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Trainingsplatz Nr.13

Fukazawa Akio

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Okay, zumindest in der Quantität schien sich die Yamamoto mit den Fuutonjutsus auszukennen, das musste Yukiko ihr lassen, so präsentierte sie hier eine Varianz an Jutsus, die die Ikari zwar schon gesehen hatte (In einem Buch, freilich...), aber noch nie in Action erlebt hatte. Das war eigentlich recht albern, da sie schon mit so vielen Shinobi auf Mission gewesen war. Nie hatte sie jemanden dabei gehabt, der Fuutonjutsus beherrscht und sie auch angewendet hatte, sie selbst galt ja wohl eher nicht, da sie sich eindeutig mehr auf ihre Genjutsus fixiert hatte, anstatt Ninjutsu zu pauken. Das mit dem Fächer war natürlich auch ungeheuer stilvoll, aber das konnte das Mädchen ja wohl vergessen, das Ding sah aus, als könne sie es in ein paar Jahren nicht anheben. Wahrscheinlich nicht einmal, wenn sie doppelt so stark wäre. Man könnte also sagen, dass die Ikari durchaus beeindruckt vom Können Toras war - aber zeigen tat sie es nicht. Erstens, weil sie so etwas selten zeigte, zweitens, weil sie dem dunkelhaarigen Mädchen nicht diese Genugtuung geben wollte.
"Ja... so etwas meinte ich, eine Art Geschoss, also etwas, was man auch auf eine gewisse Reichweite benutzen kann. Im Nahkampf bin ich eh nutzlos." Es sei denn natürlich, sie würde sich auf einmal in einen weiblichen Daisuke verwandeln und ganz böse auf ihre Gegner eindreschen können... doch leider standen da selbst die Chancen höher, dass sie ganz Konoha eines Tages in Schutt und Asche legen würde.
Was sie also sehen und lernen wollte, war zum Beispiel ein Jutsu wie sie es eben wahrscheinlich angewandt hatte. Yukiko kam da vor allem ein Jutsu in den Sinn, welches das gewesen sein konnte: Renkugan nämlich, ein D-Rang-Jutsu, welches schon länger auf ihrer To-learn-Liste vor sich hin gammelte und immer wieder zwecks Genjutsustudien nach hinten verdrängt worden war. Allerdings hatte es sich weder schwer noch nicht machbar angehört und da Yukiko ein ziemliches Chakrakontrollass war, würde ihr es sicherlich nicht sonderlich schwer fallen, ihr Chakra richtig hinzubiegen. Allerdings wollte sie der Yamamoto die Chance geben, nun mit dem ihren Wissen zu prahlen, wäre ja sonst unfair.
 

Inuzuka Ara

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Nachdenklich kratzte die Yamamoto sich am Kinn und beobachtete Yukiko. Ob sie beeindruckt davon war? Tora konnte es sich irgendwie nicht vorstellen. Zwar zeigte sie eindeutig was sie konnte, aber war das nicht unbedingt das stärkste was sie konnte, vor allem weil sie nicht allzu viel Chakra verwendete, denn sie wusste ja noch immer nicht was Yukiko sehen wollte. Also musste sie wohl oder übel erst einmal abwarten, bis Yukiko ihr es erklärte. Tora liebte Fuuton Jutsu, sie waren so vielseitig einsetzbar wie kein anderes Element. Mit Katon konnte man einfach nur Leute verbrennen, mit Suiton sie Ertränken oder einfach nur nass machen, mit Raiton vielleicht einige Blitze schießen und mit Doton Steine schmeißen… Fuuton bot da viel interessantere Möglichkeiten, Luftgeschosse, Druckwellen, Kontrolle der Luft und quasi darauf schweben, oder sogar ganze Tornados! Im Nachhinein war Tora sehr froh darüber, dass sie grade dieses Element bekommen hatte. Ein Bluterbe war ihr ja leider vergönnt gewesen, aber die perfektionistische Kunoichi war sich sehr sicher, dass sie auch so stärker werden konnte als andere. Es musste ja nicht bei einem Element bleiben, nicht wahr?
Egal, zurück zu den Fuuton Jutsu. Wenige Sekunden nachdem Tora wieder aus ihren Gedanken zurückgekehrt war, begann die ruhige Ikari zu reden. Zuvor hatte sie sich nicht besonders beeindruckt gezeigt, aber damit hatte Tora ja nicht wirklich gerechnet. Ein Geschoss auf eine gewisse Reichweite die nicht in Nahkampfreichweite liegt, bingo, ganz eindeutig Renkugan. Tora nickte. „Dann passt ja eher Zweiteres was ich dir gezeigt habe, nennt sich Renkugan. Ist ein recht einfaches D-Rang Jutsu, aber mit mehr Chakra wird’s natürlich wesentlich effektiver. Das Prinzip ist total einfach. Du Atmest ein, sammelst dein Fuutonchakra in der Lunge und stößt es dann mit einem mal aus. Ist eigentlich nur eine Sache der Chakrakontrolle… Mehr kann ich dir dazu eigentlich nicht erklären, das musst du ausprobieren, bis es klappt, ist aber nicht ganz so schwer.“ Tora holte noch einmal tief Luft, sammelte das Chakra und zeigte Yukiko eine recht kleine Renkugan. Dann stemmte sie wieder die Hände in die Hüfte und schaute Yukiko an. Also, mal sehen ob sie das hinkriegt.
 

Fukazawa Akio

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Renkugan... was hatte sie denn gesagt? Es war also wirklich Renkugan, was auch Tora ins Auge gefallen war. Yukiko selbst hatte schon mal darüber gelesen, aber war dann irgendwie nicht dazu gekommen, sie näher damit zu beschäftigen, da sie sich mehr mit Genjutsus befasst hatte. Nun, das konnte sie nun auch, also musste sie nur ein wenig üben, um auch dieses Ninjutsu zu lernen... so schwer konnte es ja gar nicht sein. Beim ersten Mal würde es wohl nicht klappen, nichts funktionierte beim ersten Mal - außer vielleicht einfache Genjutsus. Gut. Einatmen, Chakra sammeln, Fingerzeichen formen, loslassen. Hört sich eigentlich recht einfach an, ist ja auch schließlich nur D-Rang... Nur D-Rang, das klang jetzt wenig, aber in der Sparte der Ninjutsus war auch D-Rang noch eine Herausforderung für das Mädchen. Noch konnte man sie nämlich als Monotalent für Genjutsu bezeichnen, doch mit Illusionen... konnte man niemanden wirklich schädigen. Die Psyche des Gegners war zwar angreifbar, aber das wars dann auch leider. Manche Menschen waren über diesen Weg angreifbarer als anderherum, geistig schwache vor allem, aber andere schienen relativ resistent dagegen zu sein. Und gegen eben diese brauchte sie eine zuverlässige Waffe.
"Wird zwar nicht beim ersten Mal klappen, aber einen Versuch...", murmelte Yukiko, bevor sie die Fingerzeichen, die Tora ihr gezeigt hatte, schloss und tief Luft holte... Aber das was da kam, war jedenfalls kein Luftgeschoss, so viel war sicher. Haha... und woran konnte es gelegen haben, dass sie eher einfach pustete, als ein Jutsu zu wirken? Mmh.. etwas ratlos ließ sie die Hände wieder sinken. Das problem konnte nicht in der Chakrakontrolle liegen, Yukiko war sehr gut darin, ihre Energie zu formen und zu lenken - auch in der vorhandenen Menge konnte der Fehler wohl eher nicht zu finden sein, denn hierbei handelte es sich eben nur um ein D-Rang-Jutsu, von dem sie sich nicht vorstellen konnte, dass es so chakraverschlingend war. Außerdem war allein die Vorstellung lächerlich, dass ein Mädchen, dass genügend Chakrakontrolle besaß, um Genjutsus sondergleichen zu wirken, kein dummes D-Rang-Ninjutsu formen konnte... lag es also vielleicht daran, dass sie kaum Übung darin hatte, ihr Chakra mit ihrem Element zu verbinden? Schließlich waren Genjutsus allesamt elementlos, man schmiedete und formte nichts als reines, pures Chakra. Sie musste sich also mehr darauf konzentrieren, Fuuton hineinzubringen. "Gib mir mal einen Tipp, Tora-san...", meinte sie konzentriert, "Wie mische ich meinem Chakra am besten meine Elementnatur hinzu? Normalerweise handhabe ich mein Chakra immer ohne dass ich irgendetwas daran in diese Richtung verändere- Genjutsus haben eben kein Element." Tora war doch schließlich mit ihr hier, um ihr etwas beizubringen, oder? Wenn es schneller ging... dann sollte sie es ihr am besten erklären, ansonsten würde sie wahrscheinlich länger über diesem Problem brüten.
 

