Misumi Kimihiro
New Member
- Beiträge
- 575
- Größe
- 1,81 m
Das Odori no Kani, auch als die „tänzelnde Krabbe“ oder einfach nur „das Kani“ bzw. „die Krabbe“ bekannt, ist ein gemütliches Restaurant am Rande des Einkaufsviertels von Konohagakure. Das gesamte Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes, welches im Stil einer Pagode mit blauem Dach eindrucksvoll anzusehen ist, lockt besonders aufgrund seiner mannigfaltigen Auswahl an Meeresfrüchten Gäste aus dem ganzen Umland an, ohne dabei allzu sehr mit bekannten Gastronomie-Größen des Dorfes wie dem Ramenstand von Ichiraku oder dem Yakiniku-Q in Konkurrenz zu stehen. Zudem bezaubert der Laden durch eine bunte Nachtbeleuchtung, eine lange Bestelltheke, in der die frischesten Seetiere hinter Glas auf Eis zu bestaunen sind, sowie mit Fischen und anderen Wasserkreaturen kunstvoll verzierten Trennwänden, die den Hauptspeiseraum zerteilt und um einige etwas abgeschiedenere Eckchen erweitert. Zudem findet man weiter hinten im Restaurant einige abgeschlossene Räume für private Feiern, die in traditionellem Stil gehalten und über einen Gang längsseits des Hauptsaals mit dem Restaurant verbunden sind. Besitzer und Chefkoch ist Misumi Tadashi, der gemeinsam mit seiner Frau Kimiko im ersten Stock des Gebäudes wohnt.
Obwohl es irgendwo wenig überraschend war, dass Itoe die Nacht tatsächlich gern in Konoha verbrachte, atmete der Künstler bei den Worten des Mädchens merklich auf – sowohl wegen des Grundes, weshalb sie überhaupt hier waren, als auch wegen dem, den er sich wenige Momente zuvor mehr aus der Not heraus ausgedacht hatte. Es wäre nämlich tatsächlich mehr als unangenehm gewesen, mit vollem Bauch zu fliegen, und auch wenn die Vorstellung irgendwie nicht ganz zu dem Bild passen wollte, dass Kimihiro sich bis hierhin von seiner Mitbewohnerin gemacht hatte… wer wusste denn schon, ob dem Mädchen hoch oben in der Luft nicht plötzlich schlecht wurde? Ein kleines Luftloch hier, eine Böe dort, und der letzte Fisch, den man sich doch noch rein gequetscht hatte, suchte sich einfach wieder einen Weg nach draußen. Leider wusste Kimihiro das nur allzu gut…
Rasch schob der Künstler die unliebsame Erinnerung an den längsten Flug seines Lebens von sich und widmete sich der Frage seiner Mitbewohnerin, wohin er sie entführen würde. Den Blick nach vorne gerichtet, wo der Wald allmählich lichter wurde und letztlich in eine der größeren Straßen Konohas überging, setzte Kimihiro ein verschwörerisches Lächeln auf und sagte:
„Das wirst du schon noch sehen. Freu dich einfach drauf, aber denk dran: Nur weil du eingeladen bist, heißt das nicht, dass du die ganze Speisekarte durchprobieren musst.“
Wenig später kam das Duo an die Ausläufer des Einkaufsviertels.
Wie jeden Abend war der Marktbezirk des Blätterdorfes durch und durch mit Leben erfüllt. Während das Tageslicht von orange immer mehr zu rot wechselte und die Schatten der Gebäude finsterer und finsterer wurden, zündeten die Händler allerlei Lampen und Laternen und bereiteten so den hellen Glanz vor, in dem Konohagakure nachts erstrahlte. Als die Sonne dann endlich hinter dem Hokageberg verschwunden war, hatten Itoe und Kimihiro das Viertel fast gänzlich durchquert, womit sie fast am Ziel waren. Das Gebäude war bereits zu sehen, doch nur, wenn Itoe ihren Partner regelrecht anstarrte, würde sie die Blicke sehen, die Kimihiro den blauen Schindeln viele Meter vor ihnen zuwarf, und damit ihr eigentliches Ziel unter all den leuchtenden Häusern sehen.
