Aktuelles

Raum 26 - Traumhaftes Finale

S

Shiori

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Kirschblüten fielen wie Schneeflocken tanzend herab, spielerisch anmutend und unschuldig, wie das Spiel eines Kindes. Tatsächlich hatte sich jemand die Mühe gemacht, in diesen unterirdischen Kavernen Kirschbäume zu pflanzen, die nun in wunderschöner Pracht verblühten und aus diese Szene mit atemberaubender Schönheit erfüllten. Eine steinerne Treppe führte auf einen weiträumigen, blütenbedeckten Platz, erleuchtet vom künstlichen Licht und heller Farbe, nächtliches Licht imitierend. Die Luft war schwer und würzig vom Duft der Kirschblüten, während die Atmosphäre fast schon als magisch bezeichnet werden konnte. Hinter der marmornen Fläche stand ein tempelartiges Gebäude, welches ein großes, schweres Tor beherbergte – der Ausgang, ohne Zweifel.
Allerdings gab es noch eine letzte Hürde, bevor dieses schwere, beschlagene Tor betreten werden konnte, denn ein junges Mädchen mit langem, weißen Haar stand mit gezogenem und aufgefaltetem Fächer mitten auf dem Platz und schien auf die Prüflinge zu warten. Was war schon über Junko zu sagen? Würde sie nicht so einen unsympathischen Eindruck auf die meisten Menschen machen, könnte man durchaus feststellen, dass sie durchaus als hübsch gelten könnte, wobei ihr gelangweilter Gesichtsausdruck dies nicht gerade unterstrich. Sie schien auch angespannt und aufmerksam, womit jeder Versuch, sich an ihr vorbei zu schleichen, wohl von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre.
Parlay?
 

Hinketsu Kibo

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Beschwingt und ein fröhliches Grinsen auf den Lippen nahm Kibo die letzten Schritte, die ihn zwischen den Kirschblütenbäumen hervor auf den zentralen Platz des Raumes trugen. Dadada ... dada ... dadada! eine einfache Melodie auf den Lippen, die schwarzen Haare seine bleiche Fratze umspielend. Ein paar kurze Sprünge und schon befand sich Kibo nur noch wenige Meter von Junkos Gestalt entfernt. Guten Abend meine Dame ... eine angedeutete Verbeugung, die Hand vor die Brust schlagend ... wie ich sehe haben sie es sich wiedereinmal nicht nehmen lassen die vermeintliche Ehre der Ersten für sich zu beanspruchen. Dabei erhob sich sein Körper, der rote Mantel seinen dünnen Körper umspielend, die Arme breiteten sich aus als ob sie den Platz für sich einnehmen wollten. Doch verwundert es mich schon sehr dass wir Beide noch alleine sind, bin ich schließlich üblicherweise gewohnt als Letzter die Bühne zu betreten. Ein Kichern entrang sich Kibos Kehle, sein Kopf glitt dabei unkontrolliert auf und ab, was mit dem Blutjungen los war? An seinem Mundwinkel konnte man noch immer deutlich einen dicken Tropfen Blut ausmachen den er erst jetzt mit seiner langen roten Zunge verschwinden ließ. Sein Körper begann darauf sanft zu zittern, kurz schlossen sich seine Augen und ein tiefes Grummeln löste das Kichern ab. Weißt du was mich an einem Getränk am meisten stört? Von den ausgebreiteten Armen des Chuunin war nun ein leises Zischen zu vernehmen, die Ärmel des Mantels wölbten sich bis schließlich zwei kleine Würmer zum Vorschein kamen die von einem lauten Plumpsen begleitet zu Boden fielen. Den letzten Schluck! Abermals ein hysterisches Kichern, was war wohl in den Minuten bevor er diesen Raum betreten hatte mit ihm passiert? Sollte sich die weißhaarige Kunoichi in Gesellschaft dieses Shinobis wirklich sicherer fühlen als zuvor? Wen erwartete Kibo noch hier zu sehen? So viele Fragen und die Antworten darauf würde man wohl erst erfahren wenn sich eine Gestalt durch den Eingang genehmte, den Kibo nun im Blick behielt.
 
M

Mameha Junko

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Für Junko war es ziemlich klar, warum sich Kibo gerade so zugedröhnt und unter Drogen verhielt. Die Droge hieß „Euphorie“, soviel war sicher, und sie war von einer gewissen weiblichen Person mit langem, schwarzen Haar und weißen Augen verursacht worden. Es gefiel der Chuunin nicht, wie sich der Ame-Nin im Allgemeinen und Itoe gegenüber im Besonderen verhielt – offensichtlich bestand da auf beiden Seiten eine gewisse ziemlich morbide Faszination, welche einfach immer und immer weiter getragen wurde. Junko hatte Itoe bereits vor Kibo gewarnt, welchen sie für skrupellos, blutrünstig, instabil und latent wahnsinnig hielt – viel zu emotional, viel zu grausam, viel zu wankelmütig, viel zu gierig. Sie wusste, dass sie mit dieser Art Mensch nicht so effektiv arbeiten konnte, wie sie es gerne hätte – aber auf der anderen Seite hätte wohl nur ein Automat Junkos Ansprüchen in Sachen Loyalität genügt.
Kibo hier hatte seine Stärken, seine Schwächen und vor allem seine Leidenschaften. In den Augen der Konoha-Chuunin machte gerade das ihn angreifbar, insbesondere angesichts der Tatsache, dass sie sich schon seit der Begegnung beim letzten Chuuninexamen auf ein weiteres Aufeinandertreffen mit ihm vorbereitet hatte. Die Tatsache, dass er es tatsächlich geschafft hatte, sie in ihrem eigenen Spiel zu schlagen und ihr tatsächlich sowohl eine impulsive Reaktion (Trotz) als auch ein unangemessenes Gefühl (Todesangst) abzuringen, hatte ihn ganz oben auf die Gefährlichkeitsliste gesetzt. Lange hatte sie über diesen Menschen gegrübelt, sich vorbereitet und auf ihn eingestellt, und jetzt hatte sie doch ein flaues Gefühl im Magen, als sie im sprichwörtlich die kalte Schulter zeigte und mit desinteressiertem Blick von oben bis unten musterte.
„Welch heitere Stimmung.“, kommentierte sie trocken und mit einem Hauch von Spott, den man allerdings eine Weile suchen musste, bis er sich endlich unter einem Felsbrocken hervortraute.
„Ich nehme an, du hast den Fortschritt gewisser alter Kameraden deinerseits verfolgt, nicht wahr?“ Natürlich, was denn sonst? Allerdings ließ Junko es in diesem Moment so klingen, als vermute sie nur ein mildes Interesse auf Kibos Seite, die eben aus dem Umstand, dass er mit der Hyuuga zusammengearbeitet hatte, entstanden war. Diese unschuldige Melodie änderte aber alsbald ihre Tonart, als die Stimme der Chuunin schneidende, sarkastische und etwas spöttelnde Züge annahm.
„Hat sie sich die Hyuuga nicht ganz hervorragend entwickelt? Sie ist nachdenklich, effizient und vollkommen skrupellos. Meine Güte, ich habe vernommen, dass man sie vom Verhalten her mit mir vergleicht. Sie hat sich als ganz außerordentlich begabte Schülerin erwiesen, nicht wahr?“ Ob sie es zu weit trieb, während sie den Blutjungen provozierte? Wohl kaum, aber trotzdem konnte sie in diesem Moment nicht wirklich aufhören, und mal ganz davon abgesehen war ihre Aussage nicht ganz von der Hand zu weisen – Itoe hatte sich ohne Zweifel verändert.
 

Hinketsu Kibo

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Immer so ernst, so überaus beherrscht, jeder ihrer Schritte wirkte eiskalt kalkuliert. Eine wirkliche Bremse für die Euphorie die gerade in Form kleiner roter Perlen durch Kibos Kreislauf rauschte. Doch trotz allem war er hier um mit ihr zusammenzuarbeiten, die letzte Hürde auf seinem Chuuninexamen und nun sollte er den Part Yutos einnehmen, ob sie ihn wohl auch gleich zum Kartenspielen auffordern würde? Was für ein seltsamer Gedanke. Kibo machte einige hastige Schritte um Junko herum, seine Augen musterten die Kunoichi von allen Seiten, die Hände hatte er dabei vor seiner Brust verschränkt. Schließlich blieb er vor ihr stehen, versperrte ihr damit die freie Sicht auf den Eingang und fuhr sich langsam über sein Kinn. Ihre Frage? Kameraden? Nein, nein ... natürlich kam ich nicht umhin mir des Fortschritts der Prüflinge gewahr zu werden, die sich durch meinen Bereich bewegten. Aber der Rest? Eine abfällige Handbewegung und ein kurzes Verdrehen seiner Augen sprachen wohl eine eindeutige Sprache, dann schien er sich abermals auf Juto zu konzentrieren. Sie ist beinahe ... doch wenn sie ... Nur mit einem Ohr lauschte er ihren Worten, ihre Ausführen waren in eigenartigem Einklang mit seinen Gedanken, es war unnötig zu spezifizieren welche Hyuuga sie meinte. Schließlich abermals ein selbstgefälliges Grinsen ... Ja wirklich, so schrecklich beherrscht und überlegt, im richtigen Moment keine Skrupel zuzuschlagen. In diesem Moment wurde Kibo wieder schmerzlich bewusst dass er keine Ahnung hatte wie es Itoe wohl ergangen war, was war wohl in seinem eigenen kleinen Reich während seiner Abwesenheit passiert? Würde sie wohl diesen Raum erreichen? Doch würde ich einmal nicht hoffen, dass man sie mit dir vergleichen kann, schließlich ließ sich diese harte Schale nur zu leicht brechen und darunter ... Abermals spielte seine leuchtend rote Zunge über seine Lippen, der Blick des Jungen eindringend. Wieso er sich mit solcherlei Geplänkel abgab? Weil ihm Nichts in der Welt amüsanter erschien! Wovor man Angst zeigte verriet so viel mehr über den Charakter eines Menschen als jedes Wort, dass dem Mund entfliehen konnte. Dann änderte sich seine Pose, beinahe gelangweilt wirkte jetzt sein Auftreten, als er einen Schritt neben Junko trat und sein Augenmerk wieder Richtung Eingang richtete. Nun, wie läuft das Ganze jetzt ab? Willst du vielleicht ein Spiel spielen? Abermals ein abfälliges Grinsen, die Stimme ölig ... ob Junko wohl wusste worauf er anspielte? Machte es einen Unterschied?
 
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Mameha Junko

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Ganz offensichtlich versuchte Kibo hier, einen ganz besonders gruseligen und verstörenden Eindruck zu erwecken, wenn er sich selbst die Lippen leckte. Junko fand ihn in dieser Situation ehrlich gesagt albern bis unappetitlich, aber es war nicht davon auszugehen, dass der Hinketsu ihrer bescheidenen Meinung in dieser Hinsicht ernst nehmen oder dieser gar Gehör schenken würde.
Seine Reaktion auf ihre kleine Spitze wurde genauestens beobachtet. Ein kurzer Moment der Unsicherheit, ein Zucken des Augenlids, eine merkwürdige Haltung der Hände – all dies waren letztendlich Spione für die Hohe Kunst des Einschätzens einer Person, und selbst wenn sich Kibo ganz hervorragend selbst maskierte und somit der kompletten Einschätzung entzog, so hatte die Konoha-Chuunin, was den Blutjungen anging, bereits einige Schlüsse gezogen, die auch bis zum heutigen Tage nicht widerlegt waren. Mit einigen Vermutungen, nämlich dass Kibo nicht wirklich zu wahrer Besorgnis und Zuneigung fähig war, lag sie vollkommen falsch, während allerdings ihre Vermutungen, er sei durchaus ein klein wenig von der Hyuuga besessen, selbstverliebt und impulsiv, nicht ganz von der Hand zu weisen waren.
Doch zurück zur Lippen- und Zungenakrobatik des Blutjungen. Junko wusste immer noch nicht, ob sie ihm die Freude machen und Ekel vortäuschen sollte oder doch lieber dem geringen Aufwallen von Humor nachgeben sollte. In einem Anflug geringfügigen Spieltriebs entschloss sie sich für letztere Möglichkeit, auch wenn ihr Lächeln arg unterdrückt wurde. So kam es zu einem angedeuteten Zucken des Mundwinkels, welches aber eher abfällig wirkte, als würde sie sich über die Bemühungen des Blutjungen amüsieren (was sie ja auch tat, aber bei ihr vermutete man schon längst keine ehrlichen Emotionen mehr, oder?).
„Wie drollig.“, kommentierte sie trocken, während sie weiterhin unbewegt stehenblieb, ohne auf das als rastlos empfundene Rumgelaufe des Hinketsu wirklich einzugehen. In diesem Moment ging es darum, zu verleugnen, jemals Angst gehabt zu haben – und sie redete sich dies so lange ein, bis es in diesem Moment zu einem Fakt wurde. „Ich finde es amüsant, wie viele Menschen hinter allem eine Schale vermuten. Ach du je, das Mädchen ist selbstständig, erfolgreich, nachdenklich und sie hasst die Farbe rosa. Sie muss einfach irgendwo einen verletzlichen Punkt besitzen, man muss ihn nur finden und freilegen, um sie dann zu trösten und auf den richtigen Pfad der Hilflosigkeit zurückführen.“ Sie atmete Ehrlichkeit und Überzeugung, was aber angesichts der Doppelzüngigkeit, die Kibo ihr andichtete, wohl vergebens sein würde. Komisch, dabei empfand sie sich selbst wirklich nicht gerade als schwach und hilflos im Allgemeinen – sie hielt nur mit ihren Techniken hinter dem Berg und verbarg ihr wahres Können, sodass nur noch ihre geistigen Fähigkeiten als Aushängeschild für ihre Persönlichkeit und die Stärke derselben übrig blieben. Und diese Stärke, die sie der Öffentlichkeit zugestand, konnte sie keinem Angriff preisgeben, schon gar nicht von Kibo. Kein Wunder also, dass Ausdruck und Stimmung nunmehr nicht nur von Ernsthaftigkeit, sondern auch von einer gewissen, nicht zu verleugnenden Intensität erfasst wurden.
„Lass’ mich dir mein größtes Geheimnis verraten, Kibo-kun.“ Schicksalsschwangere, künstlerische Pause. „Wahrnehmung. Es ist nichts weiter als Wahrnehmung.
Aufnehmen, analysieren, agieren – nicht, dass du das jemals verstehen könntest, immerhin hast du Inkompetenz in diesem Bereich mehrfach bewiesen. Aber wenn ich dich sehe, frage ich mich, warum du dich so fürchtest. Ich meine, deine Trumpftechniken können mit nur wenig Mühe gekontert werden. Es braucht nur einen Elementbunshin, und schon bist du hilflos, was deine Feinde wissen, weil du dir ja nicht die Mühe machst, deine kostbaren Techniken zu verbergen oder mit Sparsamkeit oder gar Bedacht einzusetzen. Gibt es für dich kein Blut, wirst du nutzlos – und dieser Mangel an Vielseitigkeit macht dich so berechenbar, es ist fast schon einschläfernd.“
An dieser Stelle wurde sich Junko bewusst, dass sie vermutlich ein wenig zu weit gegangen war – einen hitzköpfigen Menschen zu verspotten und zu provozieren hatte in der Regel ein sehr berechenbares Ergebnis. Allerdings betrachtete sie dennoch ihren Fächer, als sei das imaginäre Staubkorn darauf immer noch interessanter als der Monolog, den sie gerade führte.
„Das ist auch der Grund, warum sie dich zwar beobachtet, aber dir nicht folgt. Sie folgt meinem Beispiel, nicht deinem. Sie ist eine Kreatur meiner Schulung, und tief in deinem Herzen weißt du das schon längst.“
 

