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Raum 13 - Der Eingang

Hinketsu Kibo

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Die Tür offen, keiner schien neugierige Geister davon abhalten zu wollen diesen neuen Raum zu betreten. Der Raum Selbst war rabenschwarz, nicht einmal die eigene Hand vor Augen zu erkennen. Nur ein leichter Geruch von Zuckerwatte und Lakritzstangen lag in der Luft, ansonsten ... Stille.
Bewegte sich der geneigte Besucher schließlich einige Meter in das einladende Dunkel so springen sogleich gleißend helle Lichter an und offenbaren die Umrisse eines 3 mal 3 Meter großen Eingangsbereiches. Papierschlangen springen durch die Luft, verschiedenfarbige Leuchter erhellen den Raum und mit einem Mal beginnt quietschende Jahrmarktmusik den Raum zu erfüllen. Links vom Eingang wird ein weiterer Raum von einem dicken schwarzen Vorhang verdeckt, hinter dem man das gleichmäßiges Quietschen schlecht geölter Maschinerie ausmachen kann. Direkt gegenüber der Tür dann schließlich das Hauptaugenmerk des Raumes, eine Wand die von einem riesigen weißen Schädel eingenommen wurde.



Die Zähne des Schädels hatten sich scheinbar in den einfachen Steinboden gebohrt und diesen zersplittert, dahinter schien sich ein weiterer Gang zu befinden. Die Nasenlöcher der Fratze bestanden aus schwarzen Löchern aus denen ein leicht öliger Geruch zu vernehmen war. Plötzlich begannen sich die riesigen Pupillen zu bewegen und fokusierten den Neuakömmling, aus dem Nirgendwo erklang hierbei ein gaggerndes Gelächter.
 

Hyuuga Itoe

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Die Tür schwang auf, Itoe trat ein. Zuerst umgab sie Schwärze. Dunkelheit drang aus jeder Pore des Raums und erstickte beinahe jedes Geräusch, denn mehr als ihre eigene, leicht beschleunigte Atmung, vermochte Itoe nicht zu hören. Für den Moment besah sie sich nur dieser Dunkelheit, dachte nicht an Junko oder den Raum oder das Examen, sie achtete nur auf das, was sie sah. Zucker lag in der Luft und Itoe fühlte sich an ihre Kindheit erinnert. Sie schmeckte förmlich die pinke Zuckerwatte, die einem auf dem Jahrmarkt immer auf den Wangen klebte und von denen man nichts als Bauchschmerzen und Karies bekam.
Itoe schritt einige Meter nach vorne. Vorsichtig tappte sie durch die Dunkelheit, konzentriert darauf, auf jedes Geräusch, jede Bewegung zu reagieren. Sie erinnerte sich an den Trainingskampf mit Hyuuga Saki – dort hatte sie blind gekämpft und war damit zwar nicht sonderlich erfolgreich, aber doch... effektiv gewesen. Im Sinne dieses Kampfes aktivierte Itoe nun auch erneut ihr Byakugan – zeitgleich damit gingen plötzlich überall im Raum grelle Scheinwerfer an und Itoe fühlte sich wie auf einer Bühne – alle Lichter waren auf sie gerichtet.
Keine Sekunde später ertönte Jahrmarktmusik von allen Seiten, Papierschlangen schossen von der Decke und aus unzähligen Löchern in der Wand. Itoe schreckte ein wenig zusammen. Sie sah nach links um dieses quietschende Geräusch zu orten, blickte hinter einen schweren, schwarzen Vorhang und erblickte eine alte Frau, die sich in immer wiederholenden Bewegungsmustern über einer Kristallkugel befand. Wie hatte man diese Geräte genannt? Wahrsagemaschinen? Itoe erinnerte sich nur dunkel.
Vor der Hyuuga, an der gegenüberliegenden Wand, befand sich nun die Hauptattraktion dieses Raumes. Der grinsende Schädel hatte seine Zähe kräftig in den Steinboden geschlagen, sodass dieser zersplittert und zerstört worden war. Hieß das, dieser Kopf ließ sich auch anheben? Schließlich musste er mit einiger Wucht herunter gesaust sein. Itoe wagte einen Blick.
In den Nasenlöchern der Fratze (Itoe Arme würden vermutlich hindurch passen), befand sich ein Wirrwarr aus vielerlei Kabeln und Drähten und einige Knöpfe schien es ebenfalls zu geben. Dahinter tat sich ein kleiner Gang auf, der in einem kugelförmigen Raum und einem großen, roten Knopf endete. Die Spielregeln schienen klar zu sein: Drück drauf, wenn du kannst.
Genauso gut konnte dies jedoch auch eine Falle sein, schließlich … Moment, die meisten Teilnehmer konnten weder die Kabel, noch den roten Knopf ausmachen. Also womöglich doch keine Falle, für Itoe lediglich einfacher zu entdecken? Trotz dieses Gedankengangs konnte sich Itoe nicht von jedem Zweifel befreien, weshalb sie sich entschloss, erst einmal diese alte Frau unter die Lupe zu nehmen.
Blöd nur, dass just in diesem Moment Herr Fratze meinen musste, auf Itoe zu reagieren. Dieses Bildnis fixierte sie doch tatsächlich mit seinen Augen, was Itoe so gesehen mehr Angst einjagte als dieser Raum mit den Folterinstrumenten. Der Schluss, dass diese Augen elektrisch gesteuert wurden (dieses Teil lief ganz klar mit Strom), kam jedoch relativ schnell, genügend Kabel waren schließlich vorhanden.
Dieses merkwürdige Kichern, welches gleichzeitig im gesamten Raum ertönte, konnte nur eines bedeuten: Jemand beobachtete sie, steuerte diese Augen und wollte ihr Angst einjagen, mit ihr spielen. Itoe suchte die Umgebung ab, konnte jedoch niemanden entdecken. Deprimierend, zumal ihr dieses Gekicher sogar bekannt vorkam, sie es aber nicht zuordnen konnte.
Sollte er doch zuschauen. Wer auch immer hier am Hebel saß, es kam leicht pervers rüber, so zumindest Itoes Meinung. Nach diesem kurzen Schockmoment raffte Itoe jedoch ihre Nerven wieder zusammen und begab sich zu der Wahrsagemaschine. Wollen wir doch mal sehen, was diese zu sagen hatte.
Itoe stand also vor diesem schicken Glaskasten und besah sich das Gerät, sowie die alte Frau. Eine ganz gewöhnlche Wahrsagemaschine, wie man sie von Jahrmärkten und ähnlichen Veranstaltungen kannte. Man warf ein Geldstück ein und einem wurden die Karten ausgelegt. Was tat unsere Hyuuga also? Richtig, sie zückte ein Geldstück und warf es in den Apparat.
Die alte Frau begann sich zu bewegen, die Kugel leuchtete und kurz darauf wurden aus einem Kartenstapel einige, drei, um genau zu sein, Karten gezogen und verdeckt vor der Frau ausgebreitet. Dann wurde die erste Karte aufgedeckt. Auf ihr befand sich eine schwarzhaarige Frau, sie trug ein weißes Kleid und trat gerade durch den Mund einer riesigen Fratze. Die Parallelen zu diesem Raum und Itoe, mit ihren schwarzen Haaren, waren kaum zu übersehen.
Die zweite Karte wurde aufgedeckt. Die Ränder dieser waren dunkel gefärbt (Blut?) und der Frau war pures Entsetzen ins Gesicht geschrieben, da sie hinter der Fratze von überall Augenpaare anstarrten.
Die dritte Karte zeigte wieder die Frau, dieses Mal lag sie übel zugerichtet auf dem Boden. Blut befleckt war das einst weiße Kleid und alles um die Frau herum versank in Dunkelheit.
Itoe trat einen Schritt zurück und schluckte. Keine Frage, dies hier sollte ihre Zukunft darstellen und ihr Angst machen. Es sollte sie dazu bringen, diese Fratze nicht zu betreten, den Knopf nicht zu drücken, umzukehren. Doch leider konnte Itoe das nicht tun, also ging sie selbstbewusst und mit schnellem Schritt zu der Fratze, vor welcher sie noch einmal kurz pausierte und tief durchatmete.
Sie wusste zwar nicht warum, aber irgendwie störte Junko hinter ihr. Zu wissen, dass dort jemand war, der sie beobachtete, machte die Hyuuga leicht nervös. Egal, sie würde die Chuunin später darauf ansprechen. Vielleicht würde sie ja gehen, wenn man sie höflich darum bat?
Itoe erhob ihre Arme und konzentrierte sich. Sie konnte sich viele Szenarien vorstellen, um allen zumindest im Ansatz vorzubeugen, sammelte sie genügend Chakra in ihren Armen um diese im Falle des Falles mit einer schützenden Schicht zu umgeben. Hoffentlich war das nicht notwendig.
Itoes Herz pochte, als sie die Hände in die Nasenlöcher steckte und sich die Verknüpfungen der Kabel ansah. Das musste einfach ein Mechanismus zur Öffnung irgend eines Durchganges sein. Entschlossen drückte sie die beiden Knöpfe und hielt die Luft an.
 

