Hyuuga Itoe
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„Sollte das lustig sein, Rei-san?“
„War es das etwa nicht?“
Itoe zog eine Schnute; Miyamoto Rei grinste selbstzufrieden. Der Jounin, wohl Anfang zwanzig, hatte die kleine Gruppe seit Shirogakure begleitet und hatte während der Reise nicht nur einmal bewiesen, dass er sowohl für jeden Spaß zu haben war, als auch mit Witzen nicht hinterm Berg hielt. Das Schlimme an der ganzen Sache war, dass er auch tatsächlich Humor besaß und Itoe sich des öfteren hatte zusammenreißen müssen um nicht unprofessionell das Lachen anzufangen. Damit hatte es Rei geschafft, der eigentlich allzu ernsten Situation und Stimmung einen aufgelockerten Touch zu verpassen. Der Jounin beharrte nicht auf seiner gehobenen Rolle, begegnete seinen vier Teammitgliedern mit Freundlichkeit und kumpelhafter Attitüde und war auch was alles andere anging ein äußerst angenehmer Reisegenosse.
Itoe hatte zu Anfang gedacht, der Mann mit den lila Haaren und dem prunkvollen Schwert am Gürtel würde die Mission auf die leichte Schulter nehmen, was aber glücklicherweise nicht der Fall war. Bei Geräuschen war er meist der erste, der aus den Augenwinkeln die Lage überprüfte und als ein Hase aus dem Unterholz gebrochen war, hätte er sich doch fast schützend vor die begleitenden Genin gestellt. Es bestand also keine Frage: Der Jounin aus Kumogakure war die perfekte Erweiterung für ein harmonisches Team.
Apropos Team: Itoe kannte eigentlich nur Kaoru (von diesem wusste sie aber auch nur, dass er einige hilfsbereite Mizubunshin erschaffen konnte). Nara Shika und Sato Yuuta hingegen waren ein unbeschriebenes Blatt, eine Variable, ein mögliches Risiko. Doch diese pessimistische Sichtweise war schon vor einer ganzen Weile von Rei ins Nirvana geblasen worden. Was geblieben war, war ein mulmiges Bauchgefühl. Dieses Gefühl hatte die Hyuuga zuletzt, kurz bevor sie mit ihren Missoinsgefährten in einen Hinterhalt geriet – kein gutes Zeichen also. Dieses Mal bezog es sich aber auf etwas größeres – die allgemeine Situation. Der *Frieden* zwischen Shiro und Sora, der eigentlich keiner war, stand auf sehr wackeligen Füßen. Was wäre ein besserer Zeitpunkt als diese politische Situation, um einen Krieg zwischen den Verbünden auszulösen? Irgendjemand? Es wäre erschreckend einfach.
Alles in allem war Itoe mit dem Team allerdings sehr zufrieden. Shika besaß hervorragende Fähigkeiten für die Aufgabe, die ihnen bevor stand, Yuuta und Kaoru konnten dementsprechend als Schutz für die Nara eingesetzt werden und mit ihr die hinteren Reihen füllen, während Itoe selbst gemeinsam mit Rei in der Frontlinie alles aufhalten würde. Diese grundlegende taktische Diskussion hatte das Team allerdings schon auf der Reise ins Reich der Bären geführt, weshalb inzwischen jeder grob wusste, was der andere konnte und wo seine Schwächen lagen.
Mit gemischten Gefühlen blickte Itoe empor auf den prunkvollen Palast Fukumens. Vor der Truppe erstreckte sich eine breite, mit Blumen und Statuen verzierte Steintreppe, die hunderte von Stufen hinauf führte und zwischen zwei riesigen, aus Marmor gefertigten Bären endete. Dahinter konnte man bereits das verstärkte Tor sehen, welches den Eingang zu den Hallen bildete, welche bald unter dem Schutz von Itoe und ihrem Team stehen würden.
Von den ausgelassenen und feiernden Passanten unterschied sich die Hyuuga deutlich. Sie trat in der gewohnten, schwarzen Lederkluft unter die Sonne des Landes und die beiden Kodachi, die hinter ihrer Schulter und Hüfte hervor stachen, zeigten ihren Beruf deutlich. Doch weder sie noch ihre Teamkollegen waren auf dieser Mission inkognito. Viel eher war es sogar ein Vorteil, wenn sie mögliche Unruhestifter durch reine Präsenz abschrecken konnten.
Itoe klatschte in die Hände und drehte sich um.
„Also, hier wären wir. Fukumen im Reich der Bären. Ihr alle kennt unsere Aufgabe, doch...“
„...für die Vergesslichen unter uns...“
„Schhh!“, zischte Itoe den Jounin aus dem Mundwinkel heraus an, der nur abwehrend die Hände hob und weiterhin glücklich grinste.
„... noch einmal die Kurzfassung: Unser primärer Job ist es, den baldigen Daimyo am Leben zu halten. Selbstverständlich werden wir Acht auf jede andere Person im Palast geben, aber das ist in diesem Fall sekundär. Es ist nicht unsere Aufgabe, Detektiv zu spielen, uns in irgendwelche Angelegenheiten einzumischen oder Fragen zu stellen.“ Itoe hatte begonnen, einige Schritte hin und her zu laufen und klatschte nun mit behandschuhten Fingern in ihre Hand um die Wichtigkeit ihrer Worte zu verdeutlichen. „Sehen wir eine Gefahr, schalten wir sie aus. So einfach. Außerdem verlange ich, dass ihr jedes ungute Gefühl, jede Vermutung und jede einzelne Fliege sofort mitteilt. Wir werden kein unnötiges Risiko eingehen. Verstanden?“
„Itoe-san hat Recht.“, fügte Rei hinzu und bewies, dass er sehr gut zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß umschalten konnte.
„Wir müssen zusammenarbeiten und uns gegenseitig vertrauen. Egal wie abstrus eure Beobachtungen oder Vermutungen sind – solltet ihr irgend etwas bemerken oder sehen, teilt es uns mit."
„Außerdem muss ich euch nochmal darauf hinweisen, dass wir mit den Sora-Nin zusammenarbeiten werden. Dies ist nicht die Zeit, Fehden oder negative Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Schluckt sie herunter und arbeitet mit ihnen zusammen. Dennoch würde ich euch darum bitten, euren Verstand nicht auszuschalten.“ Wer wusste schon, wie naiv ein Genin heutzutage sein konnte?
„Für Headsets gilt übrigens die gleiche Regel. Von wegen nicht ausschalten und so.“, sagte Rei nun wieder grinsend, während er sich ans Ohr fasste und ein leises Klicken zu hören war.
„Fragen oder sonstige Anmerkungen?“ Ansonsten würde sich das Team nämlich bald schon in den Palast begeben, wo sie von einigen Mitgliedern der liberalen Partei – aka ihren Auftraggebern - in Empfang genommen werden würden.
„War es das etwa nicht?“
Itoe zog eine Schnute; Miyamoto Rei grinste selbstzufrieden. Der Jounin, wohl Anfang zwanzig, hatte die kleine Gruppe seit Shirogakure begleitet und hatte während der Reise nicht nur einmal bewiesen, dass er sowohl für jeden Spaß zu haben war, als auch mit Witzen nicht hinterm Berg hielt. Das Schlimme an der ganzen Sache war, dass er auch tatsächlich Humor besaß und Itoe sich des öfteren hatte zusammenreißen müssen um nicht unprofessionell das Lachen anzufangen. Damit hatte es Rei geschafft, der eigentlich allzu ernsten Situation und Stimmung einen aufgelockerten Touch zu verpassen. Der Jounin beharrte nicht auf seiner gehobenen Rolle, begegnete seinen vier Teammitgliedern mit Freundlichkeit und kumpelhafter Attitüde und war auch was alles andere anging ein äußerst angenehmer Reisegenosse.
Itoe hatte zu Anfang gedacht, der Mann mit den lila Haaren und dem prunkvollen Schwert am Gürtel würde die Mission auf die leichte Schulter nehmen, was aber glücklicherweise nicht der Fall war. Bei Geräuschen war er meist der erste, der aus den Augenwinkeln die Lage überprüfte und als ein Hase aus dem Unterholz gebrochen war, hätte er sich doch fast schützend vor die begleitenden Genin gestellt. Es bestand also keine Frage: Der Jounin aus Kumogakure war die perfekte Erweiterung für ein harmonisches Team.
Apropos Team: Itoe kannte eigentlich nur Kaoru (von diesem wusste sie aber auch nur, dass er einige hilfsbereite Mizubunshin erschaffen konnte). Nara Shika und Sato Yuuta hingegen waren ein unbeschriebenes Blatt, eine Variable, ein mögliches Risiko. Doch diese pessimistische Sichtweise war schon vor einer ganzen Weile von Rei ins Nirvana geblasen worden. Was geblieben war, war ein mulmiges Bauchgefühl. Dieses Gefühl hatte die Hyuuga zuletzt, kurz bevor sie mit ihren Missoinsgefährten in einen Hinterhalt geriet – kein gutes Zeichen also. Dieses Mal bezog es sich aber auf etwas größeres – die allgemeine Situation. Der *Frieden* zwischen Shiro und Sora, der eigentlich keiner war, stand auf sehr wackeligen Füßen. Was wäre ein besserer Zeitpunkt als diese politische Situation, um einen Krieg zwischen den Verbünden auszulösen? Irgendjemand? Es wäre erschreckend einfach.
Alles in allem war Itoe mit dem Team allerdings sehr zufrieden. Shika besaß hervorragende Fähigkeiten für die Aufgabe, die ihnen bevor stand, Yuuta und Kaoru konnten dementsprechend als Schutz für die Nara eingesetzt werden und mit ihr die hinteren Reihen füllen, während Itoe selbst gemeinsam mit Rei in der Frontlinie alles aufhalten würde. Diese grundlegende taktische Diskussion hatte das Team allerdings schon auf der Reise ins Reich der Bären geführt, weshalb inzwischen jeder grob wusste, was der andere konnte und wo seine Schwächen lagen.
Mit gemischten Gefühlen blickte Itoe empor auf den prunkvollen Palast Fukumens. Vor der Truppe erstreckte sich eine breite, mit Blumen und Statuen verzierte Steintreppe, die hunderte von Stufen hinauf führte und zwischen zwei riesigen, aus Marmor gefertigten Bären endete. Dahinter konnte man bereits das verstärkte Tor sehen, welches den Eingang zu den Hallen bildete, welche bald unter dem Schutz von Itoe und ihrem Team stehen würden.
Von den ausgelassenen und feiernden Passanten unterschied sich die Hyuuga deutlich. Sie trat in der gewohnten, schwarzen Lederkluft unter die Sonne des Landes und die beiden Kodachi, die hinter ihrer Schulter und Hüfte hervor stachen, zeigten ihren Beruf deutlich. Doch weder sie noch ihre Teamkollegen waren auf dieser Mission inkognito. Viel eher war es sogar ein Vorteil, wenn sie mögliche Unruhestifter durch reine Präsenz abschrecken konnten.
Itoe klatschte in die Hände und drehte sich um.
„Also, hier wären wir. Fukumen im Reich der Bären. Ihr alle kennt unsere Aufgabe, doch...“
„...für die Vergesslichen unter uns...“
„Schhh!“, zischte Itoe den Jounin aus dem Mundwinkel heraus an, der nur abwehrend die Hände hob und weiterhin glücklich grinste.
„... noch einmal die Kurzfassung: Unser primärer Job ist es, den baldigen Daimyo am Leben zu halten. Selbstverständlich werden wir Acht auf jede andere Person im Palast geben, aber das ist in diesem Fall sekundär. Es ist nicht unsere Aufgabe, Detektiv zu spielen, uns in irgendwelche Angelegenheiten einzumischen oder Fragen zu stellen.“ Itoe hatte begonnen, einige Schritte hin und her zu laufen und klatschte nun mit behandschuhten Fingern in ihre Hand um die Wichtigkeit ihrer Worte zu verdeutlichen. „Sehen wir eine Gefahr, schalten wir sie aus. So einfach. Außerdem verlange ich, dass ihr jedes ungute Gefühl, jede Vermutung und jede einzelne Fliege sofort mitteilt. Wir werden kein unnötiges Risiko eingehen. Verstanden?“
„Itoe-san hat Recht.“, fügte Rei hinzu und bewies, dass er sehr gut zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß umschalten konnte.
„Wir müssen zusammenarbeiten und uns gegenseitig vertrauen. Egal wie abstrus eure Beobachtungen oder Vermutungen sind – solltet ihr irgend etwas bemerken oder sehen, teilt es uns mit."
„Außerdem muss ich euch nochmal darauf hinweisen, dass wir mit den Sora-Nin zusammenarbeiten werden. Dies ist nicht die Zeit, Fehden oder negative Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Schluckt sie herunter und arbeitet mit ihnen zusammen. Dennoch würde ich euch darum bitten, euren Verstand nicht auszuschalten.“ Wer wusste schon, wie naiv ein Genin heutzutage sein konnte?
„Für Headsets gilt übrigens die gleiche Regel. Von wegen nicht ausschalten und so.“, sagte Rei nun wieder grinsend, während er sich ans Ohr fasste und ein leises Klicken zu hören war.
„Fragen oder sonstige Anmerkungen?“ Ansonsten würde sich das Team nämlich bald schon in den Palast begeben, wo sie von einigen Mitgliedern der liberalen Partei – aka ihren Auftraggebern - in Empfang genommen werden würden.