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Restaurant zum glücklichen Nebel

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Kurayami Shîntaro

Guest
Während sie das unbekannte Mädchen verfolgten, gingen viele Sachen in Shin's Kopf vor. Einerseits überlegte er, wie sie dem Mädchen die Schriftrolle abringen konnten. Sollten sie sie in eine Ecke drängen und dann zuschlagen, oder lieber so schnell es geht in Aktion treten? Dann hätten sie zumindest die Schriftrolle, auch wenn noch die verschwundene Itoe als Problem blieb, um sie würden sie sich einfach nach Zurückgewinnung der Schriftrolle kümmern müssen. Das Zweite was ihn beschäftigte, war der Straßenköter neben ihm, Hana. Würde sie ihm überhaupt zuhören, sobald er ein Gespräch mit ihr anfangen würde? Wahrscheinlich nicht, viel eher würde sie die Lautstärke ihrer Kopfhörer hochdrehen und ihn ignorieren. Nicht zum ersten Mal am Abend fragte sich der junge Kurayami, warum das Mädchen sich so verhielt. Er hasste es herumkommandiert zu werden, besonders von einer gleichrangigen Genin, die sich schon den ganzen Abend lang kalt und überheblich benommen hatte. Da er sich einfach keinen Reim auf das Ganze machen konnte, verscheuchte er seine Gedanken und konzentrierte sich wieder ganz auf seine Mission. Das verschleierte Mädchen vor ihnen nahm Kurs auf eine dunkle Seitengasse, und Shin musste grinsen. Wahrscheinlich sah ein grinsender Hund sehr komisch aus, weshalb er es sofort unterließ, nicht dass sie so kurz vor ihrem Ziel noch aufflogen. Er warf Hana einen Blick zu, jetzt konnten sie zuschlagen! In dem Augenblick kam ein sehr altes Ehepaar eben aus jener Gasse heraus, und sobald die alte Dame die beiden Köter erblickt hatte, ging sie entzückt auf die beiden zu. War sie blind oder warum hielt sie zwei Straßenköter für süß? Ihr Ehemann schien das Gleiche zu denken, denn er seufzte nur und schüttelte den Kopf. Sie bückte sich vor, damit sie die Hunde kraulen konnte und anschließend bot sie den beiden jeweils eine Wurst an. Zögernd nahm er die Wurst entgegen und behielt sie in seinem Mund, bis das alte Ehepaar sich wieder entfernte. Sofort spuckte er die Wurst aus und lief mit Hana in die dunkle Gasse. Diese Gasse endete jedoch in einer Sackgasse und von dem verhüllten Mädchen war weit und breit nichts zu sehen. Verdammt, wie konnten sie sie nur aus den Augen verlieren? Außer nach oben gab es für einen normalen Menschen keine Fluchtmöglichkeiten, und umgekehrt war sie auch nicht, sonst hätten Hana und er sie gesehen. Somit schaute er nach oben und siehe da, sie kniete auf der Mauer und knurrte den beiden Hunden was zu. Das Erste, was ihm auffiel, war, dass die Person eine weitaus dunklere Stimme besaß, als sie für ein Mädchen haben sollte. Egal wie man es nahm, ihre Tarnung war aufgeflogen, also konnten sie sich genauso gut wieder zurückverwandeln und mit ihr oder ihm reden. Mit einem Puffen und einer Rauchwolke verschwand der schwarze Köter und an seiner Stelle befand sich wieder der junge Kurayami. "Yare, yare, war ja irgendwie klar gewesen, dass ihre Tarnung nicht funktionieren würde."
Während er mit einer Hand lässig in seine Tasche griff, sprach er die verschleierte Person schon mal an. "Wir sind Shinobi aus Shirogakure die den Auftrag haben eine entwendete Schriftrolle zurückzuholen. Die Schriftrolle, die du bei dir trägst und von dem schwarzhaarigen Mädchen erhalten hast, um genau zu sein. Also händige die Rolle lieber aus, bevor wir Schwerwiegerende Maßnahmen ergreifen müssen." Jetzt blieb nur noch abzuwarten, die die Person darauf reagieren würde. Wahrscheinlich würde sie einfach versuchen abzuhauen. Einfach abwarten und sehen, was Hana tun würde. In seiner Tasche befanden sich mehrere Gegenstände: Einige Shuriken, zwei Kunai und einige Briefbomben. Er entschied sich für zwei Shuriken, die er in seinen Ärmel rutschen ließ, um sie bei Not sofort benutzen zu können. Anschließend nahm er ein Kunai heraus, wirbelte es kurz um seinen Zeigefinger, bevor er es in einen festen Griff nahm. Zeitgleich veränderte er die Stellung seiner Füße und seine Körperhaltung etwas. Er war nun jederzeit zum Angriff oder der Verfolgung bereit und wartete nur auf eine falsche Bewegung der verschleierten Person.
 
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Farron Hanaya

Guest
Punkt Nummer eins, hatten Shîntaro und Haruki ein Problem mit ihren Methoden sollten sie sich gefälligst aufraffen, ihren Mann stehen und Hana die Meinung sagen. Kritik schön und gut aber wie man feststellen musste, war Hanaya in dieser Gruppe die einzige die die Initiative ergriff, schnell und konsequent Aufgaben zu verteilen. Sollte man sich zehn Minuten beraten, alle Einzelheiten durchkauen nur um sicher zu gehen, dass jeder damit einverstanden war? Mittlerweile hatte sich Hana den Status des Teamleiters zu Eigen gemacht, unbewusst versteht sich. Alles was sie tat erachtete sie als notwendig und keinesfalls weil sie andere rumkommandieren wollte. Punkt Nummer zwei, die Funkgeräte waren unabdingbar, zwar befand man sich gerade in der Gestalt eines Straßenköters, so würde sich aber später schon zeigen welchen Sinn diese hatten, immerhin hatte ja keiner der Genin vorgehabt auf ewig in ein und derselben Gestalt zu verweilen, oder etwa doch? Punkt Nummer drei, hatten wir nicht bereits Teamwork angedeutet? Jede Partei arbeitete einen von dem Teamleiter zugeordneten Punkt ab, wie war egal solang nur das getan wurde was wirklich nötig war und man erhielt was man brauchte. Also bitte kreativ tätig werden und sich entweder in seine Rolle einleben (siehe Haruki) oder ab und an mal die Gestalt wechseln. Letzteres sollte das zuvor in die Tat umgesetzt werden, allerdings ergab sich plötzlich die Möglichkeit auf einen Übergriff, als eine alte Oma nichts besseres im Sinn hatte, als die Tarnung der beiden Genin auf eine harte Probe zu stellen. Wie ein Hund verhalten, hun? Nicht einmal im Traum wäre Hanaya-hime eingefallen, diese Wurst von der alten Dame anzunehmen. Glücklicherweise erklärte sich Shîn dazu bereit die Wurst anzunehmen, wenn auch widerwillig, sie hingegen huschte bereits um die nächste Häuserecke. "Weg...Verdammt! Immer mit der Ruhe. Sie kann nicht weit sein." Dennoch, es half nichts, sie war wie vom Erdboden verschluckt. "So spät noch unterwegs?" Langsam hob sie den Blick und fasste das Mädchen ins Auge. Ungewöhnlich tiefe Stimme... Ohne noch länger zu zögern löste Hana das Henge auf, ließ die Hand an ihr Ohr gleiten und legte den Finger auf das Funkgerät. Ob es klug war Haruki schon zu informieren? Vermutlich steckte er noch immer in seinem Henge, außerdem, was wenn er selbst etwas hatte? Nein, dass war noch zu früh, so ließ sie die Hand wieder sinken und betrachtete die Person vor ihr. Gerade wollte sie etwas sagen, doch Shîntaro kam ihr zuvor. Wie war das noch gleich...das Verhandlungstalent eines Bolzenschneiders?! Sie hasste es wenn Menschen impulsiv reagierten, Provokation schön und gut, tat sie auch und zwar mit Vorliebe, allerdings drängte sie nicht so bewusst auf einen Kampf wie es Shîn tat. Innerlich schlug sie sich die Hand gegen die Stirn, ganz fest! Und jetzt? Mehr als ernst gucken und sich alle Reaktionsmöglichkeiten die sie hatte durch den Kopf gehen zu lassen blieb da nicht viel. Verdammt. Vielleicht doch Haruki antanzen lassen? Wo war diese verdammte Teamleiterin?! Und überhaupt...jetzt galt es Hanaya-hime zu retten, wo war ihr Prinz wenn es drauf ankam?! Eine Rauchbombe wäre ihre erste Wahl...sich in eine bessere Position bringen war wichtig.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Es sei zu erwähnen, dass sich im Gesicht der verhüllten Person diverse Regungen abspielten, die zum Teil belustigt und heiter, andererseits aber auch traurig und enttäuscht waren. Schade für die beiden Genin, dass sie nichts davon durch den dunklen Schleier entdecken konnten, der das Gesicht des Mädchens, folgend Ms. Doe genannt, bedeckte. Sie kniete auf ihrem hohen Ross ihrer hohen Mauer und blickte unerschrocken auf die beiden Gestalten herab. Ihr gesamter Körper wirkte entspannt und ruhig, ganz anders als der von Shîntaro. Er plusterte sich auf, drohte und machte sich kampfbereit. Also entweder bluffte er oder er war von seinen eigenen Fähigkeiten sehr überzeugt. Als Frischling einer fremden Person, die im Kampf geschult zu sein schien, einfach so die Stirn zu bieten war wirklich mutig (oder dumm). [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber unsere beiden Genin waren ja viel mehr an den Handlungen von Ms. Doe interessiert und nicht an deren Gedankengänge. Leider gab es gar keine große Reaktion, das Mädchen rührte sich nur und schien weiterhin einfach nur den Blick nach unten gleiten zu lassen um zwischen den Beiden hin und her zu wechseln. Stattdessen ergriff sie, noch immer verboten entspannt, das Wort. „Seid ihr sicher, dass ihr das tun möchtet, kleine Genin?“, fragte sie mit dieser merkwürdigen Stimme. Dann kam plötzlich Bewegung in das Mädchen, sie sprang von der Mauer ab, schlug einen Salto und landete geschickt wieder auf der Erde, nur einige Meter von Hanaya und Shîntaro entfernt, jedoch in perfekter Position – sie konnte die Beiden nun entweder tiefer in die Sackgasse drängen oder in drei andere Richtungen die Flucht ergreifen. „Was haltet ihr also von folgendem Vorschlag: Ihr verschwindet von hier und vergesst diese Angelegenheit. Ihr seid dieser Sache offensichtlich nicht gewachsen.“ Kurze Pause in der der Regen prasselnd auf die drei Köpfe schlug. „Eins jedoch kann ich euch sagen: Herumstehen und die Zähne fletschen bringt nichts.“ Ms. Doe ging einen großen Schritt auf Shîntaro zu. „Hunde die bellen beißen nicht.“[/FONT]
 
