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Umiparesu

Hyuuga Ryu

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Shiro
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Wenn sich Najikama Atsui den Tod vorstellte, so war dieser kein Schreckensgespenst. Kein Mann mit Sense und Kapuze würde ihn holen, er machte keinen Pakt mit dem Teufel und ganz sicher würde sich kein Engelstor öffnen, um ihn zu weißen Schäfchenwolken emporsteigen zu lassen. Der ausgebildete Geschäftsmann in ihm bedauerte sein zukünftiges Ableben vor allem aus finanzieller Sicht, denn niemand konnte die Firma seines Vaters erben, der eiskalte Ninja, zu dem er sich erzogen hatte, sah jedoch vor allem die biologischen Aspekte seines Todes und verglich eilig. Was war angenehmer? Zu ertrinken oder sich mit einem Kunai den Hals aufzuschlitzen? Wenn sie sowieso sterben würden, hätte er im Wasser noch eine Minute der Qual vor sich, während bei einem gezielten Schnitt über die Halsschlagader sein Leben sofort vorbei wäre. Er wusste, wo man ansetzen musste. Sollte er es tun? Eine Chance auf Rettung war verschwindend gering - der Zeitraum, in dem Moritaka weit genug entfernt und Jun nicht da war, wäre perfekt. Doch wenn der Ryuugu rechtzeitig kam und sie aufbrechen konnten? Er wollte nicht umsonst sterben. Eigentlich wollte er gar nicht. Er war jung! Die Welt war noch immer voller Rätsel für ihn. Der Tod durfte ihn noch nicht aus seinem Leben reißen, denn das hatte gerade erst begonnen! Hoffentlich würden Jun und das Mädchen rechtzeitig zurückkehren...
Als er sich wieder der tatsächlichen Umgebung zuwandte lag plötzlich das U-Boot vor ihm, tot, unbeweglich. Der kalte Stahl, mit dem es ummantelt war, wirkte so abweisend, dass er daran zweifelte, ob es sie wirklich in Sicherheit bringen konnte. Oder stiegen sie nicht eher in eine kleine Mausefalle, in der sie ertrinken mussten? Wer wusste schon, wann die letzte Wartung erfolgt war. Dennoch ließ er sich seine Zweifel nicht anmerken und tat so, als wäre alles vollkommen in Ordnung. Das Boot war zu klein für sie alle? Egal. Sie würden einen Weg finden, nicht wahr? Er glaubte nicht daran, konnte es sich aber nicht verkneifen Yu für ihre panikmachende Aussage einen finsteren Blick zuzuwerfen. Er wollte noch etwas Aufbauendes sagen und umfasste den Türgriff, damit niemand sah, wie sehr seine Hände zitterten, da verlagerte Moritaka, den er nur kurz mit seinem Blick streifte, seine Position ins Horizontale, sprich: Er krachte auf den Boden und kreischte. Gedämpft, aber er kreischte. Innerhalb von Sekundenbruchteilen weiteten sich die babyblauen Augen des Blondiners, er machte einen Schritt auf seinen Kameraden zu und hätte fast ebenso losgeschrien, da hörte er das leichte Schluchzen des kleinen Mädchens, deren Namen er vergessen hatte. Als er sich flüchtig zu ihr umdrehte, liefen dicke Tränen ihre Wangen hinab. Es war offensichtlich, dass Moritakas Aussetzer die Angst in den Zivilisten nur noch verstärkt hatte ... Sie durften jetzt nicht in Panik ausbrechen! Wenn jetzt jemand Amok lief oder wegrannte ... Nein, sie mussten sich zusammenreißen, besonders als Shinobi waren sie dazu verpflichtet, die Ruhe zu bewahren. Wenn sie nicht darauf achten konnten, wo sie doch für solche Situationen ausgebildet waren, wer dann? "Wir machen das folgendermaßen. Ihr geht nun in das U-Boot und sucht euch einen Platz. Zivilisten gehen vor. Verlasst das Boot danach NICHT mehr, außer, wir sagen es euch AUSDRÜCKLICH." Mit einem Mal war die Stimme des Najikama schneidender Stahl, seine Augen schossen Laserstrahlen auf Yu ab, welche sie zusammenzucken ließen und dazu animierte, die beiden Jüngeren schleunigst in das Boot zu schaffen. Es dauerte eine Weile, da sich Coco sträubte, Moritaka da liegen zu lassen, doch letztendlich hatten sie die Tür wieder verriegelt und waren für's Erste darin eingesperrt. Wenn die Panik sie dort drin befiel, konnten sie schlimmstenfalls den Aufbruchmechanismus aktivieren und waren somit gerettet. Sie würden dann sterben, aber Professionalität hatte nun einmal ihren Preis, nicht wahr?
Mit versagendem Herzen und rasendem Atem lehnte sich der kleine Junge erst einmal gegen das U-Boot und versuchte sich soweit zu sammeln, dass er nicht sofort wieder in Tränen ausbrechen würde, wenn er Moritaka darauf ansprach, dass sie ... was sollten sie eigentlich tun? Sie konnten nur warten und waren demnach nutzlos. Eigentlich war es also egal, ob sie nun herumstanden oder panisch zuckend auf dem Boden lagen ... Aber das konnte er nicht machen. Er wollte den Blonden nicht so liegen lassen, das war nicht richtig. Als sein Teammitglied musste er ihm auch in solchen Situationen Beistand leisten. Außerdem hatte der ihm doch auch in der Dunkelheit geholfen, oder? "Moritaka-kun...", begann der Najikama also, sich neben den Größeren kniend, und stützte sich auf dem Boden ab. Sollte er ihn tätscheln oder so? Lieber nicht. "Es ist bald vorbei. Jun wird kommen und dann können wir entkommen. Du wirst schon sehen, wir werden das schaffen. Aber du musst dich zusammenreißen, weil wir uns nämlich ganz schön zusammenquetschen müssen. Ich weiß nicht, ob ich allzu lange so ruhig bleiben kann. Versuche also bitte wieder deine Fassung zu gewinnen, ich kann nämlich mit den Leuten nicht so gut umgehen wie du!" Immer höher war die Stimme des Genin geworden, bis sie in panisches Quietschen entschwand. Was sollte er nur tun? Er war ganz allein, vermutlich bald tot und hatte einen zitternden Jungen vor sich, während der Boden um ihn herum zu wanken begann. Noch lief kein Wasser in ihren Raum, aber das konnte sich ganz schnell ändern. Wenn sich sein Kamerad nicht bald zusammenreißen konnte, war das das Ende, denn er selbst drohte gerade ebenfalls überzuschnappen ... Beeil dich, Jun!
 