Iwamoto Yuto

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Die letzten Stunden brachen gerade offiziell an, den Genin blieb also nicht mehr viel Zeit um das Ziel zu erreichen oder noch einen der begehrten Stempel zu ergattern. Auch Yuto war nun gerade auf seinem Weg zum letzten Raum, da er sich in diesem mit Junko treffen sollte um die Genin zu erwarten. Dank seines kleinen Zwischenstopps und dem privaten Regenschauer hatte er allerdings etwas mehr Zeit verloren als erwartet. Besonders als er dann noch überprüfen musste ob sich nun auch wirklich alle Genin auf ihrem Weg zu Raum 26 befanden oder man noch etwas nachhelfen musste.
Laut den jüngsten Berichten schien jedoch alles bereit für den letzten Akt zu sein. Alles war geklärt, nun musste nur er selbst noch den letzten Raum erreichen, was Dank der geheimen Gänge der Chuunin aber recht einfach war.

Im letzten Raum dann endlich angekommen, blieb Yuto für einen kurzen Augenblick stehen und ließ die Szenerie auf sich wirken. Ein laues Lüftchen strich durch seine Haare und zog ein Band aus Kirschblüten mit sich, gefolgt vom aromatischen Duft dieser. Dazu dann auch noch das nächtliche Licht und die leise Vermutung, dass über einem die Sterne glitzern würden. Durch und durch ein paradisischer Ort der definitiv zum träumen einlud. Doch bald sollte sich eben dieser traumhafte Ort zu einem womöglichen Schlachtfeld verwandeln, es kam alles auf die Genin drauf an und auf die drei Chuunin, die hier auf sie warteten. Doch Moment, wieso drei? Neben Junko stand ein schwarzhaariger Chuunin mit rotem Mantel, den Yuto zunächst nicht erkannte, da ihn die Magie dieses Ortes wohl doch etwas zu sehr verzaubert hatte. Als er dann allerdings noch einige Schritte getan hatte, wusste er wer da neben ihr stand - Kibo.
"Es scheint mir, als ob ich es noch rechtzeitig geschafft hätte.", sagte Yuto in einem erfreuten Tonfall, nachdem er sich umgesehen hatte um auch nicht falsch zu liegen.
Anscheinend hatte er die beiden gerade während einer Konversation erreicht und wartete daher bis die beiden sich ausgesprochen hatten. Als sie dann schließlich fertig waren und noch kein Genin in Sicht war, kam ihm eine Idee in den Sinn, die er natürlich - ganz bestimmt - nicht geplant hatte. "Wie wäre es wenn wir die Gunst der Stunde nutzen und die herrliche Szenerie bei einem kleinen Picknick genießen würden?" Eigentlich war das ganze nur für ihn und Junko gedacht, aus offensichtlichen Gründen, sowie auch um erneut einen Effekt wie beim letzten Examen mit den Spielkarten zu erzielen. Doch nun war ja nun leider noch Kibo dabei, was zwar die traute Zweisamkeit störte, generell aber kein Abbruch war, da er wie immer viel zu viel Picknick-Kram gemacht hatte. Wo er die Zeit dazu hergenommen hatte? Nun... gute Organisation und Routine waren eben das A und O.
Folglich packte der Rotschopf also die Picknickdecke aus, stelle eine Kanne Tee, sowie drei Becher auf diese und noch einen Beutel Kekse. Wer im übrigen genau nachsah, würde auch noch einen weiteren Gegenstand auf der Picknickdecke erkennen können - ein kleines Kartendeck. Wahrscheinlich würde dieses nur aus obligatorischen Zwecke auf der Decke liegen, aber man konnte ja nie wissen. Yuto genehmigte sich nun allerdings zunächst einen Schluck des dampfenden Tees und atmete innerlich auf.
 

Hinketsu Kibo

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Kibo lauschte den Worten der Kunoichi, schließlich gab es Nichts anderes dass ihm hier Kurzweil bieten könnte. Aber auch wenn er gezwungenermaßen ihren Worten Gehör schenken musste, so war er doch nicht gezwungen auch nur einem davon zuzustimmen. Natürlich hatte er nicht von ihr erwartet, dass sie sich im Angesicht seiner kleinen Spielchen einrollte und auf den Tod wartete, doch ihre Ausführungen langweilten ihn über alle Maßen. Und da unterscheidest du dich von Itoe mein liebes Weißhaar ... Wo die Hyuuga sich zwar auch nicht so leicht einschüchtern ließ wie die kleinen Kinder, die frisch von der Akademie dachten sie könnten in einer Mission überleben, da bot sie ihm aber doch überaus interessante Reaktionen. Sie war bereit zu spielen, sich ihm entgegenzustellen und mit Stolz geschwellter Brust zu verlangen was ihr, ihrer Meinung nach, zustand. Junko auf der anderen Seite ... Nein, bei ihr würde es keinen Unterschied machen ob ein Elementbunshin vor ihm stand, der Mangel an Kreativität und Lebensenergie wäre wohl kaum merkbar. So lauschte er ihren Worten von Beobachtung, Wahrnehmung und Analyse und wie hilflos und eingeschränkt er doch sei. Hmm, kommen mir diese Worte nicht bekannt vor? Alles was er ihr als Antwort bieten konnte war ein hohes Kichern. Schließlich schien sie mit ihren Ausführungen fertig zu sein und wo ihm vor noch nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Rede nachdenklich gestimmt hatte, da konnte er sich heute kaum zurückhalten in berstendes Gelächter auszubrechen. Meine kostbaren Techniken? Jaja Junko, deine hoch gepriesene Beobachtungsgabe scheint einer sorgsamen Selbstreflektion zu bedürfen. Die Spielereien mit dem Blut, dass sind kaum mehr als Taschenspielertricks unseres Klans. Die wirklichen Techniken die uns ausmachen, die dafür sorgen dass sich die Stirn unserer Gegner in sorgsame Falten legt. Kikiki ... du hast noch keine Einzige davon gesehen ... kikiki ... würdest du doch dann heute nicht vor mir stehen. Das Auftauchen Yutos zwischen den nahen Bäumen bemerkte der Blutjunge gar nicht, fuhr stattdessen von nun langsam ausklingendem Gelächter begleitet fort. Den Ausdruck den dein Bunshin damals in meinen Augen gesehen hat? Nicht Hilflosigkeit, nur Enttäuschung, hätte ich doch nur zu gerne jeden einzelnen Tropfen in deinem Körper in mich aufgenommen und stattdessen die flüssige Hölle in deinem Inneren entfacht. Doch wäre dein Lebenssaft wohl ähnlich lau und geschmacklos gewesen wie deine restliche Person ... Kibo verzog seine Miene zu einer Grimasse der Abscheu, als hätte er gerade an eine verdorbene Speise gedacht ... bin ich froh dass Itoe hier nicht deinem Vorbild nacheifert, schmeckt man aus jedem einzelnen Tropfen aus ihren Adern doch die Lebensenergie die in ihr pulsiert. Wo du Angst davor hast dich in eine Situation zu begeben die du nicht analysieren konntest, ist sie bereit im Zweifelsfall ihren Fähigkeiten zu vertrauen. Wo dein Auftreten einer verstaubten Statue gleicht, weiß sie Stolz und Grazie zu vermischen. Nicht sie ist deine Schülerin, du siehst hier nur eine jüngere Kunoichi die schon längst das erreicht hat, was dein kleiner Geist einmal zu erreichen versuchte. Ich denke nicht dass du eine Schale hast die es aufzubrechen gilt, du hast in den letzten Jahren vielmehr Schicht um Schicht um dein Inneres aufgebaut, meine Frage ist nur ... welche tiefsitzenden Ängste, von solcher Wichtigkeit dass du sie dir Selbst nicht einmal eingestehen kannst, verbirgst du? In diesem Moment machte sich Yuto bemerkbar und Kibo grüßte ihn mit einem kurzen Nicken. Mochte er den Rotschopf auch nicht so war er sich doch dessen Fähigkeiten bewusst und der Chuunin stellte Einen der wenigen Klanlosen Personen da, die er im Ansatz respektieren konnte. Auf das Angebot ließ er sich nur zu gerne ein und ansatzlos wandte er sich von Junko ab, um sich auf der Decke niederzulassen. Schnell hatte er sich den ersten Keks aus der Tüte geangelt und knabberte bereits genüsslich daran, während er mit seiner anderen Hand immer mehr Zucker in seine kleine Teeschale rieseln ließ. Dann wieder ein kurzer Blick in Junkos Richtung ... aber wir können das ja in dieser kleinen illustren Runde gerne bereden, keine Angst wir sind hier um zu helfen ... kikiki Zufrieden stellte Kibo fest, dass der Löffel mit dem er den letzten Rest Zucker gerade verteilte nun bereits deutlich schwieriger zu bewegen war und nahm schließlich zwischen zwei Keksstücken einen kleinen Schluck der süßen Masse. Köstlich!
 
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Mameha Junko

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Natürlich lauschte er ihren Worten nur, weil es nichts anderes zu hören gab und natürlich war es sturzlangweilig. Warum dann die aggressive Reaktion, musste man sich da fragen? Für gewöhnlich war Kibo insbesondere Yuto feindlich gesonnen und hatte nichts als Gift und Galle für diesen übrig, während er sich dazu berufen fühlte, in Junkos Gegenwart eher zurückhaltend zu sein. Immerhin war der Iwamoto clan- und familienlos, und somit ganz stark unter der Wahrnehmungsgrenze des stolzen Hinketsu, und in dieser Eigenschaft war es vollkommen unverständlich, wie der Rotschopf den Chuunintitel vor dem Blutjungen erhalten konnte. Wie kam es, dass ausgerechnet jetzt Respekt und Wohlwollen von Seiten Kibos herrschte? Mochte es – wie Junko übrigens aus dem Vergleich mit ihren Beobachtungen rasiermesserscharf schloss – dass Kibo einfach Angst hatte und nun alles tat, um diesen Eindruck zu verfälschen? Die Tatsache, dass er mit ungewöhnlicher Aggressivität und Heftigkeit auf ihre Provokation antwortete, deutete zumindest darauf hin, ebenso wie seine plötzliche Eintracht mit Yuto, der vermutlich als Rettungsanker fungierte.
A propos Yuto.
Junko kam nicht umhin, einmal kurz in ihrer Konzentration gestört zu werden und – sit venia verbo – ganz schön blöd aus der Wäsche zu gucken, als der Iwamoto seelenruhig eine Picknickdecke und entsprechende Utensilien ausbreitete, als sei er die Gemütlichkeit in Person und ungeachtet der ärgerlichen Funken, die da zwischen dem Blutjungen und der Kunoicihi hin- und herstoben. Na prima, ihr Freund, Kupferstecher, Abgott und Quelle vieler Probleme hatte wirklich manchmal gelinde gesagt etwas schräg anmutende Züge. Was wäre denn gewesen, wenn Kibo nicht rechtzeitig aus seinem Raum rausgekommen wäre? Hätte Yuto dann immer noch ein Picknick vorgeschoben und sich dabei beobachten lassen, wie er es sich mit einer Konoha-Nin gemütlich machte? Ja, war der denn noch zu retten?
Was immer du dir auch gedacht hast, mein Lieber – Drei sind keiner zuviel.
Halbzeitbittere Erkenntnis, die einen schalen Geschmack auf der Zunge hinterließ, während Junko sich immer noch unschlüssig war, wie sie auf dieses Harmoniebedürfnis, welches durch Yuto wie eine Welle in die Diskussion hereinbrach, überhaupt reagieren sollte. Wenn sie es recht bedachte, war sie, da sie egoistischerweise diese Aktion zumindest ansatzweise auf sich bezog, durchaus ganz tief im Inneren durchaus ein klitzekleines bisschen geschmeichelt, auf der anderen Seite aber auch wieder durch Unverstand und Unvorsichtigkeit auf männlicher Seite empört. Die Gefühle hielten sich eigentlich ganz gut die Waage, sodass sie entschied, keinem von beiden nachzugehen und sich stattdessen auf den Blutjungen zu konzentrieren, bei dem sie Furcht vor ihrer Person diagnostiziert hatte. Dieser hatte sich immerhin in einem wahren Redeschwall ergangen. Es wäre doch wahrlich unhöflich, würde sie diesen unbeantwortet lassen. Er nahm also Bezug auf ihre kleine Bunshinbegegnung? Das konnte er gerne haben, wie sie mit hochgezogenen Augenbrauen demonstrierte.
„Merkwürdig. Ich hatte unseren kleinen Schlagabtausch ganz anders in Erinnerung.“ Sie ließ sich tatsächlich dazu herab, sich ebenfalls auf der Picknickdecke niederzulassen, aber dies schien eher eine automatisierte Reaktion, ganz nebenbei, als würde sie sich nicht interessieren, auf was sie sich da einließ, während sie sich eher auf das Gespräch konzentrierte.
„Das, was ich in den Augen deines Blutgebildes sah, würde ich gerne lyrisch als ‚nackte, kalte Angst’ bezeichnen. Allerdings wirst du dies abstreiten – ich hab mich bestimmt geirrt, Mitglieder großer Clans und Angehörige der männlichen Spezies ängstigen sich nicht und so weiter und so fort.“ Sie machte eine abfällige Bewegung, als kenne sie die Leier schon längst und sei es leid, diese zu hören.
„Schade, dass du nicht mehr zu gewitzteren Antworten fähig bist. Alles, was ich von dir höre, ist ganz gut mit einem kindischen „Selber!“, „Du bist doof“ und „Du bist phantasielos“ zusammen mit einem „Gar nicht wahr!“ zusammenzufassen. Ich hoffe, du verstehst daher, warum ich deine kleinen aggressiven Redeschwall nicht allzu viel Beachtung schenken kann.“ Dabei war der Artikulationsschwall des Hinketsu doch so sorgfältig vorbereitet und so präzise ausgeführt worden – alles darauf abgezielt, ihr möglichst viel Schmerz zuzufügen. Auch, wenn es äußerlich nicht wirklich ersichtlich war, so traf diese Attacke, wurde aber im gleichen Moment rationalisiert und somit abgeschwächt, sodass es unmöglich war, das Ausmaß des Effekts wirklich zu ermessen. Und je mehr sie rationalisierte, desto mehr Löcher fielen ihr im verbalen Angriff des Blutjungen auf, was sie jetzt mit einem Hauch von Resignation kommentierte.
„Ach ja, und entscheide dich bitte mal, ob du mich aussaugen oder doch lieber ekelig finden möchtest. Mir fällt es schwer, herauszufinden, was du in dieser Sache wirklich möchtest. Vielleicht bist du aber auch zu sehr von Stolz und Grazie vereinnahmt, als dass du einen klaren Gedanken fassen könntest.“ Und wo wir gerade bei diesem Thema waren: Irgendwie musste sie ja auch noch Yuto begrüßen. Sie musste zugeben, dass dies der schwierigste Teil der Unterhaltung war. Wie konnte sie am besten die Gefühle, die sie hegte, vor Kibo verbergen? Sollte sie den Kiri-Nin vielleicht gereizt begrüßen? Freundlich, um den Hinketsu zu ärgern? Gleichgültig und so noch viel mehr Verdacht erregen? Entscheidungen, Entscheidungen.
„Oha, Kekse.“, kommentierte sie zunächst trocken, um Zeit zu gewinnen. „Yuto, schön dich zu sehen.“ Irgendwie ging die Tonart in eine ganz falsche Richtung, so eher locker-flockig, wie ein mit Daria der giftgalligen Miesmuschel mit tonlosen, intelligenten Kommentaren, welche mit einem Hauch von Krümelmonster gekreuzt wurde. Sie hätte auch „Oh, hoppla, Pfeil in der Brust“ sagen können, es hätte dieselbe Tonlage gehabt.
 

Tetsuya Daisuke

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CF: Raum 21 – Blitzgewitter (Daisuke ; Kimihiro ; [Itoe])

Da war er also, der finale Raum. So oft hatte der kleine Tetsuya gehofft diese Tür ernsthaft zu erreichen, doch hätte er im Traum nicht daran geglaubt, dass es so schnell ginge. Dass es nicht wirklich schnell war, war ihm hierbei zwar nicht bewusst, aber wenn man auf die vergangene Zeit zurück blickte, war wirklich nicht allzu viel passiert. Freudig nahm Daisuke sein Schwert wieder entgegen, nachdem Kimihiro dieses vom Draht befreit hatte und wartete fast schon begierig darauf, dass der Misumi die Tür für die beiden Shinobi und die bewusstlose Kunoichi auf seiner eigenen Schulter öffnete. Er war wirklich gespannt auf das Szenario, welches sich den Augen der beiden Jungen bieten würde. Warum er so gespannt darauf war? Nunja, der Tetsuya erhoffte sich wirklich viel vom „letzten Bildnis“ des Examens. Ein epischer Raum der seines gleichen suchte um die Sieger dieses „Wettbewerbs“ zu küren. Ja, man konnte wirklich sagen, dass er sich viel erhoffte…
… Und dann öffnete Kimihiro die Tür. Fast könnte man sagen, dass man auf den ersten Blick in den Raum direkt ein bisschen Augenkrebs bekommen konnte. Okay, es war nicht ganz so prunkvoll und episch wie er es sich erhofft hatte, aber er hatte wohl schon schrecklichere Räume gesehen. Pflanzen waren immer noch ein Nichts, wenn man dagegen stellte, dass für dieses Examen eine Blitzapperatur gebaut wurde, welche die Genin grillen sollte! Deswegen waren diese, zwar schönen, aber auch ziemlich nutzlosen, Bäume irgendwie naja… kein Wunder in seinen Augen. Das nächtliche Licht machte die Zielgerade allerdings doch wesentlich angenehmer auf den ersten Augenkrebs erregenden Blick erwartet wurde. Recht fix wankten die knallig türkisfarbenen Augen des Tetsuya hin und her zwischen den zu Boden fallenden pinkfarbenen Blättern. Fast schon richtig kitschig… Wessen Idee dies wohl war? Nun, da kamen wirklich viele Spinner in Frage… Und Boom! Da waren doch Leute in diesem Raum, wobei eine besonders den Blick des Tetsuya auffing. Arg, wieso die denn schon wieder? Schwer schluckend, zog Daisuke das Mädchen auf seiner Schulter zurecht und seufzte. Hatte sie die beiden Jungen nicht genug gequält? Doch da war noch jemand, welcher den Gesichtsausdruck des Tetsuya nur noch umso mehr verzerrte. Wieso war der denn auch noch hier? Sollte dies eine richtige Tortur für den Jungen sein? Vor der einen hatte er richtig Angst und der andere machte ihn einfach… nun sagen wir… er reizte ihn irgendwie. Aber davon wurde ja mittlerweile schon oft genug berichtet, nicht wahr? Und in der Ferne, zwischen dem vielen rosa der Blüten, war auch noch ein roter und unverwechselbarer Schopf zu erkennen. Dort standen drei Chuunin mitten im Raum? Irgendwie war dies doch ein sehr merkwürdiges Szenario. Mal davon abgesehen, dass Daisuke sie nicht nur alle namentlich kannte, sondern sich ein eigenes Bild von ihnen machen konnte, wusste er auch in welcher Fraktion sie spielten. Und so scheinbar „friedlich“ wie sie dort waren, man konnte von der Unterhaltung noch nichts aufnehmen, wirkte dies doch wie ein Theaterspiel. Der Tetsuya hatte eines gelernt: Wenn etwas ruhig wirkte, war meistens böses im Busch, oder ehr im Kirschbaum müsste man hier wohl sagen. Voll nach dem Motto: Stille Wasser sind tief und dreckig… Der Blick des Jungen wanderte nun zum ersten Mal zu seinen Begleiter, seitdem sie in diesem Raum waren. Erst zu dem Mädchen auf seiner Schulter, welche noch lang nicht aus ihrem Schönheitsschlaf erwachen zu wollen schien und dann zu dem großen Kerl mit der Brille. Der Tetsuya sagte kein Wort. In der einen Hand hielt er gesenkt das Zweihandschwert und mit der anderen hielt er das Mädchen. War sicher ein lustiges Bild, wie die beiden Jungen da im Türrahmen standen und der Zwerg zum Riesen aufblickte. Momentan war der Tetsuya noch ziemlich ruhig, auch wenn ihm die Anwesenheit zweier Leute in diesem Raum sauer aufstieß, war da mal wieder ein Ruhepol, welcher ihn auf den Boden zurückholte. Doch nun entschied der kleine Kerl erst einmal den langwierigen Begleiter sich ein Bild machen zu lassen und seine Meinung über diese Situation zu hören. Kein Wort drang über seine Lippen, während er stur auf die Brille des Jungen starrte: Los mach schon was Intelligentes!
 

Hinketsu Kibo

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Die Begegnungen mit Shinobi der anderen Fraktion hatten immer etwas Eigenartiges an sich, wurde man doch aufgrund des kalt dahin schwelenden Konfliktes immer wieder dazu gezwungen miteinander zusammenzuarbeiten, nur um sich im nächsten Augenblick wieder an die Gurgel zu springen. So kam es auch dass man sobald man die erste Phase, in der die Spreu vom Weizen getrennt wurde, hinter sich ließ man beinahe gezwungenermaßen immer wieder auf die selben Personen traf. Zwischen diesen Treffen erstreckten sich aber meist mehrere Monate, manchmal sogar Jahre und in dieser Zeit konnte viel passieren, Personen änderten sich. So würde Kibo dem rothaarigen Chuunin wohl immer mit Abscheu oder wenigstens unverhohlener Geringschätzung entgegentreten. Doch wo er früher diese Gefühle beinahe schon hitzig ausgelebt hatte, da hatten die unzähligen Begegnungen immer mehr die Spitze seiner aggressiven Bemerkungen abgeschliffen. Ob er jemals ein positives Wort über den clanlosen Besserwisser verlieren würde? Nicht das er es heute zugeben würde, doch hätte er vor einem Jahr auch noch jeden mit Gelächter gestraft der ihm erklärt hätte, dass er einmal auf einer Picknickdecke mit Yuto Kekse zu sich nehmen würde.
So saß er jetzt vor der weißhaarigen Dame und lauschte ihren Worten, während sich auf seinen Lippen ein treudoofes Lächeln breit machte. Schnippisch und von einer gewissen Einfältigkeit begleitet, die er bei einer Kunoichi ihrer nicht vorhandenen Abstammung nicht anders erwartet hatte und doch nahm er noch etwas Wichtigeres wahr. Wo ihre letzten Begegnungen ihn beinahe in den Tiefschlaf versetzt hätten, da horchte er hier auf, genoss die Worte die ihm entgegen geschleudert wurden. Vor allem, da für einen schnippischen Wortwechsel wie sie ihn gerade führten eines vorhanden sein musste ... Interesse. Er hätte dem Bild, dass er von Junko in seinem Kopf hatte, einfach nicht zugetraut ihm Kontra zu geben. Die Euphorie des Blutes, dass er sich als Wegzehrung aufbehalten hatte und jetzt noch immer durch seine Adern schoss, verstärkte diesen Effekt nur noch. Ahh ... hätte ich nicht gerade erst fürstlich gespeist würde ich nach diesen Worten wohl eher zu Ersterem tendieren. Vielleicht bist du ja doch köstlicher als ich dachte ... ein Kekshappen verschwand in seinem Mund, etwas entfernt nach Tee schmeckende Masse wurde hinterher geschüttet. So impulsiv, so frei jeglicher analytischer Distanz ... so ... herrlich. Natürlich waren die schnippischen Bemerkungen der Kunoichi an den meisten Mitmenschen gemessen noch immer kalt und berechnend, doch fühlte sich warmes Eis nicht brennend heiß an? Interessiert musterte er seine Gesprächspartnerin während diese sich an Yuto wandte. Die eigentümliche Beziehung die die beiden pflegten? Aus eigenartigen Umständen waren ihm Ansätze davon zugetragen worden, doch war sein Interesse daran mit der Entscheidung zweier Hunde, ob sie sich an die Kehle springen oder sich decken sollten, vergleichbar.
In diesem Moment nahm er die Neuankömmlinge wahr, Selbst auf diese Entfernung war die kleine Gestalt Daisukes zu erkennen und auch die Identität seines Begleiters ließ sich leicht eruieren. Doch bevor Kibo noch erfassen konnte was denn dafür verantwortlich zu machen war, dass sich der kleine Giftzwerg so eigenartig vornüber gebeugt bewegte, blickte er bereits wieder zu seinem Landsmann. Yuto-kun ... nie würde er den Nachnamen des Rotschopfes benutzen, doch das war dieser wohl schon gewohnt ... kannst du dich um den Winzling kümmern? Ich würde mich nur ungern von diesen köstlichen Keksen losreißen, bevor nicht jemand mit realistischen Chancen das Examen zu bestehen den Raum betritt. Die Worte waren laut und deutlich ausgesprochen, noch weit von einem Brüllen entfernt, doch sollte man sie Selbst im Eingangsbereich mit etwas Konzentration wahrnehmen können. Der wirkliche Grund wieso er nicht aufzustehen gedachte? Wenn Daisuke diesen Raum betrat konnte das nur Eines bedeuten ... irgendwo, in einem weiß gekachelten Raum lag eine bewusstlose Hyuuga und auch wenn Kibo nicht klar war inwieweit Daisuke über sein Interesse an der Kunoichi Bescheid wusste. So war er sich nicht vollkommen sicher im wichtigen Moment, die nötige Geistesklarheit zu behalten und egal ob dies in disziplinarischen Problemen für ihn, oder einigen gebrochenen Knochen endete ... der Ausgang erschien ihm nicht wünschenswert. Ohne auf eine Antwort zu warten, blickte er wieder in Junkos Richtung. Dabei mühsam darauf bedacht die Enttäuschung über den Ausgang seiner kleinen Inszenierung nicht auf seinem Gesicht zu zeigen. Vereinnahmt sein, involviert, Euphorie ... Leben. Klare Gedanken werden überbewertet, sterbe ich doch viel lieber an einem meiner Laster, als durch Selbst induzierte Ödnis und Langeweile. Natürlich gibt es ja dann immer noch euch, die ihr dafür verantwortlich seit, dass eben Jenes Schicksal den seltenen Diamanten in unserer Mitte nicht widerfährt. In diesem Sinne bin ich dir durchaus für deine auferlegte Selbstkasteiung dankbar, die jede Sekunde dieser einschläfernden Existenz darstellen muss. Ein Kind, dass den ganzen Tag in der Einsamkeit der prunkvollen Räumlichkeiten eines Anwesens verbrachte, hatte doch einige Zeit zu lesen und wo sich Kibo nie für die Spielereien seiner Altersgenossen erwärmen konnte, Nicht dass diese ihn jemals ob seines Verhaltens mitspielen gelassen hätten, da erlebte er hier gerade das Äquivalent eines in Worte verpackten Kinderspielplatzes. Ob Junko dies ähnlich wahrnahm? Interessierte es ihn?
 
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Misumi Kimihiro

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Wie fast jeder Raum zuvor war auch das finale Zimmer ein Kunstwerk an sich, doch die Schönheit dieses letzten Ortes… das beruhigende Licht im Stil einer sternenklaren Nacht, der betörende Duft in voller Blüte stehender Kirschbäume, und erst der Anblick dieser wundersamen Gewächse… Es konnte einfach keinen Menschen mit zumindest noch einem Funken Leben in sich geben, der sich von diesem fantastischen Gesamtbild nicht wenigstens für einige Augenblicke ganz und gar gefangen nehmen lassen wollte. Zumindest sah der Misumi dies so, der dem Partner wohl oder übel eine gehörige Kopfnuss verpasst hätte, wäre ihm die Meinung des Schwertzwergs ob dieses Raumes nicht verborgen geblieben.
So von der Umgebung verzaubert bemerkte Kimihiro weder den erwartungsvollen Blick, den sein Partner ihm zuwarf, noch die Gestalten, die im Zentrum des wundersamen Raumes warteten. Erst, als einer dieser Schatten laut das Wort ergriff, wurde der Misumi aus seinem Tagtraum gerissen und auf die anderen Personen im Raum aufmerksam. Neugierig wie stets, wenn auch noch immer etwas verwirrt von der mystischen Atmosphäre, lauschte er ohne Umschweife dem Gesprochenen, obgleich Kimihiro noch nicht ganz zu erkennen vermochte, wer von den scheinbar zwei… nein, drei Menschen die Quelle war.
„…dich um den Winzling kümmern? Ich würde mich nur ungern von diesen köstlichen Keksen losreißen, bevor nicht jemand mit realistischen Chancen das Examen zu bestehen den Raum betritt.“
Das Examen bestehen… bei diesen Worten rollte Kimihiro unweigerlich mit den Augen. Da hatten die drei Genin endlich einen Raum gefunden, der tatsächlich ein wenig Frieden innerhalb dieser dreimal verfluchten Prüfung zu versprechen schien, und schon wurde er direkt zerschmettert. Und das noch nicht einmal von einem Unbekannten, sondern von einer irgendwie bekannt klingenden Stimme. An deren etwas unheimlichen Besitzer erinnerte sich Kimihiro letztlich auch nur allzu gut.
*Der Prüfer vom Jahrmarkt und diesem Arztzimmer. Der Prüfer, der…*
Sein Blick, bisher träumerisch auf den Bäumen liegend, ging automatisch zu Itoe und Daisuke. Beide hatten sich wegen exakt jenem Prüfer bekämpfen müssen, mit sichtlich langanhaltenden Folgen. Eigentlich hätte der Künstler bei diesem Gedanken gut und gerne Lust gehabt, blind auf den merkwürdigen Prüfer loszugehen, doch die Lust auf Aktionen solcher Art war dem Faulpelz mittlerweile gehörig vergangen. Seine Klamotten waren noch immer recht feucht, und die Erinnerungen an die restlichen Demütigungen allzu frisch: Die unsanfte Einladung und das Chaos zu Anfang der Prüfung, das Wettessen, der Schachalbtraum, die Blitze, und nicht zuletzt die zahlreichen erfolgreichen Versuche, die einzelnen Prüflinge gegeneinander auszuspielen. Wer hatte nach all diesen Mätzchen denn nicht langsam die Nase voll?
Entsprechend missmutig nahm Kimihiro die ersten paar Schritte in Richtung des großen, offenen Raumes, blieb aber an dessen Rand stehen, immerhin wollte man ja nicht mitten in das geruhsame Essen der Personen platzen, die Kimihiro jetzt eindeutig erkannte – und im Gegensatz zu den wunderschönen Bäumen konnte einem dieser Anblick durchaus Augenkrebs bescheren. Harmonisch saßen dort alle drei Prüfer zusammen, denen das ungleiche Paar bisher begegnet war: Mameha Junko, Irgendwas Yuto, und Irgendwas Irgendwas. Schon einer von ihnen hätte wohl genügt, um den Genin einen gehörigen Dämpfer zu verpassen, doch alle drei…
*Allein Junko… ich meine, warum? Hat sie nichts besseres zu tun?*
Ein schwerer Seufzer entglitt Kimihiros Kehle, und seine Augen rollten einmal zur Decke und wieder zurück. Da waren sie also, erneut frisch in einem Raum, und erneut konfrontiert von ihnen. Sichtbar genervt strich sich der Künstler eine feuchte Haarlocke aus dem Gesicht, die zum geschätzten hundertsten Mal in sein Sichtfeld gekräuselt war, bevor er mit angespannter Stimme verlauten ließ: „Wenn ihr euch wirklich um Daisuke bzw. uns beide ‚kümmern‘ wollt, dann könntet ihr uns für den Anfang ein paar trockene Klamotten besorgen. Oh, und ein paar dieser Kekse wären auch nicht schlecht. Ansonsten würden wir euch auch gar nicht länger stören wollen, schließlich irren in diesem euren schmuddeligen Heim sicher noch weitere Gäste von euch herum, die sich nach Aufmerksamkeit sehnen. Wir drei durften uns schon oft genug daran erfreuen.“
 
M

Mameha Junko

Guest
A/N: Nanana … Kibo, bitte in character bleiben oder Charakter überarbeiten ;)


