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Straßen des Seiryuu-Bezirks

Sakaida Mai

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Job: Diese Jugend heutzutage..

Eigentlich wollte Mai ja keine Jobs mehr annehmen. Eigentlich war der letzte Auftrag schlimm genug gewesen, sodass sich die junge Dame feierlich geschworen hatte, nie mehr wieder einen Job anzunehmen. Ein Zirkus! Diese Aufregung, die vielen Leute, dieser Druck! Nein. Nie mehr wieder!
Blöd nur, dass sich der Haushalt nicht von selbst zahlte und Mai nun nicht gerade der sparsame Typ war. So gesehen kam sie gut über die Runden, aber leider verursachte der Herd ständig Stromausfälle und Mai konnte ihn mit ihrem Raitonchakra nicht selbst reparieren. Vielleicht hatte er auch deswegen den Geist völlig aufgegeben? „Mhm, eher nicht.“ Wie auch immer. Lange Rede, kurzer Sinn: Mai ist jung und braucht das Geld. Und dieser Job schien vielversprechend zu sein. Man musste weder aus dem Dorf, noch musste man sich vor kleinen Kindern zum Affen machen, kein Direktor mit schrägem Humor.. Jap! Das würde viel besser werden!

Mai sah es schon genau vor sich: Sie würde vor diesen armen, pubertierenden und mit ihren Hormonen völlig überforderten Heranwachsenden stehen und ihnen wunderbare, neue Perspektiven bieten. Suchen sie vielleicht nur einen ordentlichen Beruf? Wie wäre es mit Lehrer, Bibliothekar oder Feuerwehrmann? Mai könnte sich hunderte Jobs aus dem Ärmel schütteln. Oder lag es gar nicht an den fehlenden Karrierezielen, sondern waren sie einfach nur frustriert? Keine Sorge! Mai ist eine wahre Meisterin der motivierenden, aufbauenden Worte! Ihr alle habt einen wichtigen Platz in dieser Gesellschaft! Ihr findet schon jemanden, der euch liebt! Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod! Morgen sieht der Tag schon wieder anders aus! „Das ist ja schon fast zu einfach.
Ja, Mai hielt sich für die Richtige. Mal sehen, ob die White Dogs das auch so sahen. Wahrscheinlich könnte es zu der ein oder anderen Meinungsverschiedenheit kommen..

Mit wem der Blauschopf diesmal die Ehre haben würde, wusste sie noch nicht. Was wäre besser? Wenn sich ein Bekannter, besser noch ein Freund ebenfalls gemeldet hätte? Oder würde es schöner sein, wie beim letzten Mal auf fremde Gesichter zu treffen? Eigentlich war es auch egal, Hauptsache man kam miteinander aus. Und das war bisher zumindest noch nie ein Problem gewesen.
Während Mai in Jôsei bereits wartete, dass das fehlende Glied ebenfalls auftauchte, machte sie sich Gedanken darüber, wie man bei so einer Geschichte am besten vorgeht. War es überhaupt notwendig, noch mit den Herrschaften zu sprechen, welche sich über die Teenager beschwert hatten? Naja, was da zur Sprache kam, war wohl klar. Die würden bestimmt kein gutes Wort an den Kids lassen. Kein Wunder, dass die Gang sich so verhielt. Es gefällt wohl keinem besonders gut, ständig reglementiert zu werden. Seufzend lehnte sich Mai auf der Bank zurück, auf welcher sie saß. Vielleicht war es doch keine gute Idee, schlaue Sprüche bei den Jugendlichen anzuwenden.
Bis der oder die Zweite Person kommen würde, könnte Mai ja eigentlich die Füße noch ein wenig hochlegen. Das Wetter lud ja geradezu ein, sich etwas zu entspannen.
 

Yamasaru Souta

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"Informationsbeschaffung", wiederholte er gelangweilt, "Lokali... Lokasi... Keine Ahnung! Und Überredungskunst" Das waren die Schlüsselwörter, die ihm sein Großvater einzubläuen versucht hatte. Als er von Souta wollte, dass er diesen Job annahm, sprach der alte Mann davon, dass er damit seine Fertigkeiten wunderbar verbessern könnte, versuchte ihn dadurch anzustacheln, ihm das alles als Training zu verkaufen. Und so sehr ihn das eigentlich motiviert hätte, so schlecht war Ginrei darin, das auch tatsächlich so zu tun, dass es den Jungen interessiert hätte. So wusste das Goldlöckchen natürlich sofort, dass ihm das alles im Taijutsu ja gar nichts bringen würde, aber eigentlich musste es das auch gar nicht. Immerhin besaß er hiermit die Chance, ein paar Kindern, die vom rechten Weg abgekommen waren, wieder auf diesen zu helfen! Graffiti, Vandalismus, Anpöbeln von Mitbürgern, das waren alles keine Kavaliersdelikte, fand der Junge. Umso besser also, dass er sich dieses Jobs angenommen hatte: Wer sonst sollte ihnen denn sonst zeigen, was sie viel sinnvolleres mit ihrer Freizeit anstellen konnten, als Souta, angehender Superheld und bester Taijutsuka der Welt, selbst? Um sich also möglichst cool zu präsentieren und Eindruck zu hinterlassen, hatte er, abgesehen von seinem schwarzen Unterhemd, der dunklen Jeans und den Stiefeln, auch das Stirnband Shirogakures angezogen, es sich um den Platz, den man am besten sehen konnte, also seine Stirn gebunden. Dass er Shugo, seinen roten Mantel, trug, war natürlich selbstredend, besonders in diesem Fall war Soutas Fähigkeit, ihn wie ein waschechtes Cape aussehen zu lassen, essentiell!

Und damit durfte er nicht etwa warten, bis er bei den White Dogs selbst war: Ein Superheld war man schließlich immer, nicht nur dann, wenn es einem nützte. Ob ihn also jemand dabei bewundern konnte oder nicht, so oder so streckte er beide Arme parallel nach vorne aus, ballte seine Fäuste und begann so schnell zu rennen, wie er konnte, stürmte förmlich durch die Straßen und an verwunderten Passanten vorbei, während Shugo episch im Wind wehte. "Aus dem Weeeeeg!", rief er einer alten Dame mit Obst in ihrer Einkaufstüte zu, sah sich jedoch schon bald in der misslichen Lage, ihr nicht rechtzeitig zu den Seiten ausweichen zu können. So nahm er absichtlich viel Anlauf, erschreckte die arme Frau somit fast zu Tode, und sprang kurz vor ihr ab, ehe er einen hohen Sprung über sie vollführte und dann wieder auf dem Boden landete. Aus dem Mund entwich ihm in den folgenden Minuten ein lautes Zischen, welches den schnellen Flug geräuschlich untermalen sollte, den Souta gerade simulierte. So dauerte es nicht lange, bis das Goldlöckchen am abgemachten Treffpunkt ankam, kurz vorher jedoch stoppte.

In der Ferne erkannte er ein älteres Mädchen, langes, tiefblaues Haar, das ihm sofort ins Auge stach. Eine schöne Haarfabre, wie er fand, dazu musste er ihr gleich unbedingt noch ein Kompliment machen! Wichtiger war es jedoch, sich jetzt erst einmal hinter einem älteren Herrn in Deckung zu begeben, der ihn zwar komischerweise verdutzt anblickte, aber auch nichts dagegen sagte. Am Hals des Mädchen erkannte der Junge das Abzeichen, das sie als Kunoichi auszeichnete, wahrscheinlich musste das also seine Partnerin sein! Und als solche hatte sie es natürlich verdient, mit einem coolen Auftritt überrascht zu werden. Dass sie sich gerade ein wenig zu entspannen schien, machte das Ganze natürlich perfekt, so konnte er hoffentlich unbemerkt an sie herankommen. Mit der Eleganz eines... Affen, was ungefähr so viel hieß, dass er doch ziemlich stürmisch und laut von Deckung zu Deckung rollte, kämpfte er sich zum Mädchen hervor. "Wehe, du verrätst uns, Shugo!", "flüsterte" er seinem Mantel mit einer Lautstarke, die an einen Blauwal erinnerte, zu. Und als er dann schließlich an einem Baum angekommen war, der sich hinter der Parkbank des Mädchen befindete, schwang er sich akrobatisch auf diesen hinauf, kratzte sich einige Zeit am Kinn und überlegte. Als er schließlich fertig war, lächelte er und sprach sich selbst zu: "Geniale Idee, Souta!" Es dauerte nur den Bruchteil eines Momentes, ehe der Junge mit einem Salto in die Luft sprang und schließlich mit einer Rolle vor der Bank der Kunoichi aufkam, sich mit den Füßen abdrückte und direkt danach mit dem Rücken zu ihr stand. Sein roter Mantel verdeckte dabei seinen gesamten Körper, während sich der linke Arm des Jungen mit der komplett geöffneten Handfläche links in die Luft begab. Den rechten Arm winkelte er an, hob jedoch auch diesen in die gleiche Richtung an. "Souta, angehender Superheld, bald bester Taijutsuka der Welt und Beschützer der gesamten Allianz von Shirogakure, ist zur Stelle!" Dann drehte er den Kopf, lächelte dem Mädchen zu, streckte beide Arme parallel in die Höhe und auch beide Daumen nach oben. "Heute bin ich dein Partner!"
 
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Sakaida Mai

Chuunin
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Ihren Arm auf die Banklehne gelehnt, stützte Mai ihr Kinn auf der Hand und schloss für einen Moment die Augen. Die Umgebung war schön ruhig, auch sorgte eine sanfte Brise dafür, dass es nicht zu warm wurde. Es war einfach angenehm, nur hier zu sitzen.
Allerdings ergab sich bald ein Grund für Mai, die Ohren zu spitzen. Sie merkte doch, dass sich jemand oder etwas in dem Baum hinter ihr verkrochen hatte. Um sich nichts anmerken zu lassen, hielt das Mädchen einfach still. Es würde schon nichts großartig Schlimmes passieren, sonst könnte man es ja nicht nach so kurzer Zeit bemerken. Und wer weiß, mit wem Mai diesen Job erledigen würde? Ein Freund, der sie überraschen wollte oder eben ein Schlitzohr, welches sich einen Spaß erlauben wollte. Das Rätsel sollte sich gleich darauf auflösen, denn gerade, als Mai die Augen wieder öffnete, wurde ihr eine nette Show dargeboten.

Mit großen Augen bestaunte Mai den Shinobi, welcher (wenn auch falsch herum) vor ihr posierte. Natürlich stach sofort das rote Cape, welches den Jungen bis auf den Kopf bedeckte, hervor. Übertrumpft wurde der Auftritt jedoch nur von seinen Worten, welche Mai lächeln ließen. Sie wollte gerade etwas erwidern, als er sich endlich von vorne zeigte und sich sogleich als ihren Partner vorstellte. Nein, sie kannte weder sein Gesicht, noch seinen Namen. Während Mai noch immer halb auf der Bank lag und ihn mit großen Augen musterte, zeichnete sich langsam ein Lächeln auf ihren Lippen ab. Um aus der Lümmelpose zu kommen, schwang sie die Beine von der Bank und setze sich aufrecht hin. Während sie Souta noch immer anlächelte, legte sie den Kopf leicht schief. „Superheld, bester Taijutsuka und Beschützer.“, wiederholte sie anerkennend. Und wer Mai kannte, der wusste, dass sie das nicht heuchelte. Der Blauschopf war von Grund auf ehrlich und mehr als naiv. „Das klingt super und passt gut zu deinem Cape!“, meinte sie fröhlich und erhob sich schließlich.

Ich bin Mai.“, stellte sie sich lächelnd vor. „Mehr kann ich ja gar nicht über mich erzählen.“, hing das Mädchen gedanklich an. Wie traurig! Naja, irgendwann sollte der Blauschopf sich vielleicht auch so eine coole Ansprache überlegen. Ninjutsuka wäre ja vielleicht schon mal passend. Oder? Mist, aber dafür war es nun zu spät. Aber sonst? Egal, dafür wäre später noch Zeit! „Freut mich, dich kennenzulernen! Ich bin gespannt, wie das mit den White Dogs ablaufen wird. Hast du von denen schon mal was gehört? Mir war das völlig neu. Naja, ich wohne ja auch nicht in diesem Bezirk, vielleicht deswegen.“ Mai schürzte die Lippen und beendete damit ihren Redeschwall, während ihr Blick kurz nachdenklich zur Seite auswich. „Hast du schon eine Idee, wie wir das am besten anstellen? Erst dachte ich, dass man ihnen ins Gewissen reden könnte, aber das war blödsinnig!“, lachte sie über ihren eigenen Gedankengang. „Wahrscheinlich wäre es sinnvoller, wenn wir uns in die Gang integrieren. Undercover!“, meinte Mai gut gelaunt und dachte gar nicht daran, dass das vielleicht tatsächlich eine Möglichkeit wäre. Zu Beginn war das immer so schwierig! Wo fing man am besten an?
 

Yamasaru Souta

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Sprung, Rolle und cooler Auftritt! Oder so ähnlich. Innerlich nickte er sich zu, während er kurz an sich herunter blickte, den Dreck auf seinen Schultern bemerkte und sich diesen einige Zeit lang ausklopfte. Gegen Schmutz war ja sonst nichts einzuwenden, aber Shugo musste sauber bleiben, komme was wolle! Währenddessen blickte er mehrere Male zum blauhaarigen Mädchen auf, lächelte sie mit einem breiten Grinsen an und entgegnete ihr, als sie seine Vorstellung lobte: "Danke! Das hab ich früher immer bei Fushigi geübt!" Selbstverständlich war ihr dieser Name ein Begriff, immerhin unterrichtete die muskulöse Lehrerin bestimmt schon seit fast einem Jahrhundert an der Akademie, während sie trotzdem den Pepp und die Ausstrahlung einer energiegeladenen Jugendlichen hatte. Da musste man sie einfach kennen! Danach legte er die Fäuste in die Hüfte, drückte den Rücken durch und presste die, aufgrund seines Alters kaum merklich vorhandene, Brust durch. So hörte ihr der kleine noch nicht ganz ausgewachsene Junge dann vorerst zu, unterbrach sie nur einmal kurz, um direkt nach ihrer Vorstellung ein lautes "Hallo, Mai!", einzuwerfen und lies sie dann ausreden.