Yuudari Umiko

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Die Gefühle des großen, blonden Jungen überschlugen sich völlig. Mal spürte er für wenige Sekunden rein gar nichts, dann begann er Panik zu bekommen, Angst vorm Tod, dann brach er in Tränen aus, er verkrampfte sich, kauerte sich zusammen und irgendwann setzte es völlig aus und er wurde apathisch. So wechselte dieser Zustand immer wieder. Die ganze Zeit über lag der Nakamura verkrampft und zusammengekauert am Fußboden. Seine Hände, welche er eben noch vor den Mund gepresst hatte, um sein Kreischen zu unter drücken, waren ihm über den Kopf in die Haare gewandert, wo sie sich in seinen schmerzenden Schädel krallten. Es war einfach zu viel. An Emotionen, Regungen und auch körperlich. Moritaka war einfach an die Grenzen gestoßen, die der große blonde Junge einfach bisher ausgeblendet hatte. Seine Augen waren vor Schock weit aufgerissen, die Pupillen ganz schmal und kaum erkennbar geworden, während sein Blicke so sehr zitterte, dass man meinen könnte, der Junge wäre gar nicht mehr in der Lage etwas mit diesem zu fixieren. Er kam mit sich selbst nicht klar. Auf der einen Seite wusste er ganz genau, dass er hier nicht sterben wollte und wollte auch unbedingt etwas dagegen unternehmen. Auf der anderen aber, war er völlig überfordert und verzweifelt, sodass er glaubte, alles mache keinen Sinn mehr: Er würde hier sterben. Allerdings hatte er ohnehin keine Kontrolle mehr über seinen Körper, denn er war so verkrampft, dass es schon schmerzte. Gab es für ihn überhaupt noch einen Ausweg?
Nur noch dumpf nahm er die Stimmen um sich herum wahr. So bemerkte er gar nicht wirklich, dass Atsui sich nun am Riemen riss und versuchte die Situation zu meistern. Während Moritaka immer tiefer in seinem Todesszenario versank, versuchte Atsui krampfhaft die Zivilisten zu beruhigen und in Sicherheit zu bringen. Dass einige von ihnen sich ja schon so sehr fürchteten, bemerkte der Nakamura nicht einmal. Auch dass Coco wegen ihm weinte, merkte er nicht. Wohl eher zum Glück, sonst wäre er sicher noch niedergeschlagener gewesen. Oder es hätte ihn wieder hochgezogen, da lässt sich nur spekulieren. Momentan merkte er sowieso nichts mehr und fragte sich, ob Jun, wenn er denn je wiederkäme, diese Situation noch retten könnte. Er müsste das oder? Immerhin war er doch der Teamleiter? Oh man, Moritaka fühlte sich nur noch schlechter, wenn er daran dachte, wie schwach er war. Er versank immer tiefer in einem schwarzen Loch und aus den leeren, zuckenden Augen liefen große, runde Tränen…
