Ryu

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Wäre diese ganze Situation nicht so verzwickt gewesen und hätte er neben seiner Supersicht auch noch die Fähigkeit besessen, die Gedanken seiner Mitmenschen zu lesen, hätte er Kaoru vielleicht dafür geknuddelt, dass er wirklich so vollkommen herzallerliebst war. Er wollte also einem Hyuuga Konkurrenz bieten, wenn es darum ging, zu spähen und nach Fallen Ausschau zu halten? Das war ja wohl ein wenig so, als würde ein Spatz versuchen im Windschatten eines Kondors mitzufliegen … nicht zu empfehlen und vermutlich ebenso überfordernd als auch frustrierend für seinen Teamkollegen, der die Information mit der Fallgrube erstaunlich locker aufnahm und sogar einen Witz machte. Ryu wollte keinen Dank dafür, dass er ihnen das Leben gerettet hatte, weil das sein Job war, also würdigte er Kaorus Versuch, seine Männlichkeit zu bewahren damit, keinen weiteren Kommentar darüber zu verlieren und im Gleichtakt mit ihm die Fallgrube zu überqueren, wobei seine Landung leider nicht ganz so elegant ausfiel und eher darin bestand, sich von der Wand zu lösen und mit fabulös wehender Mähne auf die Füße zu platzieren, ganz ohne Rolle und Staubentwicklung, der eigentlich nur noch ein Hut und eine klassische Abenteuermelodie gefehlt hätte, ansonsten an Lässigkeit aber definitiv kaum zu überbieten war. Auch der Hinweis auf die Anzahl der Fallen wurde erst einmal übergangen, ehe sich der Hyuuga doch entschied, dem Yuzuki dafür ein Lächeln zu schenken. Es war doch großartig, dass er sich so darum bemühte, sich einzufügen und kluge Kommentare zu machen, außerdem stimmte ja, was er sagte. Wenn man viele Fallen nacheinander setzte, dann war es unwahrscheinlich, dass man direkt in sie hineinlief, weil man nun einmal vorsichtiger war. Andererseits stieg natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, in zumindest eine von ihnen zu laufen, einfach wegen der puren Masse. Man durfte sich nun überlegen, welchen Weg die Hexe oder eher der ominöse Tunnelbauer ausgewählt hatte, auf jeden Fall sollte man wachsam bleiben und sich nicht von irgendwelchen Umgebungsfaktoren ablenken lassen, zum Beispiel einem seltsamen Klopfen, das Ryu direkt dazu veranlasste, den Leuchtkegel seiner Lampe in die Richtung zu bewegen, aus der es gekommen war, möglicherweise ein wenig hektisch für einen sonst so ruhigen Geist, aber wer konnte ihm das schon verübeln … Dunkler, fallengespickter Tunnel, anyone? „Diese Ratten müssten ziemlich groß sein“, meinte er dennoch, auch wenn es in seiner Seele schmerzte, harmlose Theorien auszuhebeln. Außerdem glaubte er nicht, dass das Bretter waren, weil die nämlich zu dünn für solch dumpfe Aufschläge waren, die den Tunnel erbeben ließen und mit jedem Meter, den sie zurücklegten, irgendwie lauter und dröhnender wurden. Für einen Augenblick war Ryu so entnervt davon, dass er keine Ahnung hatte, was sich ihnen näherte und daher auch keine Vorsichtsmaßnahmen treffen konnte, dass er sogar überhörte, wie der Andere ihn einfach mal so mit Vornamen ansprach. Normalerweise hätte er ihn dafür gemaßregelt und einen kurzen „I'm Hyuuga, biatch“-Monolog gehalten, wie man das nun einmal in ihrer Familie so machte, doch momentan konnte er das lediglich auf die in der Luft liegende Anspannung schieben und akzeptierte es daher. Der Verlust von Höflichkeit war zumindest in seinen Augen deutlich dem Verlut über die Kontrolle diverser Schließmuskel vorzuziehen, wenn er sich also aussuchen könnte, wie Kaoru ihre Situation aufnahm … Weil er eine Person war, die generell auf Befehle hörte und selbst von Neugier gepackt wurde, gab es abermals ein Byakugan, auch wenn das mittlerweile doch etwas an seinem Chakra zerrte (wenn sie jemals hier rauskamen brauchte er einen Keks und etwas Saft), doch er musste gar nicht lange schauen, da sich ihnen das Ausmaß der nächsten Falle recht schnell präsentierte. Für eine Weile suchte der Hyuuga nach den richtigen Worten, die Natur dieser Falle zu beschreiben, doch er fand sie nicht. Knallende Holzstämme des Todes? Schranken of doom? Es war jedenfalls ziemlich behindert. Ryu stellte sich die Frage, wie sie diese Falle bitte überqueren wollten, ohne auf halbem Wege zermatscht zu werden, außerdem sahen diese Zwischenräume nicht gerade einladend aus. „Vielleicht“, setzte der Klanjunge an und hechtete dem Quietschding hinterher, um es in seiner Hand zu fangen, wo er es vielleicht etwas zu fest hielt, da es irgendwie aussah, als würden seine Augen hervorquellen. Mit einer an seiner Stirn pochenden Ader reichte er Kaoru die Taschenlampe. „Vielleicht ist das hier ein Genjutsu.“ Enthusiastisch warf er das quiekende Etwas in die Richtung der Pfeiler, wo es gegen eines der Stämme klatschte, verwirrt piepend zu Boden sank und dann schleunigst davonrannte. Großartig. „Fu...lminant.“
 

Kazegawa Toru

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Im Schein der Taschenlampe, mit dem Kaoru den fliegenden Nager auf seiner kurzen Reise verfolgte, offenbarte sich den beiden jungen Ninja also die wahre Natur des unerwarteten Hindernisses. „Das kann man wohl sagen... kein Genjutsu also… schade eigentlich.“ ließ er ein wenig niedergeschlagen vernehmen und pflichtete damit Ryus offensichtlicher Meinung über die jüngsten Wendungen ihrer Höhlenbesichtigung bei.
Was die Gefühle, die die entnervte Reaktion mit der Ratte erahnen ließ betraf sogar noch ein wenig, als er eigentlich gedacht hatte.
Die vorübergehende Hoffnung, dass die Wegsperre das Tierchen ungehindert durchfliegen ließe und sich am Ende doch nur als ziemlich komplizierte, zumindest aber sehr glaubwürdige Illusion herausstellte, fand ihr quietschendes Ende ebenso plötzlich wie die Flugreise selbst.
Es war also tatsächlich ebenso stabil wie es aussah. Das Mitleid mit der Ratte hielt sich aber trotzdem eher in Grenzen. Immerhin war das Tierchen ja wie es den Anschein hatte erst der Auslöser für die vertrackte Lage gewesen oder? Irgendwer musste ja schuld sein. Wo der Yuzuki bis eben noch in dem Glauben gewesen war, der endlose, sich immer weiter verdichtende Wald über ihnen hätte sein gesamtes Repertoire an Schimpf und Schande für diese Woche aufgebraucht, ergaben sich nun vollkommen neue Dimensionen. Und man konnte es nicht mal auf das ungeliebte (weil nie so recht verstandene) Gebiet der Genjutsu schieben. War hier in der Gegend nicht nur eine Hexe, sondern auch noch ein technologisches Wunderkind am werkeln? Oder wollte da jemand ein makabres Spielchen spielen? Mit einem Labyrinth aus Holzbalken, also praktisch… Mikado für Große? Aber wie kam man nun daran vorbei? Vielleicht einen Tunnel graben und… äh… nein.
Eher nicht. Aber wo kamen diese Monsterteile überhaupt her? Er gab dem Hyuuga mit einem Gesicht das (so hoffte er wenigstens) ein wenig Aufmunterung durch Ausdruck ehrlicher Anteilnahme vermittelte, seine Lampe zurück und trat versuchsweise gegen einen waagerechten Pfahl in Kniehöhe. Ist stabil… und wie. Autsch! Die kurze Taubheit in seinem Fuß, gefolgt von einem stechenden Schmerz im Bereich der Schuhspitze, ließen recht wenig Raum für Spekulationen übrig. „Hng… hrm.“ Lautete der ziemlich knappe und klägliche Versuch, den Ausruf zu überspielen. „Nun… ist ganz schön hart. Verdammt, wer denkt sich denn bitte so etwas aus? Das muss doch sicher ewig gedauert haben diese Fallen zu stellen.“ Aber andererseits war der Tunnel selbst wohl auch nicht gerade von einem Tag auf den anderen entstanden, nicht wahr? Das grenze dann ja schließlich schon an Hexerei. Oha! „Aber vielleicht… ja, vielleicht kommt man doch noch irgendwie hier durch. Ich meine wenn derselbe, der die erste Falle angelegt hat auch für die hier verantwortlich war…“ Vielleicht hatte das Holz morsche Stellen… irgendwo. Oder die Schranken ließen sich ein wenig zurückschieben?
Das herausschnellen könnte etwas wie einen Federmechanismus vermuten lassen. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Mist. Ein neuerlicher Seufzer besiegelte das Ende auch dieses Hoffnungsschimmers. Wirklich zum Haare raufen war diese ganze Geschichte hier.
„Oder wir müssen uns doch hindurchquetschen.“
 