Hinketsu Kibo

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Schnell zuckten seine Augen nach oben, in dem Raum herrschte Ruhe, Nichts um ihn abzulenken von seiner Lektüre. Doch jetzt ... ein rotes Licht an der Wand blitzte auf und verlieh seiner Umgebung eine diabolische Note. Etwas genervt erhob sich die schlanke Gestalt, wandte seinen Blick von den "Grundlagen zeitgenössischer Folterkunst" ab und musterte das gleichmäßig blinkende Licht. Hmm, jetzt schon das erste Opfer? Wie schnell die Kleinen sich doch dieses Jahr vorkämpfen. Man hatte ihn überredet an dieser Prüfung teilzunehmen, nun überredet war vielleicht das falsche Wort schließlich implizierte es die Möglichkeit sich dagegen zu entscheiden. Schlanke weiße Finger kramten durch samtige Manteltaschen bis sie ein kleines Funkgerät in die Finger bekamen. Wurde der Eingang wirklich geöffnet? Ein gackerndes Kichern antwortete ihm, rief das Bild der halbwüchsigen Gestalt in seinem Kopf wach zu derer die Stimmbänder gehörten. Jaja Meister, jaja, die Erste ist hier, hübsches Ding und so unschuldig. Jaja ... Genervt schaltete er das Empfangsgerät aus, schließlich wusste sein Gesprächspartner genau was zu tun war, weitere Anweisungen waren nicht nötig. Entspannt ließ sich der schlanke Körper in den Sessel sinken und versuchte den Absatz zu finden bei dem er so rüde unterbrochen worden war ...


Andererorts und doch nicht allzu weit entfernt ... dünne Mädchenarme hatten sich von unbändigem Willen geleitet dazu entschlossen ihr Glück zu versuchen. Ein Klicken ertönte als die beiden Knöpfe betätigt wurden, langsam begann sich die Oberlippe der Fratze zu bewegen und vom lauten Quietschen schlecht geölter Zahnräder begleitet, befreiten sich die weißen Zähne von der steinernen Umarmung des Bodens um den dahinter liegenden Gang freizugeben. Großartig, nicht wahr? Nun, gerade als Itoe ihre feinen Ärmchen in Sicherheit bringen wollte ertönte erneut ein leises Klicken. Jeder normale Mensch wäre nicht mehr dazu in der Lage gewesen zu reagieren, doch die verzerrten Augen der Hyuuga konnten jede Einzelne der unzähligen Nadeln ausmachen die gerade von allen Seiten immer wieder auf ihre Arme einstießen. Verzweifelt sammelte sie ihr Chakra um kleine Barrieren zu bilden die die Stiche abwehrten, während sie ihre Gliedmaßen schnellstens möglich in Sicherheit brachte. Trotz allem hatte es keine Möglichkeit gegeben sich jedem einzelnen Vorstoßen zu entziehen. So glitzerten eine handvoll kleiner Stichwunden von rot glänzenden Perlen verziert auf ihren Unterarmen, während die Fratze schließlich zwei Meter über ihr einrastete und den weiteren Weg freigab. Glück im Unglück sozusagen, hätte doch ein normaler Genin wohl kaum die nötige "Voraussicht" gehabt und würde jetzt wohl vor Schmerzen wimmernd am Boden liegen. Vor der geneigten Besucherin zeigte sich ein schmaler Gang, nur einige Meter lang. Die Wände aus Holz bestehend führte er in einen kugelrunden Bereich an dessen gegenüberliegender Seite sich ein dicker roter Knopf an die Wand schmiegte.

Im gleichen Moment verschwand an der rechten Wand des Ganges eine hölzerne Abdeckung und dahinter war es möglich durch eine einfache Glasscheibe zu blicken. Dahinter war erneut eine einfache Konstruktion aus Holz, in ihrer Machart der älteren Dame der Wahrsagemaschine ähnelnd, nur dass sie hier eine Art Zirkusdirektor mit Zylinder und farbenfrohen Anzug zeigte. Sofort blitzten einige Lichter auf und die Gestalt setzte sich grobmotorisch in Bewegung. Willkommen, Willkommen ... haben sie schon ihren Eintritt entrichtet? Metallisch scheppernd und aus versteckten Lautsprechern dröhnend erklang die Stimme immer wieder. Willkommen, Willkommen ... bezahlen sie jetzt und machen sie sich auf auf die erste Fahrt! Dabei klappte ein kleines Fach unter dem schmierigen Fenster auf und in diesem befand sich ein schneeweißes Seidentaschentuch. Der erste Raum wurde im gleichen Moment wieder abgedunkelt und die Fratze die sich gerade eben noch ruhig verhalten hatte fing nun bedrohlich zu wackeln an ... würde sie jeden Moment wieder nach unten stürzen?
 

Hyuuga Itoe

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Als sich die riesige Fratze, beziehungsweise deren Mund, in Bewegung setzte, schlich sich ein leichtes Lächeln auf Itoes Gesicht. Es hatte funktioniert. Zufrieden mit sich selbst und der Welt wollte sie gerade ihre Arme zurückziehen, als diese unendlich vielen Nadeln aus diversen Löchern geschossen kamen. Itoe reagierte schnell, aber nicht schnell genug, weshalb sich einige der spitzen Nadeln in ihre Arme gebohrt hatten, ehe sie ihre Arme aus den Nasenlöchern hatte befreien können und sich das ganze Gebilde anhob.
Sie biss sich selbst auf die Lippe; sie war kurz unaufmerksam gewesen und hatte jetzt dafür zu bezahlen. Ihr Herz klopfte immer schneller, je häufiger sie sich fragte, was da mit ihren Armen geschehen war. Einfache Stiche? Wohl kaum, außerdem hatten die Einstiche soeben zu jucken begonnen. Itoe zwang sich, nicht zu kratzen, während sie sich im Stillen selbst verfluchte. Das eben war nicht ihre Glanzleistung gewesen. Nein, ganz eindeutig nicht.
Was befand sich da nun in ihrem Kreislauf? Ein Gift? Irgend eine andere Substanz, die sie einschränkte? Das Mädchen versuchte das Jucken und alles andere diesbezüglich zu verdrängen. Auch den leichten Schmerz, sie wollte ihn nicht haben. In diesem Sinne war sie merkwürdig klar im Kopf: Wenn sie durch diese Einstiche aus dem Examen fliegen würde, würde das so sein. Bis es jedoch soweit war, konnte sie so weiter machen wie zuvor und sich zu einem möglichst hohen Preis verkaufen.
Mit diesem Gedanken im Kopf und juckenden Armen trat sie durch die Fratze in den schmalen Gang aus Holz. Vor ihr befand sich ein kleiner Durchgang, der zu einer kleinen Kugel aus Holz führte in der ein großer, roter Knopf angebracht war. Normalerweise sollte man rote Knöpfe ja nicht drücken, aber in diesem Fall... blieb Itoe etwas anderes übrig? Sie seufzte still und ging einige Schritt vor. Dann sprang zu ihrer Rechten eine kleine Öffnung aus dem Holz und sie konnte durch eine Glasscheibe einen Blick auf den Zirkusdirektor werfen. Ein lustiger Geselle in buntem Anzug und breitem Grinsen sowie Schnauzbart.
Mit einem Blick, der dem eines Autos ähnelte, begutachtete sie die Figur und lauschte seinen Worten. Bezahlen? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Das hier war doch kein Jahrmarkt, auf dem man an jeder Ecke Geld abdrücken musste. Egal ob es sich dabei um Eintritt handelte oder die Zukunft, die man eigentlich gar nicht wissen wollte.
In einer Spur von Ignoranz schnappte sich Itoe das weiße Tuch und wischte damit das Blut von ihren Armen. Die Einstiche waren so gering, dass sich kein weiteres Blut mehr auf ihren Armen ansammeln würde (sie juckten nur tierisch). Gedankenlos warf sie das nun rote Tuch wieder auf seinen angestammten Platz und war dann doch überrascht, als die Klappe zu fiel.
"Willkommen, Willkommen ... treten sie ein in eine Welt voll Zauber und Spannung!", ertönte es aus dem Munde des Zirkusdirektors und die Holzplatte schob sich wieder vor die Glasscheibe. Nichts tat sich. Merkwürdiger Raum, definitiv.
Wo wir gerade dabei waren: Genau genommen tat sich doch etwas, denn die Fratze erzitterte stark und es vergingen keine drei Sekunden, da krachten die Zähne schon wieder mit ohrenbetäubendem Lärm herunter – Itoe war eingeschlossen. Sie hielt den Atem an und spürte ihr Blut zirkulieren. Dieser Raum schaffte sie wirklich. Nervlich war sie mit Sicherheit am Ende, sollte sie dieses Examen bestehen.
Wie sagte man so schön? Es ging immer nur vorwärts. Zumal Junko ironischerweise nun ausgeschlossen war und Itoe in dieser Hinsicht den Mund gar nicht mehr aufmachen musste. Komische Welt.
Die Hyuuga zwängte sich also in den kleinen Holzraum, der von diversen Apparaturen in der Luft gehalten wurde (sie befand sich, so gesehen, mitten in einem großen Raum). Vor ihr lugte dieser rote Knopf aus der Wand und unsere werte Hyuuga hatte nun nichts besseres zu tun, als diesen entschlossen zu drücken. Was diese Welt voller Zauber und Spannung wohl zu bieten hatte?
 