Doch war es wie eine Erleuchtung, als Atsui plötzlich seinen Namen sagte. Es war in diesem Moment vollkommen egal, wer oder was da grade seinen Namen genannt hatte, sobald das Wort gefallen war, kniff er die Augen zusammen und versuchte sich krampfhaft auf das zu konzentrieren, was da ganz leise und dumpf zu seinem Gehör durchdrang. Der Najikama sprach ihm Mut zu… Nach all dem, was Moritaka hier und heute verbockt hatte, hockte er sich noch neben ihn und versuchte ihn aus seiner schrecklich peinlichen Lage zu befreien. Nun fühlte er sich zunächst noch wesentlich schlechter. Das hatte er nicht verdient. Atsui sollte ihn hier liegen lassen… Aber wenige Sekunden nach denen der Najikama dies gesagt hatte, folgte etwas, was den anderen Blonden sehr hellhörig werden ließ. Er wusste nicht mehr, wie lang er selbst noch konnte? Er verließ sich darauf, dass Moritaka zu Sinnen kam? Bat ihn darum? Atsui bat um etwas? Egal… Das war es nicht… Er verließ sich auf den großen Blonden, weil er der Meinung war, dass er das besser konnte als er. Wie konnte er davon ausgehen, dass derjenige, der grad schreiend am Boden lag, besser dafür geeignet war, mit einer solchen Situation umzugehen. Langsam öffnete er die Augen und sah Atsui ungläubig an. Erst dann realisierte er die quietschende Stimmlage des Jungen. Er war an seinen Grenzen angekommen… Natürlich… Moritaka war nicht der einzige Mensch auf Erden. Wie hatte er das nur denken können? Seit wann war er so egoistisch gewesen? Langsam entkrampfte er etwas, weil ihm bewusst wurde, dass er hier der größere und erfahrenere Genin war. Nicht Atsui sollte sich um ihn kümmern, sondern andersherum… Er schämte sich, wollte es aber wieder gutmachen. Noch immer etwas ängstlich schluckte er, nickte langsam und zog sich etwas zittrig nach oben. „Danke.“, war das Erste, was er hervorbrachte, während ein bitteres Lächeln auf seine Lippen zurückkehrte und er seine Tränen wegwischte. „Ich lasse euch nicht hängen! Wir kommen hier raus!“, rief Moritaka so laut er konnte und warf einen Blick auf die Schachtel, die der Atsui zuvor schon gezeigt hatte. Er würde sie bald nutzen, aber erst wenn sie dieses Gott verdammte Ding hier raus manövrieren mussten. „Atsui, rein da.“, erklärte er knapp und stand auf. Sofort bewegte auch er sich auf der U-Boot zu und warf einen souveränen Blick auf die Uhr. Jun und Tsugumi hatten nicht mehr viel Zeit und Warten war ausgeschlossen. „Macht euch bereit. Es wird bald losgehen.“ Er warf einen Blick auf die kleine Coco, welche noch Tränen in den Augen hatte, stellte sich neben sie und tätschelte ihr den Kopf. „Ich werde euch hier rausbringen, versprochen. Also nicht mehr weinen, okay?“ Das Mädchen nickte schluchzend und Mori wandte sich Yu zu. „Du kannst das Ding nicht zufällig steuern oder? Wenn nicht sollten wir uns mit den Geräten bekannt machen.“ Verdutzt blickte sie ihn an und lachte wieder gespielt. „Ahaha, ehm… Ich gucke es mir an. Wir kriegen das schon hin… oder?“ So skeptisch hatte er sie zuvor noch nie erlebt. „Natürlich.“, erklärte er nüchtern und sah zu Atsui. „Setz dich, du hast genug getan. Das liegt nicht mehr in unseren Händen.“ Nervös warf er einen Blick auf die Uhr. „Komm schon Jun…“
 

