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Nach mir die Sintflut - Part I

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Er hatte kaum eine Ahnung davon, wie die ersten schnalzenden Schritte auf (und irgendwie auch teilweise in) dem Boden des Regenreiches für seine Kollegen ausfielen. Ihm selbst sollten sie wohl so etwas wie heimatliche Verbundenheit oder ähnlichen sentimentalen Unsinn vermitteln. Was auch immer man darunter verstand, den weißhaarigen Jungen beschäftigten in diesem Moment andere Dinge. Dinge, die sinnvoller waren als Heimweh, nützliche Dinge. Um genau zu sein hatten sie ihn seit der Landung beschäftigt, während das Ninja Grüppchen von Bord gegangen und sich von der Anlegestelle in Richtung des Landesinneren aufgemacht hatten, wobei sie sich unbewusst einer zweifelhaften Musterung der Seeleute ausgesetzt sahen, bis sie schließlich weit genug weg und damit außer Sicht der Küste waren. Als Einheimischer kannte er natürlich einen großen Teil der Stadt und fand sich auch zu großen Teilen im nahen Umland zurecht, viel mehr als ein breiter Streifen Schlamm war es ja nicht, bis man schließlich irgendwann auf eine Verbindung zum Meer stieß. Daher kannte er auch manche der Pfade die man nur durch Zufall oder dann fand, wenn man wusste wo sie verliefen und auf denen man halbwegs trocken und sicher in die Metropole hinein kam. Oder normalerweise gekommen wäre. Saizo ging den beiden anderen voran und suchte angestrengt nach den bekannten Hinweisen. Nichts. Durch den anhaltenden Niederschlag war der Boden quasi dauerhaft aufgeweicht und in weiten Teilen sogar überflutet, aber das war hier ja bekanntermaßen Usus. Alte, breite Bohlen bildeten in diesem sumpfigen Untergrund den Trampelpfad außerhalb der Stadt, der die wichtigsten Wege für die ortskundige Bevölkerung verband. Hier kam man schnell zum Hafen, zum Grenzgebiet und einer der neueren Wege führte wohl auch an dem Kanal entlang, der den Inhalt der Kanalisation aus dem Land beförderte und dadurch mit dem Ziel dieser Mission in Verbindung stand. Das Wassertreten überließ man gern den Touristen. Aber in Letzter Zeit hatte der gestiegene Wasserspiegel dafür gesorgt, dass auch diese von Schlamm verdeckt oder viellecht sogar ein Stück fortgespült worden waren. Da war noch einer der Gründe für Sai's mangelnde Wiedersehensfreude. Amegakures Skyline hob sich als dunkler Schatten hinter dem Regenschleier ab. "Wir sind gleich da. Vom Stadtrand aus wird es ein wenig trockener werden, die meisten Straßen sind befestigt und wenn wir können den Vordächern der Geschäfte entlang laufen. Einige Gassen sind praktisch auch überdacht, wegen der eng zusammenstehenden Gebäude. So kommen wir auch bis zur Dorfverwaltung. Die haben uns angefordert, also denke ich wir werden dort von Irgendwem empfangen werden. Haltet im Zweifelsfall einfach nach jemandem Ausschau, der wichtig aussieht, die kennen sich normalerweise mit ihresgleichen aus." Die Drei boten nicht direkt den Anblick, den man von vertrauenswürdigen Personen erwartet hätte. Zudem waren sie von oben bis unten mit Wasser und Schlammspritzern bedeckt, die von dem zurückliegenden Weg zeugten. Auch nicht schlecht, um Eindruck zu machen. "Und tretet euch den Matsch von den Schuhen bevor wir reingehen. Ich will mir hinterher keine Beschwerden anhören müssen." Was nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber jetzt sollten die Beiden schon allein aus Trotz seiner Anweisung nachkommen. Oder würden sie ihm etwa extra eine reinwürgen?


Währenddessen am Hafen:
Als sich die Mannschaft des später am Abend wieder einfand, um im Rumpf des Schiffes die Errungenschaften des Landganges zu begutachten (hauptsächlich gestreckte Spirituosen, frischer Braten und andere leicht verderbliche Lebensmittel) und sich dementsprechend schnell Feierlaune ausbreitete (um die Speisen schnellstmöglich aufzubrauchen, bevor sie die Chance bekamen vorher schlecht zu werden) dachte schon bald Niemand mehr an die freigewordenen Kajüten, bis auf den Schiffsjungen. Der hatte fürs erste genug von Ninjas und Geheimnissen und war jetzt froh darüber, die gemeinen Gäste eine Weile los zu sein und nicht auch noch in ihren Kajüen putzen zu müssen. Er konnte sich kaum vorstellen, was die mit ihm angestellt hätten, ware die Seereise noch länger gegangen. Seine Begegnung gab hatte er schon der ganzen Crew erzählt und nach Seemannmanier ausgeschmückt. Er ließ dabei kein gutes Haar an den seltsamen Reisenden. Und zwar an keinem einzigen der Vier.

Der unbeachtet gebliebene Passagier der vierten hatte sich kurze Zeit nach den Ninja auf den Weg gemacht. Er war über den Steg am Kanal entlang in die Stadt gekommen und hatte gegenüber der Gruppe somit ein gutes Stück abgekürzt, was ihn eine halbe Stunde vorher die Pforten der Dorfverwaltung passieren ließ. Hastig war er zum Büro des Architekten und Bauleiters der Kanalsanierung geeilt und hatte dort eine kurze Nachricht hinterlassen. Die Information wurde sorgfältig so platziert, dass sie nur dem richtigen Empfänger auffallen würde. Dann verschwand der wieder durch Tür und Pforte, hinaus in die belebteren Straßenviertel Amegakures. Sein Job hier war erfüllt, der Auftraggeber wusste von der Ankunft der Ninja. Für den nächsten Teil würde er sich noch etwas Zeit lassen, denn musste er zurück zum Kanal und dort nach dem Rechten sehen...


Auf halbwegs trockenem Weg gelangte die Gruppe dann auch im Zickzack durch die Innenstadt und stieß schließlich bis zur Dorfverwaltung vor, in der ein Vertreter der verantwortlichen Kanalbauer schon auf die Ninja zu warten schien. Was für ein Service. "Ah, sie müssen die Gruppe sein die man uns geschickt hat? Takeru Chiba, ich bin Assistent der Geschäftsleitung. Unser Büro wurde mit dem Ausbau und der Instandhaltung der Abwasserwege betraut. Mein Vorgesetzter ist zur Zeit leider unpässlich, er befasst sich mit... " Das von höflichem Entgegenkommen zeugende Gesicht des jungen Mannes nahm für einen flüchtigen Augenblick verbitterte Züge an. Doch ebenso schnell wie sie gekommen war, verzog sich die dunkle Wolke wieder als er die Fassung zurückerlangte. "... er ist in wichtigeren Angelegenheiten unterwegs, daher richten sie ihre Fragen und sonstige Gesuche bitte direkt an mich." Saizo musterte den Mann vom odentlich getrimmten Scheitel bis zu den auf Hochglanz polierten Schuhen. Das war keiner von den wirklich wichtigen Leuten. Der hier bemühte sich um ein möglichst seriöses Aussehen und erledigte die nervigen Nebensächlichkeiten, währen sein Chef 'wichtigeres' zu tun hatte. Herr Chiba konnte sich ja die Handwerker, Klempner und Ninja kümmern. "Na wenn das so ist? Nendo-san hier interessiert sich brennend für ihre Sicht zur derzeitigen Problematik mit der Kanalisation" Er klopfte Yasuo aufmunternd auf die Schulter. Damit hatte der Nendo den Hauptgewinn gezogen und durfte sich mit dem Prakti- Assistenten herumschlagen. "Yuudari-san ist mehr auf visuelle Dinge fixiert. Wenn sie ihr doch bitte einen Plan vom Abwassernetz geben würden? Baupläne, Aufrisse, Karten oder irgendwas in der Art sollte für den Anfang reichen." Mal sehen was die Zwei nützliches herausfanden. Während Takeru Chiba anstalten machte, Yasuo und Umiko zum Büro zu führen, setzte sich Saizo unter dem Vorwand eines dringenden Bedürfnisses von der Gruppe ab und begab sich wieder zurück zum Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes. Mal sehen was es hier noch so alles herauszufinden gab...
Derweil waren Assistent Chiba und die verbleibenden Sora-Ninja im Büro angekommen - einem großen, hellen Raum mit riesigen Zeichentischen und endlos hohen Stapeln von Papier, Papier und noch mehr Papier. Hier türmten sich zwischen Grundrissen und Präsentationsmappen verschiedenste Zeichenutensilien, Kaffeebecher (besonders viele) und zusammengeknüllte Fehlschläge. Der junge Mann wies seinen Gästen Sitzplätze zu: Umiko an einem der ausladenden, beleuchteten Tische, auf dem er einen ganzen Stoß Kartenmaterial und Konstruktionszeichnungen ausbreitete. Darauf war der Verlauf des Abwassers bishin zur einspeisung ins Meer verzeichnet, ebenso wie alle Wartungsschächte und sonstigen Zugänge zur Kanalisation. Bevor er sich zu dem Nendo gesellte, der am wesentlich kleineren aber ebenso beladenen Scheibtisch des Assistenten platz fand, bot er ihr nocheinmal an, ihn sofort mit all ihren Fragen anzusprechen. Dann legte er vor Yasuo mit seiner Version der Geschichte los:
"Es freut mich zu hören, dass Sie beide sich so für die Thematik interessieren." Das tat es, seinem Ausdruck nach zu urteilen, wirklich. "Aber wenn sie mich so direkt nach dem Problem fragen das die Stadt derzeit beschäftigt, muss ich leider sagen dass ich es mir auch nicht erklären kann. Wie sie den Bauplänen sicher entnehmen können, ist alles vollkommen korrekt geplant und umgesetzt worden. Ich selbst habe den Großteil der Unterlagen erstellt. Obwohl wir damals alle unter gehörigem Druck gestanden haben, nun eigentlich tun wir das noch heute... ich zumindest habe so gut wie kaum noch Freizeit, seit der Chef einen Auftrag nach dem anderen annimmt..." Er räusperte sich und hörte wieder damit auf, seine Fingerknöchel zu massieren. "Jedenfalls hat es weder beim Bau noch nachher irgendwelche Probleme mit dem Abfluss gegeben. Der Durchmesser der unterirdischen Kanäle sollte eigentlich ausreichen, um sogar noch weit mehr als das derzeitige Wasservolumen aufnehmen zu können. Ich selbst war zugegen, als der Bau abgenommen wurde. Leider muss ihnen das nun als Beweis ausreichen, denn glauben sie mir... bei diesem Wetter kann niemand dort hinunter! Das wäre glatter Selbstmord!" Diesem Punkt maß er große Bedeutung zu. Vielleicht ein wenig übertrieben viel, wenn man bedachte dass er den Nendo beinahe anschie, aber es ging ja um was, nicht wahr? Jetzt lag es aber ersteinmal an den beiden Genin, den Wahrheitsgehalt von Chibas Aussagen zu überprüfen.
 
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Nendo Yasuo

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Nicht lange dauerte es bis das Schiff andockte und die Ninja getrennte Wege von den Seemännern gingen. Ein herzhafter Abschied war es nicht sonderlich, aber der junge Nendo war froh endlich wieder Land unter den Füßen zu haben (und sich nicht mehr auf einem Schiff zu befinden mit dem Seemann den er wohl für lange Zeit verstört hatte). Mit Kapuze auf stapften die drei Ninja dann eine, für Yasuo schwer abzuschätzende, Zeitspanne durch verschiedenste Schlammpfade, welche regelmäßig ihre Konsistenz von fest zu fast flüssig und wieder zurück wechselten. Yasuo war das nicht sonderlich genehm, besonders nachdem er immer noch nicht das Laufen auf Wasser beherrschte, aber den anderen davon zu erzählen wäre ihm zu peinlich gewesen. Das ließ ihm dann als Möglichkeit also nur noch übrig, möglichst vorsichtig zu gehen und zu hoffen in keine tiefe Pfütze zu treten.
Gedämpft durch die Kapuze und die Regentropfen fing Saizo dann an die beiden Ninja anzusprechen und diese darüber aufzuklären, dass sie bald da seien und die weiteren Pläne sobald sie dann in der Stadt waren. Der Kern seiner Aussage war aber im Großem und Ganzem, dass sie dann größtenteils trocken bleiben würden, was Yasuo nicht sonderlich interessierte, da sowohl sein Mantel, wie auch seine Schuhe regenfest waren. Seine Gleichgültigkeit ließ ihn sogar fast überhören, dass er den Schlamm von seinen Stiefeln abklopfen soll, sobald sie da waren. Okay das wäre nicht gut gewesen hätte er das überhört und bei seiner Aufregung hätte er das auch sicherlich vergessen, so geistesabwesend wie Yasuo oft war. Es war aber auch faszinierend, wie die Drei noch weit und breit von nichts als Matsch umgeben waren und plötzlich sich eine Stadt, fast vollkommen aus Stahl und Eisen, erstreckte. Seine Faszination konnten nicht einmal die diversen Schlammflecken, die sich über seinen Mantel erstreckten, dämpfen.