Hinketsu Kibo

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Ein roter Knopf, wieso wirkten diese nur so schrecklich unwiderstehlich auf geneigte Beobachter? Erneut ein Klacken, abermals hinter der Hyuuga und schon hatte sich die hölzerne Kugel geschlossen. Die Beleuchtung, woher sie auch immer vorher gekommen war, ging aus und ließ die junge Kunoichi in Dunkelheit zurück. Stille und samtiges Schwarz umgab den kleinen Mädchenkörper. Dann ein Gackern, das Geräusch kleiner Füße die sich weit über ihr hastig dahin bewegten und schließlich das deutlich zu vernehmende Knacken als ein, anscheinend nicht allzu regelmäßig benutzter, Hebel umgelegt wurde. Zuerst vernahm man nur ein Surren, als ob Dampfmaschinen angeheizt wurden. Dann ging es in das hydraulische Quietschen schlecht geölter Machinen über und schließlich vereinten sich alle Geräusche in dem Stakkato kräftiger Dampfpumpen.
Gerade noch festen Boden unter den Beinen begann sich die in Dunkelheit gehüllte Welt nun plötzlich zu Drehen ...

Seine Geduld hatte Grenzen, Grenzen die gerade aufs empfindlichste ausgereizt wurden als er abermals in seiner Lektüre unterbrochen wurde. Dieses Mal hatte sich eine unscheinbare Gestalt in sein Kämmerlein geschlichen und befand sich nun eifrig mit den Füßen tapsend im Zwielicht seiner Leselampe. Kleine wulstige Finger hielten ihm etwas entgegen, der Geruch alleine ließ ihn schon aufblicken ... diese Süße. Die Bewegung höchstens als Schemen erkennbar, sein Gegenüber erschrocken zusammenzuckend und schon hielt er das Kleinod in Händen. Aufmerksame Augen musterten das seidene Taschentuch in seinen Fingern, der weiße Stoff von kleinen roten Flecken bedeckt. Mmmmhh ... seine Nasenflügeln blähten sich in der Hoffnung genug kleine Partikel einzusaugen ... unser Gast ist weiblich ... die Worte waren ins dunkle Nirgendwo gerichtet, ohne Ziel, doch trotzdem antwortete ihm eine gackernde Stimme. Jaja Meister, ein Mädchen wie ich vorhin gesagt habe, rabenschwarzes Haar und kreideweiße Haut und ... und ... Seine Gedanken waren abgeschweift in ferne Zeiten, nur mühsam konnte er sich auf das hier und jetzt konzentrieren als sich seine Zunge zwischen seinen Zähnen hervorschlich, nur um mit der rot glänzenden Spitze einen der nun schon eingetrockneten Flecken zu berühren. Das ... nein ... doch nicht ... Sein Geist zuckte, wehrte sich gegen die Eindrücke seiner Sinne, gegen Erinnerungen an Vergangenes. Neben ihm stammelte die erbärmliche Kreatur noch immer unzusammenhängend vor sich hin, die Augen des Jungen fixierten das jämmerliche Wesen. Was! Ein Zucken, angsterfülltes Wimmern, dann endlich ... Meister ... das Mädchen ... diese Augen! Ein kurzes Kichern, die glänzend weißen Zähne im Licht der Leselampe schimmernd, langsam nahm es an Intensität zu bis es schließlich den schallenden Kanon eines lauten Lachens erreichte unter dessen Donnern sich das kümmerliche Wesen zurückzog ...

... die Kugel bewegte sich, im ersten Moment hätte man es wohl noch als durch die Dunkelheit induzierte Illusion abschreiben können, doch sie schien sich wirklich zu drehen. Lautes Poltern, immer schneller schien sich die Apperatur zu drehen, von Quietschen, Hämmern, Klopfen begleitet zuerst um die eigene Achse dann in verwirrenden Kreisen immer weiter. Dazwischen plötzlich lautes Lachen erschallend, fern und von diversen Echos verfälscht so als ob es sich durch dutzende Rohre und Gerätschaften gearbeitet hätte. Doch die Stimme ... bekannt und dann ... Stille. Zuerst passierte Nichts, ein paar Sekunden schien Alles ruhig zu sein doch dann plötzlich ... anfangs nur ein einzelnes Geräusch, so als ob ein Wassertropfen von oben direkt neben der Hyuuga zu Boden gefallen wäre. Doch dann, immer schnelleres Tröpfeln bis sich schließlich ein richtiggehender Strom aus Flüssigkeit über der Kunoichi ergoss und den engen Raum ausfüllte. Klebrige Wärme überzog die Haut der Gefangenen, schmierig und nach Kupfer stinkend. Bevor man noch großartig reagieren konnte war es auch schon wieder vorbei, höchstens ein zwei Liter Flüssigkeit in einem feinen Regen zerstäubt und jetzt? Der Eingang der Holzkugel öffnete sich wieder und auch wenn das ob der Bewegung nur schwer zu sagen war befand sich dieser nun offensichtlicherweise an anderer Stelle. Gab die Öffnung doch den Blick auf einen dünnen Steg frei der bis zu einer stählernen Tür führte deren Aufmachung Itoe wohl nur zu bekannt war. Neben der Tür waren Fackeln angebracht die das Innere der Holzkugel in schummriges Licht tauchten, doch links und rechts des Steges nicht weit genug reichten um mehr als Finsternis zu offenbaren, aus der sich stellenweise Rohre und Drähte eigenartiger Apparaturen schälten.
 