Ryuugu Jun

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Jun hastete zusammen mit Tsugumi durch die Gänge und fluchte innerlich darüber dass er nicht alles geben konnte da sie sonst nicht mitgekommen wäre. Allein wäre er schnell genug gewesen um das U-Boot rechtzeitig zu erreichen, aber er hätte nie im Leben den Weg gefunden und selbst wenn er ihn gekannt hätte, alles in ihm Widersetzte sich dem Gedanken jemanden zurück zu lassen.
Inzwischen zitterte der Park ununterbrochen und überall gab es kleinere Lecks, es konnte also nicht mehr lange Dauern bis das ganze Ding für immer in den finsteren Tiefen des Ozeans versank. Mehr als ein Mal standen die Beiden vor einem Schutthaufen den sie entweder wegräumen oder überklettern mussten. Es schien förmlich so als wollte sie eine höhere Macht um jeden Preis aufhalten und verhindern dass sie das U-Boot rechtzeitig erreichten.
Jun wusste nicht wie viel Zeit vergangen war und über jede Sekunde die beim umgehen oder beseitigen von Hindernissen verloren gegangen war hätte er fluchen können wie ein Holzfäller der sich gerade ein Bein abgehackt hat. Doch irgendwann war es endlich soweit, Tsugumi und er erreichten gemeinsam die versteckte Luftschleuse an der das Boot fest gemacht hatte.
Besser gesagt, in der es fest gemacht sein sollte. Das verdammte Ding war nicht da, entweder das oder es war spontan unsichtbar geworden. Jun rannte wild umher und schaute aus ein Paar der wenigen Bullaugen ins dunkle Blau des Meeres. Ihre einzige Chance zur Flucht war weg. Tsugumi kauerte in einer Ecke, die Arme um die Knie geschlungen und schien völlig verstört. Sie murmelte immer wieder unverständliches Zeug aus dem man bestenfalls einzelne Wörter heraushören konnte. Der einzige vollständige Satz den Jun hören konnte war: "Wir werden sterben." Immer wieder stammelte das sonst so coole Mädchen diesen einen Satz vor sich hin und trieb den Ryuugu damit selbst fast in den Wahnsinn.
Irgendwann hatte er die Schnauze einfach nur voll, ging zu dem völlig aufgelösten Mädchen, packte sie am Arm und zog sie zu sich hoch. "Reiß dich zusammen! Noch sind wir nicht tot und ich hab nicht vor es dem Sensenmann so einfach zu machen." Jun marschierte Richtung Ausgang los und zog das schwarzhaarige Mädchen hinter sich her. "Wenn er mich will muss er schon ein bisschen arbeiten. Und ich lasse niemanden zurück!" Natürlich war auch der Genin kurz vorm durchdrehen, aber wenn er sich jetzt hinsetzte und Panik schob würden sie beide garantiert sterben.
Er wusste nicht wirklich welchen weg er gerade nahm und Tsugumi zu befragen war gerade vermutlich nicht sonderlich nutzbringend, also blieb nur ein Weg und zwar nach oben. Langsam aber sicher arbeitete Jun sich mit seiner Begleiterin im Schlepptau immer weiter nach oben, er war verzweifelt und was da in seinem Kopf heran reifte konnte man nur mit viel gutem Willen einen Fluchtplan nennen. Eigentlich basierte dieser Plan fast ausschließlich auf Glück und Hoffnung. Aber hatten die Beiden denn noch irgendwas anderes?
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten Jun und Tsugumi den Eingang des Parks, genauer gesagt die Tür des Fahrstuhls der die Besucher in den Park schaffte. Der Genin wollte sie öffnen und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, aber es gab keine Nothebel und die massive Stahltür mit Gewalt aufzubrechen würde viel zu lange dauern. Die zwei verschiedenfarbigen Augen suchte die Umgebung wild nach einem Ausweg ab da zupfte plötzlich etwas an seinem Hemd. "Wo willst du jetzt hin?" Tsugumi wirkte wie ein ängstliches kleines Mädchen das ihn gerade zu ihrer letzten Hoffnung auf einen weiteren Tag erklärt hatte. Jun fixierte ihren Blick und versuchte sich zu beruhigen. "Ich wollte durch den Fahrstuhlschacht nach oben klettern, aber der ist dicht. Wir könnten versuchen zu schwimmen, aber die Wände kann ich genauso wenig durchbrechen wie die Tür die den Fahrstuhl verriegelt hält." Tsugumi deutet zögerlich einen Gang zu ihrer Linken entlang. "Dort hinten ist eine Aussichtplattform." Jun verstand sofort was sie sagen wollte, da waren Fenster. Und Fenster, selbst wenn sie aus Spezialglas bestanden, waren wesentlich leichter zu durchbrechen als stählerne Wände.
Jun rannte sofort los und zerrte Tsugumi regelrecht hinter sich her. Sie hatte ihm eine echte Chance aufgezeigt und eben diese Chance war im Moment das einzige was Juns panische Angst im Zaum hielt. Nach nicht mal einer Minute erreichten die Beiden die Aussichtplattform. Der Ryuugu formte einige Fingerzeichen und schaute dann kurz zu Tsugumi. "Hol noch mal tief Luft, wir schwimmen jetzt gleich nach oben!" Ohne zu zögern wandte er sich einem der Fenster zu und holte selbst ein Mal tief Luft. "Yôton: Dangan!" Jun spuckte einen etwa fußballgroßen Klumpen glühend heißer Lava direkt auf das Fenster. Dieses konnte dem Einschlag gerade noch widerstehen, zeigte aber schon deutliche Risse. Die Hitze des geschmolzenen Gesteins gab dem Spezialglas dann aber den Rest und schwächte es so weit dass der Wasserdruck es einfach bersten ließ. Binnen weniger Augenblicke war der ganze Raum überflutet, samt Jun und Tsugumi.
 

