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Stadtosten: Wohngebiet

Sakaida Mai

Chuunin
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Die Wohngebiete Mayakus sind für keinen Bürger wirklich sicher, geschweige denn ein Zuhause. Kriminelle nutzen die verwinkelten Gassen, um unerkannt zu agieren und gehen gnadenlos mit Zeugen ins Gericht.
Die meisten Bewohner Mayakus haben sich dennoch in den Osten der Stadt zurückgezogen, da sie hier vergleichsweise gut untertauchen können.
 
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Hiragana Kayros

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Noch außerhalb der Stadt:

Der Hiragana schaute seinen Kameraden etwas unschlüssig an. Dann wanderte sein Blick nach oben, in den soeben beschriebenen, beinahe wolkenfreien Himmel. Er lächelte Arata an. War da so eine Spur Nachsicht zu erkennen? Nun, dafür müsste man ihm schon genau ins Gesicht schauen und seine jugendhaft wirkenden Gesichtszüge studieren. Warum jugendhaft wirkend? Kayros stand in der Blüte seines Lebens! Seine besten Jahre begannen gerade erst. Doch davon später mehr. Erst einmal ging es um das Geheimnis des langhaarigen Shinobis. Wobei, Geheimnis wäre vielleicht ein wenig zu dramatisch. Aber dennoch, er vertraute sich dem Chuunin an. „Du kannst eine telepathische Verbindung zu jeder beliebigen Person herstellen?“, fragte Kayros verblüfft. „Das klingt hochgradig kompliziert.“ Die Augen weit geöffnet, ehe er sie ein wenig zusammenkniff und sein Blick seitlich nach unten abwanderte. Der Analytiker in ihm versuchte zu verstehen, was er gerade gehört hatte. Wenn es tatsächlich möglich wäre, warum verwendete man dann noch Funkgeräte? Oder gab es theoretisch die Möglichkeit, dass auch dieser Weg der Verständigung abgehört werden könnte? Die vielleicht typischste Geste des jungen Mannes, das Kratzen seines Hinterkopfes durch den Stoffhelm hindurch, setzte ein und hielt dann abrupt inne, als seine Augen Arata fixierten. Dieser war gerade zu einer neuen Frage übergegangen.

Die Annahme, dass der Iryonin viel las, konnte vieles bedeuten. „Fragst du, weil du mir ein Kompliment machen möchtest, indem du mir implizierst, dass ich schlau bin? Wirke ich wirklich wie jemand, der viel liest? Wenn ja, wie wirkt jemand, der viel liest?“ Fragen wie Dolche, gefolgt von Blicken wie Dolchen. Dann grinste der Hiragana. „Ich lese derzeit einen sehr interessanten Roman über eine Figur, deren Leben sich aufgrund eines Netzes aus Lügen immer weiter verkompliziert. Das Buch treibt solche Stilblüten, dass es ein ganzes Kapitel damit zubringt, zu rechtfertigen, warum wir jemanden anlügen, wenn wir ihm einen guten Tag wünschen. Mit dem Durchbrechen der vierten Wand, dargestellt vom Innenleben der Figur in Form der inneren Stimme, nutzt der Autor, studierter Psychologe übrigens, sein Fachwissen und die Geschichte, um dem Leser viel über das Wesen der Lügen zu erklären. Die Arten der Lüge, Möglichkeiten und Schwierigkeiten, damit zu leben, es aufrecht zu erhalten und die Konsequenzen, wenn es zusammenbricht wie ein Kartenhaus. Der Name des Autors ist übrigens Takaishi.“ Kayros räusperte sich kurz. Ja, die menschliche Psyche ist genau wie die Körperlichkeit ein wirklich faszinierendes Thema für den Mediziner. Okay, und er war auch eine Art kleiner Klugscheißer.

Sie betraten die Stadt. Stadt? Moloch wäre ein besserer Begriff gewesen, empfand der Hiragana. Der Wind zog kälter an ihren Kleidern, es wirkte, als wollte er die beiden Eindringlinge herausdrücken. Er war das unsichtbare Sinnbild eines feindlichen Ortes. Vielleicht übertrieb der Hiragana bei dem Gedanken, aber er vertraute stets auf die Meinung der Windkami. Und dennoch war er hier. Waren sie hier. Vielleicht konnte Mais Team, zu dem er sich zählen durfte, ja Wärme in diesen Ort bringen wie der herannahende Frühling.
„Wir sollten es vielleicht einmal testen, oder? Und überhaupt, ich hab da eine Million Fragen.“ Kayros murmelte die Worte, die ersten seit einer halben Stunde, als er sich in einem dunklen Fenster und dem daraus resultierenden Spiegelbild selbst einmal überprüfte. Er trug komfortable, warme Kleidung. Sein Stoffhelm war einer Wintermütze gewichen, beide Werkezugtaschen waren unsichtbar gut versteckt unter einer dickeren Übergangsjacke. Sie waren inmitten von Menschen, teilweise eilten sie umher, trugen Taschen und einfach nur sich selbst nach einem harten Arbeitstag nach Hause. Es war mehr los als auf dem Stadtplatz, den die beiden kurz nach ihrer Ankunft hinter sich ließen. Kayros deutete unauffällig auf eine Seitengasse, die die beiden dann passierten. Kaum waren sie zehn, zwanzig Schritte gegangen, waren sie von Stille umhüllt. Was den Ort so feindselig machte, war das Fehlen jedes fröhlichen Geräusches, merkte der Suna plötzlich und erschauderte leicht. Aber hier waren sie ungestört. Zwei Dinge galt es nun zu erreichen: Wie abgesprochen eine der leerstehenden Baracken aufbrechen und sich dort hineinbegeben als Nachtlager und, sofern noch nicht vorhanden, diesen ganz speziellen Link zwischen Kayros und Arata herstellen.
 

