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Oda Minoko ~ Zweitchar

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Oda Minoko

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1,41m
Charakterdatenblatt


Persönliche Daten

Name: Oda
Vorname: Minoko
Spitzname: Mi-nee, No(h), -hime, Pinky
Geburtstag: 20. März
Größe: 1,41 m
Gewicht: 34 kg
Alter: 11 Jahre

Augenfarbe: Braun
Haarfarbe: Violett

Aussehen: Was kommt dabei raus, wenn man einen Schokoriegel in eine Maschine für violette Zuckerwatte packt? Richtig, eine ziemliche Schweinerei, zumindest wenn man es wirklich macht. Im übertragenen Sinne beschreibt es allerdings ziemlich genau die Knutschkugel, die auf den Namen Oda Minoko hört, denn in ihrem Fall könnte man das einfache Wort „süß“ schon als Beleidigung betrachten.
Minokos Aussehen wird vor allem von zwei Besonderheiten geprägt: Ihrer dunklen Hautfarbe und dem Meer aus violettem Haar, das ihr bis zu den Knien reicht. Beides allein würde einen Menschen schon vom Durchschnitt absetzen, doch zusammen sorgen sie dafür, dass Minoko auch heute noch hin und wieder überrascht beäugt wird.
Sieht man über die zwei besonderen Schattierungen des Mädchens hinweg, so steht man vor nicht viel mehr als einem typischen, wenn auch überdurchschnittlich niedlichem Fräulein: Langes, volles Haar, große, braune Augen, eine kleine Stupsnase und schmale Lippen lassen vor lauter Unschuld nur ganz schwach erahnen, dass das kleine Ding einmal ziemlich attraktiv werden könnte (vorausgesetzt, seine ständigen Naschattacken fordern nicht ihren rechtmäßigen Tribut). Ihr Körper hingegen lässt sich aufgrund der wenigen Sommer, die Minoko zählt, wenig anders beschreiben als kindlich. Ein eher zierlicher, gewiss aber nicht dürrer Körperbau unterscheidet sie zwar ihren männlichen Altersgenossen, allerdings ist sie noch weit von den typischen Rundungen ihres Geschlechts entfernt.

Besondere Merkmale: An ihrem Körper allein stechen wie gesagt vor allem ihre Haut- und Haarfarbe als Besonderheiten ins Auge, die man vor allem in dieser Kombination nicht allzu oft sieht. Abgesehen davon setzt sich Minoko vor allem durch nichtpermanente Merkmale von anderen ab, sprich nicht durch Narben oder Tätowierungen, sondern einer ausgefallenen Kleidung, die vor allem auf hellen, sonnigen Farben basiert. Auch findet sich immer öfter Schmuck am zierlichen Körper der Kleinen, allerdings muss das Mädchen in diesen Bereich erst noch etwas hineinwachsen.

Kleidung: In nicht wenigen Bereichen ist Minoko alles andere als ein typisches Mädchen, vor allem wenn man sieht, wie es locker aus dem handgelenk Holz zertrümmert. In einem entscheidenden Aspekt ist sie jedoch genauso wie ihre Altersgenossinnen: Minoko besitzt viel, viel, viel mehr Kleider, als es ihren ächzenden Schränken daheim lieb ist. Sommerkleider, Winterjacken, Hemden, Blusen, Hosen, Röcke, Sandalen und Gummistiefeln – alles ist dabei. Alles? Nun ja, fast alles zumindest: Vieles, was Mann im Kleiderschrank einer erwachsenen Frau zu finden hofft, fehlt noch, genauso wie Unmengen an Nichtfarben wie Schwarz und Grau. Minoko ist ein buntes Knallbonbon, und das soll auch ihre Kleidung ausdrücken: Immer hell, immer farbenfroh, und selten leicht zu waschen. Was jedoch wiederum nicht heißt, dass das Mädchen zimperlich mit ihren Kleidern umgehen würde: Wofür hatte man schließlich Berge an Klamotten daheim, wenn nicht, um sie Stück für Stück durch Training, Spiel und Spaß schmutzig zu machen?
Wer bei alledem die Ausrüstung eines Ninja vermisst, der wundert sich zu Recht: Im Gegensatz zu ihrem Kleiderschrank verblasst das kleine Häufchen Elend, das sich ihre Arbeitskleidung schimpft. Zumindest in Sachen Masse. Ganz wie ihre sonstige Mode schreckt nämlich auch ihr Werkzeug vor Farben nicht zurück: Eine quietschgelbe Beintasche, Kunai, die mit bunten Schleifchen umwickelt sind, und Explosionsmarken, auf deren Rückseite zig Aufkleber prangen. Nein, das ist kein Scherz, und nein, es soll die Gegner auch nicht ablenken. Echt jetzt. Minoko will einfach nur auffallen und etwas Besonderes sein.
Zuletzt sei noch gesagt, dass das Mädchen – wie könnte es auch anders sein – für seine Plakette von Iwagakure über verschiedene mehr oder weniger modische Kopf- und Halstücher verfügt, sodass sich das Zeichen, welches es als Genin ausweist, niemals an derselben Stelle wiederfindet, an der man es an einem anderen Tag einmal gesehen haben mochte.


Herkunft und Familie


Herkunft: Iwagakure
Wohnort: Soragakure

Verwandte:

Oda Haruka, 38 Jahre, Fast-Architektin
Seit ihrer frühsten Jugend war Haruka ein aufgewecktes, lebenslustiges Mädchen, das nichts mehr liebte, als draußen herumzutollen und gemeinsam mit seinen Freundinnen zu spielen – ganz so wie ihre Tochter. Da sie außerdem einen scharfen Verstand ihr Eigen nannte, hatte sie grundsätzlich alles, um eine eindrucksvolle Karriere als zum Beispiel Ärztin oder Architektin zu starten, allerdings verliebte sie sich recht früh in ihren zukünftigen Ehemann Ichitaka und gründete mit ihm eine Familie, sodass die junge Frau niemals eine Ausbildung abschließen konnte. Dies bereute Haruka jedoch nicht, war sie doch in einer kleinen Familie aufgewachsen, in der Harmonie und Zusammenhalt oberste Priorität hatten. So fügte sie sich ganz natürlich in die Rolle der tapferen Hausfrau, die auf jede Weise ihren Gatten unterstützte, bis schließlich die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes ins Haus stand.
Die Schwangerschaft sowie die Ankunft Minokos nahmen die Frau jedoch sehr mit und zogen ihre bis dahin makellose Gesundheit stark in Mitleidenschaft – eine vollkommen ungewohnte Situation für die Mutter, die ihr Neugeborenes lange Zeit nicht in den Armen halten konnte. Umso stärker wurde das band zwischen Mutter und Tochter daher auch, als Haruka endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde und sie wieder in ihren häuslichen Pflichten aufgehen konnte, auch wenn diese ihr mehr Mühen bereiteten als früher. Nichtsdestoweniger kümmerte sie sich so gut es ging um den Haushalt, die Versorgung ihres Ehemanns und die Erziehung der kleinen Minoko, welche ihrer Mutter mit einer schier endlosen Energie fast Tag für Tag auch noch den letzten nerv raubte. In der Familie herrschte zwar insgesamt ein liebevolles Klima, doch man spürte deutlich die Lasten, die jeder einzelne trug, einschließlich Haruka: Ihre schwache Konstitution und ihre Verfehlungen bei der Kontrolle ihrer Tochter, die sich immer öfter Ärger einhandelte, erweckten in ihr immer größere Selbstzweifel, sie könnte für ihre Familie nicht gut genug sein.
All dies änderte sich jedoch mit dem Umzug der Familie nach Soragakure, nach Minoko vom Wunsch beseelt worden war, eine Kunoichi zu werden. Zwar kratzten die Strapazen der Reise noch ein letztes Mal heftig an Harukas Gesundheit, nach ihrer Ankunft jedoch besserte sich ihr Zustand immer schneller, bis die junge Mutter tatsächlich wieder fast so gesund wie früher. Woran genau dies lag, vermochten sie und verschiedene Ärzte des versteckten Dorfes nur zu mutmaßen, allerdings war Fakt, dass Haruka wieder gesund genug war, um nicht nur ihre Aufgaben als Hausfrau und Mutter voll und ganz auszufüllen. Lange trug sie sich mit dem Gedanken, eine Ausbildung zur Architektin zu machen, die sie mit dem Aufstieg ihrer Tochter in den Rang eines Genin sogar beginnen konnte.
Heute steht Haruka kurz vor ihrem Abschluss und träumt davon, eines Tages mit ihrem Mann ein kleines, eigenes Unternehmen gründen zu können. Bis dahin sorgt sie sich weiterhin aufopfernd um ihren Ehemann und ihre Tochter, zu der sie mittlerweile nicht nur ein Mutter-Tochter-Verhältnis pflegt, sondern auch eines wie Freundinnen. Immer öfter gehen Frau und Mädchen Einkaufen oder einfach das Dorf erkunden, und es gibt fast kein Geheimnis, dass Minoko vor ihrer Mutter verbirgt.

Oda Ichitaka, 43 Jahre, Bauunternehmer
Früher ein einfacher, fast einfältiger Junge gewann Ichitaka als Kind vor allem durch die gemeinsame Zeit mit seinem Vater Selbstvertrauen, in der er oft durch das Umland Iwagakures zog. Früh ging er bei einem Schreinermeister in die Lehre, wo sein handwerkliches Geschick ihn schnell zu einem der wertvollsten Arbeiter machte. In der Anfangszeit war er hiermit auch vollauf zufrieden, allerdings änderte sich sein Leben komplett, nachdem er seine zukünftige Frau Haruka getroffen hatte. Hals über Kopf verliebte er sich in die junge Dame, umwarb sie, und konnte sie rasch seine Freundin, Verlobte und letztlich Ehefrau nennen. Mit der Geburt seiner ersten Tochter verschob sich sein Fokus weg von seiner ehemals so befriedigenden Arbeit, hin zur Zukunft seiner kleinen Familie, der er nicht gerecht werden zu können schien. Vor allem nach dem Tod seiner Eltern bemühte er sich wie nie zuvor, durch mehr und mehr Arbeit Frau und Kind ein angenehmes Leben ermöglichen zu können, doch der Verlust wie auch die zunehmend schlechte Verfassung seiner Gattin machten ihm so schwer zu schaffen, dass er nicht selten nachts wach in seinem Bett lag, anstatt die wohlverdiente Ruhe zu genießen.
Sein leben änderte sich abrupt, als seine Tochter den Wunsch äußerte, Ninja werden zu wollen, und dem darauffolgenden Umzug. Mit seinem Elternhaus ließ Ichitaka nicht nur die schmerzhaften Erinnerungen an die Vergangenheit, sondern auch seine Geldsorgen und die um Frau und Kind zurück. Eine lukrative Arbeit und verschiedene Beförderungen versorgten nämlich nicht nur seine Familie mit genug Geld für alles, was sie brauchte, sondern belebten auch die Liebe zu seinem Beruf wieder. Zwar war Ichitaka noch immer fast den ganzen Tag unterwegs, doch die entsprechende Entlohnung und die Gewissheit, dass seine Frau wieder gesund wie am Tag ihres ersten Treffens war, ließen den Mann vor Lebensfreude beinahe übergehen.
Heute arbeitet Ichitaka als Vorarbeiter an verschiedenen Großbaustellen in Soragakure und ist an Regierungsgebäuden genauso wie an Hotels beteiligt. Die Liebe zu seiner Familie ist so stark und unbelastet wie nie, und auch, wenn er sich für seine Tochter eine sicherere Zukunft gewünscht hätte, so hatte ihr Wunsch der Familie doch indirekt den Traum einer glücklicheren Gegenwart erfüllt. So verbringt Minoko zwar nur wenige Stunden pro Woche mit ihrem Vater, diese sind jedoch durch ein umso innigeres Verhältnis geprägt, sodass das Mädchen bis heute nie auf die Idee gekommen war, ihr Vater könnte seine Arbeit mehr lieben als sie.