Hyuuga Ryu

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Es ging alles so schnell. Gerade noch lag Moritaka auf dem Boden - dann riss er das Steuer an sich, verteilte Anweisungen und ließ den kleinen Blonden mit leicht geöffnetem Mund und großen Augen auf dem Boden knien, als wäre nichts gewesen. Wie konnte man so schnell umschalten? Was hatte ihn wieder aufgebaut? Atsui konnte es nicht gewesen sein, schließlich hatte er nichts wirklich Brauchbares von sich gegeben, oder? Er musste sich irgendwie selbst wieder zusammengerissen haben. Wahrscheinlich war sein Nervenzusammenbruch nur ein kurzer Schub gewesen oder so ... kam schon einmal vor, wenn man dem Tod so nahe war wie die beiden, oder? Er machte ihm keinen Vorwurf, war er doch selbst kurz davor überzuschnappen. Die Zeit rann dahin und es war mittlerweile klar, dass Jun und Tsugumi es nicht rechtzeitig schaffen würden. Sie mussten ihren Teamleiter und eine Zivilistin zurücklassen ... Daran hatte er sicher noch lange zu knabbern, denn im Moment konnte er es nicht wirklich verarbeiten. Überall in seinem Blut war Adrenalin, welches ihm sagte, dass er sich selbst retten sollte, ihm riet alles andere auszublenden. Es war keine Zeit für Gewissen oder Moral, nun galt es das kleinere Übel auszuwählen. Zwei Leben verlieren, um das der Mehrheit zu retten. Das war eine Entscheidung, die man normalerweise nur den höchsten Rängen zutraute und jetzt mussten sie ein Genin und ein Anfänger treffen. Allein der Gedanke daran hätte schon gereicht den Najikama vollkommen um den Verstand zu bringen, aber es blieb einfach keine Zeit dafür. Niemals hätte er gedacht, dass er, wenn er jemals am Tod eines Menschen beteiligt war, so ruhig bleiben würde. War das ein gutes Zeichen oder zeigte es, wie verkorkst er wirklich war? Nicht nachdenken, in das U-Boot klettern! Ungeschickt warf er sich in die enge Kappsel und krabbelte ganz nach hinten, um so wenig Platz wie möglich zu beanspruchen. Und vielleicht, um sich und seine hervorsprudelnden Tränen zu verstecken. Das Gesicht auf die Knie gepresst, zuckte er zusammen, als die Tür des kleinen Unterwasserfahrzeugs zuging, und mit einem Mal fühlte er sich so furchtbar schuldig, dass es war, als wäre er zu einer Eisstatue zerfroren. Er konnte sich nicht mehr bewegen, kein Wort sagen. Jede Faser seines Körpers war die ganze Fahrt über so angespannt, dass er jederzeit zu zerspringen drohte, auch, als Yu endlich die Steuerung herausbekommen hatte und sie aus dem Wasser manövrierte. Ohne auf das an den Fenstern vorbeigluckernde Meer zu achten saß er dort, still. Aber in ihm brodelte es. Wie immer, wenn es etwas gab, das den Najikama bedrückte, wandelte sich die Emotion langsam in schwelende Wut um. Es war nicht ihre Schuld, dass sie Jun und Tsugumi verloren hatten, nicht wahr? Der Einzige, der zur Rechenschaft gezogen werden musste war der Besitzer des Parks, denn dieser hatte das Leben aller auf's Spiel gesetzt. Seine grenzenlose Gier nach Profit erinnerte den Jungen auf grausame Weise an sein Elternhaus. Gegen seinen Vater konnte er nicht vorgehen, aber den Typen, der dafür gesorgt hatte, dass er auf seiner ersten Mission solches Leid erfahren hatte müssen, würde er eigenhändig ... Nein. Er war zu schwach, um eine Gefahr für irgendjemanden zu sein. Aber er konnte seinen Ruf zerstören. Es lag in seiner Macht dafür zu sorgen, dass er nie wieder einen Fuß in die Arbeitswelt der Sorafraktion bekam - und verdammt, das war das Mindeste, was er machen konnte!