Yamanaka Arata

Chuunin
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Arata hatte ja nun schon einigen Kollegen erklärt, was die grundlegenden Möglichkeiten seines Hiden waren - wenn auch in stark heruntergebrochener Form - und die verschiedensten Reaktionen bekommen, von "cool!" über "irgendwie gruselig" bis zu verständnislosem Blinzeln. So erstaunt und gleichzeitig fasziniert wie Kayros hatte noch keiner reagiert - nicht mal Takeo, der es von allen wohl noch am ehesten verstanden hatte, schien darin viel mehr zu sehen als einen echt nützlichen Trick. War es am Ende ja auch - und irgendwie war diese entspannte Herangehensweise angenehmer als das Surren eines wachen analytischen Verstandes, wie es ihm gerade von Kayros entgegenschwang. Arata versuchte zwar noch danach zum Smalltalk zurückzufinden, aber echte Hoffnungen hatte er sich schon nicht mehr gemacht.

"Ich habe nicht mehr gemeint als was ich sagte ... du wirkst wie jemand der gern liest. Ich maße mir nicht an deine Intelligenz an deinen Hobbies zu beurteilen. Das wäre unseriös."
Erwiderte Arata auf die fast schon reflexartigen Gegenfragen - mit höflichem Tonfall, aber irgendwie schlich sich auch ein amüsierter Tadel dazu, dass Kayros ihm die Bemerkung gleich als Versuch seiner Intelligenz zu schmeicheln auslegte. Und da Arata nicht glaubte dass die kleine Spitze darin an Kayros vorbei ging, nahm er sie wohl nicht allzu übel, als er mit einem Grinsen die Spannung aus dem Austausch nahm. "Du jedenfalls wirkst wie jemand der nur zu bereit ist alles energisch zu hinterfragen ... unschuldige Gesprächsversuche seiner jungen Kollegen eingeschlossen." Erwiderte der Yamanaka für seine Verhältnisse fast schon frech grinsend - es war ein sehr dezentes Schmunzeln - und fand gar nicht mehr viel zum Buch selbst zu sagen. Er hatte davon gehört, sich aber bisher mit dem Lesen zurückgehalten: Einerseits fehlte ihm die Zeit, andererseits hatte er ein bisschen Angst was einer seiner liebsten Autoren ihm über alltägliche Lügen erzählen könnte - das Risiko zwischen diesen Seiten in einen schmerzhaft klaren Spiegel zu schauen war definitiv vorhanden, und gleichzeitig nichts was er vor Kayros ausbreiten wollte. "Klingt interessant ... ich hab davon gehört. Vielleicht sollte ich es mir einmal anschauen." Schloss er dieses Kapitel mit einem kleinen Lächeln, und hoffte dass das ausreichte.


Mayaku war ... nicht schön, jedenfalls nicht die ausgedehnten Wohngebiete, in die ihre Zweipersonengruppe als erstes eintauchte. Es wirkte schmuddelig, übervoll, und gleichzeitig ging eine gewisse Nervosität und Kühle von den Bewohnern aus - nicht wie die Anonymität der Großstadt, nein, diese Leute kannten sich nicht weil sie sich gar nicht kennen wollten. Vielleicht war es einfach eine Frage der persönlichen Sicherheit hier das ein oder andere überhören zu können. Kayros war in Gedanken offensichtlich schon zur Gedankenübertragung zurückgekehrt, und Arata kam ihm nur ein paar Momente später entgegen - der Yamanaka hatte inzwischen ein bisschen Übung dabei, sein Clanfingerzeichen nicht zu unnatürlich wirken zu lassen, und einen Moment später stand die Verbindung. ~ Die theoretischen Grundlagen sind komplex und ich fürchte sie unterliegen auch der Geheimhaltung, aber im wesentlichen kann ich deine Sinneswahrnehmungen und ausreichend klare Gedankenworte erfassen. Forme deine Gedanken zu Worten als würdest du einen Satz in Gedanken durchgehen, und richte ihn mich. Ich werde nur hören was du in dieser Form ausdrückst; normale Gedanken sind zu chaotisch und flüchtig um sie wirklich zu lesen. ~ Schickte Arata als erstes Informationspaket, während er sich gleichzeitig den Anschein gab gar nicht besonders auf seinen Begleiter zu achten. Für unauffällige Kommunikation wenn es laut nicht ging war die Jutsu wirklich von beispiellosem Nutzen - dass sie noch hintergründigere Anwendungen als diese hatte behielt er erst einmal für sich. ~ Ich könnte das entsprechend auch mit einer Kontaktperson unseres Ziels versuchen und auf diese Art Mithören und Mitsehen, selbst wenn ich auf ihre geheimen Gedanken keinen Zugriff habe. Leider ist der Chakraverbrauch nicht unwesentlich und ich brauche eine Sichtlinie, insofern ist es gut dass wir die Funkgeräte haben. ~ Ihre Blicke streiften sich kurz, und aus Aratas oft unergründlichen dunkelgrünen Augen sprach eine gewisse Neugier, was Kayros mit dieser Information anfangen würde - und wie genau der Plan aussah, der in ihm anscheinend schon ein Weilchen länger reifte. ~ Hast du darüber hinaus Fragen zur Technik oder zu meinen Möglichkeiten insgesamt? ~
 