Bekannte:

Oda Nobunaga, 11 Jahre, Genin
Nachdem die beiden sich das erste Mal im Alter von fünf Jahren auf Minokos Spielplatz in Iwagakure getroffen hatten, entbrannte eine Art Kleinkrieg zwischen dem Mädchen, das den stillen Neuankömmling von Anfang an nicht mochte, und dem Jungen, der sich dies nicht gefallen lassen wollte. Nach einigen heftigen Auseinandersetzungen fand der Konflikt in der Zerstörung einer Rutsche seinen Höhepunkt, woraufhin Minoko gemeinsam mit Nobunaga verschiedene kleine Aufgaben zur Wiedergutmachung erledigen musste. In dieser Zeit begannen die zwei Kinder nach und nach miteinander zu reden den den jeweils anderen kennenzulernen, bis Nobunaga letztlich ohne das Wissen seiner Kontrahentin nach Soragakure umzog.
Drei Jahre später sahen sich die beiden auf der Ninjaakademie des Himmelsdorfs wieder, nachdem Nobunaga der Klasse zugeordnet wurde, die Minoko bereits ein Jahr lang besuchte. Nach einer merkwürdigen ersten Begrüßung arbeiten die beiden hin und wieder notgedrungen zusammen, auch wenn dies den Jungen wohl mehr störte als seine Partnerin, die sich in der Zeit bis zu ihrem Wiedersehen stark verändert hatte und nun viel dafür tat, bei der Integration des Neulings in die Klasse zu helfen – was jedoch nur bedingt funktionierte.
Nobunaga nimmt in Minokos Leben aus verschiedenen Gründen einen besonderen Platz ein. Er ist das einzige Kind, ja sogar der einzige Mensch außerhalb der Familie, den sie aus Iwagakure kennt und noch heute sieht. Außerdem war er der erste Junge, der sich wirklich gegen Minokos frühkindliche Gewalttätigkeit recht erfolgreich gewehrt hatte, wenn auch unter Zuhilfenahme eher unlauterer Mittel. Nichtsdestoweniger hat sich Nobunaga damit zuerst den Respekt des Mädchens, und im Lauf der Zeit auch dessen Zuneigung verdient, glaubt Minoko doch immer wieder den weichen Kern jenseits der harten Schale des Jungen entdecken zu können. Tatsächlich glaubt das Mädchen sowieso, dass in jedem Menschen irgendetwas Gutes steckt, aber das ist eine andere Geschichte.


Persönlichkeit


Interessen: Minoko interessiert sich grundsätzlich für alles, was sie in der Hand halten oder anderweitig direkt erfahren kann, und ist damit wohl am ehesten als „Anti-Bücherwurm“ zu bezeichnen. Für alles offen gibt es kein Essen, das sie nicht zumindest ein Mal probiert (auch wenn es im Fall verschiedener Gemüsesorten oft bei diesem einen Mal bleibt), keine Beschäftigung, die sich nicht ausprobiert, und kein Abenteuer, zu dem sie rundheraus nein sagen würde. Sie tollt für ihr Leben gern durch die Straßen und Parks von Soragakure, genießt jeden einzelnen Sonnenstrahl auf der Haut, hat gleichermaßen Spaß daran, sich völlig zu verausgaben und einfach nur entspannt ihre Freizeit zu genießen, und ist eigentlich immer auf der Suche nach einer neuen Erfahrung, nach einer Besonderheit, um die sie ihr Leben bereichern könnte, auch wenn diese unstillbare Neugier nur in den wenigsten Fällen lang anhaltendes Interesse zurücklässt. Grundsätzlich kann sich Minoko nichtsdestoweniger für vieles begeistern, und ist in diesem Sinne eigentlich auch recht genügsam: Wie ein Kätzchen kann sie sich notfalls auch den ganzen Tag mit einem Wollknäuel beschäftigen.
Geht man einen Schritt weiter und sucht nach gefestigten Interessen, ist zuallererst ihr Wunsch nach körperlicher Ertüchtigung zu nennen. Minoko weiß gewiss, wie man ausspannt und einfach nur faul irgendwo herumliegt, doch ihre wahre Blüte erlebt sie nur, wenn sie sich auspowern kann, egal auf welche Weise. Schwimmen, Wandern, über die Dächer der Stadt hüpfen, oder mit Gleichgesinnten einen Sparringskampf absolvieren – all das zaubert Minoko ihr bestes Lächeln ins Gesicht. Sie liebt es einfach, ihren Körper zu spüren, das Brennen in der Lunge, das Schmerzen der Muskeln, wie sich etwas unter ihrem Griff bewegt oder bricht… Menschen, die diese kleinen Beweise reiner Macht nicht verstehen können, stoßen bei dem Mädchen schnell auf Unverständnis, da dies eins ihrer fundamentalsten Interessen überhaupt ausmacht.
Unter dieses Hauptinteresse ordnen sich einige andere, derer sich Minoko allerdings nicht wirklich gewahr ist, da sie ihr einfach vollkommen natürlich erscheinen. Dazu zählen ein Interesse an ihrer Familie und ihrem Freundeskreis, sowie dem Wohlergehen aller, die ihr am Herzen liegen. Auch hegt sie ein Interesse daran, etwas aus sich zu machen, sowie die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen. Gerade letzteres ist so selbstverständlich für Minoko, dass das junge Mädchen bisher nie wirklich darüber nachgedacht hat, obwohl es doch zu den Grundmotivationen ihres Handelns gehört.

Abneigungen: So wie das Mädchen sich für alles interessiert, was sie anfassen kann, vergeht ihr schnell die Lust an allem, was nicht dieses Kriterium erfüllt. Dazu zählt rein schriftliches oder „unnützes“ Allgemeinwissen wie Mathematik, Physik und ähnliche Wissenschaften, trockene Theorien oder Statistiken, und so weiter. Es gibt allerdings auch Grauzonen: So ist sie zwar nicht gewillt, ein kleines Licht in irgendeinem Hinterwäldlerjob wie ihr Vater in Iwagakure zu werden, allerdings kann sie sich nicht nur für das Holzhandwerk an sich interessieren, sondern auch für die Architektur, wie ihre Mutter sie sich zur Profession machen will. Sicherlich hat Minoko kein Talent für diesen Job, ist sie doch eine durch und durch unfähige Zeichnerin, dafür kann sie aus den eigentlich staubigen Zeichnungen alter Gebäude etliche Bilder des fertigen Dings in ihren Kopf zaubern – und das begeistert sie. Mathematik im direkten Gegensatz besteht nur aus Zahlen, die auch im Kopf nichts als Zahlen sind, und in Echt mal sowieso gar nichts. Warum sich also drum scheren?
In eine ähnliche Bresche schlägt Minokos Abneigung jeder Freizeitbeschäftigung gegenüber, welche sie zum Denken nötigt. Selbst begründet sie dies manchmal damit, dass sie es nicht einsieht, nur ihren Kopf anzustrengen, wenn an dem doch noch ein richtiger Körper dranhängt. Tatsache ist jedoch, dass das Mädchen an so etwas wie Denksportaufgaben nicht gewöhnt ist, und mit ihren eher beschränkten intellektuellen Fähigkeiten auch eher Probleme damit hat, sodass sie ihr einfach keinen Spaß machen können.
Ebenfalls ein Gegenstück zu einem ihrer Interessen stellt Minokos allgemeine Abneigung gegenüber den schlechteren Seiten der Menschen dar. Allen voran stehen hierbei Engstirnigkeit und Ignoranz, da beide Eigenschaften einfach so weit vom Weltbild des aufgeschlossenen und neugierigen Mädchens, das die Erde als einzigen Spielplatz betrachtet, entfernt sind, dass sie sie selten nachvollziehen kann. Ähnlich verhält es sich mit Unehrlichkeit, da sie das Konzept dahinter noch nicht wirklich versteht. Sicher, mit Lügen kann man sich aus dem ein oder anderen Schlammassel ziehen, aber letzten Endes kommt die Wahrheit sowieso immer raus, immerhin ist es die echte, wirkliche Wahrheit, gegen die ein erfundenes Lügenkonstrukt auf Dauer einfach nicht durchhalten kann. Auf ihr Dasein als Ninja bezogen ergibt sich hieraus wiederum eine Abneigung gegenüber Genjutsus, die einfach nur lausige Trugbilder erzeugen, anstatt wirklich etwas zu verändern. Warum einen Schlag vortäuschen, wenn man’s auch gleich selbst machen kann?

Mag:
~ Körperliche Ertüchtigung & Taijutsu
~ Die Natur (inkl. aller Jahreszeiten)
~ Ihre Familie & Freunde
~ Anerkennung, Respekt, Bewunderung
~ Freizeit
~ Tiere
~ Märchen
~ Klamotten
~ Alles Bunte
~ Essen

Hasst:
~ Papierkram
~ Engstirnigkeit & Vorurteile
~ Ungerechtigkeit
~ Ignoriert zu werden bzw. allein zu sein
~ Denken
~ Traurigkeit, Angst
~ Lügen
~ Genjutsus

Auftreten: Eigentlich wirkt Minoko in ihrem Auftreten auf den ersten Blick wie ein ganz normales, vielleicht etwas überdrehtes Mädchen: Sie ist freundlich, neugierig und geht offen auf andere zu. Dabei strebt sie oft danach, sich in den Mittelpunkt zu drängen, manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Bei ihrem Auftreten ist dies oftmals daran zu erkennen, dass sie eher lächerlich durch die Gegen hüpft, gedankenverloren (und schief) vor sich hin pfeift, oder etwas irre kichert. So oder so wird Minoko definitiv nicht älter geschätzt, als sie tatsächlich ist, sondern eher jünger. Das ist allerdings auch besser, denn so wie sie sich manchmal verhält, kommt ihr jedes Jahr weniger durchaus gelegen. Wer will immerhin schon als Teenager gesehen werden, wenn er laut durch die Gegen brüllt, sich ohne Weiteres in die Gespräche anderer Leute mischt, und einfach alles anfasst, was nicht angefasst werden soll?