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Kurayami Shîntaro

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Die verhüllte Person schien Shin's Drohung sehr gelassen zu nehmen, was ihn anspornte, sie genau im Auge zu behalten. Gerade waren zwei Genin vor ihr aufgetaucht, und sie hatte immer noch diese gelassene Körperhaltung und beobachtete sie ganz ruhig. Entweder hatte sie ein gutes Pokerface oder es verbarg sich mehr hinter ihr, als es zuerst den Anschein machte. Mit einem eleganten Sprung, der in einen Salto überging, landete sie einige Meter von Shin und Hana entfernt, und blockierte ihnen nun so den Ausgang. Shin hob beeindruckt die Augenbrauen. Sie schien weitaus mehr auf dem Kasten zu haben, als er zuerst angenommen hatte. Er drehte seinen Körper komplett in ihre Richtung und nahm eine angemessenere Kampfhaltung an. Ohne seine Partnerin anzuschauen, sprach er diese mit ernstem Tonfall an. "Hey, Hanaya. Bitte sag Haru Bescheid, dass wir hier Feindkontakt haben und dass er äußerste Vorsicht walten lassen soll. Sobald du fertig bist, wärst du so nett und könntest meine Unterstützung sein?"
Damit wandte er sich wieder an ihre Gegnerin und antwortete auf ihren Vorschlag. "Tut mir Leid, dass wir deinen großzügigen Vorschlag ablehnen müssen, aber ein Rückzug kommt nicht in Frage. Wir brauchen diese Schriftrolle und werden sie auch bekommen." So, damit hatte er die Katze aus dem Sack gelassen und überlegte, wie er nun als Erstes vorgehen sollte. Da er nicht wusste, über was für Fähigkeiten sie verfügte, sollte er am Besten mit voller Kraft zuschlagen, und mit Hana's Hilfe den Kampf schnell zu beenden. Dann machte die Gute den Fehler, Shin mit einem Hund zu vergleichen und deutete an, dass hinter seiner Drohung nur heiße Luft steckte. Ein kaltes Lächeln erschien auf seinem nassen Gesicht. Es donnerte einmal laut und der Regen verstärkte sich sogar noch mehr. Beiläufig bewegte er seinen rechten Arm in eine senkrechte Position. "Und noch was", sagte er und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und wich einem kalten Blick., Ausnahmen bestätigen die Regel." Mit diesen Worten ließ er die beiden Shuriken aus seinem Ärmel in seine rechte Hand gleiten und warf sie mit voller Kraft in Richtung von Ms. Doe. Ohne ihre Reaktion abzuwarten, überbrückte er die kurze Distanz zwischen ihnen und holte zu einem hohen Kick aus. Dies war der Auftakt zu seinem Nijû no Tsutsuku, wenn alles so verlief, wie er es geplant hatte, würde sie versuchen seinen Tritt abzuwehren. Dann würde er das Trittbein dicht an seinen Körper ziehen und einen harten Tritt gegen ihre ungeschützte Gurgel oder das Kinn führen. Jetzt blieb auch nur noch zu hoffen, dass ihm Hana half und seine Aktionen unterstützte.
 
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Farron Hanaya

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Selbstbewusst, unerschrocken, entschlossen. So blickte Ms. Doe auf die beiden Genin herab. Ihr Abspringen von der Mauer: geschmeidig, kraftvoll und wohl wissend welche Wirkung sie damit erzielte. Nicht zuletzt saßen die Genin somit in der Falle, oder eben Ms. Doe in der perfekten Position zur Flucht. Alles in Allem hätte es nicht mieser kommen können, richtig? Und ob, denn Shîntaro, genau der Shîntaro, welcher sie zuvor in diese Situation manövrierte, erteilte ihr nun auch noch Befehle. Hatte er nicht bemerkt, dass Hanaya eben diese Handlung als knif (kommt-nicht-in-Frage) abgestempelt hatte? Und mal im Ernst, spätestens nach diesem Salto hätte ihm bewusst sein sollen, dass es ein großer Fehler war sich mit dieser Dame anzulegen. Für eine Sekunde hatte sie überlegt den Kurayami niederzuschlagen und die Verhandlung auf eigene Faust weiter zu führen, denn er beging einen Fehler nach dem anderen und schwieg und schwieg einfach nicht. Zu allem Übel stürzte er sich auch noch in einen Kampf und verlangte von ihr, ihm in den Tod zu folgen. Naja Tod nicht unbedingt, aber es war verdammt gefährlich und nun wirklich nicht der passende Augenblick sich um seinen Stolz zu kümmern. Shîn sprang drauf an wie ein Kätzchen auf Katzenminze, als sehnte er sich die ganze Mission über schon nach Action. Egal, statt sich über den Dummkopf zu beschweren sollte sie lieber versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Schritt Nummer eins, sie aktivierte ihr Taragan und checkte ersteinmal die Lage. Ihre Augen begannen von innen heraus blau zu leuchten. Dies überschnitt sich nicht sonderlich mit ihrer natürlichen Augenfarbe, allerdings war durchaus eine Veränderung wahrnehmbar. Wenn das Mädchen dies bemerkte - umso besser für sie. "Yes Sir." Keine Ironie, die blanke Ernsthaftigkeit lag in ihrer Stimme. Mal sehen ob Shîntaro begriff. Hanaya ließ ihren Finger an das Funkgerät wandern, imitierte das Drücken auf die Taste und war sich wohl bewusst, dass ihre Nachricht nie bei Haruki ankommen wollte. "Alles klar Haruki, ihr könnt los legen, wir haben sie." Dieses fasst schon siegessichere anmutende Lächeln sollte exakt folgenen Effekt erzielen: Hallo wir sind viele, haben damit gerechnet und besitzen durchaus Mittel und Wege um dir den Garaus zu machen. Achja und ein Verweis auf Shîntaros "schwerwiegendere Maßnahmen". Ob Shîntaro jetzt begriff?
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Harte Worte von einem Frischling, oder? Shîntaro beging bisher übrigens genau vier Fehler, wenn man sich die Begegnung der beiden Genin mit dem verhüllten Mädchen besah. Nummer eins war die Offenlegung seiner Karten. Er erzählte von seinem Beruf, seinen Aufgaben und seinen Zielen. Nummer Zwei war das Einnehmen einer Kampfhaltung – aus Aggressionen antwortete man meistens auf dieselbe Weise, egal ob das ratsam wäre oder nicht. Drei war das Erwähnen von Funkgeräten und der dritten Person, die sich laut seinen Worten in nächster Nähe befinden musste. Nummer Vier war der Angriff.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Viel interessanter war der Verhalten des Mädchens. Dieses hielt sich zurück und schien die Handlungen ihres Partners nicht vollkommen zu unterstützen – und genau das war ihr Fehler. Es war egal ob Hana damit einverstanden war, entweder sie trat Seite an Seite mit ihrem Kollegen in den Kampf oder sie zog sich zurück. Uneinigkeit in solch einer Situation konnte tödlich sein – wenngleich sie erstaunliche Geistesgegenwart bewies, als sie einer Mehrzahl von Personen den Befehl gab, zuzugreifen. Doch auch hier zeigte sich, dass es nur ein Bluff war. Erstens hätte Shîntaro diese Information wohl bereits heraus posaunt (wie alles andere auch), zweitens hätte man diesen Plan einem Gegner niemals auf die Nase binden dürfen. Zusätzlich besaß Ms. Doe noch eine weitere Information, über die unsere Helden zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht aufgeklärt wurden. Am Ende jedoch war sich das Mädchen sicher, dass Hanaya geblufft hatte und konnte sich in Ruhe dem Angriff Shîntaros widmen. Dieser verfügte anscheinend über Grundkenntnisse des Taijutsu und sein Angriff war durchdacht und schien eine gut einstudierten Bewegungsmuster zu folgen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zuerst surrten die beiden Shuriken heran, doch das Mädchen zog einfach nur den Kopf einige Zentimeter zur Seite, sodass das erste Wurfgeschoss an ihrem Ohr vorbei sauste. Um dem Zweiten auszuweichen musste sie zusätzlich noch ihren Oberkörper drehen, auch hier zeigte sich eine sehr minimalistische Ader – dieses Mädchen bewegte sich in einem Kampf nicht mehr als unbedingt notwendig. Dies ließ auf zwei Dinge schließen. Erstens, sie hatte zumindest so viel Erfahrung, dass sie wusste wie sie sich bewegen musste um einfachen Attacken auszuweichen. Zweitens, sie würde sich bei dieser Art von Angriff wohl auch in Zukunft nicht sonderlich bewegen. Eine Tatsache, die man sehr gut nutzen konnte. Ob unsere beiden Genin soviel Köpfchen bewiesen? Womöglich wurden die Beiden auch einfach nur unterschätzt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als der direkte Angriff des Jungen auf die Verteidigung des Mädchens prallte konnte man ganz deutlich erkennen, dass diese Attacke von Beginn an zum Scheitern verurteilt wurde. Der erste Kick erfolgte auf Kopf- oder Schulterhöhe; er wurde durch ein leichtes Nachgeben sowie einen erhobenen Ellenbogen abgewehrt. Der Arm zuckte keine Sekunde zurück, er war also entweder Schläge gewohnt oder Shîntaro besaß einfach keine Kraft, da konnte man sich also drüber streiten. Der zweite Tritt hingegen war ein Stampfkick, der jedoch sehr viel höher angesetzt war als es üblich. Aus Haltung des Oberkörpers und Gewichtsverlagerung konnte man allerdings sehr gut ablesen in welche Höhe er etwa zielen würde, der lustige Genin hier, weshalb Ms. Doe nichts anderes machte als einen Keil aufzustellen. Dies bedeutete, dass sie erneut ihren Ellenbogen (dieses Mal den Rechten) direkt vor ihren Körper schob. Sie drückte dadurch Shîntaros Bein nicht zur Seite sondern ließ den Tritt daran entlanglaufen, wodurch er am Kopf des Mädchens vorbei sauste und sogar ein wenig ihre Maske streifte. Ein unerfahrener Genin durfte nun denken „Fast!“ doch ein im Taijutsu wirklich geübter Beobachter hätte sofort gesehen, dass sich hier effizienter Minimalismus gezeigt hatte – welchen man übrigens noch öfter sehen würde. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun verlagerte das Mädchen selbst ihr Gewicht nach vorne und drückte ihren Ellenbogen leicht nach oben, dazu noch ein Schritt nach vorne und Shîntaro purzelte nach hinten. Wenigstens landete er nicht ungeschickt auf dem Hintern, das wäre nämlich richtig peinlich gewesen. Eine einfache und unscheinbare Abwehr des Angriffs war zu sehen gewesen; ob Hanaya in den Kampf eingreifen würde? Sonderlich beeindruckt schien sich das verhüllte Mädchen nämlich noch nicht zu zeigen. [/FONT]
 