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, hörte Atsui aufgeregte Stimmen von draußen und bemerkte plötzlich, dass die Tür des U-Bootes offen war. Sonnenlicht fiel in das Gefährt und beschien den kleinen, verheulten Jungen in der Ecke wie die Perversion eines Bühnenscheinwerfers, spiegelte sich in den ungläbug blickenden Augen und wurde von dem Kirigakureprotektor reflektiert. Erst als eine Hand nach ihm griff und sein Handgelenk umfasste, kräftig, konnte er sich wieder aus eigenem Antrieb bewegen und torkelte einem Betrunkenen gleich in die Freiheit der Insel, auf der ihre Mission begonnen hatte. Es waren bedeutend weniger Verwundete verstreut, dafür jedoch eine ganze Menge Menschen, teilweise Angestellte des Parks, teilweise Angehörige der Geretteten. Mit dem Daumen fuhr er sich über die geröteten Augen, um Klarheit in seinen Blick zu bringen, erhoffte sich lächerlicherweise einen großen schwarzhaarigen Jungen in dem Gemenge, der auf sie zukommen würde. Nichts. Natürlich nicht. Jun war da unten untergegangen, zusammen mit dem Mädchen, das ihnen am Ende das Leben gerettet hatte ... Sein Blick wanderte nach oben, als eine Möwe über ihm ihr krächziges Lied sang. War es das wert gewesen? Würde ihn nun jeden Tag, den er auf Mission war, soetwas erwarten? Er wusste nicht, ob er das so lange durchstehen würde, befand er sich doch immernoch in Trance und konnte momentan nicht einmal Moritaka finden. Wie sollte es nun nur weitergehen, so ganz ohne Leiter?
 

Yuudari Umiko

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Normalerweise würde es sicherlich auch den Nakamura selbst wundern, dass er sich nach seiner Panikattacke so schnell gerettet hatte. Klar konnte er lange Vieles ausblenden und einen klaren Kopf bewahren, doch hatte er zuvor selbst Jun bewundert, weil dieser in den Ausnahmesituationen das Steuer an sich gerissen hatte und einfach sein Ding durchzog. Vielleicht war es das, was ihn dazu motiviert hatte selbst wieder aufzustehen und seine Rolle zu übernehmen, wenn er schon für sein Team und die hier anderen hier Anwesenden so viel aufs Spiel setzte, dann sollte Moritaka das nicht versauen. Und Atsui hatte selbst gesagt, dass er dazu nicht in der Lage war, dass er nicht so damit umgehen konnte wie Moritaka, wohl deswegen hatte er es einfach machen müssen. Blind drauf los ohne Rücksicht auf Verluste. Lediglich wartete er noch die kurze Zeit ab, nachdem Atsui in das U-Boot geklettert war, die Jun vorgegeben hatte. Sein Blick war erwartungsvoll immer wieder von seiner Uhr zur Tür gewandert. Doch da war nichts, kein Jun. Und selbst wenn er käme… Dieses Boot war hoffnungslos überfüllt. Es schien keinen Ausweg mehr zu geben. Die Zeit wurde knapp und wieder gingen Sirenen los, weil der Druck zu groß wurde. Es war an der Zeit… Und während Atsui sich wimmernd in einer Ecke verkroch und völlig von Moritaka ignoriert wurde, gab dieses das Startsignal. Yu begann das Boot in Bewegung zu setzen und sie verließen dieses riesige, nasse Grab…