"Undercover?", wiederholte er den Vorschlag das Mädchens mit glänzenden Augen, "Das hört sich cool an. Machen wir das so!" Leicht in Gedanken versunken blickte er nach oben, dachte an eine seiner liebsten Comic-Figuren. "Souta. Yamasaru Souta!", versuchte er den bekannten Spruch des Geheimagenten möglichst lässig auf sich abzuändern. Nicht, dass das klappte, sah man ihm die Aufregung und Vorfreude doch deutlich ins Gesicht geschrieben. Jond Bames war einfach richtig cool, und heute konnte er sogar eine eigene, geheime Mission in dessem Stil ausführen - wie sollte da denn noch irgendjemand ruhig bleiben können?! "Du hast recht. Ins Gewissen reden klappt leider nicht bei allen. Was wir machen müssen, ist ihnen zu zeigen, wie unglaublich cool es sein kann, Gutes zu tun! Wir werden einfach zu ihren Anführern, bringen sie dazu, ein paar wohltätige Sachen zu machen und dann werden sie schon sehen, wie viel mehr sie das erfüllt!" War doch super einfach! Lange würden sie dafür sicherlich nicht brauchen, höchstens eine Stunde, dann hätten sie einen Haufen erfüllter Jugendlicher, zufriedener Rentner und eine glückliche Umgebung, die davon profitieren würde. Besser durchdenken und mit mehr Details anreichern mussten sie das Ganze auch gar nicht, lange und zu genaue Pläne waren eh doof!

"Aber wo die White Dogs sind, weiß ich nicht", fügte er dann leicht nachdenklich zu, "Hab' auch noch nie vorher von ihnen gehört." Wenn Souta trainierte, dann meistens auf dem Trainingsplatz der Akademie, während die Kinder gerade noch Unterricht hatten; erlebte er hingegen ein Abenteuer, zog es ihn zwar oft nicht nur durch Shirogakure, sondern auch Josei, dennoch raste er da meistens nur so durch, um so schnell wie möglich aus der Stadt in die Natur zu kommen. Hätte sie ihn nach Konoha gefragt, könnte er sie sicherlich zu den aufregendsten Orten des Dorfes bringen, aber in diesem Bezirk hier war er ziemlich aufgeschmissen. Bei dem Gedanken an sein Heimatdorf dachte er kurz an seine Verwandten dort, fragte sich, was Kenmei, der alte Knacker, wohl gerade machte. Wahrscheinlich das Gleiche wie immer: Unter dem Wasserfall sitzen und meditieren. Er brauchte mal wieder eine ordentliche Tracht Prügel, um nicht einzurosten! Nicht, dass Souta auch nur irgendeine Chance gehabt hätte. Doch dann konzentrierte er sich wieder auf Mai und machte einen Vorschlag: "Fragen wir doch die Rentner, die den Job ausgestellt haben, wo wir die White Dogs finden! Da müssen wir uns eh noch melden." Und schwupps, rannte der Junge auch schon aufgeregt in irgendeine Richtung los. "Los geht's!" Irgendjemand würde sicherlich wissen, wo man auch die fand! "Und übrigens:", rief er ihr im Laufen zu, "Du kannst mich direkt mit Souta ansprechen! Ich find' Höflichkeit blöd und aufgezwungen!"
 

Sakaida Mai

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Allen Anschein nach hatte Mai absolut ins Schwarze getroffen, was ihren (zugegeben etwas wenig durchdachten) Vorschlag betraf. Während sie in Souta’s leuchtenden Augen sah, durchratterte ihr Hirn erst einmal das, was sie soeben ausgesprochen hatte. Und sieh an! Das war tatsächlich eine gute Idee. Doch. Warum nicht? Mai würde in Null Komma Nichts die Herzen dieser jungen Leute erobert haben, war ja klar. Was für ein toller Plan! „Naja, aber jetzt im Ernst..“ Dass sich die beiden auf die White Dogs aufmerksam machten, würde bestimmt nicht das Problem sein. Zu ihrem Anführer zu werden hingegen könnte schwer werden. Es würde ja schon reichen, einen gewissen Einfluss auf die Gruppe haben zu können. Außerdem sollten Mai und Souta ihre guten Taten in eine coole Fassade packen, denn allzu einfach würden sie ihre Prinzipien vielleicht gar nicht verraten wollen. Das machte die Sache dann doch wieder komplizierter!

Leider war auch dem blonden Jungen diese überaus lässige Gang nicht bekannt, weswegen sie zunächst keine Anhaltspunkte hatten, sie mir nichts dir nichts zu finden. Aber das musste auch nicht sein, denn Souta erinnerte daran, dass sie sich sowieso noch bei den Rentnern melden müssten, welche den Auftrag aufgaben. Wenn die nicht wüssten, wo die White Dogs sich aufhielten, wer dann?
Gerade, als Mai etwas darauf erwidern wollte, nahm Souta bereits die Beine in die Hand und lief los. Er war schon irgendwie verrückt! Ziemlich klein geraten und noch sehr jung, aber sein Herz schien so golden zu sein wie seine Augen. Als er Mai im Laufen zurief, dass sie ihn direkt bei seinem Namen ansprechen könne, da er nichts von Höflichkeit hielt, lachte sie auf. „Wie hätte ich ihn auch sonst nennen sollen?“, dachte sie gut gelaunt und holte schnell auf. „Weißt du denn, wo wir hinmüssen?“, fragte Mai ihn und versuchte, sich an den Namen des Verfassers dieses Jobs zu erinnern. Man könnte sich ja problemlos ein wenig durchfragen, da würden sie das Haus bestimmt bald finden.

Nun hab‘ ich echt schon viel erlebt, aber so was macht mich immer noch nervös! Blöd, oder? Hoffentlich ist der nett.“, gab Mai verlegen lächelnd zu, als beide vor der Haustür von Fujita Hayato standen. Mit Unfreundlichkeit oder allzu mürrischen, fiesen Leuten konnte Mai gar nichts anfangen. Die Tür öffnete sich einen Spalt. „Wer ist da?!“, zischte die Stimme eines älteren Mannes. Der Blauschopf warf einen vielsagenden Blick zu Souta. Hatte er nicht vorhin seinen Nachnamen genannt? „..ähm, Yamasaru Souta und Sakaida Mai. Wir sind die Shinobi, die sich für den Job gemeldet haben.“ „Ihr seid spät dran.“, kam nur zurück, ehe sich die Tür öffnete. Mai biss sich auf die Unterlippe, als der ältere Herr in seiner gebückten Haltung in Erscheinung trat. „Na kommt schon rein, es zieht.“, wies der alte Fujita die beiden Ninja und machte eine einladende Handbewegung. Es war ein einfaches Haus, traditionell und gemütlich. Und obwohl es dem Herrn zu sehr zu ziehen schien, lud er seine Gäste auf die Terrasse ein. „Ihr wisst ja gar nicht, was sich diese Rotzgören bereits alles haben einfallen lassen, um unser aller wohlverdienten Ruhestand zu stören!
 

Yamasaru Souta

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"Keine Sorge, Mai, solange ich bei dir bin, brauchst du nicht nervös zu sein!" Ein aufmunterndes Nicken, dazu ein ehrliches Lächeln und schließlich noch ein sanfter, aber dennoch kraftvoller Klopfer auf die Schulter der Kunoichi, und schon konnte gar nichts mehr schiefgehen! Wozu denn nervös sein, wenn man Menschen einen Gefallen tat? Und wozu in überhaupt einer Situation nervös sein, wenn man sich doch auf Souta verlassen konnte! So behielt er das breite Lächeln erst eine Weile auf den Lippen, bis sie der ältere Mann schließlich in all seiner Unfreundlichkeit und Grimmigkeit begrüßte. Souta teilte den vielsagenden Blick des Mädchens, verzog leicht die Miene und folgte dem Rentner schließlich. Auf der Terrasse angekommen, machte es sich der Auftraggeber dann erst einmal gemütlich... In aller Ruhe, die angesichts seines vorherigen Hetzens fast schon ironisch wirkte, griff er mit seiner ledrigen Hand seinen knarrenden Schaukelstuhl und drehte ihn langsam in seine Richtung, direkt zum Eingang des Gartens zeigend. Dann setzte er sich so, dass sich das kleine, runde Tischchen direkt hinter seinem Rücken befand, dahinter weitere Stühle - selbst Souta verstand, dass er ihnen mit der Geste andeutete, dass sie sich nicht zu setzen hatten.

Ein paar Sekunden sah der Blondschopf seinen Auftraggeber verdutzt an, ehe er das schließlich kommentierte: "Sei mal freundlicher, alter Sack!" "Alter Sack?", entgegnete er dem Jungen, "Bürschchen, hab gefälligst mal ein bisschen Respekt vor dem Alter. Weißt du, als ich so jung wie ihr war, da habe ich Älteren nicht so freche Widerworte gegeben." Widerworte? Was zum Teufel?! Und dann auch noch Respekt?! "Du hast doch auch keinen Respekt vor uns, oder warum setzt du dich so offensichtlich vor den Tisch, um uns zu zeigen, dass wir uns nicht setzen dürfen?!" Daraufhin schnaufte der Rentner lediglich laut auf, schüttelte überzogen stark den Kopf. "Euch setzen? Als ich in eurem Alter war, da haben wir Älteren noch unseren Platz angeboten, damit sie sich setzen konnten! Jüngere haben vor Erwachsenen Respekt zu zeigen, nicht andersherum, Bürschchen!", sagte er in einem Ton, als wäre das das Selbstverständlichste der Welt, ohne dabei irgendwann mit dem Kopfschütteln aufzuhören. Natürlich konnte das der Blondschopf nicht so auf sich sitzen lassen: "Nö, ganz bestimmt nicht! Respekt kriegt man nur, wenn man auch Respekt gibt; was ich zu tun habe, interessiert mich 'nen Scheiß!" "'Nen Scheiß? Als ich in eurem Alter war, habe ich solche Schmutzwörter nicht benutzt!" "Ist mir egal, was du benutzt hast!" "'Ist mir egal, was sie benutzt haben', heißt das richtig!" "Ist mir egal!" Um das zu verdeutlichen, verschränkte er demonstrativ die Arme und guckte beleidigt zur Seite. So ließ Souta ganz bestimmt nicht mit sich umgehen! "Pah!", entgegnete der alte Mann und tat es dem Jungen dann gleich. "Pah!"

In diesem Streit sah sich der Genin vollkommen und zweifellos im Recht, wie er am ganzen Körper, in seiner Stimmlage und auch Mimik demonstrierte. Offensichtlich war alleine der alte Mann am ganzen Streit Schuld, deshalb musste dieser auch als erster einlenken und sich entschuldigen! Blöd nur, dass er das alles genauso sah. Und damit hatten sich zwei Streithähne gefunden...
 

Sakaida Mai

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Mit einem beklemmenden Gefühl marschierte Mai hinter Herrn Fujita her. Ein freundlicher Großvater wäre ihr lieber gewesen, aber man konnte sich das Klientel eben nicht aussuchen. Und auch wenn Souta vorhin wirklich etwas absolut niedliches zu Mai gesagt hatte, so konnte er ihr die unangenehme Situation nicht leichter machen. Und noch wusste der Blauschopf nicht, was ihr blühen würde..
Für einen Mensch wie Mai war es völlig uvverständlich, dass jemand so verbittert und böse sein konnte. Das naive Mädchen hätte sich auch trotzdem einfach hingesetzt, schließlich rechnete sie gar nicht erst damit, dass man ihnen das verwehren würde. Aber da Souta keinerlei Anstalten machte, es dem Blauschopf gleich zu tun, zögerte sie. Selbst wenn die Geste von Hayato deutlich war, an Mai gingen so manch soziale Geheimnisse vorbei.

Souta hingegen schien mehr als genau zu verstehen, was hier lief. Er verstand es so was von klar und deutlich, dass er sich nicht lumpen ließ, seine etwas direkt gewählte Meinung kundzutun. „…?“ Mai wusste gar nicht, wie ihr geschah. Souta hatten Hayato gerade nicht als alten Sack beschimpft, oder?! Sie hatte sich verhört, nicht wahr? Völlig überrumpelt blickte das Mädchen zu Souta hinab und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Doch dazu sollte es gar nicht kommen, denn Herr Fuijta fand das alles andere als lustig. Die blauen Augen der jungen Dame wurden größer und größer, während sie verdattert zwischen Souta und Hayato hin und her sah. Was ging hier bloß vor? „Hab‘ ich was verpasst? Kennen die sich vielleicht? Oh nein.. er hat jetzt nicht „Scheiß“ gesagt..“ Hitze stieg Mai ins Gesicht und färbte ihre Wangen rot, während sie sich hilflos durch die Haare strich und diese immer und immer wieder nach hinten strich. So etwas hatte sie noch nicht erlebt, nicht in all der Zeit, in welcher Mai sich Ninja nannte.

Ähm..“ Durchbrach sie nach ein paar Sekunden des Waffenstillstandes die Stille. Fragend sah Mai zu Souta, doch der machte keine Anstalten, sich wieder zu beruhigen. Ähnlich war es mit Herrn Fujita. Mai’s Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, das durfte wohl nicht wahr sein! „Wenn wir dann vielleicht wieder auf’s eigentliche Thema zurückkommen könnten?“, meinte sie energisch. „Wir haben bereits eine Idee, wie wir die White Dogs umkrempeln können, allerdings wissen wir nicht, wo wir die Gang auf die Schnelle finden. Und wir müssten sie irgendwie davon überzeugen, uns aufzunehmen..“, erklärte Mai die Situation nachdenklich und war schon ein wenig enttäuscht, dass so gar keine Regung kam. Wie konnte man nur so stur sein?!