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Kurayami Shîntaro

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Sein Angriff war fehlgeschlafen. Dabei hatte er alles, seiner Meinung nach, doch gut durchgeplant gehabt. Sein erster Kick wurde ohne große Mühen abgewehrt, und auch sein zweiter Kick streifte nur die Maske seiner Gegnerin. Daraufhin hob sie ihren Ellenbogen und trat einen großen Schritt in seine Richtung, sodass er die Balance verlor und beinahe hingefallen wäre. Mithilfe seines Jun ni Tekkai rollte er sich jedoch mehrmals vom Boden ab und kam in einigen Metern Entfernung wieder in voller Kampfposition stehen. Das Mädchen war wirklich gut, das hatte man gesehen, als sie ohne Anstrengung den Shuriken ausgewicht war, von der Blockung und Konter seines Angriffs nicht zu sprechen.. Das bedeutete, dass weitaus hinter ihr steckte, und ihre entspannte Art und Handlung verrieten ebenfalls, dass sie noch nicht alles gezeigt hatte, was sie drauf hatte. Also musste eine Planänderung her. Taijutsu war ineffektiv, über Ninjutsu verfügte er im Moment nicht und von Genjutsu brauchte er gar nicht erst anzufangen. Während er mit einer Hand in seine andere Tasche hineinlangte, sprach er Ms. Doe an, um etwas Zeit zu gewinnen. "Wer bist du eigentlich und warum hast du die Schriftrolle entwenden lassen? Was versprichst du dir denn überhaupt davon?" "Ah sieh mal einer an." In der Tasche befanden sich wie in der anderen ebenfalls mehrere Shuriken sowie einige Kunais mit angehängten Kibakufudas. Was machte Hana überhaupt? Seitdem sie die Bluffnachricht an Haruki geschickt hatte, war nichts mehr von ihr gekommen. Verdammt, dabei hatte er doch nur gewollt, dass sie Haru Bescheid sagte. Und warum unterstützte sie ihn nicht? Hatte sie nicht am Anfang der Mission erzählt, dass sie über Katonjutsus verfügte? Er wollte ihr einen kurzen Blick zuwerfen, doch bei einem Gegner ihres Kalibers war es dumm, sich selbst für einen kurzen Augenblick abzuwenden. Sich wieder an Ms. Doe wendend, sprach er einfach weiter, als ob er überhaupt nicht nachgedacht hatte. "Willst du etwa das dunkle Geheimnis von Soko aufdecken?" Mit diesen Worten griff er sich einige Shuriken und warf sie in Zweiergruppen in ihre Richtung. Nachdem er acht Shuriken mit voller Kraft auf die Verhüllte geworfen hatte, waren die präparierten Kunais dran. Wenn seine Gleichung dieses Mal aufgehen sollte, dann würde seine Gegnerin den Shuriken erneut nur minimal ausweichen, sodass er die Kibakufuda in Körpernähe explodieren lassen konnte. Dann war es soweit: Die Kunai waren in Körpernähe und er formte ein Fingerzeichen und sprach laut aus: Jibaku Fuda: Kassei!
 
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Farron Hanaya

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Bevor wir auf das direkte Geschehen eingehen, sollten wir vielleicht ersteinmal auf das eingehen, was Hanaya wenige Augenblicke zuvor wahrnahm. Bevor sie den Funkspruch entsendete, versteht sich. Betrachtete man die Aura im Allgemeinen ließ sich feststellen es hier mit einer recht ausgeglichenen Masse an Farben zu tun hatte. Der größte Anteil galt der Farbe Gelb, welch uneindeutiges Bild. Hanaya schlug die Stirn in Falten. Es war nicht auszumachen ob es sich hierbei um klassischen Frohsinn, oder eher tiefen Neid handelte, dazu war das Bild einfach zu...unscharf, verschwommen. Purpur, Rot und Türkis hingegen entsprachen etwa derselben Menge. Ok was haben wir da, auf jeden Fall eine Persönlichkeit die es darauf anlegen würde, die beiden Genin nieder zustrecken. Wieder einmal wurde sie in ihrer Annahme bestätigt, es sei nur allzu falsch sich mit Ms. Dao anzulegen. Sie war auf ihr Ziel fixiert und war sich verdammt sicher den Genin um einiges voraus zu haben, was sich nicht zuletzt an ihren knappen Bewegungen zeigte. Dieses Mädchen würde keine Gnade zeigen, hatte sie sich einmal dazu entschieden ihre Gegner fertig zu machen. Das alles war nur...Spielerei und da sich Shîntaro auf dem besten Weg befand, sich sein eigenes Grab zu schaufeln, gab es nur zwei Möglichkeiten: laufen oder kämpfen. Natürlich kam nur eine dieser Möglichkeiten in Frage.
Wie bereits angemerkt waren ihre Bewegungen sehr knapp gehalten und selbst wenn sie Shîntaros Niveau gehabt hätte, so würde sie letzten Endes dank kraftsparender Bewegungen als Siegerin hervorgehen. Genau das wollte Hana aber nicht zulassen und entschied sich aus der Unvorsichtigkeit ihrer Gegnerin, klare Vorteile zu ziehen. Wie diese aussahen? Naja Shîn zeigte bereits eine dieser Varianten und sprengte kopflos drauf los. Ob ihm bewusst war, dass sie Schriftrolle Schaden nehmen konnte? Und wie würde der Besitzer dann wohl auf eine derart zerfetzte Rolle reagieren? Zurück zum Kampf. Was hatte sie im Angebot? Ein Feuergeschoss. Feuer war generell in dieser Situation komplett tabu, man bedenke: die Schriftrolle! Genau wie präparierte Kunais raus fielen. Um Gottes Willen, Hanaya war absolut nutzlos in dieser Situation! Naja, sie konnte das versuchen, was Shîntaro gerade die ganze Zeit alleine tat: ihm die perfekte Ausgangssituation für einen alles vernichtenden Angriff geben. Hanaya zückte zwei Kunais und machte sich bereit.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Das war doch mal ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Trotz der offensichtlichen Überlegenheit des verhüllten Mädchens hatte Shîntaro den Minimalismus Ms. Does erkannt und agierte dementsprechend. Dass er diese positiven Aspekte gleich wieder wortwörtlich wegsprengen wollte war... weniger gut. Explosionen verursachten extrem starke Druckwellen und Hitze. Ersteres konnte Kleidung, Fleisch und somit auch Schriftrollen zerfetzen, letzteres die vorhergehenden Punkte verbrennen. Sollte die Schriftrolle Schaden nehmen, so war die Mission gelaufen, die Genin hätten versagt und durften in Schande das Weite suchen. Paradoxerweise mussten Shîntaro und Hanaya also hoffen, dass der Angriff des Jungen versagte. Glücklicherweise tat er das auch.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Zwar wiederholte die Dame ihre vorherigen Verhaltensmuster und wich den Wurfgeschossen so knapp wie möglich aus, allerdings erkannte sie auch rechtzeitig was da auf sie zuraste und reagierte dementsprechend. In so einem Fall musste man rasch und richtig handeln. Die klassische Reaktion wäre der Rückzug oder das Ausweichen zur Seite gewesen. Da ein Rückzug jedoch eine Bewegung in die Gleiche Richtung war, in die auch das Kunai flog, wich man nur in den seltensten Fällen wirklich aus, stattdessen verlagerte man die gesamte Explosion nur nach hinten – gemeinsam mit dem eigenen Körper. Das war ein Fehler den viele Shinobi nur ein Mal machten. Auch zur Seite war problematisch beziehungsweise konnte das werden. Die richtige Entscheidung war also: Nach vorne. Dadurch suchte man zwar vorerst die Nähe der Gefahr, allerdings entfernte man sich ihr auch doppelt so schnell wieder, da sich die beiden Bewegungen in entgegengesetzte Richtungen begaben. Shîntaro müsste wahnsinnig schnell reagieren um das Mädchen zu treffen und er müsste die Explosion an einem Ort zünden, der ihn womöglich auch gefährdete. War das nur Glück für das Mädchen gewesen oder war das nur ein weiteres Indiz für ein gewisses Maß an Erfahrung im Kampf?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So gesehen bewegte sich Ms. Doe also in einem beachtlichen Tempo an der Explosion vorbei, welche hinter ihr Steine, Pflanzen und Zaunteile durch die Luft fliegen ließ, und auf Shîntaro zu – dann jedoch schwenkte sie unerwarteterweise ab und katapultierte sich in Hanayas Richtung, die Hände in merkwürdigen Winkeln von den Unterarmen abgespreizt, den Kopf gesenkt. Jetzt wurde es brenzlig für das Mädchen, welches sich bisher so vornehm zurückgehalten hatte. Shîntaro konnte nicht einmal mit Wurfwaffen helfen, da er sonst Hanaya gefährdete und umgekehrt galt das Gleiche. Die beiden Genin wurden regelrecht in die Ecke gedrängt und bräuchten so langsam wohl mal einen Geistesblitz. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun jedoch konnte Shîntaro, wenn er im Eifer des Gefechts Zeit dafür hatte, den (hübschen) Hintern des Mädchens bewundern – aus einer kleinen, schwarzen und wunderbar getarnten Umhängetasche schaute ein Stück der Schriftrolle heraus. Und nun?[/FONT]

 
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Farron Hanaya

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Wieder wich sie aus, und wie sie das tat! Zugegeben, sie selbst wäre nicht auf die Idee gekommen dem Gegner in einem solchen Fall entgegen zu laufen, vermutlich weil sie ihren Gegner selten so sehr unterschätzte. Entweder war diese Ms. Doe tatsächlich so unglaublich gut, oder sie machte hier einen gewaltigen Fehler indem sie sich überschätzte. Tja, oder sie kannte die Genin und deren Stärken und Schwächen. Aber hatte sie tatsächlich die Fähigkeit das von vornherein sagen zu können?
Wie dem auch sei. Urplötzlich veränderte sie ihr Ziel, nein eigentlich erfasste sie zum ersten Mal seit dieser Begegnung ein Ziel: Hanaya. Ob sie glaubte in der Farron ein leichtes Opfer finden zu können?! Das sie nicht lachte. Geradewegs hatte sie sich in eine durchaus blöde Position manövriert, den einen Gegner im Rücken, während die andere mit zwei Kunais bewaffnet vor ihr stand und den Angriff Ms. Does erwartete. Im Übrigen stach diese seltsame Handhaltung Hana als erstes ins Auge. Weder Faust noch Handkante, aber was dann?! Sie wollte doch mit Taijutsu angreifen, richtig? Aber ein halbwegs normaler Mensch ballte die Hände zu Fäusten, oder spannte sie zumindest in irgendeiner Weise an. Warum sie nicht? Ihre Hände hingen einfach herab, schlaff traf es sehr gut.
Hanaya tat es ihrer Vorgängerin gleich und machte eins zwei Schritte auf die Gegnerin zu, ehe sie eines ihrer Kunais auf sie warf, wohlwissend, dass jene nicht mehr tun würde als gelangweilt nach links oder rechts auszuweichen und ihren Angriff fortzusetzen. Wohlgemerkt zielte die Farron auf ihre Körpermitte. Noch immer in Bewegung attackierte sie das Mädchen nun mit dem verbleibenden Kunai. Hierbei kam es auf perfektes Timing an, würde Shîntaro seine Chance nutzen, oder würde Hanaya gleich mit der Nase im Dreck liegen? Wenn das nicht die perfekte Möglichkeit für einen Angriff war, dann wusste sie auch nicht.
 