Tatsächlich schien Kimihiro das nächtliche Konoha heute noch heller und lebendiger als sonst: Unerwartet viele Menschen waren unterwegs, unterhielten sich, scherzten und gestikulierten. *Wahrscheinlich hab‘ ich Konoha im Vergleich zu Shiro als verschlafener eingeschätzt, als es tatsächlich ist. Hmm… es ist einfach zulange her.* Der Gedanke ließ ihn kurz über sich selbst schmunzeln: Hatte er sich tatsächlich wie sein eigener Großvater angehört? Ja, wahrscheinlich, aber wen kümmerte das schon? Er war daheim, und wenig machte so zufrieden wie das Gefühl, wirklich zuhause angekommen zu sein. Dem Jungen sah man diese Unbeschwertheit auch deutlich an: Während der hochgewachsene Kimihiro sonst den Blick eher zu Boden gerichtet hielt und sich so klein wie möglich zu machen versuchte, ging er nun erhobenen Hauptes und mit neugierigem Blick seines Weges. Dabei vergaß er vollkommen, dass der bebrillte Wuschelkopf derart deutlich aus der Masse hervorstach, dass selbst die schwachen Augen eines alten Greises ihn deutlich erkennen konnten…
Als Itoe und Kimihiro schließlich nur noch wenige Schritte vom Laden seines Vaters entfernt waren, blieb der Künstler stehen und wies mit ausgestreckter Hand auf eine Reihe blauer Flaggen, von denen eine mit dem Abbild einer Krabbe verziert war. Die anderen zierte in geschwungenen Schriftzeichen der Name der Einrichtung: „Odori no Kani“. Der Anblick der ersten Flagge erweckte sofort die wohlige Erinnerung an einen schwülen Nachmittag in Kimihiro, an dem er, etwa halb so groß wie heute, mit großen Augen zu dem Tierbild aufgeschaut und sich aus heiterem Himmel gefragt hatte, ob Krabben tatsächlich richtig Tanzen können. Diese kindliche Idee mündete letztlich in ein noch unsauberes Bild einer Krabbe im Kimono, die alle Beine in abstrusen Winkeln von sich streckte, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Ob diese Zeichnung noch irgendwo in seinem alten Zimmer herumlag?
„Da wären wir also“, intonierte Kimihiro mit stolzer Stimme, „darf ich vorstellen: Der Familienbetrieb der Misumi, die tänzelnde Krabbe. Nirgends in ganz Konoha, ach, nicht mal in ganz Shiro wirst du bessere Meeresfrüchte finden als hier.“ Voller Vorfreude auf all die Leckereien, die hinter der offenen Türe auf ihn warteten, schickte sich Kimihiro an, direkt in das Restaurant zu spüren, als von ihm unbemerkt ein Mann an seine Seite trat.
„Aah, ich kann es kaum erwarten, endlich wieder eine von diesen…“
Weiter kam der Junge nicht, denn ein schmaler Schaft aus Holz drohte plötzlich, den Riesen zu Fall zu bringen. Kimihiro, ganz in Gedanken an dampfende Fische versunken, nahm den langen Gehstock fast zu spät wahr, der plötzlich zwischen seinen Beinen aufgetaucht war, und verlor unweigerlich den Boden unter den Füßen. Der Künstler schwankte, stolperte, fiel, ruderte mit den Armen in der Luft… und schaffte es gerade noch so, an der Wand des Restaurants Halt zu finden, an der er nun statt am dreckigen Boden wie eine absonderliche Spinne klebte, die Beine eingeknickt, die Wange schmerzhaft gegen den warmen Stein gepresst.
Noch ehe sich Kimihiro von diesem „Unfall“ erholt hatte, stellte ihn eine unerwartete Gestalt in ihren Schatten und brummte in bierernstem Tonfall: „Um des Feuers Willen, wer hat dir beigebracht, in Begleitung einer Dame einfach so als erster voranzustiefeln? Die Frau hat den Vortritt!“ Immer noch an der Wand abgestützt blinzelte Kimihiro ungläubig gegen das Licht an, das den Schatten des nicht ganz so Fremden auf ihn fallen ließ, bis sich schließlich dessen bekanntes Gesicht deutlich genug abzeichnete, als er sich der Hyuuga zu wandte.