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Staunend lauschte der Tochiba den Ausführungen der Nara; sie war einfach unglaublich! Diese Selbstkontrolle, diese Eloquenz, diese Argumentation, diese Genialität, die hinter jedem einzigen ihrer gut gewählten Worte lag... Selbst er hätte das nicht besser hinbekommen! Und schon gar nicht solch sozialer Ausschuss, wie es der halbwegs akzeptable Hyuuga und Wie-hieß-er-noch-gleich waren. Gut, dass er nicht mit denen rumhängen musste... auch wenn Mushiro Ririchiyo ein wenig bemitleidete. Das arme Mädchen wünschte sich sicher schon verzweifelt seine Nähe... „Keine Sorge, Ririchiyo-dono, ich bin bald wieder bei dir! Ich eile!“
Nachdem Shika fertig gesprochen hatte verlor er recht schnell das Interesse, weiter zuzuhören, jetzt würde ja nur noch die Antwort der alten Hexe kommen. Ihren Zorn mochte er verstehen können, das machte sie ihm jedoch kein Stück sympathischer. Schon allein deshalb, weil sie ihn und seine Shika zu Anfang getrennt hatte! Andererseits war jetzt nicht die Zeit für Streit, er musste aufpassen, was sie sagte, und sicherstellen, dass sie der Schwarzhaarigen – und ihm selbst natürlich auch – nicht schon wieder eine Falle stellte. „Oh, was eure Freunde anbelangt, meine Tochter ist bereits auf dem Weg, sie zu holen. Allerdings... wenn ich euch richtig einschätze, dann haben sie bestimmt schon den Tunnel gefunden, in dem das Amulett versteckt ist. Hm... wartet kurz.“ Sie stand auf und schob das inzwischen unbesetzte Sofa sowie den Tisch zur Seite. Mushiro hätte ihr so oder so nicht geholfen, aber es war beeindruckend, wie leicht ihr beides fiel. Dann hob sie den Teppich auf, welcher darunter lag, und eröffnete so den Blick auf eine Falltür darunter. Schnell öffnete sie diese, stellte eine Leiter herein und deutete lächelnd in die darunter liegende Schwärze herab. „Von hier aus könnt ihr ebenfalls in den Tunnel hinein, dann solltet ihr bald an die Stelle kommen, an der das Amulett liegt. Ich kann euch leider nicht begleiten, die Feuchtigkeit tut meinen alten Knochen nicht gut...“ Skeptisch blickte der Rotschopf sie an: „Was ist mit Fallen? Ist es da unten sicher?“ „Fallen? Traut ihr mir so etwas wirklich zu?“ Erneut legte die alte Frau sich die Hand an die Stirn, diese Geste, mit der sie plötzlich zur hilflosen, alten Frau wurde – oh, wie sehr sie Mushiro nervte! Allerdings ließ er das Thema damit ruhen und kletterte vor Shika hinab, um sicher zu stellen, dass wirklich nichts auf sie lauerte. Er war Shinobi, wenn diese Frau sie reinlegen würde, dann konnte er sicherlich dafür sorgen, dass der Nara nichts passierte.

„Hm, es ist wirklich dunkel hier unten...“, bemerkte der Tochiba in der Finsternis, nachdem auch seine süße Begleiterin im Tunnel angekommen war. „Es wäre wohl das Beste, wenn du meine Hand nimmst, damit wir uns nicht verlieren, Shika-dono.“ Hatte es gesagt, als sei es nur eine notwendige Maßnahme, doch grinste zufrieden in sich hinein, während er ihre zarten Finger mit seinen umschloss und sich Seite an Seite mit ihr auf den Weg machte. Sie gingen einige Minuten lang, wobei Mushiro bemerkte, dass die ganze Zeit über eine leichte Steigung in diesem Tunnel herrschte... Das war aber auch nicht so wichtig, ganz besonders, als er ein Licht entdeckte. Ganz in der Nähe leuchtete etwas... der Ausgang? Aber sie hatten die Kette doch noch gar nicht gefunden...
Näher an der Lichtquelle angelangt wurde klar, dass es sich nicht um den Ausgang handelte. Eine einzelne Glühbirne hing hier und spendete vermutlich seit dem Bau des Tunnels ein schales Licht, in welchem dieser geräumige, höhlenartige Part überraschend gut zu sehen war. Die Decke lag viel zu hoch, als dass man sie von hier unten aus sehen könnte – was die Frage aufwarf, wie lang das Kabel dieser niedrig hängenden Lampe sein musste –, und ein Stück vor ihnen befand sich eine steile Wand, an der weiter oben eine weitere, breite Öffnung zu sehen war; der eigentliche Tunnel lag wohl ein ganzes Stück über dem Teil, in dem sich die zwei derzeit befanden. Wenn man dazu noch bedachte, dass der Punkt, an dem sie gestartet waren, noch niedriger gelegen war, bedeutete das wohl, dass es nicht Mushiros schlechte Kondition, sondern die Länge der Leiter gewesen sein musste, die den Abstieg so ewig hatte wirken lassen. Immerhin.
Viel wichtiger als die Lage war jedoch das, was in der Mitte dieser Höhle zu finden war: Ein Podest, auf dem sanft ein an einer Kette befestigter Kristall glitzerte. Das Amulett! Während Ryu und sein Schoßhündchen im Dunkel stocherten und seine geliebte Ririchiyo mit sich herunterzogen, hatte er es an Shikas Seite doch tatsächlich geschafft, den Gegenstand zu finden, um den es in der Mission ging! Damit hatte er die Ehre des Hyuuga gerettet, und was gab es in einem Klan wichtigeres als Ehre? Dafür schuldete Ryu ihm mindestens eine seiner Schwestern! Aber um den Tag nicht vor dem Abend zu loben, ließ er erst einmal die Hand Shikas los und besah sich das Amulett näher. „Ich glaube nicht, dass es hier keine Fallen gibt... lass mich das Regeln, ja, Shika-dono? Ich kenne mich mit sowas aus.“ In den Geschichten, die er kannte, hatten solche Podeste immer Gewichtssensoren eingebaut. Ein näherer Blick auf das Amulett stellte klar: Die Kette war aus reinstem Silber, während der eingesetzte Stein eindeutig ein Rubin sein musste. Solche Schmuckstücke hatte er schon in der Hand gehalten... Schnell ergriff er einige kleine Steinchen vom Boden und wog sie in seiner Hand. Nein, das war etwas zu viel. Er ließ einen fallen, zwei, drei, vier... Stopp! Das war das richtige Gewicht. Aus seiner Waffentasche fischte er schnell ein Explosionssiegel und legte es auf den Boden, dann die Steinchen darauf, führte die Enden des Papiers zusammen, sodass er das ganze mit einer Hand halten und das Gewicht mit einem Mal absenken konnte, ohne dass die Steine wieder herunter kullerten und so das Massenverhältnis änderten. Das ganze hob er dann direkt über das Podest, legte zwei Finger der freien Hand um die Kette, und dann... Das Explosionstag wurde abgelegt und gleichzeitig hob er mit einer schnellen Bewegung das Amulett an. Etwas zu spät fiel ihm der Widerstand auf, den das Schmuckstück bot, und schon riss das straff gespannte Stück Schnur, das es mit dem Podest verbunden hatte. Mitten in die Falle getappt...
Einen Moment lang wartete der Rotschopf, was geschehen würde, die Nerven zum zerreißen gespannt. Würden Pfeile aus den Wänden schießen? Oder eine Kugel sie verfolgen? Vielleicht schossen ja auch Baumstämme aus den Wänden und verbanden sich zu einem Labyrinth! Nein, das alles geschah nicht, stattdessen begann plötzlich ein leises Plätschern, das gleich zu einem Zischen wurden. Aus der Erde schoss ein dünner Strahl kühlen Wassers... war das die Falle? Ein zweiter Strahl tauchte auf, auch ein dritter, und noch einige weitere, doch einen richtig tödlichen Eindruck machte das Ganze jetzt nicht. Zwar stand Mushiro nach einigen Sekunden bereits bis zu den Knöcheln im Wasser, aber das war nicht wirklich das wahre... Etwas entnervend wurde es erst, als ein Strahl direkt unter der heißen Glühbirne entstand, welche entsprechend schnell platzte und sie in der Dunkelheit zurückließ. „Na super, jetzt stecken wir in einem feuchten, dunklen Tunnel fest... wirklich ein diabolischer Plan, Hexe! Aber nervig ist das ganze schon, das einzige bisschen Licht hier kommt von den glühenden Drähten der Lampe... Moment, Drähte? Vor Elektrizität glühende Drähte...?“ „Sie will uns elektruki-... elektrokutieren!“ Der Stand des Wassers stieg schnell, während mehr und mehr Strahlen aus der Erde schossen. Und die Birne hing wirklich verdammt niedrig. Das Wasser würde sich dank der Steigung auch in Richtung des Hexenhauses steigern, der Fluchtweg fiel also aus. Und über die Steilwand vor ihnen würde ein normaler Mensch auch niemals kommen...
 