Die Innenstadt von Amegakure hingegen war schon wieder fast ordinär im Vergleich zu dem Anblick der Stadt von außerhalb. Es war ein großes Gedränge und man konnte kaum den Himmel sehen, so viele Dächer waren gleichzeitig über ihm. Leicht frustriert durfte sich dann also Yasuo durch die Straßen drängeln und musste sich Mühe geben mit Saizo mitzuhalten, der sich scheinbar ziemlich gut hier auskannte. Durch eine Seitenstraße nach der anderen wanderten sie, an etlichen Leuten und sogar einigen Bettlern vorbei, die scheinbar in den Straßen wohnten. Wie war das überhaupt möglich? Für Yasuo war es nur schwer vorstellbar, dass jemand bei diesem Regen ohne ein Dach über dem Kopf leben konnte. Metaphorisch natürlich, da wie gesagt etliche Dächer die Straßen bedeckten, der störende Faktor war hier eher die dicke Wasserschicht, welche die Leute wohl kaum interessierte, die drin saßen. Viel Zeit um darüber weiter nachzudenken hatte er allerdings nicht, da war Saizo schon wieder um eine Ecke verschwunden, gab es denn hier wirklich keine großen Straßen die sie hätten nehmen können? Als wäre durch all das gedankliche Meckern, welches nie jemand zu Ohren bekommen würde, die Zeit schneller vergangen, kamen sie auch schon beim Dorfzentrum an und wurden bereits erwartet. Takeru Chiba war ihr Empfangsmädchen, sozusagen, auch wenn es ein Kerl war, der jedoch nur der Assistent des Chefs hier war. Dieser musste ja sehr beschäftigt sein, wenn er nicht mal die bestellten Ninja selbst begrüßen konnte. Den kurzen wechsel der Emotionen in Takeru’s Gesicht hatte Yasuo natürlich nicht bemerkt, da, wie konnte es auch anders sein, er wieder Gedanklich anderweitig beschäftigt war. Aber der Verdacht darauf, dass Takeru’s Chef schwer beschäftigt war, hatte sich sogar zufälligerweise bestätigt. Lange ließ Saizo, wie vorhin am Boot auch schon, nicht auf die Rollenverteilung warten und Yasuo wurde plötzlich zu jemandem der sich fürchterlich für die Ursache des Problems interessierte und Umiko schien nun in Baupläne interessiert zu sein. In was das schwer zu lesende Mädchen wirklich interessiert war, konnte Yasuo nicht mal ahnen, gab es da überhaupt etwas? Das würde Yasuo wohl nicht so schnell herausfinden, da Takeru sofort damit begann ihn über das Thema zuzutexten. Naja, das sollte dafür die Arbeit von Yasuo recht einfach machen, besonders nachdem sich Takeru kaum für Umiko auch nur interessierte. Das schwerste schien für ihn also wohl zu Wort zu kommen werden, da Takeru wie ein Wasserfall redete. Zuletzt fügte er noch ausdrücklich hinzu, dass es Selbstmord sei in die Kanalisation zu gehen bei diesem Wetter, merkwürdig war aber der Weg wie er es sagte. Aber darüber machte er sich lieber später dann Gedanken. Zuerst also mal mit dem Wichtigsten beginnen. „Sie meinen also es wäre nicht möglich, dass sich ein Fehler bei der Planung oder dem Bau des Kanals eingeschlichen hätte?“ Sicherlich hatten sie das wohl als erstes überprüft, bevor sie Shinobi gerufen hatten, aber sicher gehen konnte ja nicht schaden. „Natürlich nicht, wir haben die Pläne nachträglich mehrmals überprüft und die Arbeiter haben Jahrelang schon gute Arbeit geleistet. Wäre dies nicht so, wären sie schon längst aus dem Geschäft.“ Logisch, gut dann kommt jetzt mal eine unangenehmere Frage für Takeru. „Das heißt also der Schaden am Abwasserkanal muss durch etwas Externes ausgelöst worden sein?“ In der Zwischenzeit machte Yasuo es sich gemütlich in seinem Stuhl, da dies wohl noch etwas länger dauern könnte und außerdem war der Raum trotz seiner Unordnung ziemlich gemütlich. „Wir wissen es nicht, aber wer würde schon wollen, dass die gesamte Stadt unter Wasser steht?“ Soso, er schloss also sofort darauf, dass es um eine Person mit schädlichen Motiven handelte. Erschwerend kam dann noch diese ausdrückliche Warnung hinzu, nicht den Kanal zu betreten, als wolle er nicht, dass die Shinobi da rumschnüffelten, sehr verdächtig. „Sie halten es also nicht für möglich, dass ein Baumstamm oder Tiere dafür verantwortlich sind?“ Ein wahrliches Verhör war dies schon fast, vielleicht sollte er besser damit aufhören bevor sich ihr Arbeitgeber das nochmal besser überlegte. „Naja wahrscheinlich haben sie solche Eventualitäten ja eingeplant, wäre ja dämlich wenn nicht.“ "Natürlich doch, wir wollen doch nicht eure wertvolle Zeit mit solch peinlichen Fehlern verschwenden." Takeru wirkte um einiges erleichtert als Yasuo ihm die Antwort aus dem Mund nahm, sowas von Verdächtig. Aber gut, dies behielt er noch eine Weile für sich, bis die drei Shinobi wieder unter sich dann waren. „Was denken sie woran es denn sonst noch liegen könnte wenn alle genannten Möglichkeiten es nicht sein sollten?“ Darauf wusste Takeru keine Antwort und auch der weitere Gesprächsverlauf brachte nicht mehr viel Neues ans Tageslicht. Wo Saizo wohl war? Jetzt wo der junge Nendo so darüber nachdachte, Saizo war schon seit ner ganzen Weile nicht mehr da…
 
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Yuudari Umiko

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Ironie war so eine Sache... Da konnte man sich bei Umiko wirklich die Zähne ausbeißen. Manchmal driftete sie selbst ganz unbewusst darin hinab, doch was man selbst machte, war etwas anderes, als wenn andere einem so begegneten. Das hatte man ja eben schon an einem mehr oder minder nicht geplant bissigem Kommentar von ihr gemerkt. So würden Saizos Worte in ihrem Kopf eine andere Bedeutung haben, als sie hatten. Warum? Nun ja, sie verstand nicht wirklich viel davon, dadurch dass sie viele Zeit ihres Lebens eben gerade nicht mit besonders viel Kontakt mit anderen Menschen verbrachte. Dementsprechend glaubte sie meistens das, was man ihr unter die Nase rieb. Besonders gut funktionierte das natürlich dann, wenn man dabei noch scheiß freundlich war... Jedenfalls bemerkte sie eher selten wenn man sie belog oder an der Nase herumführte, wenn man nur so tat, als würde man es ernst meinen. Nicht dass sie dumm war, sie hatte es ein ihrem kindlichen Leichtsinn einfach noch nicht so mit den verschiedenen Gesprächsarten beziehungsweise Taktiken von Menschen. Naiv war ein Wort, dass man ihr auf die Stirn stempeln konnte, wenn auch noch etwas anderes als bei anderen Personen... Immerhin hatte sie erst vor kurzem einem Chuunin klarmachen wollen, dass die Wahrscheinlichkeit bei ihm höher war als bei ihr in der Nacht von einem Triebtäter oder Räuber angefallen zu werden...
Nun... Warum behauptete der junge Mann nun also sie sei wasserscheu? Amegakure war doch bekannt für starke Regenschauer. Warum sollte sie sich diesen dann bewusst aussetzen, wo man sich dabei doch unterkühlen oder gar erkälten konnte? Wieso sprach er nun von saurem Regen? Irgendwie redete Saizo wirr, aber Umiko würde Leuten so etwas niemals übel nehmen. Konnte ja nicht jeder so belesen sein wie sie. Es musste eben auch dumme Menschen geben. Oder merkwürdige... Oder sonst irgendwelche anderen Menschen. Was auch immer. Plötzlich begann er nun damit sich zu entschuldigen. Ausdruckslos wie immer beobachtete sie ihn dabei. Seine Mimik schien nicht gerade aggressiv oder so, passend zu seinen Worten eben. Also konnte sie diese Entschuldigung ruhig ernst nehmen, das war sicher. Jedenfalls war er raffiniert genug um zu begreifen, dass sinnlose Argumentationen und eine nackte Umiko niemanden weit führen würde. So nickte sie mehr oder weniger zustimmend und lauschte ihm weiter. Einen Punkt seiner Argumentation konnte sie allerdings nicht nachvollziehen, weswegen sie ihm gleich mal wieder ungeplant einen Dämpfer verpasste: „Danke für die Anregung, aber wozu brauche ich denn einen Schirm, wenn ich eine Kapuze habe? Ich habe nicht einmal zu Hause einen Schirm, eben weil ich einen Mantel mit einer Kapuze habe. Gibt es in Amegakure etwa keine Menschen die Mäntel tragen? Es erfüllt ja immerhin beides seinen Zweck. Das wäre doch auch viel günstiger, wenn man nicht immer einen Schirm mit sich rumschleppen müsste, oder? Aber naja, Traditionen waren noch nie so mein Ding. Ich trage meine Clankleidung auch nur, weil sich das so gehört und es manchmal, wie zum Beispiel im Regen, sogar ziemlich nützlich ist. Aber dennoch danke für dein Verständnis.“ Das musste nun sicher unglaublich ironisch klingen, war es aber nicht einmal im Ansatz. Dadurch dass Umiko bei ihren Worten auch nicht wirklich irgendeinen Ausdruck an den Tag legte, war es auch schwer zu sagen, wie ernst man ihre Worte nehmen musste. Zumindest ging es vielen Menschen so... Sie wurde oft einer Bösartigkeit beschuldigt, von der sie selbst keinen Schimmer hatte.
Aber nun zurück zum Hier und Jetzt, denn nun waren sie im Reich des Regens gelandet und waren auf dem Weg in die Heimatstadt des Tsuchinoko. Umiko mochte Amegakure und das sogar trotz des anhaltenden Regens. Sie mochte es sogar deutlich mehr als ihre eigentliche Heimat, was als Ninja aus dem trockenen Reich der Erde mit der Affinität für Suiton gar nicht mal unpassend war. Das trockene Staubland war deutlich hässlicher als der Matsch in dem sie nun versank. Dass das heute so pessimistische Mädchen das so positiv aufnahm, war wohl ein wenig überraschend. Es war ziemlich nass... Also zeigte sich das Reich des Regens von seiner besten Seite. Ein wenig neugierig beobachtete Umiko die Gegend. Kaum ein trockener Fleck war zu entdecken und die Einheimischen schienen schon ein wenig neugierig in die Richtung der Fremden zu blicken. Sobald Umikos rotes Auge mal in die Richtung der Passanten hin aus der Kapuze herauslugte, blickten sie aber abrupt weg. Fast so als fühlten sie sich ertappt. Naja, Umiko mochte auch manchmal ein bisschen gruselig wirken. Viel war nicht mehr über die Umgebung zu sagen: Nass, Matsch, Dreck und so weiter. Umiko mochte es aber tatsächlich sehr gern.
Der Anblick auf die Skyline war dann schon etwas anderes. Es wirkte düster, wahrscheinlich würden viele behaupten, dass es nicht einladend wäre, aber für die Yuudari war das Dunkle immer anlockend. Musste an dem Hang ihres Clans zur Dunkelheit liegen... Schwarzmagie und solch witzige Spielchen lagen den Geisterzähmern ja sehr. Der Teamleiter erklärte wo lang sie gehen sollten und natürlich folgte man aufs Wort. Auch das mit dem Schuhe abtreten am Eingang der Dorfverwaltung war für Umiko ziemlich selbstverständlich. Drinnen zog sie die Kapuze vom Kopf und zog sogar den nassen Mantel aus, unter dem sich ein mittellanges dunkles Röckchen, ein paar Kniestrümpfe und eine Bluse versteckten. Tatsächlich war sie so nicht unbedingt für die Wetterbedingungen draußen gekleidet. Schon bald stellte sich ein ziemlich schmieriger junger Mann vor, der ihnen quasi entgegen sprang. Umiko begrüßte ihn nur mit einem Nicken, naja das mit der Höflichkeit war eben nicht so ihr Ding. Sie folgte den Worten des Mannes, der sich mit Takeru Chiba vorgestellt hatte. Das übliche Blabla... Man erzählte ihnen etwas über die Rahmenbedingungen und natürlich wieder nur das Gelbe vom Ei. Dass irgendetwas nicht stimmte, ließ sich aber schon allein daran erkennen, dass er irgendwie für einen Moment sehr angespannt wirkte. Umiko zog nur leicht eine Augenbraue hoch, folgte ihm dann aber weiter. Tatsächlich war der Typ nicht mal ihr Auftraggeber, sondern nur ein einfacher Handlanger. Dementsprechend war das sogar ein Vorteil, denn Umiko wusste, dass man aus solchen Menschen mehr rauskriegen konnte, als aus irgendwelchen Obrigkeiten. Die verplapperten sich in der Regel nicht... Saizo legte nun ziemlich willkürlich fest wer nun was machte. Dies störte Umiko so gar nicht. So lang man sie nicht unbedingt zu einem Verhör einsetzte, konnte sie sich eigentlich immer recht nützlich machen. Die Yuudari sollte sich also die Baupläne angucken. Das war gar nicht mal so schlecht, denn sie konnte sich anhand von Bildern immer erstaunlich viel einprägen. Vielleicht konnte das noch einmal nützlich sein... Auf jeden Fall entschuldigte sich Saizo bevor Yasuo und Umiko in einen andern Raum geführt wurden. Während der Takerutyp mit Yasuo ein bisschen Smalltalk betrieb, sah sich Umiko die Pläne an. Wahrhaft schien der Bau der Kanalisation perfekt auf Amegakure ausgerichtet worden zu sein. Sie hatte zwar nicht allzu viel Ahnung, aber es stand immer relativ deutlich dabei was wofür da war. Offensichtlich hatten sie nichts übersehen. Gegen jegliche Eventualitäten waren sie abgesichert... Auch besondere Witterungsbedingungen waren eigentlich bedacht. Während sie nebenbei lauschte, wurde auch ziemlich klar, dass Yasuo im Gespräch mit dem Takerutypen nur darauf hinaus kam, dass keiner wusste woran es liegt. Das klang alles sehr danach, als würde jemand anderes seine Finger im Spiel haben. Aber mit einer Aussage hatte der Schmierlappen schon Recht: Warum wollte jemand Amegakure absaufen sehen? Entweder war es das oder es war eine unberechenbare Problematik eingetreten. So wie Nukenin die auf Dinosauriern reiten... Jedenfalls war es schwer zu sagen was nun das Problem war. Und ja, wo war eigentlich Saizo? So lang konnte man doch für das dringendste Bedürfnis der Welt nicht brauchen... Mal abgesehen von explosivem Durchfall... Armer Junge. Vielleicht sollte sie ihm etwas dagegen anbieten?
 