Mit einer übertriebenen Verbeugung und einem galant vorgetragenen „Konbanwa, Fräulein“ begrüßte der alte Misumi Yoshio das Mädchen, bevor er einen Arm zum Einhaken anwinkelte. „Ich hoffe, mein Enkel hat sich nicht die ganze Zeit über wie ein Vollidiot verhalten. Bitte lasst mich euch an seiner statt in das Restaurant meines werten Schwiegersohnes geleiten. Wenn ich bitten darf?“
Obwohl es irgendwo wenig überraschend war, dass Itoe die Nacht tatsächlich gern in Konoha verbrachte, atmete der Künstler bei den Worten des Mädchens merklich auf – sowohl wegen des Grundes, weshalb sie überhaupt hier waren, als auch wegen dem, den er sich wenige Momente zuvor mehr aus der Not heraus ausgedacht hatte. Es wäre nämlich tatsächlich mehr als unangenehm gewesen, mit vollem Bauch zu fliegen, und auch wenn die Vorstellung irgendwie nicht ganz zu dem Bild passen wollte, dass Kimihiro sich bis hierhin von seiner Mitbewohnerin gemacht hatte… wer wusste denn schon, ob dem Mädchen hoch oben in der Luft nicht plötzlich schlecht wurde? Ein kleines Luftloch hier, eine Böe dort, und der letzte Fisch, den man sich doch noch rein gequetscht hatte, suchte sich einfach wieder einen Weg nach draußen. Leider wusste Kimihiro das nur allzu gut…
Rasch schob der Künstler die unliebsame Erinnerung an den längsten Flug seines Lebens von sich und widmete sich der Frage seiner Mitbewohnerin, wohin er sie entführen würde. Den Blick nach vorne gerichtet, wo der Wald allmählich lichter wurde und letztlich in eine der größeren Straßen Konohas überging, setzte Kimihiro ein verschwörerisches Lächeln auf und sagte:
„Das wirst du schon noch sehen. Freu dich einfach drauf, aber denk dran: Nur weil du eingeladen bist, heißt das nicht, dass du die ganze Speisekarte durchprobieren musst.“
Wenig später kam das Duo an die Ausläufer des Einkaufsviertels.
Wie jeden Abend war der Marktbezirk des Blätterdorfes durch und durch mit Leben erfüllt. Während das Tageslicht von orange immer mehr zu rot wechselte und die Schatten der Gebäude finsterer und finsterer wurden, zündeten die Händler allerlei Lampen und Laternen und bereiteten so den hellen Glanz vor, in dem Konohagakure nachts erstrahlte. Als die Sonne dann endlich hinter dem Hokageberg verschwunden war, hatten Itoe und Kimihiro das Viertel fast gänzlich durchquert, womit sie fast am Ziel waren. Das Gebäude war bereits zu sehen, doch nur, wenn Itoe ihren Partner regelrecht anstarrte, würde sie die Blicke sehen, die Kimihiro den blauen Schindeln viele Meter vor ihnen zuwarf, und damit ihr eigentliches Ziel unter all den leuchtenden Häusern sehen.