Ihr wollt zu den White Dogs gehören? Wie wäre es mit einer kleinen List? Überzeugt sie mit kreativ sadistischen Taten und schon gehört ihr dazu! Falls ihr einen guten Schauspieler braucht.. Ich bin euer Mann!“ Überrascht wandte Mai sich um, in der Terrassentür stand ein anderer älterer Herr. „Manabu? Was mischst du dich ein, Bruder?“, zischte Hayato. „Ich möchte den beiden helfen! Sieh sie doch an, die machen ihren Job bestimmt gut.“, antwortete Manabu und nickte Mai und Souta grinsend zu. Wahnsinn, wie unterschiedlich Geschwister doch sein konnten. „Um diese Uhrzeit treiben sich die White Dogs vor dem großen Theater herum. Ich bin sicher, dass wir sie dort antreffen. Was haltet ihr von meiner Idee? Ihr beiden ärgert mich ein Weilchen, ich rege mich ordentlich auf und schon habt ihr auf euch aufmerksam gemacht!“, meinte Manabu, was Mai’s Gesichtsausdruck eindeutig aufhellte. „Was meinst du?“, richtete sie sich hoffnungsvoll an Souta.
 

Yamasaru Souta

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Das eigentliche... Thema? Souta verzog leicht schmollend den Mund, als Mai das absichtliche Anschweigen der beiden unterbrach. Irgendwo hatte sie ja Recht, so ein Streit gehörte hier nicht unbedingt hin, wenn sie doch eigentlich eine Aufgabe zu erledigen hatten. Auch seinen Mantel hörte er ihn innerlich bereits anmeckern, weshalb er fast sogar dazu geneigt war, etwas zu sagen. Eigentlich wollte er sich ja noch den letzten Ruck geben, sich zu Wort melden und tatsächlich wieder das Gespräch suchen, ein Held durfte sich schließlich nicht bei jeder kleinsten Gelegenheit gleich so provozieren lassen, sondern musste sich auch mal zusammenreißen und vorbildhaft verhalten. Das innere Hadern konnte man ihm regelrecht ansehen, doch bei diesem blieb es dann schließlich auch. Sich wirklich dazu überwinden konnte er nicht, da seiner Meinung nach immernoch der alte Mann den ersten Schritt auf ihn zugehen musste. Es war wohl ein Glück für alle, besonders aber für Mai, dass schließlich doch noch jemand das Schweigen der beiden Sturköpfe unterbrechen konnte. Ein älterer Mann, ihrem Auftraggeber gar nicht mal so unähnlich, in seiner Ausstrahlung jedoch viel fröhlicher und lockerer. Auf Souta machte er einen mehr als sympathischen Eindruck, weshalb dieser ihm nahezu sofort ein freundliches Lächeln entgegnete - Manabu war cool, Hayato nicht, so einfach war das!

Auf den Plan des Bruders und die Frage des Mädchens hin stieß das Goldlöckchen jedoch erst ein gut hörbares, bedenkliches "Mmhhh..." aus. "Ich weiß nicht." Jemanden wirklich ärgern? Dazu müsste er eigentlich schauspielern. Und zu schauspielern war in Wirklichkeit nichts anderes als zu lügen! Etwas, was der Junge gar nicht konnte. "Will ich auch gar nicht!", fügte er innerlich hinzu - das war immerhin nur etwas für hinterlistige Menschen, die anderen schaden wollten! Aber vielleicht konnte man den alten Mann ja auch "ärgern", ohne gleich wirklich lügen zu müssen: "Ich hab' 'ne Idee!", verkündete er stolz und aufgeregt, "Ein coole Verkleidung würde uns doch bestimmt nicht nur eindrucksvoller, sondern auch glaubhafter aussehen lassen, oder?" Manabu fackelte nicht lange, ehe er dem Jungen lächelnd zunickte. "Etwas anzuziehen, was zu den White Dogs passt, würde sicherlich eure Chancen erhöhen, von ihnen aufgenommen zu werden. Gut mitgedacht, Kleiner!" Was hatte er da gesagt?! "Ich wachse noch!" "Äh, für dein Alter sehr großer Bursche!" Ein paar Sekunden, in denen Souta daran zweifelte, ob er diese Korrektur so anerkennen sollte, ehe sich seine angezogenen Augenbrauen schließlich wieder senkten. "Jedenfalls", fuhr Manabu fort, "Habt ihr denn die richtigen Klamotten dafür?" Daraufhin lächelte der Genin nur zuversichtlich: "Keine Sorge, wir sind Shinobi!"

Inzwischen hatten sich die drei auf den Weg zum Theater gemacht und kamen auf einem großflächigen, offenem Platz an, auf dem sich zwar vereinzelt Menschen blicken ließen, der zu dieser Uhrzeit ansonsten jedoch nicht sonderlich rege bevölkert war. Wie ein Monument ragte das riesige Gebäude auf der kahlen, fast schon nackten Fläche hervor, während der Name des Theaters in großen Buchstaben über dem Haus prangerte. Mehrere Straßen und auch vereinzelte Gassen führten von hier aus in die verschiedenen Teile des Dorfes und in einer davon konnten die drei etwas sehr interessantes beobachten. Mehrere Jungen, wohl sechs an der Zahl, umringten gerade eine alte Dame und ließen sie dabei nicht vorbei. Sie trugen graue Hosen, die ihnen bis zum Bauchnabel reichten, darein ein weißes Hemd gesteckt, das ihre Arme komplett bedeckte. Den Kragen trugen sie hoch und ihre Schuhe waren aus schwarzem Lack, manche hielten kleine Taschen aus Leder unter ihrem Armen, einer hielt ein Geodreieck in der Hand, der andere ein Lineal. "Sind sie das?", fragte Souta aufgeregt, woraufhin Manabu nur still nickte. "Wow, die sehen wirklich so furchteinflößend aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte." Kein Wunder, dass manche Anwohner sogar Angst hatten. Natürlich, Vorurteile waren nicht gut, aber irgendwie verströmten sie dann doch etwas gefährliches. Einer von ihnen, auf seiner Nase eine große, runde Brille, stellte sich direkt und mit zusammengepressten Beinen vor die Dame. "Hey, ich hab ein Problem mit ihnen." "Ein Pro...Problem?", wiederholte die Frau zitternd. Und in genau dem Moment holte der Junge einen Taschenrechner hervor, hielt ihn ihr unter die Nase: "Ein mathematisches!"

Souta wollte sofort losrennen, in diese furchtbare Situation eingreifen und der Dame helfen, doch da wurde er von Manabu am Arm gepackt und zurückgehalten. Ja... er hatte ja Recht, sie durften ihre Deckung nicht aufgeben. Und deshalb war jetzt höchste Eile geboten! Sein Plan war einfach, aber unglaublich cool und effektiv, wie er fand! Und lügen war es in diesem Fall ja schließlich auch nicht, viel eher ein Abenteuer: Denn wenn man tatsächlich eine Rolle war und sie nicht spielte, dann log man auch nicht! Machte Sinn, was? So versicherte er sich, dass keiner der White Dogs gerade zu ihnen schaute und formte dann schließlich das Fingerzeichen für das Henge no Jutsu!, auch wenn das laute Ausrufen diese Tarnung irgendwie zunichte machte. Als die Rauchwolke schließlich verpuffte, sahen die beiden anderen noch immer Souta vor sich, dieses mal jedoch mit einem gestreiften Seemannshemd, das seinen Oberkörper zierte, einem Gurt, in dessen Holstern mehrere Pistolen einen Platz fanden und einer weißen, aber leicht verdreckten Hose, die jedoch nur das linke Bein bedeckte, denn das rechte war ein Stiel aus Holz. Sein linkes Auge war von einer Augenklappe bedeckt, um die Schultern trug er einen Kapitänsmantel und auf seinem Kopf befand sich ein schwarzer Hut, geziert von einem Totenkopf. Während sich auf seiner rechten Schulter ein grüner Papagei befand, streckte er den gleichen Arm zum alten Mann hin aus, um ihn mit einem Säbel zu bedrohen. "Arrrrrrrrrr!"
 
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Sakaida Mai

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Ein erleichtertes Lächeln huschte Mai über die Lippen. Einerseits deswegen, weil Souta von Manabus Idee ebenso angetan zu sein schien, wie sie selbst und andererseits, weil er aus seiner sturen Schockstarre herausgefunden hatte. Dann konnte es ja nun weitergehen, oder? Es war immer wieder interessant, wie ein Plan zu reifen begann. Manchmal war ihr Entstehen zufällig, jeder gibt seinen Senf dazu und fertig! Wenn die Pläne dann auch noch aufgehen.. Allzu weit waren die beiden Shinobi und der freundliche, alte Manabu noch nicht. Immerhin wollten sie sich „verkleiden“! Mai würde erst einen Blick auf die White Dogs werfen, um ihren Stil zu erkennen. Souta wird es wohl ähnlich halten. Oder? Das wird er doch auch so machen wollen, nicht wahr? Alles andere wäre ja völlig absurd.. oder?

Beim großen Theater angekommen, dauerte es nicht lange, da hatten die Drei ihr Ziel bereits ausfindig gemacht. Dort saßen sie. Zwei Mädchen machten es sich gerade im Schatten des Theaters bequem und sahen gebannt und mit einem fiesen Lächeln zu ihren Kumpanen, sechs Jungs. Fragend folgte Mai den blitzenden Augen der beiden Mädchen und entdeckte, ebenso wie Souta, das arme, alte Omchen. Ohne etwas zu sagen öffnete Mai den Mund und fragte sich gedanklich, ob sie sich da gerade verhört hatte. Ein mathematisches Problem? Wovon redeten die? Was veranstalteten diese jungen Leute da für einen.. Psychoterror?! „Die sind ja schlimmer, als ich angenommen hatte!“, stellte der Blauschopf erschrocken fest und strich sich besorgt durch die Haare. Das würde eine harte Nuss werden!

Es wurde Zeit, dass Mai, Souta und Manabu zur Tat schreiten! Die junge Dame hatte bereits eine Idee, was sie sich für ein Outfit verpassen würde. Gut passend zum Rest der Gang, damit sie gleich sympathischer wirkte. Gerade als Souta sich etwas weniger heimlich „verkleidete“, formte auch Mai die nötigen Fingerzeichen. Nachdem der Rauch verflogen war, stand der Blauschopf ähnlich wie die beiden Mädchen der White Dogs in einer Schuluniform da, die Haare locker hochgesteckt und eine wunderbare Nerdbrille auf der Nase. Zufrieden sah Mai an sich herunter, fragte sich, ob ihr die Brille wohl stand und sah schließlich gespannt zu Souta.
Und da klappte ihr die Kinnlade runter. Was.. Was machte er da? Warum stand Souta nun plötzlich wie zu Fasching als Pirat verkleidet da? Was wollte er damit bezwecken? Verwirrt wanderten ihre blauen Augen zu Manabu, welcher wohl ebenso verdattert war. „Ich weiß nicht, was du für einen Plan hast.“, murmelte Mai verwirrt. „Aber ich vertrau‘ dir einfach mal und steige mit ein, egal was wir ihnen vorspielen.

[[ooc: Entschuldige bitte. Ich weiß, dass uns mein Post nicht weiter bringt, aber ich habe keine Ahnung, was der Pirat soll : ) Mach einfach ^^]]
 

Yamasaru Souta

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Sie wusste nicht, warum er sich als Pirat verkleidet hatte? Erst blickte Souta genauso verdutzt zurück, wie die beiden es taten, ehe er realisierte, dass das Mädchen und der Mann wahrscheinlich einfach nur noch nicht den neuen Comic "Captain Brook" gelesen hatten. Auch wenn Mai einfach so mitspielen wollte, was natürlich absolut die richtig Einstellung war, so musste sie doch zumindest teilweise in den Plan eingeweiht werden - dass er dabei eigentlich kein Bösewicht war, der ihr damit wertvolle Zeit zur Rettung schenkte, war ausnahmsweise sogar nebensächlich. "Pass auf!", begann er seine Ausführung, "Ähm, ich meine Aye." Nein... er stoppte, etwas fehlte. Kurz räusperte sich das kleine Goldlöckchen, um die piepsige Jungenstimme zu einer piepsigen Jungenstimme, die rauchig klingen wollte, dabei jedoch auf voller Linie versagte, werden zu lassen. "Ich spiele Captain Brrrook, einen Seerrräuber, der sich bei Kinderrn und Jugendlichen momentan grrrroßer Beliebtheit erfrreut!" Das rollende R war ja mal sowas von atmosphärisch! "Er kommt aus dem gleichnamigen Comic, den momentan wohl absolut jeder liest! Und ich wette, die White Dogs werrden total darrrauf abfahrren! ... Aye!" Und puff, im nächsten Moment verwandelte sich der kleine Papagei auf seiner rechten Schulter angesichts von Soutas schlechter Chakrakontrolle wieder zurück in eine Wolke und verschwand dann schließlich. "Mi-...", kurz unterbrach er sein Fluchen, "Arr... ich meine, Seemannsgarrrrrrrn! Aber nächstes Mal klappt das Henge besser!" Innerlich hoffte er ja, dass das Fehlen des Papageis die White Dogs nicht zu sehr stören würde, während er sich dann schließlich daran machte, das blauhaarige Mädchen zu mustern. Dass sie sich ein Schulmädchen-Outfit, ähnlich dem, welches die Jugendlichen trugen, ausgesucht hatte, musste man doch irgendwie nutzen können. "Yarr Harr...", überlegte er, ehe ihm schließlich ein Geistesblitz kam: "Hossa! Lichtet die Anker, ich hab 'ne Idee! Mai, Mai, Mai!", kurz räusperte er sich, eine so kindliche Freude war nichts für einen erwachsenen Seeräuber, "Versuch dich so piratenhaft wie möglich zu verhalten: Du spielst... bist Bonn Ey, ehemals ein ganz normales Schulmädchen, das sich dann jedoch an Bord von Captain Brook geschlichen hat, um selbst Piratin zu werden, ohne sich aber jemals von ihrer alten Kleidung getrennt zu haben. Frech, aufmüpfig, widerspenstig und mit einem besonderen Hang zum Diebstahl. Und wenn wir beide gut sind, dann können sie gar nicht anders, als uns zu vergöttern! Bist du bereit... du Landrratte?" "Oh yeah!"
 