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Kurayami Shîntaro

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Und schon wieder war der Angriff fehlgeschlagen, als Ms. Doe mit atemberaubender Geschwindigkeit einen Satz nach vorne machte und so der Explosion entging. "Verdammt!", dachte er wütend. Er wollte seine nächsten Angriffsmöglichkeiten durchdenken, als seine Gegnerin nicht stoppte, sondern weiter auf ihn zurannte. Jetzt schien es ernst zu werden, vielleicht hatte sie einfach die Lust am Spielen mit den beiden Genin verloren und wollte den Kampf kurzerhand beenden. Bevor er auch nur an eine mögliche Abwehrhaltung denken konnte, änderte sie plötzlich ihre Richtung und würde ihn sogleich passieren. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen dass sie Hana anvisiert hatte. Schnell drehte er sich um und sprang ebenfalls nach hinten, um seine Gegnerin zu blockieren. Jedoch war sie schon vorbei und er vermochte es einfach nicht sie zu überholen. Selbst in dieser brenzligen Situation besaß er noch genug Witz, um folgenden Gedankengang zu haben: "Memo an mich selbst. Wenn ich dass hier überleben sollte, muss ich unbedingt härter trainieren. Viel härter." Hoffentlich wüsste sich Hana zu verteidigen, bis auch er wieder in den Kampf eingreifen konnte. Doch was war das? Was war dieses pergamentfarbene Stückchen, das aus ihrer schwarzen Hängetasche schaute? Er konnte sein Glück nicht glauben, es war die Schriftrolle. Wenn jetzt alles nach Plan liefe ... hier unterbrach er seinen Gedankengang, denn bis jetzt hatte rein gar nichts, was er geplant hatte, geklappt. Deswegen musste er einfach sein Glück versuchen und rannte weiter hinter ihr her. Shin streckte seine Hand nach der Schriftrolle genau dann aus, als Hana auf ihre Gegnerin zulief und sie attackierte. Er griff schnell zu und hoffte, dass sie ihn in ihrem toten Winkel nicht bemerkte.
 
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Kado Haruki

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In den Schatten einer dunklen Gasse vor einem hübschen, kleinen Haus hockte ein Hund mit grauem Wuschelfell und gähnte herzhaft, während gerade ein Mädchen das Gebäude vor seiner Nase betrat. Bei diesem hübschen Kind handelte sich um die nach wie vor namenlose Schönheit aus dem Restaurant "Zum glücklichen Nebel", und der zottelige Hund war, wie könnte es anders sein, in Wahrheit ein wohlbekannter, junger Genin mit feuerroter Haarpracht. Das Mädchen hatte anscheinend nichts ungewöhnliches bemerkt, und damit das fürs erste auch so blieb, ließ Hündchen Haruki sich im Schatten einer Mülltonne am Rand der Gasse nieder.
Nun galt es, sich zu einem sinnvollen, weiteren Vorgehen zu entschließen, weshalb er seine Gedanken auf das Abwägen seiner Möglichkeiten lenkte. So konnte er versuchen, zunächst einmal von außerhalb die Lage im Haus zu prüfen, indem er einige Blicke durch die Fenster erhaschte. Einfach nur abwarten kam ihm auch in den Sinn, aber wirklich sinnvoll wäre das nicht, denn wer konnte schon wissen, wann das Mädchen das Häuschen wieder verlassen würde. Folglich verwarf er diese Idee augenblicklich wieder, ebenso wie die Idee, das Mädchen einfach Mädchen sein zu lassen und zu den anderen zurückzukehren. Welchen Nutzen hätte diese Option denn? Zwar gab es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Schönheit hier zu Hause war, aber eine einhundertprozentige Sicherheit hatte er, was das betrifft, auf keinen Fall. Wenn er also nun verschwinden und das Mädchen aus den Augen lassen würde, hätte er im Großen und Ganzen nichts erreicht. Gut, die Schriftrolle war scheinbar ohnehin bei der anderen Person gelandet, trotzdem war die Namenlose auf irgendeine Weise in die ganze Sache verstrickt. Zudem wusste sie vielleicht etwas über den Verbleib von der guten Itoe, denn auch was das betraf herrschte nach wie vor Klärungsbedarf.
Zu guter Letzt blieb noch eine vierte Option: Stumpf den Vordereingang mitsamt Klingel benutzen oder wahlweise das Haus stürmen - haha, guter Witz. Fiel das tatsächlich unter die Optionen? Welcher Idiot würde denn so einen Blödsinn veranstalten? Wer sich in diesem Augenblick den Hund genauer besah, könnte meinen, dass er über das ganze Gesicht grinste. Tja, bei all dem Ärger an diesem Tag brauchte das Gehirn des Jungen wohl einfach mal wieder etwas zum Lachen und hatte diese unmögliche Idee herausposaunt.
So fiel letzten Endes schließlich Harukis Entscheidung auf seinen ersten Plan: eine Runde spionieren. Aber wie, stellte sich schnell die Frage ein. Auch ein Hund, der seine Nase nacheinander an die Fenster eines Hauses drückt, wäre mehr als auffällig und somit fiel die Möglichkeit weg, das Henge zu diesem Zweck zu nutzen. In menschlicher Form wäre es wohl noch weniger sinnvoll, also wurde rasch auch diese Idee beiseite geschoben. Gedanklich ging er die Dinge durch, die er am Abend vor Missionsbeginn in seinem Beutel und der ein oder anderen Gürteltasche gesammelt hatte. Relativ schnell blieben seine Gedanken an einem bestimmten Gegenstand hängen, mit dem eine unauffällige Observierung möglich wäre.
Nach einem prüfenden Blick, ob die Luft auch rein war, huschte Wuschelköter Haruki durch den Vorgarten zur rechten Seite des kleinen Häuschens, wo er neben einem Fenster dicht an die Hauswand gepresst schließlich das Henge löste. Seine Nase kitzelte etwas, jedoch nicht in bedrohlichem Maße, dafür aber meldete sich in seinem Hals wieder einmal der Hustenreiz, hatte er doch inzwischen schon länger nichts gegen diesen getan. Ein prüfender Griff in den Beutel verriet ihm, dass sein Bonbon-Vorrat langsam zur Neige ging, was bedeutete, er musste sich beeilen, sollte er sich nicht durch einen Hustenanfall verraten oder durch die Unterdrückung dessen ersticken wollen. Rasch schob er sich also eines der übrigen Bonbons in den Mund und zog gleich darauf aus einer Gürteltasche den Gegenstand heraus, der ihm bei der Überprüfung der Räumlichkeiten helfen sollte: ein kleiner Spiegel. Ohne weiter zu zögern hielt er den Spiegel so, dass er, ohne selbst gesehen zu werden in das Innere des Hauses schauen konnte. Der Raum, dessen Spiegelbild er nun sah, war wohl die Küche des Hauses. Sicher war er sich aber erst, als er auf die andere Seite des Fensters gewechselt war und von hier aus den Herd sehen konnte. Auf diese Art und Weise umkreiste er einmal das komplette Haus und überprüfte so flüchtig jeden der Räume im Untergeschoss. Durch die Umrundung - und die glückliche Fügung, dass in allen Zimmern Licht brannte - kannte Haruki nun zum einen die Aufteilung der Räume, die sich, der Reihe nach, als Küche, Bad, Wohnzimmer, Kaminzimmer und Esszimmer herausstellten. Zum anderen konnte er mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich, von dem Mädchen einmal abgesehen, keine weiteren Personen im Haus aufhielten, jedenfalls nicht auf der unteren Etage. Der erste Eindruck der Räumlichkeiten war durchaus positiv - es schein ein gemütliches, altes Haus zu sein, scheinbar recht geschmackvoll eingerichtet, soweit der junge Genin das beurteilen konnte. Nichts weiter Ungewöhnliches. Zudem kannte er nun den Aufenthaltsort des Mädchens, welches er im Kaminzimmer ausfindig machte, als es sich gerade vor dem dort stehenden Klavier niederließ und zu spielen begann. Eine schöne Melodie, angenehm ruhig und einen Augenblick konnte Haruki sich davon nicht wieder lösen - er selbst war zwar ein hoffnungsloser Fall mit jedem Instrument, dass er in die Finger bekam, was aber nicht bedeutete, dass er kein Ohr für gute Musik hätte. Nach einiger Zeit schlugen Melodie und Harmonien eine dramatischere Richtung ein und riefen den erschöpften Haruki wieder ins Hier und Jetzt zurück. Gerne hätte er noch länger gelauscht, aber dafür war er nicht hier. Keine Zeit zum Ausruhen, weiter, weiter... und wie? Der nächste logische Schritt war wohl, in das Haus einzusteigen, sich umzusehen, seine Eindrücke durch Details aufzufüllen.
Mit schleichenden Schritten kehrte er zurück zur rechten Seite des Hauses und besah sich die Fenster des Wohnzimmers genauer. Genau wie das Haus selbst waren auch diese nicht mehr die Jüngsten, weshalb es Haruki nach relativ kurzer Zeit gelang, mithilfe eines Kunais eines der Fenster im Verschlussbereich auszuhebeln und in das wohnliche Zimmer einzusteigen.
Im Inneren des Hauses war es schön warm, trotz der kühlen Nachtluft, die durch das offenstehende Fenster hineinströmte. Bevor sich der Junge mit der Durchsuchung begann, versuchte er das Fenster so unberührt wie möglich erscheinen zu lassen, was ihm nur mittelprächtig gelang. Wenigstens aber von Weitem würde man die Beschädigung am Rahmen nicht so leicht erkennen. Langsam ließ Haruki seinen Blick durch den gemütlich eingerichteten Raum schweifen und überlegte, womit er beginnen sollte. Vielleicht war es nicht ganz dumm, erst einmal nach Hinweisen auf die Identität des Mädchens Ausschau zu halten. War dies hier ihre Wohnung, würde sich sicherlich etwas finden. Wenn er dabei über andere interessante Dinge stieß - umso besser. Durch die einen spaltbreit offen stehende Tür drang das noch immer recht dramatisch anklingende Klavierspiel der jungen Dame und so konnte Haruki ein kleines Privatkonzert genießen, während er sich durch die Räume des Hauses vorantastete, beginnend mit dem Raum, in dem er sich gerade befand, dem Wohnzimmer.
Die zum Bad angrenzende Mauer war zur Gänze hinter einer Schrankwand verschwunden, in der vor allen Dingen haufenweise Bücher und eine ganze Reihe an Notenheften zu finden waren. Unter den Büchern konnte Haruki viele Titel lesen, die vor allem bei dem Kitsch-Organ des weiblichen Geschlechts Entzücken auslösen mochten, so in etwa "Im Dunkeln der Nacht" und "Die Dornen der Rose". Aber auch Bücher, die sich scheinbar eher dem klug-komischen Genre zuordnen ließen wie "Wenn man vom Teufel spricht oder die Wahrheit über den Zufall" waren in dem Regal zu finden. Anschließend an das Wohnzimmer untersuchte der temporäre Spion auch die restlichen Räume auf dem Erdgeschoss, mit Ausnahme des Kaminzimmers selbstredend. Im Esszimmer gab es eine Tokonoma, auf der, neben einer reich verzierten Kerze, ein liebevoll gepflegter Bonzai plaziert war. An der Wand hinter Kerze und Bonzai hing eine Schriftrolle, auf der kunstvoll ein Familienstammbaum verewigt war. Die beiden Namen, die zuunterst verzeichnet und durch eine Linie als Ehepaar ausgezeichnet waren, lasen sich als Ishiyama Mâya und Ishiyama Tetsu - die gegenwärtigen Eigentümer des Hauses, mutmaßte Haruki. Auch das Ehebett in einem der Schlafzimmer im Obergeschoss wies auf die Tatsache hin, dass in diesem Haus nicht ein junges Mädchen allein lebte, wie auch schon die relativ große Vielfalt der Buchtitel im Wohnzimmer. Auch gab es eine Art Arbeitsraum im Obergeschoss, auf dessen Schreibtisch sich eine gute Menge Arbeit zu häufen schien. In jedem Raum gab es kleinere Hinweise auf die religiöse Gesinnung der Bewohner, die offensichtlich stark zum Shintoismus tendierte. Aber bei allem, was Haruki bis jetzt gesehen hatte, gab es nichts, dass etwas über die Klaviervirtuosin offenbarte. Vielleicht hatte er es auch nur übersehen, was aber seiner Meinung nach recht unwahrscheinlich war, hatte er doch alles sehr gründlich durchsucht. Also blieb nur noch eines: das Kaminzimmer genauer unter die Lupe zu nehmen. Aber als er die Treppe wieder herunterschlich, drang noch immer das bezaubernde Klavierspiel des Mädchens an seine Ohren. Solange sie in dem Zimmer war, würde er dort natürlich nicht hineingehen können. Also musste er wohl oder übel abwarten, bis das Mädchen entschied, dass es genug wäre und das Zimmer verließ. Damit er in diesem Fall nicht zufällig im falschen Raum stehen würde, entschied er sich, im Eingangsbereich zu bleiben und dort nach einem geeigneten Versteck zu suchen. Das erwies sich als nicht allzu leicht: ein plötzlich vorhandener, zweiter Garderobenständer würde dem Mädchen sicherlich auffallen. Sich in den Schrank einschließen stand ohnehin nicht zur Debatte - auf derart engem Raum eingesperrt sein? Keine Chance! Aber eine Möglichkeit bot sich ihm: zwischen Schrank und Decke war nicht viel Platz, aber genug, dass Haruki dazwischen passen könnte. Die Lampe war ein Stück entfernt, so dass dort oben Schatten vorherrschten, in denen sich der Junge verstecken könnte, außerdem war der Schrank sowohl recht breit als auch ziemlich tief, was das verstecken noch vereinfachen würde. Gedacht getan und so fand sich der Rotschopf nach einer kurzen akrobatischen Einlage zwischen Schrank, Decke und einigen Spinnweben wieder. Angewidert verzog er das Gesicht, verkniff sich ein Niesen und hielt sich fortan den Kragen seines Mantels vor Mund und Nase. Wieder einmal konnte er nichts weiter tun, als abzuwarten...