Hyuuga Itoe

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Klack.
Geschlossen war die kleine Kapsel, in der sich Itoe nun befand. Sofort schloss Dunkelheit das Mädchen ein.
Itoe konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Es war beinahe zu still gewesen, weshalb die trippelnden Schritte nur umso mehr ins Gewicht fielen. Itoe war natürlich sofort darauf aufmerksam geworden – wer wäre das nicht? - und keine Sekunde später fixierte sie das kleine Wesen, welches wohl aus einem dieser merkwürdigen Gänge gekommen war. Der Anblick dieses Menschen war ohne Zweifel gewöhnungsbedürftig. Er war kleinwüchsig, vielleicht gerade mal über einen Meter groß, sein Rücken war zu einem Buckel verkommen. Er bewegte sich auf einen rostigen, alten Hebel zu, der mit der riesigen Maschine verbunden war, in dessen Zentrum sich Itoe gerade befand. Die Hyuuga machte sich nicht die Mühe zu schreien. Sie versuchte auch nicht aus ihrem Gefängnis zu entkommen, indem sie dieses in seine Einzelteile zerlegte (oder beim dem Versuch scheiterte). Stattdessen nahm ihr Gesicht langsam missmutigere Züge an, während sie ein leises „Kleiner Wichser.“ zwischen den Zähnen hindurch presste.
Sie war hier der Spielball von irgend jemandem und das wollte ihr nicht so richtig gefallen. Im Zuge, Chuunin zu werden, musste man einiges über sich ergehen lassen, das wusste Itoe. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, einem dieser kranken Prüfer so auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein. Aber hatte es irgend einen anderen Weg gegeben? Itoe hatte keinen einzigen gefunden und wenn sie das nicht geschafft hatte, würde es auch kein anderer dieser Teilnehmer hinkriegen, so sehr war Itoe von sich selbst und ihren Fähigkeiten überzeugt – und lag damit auch ziemlich richtig.
Nachdem der Hebel umgelegt worden war, begann sich diese riesige Maschine in Gang zu setzen. Die kleine Kugel um Itoe begann sich zu drehen und das Mädchen ahnte schlimmes, weshalb es die Arme ausbreitete und etwas Chakra aus den Füßen strömen ließ. Sie hatte keine Lust den Halt unter diesen zu verlieren und wie ein kleines Kind durch die Gegend geschleudert zu werden. Die Drehungen an sich, die übrigens immer und immer schneller und wilder wurden, machten dem Mädchen rein gar nichts aus. So schnell und so oft wie Itoe sich im Zuge des Kaitens und der Übung dessen bereits gedreht hatte... einem Hyuuga wurde nicht schwindelig, komme, was da wolle. Itoe wusste nicht ob das angeboren oder antrainiert war, aber allein der Gedanke daran, sich nach einem Fahrgeschäft übergeben oder torkeln zu müssen, amüsierte sie.
Doch dieser Lärm, der von den unzähligen Pumpen und Zahnrädern holte sie schnell wieder ins hier und jetzt. Es hämmerte, klopte und polterte. Nach einigen Minuten in dieser Kammer konnte man sich wimmernd zusammenkauern, soviel war sicher. Glücklich also, dass Itoes Fahrt nicht ganz so lange dauerte. Unglücklich aber, dass sie vorher noch einem Sprühregen aus ekelhaftem Nass ausgeliefert worden war. All das hier, all das war krank. Was für ein perverses Hirn fand Gefallen daran, auf solch eine Art und Weise mit den Menschen zu spielen. Und schlimmer noch, welcher Zweck wurde damit befolgt? Inwiefern sollte dies hier Itoes Fähigkeiten als Chuunin testen? Das Mädchen fand keine Antwort darauf und roch daher geekelt an der Flüssigkeit, mit der sie teilweise durchnässt worden war. Irgendwie roch es nach Blut, aber irgendwie auch nicht. Die Konsistenz und die Geschwindigkeit, mit der es an Itoe herabsauste, bedeuteten in den Augen Itoes, dass es sich hierbei vermutlich um verdünntes Blut handelte. Unverdünntes hätte man wohl nicht so schön verteilen können.
Die Kugel hatte ihre Fahrt beendet und gab den Weg auf einen schmalen Steg frei, an dessen Ende eine wunderschöne Metalltür stand. Itoe kannte diese Art von Türen; sie fraßen vorzugsweise Schlüssel. Ob sie Glück hatte und auch diese hier unverschlossen war? Sie würde es noch herausfinden, zuvor gab es aber noch etwas zu erledigen. Itoe war nämlich von der Flüssigkeit auf ihr ziemlich angeekelt, weshalb sie kurzerhand eine Schriftrolle entrolle und eine von drei ein-Liter-Flaschen entnahm. Ursprünglich waren diese zur Verpflegung gedacht, aber nachdem Itoe einige Schlücke getrunken hatte, leerte sie die Flasche Teil für Teil über sich und wusch somit dieses ekelhafte Blutgemisch von ihrem Körper. Natürlich erwischte sie nicht alles davon, aber zumindest würden ihre Haare in naher Zukunft nicht zusammenkleben und ihre Haut würde ebenfalls nicht von einer geronnenen Kruste überzogen sein.
Zum Einen war diese Handlung ein Glücksfall für Itoe, verringerte sie so schließlich die Menge des Blutes, das Kibo in ihren Kreislauf schleusen konnte. Zum Anderen aber erfuhr sie so auch noch immer nicht, dass es sich hier um den Blutjungen handeln konnte, was sie zwangsläufig bemerkt hätte, wenn das Blut auf ihr sich seinen Weg nach Innen gebahnt hätte. So allerdings nahm sie die geringen Mengen gar nicht wahr, die durch ihre Einstiche an den Armen in ihren Blutkreislauf eindrangen.
Nun also, mehr oder weniger, gesäubert, trat Itoe an die Tür vor ihr heran und rüttelte einmal kräftig. Soviel Glück hatte sie also doch nicht, sie würde ihren Schlüssel zücken müssen. Gesagt, getan. Das Eisen befand sich im Schloss und wurde gedreht. Dann zerfiel es in seine Einzelteile und die Tür sprang mit einem metallischen Klicken auf. Wie würde es weiter gehen? Denn Itoe war sich sicher, nach all dem hier war sie mit Sicherheit noch nicht erlöst.


tbc: Raum 15
 
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Hiragana Kayros

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Als Kayros zuerst eintrat, dachte er: Scheiße. Sein nächster Gedanke war: Hässlich... Und seine dritte spontane Äußerung im Kopf war: Muss das sein?! Er fand sich doch tatsächlich auf einem Abklatsch eines Jahrmarktes wieder - mitsamt gruselig aussehendem Clown, Wahrsagemaschine und Zuckerwatte. Zuckerwatte, yay! Nur blöd, dass man vermuten musste, dass die Prüfer allzu kindliche Anwärter auf den Posten des Gruppenführers mit Gift in Nahrungsmitteln daran hindern können. Also keine Zuckerwatte für Kay. Was auch nicht weiter tragisch war, er bevorzugte kandierte Früchte, und die waren nirgends zu sehen oder zu riechen.
Er trat ein paar Schritte weiter in den Raum, sich fragend, warum ihm dieser Raum so verstörend klein vorkam, als giggelnd die Wahrsagerin-schrägstrich-Kartenlegerin - Maschine losratterte und Karten aufsammelte, wie der Junge erstaunt sah. Um seine Gedanken in einem Wort zu beschreiben: Scheiße. „Khihihi, jede Zukunft ist das Geheimnis des Besitzers, Junge“, begann die Stimme den Jungen zurechtzuweisen. „Für dreißig Ryo lege ich deine Zukunft, khihihi!“ Die Stimme war entsetzlich hoch und die Tatsache, dass sie Kayros als Junge erkannte und benannte, musste bedeuten, dass sie von irgendwem gelenkt wurde. Er warf einen Blick über die Schulter und sah die Augen des Clowns... Hässlich... und geschmacklos. Der Suna-Nin kramte kurz in den Taschen und fand tatsächlich eine passende Münze. Itoe hatte ihn wirklich schlecht gefilzt, auch wenn er sich fragte, woher plötzlich die Münze stammte.
Klingend rollte der Ryo durch den Münzschlitz, und mit einem „khihihi“, mischte die Figur die Karten. Anschließend zog sie - ohne Lachen oder Kommentare - drei Karten hintereinander, blickte sie an, und legte sie dem Jungen auf den Tisch. Zunächst waren da Hände, scheinbar die eines Toten, denn Maden lagen überall auf und neben ihnen. Es war erstaunlich, wieviel Wert der Maler der Karten auf Details gelegt hatte. Gut, dass der Hiragana keine Zuckerwatte gegessen hatte, die wäre ihm unter Umständen wieder hochgekommen. Die zweite Karte war nicht unbedingt weniger eklig, aber für ihn durchaus erträglicher: Man blickte von oben auf zwei Füße, die durch eine Flüssigkeit wateten. Eine rote Flüssigkeit. Blut. Die dritte Karte letztlich schien von einem Spielecover eines billigen Actiongames geklaut worden zu sein: Eine in weiß gekleidete Frau, in deren Augen man das blanke Entsetzen sehen konnte, wird von einem dunklen Arm ergriffen und in eine suppendicke Finsternis hinabgezogen. Herrlich, oder? Mal im ernst, Kayros stellte sich gerade vor, dass sein Leben soeben in eine virtuelle Zwischenwelt abdriftet - und schüttelte sich entsetzt. NICHT wie Sensei Gameboy!, schrie er mit jeder Pore seines Körpers. Sich von den Karten abgewandt wandte er sich seiner Karte zu. Wenn die Gänge richtig eingezeichnet worden sind und die Verhltnisse in etwa stimmen, müsste der Durchgang... durch die Tür sein. „Drehen wir das Sprichwort: „einen Clown frühstücken“ um? Flachwitz, Beine hoch!“ Mittlerweile war dem Jungen der größte Teil seines Humors vergangen, was blieb war ein gewisses Maß an Sarkasmus und ein nagelneuer genervter Gesichtsausdruck. Glückwunsch.
Er trat nun, wie er so war, vor den Clown, stand fast unter der überdimensionierten Nase und blickte auf den Boden. Die Steinplatten waren von den Zähnen zersplittert, aber das war nicht der Grund für die hochgezogenen Augenbrauen, die sein Gesicht zierten. Der Clown hatte, so grotesk es klang, Nasenbluten gehabt. Die Farbe auf dem Grund und an den Nasenlochrändern war eindeutig. Was wäre nun das Ekligste, was man tun könnte? Richtig, in die Nase reinzuschauen. Und was taten Jungs meistens, ohne sich dessen bewusst zu sein? Richtig, das Ekligste. Der Medic-Nin also verrenkte also seinen Hals, um sich den Ursprung einmal genauer ansehen zu können. Tatsächlich war dort etwas großes Rotes in jedem Loch, neben allerlei Kabel natürlich, ... Knöpfe. Kayros schüttelte den Kopf, drückte den Rücken durch und besah sich den Oberkiefer des Clowns. Ich will nicht... Die Lage war eindeutig. Muss das sein?! Grabe dich tief bis zum Schalter hoch. Nur woher kam das Blut? Sicher kein einfacher Gag, dazu war es viel zu leicht, fremdes Blut dafür zu benutzen... Kayros war sich ziemlich sicher, dass – sobald die Schalter betätigt wurden – Messer oder Nadeln, von der Blutmenge und der Anordnung der Rinnsale eher letztere, die Person, die popelte, zu lehren, dass das unhöflich war.
Kay atmete mehrfach kontrolliert ein und aus. Er achtete auf Herzschlag, seine Körpertemperatur und den Geruch seiner Umgebung. Eine unangenehme Mischung aus Öl und Zucker. Huuuu-ähhh! Mit beiden gedachten Silben unterstrich er seine Tätigkeit, erst hinein und drücken, dann schnell heraus. Glücklicherweise waren die Hände schneller wieder draußen als die Nadeln, und während sich der Kopf erhob, rollte sich der Junge schnell drunterher. Würde die Tür sich langsam schließen, wären die Steinplatten garantiert nicht so geborsten.
 