Sakaida Mai

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Mit offenem Mund und kaum fähig, etwas zu sagen, lauschte Mai den Worten Soutas. Was hatte sie ihm vorhin versichert? Sie würde miteinsteigen, egal was er den White Dogs vorspielen wollte? Oh nein.. Aber wer konnte auch wissen, was für einen verschrobenen Plan der etwas kurz geratene Junge sich da ausgedacht hatte. Und auch, wenn es sich „nur“ um einen einfachen Job handelte, so wollte Mai dessen weiteren Verlauf nicht tatenlos zusehen. Sie kannte Souta erst seit kurzer Zeit, fand ihn sympathisch und angenehm aufgeschlossen, aber sie wusste nicht, wie viel Erfahrungen er bereits in diesem Beruf sammeln konnte. Ohne es auszusprechen, wobei eine gewisse Verzweiflung Mai ins Gesicht geschrieben stand, sie befürchtete, dass die Sache ein wenig uferlos enden könnte. Aber nun stand Souta vor ihr, mit leuchtenden Augen und so begeistert.. Was sollte Mai nur tun?! „Ich kann ihn doch nicht so enttäuschen..

Na gut. Seit sie Chuunin war, musste die junge Frau immer wieder Dinge tun oder ansprechen, welche ihr unangenehm waren. Teamwork war eben nie einfach. Da musste Mai jetzt durch und vielleicht würde Souta es ihr nicht verübeln. Hoffentlich.
Hör mal, Souta..“, begann sie vorsichtig. „Um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass die White Dogs von Captain Brook so begeistert sind. Richten sich die Comics nicht doch eher an Kinder, als an Jugendliche? Vielleicht sollten wir das Ganze nicht allzu.. piratig aufziehen.“, erklärte Mai ihm zurückhaltend, während sie nervös an einer Haarsträhne spielte, welche nicht hochgesteckt war. „Was haltet ihr davon..“, begann sie sogleich und teilte Manabu und Souta ihre Idee mit.

Besonders lässig und betont cool standen Mai und Souta auf der Straße. Nicht allzu auffällig, aber dennoch gut sichtbar für die freshen Jugendlichen. Mai stupste Souta an und deutete auf Manabu, welcher in ihre Richtung spazierte. Mal sehen, ob er wirklich so ein guter Schauspieler war, wie er behauptete. Zielgerichtet schlenderte der Blauschopf auf Manabu zu und stoppte ihn, indem sie ihn respektlos (und natürlich nicht allzu hart) anrempelte. „Alter!“, schrie Mai empört auf und streckte fassungslos die Arme von sich. „Was grapschst du mich einfach an?!“, pöbelte sie weiter. Auch Souta kam dazu und beteiligte sich an der Show. „Nun macht aber mal einen Punkt! Du hast mich doch angerempelt!“, wehrte sich Manabu daraufhin. „Warum sollte ich?! Voll eklig, so ‘nen alten Sack anzufassen!“, keifte Mai lauthals zurück und kam sich dabei schon ziemlich doof vor. Manabu zögerte kurz, was die Chuunin innehalten ließ. Zu hart? „Was fällt dir ein?!“, entgegnete der alte Mann völlig außer sich und zwinkerte Souta und Mai kurz unbemerkt zu. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte sie zu dem blonden Genin, als würde sie ihm sagen wollen, dass der Alte wohl nicht mehr ganz dicht sei. Ein Blick daraufhin zu den White Dogs verriet ihr, dass sie den Dreien zusahen. Nach einem kurzen Moment meldete sich Mai wieder zu Wort. „Geh uns aus den Augen. Du nervst.“, knurrte sie bedrohlich und funkelte Manabu an. Dieser schüttelte missbilligend den Kopf und stapfte wütend von Dannen. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, ihnen noch ein: „Viel Erfolg.“, zu zu murmeln. Und jetzt? Noch immer mit genervten Blick stemmte Mai die Hände in die Hüften.

Ey.“, kam es plötzlich von hinten. Überrascht sah Mai sich um und blickte in das Gesicht eines Mitgliedes der White Dogs. Hinter ihm standen zwei weitere, während der Rest vom Theater aus zu der Gruppe sah. „Ziemlich unfresh, wie ihr den Herrn angemacht habt.“, meinte er tonlos. Mai hob die Augenbrauen, das verwirrte sie ein wenig. Aber sie würde die Fassade aufrechterhalten: „Keiner hat nach deiner Meinung gefragt, man.“ Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des Jungen, vielleicht fünfzehn, sechszehn Jahre jung. „Komm mal klar, das war’n Joke. Schließlich hat jeder gesehen, wie der „alte Sack“ dich „einfach angegrapscht“ hat.“, meinte er zwinkernd. Der Blauschopf lächelte schwach. „Ich bin Tick, das neben mir sind Track und Don.“ Er streckte Mai die Hand entgegen. „Äh.. Bonn Ey.“, antwortete sie schnell und gab Tick die Hand zum Gruß. Dieser wandte sich daraufhin Souta zu. „Groovy Kostüm. Siehst‘ aus wie Captain Brook. Mein kleiner Bruder steht voll auf diesen Typen. Wie heißt du?
 

Yamasaru Souta

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Nicht allzu piratig aufziehen? Souta war ziemlich enttäuscht, diese Worte hören zu müssen. Und irgendwie auch sauer, immerhin hatte er sich doch ausnahmsweise sogar mal die Mühe gegeben, einen eigenen Plan zu entwickeln! Davon, dass dieser folglich auch ausgeführt werden würde, ging er demnach eigentlich aus; stattdessen riss sie nun das Ruder an sich und schlug etwas anderes vor. Auch, dass Captain Brook etwas für Kinder sei, konnte er so gar nicht nachvollziehen, war er nicht schließlich das Musterbeispiel für das Gegenteil? Ein richtig toller, heroischer Jugendlicher, der aufgrund seiner Fähigkeiten und Reife mit Kindern so gar nichts am Hut hatte... moment, meinte sie etwa?! "Also irgendwann reicht's mit den Provokationen!", dachte er sich innerlich und war gerade daran, seine Gedanken kundzutun, als sich plötzlich eine innere Stimme meldete. "Souta!", mahnte ihn sein roter Mantel, ließ genannten Jungen kurzzeitig zusammenzucken. Natürlich, er wusste ja, was Shugo gleich sagen würde: "Hat sie dich wirklich provoziert?" Unverständliches Murmeln "Hmm?" Nicht mehr ganz so unverständliches Murmeln. "Na los, sag schon." ... "Nein...", flüsterte er leise und bockig. Einige Momente vergingen, in denen das Goldlöckchen nichts sagte, obwohl es ganz genau wusste, was der Mantel nun wollte: "Was hat sie dann getan?" ... "Na los." "Man, musst du mich dazu zwingen, es auszusprechen?", flüsterte er ihm möglichst leise und beschämt zu. "Ja." Erneut unverständliches Murmeln. "Hmm?" Erneut nicht mehr ganz so unverständliches Murmeln. "Na los, sag schon." "Sie hat konstruktive Kritik geäußert und sich in die Entscheidungsfindung eingebracht." "Aha.", antwortete der Mantel mit belehrendem Ton, "Das weißt du scheinbar. Aber du zeigst es nicht. Was tust du nun also?" Gott, musste er ihm alles aus der Nase ziehen? Dass er sich gleich so provoziert gefühlt hat, tat ihm ja schon leid! Aber all das half nichts, er musste Einsicht zeigen: "Die Kritik annehmen und auch ihr das Ruder überlassen, indem ich in ihrem Plan mitspiele...", murmelte er leise, wenngleich es verständlicher als das Gemurmel zuvor war. "Na also, geht doch.", lobte er Souta, "Sieh es als Herausfoderung, auch in Zukunft so zu handeln!" Herausforderung, hm?...

Dann begann auch schließlich alles: Während Mai und Manabu ihr Schauspiel aufführten, konnte Souta fast gar nicht hinsehen. Vor allem, als sie ihn als "voll eklig" bezeichnete, zerriss es ihm fast das Herz. Natürlich war das nicht echt, aber sie hätte doch auch ein wenig sanfter sein können! Als sie diese Respektlosigkeit jedoch auf den dazugekommenen Jungen übertrug, war er leicht beeindruckt, das war - auch wenn er nicht so geantwortet hätte - gut gespielt! Doch als Tick nach seinem Namen fragte, wusste Souta nicht so recht zu antworten. Dass die Drei Bonn Ey nicht kannten, bedeutete, dass sie ihn als ihren richtigen Namen wahrnahmen. Er brauchte also auch einen coolen Tarnnamen. Nur... "Atuos!", entwich es ihm auf die Schnelle. "Das chillt, man.", entgegnete der Ältere locker. Ha, Gefahr abgewendet!... dachte er. Denn im nächsten Moment kam eine Frage, die es in sich hatte: "Auch wenn das Kostüm groovy ist, warum trägste das eigentlich?" Plötzlich wurde es heiß, die Hände schwitzig, bekam er leichte Kopfschmerzen. Eigentlich wollte er sie damit ja begeistern, aber was sollte er denn nun sagen, wo der Plan geändert wurde? "Ähm, also..." "Aah, ich verstehe.", unterbrach Tick ihn, ehe er sich das Geodreieck schnappte, das er sich in die Hosentasche gesteckt hatte und es zerbrach. Das sahen die anderen beiden als Kommando und taten es ihm gleich, warfen außerdem noch Brillen weg und zogen sich die Hemden aus den Hosen. "Wir machen's ja auch nur, um Streber zu düpieren - das Wort is' fresh, man - ist bei dir wohl das Gleiche mit Leuten, die nicht mehr so jung wie mein kleiner Bruder sind, sondern in unserem Alter." Moment, hatte er gerade auch...?! Tief einatmen, tief ausatmen, nicht aufregen... Während Souta herunterzukommen versuchte, wandte sich der Junge schließlich an Mai, musterte sie eingehend: "Hattest wohl die gleiche Idee, was? Korall." Kurz zwinkerte er ihr zu, ehe er den beiden schließlich bedeutete, ihm zu folgen, sie zu den restlichen Gruppenmitgliedern führte. "Yo, Leute, das war's dann mit der Verkleidung, ist inzwischen ja Präabend. Das hier sind übrigens Bonn Ey und Atuos.", verkündete er und wandte sich dann den beiden zu, auf die drei restlichen Mitglieder der White Dogs zeigen: "Der Große da ist Slaggertooth, das daneben ist Tockh und der dicke FayAH - auf die Betonung achten, um die Ketten der gesellschaftlichen Normen und Paradigmen zu sprengen." "Genau, Nomen und Pa... Parigmen." "Kreativ, man. Wenn sie auch so kreativ ist,", kurz zwinkerte er erneut Mai zu, warf ihr dabei einen verführerischen Blick zu, "hätt ich ein Angebot für euch: Wollt ihr mal sehen, wie wir so am Präabend chillaxen?" Das ließen sie sich nicht zwei mal sagen.

Hätte Souta doch nur abgelehnt... Das... das konnte er nicht tun! Hier stand er nun, die Spraydose in der Hand, neben den anderen vor einer großen, abgelegenen Lagerhalle, während sie bereits ihren Ideen freien Lauf ließen. Auch Mai hatte eine bekommen, sollten die beiden doch nun zeigen, was sie in dem Bereich so drauf hatten. "Gibt kein Falsch, Hauptsache es flasht derbe rein.", merkte FayAH an, doch für den Jungen fühlte sich das alles falsch an. Überhaupt auch nur daran zu denken, das Gebäude, wofür der Besitzer wahrscheinlich sein gesamtes Erspartes aufgebraucht hatte, so eiskalt und skrupellos mit Graffiti zu verunstalten, verstieß bereits vollkommen gegen alle Prinzipien, für die er stand. Einfach so Vandalismus betreiben, das konnte er nicht tun... Aber, wenn er es nicht tat, jetzt nicht mitspielte und aufflog, dann würden sie damit weitermachen. "Etwas Schlechtes tun, um etwas Schlechteres zu verhindern,", flüsterte er Mai zu, "ist das okay?"
 

Sakaida Mai

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Mit einem Lächeln sah Mai zu Souta, allen Anschein nach war sein Kostüm gar nicht so sehr fehl am Platz, wie sie dachte. Und er musste sich nicht einmal selbst dafür rechtfertigen, Tick nahm ihm die Wörter förmlich aus dem Mund! Doch Mai’s Lächeln verflüchtigte sich, als sie merkte, dass Souta ein wenig.. bebte? Ähnlich wie vorhin, als sie in die Planung eingriff. Schnell sah Mai zu Tick, als er sie ansprach. Gleiche Idee, hä? „Korrekt.“, antwortete sie nur schnell, ohne zu wissen, wovon er redete.
Okay, gut. Es ging allen Anschein nach um die Kostüme. Kostümstunde vorbei? Aber.. „Ich sollte mitmachen, ich muss dazu gehören..!“, schoss es Mai durch den Kopf. Doch dann müsste sie sich von ihrer Brille trennen! Und die stand ihr doch bestimmt so herrlich gut! Mit einem aufgesetzten – und überaus unauffälligen – Grinsen steckte sich Mai die Nerdbrille in die Haare, wenn es ihr auch ein wenig das Herz brach. Doch was tat man nicht alles, um Mitglied der White Dogs zu werden? Und allen Anschein nach hatten Atuos und Bonn Ey ziemlich Glück bisher, denn sogar die restlichen Kumpanen Tick’s wurden ihnen schon vorgestellt. Konnte doch nichts mehr schief gehen, oder?

Das geht nicht. Das können wir nicht machen! Ich habe so was noch nie gemacht! Wir werden auffliegen. Sie werden uns nie vertrauen. Ein dämlicher Job und ich versage! Das ist ein Alptraum! Abgesehen davon habe ich absolut kein künstlerisches Talent.. Mama hatte Recht..“. Diese, und viele, viele weitere Gedanken schossen Mai durch den Kopf, als Tick ihr die Spraydose in die Hand drückte. Souta schien die Sache genauso wenig zu gefallen, das alles hatte eine blöde Wendung genommen. Hilflos sah Mai zu ihm, während er seine Zweifel heimlich mitteilte. Seine Worte trafen die Situation wirklich gut: Etwas Schlechtes tun, um Schlechteres zu verhindern. Also gut, einen Moment nachdenken. Mai würde das nicht tun können, auf keinen Fall. Die White Dogs sollen jedoch nicht misstrauisch werden, weil die beiden sich weigern. Eine Ausrede musste her, und zwar schnell. Da Bonn Ey zuvor ziemlich aufbrausend war, sollte Mai dieser Eigenschaft treu bleiben..