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Es gab nicht viele Momente in denen die Aburame auf Höchstform lief und das war meistens der Fall, wenn es kaum jemand sah. Jetzt gerade war einer dieser raren Situationen und der Grund dafür lag auf der Hand: Ririchiyo war unglaublich besorgt um ihre beiden Kameraden. Schlimm genug, dass Ryu gestürzt und Kaoru ihm gefolgt war, es war auch schrecklich, dass sie allein dort unten durch mussten, ohne dass Riri ihnen irgendwie helfen konnte, doch jetzt… Nun standen sie auch noch vor einer solchen Gefahr, denn die Höhle war voller Fallen und zwar welchen, die den Shinobi das Leben kosten konnten, wenn sie in die richtige tappten. Das würde die Aburame nicht zulassen. Sie konnte nicht nach Hause gehen und ihre Teammitglieder zurücklassen, wenn dann sollte es ihrer Meinung nach andersherum sein. Ririchiyo konnte es einfach nicht mehr ertragen so nutz- und hilflos zu sein und darum beeilte sie sich besonders bei dem Abstieg in den Tunnel. Natürlich war sie nach wie vor das ungeschickte, zierliche Mädchen, welches beim Abstieg natürlich irgendwo abrutschte, fiel und sich einige kleine Schrammen, Kratzer und sicher auch blaue Flecken zuzog. Sie sah ein wenig zerstört aus, aber das würden ja nur die beiden Herren gleich zu sehen bekommen, die sie allein gelassen hatten! Die stumme Frau folgte ihr und half ihr sofort auf. Immerhin war ihr nichts passiert. Ein freundliches Lächeln richtete Riri dankbar an sie. Wenn sie nicht da wäre, hätte sie vermutlich jetzt schon den Mut verloren. Aber sie musste die Jungen aufhalten und dafür hatte sie den perfekten Plan. Von hier aus kam sie damit nur nicht weit… So standen sie nun also unten in dem dunklen Tunnel und die Sonne kam nur noch durch das Loch hinein. Aber nun war nun mal keine Zeit mehr dafür Panik zu bekommen oder sich über irgendwas den Kopf zu zerbrechen. Ryu und Kaoru brauchten ihre Hilfe… Auch wenn die das wohl am wenigsten wussten. Ririchiyo schnappte sich ohne Vorwarnung die Hand der Tochter und sah sie ernst an: »Wir dürfen keine Zeit verlieren!« Daraufhin nickte Miliana energisch und folgte dem Zug der zierlichen Hand des Käfermädchens. Während sie zügig vorangingen und die Füße über so manchen Draht hinweghoben, kritzelte Miliana Ririchiyo die Frage auf, wie denn ihr Plan aussah. Es war fast schon zu dunkel zum Lesen, aber das passte schon. Ririchiyo erkannte was sie wollte und antwortete ein wenig stolz: »Ich habe eine besondere Fähigkeit, die es mir ermöglicht die beiden auf eine bestimmte Entfernung zu orten. Dann kann ich gezielt etwas nach ihnen aussenden, um sie zum Stehenbleiben zu zwingen. Danach sollte es nicht mehr schwer werden sie aufzuholen, nicht?« Sie grinste die Frau begeistert an, als sie hastig über einige Schalter und Hebel hinwegschritten. Was diese besondere Fähigkeit war? Wenn Kaoru das wüsste, würde er sich wohl schütteln und seine Kleidung verbrennen. Immerhin hatte Ririchiyo ohne Vorwarnung ein kleines Krabbeltier in seinem Kragen versteckt, von dem er noch nichts bemerkt haben dürfte, denn die waren klein und bewegten sich nicht, bis die Aburame ein Zeichen gab. Vermutlich besser so, denn sonst hätte Kaoru diesen kleinen Liebling der Rosahaarigen sicher zerquetscht. Nach einer Weile kam es Riri vor als würden sie schon eine halbe Ewigkeit laufen und noch immer machten die Käfer nicht bemerkbar, dass ihr ausgesandter Spion in der Nähe war. Das konnte doch nicht sein! Wie lang war dieser verfluchte Tunnel? Oder hatte er ihn doch entdeckt? In Gedanken versunken, lief sie unachtsam weiter, als Miliana das Mädchen an den Schultern packte und zurückzog. Gerade wollte sie fragen was nun los war, als es ihr verbunden mit einem eiskalten Schauer über den Rücken klar wurde. Unmittelbar vor ihrer Nase flog ein Pfeil vorbei, der bei seiner Fluglinie locker ihren Kopf hätte durchschlagen können. Erschrocken sah sie hinter sich, wo sie entdeckte, dass sie an ihrem Fuß ein Draht hing. »*!%§)$“?.« Ja. Ririchiyo hatte gerade ein Wort von sich gegeben, das es wert war zu zensieren. Schwer vorzustellen? Sicher, aber wenn einem gerade fast der Kopf zerteilt wurde, war es wohl angebracht, nicht? Miliana hingegen schnaufte erleichtert… Hoffentlich waren die Jungen nicht ganz so blind wie die Kunoichi… Als sie jedoch dann die ersten zwei Schritte wieder auf den modrigen Boden drückte, spürte die Abruame etwas. »Nah genug!«, sagte sie und streckte schlagartig die Arme von sich, aus denen unzählige Krabbelkäfer krochen, welche sich sofort geradeaus in Richtung dem dunklen Ende des Tunnels machen. Ihre Begleiterin schrak direkt ein ganzes Stück zurück. Damit hatte sie auch nicht rechnen können… Was sich bei Kaoru und Ryu nun tat? Während die Aburame sich eilig mit ihrer neuen Begleiterin auf den Weg zu ihnen machte, warf sich heroisch der kleine Käfer vor Ryus Nase. Ob es nicht ein wenig verwunderlich war, dass ein kleines, dunkles Insekt in einem Erdloch auftauchte? Noch dazu hatte Kaoru nun vielleicht mit dem unangenehmen Krabbeln von eben zu kämpfen… Aber wenn es nur das wäre… Innerhalb weniger Sekunden wurde aus dem einen Käfer vor Ryu eine ganze Armee, die sich an den Jungen vorbei direkt vor ihre Gesichter stellte. Das waren locker genug Insekten, um die ganze Höhlenbreite auszufüllen. Und was sie sagten? Sie bildeten ein großes Ausrufezeichen. Also wenn das nicht eindeutig war, was dann? »Ryu-san! Kaoru-san!«, rief die Aburame den Jungen zu, als sie die Silhouetten der Jungen in der Ferne sah. Hoffentlich kamen sie nun nicht mehr auf die dumme Idee weiterzulaufen…
 