[ooc: nun ist es auch endlich geschafft. Ich muss mich bei euch entschuldigen, die Kombination von RL und einer intensiven Schreibblockade hat mir diese Woche ein wenig den Nerv geraubt. :(]
 
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Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Wir befanden uns zuletzt mitten im Kampf zwischen den beiden Parteien und wollen dann doch auch genau dort wieder einsteigen. Ausgangssituation: Unbekannte Person attackiert Hanaya, während Shîntaro die Möglichkeit ergreift und der so sehr gefragten Schriftrolle hinterher hechtet. Ein guter Plan, der vor allem an der Tatsache brenzlig wurde, dass Hanaya ein Kunai warf. Es gab nun die Möglichkeit, einfach einen Schritt zur Seite zu machen, wodurch das Kunai geradewegs auf Shîntaro zugesaust gekommen wäre – ob dieser schnell genug war um auszuweichen? Glück für alle Beteiligten, dass er es nicht ausprobieren musste, denn das Ms. Doe fischte die Waffe aus der Luft um damit den Stich Hanayas abzuwehren. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Im Normalfall wurden dadurch beide Parteien aufgehalten oder gar zur Bewegungslosigkeit gezwungen, ein Patt. Ms. Doe legte es jedoch nicht auf die stumpfe Abwehr der Attacke an, sondern klappte ihr eigenes Kunai ab, fuhr anschließend über die Waffe Hanas und drückte das Metall schräg nach unten weg. Dies gab der Genin zwar die Möglichkeit, den Schwung zu nutzen, doch bevor es dazu kam hatte sich schon die Hand der unbekannten Angreiferin auf den Solarplexus Hanayas gedrückt. Wenn diese die Auswirkungen eines solchen Schlages noch nicht gekannt hatte, so war sie jetzt im Genuss von Atemnot, Kribbeln und aufkommender Panik. Ein schöner Punkt um draufzuschlagen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anschließend warf sich das Mädchen zur Seite hinfort um dem Angriff Shîntaros zu entgehen, war jedoch zu langsam – denn als sie sich wieder in ihren Ausgangspositionen befanden (Ms. Doe hatte alle Fluchtmöglichkeiten für sich, während die beiden Genin mit dem Rücken zur symbolischen Wand standen) hielt der junge Genin die gesuchte Schriftrolle doch tatsächlich in den Händen. Ein schönes Schmuckstück, verziert, umfangreich. Doch weshalb lächelte Ms. Doe, hatte sie nicht eben verloren? Dumme Frage, schließlich konnten die Genin das weder sehen noch anderweitig wahrnehmen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Erinnern wir uns an den Schlag, der gegen Hanaya ausgeführt worden war – genau an dieser Stelle befand sich nun, offen für die Augen der Welt, ein herkömmliches Explosionstag und die Hände Ms. Does formten sich langsam zu einem Fingerzeichen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Herzlichen Glückwunsch, ihr habt die Schriftrolle. Dafür habe ich dein Leben.“, sagte das Mädchen und ihr Kopf drehte sich dabei eindeutig zu Hanaya. Jetzt sollte es auch wirklich jeder begriffen haben. „Versucht ihr, das Explosionstag zu entfernen, werde ich deinen Körper über die Straßen Konohas verteilen. Du, wirf mir die Schriftrolle zu. Bin ich bei drei angekommen, stirbt deine Freundin. Eins...“[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Währenddessen hatte sich unser drittes Teammitglied also des Einbruchs schuldig gemacht. Spielten Regeln und Gesetze etwa keine Rolle mehr bei der heutigen Jugend? Rechtfertigte der Zweck immer die Mittel? Ein fragwürdiger Standpunkt und die Frage stellte sich, ob Haruki sich seiner Schuld überhaupt bewusst war, denn schlimmes hatte er bestimmt nicht im Sinn gehabt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Während dramatische, aber dennoch wundervolle Musik das Haus ausfüllte, werfen wir einen Blick auf den verstaubten Schrank. Ein gelungenes Versteck, dieser Junge war nicht auf den Kopf gefallen. Leider war das kein Freifahrtschein, denn auch die klügsten Menschen machten Fehler, vielen auf die Nase, wurden getäuscht. In Harukis Fall wurde er Opfer des letzten Punktes, denn kurz nachdem er sich in sein anscheinend so sicheres Versteck zurückgezogen hatte, hörte er neben sich Schritte. Sie schienen aus der Küche zu kommen, wurden lauter und verstummten plötzlich. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dort oben wollte ich eh Staub wischen. Tee?“, ertönte eine bekannte Stimme und Harukis Herz schlug im Moment vermutlich Saltos. Ein Blick über den Rand des Verstecks zeigte die unbekannte Schönheit in einem schlichten Kleid, auf ihren Armen balancierte sie ein silbernes Tablett, darauf befand sich eine kleine Teekanne und zwei Tassen. Entweder hatte sie sich selbst diesen Tee gemacht oder sie wusste von Anfang an, dass sich ein Besucher in ihrem Haus befunden hatte. Wenn man darüber nachdachte, wie lange es benötigte, einen Tee ziehen zu lassen... konnte Haruki nachrechnen, wie wahrscheinlich die beiden Optionen waren. Und was war eigentlich mit der Musik? Haruki hatte doch gesehen, dass dieses Mädchen selbst gespielt hatte... Da wurde wohl mit dem Melodienwechsel auf eine andere Quelle zurückgegriffen: Ein klassischer CD-Player. So einfach konnte man jemanden in die Falle tappen lassen. Aber wenn die Falle ein Tee vor dem Kamin war, gab es doch schlimmeres, hm?[/FONT]
 
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Kurayami Shîntaro

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Der erste Griff ging ins Leere und es war ein Wunder, dass Shin nicht stolperte, sondern weiter rannte. Verdammter Mist. Sein Atem ging schnell und er wude langsam müde, nicht mehr lange und er hätte seine letzten Kräfte verbraucht. In diesem Augenblick sah er, wie Ms. Doe geschickt Hana's Kunai abwehrte und zuschlug, wobei er nicht sehen konnte, welche Stelle an Hana's Körper getroffen wurde. Sofort darauf bemerkte er, wie sich die Beinstellung von Ms. Doe veränderte, um ihm wahrscheinlich ausweichen zu können. Jetzt geht es um alles oder nichts. Mit einem letzten Aufbäumen warf sich Shin auf die Schriftrolle und griff erneut nach ihr. Und ja, zwei seiner Finger schlossen sich um sie und mit einem Ruck hatte er sie aus Ms. Doe Tasche geholt. Ein kurzer Blick auf die eingerollte Schriftrolle zeigte, dass sie reichlich verziert war. Er brannte auch darauf zu erfahren, WAS an ihr so wichtig war, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dazu. Endlich hatten sie die Schriftrolle in der Hand, bedeutete das, dass ihre Pechsträhne endlich zu Ende war? Nicht ganz, wie er gleich herausfinden sollte. Er wandte sich mit einem Lächeln Hana zu und wollte gerade was sagen, als er ein Stück Papier auf ihrer Brust kleben sah. Und es war kein normales Papier, es handelte sich unverwechselbarerweise um ein Kibakufuda. Schlechte Neuigkeiten! Als Shin dann Ms. Doe's Drohung hörte, blieben ihm Millisekunden, um zu entscheiden. Was sollte er tun? Er konnte Ms. Doe nicht einfach die Schriftrolle aushändigen. Aber er konnte auch nicht zulassen, dass Hana starb. Warum eigentlich? fragte er sich. Er war alles andere als auf gutem Fuß mit ihr und alles, was er bis jetzt von ihr gesehen hatte, lies Abneigung in ihm aufkommen. Die Schriftrolle schien ihrer Kontrahentin wirklich wichtig zu sein, weshalb er sich dazu entschied, einen Bluff durchzuführen. Zugegeben, er pokerte hoch, aber das Ergebnis würde sich durchaus sehen lassen. Schnell waren seine zwei letzten Kibakufuda an der Schriftrolle angebracht und hielt diese in die Höhe, sodass sie von allen Anwesenden gut zu sehen war. Besonders Ms. Doe sollte einen guten Blick darauf werfen können. "Oh, sie ist nicht meine Freundin. Und noch etwas, solltest du sie tatsächlich in die Luft sprengen, so werde ich keine Sekunde zögern und diese kostbare Schriftrolle hier zerstören. Dann wird sie keinen Schaden mehr anrichten können." Diese kleine nette Ansprache sollte klar gemacht haben, was er wollte, und um sein Argument zu unterstreichen, formte er mit seiner freien Hand ebenfalls ein Fingerzeichen, allzeit bereit um die Schriftrolle in kleinste Stücke zu sprengen. Wenn er ganz ehrlich zu sich war, dann wusste er, dass wenn sich Haru an Hana's Stelle befunden hätte, es keinen Bluff seinerseits gegeben hätte. Manchmal war es doch nicht gut, sich mit jedem gut verstehen zu können. Wahrscheinlich konnte er es auch jetzt mit Hana vergessen, da er den Erfolg der Mission über ihr Leben gestellt hatte. Naja, was solls?
 
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Farron Hanaya

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Schneller als Hana reagieren konnte, drückte Ms. Doe das Kunai zur Seite und versetzte ihr einen Schlag direkt auf den Solarplexus. Der Solarplexus war eine der unschönsten Stellen die man an einem Körper treffen konnte. Wurde dieser getroffen blieb einen nicht viel mehr übrig als jämmerlich nach Luft zu japse, viel man denn nicht gleich in Ohnmacht. Instinktive zog Hana die Arme vor den Brustkorb, krümmte sich und benötigte einige Augenblicke um den Schwindel abzuschütteln und wieder genügend Luft zu bekommen. Es kam nicht selten vor, dass ein Treffer an dieser Stelle das Aus für einen Kampf bedeutete, aber wie es schien, war dies nicht Ms. Does Absicht gewesen. Als Hanaya sich wieder aufrichtete um zusehen was denn nun passiert war, bemerkte sie exakt drei Dinge. Zum einen das Shîntaro tatsächlich die Schriftrolle in der Hand hielt, zum anderen das Ms. Doe Fingerzeichen bereithielt und zählte, tja und das sie selbst eine Briefbombe auf ihrer Brust kleben hatte. Ein guter Shinobi blieb selbst in den gefährlichsten Situationen ruhig und handelte nach rationalem Maßstab. Was aber wenn der Verbündete einem plötzlich in den Rücken fiel? Vielleicht war es seine Rache an ihr? Die Farron verschwendete keine Zeit an solche Gedanken, was Shîntaro tat war vollkommen richtig. Er stellte das Gelingen einer Mission über den Shinobi der sie erfüllen sollte. Auch hier ist wieder ein großer Spielraum für Interpretationen, aber eines war sicher nicht gemeint: bringe deine Teammitglieder durch eigene Inkompetenz in Gefahr. Etwas anderes tat er gerade nicht, er reizte Ms. Doe auf das Übelste und alles was Hana blieb war schnellstens zu reagieren. Geistesgegenwärtig zog sie die Hand an die Briefbombe und riss sie in einer weiten Bewegung von ihrem Körper. Machte es jetzt Boooom dann würde es wohl vorrangig die Hand abbekommen und nicht ihr Körper. Dem Kurayami war klar was er gemacht hatte? Entweder raubte er Hana das Leben oder das Ninjadasein. So oder so würde sie höchstpersönlich dafür sorgen, dass Shîn seine gerechte Strafe bekam. Fehler waren verzeihlich, was er an den Tag legte bedurfte aber einem ernsthaften Überdenken seines Traumberufs.
 