Inuzuka Ara

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Wie schon zuvor stand die Yamamoto da, mit ihren Händen in die Hüfte gestemmt, und schaute die Ikari an wie ein Auto. Naja, sie war jedenfalls ziemlich erwartungsvoll eingestellt. Yukiko erwies sich doch als eine so gute Genjutsuka, da brauchte man doch auch nichts anderes als massig Chakra und dies unter Kontrolle zu bringen. Viel anders waren Ninjutsu doch gar nicht. Dementsprechend erwartete sich Tora viel vom ersten Renkuganversuch von Yukiko, vielleicht zu viel? Yuki hingegen machte doch recht deutlich, dass sie sich sicher war, dass es ihr beim ersten Mal nicht gelingen würde. Warum nicht? Was konnte das Problem daran sein? Tora versuchte sich an ihre ersten Renkuganversuche zu erinnern. Das war schon eine ganze Weile her… Sie konnte sich kaum noch daran erinnern wie sie dieses Jutsu gelernt hatte. Allerdings wusste sie noch genau wie KO sie war als sie begann Ninjutsu zu trainieren. Grade bei Fuutonjutsu kommt man schnell außer Atem… Eigentlich waren die Fingerzeichen da viel weniger wichtig. Worin lag also der Unterschied zwischen Nin- und Genjutsu? Klar kannte sie den Unterschied, doch da sie keinerlei Genjutsu beherrschte, musste sie versuchen sich theoretisch den Anwendungsunterschied vor Augen zu führen. Eigentlich konnte es doch nur am Elementchakra liegen… Während sie so nachdachte, beobachtete sie nebenher den Versuch von Yukiko. Es war tatsächlich so wie die Kunoichi gesagt hatte. Irgendwie funktionierte es nicht. Tora kratzte sich nachdenklich am Kinn und schaute Yukiko genau an. Sie hatte ihr Vorgehen genau beobachtet, doch von außen war nicht zu erkennen was da nicht stimmte. Die Fingerzeichen stimmten doch eigentlich auch… Sie überlegte einen Moment, doch da sprach sie schon Yukiko an und fragte nach einem Tipp. Genjutsu haben eben kein Element… Das war wohl der ausschlaggebende Punkt, darauf war Tora auch schon gekommen… „Hm…“, gab sie nachdenklich von sich und fuhr sich durchs Haar. Sie ging einmal alle Elemente in Gedanken durch und überlegte sich wie man dieses Element wohl einsetzte. Im Gegensatz zu Feuer und Blitz war Luft doch etwas elementares was man nutzen konnte, ähnlich dem Wasser oder der Erde. Also es konnte nicht daran liegen, dass sie die Luft irgendwo her bekam. In dem Moment fiel ihr wieder ein wie sehr sie außer Atem war, wenn sie ihre Ninjutsu trainierte. „Es ist das Atmen, schätze ich.“, sagte sie recht knapp und musterte Yukiko. „Natürlich funktioniert das nicht von jetzt auf gleich, das habe ich vorher auch gar nicht weiter beachtet… Bin wohl schon zu sehr gewöhnt daran. Für Ninjutsu brauchst du nicht nur Chakra, sondern eben auch dein Element. Für Fuuton ist eben deine Atemtechnik sehr wichtig. Konzentriert und gleichmäßig atmen. Auch kannst du nicht einfach das Chakra sammeln und dann loslassen, du musst es quasi ausstoßen. Das dauert seine Zeit, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du das schon auf die Reihe kriegst. Von außen kann ich schwer sehen woran genau es liegt, aber ich schätze dass es das ist…“ Wieder stemmte sie die Hände in die Hüfte und schaute Yukiko an. Wollte sie es vielleicht noch mal versuchen? Tora hatte nichts vor bisher…
 

Fukazawa Akio

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Atemtechnik, soso. Dabei war atmen doch angeboren, man spannte das Zwerchfell an und sog somit Luft in die Lungen, die den Sauerstoff per Gasaustausch ins Blut beförderten. Was hatte das mit Fuutonbasiertem Ninjutsu zu tun? Aber gut, Tora hatte es gesagt und sie war hier schließlich das Ninjutsuass der beiden. Ihre Anweisung auf diesem Gebiet in Frage zu stellen käme einem Auflehnen gegen Yukikos Wissen auf ihrem Spezialgebiet gleich, was sie selbst natürlich nicht dulden würde. Also sollte sie einfach versuchen, darauf zu achten, wie sie atmete. Das tat sie sonst nämlich tatsächlich nicht, Yukiko war schon immer jemand gewesen, der nicht besonders darauf achten musste, ob sie nun vorteilhaft atmete oder nicht, da sie nicht einmal dazu neigte, sich in einem Kampf körperlich besonders zu verausgaben. Wahrscheinlich hatten Taijutsukas, die zusätzlich noch Fuutonninjutsus beherrschten, in diesem Punkt einen Vorteil gegenüber dem bewegungsscheuen Mädchen, die sich am liebsten nur auf kleine Psychospielchen beschränkte. Wahrscheinlich aber hatte die Brünette recht und es lag tatsächlich an ihrer Atemtechnik, wie und wo sie ihr Chakra zu bündeln hatte war ihr eigentlich klar und auch schon als Routine zu verstehen, da sie damit mehr als genug arbeitete. Auch beherrschte sie ja ein Jutsu, bei dem sie ihr Element mit ihrem Chakra mischen musste, allerdings hatte das wenig mit atmen zu tun, da sich das Geschehen auf einer Hand abspielte. Atmen üben... konnte sie aber auch eigentlich alleine, oder? Außerdem hatte sie irgendwie nicht das Bedürfnis, nochmal vor Tora so zu versagen, irgendwie gebot ihr Stolz ihr, das ganze in einer freien Minute eigenständig und irgendwo verschanzt zu üben. Dann konnte sie ihrer Freundin das gelernte Jutsu zu einem anderen Zeitpunkt vorführen, das war sicherlich humaner, als sich hier länger zum Affen zu machen... sie hatte ja so viel auf diesem Gebiet nachzuholen, dass sie das aber auch noch nicht getan hatte, war ihr wirklich unbegreiflich. Davon abgesehen hatte sie auch noch so viele andere Defizite... es war wirklich zum heulen. "Werde ich mir merken, Tora-san...", versichterte sie und versuchte ihre Atmung in einen gleichmäßigen, aber langsamen Rhythmus zu bringen, den nicht nur beizubehalten versuchte, sondern auch zu spüren versuchte. Also sozusagen aktiv zu atmen, die Luft in sich einströmen zu fühlen, sich ganz darauf zu konzentrieren, nur auf den Luftstrom, alles andere einfach auszublenden. Ob das wohl klappen würde?
Apropos... es war schon ganz schön spät... und eigentlich wollten die drei Ikaris heute mal zusammen zu Abend essen, wo sie doch zufällig alle drei mal gleichzeitig da waren! Verdammt, das hatte sie ja ganz vergessen! Ob es wohl zu unhöflich wäre, das anzumerken? Egal. Musste. "Ouh... und ich fürchte, ich muss demnächst weg, wir wollten heute tatsächlich mal zu dritt essen. Das schaffen wir sonst nämlich nie, da immer wer auf Mission ist. Es tut mir echt Leid, vielleicht können wir das ganz irgendwann später fortsetzen?" Und dann beherrsche ich dieses dumme Jutsu auch hundertprozentig! Sie schaute etwas unschlüssig in Richtung Toras und wartete auf eine hoffentlich gnädig ausfallende Antwort.
 