Verhalten: Mit Minoko unterwegs zu sein oder ein Gespräch zu führen ist in etwa so, als würde man Roulette spielen: Der Zufall diktiert, ob das Mädchen völlig aufgedreht durch die Gegend hüpft und kein Gespräch möglich ist, oder ob es sein Gegenüber mit Fragen (auch sehr persönlicher Natur) geradezu bombardiert, oder aber faul irgendwo herumhängt, mit vereinzelten Bewegungen, um die richtige Position für ein Nickerchen zu finden. Kombiniert man dies mit einem sonnigen Temperament, einer unbändigen Energie und Ausdauer, sowie keinem glücklichen Händchen für soziale Gepflogenheiten, so kann man das Roulett namens Minoko auch ruhig als russisch bezeichnen.
Erwischt man allerdings eine der ruhigeren Phasen des Mädchens, so ist sie eine überaus angenehme Gesprächspartnerin. Nicht nur, dass Minoko sich sehr für andere interessiert und zahlreiche Fragen stellt (deren Antworten sie jedoch genauso schnell wieder vergessen kann), sie ist zudem ziemlich genügsam was die Umgebung oder das Gespräch an sich angeht. Auch der uneleganteste Witz kann ihr ein Kichern abringen, und auch dem langweiligsten Thema kann sie etwas abgewinnen – vorausgesetzt, es behandelt keine ihrer Abneigungen wie Mathematik oder irgendwelche abstrakten Rätsel. In dem Fall kann Minoko (unabsichtlich) recht barsch sein und entweder abrupt das Thema wechseln, völlig auf Durchzug schalten, oder vom Tisch aufhüpfen und irgendeine Dummheit anstellen.
In einem Gespräch mit mehreren Leuten gehört Minoko zu dem Typ Mensch, der zu allem nichts zu sagen hat. Übersetzt heißt das, dass sie zu allem einen Kommentar abgibt, dieser jedoch der Sache an sich nur selten weiterhilft. Dabei kann es sich um unsinnige Fragen, merkwürdige Fakten, hohle Witze oder einfach Bewertungen des Gesagten handeln, welche meistens jedoch nur darüber Auskunft geben, wie wenig Ahnung Minoko von dem hat, über was geredet wird – wenn sie überhaupt aufgepasst hat. Auch heftige Diskussionen und Streits bilden da nur selten eine Ausnahme: Anstatt sich auf solche Konfrontationen einzulassen, geht Minoko weder auf Beleidigungen ein, noch versucht sie logisch zu argumentieren. Entweder werden Meinungsverschiedenheiten mit der Holzhammermethode gelöst (so kann eine Teambesprechung damit enden, dass Minoko einfach blind losstürmt), oder sie werden mit einem (oftmals eher nutzlosen) Kompromissversuch gelöst: „Erst angreifen oder erst fragen?“ – „Beides!“.

Wesen: Die kleine Oda ist ein einfaches Kind, insofern unterscheiden sich ihr Wesen und ihr Auftreten kaum voneinander. „What you see ist what you get“, so lautet die Devise.
Allein aufgrund ihres Alters verfügt Minoko kaum über Seiten, die sie tief in sich verstecken würde, sei es absichtlich oder unbewusst. Sicher, es gab auch Kinder, die schon früh irgendwelche Geheimnisse oder finstere Wesenszüge verbargen, doch Minoko verfügt weder über das nötige Talent zum Lügen, noch über irgendwelche Geheimnisse, die zu verbergen sich lohnen würde, noch über ein Verständnis dafür, was so etwas überhaupt bringen könnte. Geheimniskrämerei war anstrengend, und zwar kopfmäßig anstrengend, und das war das hässlichste anstrengend überhaupt. So ist Minoko von Natur aus ein ehrliches Wesen, welches offen zeigt, was es fühlt oder denkt – wenn es denn denkt.
Abgesehen hiervon zählt, was im Absatz zu ihrem Verhalten nachzulesen ist, allen voran, dass Minoko ein chaotisches kleines Ding ist, dass sich von kleinen Regungen und Instinkten allzu bereitwillig leiten lässt. Sie ist in diesem Sinne wie ein junges Tier, das die Welt erkunden möchte, sich mal von der Herde absetzt und allein herumstromert, mal trotz aller möglichen Gefahren einfach irgendwo ein Nickerchen macht, und mal von Kamerad zu Kamerad streunt, um hier ein wenig zu reden, dort ein Spielchen zu treiben, und dann wieder spaßeshalber einen Kampf provoziert. Dabei steht vor allem das Erfahren der Welt am eigenen Leib im Vordergrund – Minoko will nicht über ferne Länder, exotische Speisen oder außergewöhnliche Abenteuer lesen, sie will sie erleben.
Dieser starke Wunsch rührt vermutlich von zwei Aspekten ihres Lebens her, die sie besonders prägen. Zum einen wäre da ihre natürliche Ausdauer und Kraft, die sie schon in frühster Kindheit alles hat machen lassen, was sie wollte. Während andere Kinder nach einigen Versuchen, auf zwei Beinen zu stehen, müde umkippten, rannte Minoko bereits durch die Wohnung und trieb allerlei Unfug. So hatte sie schon früh Dinge entdeckt, die anderen Kinder länger ein Geheimnis blieben, und wurde dementsprechend gieriger auf andere, besonderere Erfahrungen, Eindrücke und Gefühle.
Zum anderen hegt das Mädchen auch ein großes Interesse daran, der Welt ihren Stempel aufzudrücken. So wie ihre Ausdauer es ihr ermöglicht hat, ihre Umwelt zu entdecken, erlaubte ihr die eigene Stärke, sie zu formen; sei es nun einen Tisch umzustoßen oder ein Kind umzuschubsen. Während die giftigen Triebe, die dieser Hunger nach Macht und Kontrolle eines Tages hätte treiben können von der Gegenwehr Tenkai Nobunagas im Spielplatzkrieg gestutzt wurden, möchte Minoko um nichts weniger etwas verändern. Sie möchte etwas Besonderes tun, etwas, für das man sich an sie erinnern könnte, irgendeine Leistung erbringen, zu der vor ihr noch niemand in der Lage gewesen war, und dafür gelobt und bewundert werden. Bei diesem Wunsch handelt es sich eigentlich um nichts weiter als das natürliche Streben eigentlich jedes Menschen nach Bewunderung, obwohl dieses im Fall von Minoko in früher Kindheit durch ihre Ausdauer und Kraft schon so ausgiebig genährt wurde, dass es heute in ihr weit ausgeprägter ist als in so manch anderem Kind.
Zuletzt sei noch auf besagte „Stutzung“ eingegangen, die Minoko davon abhalten, als Möchtegern-Herrscherin gleich die ganze Welt zu übernehmen: Während das Mädchen zwar von starken Ambitionen getrieben wird, halten sie ihre Umwelt bzw. Erziehung und auch ihr Alter noch auf strikt guten Pfaden. Die eigene Person durch das Niedermachen anderer zu erhöhen, oder auf Kosten ihrer Umwelt stärker zu werden, dies kommt für Minoko nicht infrage. So wie (die meisten) Tiere sich nicht untereinander auffressen, um zu überleben, so trachtet das Mädchen mittlerweile von Natur aus nicht danach, andere auszunutzen. Diese Natur prägten sowohl die Auseinandersetzung mit Tenkai Nobunaga, als auch die stets harmonische und von Liebe geprägte Beziehung zu ihren Eltern, die ihr spätestens seit dem Umzug nach Soragakure eigentlich gar keine andere Wahl gelassen hat, als ein liebes, wenn auch ziemlich chaotisches Mädchen zu sein.


Stärken und Schwächen


Stärken: Bei einer Auflistung der Stärken Oda Minokos muss zuallererst das Offensichtliche stehen: Ihre beinahe unnatürlich gute, körperliche Verfassung. Unabhängig von der trainierten Kraft, Geschwindigkeit und Ausdauer des jungen Mädchens verfügt Minoko von Natur aus über ein starkes Immunsystem und einen widerstandsfähigen Knochenbau, dem man dem eher zierlichen Mädchen kaum zutrauen würde. Trotz ihrer zahlreichen Abenteuer und Prügeleien war Minoko in ihrem Leben insgesamt nur knappe drei Tage krank, und hatte nie unter einem Knochenbruch zu leiden. Dass diese Grundausstattung mit einer Freude an körperlicher Ertüchtigung und dem täglichen Training eines Ninja gepaart wird, baut diese besondere Stärke des Mädchens noch weiter aus.
Wenn man vom Training eines Ninjas spricht, muss man auch eine Stärke erwähnen, die mit den Grundstock für ihre neue Karriere gelegt hat: Ihren starken Willen, oder, unfreundlicher ausgedrückt, ihren stählernen Dickschädel. Sicherlich brachte ihre Sturheit Minoko schon oft in Schwierigkeiten, doch im Allgemeinen muss man es wohl mehr als Vorteil betrachten, dass sich das Mädchen in den wirklich wichtigen Augenblicken ihres Lebens immer durchgebissen hat, anstatt aufzugeben. Nein, wenn es drauf ankommt, kneift Minoko beide Augen zu und geht, fals nötig, mit dem Kopf durch die Wand – nur um danach siegreich und mit einem Grinsen aus den Überresten selbiger aufzutauchen.
Ansonsten verfügt Minoko noch über verschiedene Charakterzüge, die sie selbst vor allem im Gegensatz zu ihrer körperlichen Kraft wohl kaum als Stärke bezeichnen würde, allerdings stellen sie eine gute Grundlage für eine zuverlässige Kunoichi dar. Beispiele hierfür sind eine unbezwingbare Loyalität zu ihren Kameraden, die sie mit Erinnerung an ihre Zeit in Iwagakure ganz besonders hegt und pflegt; weiterhin eine natürliche Ehrlichkeit, die jedoch mit einem kräftigen Schuss Naivität versetzt ist; eine gehörige Portion Stolz, die manchmal auch an Selbstüberschätzung heranreichen kann, zumindest was ihre körperlichen Fähigkeiten angeht, und die sie leicht zu sich selbst und getroffenen Entscheidungen stehen lässt; und nicht zuletzt der feste Glaube an das Gute im Menschen. Es ist zwar nicht so, dass Minoko mit Gänseblümchen und weißen Tauben durch die Gegend rennen und Frieden predigen würde, allerdings gehört einiges dazu, um Minoko nicht nur etwas zu ärgern, sondern wirklich zornig zu machen, oder jemanden gar ganz abschreiben zu lassen. Stattdessen ist das Mädchen sehr geduldig und verzeiht (bzw. vergisst) unglaublich schnell.