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So etwas langweiliges wie diesen verschlafenen Bürotrakt hätte der Tsuchinoko nicht erwartet, am wenigsten hier. Als Dorfverwaltung die diesen Namen auch verdiente sollte man sich seiner Vorstellung nach mehr leisten dürfen und sich ehrlich gesagt auch um interessantere Dinge kümmern als den lieben langen Tag über nur Aktenberge zu verschieben und sich mit mehreren Litern Kaffee abzufüllen. Zweifel gährten in ihm, wähend sein gesunder Menschenverstand den realen Nutzen dieser Einrichtung in Frage stellte. Früher oder später musste man doch darauf kommen, dass hier außer der normalen Verwaltungsarbeit... nichts geschah. Das wäre nicht weiter schlimm, in einer normalen Stadt, selbst von der Größe einer Metropole wie Amegakure. Aber über das Maß dieser elementaren Strukturen hinaus war das hier immerhin doch ein Ninjadorf. Die Vorgänge hier sollten... wichtiger sein. Aber die Ninja denen der Genin auf seinem inoffiziellen Streifzug duch das verwinkelte Gebäude begegnet war, konnte man ohne Anstrengungen an einer Hand abzählen. Beamte, Sekretäre und Leute in Anzügen dagegen befanden sich hinter jeder Ecke, so schien es. Und was die Informationen anging, die er sich (natürlich vollkommen unabsichtlich) zu verschaffen gedachte, so war der Wert dessen was er mitbekam in etwa so aufregend wie eine Briefmarkensammlung und von ähnlichem Unterhaltungswert. Entweder waren alle Angestellten hier sehr viel intelligenter als er angenommen hatte, oder es gab schlichtweg nichts an ihrer Arbeit, das ein Gespräch lohnte. Enttäuscht machte Saizo sich also letztendlich doch auf den Weg zu den hiesigen Örtlichkeiten und stieß dort auf genau das, was er gesucht hatte. Ein wichtig aussehender
Mann im Anzug. Wichtiger als die meisten anderen und wie es aussah stand diese Position auch im Zusammenhang mit einem ansehnlichen Bankkonto. Ganz sicher einer aus der Chefetage. Von den Sanitäranlagen aus folgte er dem Anzugträger zur Empfangshalle, wo dieser sich von der Dame hinterm Schalter seine Post abholte und dabei ganz ungeniert seine Vorstellung von charmanter Konversation zum Einsatz brachte. Die Mischung aus anmaßenden, überheblichen und selbstgefälligen Schmeicheleien konnten Brechreiz hervorrufen.
Doch das wirklich wichtige an dem Gespräch war der Part der Empfangsdame, die den Herren mit seinem Nachnamen ansprach. Der Name war dem eines gewissen Architekturbüros verdächtig ähnlich, um nicht zu sagen: es war der gleiche Name.
Der Chefarchitekt bemerkte den heranschlendernden Jungen mit einem genervten Ausdruck. Sai hatte ihn bei seinem Auftauchen bei einem Flirtversuch gestört und nun war die Frau am Schalter wieder darin vertieft, Unterlagen zu ordnen und Listen abzugleichen. In den Augen des Mannes konnte der Genin sehen, dass er ihn zweifelsfrei nervte. Sai nahm es zum Anlass, noch etwas weiter zu gehen und grinste er den Vorgesetzten schonungslos an. So so, der Herr ist also mit wichtigen Dingen beschäftigt und setzt uns einen Assistenten vor? Laut sagte er: ,,Guten Tag, der Herr. Ich scheine mich dummerweise ein wenig verlaufen zu haben und kam nicht umhin, ihr Gespräch mit anzuhören. Sie sind der Leitende Architekt des Büros, das für die Abwasserpolitik verantwortlich ist, nicht wahr? Wie schön, einem so wichtigen Herren persönlich begegnen zu dürfen! Ihr Assistent muss offenbar schlampige Arbeit geleistet haben, denn er hatte mir und meinen Kollegen versichert sie seien außer Haus? Und ihre Post müssen sie auch selbst abholen wie ich sehe. Es ist wirklich schwer, heutzutage gutes Personal zu finden nicht? Darf ich sie dann zu ihrem Büro begleiten? Ich bin Ninja, wissen sie? Und meine beiden Mitstreiter würden sie sicherlich auch gern kennenlernen, wo sie doch der einzig kompetente Mann ihrer Abteilung sind?"
Was war er doch gespannt, wie sich der arbeitsscheue Beamte da wieder rauswinden würde. Und tatsächlich, er versuchte es! Hauptsächlich verwies er dabei im Übrigen auf die Arbeitsweise von Takeru Chiba: seine Unfähigkeit (die wie es sich anhörte darin bestand, dass er seinen Chef mit wichtigen Entscheidungen belästigte, statt die anfallenden Aufträge völlig allein zu bearbeiten), seine Faulheit (offenbar unterließ er es ständig, die Schreibarbeit seines Vorgesetzten zu erledigen und erdreistete sich dann mit Ausreden zu kommen, er hätte keine Zeit neben all den anderen ausstehenden Arbeiten) und die allgemeine Inkompetenz des Mannes, der ihm sein Geld verdiente und nahezu alle Geschäfte an seiner Stelle führte. Saizos Brauen wölbten sich. Der arme Mann, mit solchen Angestellten gestraft zu sein... Dann machte er sich aus dem Staub, faselte etwas von wichtigen Terminen und dass sich Chiba, in all seiner Unfähgkeit, doch um alles kümmern solle. Mit einem lächeln auf den Lippen machte Sai auf dem Absatz kehrt und eilte zum Architekturbüro, um sein Bild von der Sache durch die Neuigkeiten, die Yasuo und Umiko erfahren hatten, zu vervollständigen und einen Plan über die weitere Vorgehensweise zu schmieden. Oh, und vielleicht konnte er es einrichten, die ein oder andere Karte... auszuleihen.
Irgendetwas sagte ihm nämlich, dass sich die Ursache für die drohende Überschwemmung nicht im gemütlichen Büro finden würde. Und selbst wenn, musste das Problem vor Ort ausgemacht werden, um zumindest das Ausmaß eines Schadens abzuschätzen. Wichtig für spätere Reparaturen oder Provisorien, für was auch immer zur derzeitigen Lage führt.

Währenddessen bot Chiba den zwei anderen Ninja, in Erinnerungen an die letzte Fortbildung zum Thema Kundenbetreuung, Tee und Gebäck an. Eine reine Abwehrmaßnahme, um die eigene Aufregung zu überspielen. Angesichts dessen, was mit dem Abflussproblem auf ihn und seinen Arbeitgeber zuraste, waren soclhe Dinge dringend notwendig. Dabei plauderte er zur Auflockerung (oder doch eher, um vom Thema abzulenken?) noch das ein oder andere über seine Arbeit aus: ,,Ich weiß nicht, wie es soweit kommen konnte. Als ich hier angefangen habe, bei dem alten Herrn Meisterarchitekten, da war alles ganz anders, wissen sie? Der war noch ein richtiger Profi der altern Schule! Hat alles von Hand nachgemessen und war bei jeder Baustelle vor Ort um nach dem Rechten zu sehen. Seitdem er in Rente gegangen ist, hat sich viel verändert. Die jetzige Geschäftsleitung will immer nur noch größere Projekte an Land ziehen! Hauptsache groß und teuer, für den guten Ruf! Und nun sowas!" Währed er in seiner Vergangenheit schwelgte und Umiko und den Nendo bewirtete, näherte sich Saizo dem Büro.
Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür des Büros und trat ein. Und da saßen sie nun, Umiko bei den aufschlussreichen Karten und der Nendo wieder ins Gespräch mit Chiba vertieft. Der Assistent beantwortete gerade eine von Yasuos Fragen damit, dass er sich mit Ausnahme von Fremdverschulden nichts vorstellen könnte, das zu der Misere geführt haben konnte. Und dass er sich in seiner Verzweiflung vollkommen auf die Fähigkeiten der Ninja verlies, denn immerhin stand der Name des Büros auf dem Spiel! Und damit der seines Leiters. Da wird in Zukunft wohl Irgendjemand wirklich eine Menge wichtiger Termine bekommen... ,,Da bin ich mir sicher, dass ihr verehrter Herr Vorgesetzter wenig Verständnis für den Verantwortlichen aufbringen wird." Bisher hatte er sich klammheimlich zurückgehalten und Chiba fuhr herum, als Sai die Stimmer erhob. "Ich meine natürlich nicht, dass er ihnen gegenüber Vorbehalte haben müsste, der vielbeschäftigte Mann. Habe ihn gerade getroffen, im Vobeigehen sozusagen. Merkwürdig, dachte ich mir, die wichtige Angelegenheit war aber schnell erledigt? Aber daran erkennt man die Professionalität ihres Chefs, stimmt's? Und er ist gleich zum nächsten Termin aufgebrochen. Hmm. Da gibt es doch nicht etwa noch ein Prob- entschuligen Sie bitte ich wollte sagen, eine Baustelle von der wir nichts wissen?"
"Wa... n... nein, davon wüsste ich doch! Aber wieso... Ich meine... der Chef? Er hat mir doch gesagt, ich solle all seine Termine für heute... wegen der wichtigen Konferenz... Entschuldigen Sie mich einen Augenblick..." Schon sauste er an Yasuo vorbei zur Tür und seine Schritte entfernten sich hastig den Gang entlang. Sie hatten vermutlich ein wenig Zeit, bis er zurückkommen würde. Zeit genug für einen kurzen Zwischenstand. ,,Reges Treiben wie man sieht, ich habe doch wohl nichts falsches gesagt?" Begleitet von so offensichtlicher gekünstelter Bestürzung wirkte die Aussage schon fast komisch. ,,Also, was hatte der Herr den so für Erklärungen zu bieten, abgesehen davon, dass er es sich nicht erklären kann? Gibt es irgendetwas auffälliges in den Karten Umiko?"
 

Nendo Yasuo

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Genau wo Yasuo anfing sich zu wundern wo Saizo wohl blieb unterbrach er das Gespräch zwischen ihm und Takeru, als hätte er gehört was der Nendo dachte. Na immerhin, da ihm so langsam die Fragen ausgingen und Takeru immer öfters abschweifte, meist um sich über die neue Leitung der Firma aufzuregen. Die neue Leitung soll anscheinend einigen Klischees gerecht werden, welche man über Firmen neuerdings oft hört. Damit meinte Yasuo natürlich nicht Korruption oder so, sondern eher, dass sie gierig waren und mehr Arbeit annahmen und verteilten als eigentlich schaffbar wäre. Die besten Freunde waren Takeru und sein Chef gerade nicht, man könnte eher fast meinen Takeru hasste seinen Chef. Warum arbeitete er dann überhaupt für ihn? An das Geld dachte Yasuo natürlich nicht, nachdem er nie sonderlich Probleme in finanzieller Sicht hatte. In seinem Weltbild hatte jede Familie ein Dach über dem Kopf und genug Geld, egal welchen Beruf sie sich aussuchten (und den natürlich auch bekamen). Berufe wechseln war da natürlich auch etwas leichtes. Die Realität war allerdings nicht so schön und einfach, nur davon würde Yasuo noch genug von lernen früher oder später. Aber die ist eine Geschichte für einen anderen Tag. Saizo stand also nahe der Tür und warf mit so viel Ironie um sich, dass es für selbst die langsamste Person ein leichtes sein müsste dies zu bemerken, oder? Umiko hatte ihn in der Hinsicht schon öfters eines besseren belehrt, nur dass sie nicht langsam ist, sondern eher die Essenz von Sarkasmus und Ironie wohl nicht versteht. Kannte sie diese Wörter überhaupt? Wer wusste das schon, aber davon abgesehen, seine Aufmerksamkeit galt sowieso gerade Takeru, welcher in Schweiß ausbrach und nach ein paar daher gestotterten Worten die Flucht ergriff. Zumindest hatten die Ninja nun also etwas Privatsphäre und den etwas aufdringlichen Takeru mal für eine gewisse Zeit vom Hals. Solche Leute mochte Yasuo eigentlich überhaupt nicht (obwohl er sich oft auch so verhielt) und war etwas froh/erleichtert endlich wieder ein bisschen Ruhe zu haben. Naja ruhe ist etwas relativ, da er nun an der Reihe war, zu berichten was er alles aus Takeru heraus quetschen konnte, an Information natürlich. „Gut dann fange ich mal an, am besten zuerst mit dem offensichtlichem. Takeru meinte der Grund für das Problem muss an etwas externem liegen, da die Arbeiter gute Arbeit leisten, sowie alles gut durchgeplant war.“ Wer hätte es auch anders erwartet, sonst wären wohl kaum sie für den Auftrag angeheuert worden. „Interessanter ist aber der Fakt, dass er ausdrücklich meinte wir sollten nicht zum Kanal gehen, da es viel zu gefährlich wäre. Eigentlich nichts besonderes, hätte er nicht beinahe geschrien als er mir dies mitteilte. Des weiteren dachte er sofort, dass es eine Person sein musste, aber sich nicht vorstellen konnte warum diese die Stadt unter Wasser setzen wollte.“ So, gab es noch etwas das fehlte oder er hinzufügen konnte? War es wichtig genug die Abneigung seinem aktuellem Chef über mitzuteilen? Wer weiß, aber schaden konnte es ja nicht. „Außerdem wächst kein grünes Gras zwischen ihm und seinem Chef, er scheint ihn fast sogar zu hassen. Sonst gab er nichts von sich das von Relevanz gewesen wäre.“ Hm, ob Takeru oder sein Chef wohl etwas mit dem Problem zu tun haben? Wer wusste das schon, jetzt war es Zeit abzuwarten was Umiko noch zu sagen hatte zu ihren Karten, die sie vorgesetzt bekam.
 