K

Kado Haruki

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Die Zeit, die Haruki zwischen Staub und Spinnweben verbringen musste, war um einiges kürzer als zunächst erwartet: Die Stimme des Mädchens erreichte sein Ohr, als er gerade damit abgeschlossen hatte, sich zu positionieren. Erschrocken über die unerwartete Veränderung der Situation wollte er zurückweichen und eine Verteidigungsposition einnehmen, aber aufgrund des Umstands, dass er zwischen Schrank und Decke nicht unbedingt viel Raum hatte, endete sein Vorhaben damit, dass sein Kopf im Aufspringen mit Schwung gegen die Decke knallte und anschließend, mit der Stirn voran, wieder zurück auf den Schrank. Ein paar Sekunden vergingen, bevor Haruki sich ächzend wieder aufrichtete, dieses Mal allerdings etwas vorsichtiger. Er ließ sich Zeit, denn nachdem nun der erste Schreck weitestgehend verarbeitet war, schaltete sich sein Gehirn wieder ein: wenn das Mädchen es darauf abgesehen hatte, ihn anzugreifen, dann hätte sie schon eine perfekte Gelegenheit dazu gehabt - vermutlich sogar mehrere.
Vorsichtig ließ der Junge sich wieder vom Schrank herab, ohne dabei die Schönheit aus den Augen zu verlieren. Sobald er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, klopfte er den Staub aus seiner Kleidung und wischte die Spinnweben von Gesicht und Barett. "'tschuldigung", sagte er ruhig. "Jetzt ist zwar der Schrank sauber, aber dafür muss der Fußboden wohl gewischt werden." Sein Blick fiel auf das Tablett mit Teekanne und -tassen, das die Schwarzhaarige auf ihren Armen balancierte. Offensichtlich hatte sie ihn schon vor einer ganzen Weile bemerkt, wenn sie noch die Zeit gefunden hatte, um einen Tee aufzusetzen. Dass er davon nichts mitbekommen hatte - keine Schritte, kein Klirren, nicht einmal das Geräusch des kochenden Wassers - zeigte entweder, dass Haruki, sich zu sehr in Sicherheit wiegend, unvorsichtig und unaufmerksam gewesen war, oder aber, dass das Mädchen, dem er nun gegenüberstand, großes Geschick an den Tag legen konnte. Ob es wohl unbedenklich war, ihr Angebot anzunehmen? War sie nicht so etwas wie eine Feindin? Ganz davon abgesehen, dass er sich erdreistet hatte, in das Haus einzubrechen. Angesichts dieser Tatsache wirkte das Mädchen doch ziemlich ruhig. Wer bot einem Einbrecher schon an, mit ihm Tee zu trinken? Schließlich entschied er sich, ihre Offerte fürs erste anzunehmen. Welche Wahl blieb ihm denn auch groß? Sicher, wegzulaufen war wohl eine Option, aber da er die Fähigkeiten seines Gegenübers so gar nicht einschätzen konnte, war es im Augenblick das Logischste, Ruhe zu bewahren und gegebenenfalls auf den richtigen Augenblick zum Handeln zu warten. Außerdem war dies möglicherweise eine gute Gelegenheit, mehr über die ganze Angelegenheit herauszufinden, ohne dabei weitere Gesetze zu brechen.
"Tee klingt doch gut", erwiderte er also lächelnd auf die kurz angebundene Frage des Mädchens und streckte ihr seine Hände entgegen, ein offensichtliches Angebot, ihr das Tablett abzunehmen. "Wo soll's hingehen?"
Sein Lächeln war aufrichtig, was angesichts der Gesamtsituation doch ein wenig seltsam erscheinen mochte. Davon einmal abgesehen, dass Haruki gerade bei einem Einbruch erwischt wurde, standen weitere Dinge im Raum, welche die Situation möglicherweise als gefährlich auszeichnen mochten: Ja, diese Mädchen hatte ganz klar mit dem Diebstahl der Schriftrolle zu tun. Und, verdammt, ja, sie schien durchaus sehr geschickt zu sein. Haruki wusste im großen und ganzen rein gar nichts über sie. Und doch konnte er nicht behaupten, dass er sich fürchtete. Ja, er war ein wenig nervös, das stand außer Frage. Aber wirkliche Angst um sein Leben, um das Gelingen der Mission, das fühlte er nicht. Vielleicht war sein Gefahreninstinkt durch seine Krankheit und die Strapazen des Tages etwas eingeschläfert. Vielleicht hatte das Mädchen ihn mit ihrer Schönheit um den Finger gewickelt. Vielleicht, aber nur vielleicht, lag Haruki aber auch gar nicht ganz falsch mit der Einschätzung der ganzen Sache. Mal sehen, was ein Gespräch mit der jungen Dame ergeben würde. Im Zweifelsfall hatte Haruki schließlich immer noch zwei ziemlich flinke Beine.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Hallelujah. Unser kleines Team legte nun doch tatsächlich das taktische Feingefühl einer defekten Dampfwalze an den Tag. Da war eine verhüllte Person, die um eine Schriftrolle kämpfte, drohte, eine Genin in die Luft zu sprengen und was wurde getan? Richtig, es wurde provoziert. Die klassische Einleitung zu einem Bluff in dieser Situation ist, klarzustellen, dass man eigentlich gar nicht mit der Partnerin befreundet war und deren Wohlergehen und Leben im ganz besonderen einem erst einmal schnurz-piep-egal sind. Glaubwürdig, wirklich. Anschließend legte sich Shîntaro auch noch unwiderruflich fest. Seine Handlung war also entweder extremst abgebrüht und clever oder aber gigantisch bescheuert und kostete ihn das Leben seiner Kameradin. Mir persönlich kommen einige Zweifel auf, dass ein Genin auf der ersten Mission genügend Erfahrung besaß um eine solche Entscheidung zu treffen. Abgesehen davon war es mehr als unwahrscheinlich, dass Shîntaro tatsächlich zwei Leben für ein unbekanntes Objekt opfern würde. Seine eigene Mission wäre dann übrigens auch im Eimer, das aber mal nur so nebenbei.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wenn jetzt aber das Bild gezeichnet wird, dass sich nur der männliche Teil des Duos stupide anstellte, dann war das einfach nur falsch. Anderes Szenario: Wenn ein Terrorist neben seinen Forderungen sagt: „Rührt die Bombe an und ich sprenge.“, was sollte man dann nicht machen? Rüchtüüch, die Bombe anrühren. Man erkennt die Parallelen? Sehr schön, dann können wir ja weiter machen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als Ms. Doe bei der Zahl Zwei angekommen war, versuchte Hanaya nämlich ruckartig die Gefahr von sich zu reißen. Zugegeben, so etwas hatte das Mädchen nicht erwartet. Echt nicht. Deshalb dauerte es den Bruchteil einer Sekunde, bis die folgenden Worte den Mund hinter der Maske verließen: „Kassei.“[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Während sich die einen in die Luft sprengten, wurden andere zum Tee eingeladen. Wer hier das kürzere Streichholz gezogen hatte war somit klar, oder? Mit einem bezaubernden, sanftmütigen Lächeln beobachtete das Mädchen, wie sich der Junge vom Schrank hinunter ließ und etwas Staub auf dem Boden verteilte. Sie zuckte nur elegant mit den Schultern. „Das merkt man doch kaum.“ [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das hier, diese Szene, sie wirkte doch merkwürdig bizarr, nicht? Man muss sich den starken Kontrast der Herausforderungen der Genin ansehen, dann konnte man ziemlich ins Staunen kommen. „Wie klingt das Kaminzimmer für dich, Haruki-kun?“, antwortete das Mädchen höflich, legte dem Jungen sachte das Tablett in die Hände und geleitete ihn mit ausgestreckter Hand vorbei an einem kleinen Abstelltisch, hinein in ein schön eingerichtetes Zimmer. Unter anderem stand hier das Klavier, an welchem zuvor solch wundervolle Klänge herbeigezaubert worden waren. In einiger Entfernung stand eine schlichte Musik-Anlage, welche beinahe sofort leiser gestellt wurde, als die beiden Personen das Zimmer betraten, sodass die klassische Musik nun lediglich als Hintergrundmelodie fungierte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Mädchen setzte sich auf einen schönen, mit gestickten Mustern verzierten Ohrensessel, wie man ihn meist nur bei sehr alten Menschen vor fand. Es gab zwei dieser Sitzmöglichkeiten, zwischen ihnen stand ein kleiner Kaffeetisch und ein Schachbrett. Im Hintergrund prasselte die Glut eines beinahe abgebrannten Feuers, nur noch winzige Flammen züngelten über die glühenden Holzscheite. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Mädchen wies Haruki mit einer Handbewegung an, sich zu setzen und lehnte sich zurück. „Es tut mir Leid, wenn ich zuvor etwas unhöflich war. Es ließ sich nicht vermeiden.“, erzählte das Mädchen und bereitete den Tee vor, ihren Blick hielt sie jedoch auf den Genin gerichtet. Dann hielt sie in der Bewegung inne und lehnte sich wieder zurück.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Du darfst mich übrigens Naya nennen.“ Sie faltete ihre Hände. Ihr ganzes Erscheinen wirkte etwas weltfremd und passte nicht zu ihrem jungen Alter, dennoch war es weit davon entfernt, aufgesetzt zu sein. Sie war eher die Sorte Mädchen, die ihrem Alter lediglich sehr weit voraus war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Du hast mich beschattet und bist in mein Haus eingebrochen, Haruki-kun. Nun biete ich dir Tee an. Ich nehme an, du misstraust mir, schließlich kennst du meine Absichten nicht. Ich würde es nicht anders machen. Dennoch bitte ich dich, diesen Tee mit mir gemeinsam zu genießen. Er schmeckt wirklich gut. Falls du Angst haben solltest, vergiftet zu werden, schenke bitte ein und wähle deine Tasse selbst aus.“ Das klang doch vernünftig, oder? So tranken beide das gleiche Getränk und die Tasse konnte auch nicht vergiftet sein. Eine beinahe risikolose Angelegenheit für den Genin. „Zumal ich meine Chance mit dem Synonymenwörterbuch ja bereits hatte.“, fügte das Mädchen namens Naya noch süffisant lächelnd hinzu und schob einen Bauern von e2 auf e4. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin mir sicher, dass du bereits eine Theorie hast, was diesen Diebstahl angeht. Magst du sie mir mitteilen?“[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, so sah die Situation aus. Ach, fast hätte ich es vergessen: Die Explosion, die Hanaya normalerweise umgebracht hätte, hatte nur eine Menge weißen Rauch freigesetzt. Als sich dieser gelegt hatte, war Ms. Doe bereits verschwunden. Hoffentlich hatte Shîntaro die Rolle nicht tatsächlich gesprengt. Ob die beiden Genin nun der Neugierde erlagen und sie öffneten? Sollten sie sich dazu entscheiden, würde sich ihnen folgender Anblick bieten:[/FONT]










[FONT=Verdana, sans-serif]
[/FONT]
 
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Kurayami Shîntaro

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Dummes Mädchen! War das erste, was Shin durch den Kopf flog, als er sah, was Hana tat. Hatte Ms. Doe nicht gerade eben klar und deutlich gesagt, dass sie das Explosions-Tag sprengen würde, sollte einer von ihnen beiden es auch nur anfassen? Tja, und das Erste was Hana in den Sinn kam, war natürlich sich die Bombe vom Leib zu reisen. Hatte ich schon erwähnt, für wie dumm er sie hielt? Erst machte sie nichts in dem Kampf und schaute zu, wie er sich abmühte, und dann gefährdete sie auch noch selbst ihr Leben. Na gut, er hatte auch seinen Teil zum Ganzen gegeben und es war logisch genug, dass sie nicht sterben wollte, aber bitte. Dieser Bruchteil einer Sekunde, den ihre Gegnerin brauchte, um das Geschehene zu realisieren und daraufhin zu agieren, kamen Shin wie eine Ewigkeit vor. Ihre Lippen formten langsam das bestimme Wort und alles, wofür er Zeit hatte, war seine Arme vor dem Gesicht zu verschränken und die Augen zu schließen, um sie vor der Explosion, der Druck- und Hitzewelle zu schützen. Sein Körper spannte sich an, bereit von der Explosion weggeschleudert zu werden und mögliche Schrapnell- und Verbrennungswunden zugefügt zu bekommen.
Es ist deine Schuld. Verdammt, wo kam diese Stimme her? Die Stimme, seiner nicht unähnlich, war gerade in seinem Verstand erschienen und hatte genau diese Wörter gesagt. Shin wusste nicht, worum es sich handelte, aber vermutlich war es sein Unterbewusstsein. Verständlich oder? Immerhin gab er sich, ganz tief in seinem Inneren, die Schuld für den Tod seiner Kameradin. In eben jenem Moment bereute der junge Kurayami, dass er geblufft hatte. Als ob er das Leben eines Teamkameraden, selbst einer wie Hana, gegen eine dämliche Schriftrolle und das Gelingen der Mission eintauschen würde. Warum zum Teufel war er nicht einfach auf das Angebot eingegangen und hatte die Rolle rübergeworfen? Genauso gut hätte er sich in Hana's Nähe positionieren können, sodass die Explosion auch die Schriftrolle zerstört hätte. Dadurch hätte er sich bestimmt den einen oder anderen Tadel von seiner Teamleiterin geholt und Hana hätte ihn nie wieder als Shinobi anerkannt oder ernst genommen, aber trotzdem hätte sie weitergelebt. Aber nein, er hatte sich für das Pokern entschieden, verloren und nun musste er mit den Konsequenzen rechnen. Diese sahen wie folgt aus: Er musste Hana's Eltern die traurige Nachricht vom Tod ihrer Tochter überbringen. Und der Grund dafür, dass ihre geliebte Tochter gestorben war, hieß Kurayami Shîntaro.
Diese ganzen Fragen und Vorwürfe schwirrten durch den Kopf des Blauhaares und begannen langsam wirklich Selbstzweifel in ihm zu erwecken. Vielleicht hätte ich mehr Geduld mit ihr haben ... Moment mal. Irgendetwas stimmt hier nicht. Nur was? Was war es, dass ihn zum Stutzen gebracht hatte. War es vielleicht das fehlende Explosionsgeräusch? Oder das Ausbleiben der Druckwelle? Da war tatsächlich nichts in der Richtung gewesen, also öffnete er die Augen und sah sich um. Das Erste was er erblickte war Rauch. Weißer Rauch. Er schien die ganze kleine Gasse auszuhüllen und er musste von dem plötzlichen Einatmen des Rauches husten. Der einzige Gedanke jetzt war, die Gasse zu verlassen, um wieder frische Luft atmen zu können. Das Problem war, dass er aufgrund des dichten Rauches den Ausgang nicht fand und die Orientierung verloren hatte. An sich keine schlimme Sache denn der Rauch verflüchtigte sich schnell und bot Shin folgende Aussicht. Einerseits war da die völlige Unversehrtheit der Umgebung, was gegen eine Detonation des Exploding-tags sprach. Vielleicht war das Ding defekt gewesen?
Andererseits war da eine ebenfalls unversehrte Hana, die einen sehr perplexen Gesichtsausdruck hatte, so als würde sie nicht glauben, was gerade eben passiert war. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte sich Shin über ihren Gesichtsausdruck köstlich amüsiert und sie damit aufgezogen (auch wenn er bestimmt von ihr kassiert hätte), doch jetzt war er einfach nur erleichtert, dass es ihr gut ging. Einfach nur vom Herzen erleichtert, dass sie lebte und er nicht ihren Tod zu verschulden hatte. Seine Stimme zitterte etwas, als er folgende Wörter aussprach: "Du lebst ja! Geht es dir gut?" Moment mal, irgendjemand fehlte doch auch. Ein zweiter Blick zeigte, dass ihre Gegnerin verschwunden war. Wahrscheinlich hatte sie den Rauch und die Starrheit ihrer Kontrahenten genutzt, um sich eine Fluchtmöglichkeit zu schaffen. Solange sie sich nicht wieder blicken lies, war ihm relativ egal, wo sie abgeblieben war.
In diesem Moment fingen seine Knie ebenfalls an zu zittern, was nicht nur mit der Aufregung der letzten halben Minute zu tun hatte, sondern auch mit den ganzen Sprints, dem Kampf und die daraus resultierende Erschöpfung. Ein Schritt nach hinten und schon lehnte er an der Wand und lies sich runterrutschen. Nachdem er eine gemütliche Sitzposition eingenommen hatte, machte er sich daran, die kostbare Schriftrolle in seiner Hand zu betrachteten. Zuerst musste er die beiden Exploding-Tags, die auf jeden Fall funktionierten, entfernen und rollte sie auf. Die Neugier war inzwischen zu groß, als dass er sich halten konnte, er wollte endlich sehen, was in der Welt diesen ganzen Ärger wert sein konnte und sah deshalb ... Nichts. Denn die Schriftrolle war leer. Was zum ...?
Innerlich fing er wieder an zu stöhnen. Natürlich war ihre Pechsträhne nicht vorbei, warum denn auch?Wahrscheinlich hatte man ihnen die falsche Schriftrolle angedreht, und deshalb hatte sich Ms. Doe aus dem Staub gemacht.. Er betrachtete sie erneut, dieses Mal von außen und sie sah nach dem Original aus. Verziert und reichlich geschmückt, aber leer. Er wandte sich an seine Teamkameradin und übergab ihr die leere Schriftrolle, mal sehen, was sie davon heilt. Dann kann sie sich auch mal nützlich machen. "Hier, schau mal, die Rolle ist leer. Kannst du dir einen Reim drauf machen?"
Während die Farron die leere Schriftrolle betrachtete, ordnete Shin seine Gedanken und begann logisch nachzudenken. Bei der Schriftrolle konnte es sich doch keinesfalls um ein Duplikat handeln, dafür hatte Ms. Doe viel zu hart (oder auch nicht) mit den Genin um sie gekämpft. Es musste also einen Grund geben, warum sie leer war, doch wer vermochte ihnen das sagen? Im Grunde genommen blieben ihnen folgende zwei Möglichkeiten: Soko, den Auftraggeber und Besitzer dieser Schriftrolle aufzufinden, was sich als relativ schwer erweisen sollte, denn seit Beginn der Mission waren er und ihre Teamleiterin, Itoe, verschwunden. Oder sie wandten sich an die Diebin der Schriftrolle, das hübsche Mädchen aus dem Restaurant. Haru sollte vermutlich schon rausgefunden haben, wo sie wohnt und falls er auf Hana hören sollte, würde er immer noch auf seine beiden Teamkameraden warten. Gut, entschlossen stand er wieder auf, und machte sich daran, seine Schlüsse Hana vorzustellen. "Uns bleiben eigentlich zwei Möglichkeiten, um herauszufinden, warum die Schriftrolle leer ist. Erstens Soko, der Besitzer. Und zweitens das Mädchen aus dem Restaurant, der Haru gefolgt ist. Ich wäre für Zweiteres, da Soko und Itoe ja immer noch verschollen sind. Außerdem können wir Haru mit unseren Lautsprechern kontaktieren und dadurch vielleicht die Adresse des Mädchens herausfinden. Also, was meinst du dazu?"
 