Hiragana Kayros

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Aus einer Innentasche seiner Jacke holte Kayros Dietrich und Sperrhaken heraus. Die Tür, vor der sie sich befanden, schien in eine Hütte zu führen, die schon lange nicht mehr betreten wurde. Nichts in diesem Wohnviertel sah wirklich ansprechend aus, aber dieses hier war noch desolater als der Rest der Straße: Spinnweben hingen an den Fensterscheiben und zeugten davon, dass hier schon lange nicht mehr gelüftet wurde. Die Fußmatte war halb verrottet und nicht zuletzt hatte Kayros keinerlei Energie gespürt, als er sich auf den ungefähren Grundriss des Gebäudes konzentriert hatte. Chakra steckte auch in untrainierten Menschen, ja selbst in der Natur. Diese Energien werden nicht aktiv verschmolzen und sind daher wesentlich unauffälliger bis unmöglich, mit seiner Dotonkunst zu spüren, aber Menschen hatten zumindest so viel Energie, dass man sie wie ein unauffälliges Flimmern wahrnehmen konnte, wenn man andere Energien ausblendete. Wichtig war hierfür eine hochpräzise Chakrakontrolle und absolute Konzentration - zwei Stärken des Hiragana. Er schaute einmal zu Arata, dann sah er sich noch einmal um: Niemand sah sie. Und dann hörte er Arata.

Hören war der falsche Begriff. Wie sollte man jemanden erklären, wie es ist, wenn ein zweiter Geist sich in einem einklinkt? Es wahr, als würde jemand die Gedanken des Hiraganas formen. Arata dachte, was Kayros denken sollte. Und Kayros dachte es. Aber man spürte deutlich, dass es nicht der eigene Kopf war, die eigene Natur, die dem Körper Befehle gab. Nur dass es alles im Kopf stattfand. Irgendwie fühlt sich das an, als verliert man die Kontrolle über seinen Verstand. Wie bei der Nara Clankunst und dem Körper. Ähem, Arata? Keine Antwort. Ich soll sie an dich richten... Sein Blick suchte die Gestalt von seinem Kollegen, der zu ihm blickte. Arata? Vermutlich hätte man auch am Gesichtsausdruck des Hiraganas ablesen können, welche Gedanken er übertragen wollte. Er konzentrierte sich darauf, dass seine Gedanken quasi Aratas Gedanken wurden. Vielleicht wäre es auch hilfreich, eine längere Aussage zu benutzen, dann könnte der Yamanaka zumindest Fragmente finden. ~Arata, benötigt diese Kunst immer Sichtkontakt, damit die Gedanken aktiv übertragen werden können? Kayros begann, sich an dem Schloss schaffen zu machen. Im Handumdrehen war es offen. Beide huschten schnell hinein und schlossen hinter sich die Tür - und standen im Dunkeln. Es dauerte einen Moment, bis sich die zwei an das dämmrige Umgebungslicht gewöhnt hatten. Im Inneren lag Teppich, was ein Glücksfall für die beiden war. Er dämmte Geräusche und schluckte so viel Staub, dass es fast unmöglich war, Spuren von ihnen auszumachen. Aus einer weiteren Innentasche holte Kayros eine eine kleine Taschenlampe heraus. Als er sie anschaltete, gab sie kein gewöhnliches Licht ab, sondern Schwarzlicht, was wesentlich unauffälliger war. Eine Treppe zu ihrer Linken führte nach oben, es gab auf der rechten Seite zudem eine Schiebetür. Der Chuunin drehte sich zu seinem blonden Kollegen um und wollte ihm gerade ein Handzeichen geben, als er sich wieder an die Gedankenverbindung erinnerte. ~Arata, lass uns oben unser Nachtlager aufschlagen und anschließend unsere Kräfte schonen. Wir sollten gleich versuchen, Mai und die anderen beiden zu erreichen. Mucksmäuschenstill stiegen beide die Treppe hoch, hielten dann auf einen kleinen Raum zu und gingen dort hinein. Mit einer Hand entfernte Kayros vom einzigen Fenster sämtliche Spinnweben und hing dann seine Jacke so hinein, dass es wie ein Vorhang diente. Als er sich sicher war, dass kein Licht nach außen dringen könnte, schraubte er an seiner Lampe herum und entfernte die Scheibe, die das Licht so dimmte. Normalhelles Taschenlampenlicht erfüllte den Raum, blendete etwas die Augen und doch gab es ein Gefühl von Sicherheit. Außerdem war hier jetzt ganz klar zu erkennen, dass nichts umgewöhnliches in diesem Raum war: Ein leerer Schrank, dessen Türen schief in den Angeln baumelten, ein Bettgestell mitsamt Matratze, welches von einer dicken Staubschicht zugedeckt wurde. Na dann, meine Herren, machen Sie es sich mal gemütlich!
 

Yamanaka Arata

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Kayros haderte im ersten Anlauf noch ein bisschen mit der Technik der gedanklichen Kommunikation - konnte man ihm nicht verdenken, es war eine ziemliche Herausforderung sein eigenes Denken so zu strukturieren dass es mit dieser relativ primitiven Methode aufzufangen war, umso mehr wenn man parallel ein Schloss knackte. Und selbst das "relativ primitive" Shinkon Shohen no Jutsu hatte Jahrzehnte bis zum heutigen Entwicklungsstand gebraucht. Als er dann den ersten Gedanken erfolgreich auffing - es war sein eigener Name - lächelte der Yamanaka Kayros ermutigend zu, und schon einen Moment später folgte die erste Nachfrage. Natürlich. ~ Nein. Ich brauche nur Sichtkontakt und ein einigermaßen berechenbares Ziel um eine Verbindung aufzubauen. Die Technik funktioniert über eine Art Projektil, und das ist leider nicht besonders schnell. ~ Aratas gedankliche Stimme war fest und sicher, wo er mit Worten zumindest etwas abgewiegelt hätte - sicher war es eine grobe Vereinfachung ein Fragment der eigenen Seele als "Projektil" zu bezeichnen, aber das hier war nicht der Moment für die Metaphysik des Clanerbes. Auch wenn es sicher faszinierend wäre das mit Kayros zu erörtern. Arata huschte ihm hinterher und schob geistesgegenwärtig die Tür wieder zu, während er über Kayros' Augen einen ersten Eindruck von ihrem Unterschlupf bekam. Nun ... sie würden hier ein paar Tage zurecht kommen. Dass das hier keine Mission wurde auf der man kurz in heißen Quellen Halt machen konnte war wohl von Anfang an klar gewesen, auch wenn ihm das sicher das liebere Versteck gewesen wäre.

~ Verstanden. ~ Gab er zurück, und freute sich irgendwie, dass Kayros sich noch an ihre Verbindung erinnert hatte, ehe er ihm hinterher schlich. Es war das erste Mal dass Arata auf einer wirklich klandestinen Mission unterwegs war - bisher war es das höchste der geheimniskrämerischen Gefühle gewesen das Fenster einer Gärtnerei einzudeppern um dort nach heimtückisch eingesargten Teamkollegen zu suchen, und ... naja, selbst wenn es hier furchtbar staubig sein mochte war es immer noch besser als das, nicht? Arata begann nach einem skeptischen Blick auf die Matratze damit, zumindest den groben Staub davon zu entfernen - indem er ihn vorsichtig runterwischte. Wenn er hier anfinge zu klopfen würden die Flocken sich vermutlich erst in zwei Stunden wieder ganz gelegt haben, und das lief ihrem Ziel unauffällig zu bleiben ja irgendwie zuwider. ~ Sieht aus als müssten wir dann ein wenig zusammenrücken. ~ Stellte er fest, den Gedanken möglichst neutral intonierend, auch wenn ihm die Idee sich die Nacht über an Kayros zu kuscheln nicht zu sehr behagte. Wenn es noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, hätte er wohl die wahrgenommen ... aber so hätte es nur noch seltsamer gewirkt auf dem Boden zu bestehen. Und wovor hast du eigentlich Angst? Dass du ihn im Schlaf ansabberst? Eben. Seine eigenen Gedanken waren sicher in seinem Schädel, und wenn er sie nicht herausließ würden sie auch dort bleiben. Wahrscheinlich würde gar nichts passieren außer dass er sich ein wenig grundlos schämte, und damit kam er zurecht.

Vorsichtig ließ der Yamanaka sich als erster nieder, und die befürchtete Staubwolke blieb aus. Er blickte auf seine Armbanduhr - noch war der vereinbarte Zeitpunkt nicht ganz erreicht, und ohnehin hatte Kayros das Funkgerät. ~ Gibt es noch etwas das du versuchen möchtest? Ansonsten würde ich die Verbindung lösen. Ich denke hier drin sollten wir leise sprechen können, wenn etwas sein sollte, ansonsten gib mir einfach ein Zeichen und ich stelle wieder Kontakt her. ~
 
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Hiragana Kayros

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Seine Frage wurde nicht ausreichend beantwortet. Kayros schaute überlegend zu seinem Teamkameraden. Stille. Auch in seinem Kopf. Waren die Gedanken nicht präzise genug gerichtet worden? Kayros fühlte sich etwas dumm. Er hielt sich für einen durchaus fähigen Jutsu-Theoretiker, hatte selbst zahllreiche Künste erlernt. Aber die Kunst eines Verbündeten mit zu verwenden, der neben ihm saß? ~Gratulation Kayros, du bist ein Idiot. Er schaute zu dem Yamanaka und erkannte, dass er die Emotion und die Selbstironie soeben weitergegeben hatte. Klasse. Aber die Verbindung war wieder da. ~Ich kann offenbar nicht genug Training bekommen, wenn es im Ernstfall klappen soll. Aber ich will dich nicht überanstrengen. Zwei Fragen habe ich aber noch. Erstens: Was passiert, wenn wir den Link aufrecht halten wollen, ich aber dann durch die Tür raus gehe und die Tür schließe? Zweitens: Wie kann ich dir mein Sichtfeld übertragen? Eigentlich kamen ihm dabei schon wieder neue Fragen, aber er entschied sich dafür, die erst einmal noch für sich zu behalten. Vielleicht würde es sogar klappen.

Schweigend ließ sich Kayros neben seinem blonden Kollegen nieder. Aratas Hiden war wirklich Gold wert in dieser Mission. Dieses Geistesfragment könnte sich als äußerst nützlich erweisen. Und darüber hinaus... besaß es Potential. Aber nicht nur das. Auch die spezielle Ausbildung, der Arata wohl unterwiesen war, hinterließen Eindruck bei dem Chuunin. Der Nachwuchs aus Konoha war gut. Gut, dass er das nicht laut gedacht hatte. Das klingt, als wäre er schon alt. Beiläufig strahlte der Hiragana mit seiner Leuchte durch den Raum, irgendwie suchten seine Augen einen Punkt, den er fixieren konnte. Die beiden Shinobi mussten sich noch etwas in Geduld üben, noch hatten sie nicht den richtigen Zeitpunkt erreicht. Aber die Stille war irgendwie doch etwas belastend. Es fühlte sich an, als traute sich keiner zu sprechen. „Verzeih mir, dass ich dich so mit Fragen löchere.“
 

Yamanaka Arata

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Arata hatte es nicht vermeiden können - ein bisschen hatte er geschmunzelt als Kayros ihm versehentlich ein Stück inneren Dialog geschickt hatte, und er sah auch sofort dass der Hirgana das bemerkt hatte. Wie indiskret von ihm ... aber irgendwie nahm es dem Yamanaka auch etwas von seiner Anspannung gegenüber dem älteren Kollegen, und das zumindest war erfreulich. ~ Es passiert. Du willst nicht wissen was ich versehentlich verschickt habe als ich die Technik erlernt habe. ~ Dem Himmel sei dank nicht das was ihm jetzt so durch den Hinterkopf ging, aber damals auch unbequem genug ... wieso sein Clan keine höhere Selbstmordrate unter den dreizehn- und vierzehnjährigen hatte, die versehentlich diverse peinliche Teenagergedanken verschickt hatten, war eines der großen Rätsel der Psychologie. ~ Ich brauche den Blickkontakt nur um den Link aufzubauen. Danach kannst du um die Ecke oder durch die Tür gehen ohne ihn zu beeinträchtigen. Was dein Blickfeld angeht - ich sehe es bereits, wenn ich möchte. Darauf muss ich mich nur konzentrieren. ~ Kayros schien all das sehr pragmatisch zu sehen - was auch einer der Gründe war weshalb Arata so offen Auskunft gab ohne sich viel zu sorgen inwiefern das den Chuunin verunsichern oder ihn Arata gegenüber misstrauisch machen könnte. Als Kayros sich dann setzte und etwas zu grübeln schien, kappte er die Verbindung aber vorläufig - nicht weil er keine Reserven mehr gehabt hätte, sondern weil er ihnen einen weitern peinlichen Lauschmoment ersparen wollte.

Und einen Moment später sprach Kayros ihn dann auch auf ganz herkömmliche Art an. Und - entschuldigte sich? Arata entspannte sich und merkte erstmals wie angespannt er gewesen war - die professionelle, etwas unnahbare Art des älteren hatte ihn verunsichert, auch wenn er gewöhnlich ganz gut mit jeder Art von Autorität klar kam indem er sich innerlich distanzierte. Nur hier fiel ihm das gerade erstmals ein bisschen schwerer ... in diesem Falle machte sein Vorgesetzter ihm nämlich keine wirkliche Angst. Angst konnte er beherrschen. Was er hier eher schlecht als recht bekämpfte war das Gegenteil davon. "Das ist kein Problem." Erwiderte er rasch auf Kayros' Worte, und ein deutlicheres Lächeln schlich sich auf seine Züge. "Dein Interesse freut mich eigentlich." Und das stimmte nicht weil er so wahnsinnig gern über sein Hiden sprach. Plötzlich wünschte er sich dass er damals in der Bar ein wenig mutiger gewesen wäre - da hätte er zumindest noch auf Alkohol als Ausrede zurückgreifen können - und es fiel nicht mehr leicht sich selbst davon zu überzeugen dass er gerade in einem sensiblen Einsatz steckte und seine sonstigen Gedanken besser in eine gut verschlossene geistige Kiste stecken sollte. "Du hast solche Einsätze schon öfter durchgeführt, nicht? Ich hoffe ich kann bei deinem Plan dann mithalten." Sein Lächeln nahm einen nervösen Zug an. "Ich würde dich ungern enttäuschen." Arata ahnte den Hauch von Wangenröte mehr als dass er ihn wirklich spürte - und im Dunkeln wäre er wohl ohnehin nicht zu sehen. Trotzdem hoffte er dass es damit getan wäre. Warum musste er ausgerechnet jetzt sechzehn sein? Es gab weit bessere Zeitpunkte für ... soetwas. Hoffentlich sagte Kayros gleich etwas.
 