Yuudari Umiko

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Noch immer beäugte das Mädchen die verschiedenen Karten des Kanals. Sie konnte darin, trotz mangelndem Fachwissens, irgendwie nichts erkennen, was darauf schließen ließ, dass es irgendwie falsch oder gefährlich gebaut worden war. Auch wenn sie sich von dem Mann die Karten erklären, Konstruktionen erläutern und über den Arbeitsvorgang berichten ließ, konnte er nur immer wieder ins Schwärmen davon geraten, dass doch alles so gut geworden wäre und nun quasi den Bach runter ging. Umiko hatte mehr und mehr das Gefühl, dass das Problem sicher nicht bei diesem Mann oder diesen Karten lag. Natürlich musste etwas nicht stimmen, nur irgendjemand hatte ein gutes Alibi aufgebaut, um nicht in den Blickwinkel der drei Genin zu gelangen. Sowieso fragte sich das Mädchen, wieso sie eigentlich drei Kinder für eine so wichtige Sache anheuerten. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmte und ihr Näschen würde sie sicher noch zur richtigen Antwort verhelfen... Sie hatte sogar mehrfach dieselben Fragen an den Mann gestellt, um ihn immer wieder zu testen. Wahrscheinlich musste er denken sie sei dumm, doch eigentlich wollte sie nur sicher gehen, dass er ihr nicht gnadenlos ins Gesicht log. Seine Aufregung schien nicht daher zu rühren, dass er aufgeregt war. Da musste wirklich mehr dahinter stecken...
Nach einer Weile wurde die Ruhe in dem Raum unterbrochen. Der Mann begann plötzlich mit zornigem Tratsch anzufangen. Generell wäre dies nichts was Umiko großartig interessierte, doch in diesem Fall war es doch relativ wichtig. Er erzählte davon, dass er einst bei einem anderen Architekten gearbeitet hätte und ließ durchblicken, dass dieser seine Arbeit wesentlich ernster genommen hatte. Was bedeutete es, dass er an jeder Baustelle vor Ort war? Der neue Chef wohl nicht? Naja, vermutlich deckt er sich auch da mit Terminen zu. Was auch sonst? Wenn er nicht mal jetzt erscheinen kann. Es schien einen deutlichen Wechsel der Obrigkeiten gegeben zu haben, nicht nur was das Alter, sondern auch was die Ziele anbelangte. Zumindest war ziemlich deutlich, dass diese Person nicht mehr das Produkt im Auge hatte, sondern den Profit den man damit machen konnte. Das war doch ein Anhaltspunkt, oder nicht? Umiko seufzte leise, als sich in dem Moment die Tür öffnete und Saizo hereinschneite. Auf die Worte von Saizo hin kam er ganz schön ins Schwitzen. Er hatte den Chef getroffen und mit ihm gesprochen? Nicht ungewöhnlich, dass er sich zum nächsten Termin begeben hatte. Das passte gut zu dem Bild, welches Umiko bisher von ihm gehabt hatte. So schnell das Gespräch in Fahrt gekommen war, so schnell endete es auch wieder. Der entsetzte Herr schien völlig aus der Fassung zu sein und eilte seinem Boss nach. Umikos Augenbraue rutschte ein ganzes Stück nach oben. Wie konnte eine Firma so unkoordiniert sein? Naja, den Moment der Ruhe wollte Saizo nutzen, um das Erfahrene auszuwerten. Damit begann der Nendo sofort mit seinen Ausführungen über die Dinge, die er von dem Mann erfahren hatte. Das hatte Umiko ja sowieso alles mitbekommen. Als er fertig war, schloss Umiko direkt an: „Aus den Karten konnte ich keine Fehler lesen. Ich habe den Typen mehrmals gefragt was die Symbole zu bedeuten haben und habe mir alles ausführlich erklären lassen. Er weiß wovon er spricht und ich gehe auch davon aus, dass er nicht gelogen hat. Ich habe mir, so gut es ging, auch einiges eingeprägt...“ Kurz machte sie eine Pause bevor sie zum nächsten Thema überging. „Viel interessanter fand ich aber das, was er so zwischendurch erzählt hat. Yasuo hat Recht, gegenüber seinem Boss ist er gar nicht gut zu sprechen und sagte auch total offen, dass der Mann andere Motive hat als er. Es soll nur um Ruhm und Geld gehen... Kurz gesagt: Ich vermute, dass der Fehler nicht in diesem Büro oder dieser Planung zu finden ist. Es klingt viel mehr danach, als würde ein Problem direkt im Bau liegen. Er betont zwar die guten Arbeiter, aber wiederum brüllt er Yasuo an, dass wir dort nicht hingehen sollten... Das ist ziemlich widersprüchlich, denn wenn sie so gute Arbeit leisten, dann haben wir doch eigentlich nichts zu befürchten, oder?“ Nachdem sie fertig war, erhob sie sich von ihrem Platz und klopfte ihre Kleidung ab. Das rote Auge durchsuchte noch einmal die Halle und blieb dann wieder auf Saizo stehen. Und, was würden sie nun tun?
 
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Oho! Da war aber jemand aufmerksam. Wirklich gute Arbeit, ja ja. So langsam zeichnete sich hier ein Muster hinter der makellosen Fassade. Die gute Reputation der Architekten war ja wohl nicht ganz das was sie zu sein versprach, wenn ihre Qualitätsprodukte mir so nichts dir nichts leg schlagen konnten und dann sich keiner der Fachmänner vorstellen konnte wieso und warum und was eigentlich schief lief. Auch wenn die Mängel nicht unmittelbar der Arbeit der Leute zugrunde lagen und sich auf mysteriöse Intervention Dritter zurückführen ließen oder höhere Gewalt oder weiß der Geier was sonst, so sollte man als Konstrukteur der Anlagen doch zumindest eine leise Ahnung haben wo die Schwachstellen des Kanalsystems lagen, auf die es eine solche Einwirkung abgesehen haben könnte. Solche Stellen traten schließlich immer und überall auf. Nichts war wirklich unkaputtbar. Im besten Falle konnten sie das Risiko durch zusätzliche Bautechniken oder etwas in der Art minimiert haben. Aber dass man hier so garnichts wissen wollte schien komisch, da hatte Umiko ganz Recht. Offenbar wollte man ihnen etwas entweder verschweigen oder... es handelte sich um den größten Saftladen in der Geschichte moderner Architektur!
"Hmhm. Ja ja, Yasuo. Da könnte wirklich was dran sein, an deiner Theorie! Habt ihr gesehen wie der hier raus ist um seinen Chef zu sehen?" Saizo zog mit einem Lächeln die Augenbrauen nach oben und stieß einen beeindruckten Pfiff aus. "Schätze da ist was im Gange, wenn ihr versteht?" Seine Mimik wechselt schlagartig zurück zur offiziellen Ernsthaftigkeit eines Teamleiters. "Also um ehrlich zu sein, der Mann kam mir jetzt nicht so vor als ob er sich den ganzen Tag über mit seinem Boss in den Haaren liegt. Dafür ist der wie's aussieht viel zu oft unterwegs, die Besenschränke kontrollieren. Die Dame am Empfang kann glaube ich ein Liedchen davon singen. Vielleicht auch mehr. Naja, es soll ja solche Leute geben, ihr wisst schon... Nur den eigenen Vorteil im Sinn, die eigenen Leute mit sinnlosen oder ungeliebten Aufgaben schikanieren... ein Chef eben!" Und manchmal störten sie sich auch am in ihren Augen unpassenden Aufzug ihrer Mitarbeiter. Potzblitz!
Er schlenderte hinüber zu Umikos Tisch mit all den Karten und Lageplänen der Kanalisation, fischte sich eine heraus, auf der der Verlauf des Abwassers bis zum Ausfluss eingetragen war und ließ sie zusammengerollt in seiner Jacke verschwinden, als wäre es ein Gratiskugelschreiber. "Eine kleine Leihgabe für die schnelle Lösung des Problems. Vielleicht brauchen wir ein bisschen Hilfe, wenn du dir mit dem was du dir merken konntest nicht sicher bist. Tja, Herr Nendo. Es schein fast so als hätte unser geschätztes Fräulein Umiko eine Spur! Ich fürchte das klingt ganz nach einem kleinen Spatziergang. Außerdem würde ich vorschlagen dass wir nicht auf die Rückkehr des Assistenten warten, um uns von der Gefahr eines Abstiegs in die dunkle Tiefe das Blut in den Adern gefrieren zu lassen." Die letzten Worte kamen in einem theatralischen Singsang daher, der kaum Zweifel daran ließ wie weit es mit der Angst vor den sicherlich übertriebenen Erwartungen her war. Andererseits galt es trotz allem vorsichtig zu sein- die starken Regenfälle waren eine Tatsache, Übertreibung hin oder her. "Aber ich hab heute meinen vertrauensseligen Tag und noch dazu bin ich ja auch irgendwie für die Sicherheit unserer kleinen Expedition verantwortlich... " Im Ernst, er konnte und wollte nicht schon nach seiner ersten Missionsleitung mit Unmengen an Papierkram jonglieren müssen. Punktum. "...deshalb werden wir die Warnungen von Chiba mal ernstnehmen und nicht in den Kanalschacht klettern, solange es noch einen anderen Weg gibt um die tatsächliche Kapazität zu ermitteln. Gehen wir einfach mit dem Stom und sehen uns mal an, was am Ende rauskommt. Man kann kaum hoffen, dass es zu regnen aufgehört hat, aber ich glaube der Schauer von vorhin hat dennoch nachgelassen und ist zum Alltag mit Dauernieselregen übergegangen." Man sagte, im Reich des Schnees lebten Menschen die mehrere Dutzend verschiedene Bezeichnungen für den weißen Niederschlag kannten. Mit den Einheimischen Amegakures verhielt es sich da ähnlich. Wie außenstehende Schnee dagegen ganz allgemein eben nur als 'Schnee' identifizieren konnten, so hörte man oft von Durchreisenden in Ame für die vorherrschende Wetterlage die ungenaue Bezeichnug 'Mistwetter'. Für jeden gebürtigen Regenreichler der eindeutige Hinweis auf Touristen.
"Also gut, muss vorher noch jemand zur Toilette? Es wäre ratsam den Architekten erstmal aus dem Weg zu gehen, ich will mir einen eigenen Überblick verschaffen können und nicht eine offizielle Führung bekommen. Und haltet euch für den unwahrscheinlichen Fall eines Übergriffes durch übelriechende Saboteure bereit, haha... Entschuldigt bitte, es war einfach zu komisch." Fest stand jedenfalls, dass bald sie diejenigen sein würden die knietief in der... naja, lassen wir das besser unausgesprochen. Mit der Melodie von 'Singin in the Rain' auf den Lippen öffnete Saizo seinen Kumpanen die Tür und spähte auf dem Wag nach draußen auf den von trüben Wolken verhangenen Platz vor dem Gebäude der Dorfverwaltung ständig nach Anzeichen von Chiba oder seinem Chef. Zwischen denen herrschte offenbar ein ziemlicher Klärungsbedarf. Den drei Ninja sollte der gewonnene Freiraum bloß recht sein.
Sai wartete auf Yasuo und Umiko und machte sich dann mit beiden auf den Weg zum Kanalende. "Hat einer von euch beiden schonmal sowas wie das hier gemacht?" Das ließ ein breites Spektrum an Interpretationen zu, das von Industriespionage bishin zu Qualitätskontrolle reichte und eigentlich genug Möglichkeiten für ein 'Ja' als Antwort bot. Und selbst wenn dem nicht so wäre, verkürzte ein kleiner Plausch die Zeit in der sie den Weg zurücklegten vielleicht etwas?
 

Nendo Yasuo

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Wie sich herausstellte hatte Umiko von dem gutem Herr Takeru so ziemlich den selben Eindruck bekommen. Zwischen ihm und seinem Chef gab es eindeutig das ein oder andere Problem. Die Karten schienen alle in Ordnung sonst zu sein, das interessante war wiederum die Theorie die Umiko von sich gab. Es gab durchaus Sinn, was sie sagte. Warum sollten sie bitte den Tunnel so bauen, als dass es gefährlich wäre ihn zu betreten? Es kann immer mal etwas passieren, das früher oder später repariert werden musste, nur könnte man dies nicht machen wenn die Arbeiter einem Risiko ausgesetzt wären. Irgendetwas wird hier definitiv verheimlicht, von wem ist allerdings noch unklar, aber Takeru müsste soviel eigentlich schon wissen, zumindest wirkte er wie ein fähiger Architekt. Nachdem die beiden Nachwuchsshinobi fertig waren mit ihren Berichten, fing Saizo schließlich an mit seiner Zusammenfassung. Der Chef solle also seine Mitarbeiter schikanieren und auch noch den Frauen der Firma gern „Privatbesuche“ bestatten, auf so einen Chef wäre Yasuo auch nicht sonderlich gut zu sprechen gewesen. Die Gedanken solcher Leute wird Yasuo wohl nie verstehen, warum sollte so etwas einen erfüllen? Mochten diese Leute es etwa gern gehasst zu werden? Den Part mit weit oben stehen in der Hierarchie verstand er natürlich schon, die meisten wollten das sicherlich, nur warum sich dann so verhalten wenn man erst da ist? Dies wird er wohl nie erfahren, denn nun ging es erstmal weiter mit Saizo's Schlussfolgerungen. Für diese nahm er sich eine Karte als sogenannte „Leihgabe“ mit. Nicht gerade der beste Einstieg in das folgende Detektivszenario, das er anschließend umschrieb, bei dem er Yasuo als seinen Gehilfen einspannte. Mehr als ein schiefes Grinsen fiel ihm nicht als passende Antwort für die Ironie vor seinen Augen ein, ein selbsternannter Detektiv der seinen Fall mit einem selbst getätigtem Diebstahl begann. Dann allerdings wurde Yasuo von Saizo etwas überrascht, er schien wirklich mal verantwortungsbewusst zu sein, indem sie nicht direkt in den Kanal herunterstiegen, auch wenn die Ursache etwas anderes war als Yasuo vermutete. Aus den weiteren Worten konnte man dann noch sein Ziel für den nächsten Trip heraushören, wenn man Saizo's subtile Worte richtig deutete. Das Ende des Kanals sollte es also sein, nur ob Umiko dies verstand.... höchstwahrscheinlich nicht dachte sich der Nendo, also warum nicht einfach den dummen spielen und es wiederholen. „Zum Ende des Kanals gehen wir also? Da hätten wir uns einiges an Weg sparen können, hätten wir dies schon vor der Ankunft gewusst.“ Eindeutiger und weniger dämlich dabei klingend fiel Yasuo auf die schnelle kein Weg ein, die Informationen für eine manchmal schwer von Begriff seiende Umiko aufzubereiten. Der Regen soll sogar etwas weniger geworden sein, wenn man Saizo's Worten glauben durfte, auch wenn dieser Yasuo ohnehin nicht sonderlich störte. Er war Regenfest eingekleidet und mochte das Gefühl wenn Regen gegen seinen Mantel und besonders gegen die Kapuze prasselte. „Diese Möglichkeit werde ich dann sofort ergreifen.“ Teilte er Saizo mit, den Kommentar mit den übelriechenden Saboteuren bewusst überhörend, da Leute die er mehrere Meter gegen den Wind roch, nicht so die Bedrohung in seinen Augen waren.
Einige Zeit später, nachdem die drei sich wieder getroffen hatten und sich auf den Weg machten stellte Saizo eine relativ merkwürdige Frage. Naja nicht direkt merkwürdig, aber viel zu allgemein um eine genaue Antwort zu geben. „Wenn es um Informationen sammeln geht, dann ja. Mehr oder weniger. Aber denke nicht gerade auf diese Art und Weise.“
 

Yuudari Umiko

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Wenn Umiko dann mal eine Situation versteckt hinter Geheimnissen, Ironie und Sarkasmus quasi entschlüsselt hatte, dann war die schwarzhaarige Kunoichi sogar ganz nützlich. Zumindest hatte sie den Eindruck, dass ihre Schlussfolgerung gar nicht mal so daneben gegangen war, auch in den Augen der anderen. Aber nun musste sie erstmal wieder Saizo zuhören. Diesen Part ihrer Mission mochte sie wenig, weil Saizo nicht besonders gut war sich direkt auszudrücken und sie oft rätselte, was er mit seinen Worten nun meinte. Ob er ein guter oder ein schlechter Teamleiter war, stellte sie gar nicht mal in Frage, aber für sie war es schon anstrengend mit ihm zu arbeiten. Und da fing es schon wieder an... Warum genau sollte ein solcher Architekturmeister Besenschränke kontrollieren? Ginge das nicht zu weit? Und was hatte die Empfangsdame damit zu tun? Jap, das war mal wieder rätselhaft. Aber die Essenz seiner Aussage hatte er kapiert: Offenbar gab es keine unangenehme Situation zwischen Boss und Fußabtreter, sondern der Boss hielt sich diesen vom Hals und machte wonach ihm gerade war. Das zeugte nicht unbedingt von einer guten Arbeitsmoral, was sich wiederum ganz bestimmt auch auf seine Bauwerke projizieren ließ. Aber das wäre zu viel der Spekulation, das musste man erst sehen.
Dass Saizo sich eine Karte einsteckte, betrachtete Umiko nicht so entsetzt wie der Blonde. Diebstahl war etwas, was man nicht tat, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie hier belogen worden. Warum also nicht Gleiches mit Gleichem vergelten? Feuer mit Feuer bekämpfen, schien immer gar keine so schlechte Alternative zu sein, wie alle behaupteten. Wenn die Typen hier aber wirklich so große Scheiße gebaut hatten, dann würden sie die Karte für das Ding ohnehin nicht mehr gebrauchen können. Sie stimmte mit dem Teamleiter überein, dass man auf jeden Fall nicht unbedingt auf die Person warten sollte, die man gerade bestohlen hatte. Also nickte sie stumm. Mit seiner Vermutung hatte Yasuo Recht gehabt: Die Ausdrucksweise von Saizo war erneut ein wenig rätselhaft. Was sie verstand, war dass sie irgendwo anders hingingen, allerdings läge ihre Deutung eher ungefähr da, dass sie schauten was am Ende passierte... Oder so. Aber dass was Yasuo noch einmal erklärte, machte deutlich mehr Sinn als ihre Interpretation. Das Ende vom Kanal war also gemeint. Damit ließ sich doch schon viel besser arbeiten. Da runter zu gehen, wäre auch laut Umikos Gehirn ein wenig Selbstmord. Man wusste nicht was dort unten war, dass man sie unbedingt davon abhielt nicht hinzugehen. Wohl möglich war das Ding extrem einsturzgefährdet. Wäre das nicht ein denkbar unangenehmer Untergang? Bis zu den Knien in den Stoffwechselendprodukten der Bevölkerung und dann fällt einem noch die Decke auf den Kopf. Nein, das musste nicht sein. Und dass es mit dem Regen aufhörte, war auch wirklich nicht zu erwarten im Reich des Regens.
Unten angekommen, stellte Saizo Umiko und Yasuo erneut vor ein Rätsel. Diesmal war sie sich aber relativ sicher, dass sie nicht die Einzige war, die rätseln musste, was er denn nun wollte. Hatten sie was schon mal gemacht? Im Regen spaziert? Durch Stuhlgang gewartet? Das ließ wirklich viel offen. Umikos Antwort war ein Schulterzucken, wohingegen Yasuo sogar eine Antwort fand. Das Letzte was Umiko auf ihrer ersten Mission geglückt war, war ein Sturz in einen Tunnel, aus dem sie wie auch immer wieder raus kam. Und dass das geklappt hatte, war ihr einziges Glück gewesen... Es gab nichts wirklich, was sie auf einer Mission schon einmal erfolgreich gemacht hatte. Also war das Schulterzucken definitiv angebracht...
 
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"Informationen sammeln ja, aber nicht auf diese Art und Weise? Du machst mich damit aber ein wenig neugierig. Auf welchem Weg bist du denn bisher an dein Ziel gekommen, bezogen auf bisherige Missionen?" Weit mehr beschäftigte ihn jedoch die Reaktion der Yuudari. Saizo bedachte sie nun schon seit einer Weile mit zunehmend zwiegespaltenen Gefühlen. Er wollte nicht recht schlau werden aus ihren so gleichgültig anmutenden Gesten. Sollte es am mangelnden Enthusiasmus liegen oder daran, dass sie ihn nicht ganz offen zeigen wollte oder konnte? "Ich versuche nur, mich ein wenig weiterzubilden. Dies hier ist mein erster größerer Coup und ein nicht besonders vielversprechender noch dazu, daher dachte ich mir wir füllen die Zeit bis zur vollständigen Klärung der Lage mit etwas Fachsimpelei?" Im Groben sah alles nach einer beispiellos langweiligen Rennerei durch Regen und Matsch aus, mit dem unmittelbar das Ende dieses Auftrages einherschritt.
Alles was nun zu tun war, erschien Saizo als ebenso langweilig wie lästig zu sein: Den Kanal entlangwaten und vor Ort nach konstruktionsbedingten Schäden suchen. Waren welche zu sehen, dann stand Chiba und seinem Chef eine entbehrungsreiche Zeit bevor, die sie mit langem Atem und festem Zusammenhalt vielleicht sogar überstehen konnten. Gut, sie würden ihren Laden also schließen müssen, doch Sai interessierte es so oder so nicht weiter. Die andere Möglichkeit wäre eine tatsächlich intakte und voll einsatzfähige Rohrleitung und dass das Problem sich durch höhere Gewalt entwickelt hatte, etwa durch Treibholz oder ähnliches, das sich im Inneren der Kanalrohre sammelt und einen Rückstau herbeiführt. In dem Fall bleibt das Problem bestehen, dass niemand hier (freiwillig) etwas dagegen tun konnte. Als die Drei die Stadt durchquerten und diesmal das Abflusssystem vom Verwaltungsgebäude aus direkt ansteuerten, fing der weißhaarige Junge endlich so langsam damit an, Umiko und den Nendo in seine Pläne einzuweihen. Gleichzeitig gab es damit auch neues Disskussionsmaterial für den Weg. "Ersteinmal schlage ich vor, die einfachste Möglichkeit auszuschließen und uns direkt mit eigenen Augen davon zu überzeugen, dass Herr Chiba die Wahrheit gesagt hat und der Abfluss intakt ist. Ich weiß, dafür muss man normalerweise den ganzen Bau absuchen aber am Ausfluss sehen wir ja wieviel Wasser durch die Rohrleitung läuft und ob eventuell irgendetwas den Durchfluss behindert. Ist dort alles in Ordnung, wie die Architekten sagen, müssen wir sowieso nochmal gründlicher nachsehen, soweit es die Umstände zulassen." Im Gehen entrollte er einen Teil der Bauzeichnung, der das angestrebte Ziel der Gruppe darstellte. "Am Ende teilt sich der Kanal und sie leiten das Abwasser in vier separaten Röhren direkt ins Meer. Passt also auf, dass ihr eure Nasen nicht allzu nahe heranbringt und fortgespült werdet." Einige der Worte spie er mit erhobener Stimme hervor, da sich ein gut gefüllter Nachttopf lautstark aus einem Fenster über ihnen ergoss, der von der Bewohnerin des dazugehörigen Hauses, einer kleinen alten Frau, gerade geleert worden war. Das aufplatschende Gemisch war zwischen Sai und Yasuo gelandet, hatte beide dabei nur knapp verfehlt.
 