Anstieg der Anzahl von Fremdwörtern und passiver Rede im allgemeinen Sprachgebrauch, zunehmend kunstvolles Jonglieren mit Nebensätzen und geschickte Setzung der Kommata, wenige Relativpronomen (ein Rechtschreibfehler) … es schien, als habe der kleine Blutjunge absichtlich das Niveau seines Ausdrucks angehoben, um zu demonstrieren, dass er auch in Sachen Rhetorik überlegen war. Dies war ein Wettbewerbsverhalten, wie es Junko bereits bekannt war – sie hatte es auch schon von Hiroshi, um nur eine Person zu nennen, gesehen und hatte festgestellt dass dieses Verhalten sich stets dann einstellte, wenn die Allmacht des Wetteiferers sich irgendwie durch ihre eigene Anwesenheit bedroht fühlte. Dazu gehörte auch die nicht mehr ganz so unterschwellige Drohung, zusammen mit einer gewissen Überheblichkeit. Arroganz, so wusste sie, war der Schutzschild des schwachen Geistes. Je mehr Kibo redete, desto mehr fand sie über ihn heraus … und desto weniger mochte sie ihn leiden.
Allerdings musste man an dieser Stelle auch festhalten, dass sie an diesem kleinen Wortgefecht auch Gefallen fand, denn obschon man ihr die Fähigkeit zum Amüsement gerne mal absprach, gab es einen Grund, warum sie die Hälfte ihres Lebens entweder mit der Nase in Büchern verbracht hatte oder damit beschäftigt gewesen war, sich einen ruhigen Ort zu suchen, an dem sie ungestört lesen konnte. Mittlerweile hatte sie ihren eigenen Anspruch und Geschmack entwickelt, man sollte es nicht glauben. Es erschien also nicht weiter verwunderlich, dass sie trotz der Ankunft der ersten Genin und Kibos Frechheit die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen wollte. Korrektur, sie konnte es nicht auf sich beruhen lassen.
„Welch seltsame Gangart deine Zunge doch annimmt … doch ich gestehe, diese Art des Witzes steht dir ausgezeichnet. Vielleicht wäre eine Teilnahme des wöchentlich stattfindenden Debattierclubs von Soragakure deiner Glaubwürdigkeit eher zuträglich als deine lächerlichen Versuche der tatsächlichen – nicht etwa der rhetorischen - Zungenakrobatik.“
Ernsthaft, dieses Herumgeschlage mit dem blutroten Lappen war eher belustigend als einschüchternd. Eigentlich tat sie Kibo damit einen Gefallen, indem sie ihm die Albernheit seines Handelns vor Augen hielt.
Auch fühlte sie sich dazu berufen, auf Kibos kleine grausame Ader einzugehen. Wusste er überhaupt, dass er den armen Yuto gerade dazu aufforderte, gegen seinen besten Freund vorzugehen? Es gab für alles Grenzen, und den armen Rotschopf anzuweisen, gegen seinen besten Busenkumpel zu kämpfen, war eindeutig zuviel des Guten, wenn man mal ganz davon absah, dass sie Kibo nicht wirklich zustimmte, was die Diffamierung des Könnens von Daisuke anging. Ihrer Meinung nach musste man diesem Kampfzwerg nur noch beibringen, sein Hirn tatsächlich einzusetzen, und dann wurde aus ihm nicht nur ein mordsgefährlicher, sondern auch ein ganz hervorragender Shinobi. Aber diesen Gedanken behielt sie erst einmal für sich, während sie sich erneut Kibo zuwendete. Dieser hatte doch tatsächlich gestutzt, als Daisuke den Raum betreten hatte. Nanu, hatten wir jemand anderen erwartet?
„Dass ich dazu beitrage, dein chaotisches Leben lebenswert zu machen, kann ich leider nicht unkommentiert lassen. Ich gestehe, dass mein Verhalten dir gegenüber stets an die Grenze der Unzivilisiertheit stieß. Du wirst in deiner Selbstherrlichkeit jetzt wahrscheinlich eine Entschuldigung vermuten, jedoch möchte ich lediglich darauf hinweisen, dass ich an dieser Art der Konversation sehr genieße …“ War die Stimme vorher noch trocken und monoton, wie üblich, so schlich sich jetzt eine schalkhafte Note ein, die allerdings nur mit viel Mühe zu entdecken war.
„… ebenso wie dieses liebevolle Lächeln.“ Und damit schenkte Junko dem Blutjungen ein unvergleichlich reizenden Strahlelächeln. Der verehrte Leser hat sich an dieser Stelle keinesfalls verlesen, und es war auch nicht nur irgendeine Geste. Dieses bezaubernde Lächeln, welches so täuschend echt wirkte, wirkte so herzlich und charmant, dass man damit einen Gletscher hätte zum Schmelzen bringen können, ein Lächeln aus den Tiefen des Herzens.
So zumindest schien es.
Eigentlich wollte Junko den armen Kibo nur ein wenig verunsichern, und begriff, dass sie dies am besten bewerkstelligen konnte, indem sie zu einer Geste griff, der sie sich sonst nie, aber wirklich niemals nie nicht bediente. Allerdings war davon auszugehen, dass diese Geste an Kibo verschwendet war und er dieser vollkommen gleichgültig gegenüberstehen würde. Auch recht, auf diese Weise hatte sie zumindest einmal ihre Gesichtsmuskeln trainiert.
Sie wartete die Reaktion des Hinketsu auch gar nicht lange ab, sondern erhob sich alsbald mit einer beschwichtigenden Geste in Richtung Yuto – das wäre ja noch schöner, wenn man ihn gegen seinen besten Freund hetzen würde. Nein, die Ansprache würde in ihren Bereich fallen, das arme Seelchen des Rotschopfes blieb verschont und Kibo konnte weiter Kekse essen. Ein Gewinn für alle Parteien.
„Willkommen im letzten Raum des Chuuninexamens.“ Unerhört, obwohl sie das Lächeln aus ihrem Gesicht verbannt hatte, ungefähr so, wie man heiße Kartoffeln fallen ließ, so hatte sich ein kleiner Restbestand doch noch auf ihrem Gesicht gehalten, wie das Nachklingen einer Melodie. Es schwand von Sekunde zu Sekunde, also war dies kein Grund zur Sorge – zumindest für sie selbst.
„Als Chuunin werdet ihr häufiger Entscheidungen treffen, welche nicht auf die Gegenliebe eurer Kameraden treffen. Die Führung zu haben bedeutet, das Kreuzfeuer der Kritik ertragen zu können und zu euren Entscheidungen und Fehlern zu stehen.
Du glaubst also, genug gelitten zu haben, Kimihiro?“ Hier zuckte der Mundwinkel, als wolle er von ganz alleine lächeln. Nichts da, genug für heute!
„Überzeug’ mich.“ Diese Aufforderung galt natürlich nicht nur Kimihiro, sondern auch Daisuke. Auch der wollte gerne passieren und damit in den sicheren Hafen schippern, nicht wahr? Das konnte durchaus eine anstrengende Diskussion werden, weswegen Junko den Kopf kurz zu ihren beiden Chuuninkollegen, speziell Yuto, drehte.
„Das hier wird spannend. Gib’ mir doch bitte einen Kuss Keks.“
Ich bin mir jetzt gerade nicht sicher … hast du Keks oder Kuss gesagt?
Ich hab’ Keks gesagt.
Du hast Kuss gesagt.
Keks!
Kuss!
Keks, ich bin mir hundertprozentig sicher!
Wirklich? Ach Mist, fast hätte ich dich gehabt.
Ich hätte beinahe eine Herzattacke bekommen … huch, hoffentlich interpretieren die Kinderchen deinen stutzigen Gesichtsausdruck nicht als Wahnsinn. Das wäre ja vollkommen abwegig.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Als erstes gab es den Herzschlag. Ein dumpfes Pochen, das in Itoes Ohren widerhallte und das Rauschen in ihrem Kopf übertönte. Dann wurden all die Töne heller, waren leichter wahrzunehmen und deutlicher. Itoes Sinne kehrten nur langsam zurück, es dauerte einige Zeit bis sie sich über Kopfschmerzen und Lage klar wurde und dennoch nicht bei vollem Bewusstsein war. Ihr aktueller Zustand glich einer verlängerten Aufwachphase nach einer geruhsamen Nacht, der Körper war wieder anwesend, doch der Geist hatte sich hinter den dicken Vorhängen des Verstandes in warme Decken eingemurmelt und wehrte sich gegen äußere Einflüsse. Er hatte sich die letzten Stunden ausruhen können, nicht einmal das verstorbene Großmütterchen, das in Konoha neben der Hyuuga gewohnt hatte, war Itoe im Traum erschienen um ihr Lebensratschläge zu geben. Einlullende Stille hatte die Welt beherrscht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch auch dieser Zustand ging irgendwann vorbei; Itoe wachte auf. Doch tat sie dies nicht laut, theatralisch und mit entsprechender Pose. Ihr Herzschlag beschleunigte sich rapide, ihr Bewusstsein drängte sich krampfhaft an die Oberfläche – und verharrte. Itoe konzentrierte sich darauf die Augen geschlossen zu halten und weiter ruhig zu atmen. Sie hatte einmal gelesen, dass man, wenn möglich, nicht erschrocken hochfahren sollte, nachdem man sich aus der Bewusstlosigkeit gekämpft hatte. Dies hatte eher den Zusammenhang, dass man sich nicht verletzen sollte, war aber in diesem Fall auch sehr hilfreich, da Itoe so einige Informationen sammeln konnte und auch musste. Itoe musste sich klar werden in was für einer Lage sie sich eigentlich befand.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war ihr Verharren an der Decke. Nein, da war noch ein Erdbeben gewesen, das sie erfasst hatte. Sie war auf dem Boden aufgeschlagen, hatte geblutet. Blut? Das war vorher schon da gewesen. Itoe erinnerte sich, kurz vor dem Angriff Daisukes hatte sich ihr Körper komisch angefühlt, Blut war seitlich aus ihrer Nase getropft, hatte sich in dieser gestaut, da sich das Mädchen kopfüber an der Decke befunden hatte... Sie hatte sich heiß und zum Platzen gefüllt gefühlt. So unsinnig das in Itoes Kopf auch aussehen musste, war ihr doch relativ schnell klar geworden, was diese Ereignisse ausgelöst hatte: Sie selbst, ihre Fehler, Kayros Pille. Sie hatte sich in der Tasche geirrt und würde sich deswegen am liebsten selbst steinigen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ebenfalls sehr präsent war jedoch die Frage, weshalb sich Itoe gerade mit dem Kopf nach unten befand. Sie spürte Druck in ihrer Bauchgegend und eine Hand an... Sie öffnete ihre Augen ein wenig. Arsch. Daisukes Arsch. Lecker.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]*Wieso hat er...* Für Itoe machte diese Szenerie keinen Sinn, wieso sollte Daisuke sich mit ihr belasten? Eine Geisel? Unsinn. Schätzte sie ihn falsch ein? Unwahrscheinlich. Itoe drehte den Kopf ein wenig und versuchte etwas zu erkennen, doch ihr Blickfeld war stark eingeschränkt, wenn sie sich nicht gleich verraten wollte. Es war zutiefst beunruhigend, mit dem Hintern gen Himmel auf der Schulter des Jungen zu liegen, welcher einen zuvor bewusstlos geschlagen hatte. Itoe fragte sich selbst, wie sie darüber dachte und für einen winzigen Moment flackerte die Idee auf, sofort auf Rache zu sinnen, ein elektrisches Feld zu aktivieren und die Organe aus diesem Jungen zu prügeln. Doch dieser Hirnriss verharrte, wie gesagt, nur wenige Augenblicke, ehe er von viel zu vielen Fragen davon gewischt wurde. Warum befand sie sich auf Daisukes Rücken; warum trug er sie? War sie in Gefahr, wo war sie?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe erinnerte sich plötzlich daran, Stimmen vernommen zu haben – bekannte Stimmen. Sie runzelte die Stirn, als sie diese nach einigen Sekunden zuordnen konnte. Junko und Kimihiro. So langsam wurde Itoe hibbelig und als sie dies merkte, war ihr auch klar geworden, dass sie sich ein wenig bewegt hatte. Kein Weg zurück mehr, hm? Itoe seufzte, als sie sich bewegte, denn ihr Schädel hatte angefangen stark zu brummen. Sie klopfte Daisuke mit der flachen Hand auf den Rücken.
„Du kannst mich runter lassen.“
Ihre Worte waren leise, schwach, geschlagen. Wer das Mädchen kannte, der konnte sich denken, wie sie sich fühlte. Durch ihre eigene Dummheit war sie in diese Lage geraten. Ihr Plan war gut gewesen, eine Chance hatte sie auch gehabt, doch dann war da diese Pille gewesen. Doch ein Fehler, Kayros ausgeschaltet zu haben? Es war keine Schwierigkeit zu erkennen, dass Itoes Stolz einen Knacks bekommen hatte. Sowohl durch die selbst verschuldete Niederlage, als auch durch die Zeit, die sie hilflos auf Daisukes Rücken verbracht hatte.
[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ihre Füße hatten endlich wieder festen Boden unter sich, doch Itoe schwankte ein wenig. Dann öffnete sie die Augen für die Welt; für diesen Raum. Sie erkannte, dass sie gerade vor drei Prüfern und Kimihiro erwacht und von Daisuke abgestiegen war. Gab es etwas peinlicheres? Komischerweise ging der Hyuuga dieser Fakt gar nicht sonderlich nahe. Es gab noch so viel, das sie verarbeiten, verstehen und aufnehmen musste, dass sie einfach keine Zeit hatte jetzt in Selbstmitleid zu schwelgen; das konnte sie auch später noch tun. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wo sie war, wusste sie nicht, doch die Kirschbäume sorgten für einen traumhaft schönen Ausblick, welchen Itoe verständlicherweise nicht wirklich genießen konnte. Die Tatsache, dass sich vor ihnen ganze drei ihr bekannte Prüfer befanden, war beunruhigend genug. Eine abschwächende Wirkung hatte nur die Präsenz Kimihiros, denn seine Anwesenheit würde auch Itoes eigene erklären: Er war dafür verantwortlich, dass sie nicht bewusstlos zurückgelassen worden war. So zumindest würde es Sinn machen und solange Itoe keine andere Erklärung fand würde sie auch an dieser festhalten. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Mädchen führte eine Hand an ihren Hinterkopf, ertastete eine Beule und zuckte schmerzhaft zurück. Zumindest befand sich kein angetrocknetes Blut an ihrem Schädel – apropos trocken, das war Itoe komischerweise überhaupt nicht. Nun besah sie sich diese Szenerie noch einmal im Ganzen. Eine merkwürdige Komik haftete ihr an, zumindest in den weißen Augen Itoes.
„Das lief ja... prima.“, murmelte sie leise vor sich hin und gesellte sich automatisch in die Nähe Kimihiros und blickte diesen – dankbar? - an. Vertrautheit sorgte in diesem Fall für ein Gefühl der Sicherheit, nachdem alle Menschen strebten. Jemand hatte einmal gesagt, dass das Gefühl eben dieser Sicherheit im Augenblick vor dem Tode am größten sei.
[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Sich durchaus bewusst darüber, dass sich Itoe durch ihr Aufwachen gerade in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gedrängt hatte, wollte sie es dennoch nicht überreizen und schwieg deshalb. Weitere Gedankengänge und Gefühle blieben vorerst unter Verschluss, sie wollte lieber abwarten was das hier war und was sie erwartete. Erst jetzt stellte sie sich die Frage, ob das Examen bereits vorbei und sie selbst durchgefallen war. Ein unangenehmer Stich durchzuckte ihren Körper.

[out: Das lief ja... prima. | 'tschuldigung an alle, gomenasai und so >.<]
[/FONT]
 

Iwamoto Yuto

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War es nicht unglaublich, was für einen Einfluss Yuto haben konnte, ohne auch nur großartig etwas zu bewirken? Zwei Chuunin, zwischen denen gerade im negativen Sinne die Funken hin und her sprühten, setzten sich auf seine ausgebreitete Picknickdecke und griffen zu den selben Keksen. Ein stiller und heimlicher Sieg für ihn, den er aber selbst gar nicht mitbekam. Wenn doch nur alles so einfach wäre und sich ganz nebensächlich und unbemerkt erledigen lassen könnte, dann würde die Welt wohl viel schöner wirken. Besonders in diesem gerade fast perfekten Augenblick, der aber bei genauerer Betrachtung keineswegs perfekt war. Kibo war anwesend, der aber wenigstens mal nicht auch noch in Yutos Richtung Funken versprühte, sie befanden sich mitten im Finale des Chuuninexamens und die ersten Genin hatten soeben den Raum betreten.
Doch noch fand das hauptsächliche Geschehen des Raumes auf der Picknickdecke statt und selbst auf dieser gab es einige interessante Dinge zu entdecken. Kibo "schauffelte" schon beinahe Zucker in seine Teeschale, was Yuto dazu verleitete sich innerlich die Notiz zu machen, unbedingt mehr Zucker für das nächste Picknick mitzunehmen. Junko hingegen versuchte Yuto so beiläufig zu begrüßen wie nur möglich. Als Antwort darauf erhielt sie von ihm allerdings auch nur ein kurzes Lächeln, sowie ein kurzes Nicken, was allerdings beides beinahe schon eingeübt in ein erneutes Nippen an seinem Tee überging. Man sollte vielleicht anmerken, dass in dieser Situation wie gewöhnlich, jegliche Reaktion für irgendeine Seite falsch war. Egal ob zu viel, zu wenig, zu aufmerksam, zu unbedeutend, schlussendlich gab es auf die Auslegung des Gegenübers drauf an, wie man eine solche Reaktion nun werten würde. Der eine würde sagen, dass es eine schlicht und ergreifende Antwort auf die Begrüßung war, ein anderer hingegen würde dies wohl als definitiv suspekt bezeichnen. Doch dagegen würde man wohl nichts machen können, alles was man also generell machen konnte, war weiterhin ein Lächeln auf den Lippen zu tragen und sich möglichst unauffällig zu verhalten.

Doch nun zu den - ungebetenen - Gästen, die definitiv zum falschen Zeitpunkt kamen. Zu früh nämlich. Das Picknick hätte in dieser Atmosphäre ruhig noch einige Momente verstreichen können, doch das konnten die drei nun ja leider nicht entscheiden. Wie zu erwarten, waren Daisuke, Kimihiro und Dornröschen die ersten drei Genin, die diesen Raum erreichten. Und... Kimihiro legte gleich wieder los mit einem entnervenden Vortrag, bei dem sich Yuto beinahe an einem Keks verschluckte. Alles was er bei den Worten des Genins dachte, war, was dieser hier eigentlich verloren hatte. Der erneute Vortrag wurde zwar von Kibos Worten ausgelöst, die Wortwahl jedoch nicht. Es kam ihm vor, als ob man ihn dazu gezwungen hätte an diesem Examen teilzunehmen und ihm nun alles zu viel war. Sollte man ihm die Tür öffnen, damit er endlich nach Hause konnte? Wohl eher nicht, denn bevor sich Yuto auch nur diesbezüglich regen konnte, übernahm Junko die Situation. Diese war mittlerweile im übrigen aufgestanden, drehte sich dann aber doch nochmals zu Kibo und Yuto um und... verlangte nach einem Keks? Sekunde, Yuto sollte ihr einen Keks reichen? Doch wieso stockte sie dann während ihrer eigenen Aufforderung, als ob sie sich selbst gerade nicht mehr sicher war, was sie eigentlich wollte? Nun, was auch immer Junko gerade eigentlich wollte, die Genin zumindest wollten "unterhalten" werden, weshalb Yuto zu einem Keks griff, aufstand und diesen Junko überreichte. In seinem Blick, den er ihr dabei zuwarf, konnte man wohl auch etwas Dankbarkeit erkennen, da er sich definitiv nicht gerne um Daisuke kümmern wollte, geschweige denn um Kimihiro. Damit blieb nur noch... Dornröschen übrig, die just in diesem Moment sogar aus ihrem Schlummer zu erwachen schien. Was für ein überaus glücklicher Zufall.
"Gut geschlafen?", konnte man dann plötzlich vernehmen, als Itoe sich aufgerappelt hatte und gerade wieder munter wurde. Offensichtlich noch verwundert über die gesamte Situation in der sie sich befand und dann auch noch eine solche Frage, da konnte einem die Hyuuga doch tatsächlich leid tun. Interessant würde es nun zumindest werden, da sie zum exakt richtigen Zeitpunkt wieder erwacht war und auch noch nicht ausgeschieden war. Würde sie sich jetzt aber noch genügend aufrappeln können oder würde es nun doch bereits das Aus für sie sein, man wusste es nicht. Jedenfalls hatte Yuto sie nun aus den drei anwesenden Genin herausgepickt, da Junko ja bereits Kimihiro ausgewählt hatte und er selbst nicht unbedingt Daisuke übernehmen wollte.
 