Wollt ihr mich umbringen?! Ich schwör, ich bin fett allergisch gegen das Zeug!“, schnauzte Mai in die Runde und drückte FayAH die Spraydose unsanft entgegen. Wie dämlich sie sich dabei doch vorkam! Das war so gar nicht ihre Art. „Chill dein Leben, Bonn Ey!“, kommentierte FayAH das Ganze und klang dabei bemerkenswert.. gechillt. „Ja, chill. Konnten wir ja nicht wissen, Alter.“, sagte Tick und hob beschwichtigend die Hände. Ein Glück, dass Mai ihm zu gefallen schien, sonst würde er das wohl nicht so abtun. „Lass stecken.“, grummelte der Blauschopf nur. „Was geht bei euch am Präabend?“, fragte Tick daraufhin cool. „Ähm..“, Mai sah fragend zu Souta. Eine erste Chance, um das Blatt zu wenden? „Wisst ihr, was ziemlich knorke ist? Den Müll im Park einzusammeln und daraus eine überaus kreative-“, Mai zwinkerte Tick zu, „Skulptur daraus zu schaffen, an welcher sich alle Mitbürger erfreuen kön-“ Negativ, negativ!! Die Blicke der White Dogs sprachen Bände. „War’n Scherz. Ihr Opfer hättet eure Gesichter sehen sollen!“, lachte Mai hilflos und hätte am liebsten vor Erleichterung geweint, als die White Dogs miteinstimmten. „Red Klartext, Bonn Ey.“, forderte Tick.
Neuer Versuch. Und vor allem letzter Versuch.
An welchem Ort in der Nähe könnte man eventuell ein Umdenken erzielen? Und das auch Präabend?! Viele Schandtaten der White Dogs schienen sich gegen alte Leute zu richten.. „Atuos und ich hängen in den Grünanlagen des Pflegeheims ab. Chillige Atmo.“ Und man sah um diese Zeit mit Sicherheit noch das ein oder andere Leid.
 

Yamasaru Souta

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Das war mal ein toller Zufall! Also natürlich nicht, dass Mai diese Allergie besaß, immerhin schränkte diese sie sicherlich ein, es rettete die beiden einfach nur in dieser Situation. War das ein schlechter Gedanke?... Ob er sich bei ihr entschuldigen sollte? Nun, dafür blieb zumindest keine Zeit, als Tick die beiden fragte, was sie so am Präabend machten - was bedeutete das überhaupt? Der Vorschlag Mais klang nach einer richtig tollen Idee, gleichzeitig die Umweltverschmutzung zu bekämpfen und anderen eine Freude zu bereiten, dass das aber nicht so gut ankam, musste er schnell einsehen. "Versuch, dich besser in die White Dogs hineinzuversetzen.", riet ihm sein Mantel, als es zum Pflegeheim ging. Souta nickte nur ziemlich auffällig, was FayAH verwunderte. "Yo?...", fragte dieser, eine aufschlussreiche Antwort erwartend. "Yo!" Dazu noch ein Peace-Zeichen, half bestimmt!

Beim Pflegeheim handelte es sich um einen Ort, der abgesehen von der eigentlichen Einrichtung noch eine ziemlich große Anlage besaß, die man eigentlich als Park bezeichnen konnte, geschmückt von weitläufigen Grasflächen, vielen großen Bäumen und sogar einem kleinen See, an dem ganze Großfamilien von Enten umherschwammen und miteinander spielten. In der Mitte konnte man sogar einen großen, weißen Schwan dabei beobachten, wie er einzelgängerisch seine Runden drehte, zusätzlich dazu noch einen Wasserspeier sehen, der dünne Fontänen in die Luft schoss, die in einem Kreis um ihn herum zu Boden sanken. In den Bäumen, eine davon eine große Trauerweide, deren Blätter leicht im See versanken, zwitscherten die Vögel. Die Atmosphäre war idyllisch. Etwas, das sich änderte, als eine Gruppe von acht Jugendlichen den Schauplatz betrat, ein Teil von ihnen, besonders Tick, dabei besonders breitbeinig laufend. Gerade, als sie sich auf den Weg zu einer der Grünflächen machten, um sich dort auszubreiten, zog der Anführer der Gruppe eine Flasche hervor. "Wisst ihr, was das ist?", fragte der Junge lässig cool, "Das härteste Zeug, was es gibt. Mischbier." Und da staunten die anderen nicht schlecht. "Woah, echtes Mischbier?" "Krass, Alter." "Fetzt ja mal derbe, ich schwör." Der Anführer nickte nur, ehe er die Flasche öffnete und sich ein paar Schlücke gönnte. "Oh yeah, Homies." Dann reichte er es an einen seiner Freunde weiter, der es ihm gleich tat, ehe die Flasche herum ging. FayAH blickte derweil leicht nachdenklich zu Boden, schien generell leicht abwesend zu sein und so zu wirken, als wollte er nicht hier sein. Für das Mischbier interessierte er sich schon gar nicht. Als Souta an der Reihe war, war dieser leicht verunsichert. Was genau war "Mischbier" überhaupt? Und was dann "Bier"? Tick bemerkte das Zögern natürlich und schien darüber gar nicht erfreut zu sein. "Yo, Atuos! Du bist doch keine Mimose, noch nie Alkohol getrunken oder was?" Al-was? Egal, er durfte sie nicht misstrauisch machen! "Doch, klar!", entgegnete er viel zu laut und übertrieben, ehe er dann demonstrativ einen Schluck trank, oder es zumindest in der Mundhöhle hielt. Und Gott, schmeckte das widerlich! Nur widerwillig schluckte er die Plörre herunter und versuchte, das Verziehen seines Gesichts zu unterdrücken. "Haut rein, was? Aber gib Bonn Ey auch was ab.", meinte er, erneut dem blauhaarigen Mädchen zuzwinkernd. "Haste eigentlich wen am Start, ich meine, so 'ne heiße Schnalle wie du...?"

Statt jedoch auf eine Antwort zu warten, schenkte er gleich etwas anderem seine Aufmerksamkeit. Kein Wunder, war doch die alte Dame, die langsam, sich auf ihren Krückstock stützend, den Weg entlangschlenderte, viel zu auffällig, um übersehen werden zu können. Der Schmerz, den das Laufen bei ihr verursachte, war ihr ins Gesicht geschrieben, die rettende Parkbank jedoch schon in Nähe. Es waren lediglich ein paar Meter, wenngleich sie angesichts ihres langsamen Tempos wohl noch ein wenig brauchte. Und genau da kam Tick auf eine Idee. "Bonn Ey, gib mal die Flasche her." "Ähm, Tick... was hast du vor?", mischte sich FayAH plötzlich mit unsicherer Stimme ein, die gar nicht mehr so ruhig wie sonst klang. "Sieh einfach zu." "Ähm, ne, wirklich, mann, was willste machen?" Der Anführer zögerte einige Momente, ehe er dann schließlich doch antwortete: "Keinen Bock auf 'ne geile Überraschung? Na, wenne meinst: Ich wette, ich treff' mit der Flasche die Stelle, wo sie sich am Rollator abstützt. Alter, wird das geil!" Das? Wirklich? Wollte er tatsächlich, dass die arme Frau zu Boden stürzte?! Nicht nur Souta war schockiert, auch FayAH konnte man dies ansehen. "Das kannst du nicht tun, Alter, das is' 'ne alte Frau, das chillt überhaupt nicht." "Was is' denn mit dir los?! Is' ja nich' das erste Mal, also heul mal nich' rum." Und dann offenbarte sich, warum der Junge die ganze Zeit so unruhig war: "Das ist Haruna-san, 'ne gute Freundin meiner Obaa-san. Die hat immer auf mich aufgepasst, wenn meine Obaa-san nicht konnte... Ich find' das nicht okay, sie jetzt so zu behandeln." Tick verzog ungläubig das Gesicht. "Alter?! Halt mein dein Maul, seit wann bist du so'n Opfer?!" Dann blickte er fordernd zu Mai. "Na los, vergiss diesen Lappen, gib die Flasche her."
 

Sakaida Mai

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Da saßen sie nun. Umgeben von wunderbar (wenn auch größtenteils von Menschenhand angelegter) Natur. Das Gelände des Pflegeheims war wirklich schön. Doch Etwas überschattete den Besuch der Jugendlichen in den Grünanlangen. Zumindest wurde dadurch der Besuch für Bonn Ey und Atuos weniger angenehm. Denn gerade, als die beiden es sich so richtig gemütlich machen wollten, da zückte Anführer Tick eine Flasche voll Mischbier. Das war eine Katastrophe! Volljährig war man doch erst mit 21! Hieß das eigentlich auch, dass man erst ab diesem Alter Alkohol trinken durfte? Mai hatte keine Ahnung, bisher hatte sie sich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt. Glücklicherweise ging die Flasche Reih um und Mai saß so günstig, dass das Mischbier bereits leer sein könnte, bis sie dran ist. Ob Souta auch dieses Glück hatte? Er war schließlich gleich..

Mai musste aufpassen, sich nicht durch ihre Mimik zu verraten. Möglichst unauffällig sah sie zu Souta, dieser mit der Flasche in der Hand, und unterdrückte das Bedürfnis, ihn aufzuhalten. Da musste der Junge nun wohl oder übel durch. Und siehe da! Souta war gut. Mai war sich nicht sicher, ob sie es geschafft hätte, das Zeug zu schlucken. Bei Gelegenheit sollte sie ihm unbedingt ihren Respekt aussprechen. Doch dann kam, was kommen musste: Alle anderen sollten übersprungen werden und Mai war an der Reihe. Da sie eh die Ausredenkönigin war, fiel ihr auch hier gleich wieder was Gutes ein: „Ich trinke doch nicht aus einer Flasche, an welcher schon zehn andere genuckelt haben. Ekelhaft!“ Bonn Ey war eine ganz schöne Zicke.. Und Tick schien total auf sie abzufahren. Verrückte Welt!

Ich, äh.. habe keinen Freund, nein.“, stammelte Bonn Ey, war sie doch ein wenig überfordert mit dieser Anmache. Doch das Thema schien schnell vom Tisch zu sein, plötzlich wurde es ernst. Es überraschte Mai, dass FayAH sich so eigenartig verhielt, doch das erklärte sich bald von selbst. Es war gar keine Frage, nun ging Tick zu weit. Mit einem entschlossenen Blick zu Souta signalisierte sie dem blonden Shinobi, dass es nun Zeit war, einzugreifen. Aber wie sollten wie das anstellen, ohne aufzufliegen? Einer aus der Gruppe hatte sich gegen Tick, den Anführer gestellt. Würde Mai, sprich Bonn Ey sich ebenfalls aufspielen, Atuos dementsprechend mitziehen, hätten sie vielleicht eine Chance. Als Tick sie ein weiteres Mal aufforderte, ihm die Flasche zu geben, warf sie ihm einen bösen Blick zu. „Wie respektlos bist du denn, Alter?! Das ist Haruna-san! Die hat auch auf mich aufgepasst und meinen Eltern damit mehr als einmal den Arsch gerettet, klar?! Ich mach da nicht mit!“, maulte Mai. „Auf mich hat Haruna-san auch immer aufgepasst!“, hörte sie Don sagen. „Same here!“, meinte auchSlaggertooth. Bonn Ey hob eine Augenbraue. Wer war diese Haruna-san, dass sie all diese Leute gehütet hatte?! Egal. Der Blauschopf erhob sich und reichte FayAH fast schon symbolisch die Flasche.

Ich sag dir jetzt mal was, Tick. Atuos und meine letzte Gang hat den gleichen Scheiß getrieben wie ihr! Ich hab gechillt und das hingenommen, aber dann hab ich die Sache mal abgecheckt. Was glaubst du, warum die Leute so schlecht reden, he?! Weil ihr euch benehmt wie doof! Ihr kriegt keinen Respekt, wenn ihr euch ihnen gegenüber nicht respektvoll verhaltet! Und du stehst mit einem Bein im Knast, wenn du nicht bald kapierst, was du da eigentlich tust!“ Zugegeben, dass mit dem Slang gelang in dieser Ansprache nicht so gut, aber naja. „Komm Atuos, wir fragen Haruna-san, wie es ihr so geht. Ich habe keinen Bock mehr auf die.“ Das war schon ein wenig gewagt, aber vielleicht mussten die beiden ein gewisses Risiko eingehen. Und was sollten sie bloß sagen? Sie kannten Haruna-san ja gar nicht! Zumindest Mai nicht.
Und Plötzlich geschah etwas Wundervolles: „Wartet, ich komm‘ mit.“, hörten sie FayAH hinter sich. Bei ihm standen Don und Slaggertooth. Die White Dogs um Tick hatten sich um ganze fünf Mitglieder verringert. Wie er das wohl aufnahm?
 

Yamasaru Souta

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Langsam erfüllte eine komische, unangenehme Wärme den Körper des Jungen. Keine angenehme, wie sie an einem kalten Wintertag von einem Kamin ausging - mal ganz abgesehen davon, dass Souta sich an einem solchen selbstverständlich draußen abhärtete! -, sondern eine, die den Stress zeigte, dem er gerade ausgesetzt war. An diesem war nur teilweise die Situation Schuld, denn dass sich der Konflikt zwischen den Mitgliedern der Gang und ihrem Anführer langsam zuspitzte, machte ihn zwar einerseits aufgeregt, andererseits war der Auslöser jedoch viel mehr dieses komische Mischbier, dem, nur spärlich verdeckt von dem erfrischenden Geschmack einer Banane, ein unglaublich widerlicher Nachgeschmack anheftete. "Wa-Wasch is das?", lallte Souta leicht abwesend hervor, während er versuchte, sich noch möglichst auf das Geschehen um ihn herum zu konzentrieren.