Schwächen: Parallel zu ihrer körperlichen Robustheit muss man erwähnen, dass Minoko oftmals recht ungeschickt ist. Dies liegt weniger an ihren Möglichkeiten, sondern an der Art, wie sie an Probleme herangeht, beispielsweise wenn es um das Einfädeln eines Fadens geht, oder das Werfen eines Kunai. Bei solcherlei Aufgabe stellt sich das Mädchen einfach derart schusselig an, dass Außenstehende oftmals nicht hinsehen können. Sie gehört schlicht zu der Sorte Mensch, die ein längliches Paket quer durch eine Tür zu drücken versucht, und notfalls eher das Objekt zerstört, als eine andere Richtung auszuprobieren. Einzig in Kampfsituationen wird diese Schusseligkeit durch ein natürliches Talent für Körperbewegungen, sprich Taijutsus, aufgewogen.
Verbunden mit der oft falschen Herangehensweise an Probleme sind Minokos Schwächen im intellektuellen Bereich. Minoko ist keine Denkerin, und wird es vermutlich auch niemals sein. In ihrer Kindheit hat sie nie gern gelesen, und auch, wenn sie sich für Geschichten begeistern kann, erlebt sie doch lieber selbst Abenteuer, als nur davon zu hören. Ebenfalls ist sie kaum an so etwas wie „Allgemeinwissen“ interessiert, da es ihrer Meinung nach keinen handfesten Zweck erfüllt: Musste man wissen, was der Mond oder die Sonne genau waren, solange man wusste, dass der eine nachts kein Licht schenkte, die andere tagsüber dagegen schon? Und wer kümmerte sich schon um längst verstorbene „Persönlichkeiten“, vorausgesetzt, sie haben nicht irgendetwas Cooles getan?
Eine weitere Schwäche des Mädchens könnte man mit dem allgemeinen Begriff „Kontrolle“ zusammenfassen. Wie zu Anfang gesagt ist Minoko nicht sonderlich geschickt, was einerseits mit ihren begrenzten intellektuellen Fähigkeiten zu tun hat, andererseits aber auch mit ihrer Persönlichkeit insgesamt, die mehr der einem Tier als einem Menschen gleicht und Eindrücke sowie Instinkte höher bewertet als Reflektion etc. Hieraus ergibt sich, dass Minoko kaum dazu in der Lage ist, sich selbst zu kontrollieren, sei es nun auf emotionaler oder körperlicher Ebene. Sicher ist Minoko kein Mensch, der ständig von intensiven Gefühlen geplagt wird, so wie man es manchen Mädchen gern nachsagt; tatsächlich ist sie eher faul und entspannt. Dies hat jedoch nichts mit der Möglichkeit heftiger Gefühlsausbrüche zu tun, sollte man dem Mädchen einen Grund geben, extrem wütend oder fröhlich zu werden. In solchen Fällen gibt sich Minoko quasi der urältesten Natur der Menschen hin und achtet wenig auf soziale Gepflogenheiten, Manieren oder Ähnliches.
Apropos soziale Gepflogenheiten: Minoko ist ein sympathischer Mensch, ja, aber dies gründet sich sicherlich nicht auf ihre Wortgewandheit oder etwas Ähnliches, sondern entspringt eher ihrer Natürlichkeit und Ehrlichkeit. Was den korrekten Umgang untereinander angeht ist Minoko nämlich blutiger Anfänger, der leicht etwas Falsches sagen kann, ohne es böse zu meinen, einfach weil sie sich wenig Gedanken darüber macht, wie ihre Worte aufgenommen werden könnten. So kann im Eifer des Gefechts durchaus die eine oder andere Beleidigung fallen, deren Wirkung sich Minoko jedoch – wenn überhaupt – erst im Nachhinein klar wird. In solchen Situationen fällt es dem Mädchen allerdings sehr leicht, sich zu entschuldigen, denn obwohl sie durchaus stolz und sehr, sehr eigen sein kann, so möchte sie letzten Endes doch nicht gefürchtet, sondern wirklich respektiert werden.


Geschichte


Kapitel 1 – Die Wurzel allen Übels (1. Lebensjahr)
„Mama, wo kommen eigentlich die Babies her?“
Eine Frage, der sich alle Eltern einmal stellen müssen. Zumeist wird die Neugier der Kinder mit Geschichten um einen gefiederten Einbrecher gestillt, der des Nachts durch den Schornstein ein dickes Bündel plumpsen lässt. Während viele Kinder diese Lüge eher früher durchschauen, als ihren Eltern lieb ist, sucht Minoko heute noch nach dem weißen Klappervogel, der sie einst brachte, um ihn zu einem weiteren ihrer (kurzlebigen) Haustiere zu machen. Fakt ist jedoch, dass die Geschichte des Mädchens wie die eines jeden Menschen beginnt: Erst kamen die Blümchen, dann die Bienchen, und schon wurde jemandes Bauch viel zu schnell viel zu rund.
Es war keine einfache Schwangerschaft, und eine noch schwierigere Geburt, die Minokos Mutter Haruka durchstehen musste. Noch nie war die junge Frau sonderlich kränklich gewesen, und es mutete äußerst merkwürdig an, dass die Gesundheit der jungen Frau so sehr unter dem wachsenden Kind zu leiden schien. Nicht selten hat der Arzt der Familie zu verstehen gegeben, dass die schlussendliche Geburt fatal für Haruka ausgehen könnte, doch nichtsdestoweniger sah das verheiratete Paar der Ankunft seines ersten Kindes hoffnungsvoll entgegen. Mit einer Kraft, wie sie nur Mütter aufbringen können, schaffte es Haruka auch dank jener Unterstützung ihres Mannes, die Geburt entgegen aller Statistiken und Werte erfolgreich durchzustehen, und ihrem kleinen Mädchen in die zusammengekniffenen, braunen Augen zu schauen.
Während Minoko schon vom ersten ihrer Tage auf Erden ein gesundes und überaus lebhaftes Kind war, erholt sich Haruka nur sehr langsam von den Strapazen der Ankunft ihrer Tochter. Erst zwei Wochen, nachdem der Vater des Kindes Ichitaka seine Tochter zu sich nach Hause nehmen konnte, war es auch Haruka erlaubt, ihr Krankenbett zu verlassen und rund um die Uhr für ihr winziges Mädchen da zu sein.
Und das war auch bitter nötig, denn Minoko, die ihren Namen noch in der Nacht ihrer Geburt erhalten hatte, hielt ihren Vater mächtig auf Trab: Jeden der vierzehn Tage, den der kräftige Vorarbeiter sich extra frei genommen hatte, fand er maximal drei Stunden Schlaf – wobei man kaum von Schlaf sprechen konnte, so ängstlich wie der Mann jede Sekunde erwartete, seine Tochter würde erneut zu schreien beginnen. Immer wollte das Kind spielen, immer und immer und immer wieder rief es nach seinem erschöpften Vater, der in seinem Leben noch nie solche Erschöpfung zu ertragen hatte.
Mit der Ankunft Harukas wurde die Last des kräftigen Mannes, der mittlerweile tiefschwarze Ringe unter den Augen trug, zwar etwas leichter, doch es konnte kaum die rede davon sein, dass sie sich die Arbeit wirklich teilten. Haruka, noch immer geschwächt von der Geburt, vermochte das Töchterlein zwar einige Stunden tagsüber im Auge zu behalten, doch die Nächte gehörten weiterhin dem Vater – und das einen ganzen Monat lang. So lange hatte sich Ichitaka nämlich freinehmen können, bevor ihn die Pflicht zurück auf eine der größten Baustellen des Felsenreiches führte. Doch selbst, als Ichitaka wieder berufstätig war, verlor Minoko nicht im Geringsten an Lebhaftigkeit und Lautstärke, und es war nur der zunehmenden Gesundung seiner Frau zu verdanken, dass der opferbereite Vater nicht vor Erschöpfung viel zu zeitig das Zeitliche segnete.
Erschöpfung, Kindergeschrei, aber auch lautes Gekicher – das waren die drei Hauptzutaten des ersten Lebensjahres von Oda Minoko. Das Mädchen hatte alles, was es sich wünschen konnte: Ein großes Haus, zwei Eltern, die es liebten, und nicht gerade wenig Spielzeug. Was sollte aus dem Mädchen da einmal anderes werden, als ein liebevolles und fröhliches Kind?

Kapitel 2 – Das Recht des Stärkeren (2.-5. Lebensjahr)
Nur wenige Tage nach dem ersten Geburtstag von Minoko suchte die Mutter mit ihrem Kind das erste Mal einen der Spielplätze auf, von denen es Iwagakure überraschenderweise nicht einmal wenige gab. Sicher, man fand mehr Krabbelfelsen als Rutschen, und anstatt in Baumwipfel bauten die Älteren ihre Häuser zwischen Steinformationen, aber letztlich lief doch alles aufs Selbe hinaus.
Minoko, immer noch ein Ausbund an Lebenskraft, war damals schon eine begeisterte Läuferin, die voller Freude das erste Mal nach draußen ging und sich direkt ohne Zaudern zu den anderen Kindern gesellt hatte. Wie selbstverständlich tollte sie mit den anderen herum, doch schnell stellte sich heraus, dass keins der Kinder wirklich mit dem Mädchen mithalten konnte. Dies ging teilweise sogar soweit, das Minoko andere Jungen und Mädchen, erschöpft von ihren Stunden mit dem Energiebündel, regelrecht dazu zwang, mit ihr zu spielen. Bälle trafen auf unvorbereitete Hinterköpfe, Nickerchen wurden mit einem Eimer Sand zunichte gemacht, und es verging fast kein Tag, an dem Minoko nicht eins der Kinder zum weinen gebracht hätte.
Ihre Mutter Haruka betrachtete dies teilweise mit Sorge, teilweise mit ungewohntem Stolz: Keines der Kinder, nicht einmal die Jungen, konnten solange durch die Gegend toben wie ihre kleine Tochter. Und dass all die anderen Kinder, nur Minoko nicht, öfters einmal heulend zu ihren Müttern gerannt kamen, war auch ganz normal. So waren die Kleinen eben, nicht?
Tatsächlich entwickelte sich Minoko über die Jahre mehr und mehr zu einer Art „Königin des Spielplatzes“. Stets das Zentrum der Aufmerksamkeit und bei allen beliebt – oder besser „berüchtigt“ – konnte das Mädchen leicht vorgeben, mit wem gespielt wurde, und mit wem nicht. Nur wenige hatten dabei den Mumm, sich mit Minoko anzulegen, und diese wurden zumeist rasch durch eine schmutzige Rauferei in ihre Schranken verwiesen. Tatsächlich vermochte das Mädchen auch die Jungen ihres Alters niederzumachen, und so kratzte niemand an ihrer herausgehobenen Stellung.
Ganze vier Jahre lang verhielt es sich so, bis Minoko ihr fünftes Lebensjahr mit einer großen Feier abschloss. Viele der Spielplatzkinder waren eingeladen, viele jedoch auch nicht. Wenn die Königin Hof hielt, durfte schließlich auch nicht jedermann auftreten, nicht wahr? Dieses ganze System, wenn man im Bezug auf eine chaotische Kinderschar, welche gerade überhaupt erst lernten, was „Sozialkontakte“ waren, überhaupt von so etwas reden konnte, mutete Minoko vollkommen natürlich an: Wer stärker war, der durfte bestimmen, was gespielt wurde, wann gespielt wurde, und mit wem gespielt wurde. Wehrte sich dagegen jemand, musste er eben die Konsequenzen tragen. Es war im wahrsten Sinne kinderleicht, und die gesamten vier Jahre über gab es tatsächlich kein Kind, welches nicht verstand.

Kapitel 3 – 358/2 Tage (6. Lebensjahr)
Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Minoko, gekrönt mit einem Blumenkranz, den zwei Mädchen in anstrengender Kleinarbeit hatten fertigen müssen, stand aufrecht im Sandkasten und betrachtete unzufrieden die Burg eines Jungen, welche im nächsten Augenblick bereits nichts weiter war, als ein unförmiger Haufen Sand. Der Junge rannte weinend fort, doch Minoko sah im nicht nach, sondern grinste nur hämisch einigen anderen Jungs zu, die ebenso schadenfroh kicherten. Im selben Moment kam ein blondes Mädchen angerannt und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf die Schaukel, wo ein anderer Junge saß – allein, dunkelhaarig, fremd. Trostlos wiegte er im staubigen Wind des Felsendorfes hin und her, ohne sonderlich viel Spaß dabei zu haben, und besetzte so die angebliche Lieblingsschaukel des blonden Mädchens.
Die genauen Details der nächsten Minuten seien an dieser Stelle einmal außen vor gelassen. Fakt war, dass wenig später das blonde Mädchen und eine ihre Freundinnen lachend und sorglos schaukelten, während Minoko die kleine Faust schüttelte und dem Fremdling nachsah, der sich enttäuschend leicht hatte vertreiben lassen. Ähnlich verlief es auch die nächsten Tage, und Minoko war drauf und dran, Ernst zu machen, als sich der Junge… wehrte. Ja, er wehrte sich, mit Sand und anderen Tricksereien, und das auch noch erfolgreich. So war keines der beiden Kinder gewillt, die Anfeindungen des anderen hinzunehmen, und diese kindliche Sturheit trieb die beiden in einen kleinen Krieg, in dem sich Junge wie Mädchen mit dem bekämpften, was ihnen von Natur aus zur Verfügung stand: Minoko benutzte ihre Kraft und Ausdauer, um Nobunaga von überall dort zu verscheuchen, wo sie ihn sah, nur um letztlich Opfer eines weiteren Streichs oder einer Falle zu werden, die der Junge für seine Nemesis vorbereitet hatte. Schläge wurden mit Wassereimern vergolten, Tritte mit Stolperschnüren, Beschimpfungen mit Lügen. Immer wieder brachte Nobunaga Minoko mit irgendeiner fixen Idee in Schwierigkeiten, und das machte das Mädchen rasend. Warum gab sich der Wichtel nicht einfach geschlagen, so wie die anderen? Warum blieb er nicht einfach stehen, fing sich eine Kopfnuss ein, und rannte dann nach Hause, wie all die anderen? Nein, stattdessen machte er immer weiter, ärgerte sie, wo er nur konnte, und nutze Minokos Ungeschick, Kurzsichtigkeit, Unvorsicht und Naivität immer wieder erfolgreich aus.
Diese Scharmützel ereigneten sich immer wieder und wurden immer heftiger, doch keine der Familien schien eingreifen zu wollen. Was die Tenkai hiervon abhielt, wusste das Mädchen nicht, wohingegen sie ganz genau über ihre Eltern Bescheid wusste: Ihr Vater war noch immer tagtäglich fort, und ihre Mutter besaß weder die nötige körperliche Kraft, noch die entsprechende Willensstärke, um ihren kleinen Wirbelwind auch nur ansatzweise im Zaum halten zu können. Sicher, einige Strafen sprach sie aus, doch zumeist schaffte es Haruko nicht, diese brüchigen Grenzen für längere Zeit aufrechtzuerhalten.
So trieben sich Nobunaga und Minoko zu immer größeren Schlammschlachten an, bis die Situation eines Tages eskalierte. Wie auch immer das geschehen konnte, Fakt war, dass Nobunaga an ein Explosionstag herangekommen war, mit dem er nun seine Erzfeindin bedrohte. Minoko, die nur aus Geschichten wusste, dass Ninjas überhaupt existierten, hielt es in ihrer Unerfahrenheit weder für möglich, dass ihr Gegner dazu fähig war, dieses Papier zum detonieren zu bringen, noch dass er den Mumm dafür hatte. Nobunaga war ein kümmerlicher Schwächling, und ausgerechnet er wollte eine Explosion auslösen? Sicher! Leider hatte das Mädchen nicht bedacht, dass der kleine Mann mehr Talent als Verstand hatte, und zuletzt tatsächlich in der Lage war, die beliebte Rutsche ihres Spielplatzes inklusive der näheren Umgebung hochzujagen. Zwar war keines der ebenfalls anwesenden Kinder verletzt worden, hatten sie doch nur neugierig und in gebührendem Abstand dem Gezeter ihrer Königin und dieses Rebellen gelauscht, und auch der materielle Schaden hielt sich Grenzen, doch trotz alledem stand außer Frage, dass Nobunaga und Minoko dieses Mal das Fass zum Überlaufen gebracht hatten. Nach einer Diskussion zwischen den Eltern der Kinder und einem übermüdeten Polizisten stand auch rasch die Strafe für ihr Verhalten fest: Gemeinnützige Arbeit. Und zwar gemeinsam.
So kam es, dass Minoko eine gefühlte Ewigkeit Tag für Tag dazu gezwungen wurde, anstatt auf dem Spielplatz herumzutollen, irgendwelche Rasen zu mähen, Müll aufzusammeln, und lauter andere kleinen Arbeiten auszuführen, um letztlich genug Geld für den Wiederaufbau der Rutsche verdienen zu können. Dabei war das schlimmste an der Strafe, vor allem in der ersten Zeit, die Zusammenarbeit: Nobunaga, dem selbst ein Rechen zu schwer war, gab meistens nur neunmal kluge Kommentare ab, die noch dazu auch noch einen Wert hatten, den Minoko ihrerseits jedoch niemals akzeptierte – zumindest bis sie herausfand, dass vier Hände gemeinsam tatsächlich schneller arbeiteten als zwei allein. Im Fall von Nobunaga und Minoko muss man allerdings sagen, dass es weniger vier Hände waren, die arbeiteten, sondern zwei und ein Gehirn, verteilt auf das kräftige Mädchen und den intelligenten Jungen. Mehr und mehr gewöhnten sich die beiden dadurch aneinander, vor allem, weil ihnen auch wenig anderes übrig blieb: Seit dem Zwischenfall mit der Explosion waren nämlich beide endgültig zu Außenseitern auf dem Spielplatz geworden. Vor allem Minoko traf dies hart, da das Mädchen sich über Jahre daran gewöhnt hatte, im Mittelpunkt zu stehen, und dass einfach alles, jedes Spiel und jedes Gespräch, sich um sie drehte. Nun jedoch, da die Kinder einen idealen Grund hatten, um die kleine Tyrannin außen vor zu lassen, den Minoko noch dazu verstehen konnte, war sie allein. Allein mit Nobunaga, diesem vorlauten Besserwisser, mit dem die Arbeit irgendwie leichter war.
Heute vermag Minoko nicht mehr zu sagen, wann genau es passiert war. Irgendwann hatten die beiden einfach nicht mehr nur über die Arbeit, sondern auch über daheim geredet, über ihre Eltern, ihr Zuhause, ihre Träume. Irgendwie angetan lauschte Minoko den Geschichten über Ninja, von denen Nobunaga immer wieder sehnsüchtig erzählte, und die für das Mädchen erst damals wirklich real wurden. Aus den elitären Schattenkriegern, die mit dem handfesten Alltagsleben normaler Leute nichts zu tun hatten, wurden Helden für Groß und Klein, Arm und Reich, die eifrig Körper und Geist stählten, um für ihre Heimat zu kämpfen. Womöglich hätten jene Geschichten Minoko weniger berührt, wenn jemand anderes ihr sie erzählt hätte, doch Nobunagas verträumte Stimme zog das einfach Mädchen mit sich.
Sicherlich hätte keiner der beiden es je zugegeben, doch nach und nach wurden aus Nobunaga und Minoko Freunde, auch wenn es noch nicht soweit war, dass sie gemeinsam ihren jeweiligen sechsten Geburtstag miteinander gefeiert hätten. Dennoch waren sie einfach so an die Gesellschaft des jeweils anderen gewöhnt, dass es ein umso härterer Schlag war, als Nobunaga das erste Mal seit ihrer gemeinsamen Bestrafung wenige Tage nach Minokos sechster Geburtstagsfeier nicht zur Arbeit erschien. Das Mädchen zeigte sich glücklich und fragte nicht, was mit dem Jungen war; tatsächlich hätte sie jedoch nichts lieber getan. So erfuhr Minoko erst weitere zwei einsame Tage später, dass Nobunaga mit seiner Familie weggezogen war.
Wohin und warum, das wusste niemand.

Kapitel 4 – Kraft und Verantwortung (7. Lebensjahr)
Zuerst hatte es den Anschein, als würde der Weggang ihres Feindes Minoko nicht weiter kümmern. Sie verrichtete die restliche Arbeit wackerer denn je, und jeden Abend fiel sie rasch ins Bett. Die Tage nach ihrer Bestrafung waren jedoch eine völlig neue Erfahrung für ihre Mutter: Nur ungern ließ sich Minoko auf den ehemals so beliebten Spielplatz mit der nagelneuen Rutsche schleppen, beschäftigte sie sich stattdessen doch lieber mit Bilderbüchern und lernte nach und nach Lesen – eine Fähigkeit, die sie im Vergleich zu anderen Kindern eher vernachlässigt hatte. Das Mädchen wurde zunehmend still, zog sich in sich selbst zurück, und schien bei jedem Versuch, es aus der Reserve zu locken, noch launischer als je zuvor. Kurzum: Ihre Mutter Haruka machte sich zunehmend Sorgen. Was war aus dem Mädchen geworden, das unbeschwert mit den anderen Kindern spielte? Wo war ihr glockenhelles Lachen geblieben, wo das strahlenweise Grinsen, die leuchtenden Rehaugen?
Tage, Wochen, Monate vergingen, und es zeigte sich kein Hinweis auf Besserung. Zwar legten sich die Stimmungsschwankungen des Mädchens, allerdings blieb es dabei, dass Minoko partout nicht mehr mit anderen Kindern spielen wollte. Stattdessen verlor sie sich mehr und mehr in der Welt, die ihr von ihrem Erzfeind gezeigt worden war: Die Welt der Shinobi. Damals wusste das Mädchen noch nicht genau, was sie an den Schattenkriegern faszinierte. War es nur Nobunagas Interesse an ihnen, oder lag es an der Kraft, die sie ausstrahlten? Immerhin konnte sie sich vielmehr mit den starken Kämpfern identifizieren, als mit ihrer lieben, aber schwachen Mutter. Ja, sie liebte ihre Eltern, aber Vorbilder waren die beiden niemals gewesen, merkwürdigerweise. Zumindest nicht, was die Details anging. Sicher, Minoko bewunderte den Eifer, mit dem ihr Vater jeden Tag zur Arbeit antrat, und sie liebte ihre Mutter für ihre Wärme und Ehrlichkeit. Aber jeden Tag denselben, glanzlosen Job zu verfolgen, ein kleines Zahnrad von wenigen, oder gar ganz im Haus eines Mannes zu verschwinden… natürlich war sich Minoko dessen nicht bewusst, geschweige denn wäre sie in der Lage gewesen, es auszudrücken. Aber es war klar, dass das kleine Mädchen weder als kleiner Arbeiter, noch als Hausfrau enden wollte. Sie wollte mehr. Sie wollte das Rampenlicht, die Bewunderung, das Interesse, das ihr einst die Kinder auf dem Spielplatz entgegengebracht haben, und an das sie sich bereits in frühester Kindheit gewöhnt hatte.
Eines Morgens – es war einer dieser Morgen, an dem man aufwachte, das Sonennlicht hell und klar durchs Fenster fiel, und man einfach wusste, was richtig war – wirkte dann die Lösung des Problems so kinderleicht, dass Minoko nicht an sich halten konnte. Es war einer der wenigen freie Tage ihres Vaters, an dem das Mädchen ins Schlafzimmer seiner Eltern geplatzt, aufs Bett gesprungen und mit lauter Stimme verkündet hatte:
„Mamapapa, ichwll NINJAAA wern, Ninja Ninja, Ninjahaaa!“
Verständlicherweise waren beide, Vater wie Mutter, im ersten Moment lediglich vollkommen perplex, nach Wochen der Stille auf diese Weise durch ihre Tochter geweckt zu werden. Es dauerte eine Weile, bis sie die Tragweite der Worte ihrer Tochter begriffen hatten, und erst dann folgten die Fragen. Wieso? So plötzlich? Wie kommst du darauf? Wie meinst du das genau? Wie? Was? Es dauerte noch einmal mehrere Stunden, in denen das Kind seinen Eltern zig Gründe vorbetete: Ninja erleben Abenteuer. Ninja machten coole Sachen. Ninja retteten Leben. Ninja spuckten Feuerbälle. Ninja waren beliebt. Ninja wollte jeder werden. Kurz gesagt: Es waren die Gründe eines Kindes, das auch fünf Jahre später noch nicht die Wahrheit in sich entdeckt hatte, welche hinter seinem Wunsch steckte. Diese Unwissenheit hielt Minoko aber selbstverständlich nicht davon ab, stur, wie es in ihrer Natur lag, auf der eigentlich fixen Idee zu beharren und seinen Eltern nur noch damit in den Ohren zu liegen. Jeder Versuch von deren Seite, das plötzliche Interesse des Mädchens an seiner Zukunft in andere Bahnen zu lenken, scheiterte dabei kläglich – selbst, nein, besonders diejenigen, welche ein Großteil der Mädchen ihres Alters verfolgte. Krankenschwester? Insgeheim wusste Minoko, dass sie dafür zu wenig im Köpfchen hatte. Tierärztin? Seltsamerweise hatte sie kein Händchen für Tiere; jedes Mal, wenn sie eines fest an ihre Brust gedrückt hatte, war es entweder eingeschlafen oder durchgedreht. Lehrerin? Und nichts anderes mehr sehen als irgendwelche Buchstaben oder Zahlen, pff, nein danke. Nein, einzig der Beruf eines Ninjas war aufregend genug für die Kleine, und sie würde nicht eher ruhen, bis sie ihren Wunsch durchgesetzt hätte.
Nun, was dies anging hatte die Zukunft bereits gezeigt, dass ihre Eltern der Tochter wenig entgegenzusetzen hatten. Haruko, die eigentlich einfach nur froh war, ihr Mädchen wieder voller Leben zu sehen, haderte lange ob der Gefahren dieses Jobs, gab jedoch letztlich nach. Ähnlich verhielt es sich mit ihrem Vater, der auch wegen zusätzlichem Geld für die Ausbildung seiner Tochter so hart gearbeitet hatte, und sich zwar vor einer neuen Arbeit fürchtete, andererseits jedoch ebenfalls nur das Glück des Kindes herbeisehnte. Mit der Zeit ergriff so fast eine regelrechte Euphorie die kleine Familie, immerhin bedeutete der Wunsch Minokos, dass die drei gemeinsam in das große Dorf über den Wolken ziehen musste – ein Umstand, dessen sich das Mädchen vollauf bewusst war. Damals wandelten alle, von dem eifrigen Mädchen, über die naive Mutter, bis hin zum von seiner Arbeit enttäuschten Vater in einer Art Traum von einem besseren Leben über den Wolken, und so trat die Familie wenige Monate vor dem siebten Geburtstag des Töchterchens die Reise in die vielleicht größte Stadt der Welt an: Soragakure.
Es wäre gelogen, würde man behaupten, der Traum der Familie hätte sich sofort erfüllt. Die ersten Wochen waren äußerst schwierig, zumal es dauerte, bis sich eine Wohnung für die dreiköpfige Bande gefunden hatte. Das Geld des Hauses in Iwagakure, das Oda Ichitaka geerbt und nun verkauft hatte, reichte lediglich für eine vergleichsweise kleine Eigentumswohnung, über die jedoch keine der beiden Frauen klagte. Minoko ging schließlich ganz in ihrem Wunsch auf und studierte mit beinahe furchterregendem Eifer Bücher, die jedoch zumeist nach einigen Minuten als Kunaiersatz in einer Ecke des Raumes landeten. Haruka half inzwischen ihrem Mann bei der Suche nach einer neuen Arbeit, was sich ebenso aufgrund der Unerfahrenheit des gelernten Zimmermanns schwierig gestaltete. Es war diese erste Zeit in der Fremde, mit der jeder Auswanderer zu kämpfen; der Moment in der Schwebe zwischen der Sicherheit des Alten und den Chancen des Neuen, ein freier Fall, während dem man entweder lernte zu fliegen, oder kläglich abstürzte.
Es war Ichitakas neuer Beruf, der der gesamten Familie Flügel verlieh. Trotz der eingeschränkten Erfahrung des Mannes erkannte ein örtlicher Baumeister das Talent des jungen Vaters, stellte ihn ein, und war bereits nach einem Vierteljahr so zufrieden mit der Arbeit seines Schützlings, dass er ihm mit der Aussicht auf eine große Karriere mehrere Lehrgänge und Weiterbildungen verschaffte. Soragakure war letztlich das am schnellsten wachsende Dorf des Planeten, und wenn an irgendeinem Ort Menschen gebraucht wurden, die ein hervorragendes Auge für Raum und Material hatten, und nach dazu keine zwei linken Hände hatten, dann war es hier über den Wolken.
Ebenso in dieser Zeit trug es sich zu, dass Harukas Gesundheitszustand sich nach und nach verbesserte. Vielleicht war es die Luft, vielleicht das Licht, vielleicht aber auch das fortschrittliche Gesundheitswesens des Dorfs, welches die Frau zu ihrer einstigen Lebhaftigkeit zurückführte. Fast hätte Haruka sogar wieder zu arbeiten angefangen, wäre da nicht die dritte im Bunde gewesen.
Die Schwierigkeiten, die Minoko mit dem theoretischen Wissen eines angehenden Ninjaschülers hatte, waren nicht von der Hand zu weisen. Wer die Akademie zu besuchen wünschte, musste nicht nur besser lesen können als eine Vierjährige, sondern sollte auch zumindest ansatzweise Ahnung von Mathematik und anderem Allgemeinwissen haben. Minoko hinkte ihren Altersgenossen in dieser Beziehung jedoch weit hinterher, und auch, wenn sie innerhalb der Monate vor ihrem Einschulungstest einiges an Rückstand aufholte, war ihre Aufnahme gefährdet. Bis zum Tag des eigentlichen Tests – Minoko war mittlerweile sieben Jahre alt – wusste niemand, ob es das Mädchen schaffte, und man sah dem Prüfer, einem stämmigen Kerl mit Brille, deutlich an, was er von dem kleinen Dummerchen hielt, das so eifrig Ninja werden wollte. Als jener Herr jedoch schlussendlich seine Absage andeutete, geriet Minoko so in Rage, dass die dünne Holzplatte seines Schreibtischs unter einem Schlag des Mädchens glatt durchbrach. Dieser Ausbruch, inklusive der Leistungen bei verschiedenen körperlichen Tests, die ihm folgten, sorgte schlussendlich dafür, dass Minoko doch noch in die Akademie aufgenommen wurde, wenn auch mit strengen Auflagen was das theoretische Wissen anging.
Dem Mädchen war das jedoch egal. Mit der Zusage in der Tasche, einer quicklebendigen Mutter und einem Vater, der seit langem nicht nur arbeitete, sondern sich selbst verwirklichte, schien es nichts zu geben, was einem erfolgreichen Schulstart im Wege stehen könnte.

Kapitel 5 – Schönste Zeit? Schönste Zeit! (8. Lebensjahr)
Tatsächlich war Minoko vor ihrem ersten Schultag ungeheuer nervös. Es war über ein Jahr her, seit sie längeren Kontakt zu einem Gleichaltrigen hatte, und beinah zwei Jahre seit ihrer ungestörten Zeit auf dem Spielplatz. Wie würde sich im Angesicht einer völlig neuen Klasse verhalten? Waren womöglich Kinder aus Iwagakure dabei, die sie kannten? Wie sehr würde sie unter ihrer Ninjutsuschwäche leiden? Würden die anderen sie auslachen, und würde sie sie in diesem Fall verhauen? So viele Fragen, und doch waren es nur Sekunden, in denen sie den ersten Eindruck ihrer neuen Klasse in sich aufsaugen konnte. Einige waren schon da, andere drängten sich hinter ihr ins Klassenzimmer. Auf den ersten Blick erkannte sie niemanden, und war dafür mehr als dankbar. Das Verhältnis von Mädchen zu Jungen schien einigermaßen ausgeglichen, vom Alter schien Minoko ebenfalls nicht herauszustechen. Eventuell war sie etwas älter, was an ihrem höheren Nachholbedarf liegen mochte, aber mehr als zwei Jahre trennten sie vom Jüngsten der Klasse sicherlich nicht. Ansonsten gab es nichts Auffälliges: Hier sah man aufgedrehte Freundinnen, die miteinander tuschelten, dort Jungs, die einander mit Papier bewarfen, und vereinzelt auch die typischen Mauerblümchen und Streber, die in Gedanken versunken nach draußen oder in ihre Bücher starrten.
Letzteren tat es Minoko notgedrungen gleich und setzte sich in eine der hinteren Reihen, wo sie die ganze erste Stunde still sitzenblieb, sah man von einer knappen Vorstellung einmal ab. Auch die zweite Unterrichtseinheit verhielt sie sich zurückhaltend, standen doch Fragen um die Tradition und Geschichte der Shinobi von Soragakure im Vordergrund, auf die Minoko nicht einmal ansatzweise eine Antwort zu geben wusste. Den ganzen Tag, und auch den folgenden, redete sie während ihrer Zeit in der Schule kein Wort und knüpfte so auch keinerlei Kontakte, bis am dritten Tag schließlich die erste körperliche Übung anstand: Kurzstreckenläufe und Wurfübungen. Während Minoko sich bei letzteren eher ungeschickt anstellte, gehörte sie in den Läufen zu den besten drei insgesamt, wobei nur zwei Jungen sie hatten übertreffen können. Damit hatte sie rasch die Aufmerksamkeit und den Respekt der Mädchen gewonnen, und auch der der Jungen ließ nicht lange auf sich warten: Noch am selben Tag war einer der Jüngeren der Klasse einem missmutigen Schüler aus einer höheren Stufe begegnet, oder besser gesagt, er war aus Versehen in ihn hineingelaufen. Gerade jedoch, als ihr Kamerad einen Schlag hinzunehmen drohte, drängte sich Minoko an einigen ihrer Klassenkameraden, die nur tatenlos und angsterfüllt dastanden, vorbei und trat dem größeren und älteren Jungen in den Weg. Zwei blaue Flecke und einen kräftigen Tritt später lag der Ältere auf dem Boden, während Minoko unschlüssig über ihrem Gegner stand.
In jenem Moment hatte sie sich nur eins gefragt: Warum? Hatte sie nicht eigentlich vorgehabt, nicht aufzufallen? Wollte sie denn wirklich dieselben Fehler wie auf dem Spielplatz machen? Ja, sie wollte Aufmerksamkeit, und ja, sie wollte stärker werden und ihre eigene Kraft auch genießen, aber plötzlich waren da nur noch ein lauter Knall, die Überreste einer Schaukel und Dutzende wütende Kinderblicke in ihrem Kopf. Fing nun tatsächlich alles wieder von vorn an?
Anstatt jedoch von einem der Lehrer am Schlafittchen gepackt zu werden, fiel ihr der zwei Jahre jüngere Knabe um den Hals, vergrub sein Gesicht in ihrem Hemd, und wurde kurz darauf von den anderen Jungen und Mädchen der Klasse umringt, die alle aufgeregt auf Minoko einredeten, sie lobten und bewunderten, ihr schmeichelten und immer wieder ihren Namen skandierten.
Seit jenem Tag war Minoko nicht nur ein fester Bestandteil der Klasse, sondern genoss vor allem unter den Mädchen eine besondere Stellung, die in dem Namen „Nohime“ ihren Ausdruck fand. Dabei legte Minoko es zuerst nicht einmal darauf an, sondern hielt ihre neuen Freunde eher auf Abstand, da sie sich für ihre anderen Schwächen, vor allem ihr Unwissen, immer noch schämte. Diese Sorgen verflüchtigten sich jedoch schnell, sah sie doch nicht nur, dass andere genauso viele Probleme wie sie hatten, sondern auch, dass viele der Mädchen und auch einige Jungs immer wieder bereitwillig ihre Hilfe anboten. So fasste Minoko schnell Vertrauen in ihre Stärken und lernte, gleichermaßen mit ihren Schwächen umzugehen. Sie akzeptierte ihren Spitznamen, begann, ihn zu lieben und ihm gerecht werden zu wollen, und lernte so viel wie noch nie – auch wenn es, um der Wahrheit die Treue zu halten, nicht sonderlich viel nützte. Ihre Probleme damit, Kontrolle auszuüben, sowohl was ihr Chakra, als auch ihre Würfe anging, schienen einfach nicht weniger zu werden, und so zeigte sie auf den Gebieten Nin- und Genjutsu weiterhin wenig bis kein Talent, was sie jedoch wiederum mit hervorragenden Taijutsu-Leistungen wettzumachen schaffte. Auch was ihr Allgemeinwissen anging holte sie zumindest genug auf, um beispielsweise kleine Rechnungen absolvieren und die großen Ninjastädte der Welt auf der Karte ausfindig machen zu können. Ja, sie war noch immer keine Leuchte, aber ihre körperliche Kraft, ihr Eifer und ihre Eingebundenheit in die Klasse machten sie zu einer beliebten wie erfolgreichen Schülerin, der ihr Lehrer trotz ihrer verschiedenen Defizite schon nach einem Schuljahr, sprich im Alter von acht Jahren, prophezeite, sie könne nach drei weiteren bereits Genin werden.
Und in diesen drei Jahren sollte ihr Leben erst wirklich beginnen…

Kapitel 6 – Die Schöne und das Biest (9.-11. Lebensjahr)
„Morgen, Minoko-chan!“
„Nohime, Nohime!”
„Da bist du ja, Mi-nee!”
„Ohayo, minna-san!“
So begann seit einigen Monaten schon jeder Morgen der kleinen Minoko. Mittlerweile kannte sie nicht nur jeden ihrer Klassenkameraden mit Voramen, sondern durfte sie auch mit ihm ansprechen. Solange sie wollte war sie auch während den Pausen nie allein, sondern scherzte mit den Mädchen oder wetteiferte mit den Jungen. Gemeinsam lernte die Klasse, begann mit den ersten Ninjutsus, bastelte Klone, warf Messer durch die Gegend und schloss Bekanntschaft mit unzähligen Geschichten und Regeln, die ein Ninja angeblich kennen musste. Es war eine wunderbare Zeit, in der sich Minoko nur noch selten an alte Zeiten zurückerinnerte. Zumeist passierte es, wenn sie über Iwagakure sprachen, oder aber sie oder ihre Klassenkameraden Schwierigkeiten mit älteren Schülern hatten. Nicht selten verteidigte Minoko die Ehre ihrer Klassen anderen gegenüber mit den Fäusten, was dem Wildfang eine fast unheimliche Befriedigung verschaffte. Wenn sich diese auch noch mit einem Beruf verbinden ließ… was wollte man da bitteschön mehr?
Zu Beginn ihres zweiten Jahres geschah schließlich etwas, was sie erneut zunehmend an ihre Heimat denken ließ. Ein neuer Schüler wurde der Klasse zugeteilt, was einige neugierig, einige ablehnend zur Kenntnis nahmen. Minoko ihrerseits war lediglich gespannt, welche arme Seele in eine fertige Klasse geschubst wurde, bis der nicht ganz so fremde Fremdling letztlich das Klassenzimmer betrat und sich missmutig vorstellte. Im Nachhinein wusste Minoko selbst nicht so wirklich, warum sie beim Anblick des alten Gefährten einfach aufgesprungen und zu ihm hingerannt war, um ihn wie so manches potenzielles Haustier halb zu Tode zu quetschen, doch geschehen war geschehen. Betretener Stille folgte eine Rückkehr auf ihren Platz, während der die kleine Prinzessin von allen Seiten mit großen Augen angestiert wurde. Wenn eins der beliebtesten Mädchen der Klasse so auf den Neuling regelrecht zu fliegen schien, dann mussten ihn die anderen doch ebenso offen aufnehmen, oder?
Falsch. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte, war Nobunaga nämlich noch immer ein Fan hinterhältiger Streiche, und auch wenn Minoko immer wieder ihren Kollegen eine Kopfnuss nach der anderen verpasste, wenn sie Unfug mit dem Neuzugang trieben, war das nicht genug, um alle Ungemach von dem kränkelnden Jungen fernzuhalten. Die Folge waren Racheakte, die die ganze Situation nicht gerade entspannten. Minoko bemühte sich wirklich, als Vermittlerin zwischen Alt und Neu zu fungieren, doch um ehrlich zu sein hatte das Mädchen einfach nicht das Zeug für eine gute Mediatorin. Hin und wieder flogen einfach die Fetzen, woraufhin eine Weile Ruhe herrschte, bevor eine Seite den Waffenstillstand wieder brach und das ganze Chaos von vorn anfing – und das ganze drei Jahre lang.
Drei Jahre. So lang dauerte es, bis Minoko und einige andere der Klasse, einschließlich Nobunaga, zur Genin-Prüfung zugelassen wurden. In dieser Zeit hatte sich vieles verändert: Minoko war noch immer das kräftigste und ausdauerndste Mädchen und übertraf so manches Mal auch die besten unter den Jungs; ihr Wissensstand entwickelte sich weiter, und auch, wenn man sie noch immer als naiv bezeichnen konnte, so fand sie sich mittlerweile doch recht gut in der Welt zurecht; auch was ihren Fortschritt in den Künsten der Ninja anging konnte man nicht meckern, schaffte sie es kurz vor der Prüfung zumindest einmal, ihre Elementnatur zu finden und zu erproben. Zwar war sie noch weit davon entfernt, eine kühl taktierende Kunoichi zu werden, die auch mit Illusionen umzugehen wusste, doch das kümmerte das Mädchen überraschend wenig. Minoko war nämlich vor allem eins: Stolz. Stolz auf ihre Fortschritte auf intellektueller Basis (die sich zugegebenermaßen durch eine rosarote Brille sah), stolz auf ihre Beliebtheit und Position in der Klasse, und stolz auf ihre körperlichen Leistungen.
Letzten Endes war es kein Wunder, dass das Mädchen bei all dieser Selbstzufriedenheit und -sicherheit mit einem breiten Grinsen der Vorfreude die Prüfung zum Genin aufnahm. Dabei half auch der Gedanke an ihren alten Erzfeind aus Iwagakure, dem sie unter keinen Umständen erlauben wollte, vor ihr im Rang aufzusteigen. Zumindets soweit hatte sich die Rivalität der beiden über die Jahre nämlich gehalten, auch wenn andere Teile weggefallen waren. Dieses Bruchstück jedoch genügte, um Minokos Gehirn während des schriftlichen Tests und der Abnahme der Grundjutsus beinahe sichtbar rauchen zu lassen, was ihr einen halben Punkt mehr als die Mindestzahl in ersterem, sowie einen hinkenden Bunshin für letztere bescherte. Der dritte Teil der Prüfung, ein Sparringskampf mit einem frischen Genin, war dagegen eine kleine Farce: Kurz nach dem Anpfiff lag das feindliche Mädchen, das gerade einmal zwei Fingerzeichen hatte aneinanderreihen können, im Staub.
Bis heute stellt der Tag, an dem sich Minoko das Stirnband von Iwagakure zum ersten Mal umbinden durfte, wohl den glücklichsten Tag ihres Lebens vor. Nicht nur, weil sie diesen Abschnitt erfolgreich vollendet hatte, oder weil auch Nobunaga es geschafft hatte, sondern vor allem aufgrund der Aussichten: Vor der jungen Oda Minoko lag nun ein ganzes Leben voller Abenteuer und Herausforderungen, das nur darauf wartete, mitten ins Gesicht geschlagen zu werden!


Charakterbild


Minoko einmal morgens…


…einmal mittags…


…und einmal abends – viele Jahre später.



Schreibprobe


„Mi-nee, du schaffst es!“
„Los, Nohime!“
„Mi-näääh!“
Der Junge schlug zu, doch Minoko tänzelte zur Seite und versenkte ihre kleine Faust im Magen des hochgewachsenen Jungen. Der krümmte sich, ächzte, und fiel vornüber in den Dreck. Zu einfach.
Mit einem breiten Lächeln drehte sich das Mädchen zu seinen Fans um, die in lautes Gejubel ausbrachen. Auch wenn zwischenzeitlich der deutlich größere Junge den Sieg davonzutragen schien, hatte keiner von ihnen wirklich daran gezweifelt, dass ihre Prinzessin letztlich nicht gegen ihn verlieren würde. Nicht gegen einen dieser Jungen, der nach einer Woche auf der Akademie schon glaubte, er könnte mit dem bisschen Training und seinem Größenvorteil das kleine Mädchen aufs Korn nehmen, das man immer wieder in Sparringskämpfen auf dem Schulhof siegen sah.
Zu seiner Verteidigung musste man vielleicht sagen, dass das dunkle Mädchen eigentlich nichts mehr bei der Ninjaakademie von Soragakure zu suchen hatte. Mit Stirnband und so. Fies, wie Minoko jedoch noch immer ab und zu war, hatte sie sich die Plakette, auf der die zwei Felsen von Iwagakure eingeprägt worden waren, um ihren rechten Arm gebunden, nur um anschließend ihren Hemdärmel drüberzukrempeln. Eigentlich wollte sie damit eher verhindern, dass ihre alten Freunde, die noch kein Stirnband hatten, irgendwie eingeschüchtert wurden. Dass deshalb aber auch immer wieder Dreikäsehochs ankamen, die man eines Besseren belehren konnte, war lediglich ein Nebeneffekt.
Ein ziemlich befriedigender, ja spaßiger Nebeneffekt.
Für eine Weile ließ sich Minoko einfach nur von den Glückwünschen ihrer Kollegen umspülen und badete regelrecht in Lob, Anerkennung und staunenden Blicken. Ob auch jede echte Mission auf diese Weise endete? Minoko hoffte es, quatsch, war sich sicher, dass es so sein würde. Sie konnte es schon vor sich sehen: Ein Kätzchen, gefangen in einem Baum. Minoko, merkwürdigerweise zwei Meter groß und muskelbepackt in ihrer Vorstellung, riss den Baum mit Stumpf und Stiel aus der Erde, schüttelte ihn, und herausgeplumpst kam das kleine Tier, selbstverständlich unverletzt. Dann stand da plötzlich der Kage (genauer gesagt eine Gestalt in Robe und Kapuze, über der ein Pfeil mit dem Schriftzug „Kage“ stand – wer wusste denn schon, wie der Typ aussah), ergriff die Hand seiner Kriegerin, und wurde von dieser wiederum ebenso wie der Baum durchgeschüttelt. Wobei ihr selbstverständlich zugejubelt wurde. Und es flog Konfetti durch die Luft. Rosafarbenes. Und gelbes, immerhin war der Kage da – der konnte sich zweifarbiges Konfetti leisten.
Als Minoko die Augen nach diesem kurzen Tagtraum wieder öffnete, hatten sich ihre Kameraden bereits abgewandt und machten sich auf ins Scxhulgebäude. Hatte die Glocke geläutet? Minoko hatte es nicht mitbekommen. Nun, es war wohl Zeit, nach Hause zurückzukehren. Ohne Konfetti, ohne Parade. Noch. Sicherlich würde aber bald die erste Mission zu ihr in den Briefkasten hereingeflattert kommen, ganz bestimmt. Es würde eine großartige Mission sein, eine mit heldenhaftigen Kämpfen, coolen Herausforderungen, und einer Parade am Ende. Ganz bestimmt.
Der Schritt des Mädchens beschleunigte sich, und bald schon rannte sie so schnell wie möglich durch die weiten, offenen Straßen von Soragakure nach Hause. Ein letzter Endspurt, als das Mehrfamilienhaus in Sicht kam, hätte sie beinahe durch die Haustüre befördert, als sie nur schwer wieder abbremsen konnte. Daheim angekommen steckte sie ihr Finger sofort in den schmalen Briefschlitz, deren Klappe sie schon vor einigen Tagen aus Versehen abgerissen hatte – zum vierten Mal.
Fast wäre das Mädchen vor Schreck umgekippt, als seine Finger tatsächlich einen Brief ertasteten.
 
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Oda Minoko

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>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Steigerungs-Stufen <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 3
Geschwindigkeit - 4
Geschick - 1

Chakramenge - 1
Chakrakontrolle - 1


Jutsu Fähigkeiten:

Taijutsu - 4
Ninjutsu - 1
Genjutsu - 1

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Attribute <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 1000 - Stufe 3
Geschwindigkeit - 500 - Stufe 2
Geschick - 100 - Stufe 1

Chakramenge - 300 - Stufe 1
Chakrakontrolle - 100 - Stufe 1


Jutsu Fähigkeiten:

Taijutsu - 700 - Rang D
*Kemonómané - 700 - Rang D
Ninjutsu - 600 - Rang D
*Katon - 600 - Rang D
Genjutsu - 200 - Rang E

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Grundtechniken <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Kawarimi no Jutsu (Körpertauschtechnik)


Element: keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 50 Meter Umkreis

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Mit dieser Technik wird der eigene Körper mit dem eines Gegenstandes, einer Pflanze oder eines Tieres vertauscht, welches dann die Gestalt des Anwenders annimmt. Auf diese Weise kann ein geschickter Shinobi den Gegner mit einem Scheinangriff täuschen und nur das gewählte Objekt in den Kampf werfen, während er selbst auf eine Lücke in der Verteidigung des Gegners lauert.


Henge no Jutsu (Verwandlungstechnik)


Element: keines
Typ:
Ninjutsu
Rang:
E
Chakrakosten:
E
Reichweite: Auf sich selbst

Voraussetzungen:
Keine

Beschreibung: Dieses Standard-Jutsu erlaubt es dem Anwender sich in jede Person, Tier oder in ein Objekt seiner Wahl zu verwandeln und dessen äußere Erscheinung anzunehmen. Aber sonst ändert sich nichts. Man kann nicht größer oder kleiner werden (jedenfalls nicht viel) und die physischen Eigenschaften ändern sich auch nicht. Sprich wenn man sich in einen Stein verwandelt, dann ist man nicht so hart wie einer.


Bunshin no Jutsu (einfache Doppelgänger)


Element: keines
Typ:
Genjutsu
Rang:
E
Chakrakosten:
E
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen:
Keine

Beschreibung: Der Anwender der Technik erschafft eine oder mehrere Illusionen von sich selbst. Dabei verschwinden diese augenblicklich wenn sie mit etwas in Berührung geraten. Dieses Jutsu kann vom Byakugan und dem Sharingan durchschaut werden. Doch auch der geschulte Blick einer normalen Person kann diese Kopien unterscheiden. Diese Kopien können so tuen, als würden sie etwas machen, haben aber keine eigenen Körper und können daher nie Schaden zufügen.


Jibaku Fuda: Kassei (Explosionssiegel aktivieren)


Element: keines
Typ:
Ninjutsu
Rang:
E
Chakrakosten:
E
Reichweite: 10 Meter steigend

Voraussetzungen:
Keine

Beschreibung: Der Shinobi konzentriert sein Chakra um den Mechanismus einer entfernten Bombe zu aktivieren. Desto höher die Chakrakontrolle ist, desto weiter kann man sich entfernen, ehe man die Siegel hochjagt.


Tobidôgu (Waffe versiegeln)


Element: keines
Typ:
Ninjutsu
Rang:
E
Chakrakosten:
E
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen:
Keine

Beschreibung: Waffen die zu schwer oder zu unhandlich sind um ständig mit sich herumgetragen zu werden, kann man sie mit dieser Kunst in ein Stück Papier versiegeln. Die Schriftrolle muss zu diesem Zweck für die Objekte, welche sie beherbergen soll, beschrieben sein und wird wie jede andere aktiviert, um die entsprechenden Objekte wieder herbei zu rufen.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Taijutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Kemonómané Taijutsu Stil (Tiernachahmung)


Der Kemonómané Taijutsu Stil ist eine Kampftechnik, die vor Jahrhunderten von Mönchen erschaffen wurde. Die Mönche haben die Eigenheiten und Bewegungsmerkmale von verschiedenen Tieren beobachtet und studiert, woraus sie dann Kampftechniken entwickelt haben. Der Anwender dieses Stils versetzt sich mental und körperlich in das Tier hinein, wodurch er dessen Eigenschaften im Kampf übernimmt.
Die Tiernachahmung besteht aus 10 Tierstilen, die teilweise aufeinander aufbauen und in der Reihenfolge vom D-Rang bis zum S-Rang gelernt werden müssen, das heißt, dass man ein Tier nicht auslassen darf. Der Kemonómané Taijutsu Stil beinhaltet in seiner Perfektion auch die Fähigkeit die Hachimon Tonko öffnen zu können, was ihn zu einer der gefürchtetsten Stile des Feuerreiches macht.


Techniken des Stils:


Kumá (Der Bär)


Typ: Tai-Jutsu
Rang: D
Reichweite: Berührung

Voraussetzungen: Kraft Stufe 3

Beschreibung: Der Stil des Bären verlangt vom Anwender einen sehr festen Stand und viel Kraft. Die Hauptmerkmale sind die Schlagtechnik, die wie ein Klauenschlag durch weites Ausholen ausgeführt wird. Dabei spielt die Präzision keine so wichtige Rolle, weil der Schwung und die Kraft entscheidend sind. Ein weiteres Merkmal ist der plötzliche und explosive Angriff; der Bär bleibt lange auf Distanz und schlägt dann mit einem vernichtenden Klauenhieb zu. Die Nachteile dieses Stils liegen in der Trägheit und Ungenauigkeit des Bären, dafür ist die Kraftentfaltung und deren Auswirkungen verheerend.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ninjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Elementlos

Shunshin no Jutsu (Übersetzung)


Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: D
Chakrakosten: D pro 10 Meter
Reichweite: Auf sich selbst

Beschreibung: Dies ist eine Hochgeschwindigkeitstechnik, die es möglich macht, sich selbst und eine andere Person entweder zu einer schnellen Flucht oder Auftritt zu bescheren. Oftmals wird die schnelle Bewegung durch Rauchbomben, Blätter oder dergleichen vertuscht, während das Jutsu selbst neben den benötigten Materialien auch einige Sekunden der Chakrasammlung braucht. Es ist demnach nur in absoluten Ausnahmefällen in Kampfsituationen nutzbar.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Genjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

-/-


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Bluterbe <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

- Shakuton (noch in Arbeit) -
 
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Maki

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Noch eine gute Bewerbung, an der ich eigentlich nichts auszusetzen habe, doch auch hier muss ich leider die Frage stellen, ob der Charakter tatsächlich so auf Dauer gespielt werden soll. Nicht nur die eher "schlecht" gelaunte und kränkelnde Seite von Nobunaga kann auf Dauer schwierig sein, sondern auch das ständige "happy-go-lucky". Ich möchte keinem von euch beiden sein Charakterkonzept schlecht reden, sondern euch wirklich nur zur Absicherung diese Frage stellen.
Seht mir dies also bitte nach, nicht das es noch heißt, niemand hätte euch gewarnt!

Ansonsten hätte ich noch eine Frage, da Minoko ja einerseits auf "schöne" Dinge steht, also Schleifchen an den Kunai usw. aber auch gleichzeitig auf Taijutsu, sich auspowern und folgender Erschöpfung. Wie steht es da mit dreckig werden? Hat sie damit ein klischeehaftes Problem oder gehört das eben dazu und muss auch so sein?
Das ist nun wirklich nur Gemecker auf hohem Niveau, denn ansonsten habe ich nichts an der Bewerbung auszusetzen.

Auch hier soll bitte noch ein weiterer Bearbeiter vorbeischauen, nein Gosho, nicht du.

Wenn das Kekkei von Nobunaga durch ist, könntet ihr theoretisch starten, da Shakuton sowieso noch nicht für deinen Charakter erreichbar wäre.
 

Misumi Kimihiro

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Ahoi Maki,

1.) Sicher ist das ständig Fröhliche ein etwas extremes Verhalten, das auf Dauer womöglich langweilig werden könnte, wenn man es ausschließlich so und nicht anders durchzieht. Allerdings lassen Nagi und ich die Charaktere nicht umsonst mit 11 Jahren starten: Dadurch bekommt man ausreichend Zeit und Gelegenheit, das Erwachsenwerden auszuspielen, Entwicklungen einzubringen, und so weiter (und genau um die Herausforderung geht es - die wollen wir). Immerhin tut sich gerade in der Kindheit viel, und wenn irgendein Job den Charakter prägt, dann wohl der eines Ninja ^^'

2.) Zwei kurze Sätze in den Abschnitt "Kleidung" eingefügt. Sicher mag Minoko schöne, bunte Dinge, mit denen sie auffallen kann, aber letztlich ist sie doch eher praktisch veranlagt.
(Böse Zungen behaupten, Minoko würde bei der Wahl ihrer Kleidung bzw. im Eifer des Gefechts einfach nicht daran denken, dass sie dreckig werden könnte, aber letztlich ist es doch eher die Veranlagung. Alles Absicht, genau. *hust*)

Ansonsten Danke für die schnelle Bearbeitung,
LG
 

Megane

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Angenommen.

Zuckersüßes Mädl und wirklich (Überraschung, Überraschung...) sehr gut geschrieben. Musste sogar lachen bei dem Gedanken, dass sie den Klapperstorch versklavt. Verschieben und Eintragen muss aber der Chef machen, weil ich keine Rechte habe außerhalb meiner kleinen Welt.
 

Maki

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