Tetsuya Daisuke

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Hatten wir nicht gesagt, es soll irgendwas Intelligentes passieren? Warum hatte der Tetsuya nur die Hoffnung gehabt, dass dieser Raum, welcher auf den ersten Blick ja ach so idyllisch wirkte, eben auch genau so ist? Das hätte doch so unglaublich lustig und schön werden können … aber eben nicht. Da stand der Tetsuya also und wartete darauf, dass sich in dem kitschig pink gefärbten Raum irgendetwas tat und das erste was sich tat, war schon nicht unbedingt Daisukes Fall. Das aller erste was er hörte, war der Spinner mit den langen schwarzen Haaren, welcher sich grad über die Kekse her machte. Der Winzling… Damit meinte er doch nicht etwa Daisuke oder? Grade Kibo musste da die Klappe so weit aufreißen. Nicht dass er klein war, aber für Daisuke war der Hinketsu eine mickrige und schleimig eklige Persönlichkeit, deswegen mehr Winzling als er selbst. Im Vergleich zu ihm hielt sich der Tetsuya für einen Riesen, wobei er sich bis heute fragte wie dieser faule, an allem desinteressierte und vor allem dreiste Kerl überhaupt jemals Chuunin geworden ist. So… Wie sollte der Tetsuya auf dieses miese Gerede reagieren? Er erinnerte sich immer wieder an einen anderen jungen Mann, welcher ihn mal als Zwerg betitelt hatte und danach nicht mehr besonders deutlich sprechen konnte… Allerdings war dies eine ganz andere Situation, dieser Kerl war der Feind, frech, taktlos und scheinbar vollkommen gehirnamputiert… Nicht dass nicht fast alles davon in den Augen des Tetsuya auch auf Kibo zutraf, aber ein Feind war dieser leider nie. Als sein Prüfer hatte der Hinketsu, leider Gottes, eine wesentlich höhere Position als Daisuke selbst… auch wenn er grade nur dumm Kekse in sich rein stopfte und eine unmöglich große Klappe hatte. Dennoch spannten sich die Muskeln im Körper des Jungen an und sein Blick war eindeutig argwöhnisch. Ja wie gern hätte er ihm nun das Maul gestopft… Sein Blick fiel im nächsten Moment auf den Rotschopf, welchen der Kerl mit den Worten eben angesprochen hatte. Richtig, der Iwamoto erinnerte ihn immer wieder daran warum er hier war. Er musste hierdurch um Chuunin zu werden, egal wie lächerlich, eklig, unangenehm und anstrengend es war. Nicht nur sich selbst, sondern seinen Freunden, seiner Familie und seinen Feinden musste er damit beweisen, dass er reifer geworden war… Plötzlich begann der Tetsuya zu grinsen. In seinem Kopf ging es zwar noch immer hin und her, aber er hatte sich unter Kontrolle: „Töte ihn! Ne… Erschlag ihn! Ne… Nur so ein Bisschen? Ne! Hm… Beleidige ihn! Nein. Dann lass dir wenigstens was anderes Tolles einfallen!“ … Etwas Tolles? Was war angemessen für diese Situation? Womit konnte der Tetsuya trumpfen, wo Kibo keine Chance hatte? Wie wäre es mit… „Wen nennst du denn hier winzig Kibo-chan? Mir sagen die Damen immer, es käme nicht auf die Größe an, sondern darauf was man mit der Größe anstellen kann… Er kann dir ja mal bei Gelegenheit etwas über die holde Weiblichkeit beibringen…“ Fast hätte er noch etwas mehr gesagt, doch er wollte Kibo ja nicht direkt angreifen. Eigentlich war er sich ziemlich sicher, dass ein Freak wie der Hinketsu keine Ahnung von Damen hatte, aber naja…
Beim Thema hole Weiblichkeit schweifte der Blick wieder hinüber zu dem Arsch der über seine Schulter ragte. Ob sie bald mal aufwachte? Doch weg von ihr ging sein Blick wieder hinüber zu dem Misumi, welcher doch eigentlich irgendwas Intelligentes machen sollte! Nun ja… Es war schon etwas fraglich, ob das was er da von sich gab den Genin wirklich half. Strikt irgendwas einzufordern, war, so glaubte der Tetsuya zumindest, nicht unbedingt die feine englische Art. Beim Thema feiner englischer Art, fiel ihm grade so ein, dass er die drei Prüfer noch nicht einmal begrüßt hatte. Er wartete bis der Misumi ausgesprochen hatte und wollte sich dann zu Wort melden, aber leider kam ihm das Teufelsweib dazwischen. Da sie die beiden Herren und das Dornröschen so freundlich willkommen hieß, ließ auch der Tetsuya es sich nicht nehmen, erst einmal der Runde einen guten Tag zu wünschen. Im Gegensatz zu den anderen beiden Genin, bei denen wusste er es einfach nicht, wusste er alle Namen der drei anwesenden Prüfer und hatte von allen dreien ein festes Bild im Kopf. „Konichi wa Junko-san, Yuto-kun und natürlich auch Kibo-chan.“ Sogar in der richtigen Rangordnung gegrüßt, naja Ladys first und so… Der Tetsuya wollte grade auf die Worte der weißhaarigen Kunoichi reagieren, da regte sich etwas auf seiner Schulter. Er verspürte ein leichtes Klopfen auf seiner Schulter und riss entsetzt die Augen auf. Mit so vielen Dingen hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass die Prinzessin nun wach wurde! Der Schreck war ihm eine Sekunde ins Gesicht geschrieben, ehe er sich umdrehte und das Mädchen nach ihren leisen etwas schwächlichen Worten auf die Füße herab ließ. Nachdem er sie herab gelassen hatte, musste er automatisch einen kurzen Moment zu Kimihiro hinüber blicken. Ob der Prinz nun seinen Kuss bekam? Beinahe musste er lachen bei dem Gedanken… Noch immer verstand er die Intention des Misumi nicht so wirklich, in diesem Examen hätte nicht einmal der eigentlich so treue und loyale Tetsuya eine andere Person mit sich durch geschliffen. Na gut, er durfte auch nicht außer Auge lassen, dass er da schon mehr Erfahrungen gesammelt hatte als der Riese. Dann musterte er das Mädchen und als er in ihre weißen Augen schaute, fand er seinen Groll gegen sie wieder. Hinterlistig hatte sie ihn angegriffen, das würde er nicht so schnell vergessen… Genauso wie er nicht vergessen würde wie Kimihiro ihn genannt hatte… Doch jetzt war weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort um über solche Dinge zu sprechen. Was hatte er zu ihrem Erwachen zu sagen? Eine übertrieben freundliche Begrüßung war im Zusammenhang damit, dass er sie persönlich ausgeknockt hatte, irgendwie doch sehr fehl am Platz oder? Einen Moment lang musterte er die Kunoichi sehr nachdenklich, bevor er dann sagte: „Wir befinden uns grade im letzten Raum des Examens, nur damit du dir deiner Lage bewusst bist.“ War er nun ein Spielverderber? Hm, naja, selbst wenn, mehr hatte er grade nicht zu sagen. Er musste sich doch noch etwas verlegen daran erinnern, wie genau er das Mädchen ausgeknockt hatte… Ob sie das noch wusste?! Hoffentlich nicht… Wer weiß wie der Prinz reagieren würde, wenn er wüsste, dass der Hofnarr die Prinzessin flachgelegt hatte … Ja irgendwie kam er sich hier wie der Hofnarr vor, zumindest wenn man dagegen die Beziehung der beiden Konohashinobi hielt…
In dem Moment fiel ihm wieder ein was die andere Konoha Kunoichi, welche nach Keksen verlangte, als letztes gesagt hatte. Sie sagte, die beiden Shinobi sollten beweisen, dass sie genug gelitten hatten… Daisuke stemmte die Hände in die Hüfte und schaute Junko an. Er hatte keine Schmerzen, er hatte keinerlei schlechtes Gewissen und der Tetsuya hatte immer auf sein Gefühl und sein Innerstes vertraut. Wann hatte er gelitten? Zwar gab es einige Momente, welche nicht schön verlaufen waren, doch hatte er wirklich Leid davon getragen? Es gab wirklich niemanden auf diesem Examen, der ihm genug bedeutet hatte um dem nachzutrauern. Alles war gelaufen wie er es gewollt hatte, er war hier durch gekommen und war außer mit nassen Klamotten doch recht gut davon gekommen. Oft war er genervt, gereizt, wütend, kurz vorm Platzen gewesen, doch nie war er explodiert. Ja er hatte nicht einmal seine verheerendste Technik anwenden müssen und … hatte er Chakra verbraucht? Langsam rückte er sich die Worte in seinem Kopf zurecht. Sollte er wirklich das sagen was er empfand? Schaufelte er sich damit das eigene Grab? Aber wenn er nun von seiner Ehrlichkeit abkam, belog er sich selbst und damit war er kein Stück besser als alle anderen die beschissen hatten… „Mir geht’s gut.“, begann er recht locker und lächelte dabei sogar etwas. „Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht und wenn du fragst ob wir gelitten haben, dann kann ich sicher sagen, gesehen zu haben, dass Kimihiro gelitten hat. Von mir selbst kann ich mich allerdings nicht erinnern jemals wirklich gelitten zu haben. Am Anfang hatte ich viel Glück mit zwei Verbündeten und konnte sogar sofort zwei andere Shinobi ausknocken, obwohl ich einen der beiden kannte, wofür mich einige vielleicht sogar als bösartig bezeichnen und meine Loyalität in Frage stellen würden… Selbst als ich betrogen wurde, war ich nicht verzweifelt, sondern einfach nur wütend und kann im Nachhinein sagen, dass das Weib ihre gerechte Strafe dafür bekommen hat. Den ganzen Weg über kam ich schnell und gut voran, hatte Glück mit Wettbewerben wie um die Wette fressen, wobei ich immer noch etwas traurig bin, dass mir der Sieg vergönnt war, da sich unsere Gegner einfach verpisst haben… Der Raum mit Junko-san war einer der wenigen Punkte, an denen ich sagen würde, dass ging nicht nach meiner Nase, aber auch da habe ich nicht eine Sekunde wirklich an meinen Siegeschancen gezweifelt. Auch der Raum in dem ich auf das Mädchen hier traf, war zwar nicht besonders toll, aber ich kam durch… Ebenso hat mich an dieser Stelle mein Siegeswille begleitet, ich habe nie daran gedacht aufzugeben. Selbst als ich hinterlistig angegriffen wurde, oder durch Wasser warten musste, vorbei an Leuten die wegen mir zur Strafe hängen mussten. Ich hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen deswegen, denn sie waren an ihrer Lage selbst Schuld. Der letzte Raum vor diesem hier, hat mich ziemlich eingeschüchtert muss ich gestehen und auch wenn ich da mehr Glück hatte einen raffinierten Partner dabei zu haben, bin ich da durch gekommen. Ich habe weder Schmerzen, noch ein schlechtes Gewissen, noch fühle ich mich wirklich ausgepowert. Nun… stehe ich in diesem Raum und bin sogar etwas gespannt darauf was die letzte „Prüfung“ ist, denn ich kann und will noch weiter machen, selbst wenn es in diesem Raum nur einen Prüfer gibt, dem ich über den Weg traue. Ich bin stolz auf mich, wollte mich beweisen und hier durch und dass ich in diesem Raum stehe ist für mich doch Beweis genug dafür, dass ich besser bin als beim letzten Mal. Auch wenn ich ebenso gut weiß, dass da nicht nur meine Intuition, sondern auch eine gehörige Portion Glück mitgespielt hat...“ Plötzlich stockte er und blickte in die Runde. Er war besser und er konnte auch noch besser werden. Aufgeben kam nicht in Frage, egal was ihn erwartete. Nun war er voller Mut und Kraft, so dumm das auch klingen mag und er würde sich nicht so einfach klein kriegen lassen. So oft hatte er sich gefragt, was er tun würde, wenn er am Boden liegen würde und nicht mehr könnte. Doch tatsächlich war bis jetzt der schwerste Treffer für ihn das Druckgeschoss von der weißäugigen Dame hier neben ihm, welches nicht einmal wirklich wehgetan hatte. Wenn das alles war, wie konnte er dann noch versagen? Sein Grinsen wurde breiter und er sagte stolz: „Selbst wenn ihr nun sagt, dass ich durchgefallen bin, komme ich nächstes Mal wieder und wische mit den anderen den Boden auf. Ich lass mich nicht klein kriegen!“ Nun war aber auch gut, er hatte genug geredet oder? So viel hatte er gar nicht geplant zu sprechen, aber es war einfach alles so gekommen… Leicht verbeugte sich der Tetsuya vor den drei Prüfern und sagte dann: „Verzeiht das lange Gelaber, aber ich hoffe das beantwortet die Frage einfach ganz eindeutig.“ Und nun? Kam da noch etwas? Daisuke jedenfalls war gespannt wie nie zuvor.
 