Die ganze Zeit über hatte der Nakamura neben Yu gestanden, denn dieses verfiel auch etwas in Panik. Zwar hatte sie sich mit der Steuerung bekannt gemacht, doch wurde sie immer wieder nervös. Moritaka selbst versuchte nur die junge Frau dazu zu animieren nicht aufzugeben und ihr das Gefühl zu geben, dass sie das schaffen würden. Er hatte kaum Zeit sich darüber bewusst zu werden, dass er seinen Teamleiter zurückgelassen hatte. Immerhin hatte er sich selbst geschworen, dass er zumindest die Leute hier drin sicher ans Ufer brachte. So schaffte er es irgendwie noch nebenbei die Kinder gemeinsam mit Takeshi zu beruhigen und hielt die ganze Zeit den panischen Ryogo im Arm. Und dadurch, der Nakamura die ganze Fahrt über so beschäftigt gewesen war, hatte er seine Angst völlig vergessen. Alle Panik, all die Blicke waren im Angesicht der Aussicht auf Überleben wie weggeblasen und auch der kleine bellende Hund konnte daran nichts ändern. Als sie das Licht an der Wasseroberfläche erkennen konnten und sowohl Yu als auch die Kinder anfingen rum zu heulen, musste der Nakamura zur Abwechslung mal nicht weinen. Stattdessen entbrannte eine ungeheure Wut in ihm. Er hatte zwar Juns Befehl gehorcht, aber all dies hätte nicht sein müssen. Jun hätte mit hier sein können und auch Tsugumi war da unten… Ob sie rauskamen, war fraglich. Aber Moritaka würde dafür sorgen, dass alles getan wurde, was nötig und vor allem möglich war. Als das U-Boot andockte, fiel allen ein Stein von Herzen. Moritaka und Takeshi verließen die kleine Rostlaube als erste, um den Damen und Kindern rauszuhelfen. Zum Schluss zog Takeshi noch Atsui aus seiner Ecke heraus. Der Nakamura wies Yu an ein Auge auf ihn zu haben, da ihm die verheulten Augen des kleinen Blonden nicht entgangen waren. Er hatte erst mal etwas anderes zu klären…
Vor ihm standen so viele Leute aus dem Park, Angestellte und diejenigen, die ihre überlebenden Freunde und ihre Familien in den Arm schlossen. Irgendwo musste auch das kleine Mädchen sein, dem er ein Versprechen gegeben hatte. Ob er es wohl gehalten hatte? Immerhin hatten sie ja zwei Personen unten gelassen… Da sah er die Leitung des Parks, welche verblüfft das U-Boot anstarrte. Was er wohl dachte? Woher sie es hatten sicherlich… Sie wurden ja mit Sicherheit da runter geschickt, um nicht wieder hochzukommen. Wütend stampfte der Nakamura auf den Leiter zu und packte diesen am Kragen. Allerdings war der Junge so schwächlich, dass ein paar andere Angestellte ihn sofort wegzerrten. Doch als der Nakamura anfing rumzuschreien, ließ man ihn los. Denn er erklärte ganz frei und öffentlich, dass er wüsste, was hier von sich gegangen war, dass sie alle es wussten und dass sie dafür bereuen würden. Außerdem drohte er ihnen, wenn sie nicht ihr möglichstes taten um die beiden dort unten zu retten, würde er selbst wenn nötig eigenhändig für Gerechtigkeit sorgen. Im Gegensatz zu Atsui war die Sache für Moritaka noch nicht gegessen. Vielleicht waren Jun und Tsugumi noch dort unten, aber er glaubte daran, dass sie da rauskämen… Auch wenn er ihn zurücklassen musste, glaubte er fest daran, dass Jun da wieder rauskommen würde. Immerhin war er der wohl beste Teamleiter den Moritaka je gesehen hatte, also würde er dort sicher nicht sterben! Ganz sicher!
 