Inuzuka Ara

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Natürlich war Atmen einfach und als Lösung von Yukikos Problem schien dies auch sicher irgendwie lächerlich. Wer würde schon daran denken, dass ein Jutsu nicht funktionierte, nur weil man nicht richtig atmete? Vor allem, was bedeutete überhaupt richtig Atmen? Tora hatte das damals genauso angezweifelt und fragte sich oft ob in diesen Büchern Schwachsinn stand, aber die Tipps und Tricks erwiesen sich irgendwie doch immer als recht hilfreich. So einfach das auch erscheinen mochte, es war gut sich auch mal auf Dinge zu verlassen, die nicht immer etwas mit dem Verstand zu tun hatten. Wenn sie so betrachtete, dass Yukiko vielleicht doch etwas von ihr lernen konnte, dann wünschte sie sich doch für einen kurzen Moment, dass es damals oder auch heute jemanden für sie gegeben hätte, der sie unterrichtet hatte. Auch die Hilfe mit den Genjutsu war für Tora total angenehm und nützlich gewesen, denn allein hätte sie da wohl auf dem Schlauch gestanden. Die Mädchen ergänzten sich doch ganz gut und Tora hatte immer mehr das Gefühl, dass sie dieses freundschaftliche "Gefühl" nicht mehr bereuen oder verdrängen musste. Immerhin schien auf die Ikari nicht nur verlass zu sein, sondern sie war auch noch irgendwie nützlich. Dennoch fühlte Tora sich an der ein oder anderen Stelle recht unsicher, aber das würde sie natürlich niemals zugeben. Was Genjutsu anging, so hatte sie für heute definitiv die Schnauze voll davon und wollte nichts mehr davon hören. Nicht nachdem sie dem scheußlichen Feuer von vorhin ausgesetzt gewesen war. Ob es Yukiko genauso ging? Vor allem wenn es nicht klappte, war es nicht besonders spaßig, das wusste Tora nun auch schon. Leicht lächelnd fuhr die Yamamoto sich durchs Haar und seufzte. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie gelächelt hatte, aber im Moment fühlte sie sich sogar richtig gut. Der Tag war angenehm gewesen und irgendwie erinnerte sie das an die ein oder andere Mission, welche ihr Spaß gemacht hatte. Wenn es doch nur immer so wäre... Dass Yukiko ihre Tipps auch annahm, machte die Yamamoto irgendwie stolz. Zwar hatte sie ihr Leben lang daran gezweifelt jemals jemandem zu helfen der am Ende dadurch stärker werden konnte als sie, aber auf der anderen Seite war es auch ein gutes Gefühl, wenn etwas so funktionierte und ankam wie sie wollte. Und zu sehen, dass es anderen nicht leichter fiel als ihr, war auch gut.
Yukikos plötzlicher Einwand riss die Yamamoto schnell aus Gedanken und sie erschrak fast etwas. Richtig, auch sie hatte die Zeit irgendwie komplett aus den Augen verloren. Irgendwie empfand sie es amüsant wie Yukiko sprach. Sie müsse demnächst weg, so als würde sie auf einen Startschuss von Tora warten, dass sie gehen konnte. Die Yamamoto zog ihren Schal über die Nase und erklärte lächelnd: "Hm, kein Problem. Versteh ich schon. Familienessen sind ja sowieso etwas sehr Seltenes, das solltest du dir nicht entgehen lassen. Ich hab sicher auch noch einiges zu tun, von daher trifft sich das gut. Machs gut Yukiko." Mit diesen Worten wandte sich das Mädchen ab und ging los in Richtung nach Hause. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihr breit. Sie erkannte es sofort, schaffte es aber leider nicht es zu verdrängen. Tora war neidisch auf Yukiko. Wann hatte ihre Familie jemals gemeinsam gegessen? Kida machte das Essen und sie aß höchstens mit ihm zusammen, da ihr großer Bruder es eher vorzog allein zu essen. Aber daran hatte sie sich eigentlich gewöhnt, wenn man sie nicht daran erinnerte. Als ob sie noch irgendwas anderes vor hätte... Ach egal, so schlimm konnte der Tag doch gar nicht ausgehen, oder?
 

Kosanu Toriko

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Achtundsechzig! Neunundsechzig! Siebzig! Einundsiebzig! Stumm und in Gedanken zählte Toriko jeden Treffer mit. Zweiundsiebzig! Sie spürte jedes einzelne Mal, wenn ihre Faust abrupt abgebremst wurde, wie sich zuerst ein leichter, dann aber mit jedem Schlag zunehmender Schmerz bemerkbar machte. Dreiundsiebzig! Und es war verdammt nochmal gut so, um den viel größeren Schmerz zu betäuben den sie sonst gespürt hätte. Vierundsiebzig! „Erinnere dich doch nicht selbst daran…“, schalt sie sich und holte zum nächsten ‚Angriff‘ aus. Fünfundsiebzig! Der Schmerz wurde von einem anderen Gefühl überlagert, einem flauen in der Magengegend nämlich, und des Bemerkens der schwindenden Konzentration. Nicht nachlassen! Sechsundsiebzig! Wie lange schlug und trat sie nun eigentlich schon auf diesen verdammten Pfahl ein? Die Sonne war auf jeden Fall woanders gestanden, als sie begonnen hatte… ja, die Sonne. Als sie an diesem Morgen aufgegangen war, da war ihre Welt noch in Ordnung gewesen. Bis sie den Brief bekommen hatte und jetzt war sie… hier. Und versuchte sich seit Stunden von all dem Frust und Zorn und der Trauer abzulenken, der gar nicht mal so tief in ihr erwacht worden war. Eigentlich war er sogar ziemlich nah an der Oberfläche, zwei der Tassen in ihrer Wohnung konnten das sehr gut bezeugen – oder zumindest deren Scherben. Anstatt aber ihre Wohnung weiter zu demolieren hatte die Kunoichi sich dann doch lieber entschieden ihre Zerstörungswut nach draußen zu tragen und es gleich mit einem kleinen, entspannenden Training verbunden. Gut, dass mit der Entspannung klappte nicht so recht, denn sowohl ihre Hände wie auch ihre Ellenbogen, die Beine, die Knie, die Füße und eigentlich auch der ganze Rest ihres Körpers taten mittlerweile ziemlich weh. Die Sonne hatte den Zenit auch schon eine Weile überschritten, es war nicht nur warm, sondern eigentlich sogar recht heiß. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn und mit Sicherheit roch sie recht übel, aber das war heute alles egal. Ihr Körper konnte sich ruhig genauso erbärmlich anfühlen wie die Gedanken, die ihr gerade immer wieder durch den Kopf schossen.

Während sie all dem nachsann hatte Toriko zwar weiter auf den Holzpflock eingeschlagen, allerdings leider vergessen mitzuzählen. Jemand anders hätte das vielleicht als Unglück gesehen, für sie war es nur eine weitere Möglichkeit sich über diesen absolut furchtbaren Tag zu ärgern. Sie wusste nicht mal so richtig, wofür sie dieses ‚Training‘ überhaupt absolvierte, bald würde es sowieso völlig gleich sein, aber der ganze Unsinn lenkte zumindest ab, auch wenn sie es wohl spätestens am nächsten Tag richtig bereuen würde. Mit einem wilden Aufschrei und brachialer Entschlossenheit begann die Schwarzhaarige ihren gnadenlosen Angriff gegen ihren standhaften Gegner von neuem. Eins! Zwei! Drei!
 

Kinzoku Kenta

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Ja, auch Kenta trainierte ab und zu. Wenn man ihn ansah, konnte man zwar leicht meinen, dass er sich grundsätzlich nur bewegte um anderen Leuten auf die Nerven zu gehen, aber ganz so war es dann auch wieder nicht - immerhin musste man sich als Ninja schon ein bisschen Mühe geben, in Sachen Tempo und Kraft nicht ganz ins Hintertreffen zu geraten - wobei sein Schwerpunkt mehr auf der Beweglichkeit lag. Genau genommen: Kenta übte sich im Handstand! Es war vermutlich ein recht seltener Anblick, den er da bot - Turnschuhe waren das eine, aber wie oft erlebte man den Kinzoku in kurzen Hosen und ärmellosem Shirt? Verdammt selten, was vielleicht auch der Grund war warum er zu eher publikumsarmen Zeiten auf Händen über die karge Graslandschaft tappte. Zumindest beides schwarz, so viel Stilkonsistenz musste sein ... Hrm. Er wurde schon besser, auch wenn er wirklich mal über Schutzhandschuhe nachdenken sollte. Fingerlos vielleicht? Auf jeden Fall war das mit Sicherheit fantastisches Krafttraining für die Arme ...

Er machte dementsprechend gerade Pause, lief wieder auf seinen eigentlichen Beinen über den gar nicht mal so kleinen Platz und rollte die Schultern, damit sich da oben nichts verklemmte, als ihm auffiel, dass er gar nicht alleine war. Gut, okay. Das komische Geräusch hatte er schon gehört und auf einen Irren geschlossen, der hier mit sehr viel überschüssiger Energie einen wehrlosen Holzpflock verkloppte. Was im Prinzip auch richtig war, aber da gab es noch ein kleines Detail zu beachten. Es war eine Irre - und zwar seine Irre!

Also zumindest seine Lieblings-Irre. Und das wollte was heißen. Kenta strich sich ohne es richtig zu merken die Haare glatt, die nach so viel Zeit kopfüber noch ein bisschen hochgestanden hatten, und guckte interessiert zu, wie Toriko abwechselnd mit sich selbst schimpfte und versuchte, gegen den Holzpflock zu gewinnen. Und ... ehrlich gesagt, so sauer wie sie gerade aussah würde er dem Pflock die schlechteren Chancen geben. Hehe. Aaaber ... irgendwann musste er ja mal auf sich aufmerksam machen. Kenta trat ein bisschen näher und räusperte sich sehr laut und vernehmlich. "Hey Torikun. Was hat der Pflock dir angetan?" Fragte er geradeheraus.
 