Hinketsu Kibo

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Genüsslich räkelte sich der Hinketsu auf der Decke, nachdem sich die beiden Anderen erhoben hatten, war nun mehr als genug Platz für etwas Entspannung. Hmm ... leckere Kekse. Das würde sich Kibo im Kopf behalten, wenn er auch mit dem Rotschopf als Person nichts anzufangen wusste, so schien er anscheinend doch durchaus Talent im Bewirten seiner Mitmenschen zu beweisen. Ob er Yuto vorschlagen sollte doch lieber ein kleines Teehaus in Sora auf zumachen, das würde doch auch viel eher seinem Stand entsprechen. Mit einem Kichern nahm er die Reaktion Daisukes wahr, wie lächerlich eingeschnappt er doch auf seine Worte reagierte. Ob er wüsste wie man mit der holden Weiblichkeit umging? Aussaugen und Fallen lassen, richtig? Jedenfalls war bis jetzt nicht einmal Itoe in der Lage gewesen, ihn auf andere Gedanken zu bringen. So folgte ein erneuter Schluck Zuckerwasser, ein weiterer Biss köstlicher Backware und Kibo folgte interessiert dem Schauspiel. Kibo-chan? Jemand wie Daisuke benutzte seinen Vornamen und dann auch noch ... Grrrhh! Eine Entscheidung war schnell und leicht getroffen, auch wenn dies bedeuten würde, dass er nicht weiter seiner Faulheit frönen konnte. Daisuke wird das Examen nicht bestehen! Ein kurzes Anspannen seines Körpers und schon schoss er in eine aufrecht hockende Position, sein Blick schweifte nach links und rechts und sofort wurde er mit dem vertrauten Zischen seiner Begleiter belohnt. Ohne weiter über sein genaues Vorgehen nachzudenken, schritt er auf die Gruppe zu, die sich am Eingang gesammelt hatte und platzierte sich einige Meter abseits von Junko und Yuto, lässig an einem der Kirschbäume lehnend. In diesem Moment wäre er beinahe etwas aus dem Konzept gebracht worden als sein Blick auf Itoe traf, die sich noch immer leicht benommen gegenüber des Rotschopfes platziert hatte. Was, sie? Aber Daisuke und ... ich meine ... warum. Was war in dem Raum geschehen nachdem er ihn verlassen hatte? Hatte sie am Ende von Kimihiro überhaupt einen Stempel erhalten, oder war es nie zu einem Kampf gekommen? Kibo war sich unschlüssig ob er über Itoes Anwesenheit erfreut sein sollte, oder doch eher misstrauisch. So wandte er sich schließlich Daisuke zu, zum Einen um den Grundstein für sein Versprechen zu legen und zum Anderen um seinen Gedanken etwas Ablenkung zu verschaffen. Kikiki ... Es ist schon süß wie du dich sofort angesprochen gefühlt hast Winzling und diese Bemerkung, köstlich amüsant. Nun befand sich wieder das wohl bekannte breite Grinsen auf Kibos Miene, natürlich hatte er schon öfter das zweifelhafte Vergnügen gehabt mit dem Weißhaar zusammenzuarbeiten, doch bis heute war es ihm nicht möglich gewesen sich für ihn zu erwärmen. Dass der kleine Daisy-chan noch immer nicht in der Lage ist über sich Selbst nicht in der dritten Person zu reden, macht das Ganze dann nur noch unterhaltsamer. Ob die holde Weiblichkeit sich darüber auch immer lustig macht, oder ist deren Kichern dann doch wieder auf die fehlende physische Größe von ihm zurückzuführen? Kurz ließ er die Worte wirken, seine Augen musterten das kleine Kraftpaket, suchten ein Anzeichen von Bewegung. Dann noch dieser putzige Vortrag, Daisy-chan hat den niedergeschlagen, Daisy-chan hat dort zugetreten. Der erwähnte Essenswettbewerb scheint ja wieder einmal die einzige Gelegenheit gewesen zu sein in der Daisy-chan seinen Kopf eingesetzt hat, nicht? Sie hatten den Auftrag bekommen die Prüflinge zu testen, an ihre Grenzen zu treiben, oh wie gerne Kibo dem folgte. Na, bist du schon wieder kurz davor zuzuschlagen? Jucken deine Fäuste schon sehr? Wie gut es sich wohl anfühlen würde mir den Kiefer zu brechen und über meinen bewusstlosen Körper den Ausgang zu erreichen Daisy-chan. Natürlich ist dir klar, dass du dann niemals Chuunin werden würdest, Nicht? Oder glaubst du wirklich, dass irgendjemand eineinhalb Meter Muskeln mit Hack im Kopf folgen würde? Dass sich jemand dazu bereit erklären würde, dir dann Verantwortung zuzuteilen ... Kikiki .. natürlich! Komm schon ... tu mir den Gefallen.
 

Misumi Kimihiro

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„Überzeug mich.“
Das Gesicht der weißhaarigen Kunoichi zugedreht, rollten Kimihiros Augen betont langsam nach oben und fixierten eine ganze Weile die Decke, bevor sie sich erneut auf Junko legten. Überzeugen. Reden. Schon wieder. Hatte das nicht schon im Schachraum nicht geklappt? Und außerdem: War seine Erscheinung nicht genug? Die nassen Klamotten, die zerzausten Haare, der bedröppelte, genervte Gesichtsausdruck, und die bewusstlose Mitbewohnerin… was zur Hölle wollte Junko denn noch? Eine herzergreifende, von überragender Eloquenz zeugende Bettelrede, die all sein Herzeleid in Worte fasste?
Eigentlich gab es wenig, zu was der Künstler in diesem Moment weniger Lust gehabt hätte. Die ganze Prüfung hatte er doch schon geredet, hatte sich selbst gut zugeredet, hatte Itoe versucht aufzuwecken, hatte Kei zurechtgewiesen… und was hatte es gebracht? Nichts. Warum sollte das jetzt anders sein? Weil es Junko war? Weil sie es wollte? Pfft, genau das sprach eher noch dagegen. Schon zuvor hatte der Misumi entschieden, bei diesen abstrusen Spielchen nicht mehr mitzuspielen und den Prüfern nicht mehr ihren Willen zu lassen. Jetzt war es an der Zeit, diesen Plan in die Tat umzusetzen.
Doch noch bevor das eiserne Schweigen des Künstlers solange andauern konnte, bis auch nur einer der Anwesenden bemerkte, was Kimihiro vorhatte, wurde die Stille bereits wieder gebrochen. (*Und noch ein Plan mitten in die Hose gegangen… yay.*) Andererseits… als Kimihiro klar wurde, was – oder besser wer – seinen Plan durchkreuzte, hellte sich seine düstere Miene automatisch auf: Es war tatsächlich das schlaffe Bündel auf Daisukes Schulter, das sich da regte und redete.
Wie überfahren wandte Kimihiro bei dieser Erkenntnis den Kopf der Hyuuga zu, die von dem kleinen Schwertkämpfer in ebendiesem Moment abgesetzt wurde. Endlich, das erste Mal seit dieser Prüfung, sah er seine zweite Mitbewohnerin (die – soweit er wusste – noch nicht von sich aus einfach so klein bei gegeben hatte) einigermaßen lebendig und auf den eigenen zwei Beinen stehen. Sofort nahm Kimihiro einen Schritt zur Seite, um Itoe ein wenig Platz zu machen, nur um zu beobachten, wie sie sich fast unmerklich mehr zu ihm als zu Daisuke neigte. Es war dennoch offensichtlich, dass der Hyuuga diese ganze Situation überaus peinlich zu sein schien, doch Kimihiro war das mehr oder weniger egal. Peinlichkeit und Schamgefühl hin oder her, Itoe war wieder da... und schaute Kimihiro irgendwie dankbar, und irgendwie auch nicht, in die Augen. Der lächelte automatisch leicht, blickte dann aber kurz zu Boden, bevor er einen Blick zu Daisuke warf, um abzuschätzen, was genau der Schwertzwerg davon hielt, dass seine vorherige Feindin wieder bei Bewusstsein war. Glücklicherweise machte der Junge allerdings nicht den Anschein, als würde er an diesem Zustand noch einmal etwas ändern wollen, womit dem Künstler letzten Endes ein gewaltiger Stein vom Herzen fiel. Die Rehabilitation von Itoe bedeutete einen großen Schritt für seinen Masterplan, die Hyuuga und Daisuke erfolgreich durch die Prüfung zu geleiten, koste es, was es wolle.
Nach seiner eigenen Reaktion auf das Erwachen der Hyuuga verfolgte Kimihiro als Dritter recht passiv die Regungen der anderen Personen, bis schließlich das Interesse der Gruppe von Itoe zu Daisuke glitt, als der Kleine, zu… einer Rede ausholte? Kimihiro konnte kaum glauben, wie viele Worte an einem Stück das Plappermaul seines bisher eher sprachunbegabten Kollegen verließen, doch Tatsache war, dass Daisuke tatsächlich ein Plädoyer für sich selbst und seine Beförderung hielt. Während der Junge sprach, weiteten sich Kimihiros Augen zuerst etwas ungläubig, bevor ein ernster Ausdruck auf seine Züge trat. Daisuke war durch und durch davon überzeugt, dass er es wirklich verdient hatte, Chuunin zu werden, und dass er es selbst entgegen dem Willen der Prüfer irgendwann schaffen würde. Die Selbstsicherheit, die der kleine Junge in diesen Augenblicken ausstrahlte, war schon beinahe angsteinflößend, vor allem in Verbindung mit Kimihiros Erinnerungen an verbogenen Stahl und umgeräumte Möbelstücke. Dabei wurde der Misumi irgendwie… stolz. Er wunderte sich selbst darüber, doch auf einmal schien es dem Künstler ein wirklich freudiger Wink des Schicksals, dass er die Prüfung gemeinsam mit diesem Jungen begonnen hatte, und dass er ihm zumindest dann und wann dabei hat helfen dürfen, weiterzukommen.
*Er ist zwar ein verflucht dickköpfiger Knirps, aber... hmm, nein, nichts aber.*
Es war dieser Moment, in dem sich erneut ein Prüfer einschaltete, genauer gesagt der schwarzhaarige junge Mann, den Daisuke Kibo genannt hatte. Erneut zierte ein unsauberes Grinsen sein Gesicht, und Kimihiro fühlte sich sofort an die wenigen Augenblicke erinnert, die er mit ihm gemeinsam in dem kleinen Vorraum verbracht hatte, hinter dem Daisuke und Itoe gegeneinander gekämpft hatte. Anstatt wie damals jedoch unsicher zu Boden zu schauen, blickte der Künstler dem Sprecher aufmerksam geradewegs ins Gesicht, während er seinen Worten genau zuhörte. Dabei meldete sich der gute alte Missmut zurück, der Kimihiros Augen bei Junkos ursprünglicher Anweisung zur Decke hat wandern lassen. Da waren sie wieder, die guten alten Prüfer, verspielt und nervig wie eh und je. Dieses Mal lies Kibo allerdings einen Großteil der Unantastbarkeit vermissen, indem er Daisuke immer wieder mit einem seltsamen Spitznamen aufzuziehen versuchte. Gehirnspielchen und Verwandlungen waren eine Sache, aber solch eine plumpe Herausforderung? Und da dachte man, die drei hätten noch eine wirkliche Überraschung auf Lager gehabt…
Nachdem Kibo ganz offenbar geendet hatte, stieß Kimihiro einen schlaffen Seufzer aus. „Diese anderthalb Meter Muskeln haben es zumindest geschafft, ohne Löcher in der Decke hierher zu kommen, was nicht jeder hier von sich behaupten kann. Womit wir auch schon wieder beim Thema wären, Junko.“ Kimihiros Blick wechselte von dem düsteren Prüfer zu der weißhaarigen Kunoichi. „Du willst überzeugt werden? Pah, als ob du nicht genauso wie Spitznamengeber-san hier und Yuto ganz genau von irgendwelchen Gucklöchern beobachtet hättest, was mit uns passiert ist. Und genau da ist der Punkt: Während ihr euch ein paar lustige Stunden gemacht habt, mussten wir uns durch feuchte Gänge, unterirdische Gewitter und rosarote Kitschzimmer quälen. Und das… wie viele Stunden sind mittlerweile vergangen? Sieben? Acht? Auf alle Fälle zu viele. Wenn ihr also jetzt noch irgendetwas anderes mit uns vorhabt, ich meine außer dem ganzen Gerede und den liebevollen Kosenamen, bitte, dann sagt es. Wenn nicht…“, mit diesen Worten zückte Kimihiro die kleine schwarze Schatulle, die ihm Kibo vor einiger Zeit gegeben hatte, „…würden wir uns alle jetzt wohl gerne auf den Weg an die frische Luft machen. Itoe, ich brauche kurz deine Hand.“
 