Tatsächlich schien Kimihiro das nächtliche Konoha heute noch heller und lebendiger als sonst: Unerwartet viele Menschen waren unterwegs, unterhielten sich, scherzten und gestikulierten. *Wahrscheinlich hab‘ ich Konoha im Vergleich zu Shiro als verschlafener eingeschätzt, als es tatsächlich ist. Hmm… es ist einfach zulange her.* Der Gedanke ließ ihn kurz über sich selbst schmunzeln: Hatte er sich tatsächlich wie sein eigener Großvater angehört? Ja, wahrscheinlich, aber wen kümmerte das schon? Er war daheim, und wenig machte so zufrieden wie das Gefühl, wirklich zuhause angekommen zu sein. Dem Jungen sah man diese Unbeschwertheit auch deutlich an: Während der hochgewachsene Kimihiro sonst den Blick eher zu Boden gerichtet hielt und sich so klein wie möglich zu machen versuchte, ging er nun erhobenen Hauptes und mit neugierigem Blick seines Weges. Dabei vergaß er vollkommen, dass der bebrillte Wuschelkopf derart deutlich aus der Masse hervorstach, dass selbst die schwachen Augen eines alten Greises ihn deutlich erkennen konnten…
Als Itoe und Kimihiro schließlich nur noch wenige Schritte vom Laden seines Vaters entfernt waren, blieb der Künstler stehen und wies mit ausgestreckter Hand auf eine Reihe blauer Flaggen, von denen eine mit dem Abbild einer Krabbe verziert war. Die anderen zierte in geschwungenen Schriftzeichen der Name der Einrichtung: „Odori no Kani“. Der Anblick der ersten Flagge erweckte sofort die wohlige Erinnerung an einen schwülen Nachmittag in Kimihiro, an dem er, etwa halb so groß wie heute, mit großen Augen zu dem Tierbild aufgeschaut und sich aus heiterem Himmel gefragt hatte, ob Krabben tatsächlich richtig Tanzen können. Diese kindliche Idee mündete letztlich in ein noch unsauberes Bild einer Krabbe im Kimono, die alle Beine in abstrusen Winkeln von sich streckte, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Ob diese Zeichnung noch irgendwo in seinem alten Zimmer herumlag?
„Da wären wir also“, intonierte Kimihiro mit stolzer Stimme, „darf ich vorstellen: Der Familienbetrieb der Misumi, die tänzelnde Krabbe. Nirgends in ganz Konoha, ach, nicht mal in ganz Shiro wirst du bessere Meeresfrüchte finden als hier.“ Voller Vorfreude auf all die Leckereien, die hinter der offenen Türe auf ihn warteten, schickte sich Kimihiro an, direkt in das Restaurant zu spüren, als von ihm unbemerkt ein Mann an seine Seite trat.
„Aah, ich kann es kaum erwarten, endlich wieder eine von diesen…“
Weiter kam der Junge nicht, denn ein schmaler Schaft aus Holz drohte plötzlich, den Riesen zu Fall zu bringen. Kimihiro, ganz in Gedanken an dampfende Fische versunken, nahm den langen Gehstock fast zu spät wahr, der plötzlich zwischen seinen Beinen aufgetaucht war, und verlor unweigerlich den Boden unter den Füßen. Der Künstler schwankte, stolperte, fiel, ruderte mit den Armen in der Luft… und schaffte es gerade noch so, an der Wand des Restaurants Halt zu finden, an der er nun statt am dreckigen Boden wie eine absonderliche Spinne klebte, die Beine eingeknickt, die Wange schmerzhaft gegen den warmen Stein gepresst.
Noch ehe sich Kimihiro von diesem „Unfall“ erholt hatte, stellte ihn eine unerwartete Gestalt in ihren Schatten und brummte in bierernstem Tonfall: „Um des Feuers Willen, wer hat dir beigebracht, in Begleitung einer Dame einfach so als erster voranzustiefeln? Die Frau hat den Vortritt!“ Immer noch an der Wand abgestützt blinzelte Kimihiro ungläubig gegen das Licht an, das den Schatten des nicht ganz so Fremden auf ihn fallen ließ, bis sich schließlich dessen bekanntes Gesicht deutlich genug abzeichnete, als er sich der Hyuuga zu wandte.
Mit einer übertriebenen Verbeugung und einem galant vorgetragenen „Konbanwa, Fräulein“ begrüßte der alte Misumi Yoshio das Mädchen, bevor er einen Arm zum Einhaken anwinkelte. „Ich hoffe, mein Enkel hat sich nicht die ganze Zeit über wie ein Vollidiot verhalten. Bitte lasst mich euch an seiner statt in das Restaurant meines werten Schwiegersohnes geleiten. Wenn ich bitten darf?“
Zuletzt bearbeitet: