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Öffentlicher Park- Schattiges Plätzchen

Fukazawa Akio

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Mit einem Buch in der Hand saß Yukiko auf einer Parkbank inmitten des ganzen Grüns, das sich so herrlich mit der roten Farbe der Bank biss. Runde Lichtflecken sprenkelten den laubigen Weg, hier und dort hörte man Stimmen von weit her, aber ansonsten war es ruhig. Die kleine Ikari hatte sich nicht umsonst an einen Ort verzogen, an dem es still war, damit sie in Ruhe lesen konnte. Das Buch war zur Abwechslung mal kein Lehrbuch, sondern ein äußerst spannender Roman, den sie sich aus der Bücherei ausgeliehen hatte. Es lohnte sich ihrer Erfahrung nach einfach nicht, solche Bücher selbst zu kaufen, denn sie hatte sie immer viel zu schnell durch. Mit einem entspannten Seufzen klappte sie das Buch zu, nachdem sie ihr Lesezeichen zwischen die Seiten geschoben hatte und legte den Wälzer beiseite. Zufrieden beobachtete sie die seichte Bewegung der Blätter über ihrem Kopf, die von einer leichten Brise geschüttelt wurden. Die Athmosphäre konnte man wirklich als friedlich, ja beinahe idyllisch bezeichnen, unglaublich, dass Soragakure eine komplett künstlich erbaute Stadt war! Wenn man das hier so alles ansah, konnte man kaum glauben, dass diese Stadt schwebte. Schwebte! Allein diese Tatsache war eigentlich lächerlich, aber es stimmte ja. Irgendwann würde Yukiko herauskriegen, wie das eigentlich genau funktionierte, das hatte sie sich vorgenommen. Aber dazu musste sie erst einmal auf die verbotenen Plattformen... und dafür würde sie wahrscheinlich zumindest Jounin sein müssen. Also war dieses Vorhaben auf längere Sicht geplant, eindeutig.
Sie streckte die Beine lang und lehnte sich zurück, in der Absicht, einfach nur zu entspannen. Aber wie das Schicksal es so will...
 

Inuzuka Ara

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Der Tag konnte eigentlich nicht angenehmer verlaufen, oder? Wieder hatte Tora sich aus dem Haus geschlichen, allerdings hatte sie heute sogar mal eine Begründung dafür. Das große Mädchen mit den langen dunkelbraunen Haaren hielt eine lange Leine in der Hand. Was an dieser Leine war? Udai-sama, der alte Familien Hund der Yamamotos. Sein genaues Alter ist unbekannt, aber schätzungsweise ist er steinalt. Ebenso alt wie er ist, ist der graue edle Hund auch riesig. Der großen Tora selbst reicht das große Tier bis zur Hüfte. Man könnte ja meinen dass ein Lebewesen seines hohen Alters ein wenig träge, müde und langsam wäre, aber Udai ist wie ein alter Mann in seinen besten Jahren.
Die junge Yamamoto selbst war gekleidet wie immer, heute trug sie allerdings einmal nicht den großen Fächer auf dem Rücken. Stattdessen hatte sie einen Gurt um den Körper gebunden an dem sich unter der Brust drei Schriftrollen versteckten. In einer dieser befand sich auch der riesige Tessen.
Das Wetter war total angenehm, ein schönes Lüftchen wehte der Kunoichi um die Nase, während sie mit dem großen aktiven Hund durch die schmalen Wege des Parks spazierte. Der Hund war beim Gassi gehen etwas sehr bewegungsfreudig… Zum Glück besaß die junge Tora eine gewisse Kraft mit der sie den alten Köter bändigen konnte, denn sicher konnte nicht jeder so locker das große Tier an der Hand führen. Der Hund zerrte also wie verrückt an der Leine, während Tora gemütlich hinterher lief und sein Tempo damit sogar noch drosselte… Wohin er sie führte? Das konnte sie noch schlecht sagen…
„Hah, little Miss Sunshine…“, murmelte Tora grinsend vor sich hin, während sie sich weiter von dem großen Hund führen ließ. Wieso sie das sagte? Nun, die Kunoichi war nicht blind und erkannte schon aus der Ferne ein bekanntes Gesicht wieder. Obwohl man nicht sagen konnte, dass sie das Mädchen wirklich am Gesicht wieder erkannt hatte. Es war der lange weiße Schopf, welchen man wohl überall wieder erkennen würde. Direkt vor ihr blieb der große alte Hund stehen und wedelte zufrieden mit dem Schwanz. „Was hast du vor, alter Köter? Willst du mich ärgern?“ Eigentlich wäre Tora nun gern gegangen, doch sie hatte zu viel Respekt vor dem großen Tier als sich seiner Wahl zu widersetzen. Der große Hund setzte sich direkt vor die Füße der kleinen weißhaarigen Kunoichi und blickte zu ihr hoch. Udai sah ihr von der Haarfarbe her verdammt ähnlich, schließlich war er schon so grau, dass man das schon fast weiß nennen konnte… Heiser bellte der Hund das Mädchen an um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, während Tora die Hand in die Hüfte stemmte und erst einmal gar nichts sagte…
 

Fukazawa Akio

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Schritte näherten sich in unregelmäßigen Abständen, hieß das, dass es sich um mehrere Personen handelte? Nun, was hatte sie denn erwartet, schließlich handelte es sich um einen öffentlichen Park und nicht um einen privaten Garten. Wobei ein privater Garten dieser Größe doch durchaus was hätte, oder? Vielleicht sollte sie ein solches Projekt mal angehen, wenn sie erst einmal älter war. Ein schönes Haus mit einem großen Garten, in dem man lesen konnte, ohne dass einen nervige Spaziergänger störten, in dem man entspannen konnte, ohne dass einem dumme... Hunde auf die Füße traten? Yukiko öffnete ein Auge und sah einem Tier von gewaltigen Ausmaßen in die schwarzen Hundeaugen. Eine Schrecksekunde später schlabberte der Yukiko auch schon mit einer ebenso riesigen und vor allem nassen Zunge übers Gesicht. Bah! "Ewwww..." Mit einem Laut, den man irgendwo zwischen Ekel und Abscheu einordnen musste, stemmte Yukiko beide Hände gegen die Schnauze des Tieres und versuchte, ihn zurück zu schieben, was aber nicht so recht zu gelingen schien. Wusste dieses dumme Tier eigentlich, wie viele Keime im Mund vor sich hin vegetierten und was für einen Mundgeruch das mit sich brachte? Innerlich schüttelte sich die kleine Ikari, kurz davor, dem Tier irgendetwas böses auf den Hals zu hetzen. Gute Idee, übrigens, musste ja nichts fieses sein. Sie zeigte zur Seite und wartete darauf, dass der Hund ihrem Blick folgte und die fette Katze bemerken würde, die sich auf der Wiese sonnte. Vielleicht würde er dann ja von ihr ablassen! Nein, die Katze war natürlich nicht echt, aber wer hatte das auch von ihr erwartet?
Erst, als der Hund die Katze bemerkte und mit einem Knurren in ihre Richtung abzuhauen versuchte, aber von seinem Besitzer zurückgezogen wurde, bemerkte Yukiko, dass an dem Koloss von Hund auch noch eine Bohnenstange von Mädchen hing. Und jenes Mädchen kam ihr sehr bekannt vor, auch wenn der obligatorische Fächer fehlte. Die dumme Tusse aus der Einkaufsstraße! Bingo, Entspannungsphase vorbei? Eigentlich schade, denn bevor ihr flohverseuchter Hund ihre Ruhe gestört hatte, war es hier wirklich schön gewesen. "Netter Hund.", stellte sie fest und klopfte sich die ganzen Haare, die der Köter auf ihr verloren hatte, von ihrem Kleid. Auf weiß sah man Flecken schnell, aber dafür ließ es sich auch gut waschen- so viel zu der Funktionalität ihrer Kleidung.
 

Inuzuka Ara

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Niedlich… Grinsend stand die Yamamoto da, direkt neben dem Hund, welcher grade gefallen an der weißhaarigen Kunoichi fand. Warum? Tora wusste es nicht, vielleicht hatte sie was zu Essen in der Tasche, kann man nicht genau sagen. Grade fragte sie sich noch ob der Hund sie ärgern wollte, doch dann stieg ihr Ärger recht schnell in Spaß um. Der Hund schleckte dem kleinen süßen Mädchen im Gesicht rum und besprang sie. Ein lustiger Anblick für Tora. Das Mädchen war ganz eindeutig nicht so begeistert wie Tora, sie quiekte und versuchte den alten großen Hund bei Seite zu schieben.
Aber das Mädchen schien Udai ärgern zu wollen. Sie deutete auf irgendwas im Gras, woraufhin er knurrte und losrennen wollte, doch Tora stemmte sich ganz eindeutig dagegen. Zum Glück war sie relativ kräftig und schaffte es so relativ leicht den Hund zurück zu halten. Der große alte Hund trottete langsam zurück an Toras Seite und setzte sich brav hin, während das Mädchen ihm den Kopf tätschelte. Mit ihrem typischen eitlen Blick musterte die Yamamoto die weißhaarige Dame. Wie war ihr Name noch gleich? Tora erinnerte sich nicht ob sie sich jemals vorgestellt hatte und wenn dann hatte sie es schlicht und ergreifend vergessen. Jetzt hatte sie gute Laune bekommen. Ihre orangeroten Augen fixierten das Mädchen sehr genau und sie begann schon mit dem ersten Satz zu sticheln. „Na Schätzchen.“, sagte sie trocken und grinste dabei etwas. Irgendwie hatte Tora gefallen an solchen peinlichen und für das Gegenüber unangenehmen Spitznamen gefunden. Warum auch immer, es machte ihr irgendwie Spaß das Mädchen zu ärgern. „Sitzt hier so allein und liest… Solltest du nicht lieber für die anstehenden Examen trainieren, von denen du neulich sprachst? So bist du doch sicher nur Kanonenfutter, oder?“ Die junge Yamamoto fuhr sich mal wieder mit der Hand durch das lange Haar und stemmte dann die Hand in die Hüfte. Und wieder das Mädchen irgendwie, wie auch immer sie das machte, die Aufmerksamkeit des großen Hundes geweckt. Dieser lief direkt wieder auf sie zu und setzte sich vor ihr hin wo er sie mit seinen großen Augen anstarrte. Udai hatte eigentlich immer ein gutes Näschen, was wollte er dann von diesem Mädchen? Naja, Tora hatte sich daran gewöhnt dem alten Hund seines Wünsche nicht zu verwehren, weswegen sie ruhig stehen blieb und auf ihn herab blickte. Komisches Tier…
 

Fukazawa Akio

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Wie konnte sie sich eigentlich im Spiegel ansehen, ohne zu versuchen, ihrem Spiegelbild den Hals umzudrehen? Es war die dumme Kuh aus der Einkaufsstraße und natürlich war ihr auch ihr hochmütiges Grinsen gefolgt. Sie wurde einmal kritisch von oben bis unten gemustert, kein Fächer, aber diesen konnte sie ja auch irgendwo versiegelt haben. Nein, dieses Mädchen war kein Chuunin, ganz bestimmt nicht. Ihr Gehirn weigerte sich einfach, diese Behauptung als annähernd wahr anzuerkennen, dieses dumme Kind war ein kleiner Genin, ganz genau wie sie selbst. Punkt. Diskussion beendet. Keine Frage mehr.
Was hätte sie eigentlich anderes erwarten können, als dass sie sofort versuchte, Yukiko zu reizen? Dieses Mädchen musste doch irgendwelche Komplexe haben, dass sie so bescheuert drauf war! "Und du?", fragte sie betont ruhig, "Solltest du nicht trainieren, um wenigstens nächstes Mal dazu zugelassen zu werden, anstatt mit diesem Teppichvorleger spazieren zu gehen?" Apropos Vorleger, dieser Hund schien einen Narren an ihr gefressen zu haben. Dummes Tier, ich hab doch nichts! Yukiko war nicht der Hundetyp, viel mehr hatte sie zwei Katzen zu Hause... und das musste es sein. Verdammt. Das Tier roch die Katzen. Na bravo, darauf hatte sie aber wirklich keine Lust. Sie rutschte ein Stück zur Seite, in der Hoffnung, der Hund würde es einfach sein lassen, sie verletzte ungern Tiere, aber wenn der nicht bald aufhörte, würde sie ihm eine Saftige Ladung irgendwas reindonnern, nur, damit er aufhörte. Sie war gerade irgendwie leicht gereizt, vielleicht, weil man ihr die Ruhe geraubt hatte.
 

Inuzuka Ara

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Ob es tatsächlich so war, dass Udai nur an dem Mädchen interessiert war weil sie Katzen hatte? Dies war sehr unwahrscheinlich. Toras Familie hatte schon viele Tiere gehabt, als sie kleiner war. Dem großen alten Hund machten selbst die drolligsten Kätzchen nichts aus, wenn sie auf ihm herum turnten. Egal was sie taten, er zeigte kein Interesse an ihnen. Vielleicht war es seine Gelassenheit, die ihn alle anderen Haustiere hatte überleben lassen und das obwohl er das erste Haustier der Familie überhaupt war. Er war sogar fast so alt wie Toras großer Bruder, ein wirklich zäher Flohteppich. Udai war ein schlaues Tier und hatte für alles was er tat seine eigenen Beweggründe, welche oftmals mehr als schwer nachvollziehbar waren. Grade jetzt war für die junge Tora sein Interesse an dem weißhaarigen Mädchen absolut gar nicht nachvollziehbar…
Die orangeroten Augen musterten das Mädchen mit den hellen Haaren immer wieder, wobei sie sich fragte, was das Schicksal gegen sie hatte, dass sie immer wieder auf diese dumme Göre traf. Wie schon das letzte Mal verhielt sich das Mädchen sehr ruhig, was Tora reizte. Sie versuchte das Mädchen zu ärgern und dieses zeigte sich immer als so überlegen und toll dass es ihr nichts ausmachte. Insgeheim hoffte Tora dass es sie doch störte, nur um sie wütend zu stimmen. Wieder versuchte sie zu sticheln, doch dies ließ Tora ziemlich kalt. Sie vergrub die Hände in ihrer Jackentasche, bevor sie leise seufzte. „Ach Süße, woher willst du denn wissen, dass ich nicht schon trainiert habe? Oder ob ich es mir nicht einfach leisten kann, mal mit dem Hund meiner Familie rauszugehen? Du bist ziemlich frech, für einen so kleinen Zwerg.“ Damit hatte Tora wohl nicht Unrecht. Sie war sicher wesentlich älter als dieses kleine Gör und auch viel größer. Noch immer versuchte Tora ihre Schande zu verbergen, da sie nicht am Chuuninexamen teilnehmen durfte. Sie wusste nicht warum, aber es war ihr auch ziemlich egal. Es würde sicher noch ein Examen geben und dann war Tora lang genug dabei und stark genug um alle anderen Shinobi ordentlich in den Arsch zu treten, oder? Natürlich hatte sie das gekränkt, doch diese Blamage war schon lang verdrängt, weswegen man auf ihrem Gesicht auch kein Anzeichen mehr davon erkennen konnte. Was machte Udai tolles? Naja, dasselbe wie eben… Er hockte vor diesem Mädchen und glubschte es mit seinen großen Augen erwartungsvoll an. Vielleicht hatte sie ja doch was Essbares in der Tasche? Tora wollte einfach nicht glauben dass er dieses Mädchen mochte!
 

Fukazawa Akio

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"Du bist der Meinung, dass Körperlänge proportional zur Kampfkraft ist?", fragte Yukiko kühl und hob die Augenbraue. Mehr Regung zeigte keinesfalls in ihrem Gesicht und selbst bei diesem peinlichen Spitznamen, den die dumme Kuh ihr gegeben hatte, zuckte sie nicht mit der Wimper, auch wenn es sie zugegebenermaßen ziemlich nervte. "Findest du nicht, dass das zu wenig vorausschauend gedacht ist? Ebenso wie der Grund, warum ich nicht trainiere, da er derselbe wie der deinige ist." Dieses Mädchen mochte ihr körperlich überlegen sein, aber dennoch schienen ihre sonstigen Fähigkeiten nicht sonderlich stark ausgeprägt zu sein, ansonsten hätte man sie ja zugelassen, nicht?
Davon mal abgesehen, dass die Zicke mit jedem weiteren provozierenden Wort ihre Schwäche zur Schau trug, wie sie Yukiko unbedingt davon überzeugen wollte, dass sie besser war. Von wegen. "Merkst du eigentlich, wie lächerlich du dich gerade machst?", fragte sie unvermittelt und klappte ihr Buch auf, an der Stelle, an der das Lesezeichen saß, "Du versuchst überlegen zu wirken, aber es klingt einfach nur unglaubwürdig und albern, du versuchst deine Schwäche, die dir sicherlich selber nicht gefällt, damit zu überspielen, mir bescheuerte Spitznamen zu geben, merkst du eigentlich gar nicht, wie dumm das wirkt?" Während diesem mit einer etwas schnelleren Stimme gesprochenen Satz hob Yukiko nicht einmal den Blick von den Zeilen, ihr Ton war nicht anklagend, sondern eher beiläufig. Dennoch... bröckelte da ein wenig Fassade ab? Schimmerte ihr Zorn durch? Der Zorn der Ikari- was für ein dummes Wortspiel.
Aber es stimmte: Yukiko war sauer. Stocksauer, wie Milch, die man einen Monat bei Raumtemeratur stehen gelassen hatte- sogar die weißen Haare dieser besaß sie. Diese Schlabberhundbesitzerin war wirklich das letzte, eine arrogante, egozentrische, zu sehr von sich selbst überzeugte Tusse, alles, was Yukiko an einem Menschen nicht leiden konnte.
 

Inuzuka Ara

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Hachja, dieses Mädchen war eine wunderbare Zicke, so wie sie im Bilderbuch stad. Tora hatte einen Heidenspaß daran sie zu ärgern, auch wenn sie keine Miene verzog. Wenn dies alles war was sie konnte, war ihr Potential doch nicht so interessant und witzig wie erwartet. Aber auch wenn das Mädchen kein Gesicht verzog, in ihren patzigen Antworten war doch ein gewisses Aggressionspotential zu erkennen. Woran Tora dies erkannte? Das Mädchen begann die Worte von Tora sofort in die negativste Richtung zu deuten. Sie glaubte nicht, dass das Mädchen dies tat nur weil sie wusste das Tora sie gern ärgerte, nein sie entwickelte eine richtige Wut oder einen Hass gegenüber der großen Kunoichi. Grinsend stand Tora vor dem Mädchen mit den Armen verschränkt vor der Brust. Es war eigentlich klar, dass man bei diesem Blick alles als bösartig wertete, oder? Doch es war einfach so interessant! Aber natürlich würde sie es sich nicht nehmen lassen, dem Mädchen ihre kleinen Fehltritte aufzuzeigen…
„Nun wirst du aber zickig…“, sagte sie trocken und schaute auf sie, mit ernster Miene, herab. „Dir ist bewusst, dass man das Wort Zwerg in verschiedene Richtungen deuten kann, oder? Entweder du bist ein absoluter Pessimist, oder du magst mich nicht mehr. Traurig, traurig. Nun kann ich dir ja sagen, dass ich mit Zwerg lediglich meinte, dass du aussiehst wie eine zehn bis zwölf Jährige und ich dich deswegen so bezeichnete. Aber wenn du es gern auf deine Körperkraft beziehen möchtest, dann bitte, es steht dir frei zu denken was du möchtest. Allerdings zeigt mir das doch etwas deine Schwächen auf, oder? Mutig sowas so zu äußern...“ Tora konnte zwar nicht in das Mädchen hineinsehen, doch sie versuchte sich in sie hinein zu versetzten. Was sie wohl empfand bei den Worten der Kunoichi? Wut, Hass oder einfach nur Aggression, weil Tora immer und immer wieder versuchte einen neuen Punkt zu finden um sie zu demütigen? Keine Ahnung, aber Tora machte es Spaß momentan, denn sie fühlte sich nach wie vor überlegen. Auf die nächste Floskel des Mädchens reagierte die große Kunoichi mit einem leichten Kichern… Einen ganzen Moment lang lachte sie einfach, doch dann schlug ihr Gesichtsausdruck in einen sehr ernsten um und sie seufzte. „Merkst du eigentlich wie lächerlich du dich grade machst? Hm, Süße? Indem du jedes einzelne Wort meines, deiner Meinung nach, anschuldigenden Spotts auf die Waage legst? Oder etwa indem du versuchst mich fertig zu machen? Denkst du wohlmöglich du wärst mir ach so überlegen? Es würde mich interessieren, was in deinem Kopf vorgeht, denn Mimik scheint Mangelware zu sein… Oder ist dies etwa dein Gesichtsausdruck, wenn man dich nervt und wütend macht?“ Noch einmal seufzte die Kunoichi leise, wandte sich von der kleinen weißhaarigen Dame ab und blickte in den Wald. Ob sie Reue empfand? Naja, nicht wirklich, schließlich war das Ganze für sie hier mehr ein Spiel. Was konnte dieses Kind ihr schon anhaben? So mitten im Dorf? Und selbst wenn sie stärker war, so hatte Tora ja erreicht was sie wollte, sie hatte sie gedemütigt, oder etwa nicht? „Ich finde ja, dass du ziemlich stur versuchst dich zu rechtfertigen und in ein besseres Licht zu rücken, was mir doch zeigt, dass dich meine Anschuldigungen nicht so kalt lassen wie du tust.“, murmelte sie etwas beiläufig und nachdenklich. Dann sagte sie wieder etwas direkter an das Mädchen gerichtet: „Und weißt du was? In deinen Augen mache ich mich lächerlich, in meinen Augen habe ich Spaß daran zu sehen, wie du dich doch über mich ach so lächerliches Wesen versuchst lustig zu machen. Und selbst wenn du es schaffen würdest, meinst du es ist gut sich über Schwächere lustig zu machen? Hast du denn kein Gewissen?“ Tora vergrub die Hände in den Hosentaschen, wobei ihr Blick auf den Hund fiel. Dieser saß noch immer vor dem weißhaarigen Mädchen und wedelte mit dem Schwanz. Doch als Tora aufhörte zu sprechen, hörte er plötzlich auf und richtete sich auf. „Oh, nun muss ich wohl weiter.“, sagte sie trocken und drehte sich ein letztes Mal grinsend zu dem Mädchen. „Im Übrigen hattest du sogar Recht, ich wurde nicht zugelassen, als ich danach fragte, weil mein Können noch nicht genügt, auch wenn ich psychisch dazu vielleicht sogar schon in der Lage wäre, denn nicht nur das Können ist ein wichtiger Punkt bei solch strengen Prüfungen. Aber dass auch du nicht als Chuunin nach Hause zurückkehren wirst, ist dir klar oder? Also sind wir doch gar nicht so verschieden hm? Vielleicht einigen wir uns darauf, dass wir beide ‚lächerlich‘ sind. Mein Name ist übrigens Tora, nicht dass du auf den dummen Gedanken kommst, mir grässliche Spitznamen zu geben.“ Mit den Worten wandte sie sich wieder ab und beobachtete den Hund. Er blieb stehen. Ob er vielleicht eine Antwort erwartete? Dieser Hund war wahnsinnig merkwürdig. Immer fragte Tora sich, ob er sie wohlmöglich verstehen konnte… konnte er? Nein, bestimmt nicht, aber irgendwie war er eine der wenigen Seelen, die gutherzig war.
 

Fukazawa Akio

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Nun war es an Yukiko, trocken zu lachen. Schon in ihrer ersten Vorstellung lag das Mädchen falsch. Sie hatte von Kampfkraft geredet, sozusagen den Fähigkeiten eines Ninja im Kampf, keinesfalls von Körperkraft, von der sie nunmal kein Stück besaß. Allerdings hatte sie nicht vor, dies auf ihre dumme Nase zu binden, sie konnte es auch genauso gut für sich behalten. Schließlich traf man sich immer zweimal im Leben und... Moment, das war schon das zweite Mal. Mmh, vielleicht sollte sie es also doch äußern- oder sie im Ungewissen lassen, worüber sie sich gerade amüsierte.
Stattdessen beobachtete sie die größere Kunoichi weiter und langsam machte sich doch tatsächlich ein Lächeln auf ihren Lippen breit, warum, war der Ikari selbst nicht ganz klar. Wahrscheinlich lag es daran, dass das Mädchen da gerade sich selbst beschrieben hatte, Yukiko selbst hatte sich abgewöhnt, sich gegenüber irgendwem für überlegen zu halten, aber dieses Mädchen schien sie nicht einmal ernst zu nehmen. Sie blickte dem braunhaarigen Mädchen ins Gesicht und als sie sich wegdrehte starrte sie weiter dorthin, während sie fast von selbst sagte: "Ich weiß, dass du mich nicht Ernst nimmst, aber vielleicht solltest du mir trotzdem nicht den Rücken zukehren." Nicht, dass sie vorhatte, die Hundebesitzerin anzugreifen, aber dennoch sollte ein Genin diese Lektion lernen, nicht? Was sie allerdings wirklich verwunderte, war die plötzliche Beichte, dass sie wirklich nicht zugelassen worden war, auch wenn es die Ikari nicht verwunderte. Immerhin gab sie es zu, wozu sicherlich mehr Größe gehörte, als sie der dummen Kuh zugetraut hatte.
Yukiko lehnte sich zurück, schloss die Augen und öffnete den Mund. Ohne vorher nachgedacht zu haben, was schon etwas besonderes darstellte, irgendwie. "Die ganze Welt ist irgendwie lächerlich, du, dein Hund, dieser Park und ich auch. Da fällt es irgendwann gar nicht mehr auf. Dich nervt es, dass du noch nicht zugelassen wurdest- wahrscheinlich wegen mangelnder Erfahrung, dein Hund sieht aus wie ein Wolf und benimmt sich wie ein Schmusekätzchen, dieser Park ist künstlich auf einer in den Wolken schwebenden Plattform angebaut worden und ich wurde zum Chuuninexamen zugelassen und werde doch von jedem noch so schlechten Akademieschüler überholt. Insofern kann man sich gerne über alles lustig machen. Davon mal abgesehen... in meinem Kopf bist du noch vor zwei Minuten kopfüber in ein Fass mit konzentrierter Salzsäure gestürzt, schon allein dafür, dass du dich auf mich projezierst. Warum ich zugelassen wurde weiß ich um genau zu sein selbst nicht, von Können kann man nur in einem Bereich sprechen und auch wenn dies überdurchschnittlich gut ist, so wird das kaum reichen. Bedeutet also, ich fliege in den ersten fünf Minuten raus oder ich kann mich irgendwie durch reden." Sie schlug die Augen auf, verlagerte ihr Gewicht nach vorne und sah Tora ins Gesicht. "Mein Name ist Ikari Yukiko, Genjutsuka aus Iwagakure, und ja, ich werde die Chuuninexamen vermasseln, aber immerhin war ich dabei." Sie lächelte und lehnte sich wieder zurück, deutete auf den Hund und fragte: "Und wie heißt der da?"
 

Inuzuka Ara

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Noch immer stand Tora mit dem Rücken zu dem Mädchen, als sie ihre Worte wahrnahm. Denn genau darauf spielte sie an. Tora, welche grade ihre Hände in den Jackentaschen vergrub, zuckte leicht mit den Schultern und sagte: „Ich habe keine Angst vor dir, falls du darauf anspielst.“ Selbst wenn dieses Mädchen Tora, mit was auch immer, angreifen würde, wäre das der braunhaarigen Kunoichi egal. Denn das Mädchen wusste nun, dass Toras Können nur begrenzt war und nicht einmal für die Chuuninexamen gereicht hätte. Deswegen würde das Mädchen sie sicher nicht angreifen, denn ein Kampf mit einem schwächeren Gegner war feige und sinnlos, so empfanden es zumindest die meisten Menschen. Ihr selbst hätte das vielleicht sogar noch Spaß gemacht einen Schwächeren zu quälen, aber das war eine ganz andere Geschichte.
Sie hatte sich also kopfüber in ein Fass Salzsäure gestürzt? Das würde ja sehr ekelhaft aussehen oder? Vielleicht würde es auch einfach nach gar nichts mehr aussehen, wer weiß, es gibt sicher niemanden der so was freiwillig ausprobiert. „Vielleicht will ich mich kopfüber in ein Fass Salzsäure stürzen, schließlich muss ich ja so verzweifelt darüber sein, nicht zugelassen worden zu sein.“, sagte sie lachend und grinste vor sich hin. „Ich habe mich auf dich projeziert? Woraus liest du das denn? Ich sagte doch lediglich dass wir beide bei diesem Examen versagen würden und sich das nicht viel nimmt.“ Tora räusperte sich leise und schlürfte mit den Schuhen über den Sand auf dem Weg unter ihren Füßen. Während Udai sich grade hinsetzte und den Schwanz aufstellte, schaute Tora ihn ernst an. „Was willst du nur von mir Hund?“, dachte sie genervt und kratzte sich dann am Kinn. „Der Hund heißt Udai.“, erklärte Tora sehr sachlich nachdem die kleine Yukiko fertig war mit ihrer „Die ganze Welt ist lächerlich“-Rede… Doch eines wurmte die junge Yamamoto noch viel mehr als, dass laut Yukiko das ganze Universum lächerlich wäre. „Dabei sein, ist also alles ja? Ich weiß ja nicht ob ich mich mein Leben lang damit rühmen möchte ein Versager zu sein. Da warte ich doch lieber die Zeit ab bis ich soweit bin, anstatt mich nur als Kanonenfutter dadurch zu wälzen, oder? Vielleicht mag ich nun lächerlich wirken, weil ich nicht zugelassen wurde, aber lieber das, als von einem krankhaft starken Shinobi erschlagen, stundenlang in einem Genjutsu fest zu hängen oder sogar von den Prüfern malträtiert zu werden, oder?“ Wieder schlürfte die Kunoichi mit dem Fuß über den Sand und grinste vor sich hin. Dass Yukiko das nicht sehen konnte, war ihr bewusst und ganz recht so. Der Hund hingegen legte sich nun einfach auf den Fußboden und schnaufte. Tora hockte sich ein wenig vor ihn und streichelte ihm über den Kopf. „Dummes Tier…“
 

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Warum genau sie immer noch entspannt auf der Bank saß, war Yukiko selbst nicht klar, sie hätte schon tausendmal weggehen können, oder? Aber irgendwie schien das Gespräch sich langsam zu eben dem zu entwickeln- von einem Streit zu einer Kommunikation auf immerhin der Basis der Kenntnis des Namens des jeweils anderen. War doch schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Die Bemerkung, dass sie falsch gelegen habe, dass Tora sich auf sie projezierte, überging sie, denn wer hatte von Anfang an versucht wen fertig zu machen? Sie persönlich war es nämlich nicht gewesen.
Zu ihrer Meinung, was Versagen anging musste sie aber einfach widersprechen: "Och, nur weil ich da nicht als Chuunin rauskommen werde, heißt das ja nicht, dass ich versagen muss. Versagen bedeutet für mich eher, sich auf irgendeine unrühmliche Art und Weise, aus eigener Dummheit oder aus Unverstand, aus dem Examen schmeißen zu lassen. Wenn ich mein bestes gebe sollte das nicht der Fall sein- und außerdem lernt man wahrscheinlich mehr dabei, als bei fünf anderen Missionen zusammen." Sie kratzte sich am Kopf und zuckte leicht mit den Schulern, auch wenn Tora das nicht sehen konnte. "Außerdem lernt man bei sowas bestimmt Shinobi aus der Shirogakurefraktion kennen." Das war etwas, worauf Yukiko sich im Geheimen fast freute, denn so schlimm, wie ihr Ruf war, konnten sie kaum sein. Außerdem galten bei ihnen die Soras wahrscheinlich als die bösen... wie albern das doch war.
Was die Faktoren betraf, die Tora da aufzählte... krankhaft starke Shinobi kannte sie- im wahrsten Sinne des Wortes- und sie war sich sicher, dass auch ein Tetsuya Daisuke zu besiegen war, zur richtigen Zeit am richtigen Ort- wenn man es denn vorhatte. Sie nahm weiterhin nicht an, dass sie jemand stundenlang in einem Genjutsu festhalten können würde- und wenn, dann hatte sie ein Vorild gefunden. Von Prüfern maltretiert werden war da etwas ganz anderes, aber irgendwie glaubte sie das nicht, schließlich sollten die die Prüflinge ja nicht willkürlich auswählen.
"Davon mal ganz abgesehen, wirkst du nicht lächerlich, weil du nicht zugelassen wurdest, du wirkst alberner, weil du es negieren wolltest." Auf dem Gesicht der Ikari war ein eindeutiges Grinsen zu sehen, das sich allerdings nicht gegen die Yamamoto richten sollte. Hoffentlich wurde das nicht missinterpretiert. Das war nämlich einer der Gründe, warum Yukiko nur allzu gerne auf Mimik verzichtete: Es gab einfach keine Einheitssprache, was das betraf.
 

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Und wieder eine Ansicht, welche die Yamamoto absolut nicht nachvollziehen konnte. Dabei sein ist alles, hm? Dies passte gar nicht in das Bild der Yamamoto. Wenn sie irgendwo hinging, dann wollte sie siegen und wenn sie dafür mit dem Kopf durch die Wand musste. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, würde sie sich sogar ergeben, wenn sie wüsste, dass sie keine Chance hatte, aber nur um nicht den Kopf zu verlieren, denn sie wusste wo ihre Grenzen waren. Dennoch stand für sie immer fest, dass sie siegen wollte und wenn man sich einem Gegner ergab, dann nur weil er sich als besser herausgestellt hatte. Also war es doch Schwachsinn irgendwohin zu gehen und so zu tun als wäre man toll, wenn man doch weiß, dass man am Ende keine Chance hatte. Die Blöße konnte und wollte sie sich nicht geben. Wer weiß zu welch niederen Dingen man gezwungen wurde, wenn man wirklich nur der niederste Abschaum war… Wer weiß ob man überhaupt lebend wieder da raus kam? Tora wollte nicht blind auf gut Glück ihr Leben riskieren!
„Ich weiß nicht, ob ich das lernen wollen würde, so lang ich wüsste dass es so viel bessere Genin gibt, welche mich einfach in die Tasche stecken können, denen ich einfach so auf einem solchen Examen begegnen könnte… Was wenn dich ein skrupelloser Kerl tötet? Ist dir sowas eine solche Erfahrung wert? Oder schreckliche Wunden und Narben… Und die Gewissheit, dass Shinobi aus deiner eigenen Fraktion, welche dir sowas im besten Falle antun, dir irgendwann wieder begegnen könnten? Was wenn du jemandem begegnest, sagen wir, einem späteren Chuunin, welcher dann dein Teamleiter wird? Wie wirst du damit umgehen, wenn es ein solcher ist, der Chuunin wurde indem er dich locker aus dem Weg geräumt hat? Außerdem geht es doch ziemlich an den Stolz, wenn man versagt und alle diejenigen enttäuscht, die auf deinen Sieg gehofft haben. Und was die guten Shirogakure Shinobi angeht… muss ich die kennen lernen, oder will ich die einfach nur aus dem Weg räumen? Also für mich steht die Antwort ganz klar fest.“ Mit diesen Worten beendete die Yamamoto ihre kurze Rede und seufzte leise. Es wäre gelogen, wenn sie sagen würde, wenn sie die Chance gehabt hätte, hätte sie es nicht getan. Doch natürlich waren ihr die Risiken und Probleme dieses Examens bewusst. Da sie lang Zeit hatte darüber nachzudenken, war ihr erstrecht bewusst geworden was es für negative Dinge zu finden gab um sich zu trösten und sagen zu können: Hey, vielleicht ist es doch gar nicht so schlimm, dass du nicht mit darfst. Sie für ihren Teil wollte auf jeden Fall stärker werden um allen beim nächsten Examen in den Arsch zu treten, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch eines lag der Yamamoto noch auf der Zunge. Yukikos Worte zum Thema ‚Negieren‘. Darüber musste sie schmunzeln. Hätte sie dies nun einfach auf sich beruhen lassen sollen? Oder lieber noch etwas sagen, was der Ikari nicht passen würde und sie in ihren Augen unglaubwürdig machte? Tora dachte genau darüber nach und kam zu dem Schluss: Es war egal, was das Mädchen dachte, denn Tora war sich dem ja bewusst und wollte sich keinesfalls einfach ‚rausreden‘. „Warum negieren? Ich sage doch ganz eindeutig, dass ich nicht zugelassen wurde. Vielleicht wollte ich es einer fremden Göre, die mich einfach sinnlos angerempelt hatte nicht unter die Nase reiben, weil sie mir in dem Moment so sehr auf die Nerven ging, dass ich mir einfach weder die Blöße geben wollte, noch lange großartig darüber diskutieren wollte.“ Sie schlug die Hände zusammen und lief ein kleines Stück an den Wegrand, wo sie sich auf der Wiese niederließ. Nun hatte sie entschieden ohne auf den Hund zu achten, aber das war ihr egal, der würde sich auch einmal ihrem Willen beugen können. Tora seufzte leise, während ihr Schaal im Wind hin und her wehte. „Ich schäme mich nicht dafür, warum auch? Was macht es für einen großen Unterschied ob ich nun nicht teilnehme, oder es versuche wie du und sage ‚Dabei sein ist alles.‘ und am Ende doch nur versage. Es gibt viele negative und positive Argumente in Punkto Chuuninexamen, ich denke da ist sich jeder halbwegs intelligente Shinobi drüber im Klaren. Dein Alter beweist mir auch, dass du die Reife sicher noch nicht hast, nichts für Ungut, aber schon mal einen Chuunin zwischen zehn und dreizehn gesehen? Sicher genauso wenig, wie einen vierzehnjährigen Chuunin, nicht wahr?“ Beim Ende des Satzes, deutete das Mädchen mit dem Finger auf ihre eigene Brust, während der Hund sich grade auf den Weg zu ihr machte. Plötzlich setzte er sich mitten vor das Mädchen, sodass er beiden Kunoichi den Blick auf die andere verwehrte. Für einen Moment kraulte Tora ihm den Rücken und … sie lächelte?
 

Fukazawa Akio

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"Ich glaube, dass es ganz lehrreich sein kann, Genin der anderen Fraktion kennen zu lernen, irgendwie ist dieser ganze Konflikt meiner Meinung nach viel zu aufgeblasen. Außerdem sollte es ganz spannend sein, mehr über die Clans auf der anderen Seite zu lernen- da man erstaunlich wenig über sie weiß, zumindest hier. Außerdem glaube ich nicht, dass die Chuuninprüfung solch ein Gemetzel wird- schließlich sind Chuunin ja nicht alle komplette Kampfmaschinen und Kampfmaschinen nicht alle Chuunin. Na ja, was diese Teamleitergeschichte anbelangt- da hast du in gewissem Sinne Recht, aber auch in einem solchen Falle könnte man sich sicher arrangieren." Yukiko schlenkerte leicht mit den Beinen, die den Boden nicht ganz berührten und klappte wieder ihr Buch auf, eigentlich war sie hier her gekommen um zu lesen, nicht um sich zu unterhalten. Die Geschichte hatte sie doch so in ihren Bann gezogen und nun war sie sich gar nicht mehr sicher, wo sie zu lesen aufgehört hatte. War es hier oben oder da unten auf der Seite gewesen? Mmhh... Sie horchte erst bei den Worten "sinnlos angerempelt" auf, aber verkniff sich einen Kommentar dazu- ihrer Meinung nach hatte Tora sie angerempelt und nicht anders herum, aber eine Debatte über dieses Thema war sinnlos und führte zu nichts, also ließ sie das Thema lieber auf sich beruhen. Sie sah auf und bemerkte, dass sich Tora etwas entfernt auf die Wiese gesetzt hatte. Na wenn sie das so bequem fand... Bei ihren Worten über das Alter schaute sie erneut von einer besonders spannenden Stelle auf, timte sie das eigentlich so, dass sie aus dem Lesefluss gerissen wurde? "Na ja, mag vielleicht so sein, aber ich hoffe doch, dass ich Chuunin werde, bevor ich fünfzehn bin, vier Jahre Genin wären doch vielleicht etwas zu viel, oder?" Ja, Yukiko hatte durchaus Ehrgeiz, das konnte man ihr einfach nicht absprechen. Sie wusste zwar, dass dieses Examen mehr ein Spießrutenlauf sein würde, aber das bedeutete ja nur, dass sie ihr zweites Examen umso besser hinter sich bringen würde! Also nicht verzagen, kleine Ikari. Wobei sie schon irgendwie einsah, dass die Schlabber-Hund-Besitzerin irgendwo wenigtens etwas Recht hatte. Aber hey, jetzt wusste sie wenigstens, dass ihr Gegenüber vierzehn Jahre alt war- sie war erstaunlich groß für ihr Alter, wahrscheinlich würde Yukiko in drei Jahren nicht halb so groß wie Tora sein. Der Hund war in die Mitte des Weges getrottet und versperrte ihr die Sicht auf das Mädchen, aber Yukiko störte es nicht besonders. Mit einem ganz sachten Lächeln auf den Lippen schlug sie zum gefühlt millionsten Mal ihr Buch auf und las.
Autsch, da war gerade jemand auf höchst unappetitliche Weise gestorben.
 

Inuzuka Ara

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Die junge Yamamoto beugte sich ein Stückchen nach vorn und schnappte die Spitzen ihrer Turnschuhe. Musste fast schon aussehen, wie eine Dehnungsübung, aber stattdessen zog sie die Füße an sich heran und platzierte sich im Schneidersitz auf dem Rasen, auf dem vor ihr der Hund ruhte, welcher sich von ihr gemütlich den Rücken kraulen ließ. Während sie der hellhaarigen Kunoichi so zuhörte, fragte sich Tora ob dieses Mädchen stur oder einfach nur taub auf dem Ohr war, denn sie ging absolut nicht darauf ein, wie gefährlich ein Examen sein konnte. Wenn man doch wusste keine Chance zu haben, war doch Neugierde grade ein großes Zeichen der Unreife, denn es trieb einen doch nur in Schwierigkeiten und konnte böse ins Auge gehen. Wie gesagt, wenn Tora die Chance gehabt hätte, wären es auch ihr Stolz, ihr Dickkopf und ihre Besessenheit besonders, perfekt und stark zu sein gewesen, welche sie dazu gebracht hätten am Examen teilzunehmen, selbst wenn sie wüsste, dass sie keine Chance hatte. Auch die Neugierde wäre hier wohl ein wichtiger Punkt, allerdings lang nicht so schwerwiegend wie die anderen Punkte. Doch war es nicht unglaublich wahnsinnig sich Hals über Kopf in eine möglicher Weise lebensbedrohliche Situation zu stürzen, nur um auf andere Shinobi zu treffen in dem Wissen das man doch keine Chance hat. War das lebensmüde oder einfach nur naiv? Allerdings musste die Kunoichi wenig später wieder einmal die Augenbraue hochziehen.
Eine Sekunde dauerte es nur, dann hatte die Kunoichi ihren Kopf am Hund vorbei geschoben und blickte die kleine Kunoichi, welche in ihrem Buch blätterte, skeptisch an, „Du meinst wirklich ernsthaft, dass du dich absolut objektiv gegenüber einer Person verhalten könntest, die dich einmal total fertig gemacht und im besten Fall übel verspottet oder sogar schwer verletzt hat? Damit kannst du dich arrangieren? Ist das dein Ernst? Ich meine, okay, ein bisschen Spott, kann man wohl möglich noch schlucken, weil es ja nichts ist, was einen unbedingt wirklich tangieren muss. Auch Wunden heilen wieder, aber möchtest du einem Menschen dein Leben als sein ‚Untergebener‘ in seinem Team in die Hand geben, wenn er dich schon einmal nieder gemacht hat? Ich weiß ja, dass es in dem Fall für einen ganz anderen Zweck war und es sicher viele Shinobi gibt, die am Ende dann sagen, es wäre nur wegen der Situation gewesen, aber was ist mit denen, die es nicht so sehen? Mir wäre es einfach suspekt mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten und ich glaube, dass man dann immer subjektiv an die Sache rangeht und das Missionsziel gefährdet… aber wer nimmt schon Rücksicht darauf?“ Toras Stimmlage war irgendwie durcheinander. Mal sehr ernst, dann fragend und dann sogar richtig ungläubig. Irgendwie konnte sie nicht fassen, was dieses Mädchen da von sich gab. War ihr denn nicht bewusst, dass man jeden Tag als Kunoichi sterben könnte? Musste man dies so direkt riskieren? Tora wollte in ihrem Leben was erreichen und stark werden um etwas zu bewirken und seinen Kopf da direkt vors Messer zu halten, war für sie ziemlich unverständlich. Was allerdings das nächste Thema anging, musste die sonst so ruhige Kunoich irgendwie lachen. „Vier Jahre lang Genin sein, mag vielleicht etwas langwierig klingen, aber es ist ja nicht so, dass du mit dem Chuuninrang eine absolute Entwicklung durch machst. Egal ob du den Rang bekommst, oder nicht, entwickelst du dich doch trotzdem mit deinen Aufgaben und den Situationen die du bewältigst weiter. Ich glaube nicht, dass man selbst wenn man ewig Genin bleibt, für immer ein Anfänger ist. Du kannst nicht unbedingt sagen, dass ein fünfzehnjähriger Chuunin wirklich so viel stärker ist als ein fünfzehnjähriger Genin. Es gibt sicher auch Genin, welche den einen oder anderen Chuunin in die Tasche stecken können. Doch das ist es ja nicht worum es geht, ob du nun vier Jahre Genin bist, oder in zwei Jahren Chuunin, ändert nichts an deiner Erfahrung oder deinem Können, dafür bist ja du selbst verantwortlich und nur minimal die besonderen Aufgaben in deinem Rang mit denen du konfrontiert bist, wenn du verstehst… Sagen wir, du hast Glück und wirst nun Chuunin und in zwei Jahren stehen wir uns wieder gegenüber und ich bin Genin, was macht dich sicher, dass ich nicht am Ende doch weiter, stärker und erfahrener bin? Und vor allen Dingen, was stellst du dir vor? Meinst du wirklich es wird so anders sein, wenn man dir eine Chuuninweste in die Hand drückt?“ Tora hatte keinerlei Verbindung zu anderen Shinobi. In ihrer Familie waren einfach keine, sondern nur einfache Trottel und ihr Bruder, welcher ja ein Hikikomori ist. Da sie auch wenig Freunde hatte, oder ehr gar keine richtigen, hatte sie da keinerlei Verbindung zu. Alles was sie über das Ninja Dasein wusste, hatte sie sich erlesen müssen und in der Schule gelernt. Deswegen war es für sie ziemlich unverständlich, dass der Rang eines Shinobi so viel ausmachen sollte, weswegen sie davon überzeugt war, dass es Alter und Erfahrung machten, die einen Menschen zu einem guten Shinobi machten.
Leise seufzend lehnte sich die Kunoichi etwas zurück und stützte ihre Hände ins Gras. Was sollte sie noch großartig sagen? Sie wusste es grad nicht. Lang hatte sie nicht mehr mit jemandem so viel gesprochen, eigentlich sprach sie sonst so lang nur mit ihrem Bruder, da dieser einer der wenigen war, welcher mit ihrer Art überhaupt klar kam. Sicher hasste dieses Mädchen sie, doch momentan war Tora das irgendwie doch ziemlich egal. Sie war irgendwie müde und sehr nachdenklich geworden, weswegen sie nun einfach hier saß und entspannte. Mal etwas anderes zu hören, als das was ihr Bruder so von sich gab, war doch mal ganz anders…
 

Fukazawa Akio

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Irgendwie war die Realität heute ansteckender als die Tode mehrerer fiktiver Menschen in ihrem Buch, das musste Yukiko eingestehen- so sehr sie sich auch auf den Roman konzentrieren wollte, sie wurde stets von den durchaus berechtigten Fragen Toras abgelenkt. Ihr war durchaus bewusst, dass es zu Konflikten mit Dann-Chuunin kommen würde, einen ähnlichen Konflikt hatte sie ja innerlich schon mit einem Ninja, den sie nie als Genin kennen gelernt hatte. Allerdings passte darauf doch ihre Erklärung, die sie viel später lieferte, oder? Der Rang eines Ninja sagte nur teilweise etwas über seine wahre Stärke aus und sie würde es sich im Fall eines verhassten Chuunin nicht nehmen lassen, wenigstens zu versuchen, ihn irgendwie zu übertrumphen. Als Untergebener hatte sie sich nie in einer Mission gefühlt, da sie stets eine gewisse Restautarkie vorzog und sich niemals ganz auf eine Person verlassen würde. Nun ja, ihre erste Mission vielleicht mal ausgeschlossen, das war wohl etwas komplett anderes gewesen. "Es gibt Shinobi, denen ich tatsächlich nicht über den Weg traue, aber ich glaube, dass da ein Chuuninexamen nichts daran ändert. Wahrscheinlich integrieren die meisten Teilnehmer andauernd, aber dennoch wird man den Unterschied zwischen ihnen feststellen können, hoffe ich mal." Nun wurde das Buch endgültig zugeschlagen und demonstrativ neben sich auf die Bank gelegt. "Natürlich ist ein Chuuninexamen gefährlich, aber dieser ganze Job ist immer gefährlich, komme was wolle, da kann man nichts dran ändern- ich nehme es also als eine Art Berufsrisiko." Yukiko war sicher, dass sie nicht unbeschadet da heraus gehen würde, aber war sich aus irgendeiner Überlegung heraus sicher, dass man keine Genin würde sterben lassen. Noch nicht jedenfalls.
Was die Ränge betraf... "Es ist durchaus ein Unterschied, ob du als Chuunin oder als Genin vor anderen stehst- Chuunin werden einfach mehr anerkannt und bekommen bei weitem mehr Respekt. Ganz ähnlich wie deine erste Reaktion auf mich war, sind es oft auch andere und ich hoffe doch, dass man mich als Chuunin nicht mehr als kleines Kind sehen wird. Sicherlich wird das noch etwas dauern, aber das sagte ich ja schon." Es bedeutete ihr schon etwas, irgendwann Chuunin zu werden, je früher tendenziell desto besser. Ein Lächeln und Yukiko stand auf, machte einige Schritte auf den Riesenköter Toras zu und legte ihm die Hand auf den Kopf. "Außerdem habe ich einen großen Bruder, der auch Genin ist und ich habe mit ihm gewettet, dass ich vor ihm Chuunin werde. Und ich habe nicht vor, diese Wette zu verlieren." Es ging immerhin um ein Jahr Putzdienst im Hause der Ikaris, wenn das nicht mal etwas war, für das sich der ganze Stress lohnte? Sie hockte sich auf die Tora abgewandte Seite des Hundes und streichelte ihm über das Fell. Wie alt dieser Flohtransporter wohl war? "Mein Vater war selbst auch nur Chuunin und ihn zu übertreffen wäre auch was lustiges." Ja, Yukiko hatte durchaus éin etwas gewöhnungsbedürftiges Verständnis von "lustig", es war ihr nicht zu verleugnender Ehrgeiz, der hier sprach. "Hast du auch einen Bruder? Oder eine Schwester?" Keine Ahnung, aber die Ikari hatte keine Lust, sich aufs Dauer-Hunde-Streicheln zu verlegen. Mal sehen, wie Tora reagieren würde.
 

Inuzuka Ara

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Langsam zog Tora ihre langen Beine an den Körper heran und legte die Arme um ihre Schienbeine. Dann legte sie ihr Kinn auf die Knie und blickte über den Hund hinweg zu Yukiko. Das Tier hatte sich mittlerweile hingelegt, da er scheinbar müde geworden war. Wieso war dieser Köter so doof? Er wollte nicht weiter gehen, aber streikte nun, weil er nicht mehr konnte? Sie hatten sich doch gar nicht bewegt, wie konnte er da müde sein?! Tora seufzte leise, ließ den Blick kurz über das Tier schweifen und blickte dann wieder hoch in die braunen Augen des weißhaarigen Mädchens. Neugierig lauschte sie ruhig den Worten des Mädchens und irgendwie fühlte es sich auf einmal an als hätte die kleine Yukiko eine Vase oder etwas vergleichbares auf ihrem Kopf zerschlagen, bildlich gesprochen versteht sich.
Auch wenn Tora aus vielen Gründen, die wir nun nicht alle hier extra aufzählen müssen, von Yukikos folgenden Aussagen irritiert war und dem nur Unverständnis entgegen brachte, verkniff sie sich jeglichen Sarkasmus und blieb auch bei der so neutralen Mimik. Stattdessen wollte sie klare und unmissverständliche Worte sprechen lassen, doch erst einmal ließ sie das Geninmädchen aussprechen. Als sie fertig war, begann Tora ganz gelassen und einfach…
„Das Examen wird höchstens das Bild von denen die du ohnehin nicht traust, nur schlechter machen, denn ich denke nicht, dass sich auf einem solchen Trip irgendwelche positiven und freundliche Dinge austauschen lassen… Ich meine… dort heißt es doch jeder gegen jeden, selbst wenn sich jemand mit dir zusammen schließt, wer weiß wie lang es dauert, bis du einen Dolch im Rücken hast?“ Sie wollte dazu nicht mehr sagen, eigentlich hatte sie bereits alles zu diesem Thema gesagt und widerholen wollte sie nicht noch alles zehnmal. Wenn Yukiko nicht verstand, dann verstand sie dies eben nicht… Nahtlos ging sie weiter zum nächsten Punkt, wo sie nicht anders konnte als einen Moment lang die Augenbraue hoch zu ziehen. „Du meinst also Berufsrisiko ist immer Berufsrisiko, ja? Dir ist bewusst dass Risiken steigerbar sind, oder? Mit einem gewissen Risiko müssen wir alle leben, das sollte einem eigentlich schon bewusst sein, wenn man sich entscheidet auf die Akademie zu gehen, auch wenn die meisten zu der Zeit noch viel zu jung sind… Aber darum geht es nicht. Jeder trägt dieses Risiko mit sich, doch wenn du weißt, dass es so viel stärkere gibt momentan, du selbst in einigen Gebieten noch eine absolute Niete bist, sodass dich sogar Akademieschüler im Sprint überholen können, warum gehst du dann diese große Gefahr ein obwohl du in deinem Alter noch genug Zeit hast zum Reifen? Falls du noch immer denkst der Tod ist in weiter Ferne, erzähle ich dir gern das erste was man mir sagte, als ich Kunoichi werden wollte. Es gibt Verräter, es gibt verschiedene Charaktere, welche ohne mit der Wimper zu zücken dein Leben beenden können oder Leute die sogar einfach Spaß daran haben und nicht immer wird jemand da sein um dich zu schützen. Vielleicht werden es sogar die sein, von denen du denkst dass sie dich beschützen, die dich irgendwann auslöschen, weil du im Weg bist oder Fehler begehst.“ Wer einem Kind so etwas an den Kopf wirft? Natürlich Izaya, Toras Bruder, dieser hatte ein Talent dafür seiner Schwester die reine Wahrheit an den Kopf zu knallen, egal wie schmerzhaft es sein konnte. Das nannte er liebevoll ‚Erziehung‘. Es gibt genau drei wichtige Aspekte für partnerschaftliche Beziehungen: Empathie, Akzeptanz und Echtheit. Izaya hat leider nur drei davon, kein Mensch ist eben perfekt, auch Toras Bruder nicht. Echt ist er, Akzeptant vielleicht sogar noch mehr als echt, aber Empathie scheint in manchen Beziehungen ein Fremdwort zu sein … Zurück zum eigentlichen Thema: Yukikos Ausführungen.
Ja, denn nun kam der lustigste Teil, im Ernst! Yukikos Worte waren doch sehr… Ja man könnte fast meinen… Also… Hätte Tora nicht so gut wie immer denselben Gesichtsausdruck hätte sie wohl ordentlich dick und fett „What the F…“ auf der Stirn stehen. „Hast du das grade wirklich gesagt?“, sagte sie dann doch etwas irritiert und hatte schon passende Fragen auf der Zunge liegen: „Bist du dir da wirklich sicher, dass Respekt, Anerkennung und das dich keiner mehr für ein Kind hält wirklich wesentlich wichtiger ist als Können, Macht, taktisches Denken, Professionalität und wirklich erwachsen werden ist? Entwicklung ist ein lebenslanger und immer fortschreitender Prozess der dich dein Leben lang verändert wird… und dir sind ein Rang und Anerkennung wichtiger… Willst du mir das sagen?“ Tora räusperte sich am Kopf und strich dem Hund über den Rücken. Sie hatte Yukiko eigentlich nicht angreifen wollen, eigentlich wollte sie auch nicht dass das Mädchen nun eingeschnappt, beleidigt oder sonst irgendwas war. Aber das hatte einfach raus gemusst!
Das mit dem großen Bruder wäre wohl eine Ausrede gewesen, mit der sich Tora jedenfalls zufriedener gegeben hätte, als mit dem was das Mädchen zuvor gesagt hatte. Schließlich ging auch für Tora der große Bruder über alles. Auch dass ihr Vater ein Shinobi war, machte Tora etwas neugierig, sie kannte dies ja von ihrer Familie gar nicht. Wenn man so an ihren Vater dachte… ein grenzdebiler Schwachkopf, von Beruf Handwerker, nie zu Hause und hat auch sonst weniger zu melden als seine Frau… Armseeliger Mensch… Wenn man ihre Mutter dagegen hielt, hatte diese wenigstens etwas Substanz, doch war auch diese ein richtiger Idiot, da sie ihr gesamtes Leben in diesem jämmerlichen Shop im Erdgeschoss verbrachte. Dann kam die Frage nach ihrem Bruder… Wie sollte sie dies in Worte fassen? Einfach ehrlich und direkt. Ein leichtes Nicken folgte, ehe sie erklärte: „Ich habe einen großen Bruder, er ist nicht viel älter als ich. Allerdings ist er ein Hikikomori, weswegen er für die Außenwelt, wie er immer so schön sagt, nicht existiert. ... Oh, fast vergessen. Ich habe auch noch so ein kleines Balg an der Backe, er ist acht, aber zeichnet sich jetzt schon nur durch seine Nutzlosigkeit und Naivität aus… “ Ihre Stimme klang dabei erschreckend emotionslos, auch wenn sie zu Beginn etwas gelächelt hatte, als sie von ihrem älteren Bruder gesprochen hatte. Wenn wir einmal bei Familie waren, konnte sie ja noch etwas mehr erzählen und dann das Mädchen danach fragen. Tora hatte nie viel mit anderen Familien zu tun und wollte wissen ob es noch mehr Trottel in Soragakure gab oder ob nur sie mit einer solchen Familie gestraft war. „Schon mal diesen mistigen Lebensmittelladen in der Einkaufspassage gesehen, in dem eine scheißfreundliche arschkriechende Frau arbeitet, die mir relativ ähnlich sieht? Das ist der Laden meiner Familie und meine nichtsnutzige Mutter… Von meinem Vater reden wir gar nicht weiter, er ist nur ein grenzdebiler Handwerker… Ich könnte fast etwas neidisch werden, wenn ich höre, dass so viele andere Kids Eltern haben die Shinobi sind, während meine ihr Leben mit solcher Einfachheit verschwenden… Aber im Endeffekt wären sie sicher zu dämlich oder schwach gewesen um mir was Nützliches beizubringen.“ Tora räusperte sich leise und richtete ihr Haar, während sie mit den Augen rollte. Ihre Familie war wirklich ziemlich peinlich, aber etwas das ausgesprochen werden musste. Zu niemandem hatte sie je so etwas sagen können, denn ihr Bruder fand dies nicht so nett, obwohl sie ja irgendwie Recht hatte oder? Dann blickte sie wieder zu Yukiko und fragte recht einfach: „Und wie stets mit dem Rest deiner Familie? Bist du auch mit solcher Verwandtschaft gestraft?“ Nun… charmant sieht sicher anders aus, aber war dies nicht zu erahnen?
 
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Fukazawa Akio

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"Es widerspricht sich ja nicht, zu reifen - Das Chuuninexamen zu bestehen wäre sozusagen nur das I-Tüpfelchen auf der ganzen Sache. Nicht dass du mich falsch verstehst.", hastete Yukiko relativ schnell herunter. Missverständnisse wollte sie wenn möglich vermeiden, denn nichts war schlimmer, als später mit etwas konfrontiert zu werden, was durch ein Missverständnis entstanden war. Sicher war der Ikari bewusst, dass Entwicklung eher schlecht zu beschleunigen war, aber das war doch auch nichts neues. Zwar redete Tora, als wüsste sie von dem allen ach so viel, aber Yukiko war sich da nicht ganz so sicher, zwar hatte sie keine Ahnung, wie es sich anfühlte, vierzehn Jahre alt zu sein, aber den Erkenntnisflash würden die paar Jahre sicherlich nicht auslösen. Tora schien nicht gerade auf den Kopf gefallen- das wollte sie ja auch nicht sagen- aber dennoch... Ob sie sich den ganzen Kram selbst ausgedacht hatte.
Ruhig lauschte sie Toras seltsamer Familiengeschichte, wirklich interessant fand sie das allerdings nicht. Ein Hikkikomori als großen Bruder, ein kleiner Bruder, der sie nervt... ein nichtsnutziger Vater und eine dumme Mutter. Tz. Immerhin hatte sie noch eine Mutter, da sollte sie sich doch nicht über sie beschweren! Das ärgerte sie wirklich, Menschen, die ihre Mütter nicht wertschätzten... hatten diese einfach nicht verdient, wenn sie so redeten. Yukiko schlang die Arme um die Knie und musterte Tora. Um es kurz zu machen, gerade hatte sie ihr die Laune verdorben.
"Du solltest froh sein, dass du deine Mutter noch hast, anstatt dich über sie zu beschweren.", erklärte sie kurz und stand auf. Nein, nun hatte sie wirklich keine Lust mehr, dieses Gespräch fortzusetzen. Wirklich nicht. "Wenn es dich nicht stört, würde ich nun gehen, mir wird langsam kalt." Sicherlich war das eine Lüge und entgegen ihrem sonstigen Habitus konnte man ihr diese Lüge an der Nasenspitze ablesen. Es war ihr auch nicht besonders wichtig, das zu verschweigen.
 

Inuzuka Ara

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Jetzt auf einmal sprach das Mädchen ganz anders. Eben sagte sie noch, dass es ein himmelweiter Unterschied wäre, zwischen dem Niveau von Chuunin und Genin und nun gab sie Tora Recht und sagte einfach dass sich dies gegenseitig ja nicht ausschloss. Tora fühlte sich etwas verarscht, aber es störte sie grade nicht sonderlich. Vielleicht wollte sich dieses kleine Mädchen ja nur herausreden, oder sie hatte sich schlicht und ergreifend falsch ausgedrückt. Pessimistin Tora ging grundsätzlich von der Dummheit und Unwissenheit anderer aus, als von ‚sich falsch ausdrücken‘, denn dies konnte ja am Ende jeder sagen. Mit ihren Gedanken, auch wenn Tora sie nicht kannte, mochte die Ikari gar nicht so Unrecht haben. Wusste Tora denn da wirklich wovon sie sprach? Sie war viel allein und dachte viel über Dinge nach, mutmaßte und schlussfolgerte, doch nie bewiesen sich ihre Theorien in der Wahrheit, denn es gab keine Beweise. Ohne eine Konfrontation mit anderen konnte sie ihre Theorien nie beweisen und niemand konnte ihr sagen ob sie richtig oder falsch lag. Und selbst wenn da irgendjemand käme, der ihr sagte was richtig und falsch ist, so würde sie sicher, wenn es nicht grade jemand war der allwissend wirkte, vorerst an ihrer Meinung kleben bleiben. Denn dass sie von sich selbst ziemlich überzeugt war, war wohl mehr als offensichtlich. Sie würde nun nicht weiter darauf eingehen, denn das hätte ohnehin nicht mehr viel Sinn. Das Thema Chuuninexamen war auch so langsam aber sicher ziemlich todgeredet und wurde langsam langweilig da jeder seinen Standpunkt klar gemacht hatte. In einem waren sie sich doch sehr ähnlich, Stur wie ein Bock und immer mit dem Kopf durch die Wand. Wenn eine ihre Meinung hatte, so vertrat sie diese bis zum bitteren Ende, sicher sogar selbst wenn sie einsah, dass sie im Unrecht war, oder? Einsicht war immerhin noch einmal eine ganz andere Sache als dies zuzugeben. Tora seufzte und rollte etwas mit den Augen. Was sollte sie noch sagen? Naja, egal, das andere Thema zog wieder auf: Familie. Ein Thema bei dem selbst nur bei dem Schlagwort Toras Gesichtszüge komplett entgleisen. Man konnte ihre Einstellung zu diesem Thema auch kaum verkennen, denn an ihren Worten war eindeutig zu erkennen, dass sie eben auf ihre Familie nicht besonders gut zu sprechen war.
Doch nun folgte ein Satz, welcher die Yamamoto nur ihre Augenbraue hochziehen ließ. Ein natürliches ‚Bitte was?‘ stand ihr fast schon im Gesicht geschrieben. Hatte sie da etwa ernsthaft einen wunden Punkt bei der Ikari getroffen? Oder kam ihr dies so vor? Wer sonst würde so trotzig reagieren, wenn er sich nicht grade angegriffen oder beleidigt fühlte? Tora jedenfalls nahm diese Reaktion einfach nur mit einer hochgezogenen Augenbraue hin. Doch was sollte sie dazu sagen? Dies einfach so im Raum stehen zu lassen, war irgendwie doch etwas doof. Nun stand sie auch noch auf und wollte verschwinden. Toras orangeroten Augen folgten dem Mädchen aufmerksam ehe sie dann doch etwas sagte. Ob es nun provokativ oder erklärend wirkte, lag in der Hand des Zuhörers. „Okay, dann fass es von mir aus so auf. Im Prinzip habe ich keine Mutter, sie nimmt nämlich absolut nicht an meinem Leben teil und hat es auch nie getan. Schon mal ein dreijähriges Kind stundenlang allein gelassen? Ja? Machen Mütter sowas? Meine Mutter hat mich darauf geprägt, dass ich sobald ich alt genug bin, gefälligst allein zurecht zu kommen habe und das war ziemlich früh. Es war ihr also scheißegal was aus mir wird, sie hätte auch nie für irgendwas Verantwortung übernommen, schließlich wäre ich ja alt genug. Also, reden wir nochmal darüber ‚Sei froh dass du eine hast‘, ich hatte nie eine wirkliche Mutter und ich brauche sie nicht, sie ist eben nutzlos und dumm.“ Scheinbar hatte Tora sich mehr aufgeregt als sie selbst erwartet hatte. Ihre Mutter war wirklich nicht das was man sich so wünschte, weswegen es sie auch aufregte wenn man ihr versuchte vorzuschreiben wie sie zu empfinden hatte. Einfach schrecklich nervig… Sie seufzte und winkte dann genervt ab. „Und wenn du nun meinst verschwinden zu müssen, vor mir musst du dich nicht rechtfertigen. Bin schließlich nur wegen dem Hund hier, also kein Grund um besonders höflich oder sonst was zu sein…“ Wieder streichelte sie über den Rücken des Hundes, welcher sie mit großen Augen anblickte. Was sollte das denn nun schon wieder? Nun war Tora wieder gereizt. Typisch vierzehn Jahre, eben zickig.
 

Fukazawa Akio

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Sie musste tief in der Pubertät stecken. Extrem tief. Yukiko hatte in einem Buch über die menschliche Entwicklung gelesen, dass vor allem Mädchen so in Toras Alter Probleme mit ihrer Hormonregulierung bekamen, da sich ihr Körper umbaute. Weswegen sie auch vor allem mit ihren Eltern in Stress kamen, vor allem die Töchter mit den Müttern. Also musste Tora einfach ein unschuldiges Opfer natürlicher Veränderungen sein, anders konnte - nein, wollte - sie sich diese Ignoranz nicht erklären. Denn die anderen Möglichkeiten behagten ihr nicht: Zum einen, dass Tora einfach undankbar war, so vom Wesen her, zum anderen, dass sie die objektive Wahrheit erzählte, was wiederum ihr Bild von Müttern etwas verschieben würde.
"Wahrscheinlich ist sie gar nicht so schlimm, im Normalfall sollte man seine Mutter solange wertschätzen, wie man noch kann.", kam das kurze Statement der Ikari dazu, denn wirklich Glauben schenken konnte sie der Fächerschwingerin einfach nicht. Mütter waren keine schlechten Menschen. Zumindest war das Yukikos Meinung, da sie diese Erfahrung bei ihrer eigenen Mutter gemacht hatte und daraus alle anderen ableitete. Ein Zeichen ihres jungen Alters vielleicht? Vielleicht. Dennoch schien Tora ziemlich erregt, als sie über dieses Thema redete, ihre sonst so überhebliche oder zumindest kontrollierte Mimik glitt innerhalb von Sekunden ab. Hatte sie da etwa eine Schwachstelle gefunden? Was natürlich bedeuten würde, dass die beiden doch so verschiedenen Mädchen eine ähnliche Schwäche teilten. Oder waren sie gar nicht so verschieden? Irgendwie war es müßig, darüber nachzudenken, zumindest, was sie anbetraf.
Vielleicht... sollte sie doch noch etwas bleiben. Die kleine Ikari setzte sich wieder auf den Boden und strich sich eine Strähne schneeweißen Haars hinter das Ohr. "Wie alt ist dieses Tier exakt?", fragte sie stattdessen vollkommen aus dem Kontext gerissen, um das leidige Thema abzuschließen. Wahrscheinlich war das auch Tora lieber, denn ihre Reaktion darauf hätte kaum negativer ausfallen können. "Ich habe zwei Katzen, die aber nichtmal ein Jahr alt sind.", erklärte sie und lehnte sich etwas zurück, sollte sie Tora fragen...? "Wenn du möchtest, kannst du mich ja mal besuchen kommen." Sie war sich ziemlich unsicher, wie ihr Gegenüber darauf reagieren würde, aber versuchen konnte sie es ja mal. In einem solchen kulinarischen Desaster wie bei dem letzten Besuch im Hause ihrer Familie konnte es ja gar nicht enden... oder etwa doch?
 

Inuzuka Ara

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Noch immer streichelte das angespannte Mädchen dem großen alten Tier über den Rücken. Dieser hingegen blickte sie mit ihren treudoofen Augen an, als wäre nichts dabei. Dieses Tier war ihr echt ein Rätsel… Während sie auf eine Antwort, oder wenigstens eine Reaktion, der kleinen Kunoichi wartete, hockte sie da und streichelte einfach nur stur den Hund. Sie wollte sich gar nicht weiter Gedanken über alles andere machen. Ihre Mutter war ein Thema über das sie nicht unbedingt allzu gern sprach, weil es einfach nicht schön war und die meisten Menschen entweder nicht verstanden oder Tora nicht ernst nahmen. Dies war schon immer so, auch ihren Brüdern erging es ähnlich, auch wenn die Mutter scheinbar aus ihren Fehlern bei der vierzehnjährigen Kunoichi gelernt hatte und sich immerhin hin und wieder mit dem Jüngsten beschäftigte. Izaya hingegen unterstrich das Bild vollkommen, dass bei den beiden älteren Kindern in der Erziehung einiges schief gelaufen war, schließlich war er richtig in ein typisches Negativklischee gefallen… Hikikomori, so wusste Tora aus Büchern, waren meist die ältesten Jungen einer Familie, dies war allerdings das einzige was man allgemein zu dieser Symptomatik sagen konnte. Sie schlossen sich ein, sogar so weit, dass sie ohne Hilfe andere Menschen quasi überlebensunfähig waren. Dennoch wirkte Toras großer Bruder nie wirklich krank nach außen hin… Er war ein sehr großer stattlicher junger Mann mit langem schwarzen Haar und eigentlich sah er auch ziemlich gesund aus, bis auf den, ähnlich seiner Schwester, monotonen nichtssagenden Gesichtsausdruck. Das einzige was ihn in den Augen der Schwester anders machte, war sein merkwürdiges und teilweise apathisches Verhalten, doch sie wusste wer daran Schuld war, weswegen sie ihm dafür keinerlei Vorwürfe machte, auch wenn sie immer wieder versuchte ihm zu helfen… Trotzdem er für sie fast den größten Teil der Arbeit einer Mutter übernommen hatte, war er für sie nicht nur Bruder und Freund, sondern auch irgendwie… naja… ein interessantes Beobachtungsobjekt… Wie oft hatte man schon die Möglichkeit ein richtiges Phänomen live vor den eigenen Augen zu haben?
Zurück zum eigentlichen Thema: Yukiko. Ihre Antwort war nun wieder, naja… Sie schien etwas uneinsichtig in ihrer Ansicht, doch irgendwie war Tora dies ja bereits gewohnt, dass niemand es wirklich glauben konnte, wenn sie es wirklich knallhart erzählte wie es war. Allerdings bedeutete es nicht, dass Tora nur weil sie sich dem bewusst war, ihre Meinung oder ihr Verhalten umstellte… „Schätzen… Ich schätze sie im Höchstfall als Mensch, sonst wäre es mir ja sogar ziemlich egal ob sie tot wäre oder nicht… Muss allerdings dazu sagen, dass es irgendwie keinen Unterschied machen würde, denn da sie nie mit mir spricht und trotz vieler Versuche ihr entgegen zu kommen mich immer fort geschickt oder oft auch wirklich gejagt hat, sehe ich in ihr als Mutter nun keinen besonderen Stellenwert…“ Vielleicht verstand das Mädchen ja so besser, auch wenn Tora nun nicht mehr wirklich viel Wert darauf legte, ob sie wirklich verstand. Wenigstens sollte das Mädchen, welches sich eben noch als so schlau hingestellt hatte, doch etwas Einsicht und Verständnis dem gegenüber bringen. Wenn sie nun immer nicht wollte, würde diese Diskussion so weit führen, bis entweder Tora oder sie keine Lust hatte, denn hier würde sie sicher nicht klein bei geben. Die junge Yamamoto beobachtete aber auch, wie das Mädchen sich wieder hinsetzte. Wollte sie nun nicht mehr weggehen? Manchmal waren andere Mädchen etwas anstrengend… Als sie dann auch noch die Frage ohne jeden Zusammenhang stellte, blickte Tora einen kurzen Moment etwas ungläubig drein. „Wie? Ehm… Achso… Er müsste ungefähr… Fünfzehn bis sechzehn Jahre alt sein… So sicher bin ich mir da grade nicht.“ Dann erzählte das Mädchen von ihren Katzen, was auch etwas zusammenhangslos wirkte. Tora verstand grad den plötzlichen Themawechsel nicht. Mochte das weißhaarige Mädchen dieses Thema etwa ebenso wenig? Natürlich, das erklärte auch warum sie so patzig auf Toras schlechte Worte über die eigene Mutter hatte.. Das Mädchen dachte einen Moment darüber nach, während sie sich mit dem Daumen über die Lippen fuhr. Sie erinnerte sich daran, dass das Mädchen immer wieder darauf gepocht hatte die eigene Mutter zu schätzen, so lang man sie noch hatte… Also hatte das Mädchen sicher keine mehr… Kein Wunder dass sie die Yamamoto nicht verstehen konnte, oder vielleicht auch nicht wollte. Tora schluckte und versuchte einfach über das Theam hinweg zu sehen. Vielleicht irrte sie sich ja doch, aber nachfragen erschien nach dieser Unterhaltung doch irgendwie taktlos.
Und erneut schaffte das kleine Mädchen den Ausdruck der Yamamoto aus der Bahn zu werfen. Diese plötzliche Freundlichkeit irritierte das Mädchen etwas. Nein, irgendwie empfand sie sogar so etwas wie Scham. Auch wenn es schwer zu erkennen war, die Wangen des Mädchens färbten sich einen kurzen Moment rot. Noch nie hatte jemand Tora zu sich nach Hause eingeladen, ja, sie war noch nie bei einem anderen Mädchen oder Jungen gewesen. Neunzig Prozent der Menschheit hassten sie, es sei denn es waren so dumme Damen wie beispielsweise Aiko, die Tora selbst mochte während sie ihr in den Arsch trat… Sie versuchte ihre Verlegenheit zu verbergen, doch musste sie dennoch einen Moment darüber nachdenken, wie sie darauf reagieren sollte. Ja oder nein? Wollte das Mädchen sie reinlegen, oder war dies eine ernstgemeinte Einladung? Tora wusste nicht wirklich, doch was hatte sie zu verlieren… Noch war Yukiko nach wie vor eine Göre… Also, was sollte schon schief gehen? Tora blickte auf den Hund herunter und murmelte dann etwas gelassener: „Hm… Okay, von mir aus…“
 
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