Hinketsu Kibo

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Er hatte die erste Hürde mit Bravur umgangen, die Angst hatte sich in Grenzen gehalten, warum auch in einer Welt aus Zuckerguss und kandierten Mandeln. Die Zukunft? Ach was bedeutete einem schon die Zukunft wenn einen das Hier und Jetzt bereits ins Jenseits befördern konnte. Am Ende hatten sich die reißerischen Klauen der Clownnasen, wie pathetisch, gar erst hinter seinen jugendlichen Fingern geschlossen. Nun befand er sich im Eingangsbereich zur ersten Attraktion, ein kurzer Gang, einfach und spartanisch in einer Öffnung mündend, die in eine hölzerne Kugel führte. Der Boden der Kugel glänzte noch frisch, so als ob er gerade erst gewischt worden wäre, was das wohl bedeuten sollte? Ein paar Schritte nach vorne und schon zog sich eine hölzerne Platte zurück, gab den Blick auf einen mechanischen Zirkusdirektor frei der unter ausladenden Gesten seinen neuen Gast willkommen hieß. Willkommen, Willkommen ... mein kleiner Wüstenbewohner! Willkommen, Willkommen ... hast du deinen Eintritt schon bezahlt? Mit einem leisen Klacken öffnete sich ein schmales Fach unter dem Fenster des Direktors, sein Inhalt? Nichts! Bei genauerer Betrachtung waren nur leicht schimmernde Flecken erkennbar.

Ein kurzes Knacken in der Leitung, etwas statisches Rauschen. Hinketsu-san ein weiterer Prüfling hat sich am Eingang eingefunden, er hat die Clownfratze schon hinter sich gelassen. Kurz zuckte Kibos Schädel nach oben, von einer unsichtbaren Stimme abgelenkt musste er seine Aufmerksamkeit ein paar Sekunden von seiner schwarzhaarigen Beute losreißen. Ein neuer Prüfling ... jetzt schon, irgendwie muss ich ihn aufhalten. Ich kann unmöglich erlauben dass er mich unterbricht. Ein paar kurze Anweisungen, in leiser Stimme gesprochen, auch wenn er nicht glaubte Itoe ablenken zu können. ... halte ihn so lange wie möglich auf!

Die Türe zum Holzkubus offen, der Weg zum roten Knopf vor einem liegend ... dann! Ein Schemen erschien vor Kayros Augen, woher er kam ... nicht ausmachbar. Klein, dem jungen Shinobi wohl gerade einmal bis zur Brust gehend, der Rücken zu einem deutlichen Buckel durchgedrückt. Gekleidet in einfache Leinen, offene Hautstellen aufgequollen, teilweise von Brandflecken und kleinen Blasen übersät. Der Kopf nur leicht behaart, breite kahle Stellen wippten hin und her während eine knackende schmierige Stimme sich an den Prüfling wandte. Äh ... guten ... Abend schätze ich ... hihihi. Die Gestalt schien es nicht gewohnt zu sein sich mit anderen Lebewesen zu unterhalten und aus irgendeinem nicht bekannten Grund dazu gezwungen zu werden. Seine Hände rieben sich nervös aneinander, seine Füße traten nervös auf ... Also ... ich ... ich habe die nächste Prüfung für dich. Kurz zuckte sein Kopf hin und her, so als ob er sich erst überlegen musste was er genau sagte. Deine erste Frage, also die erste Frage der Prüfung ... ähmm ... welche Tageszeit haben wir? Idiotie und Unsicherheit schien jedes einzelne Wort zu untermauern ... Teil der Prüfung?
 

Hiragana Kayros

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Der Junge klopfte sich gerade ein wenig Staub von seinen Klamotten und strich sie zurecht, als laut scheppernd der Kiefer des Clowns hinabfuhr. Auf die Heftigkeit des Aufpralls war er nicht gefasst gewesen, weshalb er mit den Armen rudernd um sein Gleichgewicht rang. Erfolgreich, immerhin. Nun hatte Kayros Zeit, sich die Umgebung anzuschauen. Im Gegensatz zur vorherigen Einrichtung war es deutlich weniger darauf ausgelegt worden, einen fröhlichen Freizeitpark Konkurrenz zu machen. Man fand nun eher die klassischen Elemente eines Horror-Dungeons, kärgliches Licht und komische Wesen inklusive. Während Kay seines Weges ging, ging er seine Strategie durch, die er im Kampf gegen Itoe hatte. Wer von den beiden den ersten schweren Treffer landete, hatte automatisch gewonnen. Beide waren unterschiedliche Kampftypen, aber Kayros hatte jüngst eine Kunst gelernt, mit der sie mit Sicherheit überraschen konnte. Nicht einmal Ryoichi oder Junko wussten, dass er sie beherrschte. Der Hiragana-Spross ballte eine Faust. Er war ein wenig langsamer gewesen damals im letzten Examen, und er hatte seine Bewegungen gesteigert. Aber ob das reichte?
Irritiert und aus seinen Gedanken gerissen blickte der Junge auf die Luke, die sich gerade geöffnet hatte und verarbeitete die Aufforderung, dass er doch noch zu zahlen hatte. Mit einer Mischung aus Ungeduld und Ignoranz schüttelte der Junge den Kopf, murmelte etwas von: „Itoe-chan hatte schon bezahlt.“ und eilte ein paar Schritte weiter. Geradewegs auf eine Kugel – ein Transportmittel für eine Art Achterbahn?! - zu. Gerade, als der Junge das Gefährt betreten wollte, versperrte ihm eine Person den Weg. Obwohl... Wesen war eindeutig die bessere Bezeichnung für das, was sich vor Kayros befand. Der Medic blieb stehen. Alle Muskeln waren leicht angespannt, damit er möglichst schnell wegspringen konnte, wenn sein Gegenüber sich als Feind herausstellen sollte. Aber statt eines Angriffs stellte er den Jungen anderweitig auf die Probe. Er stellte ihm eine Frage, die Kay erst einmal stutzen ließ. War es wirklich sein Ernst?! Schien fast so. „Wir haben Abend.“ Frage beantwortet, gibt es jetzt einen Preis?
 

Hinketsu Kibo

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Heftiges Nicken antwortete auf Kayros Worte ... Jaja, Abend, richtig, Abend genau ... ähh ... dann kratzte sich das kleine Wesen heftig an seiner Stirn, musterte den jungen Shinobi. Beinahe erschien es so als ob ihr die nächsten Worte peinlich seien ... Abend .. das, dass ist doch die Zeit wo diese Flammenkugel den Himmel anzündet, richtig? Richtig? Eifrig nickte das Wesen so als ob es für seine Ausführungen Lob erwarten würde, immer wieder ein kurzes ... Richtig? ... dann verstummte es schließlich. Sein Blick tanzte kurz nach hinten, dann wieder nach vorne, die Lippen fest zwischen seinen schwarzen Zahnreihen eingeschlossen. Anscheinend war ihm nicht wirklich klar was es jetzt zu tun hatte, nervös spielten die Hände des Kleinwüchsigen an seinem öligen Lendenschurz herum. Ich ... ja ... äh ... dann ein Aufzucken, das Gesicht erhellte sich in Freude, ein Einfall? Du hast die Prüfung bestanden, bravourös, ausgezeichnet. Jetzt zeige ich dir den weiteren Weg ... jaja, gleich zeige ich dir den weiteren Weg. Dann blickten die verwirrten Äuglein wieder umher, suchten. Schließlich ein Geistesblitz und schon griffen die kräftigen Arme nach Kayros Gewand, zogen heftig an dem dünnen Stoff und die kleine Kreatur bewegte sich an dem neuen Gast des Etablissments vorbei in den Vorraum aus dem er gerade erst gekommen war. die Clownfratze stand noch immer weit offen, und heftig an dem Gewand des Genins zerrend gestikulierte das Wesen in den Eingangsbereich. Komm schon ... komm ... schnell mitkommen, der richtige Weg ist in dieser Richtung und und ... ja und es gibt Zuckerwatte, komm, komm! Schließlich übertrieb es sein Gastgeber etwas und von einem reißenden Ton begleitet verabschiedete sich ein Teil von Kayros Kleidung und befand sich nun in den schmierigen Fingern des Winzlings. Dieser blickte verdutzt auf seine Hand, zuckte dann kurz zusammen als würde er sogleich eine Strafe erwarten und erst als diese nach wenigen Sekunden nicht folgte, blickte er zögernd wieder in Richtung des Prüflings. Ein Flüstern auf den Lippen ... Komm, komm schnell! Wie würde sich der Sunanin wohl entscheiden? Zuckerwatte oder tiefer in das Reich der Schrecken?
 

Hiragana Kayros

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Noah nahm von jedem Tierpaar eines auf seine Arche, so steht es geschrieben. Dass Worte aber auch diesen monogamen Charakter besaßen, lernte der Hiragana erst durch diese merkwürdige Gestalt. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass es nicht vieler Worte mächtig war, und wenn man sich dessen bewusst war, wurde es manchmal noch schlimmer. Um das ganze mal an euch selbst zu testen: Referiert mal über ein Thema, welches ihr eigentlich ganz gut vorbereitet habt, nutzt wenige Hilfsmittel abseits eurer Notizen und achtet mal darauf, wie oft euch "ähm" entfleucht. Am besten achtet ihr darauf, wenn ihr die erste Hälfte schon durch habt vom Text, dann nämlich steigt kurz die Häufigkeit rapide an, bis ihr sie wieder unter Kontrolle habt. Es sei denn, ihr leiert alles herunter, dann geht es natürlich nicht.
Ähm, wo waren wir stehen geblieben?
Kayros wollte gerade bestätigen, dass der Mond sich leuchtend im ansonsten nachtschwarzen Himmel erhebt, als er ohne Vorwarnung zurück gedrängt wurde. Durchaus wäre der Junge in der Lage gewesen, dieser Aufdringlichkeit auszuweichen oder sonstwie Herr zu werden, auch wenn er überrascht war, doch weil es sich nicht um eine feindselige Aktion handelte, verblieb es zunächst bei dem verwirrten Gesichtsausdruck... und der zerstörten Weste. Für einen Augenblick war der Junge zornig auf das Wesen, als er aber hörte, was es ihm anbot, überwog jedoch seine sanfte Natur und er lächelte sogar. Wie einst Herkules befand sich nun auch Kayros an jenem lebensentscheidenden Scheideweg, der vielleicht für ihn nicht so weit tragbar war wie für den Heroen, aber Kayros hatte auch keine göttliche Kraft oder Unterstützung einer Unsterblichen. Wohl aber blieb die Entscheidung dieselbe: Voluptas oder Virtus, Lust oder Tugend, wie sie im Lateinischen bekannt sind. Dieses Mal führte aber keine schöne Frau auf den Pfad der Fleischesgenüsse, sondern ein Halbling, der mit Zuckerwatte lockte. Noch einmal seine mittlerweile leicht lädierte Kleidung betrachtend, ehe Kayros den Kopf schüttelte.
Für angehende Chuunin gibt es keine Zuckerwatte. Noch nicht, mein Guter. Deine Haltung in Ehren, aber ich muss diesen Weg beschreiten, den Itoe auch gegangen ist. Um meiner Ehre willen. Wenn du mir helfen willst, gibst du mir Informationen über das, was vor mir liegt. Dann hätte ich der blöden Kuh ein wenig etwas voraus.“ Nun wandte sich der Junge einmal um, er blickte zum Clownsgesicht. Oder eher gesagt, hindurch. Etwas ließ ihn keine Ruhe.
 
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Hinketsu Kibo

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Diese letzte Bemerkung schien den Pseudo Quasimodoverschnitt zu beunruhigen, er hoppelte auf und ab, die Hände sinnlos an seinen Seiten hin und herschwingend. Aber, aber ... Zuckerwatte und ... und! Doch der ruhige und bestimmte Ausdruck auf den Zügen des Prüflings überzeugte ihn schließlich davon, dass er hier wohl nicht voran kommen würde. Ein enttäuschtes Grunzen entwich den zerstörten Lippen des kleinen Wesens und nach einem kurzen anziehen der Beine beförderte ein gewagter Sprung den Winzling aus dem unmittelbaren Blickfeld des Sunanins. Sogleich vernahm man Pochen und Quietschen, zischen von Dampf und nach wenigen Sekunden begann die massive Gestalt der Clownsmaske zu wackeln bevor sie sich schließlich donnernd hinter dem gerade noch hindurch schlüpfenden Prüfling in den aufsplitternden Steinboden festsetzte. Auf der anderen Seite das gewohnte Bild, die metallisch ratternde Stimme des Zirkusdirektors ... Willkommen, willkommen ... tretet ein, tretet ein, wunderbare Schrecken und schreckliche Wunder sind nur wenige Schritte entfernt.
Wenige Meter entfernt mündete der enge Gang in einem neuen Raum, der sich als hölzerne Kugel erwies. Nur schlecht beleuchtet und ein eigenartig metallischer Geruch in der Luft liegend, konnte man gerade einmal die groben Umrisse des großen roten Knopfes ausmachen der am anderen Ende der hölzernen Kugel angebracht war. Er schrie beinahe "Drück mich Kayros ... komm und drück mich".
 

Hiragana Kayros

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Und somit verschwand der Gnom. Unfair, schließlich wollte der Junge doch noch Hinweise von ihm erhalten. Aber nun, Kayros konnte nichts anderes machen als schulterzuckend zurück zur Kugel zu gehen. Die Dunkelheit drückte die Atmosphäre herunter, und dadurch, dass der Hiragana soeben seinen ersten halbwegs angenehmen Gesprächspartner verloren hatte, wirkte das ganze Szenario noch einsamer. Seufzend setzte der Junge den Weg fort. Bis er vor dieser Kugel stand. Feuchte Schlieren konnte man auf dem Boden ausmachen, und nach seinen bisherigen Erfahrungen hier und dem Geruch zu urteilen, handelte es sich um Blut. Einfallslos, oder ein Versuch, gruselig zu sein? Jedenfalls lief es ihm kalt den Rücken herunter, als ihm bewusst wurde, dass der einzige Weg nur mit der Kugel zu bestreiten war. Skeptisch versuchte der Junge, an der Kugel vorbei zu blicken. Allerdings war es nicht möglich, da die Kugel so gerade eben den Durchgang, vor der sie sich befand, passieren konnte. Es ging nicht anders, er hatte das Gefährt zu betreten. Damit es sich aber bewegen konnte, musste es – es klingt so logisch! - rollen. Allerdings besaß ein derartiges Objekt schier unendlich viele logische Drehachsen, die Folgerung also: Wo sollte man sich festhalten? Nirgends, denn selbst der Knopf waren so angebracht, dass man ihn wohl während der Fahrt nicht zu greifen bekäme. Vier kurze, entschiedene Schritte später befand sich der Genin, wie zuvor seine Fraktionsverbündete, inmitten der Apparatur. Entschieden drückte er den Knopf, und fast genauso selbstverständlich wie seine Bekannte heftete er sich am Boden mit Chakra fest. Es geht los! Und wie es losging. Zunächst noch langsam, fast angenehm wog die Kugel den Körper der Genin hin und her. Leider blieb es aber nicht so. Immer schneller und schneller drehte sich die Kugel, und allmählich spritzte Blut umher – nicht nur das aus jener eben beschriebenen Pfütze, sondern aus mittlerweile aufgetauchten Düsen von all überall. Dieses Blut war merkwürdiger Weise extrem dünn...


Nach nur wenigen Sekunden, die dem Jungen wesentlich länger vorkamen, hielt diese Höllenmaschine an. Die Tür öffnete sich, und vor ihm streckte sich ein neues Bild: Eine Tür, die geöffnet war – irgendwie hat man langsam das Gefühl, alles irgendwo schon irgendwie gesehen zu haben – führte in den nächsten Raum. Oh Freude. Immer noch niemand bekanntes oder gar Menschliches zu Gesicht bekommen. Es wird besser und besser. Halt, Blut ist doch menschlich, oder nicht? Kayros betrachtete seinen Arm und seine Kleidung und überlegte, warum es so wenig Wesen mit roter Haut im Fernsehen gab. blau, braun, grün, sogar gelb, es war irgendwie alles vertreten. Damit der Junge nicht das erste Musterbeispiel wurde, sollte irgendwo eine Kamera aufgestellt worden sein, sammelte er Chakra und ertränkte er sich quasi von innen heraus in der Kunst des Giftentziehens. Als das warme, grünliche Leuchten auf seiner Haut deutlich wurde, bemerkte er, dass das Blut versuchte, schneller in den Körper zu dringen. Mit einem Mal wurde der Hiragana flink. Seine beiden Hände jagten zuerst auf seinen Brustkorb und an den Schädel, mit gekonnter Hand brachte er das fremde Blut zusammen in die Venen, sammelte es an einem Punkt in der Magengrube und entzog es dann unter einem leichten ziehenden Schmerz aus sich heraus. Immer noch in dem medizinischen Chakra gesperrt beobachtete der Junge kleine Blutrinnsale, die wie Maden über seine Hand krochen. Mit einer Schleuderbewegung beförderte er die Maden weit hinter sich, als er durch die Tür schritt. Nur er konnte mit der Kunst dieses Chuunin wirklich fertig werden. Ob Itoe nun vollgepumpt wie ein Junkie in der Ecke lag oder blutleer wie geschlachtet und gut abgehangen, darüber vermochte der Suna-Nin keine Auskunft geben.


Tbc: Raum 15
 

Hinketsu Nori

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Das einzige Licht – wenn man es denn so nennen wollte – strömte aus dem Höhlenraum herein und wurde nach wenigen Metern vollkommen vom Schwarz gefressen. Ziemlich gruselige Stimmung aber da kein Hinterhalt auf die Mädchen wartete konnte auch Yuki nun herein gewunken werden. Niemand schien hier zu sein aber man konnte nie wissen, ob nicht doch jemand in den dunklen Ecken herumgeisterte. „Was meinst du sollten wir uns an den Wänden entlang tasten, um ungesehen vorzurücken oder doch einfach den Rummelgeräuschen folgen?“, sagte Hibiko während die Füße noch ein paar weitere Schritte ins Nichts der Dunkelheit machten. „Also ich denke wir gehen einfach mal weiter, weil wenn hier Leute wären, die uns überfallen wollten, dann hätten sie bereits die perfekte Gelegenheit gehabt.“ Weitere Schritte folgten. „Ich bin so aufgeregt ich war noch nie auf einem Rummel! Was ich aber bisher davon gesehen hab gefällt mir definitiv! Warst du schon mal auf einem?“
 

Fukazawa Akio

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Dunkel.
Wo ist der Lichtschalter?
In etwa das waren Yukikos erste Gedanken, als sie diesen neuen Raum betrat und um es objektiv zu betrachten: Sie hatte Recht. Sie blieb einen Moment in der Tür stehen, damit sich ihre Augen an die Schwärze gewöhnen konnten und blinzelte angestrengt, damit sie wenigstens nichts übersehen würde. Da war ihr der vorherige Raum irgendwie doch noch lieber gewesen, da hatte man wenigstens ETWAS sehen können. Zum Glück waren Yukikos Augen jedoch- vielleicht wegen ihres jungen Alters- noch ziemlich scharf und gewöhnten sich erstaunlich schnell an die umgebende Finsternis, sodass sie auch endlich einen Schritt in den Raum hinein wagte. Der erste Eindruck veränderte sich jedoch nicht besonders viel, es blieb dunkel, aber nun konnte sie einen süßlichen Geruch in der Luft riechen. Süßlich... Zucker, karamellisierter, heißer Zucker, in etwa wie Zuckerwatte oder so etwas ähnliches. Yukiko mochte süße Sachen nicht allzu gerne und das letzte Mal, dass man ihr einen Zuckerschock verpasst hatte, war auf ihrer ersten Mission gewesen, die- wo sie gerade darüber nachdachte- schon eine ganze Weile her war. Damals- wie sich das anhörte, als sei sie schon alt und erfahren- hatte es sich um ein Milchpäckchen gehandelt, was aber eindeutig die falsche Beschreibung dafür war: Viel mehr hatte es sich um flüssigen Zucker gehandelt. Der ehemalige Besitzer dieser Süßspeise war ein Chuunin gewesen, der Chuunin, mit dem Yukiko auch auf der letzten Mission gewesen war: Hinketsu Kibo. Apropos Chuunin, ob die wohl hier als Prüfer herumliefen? Keine Ahnung, aber wenn, dann würde das hier wohl noch härter werden.
Einige vorsichtige Schritte weiter in den Raum hinein, langsam, um nichts aufzuschrecken. Allerdings war das vollkommen unnötig, hatte Aiko doch schon laut angefangen, über Rummelplätze zu reden. Schön für sie, aber Yukiko tat ihre Frage, ob sie selbst schonmal auf einem Rummel war mit einem schlichten "Leider noch nicht." ab. Solange es hier so dunkel war, wollte sie sich nicht mit vielen Geräuschen zur Zielscheibe machen, also lieber leise bleiben....
Wusch!
Plötzlich überflutete Licht den Raum, strahlend helle Scheinwerfer erleuchteten die Umgebung und Yukiko war einen Augenblick zu geblendet, um sehen zu können. Schnell schirmte sie ihre Augen mit der Hand ab und versuchte stark blinzelnd einen groben Überblick zu gewinnen. Sie befand sich in einem quadratischen Raum und vor ihr war... Typische Rummelmusik dröhnte auf einmal von allen Seiten und papierene Schlangen rieselten von der Decke, die Ikari fühlte sich wie in einem Schneesturm gefangen. Eigentlich war Rummelmusik ja lustig, aber dies war... gruselig, denn nach den Folterinstrumenten wirkte dieser extreme Szenenwechsel seltsam unnatürlich. Als sie sich einigermaßen an das grelle Licht gewöhnt hatte starrte sie leicht verwirrt auf das etwas vor ihr. Ein riesiges, ein gigantisches Clownsgesicht starrte sie an. Unwillkürlich fuhr ihr ein Schauer über den Rücken, dieses Teil starrte zurück! Neugierig trat sie einen Schritt zur Seite und die blauen Iriden des Clowns folgten ihr. Tatsächlich, dieses Ding schien auf ihre Bewegungen abgestimmt zu sein. Das war lustig!
Sollte man sich nun berechtigterweise fragen, was an einem riesigen Monsterclown lustig sein sollte: Yukiko war von der Maschinerie des Teils fasziniert und da es doch relativ verwurzelt schien, sodass es sich wohl kaum groß bewegen können würde. Eine wirkliche Gefahr schien also nicht davon auszugehen und Angst vor etwas Leblosem zu haben... das stand ihr nicht. Und das wollte sie auch nicht haben, kurzum... diesen Clown musste sie sich näher angucken! Was Aiko so lange machen würde?
Neugierig klopfte Yukiko gegen einen der Zähne, die in den Boden gerammt worden schienen. Es klang eher massiv. Noch ein Zahn. Wieder massiv... während sie sich an dem Gesicht vortastete, folgten ihr die blauen Augen des Clowns- was für ein Ausdruck darin zu lesen war? Neugierde? Herausforderung? Bedrohlichkeit?
 

Hinketsu Nori

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Das Dunkel des Raums wurde plötzlich erleuchtet, nur durch die Erscheinung eines großen grinsenden Clowns, der mit seinem Oberkiefer ein Stück aus dem Boden beißt. "Da müssen wir irgendwie dran vorbei.", sagte Hibiko, die die Karte mit dem schmalen Gang vor Augen hatte und imitierte das Clownsgrinsen kurz. Aber egal wie sorgsam ihre Augen den Raum abtasteten, so war es vollkommen unmöglich einen Hebel dafür zu finden also wurde die Sache anders angegangen. Zuerst wurde versucht ihn hochzuheben, was misslich scheiterte, dann ihn einzutreten, was ebenso zum Scheitern verdammt war und dann versucht irgendwas zu drücken - die Augen, die Nase, die Zähne, die Lippe - aber nichts funktionierte bis der Fumiko auffiel das der Clown doch tatsächlich Nasenlöcher hatte - eigentlich das einzige wirkliche Detail an ihm - also wurde spontan reingegriffen. Im dem Moment wo ihre schmale Hand allerdings einen Hebel ertastete und betätigte schossen kleine Nadeln aus irgendeiner Öffnung und bohrten sich ins Handgelenk des Mädchens. Ein kleiner Aufschrei gepaart mit einem kurzen Zucken ging von Hibiko aus. "Aua, Mist verdammter! Da sind Nadeln drin!" Wenigstens war das Clownsgesicht nun kein Hindernis mehr. So konnten die Mädchen ohne große Probleme passieren. Während die Nadeln wieder den Weg aus der Hand fanden und ein kleiner Holzgang in einen Kugelrunden mit Blut verschmierten Raum führte sprach unablässig ein mechanischer Zirkusdirektor oder sowas in der Art. Er beglückwünschte die Anwesenden und lud sie ein weiter zu gehen. Direkt in diese trügerische Kugel. Der Reflex eines guten Medicnin war es sofort die Nadelstiche und Kratzer, die unter die Haut gingen zu bedecken, denn ohne die rote Flüssigkeit weiter zu untersuchen konnte anhand des Kupfergeruchs in der Luft schon davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um Blut handelt, welches natürlich höchst Ansteckend sein kann. "Bedeck lieber deine Wunden irgendwie sonst infizierst du dich noch mit sonstwas Nee-chan." Das waren ihre letzten warnenden Worte bevor sich die Kugel um die beiden schloss und ein Mechanismus in Kraft trat.
 