Kosanu Toriko

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Im Gegensatz zu Kenta kümmerte sich seine Kollegin aktuell nicht im Geringsten um ihr Aussehen. Im Gegenteil, vielleicht war es ihr gerade sogar lieber, dass ihre Haare schweißnass an der Kopfhaut klebten und ihr Gesicht von der langen Zeit in der Sonne doch etwas gerötet war. Die Trainingshose und das T-Shirt, beides in blau, taten ihr Übriges. Sie wollte gerade wirklich nicht gut aussehen – selbst wenn sie so recht die Gelegenheit dazu gehabt hätte. In diesem Zustand fühlte sie sich gerade einfach wohler.
Überrascht fuhr die trainierende Kunoichi herum, als der Rotschopf sich zu Wort meldete. Sie war so sehr in ihr Training und ihre Selbstgeißelung vertieft gewesen, dass sie ihn wirklich erst bemerkt hatte, als er zu sprechen begonnen hatte. Der Blick, den sie ihm zuwarf, war weit giftiger als er sich an diesem Tag verdient hatte. Ausnahmsweise hatte er tatsächlich (noch?) nichts angestellt um sie zu erzürnen, aber das Gift galt auch nicht wirklich ihm, sondern einfach nur ihrer generellen miesen Laune. Er war nur der arme Tropf, der all den Zorn abbekommen würde, wenn er sich nicht besonders klug anstellte. „Gar nichts, Kentachi, er war nur zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“, gab Toriko ihm also wenig freundlich zur Antwort. Auch wenn sie den dreisten Kerl ja doch einigermaßen schätzen und irgendwie sogar mögen gelernt hatte, so reizte er sie in solchen Momenten durch seine bloße Anwesenheit, ob er wollte oder nicht. Der pfeifende Teekessel war bereit zur Explosion – und wenn sonst niemand dafür sorgte, dann erhöhte er den Druck eben selbst. „Ich habe aber nichts gegen einen Tanzpartnerwechsel“, fügte die Schwarzhaarige herausfordernd an. Nicht nur das, sie ging direkt ein wenig in die Knie und hob die Hände, so als würde sie nur darauf warten, dass er auf ihr nettes kleines Angebot einging. Falls er sich nicht ohnehin schon dazu entschieden hatte beschloss sie noch etwas Öl ins Feuer zu gießen und die Temperatur noch etwas zu erhöhen: „Oder traust du dich nicht?“
Auch wenn sie müde und erschöpft war und ihr mehr oder weniger alles weh tat, sie war noch immer zuversichtlich ihn schlagen zu können. Selbst wenn sie ihn nicht komplett in den Schatten stellte, es reichte ihr gerade schon etwas das Gegenwehr leisten würde zu besiegen; das wäre sicher auch bei weitem befriedigender als auf unbelebtem Holz herumzutreten.
 

Kinzoku Kenta

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Uh-oh ... da hatte jemand aber schlechte Laune. Sogar noch schlechter als Kenta geschätzt hätte, und er kannte Toriko ja nun nicht erst seit gestern! Sie war ganz offensichtlich dabei sich abzureagieren ... uuund hatte offenbar Lust das mit jemandem zu tun der ihr ein bisschen mehr zurückmeldete als ein Holzpflock. Machte ja auch viel mehr Spaß etwas zu verhauen dem das auch wehtat. Kenta grinste, als sie ziemlich transparent auf seine Ehre zielte. Wahnsinnig gewitzt war sie ja eh nicht, aber stinksauer zu sein machte Toriko mal wieder noch durchsichtiger als ohnehin schon. Trotzdem ... es verlangte nach einer Antwort, und kneifen mochte der Kinzoku nicht. Wie waren seine Chancen hier? Grundsätzlich nicht gut; Toriko mochte erschöpft sein, aber körperlich war sie ihm überlegen, und er hatte nicht wirklich eine Jutsu die das ganze hier leicht in seine Richtung kippen konnte. Andererseits: Es war leicht zu sehen dass sie sich selbst bereits ganz gut zugerichtet hatte. Wenn er es schaffte sie ein Weilchen hinzuhalten und ihre Erschöpfung noch vermehrte mochte er eine Chance haben.

"Was - du willst kämpfen ohne mich vorher vergiftet zu haben?" Stichelte er zurück, um Zeit zu gewinnen - und sie unvorsichtig zu machen. Das Provokationsspiel konnten zwei spielen! Klar, er würde einen Erfolg mit Schmerzen bezahlen, aber das könnte es wert sein. "Wenn du mich so bittest, wie könnte ich nein sagen. Aber - sicher dass du nicht erst deinen Schirm holen möchtest?" Kenta machte noch keine Anstalten, in eine Kampfposition zu gehen und stand weiter locker vor Toriko, denn das war seine Kampfposition - was außer Pakura aber kaum jemand wusste. Er sah kaum Chancen sie mit irgendeinem Angriff zu überraschen, also würde Kenta sie einfach kommen lassen - und in letzter Sekunde mit Kaihi unter der Attacke durchtauchen, falls das möglich war.

Nicht dass er keine Pläne hatte sich mit Ninjutsu zu helfen! Aber es wäre ausnehmend blöd das zu tun während Toriko in der bestmöglichen Position war ihm dabei eins in die Fresse zu geben. Sofern er es aber mit seinem Kapoeira-Jutsu direkt vor Toriko schaffte, würde er ihr erstmal einleuchten. Mit Furasshu. Und geblendet hätte sie schon deutlich schlechtere Chancen ihn an was größerem zu hindern.
 

Kosanu Toriko

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Auch ein Vorschlaghammer konnte sein Ziel treffen. Er war dabei nicht so elegant wie eine feine Klinge, aber der Schaden, den er anrichtete, wo auch immer er einschlug, war nichtsdestotrotz enorm. So viel wusste auch Toriko und obwohl sie den Vergleich vielleicht etwas hübscher hätte hören wollen, so wusste sie trotzdem, dass es stimmte und auch funktionierte. Ihre Zunge war eben kein Schwert, sondern ein Streitkolben – aber den wusste sie dafür ausgezeichnet zu führen. Dabei war es auch ganz unerheblich, dass ihr Kontrahent wusste, wohin sie schlug; der Versuch ihren Angriff zu parieren konnte ob einer schier unheimlichen Menge an Kraft, der dahinter steckte, einfach nur in die Hose gehen. Ausweichen oder Flucht wären die Mittel der Wahl gewesen, aber so würde seine Verteidigung unter ihrem Angriff schlicht und ergreifend zerbrechen. Ähnlich sollte der Kampf auch physisch ablaufen, denn ausnahmsweise hatte sich der Kinzoku bei weitem überschätzt und seine Gegnerin unterschätzt – insgesamt hatte er sich schlicht und ergreifend verschätzt.

Denn was auch immer er mit seinen Worten bewirken wollte, es prallte an der Kunoichi ab wie ein Schwerthieb an einer Steinmauer. Er hatte gleich zweifaches Pech. Erstens war Toriko nämlich schon wütend, es hatte also weder Sinn noch einen Effekt sie noch mehr zu provozieren, zweitens hatte sie zwar ein aufbrausendes Wesen, allerdings leider kein allzu unkontrolliertes und drittens – und das war wohl sein größtes Pech – schien bei ihrem ersten einigermaßen ernsten Kampf etwas geklickt zu haben im Kopf der jungen Frau. Sie hatte das Adrenalin kennen gelernt, die Geschwindigkeit und gleichzeitigen langen Momente eines dennoch hitzigen Kampfes, und sie hatte sich in höchstem Maße berauscht gefühlt, vor allem im Nachhinein. Endlich war der Kämpfer in ihr erwacht, nie hatte sie sich auf so eine Art wohl gefühlt, nie so gut irgendwo hinein gepasst. Toriko hatte etwas über sich gelernt, was sie selbst die längste Zeit verleugnet hätte: Sie war zum Kämpfen geboren, sie hatte den Instinkt zu erkennen, welche Entscheidung richtig sein konnte, und auch den Mut sie dann zu treffen und ihr zu folgen. Auch wenn noch nicht jede Entscheidung richtig war, dafür fehlte die Erfahrung, aber der Weg stimmte. Dadurch konnte sie das, was ihr im Gegensatz zu Kenta an Verstand fehlte, wettmachen. Auch jetzt sollte es so sein.

Toriko ließ sich Zeit, ging gemächlich auf ihren Gegner zu, ließ auch keinen Zweifel daran, wie sicher sie sich ihrer Sache war. „Dafür brauche ich weder Gift noch eine Waffe. Keine Tricks – nur mich alleine.“ Bis sie ihn erreicht hatte hielt sie ihn unangenehm starr im Blick, man konnte sich sogar fragen, ob sie überhaupt blinzelte, war voll fokussiert und schien jede Bewegung zu fokussieren. Als sie in Schlagdistanz war beendete sie das Wartespiel. Wagte er es wirklich sie anzugreifen konterte sie einigermaßen problemlos mit Futae heni (Doppelte Verschiebung), schlug jeden Fausthieb einfach zur Seite, Tritten würden mit simplen, effektiven Seitschritten ausgewichen... aber eigentlich war das wohl nicht, wovor man sich in Acht nehmen musste. Er war viel gewiefter, nur weil sie keine Tricks nutzen würde, hieß das nicht, dass er es nicht tun würde. Es war Kenta. Er wusste, dass sie schneller, stärker war. Er musste etwas anderes tun. Ein Ausweichmanöver? Der Versuch ein Jutsu zu verwenden? Beides würde nur die eine Stelle, auf die sie zielte, ungeschützt lassen. Als sich die erste Öffnung ergab erhöhte sie das Tempo. Ihre Hände griffen nach dem mit roten Haaren bewachsenen Kopf des jungen Kinzoku und drückten hinunter, gleichzeitig stieß sie sich mit dem linken Bein vom Boden ab, das rechte wurde angewinkelt – der Ansatz zu Hiza kossori haku (Verborgenes Knie im Schatten) ! An diesem Punkt fiel ihr ein, dass sie gar nicht vor hatte ihren ‚Gegner‘ ernsthaft zu verletzen… sie wollte doch einfach nur gewinnen, nicht ihm einige Zähne ausschlagen und die Nase brechen. Das war ein verdammtes Training, kein echter Kampf auf Leben und Tod. Die Stimme der Vernunft hatte sich gemeldet und Toriko bemühte sich mit aller Kraft zu gehorchen. Das angewinkelte Knie wurde gerade noch zur Seite gerissen, womöglich war das noch junge Leben Kentas schon vor seinem inneren Auge als Spielfilm abgelaufen, während er ihr Hosenbein noch leicht an seiner Wange spüren konnte. Gerade noch so hatte sie den Treffer vermeiden und ins leere Treten können, ihre Hände drückten weiter nach unten, der Absprung wurde verlängert und der Kopf des Kinzoku als Springbock verwendet, wodurch sie sich über ihn weg katapultierte und er, wenn er sich nicht halten konnte, zumindest noch mit der Nase im Dreck landen würde. Sie dagegen kam ein gutes Stück hinter ihm auf, allerdings weniger elegant und federnd als üblich, sondern nach einer halben Drehung in die Knie gesunken. Mit der rechten Hand stütze sie sich auf dem Boden ab, die andere hielt sie hinter dem Rücken. Der Atem ging schnell, zu schnell, und die Knie zitterten ihr. Mit zusammengepressten Lippen sah sie zu Kenta – sie hatte zu viel Kraft verbraucht, als sie auch noch ins Leere geschlagen hatte. Ihre einzige echte Hoffnung war, dass der Junge entweder erkannte, wie knapp er einer echten Verletzung entgangen war und deswegen nicht darauf bestand diesen Übungskampf fortzusetzen oder aber er nicht erkannte, wie fertig sie war.
 
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Kinzoku Kenta

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Kenta hatte eine kleine Neigung dazu sich auf Dinge einzulassen die ein bisschen über seinen eigentlich schlauen Kopf gingen - leider insbesondere wenn diese Dinge Toriko involvierten. Ungefähr das dachte er sich auch, als sie sich plötzlich noch schneller bewegte als erwartet - und auf sein Ausweichmanöver in die Knie nur nach seinem Kopf griff. Gut, er formulierte es gedanklich etwas prägnanter: Scheiße!! Ist sie jetzt doch völlig übergeschnappt? Er hatte nicht wirklich eine Möglichkeit sie aufzuhalten, wenn sie vorhatte ihm sein eigenes Gesicht ins Vorderhirn zu rammen ... aber noch während Kenta sich mit der Idee anfreundete ein halbes Jahr im Krankenhaus zu verbringen spürte er nur ein Rauschen und die Berührung von Stoff statt einem gepfefferten Tritt, und Torikos Knieschiebe sauste an seiner Nase vorbei ins Leere. Nur vage erfasste er, dass sie wohl stattdessen über ihn weg gesprungen sein musste, und schaffte es gerade so, sich von ihrem Schwung nicht zu Boden werfen oder den Nacken ausrenken zu lassen - man, sie war schwer! - und sich dann vorsichtig aufzurichten. Wo war Toriko? Da hinten - angestrengt nach Luft schnappend und offenbar für den Moment ziemlich fertig. Sie hatte wohl all ihre restliche Kraft in einen Angriff gelegt, der ihn plattmachen sollte - und das hätte sie auch geschafft, wenn sie nicht im letzten Moment anders entschieden hätte. Entschieden hätte dass sie ihm nicht gleich das Gesicht eintreten wollte.

Hrm. Kenta schalt sich innerlich dafür, nicht gleich gemerkt zu haben, dass Toriko heute viel zu aggressiv war. Klar, war sie auch so, aber normalerweise ließ sie ihre kämpferische Überlegenheit nicht derart raushängen - im Gegenteil, sie versteckte ihren Kampfgeist hinter Steifheit und Protokoll. Nur heute nicht, und was hatte er gemacht? Er hätte nachforschen sollen ehe er sich darauf einließ ... na, zu spät. Und was war jetzt? Sie hatte noch die Kurve gekriegt, aber sonderlich stabil war sie heute offensichtlich nicht. Langsam und sehr vorsichtig näherte er sich, möglichst ohne Geräusche zu machen, auch als sie sich ihm zuwandte. "Toriko ...?" Fragte er mit erstaunlich weicher Stimme, suchte den Blickkontakt -

Und warf sich mit bemerkenswerter Spontaneität auf sie. Ohne dabei zu schlagen oder zu treten, nein - er wollte sie einfach nur am Boden haben und in einer schlechten Position sich jetzt loszuwinden, als er ihre Handgelenke hinter ihrem Rücken zusammendrückte und sein Metall fließen ließ. Kenta schnaubte, als er dennoch all seine Kraft brauchte und sie trotzdem fast loskam, aber er meinte es ernst - und dotzte Toriko seine Stirn ins Gesicht, um sie abzulenken, während silbrig-graues Metall sich mehr wie eine Art Wurzel um ihre Unterarme und Hände wand und sie hoffnungslos verknotete. Schließlich ließ er los und stakste wieder auf die Beine. "Meine Entschuldigung, Torikun - ich möchte einfach nicht dass du mir doch noch den Schädel einschlägst. Hättest du ja fast geschafft." Bemerkte Kenta kopfschüttelnd, und warf einen mehr als fragenden Blick auf die Ame-nin. Dabei war durchaus zu sehen dass Kenta eben ziemlich überrascht worden war und seine Mimik noch nicht wieder unter Kontrolle hatte - die übliche Überlegenheit war nicht darin zu sehen. "Was ist los mit dir heute? Oh warte, lass mich raten - die Familie?"
 
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Kosanu Toriko

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Natürlich würde er sie nicht so einfach vom Haken lassen, wie Toriko es sich erhofft hatte. Verdammt, sie hätte ihn nicht gehen lassen, wenn er sich verausgabt und nachdem er sie angegriffen und sich völlig verausgabt hätte. Man konnte sagen, dass sie selbst Schuld daran war, es hatte genug Möglichkeiten dazu geben diese Situation zu vermeiden – nur eine davon war ihr ernsthaft in den Sinn gekommen und da hatte sie gekniffen.

Viel hatte die Kunoichi ihrem oftmaligen Kollegen auch leider nicht entgegenzusetzen. Um noch vernünftig auf seinen ‚Konter‘ zu reagieren war sie nicht mehr schnell genug und als er sie festhalten wollte bäumte sie sich zwar auf, wehrte sich nach Kräften, aber da von diesen kaum mehr welche vorhanden waren bewirkte sie damit auch nicht viel, außer es Kenta etwas schwerer zu machen. Einmal war sie der Meinung ihn beinahe abgeschüttelt zu haben, aber ein recht kompromissloser Kopfstoß ließ ihre Gegenwehr recht schnell versiegen. So konnte sie nicht viel mehr tun als sich fesseln zu lassen, eine Erkenntnis, die sie nochmal dazu veranlasste alle vorhandene Kraft in die Waagschale zu werfen, vielleicht sogar verborgene Kräfte zu mobilisieren, und an den metallenen Fesseln zu zerren und zu versuchen sie zu sprengen – klarerweise erfolglos. Ob dieses aussichtslosen Kampfes schienen Zorn und Kampfgeist zunehmend zu erlöschen, Mütchen gekühlt könnte man gut und gerne sagen. Frust und Enttäuschung regierten zunehmend, während sich auch noch eine kleine Portion Scham darunter gemischt hatte. Toriko hatte nicht nur verloren, sondern sich auch noch richtig außer Gefecht setzen lassen - von Kenta! Diesem bescheuerten, rothaarigen… als er das Wort an sie richtete trat das Mädchen einmal nach ihm. Der Tritt war weder besonders zielgerichtet noch schnell oder stark, es war ein reines Ventil für den wiederaufkeimenden Ärger, der angesichts ihrer Situation aber bald wieder dem eben beschriebenen Gefühlscocktail wich. „Du bist ein furchtbarer Verlierer“, maulte sie, war aber wohl selbst gerade um keinen Deut besser und hatte sich ganz nebenbei wirklich unterbuttern lassen.

Mit gebeugtem Kopf saß sie wie ein geprügelter Hund auf ihrem Hosenboden, sie hatte weder emotional noch körperlich die Kraft für einen längeren Schlagabtausch. Da konnte sie das Geplänkel auch sein lassen und gleich antworten: „Fast, kann ich ja irgendwann nachholen.“ Es konnte einfach nicht bedrohlich klingen, selbst wenn sie das so recht gewollt hätte. „Bist du Hellseher oder Klugscheißer?“ Ob es klug war ihn in ihrer eher ungünstigen Situation zu reizen? Daran dachte Toriko nicht. Obwohl sie mehr oder weniger entschieden hatte ihm zu sagen, was er hören wollte, so war das bei genauerer Überlegung gar nicht so leicht. Präziser gesagt war das Überlegen nicht so leicht. Sie fühlte sich leer, das flaue Gefühl im Magen, das sie schon den ganzen Morgen über begleitet hatte, wuchs sich zunehmend zu regelrechter Übelkeit aus. Ganz so als würde sie sich tatsächlich erbrechen platzten also folgende Worte aus ihr heraus: „Ich werde heiraten.“ Danach sank sie noch etwas mehr in sich zusammen.
 

Kinzoku Kenta

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"Hups!" Kenta machte einen kleinen Sprung, der nicht besonders elegant aussah, aber zumindest Torikos Tritt ins Leere laufen ließ - er aus einer ziemlich miesen Trittposition, wie man anmerken musste, aber ihr gings wohl auch eher ums Prinzip oder um eine Botschaft, die vermutlich mit "Halt die Fresse!" ganz gut übersetzt wäre. Naja. Kenta nahm das zur Kenntnis, um es dann aus Prinzip zu ignorieren. Auf ihren Vorwurf ein schlechter Verlierer zu sein grinste er nur. "Stimmt." Sollte er auch etwas offensichtliches feststellen um ihr zu zeigen wie albern es war ihm etwas vorzuwerfen dass ihm nicht ansatzweise wehtat? Aber lieber nicht - er hatte den Eindruck dass er in diesem Gespräch noch wirklich etwas erfahren könnte, und dafür wollte er sich nicht bei Kleinigkeiten festbeißen. Toriko beruhigte sich langsam, und das waren immer die Momente in denen sie besonders interessant wurde. Gemächlich setzte Kenta sich ihr gegenüber auf den Boden - in einigermaßen sicherem Abstand, aber der Schneidersitz machte deutlich dass er nicht mehr erwartete, schnell aufspringen und ausweichen zu müssen.

"Hmmh. Aber mit wem würdest du hier dann reden?"
Fragte Kenta stattdessen zurück, als Toriko ihm (recht unbedrohlich) drohte das mit dem Kopf einschlagen vielleicht später nochmal zu probieren, und zuckte mit den Schultern. "Gibt's da einen großen Unterschied?" Sowohl Hellseher als auch Klugscheißer gingen ihrer Umwelt notorisch auf die Nerven - und beide hatten damit meistens absolut Recht. Die Unterschiede lagen wohl eher in der Frage ob man Superkräfte besaß oder einfach je zwei Augen, Ohren, und funktionierende Gehirnhälften ... von außen war er vermutlich kaum festzustellen. Kehehe.
Aber ein Hellseher konnte Kenta wohl nicht sein, denn er hätte zwar manches erwartet - Rückberufung nach Ame? Wegen irgendeiner rätselhaften ehrebezogenen Verfehlung verstoßen? Verurteilt bei nächster Gelegenheit im Sumpf ersäuft zu werden weil sie aus Versehen gelacht hatte? - aber Heirat ... das hatte nicht auf seiner Liste gestanden. Naja, so gesehen machte es durchaus Sinn - traditionelle Familie. Wenn man seine Kinder ins Militär steckte, warum dann nicht auch in eine Ehe? Wenigstens hatten sie mit dem Militär angefangen, vermutlich um ihre liebe Tochter vorzubereiten. Allerdings ... Toriko sah nicht aus als gefiele ihr die Idee. Nur dass sie dann für Kentas Begriffe das ganz falsche Tempus benutzte. "Nun ... du klingst als hättest du dich damit abgefunden, wenn du es so formulierst." Bemerkte er darum hilfreich und schaute nachdenklich auf den ziemlich derangierten Holzpflock. Aggression die sie an dem Teil ausließ würde es vermutlich nicht in einen unhöflich formulierten Ablehnungsbrief an ihre Familie schaffen. Hm. Aber hatte sie wirklich schon aufgegeben? Würde er gleich sehen. "Ich nehme an du gehst zurück nach Ame. Wann und wohin genau darf ich denn meine Karte schicken? Und wer ist der ... andere Betroffene?" Nein - von einem Glücklichen würde er hier nicht unbedingt sprechen. Erstens schien es eine politische Ehe zu sein, zweitens ... es war Toriko. Man musste schon besondere Qualitäten schätzen um mit ihr glücklich zu sein, da war Kenta sicher.
 

Kosanu Toriko

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Obwohl er nichts dafür konnte wollte sie trotzdem nach ihm treten. Unbedingt sogar! Er war eben trotzdem Kenta und wenn er da war sicher irgendwie für ihren Zorn mitverantwortlich, und wenn es nur war, weil sie sich hatte von ihm unterbuttern lassen. Gut, wenn man es genauer betrachtete hatte sie sich eher selbst geschlagen, aber was zählte das schon? Dann hatte sie sich eben mit seiner Hilfe selbst geschlagen oder sich an ihm aufgerieben, am Ende kam es doch aufs Gleiche heraus. Es war zum Schreien, wäre das mehr Torikos Art gewesen, sie hätte es getan. Weil der verbale Ausdruck von Gefühlen aber nicht zu ihren Stärken zählte – zumindest nicht auf diese Art – trat sie ersatzweise mit dem rechten Bein einmal kräftig in die Luft. Ja, sie war müde, aber getroffen wäre man davon wohl trotzdem nur ungerne worden. Danach ließ sie sich auf den Rücken fallen. „Ich habe es erst heute erfahren. Und ich habe noch etwas Zeit…“ Auch wenn sie nicht ganz deuten konnte wieso, aber gewisse Dinge auszusprechen half zumindest dabei die große, kurzzeitig wiedergefundene Wut weniger werden zu lassen. Stattdessen nahmen andere Gefühle deren Platz ein. Trauer? Nicht direkt, es waren wohl eher eine tiefe Trauer und Enttäuschung, die sich nun endgültig breit zu machen schienen. „Ich habe keine Ahnung wer oder wann. Sie suchen noch.“ Der Kunoichi war nicht wirklich bewusst, wie unvollständig die paar Brocken waren, die sie ihrem Kollegen gerade vor die Füße warf. Für sie ergab das alles vollkommen Sinn. Immerhin war das doch nie so geplant gewesen…

Obwohl sie nicht gerade vergessen hatte, dass ihre Arme gefesselt waren, so hatte sie zumindest recht schnell damit begonnen es zu ignorieren. Vielleicht war das einfach nur, weil es etwas mehr oder weniger gleichgültiges war und an ihrer Situation ohnehin nichts änderte, oder aber weil es im Gegenteil eben nicht gleichgültig, sondern ein neuer Punkt für Ärger war, für den sie allerdings schon viel zu erschöpft war. Weil ihr in dieser Situation nichts Besseres einfallen wollte sprach sie einfach das Offensichtliche aus: „Ich will nicht heiraten.“ So weit, so gut. Und nun?
 

Kinzoku Kenta

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Huh? Also nochmal langsam für ihn - ihre Eltern wollten Toriko verheiraten (bisschen unfair gegenüber dem Bräutigam, aber hey, wer mochte Zwangsehen denn nicht?) und kündigten ihr das an. Aber sie hatten sich noch gar nicht festgelegt wer das sein sollte? Das war nicht gut für Kentas erste Vermutung, dass es um eine politische Allianz gehen sollte, von so einer würde man ja vorher wissen müssen, nicht? Zumindest die Familie hätte man ihr schon nennen können. Also ging es nicht um Politik. Vielleicht um Geld? Kenta kannte sich nicht gut genug mit den Sitten in Ame aus um sagen zu können ob sie hier einen Brautpreis zu gewinnen hätten, aber irgendwie konnte er sich kaum vorstellen dass Toriko dann nicht einen riesigen Wind darum machen würde verkauft zu werden. Fiel also auch eher weg. "Ich gebe es ungern zu, aber das verstehe ich nicht ganz." Bemerkte er schließlich, und legte fragend den Kopf schief. "Sie haben noch gar niemanden im Auge, aber dass du irgendjemanden heiratest ist schon klar? Und dass es bald sein wird auch?" Der Kinzoku runzelte die Stirn und musterte Toriko noch einmal - ah. Hm. Ja, könnte schon sein. Traditionelle Gesellschaften waren komisch manchmal. Vielleicht hatte sie auch seit kurzem einen kleinen Bruder? Andererseits - Toriko war schon fertig ausgebildet. Wäre irgendwie blöd sie rein aus Prinzip wegzuverheiraten nur weil jetzt ein neuer Stammhalter verfügbar wäre, aber er konnte ja nicht unterstellen dass ihre Eltern so genial waren wie zum Beispiel er selbst. Na, genug herumgeraten - noch fehlte ihm einfach Information, und um es gut zu schätzen kannte er ihren Vater zu wenig.

Kenta richtete sich kurz auf und hockte sich ein Stück neben Toriko wieder hin, sodass er ihr ins Gesicht schauen konnte - sein Interesse war geweckt, und so leicht würde er sie jetzt nicht auf Distanz gehen lassen. Und er glaubte dass es sie nicht mal stören würde. "Wenn ich raten müsste würd ich sagen, deine Familie hat politische Ambitionen. Oder seit kurzem einen neuen Stammhalter ..." Bemerkte er nachdenklich, anstatt direkt auf ihre letzten Worte zu antworten. Die Gründe spielten natürlich eine gewisse Rolle dabei wie Toriko reagieren müsste um ihre drohende Verhaubung abzuwenden. "Ab welchem Alter ist das in Ame denn frühestens möglich, sobald sie sich entschieden haben? Und braucht es deine Zustimmung bevor es amtlich wird?" Fragte er interessiert nach. "Ich meine - du brauchst mich nicht um dir zu sagen dass deine Eltern nicht hier sind, aber so einfach würdest du es dir nicht machen, hm?" Hah! Als ob Toriko sich hier im Feindesland verstecken würde um ihren Eltern ungehorsam zu sein. Das war etwa so plausibel als würde er um ihre Hand anhalten!
 

Kosanu Toriko

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Toriko verkniff sich die doofe Aussage dazu, dass er auch mal ein paar Lücken aufwies. Das war weder die Zeit noch die Position für einen bissigen Kommentar, ganz abgesehen davon, dass sie gerade auch keine Lust mehr hatte sich jetzt großartig mit dem besserwisserischen Rotschopf zu streiten. So traurig es war, in gewisser Hinsicht war er gerade ihr einziger Freund auf der Welt – oder zumindest das, was dem am nächsten kam und sich in Soragakure aufhielt. Den einen Gesprächspartner, den sie durch sowas wie Glück oder Fügung irgendwie gefunden hatte, zu vergraulen kam ihr nicht wie eine besonders gute Idee vor. „Nicht so bald. Ein oder zwei Jahre könnte das noch dauern, ist ja nicht so als würden geeignete Kandidaten einfach so vom Himmel fallen und man könnte sich schnell einigen.“ Wenn sie schon verschachert wurde, dann musste sie sich zumindest einreden, dass der Preis entsprechend hoch sein würde. Immerhin war sie nicht irgendjemand! „Beides. Ich bin als Shinobi wohl einfach weniger nützlich als…“ Ja, als was eigentlich? Selbst wenn sie gewusst hätte als was sie sich gerade bezeichnen müsste, sie hätte den Satz nicht zu Ende sprechen wollen. Es war entwürdigend und ungerecht. Weniger wütend als frustriert stampfte sie mit dem linken Fuß auf. „Ist doch egal, ob ich zustimmen muss oder nicht. Wenn es das Richtige ist muss ich es so oder so tun.“

Diese Sache mit dem Richtigen… sogar dieser Kunoichi war bewusst, dass das nicht DAS Richtige sein konnte. Allerdings war es eben das notwendige und ihr Vater konnte ja nichts dafür, wenn er das notwendige tat. Ihm wäre es bestimmt auch lieber, wenn sie einfach tun und lassen könnte was sie wollte, aber seine Pflicht musste man eben erfüllen, ausnahmslos, und wenn es zur Pflicht gehörte sich verheiraten zu lassen, dann war das so. Punkt! Diese Notwendigkeit legte ja eben nicht der Vater fest, sondern die Welt in der sie sich bewegten und die er zum Guten verändern wollte. Welchen Wert konnte da schon ihr Glück haben? Gar keinen, natürlich, und obwohl sie das wusste, konnte sie es trotzdem nicht einfach hinnehmen. Ihr ganzes Leben lang war sie darauf vorbereitet worden eine Kriegerin zu sein, ihre ganzen Kräfte waren diesen einem Ziel bestimmt. Sie hatte es nicht gewollt, aber sie hatte es getan und sich schlussendlich nicht nur damit abgefunden, sondern darin tatsächlich und ganz persönlich Erfüllung gefunden. Doch jetzt sollte sie sich schon wieder selbst aufgeben, entgegen allen Plänen, die man für sie gehabt hatte, und entgegen dem, was sie wollte. Aus ganz persönlicher und subjektiver Sicht, alle ihre eigenen Wertvorstellungen ignorierend, war das einfach zum Kotzen.

„So hätte es nicht sein sollen. Es ging IMMER nur darum, dass ich stark sein musste, und jetzt nehmen sie es mir weg. Wenn ich könnte, ich…“ Auch diesen Satz konnte sie nicht zu Ende bringen. Was würde sie denn? Sich etwa weigern, oder wehren? Gewalttätig werden oder sich wie ein Kind heulend auf den Boden werfen? All das kam nicht in Frage, sie war eine stolze Kriegerin aus dem Dorf hinter dem Regen. Sie sollte es mit Fassung tragen. Dennoch, fluchen durfte sie wohl zumindest: „Es ist beschissen!“
 

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Ein oder zwei Jahre? Und da regte sie sich jetzt schon so auf? Nein, eigentlich war das keine Überraschung - Kenta erwartete ja nicht, dass der Rest der Welt so dachte wie er, und gerade Toriko neigte ja gelegentlich zu überschießenden Reaktionen, die nicht unbedingt klug waren. Darum lag sie jetzt auch mit gefesselten Händen auf dem Boden und unterhielt sich mit einem Sora-nin, den sie in gewisser Hinsicht vermutlich nach wie vor hasste, über ihr privatestes Schicksal. Hätte es ihn nicht so fasziniert, Kenta hätte spätestens an dieser Stelle einen Witz gemacht und hätte sie mit Hochzeitsaussichten und Armfesseln alleine gelassen - speziell weil Toriko selbst sagte, dass sie keinerlei Absicht hatte sich irgendwie, naja, zu wehren.

Aber das Problem war spannend, und dass ausgerechnet Toriko darin steckte (und das sicher nur weil ihr Vater damals einfach nicht fleißig genug gewesen war um jetzt etwas mehr Auswahl zu haben) war wieder so köstlich, dass ein simpler Scherz auf ihre Kosten jetzt eine unzureichende Reaktion gewesen wäre. Und so ganz glaubte sie sich ja nicht mal selber, und das war bei Toriko nun wirklich selten. Sie mochte absurde Dinge erzählen, aber normalerweise glaubte sie den ganzen Quatsch auch mit ganzem Herzen - dass sie es jetzt nicht tat war eine große, blutende Schwachstelle. Und da blieb für Kenta ganz eindeutig nur eine Möglichkeit - einen Finger reinstecken und ordentlich drin rumstochern. "Ich glaube, das Wort das du suchst ist unfair. Unfair ist es." Eröffnete er nach einer Weile in erstaunlich ernster Tonlage und sanfter als sie ihn je gehört hatte. "Es war nie deine Idee hier her zu kommen und an die Akademie zu gehen. Es war nie deine Idee alleine hier zu wohnen statt in Ame. Aber du hast getan was von dir verlangt wurde, hast festgestellt dass das Kämpfen dir Spaß machen kann ... und was ist dein Lohn für die ganzen Opfer? Nichts - nein, weniger als nichts." Der rothaarige Kinzoku beugte sich ein Stück näher. "Dir wird alles weggenommen, was du dir erarbeitet hast ... einfach so. Und du erfährst es lange vorher, damit es auch viel Zeit hat, einzusickern und zu schmerzen. Das ist das Problem mit der Treue, Toriko - zu viel davon, und irgendwann verschluckt sie dich ganz, und nicht mal dein Schatten bleibt übrig." Und das wusste sie, oder? Sie hatten beide die entsprechenden Tragödien gelesen. "Niemand denkt auch nur daran, dass du diskutieren würdest, vielleicht Einwände hättest. Toriko ist nur ein Name für einen Aktivposten, kein Mensch mit Wünschen und Rechten. Und eines Tages wirst du sterben, einen Grabstein in Amegakure haben, und darauf wird nicht einmal Kosanu stehen." Kenta schüttelte bedauernd den Kopf ... und schwieg. Er ließ sie einfach mal auf dieser Note schmoren. Hätte er jetzt irgendetwas ausgeführt, was er in der Situation getan hätte, einen denkbaren Ausweg aufgezeigt - er war sich so sicher, Toriko hätte sofort ihren Willen wiederentdeckt, einfach um ihm zu widersprechen und ihm wenns irgendwie ging doch noch eine reinzuhauen. Darum tat er genau das nicht - er ließ ihre desolate Lage so ausgeschmückt, wie er sie eben dargestellt hatte, einfach mal für sich selbst stehen. Sollte sie doch nochmal überlegen ob das wirklich so unabwendbar war wie sie gesagt hatte. Sollte sie sich wünschen, dass er ihr eine seiner sonst so schnell verfügbaren Ideen zum Bruch der Tradition auftischte. Und wenn nicht ... na, dann konnte sie auch nach Ame gehen und sich verheiraten lassen. Wieso auch nicht? Wer so leicht brach war am Ende vermutlich eh nicht zum Kämpfer zu gebrauchen.
 
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„Ich bin nicht dumm.“ Dass sie sich genötigt fühlte das zu betonen musste viel sagen, sehr viel. Aber was blieb ihr übrig? Es war ja nicht so, als wäre all das, was Kenta ihr da sagte eine allzu große Überraschung, auch wenn sie es für sich selbst noch nicht so ausformuliert hatte. Aber für ihn musste es wohl so aussehen, als wären ihr diese Gedanken noch gar nicht gekommen, immerhin hatte er sie ja hier getroffen, während sie ihren Körper immer und immer wieder wie ein wildgewordener Ochse gegen einen verdammten Baumstamm geworfen hatte, ohne Rücksicht auf Verluste und bis zu dem Punkt, an dem sie so erschöpft war, dass sie sich noch nicht mal mehr gegen ihn hatte wehren können. Ja, er musste sie für dumm halten. Das schlimmste daran war aber, dass sie sich vielleicht auch selbst dafür hielt. Eben, es war ihr alles bewusst, aber dagegen tun konnte sie trotzdem nichts, zumindest nichts, das für sie in Frage kam oder ihr weiterhelfen würde. „Und was soll ich deiner ach so unfehlbaren Meinung nach tun, einfach ‚Nein!‘ sagen und mich nie mehr blicken lassen? Ich habe mich ewig um die Verantwortung gerissen, um eine Chance endlich mal etwas Sinnvolles zu tun, etwas das auch Bedeutung hat, und jetzt…“

Toriko schwieg wieder. Jetzt, ja, was denn nun jetzt? Jetzt hatte sie eine Chance bekommen und konnte sie nicht leiden. Grandios! „Jetzt ist es doch nicht das, was ich wollte“, maulte sie trotzig. Auch wenn ihr nichts einfallen wollte, resignieren und aufgeben wollte sie dann doch nicht – nicht, nachdem man ihr jetzt sowas ins Gesicht geworfen hatte. Sie lächelte, ganz sachte nur, allerdings nicht fröhlich, traurig gar, mit hängenden Schultern und gesenktem Blick. „Es wäre das Richtige, weißt du? Hast du schon mal etwas getan, von dem du wusstest, dass es falsch war? Also, richtig falsch, nicht weil es gegen irgendwelche Regeln verstößt, sondern… moralisch. So richtig falsch, eben.“ Vorsichtig blickte sie auf. So wirklich wusste sie selbst nicht, was die Frage sollte, aber zu reden bedeutete zumindest etwas zu tun zu haben und wer wusste denn schon, ob dabei nicht vielleicht doch irgendetwas verwertbares herauskäme.
 

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Oh wow. Toriko forderte Kentas Selbstbeherrschung wirklich heraus, wusste sie das eigentlich? Aber er hielt der Versuchung stand, einen schnippischen Kommentar dazwischen zu werfen, und wurde reich belohnt - mit einem Moment genuinen Zweifels bei Toriko, den er so noch nie gesehen hatte. Es war eine Sache zu vermuten, dass sie an diesem Punkt statt - aber eine ganz andere, eine faszinierende Sache, das auch zu sehen. Er störte sich auch nicht daran, dass sie dann selbst ein bisschen bissig wurde - für ihre Beziehung war das bisschen Sarkasmus nicht mal ein lauer Windhauch, und das wussten sie ja wohl beide - sondern ließ sie weiter warten. Weiter denken als nur bis zu einem kindischen "Pf, und selber?!". Er wusste selbst nicht ganz, wo er damit eigentlich hinwollte - es war ja nicht seine Aufgabe, Toriko vor ihrer eigenen Dummheit zu retten, falls sie sich unbedingt freiwillig zum Eigentum ihres Vaters machen wollte - aber es machte Spaß, sie einmal an ihre eigenen geistigen Mauern zu schubsen. Vielleicht würde er sogar noch den dumpfen Krach zu hören bekommen, mit dem sie schließlich heulend dagegend anrannte? Für den Moment tat sie das nicht ... aber sie kam ins Grübeln, machte einen regelreht versonnenen Eindruck, der an ihr etwa so natürlich aussah wie ein Elch auf Rollschuhen. Das hatte Potential. Und es war bezeichnend dass Toriko jetzt einen Unterschied entdeckte zwischen dem Bruch von Regeln und Moral.

Kenta wählte seine Worte vorsichtig, als die richtige, die wichtige Frage kam - auch wenn es eine unerwartet schwierige war. Wie sollte er sich zu einem Thema äußern zu dem er gar keinen richtigen Bezug hatte? "Ich tue oft Dinge, von denen ich weiß, dass andere sie falsch finden - ich weiß, ich weiß, das weißt du schon. Lass mich erklären ... stell dir einen Moment lang vor, du wärst der einzige Mensch auf der Welt. Plötzlich gibt es viel weniger unerlaubte Dinge, oder?" Vielleicht würde Toriko selbst dann noch auf gewissen Regeln beharren, aber wenn man sich alle anderen einmal wegdachte, wurden es bestimmt schon deutlich weniger. "Moral ist etwas, was aus deiner Überzeugung kommen muss, frei von äußeren Einflüssen. Du selbst musst enttäuscht und verletzt von dir selbst sein, nicht irgendjemand sonst. Wenn du das nur bist weil irgendjemand anders dir mit einer Strafe seine Ideen aufdrängt, ist das nicht wirklich moralisch falsch ... " Kenta seufzte kurz, dann kam er auf die eigentliche Frage zurück - und anstelle einer direkten Antwort zog er sich das Sporthemd über den Kopf. Im neblig-blassen Licht Soragakures waren die gezackten, fein-verästelten Narben, die ihr vielleicht früher schon einmal aufgefallen waren, ungewöhnlich gut zu sehen; man erkannte dass sie sich nicht nur über seine Unterarme, sondern bis hinauf zu seinen Schultern und über Brust und Nacken erstreckten. "Als ich zehn war, hat mein Großvater mich schon in der Werkstatt aushelfen lassen, und ich hatte meine eigene Bastelecke. Eines schönen Tages hab ich mir in den Kopf gesetzt, mit einer starken Batterie herumzupfuschen, nur um eine dumme Glühbirne anzutreiben ... und hier siehst du das Ergebnis. Eine Ladung die mich hätte umbringen können hat sich in meine Haut gefressen und sie verbrannt ... und ganz ehrlich, ich hab's verdient, weil ich es hätte wissen müssen. Die nächsten Wochen hab ich mich richtig gehasst." Kentas hellblau leuchtende Augen blitzten mit Ärger. "Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hab mir selbst geschadet, ohne dass es zu irgendetwas gut war ... wenn du wissen willst was ich wirklich bereue? Das ist es. Jedes Tier ist schlau genug sich nicht selbst in die Pfote zu beißen, aber ich war das offenbar nicht ... Sowas ist ein echter Fehler, Torikun. Alles andere sind Meinungsverschiedenheiten über irgendwelche Regeln." Kentas Mundwinkel zuckten in der Andeutung seines irritierenden Grinsens, aber es blieb nur bei der Andeutung, und der Rest seiner Miene blieb ernst. "Und wenn du mich fragst, gehst du auf etwas ähnliches zu. Und ich glaube nicht dass du nur mit Schmerzen und Narben davonkommst."
 
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