Nendo Yasuo

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Umiko schien von Saizo's Frage (welch Überraschung) verwirrt gewesen zu sein, somit war Yasuo's Antwort das einzige Ziel zum genauer Nachfragen geworden. Wie er dann an sein Ziel in vorigen Missionen kam? Auf jeden Fall nicht indem er Karten von seinen Auftraggebern klaute (selbst wenn hätte dies nichts genützt). „Naja mit herum fragen und etwas blindem stöbern.... zugegeben, nicht die beste Möglichkeit um an Informationen zu kommen, aber hatte funktioniert sofern.“ Anschließend erklärte er seine Motivation für für die Frage, welche nicht sonderlich überraschend war. Stille begann sich dann wieder auszubreiten, während sie sich gen Kanalenden bewegten. Dass es mehrere waren, wusste Yasuo zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht, da er nur dafür verantwortlich war, Takeru möglichst viele Informationen zu entlocken. Wenige Zeit später unterbrach dann Saizo wieder abrupt die Stille, um die beiden schließlich in seine Pläne einzuweihen und Yasuo damit etwas über den Aufbau des Abwassersystems aufzuklären. Diese sogenannten Pläne bestanden lediglich daraus, zu sehen ob kein Wasser am Ende der Kanäle ankam und um genauer nachzusehen, was das Problem sein könnte. Yasuo's Gedanken begannen währenddessen schon wieder vom Gespräch hinfort zu wandern, überlegend woran es wohl liegen könnte, dass bald die ganze Stadt überschwemmt wird. Ideen kamen ihm jedoch keine, zumindest keine die auch nur annähernd Plausibel waren. Das beste das ihm kam war Sabotage von Takeru um seinem Chef eins auszuwischen, aber dann würde auch er seinen Job verlieren, dementsprechend auch nicht die Lösung des Rätsels... oder? Es bestand wenig Nutzen weiter herumzurätseln, schließlich war Yasuo weder ein Detektiv noch irgendein Genie das mit so wenigen Informationen eine geniale Theorie aufstellen konnte. Er war lediglich ein einfacher Shinobi der auf Informationssuche war, bis auch sein recht simples Gehirn auf die Lösung kam. Oder möglicherweise Umikos? Wer weiß, vielleicht ist sie ja hinter ihrer schweigsamen Art ein regelrechtes Genie. Aber irgendwas sagte Yasuo, dass er dies wohl nie herausfinden würde. Ihre Gedankengänge waren schwer zu lesen und sie kam manchmal auf die komischsten Ideen, Saizo's Gedanken waren zumindest nachvollziehbar (meistens), jedoch darf selbst Yasuo oft etwas an seiner Wortwahl rätseln, was er nun wirklich meinte, oder ob da kein tieferer Sinn dahinter steckte und er nur einen Scherz machte. So verloren wie Yasuo wieder einmal in Gedanken wäre, wäre er beinahe ausgerutscht, was ihn wieder in die Realität abrupt zurück riss. Es wäre nicht wenig ironisch gewesen, wäre er nun wirklich mit der Nase im Schlamm gelandet, nachdem Saizo ihn gerade noch Momente zuvor davor gewarnt hatte vorsichtig zu sein. Nicht dass Yasuo davon etwas mitbekommen hatte, zuhören war nicht sonderlich seine Stärke wenn es nicht gerade wichtig war, ein Wunder, dass er damit überhaupt durch die Geninprüfung kam mit seiner Abwesenheit an Aufmerksamkeit, die ein Hoch während den Unterrichtszeiten annahm.
 

Yuudari Umiko

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Während die drei Genin so durch die wirklich unangenehmen Ecken dieser Stadt wanderte, drängte der Yuudari sich immer mehr die Frage auf, warum man so etwas riskieren wollte? Wer hätte es schon gern gesehen, dass eine der berühmten Hauptstädte ihrer Fraktion auf Deutsch gesagt in seinem eigenen Dreck versank? Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass jemand in einer Stadt leben wollte, in der der widerwertige Abfluss sich entgegen der Schwerkraft wieder ans Tageslicht durchkämpfte. Allerdings war es auch recht zweifelhaft, dass laut diesen extrem perfektionistischen Plänen ein urplötzlicher Schaden an dem Bauwerk entstand und dass trotzdem doch so gute Arbeit geleistet wurde. Irgendwas stank hier zum Himmel und es war nicht das Wasser, welches ihnen buchstäblich bis zum Hals stand…
Umiko versuchte nicht weiter darüber nachzudenken, denn das würde sie nicht weiterführen. Wilde Spekulationen und Theorien hatten noch niemanden ans Ziel gebracht. Sie mussten ihre Augen und ihr Köpfchen benutzen, aber das würde wohl erst vor Ort etwas bringen. Stattdessen begann die etwas andere Kunoichi neugierig das Gespräch zwischen den beiden Herren zu verfolgen, welches sie zunächst nicht hatte einordnen können. So langsam wurde deutlich, dass der Nendo wohl mit seiner Interpretation der Worte des jungne Mannes zumindest einigermaßen ins Schwarze getroffen hatte. Sie war nicht sicher, ob Saizo einfach darauf reagierte, was ihm geboten wurde, oder ob er tatsächlich das hatte hören wollen. Aber es störte sie nicht, denn es war wohl ganz gut, dass sie zu diesem Thema nichts gesagt hatte. Von ihrer letzten Mission wollte sie gar nichts hören und darüber reden schon gar nicht. Dass Yasuo mit dieser Mission nicht solche Probleme hatte wie sie, wunderte sie nicht. Er war ja auch nicht in einen Brunnen ohne Boden gefallen und bei Leuten angekommen, die ihm Todesangst gemacht hatten… Als Saizo anmerkte, dass diese Mission seine erste richtige Aktion war und dass es nicht wirklich so war, wie er es sich erträumt hatte, meldete sich die schweigsame Yuudari doch einmal zu Wort: „Mir ist es lieber im Dreck anderer Leute zu wühlen, als mich mit meinem eigenen befassen zu müssen.“ Dass sie dies nicht auf die Stoffwechselendprodukte bezog, war vielleicht relativ klar. Wenn dies jemand zu ihr gesagt hätte, hätte sie wohl wieder eine ganze Weile gebraucht, um die richtige Interpretation für diesen Satz zu finden, aber wenn es ihr selbst in den Sinn kam, dann war es für sie ganz eindeutig. Sie meinte damit viel mehr, dass es ihr lieber war nach den Fehlern anderer Personen zu suchen, als mit ihren eigenen konfrontiert zu werden…
Aufmerksam lauschte sie den Worten ihres Teamleiters, welcher so langsam begann die beiden Genin auf seine Pläne hinzuführen. Er wollte also erst einmal oberflächlich nach dem Problem forschen und wenn sich dann nichts ergab, mussten sie wohl oder übel etwas genauer hinsehen. Umiko wäre es auch recht lieb, wenn sie ehrlich war, wenn die Architekten das Problem hier waren, denn dann hatten sie schnell einen Schuldigen und konnten nach Hause. Sie wollte nicht unbedingt nach einem actiongeladenen Ereignis oder einem Komplott forschen. Viel lieber wollte sie einfach die nächste Mission hinter sich bringen, um dann wieder die nächste anzutreten… Eigentlich ein recht deprimierender Gedanke, doch für Umiko bedeutete eine abgeschlossene Mission Stärke und auf die wartete sie ziemlich ungeduldig.
Umiko für ihren Teil hörte dem Teamleiter sehr genau zu und nickte ab was er sagte. An dieses Ende der Leitung konnte sie sich auch erinnern. Das würde sicher zumindest einigermaßen interessant werden, denn vielleicht war es ihre erste Spur zum Ziel. Sie war zwar gerade ziemlich pessimistisch eingestellt, was nach wie vor an ihrer misslungenen Mission zuvor lag, doch wäre es schön zumindest diesmal mit dem Gefühl nach Hause zu kommen, dass eine Arbeit gelungen war und sie sich auf die Schulter klopfen konnte… Was sie ohnehin nicht tun würde… Also konnte man gespannt sein, was aus dieser Mission wurde… Ein bisschen kacke sicher würde sie werden… Schenkelklopfer.
 
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Umikos Aussage ging ihm noch immer durch den Kopf machte ihn stutzig. Der latente Hinweis darauf, dass sie ihre Angelegenheiten lieber für sich behielt, ja, vielleicht sogar etwas zu verbergen hatte, zündete Saizos angeborne Neugier. Vorerst sah er sich jedoch noch den jüngsten Ereignissen verpflichtet. „Dir wünsche ich auch noch einen guten Tag, Frau Vermieterin! Wirklich nett, dass du uns in die gehobenen Umgangsformen einer urbanen Zivilisation einweisen wolltest. Knapp vorbei ist auch daneben, nicht wahr?“ Hastiges klappern oberhalb wies ihn und die zwei anderen Ninja dezent darauf hin, dass die Person dort oben von der Zielgenauigkeit ihres… Auswurfes selbst überrascht wurde. „Ich sehe mich gezwungen, mich für die Zustände in meiner Heimatstadt zu entschuldigen. Am Notstand den die Abwässerversorgung ihnen dieser Tage bereitet, besteht offenkundig kaum mehr ein Zweifel.“ Erschien den beiden Saizos Verteidigung patriotisch genug für ein wenig mehr Sympathie? Nun, fürs erste sollte es ausreichen. Sollten sie nur denken, dass ihm etwas an den Geschicken dieser Stadt lag, dass er stolz auf und besorgt um Ame wäre. „Andererseits sollten wir das hier wohl als einen kleinen Vorboten dessen ansehen, was wir am Kanal zu sehen gedenken.“ Mit einem letzten flüchtigen Blick nach oben schob er sich weiter vorwärts, nun lediglich ein bisschen näher an den Fassaden und auch etwas umsichtiger. Er fand verständlicherweise großen Gefallen an der Vorstellung, dass sich die Niederschläge nach diesem kleinen Zwischenfall eben wieder auf den gewonten Regen beschränken würden. In dem, wie Umiko es ausgedrückt hatte, 'Dreck anderer Leute' zu wühlen war für einen Tag bei weitem mehr als ausreichend. Insgesamt also keine allzu schöne Vorstellung für eine beschauliche Landpartie. "Wo war ich eben stehen geblieben? Ach ja. Also ich sehe eigentlich nur drei Möglichkeiten für die beschriebene Störung: Pfusch am Bau, Sabotage oder höhere Gewalt. In einem der Fälle müssten wir wohl noch weiter in die Materie vordingen." Inzwischen beschlichen ihn leise Zweifel daran, ob eine solche Wortwahl wirklich angemessen war. Angesichts der bevorstehenden Arbeitsbedingungen könnte das leicht irreführen. "Aber da mutwilliges Stören in unserem Fall entweder auf bemerkenswert dumme Saboteure schließen lässt oder aber auf einen gezielten Anschlag hinweisen würde..." Das hieße dann, dass jemand dahinter steckte, der ein ganzes Dorf absaufen lassen wollte. Ein Dorf mit teilweise sehr wehrhaften Einwohnern. "Gehen wir einfach mal davon aus, dass es sich um eines der anderen Probleme handelt. So jedenfalls sehe ich die Lage." Ein Blick auf die Uhr verriet, dass sie schon bald das Ziel der Reise zu Gesicht bekommen würden. Es lag noch etwa eine halbe Stunde entfernt. Wie lange die Suche am Kanal wohl dauern würde? Ein, zwei Stunden vielleicht? Die Rohre verliefen über eine lange Strecke hinweg überirdisch und hinzu kam noch die Inspektion der vier Ausflüsse. Gravierende Schäden an der Oberfläche wären den Kanalbauern und Passanten sicherlich schon aufgefallen, also müsste die Stelle (wenn vorhanden) eher klein und unauffällig sein. Also wohl eher drei Stunden bei dem Regen. Saizo besah sich die Gesichter seiner Kollegen und seufzte gut hörbar. Sollte es allerdings gegen meine Erwartungen anders kommen als gedacht, könnte sich doch noch die Gelegenheit für uns ergeben, etwas Staub aufzuwirbeln. Und wenn uns Fragen und Gestöber ans Ziel bringen wäre mir das nur allzu recht. "Was meint ihr dazu? Vorschläge werden immer gern zur Kenntnis genommen."
 

Nendo Yasuo

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Regen, Regen, Abfälle und noch mehr Regen so weit das Auge reichte. Die anfängliche Freude darauf, eine neue Stadt zu sehen, wurde sehr schnell vom Regen quasi weggeschwemmt. Zurück blieb nur ein Fall der sich als nicht so interessant wie erwartet herausstellte. Ihre zukünftigen Pläne bestanden demnach vorerst aus Abwasserrohren abklappern und nach Fehlern in der Konstruktion oder sonstigen womöglichen Fehlerquellen zu suchen. Zumindest war das Saizo's genereller Gedanke. Zusammen mit der Möglichkeit, es gäbe noch einen Saboteur, der für all dies verantwortlich wäre, wollte diesen Gedanken aber erst mal beiseite schieben in der Hoffnung dies sei nicht die Ursache ihrer Mission. Welche Möglichkeit sehe Yasuo denn wohl am liebsten als Lösung ihrer Probleme? Ein dumme Verkettung an Zufällen die den Kanal verstopft hatte war die einfachste Lösung um diese Mission zu beenden, sowie die langweiligste. Langweiliger ginge es kaum. Das wäre nicht einmal als eine Ninjamission zu bezeichnen, alles was sie gemacht hätten wäre ein paar dicke Abflussrohre zu durchsuchen und zu sagen was (völlig offensichtlicherweise) das Problem wäre. Pfusch am Bau wäre auch nicht sonderlich viel interessanter, der einzige Unterschied im Vergleich wäre, dass einige Leute ihre Brote in einem anderem Beruf bald verdienen müssten. Am spannendsten wäre somit Sabotage, aber auch damit gleichzeitig die meiste Arbeit. Ob Yasuo dies wollte, war in Frage zu stellen, da hauptsächlich er fürs erste mal gerne eine Mission erfolgreich abschließen wollte, ohne großartige Probleme. Er war sich also selbst nicht allzu sicher, was genau er wollte, aber es tendierte auf jeden Fall zu einer erfolgreichen Mission.
„Wie wär's mit tief durchatmen und die Luft anhalten bevor wir reingehen? Sonst bin ich momentan auch relativ ratlos, was die Situation angeht, hast du irgendwelche Gedanken Umiko-san?“ war seine beste Idee um die Aufmerksamkeit auf Umiko abzuschütteln. Vielleicht wusste sie ja mehr als der Nendo sich ausdenken konnte. Sie wirkt zwar oft durch den Wind und scheint das Wort Sarkasmus noch nie im Leben gehört zu haben, aber dumm schien sie keinesfalls zu sein. Aber die Hoffnung auf eine schnelle Wunderlösung schien nicht gerade die beste Idee zu sein.
 

Yuudari Umiko

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Diese Stadt war wirklich mehr als deprimierend. Da würde es wohl kaum jemanden wundern, dass sogar die sonst so rationale Umiko in eine düstere Stimmung kam. Dies hatte natürlich mitunter andere Gründe, aber sie war deutlich andere Lebensbedingungen gewohnt. Wenn sie von der Stadt hörte, in der es stets regnete, dann hatte sie sich darunter eigentlich etwas sehr Schönes vorgestellt. Vermutlich war es aber gerade dies in Kombination mit dem Frust einer verbockten Mission und einer nun eher ekligen Aufgabe, welche die Stimmung der Yuudari deutlich drückte…
Ein wenig interessant war der Umgang von Saizo mit der älteren Dame, die gerade ihren Unrat knapp neben ihnen auf der Straße hinterlassen hatte. Er schien wirklich eine Persönlichkeit zu sein, die nach der eigenen Schnauze handelte. Zumindest deutete sie die Worte des Jungen so, dass er sich quasi mit der Frau anlegte, was wiederum zeigte, dass er sich nichts gefallen ließ. Umiko für ihren Teil wäre vermutlich wortlos weitergegangen und innerlich froh darüber, dass es sie nicht erwischt hätte, aber der Junge mit dem weißen Haar schien da schon deutlich mehr auf Krawall gebürstet zu sein. Aber was ging sie das schon an? Umiko hatte ohnehin nicht vor sich mit dem jungen Herren anzulegen, schon allein weil er ihr Teamleiter war und sie keinen Wert auf Streit legte. Damit dass sie ein ähnlicher Anblick im Kanalgebiet erwarten würde, hatte Umiko schon abgeschlossen und sich an den Gedanken gewöhnt. Die drei Möglichkeiten, welcher der Weißhaarige kurz darauf anführte, waren ziemlich einleuchtend. Umiko hingegen hatte da aber schon einen sehr festen Verdacht, der ähnlich den Gedanken des Teamleiters rührte. Sabotage konnte man eigentlich fast ausschließen. Zumindest konnte sich auch die Yuudari nicht vorstellen, dass jemand eine der größten Städte des Verbundes in seiner eigenen Suppe ertränken wollte. Zumal Amegakure im Soraverbund eine Macht hatte, mit der sich kein kleines oder größeres Gaunerteam anlegen wollte. Wenn dann mussten da Leute dahinter stecken, deren Macht weit über die der drei hier arbeitenden Shinobi hinausging. Doch da blieb immer noch die Frage offen, warum man denn dann die Anwohner dieser verregneten Stadt in ihrem Unrat versenken wollte? Das wäre doch wenig gewinnbringend, oder? Darum kamen für sie nahezu nur die beiden anderen Punkte in Frage… Gegen eine höhere Gewalt hätte niemand etwas unternehmen können und ob jemand die Schuld dafür trug, war dann auch mehr oder weniger fraglich. Nach dem was sie aber bei ihren Nachforschungen herausgefunden hatten, deuteten große Leuchtreklamen auf Pfusch am Bau. Alles war unstimmig und verzwickt. Dass da nicht noch mehr dahinter steckte, konnte sich die Yuudari kaum vorstellen. Als der junge Saizo also dann seufzend den Blick in die Runde warf und die beiden nach ihrer Meinung fragte, überlegte Umiko kurz, wie sie sich am besten ausdrückte. Währenddessen kam der Blonde dazwischen, was ihr nicht ungelegen kam. Was er sagte, schien nicht besonders hilfreich zu sein, aber das zeigte nur, dass er ein wenig ratlos war, nichts weiter. Umiko hingegen hatte sich ein wenig genauere Gedanken dazu gemacht, was nicht unbedingt unüblich war… „Ich denke auch, dass Sabotage eher unwahrscheinlich ist. Sich mit Amegakure anzulegen, wäre nicht gerade vielversprechend, wenn man deren Bündnisse und Möglichkeiten ansieht… Sollte es doch so sein, hätten wir es vermutlich mit einer Organisation zu tun, der wir nicht gewachsen sind. Aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. Vor allem weil die Zeichen ja eher darauf deuten, dass wir es mit etwas anderem zu tun haben… Immerhin waren die Informationen in dem Büro schon ziemlich eindrucksvoll. Es könnte aber auch, wie du sagtest, höhere Gewalt sein, wobei ich glaube, dass in dem Fall auch von außen mehr zu sehen gewesen wäre…“ Ein wenig nachdenklich blickte das rote Auge zu Saizo und sie seufzte leise. Es war kein angenehmes Gefühl, wenn man wusste das einen etwas Unangenehmes erwartete und man sich nicht sicher sein konnte, dass da nicht noch etwas wesentlich Schlimmeres dazu kam. Umiko persönlich war es übrigens recht egal, ob die Ereignisse in der Mission nun besonders überraschend oder spannend wurden… Ihr ging es vielmehr darum die Mission so gut wie möglich abzuschließen, alles andere war zweitrangig. Wer weiß, vielleicht würde sie den Kick ja doch genießen, wenn er einmal kam? Mit einem hatte Yasuo wohl aber Recht: Aug- eh, Nase zu und durch.
 
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Es regnete. Gut soweit nichts Neues und eigentlich rückten die Wassertröpfchen recht schnell in den Hintergrund, wenn man seinen Angelegenheiten nachging. Ein weiterer Grund für das geschäftige Treiben und den rasanten Fortschritt des Dorfes offenbarte sich? So oder so, wenn man nicht in der Lage war, das Wetter zu vernachlässigen und zum unbedeutenden Hintergrundrauschen zu degradieren, dann hatte man in diesem Teil der Welt verspielt. Ein Stichwort, wenn man es denn auf das Architekturbüro ummünzte. Ihre 'Auftraggeber' schlitterten gefährlich nahe am Konkurs, wenn sie schon Ninja einschalteten um sich ihres Problems anzunehmen. Normalerweise gab es doch Experten und verschiedenste Sachverständige für diese Art von Job? Aber die Wirkung durfte auch nicht außer Acht gelassen werden, wie Sai vermutete. Selbstverschuldete Mängel hin oder her, dass von offizieller Seite ermittelt wurde, legte zumindest vorübergehend den Anschein nahe, dass die Erbauer am Schaden keinen Anteil hatten und vielmehr selbst in der Opferrolle steckten. Nur dass es nicht lange anhalten würde, wenn die Ermittlungen jetzt zum erwarteten Ergebnis führten. Unruhige Zeiten für die Herren Konstrukteure. Zumindest für den Leiter des Büros, dessen einzige Kompetenz sich darin gezeigt hatte, alle Aufgaben an die werte Assistenz zu delegieren. Chiba dagegen bekam dadurch wohl sogar noch einen Vorteil an Erfahrung, den er zu seinen Gunsten ausspielen konnte. Wohl im Kontrast zu seinem Chef ein ziemlich fähiger Mann, gab es für den Architekten doch bestimmt noch andere, wenn nicht gar lukrativere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt? Trotzdem hielt Saizo es noch immer für eher unwahrscheinlich, dass Chiba sein ‚eigenes‘ Projekt sabotierte um seinem Vorgesetzten eine reinzuwürgen. Ihre Anwesenheit lieferte den offensichtlichsten Gegenbeweis… Nun stimmte gar auch Umikos Meinung mit seinen Schlussfolgerungen überein. Die Statistik der Gruppe sprach Bände: Einer von Drei konnte sich irren, aber gleich Zwei? Unwahrscheinlich. "Ahja! Schön zu hören, dass ich mir offensichtlich nicht alles nur ausgedacht habe! Wer hätte das gedacht? Nun, wir werden das gleich auf mancherlei Weise bestätigen können. Ebenso wie deine Warnung Yasuo, gut mitgedacht."

Mist! Der verdammte Regen hatte ihm alles verdorben! Er konnte nur hoffen, dass sein Auftraggeber die Nachricht über die eintreffenden Ninja rechtzeitig erhalten und vernichtet hatte. Oh nein, nicht schonwieder so eine blöde Pfütze. In dem letzten Wasserloch hatte er fast seinen Stiefel verloren. Bei dem Tempo konnte es noch lange dauern, ehe er den Kanal erreicht hatte. Und dann... Aber eigentlich ging es hier ja noch um etwas ganz anderes, nicht wahr? Das Abwasser war nur ein Druckmittel, eine geniale Täuschung für die Öffentlichkeit. Und dann die Ninja. Er wusste nicht genau warum sie hier waren, aber sie würden sicherlich ebenso wie er auf den Weg zum Kanal begeben. Und dann würden sie alles nur noch viel schlimmer machen, davon war er überzeugt. Immerhin hatte Er sie rufen lassen, also waren sie mit diesem kaltschnäuzigen Scheusal im Bunde... Er durfte nicht zulassen, dass sie vor ihm ankamen!

Und da waren sie auch schon am Kanal. Vor der Gruppe fiel das Gelände leicht aber dafür stetig auf etwa hundert Meter hin zur See ab. Parallel zu der auf Saizos Karte eingezeichneten Linie des Kanals hielten die Drei auf eben jene Richtung zu. Durch den Grad des Gefälles trat das Rohr des Abflusses hier aus dem Untergrund, bis es sich an der Küstenlinie schließlich – morbide Faszination veranlasste Sai dazu, in der Teilung des mehr als mannshohen Hauptkanals in vier kleinere Abflüsse die architektonische Entsprechung einer Hand mit vier ausgestreckten Fingern zu erkennen – seinem Ende näherte. In den Aufzeichnungen vermerkte der Konstrukteur an der Gabelung, dort wo der Hauptkanal in die separaten Ausflüsse überging, abtrennende Linien die für Schleusen standen.
„Gut, wenn ich das richtig verstehe sind diese Abzweigungen jeweils mit Schleusen versehen, um den Durchfluss je nach Wassermenge zu regeln. Die geschilderte Situation müsste daher vermuten lassen, dass sie momentan alle vollständig offenstehen um die Abwässer daran zu hindern genug Druck aufzubauen und den Kanal damit zum Bersten zu bringen. Da könnte beispielsweise schon mal eine Ursache für Schäden liegen. Kaputte Schleusen zu überprüfen dürfte allerdings zu gefährlich sein, bei solchen Strömungen.“ Das bleibt also in der Hinterhand für den Fall, dass wir nichts finden oder sich keine andere, vernünftigere Lösung bieten sollte. „Ich wäre daher immer noch dafür, wir versuchen lieber über einen kleinen Umweg die Funktionsfähigkeit oder etwaige Hindernisse im Rohr festzustellen. Da es vier ‚Finger‘ gibt, die sich dort abspalten, könnten wir uns jeder einen Ausgang vornehmen und nachsehen, wie viel Wasser austritt und uns anschließend bei der vierten Öffnung wieder zusammenfinden. Ich halte nochmals zur Vorsicht an – nur beobachten, nicht reinspringen. Wenn ihr einmal in der… nun, im Schlamassel steckt kann es schon zu spät sein. Wenn einer von uns etwas Ungewöhnliches an seiner Position entdeckt, dann versucht euch alles genau einzuprägen oder stellt den betreffenden Beweis sicher, soweit möglich und holt zuerst die anderen bevor irgendetwas unternommen wird.“ Safety first? Hier ging es eher darum, die eigenen Interessen als Gruppenführer zu schützen. Such- und Rettungsmissionen verschlangen nur zusätzliche Zeit und Ressourcen, die man der Nachforschung widmen sollte. „Bis zur Zweigstelle suchen wir erst mal noch zusammen die Kanalwand ab, se- ähem, fünf Augen sehen mehr als zwei, nicht wahr? Dort also dann wie gesagt: Aufteilen und Augen offenhalten.“



OOC: Keine größeren Auffälligkeiten bis zur Zweigstelle, dafür genug Platz für Spott und Spekulationen:
Die Kanalröhre ist hier und da schon ein bisschen verwittert und von Schlamm, Flechten und Abfällen verunreinigt, sonst aber in Ordnung. Vermeintliche Schäden sind oberflächlich und reine ‚Kosmetik‘. Trotzdem ist der Bau nicht gerade ein Schmuckstück moderner Architektur und lädt geradezu zu mancherlei abfälliger Beurteilung ein. Das billigste vom Billigsten sozusagen, aber soweit noch im Rahmen. Doch halt, hatte nicht irgendein Herr Chiba was von herausragender Arbeit gesagt? Suspicious!

Doch noch kann es Spannend werden: Ergebnisse folgen dann später an den Abzweigen ;)
 
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Nendo Yasuo

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Im Gegensatz zu Yasuo's Kommentar hatte sich Umiko die Frage gründlich durchdacht und ihre Schlussfolgerung dargelegt, welche mit der generellen Meinung größtenteils überein stimmte, auch wenn Yasuo es nie so genau hätte formulieren können. Geschickte Formulierungen oder gründliches Nachdenken waren nie sonderlich die größte Stärke des Nendo, eher selbst zur Tat zu schreiten, wenn denn sein Gehirn dann mal ins Rollen kam. Doch zur Zeit waren sie noch unterwegs zum Kanalende, welches auch bald zusammen mit dem Hauptkanal in Sicht war. Ein Prachtstück von Meistern gefertigt – war es nicht gerade, eher als würde dieser seit bereits Äonen hier stehen. Wie war das überhaupt möglich wenn er so neu und prächtig sein sollte? Waren sie etwa in der Zeit nach vorne gereist in eine Weit entfernte Zukunft? Nein, aber der Kanal wirkte, übertriebenerweise, als könnte er jeden Moment zusammenbrechen. Nicht gerade die Sicht die sich der junge Nendo erwartet hatte, gut zugegeben er hatte hohe Erwartungen, aber das war so ziemlich das absolute Gegenteil vom Erwarteten. Etliche Gedanken gingen dem Jungen durch den Kopf, jedoch kein einziger blieb lange genug um ihn in Worte zu fassen, mit welchen er sich zu dem Anblick äußern könnte. Dies musste Yasuo auch nicht, da Saizo schon bald mit einem weiterem Briefing begann, bei welchem er die nächsten Aktionen etwas genauer erläuterte. Diese während, oh welch Überraschung, jeder nimmt sich einen Kanalausgang vor und schaut nach ob irgendwas ungewöhnlich in Dingen Ausfluss oder ähnlichem war. Zuletzt würden sie sich dann beim letztem der vier Ausgänge wieder treffen, welchen sie dann gemeinsam vermutlich inspizieren würden. Viel interessanter fand Yasuo wiederum den Vergleich des Kanalendes mit einer vier-fingrigen Hand, welcher offensichtlich wohl der Daumen fehlen würde. Sollte aber nicht normal ein anderer Finger fehlen? Wenn auch Zeichner oft faul sind, zeichneten sie doch zumindest den Daumen und ließen einen anderen Finger weg, welcher nicht so 'wichtig'war. Danach meinte Saizo noch etwas von wegen Vorsichtig sein, was Yasuo gekonnt ignorierte, da er schon wieder in seine eigene Welt abtauchte. Eines Tages wird ihn das noch dran kriegen, eines Tages sicherlich. Aber welcher genau wird sich noch zeigen. Nachdem dann wieder Ruhe eingekehrt ist, fragte Yasuo endlich seine 'lang ersehnte' Frage: „Ist das überhaupt der Kanal von dem Takeru-san gesprochen hatte? Irgendwie sehe ich keine Ähnlichkeit mit dem was mir erzählt wurde.“ Natürlich war dies der selbe Kanal, jedoch könnte selbst Umiko verstehen was Yasuo meinte, wenn sie ihn erstmal genauer betrachtete, da sie mittlerweile schon sehr nahe dran waren.
 

Yuudari Umiko

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Der Teamleiter schien es mit seiner oftmals unnötig überschwänglichen Art und Weise gut zu heißen, dass Umiko eine sehr ähnliche Schlussfolgerung gezogen hatte wie er. Hier stank es ganz eindeutig zum Himmel und das lag nicht nur an Unrat und Kanalisation. Irgendetwas steckte dort dahinter, doch bisher konnten sie weiterhin nur mutmaßen, bevor sie tatsächliche Beweise für ihre Ahnungen hatten. Stumm und aufmerksam wie immer folgte die Yuudari ihrem Team und kam ein bisschen von ihren eben noch so klaren Gedanken ab. Es war dieses doch sehr drückende Wetter, was sie immer wieder auf ein wenig andere Ideen brachte. Jedoch war da ein Junge in ihrem Team, der etwas so Faszinierendes an sich hatte, dass die Aufmerksamkeitsspanne von Umiko sich nicht allzu lang in Depressionen stürzte. Kurz gesagt: Yasuo hatte blonde Haare und Umiko war ein bisschen gruselig, wenn es um Blondinen ging. Da gingen die Gedanken von: „Wie riechen die wohl?“ bis zu: „Sie sehen so seidig aus! Ich will sie anfassen!“ Aber Gott sei Dank konnte niemand solche Gedanken hören, denn es reichte ohnehin das Erscheinungsbild der jungen Kunoichi um so manch anderen Shinobi auf Abstand zu halten…
Immerhin näherten sich die drei Genin nun langsam dem vermutlichen Ziel ihrer Reise. Zumindest war es das Ziel dieser Reise, an dem Punkt, wo erneut eine neue begann, die sie tiefer in die … naja ihr wisst schon was führte. Ein wenig angewidert lauschte Umiko den Erklärungen von Saizo. In der Regel war sie nicht sonderlich empfindlich und ihr schlug auch kaum etwas auf den Magen, aber die Vorstellung, dass die Rohrleitung einer Kanalisation hier an den Punkt gelangte, wo es zum Bersten kam, das wollte sich selbst die Yuudari im Traum nicht vorstellen. Amegakure wäre dann auf jeden Fall nicht mehr nur bekannt für den Regen. Irgs. Ein wenig unangenehm war der Yuudari auch die folgende Aufgabe. Mal ehrlich… Es wollte niemand so wirklich in dem Dreck anderer Leute herum gucken, nicht wahr? Umiko war die letzte, die sich für irgendwas zu schade oder zu eitel war, doch das sprengte den Rahmen. Das war eine außergewöhnliche Aufgabe und an der rollten sich die Zehennägel an den kleinen Füßchen hoch, wenn sie sich vorstellte in bestimmten Exkrementen zu waten. Aber nun hatten sie ja das Glück, dass sie die ersten paar Meter bis zur Zweigstelle gemeinsam ablaufen konnten. Sollte da also schon eine unangenehme Überraschung warten, wusste Umiko immerhin worauf sie sich dann allein einstellen durfte. Dann sagte Saizo aber etwas, was Umikos Aufmerksamkeit sofort einfing. Fünf Augen sehen mehr als zwei? Sie kannte diesen Spruch, jedoch entging ihr auch nicht, dass er zunächst sechs sagen wollte. Das hieße Saizo glaubte, dass Umiko nur ein Auge hatte. Dies wiederum stimmte nicht… Aber das konnte man so schlecht unter einer Augenklappe sehen, nicht? Kurz überlegte sie, ob sie ihn dahingehend verbessern und ihr zweites Auge zeigen sollte. Dann beschloss sie diese Aussage doch einfach zu ignorieren. Ihr linkes Auge war zu lichtempfindlich und sah nicht besonders gut, darum wäre es mehr ein Hindernis als wirklich hilfreich auf einer Suchaktion… Daraufhin konzentrierte sich Umiko wieder auf ihre Aufgabe, die ja nun darin lag sich das Stück der Rohre anzuschauen, welches sie gemeinsam ablaufen würden. Ein wenig merkwürdig war dies schon, das erkannte auch Umiko unschwer. Der Mann hatte von herausragender Arbeit und einem Wahnsinnsbau gesprochen, doch das hier erinnerte von der Bauart ein wenig an die Slums in Soragakure. Zwar war es nicht wirklich kaputt wie die Hütten dort, doch das Material war sehr ähnlich und weder besonders schön noch stabil. Dafür dass der Mann diesen Kanal in so hoch in den Himmel gelobt hatte, war es wirklich mehr als ernüchternd. Hier und da waren einige kleinere Macken, die aber keinesfalls das verursachen sollten, was hier gerade geschah. Umso merkwürdiger war es, dass das keiner gesehen hatte, bevor man sie hier lang schickte. Scheinbar trauten sie den drei hier anwesenden Personen recht wenig Grips zu, denn das konnten sie ja eigentlich locker erkennen. Ekliger Schlamm und allerlei Hausmüll störten das hochgelobte Bild nur umso mehr und die Yuudari musste immer wieder mal große Schritte mit den kurzen Beinen machen, um dem auszuweichen, was da ein wenig austrat… Saizo hatte immer wieder Vorsicht betont, was Umiko zunehmend mehr nachvollziehen konnte. Ein wenig später sprach der blonde Yasuo genau das aus, was Umiko gedacht hatte. „Selbst die Bilder hatten auf mich einen anderen Anschein gemacht.“, fügte sie seinen Ausführungen hinzu. Man hatte ihr einen prunkvollen, technologisch hochwertigen Bau auf Bildern gezeigt, der rein gar nicht so aussah, wie es versprochen wurde. Das Einzige was übereinstimmte, war der Ablauf und im Groben offenbar auch der Inhalt. Man hatte das Gefühl man schickte sie zu einem billigen Nachbau von dem, was ihnen beschrieben wurde… Das hier stank gewaltig… Wahrscheinlich mehr als die Drei ahnen konnten.
 
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"Eine glatte Werbelüge und noch dazu nicht mal eine besonders gute." Was? Hatten die Erbauer dieser Schandtat etwa gehofft, dass sich allein auf Grund der vorübergehenden Gefahrenlage niemand nah genug an den Kanal herantrauen würde um ihr, dem Anschein nach auf Sparflamme errichtetes, Bauwerk genauer unter die Lupe zu nehmen? Falls ja, musste man solch waghalsiger Dreistigkeit schon beinahe wieder Respekt zollen. Wer von beiden Architekten das hier wohl verzapft hatte? Nun, der äußere Zustand des Kanals allein machte solche Gedanken wohl überflüssig. Auch ohne unmittelbares Verschulden der Abwasserkrise musste diese 'Entdeckung' hier dem Leiter der zuständigen Bauleitung angekreidet werden - keine rosige Zukunft für Chibas Chef. Blieb aber die Frage, wieso der Bau in so schlechtem Zustand war. Beziehungsweise, warum nicht genug Geld für die Umsetzung desjenigen Kanals verwendet wurde, der Umiko und Yasuo angepriesen worden war. Oder... falls doch genug Kapital vorhanden gewesen sein sollte, wohin es dann neben dem Bau der Abwasserleitungen noch floss? Korruption, Veruntreuung, Geldwäsche? Es könnte unter Umständen doch noch ein ganz passabler Tag werden. "Schätze, damit ist die Sache für die verantwortlichen Bauherren bereits halbwegs gelaufen. Das Ding tut seinen Dienst zwar vielleicht doch noch, aber…“ ein schweifender Blick über teils von abbröckelndem Putz und Mauerflechten bedeckte Kanalwände stellte Abscheu zur Schau. Doch die theatralische Gesprächspause sollte ihm nur ein wenig mehr Zeit verschaffen, während er weiter über seine Theorie nachdachte. Sollte er den beiden schon davon erzählen oder lieber noch ein Weilchen warten, bis sich weitere Hinweise ergaben? Erwiesenermaßen kamen sie langsam aber sicher sowieso hinter die Ungereimtheiten rund um den Kanalbau, also konnte es wohl nicht schaden ein paar zusätzliche Brotkrumen zu streuen, um die Yuudari und den Nendo weiter für das Thema zu sensibilisieren. Früher oder später würden die drei schon die ganze Wahrheit erfahren. „…wie ihr schon sagt stehen Planung und Umsetzung hier auf zwei verschiedenen Seiten. Sieht irgendwie richtig billig aus, nicht wahr? Komisch, dass ein Dorf mit so viel technischen Neuerungen gerade bei der Abwasserpolitik knausern sollte. Amegakure nagt doch nicht am Hungertuch.“
 

Nendo Yasuo

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Auf die rhetorische Frage ob dies überhaupt der richtige Kanal sei bekam Yasuo einstimmige Zusprüche dahingehend, dass sie schamlos angelogen wurden. Ob dies Takeru bewusst war, als er stolz von seinem Meisterwerk von Kanal erzählte, wird dem jungem Nendo wohl vorerst ein Geheimnis bleiben, eines stand jedoch fest. Entweder wurde der Bau nicht überwacht von den Architekten, die Überwacher behielten einiges für sich, oder Takeru war der schamloseste Lügner den Yasuo je zu Gesicht bekommen hatte. Falls dies der Fall war, hatte Takeru ernsthaft geglaubt mit so einer Lüge durchzukommen? Wollte er es überhaupt? Oder war er einfach nur sehr gutgläubig bei seinen Mitarbeitern? Fragen über fragen, jedoch weit und breit keine Antworten. Diese bekamen sie aber wohl erst, wenn sie den guten Herren Architekten schön in die Mangel nahmen. Doch vorerst werden sie erst nochmal die Kanäle genauer untersuchen und eventuell Beweise sichern, sonst würde es ein sehr aussichtsloses Gespräch mit Takeru werden. Eines stand jedenfalls fest, so wie Saizo es sagte, würden wohl ein paar Köpfe bald noch rollen, im übertragenem Sinne natürlich. Von so einem Schlag konnte sich keine Architekturfirma so schnell erholen, dies war selbst einem Laien wie Yasuo klar. Nach einigem Zögern beendete Saizo dann auch seinen Satz, wenn auch wohl nicht mit den Worten die er ursprünglich im Sinn hatte. Für Yasuo war dies nicht sonderlich von Interesse, verglichen mit Saizo's Aussage wegen bezüglich dem Budget von Amegakure. Ob Saizo wohl aus Amegakure kommt? Unbekannt schienen sich die beiden jedenfalls nicht zu sein. Dies zu fragen war wohl nicht sonderlich die beste Idee, weswegen er sich dagegen entschied und lieber wieder eine seiner neutralen Aussagen von sich gab. „Da hat Takeru aber einiges zu erklären, wenn wir erstmal zurück sind.“
Nicht lange dauerte es bis sie dann nach langer Zeit dann endlich bei der Abzweigung des Kanals ankamen, welcher sich in vier Teilkanäle aufteilte, welche nur noch ein Stück bei leichter Senkung verlegt waren. Der Weg zu den Kanalenden war nicht sonderlich steil, konnte aber speziell bei diesem Wetter und so ganz ohne Wege bestimmt sehr rutschig sein, ging dem Jungen durch den Kopf, während er sich schon Mental auf den Abstieg vorbereitete. Bei den Bedingungen konnte er schon fast Umiko vor seinen hinfallen sehen, zumindest wirkte sie so objektiv betrachtet nicht sonderlich geschickt. Na das kann ja was werden...
 
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