F

Farron Hanaya

Guest
Hana riss ihren Körper gen Boden, zog die Arme vor den Kopf und drehte sich mit dem Rücken zu der Briefbombe. Alles in einer Bewegung und dennoch, es würde großen Schaden anrichten. Mit diesem Wissen, zusammengekniffenen Augen und dem Wort „Kassei“ im Ohr, wartete sie darauf in tausend kleine Stücke zerfetzt zu werden. Das Ding löste sich zwar auf, doch war es Rauch statt einer Explosion. Nicht mehr und nicht weniger. Weder Druck- noch Hitzewelle. Die Farron hätte mit so etwas wirklich nicht gerechnet. Sie wagte es nicht aufzustehen, den Blick zu heben oder gar zu atmen. Da war etwas gewaltig schief gelaufen und die beiden konnten von Glück sprechen, dass Ms. Doe ein solches nachsehen hatte, ja sogar die Schriftrolle bereitwillig hier ließ. Irgendwie passte da etwas nicht zusammen. Ob es nun an der Tatsache lag, dass die Schriftrolle noch hier war, oder Hana tatsächlich noch am Leben war. Aufgrund der Unmengen an Adrenalin in ihrem Körper, begann sie zu zittern, heftig zu zittern und bevor Shîntaro etwas davon mitbekam erhob sie sich, strich über ihre Sachen und würdigte den Kurayami nicht auch nur eines Blickes. Ihr Gesicht spiegelte noch immer ihre Fassungslosigkeit wider, zwar nicht mehr in dem Maße wie wenige Sekunden zuvor, doch hob er sich merklich von ihren sonstigen Gesichtsausdrücken ab. Von Augenblick zu Augenblick bekam sie aber auch das wieder in den Griff, ebenso wie das Zittern. Man konnte sagen was man wollte, sie war eben doch noch eine Anfängerin und war bei weitem nicht so abgebrüht wie sie es gern hätte.
Aber was war denn nun eigentlich schief gelaufen? Hanaya war klar, dass es ein Fehler gewesen war, nicht sofort in den Kampf einzusteigen, auch hatte sie sich die Bombe vom Leib gerissen ohne wirklich den Kopf zu benutzen, doch war es letztendlich doch Shîntaro, welcher die gröbsten Fehler in dieser Auseinandersetzung beging. Ein Kampf sollte immer das letzte Mittel sein, entweder war der Kurayami so schlau, das er bereits gewusst hatte was auf die beiden Genin zukommen würde, oder aber er war einfach nur dumm und hatte Ms. Doe vollkommen unterschätzt. Von Verhandlungen schien er jedenfalls keine Ahnung zu haben. Die Farron beschloss diese Situation vorerst beiseite zu schieben. Sie lebte noch, es war niemand zu Schaden gekommen, kaum zumindest und man hatte die Schriftrolle. „Tu so etwas…nie….wieder.“, zischte sie, ob er es verstand war ungewiss, die Lippenbewegung würde er aber mit Sicherheit erkennen.
Shîntaro war schon dabei die Schriftrolle zu öffnen, während sie noch damit beschäftigt war darüber nachzudenken, was sie denn nun machen sollte. Wie sich herausstellte war die Schriftrolle leer. Eine Fälschung? Wer konnte das schon sagen. Wäre aber ziemlich sinnlos hinter einer leeren Schriftrolle herzulaufen, oder? Naja, vielleicht verbarg sich doch mehr dahinter als die zwei bisher erahnen konnten. „Die Dinger heißen Funkgeräte, aber das nur am Rande. Ich wäre für Variante Nummer drei. Ich habe von einer zuverlässigen Quelle eine Adresse bekommen. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen zu überprüfen was sich dahinter verbirgt. Ich schätze Haruki meldet sich schon, sollte es Probleme oder Informationen geben. Und wer weiß, vielleicht ist es gar nicht so gut ihn jetzt mit belanglosen Informationen irgendwo dazwischen zu funken. Noch haben wir ja nichts Handfestes.“ Yûsei kam dem Status „zuverlässige Quelle“ nicht im Geringsten nahe, war ja nun auch egal, lief so wie so alles drunter und drüber da kam so was nun mal vor, auch wenn es Hanayas volle Absicht war. „Haruki könnte ganz in der Nähe sein.“ Sie stellte es ihm frei zu entscheiden, so dumm war er immerhin auch wieder nicht. Hana würde diesmal Folgen, es gab andere Dinge denen sie sich widmen musste.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Lautsprecher. Warum zum Henker hatte er statt Funkgerät, Lautsprecher gesagt? Es war ja zu erwarten gewesen, dass Hana das gehört hatte und ihm einen Seitenhieb verpasste. Jedoch konnte er in diesem Moment nicht wirklich böse auf sie sein, da er viel zu erleichtert war, dass sie noch lebte und nicht durch sein Unvermögen umgekommen war. Trotzdem war er sich sicher gewesen, dass Hana ihm etwas zugezischt hatte. Ganz verstanden hatte er es nichtin, da sie beim Reden gleichzeitig ausgeatmet hatte, aber bei einigen Fakten konnte er sich sicher sein. Es war weder was Nettes gewesen und hatte sich höchstwahrscheinlich um eine Drohung und einen Tadel gehandelt. Irgendwie kamen sie beide einfach nicht aus, dachte er innerlich kopfschüttelnd. Es war, als ob sie immer aneinander vorbeireden würden. Doch jetzt wollte er sich nicht davon ablenken lassen, es ging, diese vermaledeite Mission zu Ende zu bringen. Nachdem er also Hanas kurzer Erzählung gelauscht hatte, blieben den beiden Genin also folgende Auswahlmöglichkeiten: Soko und Itoe, Haru und das hübsche Mädchen und Hanas mysteriöse Adresse von dieser vertrauenswürdigen Quelle. Die erste Möglichkeit fiel schonmal raus, und auch die zweite erschien ihm nicht optimal, da er gerade von der Dritten gehört hatte. (Was der Kurayami nicht wissen konnte war, dass es sich bei Nummer zwei und Nummer drei um ein und denselben Ort handelte.) "Also wenn du nichts dagegen hast, würde ich sagen überlassen wir Haru das Mädchen und begeben uns zu diesem merkwürdigen Haus oder wohin diese Adresse auch immer führen mag." Irgendwie kamen ihm die Gedanken von gerade eben in den Kopf, was ihn dazu veranlasste, ein Gespräch mit ihr anfangen zu wollen. Aber welches Thema? Warum sie mich so behandelt? Nein, das war ein schlechtes Thema. Warum sie mir nicht im Kampf geholfen hat? Auch schlecht. Shin überdachte einen kurzen Moment ihre Wörter, und siehe da, er hatte eine Idee. "Um wen handelt es sich denn bei dieser "vertrauenswürdigen Quelle"?" Er war auf dieser Mission viel zu oft in die Irre geführt worden und wollte nun Gewissheit haben. Ob er auch Sachen erfahren würde, die ihn nichts angingen?
 
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