Nara Shika

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Selbstzufrieden nickte Shika einmal zu sich selbst. Sie war in einer schwierigen Position gewesen, hatte dennoch Haltung bewahrt und - aus ihrer Sicht - die richtige Entscheidung gefällt. Wann hätte sie das schon vorher einmal von sich sagen können? Auf jedenfall gab es kein Beispiel dazu in der näheren Vergangenheit. Aufmerksam hörte sie also den Worten der Hexe zu, saugte sie quasi ein und verarbeitete die neuen Informationen. Gut, wenn alles gut verlaufen war, hatte die andere Hälfte des Teams ihre Tochter getroffen. Das würde zum Teil auch die Verzögerung der anderen erklären. Noch besser war nur noch zu erfahren, dass sie und Mushiro einen direkten Weg zum Versteck des Amulettes hatten. Das traf sich doch mehr als perfekt. Während sie also das Kleinod, welches diesen Konflikt erst ausgelöst hatte, aufsammelten, konnten sie sich zeitgleich wieder vereinen und gemeinsam eine zufriedenstellende Lösung anstreben. Worauf also noch warten? Nachdem sich Shika standesgemäß und höflich von ihrem Gastgeber verabschiedet hatte, stieg sie mit ihrem Parter in den dunklen Tunnel hinunter. Blinzelnd versuchte sie die Umgebung um sich herum wahrzunehmen, aber es war früh klar, dass ihre Anstrengungen vergebens waren. Wäre sie doch nur eine Angehörige des Hyuuga Clans gewesen. Sie hätte leicht den Weg vor ihnen erkennen können. So aber musste die Nara auf ein Hilfsmittel zurückgreifen, dass ihr ganz und gar nicht geheuer war. Zum Glück konnte hier unten niemand sehen, dass sie gerade mit dem Toshiba neben sich Händchen hielt. Ein wirklich merkwürdiges Gefühl, welches ihr eine leichte Röte ins Gesicht trieb, die glücklicherweise natürlich auch unbemerkt blieb.

In dieser Position lief das Pärchen also eine ganze Zeit lang einen dunklen, leicht ansteigenden Tunnel entlang, bis endlich die Erlösung am Horizont erschien. Licht! Es war eindeutig ein Leuchten am Tunnelende zu sehen. Hatten sie das Schmuckstück schon gefunden? Neugierig betrachteten beide den neuen Abschnitt des Untergrunds. Es war ein höhlenartiges Gebilde, in dessen Mitte eine kleine, verarmte Glühbirne an einem langen Kabel, von einer nicht sichtbaren Deckenpartie hing und gerade genug Licht spendete, damit man die größten Details erkennen konnte. Weitere Auffälligkeiten bezogen sich auf eine hohe Steilwand, an dessen anderen Ende sich eine Öffnung befand und einem Podest in der Mitte des Raumes, auf dem sich tatsächlich die gesuchte Kette befand. Prima! Es schien auf jedenfall bergauf zu gehen, wortwörtlich. Doch anstatt hier in aller Ruhe auf die andere Hälfte des Teams zu warten, ließ sich Mushiro nicht die Gelegenheit entgehen den großen Helden zu spielen. Wahrscheinlich wollte er ganz selbstbewusst Ryu die Kette präsentieren, damit seine gute Leistung in dieser Mission unterstrichen wurde. Naja, wieso auch nicht? Was sollte schon groß passieren? Zusätzlich dazu hatte Shika endlich ihre Hand für sich selbst wieder.
Neugierig, aus einem Sicherheitsabstand heraus, betrachtete sie also das Tun ihres Teamkollegen. Seinen Worten zufolge schien doch eine Falle am Juwel befestigt zu sein, dabei hatte ihnen die ältere Frau doch versichert, dass es nicht so war. Kurz Ausschnaufend blieben ihre Augen immer noch auf das Podest und den rothaarigen Jungen fixiert. Was hatte sie nur davon sie jetzt doch wieder anzulügen? Es war unverständlich. Die Schwarzhaarige hatte wirklich geglaubt, dass alle kurzfristigen Differenzen zwischen ihnen geklärt gewesen waren. Wie dem auch sei, es half jetzt nichts weiter darüber nachzudenken. Trotz dieser Sicherheitsvorkehrung ließ sich Mushiro nämlich nicht entmutigen. Er spielte in seiner einen Hand mit Steinen herum, wahrscheinlich um den Mechanismus zu überlisten, ergriff im nächsten Moment die Kette und.. löste die Falle doch aus. Ein tiefes Seufzen von Shika hallte von den Steinwänden wieder. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie ihn von vornherein gestoppt hätte. Leider war dieser Fehler jedoch nicht mehr rückgängig zu machen, weswegen sie sich auf das schlimmste vorbereitete. Statt jedoch irgendwelchen totbringenden Instrumenten auswiechen zu müssen, geschah erstmal gar nichts. Einzig ein leises Plätchern war zu vernehmen, welches dann aber plötzlich zu einem drohenden Zischen wurde. Durch einen Spalt im Gestein drang Wasser in die Höhle ein. Dabei blieb es aber nicht. Es öffneten sich weitere Risse, einer ließ sogar die Glühbirne zerplatzen und womit sie wieder einmal im Dunkeln saßen oder besser gesagt bald schwammen. Der Wasserpegel stieg nämlich rasend schnell an.
Shika ließ sich von dem drohenden Ertrinken aber nicht aus der Bahn werfen. Fast schon siegesgewiss zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht nieder. Genau für solch einen Fall kannte sie nämlich genau das richtige Jutsu. Falls sie also stundenlang in diesem wassergefüllten Tunnel herumirrten, würden sie also trotzdem überleben. Einzig die Luftübertragung betreffend des Rotschopfes bereitete ihr Kopfzerbrechen. Immerhin musste sie ihn dafür küssen. War es nun Glück oder Unglück, dass es dazu überhaupt gar nicht kam? Die Nara hatte nämlich ein kleines Detail übersehen. Die elekrischen Drähte der zerstörten Lampe. Wie der Toshiba also richtig kommentierte, würde das Wasser also bald schon unter Strom stehen. Das änderte alles. In diesem Fall konnten sie nicht mehr auf Ausdauer spielen, sie mussten dringend die Flucht antreten. Doch wohin? Durch das Gefälle war der Rückweg überhaupt keine Option gewesen. Er war vermutlich schon deutlich schlimmer überschwemmt. Blieb also nur noch das dunkle Loch dort oben. Sie mussten einfach hoffen, dass es keine Sackgasse war. Aber wie sollten sie nun dorthin kommen? Baumlauf war die offensichtlichste Möglichkeit, allerdings vielleicht nicht schnell genug. Sie brauchten jeden Zeitvorsprung, den sie bekommen würden, konnten sie doch überhaupt nicht ahnen, wie weit sich dieses Tunnelsystem noch erstreckte. Nach einer kurzen, aber spannungsgeladenen Pause hatte Shika endlich eine weitere Lösung für ihr Problem gefunden. Ohne diese jedoch groß zu kommentieren, setzte sie sie sogleich in die Tat um. Was hieß das also? Ersteinmal forderte sie ihren Partner dazu auf, sich fest an sie zu klammern. Es war ein eindeutiger Notfall, weswegen die Kunoichi auch nicht ihre Konzentration durch den unglaublichen Peinlichkeitslevel dieser Berührung verlor. Daraufhin begann sie fast zeitgleich zwei Jutsu zu wirken: Göttlicher Wind und Windlaufen. Der Wirbelsturm sollte in der Theorie genug Auftrieb erschaffen, damit sie den höher gelegenen Abschnitt der Höhle innerhalb von Sekunden erreichen würde. In der Praxis gab es natürlich noch ein paar Unannehmlichkeiten wie zum Beispiel den drehenden Luftstrom an sich. Relativ unkontrolliert wurden beide Genin zwar hoch in die Luft geschossen, drehten sich währenddessen aber mehr als einmal um die eigene Achse. Eindeutig nichts für schwache Nerven. Nichtsdestotrotz schafften sie es tatsächlich auf die angepeilte Höhe und kamen dort oben sogar zum Stillstand. Es gab nur einen weiteren Haken an der Sache. Shika hatte nicht an eine Bremse gedacht. Mit einem schmerzerfüllten "Umpf.." knallte die Kunoichi also direkt mit dem Kopf an die Steinwand, wodurch sie sich eine Platzwunde an der Stirn zuzog. Generell kein Problem für einen Iryonin, allerdings hatte die Nara grad keine Zeit sich darum zu kümmern. Nachdem sie sich kurz gesammelt hatte, zwang sie sich halb taumelnd mit dem Toshiba im Schlepptau weiter den Tunnel entlang, bis sie vor einem weiteren Problem standen. Das Klackern und Plocken hatte es schon vorher angekündigt, aber offenbar standen die beiden Shinobi erneut vor einer Falle, die es eigentlich gar nicht hätte geben dürfen. Diese verfluchte.. Hexe! Sie hatten keine Zeit für solche Scherze. Auf jedenfall war Shika fest entschlossen sich nicht von ein paar stampfenden Holzbalken aufzuhalten. So wählte die Kunoichi eine schnelle, aber ebenso kräftezehrende Methode sich diesem Hindernis zu entledingen. Ihre gewirkten Luftgeschosse fraßen sich auf jedenfall schneller als jedwede Termite durch diesen Wald aus Stämmen und erfüllten die Luft mit zahllosen Splittern. Hoffentlich waren sie bald am Ausgang.
 