M

Mameha Junko

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Das verdutzte Schweigen des Blutjungen auf ihre kleine Aktion war außerordentlich befriedigend, wie sie sich selbst gestehen musste. Es schien fast, als sei er durch ihre Worte und Gesten verunsichert genug, sich nunmehr auf den (vermeintlich) schwächeren Daisuke zu stürzen und diesen zum Angriff zu provozieren, und das alles wegen einer angeblichen Beleidigung. Sie hatte noch nie gesehen, dass Kibo so gereizt auf die Nutzung seines Namens reagierte. Sie schrieb es zu nicht ganz geringen Teilen ihrem Einfluss zu, dass sich der Hinketsu gerade so gehen ließ. Das alles geschah auch noch im Angesicht von Daisukes Rede, der ehrlich gesagt gerade sogar Junko einen gewissen Respekt abringen konnte.
Der kleine Kampfzwerg da hatte Mumm, dies war nicht zu bestreiten. Außerdem glich er mangelnde Raffinesse durch schiere Entschlossenheit aus, was auch als positiv anzusehen war. Mehr noch, er schien intuitiv zu begreifen, auf welcher Stufe er sich befand und welchen Kurs er einschlagen musste, um sich weiterzuentwickeln, auch wenn sein Lernprozess ganz arg durch die eigene Eitelkeit behindert wurde.
Anders verhielt es sich mit Kimihiro, der weiterhin nichts Besseres zu tun hatte, als sein Schicksal zu beklagen. Während er sprach, wanderten die Mundwinkel der Kunoichi langsam aber stetig nach oben, bis sich am Ende seiner Rede ein leichtes, klitzekleines Lächeln gebildet hatte. Ja, wo kam denn die gute Laune plötzlich her? Ehrlich gesagt kam sie von der amüsanten Situation um Kibos Kiefer, der innerhalb weniger Minuten wahrscheinlich gebrochen werden würde, während Kimihiros Einstellung der Laune einen Dämpfer verpasste und das Lächeln wieder vom Gesicht vertrieb. Es hatte ohnehin nur einen verschwindend geringen Augenblick auf ihrem Gesicht zu Gast verweilt, also war es gut möglich, dass man dieses eventuell verpasst hatte.
„Ich bin seit zwanzig Stunden wach und mit der Organisation und Durchführung dieses Examens beschäftigt.“, erklärte sie ruhig, aber ohne eine Spur von Vorwurf. „Die Arbeit eines Chuunin ist umfangreicher, anstrengender und zeitraubender als die eines Genin. Wenn du schon die Bequemlichkeit dieses Examens hier als ungenügend ansiehst, Kimihiro, dann bist du noch lange nicht bereit für den Chuunintitel.“ Und das war keine Vermutung, das war ein schlichter und kalter Fakt.
„Nebenbei, dir ist bewusst, dass du dort einen Einwegstempel in den Händen hältst? Wenn Itoe die Person deiner Wahl ist, die diesen Stempel erhalten soll, dann will ich mich dort nicht einmischen, jedoch …“ Ihr Blick wanderte zu Daisuke, der ohne Zweifel kurz vorm Explodieren war, wenn man die Provokation des Blutjungen bedachte. Zeit, das kleine Pulverfass noch ein wenig anzuheizen. Sie brauchte noch nicht einmal den Blickkontakt zu Yuto suchen, nur eine sehr versteckte und kaum wahrnehmbare Geste mit dem Fächer wurde durchgeführt, was mit hoher Wahrscheinlichkeit für den Großteil der Personen in diesem Raum, selbst wenn sie diese Bewegung wahrnahmen, rätselhaft bleiben würde.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Es war eine verwirrende und bizarre Situation für die Dame in Weiß. In ihren Augen hatte sie einen guten Start hingelegt und dann – Peng! - befand sie sich im letzten Raum des Examens, mit Kopfschmerzen, einer Beule und Zweifel. Daisukes kurze Erklärung half ungemein die Gedanken in Reih' und Glied zu bringen (und sorgte nebenbei dazu, dass sie Daisuke erst Recht nicht wirklich einschätzen konnte). Immer und immer wieder ließ sie sämtliche Erlebnisse dieses Examens Revue passieren und suchte nach dem Grund für ihre merkwürdige Lage. Sie kam immer wieder zum selben Ergebnis: Sie hatte die falsche Pille geschluckt. Sie war sich selbstverständlich klar, dass sie nie sicher sein konnte, ob sie Daisuke besiegt hätte. Doch eines war klar: Der Kampf wäre anders ausgegangen. Vielleicht wäre Itoe am Ende mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen und bewusstlos geworden, dann jedoch weil Daisuke besser war als Itoe und das war ein riesiger Unterschied, was den Stolz einer Hyuuga anging. Gegen einen überlegenen Gegner zu verlieren war keine Schande. Von einem Gegner überrollt zu werden, weil die Nase anfängt zu bluten und der Körper zu rumoren, das war eine. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Übrigens war Itoe nicht der Meinung, mit dem Angriff auf Daisuke oder Kayros einen Fehler begangen zu haben. Was Kayros anging, so würde sie nach wie vor dasselbe noch einmal machen (von diesen Pillen abgesehen) und der Angriffsplan gegen Daisuke war ebenfalls in der Theorie gut gewesen. Komischerweise hätte er geklappt, wenn Itoe den Jungen hätte töten wollen. Einige Explosionstags, ein gezücktes Schwert statt einer Druckwelle und die Wirkung der Blutpille hätte womöglich erst eingesetzt, nachdem der Kampf (aka Hinterhalt) gelaufen wäre. Doch auch hier gab es überhaupt keine Sicherheit. Wir merken, Itoes Gedanken drehten sich tatsächlich im Kreis ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Sie verpasste sogar die meisten gesprochenen Worte, so sehr war sie mit sich selbst beschäftigt gewesen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Deshalb war sie Yuto sogar ein wenig dankbar, als er sie mit einer einfachen Frage wieder aus ihrer Gedankenwelt riss und sie zwang, sich mit dem Hier und Jetzt zu beschäftigen. Ob sie gut geschlafen hatte? Beinahe wäre dem Mädchen ein Lächeln entrückt. Nein, eigentlich war ihre Ruhe ziemlich mies gewesen. Ihr Bett hatte sie stetig über dem Boden hängen lassen, offenbar war sie irgendwie in eine Badewanne geplumpst und mit dem Hintern von Daisuke vor den Augen aufzuwachen war mindestens genauso schlimm wie mit dem falschen Fuß aufzustehen. Somit: Nein, nicht wirklich.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es gab schön bessere... Nächte.“, sagte Itoe daher wahrheitgemäß und fuhr sich gedankenverloren über die Beule an ihrem Hinterkopf. Eigentlich wollte sie schon nach einem dieser Kekse fragen, da ertönte Kimihiros Stimme neben ihr und Itoe entschloss sich, lieber ihrem Kollegen zuzuhören als sich dem Gebäck zu widmen. Er hatte offenbar seine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Examen gemacht und hatte inzwischen die Schnauze gestrichen voll. Den Grund dafür kannte Itoe nicht und den inneren Zwiespalt, den Kimihiro im Schachzimmer durchlebt hatte konnte sie auch nicht erkennen, weshalb sie weiterhin schwieg und still ihre Aufmerksamkeit im Raum verteilte. Noch immer hatte sie keine Ahnung, was hier eigentlich von ihnen verlangt wurde. Eine abschließende Prüfung? Gott, Itoe hatte doch noch gar nichts geleistet.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Passend zu diesem Gedanken forderte Kimihiro nach ihrer Hand, doch diese wurde nicht gereicht, denn Itoe verstand im ersten Moment gar nicht, was er eigentlich genau damit vorhatte. Dann erkannte sie das kleine Kästchen, das sie zuvor schon bei Kibo gesehen hatte und vernahm Junkos Worte. Ein Einwegstempel, den Kimihiro an sie, Itoe, verschwenden wollte? Erneut begannen sich ihre Gedanken zu drehen, weshalb auch die kleine Fächerbewegung unbemerkt blieb. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Hier stand unsere junge Hyuuga, kurz vor dem Ende ihres zweiten Examens und wusste selbst nicht, ob sie bestehen sollte oder nicht. Dies hatte folgenden Grund: Sie hatte sich in ihren Augen nicht bewiesen. Kibos Prüfungen hatten mehr den perversen Geschmack eines Vorspiels gehabt, den Hauptgang hatte sie sich selbst genommen. Es war deprimierend. Sie und nur sie selbst hatte sich um die Gelegenheit betrogen, sich als würdig zu beweisen. Aus diesem Grund sagte ihr Stolz mit lauter Stimme, dass sie diesen Stempel niemals annehmen konnte sondern ihn hier und jetzt von einem der Prüfer verdienen musste. Dann jedoch dachte Itoe darüber nach und konnte nur feststellen, dass das Wegschlagen einer helfenden Hand womöglich Willensstärke zeigte, aber keine Stärke im eigentlichen Sinne. Wer zu stolz war Hilfe anzunehmen, der konnte doch niemals die Verantwortung über andere Menschen übernehmen, oder?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Diese beiden Seiten der gleichen Münze drehten sich in Itoes Kopf hin und her und waren noch nicht gefallen – Itoes Entscheidung stand noch nicht fest. Doch ebenfalls sehr präsent war eine Frage: Wieso? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Kimihiro, weißt du, was du da anbietest?“, fragte sie ihn ungläubig, aber mit einer deutlich zu vernehmenden Besorgnis in der Stimme. Er würde sein eigenes Examen für sie aufs Spiel setzen oder sogar beenden? Sie, die doch noch gar nichts geleistet hatte. Er war es, der Prüfungen bestanden hatte und er war es auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gewesen, der sie den ganzen Weg hier her gebracht hatte. Er hatte sich bewiesen, nicht Itoe. Es schien ihr unmöglich zu verstehen, was in diesem Jungen gerade vorging, weshalb sie einfach fragen musste. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Du... all das, bis hier her... warum?[/FONT]
 

Misumi Kimihiro

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Einwegstempel… als dieses Wort federleicht über die Lippen der Kunoichi tänzelte und in Kimihiros Ohren wiederhallte, hielt der Künstler das schwarze Kästchen einen Augenblick lang unmerklich fester in der Hand, bevor er seinen Blick von Junko nahm und ihn dem kleinen Kästchen in seinem Besitz widmete.
*Einweg…* Mehr verwundert als erschüttert öffnete Kimihiro das Kästchen und besah sich das Set, bestehend aus dem eigentlichen Stempel und dem Kissen. Nichts deutete darauf hin, dass nur eine einzige Benutzung aus diesem Kästchen herauszuholen war, doch darauf hatten es die Prüfer sicherlich auch mit angelegt, als sie die Prüfung planten. Immerhin würde jeder, der in der Hoffnung auf einen Freifahrtschein für sich und seine Kameraden den Nächstbesten stempelte, ein recht böses Erwachen durchleben müssen, wenn er dem Stempel einen zweiten Aufdruck entlocken wollte. Diese kleine Überraschung passte rundherum zu dem ganzen Ablauf der Prüfung.
Langsam schlich sich ein Lächeln auf Kimihiros Lippen, während er den einzelnen Stempel in der Hand drehte, in die Luft warf und dann wieder auffing. Das Lächeln wurde zu einem Grinsen, und das Grinsen zu einem einzelnen, seichten Auflachen. „Hmhm… Einwegstempel, sagst du?“ Kurzerhand verpackte Kimihiro den Stempel wieder in dem Kästchen, bevor er nach einer von Itoes Händen Ausschau hielt, in die er es drücken konnte, doch anstatt willig auf ihr Geschenk zu warten, sah die Hyuuga ihren Mitbewohner ungläubig an und fragte tatsächlich nach dem Warum. Für einen Augenblick sah er sie ernstlich verwundert an, wollte diese unerwartete Besorgnis in ihrer Stimme doch so gar nicht ins Bild der sonst so taffen Kämpferin passen, dann hellte sich seine Miene jedoch deutlich auf, und Belustigung glitzerte in seinen Augen, als er das Mädchen ansah, wobei er dennoch eine kleine Portion Ernst nicht vermissen ließ.
„Warum? Da dachte ich, ich könnte dir eine Freude machen, mich für die ganzen Mahlzeiten revanchieren, und du fragst warum?“ Gespielt verletzt schüttelte er den Kopf, dann nickte er in Richtung Junko, bevor er an Itoe gewandt fortfuhr: „Du hast es doch selbst gehört: Mameha-san ist der Meinung, ich wäre noch nicht soweit, und weißt du was? Wenn ein Chuunin zu sein bedeutet, dass man frohen Mutes seine Freunde und Alliierten zugunsten des Missionsziels zurücklässt, reinlegt oder sogar gezielt ausnutzt, nur um sich am Ende irgendeinen Titel auf die Stirn malen zu dürfen, dann bin ich tatsächlich noch nicht bereit dazu.“
*Auch wenn es heute bereits zeitweise anders ausgesehen hat.* Die Erinnerungen an das spiegelblanke Schachzimmer kehrten zurück, und mit ihnen das drängende Gefühl in seinem Magen. Er sah Saki und Kei vor sich, die hilflos an der Wand hingen, sah sich selbst, wie er vor der Entscheidung stand, den Kampf mit Junko aufzunehmen und damit seinen Kameraden (oder zumindest Saki, die hatte ihn nämlich nicht beschimpft) zu helfen, oder das Feld einfach zu räumen… doch vor allen Dingen sah er einen hochgewachsenen Jungen, der die vielleicht für einen Chuunin richtige, aber für sich selbst, ganz persönlich, falsche Entscheidung getroffen hatte.
Insofern in der Meinung bestärkt, dass er tatsächlich nicht dazu bereit, solch ein Chuunin zu werden, fuhr Kimihiro mit seiner Antwort fort: „Wenn der Raum unserer werten Prüferin mir eins gezeigt hat, dann das.“
Nach dieser relativ ernsten Einlage verstummte Kimihiro für einen Moment, bevor er mit demselben Grinsen wie vor ein paar Augenblicken Itoe das schwarze Stempelkästchen hinhielt. „Außerdem… mittlerweile geht mir das Spielchen unserer drei Freunde dort, die das ganze immer noch ‚Prüfung‘ nennen, ziemlich auf den Wecker. Nenn mich ruhig einen kindischen Trotzkopf, aber allein weil alle Welt will, dass man sich einen Stempel besorgt, habe ich für meinen Teil keine Lust mehr auf einen.“ Mit einem Blick auf Daisuke ergänzte Kimihiro: „Falls sich unser Schwertkämpfer dagegen für die zig ‚Daisy-chan’s revanchieren wollen sollte… dafür könnte ich mich durchaus begeistern lassen. Nicht dass ich nicht gern hier raus käme, aber wir waren jetzt schon so lange zusammen, dass ich ihm die Arbeit nur ungern allein überlassen würde.“
 
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