Hiragana Kayros

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Kayros schwieg, seine Gedanken kreisten um Aratas letzte Worte. Er glaubte ihm, dass er ungern jemanden enttäuschen wollte, aber ob es jetzt der Hiragana persönlich ist oder doch jemand anderes... Aber es spielte keine Rolle. „Einmal musste ich mit Mai und einer anderen Hyuuga einen Freund zurückholen, der auf einen persönlichen Rachefeldzug aus war.“ Ach, Mura-kun. „Hören wir uns erst einmal an, was die anderen planen.“ Kayros hing sich das Horchgerät in sein rechtes Ohr, hielt sich das Mikrofon an sein Gesicht und fing ganz vorsichtig an, ein paar Dinge zu murmeln. Die Geräte waren auf dem neuesten Stand der Technik, sie nahmen feinste Geräusche präzise auf, sendeten sie klar und deutlich und trotzdem hatten sie einen Schutz gegenüber Übersteuerung. „Das Wetter ist trüb, doch morgen beginnt wieder der Sonnenschein.“ Ja, man begann mit irgendetwas wirklich Unbedeutendem, für den Fall, dass jemand zufälligerweise den Funkspruch hörte, würde er auf eine Störung tippen und sein Gerät adjustieren. Als noch keine Antwort kam, schaute der Hiragana kurz zu Arata. Es war nichts Ungewöhnliches, dass der erste Spruch ins Leere ging. Doch gleich hinterher der zweite erreichte sein Ziel. „Alles dran und uns geht es gut, wir sind sicher. Wie ist es bei euch Dreien?“ Als Mai antwortete, verdüsterte sich das Gesicht des Hiraganas. Arata, der dicht neben Kayros saß, konnte die Worte eventuell mithören. Sicherheitshalber wiederholte er sie. „Lihaku wurde zurückbeordert?“ Der Blick wanderte kurz zu seinem Teamkollegen. „Kriegen wir kompensiert, wir haben hier einen überaus fähigen Aufklärer.“ Mai fuhr fort. Das war jetzt ein heikles Thema, da wollte er nicht unnötig viel Wirbel machen, indem er es ins Mikrofon wiederholte. „Gut, wir werden dann Plan B vorbereiten, falls irgendetwas schief läuft.“ Kayros grinste zu seinem Zimmergenossen herüber, sein Blick hatte dieses Mal etwas Verwegenes. „In der Stadt wird das Gerücht herumgehen, dass auf den lebenden Kopf eines abtrünnigen Shinobis ein hübsches Sümmchen ausgesetzt ist. Alles kriminellen Fäden dieser Stadt werden bei ihm zusammenlaufen, da bin ich mir sicher.“ Sie durften nicht mehr viel reden. Je mehr Zeit sie sich damit ließen, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass jemand auf das Gespräch hinter verschlossener Tür aufmerksam wurde. „Bis morgen!“, brach Kayros kurz darauf das Gespräch ab. Als er das Funkgerät abnahm und verstaute, vorher sicher stellend, dass es auch aus war, drehte er sich zu dem langhaarigen Blondschopf um.
„Falls der Kontaktmann, den Mai und Shin ausfindig gemacht haben, nicht weiterhelfen kann, müssen wir es mit einem Köder versuchen. Der muss schnell und einfach sein. Also streuen wir gemeinsam das Gerücht. Sobald sich dann die Handlanger sammeln, um mich dingfest zu machen, werd ich mich gefangen nehmen lassen und du kannst mithilfe deiner Gedankenübertragung den Weg herausfinden.“ Das war der Plan, der die ganze Zeit in Kayros' Kopf reifte. Er könnte die Wanze für den ungewöhnlichsten GPS-Tracker sein. Es wäre eine Möglichkeit, nah an Kemuru heranzukommen. Aber vielleicht musste Plan B gar nicht umgesetzt werden.
 

Yamanaka Arata

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"Oh ... wow." Kommentierte Ara die nur kurz angedeutete Episode aus Kayros Missionsgeschichte. Unter seinen Bekannten war aktuell niemand, dem er so eine Aktion zutrauen würde ... nun, ein oder zwei denen er hinter vorgehaltener Hand jederzeit eine Diagnose gestellt hätte, aber ein Alleingang von dem man wieder eingefangen werden musste? Sogar die manische Blondine hatte sich da in der Regel gerade noch gut genug im Griff. Na - was nicht war konnte ja noch kommen. Erst einmal nickte er auf den Entschluss bei der zweiten Gruppe nachzuhören, und lehnte sich etwas näher an Kayros, um die Funksprüche von Mai und Shin besser auffangen zu können. Und schon das erste, was nach dem Freundlichkeiten ausgetauscht wurde, war ein ziemlicher Hammer - Lihaku, abberufen? Arata biss sich beinahe auf die Lippe - nicht nur machte das ihre Mission um einiges komplizierter, einen Schritt weiter gedacht stellte sich auch die Frage, warum genau der Hyuuga mitten im laufenden Einsatz einkommandiert worden war ... seine Gedanken machten allerdings einen kleinen, freudigen Sprung weg von Lihakus möglichen Problemen, als Kayros ihn unverhofft als fähigen Aufklärer bezeichnete. Er hatte es bisher nicht gemerkt, aber offenbar hatte er den Chuunin inzwischen überzeugt - und Arata konnte sich nicht helfen, als Kayros ihm ein verwegenes Grinsen zuwarf lächelte er ihn automatisch an, noch bevor er erklärt hatte, was genau er sich unter Plan B vorstellte.

Ein Gerücht über abtrünnige Shinobi streuen, dass dann ganz von selbst ihr Ziel erreichen sollte ... er brauchte dann zumindest nicht lange um eins und eins zusammen zu zählen. Auch wenn Kayros es freundlicherweise noch einmal ausdrücklich machte, und Arata nickte langsam nach dieser Erklärung. Ein Plan nicht ohne Risiken, aber letztlich war es Kayros' Entschiedung, welches Risiko er für sich in Kauf nehmen konnte. "Ich hoffe sie behandeln dich einigermaßen pfleglich, falls es dazu kommen sollte ... "lebend" ist ein weiter Begriff." Und das nicht nur, weil er eine ruppigere Behandlung über die Gedankenverbindung selbst miterfahren würde ... nun, vielleicht funktionierte der Kontakt, den Mai und Shin ausfindig gemacht hatten, und die Möglichkeit musste nicht ausgereizt werden. Aber jetzt stand zumindest fest was sie bis dahin tun würden - in verschiedenen Personen durch die Gegend streichen und mehr oder weniger zufällig Falschinformationen verstreuen. "Ich würde ein Kopfgeld im mittleren Bereich angeben, damit Kemuru nicht misstrauisch wird und einen Trick vermutet. Es wird ohnehin weing Zeit zwischen den Gerüchten und der ersten Sichtung vergehen ... aber hoffen wir dass er erstmal soweit nicht denkt." Wenn ihre Geschichte unter solchen Umständen glaubwürdig sein sollte würde es sich wohl empfehlen nicht zu viel zu variieren, was Fähigkeiten, Anwesenheitsgrund und den Grund des Kopfgelds anging ... Arata nahm sich vor da konsistent zu bleiben, wobei kleine Abweichungen erlaubt waren, es ging immerhin darum Gerüchte in die Welt zu setzen. Geistesabwesend fischte der Yamanaka sich schon einmal das Band aus den lockigen Haaren und schüttelte sie frei. Wenn er sie offen ließ und auf seine Wechselkleidung zurückgriff brauchte er gar kein kompliziertes Henge um ziemlich anders auszusehen, auch wenn er ein paar Details noch mit der Illusion nachjustieren würde. Jetzt allerdings wandte er sich mit selbst schmal grinsend an Kayros - nachdem das erste Eis gebrochen war, fand er Gefallen daran, lockerer mit ihm zu reden. "Ah, und ... was hat Nuke-Kayros denn so verbrochen, dass man Kopfgelder auf ihn aussetzt?" Das zumindest würde er unter den erzählten Geschichten konsistent halten wollen - und nicht zuletzt war er neugierig was Kayros sich denn aussuchen würde.
 