"Jenau!", unterstützte er das blauhaarige Mädchen in ihrer Rede, auch wenn ihm inzwischen so schwindelig wurde, dass er nur die Hälfte ihrer Aussage tatsächlich mitbekam. Einige Momente lang rieb er sich die Stirn, um dadurch dem Kreisen der Welt endlich Einhalt zu gebieten. Was für ein Teufelszeug! Dann schließlich konnte er das Taumeln, das für alle Außenstehen deutlich sichtbar war, beenden und machte sich gleich daran, neben den vier anderen eine möglichst eindrucksvolle, auf ihn selbst äußerst heroisch wirkende Pose einzunehmen, bei der er erst mit den Händen nachhalf, um sein Cape zum flattern zu bringen und dann die Fäuste in die Seiten gepresst wurde - was angesichts seiner derzeitigen Zielgenauigkeit insgesamt sechs Versuche benötigte, ehe auch beide Fäuste gleichzeitig und vor allem die richtige Stelle trafen -, während er die Brust nach Außen drückte. Als ob dieses komische Gesöff ihm seinen wohlverdienten Auftritt (sonderlich) versauen könnte! Nur noch Track und Tockh deckten ihrem Anführer den Rücken, letzterer meldete sich kurz mit "Also auf mich hat sie nicht aufgepasst, yo..." zu Wort, wirkte jedoch weitaus zurückhaltender, als es seine Ausstrahlung zuvor noch hätte vermuten lassen. Dann meldete sich schließlich selbst die alte Dame zu Wort, die angesichts des Lärms auf die Gruppe aufmerksam wurde. "Oh, hallo meine Süßen!" Und scheinbar keine Ahnung hatte, was eigentlich vor sich ging. Mit ihrem liebreizenden, süßen Gesicht, spezieller ihren Kulleraugen, erfasste sie die Jugendlichen und machte sich mit kleinen Schrittchen auf den Weg zu ihnen. Mit etwa 1,55 Meter war sie so klein, dass man sie einfach nur als knuffig empfinden konnte, so klein..., dass sie selbst, sich gebückt am Rollator haltend, immer noch größer als Souta war... "Echt jetzt?", stieß er deprimiert hervor und war mehr als froh, als sie seinen Gedanken keine Zeit ließ, sich zu entfalten, sie dieses Thema zum Glück nicht ansprach. "Kotarou-kun!", begrüßte sie den dicklichen FayAH und wuschelte ihm durchs Haar. "Shin-kun, und sogar mein Hiroshi-kun!", widmete sie sich Don und Slaggertooth, "Dass ich euch hier alle treffen würde, und ihr seid sogar miteinander befreundet, ach wie klasse! Füttert ihr gerade die Enten? Wie liebreizend von euch, meine Schnuckelchen!" Dann staunte sie nicht schlecht, stellte sich genau vor Mai auf und hob kurz die Arme vom Rollator, sie an den Schultern packend und lange begutachtend. "Wow, das muss ja schon mindestens 10 Jahre her sein... An deinem langen blauen Haar würde ich dich immer erkennen. Zu was für einer wunderschönen jungen Dame du herangewachsen bist, Kaori-chan!" "Wa-?" "Psscht!" Eine kleine Träne konnte sie sich angesichts des Anblickes der so stark gewachsenen "Kaori" einfach nicht verkneifen. "Damals warst du noch so klein... und jetzt, sieh dich an!" Und da kullerten die Tränen. Einige Zeit später, als sie sich schlussendlich beruhigt hatte, war Souta an der Reihe. "Oh, dich kenne ich aber nicht, mein Kleiner!" ... Souta sagte kein Wort. Ernsthaft? Irgendwann wurde es auch einem Yamasaru zu blöd. "Ich bin nicht klein...", murmelte er leise schmollend. "Aber natürlich nicht, du wächst ja auch noch!" Was?! Hatte sie das wirklich von sich aus gesagt?! "Endlich!", schrie er und sprang dabei sogar stark auf, wonach ihm so schwindelig war, dass er zu Boden stürzte. "Auweia, trinkst du denn nicht deine Milch?" "Die h-hilft nich.", lallte der Genin vor sich hin, als die alte Dame längst schon zu Ticks Teil der Gruppe übergegangen war. "Hmm, ihr seid auch Freunde meiner kleinen Rabauken, nicht wahr?" Kurz richtete sie sich die Brille, als glaubte sie, einen Geist vor sich zu sehen. "Aber nicht doch, lass dich ansehen, mein Kind!", sagte sie überrascht, als sie zu Tick blickte. "W-Was?! Aber ich kenne-" "Aber ich kenne dich. Du hast die grünen Augen deiner Mutter! Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, als ich deiner Mutter die Windeln wechselte. Und erst dir, Riku-chan!" Und da wurde der sonst so taffe Tick plötzlich rot. "Natürlich erinnerst du dich nicht, du warst ja noch ein Säugling. Ich lade euch für nächste Woche zum Essen bei mir ein, wie wäre das? Da meld ich mich nochmal bei deiner Mutter, ein Nein akzeptiere ich nicht, immerhin werde ich mein Spezialgericht zubereiten. Und dann erzählst du mir mal, was du im Moment so Schönes machst." Gerade noch wollten sie sie mit einer Flasche Bier abwerfen, jetzt schon hatte sie sie alle förmlich in der Hand. Diejenigen, die sich an sie erinnerten, waren eh auf ihrer Seite, aber auch die anderen, vor allem der große Anführer Tick, wurden zu stotternden Jünglingen, die komplett in ihrer Hand waren. Eine kleine Schweißperle ließ die anderen erahnen, wie heiß und unwohl Riku wohl gerade wurde. "Huch, ihr wollt sicher noch unter euch sein und ein wenig spielen, nicht wahr? Verzeiht einer alten Dame, ich habe mich nur gefreut, euch alle nach so langer Zeit mal wiederzusehen! Wie groß ihr doch alle geworden seid..." Und wieder kamen ihr die Tränen, dieses Mal jedoch versuchte sie sie dadurch zu verdecken, sich wegzudrehen und weiterzugehen. "Macht es gut, ihr werdet alle von mir hören, besonders auch du, Kaori-chan.", verabschiedete sie sich voll Freudentränen.

Die Situation danach hätte nicht komischer sein können. Alle waren still, keiner traute sich, ein einziges Wort zu sagen, die Blicke wichen sich aus, niemand bewegte sich auch nur einen Schritt und um sie herum herrschte Totenstille. "Siehste, mann, Haruna-san ist doch eigentlich voll korrekt, mann...", unterbrach FayAH als erster die Situation. "Ja, Alter, isso." "Finde sogar ich, yo, und ich kenn sie gar nicht..." "Und?!", wehrte sich der in die Ecke getriebene Junge schließlich lautstark, "Was ändert das?" "Es zeigt dir etwas!", mischte sich Souta ein, sich kurz den Kopf reibend, ehe er die Hand auf Rikus Schulter legte, "Du merkst doch, dass sie sich um euch alle gekümmert hat, ohne etwas von euch zu verlangen, sie ha-..., sie hat dich sogar zum Essen eingeladen!" "J-Ja, und?!" "Und sie ist ein unglaublich toller Mensch, aber trotzdem wolltet ihr alle ihr etwas Gemeines antun! Sie hätte sich verletzt, aber sich auch innerlich total schlecht gefühlt, obwohl sie doch eigentlich immer nett zu allen ist und keine bösen Absichtigen hegt." Dann folgte eine kleine Pause, die sich für Tick wie eine halbe Ewigkeit anfühlen musste. Bedrückt und schuldig blickte er zu Boden, doch gab er sich noch nicht geschlagen: "Gut, dann ist sie halt ganz okay, was ändert das an den ganzen alten Knackern, die uns Jugendliche nicht respektieren und sich für was Besseres halten?" "Respektierst du sie denn?" "I-Ich.." "Ja oder Nein?" "...nein" Dann blickte der Jüngere dem Älteren tief in die Augen, mit ernstem, aber nicht verurteilendem Blick. Wenn er ein Held sein wollte, durfte er nicht über andere urteilen. "Haruna ist ein toller Mensch, oder?" "...ja" "Und das wusstest du nicht, weil du sie nicht kanntest, oder?" "Nein, wusste ich nicht..." "Kennst du die anderen Rentner, zu denen du gemein bist?" "...nein" Souta stellte keine weitere Frage, sondern blickte dem Jungen lediglich weiter in die Augen, erwartete, dass Tick nun selbst nachdachte. Diese Technik hatte er von Shugo gelernt. "I-Ich... habe Vorurteile gegenüber Rentnern?" "Ist das eine Frage?" "Ich habe Vorurteile gegenüber Rentnern und verhalte mich deshalb wie ein Arsch gegenüber Leuten, die eigentlich etwas Gutes in sich haben könnten..." "Jeder hat etwas Gutes in sich. Und ich bin mir sicher, du, oder besser gesagt, ihr alle auch. Du wirst bald Haruna besuchen, ihr anderen habt eure Familien. Wenn sie euch fragen, was ihr so mit eurem Leben macht, was wollt ihr dann sagen? 'Ich betreibe Vandalismus und terrorisiere alte Menschen, von denen ich eigentlich etwas lernen könnte' ?" Betroffenes Schweigen. "Nein, mann." "Will ich nicht..." "Irgendwas gutes halt..." "Keine Ahnung, irgendwas, nur nicht das." "Dass ich... ich weiß nicht... was sinnvolles mache, yo..." Und dann beendete Tick die Runde: "Dass... dass ich was mit meinem Leben anfange..."

Und danach war es gar nicht mehr so schwer, die White Dogs davon zu überzeugen, einen Schritt in die richtige Richtung zu drehen. Zufrieden nickte und lächelte er ihnen zu, ehe er und Mai sie schließlich davon überzeugen konnten, den Schaden, den sie bisher angerichtet hatten, zu beheben. Graffiti reinigen, Müll aufsammeln und sogar teilweise im Altenheim helfen. Wenn sie ihren Angehörigen davon erzählten, mussten sie ja nicht unbedingt erwähnen, dass sie dies zur Wiedergutmachung taten, sondern ein wenig damit prahlen. Das konnte Souta noch gerade so mit seinem Gewissen vereinbaren, ein Held musste eben manchmal einen Kompromiss eingehen. Und natürlich auch eine Heldin! Ein wenig hatte ihn zwar sein Mantel zu dieser Denkweise gedrängt, aber im Endeffekt waren zwei Helden doch besser als einer. So lobte er auch sie für ihre tolle Arbeit, denn diese hatte sie ohne Zweifel geleistet, und dann ging es zurück zu Hayato und Manabu, der Auftrag war immerhin beendet...

Job Ende
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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» Wohnung Tatsumaki Hei

Der Tatsumaki nickte munter und folgte Mari, die durch die Tür nach draußen ging. Irgendwie sah das ja schon witzig aus: Mit dem etwas zu großen Oberteil und der kurzen Hotpants sah sie nicht unbedingt wetterfest aus. Und sogar wie eine kleine Gangsterbraut; Jedenfalls nicht wie eine ehrenhafte Hyuuga. Leise schloss Hei die Tür hinter sich, nicht aber ohne den Schlüssel mitzunehmen - wäre ja blöd, wenn sie sich ausschlossen. Aber sie hatte ein Kleidungsstück von ihm an - was sagte mehr 'Meins', als wenn eine Frau das Kleidungsstück von einem Mann anhatte? Hah! Hei lächelte zufrieden, während die Hyuuga und er die Treppe hinunter gingen, sich dann in irgendeine Richtung aufmachten. Tatsächlich war es ja egal, Hauptsache, sie kamen nachher wieder zurück. Hei hatte sich in der Zwischenzeit noch neue Kleidung angezogen; Jetzt trug er eine typische schwarze Hose und auch einen Hoodie; Er war ein wenig fröstelig in letzter Zeit. Kaltes Wetter mochte der Tatsumaki einfach nicht. "Ich finde es gut, dass sie sich ein wenig verausgabt haben. Eigentlich sind die beiden nicht wirklich zu bremsen, aber auch sie haben halt ihre Grenzen. Sie sind halt keine Shinobi und unterlaufen nicht wie wir strengen Trainingseinheiten." Er lachte leise. "Außerdem sind sie sicher auch ganz aufgeregt darüber, eine neue Freundin in Jôsei gefunden zu haben; Und dann noch jemand, der gleich alt ist wie sie. In Suna gibt es nicht so unheimlich viele Kinder in dem Alter, viele werden ja zu Shinobi ausgebildet und auch ansonsten ist das Dorf nicht mehr das, was es mal war..." Die Hände vergrub der Wüstensohn in den Taschen, während er und Mari durch die Straßen des Seiryuu-Bezirks wanderten. "Aha, deine Mutter möchte also einen freien Abend mit deinem Vater verbringen?" Der junge Mann kicherte leise, atmete die kühle Luft durch die Nase ein und lautlos durch den Mund wieder aus. "Nun, dann sollten wir ihnen wirklich alle Zeit der Welt geben. Wenn du möchtest, kann Aiko bei uns schlafen... und du natürlich auch, allerdings siehst du noch ein wenig munterer aus, als deine Schwester." Kurzes Schweigen erfüllte die Luft, allerdings war es auch nicht wirklich ruhig. Klar, es war dunkel und kalt, aber das hieß ja nicht, dass sie alleine auf den Straßen unterwegs waren. "Ich befürchte aber wirklich, dass ich ein wenig aufpassen muss. Dein Vater hat sicherlich so schon nicht unbedingt die beste Meinung von der Familie Tatsumaki - und wenn er herausfindet, dass zwei blonde Rotznasen seine jüngste Tochter zu einer Rebellin umformen, nun, dann kann ich vermutlich mein Testament schreiben. Auch wenn ich ja nicht viel zu vererben habe." Er lachte leise. Die beiden Jugendlichen bogen ab, in eine etwas dunklere Gasse, wo weniger Menschen waren. Aber Hei wusste mittlerweile, dass dieser Weg einen weiten Bogen beschrieb und so perfekt für einen kleinen Spaziergang war.

"Sag' mal, Hime...", fing er an und atmete eine kleine Wolke aus. "Wir haben noch eine Menge zu lernen, oder?" Nachdenklich strich er sich durch die schwarzen Haare, setzte dann aber die Kapuze wieder auf. "Wir haben noch nicht die Gelegenheit gehabt, darüber zu sprechen, aber das Examen ist ja nur mäßig gelaufen. Meine Zweifel waren also nicht ganz unberechtigt; Trotzdem glaube ich, dass es nicht schlecht war, dass wir teilgenommen haben. Auch, wenn es nicht der große Wurf geworden ist... mir wurden ziemlich deutlich meine Grenzen aufgezeigt und auch, dass Zufälle eine sehr viel größere Rolle spielen als man erahnen würde." Kurz schwieg er, schien ein wenig in Gedanken versunken. "Ich hoffe, dass du auch so locker damit umgehen kannst... für mich ist das kein Problem. Ich bin - was das angeht - ein wenig freier als du, auf mir lastet kein Druck. Höchstens der der Armut." Schmunzelnd hauchte er noch einmal und sah, wie eine Katze vor ihnen weg lief. "Jedenfalls, hm... danke, dass du mich damals nicht direkt ausgeknockt hast. Das wäre vielleicht besser für dich gewesen, vielleicht hätte alles eine radikal andere Richtung genommen. Geht es mit der Kälte?" Er schmunzelte leicht und sah auf die nackten Beine der Hyuuga. "Wir können ja gleich einen kleinen Zwischenstopp einlegen, wenn du möchtest. Aber ein anderes Thema... du hast vorhin gesagt, dass ich dir nie viel über meine Familie erzählt habe. Ich hole hier ein wenig nach, wenn du nichts dagegen hast - auch, wenn es weniger zu erzählen gibt, als du vielleicht vermutest. Mein Vater ist ein Suna-nin durch und durch, Chuunin, wie du weißt. Soweit ich das beurteilen kann, wird er darüber auch nicht hinauskommen. Er ist keiner, dem man große Heldentaten zumuten kann oder gar, dass er es mit jemandem wie deinem Vater auch nur im Ansatz aufnehmen könnte. Aber er hat immer hart gearbeitet, weil meine Mutter ja nicht mehr kann." Kurz schwieg er. "Ich weiß nicht genau, ob ich dir das schon erzählt habe, aber meine Mutter... nun, sie ist nicht krank, aber sie hat eine... Verletzung, oder so etwas in der Art, gehabt, weshalb sie jetzt nicht mehr laufen oder stehen kann. Die Antworten waren diesbezüglich nie ganz befriedigend, wenn ich gefragt habe", merkte er an und lächelte leicht. "Meine Mutter kommt aus Konoha, wie ich damals ja auch deinem Vater erzählt habe. Soweit ich weiß, war sie ziemlich talentiert, aber mir fehlen für genauere Infos... einfach ein paar Jahre. Die Beiden schweigen sich darüber aus." Schmunzelnd streckte er seinen Rücken durch und seufzte leise. "Es gibt eine Schriftrolle, die die 'Chroniken der Tatsumaki' genannt wird. Es klingt toller, als es ist, aber dort drin haben die jeweiligen Oberhäupter der Familie wichtige Aufzeichnungen über Abschnitte ihres Lebens aufgeschrieben. Nun, es sollte jedenfalls so sein. Mein Vater hat sie mir schon gegeben, als ich in die Akademie gegangen bin... er macht sich nicht viel aus solchen Dingen." Nachdenklich tippte er sich an das Kinn. "Eigentlich weißt du schon mehr von mir als sonst jeder andere. Ich habe die meiste Zeit meiner Kindheit in der Wüste oder im Dorf verbracht; Schatzsuchen und Ärger machen waren sozusagen meine Hobbys. Da gibt es einige kleine Geschichten, die ich erzählen könnte... Und dann bin ich halt nach Shiro gekommen; Und dort habe ich dich getroffen." Plötzlich lachte er auf, als ihm etwas einfiel. "Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Du stehst auch in dieser Chronik der Tatsumaki drin. Als ich ein halbes Jahr Genin war, habe ich dort einen Eintrag verfasst, in dem es unter anderem auch um dich geht... mehr sage ich aber nicht. Vielleicht zeige ich es dir irgendwann einmal." Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht - selten bei Hei, dessen Grinsen sonst sehr viel kleiner war. Aber er hoffte ja ein bisschen, die Neugierde der Hyuuga geweckt zu haben. Außerdem redete er wirklich selten so viel über persönliche Dinge, da konnte man schon einmal tief in die Trickkiste greifen.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Die Kapuze wurde über den Kopf gezogen, die Hände vergruben sich in den Taschen des Hoodies. Es war kühler, als es die Hyuuga erwartet hatte - gut, dass ihr Training sie zumindest ein wenig abgehärtet hatte. Änderte zwar nichts an der Tatsache, dass Mari noch nie ein Fan von Kälte gewesen war, doch es verringerte die Wahrscheinlichkeit, sich sofort eine Erkältung einzufangen. Es waren ja auch nur die Beine, die unbedeckt waren. Der Oberkörper der 16-Jährigen war gut isoliert. „Aiko und ich sollen bei dir übernachten? Obwohl deine Schwestern bereits dein Bett eingenommen haben? Ich bezweifle, dass du dafür den Platz findest. Oder würde ich auf dem Tisch nächtigen müssen?“ Das Mädchen verkniff sich ein Lachen und beließ es bei einem Grinsen. Die Wohnung des Suna-Nins war klein und fein, das sollte keine Beleidigung sein. Aber hatte Hei vorhin nicht selbst noch gemeint, dass es sich alleine mit seinen Schwestern eng anfühlte? „Über meinen Vater solltest du dir keine Gedanken machen“, kommentierte die Braunhaarige dann die nächste Aussage des Kollegen, sah eher auf den Weg vor sich, als zu dem Tatsumaki. „To-san wirkt vielleicht einschüchtern, aber er würde niemals unüberlegt handeln. Und er würde auch niemandem ein Haar krümmen, ohne einen wirklichen triftigen Grund dafür zu haben. Egal, wie er sich gibt. Und ich glaube auch nicht, dass er etwas gegen dich oder deine Familie hat. Nicht direkt… es ist eher ein für ihn schwer einzuschätzender Faktor. Dass du Einfluss auf mich und damit die Familie Hyuuga ausübst, ist nun kein Geheimnis mehr.“ War es wirklich nicht, deshalb sprach Mari es auch so offen aus. Sie hatte sich stark verändert, seit sie Hei das erste Mal getroffen hatte. Egal ob man das erste Treffen als Kinder nahm oder das, als beide noch relativ frische Genin waren.

Geführt vom Suna-Nin bogen die Jugendlichen ab. Mari kannte sich hier nicht so gut aus, deshalb vertraute sie einfach darauf, dass Hei wusste, wohin er ging. Obwohl… konnte man sich tatsächlich auf den Orientierungssinn des Suna-Nin verlassen? Egal. Würde schon werden. Die 16-Jährige stieß die Luft aus. Das nächste Thema, das von Hei angesprochen wurde, gefiel ihr gar nicht. Das Examen? Das würde die Hyuuga am liebsten vergessen. Dass die Kunoichi durchgefallen war, stellte im Prinzip noch das geringste Problem dar. Die Geschehnisse hatten Alles in ihrem Köpfchen durcheinander geworfen. Sie wusste nicht, ob sie das, was sie dort gesehen hatte… das, was sich als Chuunin bezeichnete.. ob sie so werden wollte. „Mein Vater hat nicht viel dazu gesagt, als ich ohne neuen Titel nach Hause kam. Und meine Mutter interessiert sich sowieso nicht groß für Ninja-Ränge. Der Druck, der auf mir lastet, ist in diesem Sinne also nicht so schlimm.“ Mari zuckte mit den Schultern, dachte nach. Nachdenklich ergänzte sie ihre Ausführungen. „Ich fühle mich nicht schlecht damit, immer noch Genin zu sein. Um ehrlich zu sein, hätte ich selbst gedacht, dass ich an einer Niederlage mehr zu knabbern gehabt hätte. Aber.. das ist nicht das Problem.“ Wieder musste die 16-Jährige mit den Schultern zucken, schüttelte dann leicht ihren Kopf. „Ich werde allerdings Zeit brauchen, um mir darüber klar zu werden, was ich wirklich möchte. Dieses Examen hat mir einige Einblicke in Dinge gewährt, von denen ich vorher in dieser Art und Weise keine Ahnung hatte. Solange ich den Fehler nicht finde…“ Doch, sie wusste genau, was ihr großer Fehler gewesen war - zumindest, wenn man es aus der Sicht eines Ninja betrachtete. Die starke Bindung, die sie dem Tatsumaki gegenüber empfand. Und dass sie so sehr um sein Wohl besorgt gewesen war, dass sie sich aus der Ruhe hatte bringen lassen. Und vielleicht auch, dass sie ihren Kollegen bei der Gelegenheit im Wald nicht sofort besiegt hatte. Das alles waren Fehler, die sie als hochrangige Kunoichi disqualifizierten. Aber genau da lag das Problem. Es waren Fehler… doch das Innerste von Mari wollten diese angeblichen Fehler nicht anerkennen. Denn auch bei einem zweiten Versuch, würde die 16-Jährige genauso handeln. Ein anderer Titel war es nicht wert, nicht auf Kosten von Hei. Erneut schüttelte Mari den Kopf, korrigierte sich dann ein wenig. „Sagen wir es lieber so: Ich muss mir einig mit mir selbst werden. Solange.. werde ich an keinem Examen mehr teilnehmen. Die ganze Geschichte hat Dinge aufgeworfen, von denen ich mir noch nicht sicher bin, wie ich sie einzuordnen habe.“ Die Hyuuga hob den Blick an und sah dem Schwarzhaarigen mit einem minimalen Lächeln entgegen. „Wenn ich das nicht schaffe, bleib ich eben Genin.“ Weniger Verantwortung, weniger Druck und man musste sich nicht so sehr verstellen. Mari war eine Meisterin in der Schauspielerei, keine Frage.. aber in den letzten Jahren hatte sie gelernt, wie gut es tat, einfach man selbst zu sein. Das war regelrecht befreiend. Man musste sehen, was die Zukunft brachte. Wer konnte es schon so genau sagen.. vielleicht bekäme die Braunhaarige ja doch noch die Erleuchtung. Oder so. Durch den Themenwechsel des Tatsumakis änderte sich die nachdenkliche Miene Maris wieder. Sie sah zu ihm und lächelte. „Eine Taijutsuka wird ein bisschen Kälte schon aushalten. Außerdem hält der Pullover warm.“ Die Sache mit dem Zwischenstopp ließ das Mädchen vorerst unkommentiert, sondern konzentrierte sich auf die Geschichte von Heis Familie. Einige Punkte kannte Mari bereits, andere waren allerdings komplett neu. So konnte sich die Kunoichi zum Beispiel nicht daran erinnern, dass der Suna-Nin jemals erzählt hatte, dass seine Mutter nicht laufen konnte. Und von den Chroniken der Tatsumaki hörte die Hyuuga auch zum ersten Mal. Das mit dem Geheimnis, das noch angehängt wurde, war aber auch gemein! Wollte da jemand neugierig machen? Aiko wäre sofort an die Angel gegangen und hätte gebettelt, mehr zu erfahren. Aber so etwas konnte Mari nicht bringen - das ließ ihr Stolz nicht zu. Stattdessen erwiderte sie das breite Grinsen des Tatsumaki, sah ihm direkt in die Augen. „Wenn ich wollte, würde ich diese Chroniken schnell finden“, kündigte sie an. Spielte da jemand auf den Röntgenblick an? „Vielleicht sollte ich dein Angebot mit der Übernachtung wirklich annehmen..“, flötete die 16-Jährige, das Grinsen deutlich sichtbar. „Dann habe ich genügend Zeit, um mich umzusehen. Obwohl.. will ich überhaupt wissen, was du da über mich geschrieben hast? Oder würde das mein Bild von dir zerstören?“ Es fühlte sich gerade alles ganz anders an. Alleine mit Hei Abends auf den Straßen unterwegs zu sein.. und das in der eigenen Freizeit. Kein Wunder, dass sich Mari so auf die Spielchen einließ - was sonst untypisch gewesen wäre. Es fühlte sich genauso anders an wie damals, in ihrem Zimmer, als… Einen Moment lang festigte sich der amüsierte Ausdruck in den Zügen der Kunoichi, dann wurde er schwächer und plötzlich blieb nur noch der Anflug eines Lächelns übrig. „Du brauchst dich nicht dafür bedanken, dass ich dich damals nicht weiter angegriffen habe…“ Sie sprach das Examen an, die Geschichte im Wald, als Hei und Mari sich begegnet waren. „Wie hast du es ausgedrückt? In deinem Falle: Immer Freund.“ Sie legte den Kopf etwas schief, während ihre Füße sie wie automatisch weiter die Straße entlang führten. „Ich glaube mittlerweile, dass es sehr wichtig ist, jemanden zu haben, auf den man in jeder Lage zählen kann. Von dem man immer überzeugt sein kann, dass er einem den Rücken freihält.“ Bei dem Gedanken musste sie den Blick abwenden. „Ich weiß, dass ich zu spät kam, als du von diesem Chuunin angegriffen worden bist. Aber du weißt, wie ich das meine. Hoffe ich.“
 

Tatsumaki Hei

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Hei lachte leise, als Mari leichte Zweifel äußerte, ob er den Platz auch wirklich dafür finden würde. Tja, also wenn der Wüstensohn ernsthaft geantwortet hätte, dann wäre die Antwort eindeutig gewesen: So viel mehr Platz brauchte er da überhaupt nicht einzuplanen. Aber da der junge Mann so viel Mut dann doch nicht hatte, beließ er es bei dem leisen Lachen und ließ die Gedanken von Mari, die sie ihm so natürlich noch nie präsentiert hatte, auf sich wirken. Sie hatte Recht; An sich war es auch kein Problem, bei einem Examen nicht zu bestehen. Im Grunde war das sowieso eher die Ausnahme, glaubte er, bei dem ersten Examen sofort zum Chuunin gemacht zu werden. Viel schwerer wogen diese leichten Zweifel, die das Examen auch in ihm geweckt hatten. Lohnte es sich überhaupt, zu einem Chuunin zu werden? Würde man damit nicht Dinge aufgeben, die man jetzt hatte und die man dann vermutlich niemals wieder haben würde? Alles Fragen, auf die er keine Antwort hatte. Deshalb sagte er auch nichts direkt dazu, sondern nickte nur verständnisvoll. Er hatte ähnliche Gedanken wie die Hyuuga gehabt und war sich aber nicht sicher, ob es für sie eine einheitliche Antwort geben konnte. Dafür waren sie trotz allem zu unterschiedlich; Alleine wie sie aufgewachsen waren hatte sie in so unterschiedliche Richtungen geprägt, dass dahingehend nie komplette Synchronität herrschen konnte. Trotzdem: Die Schlussfolgerung blieb die selbe. Das mit dem Einig werden, und so... der Tatsumaki schielte zu der braunhaarigen Kunoichi hinüber. Aha, eine Taijutsuka musste so etwas Kälte aushalten, hm? Nun, das war zwar nicht komplett falsch, aber vielleicht spielte er ja noch eine Trumpfkarte aus, die er tatsächlich erst sehr zeitnah entwickelt hatte. Die Vorläufer hatten allerdings schon vorher bestanden - aber er ließ Mari noch ein wenig zappeln. Immerhin war er sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt funktionierte, was er sich da ausgedacht hatte. Und schade: Sie ließ sich leider nicht komplett auf die Sache mit der Neugier ein. Allerdings konnte er da auch kontern. "Versuch's doch", forderte er sie gut gelaunt heraus. "Wenn du glaubst, dass sie irgendwo in meiner Wohnung in einer Schublade liegt, hast du jedenfalls falsch gedacht", fuhr er fort und lachte leise. "Oh, du weißt doch, dass ich äußerst verrucht bin", meinte er und und schmunzelte. "Ich kannte dich zwar erst - glaubte ich damals jedenfalls - seit zwei Jobs oder so, aber da stehen Dinge drin, die würden dein Bild sicherlich nachhaltig schädigen... was ist denn überhaupt dein Bild von mir, hm?" Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schmunzelte. "Nun, ich werde demnächst sowieso einen neuen Eintrag schreiben, denke ich. Mal sehen, was ich dann über dich da rein schreibe~", meinte er und kicher leise, wurde dann aber wieder ein wenig ernster. "Ja, das ist richtig. Und da brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu machen; Keiner hat damit gerechnet, dass ein Chuunin so eingreift, wie er es getan hat. Ich habe immer noch das Gefühl, dass er zeigen wollte, wie toll und stark er ist, aber das ist ja ein wenig nach hinten losgegangen. Im Grunde war es allerdings sowieso sehr unglücklich, zu welchem Zeitpunkt das geschehen ist." Hei zuckte mit den Schultern, dann huschte wieder ein Lächeln über seine Lippen. "Jedenfalls war es das richtige, dass wir dann nicht mehr weiter gemacht haben. Wir hatten da nichts mehr zu gewinnen... und wer weiß, ob wir das in so einem Examen jemals haben."