Hyuuga Ryu

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Es begann mit einem dumpfen Brummen. Ein Geräusch, das ihm niemals aufgefallen wäre, wenn sie nicht schweigend in der Dunkelheit stünden, doch in der beinahe gespenstischen Stille, der Ruhe vor dem Sturm, die definierte, wer von ihnen den ersten Schritt in Richtung der Baumstämme machen würde, kam es dem jungen Hyuuga laut genug vor, dass er die Taschenlampe nach oben drehte. Die anfängliche Sorge, dass jetzt auch noch etwas Schreckliches von der Decke herabrieseln könnte, verflüchtigte sich relativ schnell. Ein kleiner, schwarzer Käfer brummte durch die Luft und stürzte sich auf die Nase des Genin. Farblose Augen schielten auf seine schlanke Nasenspitze und bildeten einen perfekten WTF-Blick, denn er konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wieso ein Insekt wie dieses in absoluter Dunkelheit ausgerechnet in sein Gesicht hüpfen sollte, wo es lange genug verharrte, um ihn zu beunruhigen. Was war jetzt los? Woher kamen diese Tiere? Noch eine Falle? Ryu wies mit dem Licht seiner Lampe auf Kaoru und öffnete Mund, um irgendetwas zu sagen, vielleicht etwas Beruhigendes, damit er selbst nicht in Panik ausbrach – denn ernsthaft, nach all diesen Fallgruben und Baumstämmen jetzt auch noch Killerkäfer, wirklich? Er kam nicht dazu, ein Wort zu formulieren, weil er stattdessen zu beschäftigt damit war, kleine Käfer dabei zu beobachten, wie sie am Kragen des Genin krabbelten und sich zur den Stämmen bewegten, zumindest in deren ungefähre Richtung. Der Jugendliche runzelte die Stirn und fragte sich, ob Kaoru schon die ganze Zeit eine Käferfarm gewesen war oder ob ihm vielleicht während dem Sturz ein paar in die Kleidung gepurzelt waren. Er fackelte jedenfalls nicht lange, nahm die Taschenlampe in eine Hand und streckte den freien Arm aus, um mit ausgestrecktem Zeigefinger einen er dunkel schimmernden Käfer vom Unterkiefer seines Missionspartners zu schnippen – doch in dem Moment schien sich eine Art Welle über den Boden auszubreiten.

Ein kräftiger Ruck, Ryu stieß gegen die Brust des Schwarzhaarigen vor ihm und drehte sich mit ihm aus der Gefahrenreichweite, ließ seine Taschenlampe fallen. Als er sich bückte, um sie aufzuheben, bemerkte er, dass sie sich über den Boden zu bewegen schien. Was der Anlass dafür war, sie sich mit einem wirklich sehr ninjaartigem Grabscher zu greifen und auf dem Boden zu leuchten, obgleich sich seine Stirn in tiefe Falten gelegt hatte und er nicht wissen wollte, was dort unten lauerte.
Insekten.
Hunderte von Insekten, alle schwarz, alle sehr zielstrebig auf dem Weg die Stämme hinauf, um sich strategisch absolut harmonisch anzuordnen. Der Bodenteppich hatte ausgereicht, um ihn stutzen zu lassen. Das hier weckte eine grauenhafte Vermutung. Der Hyuuga klemmte sich – nach eingehender Käferinspektion – das Ende der Lampe zwischen die Zähne und bildete Fingerzeichen für das Byakugan. Blinzelte. Da war nicht nur ein merkwürdigerweise von Insekten geformtes Ausrufezeichen. Da war ein merkwürdigerweise aus Insekten geformtes Ausrufezeichen, das vor Chakra leuchtend den Tunnel erhellte und eine Sache ziemlich offensichtlich machte … Der Hyuuga beendete seine kurze Glubschaktion, ließ den Kegel der Taschenlampe zurückwandern und blickte in die Augen seines Gegenübers. Spätestens jetzt sollte man bemerken, dass er ganz schön angepisst war, aber das genügte nicht, weswegen er seinen Unmut über den neuen Stand der Dinge mit einem Wort Luft machte, das sich trotz der damit verbundenen Niedlichkeit eher anhörte wie eine dämonische Prophezeiung der Hölle. „Ririchiyo.“
Sie rief ihre Namen und kam kurz darauf in den Lichtschein der Taschenlampe gelaufen, auch wenn man bereits aus der Ferne zwei Paar Füße stampfen hörte. Zwei Paar? Ryu machte ein besorgtes Gesicht – naja, wie konnte er einem kleinen Mädchen böse sein, dass gerade etwas panisch auf sie zulief und aussah, als hätte der Tunnel sie und ihre Nerven komplett fertiggemacht? Die Aburame erkannte er nicht nur an den rosaroten Haaren, sondern auch an ihrer Kleidung, doch die andere, sehr hübsche Frau hatte er noch nie gesehen. Sie blickte ein wenig schüchtern in die Richtung der beiden Jungen und schien sich fast hinter der Kunoichi zu verstecken, die Ryu nach anfänglichem Schock mit ernster Miene auf Verletzungen durchkämmte. Na, immerhin schien sie größtenteils unversehrt zu sein, dann war das Ganze ja nicht halb so schlimm. Auch wenn es ihm nicht gefiel, dass sie hier unten war, denn dort war es offensichtlich nicht gerade ungefährlich. Man siehe die Baumschranken of doom direkt hinter ihnen.
„Ririchiyo-san!“, keuchte Ryu also, und konnte nicht umhin, die Arme in die Hüften zu stemmen. „Was geht hier vor sich? Wer ist das und vor allem ...“

Auch wenn er ein Hyuuga war und sich dadurch nicht einfach so von irgendjemanden unterbrechen ließ, ganz besonders nicht, wenn es darum ging, eine Moralpredigt zu halten und auf eindeutige Anweisungen zu pochen, musste er diesmal eine Ausnahme machen. Es war keine weitere Person zugestoßen, die nun um Aufmerksamkeit buhlte, doch das war auch nicht nötig, da man das Tosen und Fauchen von Wind, sowohl das bedrohliche Knacken der Baumstämme deutlich genug hören konnte, um sich zusammenzureimen, was ihn verstummen hatte lassen. Was auch immer da kam – es hatte einen ganz schönen Wumms drauf, also schnappte sich der Hyuuga ohne ein weiteres Wort die Schulter der der Rosahaarigen mit einer Hand und mit der anderen Kaorus Handgelenk, um an beiden kräftig zu rucken. „An die Wand!“, befahl er, weil er keine Hand mehr für diese seltsame Frau frei hatte, und presste sich gegen die modrige Wand, gerade rechtzeitig, um einen ziemlich kräftigen Windstoß zu spüren, der an ihnen vorbeipfiff, kleine Holzsplitter durch die Gegend jagte und auch ein paar Käfer mitriss. Ganz nebenbei verwandelte dieser eigenartige Orkan auch seine Haare in ein von Splittern und Chitinstücken behaftetes Vogelnest, doch er reagierte mit keinem Wort darauf, strich sich eine Strähne aus der Stirn und drehte den Kopf mitsamt Taschenlampe zum anderen Ende des nun recht sauber aussehenden Tunnelstückes. Was zum …?