Fukazawa Akio

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Aiko schien auch Gefallen an dem Monsterclown gefunden zu haben, zumindest was das begrabschen seines Gesichtes anging. Da standen die beiden Mädchen nun also und drückten, schoben und hackten auf die Grimasse des überdimensionierten Spaßmachers ein, alles in ihrer Reichweite wurde bedacht. Allerdings war es Aiko, die zuerst in die Nasenlöcher des Riesen griff und ihre Hände kurze Zeit später mit einer Art Aufschrei wieder daraus entfernte. Laut ihren eigenen Äußerungen hatten Nadeln innen auf unvorsichtige Shinobihändchen gewartet, was Yukiko innerlich grinsen ließ. Stachelige Nasenhaare? War es dann nicht also ein Glück gewesen, dass der Fumiko der Fund des geheimen Schalters geglückt war? Die Tatsache, dass die Nadeln dort platziert worden waren, machten Yukiko dennoch stutzig- sicher, wahrscheinlich sollte das die angehenden Chuunin lehren, dass man seine Finger nicht überall reinstecken sollte, aber was EXAKT brachten diese Nadeln...
Der Kiefer des Clowns hob sich und gewährte den Genin eintritt in seinen schwarzen Schlund, hinter dem eine Art kugeliger Hohlraum zu erspähen war. Langsam folgte die Ikari Aiko, die doch sehr forsch voran schritt, blieb aber stets etwas hinter ihr. Plötzlich drang ihr ein Geruch in die Nase, der nicht noch mehr Kontrast zu dem süßen Zuckerduft hätte bieten können: Ganz offenbar hatte irgendein Witzbold die Innenseite der Kugel mit Blut eingeschmiert. Bäh. Blut konnte man so unglaublich schlecht aus Kleidung waschen, ihr Kleid war also hin. Nun gut, wen störte es schon groß? Was die Fumiko dann jedoch von sich gab, löste in Yukiko mehr aus, als bloße Erkenntnis: An Blut konnte man sich infizieren. Ja, da hatte die Fumiko Recht, schoss es ihr einen Augenblick lang durch den Kopf.
Blut. kann. infizieren.
War da nicht die Kirmes draußen viel schöner gewesen- mit dem durchdringenden Geruch der Süße. Was sie ja schon einmal auf einen gewissen Chuunin gebracht hatte, nicht? Und war es denn ein Zufall, dass besagter Chuunin irgendetwas mit Blut am Hut hatte? Schon allein der Familienname wies darauf hin- was also verband die Ikari logischerweise mit dieser Kugel?
Gefahr. Und eine winkende Katze.
Sie sah den Knopf, der offenbar etwas mit der Kugel anstellen würde, ob sie wohl zu kullern beginnen würde? Schon möglich, aber eine gute Prise Baumlauf würde das ganze etwas angenehmer gestalten, wenn auch nicht ganz schwindelfrei. Viel wichtiger war aber, dass Aiko SO RECHT damit hatte, dass sie ihre Wunden verbinden sollte, einem Jungen, der anderen mit einer bloßen Berührung Blut stehlen konnte, sollte man wahrscheinlich nicht einmal bloße Haut präsentieren. Was für ein Glück, dass Yukiko in einem knöchellangen Kleid herumlief, das dankbarer Weise nicht nur hoch schloss, sondern auch lange Ärmel hatte. Und die Bandage von ihrer erst gefälschten und dann tatsächlichen Verletzung hatte sie auch noch... ohne zu Zögern band sie sich einen Teil über die Verletzung, sodass sie gut bedeckt war, riss sie dann ab und umwickelte ihre Hände ebenfalls. Schon einmal hatten ihre geschlossenen Schuhe sich als hilfreich erwiesen- am Abgrund, mit dem Draht, nun würden sie ihre Füße schützen. Zu guter Letzt wurde das letzte bisschen Haut bedacht, als Yukiko sich den Reststoff kurzerhand um den Kopf schlang. Bingo, hier haben wir Ikari Yukiko- die wandelnde Mumie, die soeben Chakra in ihre Füße geleitet hatte. Nun konnte es losgehen, Baumlauf ahoi!
"Aiko, pass auf, ich wette, das Teil bewegt sich gleich!", erklärte sie, bevor sie den Knopf drückte, der gut sichtbar aus der Wand der Kugel hervor stand.
 

Hinketsu Nori

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Hatten sie irgendwas vergessen, um nicht gleich Opfer eines fiesen Tricks zu werden? Die Umgebung war erkundet, die Wunden gut bedeckt und die Füße per Wandlauf an den Boden geklebt. Nachdem also der Knopf betätigt war blieb den Mädchen nichts anderes als dem mulmigen Gefühl keine Beachtung zu schenken und auf ihre Instinkte zu vertrauen - während der ganzen nervenaufreibenden Fahrt! "Es geht los!", murmelte die Fumiko misstrauisch und schloss ihren Mund noch kurz bevor Drüsen an den Wänden verdünntes Blut in die Kugel pumpten. Da auch ihre Augen nichts abbekommen sollten waren auch diese geschlossen. Es blieb ihr nichts weiter als der Tastsinn, der nur Unmengen an schmierigem Blut wahrnahm, das wie das Wasser in einer Waschmaschine von allen Seiten gegen die Mädchen geschleudert wurde und das Gehör, welches weniger die Geräusche registrierte als das Rollen. Eigentlich war es nur damit beschäftigt zu erkennen wo nun oben und wo unten ist. Ständig kamen Hibiko Gedanken und Erinnerungen an die guten alten Zeiten in den Kopf. Wie zum Beispiel damals als sie und Aiko sich in einer Mülltonne einen Hügel runterzurollen oder die Katze, die einmal munter fröhlich in deren Waschmaschine rotierte. "Ach Aiko, was hab ich bloß angerichtet...", dachte Hibiko voller Reue und hoffte auf ein baldiges Comeback ihrer Schwester.
Während die letzten Gedanken noch in ihrem Köpfchen ausklangen verlangsamte sich die Kugel, bis sie letztendlich stehen blieb. Mit einem leichtes Zischen öffnete sich die Tür und zwei durchgeschüttelte Mädchen traten hervor. Vor ihnen ein kurzer Steg und eine Tür.

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Fukazawa Akio

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Wie langweilig, die Kugel fing tatsächlich an zu kugeln. Oh Wunder, das hatte sie jetzt wirklich nicht erwartet. Es hätte sie mehr überrascht, wenn sie sich in anderer Art und Weise bewegt hätte, aber offenbar war der Prüfer, der hinter dieser Aparatur steckte, nicht mit besonders viel Kreativität gesegnet. Yukiko ging unwillkürlich in die Hocke, als das Rumpeln begann, vielleicht- so hoffte sie- würde sie nicht ganz so sehr hin und her geschleudert werden, wenn sie sich klein machte. Also hockte sie da an der Innenwand der sich drehenden Kugel und umklammerte ihre Beine, den Kopf und das Gesicht gegen ihre Knie gedrückt. So langsam wurde ihr schlecht, wahrscheinlich müsste sie sich demnächst übergeben... hoffentlich würde diese Achterbahnfahrt bald zu Ende sein! Plötzlich zischte es von irgendwoher und ein Sprühregen aus irgendeiner ekelig stinkenden Flüssigkeit ging über die beiden Mädchen los. Apropos ekelig riechende Flüssigkeit... Das war schon wieder Blut! Nun aber mal halt, langsam gab es wirklich zu viele Anzeichen... sollte sie nach dem Examen zufälligerweise auf Kibo treffen würde sie ihn fragen, ob diese komische Aufgabe auf seinem Mist gewachsen war.
Schließlich hielt die Kugel doch noch an und eine vollkommen durchgeschüttelte Yukiko stolperte aus der Kugel in den Raum dahinter.

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