Einen Moment herrschte Stille und Hei dachte bei dieser Stille und der Dunkelheit an das eine Mal, als er und Mari in ihrem Bett gelegen hatten. Unauffällig schluckte er leicht bei dem Gedanken daran; Es fühlte sich irgendwie ähnlich an, jetzt. Ein wenig außerhalb des alltäglichen Trotts. Abgeschottet. Die Finsternis begünstigte das, das hatte er ja schon damals gemerkt. Wenn man dem anderen nicht direkt ins Gesicht sehen konnte, sondern vielleicht nur das Blitzen der Augen oder einmal das Lächeln im schwachen Restlicht erkennen konnte, war man freier. Sicherer. Wie gern er so einen Moment wie damals noch einmal erleben wollte. "Warte mal kurz", meinte Hei und hielt an. "Ich... würde gerne etwas ausprobieren. Wie du weißt, kann ich nur Ninjutsu, deshalb beschäftige ich mich auch damit", erklärte er und fügte zwei Fingerzeichen aneinander. "Dann habe ich mich daran erinnert, dass ich sehr kälteempfindlich bin und dass ich durch Kälte extrem eingeschränkt werde. Dann wiederum habe ich mich gefragt, ob ich nicht mein Chakra dazu nutzen kann, meine Umgebung oder mich aufzuwärmen, anstatt dass ich komplett durch Kälte ausgeknockt werde", fuhr er fort und konzentrierte sich kurz. Plötzlich spürte er, wie sich die Luft um ihn herum erwärmte. Die Hitze kroch aus ihm heraus und machte sich die Umgebung zu eigen; Wahrscheinlich waren das ein, zwei Meter, die er so in seinem 'Dunstkreis' hatte. Man konnte fast sehen, wie sich die Luft um ihn herum verwirbelte und nach oben abzog. "Es ist nicht sonderlich aufwendig, aber sinnvoll", meinte er und zog Mari ein Stück näher zu sich. Jetzt, wo sie so nah bei ihm war, müsste sie auch spüren, dass die Luft sich jetzt eher nach einem warmen Sommertag anfühlte und nicht nach einem kühlen Winterabend. "Du musst allerdings in meiner Nähe bleiben", entschuldigte er sich vielleicht ein bisschen zu scheinheilig. "Es wirkt nur über sehr kurze Distanz. Noch. Vielleicht entwickle ich es noch weiter." Die Genin machten sich wieder auf den Weg, und Hei ließ die Kunst weiterwirken. "Und... weißt du, wir haben schon ziemlich viel zusammen erlebt", fing er an, auf das vorige Thema noch einmal einzugehen. "Ich weiß nicht, ob viele von sich behaupten können, überhaupt schon so viel erledigt zu haben; Und dann auch noch immer zusammen. Wenn ich hier jemandem vertraue, dann dir." Kurz schwieg er, kratzte sich dann am Kopf. "Weißt du, ich glaube, ich werde bald einmal nach Suna gehen und dort versuchen, mich ein wenig weiterzuentwickeln. Außerdem möchte ich meinen Eltern fragen stellen, die sie eventuell nun auch beantworten werden. Ich bin kein Kind mehr... ich werde bald achtzehn und denke, ich habe ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie es dazu kam, dass ausgerechnet mein Vater und meine Mutter zusammen kamen. Außerdem bin ich immer noch nicht viel weiter gekommen in der Frage, woher mein Bluterbe kommt. Solange ich das nicht gemacht habe, habe ich das Gefühl, hier nicht weiterzukommen. Und auch die Geschichte mit dem Glas kann ich so nicht weiter voranbringen." Die Kapuze setzte er jetzt ab - warm genug war es. "Ich weiß, du magst die Wüste nicht sonderlich... aber ich hätte nichts dagegen, dich dabei zu haben."
 

Hyuuga Mari

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Wer wusste schon, ob sie bei so einem Examen jemals etwas zu gewinnen hätten. Die Hyuuga dachte über die Worte des Kollegen nach und stellte gedanklich fest, dass sie wirklich mehr hätten verlieren als gewinnen können. Mari brauchte eindeutig mehr Zeit, um die Geschehnisse verarbeiten und einordnen zu können. In dieser Erkenntnis wurde sie durch das Gespräch mit Hei nur bestärkt. Die weißen Augen starrten in die Dunkelheit, dann zum Suna-Nin. Die 16-Jährige wollte sich diesen Abend nicht durch ihre eigenen Grübeleien verderben - dazu fühlte es sich zu besonders an. Die Gedanken über das Examen würden der Kunoichi nicht weglaufen.. doch dieser Moment, zusammen mit dem Tatsumaki, konnte flüchtig sein. Plötzlich blieb Hei stehen, formte zwei Fingerzeichen und zog damit erneut die volle Aufmerksamkeit auf sich. Er hatte eine neue Kunst entwickelt? Nach einer kurzen Erklärung erwärmte sich die Luft um den Kollegen herum, das konnte Mari sogar von ihrem Standort ein paar Schritte entfernt spüren. Dann aber griff der Suna-Nin nach der Hand der Hyuuga, zog sie näher. Und tatsächlich fühlte sich die Wärme in seiner direkten Nähe noch viel intensiver an, man spürte den kühlen Winter nicht mehr. Mal wieder erstaunte Hei die 16-Jährige. Er war gerade 17 Jahre alt, Genin… und dennoch war sein Ninjutsu bereits so ausgereift, dass er eigene Techniken erschuf. Er dachte sogar daran, zwei Elemente außerhalb des Körpers miteinander zu verbinden. Davon war Mari weit entfernt, die immer noch damit kämpfte, bereits bestehende Jutsu zu erlernen, um die nötigen Grundlagen zu beherrschen. Außerdem bezweifelte die Hyuuga, dass sie es jemals in diesem Bereich so weit bringen würde wie der Schwarzhaarige. Dazu war sie nicht kreativ genug.. dachte zu sehr in vorgegebenen Bahnen. Sich davon zu entfernen und ganz frei zu denken, schien ihr persönlich nicht möglich zu sein. Mari blieb in der Nähe des Kollegen stehen, spürte, wie die Wärme allmählich in ihre ausgekühlten Beine zog. Erst jetzt merkte das Mädchen, dass die Außentemperatur trotz allem nicht spurlos an ihr vorbeigegangen war. Sie lächelte, als der Tatsumaki sich für die Nähe entschuldigte. „Du erstaunst mich immer wieder“, stellte sie fest, dann machten sich die Genin wieder auf den Weg. Natürlich blieb die Hyuuga im warmen Radius um Hei, war viel angenehmer. „Ganz gleich, was deine Fähigkeiten im Taijutsu angehen.. im Ninjutsu bist du ein echter Experte. Vor allen Dingen, da du Ninjutsu nicht einfach nur benutzt, sondern weiterentwickelst.“ Wäre der Tatsumaki kein Ninja geworden, hätte er gute Grundlagen zum Forscher gehabt. Gab es nicht eine Abteilung von Spezial-Jonin, die sich mit Jutsu-Forschung beschäftigten? Shirou hatte einmal etwas angemerkt, allerdings nur beiläufig. Würde der Suna-Nin dort nicht perfekt hineinpassen? Irgendwie machte es Mari glücklich, als Hei sagte, dass er ihr vertrauen würde. Nach all den Dingen, die die Jugendlichen zusammen durchgemacht hatten, hätte man davon ohnehin ausgehen können. Es noch einmal wörtlich vom Tatsumaki zu hören, war dennoch schön.

„Du möchtest nach Suna?“ Das nächste Thema überraschte die 16-Jährige. Andererseits.. hatte der Tatsumaki schon vor dem Examen erwähnt, dass er seine alte Heimat wieder besuchen wollte. Immer wieder gab es Andeutungen, dass er die Wüste vermisste. So überraschend war es - wenn man genauer darüber nachdachte - also doch nicht. Hei wollte seiner Vergangenheit auf den Grund gehen, sich damit weiterentwickeln. Es war schon merkwürdig, wie wenig der Tatsumaki über seine eigenen Eltern wusste. Warum sie wohl so verschwiegen gegenüber ihren Kindern waren? Selbst Mari hatte mehr Ahnung von ihrem Vater Shirou, der nun wirklich keine gesprächige Persönlichkeit darstellte. Die weißen Augen wandten sich einen Augenblick ab. Er hätte Nichts dagegen, wenn sie mitkam, hm? Einerseits erfreute es die Hyuuga, das zu hören. Andererseits war sie - wie Hei bereits angesprochen hatte - kein Fan der Wüste. Es war trocken, heiß, stickig.. wenn man dort nicht aufgewachsen war, fühlte es sich einfach anders an. Die Mission, die sie damals dort hatten ausführen müssen, hatte Mari eigentlich gereicht. Noch unschlüssig, erinnerte sich die Kunoichi daran, was Yue ihr erzählt hatte, kurz nachdem sie den Rang einer Genin erreicht hatte. Um sein Taijutsu zu verbessern, hatte Shirou sich als junger Mann für ein paar Monate von seinen Tätigkeiten als Ninja befreien lassen. Er hatte die umliegenden Länder bereist, um zu lernen, mit den verschiedensten Umgebungen umgehen zu können. Sei es die Kälte des Schneereiches, die Hitze der Wüste, die Gebirge des Blitzreiches, die gigantische Natur des Grasreiches… so viele Orte, die ganz unterschiedliche Vorgehen als Taijutsuka verlangten. Wie hatte Shirou immer gesagt? Man musste als Taijutsuka die Umwelt einbeziehen, wenn man sich einen Vorteil sichern wollte. Auch die Insel, auf der sie während des Chuunin-Examens gewesen sind, hatte solch verschiedene Vegetationen vorgezeigt, dass man sich ständig hatte umstellen müssen. Und nicht immer hätte Mari gewusst, wie sie sich die Umgebungen zunutze hätte machen können. Wäre eine Reise in die Wüste zum persönlichen Training also doch sinnvoll? „Wenn es geht, komme ich mit.“ Sie sah zum Tatsumaki hinauf. „Nach dem Debakel letztes Mal wäre es keine schlechte Idee, sich noch einmal mit der Wüste auseinanderzusetzen. Wer weiß, wann ich das nächste Mal durch einen Auftrag nach Suna geschickt werde? Und dann muss ich sparsamer mit meinen Kräften umgehen. Durch einen weiteren Besuch kann ich mich möglicherweise etwas abhärten.“ Außerdem konnte sie zusammen mit Hei dem Alltag in Shirogakure für ein paar Tage entfliehen. Sie hoffte, dass sich die Zeit dort genauso anfühlen würde wie der heutige Abend. So wie es sich immer anfühlte, wenn Mari sich in der Nähe des 17-Jährigen aufhielt und sie unbeobachtet waren. Einfach nur zu zweit. Das Gesicht hellte sich auf, die Hyuuga lächelte sanft. „Ach übrigens, bevor ich es vergesse.. du hast gefragt, was für ein Bild ich von dir habe.“ Ihr Herz klopfte ein wenig schneller, aber das versuchte das Mädchen zu ignorieren, als sie die folgenden Worte aussprach. „Ich mag dich.“ Nein, keine Worte darüber, dass Hei ein talentierter Shinobi war - nicht so wie sonst. Heute gab Mari sich zum ersten Mal die Blöße, rein auf den Charakter des Suna-Nin einzugehen und nicht mit vielen und langen Sätzen um den heißen Brei herumzureden, sondern es auf den Punkt zu bringen. Drei kleine Worte, die sich harmlos anhörten, es aber nicht waren, wenn man insgeheim wirkliche Gefühle für die andere Person hegte.. Gefühle, die vielleicht sogar noch mehr aussagten, als nur reines mögen. Aber das.. brachte Mari noch nicht über die Lippen. Sie sah sich um und plötzlich kam ihr die Umgebung wieder bekannt vor. Die Straße, in die Hei abgebogen war, hatte einen großen Bogen gemacht, doch mittlerweile waren sie wieder in der Nähe seiner Wohnung. Sie war noch nicht in Sichtweite, doch die Hyuuga wusste, dass sie über diese Straße von der Feier gekommen waren. Ob Nina, Nana und Aiko in der Zwischenzeit wieder wach geworden waren?
 
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