Ryuugu Jun

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NUr Sekunden nachdem das, von Jun beschädigte, Fenster der Aussichtsplattform unter dem Druck des Ozeans gebrochen war spürte er wie das Gewicht des Wassers auf seine Brust drückte und versuchte ihm seinen letzten Atemzug, den Atemzug auf den alles gesetzt hatte, aus den Lungen zu pressen. Er brauchte einige Augenblicke bis er wieder wusste wo er sich im Raum befand, wo das Loch war und er endlich den Fluchtversuch starten konnte. Tsugumi hatte inzwischen ebenfalls reichlich Probleme, war aber für einen untrainierten Menschen überraschend diszipliniert und hatte sich, nur wenig später als der Ryuugu selbst, wieder gesammelt und versuchte ihm jetzt zu folgen. Nacheinander schwammen die beiden durch das zerstörte Fenster und in die fast völlige Dunkelheit des Wassers.
Es war ziemlich seltsam aber irgendwie hatte Jun, seit das Wasser ihn umschlossen hatte, kaum noch den Drang zu atmen. Wenn man die Luft anhielt schrie ja normalerweise alles in einem nach dem nächsten Atemzug, aber im Moment war das nicht so. Konnte es vielleicht eine Art angeborener Reflex sein dass man in einer solchen Situation, also wenn man von Wasser umgeben war, gar nicht atmen wollte? Oder lag es doch einfach nur daran dass der Wasserdruck es unendlich schwer machte ein- oder auszuatmen?
Die Zeit verging langsam. Das einzige Geräusch das man hörte war man selbst, an sonnsten nichts. Unter ihnen wurde der Park immer schneller vom Wasserdruck zermalmt, aber die Zerstörung geschah völlig lautlos. In diesem Moment fragte sich Jun das erste Mal wie es wohl war wenn man so völlig einsam hier unten starb. Was waren wohl die letzten Gedanken die einem durch den Kopf gingen während man bei vollem Bewusstsein ertrank. Spürte man wie das Wasser die eigenen Lungen füllte oder blockte das Gehirn derartige eindrücke ab? Und was war dann im nächsten Leben, erinnerte man sich auf der nächsten Ebene an den eigenen Tod auf der jetzigen?
Es war beinahe surreal, während er um sein Leben kämpfte philosophierte er mit sich selbst über den Tod und das was danach kam. Das einzige was Jun zeigte dass die Zeit weiter voran schritt war die Tatsache dass seine Lungen langsam doch anfingen um frische Luft zu betteln.
Plötzlich spürte er wie etwas an seinem Hosenbein zog. Er schaute nach unten und das einzige was er sah waren Tsugumis Augen und der Blick darin der ihn förmlich anflehte etwas zu tun. Sofort wusste er dass ihr die Luft ausging. Er selbst konnte sicher noch einige Zeit weiter schwimmen und die Oberfläche erreichen, aber sie würde es vermutlich nicht schaffen. Jun packte den Arm der jungen Frau Zog sie zu sich und zwang sie sich an ihm fest zu halten. Sie klammerte sich verzweifelt an ihn und hoffte dass der Genin etwas tun würde. Er drehte sich um und wandte sich selbst somit dem Park und Tsugumi der Oberfläche zu. Dann formte er, so schnell er unter Wasser nur konnte, Fingerzeichen und spuckte sofort einen weiteren Lavaklumpen aus.
Nur Augenblicke später kochte das Wasser unter ihnen und tat das was heiße Gase und Flüssigkeiten immer taten, es stieg auf. Der Dampf riss Jun und Tsugumi mit nach oben und beförderte sie so schneller in Richtung Wasseroberfläche als es durch schwimmen je möglich gewesen wäre. Aber da das umgebende Wasser deutlich kälter war als der Lavaball und der davon erzeugte Dampf kühlten beide schnell wieder ab.

Plötzlich wurde es schlagartig heller, der Wasserdruck nahm aber und nur wenige Augenblicke später brachen Jun und Tsugumi durch die Wasseroberfläche. Beide saugten die Luft mit aller Kraft und so tief sie nur konnten ein. Nach ein paar Atemzügen lies das Mädchen den Genin los und schaute ihn kurz an. "Danke" Jun selbst war völlig fertig, dass er sein Yôton: Dangan zweimal so kurz hintereinander benutzen musste strengte ihn extrem an und zehrte merklich an seinen Chakrareserven. Aber der Erfolg gab ihm recht und half die Anstrengung zu ertragen.
Langsam schwammen beide zu der künstlichen Insel die den Eingang zu dem zerstörten Park bildete. Als sie den Rand erreichten brach unter den anwesenden Chaos aus, offensichtlich kam ihre Ankunft ein wenig unerwartet. Nach ein paar Minuten hatte jemand Seile beschafft mit denen sie nun aus dem Wasser gezogen wurden.
Juns Atem ging schwer und das einzige was ihn gerade davon abhielt das Bewusstsein zu verlieren und ein wohlverdientes Nickerchen zu halten war die Tatsache dass sein Körper gerade regelrecht von Stress- und Glückshormonen überflutet war. Immerhin war er gerade dem Tod von der Schippe gesprungen und hatte es sogar geschafft alle zu beschützen. Der Teil der Mission der ihn und sein Team betraf war damit erledigt, der Rest lag bei den Verantwortlichen des Dorfes.
 
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