„Shika?“
 

Kazegawa Toru

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... Teufel noch eins! Stundenlang ging es schnurstracks geradeaus durch undurchsichtige Waldstücke und dunkle Gewölbe. Keine große Sache mochte man meinen, stellenweise ein bisschen deprimierend vielleicht – Himmel, sogar dieses Baum… Pfahl… Schranken… Labyrinth… Dingsbums… Ding… machte doch im Grunde, mal ganz objektiv betrachtet, nicht wirklich viel her. Wenn der Tunnel ganz ausgeleuchtet und die Augen der zwei anwesenden Ninja gut genug gewesen wären (was ja nun immerhin bei fünfzig Prozent von ihnen auch ohne Frage zutraf) dann hätten sie unter Umständen bis zum anderen Ende durch die Zwischenräume des Hindernisses durchspähen können. Und mit ein wenig Bauch einziehen hier und etwas sanftem Druck da passte ein Fünfzehnjähriger locker durch. Alternativ konnte man natürlich auch lustig zündelnde Papierfähnchen anbringen und abwarten was passierte oder sich der Balken mithilfe einer Kunst entledigen. Aber Ryu unternahm dahingehend keine Anstrengungen, wobei er ja als Fuutonnutzer wie im Vorhinein schon gesehen kein Problem mit hölzernen Widerständen zu haben schien. Noch dazu hatte er die Grundlage für seine Jutsu praktischerweise dauerhaft um sich, wohingegen Kaoru für angemessen ‚radikale‘ Aktionen erst einmal den Tunnel hätte fluten müssen. Leider kam diese Methode in den meisten Fällen wohl nicht so gut an, allein schon wegen der unangenehmen Wechselwirkungen von großen Mengen Wasser im Gegensatz zur kleinen Menge an vorhandenem… Tunnel. Dann eben auf die einfachste und sicherste Art. „Hm… warte mal, ich glaube wenn ich hier durchkommen kann, dann… äh, Ryu?“ Erst als er schon vor den ersten Balken stand fiel ihm auf, dass der Hyuuga sich leicht merkwürdig verhielt und ihn mit der Taschenlampe anstrahlte. Seltsamerweise sorgte der Anblick des Clanninjas bei Kaoru auf einmal für dezentes Kribbeln. Nicht die Art von kribbeln, die etwa die junge Frau auf der Waldlichtung ausgelöst hätte oder… ähm, jedenfalls war dieses Gefühl hier anders. Es kam nicht von innen sondern von außen! Vom Kragen her wanderte es Kaorus Hals hinauf, am Kinn entlang- und wurde vom Hyuuga in den dunklen Gang hinaus katapultiert. Offenbar nahm das das Wesen dem Shinobi übel, denn Augenblicke später kehrte es mit all seinen Freunden und Bekannten zurück. Was wimmelte dort unten auf dem Fußboden herum? Bestimmt kein Popcorn, oder? Nein, schlimmer! Viel schlimmer! Käfer- miese fiese kleine Krabbler, die die unglaublich nervtötende Fähigkeit besaßen, sich überall und nirgendwo zugleich aufzuhalten. Bilder kehrten in sein Gedächtnis zurück. Bilder von zappelnden haarigen Spinnenbeinen, Dolchartigen Fangzähnen und reihenweise lidloser, pechschwarzer Knopfaugen. Und Ryu, der ihn unvermittelt zurückstieß und dann herumzog. Was war nun los, was hatte der Hyuuga vor? Pogo? Mit einem Gesicht, dem eigentlich nur der Schein einer Taschenlampe fehlte, um- ernsthaft? Der Name den der Genin so unheilvoll aussprach, klang mit dieser Betonung fast wie der Name des dämonischen Ungetümes aus einem Horrorstreifen, das jeden Moment mit brennender Peitsche, umgeben von einem Kranz aus Feuer und Schatten um die Ecke getrampelt kam, um die unglücklichen Abenteurer zu grillen. Eins von der Sorte, gegen die man mit Schwertern nichts auszurichten vermag! Aber die Person der dieser Name gehörte, war doch alles andere als furchterregend. Wenn sie dagegen wirklich für die Invasion hier verantwortlich war… Als Ririchiyo davon gesprochen hatte, sie mit Käferhilfe zu überwachen, hatte Kaoru gedacht, dass die Insekten neben ihnen her schwirren oder sich irgendwo in eine Tasche verkrümeln würden. Nicht aber unter seinem Shirt!
Und plötzlich waren sie überall: Käfer am Boden, Käfer an den Wänden, Käfer an der Decke und selbst zwischen den Stämmen krochen sie hervor. Sogar aus seiner Kleidung war eines gekommen! Da erschien ihm das Tunnelfluten eine garnichtmal sooo schlechte Idee gewesen zu sein! Wenn er daran dachte, dass dieses Insekt die ganze Zeit lang unter seinen… „Waah!“ Wenn ich zurück bin, dann brauche ich ein heißes Bad… und neue Klamotten!

Aber schon nahte Rettung in Form einer kleinen, rosaroten Wolke. Sie konnte die schwarz gepanzerten Legionen sicher wieder unter ihre Kontrolle bringen! Zur Not hatte sie ja noch ein zweites Paar Hände mitgebracht, um der Sache Herr… oder eher Dame… zu werden! Schön, dass es heutzutage noch hilfsbereite junge Leute gab, die einem selbstlos zur Hand gingen. Moment mal. „D-da-das ist Sie! Das Mäd-„ ,der Yuzuki kam kurz ins Stocken. Vor lauter Aufregung über die Ereignisse hatte er auf die zweite Person hinter Ririchiyo gedeutet und Ryu über ihre Identität als die mysteriöse Unbekannte in Kenntnis setzen wollen, noch ehe er einen zweiten Blick auf sie geworfen hatte. Der kurz hängen blieb. „-die junge Frau, der ich auf der Waldlichtung begegnet bin, als ich euch verloren hatte. Die von der ich euch erzählt habe, bei dem Brunnen!“ Es fiel irgendwie schwer, den Blick von der Fremden abzuwenden. Hatte das diesmal doch etwas mit dem Kribbeln zu tun? Aber das waren doch nur Käfer… oder? Ja sicher, nur Käfer, alles ok, alles bestens. Als ob! Während Kaorus zweite Gedanken seine… äh, ersten Gedanken einholten, überkam ihn ein Schauder, sodass er einen Augenblick lang aussah wie ein auf dem Trockenen zappelnder Fisch. Ha! Aber noch etwas anderes kam ihm bei dem Gedanken an Käfer in den Sinn. Die Aburame sah furchtbar mitgenommen aus. Ihr schien nichts Besorgniserregendes zugestoßen zu sein, jedenfalls nicht im Sinne offener Wunden oder verdrehter Gliedmaßen. Aber dennoch, wer konnte das so genau bestimmen, Medizinausbildung hin oder her, bei diesen ungünstigen Lichtverhältnissen! Machte er sich zu viele Sorgen um das Käfermädchen? Sie war schließlich sowas wie ein kleiner General mit Befehlsgewalt über ganze Armee… von Insekten! Aber sie war andererseits auch ganz allein hier herunter gekommen- wenn man mal von der Wildfremden absah, die ihr folgte. „Hat Sie dir etwa was getan Ririchiyo? Sie könnte was über die He- über die mysteriöse alte Frau wissen… oder sogar mit ihr im Bunde sein! Außerdem ist es hier gefähr-“ Hyperaktivität? Aber hallo! Bei all der Hektik, die gerade hinter seiner Stirn vorherrschte bekam der Yuzuki von der ungemütlichen Geräuschkulisse nicht wirklich viel mit, ganz anders als sein Leidensgenosse Ryu. Und wie die sich zeigte, war das auch gut so, obwohl Kaoru im ersten Moment nicht verstand, weshalb ihn der Hyuuga erneut aus dem Weg zerrte und diesmal auch noch die Aburame mitriss und die junge Frau anschrie, es ihnen gleich zu tun. Jetzt also doch Pogo? So oder so nichts im Vergleich mit der folgenden Aktion, die über die wiedervereinte Gruppe hereinbrach wie ein Wirbelwind. Praktisch genauso wie ein Wirbelwind. Shikas stürmischer Auftritt zerlegte nicht nur das hölzerne Labyrinth und die Frisuren der versammelten Teenager, sondern verstreute Ririchiyos Käferkompanien gleich mit (bis auf den Teil der sich in Ryus Haar gerettet hatte) in einem Schauer aus Holzsplittern. Beides klatschte unangenehm gegen Kaoru und manch ein Splitter blieb in Haar und Klamotten hängen. Und mitten in einer Schneise der Verwüstung stand Shika mit einem roten Ruck-… ah, mit Mushiro im Schlepptau! Jetzt hat er es also doch noch geschafft… Aber… waren die beiden nicht direkt zu der Hütte gegangen? Wie kamen sie dann in den Tunnel? Beim abklopfen seiner Bekleidung und einer schnellen Übersicht über den äußerlich erkennbaren Gesundheitszustand der Gruppe versuchte er Ryus Beispiel zu folgen und seine Fassung wiederzugewinnen. Es erforderte, dass die Situation objektiv betrachtet und beurteilt wurde. Blöderweise schaffte Kaoru damit nur das Gegenteil zu erreichen. Soll heißen, er wurde stinksauer! Um der Hexe willen hoffte er, dass jetzt endlich Schluss war mit Fallen und falschen Wäldern und Tunneln und… einfach allem!
 