Hiragana Kayros

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Kayros lächelte seinen Kameraden an. Dieser begriff schnell und adaptierte sogar direkt seine Vorgehensweise. Bemerkenswert. "900.000 Ryou, der obere Bereich einer A-Rang-Mission. Es wäre vergleichbar mit dem, was ein Ninjadorf nehmen würde, allerdings gibt es die Regelung, dass Shinobi ausgeliefert werden dürfen an Nicht-Shinobi. Damit müssen wir auch keine Sorge haben, dass es unlogisch klingt, warum keiner ein Ninjadorf angeheuert hat." Während der Suna seine Kosten erklärte (dem geneigten Leser sei hier der Hinweis gegeben, dass das Kopfgeld bei dem heutigen Wechselkurs einen Gegenwert von 68.400 Euro hätte - durchaus legitim, da Kopfgelder nicht verpöhnt sind.), begann sein Kamerad sich die Frisur loszubinden. Die Haare fielen in Sturzbächen herab, glänzten leicht mit schimmernden Reflexen, als er sie mit der Hand locker fallen ließ, und angenehm leicht nahm der Hiragana einen Duft wahrzunehmen. Er gefiel ihm, es wertete im Übrigen auch sehr die sonst muffige Umgebung auf. Überhaupt schien der andere Junge so viel mehr fehl am Platze zu sein wie Kayros, mit mehr Eleganz, Anmut, und dann auch noch dieses Parfum. Vielleicht war es auch Shampoo - Aprikose? Als Arata anschließend grinsend wieder das Wort an ihn wandte, musste diese sich kurz aus der Faszination reißen und zuckte kurz zusammen, ehe seine Gedanken wieder geordnet waren. "Vergewaltigung der Frau eines Adligen. Persönlicher Anreiz, logischer Aufbau, kein persönliches Interesse der Großmächte und trotzdem Geld. Außerdem ist das ein super Thema zum Tratschen - anders als Diebstähle oder Mord in einer Mörderstadt. In unserem Fall das perfekte Verbrechen." Der Blick des Sunas wurde ernst. Auch wenn er selbst diese Idee hatte, er fand sie etwas abstoßend. Das Opfer eine solchen Tat wird vom Täter wie ein Objekt benutzt, greift damit in die Psyche der anderen Person ein und hinterlässt so weitaus mehr Schäden als Blessuren oder Wunden. Was dort angerichtet wird, kann die Zeit in den allerseltensten Fällen heilen und umfassende Erinnerungsselektiva gibt es einfach nicht. Seines Wissens verfügen weder die Yamanada noch die Yagami, welche in den Gebieten Geist und Seele zuhause waren, beherrschten so eine Kunst - oder verbargen das Wissen sehr gut.

Die beiden Ninja entschieden sich nach einem weiteren kurzen Gespräch über die Abfolge, sich zunächst auszuruhen und etwas zu schlafen. Als sich Kayros einiger unnötiger und unbequemer Gegenstände entledigte, merkte er nicht, wie er unbeabsichtigt das Funkgerät wieder einschaltete. Beide verschanzten sich in die hinterste Ecke und insgeheim verfluchte Kayros die Kälte. Aber Aratas Vorschlag von vorhin war pragmatisch. Nebeneinander schliefen sie ein, bis zum nächsten Morgen.

...