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Es war himmlisch! Alle Drehungen und Wirbel und selbst der folgende, harte Aufprall schafften es nicht, die Erfahrung zu versauen – Shika erlaubte nicht nur, sie bat sogar darum, dass Mushiro seine Arme um sie legte und so jede Form von Distanz, die sich zwischen den beiden hätte bilden können, vernichtete. Als die beiden in den höher gelegenen Tunnel geschleudert wurden, hatte er allerdings keine andere Wahl, als loszulassen – die trennende Kraft war einfach stärker als die in seinen Armen – und purzelte so mit einem gefiepsten „Shika-dono“ auf den steinernen Boden. Irgendwie schaffte er es, im Gegensatz zu ihr, sich dabei keine Verletzungen zu zu ziehen; vermutlich mehr Glück als Verstand, das brauchte man auch hin und wieder. Dank der spärlichen Beleuchtung bemerkte er auch nicht, dass seine Begleiterin es leider nicht so unbeschadet überstanden zu haben. Dafür zeigte sie ihm recht bald, was für Kräfte sie noch versteckt hielt; das war also die Kraft von Fuuton? Das bedeutete, wenn er es erst einmal schaffte, mit seinem Element umzugehen, dann würde er auch mit solchen Fähigkeiten um sich werfen können? Aber, viel wichtiger... „Shika-dono! Du hast das gleiche Chakraelement wie ich! Das ist... einfach unglaublich! Schicksal!“ Wenn er nur wüsste, welches Element Ryu besaß...
Allerdings blieb ihm nicht viel Zeit, sich über die neue Entwicklung zu freuen, da sogleich die nächste eintrat und das Team Mushika sich mit dem Schein einer Taschenlampe konfrontiert sah. Der Tochiba kniff die Augen zusammen, legte eine Hand über seine Augen und stierte in Richtung des Lichtes. Das erste, was ihm auffiel, waren zwei seltsame, unförmige, ins Dunkel getauchte Figuren, an denen sein Blick schnell vorbeiglitt, ohne an irgendetwas hängen zu bleiben... und dann sah er es: „Ririchiyo-dono! Es geht dir gut! Ich habe mir schon Sorgen gemacht!“ Aus Reflex lief er vor, an Shika vorbei, und während er so lief, bemerkte er auch die beiden anderen Teammitglieder... nun, wer konnte ihm verübeln, dass sie für ihn wenig mehr als unförmige Schatten gewesen waren? „Oh, ihr seid ja auch hier! Sehr gut. Hyuuga-san... und sie müssen Miliana-dono sein?“, registrierte er auch die junge Frau hinter ihnen. Wer sonst würde sich in diese Tunnel verirren, außer zwei idiotischen Halbshinobi, einer mutigen Kunoichi und der Tochter der Person, die ihn geschaffen hatte? Kurz danach wanderte sein Blick auch zu Kaoru, aber nach kurzem Blinzeln entschied der Rotschopf, dass der es nicht wert war. Stattdessen griff er in die eigene Hosentasche, um die Kette hervorzuholen...

Lässig zog Mushiro das Zielobjekt aus seiner Tasche und deutete auf Shika. „Tja, wie es aussieht, haben wir zwei die Mission erledigt... aber du hast dich immerhin hierher verirren können, Möchtegern-Hyuuga!“ Dann zeigte er auf Ririchiyo, welche unter seinem Blick sofort knallrot wurde. „Was hängst du eigentlich mit denen rum, Ririchiyo-dono? Na komm, her zu mir, zu einem richtigen Shinobi!“ Ohne zögern lief das Mädchen auf ihn zu und schloss ihn in die Arme, während sie zwischen Schluchzern ein „Du glaubst gar nicht, wie schlimm es mit den zwei war... bitte, lass mich nie wieder allein“ hervor brachte. Er grinste einfach nur und tätschelte ihr den Kopf, während Kaoru und Ryu unter seinem Blick zu Boden gingen...

Ja, das hätte er tun sollen, das hätte bestimmt genau so funktioniert, wie er es sich vorgestellt hatte. Aber er konnte diese Art nicht einfach vor Mädchen zeigen... sie sollten ihn erst lieben und dann herausfinden, was für ein cooler Shinobi er doch war. Also entschied er sich für ein liebliches „Wir haben sie! Wir haben sie! Shika-dono und ich haben die Kette gefunden, Hyuuga-san!“ Dabei hopste er ein paar Mal auf und ab und ließ den Blick eines stolzen Kindes auf sein Gesicht, das gerade mit einer eins nach Hause gekommen war und als Belohnung ein Eis erwartete. Was gab es Niedlicheres?
Recht schnell fiel ihm aber ein, dass da ja noch eine Falle darauf wartete, sie alle zu ertränken... „O-oh! Aber wir müssen hier raus! Nicht wahr, Shika-do-... Er erstarrte mitten im Wort, in dem Moment, als er sich umdrehte und die Nara erneut ansah. Das Lächeln verschwand sofort von seinem Gesicht – ihm fiel sofort ihre Wunde auf. „Shika-dono! D-du... Du blutest...“ Was sollte er jetzt tun? Er wusste doch nichts von Medizin... „Ähm... wenn ich mich verletzt habe... hat meine Mutter immer...“ Vorsichtig trat er an das Mädchen heran, legte seine Hände auf ihre Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen. Sanft lehnte er den Kopf vor und pflanzte einen leichten Kuss auf die verletzte Stelle. Das war die einzige Art von Behandlung ohne Pflaster, die er kannte... Abgesehen von Medic-Ninjutsu, aber das konnte er ja nicht. Die Geste zählte... hoffentlich...
 
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An dieser Stelle musste man sich eingestehen, dass dies ein unglaublich langer und beschwerlich zu überwindender Geheimgang war und Ririchiyo war schon deutlich außer Atem, als sie bei den beiden Jungen ankam, um die sie sich so sehr gesorgt hatte. Auch die freundliche Tochter ihrer Zielperson schien ein kleines Päuschen gebrauchen zu können, als sie sich den beiden Genin näherten, doch die Damen schafften es ohne viel langsamer zu werden zu den beiden Herren, wo Ririchiyo ihre Käfer positioniert hatte und nun im Schein des Lichtes deutlich besser sehen konnte als zuvor. Die Begrüßung war anders als erwartet, denn die Aburame hatte sich auf das Wiedersehen gefreut und war erleichtert darüber, dass die Jungen nicht allzu angeschlagen waren. Offenbar war seit Ryus Sturz nichts Weltbewegendes passiert, also kein Grund zur weiteren Sorge. Seufzend begann die Aburame damit die Massen an Käfer wieder zu sich zurück zu ordern… Das allerdings waren eine ganze Menge kleiner Kollegen, was dementsprechend seine Zeit brauchen würde. Der Hyuuga hingegen schien ziemlich entsetzt über den plötzlichen Auftritts des rosa Wollknäuels zu sein. Dies mochte vermutlich mitunter daran liegen, dass sie ziemlich durch den Wind und angekratzt war, aber das hatte sie selbst schon wieder völlig vergessen. Die beiden Herren begannen ein wenig durcheinander zu quatschen, als hätten sie Jahre hier unten abseits der Zivilisation verbracht. Ryu begann mit einer Moralpredigt, bei der er Ririchiyo massig Fragen zu stellen begann, während Kaoru entsetzt feststellte, dass er diese Frau schon einmal gesehen hatte. Also hatte Riri mit ihrer Vermutung Recht gehabt! So wie Kaoru die Person beschrieben hatte, war sie sich sicher gewesen, dass er Miliana gemeint haben musste! Während sie Ryu zuhörte, beobachtete sie den aufgebrachten Kaoru, welcher ausführlich klarmachte, dass sie hier nichts verloren hatte und nicht so nahe an dieser Person stehen sollte, weil sie ihr etwas tun könnte. Ririchiyo kam gar nicht dazu irgendwas von sich zu geben, denn die beiden Genin brabbelten am laufenden Band! »M…Mir geht es gut. Von Miliana geht keine Gefahr aus…« Eigentlich wollte sie noch ein wenig weiterreden, um den hektischen Kaoru zu beruhigen, während sie ihre Käfer einsammelte, doch dann bemerkte Ririchiyo auch das Geräusch.
Warum reagierte sie dann wohl nicht rechtzeitig genug? Es war ja schließlich Ryu, der sie an die Wand drückte und Miliana hatte sich ganz allein gerettet… Aber wenn die Aburame mitbekommen hatte, dass etwas auf sie zukam, wieso flüchtete sie nicht allein davor? Die Käfer natürlich… Ririchiyo wusste ganz genau, dass sie nicht alle rechtzeitig in Sicherheit an ihren Körper bringen konnte, doch vermutlich hätte sie es versucht und wenn sie der Wind durch die Höhle geschleudert hätte… Wenn Ryu sie nicht davon abgehalten hätte. Mit bereits tränenden Augen drückte sich das Mädchen an die modrige Tunnelwand. Nun war sie dreckig, ihre Sachen waren an einigen Stellen kaputt, sie hatte blaue Flecke und Kratzer… und zu guter Letzt heulte sie nun auch noch. Die zierliche Aburame war noch nie auf einer gefährlichen Mission gewesen… Bisher musste sie Shirogakure mit Blumen schmücken oder Babysitten und nun das? Als der Wind vorbeigezogen war, wandte sich Ryu in Richtung des Unruhestifters und sprach diesen direkt an. Riris Blick ging ebenfalls zu Shika, welche gerade Mushiro mit anschleppte. Abgesehen von ein wenig Blut an Shikas Stirn schien es auch ihnen einigermaßen gut zu gehen… Obwohl sie normalerweise immer so besorgt um das Wohlbefinden ihrer Teammitglieder war, hatte die Aburame nun gerade andere Sorgen, denn diese Situation überforderte sie. Klar, das Team war wieder vereint, Mushiro und Shika hatten die Kette und alles schien gut zu werden, abgesehen davon, dass sie noch immer in diesem Loch steckten… Aber Ririchiyo schmerzte gerade ein anderer Verlust… So blendete das rosahaarige Mädchen die Szene im Hintergrund zwischen den beiden Neuankömmlingen völlig aus. Sie drehte sich derweil von der Wand weg, ging in die Knie und suchte nahezu blind und schluchzend im Dreck nach den Überresten ihrer gefallenen Begleiter. Glücklicherweise war es nicht einmal die Hälfte ihrer Käfer und Reproduktion war an sich nicht das Problem, aber für sie war es schmerzlich, wenn die Käfer starben… Das hatte sie immerhin noch nicht erleben müssen… Sie redete sich ein, dass dies allein ihre Schuld war, weil sie nicht gut genug aufgepasst hatte. Derweil stand die Tochter der Tunnelgräberin nun vor ihnen und schrieb einen Zettel mit der Aufschrift: »Ich bin Miliana die Tochter der Frau nach der ihr sucht. Wir müssen uns unterhalten, aber vorher sollten wir schnell hier raus. Es ist gefährlich hier!« Es war ein wenig hinfällig JETZT auf die Gefahr hinzuweisen… oder?
 

Nara Shika

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Shika hatte es geschafft. Ihr kurzfristiger Einfallsreichtum hatte ihr und Mushiro einen Fluchtweg geschaffen. Jetzt hatten sie erstmal genug Abstand zu dem elektrisch geladenen Wasser, um es etwas gemächlicher angehen zu lassen. Ein weiterer Grund dafür war, dass der weitere Fluchtweg dank ihres Windgeschosses nun ebenfalls gesichert war. Irgendwo musste es doch noch einen anderen Ausweg aus diesem Tunnel geben. Am Besten direkt vor ihnen. Leicht schnaufend stieg die Nara also über die Überreste der Holzbalkenfalle vor ihnen hinweg, bemerkte erst gar nicht die dunklen Gestalten auf der anderen Seite. Erst die vertraute Stimme von Ryu ließ sie kurz inne halten und in die Finsternis hineinspähen. Tatsächlich, jetzt konnte sie es auch sehen. Endlich hatten sie die andere Hälfte des Teams wiedergefunden. Nicht ganz so, wie sie es geplant hatte, aber dennoch eine gute Nachricht. "R-Ryu..?" Langsam tastete sich die Schwarzhaarige weiter. Da sich jedoch allmählich das Adrenalin in ihrem Körper verflüchtigte, musste sie neuerdings mit einigen unangenehmen Nebenwirkungen ihrer Verletzung vorlieb nehmen. Erst setzte ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf ein, gefolgt von starken Kopfschmerzen. Dazu kamen dann noch ein Schwindelgefühl und leichte Orientierungslosigkeit, wobei man sich mit dieser Schwärze eh nicht ganz vertraut machen konnte, außer man war halt ein Hyuuga. Wegen all dieser Gründe lehnte sie sich letztlich gegen eine der Wände, atmete tief durch und ließ erstmal das Geschehen an sich vorbeiziehen.
So bekam Shika also nicht viel von der sonstigen Theatralik mit, die sich vor ihr abspielte. Immerhin hatte sie grad eigene Sorgen. Und selbst wenn sie es doch mitbekommen hätte, hätte es nicht viel an der Situation geändert. Erstens hatte die Nara ja nicht mutwillig die Käfer ihrer Teamkameradin sprichwörtlich weggeblasen und in alle Winde verstreut, außer einem kleinen Rest, der sich retten konnte. Zweitens besaß sie zudem nicht die nötige Einsfühlsamkeit im Moment, um sie über den Verlust hinwegzutrösten. Ja, Shika selber mochte nun wahrlich kein Krabbelzeugs, allerdings waren es ja keine normalen Käfer gewesen. Wie dem auch sei. Statt Ririchyio zu trösten oder den Grund für ihre Anwesehnheit hier zu erklären, wurde sie erstmal von ihrem rothaarigen Anhängsel umsorgt. Wie es schien hatte er erst jetzt ihre blutende Platzwunde mitbekommen, kein Wunder, wenn man nichts sehen konnte, und war selber soweit unverletzt geblieben. Deswegen ließ er sich auch nicht die Möglichkeit entgehen ihr etwas Gutes zu tun, zumindest aus seiner Sicht. Die folgende Umarmung mit dem Küsschen auf ihre pochende Stirn half jedoch nicht ansatzweise so sehr, wie er sich das vorgestellt hatte. Außer einer weiteren peinlichen Situation, die der Kunoichi noch mehr Blut in den Kopf trieb, und einem leichten Zusammenzucken ihrerseits aufgrund der kurzen Berührung mit seinen Lippen blieb nämlich nicht viel übrig von dieser Geste. Trotzdem versuchte Shika immer noch ihre Haltung zu wahren. "M-Mir geht es gut. A-Alles in Ordnung." Sie lächelte den Toshiba an. "D-Danke.." Fast schon beiläufig drehte sie daraufhin ihren Kopf in Richtung ihres Teamleiters, sie vermutete wenigstens, dass er dort stand, und sprach dann die wassrige Bedrohung hinter ihnen offen aus.
 
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