Oder auch nicht. Mai weckte den Hiragana, der beim ersten Geräusch bereits wach wurde. Als Shinobi mit geschärften Gefahreninstinkten war man auch dann achtsam, wenn man ruhte. Es dauerte eine Sekunde, bis der Chuunin verstand, woher die Stimme kam. Eine weitere Sekunde, um das Gespräch und das Headset anzunehmen. Und eine dritte, bis die beiden Jungen nervös wurden. Die Blauhaarige schien außer Atem. Kayros lief alleine bei dieser Vorstellung des eiskalt den Rücken hinunter. Es war so still im Raum, dass die Stimme durch das Knopfmikrofon auch für Arata zu hören war, der nicht direkt davor saß. Noch einmal zum Mitschreiben: Mai und Shin haben den Agenten für Shiro getroffen. Leider wurde er dabei von den Schlägern Kemurus angegriffen und die drei kamen in einen Kampf, aus dem Mai und der Agent flüchten konnten, weil Shin sich in den Weg stellte. Dieser wurde jedoch irgendwie außer Gefecht gesetzt und wurde - hoffentlich - gefangen genommen. Kemuru wurde im Westen vermutet - exakt auf der anderen Seite der Stadt, wo die beiden Shinobi waren.
Sakuras und Gathos' gute Erziehung verhinderten, dass Kayros fluchte. Ein Plan musste her. Was würde Junko in einem solchen Fall tun? "Ich glaube, ich habe eine Idee." Kayros' Blick suchte die Augen von Arata. Er - nein, Shin - brauchte ein zu allem entschlossenes Team. "Ich kann nur deren Schritte raten. Aber sie werden Shin sicher zu ihrem Boss bringen. Wir wissen, wo es ungefähr sein muss, und wenn noch Leben in dem Mashida steckt, werde ich ihn sicher finden können. Ich... wir werden sofort aufbrechen, brauchen aber sicherlich eine halbe Stunde bis Stunde, ehe wir im Industrieviertel sind. Erholt euch und kommt nach, sobald ihr könnt. Dein Begleiter soll uns einen Treffpunkt nennen." Kayros warf sich dabei hastig die Sachen über, legte das zuvor abgelegte Equipment wieder an und zog sich auch seine fingerlosen Handschuhe an. Kayros war nervös. Mai war extrem stark, sehr wachsam und viel kompetenter, als sie sich es manchmal selbst zutraute. Sie wurde vielleicht überrascht, aber der Gegner weiß nun, mit wem sie es zu tun hatten, hatten Heimvorteil und waren zahlreich. Und spätestens jetzt alarmiert. Wenn die organisierte Kraft Kemurus auf die Shinobi traf, würden Kayros, Mai und Arata Shin befreien und ihre Mission erfolgreich beenden können? "Ich schwöre dir, wir holen Shin da lebend raus", sagte Kayros, grimmig entschlossen in das Headset, ehe er sich Arata zuwandte. Dieser dürfte vielleicht mit einigem Interesse die Veränderung in Kayros beobachtet haben. Er straffte seine Schultern, wirkte tödlich ernst und jede seine Bewegungen waren präzise, aber irgendwie auf mit einer Energie versehen, die vermuten lassen könnten, dass Kayros am liebsten wie der legendäre gelbe Blitz aus Konoha einfach losgestürmt wäre. Aber Kayros war kein Kage-Material, er war Menschenfreund. Und als er an der Tür nach draußen stand, drehte er sich zu Arata um. "Auf geht's."
 
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Yamanaka Arata

Chuunin
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170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
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Arata war verstohlen rosa angelaufen, bevor er nach Kayros auf das altersschwache Bett geglitten war - nüchtern betrachtet würde natürlich weniger als gar nichts passieren, und es wäre obendrein auch einfach albern, sich bei dieser Kälte stattdessen auf den harten Boden zu legen ... und sobald er sich auch emotional hatte überzeugen können dass sie einfach nur versuchten eine zu kalte Nacht halbwegs erträglich hinter sich zu bringen, konnte er ein wenig entspannen. Du musst wirklich einmal anfangen, dir ein Beziehungsleben zuzulegen ... kommentierte eine leise innere Stimme, als Arata einen letzten nachdenklichen Blick auf seinen schon eingeschlafenen Nebenmann warf. Um eine Antwort oder tiefergehende Gedanken zum Thema kam er aber herum - nur wenige Momente später war er selbst eingenickt.

Als sie nur wenige Stunden später durch das Funkgerät wieder aufgeweckt wurden, konnte man nicht behaupten, dass bei Arata wohlgeübte Kampfreflexe aktiv wurden - er zuckte einfach ein Stück zusammen, bevor ihm über die nächsten Sekunden aufging, dass das Funkgerät aktiv geworden war, und dann riss er sich einfach zusammen und warf einen flüchtigen Blick über ihre Umgebung während er Kayros mti der Technik arbeiten ließ. Aber natürlich waren sie nicht entdeckt worden - von wem auch? Die wirkliche Krise schien sich bei Mai abzuspielen: Die beiden hatten zwar eine Quelle auftreiben können. Aber danach war offenbar so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte: Shin vermisst und mutmaßlich gefangen, Mai mit ihrer Quelle auf der Flucht, keine eindeutige Spur von Kemmuru - und keine Spur von Shin, denn Arata war ja ganz woanders gewesen und hatte so keine Chance, ihn mit seinem Hiden aufzuspüren. Jedenfalls nicht bis er Jonin wurde ... stumm bereitete er sich vor, während Kayros das gleiche tat - nur mit mehr Professionalität und um einiges gefährlicher. Aber vielleicht konnte auch er etwas beitragen ... er hatte nicht erwartet diese Saite hier aufziehen zu müssen, aber jetzt schien eine Konfrontation unvermeidlich. "Shin wird einer Befragung vermutlich für einige Stunden standhalten, das heißt sie haben bis auf Mai noch keine genaue Vorstellung unserer Fähigkeiten. Und wir haben hoffentlich etwas Zeit sie zu finden ... eine größere Gruppe die sich mit einem Gefangenen bewegt ist auffälliger." nahm Arata die Planung auf, sobald das Gespräch beendet war - jetzt da sie vorhatten zu kämpfen wollte er seinen Begleiter zumindest grob wissen lassen was er in die Wagschale werfen konnte - er und Mai kannten sich ja schon bestens. "Du kannst dir sicher vorstellen dass ich ein lausiger Nahkämpfer bin, aber ich besitze das Katon. Für Shin werde ich Wände sprengen, wenn nötig." Arata zeigte auch jetzt kaum veränderte Gestik oder Haltung, aber an seinem Tonfall war deutlich zu hören, dass er es vollkommen ernst meinte.

-> Westlicher Bezirk
 
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